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Atrium FOKUS FARBE Bunte Häuser in Berlin, Brescia, Marseille & Mexiko

IMM COLOGNE Die neusten Trends der Möbelmesse

NR. 3 Mai/Juni 2015

Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur

L SPEZIA «Garten»

Tipps zur nd gu Ausstattunung Möblier

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E D I T O R I A L

Foto: Bruno Helbling, Stuhl von Arne Jacobsen by Republik of Fritz Hansen über www.holmsweetholm.ch

Barocke Frühlingsgefühle «Die Verwendung von Farbe unterliegt zyklischen Bewegungen. Nach einer Phase der Farbabstinenz erfährt Buntheit heute eine Renaissance», schreibt Susanna Koeberle in ihrem Bericht über das barocke Zuhause der Innenarchitektin Bruna Artioli im italienischen Brescia (ab Seite 42). Im Barock wurde mit Farbe nicht gespart – im Gegenteil. Nach der weitaus strengeren Epoche der Renaissance erlebte der ornamentale Schmuck seine Hochblüte. Der Einsatz von Farbe hat immer auch etwas mit Aufbruchstimmung zu tun. So auch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als «Nierentische, Petticoat und Rock ’n’ Roll den Ton angaben», wie Franziska Quandt in ihrem Bericht über die Wohnung von Virginie und Jean Baptiste Moutte in Marseille schreibt (ab Seite 50). Farbe und Möbel gehen in dieser eine Symbiose ein und katapultieren den Besucher zurück in die goldenen 50er-Jahre. Legendär ist natürlich auch die Polychromie eines Bruno Tauts, der mit Onkel Toms Hütte am Rande des Berliner Grunewaldes moderne Massstäbe setzte. Die Siedlung erhielt wegen ihrer bunten Fassaden auch den Übernamen Papageiensiedlung. Wir stellen Ihnen in dieser Ausgabe ein Häuschen innerhalb der Hufeisensiedlung vor, das die Farbwelten des Architekten vor allem im Inneren widerspiegelt (Bericht ab Seite 58). Wenn das mit den Aufbruchstimmungen stimmt, dann stecken wir jetzt mitten in einer solchen. Denn an der imm cologne war Farbe ein omnipräsentes Thema. Nebst der Jahresfarbe Marsala waren auch Blau- und Gelbtöne wieder gefragt, und die Nichtfarbe Schwarz hatte einen ihr gebührenden Auftritt. Mehr zu den von uns ausgemachten Trends lesen und sehen Sie ab Seite 100. Barocke Frühlingsgefühle halten derzeit überall Einzug. Wie sie diesen Wallungen auch in Ihrem persönlichen Paradies Ausdruck verleihen können, zeigen wir Ihnen in unserem GartenSpezial ab Seite 64. Gute Lektüre wünscht herzlichst

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Atrium ü im Mai/Juni 2015 — Editorial

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I N H A LT Mai/Juni 2015

Stockholm

Brescia

MESSENEWS

NEUE FRISCHE

Seite 20

Seite 42

Engadin Seite 76

Entree 10 Porträt –— Azul Blaseotto spiegelt mit ihren Zeichnungen das heutige Argentinien wider.

34 Mexiko –— Der Künstler Jorge Pardo renovierte und gestaltete ein Haus in der mexikanischen Stadt Mérida.

12 Auslese –— Produkte-, Messe- und Ausstellungsnews.

42 Brescia –— Eine farbige Wandinstallation des italienischen Künstlers Paolo Gonzato schmückt einen historischen Palazzo in Brescia.

20 Design –— Messenews von der Ambiente und der Stockholm Furniture Fair.

Haus der Kunst: Men Duri Arquint hat einen ungewöhnlichen, aber gleichzeitig unaufdringlichen Bau entworfen. Tisch und Stühle von Donald Judd, Bild links von Niele Toroni und Alan Charlton. (Titelbild: Ralph Feiner)

Fokus Farbe

26 Kunst –— Das Kunsthaus Zürich würdigt den Einfluss Japans auf die Moderne. 28 Architektur –— Ein Kiosk am Park am Gleisdreieck in Berlin. 30 Reisen –— Der Norden Deutschlands lockt mit Hamburg und langen, weissen Ostseestränden.

50 Marseille –— Virginie und Jean Baptiste Moutte lieben die 50er-Jahre. 58 Berlin –— Katrin Lesser und Ben Buschfeld erneuerten ein Bruno-TautHaus in der Hufeisensiedlung Berlin.

Architektur 76 Engadin –— Der Bündner Architekt Men Duri Arquint baute in Zuoz ein Haus, das weiss, wo es schön ist.

32 Biblio –— Unsere Lektürevorschläge für den Frühling.

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Inhalt

Fotos: Filippo Bamberghi (1); Ralph Feiner (1); Girsberger (1); Gloster (1); Offecct (1); Sabrina Rothe (1); Schramm (2); Stockholm Furniture Fair (1); Team 7 (1)

STRAHLKRAFT


imm cologne NEWS 2015

Seite 100

Stadtporträt KÖLN

Seite 90 Visite SCHRAMM

Seite 120

Rundgang 90 Stadtporträt –— Köln ist nicht nur während der imm cologne eine Hochburg des Designs, sondern während des ganzen Jahres ein Get-together der Kunst- und Designszene. 100 Messenews –— Die Redaktion von Atrium war auf der imm cologne unterwegs und hat die neusten Stücke zu vier Trends zusammengefasst: Reeditionen, Naturholz, Textil und Grafisch. Stöbern Sie durch die Seiten! 116 Küche –— Die aktuellen Küchentrends von der Living Kitchen in Köln.

