Amnesty International Deutschland
WILLKOMMEN BEI AMNESTY!
WER EIN MENSCHENLEBEN RETTET, RETTET EINE GANZE WELT (TALMUD) AMNESTY INTERNATIONAL: VOM APPELL ZUR WELTWEITEN MENSCHENRECHTSORGANISATION Die Empörung eines einzelnen Menschen darüber, dass zwei portugiesische Studenten, die auf die Freiheit anstießen, ins Gefängnis kamen, hat Amnesty möglich gemacht. Der Rechtsanwalt Peter Benenson gründete 1961 mit seinem „Appeal for Amnesty“ die Organisation Amnesty International, die mit ihrer Arbeit in heute mehr als 150 Ländern rund um die Welt zu einer Kraft geworden ist, die von der Öffentlichkeit gehört und von Regierungen gefürchtet wird.
MENSCHENRECHTE: GRUNDLEGEND - UNTEILBAR Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte - 1948 von der internationalen Völkergemeinschaft verabschiedet - stellt das fest. Ohne besonderes Pathos, als eine unumstößliche Tatsache. In 30 Artikeln sind die politischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Rechte niedergeschrieben. Sie reichen vom Recht auf Leben und Sicherheit - dazu gehören Wasser, Essen, Gesundheitsfürsorge und Wohnung - über die Meinungs-, Versammlungs- und Religionsfreiheit bis hin zur Freiheit von Folter und Diskriminierung. Diese Rechte sind universell und unteilbar. Internationales und nationales Recht, Konventionen, Abkommen und Verträge bilden ein Gerüst zum Schutz der Menschenrechte, an dem Amnesty mitgebaut hat. Unübersehbar sind die Erfolge im Menschenrechtsschutz. Es gelang zum Beispiel, den Internationalen Strafgerichtshof zu etablieren. Es wurde die Chance eröffnet, auf UN-Ebene ein neues Waffenhandelsabkommen zu verabschieden sowie ein Moratorium für die Todesstrafe zu erreichen. Dennoch werden Männer, Frauen und auch Kinder bis heute in nahezu allen Teilen der Welt aus den unterschiedlichsten Gründen verfolgt, eingesperrt, gefoltert und ermordet. Durch den Einsatz von Amnesty International und anderen ist es gelungen, vielen einzelnen Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen. Und es sind auch immer wieder Einzelne, die dem Unrecht entgegentreten und aktiv werden. Zusammen können wir einiges bewegen und die Welt etwas besser machen.
WIE WIR ARBEITEN: UNABHÄNGIG, INTERNATIONAL, DEMOKRATISCH Die Stärke von Amnesty liegt im freiwilligen Engagement von mehr als zwei Millionen Menschen weltweit: Junge und Alte verschiedenster Nationalitäten und Kulturen beteiligen sich. Sie alle bringen unterschiedliche religiöse und politische Einstellungen und Lebenserfahrungen mit. Aber alle setzen ihre Kraft und Fantasie ein für eine Welt ohne Menschenrechtsverletzungen. Unsere Aktionen werden möglich durch ein Netzwerk von Amnesty-Expert/innen zu verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Themen sowie ihren Kontakten zu Opfern von Menschenrechtsverletzungen und ihren Angehörigen, zu Ärzten, Anwälten und Journalisten - rund um den Globus. Mit Urgent Actions (Eilaktionen), Briefen und Appellen, Pressearbeit, öffentlichkeitswirksamen Aktionen sowie Lobbyarbeit gegenüber Regierungen, Institutionen und Wirtschaftsunternehmen macht Amnesty International Druck für eine gerechtere Welt. Durch unsere Arbeit wollen wir Verzweiflung in Hoffnung und Mitgefühl in Handeln umwandeln. Jeder Mensch kann etwas tun und Veränderung bewirken.
AUFDECKEN
Woher weiß Amnesty International, dass in Syrien ein Gefangener gefoltert wurde? Dass im Iran ein Jugendlicher hingerichtet werden soll? Dass die USA Terrorverdächtige in Geheimgefängnisse verschleppen?
