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Zurück am Tisch Eine Parade der Tableware-Neuheiten.

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Junto Rose by Rosenthal

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ES WIRD WIEDER MEHR GEKOCHT UND NOCH LIEBER GEGESSEN. DAS HAT AUCH POSITIVE AUSWIRKUNGEN AUF DIE TABLEWARE-BRANCHE: AN SCHÖNEN UND FUNKTIONALEN PRODUKTEN MANGELT ES NICHT, WIE UNSERE PARADE DER NEUHEITEN ZEIGT.

Seit der Corona-Pandemie wird dem gemeinsamen Essen mehr Zeit, Hingabe und Wertschätzung zuteil. Das schlägt sich auch in den sozialen Medien nieder, wo sich die Beiträge rund um die Themen Nahrungsmittel, Zubereitung und Beisammensein geradezu explosionsartig verbreiten. Während die Küche als Kommunikationsnukleus bereits seit einigen Jahren im Zentrum des Hauses steht, rückt nun auch wieder der gedeckte Tisch in den Fokus.

ALLES WIRD EINS. Zwar fielen aufgrund der Pandemie in diesem Jahr große Konsumgütermessen wie Maison & Objet und Ambiente aus, doch seit jeher zeigt sich: Welche Tableware auf den Tisch kommt, ist immer eng verknüpft mit den allgemeinen Trends im Interiordesign. Seit einigen Jahren schon formieren sich Möbel, Leuchten, Accessoires und Tableware zu einem gestalterischen Gesamtensemble, und immer mehr Unternehmen bilden die gesamte Bandbreite des Wohnen ab – allen voran Labels wie Hay, Serax, Ferm Living und Broste Copenhagen. Daneben stehen Hersteller wie Villeroy & Boch und Rosenthal, die den Kern der Tableware-Branche bilden, ihre Produkte in eigenen Produktionsstätten herstellen und sich nun ebenfalls verstärkt Richtung Lifestyle positionieren.

IMPULSGEBER. Der Markt für Tableware hat sich in den letzten Jahren stark verändert: weg vom zig-teiligen Geschirr, hin zu Einzelstücken, die man – über Formen, Materialien, Muster und Farben und auch über Hersteller hinweg – beliebig miteinander kombinieren kann. Vor allem das belgische Label Serax forciert einen Trend, den es in der Tableware-Branche schon länger gibt: die Entwicklung neuer Kollektionen in Zusammenarbeit mit angesagten Köchen wie Sergio Herman. Sie erreichen koch- und designaffine Zielgruppen und wissen, wie Speisen angerichtet werden – und welche Teller, Schalen, Platten und Etageren man dafür braucht. Tableware und Besteck, aber auch dekorative Objekte wie Centerpieces, Kerzenhalter, Teelichter und Tischwäsche sind in High-End-Restaurants zum Bestandteil eines ganzheitlichen Interiorkonzepts gewor-

Sweetheart by Alessi

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Tric Moonlight by Arzberg

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Pilastro by Stelton Bernadotte Collection by Georg Jensen

Shell Pink by Le Creuset Eternal Snow by Serax

den, bei dem nichts dem Zufall überlassen wird und das auch Auswirkungen auf das private Wohnen hat.

EN VOGUE: KERAMIK. Das mehrfach als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnete Noma in Kopenhagen steht nicht nur für ein allumfassendes Designverständnis, sondern spiegelt einen weiteren Trend: die Rückkehr der Keramik auf dem gedeckten Tisch. So ist die Tableware-Kollektion Junto von Rosenthal eines der erfolgreichsten Produkte des Unternehmens der letzten Jahre, das nun in der Trendfarbe Rosa aufgelegt wurde. Den Siegeszug der Keramik bekräftigt auch die Serie Crafted von Villeroy & Boch, die nun im kräftigen Blauton Blueberry daherkommt. Dass Stücke aus Keramik so gefragt sind, hat sicherlich mit dem anhaltenden Hygge-Hype und dem Corona-bedingten Sehnen nach der Natur zu tun. Natürliche, sehr haptische Materialien und einfache Formen treffen als Slow-Living-Konzept den Nerv der Zeit: Man konzentriert sich auf das Wesentliche und feiert das Authentische. Das zeigt sich besonders schön am Entwurf Dough vom britischen Label Toogood, der mit seiner kugeligen, handschmeichlerischen Form gleichzeitig markant und in seiner hellen Farbgebung zurückhaltend auftritt.

GROSSER AUFTRITT. Auch wenn Trends selten scharf voneinander abgrenzbar sind, lassen sich neben der Dominanz der Keramik zwei weitere Tendenzen im Bereich Tableware ausmachen: Da ist zum einen die Verwendung von nachhaltigen, teils recycelten Materialien wie bei den kreisrunden Untersetzern Re-Circles von Muller van Severen für Serax. Und ein glamouröser Look mit glänzenden Oberflächen wie bei Arzberg mit dem Klassiker Tric, den es nun im silbrig changierenden Dekor Moonlight gibt. Die Formen bewegen sich zwischen zwei Polen: extrem reduziert wie bei der Barkollektion Rocks von Zone Denmark oder verspielt wie bei der Glaskollektion Eternal Snow von Serax. Manchmal trifft auch beides aufeinander: Stand up von Sieger by Ichendorf ist eine mundgeblasene Kristallserie, die ausgesprochen schlicht daherkommt. Auf den zweiten Blick überrascht die Kollektion mit einem gestalterischen Clou: Die Gläser pendeln bei jeder Berührung hin und her, weil der Boden nicht plan, sondern gewölbt ist.

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