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INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.

FREITAG, 25. NOVEMBER 2011

Günther Kastner, APM: Mikrofinanzprodukte bringen hervorragende Performance Seite III

SHORT

ERSTE FINANZIERT GRÖSSTE

Erste Bank ermöglicht mit Kredit den Bau der größten Solaranlage Österreichs Seite V

© Peter Rigaud

© APM

DOPPELTER NUTZEN

© ImWind Group

CSRnet

E-MOBILITÄT

Verkehrsministerin Doris Bures im Interview zu Klimawandel und Bahn Seite VI

© Pollutec Horizons

„Interesse an Sozialen Unternehmen jetzt groß“

© EPA

Paris. Vier Tage lang, nämlich vom 29. November bis 2. Dezember 2011, werden sich in Paris 40.000 Entscheider und Auftraggeber aus Industrie, Bauwesen, Dienstleistungssektor und Kommunalverwaltungen zur Messe „Pollutec Horizons“ zusammenfinden. Sie sind auf der Suche nach globalen Lösungen, um den aktuellen und künftigen Problemen von Umwelt und Wirtschaft gerecht zu werden. Die Messe gilt als der Treff für die Umweltbranche. (ag/rk)

© EPA

Brüssel. Der europäische Verkehrssektor kann die gesetzten Ziele nur mit ehrgeizigen Maßnahmen erreichen, stellt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) fest. Im Fahrplan werden die EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert, ihre verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen bis 2050 um 60% gegenüber den Werten von 1990 verringern. Da die Emissionen zwischen 1990 und 2009 jedoch um 27% gestiegen sind, muss die EU bis 2050 insgesamt eine Senkung von 68% erreichen. (ag/rk)

Interview Friedensnobelpreisträger Mohammad Yunus erklärt, warum er Frauen als Geschäftspartner bei Mikrokrediten bevorzugt und wie er Wien zum Zentrum der Verbreitung seiner Ideen in Zentral- und Osteuropa ausbauen will. Seite II

Investing > Schelhammer & Schattera: Nachhaltiges Portfolio III

Lebensministerium Gegen achtlose Verschwendung

Allianz und WWF Praxistaugliches Modell implementiert

Bewusst und nachhaltig einkaufen

Der Finanzmarkt wird nachhaltig

Green Energy > Verbund: Österreich als „Grüne Batterie“ Europas V > Verso: Software für CSR V > Strom-Boje aus NÖ VII Company:News > EU-Plan soll UnternehmensCSR stärken VII > NOAN-Olivenöl fördert Kinderbildungsprojekte VII

© BMLFUW/Rita Newman

International > Bill Gates spricht bei G20 IV > Ethik-Konferenz in Wien IV

Minister Niki Berlakovich setzt zwei neue, richtungsweisende Initiativen.

Wien. Um das Bewusstsein der Konsumenten für einen nachhaltigen Einkauf zu stärken, setzt das Lebensministerium zwei richtungsweisende Initiativen: Das Webportal bewusst-kaufen.at bietet ein umfassendes Service zu nachhaltigen Produkten – inklusive OnlineDatenbank. Die Initiative „Lebensmittel sind kostbar“ wendet sich gegen die achtlose Verschwendung von Lebensmitteln. „Mit dem Kauf nachhaltiger Produkte und dem sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln kann jede und jeder einen wichtigen Beitrag für Umwelt und Klima leisten“, sagt Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich.

© Allianz/Ingo Folie

INHALT

Allianz-Chef Wolfram Littich: neues, nachhaltiges Modell umgesetzt.

Wien. Als erstes Unternehmen überträgt die Allianz Gruppe in Österreich gemeinsam mit dem WWF ein theoretische Modell in die Praxis. Nachhaltigkeitsindikatoren für Staaten und Unternehmen ermöglichen Investoren eine umfassende und praxistaugliche Beurteilung nach ökologischen, sozialen und ökonomischen Kriterien. 40 Experten ermitteln diese für Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen. WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger: „Mit dem WWF-Investmentbewertungsmodell können Kapitalströme gezielt gelenkt werden und damit zur Nachhaltigkeit auf den Finanzmärkten beitragen.“


C S R: COV E R

II – CSRnet

KOMMENTAR

Das Gegenteil von Verantwortung

Freitag, 25. November 2011

Interview Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus über Mikrokredite und seine neuen Sozialprojekte

„Social Business profitiert jetzt von der Finanzkrise“ Das Interesse an Sozialen Unternehmen ist derzeit „besonders groß“, Wien soll CEE-Zentrum werden. INTERVIEW: GERALD STEFAN