Die Ermittlungsarbeit von Amnesty International leisten 80 sogenannte „Länder-Researcher“ in der internationalen AmnestyZentrale in London. Sie sammeln und bewerten Informationen über die Menschenrechtsituation „ihrer“ Region und dokumentieren die Ergebnisse in Berichten, wie zum Beispiel im AmnestyReport. Zwei bis drei Wochen im Jahr arbeiten die Researcher vor Ort. Sie sprechen mit Opfern von Menschenrechtsverletzungen, ihren Angehörigen, AnwältInnen und VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen. Amnesty informiert die Regierungen vorab über die Besuche. Normalerweise werden Einreise und Forschungsarbeit genehmigt, auch wenn die wenigsten gern Amnesty-Delegationen im Land haben. Nur wenige Staaten wie Myanmar und China verbieten Amnesty-Ermittlern die Einreise. In diesen Fällen führt Amnesty nicht etwa „Under-Cover-Delegationen“ durch, sondern stützt sich auf Informationen von MenschenrechtlerInnen vor Ort oder von Flüchtlingen, die das Land verlassen haben. Amnesty prüft den Wahrheitsgehalt und die Zuverlässigkeit des auf Delegationsreisen gesammelten Materials - Zeugenaussagen, Gerichtsakten, medizinische Atteste, Notizen, Bücher und Berichte - mehrfach und kritisch, bevor es in einen Bericht aufgenommen wird. Neben der Arbeit vor Ort informieren sich die Researcher umfassend bei Nichtregierungsorganisationen, JournalistInnen, RechtsanwältInnen und über Tageszeitungen sowie politische Magazine aus „ihren Ländern“. Häufig gehen auch Hilferufe von Opfern bei den Researchern ein - dann muss schnell gehandelt werden. Manchmal genügt ein Anruf, von dem man weiß, dass er abgehört wird, um das Schlimmste zu verhindern. Denn oft werden die Opfer allein dadurch geschützt, dass Amnesty ermittelt. Halten die Researcher schnelle Massenproteste für sinnvoll, werden Eilaktionen - sogenannte „Urgent Actions“ - gestartet.
AUFKLÄREN
Eine internationale Amnesty-Zentrale, 58 Ländersektionen, rund zwei Millionen Unterstützer in mehr als 150 Staaten. Wer ist Herr über die Informationen, wer Manager des vorhandenen Wissens? Amnesty International funktioniert wie eine große Datenbank des Wissens. Mit dem Ziel, eine breite Öffentlichkeit zu informieren, wird das Wissen über verschiedene Kanäle ständig nach außen getragen. Sogenannte „Researcher“ dokumentieren die Forschungsergebnisse über „ihre Länder“ in regelmäßigen Berichten. „Campaigner“ in der internationalen Amnesty-Zentrale in London setzen diese Informationen in Kampagnen und Mitgliederaktionen um. „Gold für Menschenrechte“ zur Menschenrechtssituation in China, „Hinsehen und Handeln - Gewalt gegen Frauen verhindern“ und „Tear it down“ zur Schließung des US-Gefangenenlagers Guantánamo sind ganz aktuelle weltweite Kampagnen von Amnesty International. Auf nationaler Ebene setzen die Amnesty-Sektionen der einzelnen Länder die Kampagnen um: Sie produzieren Informationsmaterial und tragen die Botschaften mit kreativen Aktionen und aktiver Pressearbeit in die Öffentlichkeit. Dabei spielen die Amnesty-Pressesprecher eine zentrale Rolle. Sie müssen, oft unter großem Zeitdruck, Presseerklärungen verfassen und Anfragen von Journalisten an die entsprechenden haupt- und ehrenamtlichen Amnesty-Experten weiterleiten. Die Pressesprecher sorgen dafür, dass Amnesty International regelmäßig in Radiointerviews, Zeitungsberichten und Fernsehdokumentationen zitiert wird. Sie liefern der Öffentlichkeit unabhängige und fundierte Informationen. Das Wissenssystem der globalen Bewegung Amnesty International ist komplex. Es funktioniert auf verschiedenen Ebenen, wirkt auf den ersten Blick kompliziert, ist aber sehr effektiv - gegen Menschenrechtsverletzungen und mit Ihrer Unterstützung!
