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Haptisches Heim Wir bleiben zuhause und dürsten nach neuen Farben, Tapeten, Textilien und Teppichen.

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Décors & Panoramiques – Les Mystères de Madagascar by Arte D

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WIR BLEIBEN ZUHAUSE UND DÜRSTEN NACH NEUEN FARBEN, TAPETEN, TEXTILIEN UND TEPPICHEN. IM TREND: FOLKLORISTISCHE MOTIVE UND FLORALER ÜBERMUT AN DER WAND, TON-IN-TON AUF DEM BODEN UND DREIDIMENSIONALE OBERFLÄCHEN.

Interiortrends sind allübergreifend, auch in der Textil-, Teppich- und Tapetenbranche. Während Manufakturen und designaffine Hersteller die Richtung vorgeben – Farben, Formen und Materialien betreffend – ziehen massenproduzierende Labels nach.

FERNWEH-BOOSTER. Auffällig viele Designer und Hersteller zeigen in diesem Jahr Teppiche und Tapeten in einem verspielten Ethno-Look. Dabei werden Motive aus für uns fernen Kulturen wie Japan und Afrika an die Wand und auf den Boden gebracht – oft mit einem folkloristischen Touch. Besonders überraschend ist die Tapetenkollektion Décors & Panoramiques des französischen Herstellers Arte: Hier wabern überbordende Muster und Farben über die Wände und bilden pittoreske Szenerien – in erstaunlichen Kombinationen, hochwertigen Seiden-Looks und mit Leinen-Effekten. Auch Christian Fischbacher hat den afrikanischen Kontinent zum Thema seiner neuen Kollektion gemacht: Djembe Rhythms – das sind Dekorations- und Bezugsstoffe aus erdigen Tönen mit einer Haptik, die zwischen grob und fein, weich und rau changiert.

BROKATE, BLUMEN, BLÜTEN. Eng verwoben mit dem Ethno Style sind Teppiche, Tapeten und Textilien mit Motiven aus Flora und Fauna. Dabei geht es zuweilen opulent zu, wie die Textilkollektion Di Varia Natura von Rubelli zeigt. Die venezianische Manufaktur hat mit Granduchessa einen Dekorationsbrokat aufgelegt, der von einem Textilfragment aus dem Unternehmensarchiv inspiriert ist. Die Komposition ist ein wildes Miteinander von Blüten, Zweigen und kleinen Insekten, wobei ein Goldfaden Glanz und Glamour versprüht. Romantisch geht es beim italienischen Tapetenhersteller Instabilelab zu, der riesige Blüten an die Wand bringt und mit einem grafischen Pixelmuster verwebt.

Malaika by Christian Fischbacher

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Portland Stone by Little Greene

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A la Mode du Gruau by Amini Wellbeing by Nanimarquina

Rhombus by WallPepper Cobble by Gan

MARKANTE MUSTER. En vogue sind geometrische Dessins, die entweder für sich allein stehen oder kombiniert werden mit markanten Schwarz-Weiß-Kontrasten und intensiven Farben. In den Primärfarben Rot, Gelb und Blau gehalten, erinnert die Tapetenkollektion Domino80 von Beauregard mit ihren auffälligen Geometrien an Gemälde von Piet Mondrian oder die knalligen Entwürfe von Memphis. WallPepper bringt subtile Streifen und Karos an die Wand: Die Tapete Rhombus/Stripes ist mit ihren Grau-, Braun- und Rottönen von englischen Glencheck-Mustern inspiriert. Als Rhombendekor mit haptischen Qualitäten kommt die elegante Textilkollektion Armani Casa von Rubelli daher – farblich allerdings subtiler als der Braunbeige-Farbrausch der Siebziger.

ZURÜCK ZUR NATUR. Dass nicht nur die Skandinavier den Natural Look beherrschen, zeigt Nanimarquina. Das katalanische Teppichlabel hat mit der englischen Designerin Ilse Crawford Teppiche, Kissen, Plaids und Hängematten entworfen, die gut zum behaglichen Rückzug passen. Alle Stücke der Kollektion Wellbeing sind aus natürlichen und lokal produzierten Fasern gefertigt, von Hand gewoben und ohne Bleichmittel oder Farbstoffe hergestellt. Dieses Zurück-zur-Natur widerspiegelt sich auch in der Farbgebung, die aus Weiß-, Beige- und Brauntönen besteht. Ebenfalls in Naturtönen gehalten ist der handgemachte Teppich Ozz der finnischen Designerin Kristiina Lassus, der mit einem grafischen Muster aus der Kultur der australischen Aborigines spielt. Auch Sebastian Herkners Entwurf Rushes für The Rug Company und die Curated Colors Collection des Berliner Labels Reuber Henning zeigen: Auf dem Boden sind ruhige Farben und Muster gefragt, denn sie sind vielseitig einsetzbar und drängen sich nicht in den Vordergrund. Sehen wir einerseits von der Natur inspirierte Weiß-, Beige- und Brauntöne, sind auch Pastelle noch lange nicht passé, was sich mit dem anhaltenden Scandi Trend erklären lässt. Und auch damit, dass man mit pudrigem Rosa und kühlem Hellblau nicht allzu viel wagen muss. In Großbritannien ist man farblich seit jeher mutiger: Farrow & Ball wandelt in diesem Jahr zwischen warmen Tönen wie Deep Reddish Brown und Preference Red und reinen, unkomplizierten Blautönen, wobei sich mit Pitch Blue und Ultra Marine Blue schöne Akzente setzen lassen. Die Konkurrenz von Little Greene fokussiert sich mit der Capsule Collection Stone auf natürliche Farbtöne – inspiriert von englischen Schlössern und Herrenhäusern.

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