Spezial «Rund ums Haus» 64 Gartenmöbel –— Auf Liegen, Sofas und Stühlen das Leben geniessen. 70 Ökologische Wasseranlagen –— Biotop Weidling prämiert «Living-Pools» und «Swimming-Teiche». 72 Gestaltung –— Gartenhelfer und neue Ideen für die Gestaltung und Pflege des Aussenraums.

Standards 3 7 8 63 88

Editorial Impressum Köpfe Wettbewerb Freundschaftswerbung 126 Service: Neues auf einen Blick 128 Adressen 130 Vorschau Juli/Aug Juli/August Titelt Titelthemen sind farbig f markiert mar

120 Visite –— Das Familienunternehmen Schramm bietet seit drei Generationen höchsten Schlafkomfort, Hand made in Germany. 122 Bad –— Funktionalität, kombiniert mit Wellness: ein Umbau des AquaCultura-Mitglieds Bad & Mehr.

Rund ums Haus GARTENMÖBEL

Seite 64 ü


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Atrium Herausgeber, Verlag

Redaktion Atrium

Verleger Chefredakteurin Stv. Chefredakteurin Produktionsleitung Redaktion Korrektorat Mitarbeiter dieser Ausgabe

Designkonzept Art Director Gestaltung, Grafik Bildtechnik Verlagsleitung Vertriebsleiter Abonnements- und Einzelheftbestellungen Atrium Abonnementspreise Erscheinungsweise, Copyright Auslieferung, Handel Druck Anzeigenmarketing

Anzeigendisposition Unsere Repräsentanten Nielsen 1 + 2 + 5 + 6 + 7 Nielsen 3a

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Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur

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Archithema Verlag AG, Rieterstrasse 35, CH-8002 Zürich Telefon 0041 44 204 18 18, Fax 0041 44 204 18 80 verlag@archithema.com, www.archithema.com Rieterstrasse 35, CH-8002 Zürich Telefon 0041 44 204 18 18, Fax 0041 44 204 18 50 redaktion@archithema.com Emil M. Bisig, emil.bisig@archithema.com Anita Simeon Lutz, anita.simeon@archithema.com Susanna Koeberle, susanna.koeberle@archithema.com Britta Limper, britta.limper@archithema.com Antje Herrmann, Carina Iten, Franziska Quandt Jürg Casanova, Heiner Fierz, Susan Winkler Andrea Altemüller, Serge Anton, Filippo Bamberghi, Ben Buschfeld, Ralph Feiner, Undine Pröhl, Kristina Raderschad, Sabrina Rothe INTERKOOL Evelyn Acker, evelyn.acker@archithema.com Lars Hellman (Stv. AD), Aurore Poffet Thomas Ulrich, thomas.ulrich@archithema.com Felicitas Storck, felicitas.storck@archithema.com Adrian Lustenberger, adrian.lustenberger@archithema.com Atrium Abo-Service, Postfach 9161, 97091 Würzburg Telefon 0931 4170 1619, Fax 0931 4170 497, abo@archithema.com 6 Ausgaben € 45.–, 12 Ausgaben € 84.– (Ausland plus Porto), Einzelpreis € 7.80 Erscheint 6-mal pro Jahr. Copyright für alle Beiträge bei Archithema Verlag AG DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstrasse 1–3, 20355 Hamburg Telefon 040 23 71 10, Fax 040 23 71 12 15, www.dpv.de Vogel Druck und Medienservice GmbH Leibnizstrasse 5, 97204 Höchberg Archithema Verlag AG, Rieterstrasse 35, CH-8002 Zürich Telefon 0041 44 204 18 18, Fax 0041 44 204 18 80, anzeigen@archithema.com Stefan Keller, Telefon 0041 44 204 18 84, Fax 0041 44 204 18 80 stefan.keller@archithema.com Medien Service Meins, Thorsten Meins, Carl-Petersen-Str. 11, 20535 Hamburg Telefon 040 69 79 59 15, Fax 040 61 13 61 83, medienservice-meins@gmx.de MD Mediendienste GmbH, Rainer Karpenfeld Baumweg 19, 60316 Frankfurt am Main Telefon 069 94 33 31 22, Fax 069 4 99 03 86 karpenfeld@mdmedien.de Daniel Jäger Medienservice Gewürzmühlstrasse 19, 80538 München Telefon 089 21 26 90 54, Fax 089 23 88 95 61 dj@jaeger-medienservice.de Michaela Jäger, Via Tre Castelli 45, IT-20142 Milano Telefon 0039 347 505 10 74 michaela.jaeger@archithema.com Zürichsee Werbe AG, Darko Panić , Seestrasse 86, CH-8712 Stäfa Telefon 0041 44 928 56 11, Fax 0041 44 928 56 00 darko.panic@zs-werbeag.ch Atrium – Haus und Wohnen International/Raum & Wohnen International/ Umbau Plus – Magazin für Modernisieren und Renovieren Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Erlaubnis des Verlages und der Redaktion gestattet. Für unaufgefordert eingesandte Textund Bildsendungen kann die Redaktion keinerlei Haftung übernehmen. ISSN 1423-7377

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Impressum

Wir sind weltweit die Einzigen, die den Taschenfederkern noch ausschließlich von Hand fertigen. Manufakturarbeit Handmade in Germany Für Ihren guten Schlaf

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K Ö P F E

RALPH FEINER

«Slow Architecture»

SABRINA ROTHE UND KRISTINA RADERSCHAD

Der Entwurf des Hauses für ein Galeristenpaar in Zuoz (Engadin) reifte langsam heran. «Slow Architecture» nennt der junge Architekt Men Duri Arquint diesen Prozess. Auch für das Ablichten des ungewöhnlichen Baus nahm sich der Architekturfotograf Ralph Feiner viel Zeit. Er besuchte das Haus mehrmals und kehrte immer wieder zu ihm zurück, um bei passenden Lichtverhältnissen einen Aspekt dieses komplexen Raumorganismus festzuhalten. Chapeau, Herr Feiner! — Seite 76