HANDELN Die friedliche und überaus erfolgreiche Waffe von Amnesty International ist öffentlicher Druck: Denn nichts fürchten Verletzer von Menschenrechten mehr, als dass ihre Taten an die Öffentlichkeit kommen. Amnesty recherchiert gründlich und handelt gezielt, damit die Menschenrechtsarbeit ihre größtmögliche Wirkung erzielt. Unser Handeln ist dabei so vielfältig wie die Länder, in denen wir in Aktion treten. Mit Kampagnen, Aktionen, Info-Ständen, Protestschreiben, Diskussionsforen, Lobby- und Medienarbeit tragen wir Informationen weltweit auf die Straße, in die Medien und in die Politik. Amnesty engagiert sich außerdem in der Menschenrechtsbildung: Was sind Menschenrechte? Wer schützt sie? Diese und weitere Fragen beantworten Amnesty-Mitglieder, wenn sie Schulen besuchen und über Menschenrechtsthemen informieren. Wenn Menschen von Menschenrechtsverletzungen bedroht sind, alarmiert Amnesty sein „Urgent Action“-Netzwerk. Innerhalb kürzester Zeit senden Menschen weltweit Briefe, Faxe und E-Mails an die zuständigen Regierungen und Behörden. Die so erzeugte Aufmerksamkeit ist oft entscheidend, um ein Menschenleben zu retten: Circa 35 Prozent aller Urgent Actions haben Erfolg! Ohne die 2,2 Millionen Amnesty-UnterstützerInnen weltweit wäre all das nicht möglich. Sie können innerhalb kürzester Zeit aktiv werden und handeln. Globale Kampagnen werden so zu lokalen Aktionen für die Menschenrechte. Hinrichtungen können so oftmals verhindert, Folter gestoppt und unfaire Verfahren neu aufgerollt werden.
VERÄNDERN „Eure Arbeit ist enorm wichtig für Menschen, die unter politischer Unterdrückung leiden. Sie ist viel erfolgreicher als euch klar sein mag. Bitte macht weiter so!“, schrieb der Bürgerrechtler Wei Jingsheng an Amnesty, nachdem er nach 18 Jahren Gefängnis freigelassen worden war. Die Arbeit von Amnesty zeigt rund um die Welt Wirkung: Immer wieder erfahren wir, dass der Druck auf Regierungen und Behörden die Lage gewaltloser politischer Gefangener verbessert hat. Sie werden freigelassen, Todesurteile in Haftstrafen umgewandelt, Verletzer von Menschenrechten vor Gericht gestellt. Circa 35 Prozent aller „Urgent Actions“ für bedrohte Menschen sind erfolgreich. Die Arbeit von Amnesty trägt außerdem dazu bei, dass Regierungen ihre Gesetze und Praktiken im Sinne der Menschenrechte ändern: Sie ächten Genitalverstümmelung und Morde im Namen der „Ehre“ und sprechen Frauen gleiche Rechte zu. Oder sie veranlassen Gesetze für eine bessere Kontrolle des Waffenhandels.
Unsere Kampagnen-, Lobby-, und Aktionsarbeit hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass es seit 1987 eine internationale Anti-Folter-Konvention, seit 2002 einen Internationalen Strafgerichtshof und seit 2006 einen UNO-Menschenrechtsrat gibt. All das zeigt: Die Aktionen der Unterstützerinnen und Unterstützer können etwas verändern! Werden auch Sie aktiv mit Amnesty!