SR darf nichts kosten, alles, was ein Unternehmen tut, um mehr gesellschaftliche und ökologische Verantwortung zu übernehmen, muss sich auch für das Unternehmen selbst rechnen. Vielleicht rechnet sich die Aktivität nur auf längere Zeiträume gesehen, dafür aber auch umso dauerhafter. Vielleicht muss man Faktoren wie Kundenbindung, Mitarbeitermotivation oder das Vermeiden von Risiken mit einrechnen, aber die Rechnung muss nachvollziehbar bleiben. Man darf davon ausgehen, dass diese CSR-Basisweisheit in den nächsten Monaten – wahrscheinlich Jahren – noch wichtiger wird. Denn man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass schwierige Zeiten auf die Unternehmen zukommen. Und wenn Kostensenkung angesagt ist: Welche Ausgaben werden traditionell als erste gestrichen, weil sie nach innen am wenigsten schmerzen? Werbung, Forschung und Sponsoring. Was noch verstärkend wirkt: Es wird in den Chefetagen einige neue Besen geben, und diese kehren die speziellen Liebkinder der früheren Vorstände besonders gründlich aus. Wenn CSR also ein reines Sponsoringprojekt für das Unternehmen ist, dann läuft es mehr denn je Gefahr, bald einmal gestrichen zu werden, und sei es noch so ‚gut‘. Rechnet sich ein Projekt hingegen und gehört es zum Kerngeschäft, dann tun sich die neuen Besen schon viel schwerer, hier als erstes den Rotstift anzusetzen. Vor allem bei neuen Projekten sollten Unternehmen daher besonders vorsichtig sein: Wer jetzt Versprechungen an Sozial- oder Umweltorganisationen eingeht, die er später nicht halten kann, bringt diese Organisationen mitunter sogar in Existenzgefahr – und das wäre dann das Gegenteil von gesellschaftlicher Verantwortung.

C

IMPRESSUM Medieninhaber: medianet Verlag AG 1110 Wien, Geiselbergstraße 15 http://www.medianet.at Vorstand: Markus Bauer Herausgeber: Chris Radda, Paul Leitenmüller, Germanos Athanasiadis Verlagsleitung: Paul Leitenmüller Chefredaktion: Chris Radda medianet CSRnet Chefredakteur: Michael Fembek (mf) Chef vom Dienst: Reinhard Krémer (lk) Fotoredakteur: Jürgen Kretten Lektorat: Christoph Strolz Grafik/Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Lithografie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigenproduktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Druck Styria GmbH & Co KG, 8042 Graz. Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Gerichtsstand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

Wien. CSRnet sprach mit dem Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, Gründer der Grameen Bank und des GrameenFirmennetzes, über Soziale Unternehmen, die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf seine Projekte und die Ziele in Österreich. Der Mikrokredit-Erfinder Yunus befand sich aus Anlass des „Global Social Business Summit“ als Gast des Grand Hotel Wien in der Stadt. Er sieht Wien als Ausgangsbasis für die Ausbreitung seiner Idee des Sozialen Unternehmertums in Zentral- und Osteuropa: „Die Krise hilft uns!“

Alternativen sind gesucht CSRnet: Sie haben mit der von Ihnen gegründeten Grameen Bank die Mikrokredite erfunden, also Kredite für Arme, mit denen diese sich eine eigene Existenz aufbauen können. Dafür haben Sie den Friedensnobelpreis erhalten. Heute ist Ihre Erfindung so weit verbreitet und es gibt so viele neue Anbieter, dass das schon kritisiert wird ... Muhammad Yunus: Wir haben mit 27 US-Dollar an Kapital begonnen und dann graduell expandiert. Mikrokredite sind Social Business, es handelt sich dabei um ein Soziales Unternehmen. Da kommt es nicht darauf an, mit viel Kapital zu starten, denn es ist nicht das Ziel, Gewinne zu machen. Sehr wohl sind Soziale Unternehmen aber

„Wir haben die Mikrokredite mit 27 Dollar gestartet, heute haben wir 8,3 Millionen Kreditnehmer.“ MUHAMMAD YUNUS GRAMEEN BANK

lebensfähig. Wenn das Geschäftsmodell funktioniert, dann werden sie wachsen und gedeihen, aber nicht Gewinne machen. Es handelt sich nicht um ‚Charities‘, es geht nicht um Spenden, sondern Soziale Unternehmen wachsen und entwickeln sich aus eigener Kraft. Inzwischen gibt es aber auch Mikrokredit-Anbieter, die Gewinne erzielen wollen, sogar an die Börse gegangen sind. Das ist aber keine gute Idee, es ist nicht das richtige Modell dafür. Die Armen sollten nicht als ein Weg präsentiert werden, um Geld zu verdienen. Da gibt es Probleme. Aber prinzipiell funktioniert das Modell. Heute haben wir in der Grameen Bank 8,3 Millionen Kreditnehmer, die allermeisten können ihre Kredite zurückzahlen; zu 97 Prozent sind es Frauen.

Sozial heißt nicht karitativ CSRnet: Wieso ein so hoher Frauenanteil? Yunus: Wir gehen immer zuerst zu den Frauen. Als sich die Mikro-

© EPA

MICHAEL FEMBEK

Muhammad Yunus: „Die Strategie, zuerst Frauen auf Mikrokredite anzusprechen, ist nicht einfach, aber sie hat sich bewährt!“