Die Fotografin Sabrina Rothe und die Journalistin Kristina Raderschad sind für aufmerksame Leser unserer Publikation keine Unbekannten. Während sie aber in der Regel unterwegs in Deutschland und der halben Welt sind, hatten sie bei der Reportage über die tendenziell verkannte Stadt Köln ein Heimspiel. Mit viel Herzblut haben sie sich an die Aufgabe gemacht, ihre Heimatstadt zu porträtieren. Über mehrere Monate hielten sie das pulsierende Leben der Rheinmetropole fest, besuchten wichtige Protagonisten aus Kunst und Design und machten sich auf die Suche nach den neusten trendigen Locations. Einzelne Adressen konnte das Team von Atrium beim Besuch der imm cologne im Januar gleich selbst testen. Ein grosses Dankeschön für die tolle Arbeit! — Seite 90

FILIPPO BAMBERGHI

Licht und Schatten Architekturfotografen der nördlichen Hemisphäre sorgen sich notgedrungenermassen oft um das Wetter. Filippo Bamberghi hatte diesbezüglich keine Not, jedenfalls nicht beim Shooting des Hauses der Interior Designerin Bruna Artioli, die in einem barocken Palazzo in Brescia wohnt. Die Wohnung bildet ein eigenes Universum von Licht und Schatten. Der Italiener fotografiert neben Architektur, Porträts, Stills auch Reisereportagen auf höchstem Niveau. Regelmässig abgedruckt werden seine Bilder von renommierten Publikationen wie «Casa Vogue Brasil» oder das «Wall Street Journal». Auch namhafte Hersteller platzieren ihre Produkte gerne vor seine Linse, wie beispielsweise Fantini, Boffi oder Dornbracht. — Seite 42

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KÖLN-TEAM

Auf Trendsuche Das Bild täuscht. Wir haben in Köln nicht nur Kölsch getrunken, sondern haben an der internationalen Möbelmesse imm cologne wie fleissige Bienen die neuen Blüten der Saison beschnuppert und den Nektar gesammelt, um Ihnen den besten Honig, sprich: die Trends des Jahres, zu präsentieren. Das Resultat finden Sie ab Seite 100. Nach getaner Arbeit haben wir uns jeweils – um den Teamgeist zu stärken – ein Kölsch gegönnt. — Seite 100

Atrium im Mai/Juni 2015 — Köpfe


BEGA – das gute Licht.

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Unsere Broschüre „Licht für Haus und Garten“ zeigt eine Leuchtenauswahl aus dem BEGA Gesamtprogramm, welche sich besonders für die Beleuchtung und Gestaltung des privaten Außenraums eignet. Bestellen Sie einfach Ihr kostenloses Exemplar mit detaillierten Informationen und vielen Anwendungsbeispielen. www.bega.de ü


P O RT R ÄT Azul Blaseotto Es muss nicht immer Farbe sein. Mit ihren Comicstrips in Schwarz-Weiss zeichnet AZUL BLASEOTTO bunte Welten und Geschichten, die das Leben im heutigen Argentinien widerspiegeln. Fotos und Interview: Andrea Altemüller Künstlerin AZUL BLASEOTTO lebt und arbeitet in Buenos Aires als bildende Künstlerin, Autorin und Kunstvermittlerin und lehrt Bildende Kunst am Colegio Nacional de Buenos Aires. Die dokumentarische grafische Erzählung und die interdisziplinäre Forschung mit künstlerischen Mitteln sind zentrale Achsen ihrer Praxis. Blaseottos Arbeiten entwickeln sich durch die Suche nach Strategien der Visualisierung von soziokulturellen Formen und Prozessen, die aus der offiziellen Geschichtsschreibung ausgeklammert sind. Blaseotto ist Teil der Organisatorinnen des Congreso Internacional de Historietas en Argentina (Internationaler Comic-Kongress Argentinien).