DIE GLOBALE BEWEGUNG Von der Öffentlichkeit gehört, von Menschenrechtsverletzern gefürchtet: Amnesty International ist eine weltweite, von Regierungen, politischen Parteien, Ideologien, Wirtschaftsinteressen und Religionen unabhängige Mitgliederorganisation. Auf Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wendet sich Amnesty gegen schwer wiegende Menschenrechtsverletzungen. Amnesty ist Teil einer Bewegung, in der Menschen zusammenkommen, um sich gemeinsam gegen Menschenrechtsverletzungen einzusetzen - und zwar nicht abstrakt, sondern ganz konkret und für Tausende, die in Gefahr sind. 1977 erhielt Amnesty International den Friedensnobelpreis. Sie engagieren sich für die Opfer und unterstützen und schützen Menschenrechtsverteidiger. Jeder kann sich an unseren Aktionen beteiligen und Veränderungen bewirken. Das Credo von Amnesty International lautet: Du kannst. Amnesty International ist in über 100 Ländern vertreten. In Deutschland engagieren sich rund 100.000 UnterstützerInnen in 700 lokalen Gruppen, Jugend-, Länder- und Themenkoordinationsgruppen mit Amnesty für die Verteidigung der Menschenrechte. Amnesty International finanziert sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Regierungsgelder nimmt Amnesty nicht an, um finanziell und politisch unabhängig zu bleiben.
UNSERE THEMEN Amnesty International setzt sich für die Durchsetzung aller in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte formulierten Rechte ein. Besonders engagiert sich Amnesty - gegen Folter, Todesstrafe, politischen Mord, grausame, un menschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe und das „Verschwindenlassen“ von Menschen, - für die Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen und die Bestrafung der Täter, - für die Freilassung gewaltloser politischer Gefangener, die auf grund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Über zeugung inhaftiert sind, - für den Schutz von Menschenrechtsverteidigern, - für den Schutz von MigrantInnen, Flüchtlingen und Asylsuchen den, - für den Schutz der Menschenrechte in bewaffneten Konflikten, - für eine wirksame Kontrolle des Waffenhandels, - für den Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt und Unter drückung, - für die Förderung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte, - für den Eingang der Menschenrechte in internationale sowie regionale Vereinbarungen und Konventionen, - für faire und zügige Gerichtsverfahren, insbesondere bei politi schen Gefangenen, - für Programme zur Menschenrechtserziehung und zur Förde rung des Bewusstseins für die Menschenrechte , - für die Zusammenarbeit von nichtstaatlichen Organisationen, den Vereinten Nationen und regionalen zwischenstaatlichen Organisationen zur Verteidigung der Menschenrechte
IN ALLEN TEILEN DER WELT setzen sich Menschen für die Verwirklichung der Menschenrechte ein. Sie wollen das Ideal der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dass alle Menschen „frei von Furcht und frei von Not“ leben können, Wirklichkeit werden lassen. Menschenrechtsverteidiger/innen spielen in ihren Gesellschaften rund um den Erdball eine wichtige Rolle. Sie stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, demokratische Freiheiten zu erkämpfen. Unerschrocken prangern sie Menschenrechtsverletzungen wie Folterungen, willkürliche Inhaftierungen oder das „Verschwindenlassen“ an. Sie machen sich zum Fürsprecher benachteiligter Gruppen wie etwa indigener Gemeinschaften oder Straßenkinder. Von ihren Regierungen verlangen sie beharrlich, der Straflosigkeit für Menschenrechtsverletzungen entgegenzutreten und die Täter zur Verantwortung zu ziehen.