kredite herumsprachen und die Männer zu uns kamen, sagten wir ihnen: ‚Wir kommen später noch zu euch, schickt uns zuerst einmal eure Frauen!‘ Sie sind zuverlässiger und gehen sorgfältiger mit dem Geld um. Sie kaufen sich zum Beispiel eine Nähmaschine oder Ähnliches. Natürlich ist die Strategie, zuerst die Frauen anzusprechen, oft nicht einfach, gerade in konservativen Gesellschaften. Die Männer haben oft Probleme damit. Aber es hat sich bewährt. CSRnet: Sie haben inzwischen auch weitere Soziale Unternehmen gegründet. Yunus: Es gibt zahlreiche Unternehmen, manche beschäftigen sich mit Mikrokrediten, die es inzwischen in vielen Ländern gibt, beispielsweise auch in den USA und in Europa. Sie werden überall auf der Welt benötigt. Andere unserer Unternehmen machen ganz etwas anderes, beschäftigen sich beispielsweise mit Erneuerbarer Energie. CSRnet: Gehen Sie da auch wieder zuerst zu den Frauen? Yunus: Ja. Es ist ja auch logisch, weil sie sich oft um die Wohnung und die Küche kümmern. Wir setzen beispielsweise auf die Einführung von Elektrizität statt der in vielen Teilen der Welt noch verbreiteten Kerosinlampen, die schädliche Abgase verbreiten. Und wir fördern verbesserte Kochöfen, die ebenfalls gesünder sind als die traditionellen. Einer der größten Killer auf der Welt ist leider das Kochen mit falschen Geräten: Es führt zu Atemwegserkrankungen,

„Es geht bei Sozialen Unternehmen weder um viel Geld noch um Charity. Es geht ganz allein um Lösungen für verbreitete Probleme.“ MUHAMAD YUNUS

usw. Auch hier bieten sich Soziale Unternehmen als Lösung an. Wenn sie funktionieren, dann tragen sie ihre Kosten und werden wachsen. CSRnet: Wie wirkt sich die Finanzkrise und die aktuelle Wirtschaftsschwäche in vielen Teilen der Welt aus? Bremst sie das Wachstum Ihrer Sozialen Unternehmen? Yunus: Die Krise hilft uns. Sie hat zu sehr viel Unzufriedenheit überall auf der Welt geführt. Die Jagd nach Profit hat dazu beigetragen, dass es zur Krise kam. Jetzt ist das Interesse an Alternativen groß, gerade auch bei den jungen Leuten. Die Menschen interessieren sich für die Idee der Sozialen Unternehmen, sie sind davon fasziniert. Das zeigt unser Summit hier in Wien. Es ist der dritte seiner Art, und wir haben heuer über 500 Delegierte aus 56 Ländern, es gibt viel Enthusiasmus. Wien kommt als Standort für das Projekt ‚The Hub‘, eine Plattform für junge Unternehmer, besondere Bedeutung zu. Wir

sehen die Stadt als Ausgangsbasis für die Verbreitung der Idee der Sozialen Unternehmen in Zentraleuropa und Osteuropa. Wien ist dafür der Brennpunkt. CSRnet: Wie sieht es mit den österreichischen Institutionen und Unternehmen aus; sind die offen? Yunus: Absolut. Immerhin waren wir 2010 bei Bürgermeister Michael Häupl, und heuer sind wir auf Einladung der Erste Bank da. CSRnet: Wird in der Krise das Geld für Ihre Projekte knapper? Yunus: Nein, denn es geht beim Social Business nicht um große Summen. Im Gegenteil: Man beginnt klein, und wenn es funktioniert, dann wächst es. Es geht dabei ganz allein um Lösungen.

ZUR PERSON Theoretiker wird Praktiker Muhammad Yunus (71) ist Wirtschaftswissenschaftler aus Bangladesh. Bekannt wurde er als Gründer und Geschäftsführer der Grameen Bank, die sich auf Mikrokredite spezialisiert hat. Im Jahr 2006 wurde Yunus mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Im März 2011 wurde Yunus von der Regierung seines Landes in einem laut Ansicht von Beobachtern politisch motivierten Schritt die Berechtigung zur operativen Leitung der Bank entzogen, offiziell u.a. aus Altersgründen; er ist allerdings weiterhin in der Grameen-Gruppe tätig, zu der heute zahlreiche weitere Soziale Unternehmen zählen. Letztere zeichnet nach Yunus vor allem aus, dass sie keine Gewinne anstreben; fallen welche an, werden sie reinvestiert. Die Kapitalgeber erhalten also keine Ausschüttungen, sehr wohl aber können sie mit der Zeit ihr Geld zurückerhalten.


I N V E S TI N G

Freitag, 25. November 2011

CSRnet – III

Mikrofinanz Bereits einige Kleinanleger-Fonds im Bereich Mikrokredite; innerhalb des Sektors nachhaltige Anlage derzeit top

Anlage mit doppeltem Nutzen LINDA KAPPEL

Wien. Die Kategorie Mikrofinanzprodukte zeigte die beste 1-JahresPerformanceentwicklung innerhalb des als nachhaltig definierten Investmentfonds-Segments auf. Dies geht aus der aktuellen Auswertung durch den Informationsdienstleister software-systems.at hervor. Die Berechnungen basieren auf einem von software-systems betreuten Datenbank-Finanzvolumen von knapp über 2,4 Billionen € unter besonderer Berücksichtigung der Märkte Deutschland, Schweiz und Österreich. Einer der Vorreiter bei der Begebung auch kleinanlegertauglicher Mikrofinanz-Produkte bzw. Mikrokredit-Fonds ist die Absolute Portfolio Management GmbH (APM). Der vor rund fünf Jahren aufgelegte und von Arman Vardanyan gemanagte Dual Return Vision Microfinance Fonds (ISIN