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Was macht Sie glücklich? AZUL BLASEOTTO: Die Natur, die Stille und dem Gesang der Vögel zuzuhören. Kilometerlang an leeren Stränden oder in den Bergen spazieren gehen. In der Natur zu zeichnen. Was ist Ihre Inspirationsquelle? AB: Lesen, spazieren gehen. Reisen und fremde Sprachen sprechen. Dinge kennenlernen, die ich bis jetzt nicht kannte. Welches Projekt war wichtig in Ihrer Karriere – ein «turning point»? AB: Das internationale Projekt «Ex-Argentina. Schritte zur Flucht von der Arbeit zum Tun, 2003–2006» und mein persönliches Forschungsprojekt mit künstlerischen Methoden «190 mts de eslora, 2005–2008» («190 Meter Schiffslänge») in der Schiffswerft «Rio Santiago». Der Vergleich zweier Wirtschaftssysteme, die beide kaum überlebensfähig waren nach dem wirtschaftlichen und sozialpolitischen Zusammenbruch Argentiniens 2001. Ein politisches Projekt, welches das Leben und Arbeitsumfeld der Arbeiter beschreibt. Zusammen mit den Arbeitern entstand eine Installation in dem Museum Palais de Glace. Wie alt waren Sie, als Sie entschieden haben, Künstlerin zu werden? AB: Mit 8 Jahren wollte ich Schriftstellerin werden. Fing aber auch früh zu malen an, da meine Eltern auch Künstler sind. Mit 18 begann mein Kunststudium. Gegenwärtig kann ich das Schreiben mit visueller Kunst verbinden, wie zum Beispiel bei meinen Graphic Novels. Wie nehmen Sie Argentinien im Moment wahr? AB: Für mich ist Argentinien ein wunderbares Land mit unglaublichen Landschaften und unbekannten Klängen. Ich glaube, dass in den letzten Jahren in der Politik, der Wirtschaft und in sozialen Bereichen viele grosse Errungenschaften stattfanden. Im kulturellen Bereich nehme ich Argentinien als sehr konservativ wahr, und Änderungen in diesem Bereich sind sehr wichtig, aber es braucht seine Zeit. Es gibt ein System aus etablierten Ideen, Ideologien der Oberschicht, die in Jahrhunderten kultureller Vorherrschaft und in der kolonialen Vergangenheit des Landes verwurzelt ist, was Erneuerungen erschwert. Wie glauben Sie, beeinflussen Ihre Arbeiten die Menschen? AB: Viele Menschen sagten mir, nachdem sie meine Werke bei verschiedenen Gelegenheiten gesehen hatten, dass ich eine Vermittlerin sei, und zwar in dem Sinne, dass ich Geschichten und Lebenserfahrungen übermittle. Diese Beschreibung gefällt mir. Ich glaube, dass mein Werk dadurch wirkt, dass Dinge, die normalerweise versteckt oder unbeachtet bleiben, sichtbar gemacht werden. Meine Arbeiten decken ausgegrenzte Realitäten und Träume auf und bringen sie ans Licht. Und mir wurde auch gesagt, dass meine Arbeiten einen gewissen Humor haben. Der Humor ist für mich eine Art Fluchtmöglichkeit aus der oft harten und grausamen Realität. Steve Jobs, der Begründer von Apple, erwähnte, wie wichtig es ist, sich zu fragen, was man tun würde, wenn morgen Ihr letzter Tag wäre? AB: Ich würde meine Pflanzen giessen, eine Zeichnung machen, meine Eltern umarmen, die Erinnerung an meine Grosseltern ehren und würde Hand in Hand mit meiner Liebe, Eduardo, am Ufer des Rio de la Plata spazieren gehen. Atrium im Mai/Juni 2015 — Porträt


«Der Humor ist für mich eine Art Fluchtmöglichkeit aus der Realität.» AZUL BLASEOTTO

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AUSLESE Klettergerüst: Serpentine Gallery Pavilion, London, England.

Metallpanzer: Eli and Edythe Broad Art Museum Museum, East Lansing, Michigan, USA.

IWAN BAAN

52 Wochen, 52 Städte Deutsches Architekturmuseum Iwan Baan sieht die Dinge anders. Der niederländische Fotograf fand die klassische, kühle und makellose Architekturfotografie schon immer langweilig. Baan denkt und fotografiert in sozialen Kontexten, vielmehr im Blick, wie Menschen sich zur Architektur in Beziehung setzen, sie in Besitz nehmen, benutzen und damit verändern. Und so hat er in seiner Auseinandersetzung mit der Architektur schon viele grosse Namen fotografiert, wie Rem Koolhaas, Herzog & de Meuron, Sanaa, Steven Holl, Toyo Ito oder Zaha Hadid. «52 Wochen, 52 Städte» ist eine Art visuelles Reisetagebuch, das die gesamte Palette Baans Fotografie zeigt. Von den Slums bis hin zu den Boomtowns. FQ Bis 14. Juni 2015, www.dam-online.de

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Tischlein staple dich! Tisch, Regal, Trolley, das alles ist «Karussell». Designt von Sebastian Herkner für Pulpo. Die Elemente können einzeln arrangiert oder übereinander gestapelt werden. Die Struktur besteht aus pulverbeschichtetem Stahlrohr, die Schalen aus mundgeblasenem Glas in Schwarz oder Weiss. Pulpo wurde 2006 gegründet und vereint seither zeitgenössische Produkte mit traditionellem Handwerk und moderner Technologie. www.pulpoproducts.com

Per Kirkeby ist international einer der bedeutendsten Vertreter der skandinavischen Gegenwartskunst. Die Ausstellung «Per Kirkeby; Backstein: Skulptur und Architektur» zeigt im KUB Sammlungsschaufenster bis zum 27. September 2015 grosse Entwurfszeichnungen in Tusche und Rötel für Backsteinskulpturen des Künstlers sowie kleinformatigen Skizzen, Skizzenhefte und Fotos. www.kunsthaus-bregenz.at

Lokal-global Den Einstieg ins Blickfang-Jahr machen vom 13. bis 15. März München (an neuer Location) und vom 20. bis 22. März Stuttgart. An der Blickfang München erhalten an der Sonderschau «Dutch Design» fünf aufstrebende Designer (im Bild: Véronique Baer) die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu präsentieren. Wie immer werden auch lokale Hersteller vor Ort sein. www.blickfang.com

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3 Atrium im Mai/Juni 2015 — Auslese

Fotos: Iwan Baan (2); Delfino Sisto Legnani (1)

Backsteinskulpturen


H a n d m a d e w i t h P a s s i o n.

INSPIRATION

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AUSLESE Neu interpretiert: Die «Fritz-Boxes» von Fritz tz Frenkler sind aus hartem Eschen- und Eichenholz.