DAS ENGAGEMENT VON MENSCHENRECHTSVERTEIDIGER/INNEN, seien es Anwält/innen, Gewerkschafter/innen, Journalist/innen, Geistliche oder Student/innen, ist so manchem Machthaber ein Dorn im Auge. Obwohl sie ihre Ziele mit friedlichen Mitteln verfolgen, werden sie von staatlicher Seite vielfach als „Subversive“, „Terroristen“ oder „Verräter“ diffamiert. Für ihren Mut bezahlen sie einen hohen Preis. Sie werden ermordet, weil sie gegen staatliche Gewalt protestieren. Sie werden ins Gefängnis gesteckt, weil sie die Grundrechte von Gefangenen einfordern. Sie „verschwinden“, weil sie Entführungen und politische Morde anprangern. Vor allem Regierungen, die am meisten zu verbergen haben, versuchen, die Arbeit von Menschenrechtsverteidiger/innen auf jede erdenkliche Art zu behindern. Sie dürfen ihre Erkenntnisse nicht oder nur zensiert publik machen. Die Gründung von Menschenrechtsorganisationen wird verboten. Menschenrechtsverteidiger/ innen erhalten Todesdrohungen, ihre Telefonate werden abgehört, ihre Wohnungen überwacht, ihre Familien eingeschüchtert. Im Bewusstsein um die Gefährdungen und Schwierigkeiten, denen sich Menschenrechtler/innen oftmals gegenüberstehen, hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 1998 eine Erklärung zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger/innen verabschiedet. Die Erklärung enthält Grundsätze, die sicherstellen sollen, dass die Staaten der Welt mit menschenrechtlich engagierten Organisationen und Einzelpersonen zusammenarbeiten und dafür Sorge tragen, dass sie ihrer legitimen und so wichtigen Aufgabe ungehindert und ungefährdet nachgehen können.
MENSCHENRECHTSVERTEIDIGER/INNEN sind Teil der weltumspannenden Menschenrechtsbewegung. Sie sind die Verbündeten von amnesty international. ai setzt sich dafür ein, dass ihre Rechte respektiert werden, dass sie Freiräume für ihre Arbeit erhalten. Diejenigen, die ihre Rechte wahrnehmen können, ohne befürchten zu müssen, dafür bedroht oder sogar getötet zu werden, müssen für diejenigen eintreten, denen diese Sicherheit nicht gewährt wird. Der Schutz und die Förderung von Menschenrechtsverteidiger/innen muss im Interesse aller sein, die sich pluralistische Gesellschaften wünschen, in denen die Menschenrechte geachtet werden.
WAS WIR ERREICHEN Können einzelne Menschen wirklich etwas bewirken? Und ob! Amnesty ist die Plattform für viele einzelne Menschen, die gemeinsam Druck aufbauen - weltweit. Denn öffentlicher Druck ist das wirksamste Mittel, um Menschenrechte zu schützen. Oft zählt jede Minute und jede Stimme. Appelle und Briefe zeigen den Verantwortlichen von Menschenrechtsverletzungen, dass ihre Taten gesehen und nicht hingenommen werden. Oftmals können wir so erreichen, dass Gefangene freigelassen, Todesurteile umgewandelt, Drohungen eingestellt, Folter und Misshandlung gestoppt oder unfaire Gerichtsverfahren wieder aufgerollt werden. Rund 40 Prozent unserer Eilaktionen sind erfolgreich. Mit Lobbyarbeit arbeiten wir unter anderem daran, dass Menschenrechte Eingang in internationale Abkommen finden.
Die äthiopische Journalistin Serkalem Fasil ist durch den öffentlichen Druck unserer Aktivisten und Unterstützer im April 2007 freigesprochen worden. Sie war wegen regierungskritischer Artikel verhaftet worden und sollte zum Tode verurteilt werden. Im Gefängnis brachte sie unter fürchterlichen Bedingungen ein Kind zur Welt.
DAS GENERALSEKRETARIAT DER DEUTSCHEN SEKTION Monika Lüke ist neue Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland. Der Vorstand der deutschen Amnesty-Sektion hat die promovierte Völkerrechtlerin zur Nachfolgerin von Barbara Lochbihler berufen, die das Sekretariat der deutschen Sektion seit 1999 geleitet hatte.
