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der äußeren Welt

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Mandala

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YOGA und der Umgang mit sich und der äußeren Welt

von Gopi Jana Kretschmer da Conceição

Der Wunsch nach Frieden, Glück und Verbindung mit uns und der äußeren Welt ist in uns natürlicherweise angelegt. Alle Wesen möchten glücklich sein und Leid vermeiden.

Spätestens wenn wir das jugendliche Alter verlassen haben und in die zwanziger eintreten, merken wir, dass es gar nicht so einfach ist, diesen Wunsch nach Frieden und Harmonie aufrecht zu erhalten. Äußere Umstände wie Krankheit, Stress, Verlust von Menschen und Beziehungen können uns schnell in emotionale und physische Krisen versetzten.

Frieden, Harmonie und Verbundenheit im Retreat und im Alltag Wer kennt das nicht - Du hattest ein wunderschönes, erhabenes Yoga Retreat, indem du Erkenntnisse und Läuterung erfahren hast und sobald du in deinen Alltag zurückkehrst, zeigen sich Herausforderungen gefühlt doppelt so stark als sonst. Der Frieden, das Glück scheinen wieder weitergezogen zu sein und zurück bleibt der Wunsch, wieder in dieses Einheitsgefühl eintauchen zu können. Ist es so, dass der Friede sich einfach zurückzieht und dem Stress, den Herausforderungen nicht gewachsen ist? Sind Frieden und Harmonie außerhalb des Ashrams möglich? Wenn du dies liest, wird sich mit Sicherheit ein „Ja!“ in dir aufrichten, denn es ist möglich, auch im alltäglichen Leben immer wieder Frieden, Harmonie und Verbundenheit zu spüren und zu kultivieren. Die Gnade, sich regelmäßig Zeit zu nehmen und zu Yoga Vidya in den Ashram zu fahren, um seine spirituelle Praxis zu festigen, zu intensivieren und voranzubringen, ist eine spirituelle Konzentration, die es gilt, in das Leben mit Familie, Beruf und den sonstigen Alltäglichkeiten hineinfließen zu lassen. Das, was im Ashram konzentriert praktiziert und kultiviert wurde, möchte dann ins Leben integriert werden. Dies geschieht nicht von heute auf morgen und auch nicht von allein. Dazu braucht es ein Weitermachen, eine Anbindung an eine eigene Praxis zu Hause. Dann kann der Nektar, der zuvor empfangen wurde, stetig ins Leben fließen. Die Herausforderungen, die sich im Leben zeigen, sind wie herausfordernde Asanas an denen wir wachsen dürfen.

Wenn wir also wieder zu Hause ankommen und mit unserem Leben unweigerlich konfrontiert werden, können wir uns bewusst machen, dass dies genau der richtige Zeitpunkt ist, dass diese oder jene Situation auf uns gewartet hat. Denn wir kommen mit neuer Kraft, Inspiration und Mut von unserem Seminar zurück und können diese positive Kraft wunderbar für die Herausforderungen im Alltag nutzten. Zu hoffen das der Rest der Welt auch im Bliss und Harmonie ist, kann enttäuschend sein. Viel kraftvoller und selbstermächtigend ist es, sich immer wieder auf die Werte zu besinnen, die wir im Yoga und in allen anderen spirituellen Lehren vorfinden.

Sei gut, tue Gutes, sei liebevoll, sei mitfühlend Gutes zu tun, liebevoll zu bleiben und mitfühlend zu sein, auch wenn die Umstände und Menschen sich ganz anderes verhalten,