Bank Nicht gewinnorientiert

Demokratisch Wien. Für die alternative Bank, die „Demokratische Bank“, die von der globalisierungskritischen Organisation attac initiiert wurde, werden weiterhin Genossenschafter gesucht. Künftige Miteigentümer können ab 1.000 € zum Gründungskapital beitragen. Sobald die Bank dann gegründet ist, wird der Anteil eingebracht. Die nicht gewinnorientierte Bank wird folgende Leistungen anbieten: Kostenloses Giro-Konto für alle vor Ort lebenden Menschen, unbeschränkte Garantie der Spareinlagen, kostengünstige Kredite für Privathaushalte. „Geld und insbesondere Kredit werden durch die Demokratische Bank tendenziell zu einem öffentlichen Gut“, heißt es. Der Strategieprozess sei vor Kurzem abgeschlossen worden. (lk)

Portfolio neu aufgestellt

100% ethisch

© Bankhaus Schelhammer & Schattera

Wien. Die Kirchenbank Schelhammer & Schattera will sich im Zuge ihrer verstärkten Konzentration auf ethische und nachhaltige Geldanlagen von ihren Anteilen an Casinos Austria in Höhe von 5,31% trennen. Von den 850 Mio. € Veranlagungsvolumen bei der Bank werden 87% nach ethischen Gesichtspunkten investiert, bei den Publikumsfonds sind es 100%. Die Bank bietet auch eine ethische Depotverwaltung an (15% des verwalteten Volumens) und ein Ethik-Sparbuch. (lk)

Vorstand Michael Martinek: „Casinos-Beteiligung zählt nicht zum Kerngeschäft.“

LU0563441798) fördert einen nachhaltigen Zugang zu einfachen Finanzdienstleitungen für einkommensschwache Menschen in Entwicklungsländern.

Nervenschonend Die nackten Zahlen sind jedenfalls vielversprechend: Der Ertrag 2011 beläuft sich auf 1,78%, der durchschnittliche Jahresertrag p.a. seit April 2006 beträgt 3,07%. Und das bei einem beruhigenden Maximalverlust von minus 0,81%. Von APM gibt es auch einen Mikrokreditfonds in Lokalwährungen, den Dual Return Fund – Vi-

sion Microfinance Local Currency. „Nimmt ein Mikrofinanzinstitut, kurz MFI, einen Kredit in US-Dollar oder Euro auf und vergibt damit Mikrokredite in Lokalwährung, muss das MFI das Fremdwährungsrisiko selbst absichern und gibt die dadurch entstandenen Kosten in Form von höheren Zinsen an die Kunden weiter“, erklärt APMGeschäftsführer Günther Kastner. „Der Zugang zu ausländischem Kapital ist aber ein wichtiger Finanzierungsbaustein für MFIs. So ist es von zentraler Bedeutung, dass ausländische Kapitalgeber Kredite in lokaler Währung vergeben.“ Ein weiterer für Österreicher

zugänglicher Mikrokreditfonds ist der 2008 aufgelegte Wallberg Global Microfinance Fund (ISIN LU0375612230). Auch hier liegt die Performance im Plus: 2,78% auf 1-Jahres-Sicht, 5,58% auf 2-JahresSicht. Wer Detail-Infos zu dem Thema sucht, kann sich an die Plattform HumanInvest wenden. Sie möchte Expertenwissen für den Bereich nachhaltig-ethisch-ökologischer Investments sowie objektive und unabhängige Informations- und Beratungsqualität in diesem Bereich geben. Weitere Informationen finden sich auch auf der Website www.goodgrowthfund.com

© APM

Keine Rendite-Highflyer, aber sinnvolles Investment mit positivem Vorzeichen bei der Performance.

Kastner: „Zugang zu ausländischem Kapital ist wichtiger Baustein für MFIs“.


I N TE RN ATI O NA L

IV – CSRnet

Freitag, 25. November 2011

G20-Meeting Der Microsoft-Gründer warnt eindringlich vor den Folgen nicht eingehaltener Zusagen der Staaten im Bereich der Entwicklungshilfe

Gates fordert die Führungskräfte

Bill Gates am G20-Treffen: stärkerer Einsatz für Entwicklungsprojekte.

Cannes. In einer vielbeachteten Rede vor den Teilnehmern der G20Runde in Südfrankreich forderte der stellvertretende Vorsitzende der Bill & Melinda Gates Stiftung, Bill Gates, die Führungskräfte der Erde auf, mehr für die Entwicklungshilfe zu tun. Er rief die Gipfelteilnehmer dazu auf, sich für eine Vergrößerung des Ressourcenpools für Entwicklungsprojekte einzusetzen. Andernfalls könne die Existenzgrundlage von Millionen der ärmsten Menschen der Welt irreparable Schäden nehmen. „Führungskompetenz zu demonstrieren, ist für die G20 von entscheidender Bedeutung,

zu zeigen und ihren Zusagen in der Entwicklungshilfe nachzukommen. Diese würden im Allgemeinen etwa ein bis zwei Prozent des gesamten Budgets einer Regierung ausmachen. Um zusätzliche Gelder für die Entwicklungshilfe zu generieren, schlug er den G20-Ländern eine Finanztransaktionssteuer, die Erhöhung der Tabaksteuern oder Steuern auf Kerosin und Schiffstreibstoff vor. Zuvor hatte Gates auf seinem Blog geschrieben: „Ich bin sehr aufgeregt, dass ich eine Chance habe, zu der wachsenden Erkenntnis innerhalb der G20-Länder beizutragen, dass ihr Wohlstand davon abhängt, dass sie helfen, die Lebensstandars für die weltweit Ärmsten anzuheben.” Der Microsoft-Gründer sprach auf Einladung von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy als erster Privatmann auf dem G20-Gipfel. (rk)

insbesondere in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit. Auf den beispiellosen Fortschritten im Gesundheitswesen und der Entwicklungshilfe, die im vergangenen Jahrzehnt erzielt wurden, müssen wir weiter aufbauen”, so Gates.