Amnesty International in Deutschland hat eine neue Generalsekretärin. Am 1. Juli 2009 hat Monika Lüke die Leitung des Sekretariats der viertgrößten Amnesty-Sektion angetreten. Gegen den Teufelskreis von Armut und Menschenrechtsverletzungen vorzugehen, wird einer ihrer ersten Schwerpunkte sein. Sie hat für sauberes Trinkwasser im größten Slum Kenias gesorgt, den Afrikanischen Menschengerichtshof juristisch unterstützt, Politikberatung in Brüssel betrieben und Frauenrechte in Kambodscha gestärkt. So unterschiedlich die Arbeitsgebiete und Einsatzorte von Monika Lüke in den letzten zwölf Jahren erscheinen, es gibt einen roten Faden, der sie verbindet: die Menschenrechte - politische und bürgerliche ebenso wie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte. Ihre aktive Menschenrechtsarbeit begann während ihres Jurastudiums in Bonn. Die damals 21-jährige Studentin engagierte sich ehrenamtlich als Asylberaterin für Amnesty International. Nach einem Studienaufenthalt in Großbritannien und ihrer Promotion an der Berliner Humboldt-Universität über „Immunität staatlicher Funktionsträger bei schweren Menschenrechtsverletzungen“ ging Monika Lüke nach London. Zwei Jahre beriet sie als Projektleiterin eines Forschungsinstitutes unter anderem das britische Außenministerium bei der Umsetzung des Statuts für den Internationalen Strafgerichtshof. Es folgten fünf Jahre in Brüssel und Berlin. Als Politikberaterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stritt Monika Lüke dann bis 2005 vor allem für die Rechte von Flüchtlingen und Migranten in der Europäischen Union (EU).
DER EHRENAMTLICHE VORSTAND
Stefan Keßler, Vorstandssprecher Geboren 1964 in Berlin. Studium der Geschichte, Volkswirtschaftslehre und Afrikanistik in Köln. Seit Anfang 2009 in Brüssel beim Jesuiten-Flüchtlingsdienst Europa als ‚Lobbyist‘ für den Flüchtlingsschutz tätig. Amnesty-Mitglied seit 1980. Schwerpunkt in der Flüchtlingsarbeit seit 1985, aber auch Gründungsmitglied der Koordinationsgruppe für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. Von 1998 bis 2004 Vorstandsmitglied für politische Flüchtlinge, danach unter anderem Vorstandsbeautragter für die Arbeit gegen Rassismus.
Alexander Hülle, Stellvertretender Vorstandssprecher Geboren 1958. Studierte Mathematik und Geschichte. Arbeitet seit vielen Jahren als Marktforscher; seit 2000 bei einem internationalen Verlag in Stuttgart.
Begann Amnesty-Tätigkeit Mitte der 80er Jahre. Seit Mitte der 90er Jahre Mitglied der FK Internationales, bzw. Menschenrechtspolitik. Seit 2005 Mitglied und seit 2006 Sprecher der Sektionskoordinationsgruppe WSK-Rechte. Nahm 2007 als gewählter Delegierter der deutschen Sektion am ICM in Mexiko teil.
Gerhard Kraus, Vorstandsmitglied für Länderarbeit Geboren 1963 in Altertheim bei Würzburg. Studium des Wirtschaftsingenieurwesens in Karlsruhe. Seit 2000 EDV-Koordinator bei einem Unternehmen der pharmazeutischen Kontraktlogistik in Kist. 1995 Beitritt zur Amnesty-Gruppe in Ettlingen. Von 1999 bis 2000 Gruppensprecher; Mitarbeit im Bezirk Karlsruhe und im Bezirksarbeitskreis Türkei. Seit 2001 Koordinator des Türkei-Netzwerkes von Amnesty International und seit 2005 außerdem Bezirkssprecher in Würzburg.
Larissa M. Probst, Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit Jahrgang 1980, aufgewachsen in Südfrankreich und Norddeutschland, studierte Kommunikations- und Mediendesign in Dortmund.