AUERBERG

Projekt «Boxes» 9 Designer entwerfen Kisten Neben SStuh Stuhl und Tisch ist die Kiste das dritte archetypische Möbel in unserer Kulturgeschichte. turgesch hicht Immer schon schuf der Mensch Behältnisse, in denen er seine Siebensachen aufbewahrte. aaufbe Das deutsche Label Auerberg hebt sich mit seiner Produktphilosophiee be bewusst vom marketinggesteuerten Designsystem ab. Der Initiator Christoph Ch i h Böninger B hat acht Kollegen angefragt, ihre Version einer funktionalen und ästhetisch ansprechenden Box zu liefern. Dabei sind originelle und nützliche Objekte entstanden, die durch ihre Vielfalt in Form und Materialien erstaunen. Ein altes Thema, neu gedacht. Fazit: Ordnung machen hat auch schöne Seiten. So mögen wir Design! SK www.auerberg.eu

Dual: Bei der «B-Box» von Marialaura Irvine-Rosselio ist alles doppelt, zwei Formate, zwei Materialien, zwei Einsatzbereiche.

Zum Anfassen schön: Die «CorkBox» von Ana Relvao ist eine vielseitige, stapelbare Ablage.

1 Kreative Synergien Das österreichische Trio EOOS (bestehend aus Martin Bergmann, Gernot Bohmann und Harald Gruendl) wird anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Büros mit einer grossen Werkschau im MAK Wien geehrt. EOOS steht für Design jenseits beliebiger Massenware oder modischen Luxusguts, für Objekte und Konzepte, angereichert mit genuinen Werten. Rituale, intuitive Bilder und Geschichten dienen dabei als Ausgangspunkt für ihre Arbeitsweise. Bis 17. Mai 2015. www.mak.at

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Die Ausstellung «Radikal Modern – Planen und Bauen im Berlin der 1960er-Jahre» zeigt bis zum 26. Oktober 2015 in der Berlinischen Galerie, wie Architektur und Städtebau der Sechzigerjahre bis heute das Berliner Stadtbild prägen. Die Ausstellung ist die erste nähere Betrachtung der in Ost- und West-Berlin entwickelten Planungen und Bauten. Gezeigt werden politische, gesellschaftliche und bautechnische Visionen für den Aufbau einer zerstörten und durch den Mauerbau gespaltenen Metropole. www.berlinischegalerie.de

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Fotos: Manfred Zumpe, Berlinische Galerie, Repro: Markus Hawlik (1); Architekturzentrum Wien (1)

Berlin und die 60er


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Family Matters Familienangelegenheiten ist das Motto der Ausstellung in der neuen Sammlung, dem Designmuseum Münchens. Das Familienunternehmen Mattiazzi ist bekannt für höchste Raffinesse in der Verarbeitung von Holz. Seit der Neuorientierung der Firma 2009 prägen der Produktdesigner Nitzan Cohen und der Art Director Florian Lambl die Marke. Sie gewannen eine «erweiterte Familie» international renommierter Designer. www.die-neue-sammlung.de

Picobello Auf der «Living Kitchen» in Köln präsentierte Blanco eine breite Palette neuer Spülen in neutralen und warmen Farben. Von frischem Weiss über natürliche Erdtöne bis hin zu elegantem Anthrazit – die neuen Nuancen ermöglichen eine präzise Abstimmung auf das Küchenambiente. Eine Weiterentwicklung des Materials «Silgranit PuraDur» ist zudem mit patentierter Hygieneschutzformel neu noch hygienischer, pflegeleichter und widerstandsfähiger. www.blanco.de

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4 Gastfreundschaft

Ein Hotel mit ungewöhnlichem Konzept und motivierender Entstehungsgeschichte – so lässt sich das jüngste Projekt von AllesWirdGut, das auf Initiative von Magdas – der Social-Business-Tochter der Caritas – entsteht, beschreiben: Magdas Hotel in Wien. 78 neue, elegant gestaltete Hotelzimmer stehen Städtereisenden zur Verfügung. Seite an Seite mit den Hotelgästen leben aber auch junge Menschen, die ihre Abreise nicht freiwillig planen konnten: Flüchtlinge, denen Hunger, Krieg, Verfolgung oder Folter keine andere Wahl liess. www.alleswirdgut.cc, www.magdas-hotel.at

Geberit AquaClean Das WC, das Sie mit Wasser reinigt.

Das neue :RKOEHƬQGHQ Mit Geberit AquaClean Sela erleben Sie ein völlig neues Gefühl von Frische und Sauberkeit: Das WC mit Duschfunktion reinigt den Po auf Knopfdruck mit HLQHP ZDUPHQ :DVVHUVWUDKO )×U PHKU +\JLHQH XQG :RKOEHƬQGHQ ̛ w ww.geberit-aquaclean.de/sela oder 00 800 00 432 432 (gebührenfrei) ü


AUSLESE

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Hallo Hocker! Das neue dänische Designlabel Phillip Grass wurde 2014 gegründet. Die Möbel sind von erstklassiger handwerklicher Qualität, mit einer poetischen und humorvollen Note. «Companion» heissen die Stühle, Beistelltische oder Skulpturen, die durch die Form ihrer Beine und das Auge an der Sitzfläche einen eigenen Charakter bekommen. www.phillipgrass.com Doppelbödig: Erwin Wurms (Porträt oben) Arbeiten changieren zwischen High und Low (im Bild: «Mutter», 2014) und stellen Fragen.