Zusagen auch einhalten „In den kommenden Jahrzehnten müssen wir noch größere Fortschritte erzielen, um die Lebensumstände der ärmsten Menschen der Welt weiter verbessern zu können.” In seinem Bericht unterstrich Gates die Notwendigkeit für reiche Länder, sich weiter selbstlos

rif-Group Welt-Pionier

Fairtrade online Wien. Österreich hat einen Pionier: Als erstes Unternehmen weltweit vertreibt die rif group FairtradeProdukte aus Schwellenländern über Online-Stores. Man verkauft handwerklich gefertigte Produkte aus aufstrebenden Schwellenländern via ECommerce in Europa: Ledertaschen, Tonschalen, Keramikkochgeschirr. Dadurch will man die lokale Wirtschaft stärken und soziale Bildungsprojekte vor Ort unterstützen. Das erste Projekt zielt auf Marokko, die wirtschaftlich stärkste Nation Afrikas. Verkauft wird über den Amazon-Webshop. Zum Weihnachtsgeschäft wird eine beschränke Produktpalette von zehn bis 15 Artikeln angeboten, nämlich handgefertigte Leder-, Textil- und Keramikwaren. (rk/ag)

Veränderung macht Lust

Ethik-Konferenz Wien. Das „Forum der Führungskräfte“ veranstaltet am 29. November im Gebäude der RZB eine Ethik-Konferenz unter dem Titel „Veränderung. Macht. Lust“. Als Plattform für einen intensiven Austausch von Erfahrungen mit den Referenten und untereinander will die Veranstaltung kraftvolle Impulse und eine tiefere Klarheit für ihre Führungsverantwortung in einem immer unberechenbareren Umfeld geben. Anmeldung unter office@future.at (rk/ag)

© APA/Rubra

© EPA

Finanztransaktionssteuer und Erhöhung der Tabaksteuer auf der Agenda.

Ex-Caritas-Präsident Helmut Schüller spricht auf der Ethik-Konferenz.


C O MPA N Y N E W S

Freitag, 25. November 2011

CSRnet – V

Solaranlage Das Investitionsvolumen beträgt 4,4 Millionen Euro, der jährliche Stromertrag soll bei 2,5 Millionen schadstofffreien kWh liegen

Erste Bank finanziert die Nr. 1 Oberzeiring. Die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen setzt auf alternative Energien: Die vom Unternehmen finanzierte Fotovoltaikanlage der „ImWind“-Gruppe im Tauernwindpark Oberzeiring ist nach einer Rekordbauzeit von nur zwei Monaten seit Ende Oktober am Netz. Das Investitionsvolumen betrug 4,4 Mio. €. Die niederösterreichische ImWind Gruppe ist seit 1995 auf Erneuerbare Energieprojekte in den Bereichen Windkraft, Wasserkraft und Fotovoltaik spezialisiert.

700 Haushalte versorgt Die Anlage steht im Tauernwindpark Oberzeiring (Bezirk Judenburg). Sie soll einen jährlichen Stromertrag von 2,5 Mio. schadstofffreien kWh liefern. Mit dieser Energie können mehr als 700 Haushalte versorgt werden; gleichzeitig werden so rund

Verso bietet Problemlöser

CSR-Software Landsberg. Die deutsche Tochter der finnischen Verso hat eine neue Software entwickelt, die es Unternehmen erleichtern soll, ihre CSR-Aktivitäten umzusetzen. Der Dienstleistungsanbieter im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) hat eine innovative Lösung entwickelt, um Informationen über das verantwortungsvolle Handeln von Unternehmen erstmals wirklich nutzbar zu machen. Das System ist besonders anwenderfreundlich und ressourcenschonend, so das Unternehmen. Die Verso Germany GmbH ist ein Tochterunternehmen der finnischen Verso Globe Oy. Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit führenden Instituten, Universitäten und Experten entwickelt und bereits an über 50 Pilotunternehmen erfolgreich getestet. (ag/rk)

Verbund Pumpspeicher

Grüne Batterie Wien. Die Speicherung der Strommengen, die Wind-, Wasser und Solarkraft erzeugen, um sie für Spitzenstrom zu nutzen und ihre Schwankungen auszugleichen, ist eine der großen Herausforderungen. Dies kann mit sogenannten Pumpspeicherwerken, in die Wasser mittels Ökostrom hochgepumpt und dann zur Energieerzeugung bei Bedarf abgepumpt wird, gelöst werden. Der Verbund ist in diesem Bereich federführend und will Österreich als „Grüne Batterie“ Europas verankern. So liefern zum Beispiel die Malta-Kraftwerke schon jetzt Spitzenstrom, der nach Deutschland verkauft wird. Das Kölner Beratungsunternehmen Frontier Economics analysierte im Auftrag von Verbund die Rahmenbedingungen für Pumpspeicher in Österreich und seinen Nachbarländern. Die Studie untersucht den Stellenwert von Pumpspeichern im Verhältnis zu anderen Speichertechnologien. Ein Fokus der Studie liegt in der Bewertung von Flexibilität aus österreichischen Pumpspeichern, betreffend deren ökonomischen und ökologischen Nutzen. (ag/rk)

2.000 t CO2 pro Jahr eingespart. „Die Erste Bank möchte mit der Kreditfinanzierung der größten Fotovoltaikanlage Österreichs neue Zeichen setzen und wird weiterhin im Bereich erneuerbare und alternative Energie gute Projekte finanzieren”, erklärt der Firmenkundenvorstand der Erste Bank, Peter Bosek.