Seit 2001 tätig im Bereich Bildungsmarketing. Seit 2008 Geschäftsführerin der Service-Gesellschaft eines Verbandes im freien Bildungswesen. Seit 1999 aktiv für Amnesty International. Mitglied der Dortmunder Hochschulgruppe. Themenschwerpunkte „Verschwindenlassen“ (speziell in El Salvador) und Naher Osten. Mitbegründerin und bis 2009 Sprecherin der Koordinationsgruppe für bundesweite Jugendarbeit. Seit 2005 aktives Mitglied des Bezirksteams in Düsseldorf. 2005-2009 berufenes Mitglied der Fachkommission Öffentlichkeitsarbeit.
Tim Schröder, Vorstandsmitglied für politische Flüchtlinge Geboren 1973 in Lübeck. Jurastudium in Kiel von 1993 bis 2000. Rechtsreferendariat von 2003 bis 2005 in Berlin. Seit November 2005 an der Universität Salzburg tätig. Seit 1999 Amnesty-Mitglied. Mitglied der Kieler Asylgruppe von 1999 bis 2003. Zwischenzeitlich auch Gruppensprecher und Bezirksreferent für Politische Flüchtlinge. Seit 2001 Mitglied der Fachkommission für Politische Flüchtlinge mit Schwerpunkt im Bereich des europäischen Asylrechts. Seit 2005 auch Koordinator für den Südkaukasus.
Roland Vogel, Vorstandsmitglied für Finanzen 1960 in Kronau (Baden) geboren. Von Beruf Elektroniker und seit 1992 im EDV-Bereich freiberuflich tätig. Amnesty-Mitglied seit 1979 in der Gruppe Wiesloch und im Bezirk Rhein-Neckar. Mehrfach Gruppen- und Bezirkssprecher, seit mehreren Jahren Kassenwart der Gruppe und Finanzreferent des Bezirks. 1993-95 im Vorstand zuständig für Mitgliedschaft. Vorstandsreferent für Finanzen und Mitglied des geschäftsführenden Vorstands seit Mai 2005.
Benjamin Titze, Vorstandsmitglied für Mitgliedschaft und Organisation Geboren 1982 in Göttingen. Studium der Physik in Heidelberg. Seit Anfang 2009 Doktorand am MPI für medizinische Forschung. Amnesty-Mitglied seit 2002. Während des Studiums aktives Mitglied der Heidelberger Hochschulgruppe. Mitbegründer und bis 2008 Sprecher des Netzwerks der Amnesty-Hochschulgruppen. Von 2007-2009 Sprecher des Bezirks Rhein-Neckar und seit 2008 gewähltes Mitglied der Delegation zur internationalen Ratstagung in Antalya.
7 GRÜNDE FÜR AMNESTY Sie wollen etwas gegen Menschenrechtsverletzungen tun? Dann engagieren Sie sich mit Amnesty International. Denn nur wer aktiv wird, kann auch etwas verändern! Wir liefern Ihnen sieben Gründe, sich mit Amnesty International für den Schutz der Menschenrechte einzusetzen: 1. Wir können etwas verändern - Schritt für Schritt 2. Gemeinsam können wir mehr erreichen als allein 3. Mitmachen - individuell, einfach und effektiv 4. Wir sind und bleiben unabhängig 5. Wir bieten Ihnen ein internationales Umfeld 6. Spielraum für abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder 7. Freie Wahl der Zusammenarbeit 1. Wir können etwas verändern - Schritt für Schritt Rund 35 Prozent unserer Eilaktionen zeigen Wirkung. Men schenleben werden gerettet, Gefangene freigelassen, Haftbe dingungen verbessert, Bedrohungen gestoppt. 