KUNSTMUSEUM WOLFSBURG Keine Erwin-Wurm-Schau ohne bissige Ironie und pointierten Humor. Für seine Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg verwandelt der österreichische Künstler einen VW-Bulli in einen «fetten Würstelstand», an dem während der Ausstellung zur Mittagszeit originale VW-Currywürste verkauft werden. Auch das Innere des Museums wird für «Fichte» (so der Titel der Schau) einer Wandlung unterzogen: Die grosse Ausstellungshalle wird zum «deutschen Tannenwald», einem Ort, der viele Assoziationen weckt. Die Installation mit echten Nordmanntannen weckt Assoziationen zur Epoche der Romantik. Auch das Anklingen an den deutschen Philosophen Johann Gottlieb Fichte ist nicht zufällig. Der Künstler hat für die Wolfsburger Ausstellung weitere Arbeiten konzipiert. SK Bis 13. September 2015, www.kunstmuseum-wolfsburg.de

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Küchengeschichten Bis 26. Juli 2015 ist die Küche Thema am Hofmobiliendepot in Wien. Von der Feuerstelle in der Steinzeit bis zur futuristischen Designerküche im 20. und 21. Jahrhundert zeigt die Ausstellung «Küchen/Möbel». Design und Geschichte» unterschiedliche Herd- und Küchenmodelle und eine grosse Vielfalt an Küchenaccessoires im Wandel der Zeit. www.hofmobiliendepot.at

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Konkrete Utopien

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Seit mehr als zwanzig Jahren lehrt Volker Giencke als Professor an der Universität Innsbruck. Dabei ging es ihm immer darum, das Innovative und Visionäre der Architektur zu fördern und sie abseits der reinen Geschmacksfrage zu behandeln. Aus Anlass der Beendigung seiner Lehrtätigkeit Ende des Jahres konzipiert Giencke im AUT die Ausstellung «Ein Teil von mir ist Sprache», bei der er die vorhandene Raumstruktur des Adambräus radikal transformiert. Bis 27. Juni 2015. www.aut.cc

Atrium im Mai/Juni 2015 — Auslese

Fotos: Eva Würdinger © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 (2), Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg/Paris (1); Hans Georg Tropper (1)

Erwin Wurm «Fichte»


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AUSLESE RHS Chelsea Flower Show

Linear und städtisch: Das «Hampton Sofa» überzeugt durch umfassende Polsterung und strenge Struktur.

AGENDA ‹ April ›

Neue Designmöbellinie von Toan Nguyen Das Toan Nguyen Studio ist eine multidisziplinäre Struktur, die im Design auf allen Gebieten tätig ist: von der Realisierung von Einrichtungen bis zur Entwicklung von technologischen Produkten. Im Einrichtungsbereich sticht die Kollektion für den italienischen Luxusbrand Fendi hervor. Wir haben Toan Nguyen in Köln getroffen und ihn zu der neuen Kollektion befragt. Was war die spezielle Herausforderung, für Fendi Casa eine neue Linie zu entwerfen? TOAN NGUYEN: Die Herausforderung und das Interessante an der Zusammenarbeit mit Fendi war, dass wir versucht haben, ihre Kompetenzen im Modebereich auch in den Möbelbereich zu übertragen. Es gibt Elemente und Fertigungen im Detail, die nur von Profis auf dem Gebiet der Haute Couture so präzis durchgeführt werden können. Nebst den Elementen, die aus der Mode stammen, hat es sehr viele grafische Elemente, warum? TN: Auch das grafische Element ist für Fendi keine Neuheit. Ihre Designs und auch

ihr Logo ist sehr klar und reduziert. Bei unserem Möbeldesign ging es nebst der Horizontalen und der Vertikalen auch um die Diagonale. Vor allem beim «Diagonal Coffee Table» und dem «Diagonal Sofa» wird die Struktur von sauberen Linien gekennzeichnet. Im ersten Fall sind es die Beine aus Stahl, welche die Diagonale nachzeichnen. Im zweiten Fall sind es die Nähte, die dem Möbel einen starken Ausdruck verleihen. Kann es sein, dass man in Ihrer Contemporary-Linie für Fendi auch den Architekten Toan Nguyen sieht? TN: Vielleicht. Die strenge, klare Struktur der Möbellinie resultiert aber auch daraus, dass Fendi mit der ContemporaryLinie ein neues, eher städtisches Publikum erreichen will. Die klaren geometrischen und – wie Sie meinen – architektonischen Formen sind auch ein Ausdruck der Zeitlosigkeit.

«Diagonal Sofa»: Das Spiel mit den diagonalen Nähten verleiht dem bequemen Diwan seine Einzigartigkeit.

www.luxurylivinggroup.com www.toannguyenstudio.com Gürtelthema: Der Sitz des «Blixen Lounge Chair» besteht aus einem klappbaren Element in Leder mit Spangen aus Metall.

17.04.2015 Zeit Kochtag www.zeit-kochtag.de 23.04.2015 – 24.04.2015 Architect@work 2015, Kortrijk www.architectatwork.be ‹ Mai › 01.05.2015 – 03.05.2015 Gallery Weekend Berlin www.gallery-weekend-berlin.de 05.05.2015 – 08.05.2015 Interzum, Köln www.interzum.de 13.05.2015 – 16.05.2015 Stone + Tec, Nürnberg www.stone-tec.com 13.05.2015 – 23.05.2015 RHS Chelsea Flower Show www.rhs.org.uk 20.05.2015 – 22.05.2015 CEB Clean Energy Building Stuttgart www.cep-expo.de ‹ Juni › 01.06.2015 – 30.06.2015 London Festival of Architecture www.londonfestivalof architecture.org 16.06.2015 – 21.06.2015 Design Miami/Basel basel2015.designmiami.com

Toan Nguyen: ist Architekt und Designer. Bei der Fendi-Kollektion hat er auch Themen aus der Mode aufgegriffen. ü

18.06.2015 – 21.06.2015 Art Basel www.artbasel.com

Atrium im Mai/Juni 2015 — Auslese

Fotos: Fendi Casa

FENDI CASA CONTEMPORARY


SHOP

Für Kunstkenner ein Genuss Pablo Picasso (1881–1973) zählt zu den bedeutendsten und produktivsten Künstlern der Moderne. Die verschiedenen Schaffensperioden spiegeln die Vielfältigkeit seiner Werke wider. Es entstanden unter anderem Selbstportraits, Landschaften und Stillleben, Figuren- und Aktbilder.