Öko-Gesetz macht’s möglich Die Errichtung dieser Anlage wurde erst durch das neue Ökostromgesetz möglich. Johannes Trauttmansdorff, Vorstand der ImWind Gruppe: „Endlich haben

wir in Österreich ein nachhaltiges Ökostromgesetz, das Stabilität für einen längeren Zeitraum garantiert. Wir werden in den nächsten drei bis fünf Jahren in Österreich weitere 400 Millionen Euro investieren und somit 500.000 Menschen mit heimischem und sauberem Strom versorgen.“ Die ImWind Gruppe errichtete bereits 2002 den seinerzeit als unrealisierbar geltenden „höchsten Windpark der Welt“, den Tauernwindpark in Oberzeiring auf rd. 1.900 m Seehöhe. Auch damals hat die Erste Bank die Kreditfinanzierung mit 20 Mio. € übernommen. (rk)

© ImWind Group

Das größte Fotovoltaikkraftwerk Österreichs ist seit Oktober in Betrieb.

Die von der Erste Bank finanzierte Anlage kann 700 Haushalte mit Strom versorgen.


C S R: I NTE R V I E W

VI – CSRnet

Freitag, 25. November 2011

Interview Verkehrsministerin Doris Bures zu Klimawandel, Individualverkehr, E-Mobilität und den Österreichischen Bundesbahnen

„Größte und leistungsstärkste E-Mobilitätsflotte gibt es schon!“ Der Bund investiert bis 2016 doppelt so viel in die Bahn wie in die Straße – sie soll modernisiert und noch attraktiver werden. und scheint in den letzten Jahren noch mehr an Terrain zu verlieren, sichtbar geworden durch die hohen Verluste der ÖBB in diesem Bereich. Werden Sie hier Impulse setzen, um die – von Menschen wie Umwelt wohl gleichermaßen gewünschte – Verlagerung auf die Schiene zu erreichen? Über Steuern und Förderungen wäre es ja relativ einfach, diesen gewünschten Steuerungseffekt zu erzielen. Bures: Wir sind im Güterverkehr im Spitzenfeld in Europa, mehr als 30 Prozent der Güter werden in Österreich mit der umweltfreundlichen Bahn transportiert, im EU Schnitt sind es nur 15 Prozent. Wir wollen aber noch besser werden. Meine langfristige Zielvorgabe lautet: 40 Prozent nach dem Ausbau der großen Achsen. Der Bahngüterverkehr ist stabil, die Privaten Bahnunternehmen haben bereits rund 20 Prozent. Dieser Spitzenplatz liegt nicht zuletzt am Anschlussbahnförderprogramm für Unternehmen, das

INTERVIEW: MICHAEL FEMBEK

Wien. Michael Fembek sprach mit Verkehrsministerin Doris Bures über Klimawandel, E-Mobilität und die Bahn. CSRnet: Dass der Klimawandel Realität ist, daran zweifeln immer weniger Menschen. Eher umstritten ist aber, was dagegen wirklich nutzt. Österreich setzt beispielsweise auf die E-Mobilität. Was stimmt Sie optimistisch, dass E-Fahrzeuge in absehbarer Zukunft einen positiven Beitrag leisten werden? Doris Bures: E-Mobilität ist nicht die Lösung aller Klimaprobleme, aber ein wesentlicher Beitrag dazu. Der Verkehr verursacht den Klimawandel mit – neben der Landwirtschaft, der Industrie und dem Hausbrand. Was die E-Mobilität betrifft: Die größte und leistungs-

„Der Verkehr verursacht den Klimawandel

„Das größte Moderni-

mit. E-Mobilität ist

sierungsprogramm der

nicht die Lösung, aber

Bahn seit der Gründer-

ein wichtiger Beitrag Zukunftsentwicklung.“ DORIS BURES VERKEHRSMINISTERIN

zeit wäre ein besonderer Erfolg am Ende der

© Peter Rigaud Photography

dazu. Wir fördern diese

Legislaturperiode.“ DORIS BURES

Verkehrsministerin Doris Bures: „Durch den Bahnverkehr werden schon heute 3,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart.“

stärkste E-Mobilitätsflotte gibt es ja schon, es sind die ÖBB und die Privatbahnen. Sie werden in Zukunft noch mehr für eine effiziente und umweltfreundliche Mobilität von Personen und Gütern sorgen. Im Individualverkehr setzt Österreich auf alle Beiträge der Effizienzsteigerung, einerseits auf die Verbrauchssenkung bei Verbrennungsmotoren, andererseits auf E-Mobilität. Mein Ministerium fördert diese Zukunftsentwicklungen. Die ‚Leuchttürme der E-Mobilität‘ erforschen dieses Thema ganzheitlich auf Ebene der Nutzer, der Fahrzeuge, aber auch der Infrastruktur. Mittelfristig werden Hybridfahrzeuge mit hocheffizienten Verbrennungsmotoren und Brennstoffzellen, aber auch reine Batteriefahrzeuge den CO2-Ausstoß senken.