2. Gemeinsam können wir mehr erreichen als allein Der Erfolg unserer Aktionen hängt direkt von unseren Unter stützern ab. Weltweit treten 2,2 Millionen Menschen gemein sam mit Amnesty für eine Welt ohne Menschenrechtsverlet zungen ein. Vor der Öffentlichkeit, die diese vielen Menschen schaffen können, fürchten sich diejenigen, die für die Verlet zung von Menschenrechten verantwortlich sind. 3. Mitmachen - individuell, einfach und effektiv Sie können sich einfach und schnell an unseren Aktionen beteiligen. Mit einem Klick können Sie sich für die Rettung von Menschenleben einsetzen - unterschreiben Sie unsere aktuellen Online-Petitionen! Wenn Sie etwas mehr Zeit haben, schreiben Sie einen Brief. Die Verantwortlichen beenden Men schenrechtsverletzungen oft erst dann, wenn sie sehen, dass ihr Handeln von vielen Menschen weltweit beobachtet wird. Darum ist es wichtig, dass möglichst viele Petitionsunterschrif ten oder Briefe bei den Adressaten eingehen. 4. Wir sind und bleiben unabhängig Unabhängigkeit ist eine unserer Stärken. Kein Politiker, keine Partei, kein Unternehmen, keine Religion kann uns vorschrei ben, was zu tun ist oder wie wir uns verhalten sollen. Damit niemand unsere Arbeit behindern kann, ist Amnesty Interna tional eine Mitgliederorganisation, die sich ausschließlich aus Beiträgen und Spenden finanziert. 5. Wir bieten Ihnen ein internationales Umfeld Amnesty hat weltweit über 2,2 Millionen UnterstützerInnen und ist in über 150 Ländern vertreten. Wer bei Amnesty mitmacht, wird also Teil einer weltweiten Bewegung und kann deren Geschicke mitbestimmen.
6. Spielraum für abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder Bei Amnesty können Sie Ihr Know-how und ihre Fantasie als ehrenamtliche Unterstützer einbringen oder Ihre Talente testen. Sie können Veranstaltungen organisieren, Unterschrif ten und Spenden sammeln, an Eilaktionen teilnehmen, in Schulen die Arbeit von Amnesty vorstellen, die Familien von Opfern unterstützen, Länder- oder ThemenexpertIn werden. Wir sind immer auf der Suche nach tatkräftigen Menschen. 7. Freie Wahl der Zusammenarbeit Sind Sie lieber ein Einzelkämpfer, Teamplayer oder Gruppenin itiator? So oder so - bei Amnesty sind Sie herzlich willkommen!
MITGLIED WERDEN Wir - retten Menschenleben - pfuschen Folterern ins Handwerk - finden Verschwundene wieder - bieten Flüchtlingen Schutz - lassen Diktatoren nicht ungestört walten. Bei Amnesty International können Sie als Einzelmitglied oder in einer Gruppe mitmachen. So oder so bieten wir Ihnen - ein engagiertes internationales Umfeld, - die interessantesten Mitstreiter, - die freie Wahl der Zusammenarbeit: Einzelkämpfer, Teamplayer oder Gruppengründer, - eine völlig freie Zeiteinteilung, - Spielraum für ein abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld, - freie und eigenverantwortliche Gestaltung des Aufgabengebie tes. Sie möchten Mitglied werden? Dann beteiligen Sie sich an den Amnesty-Aktionen Ihrer Wahl und fördern uns und damit den Einsatz für die Menschenrechte durch einen jährlichen Mitgliedsbeitrag. Er beträgt mindestens 48 Euro, für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Erwerbslose ermäßigt 24 Euro.
ETWAS GLAUBE ICH AUS TIEFSTEM HERZEN: WIR SIND VERANTWORTLICH FÜR UNSERE EIGENE GESCHICHTE. DER LAUF DER GESCHICHTE WIRD BESTIMMT DURCH DIE ENTSCHEIDUNGEN, DIE WIR TREFFEN, UND UNSERE ENTSCHEIDUNGEN ERWACHSEN AUS DEN IDEEN, DEN ÜBERZEUGUNGEN, DEN WERTEN UND DEN TRÄUMEN DER MENSCHEN. Eleanor Roosevelt AMNESTY INTERNATIONAL Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V. . 53108 Bonn T: +49 228 98373-0 . F: +49 228 630036 . E: info@amnesty.de . W: www.amnesty.de SPENDENKONTO 80 90 100 . Bank für Sozialwirtschaft . BLZ 370 205 00
Amnesty International, V.i.S.d.P. Robert Ricci, Art.Nr. 1208,