PABLO PICASSO DAS ATELIER, 1955

PABLO PICASSO MARGOT, 1901

PABLO PICASSO, MUTTER MIT KIND (GAUKLER), 1905

Bildformat: 44,8 x 66,8 cm Blattformat: 60 x 80 cm 6-Farben-Kunstdruck im frequenzmodulierten Druckverfahren auf 270g Rives-Bütten Limitierte Auflage: 1.000 Exemplare © Sammlung Rosengart, Luzern © Succession Picasso, Paris 2011 Preis ungerahmt: EUR 128.–

Bildformat: 51,8 x 62,8 cm Blattformat: 60 x 80 cm 6-Farben-Kunstdruck im frequenzmodulierten Druckverfahren auf 270g Rives-Bütten Limitierte Auflage: 1.000 Exemplare © Museu Picasso of Barcelona © Succession Picasso, Paris 2011 Preis ungerahmt: EUR 128.–

Bildformat: 49,9 x 64,8 cm Blattformat: 60 x 80 cm 6-Farben-Kunstdruck im frequenzmodulierten Druckverfahren auf 270g Rives-Bütten Limitierte Auflage: 1.000 Exemplare © Foto Staatsgalerie Stuttgart © Succession Picasso, Paris 2011 Preis ungerahmt: EUR 128.–

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––– Das Atelier ––– Margot ––– Mutter mit Kind (Gaukler)

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Coupon bitte einsenden an: Atrium Shop, «Picasso», Postfach 9161, 97091 Würzburg Telefon 0931 4170 1619, Fax 0931 4170 497


DESIGN

Kreativwerkstatt: Ilse Crawford hat als «Guest of Honour» die Hauptausstellung im Eingangsbereich kuratiert.

Nordlichter Wir stellen nordeuropäische Wohntrends der STOCKHOLM FURNITURE FAIR 2015 mit Themenräumen vor. Redaktion: Franziska Quandt

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ie jährlich stattfindende Stockholm Furniture Fair wird von Jahr zu Jahr bedeutender in der internationalen Designlandschaft. Auch die Redaktion von Atrium liess es sich nicht nehmen, sich ein Bild der nordeuropäischen Möbelindustrie und Eventkultur in Stockholm zu machen. Persönlich ist Stockholm ein bevorzugtes Reiseziel, sogar im verschneiten Februar, der wintererprobten Zürchern natürlich nichts anhaben kann. Die Messe wird begleitet von vielen Nebenveranstaltungen und -ausstellungen in den Messehallen und in der Stadt. Dieses Jahr war

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Ilse Crawford als «Guest of Honour» eingeladen, in der Eingangshalle eine Lounge zu kreieren, in der sich Messebesucher ausruhen können, aber auch die gestalterische Handschrift ihres Büros Studioilse zu erleben und sich mit den von Ilse Crawford gestellten Fragen zur Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Für die Themenausstellung «Trend Exhibition» hat die Messe vier junge Designer angeheuert, die je ein Zimmer ausstatteten. Das Home Office von Stefan Nilsson aus Schweden, die Hotellobby von Lene Ostenfeldt aus Dänemark, das Schlafzimmer von Dagny Thurmann-Hoelseth aus Norwegen und das Esszimmer von Johanna Asshoff aus Schweden. Der Fokus lag dabei auf der immer stär-

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keren Vermischung zwischen dem Zuhause und öffentlichen Orten. Durch die komplette Vernetzung ist Arbeiten heutzutage von überall möglich und diese vielfältigen Möglichkeiten wurden hier mit skandinavischer Handschrift visualisiert. Wir haben viele neue Eindrücke von der Messe und den Events aus Stockholm mitgebracht und uns von der «Trend Exhibition» für die von uns ausgewählten Produkte inspirieren lassen. Nächster Termin: Stockholm Furniture Fair 2016 9. bis 13. Februar 2016 www.stockholmfurniturelightfair.se Atrium im Mai/Juni 2015 — Design


Kreativzuhause: Der Bereich Home Office wurde von Stefan Nilsson kreiert. Sessel «Pivot» von Tom Dixon; Stehleuchte von Pholc; Regal von String, Servierwagen «Mai Tai» von Odosdesign für Punt.

HOME OFFICE Effizienz und Design schliessen sich beim Arbeiten zu Hause nicht aus.

Artek: Die «Kaari»-Kollektion von Ronan & Erwan Bouroullec besteht aus Tischen, Wandkonsolen und Regalen. www.artek.fi

BE Design: Die Designerin Bette Eklund entwarf den Hocker «Fan» für leere Ecken eines Raumes. Er lässt sich aber auch zur Bank kombinieren. www.bedesign.fi

Offecct: Richard Hutten entwarf den Stuhl «Satellite» mit einer Ablagefläche, die wie ein Satellit um den Stuhl kreisen kann. www.offecct.se ü


Gemütlichkeit in der Ferne: Runder Tabletttisch von Hans J. Wegner und Bank «OW149» von Ole Wanscher für Carl Hansen & Son, Sofa «Tub» von Eilersen.

Sika: Der «Hanging Egg Chair» wurde von Nanna & Jørgen Ditzel 1959 entworfen. www.sika-design.com

Swedese: Die dynamische Seitenansicht des Sofas «Diva» von Staffan Holm ist einen Blickfang in jedem Raum. www.swedese.se

HOTELLOBBY Bereits die Farb- und Möbelauswahl spiegelt den Hotelcharakter wieder. Carl Hansen: Die Tischplatte des Tabletttisch von Hans J. Wegner lässt sich abnehmen und das Gestell platzsparend zusammenklappen. www.carlhansen.com Gut behütet: Bett von Vilax, Tagesdecke «Spinkle» von Anne Lehmann für Normann Copenhagen, Nachttischlampe «Lune» von Sverre Uhnger für Brdr. Krüger.