Günstigere E-Fahrzeuge CSRnet: Ein Argument gegen einen raschen ‚Siegeszug‘ der E-Mobilität ist der noch immer prohibitiv hohe Preis der Pkws. Sind angesichts dessen die angestrebten Ziele – etwa von Austrian Mobile Power – realistisch? Bures: Natürlich sind Elektrofahrzeuge heute noch teuer. Der Preis wird sich aber – wie bei allen neuen Technologien – durch Wettbewerb am Markt entwickeln. Derzeit arbeiten alle großen KfzKonzerne an E-Modellen. Elektrofahrzeuge werden kontinuierlich günstiger werden. Mein Ziel ist es, dass im Jahr 2020 20 Prozent der

Neuzulassungen Hybrid- oder Batteriefahrzeuge sind; ein guter Teil dieser neuen Technologien soll aus Österreich kommen. Dazu tragen die Förderungen des BMVIT maßgeblich bei. CSRnet: Ein weiterer Einwand gegen die Forcierung von Elektrizität in der Infrastruktur besteht darin, dass es noch lange an ausreichenden Stromspeichern fehlen wird und daher parallel zu Wind oder Wasserkraft weiterhin andere – nicht nachhaltige – Kraftwerke gebaut werden müssen. Wie sehen Sie das? Bures: Speicher sind nur ein Element der Lösung, hier sind wir in Österreich als Alpenland in einer privilegierten Situation. Speichertechnologien sind aber nur eine Möglichkeit, um dem fluktuierenden Energieanteil aus Solar- und Windkraft zu begegnen. Wir arbeiten derzeit intensiv an einem Förderprogramm und an internationalen Kooperationen an der Entwicklung von Smart GridsLösungen zur effizienten Integration erneuerbarer Energien in die Elektrizitätsnetze. CSRnet: Ein klares Ziel aller Klimaschutzmaßnahmen muss der bevorzugte Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, insbesondere der Bahn, sein. Und um einen Steuerungseffekt zu erzielen, müsste darin stärker als in den Ausbau des Individualverkehrs investiert werden. Setzt Österreich eindeutig solche Prioritäten?

Bures: Ja, eindeutig. Der Bund investiert bis 2016 doppelt so viel in die Bahn wie in die Straße. Die Priorität ist klar gestellt, ich will die Bahn modernisieren und noch attraktiver machen. Die kann nämlich heute nur eingeschränkt mithalten, da die meisten Bahnstrecken noch aus der Zeit der Monarchie stammen, während die Straßen in den Wirtschaftswunderjahren massiv

„Mehr als 30 Prozent aller Güter werden in Österreich mit der umweltfreundlichen Bahn transportiert – im EU-Schnitt sind es nur 15 Prozent.“ DORIS BURES

ausgebaut wurden. Vergleichen Sie zum Beispiel die Fahrzeiten der Südbahn mit der Südautobahn zwischen Wien und Graz. Da kann die Bahn noch nicht mithalten – noch nicht, denn entlang der Südstrecke wird gerade fleißig gearbeitet. Die Fahrzeiten werden sich dort deutlich verringern. Man ist ab dem Jahr 2024 in nur 1:45 Stunden von Wien aus in Graz.

CSRnet: Aufgrund der Budgetnöte wurden einige Bahnausbauten nach hinten verlegt. Ist der jetzige Ausbauplan abgesichert? Bures: Die neue Prioritätenreihung wurde im Herbst 2010 abgeschlossen und im neuen ÖBB-Rahmenplan 2011-2016 festgeschrieben. Dieser Rahmenplan wurde am 1.2.2011 im Ministerrat verabschiedet und ist voll gültig. CSRnet: Ganz konkret, was können sich Bahnkunden in den Jahren 2012 bis 2015 an Verbesserungen erwarten? Wo gibt es schnellere Verbindungen, wo angenehmere Züge, wo mehr Kapazitäten oder verbesserte Umstiegsmöglichkeiten? Bures: Viele wichtige Bahnhöfe werden fertig und das spüren die Menschen als erstes, wenn sie diese neuen Eintrittstore nutzen können. So wird Ende November 2011 der neue Westbahnhof und der Bahnhof Melk fertig, weiters werden zwischen 2012 und 2015 weitere 90 Bahnhöfe wie die Hauptbahnhöfe in Wien, Salzburg und Graz, Leibnitz, Attnang-Puchheim, Strasshof, Hohenems, etc. fertiggestellt. Ende 2012 werden große Verkürzungen der Fahrzeit auf der Westbahn spürbar, dann werden die Fahrgäste von Wien nur mehr 2:25 Stunden nach Salzburg brauchen, statt 2:45 Stunden heute.