als wir es uns wünschen würden, ist nicht immer einfach. Swami Sivananda, von dem dieses Zitat stammt, wusste das. Wenn die Umstände so sind, wie wir es uns wünschen, ist es nicht schwer, diesem Leitfaden zu folgen. Erst wenn es nicht so läuft, wie wir es wollen, zeigt sich, wie gefestigt wir in dieser Wahrheit sind. Weiter fordert uns Swami Sivananda auf: „Diene, meditiere und verwirkliche“. Es ist ein stetiger Fluss, den es immer wieder zu kultivieren gilt. Zu dienen, zu meditieren und zu verwirklichen bewegt sich in einem Zyklus. Es ist nicht so, dass wir einmal etwas Gutes tun und einmal meditieren müssen, um dann zu verwirklichen und „fertig“- erleuchtet sind. Es wird immer wieder von uns verlangt, diese Wahrheit in uns zu bestätigen und zu verwirklichen. Bis diese Wahrheit in jeder Zelle unseres Seins, Platz genommen hat und sich nicht mehr so schnell erschüttern lässt, wenn die äußeren Umstände sich anders zeigen als gedacht.

Die Lebensweise zu dienen, zu meditieren und zu verwirklichen dient uns selbst und damit auch der äußeren Welt. Wenn wir dienen, stellen wir unsere fordernde Persönlichkeit in den Hintergrund und geben unserem Herzen die Möglichkeit, sich zu öffnen, um Liebe und Verbundenheit zu spüren. Dies dient auch uns selbst und unseren Nächsten. Die Yogapraxis ist in Verbindung mit uns Selbst und der äußeren Welt zu betrachten, denn unsere Praxis wirkt sich immer auch auf die äußere Welt aus. Herzöffnende sowie kraftspendenden Asanas im Hatha Yoga können auf körperlich-geistig und spiritueller Ebene Weite, Verbundenheit und Frieden erfahrbar machen sowie Kraft und Stabilität in uns fördern. Die Yoga Vidya Grundreihe mit ihren 12 Hauptasanas ist eine wundervolle Praxis, um diese Qualitäten in uns zu stärken und zu bestätigen.

Yogash Chitta Vritti Nirodha- Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist Dieser berühmte Satz von dem Yoga Meister Patanjali, dem Verfasser der Yoga Sutras, steht gleich zu Anfang des Buches. Wenn wir unseren Geist durch Yoga mittels Meditation zur Ruhe bringen können, werden wir uns immer mehr unserer wahren Essenz gewahr. Wir müssen dann nicht immer sofort auf Ungerechtigkeiten oder andere ungeplante Stressoren reagieren. Wir haben einen wahrnehmenden Abstand zu unseren Gedanken eingenommen. Unsere Emotionen müssen dann immer weniger das Ruder der Handlungen übernehmen, sodass wir mehr Gutes tun, liebevoll und mitfühlend bleiben können. Wenn wir Frieden und Liebe in uns verwirklichen, manifestiert es sich auch im Außen. Friedensarbeit beginnt im Inneren und strömt natürlicherweise in die äußere Welt. Die eigene Yogapraxis ist somit auch immer ein Dienst an die Welt. Eine regelmäßige Meditationspraxis ist ein zuverlässiges Fundament, um sich immer wieder an die kosmische Wahrheit anzubinden. Du kannst dir z.B. zu Anfang der Meditation eine Affirmation sagen, wie etwa: „Mein Herz ist weit und offen für die kosmische Liebe Gottes“ oder „Ich bin bedingungslos geliebt und beschützt“. Du kannst zu Beginn über deine Affirmation meditieren und spüren, was sich in deinem Körper/ Geist zeigt. Nach einer gewissen Zeit lass diese Affirmation einfach weiterziehen und geh in die Stille ein. Verbinde dich mit deinem Atem und lass los. So kann dein Geist sich täglich auf die kosmische Liebe einstimmen. Gopi Jana Kretschmer da Conceição unterrichtet Yoga u.a. in sozialen Einrichtungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und geistigen Behinderungen. In ihren Seminaren lässt sie das einfließen, was sie inspiriert und praktiziert. Yoga, Mantras, Klänge und Tanz. Sie ist Yoga-/ Mantrayogalehrerin, Meditationskursleiterin, Trance Tanz Leiterin und angehende Gestalt-/ Musiktherapeutin. Sie gründete 2018 soham-ananda.de, wo man weitere Arbeiten von Gopi finden kann.

Lass dich motivieren und inspirieren von Gopi

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