Auf die Schiene ab Werk CSRnet: Der Güterverkehr auf der Bahn hat nie wirklich gegriffen

wir auch in Zukunft weiterführen wollen, da hier der Verkehr gleich ab Werk auf die Schiene kommt. CSRnet: Auch die Asfinag hat ein Instrumentarium zur Verfügung, um die Umweltbelastung zu reduzieren, wie verbesserte Straßenbeläge, Verkehrsmessung/Staureduzierung, Vorschriften für Lkws, etc. Setzt man hier zukünftig neue Impulse? Bures: Wir haben zum Beispiel im Lkw-Verkehr ein Mautsystem, das Lkws mit geringeren Schadstoffwerten bevorzugt. Die Asfinag misst außerdem bereits heute Verkehrslage, Fahrbahnzustand, Wetter und Umfelddaten (Lärmund Schadstoffe) und leitet daraus flexibel und anlassbezogen Geschwindigkeitslimits, Überholverbote, Warnungen und Informationen für die Fahrer ab. CSRnet: Was würden Sie, Frau Bundesminister, als ganz besonderen Erfolg am Ende der Legislaturperiode im Bereich Klimaschutz und Infrastruktur sehen? Bures: Ganz eindeutig, das größte Modernisierungsprogramm der Bahn seit der Gründerzeit vor über 100 Jahren und damit die Grundlage für noch mehr wirkungsvolle Elektromobilität gelegt zu haben. Bereits heute werden durch den Bahnverkehr jährlich rund 3,4 Mio. Tonnen CO2 eingespart, nach Umsetzung unseres großen Infrastrukturausbaus im Rahmen des Zielnetzes 2025+ kommen noch 30 Prozent dazu.


C O MPA N Y N E W S

Freitag, 25. November 2011

CSRnet – VII

Aktionsplan Brüssel hat eine neue Strategie für die soziale Verantwortung der Unternehmen entwickelt, die bis 2014 umgesetzt werden soll

Noch große Herausforderungen Brüssel. Die soziale Verantwortung der Unternehmen ist auch der EU ein Anliegen: Durch CSR können die Unternehmen erheblich zur Verwirklichung der im EU-Vertrag angestrebten Ziele, eine nachhaltige Entwicklung und eine äußerst wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft, beitragen. CSR untermauert auch die Ziele der „Strategie Europa 2020“, nämlich intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum sowie das angestrebte Beschäftigungsziel von 75%.

Vertrauen wiederherstellen Die Kommission erneuert ihre Anstrengungen zur CSR-Förderung jetzt – auch, weil die Wirtschaftskrise und ihre sozialen Folgen das Vertrauen in die Wirtschaft erschüttert haben. Auf mittlere und lange Sicht sollen günstige Bedingungen für

NOAN Mit Olivenöl helfen

Feinschmecker Athen. NOAN Olive Oil ist ein reinsortiges (Amfissa) Bio-Olivenöl aus Griechenland. Garantierte 10% des Umsatzes und der gesamte Reinerlös aus dem Verkauf werden alljährlich ausschließlich in Bildungsprojekte gespendet. So will man ein soziales Perpetuum Mobile schaffen. Mindestens 50% des Erlöses werden im Absatzmarkt, in dem er erwirtschaftet wurde, für Kinderhilfe gespendet. Der verbleibende Erlös geht in einen überregionalen Topf, mit dem Kinderprojekte in Ländern unterstützt werden, wo voraussichtlich kein oder geringer Erlös mit NOAN Olive Oil erzielt wird. Im Vorjahr unterstützte NOAN zwei Kinderbildungsprojekte in Österreich und Nordindien; heuer kommen die Schweiz und in Deutschland dazu. (ag/rk)

Schwimmendes E-Werk

Strom-Boje

© Aqua Libre

Margarethen am Moos. Innovation aus Niederösterreich: Die StromBoje nutzt die kinetische Energie der freien Strömung in Flüssen oder im Meer. Es bedarf mit Ausnahme eines unsichtbaren, tief eingebohrten Ankerstabs keiner baulichen Maßnahmen wie Dämme oder Fischaufstiegshilfen. Die Strom-Boje greift nicht in die Natur des Gewässers ein und schadet keinen Lebewesen. Seit heuer wird der dritte Prototyp mit bis zu 75 kW Leistung entwickelt. (ag/rk)

Die Strom-Boje aus NÖ ist ein schwimmendes Strömungskraftwerk.

nachhaltiges Wachstum, verantwortungsvolles unternehmerisches Verhalten und die Entstehung dauerhafter Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Kommission nimmt sich insgesamt 30 Maßnahmen vor, um CSR in der EU voranzutreiben.

Klingeln im Körberl mit CSR So soll CSR nicht nur durch Preise, sondern auch durch die Märkte stärker belohnt werden: Die Kommission beabsichtigt, soziale und ökologische Erwägungen im Rahmen der 2011 vorgenommenen Überarbeitung der Vergabericht-

linien verstärkt in das öffentliche Auftragswesen einfließen zu lassen, ohne dass dadurch zusätzlicher Verwaltungsaufwand für Behörden oder Unternehmen entsteht und ohne den Grundsatz der Auftragsvergabe an den Bieter mit dem wirtschaftlich vorteilhaftesten Angebot zu untergraben. Außerdem soll die Bedeutung von CSR-Strategien hervorgehoben werden. Die Kommission fordert auch alle großen europäischen Unternehmen auf, sich bis 2014 zu verpflichten, bestimmte Regelwerke bei der Entwicklung ihres CSR-Konzepts zu berücksichtigen. (rk)

© Europäische Union

EU-Vormachtstellung im Bezug auf CSR soll weltweit ausgebaut werden.

EU-Kommission hat sich einen neuen Marschplan zur Umsetzung von CSR gegeben.



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