COSY ZONE Unkompliziertes Design und starke Farben geben den privaten Räumen eine persönliche Note.

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Erik Jorgensen: Für das Design von «Savannah» hat Monica Förster Sattelleder um einen Holzrahmen geschlungen und mit Polstern ausgestattet. www.erik-joergensen.com

Northern Lighting: Die Leuchte «Say my name» von Morten & Jonas fällt durch ihre expressive Form und Farbgebung auf. www.northernlighting.no


heute

Gärsnäs: Der neue Stuhl «Madonna» von David Ericsson ist als Variante mit oder ohne Armlehnen verfügbar, immer aus massiver Buche. www.garsnas.se

morgen

Louis Poulsen: Der Architekt Mikkel Beedholm hat die Leuchte «LP Circle» entwickelt. Sie ist in Weiss, Schwarz, Blau und Rot erhältlich, sowie als Einbau-, Anbau-, und Pendelleuchte. www.louispoulsen.com

in 10 Jahren für die nächste Generation

Stilvoll essen: Tea Trolley 900 von Alvar Aalto für Artek; Stuhl «Fontal» von Oscar Tusquets für Expormim, Tisch «Rainbow» von Markus Johansson für Hans K.

ESSEN Ein helles Ambiente im Essbereich lässt genügend Raum zur Entspannung während des Essens.

Muuto: Der Tisch «Base» von Mika Tolvanen ist schlicht und hat eine stabile Konstruktion aus einem Aluminiumgussrahmen. www.muuto.com

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DESIGN Same, same but (very) different: Gefässe mit Emaille-Überzug sind Deko- und Küchenklassiker. Neu ist der absolut giftfreie Herstellungsprozess. Schalen & Vasen «Stockholm», Design: Bernadotte & Kylberg. www.stelton.com

Besenkombi: Die hervorragend gestalteten und produzierten Produkte vom Label «side by side» stammen aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung. www.sidebysidedesign.de

Ambiente 2015

Im Mehrmeer Die Konsumgütermesse in Frankfurt a. M., ihre überwältigende Flut an Produkten und einige herausgefischte Exempel. Redaktion: Antje Herrmann

Paradox: Einfach, klar und gleichzeitig märchenhaft und spielerisch – die Teebehälter vom Designabsolventen Alexander Spenst. www.alexanderspenst.com

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Altes Wissen, neues Wissen: Wie Obst, Gemüse und andere Lebensmittel ohne Kühlschrank gelagert werden können und lange frisch bleiben. www.savefoodfromthefridge.com

Atrium im Mai/Juni 2015 — Design


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ie Ambiente ist eine der grössten Konsumgütermessen der Welt und wer in den weitläufigen Messehallen acht Stunden ohne Pause unterwegs ist, wird nur einen winzigen Bruchteil der ausgestellten Produkte gesehen haben. Geschirr, Besteck, Küchengeräte, Accessoires, Textilien, Glaswaren sind nur einige der Schwerpunkte der Megapräsi. Die Ambiente hatte noch nie so viele Aussteller wie in diesem Jahr: 4749 Hersteller mit grossen Namen, Newcomer, Nischenproduzenten. Style, Extravaganz und Kitsch – alles da. Die Messe ist ein Hotspot für die Begegnung zwischen Designern, Produzenten und Händlern. Und – wer sucht, der findet – eigentlich auch ein Schmelztiegel für Trends und Tendenzen. Die gingen für einmal in der Flut der Dinge etwas unter. Konsumgüter sind nicht gleich Konsumgüter und, dass die Kassen stimmen müssen, muss nicht diskutiert werden. Zum Glück gibt es aber auch hier vielfältige Facetten und viele Persönlichkeiten, deren Leidenschaft für das Produkt brennt und nicht vordergründig für das «never ending» Fliessband. Einige möchten wir Ihnen an dieser Stelle vorstellen. Hervorzuheben bleibt ausserdem die Präsentation «Talents», die Designabsolventen eine Plattform bietet, ihre Erstlingswerke zu präsentieren und nach Herstellern Ausschau zu halten. Einige potenzielle Projekte könnten gar zu grossen Würfen werden.

Zauberei: Die Silikonapplikation «Magic Grip» ist spülmaschinenfest und verhindert das Verrutschen des Geschirrs. Besonders praktisch bei Rührschüsseln. www.kahlaporzellan.com

Jeder Topf hat einen Deckel: Oder eine Pfanne. Das multifunktionale Kochgeschirr «b. double round» kann kochen, schmoren, backen. Das Alugussgeschirr ist zudem leichter als eiserne Pfannen. www.berndes.com

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KUNST Japan verinnerlicht: Ein schönes Beispiel dafür ist der Paravent von Pierre Bonnard.

Japanbegeisterung: Wer damals etwas auf sich hielt, schmückte sein Haus mit japanischen Kunsterzeugnissen. Bild von James Jacques Joseph Tissot.

Inspiration Japan Das KUNSTHAUS ZÜRICH zeigt in einer Schau die Bedeutung Japans für die Entwicklung der Moderne. Redaktion: Susanna Koeberle

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ie in Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang entstandene Ausstellung illustriert mit fast 400 Exponaten das Phänomen des «Japonisme». Die Begeisterung für japanische Kunst und Kultur nahm nach der Öffnung Japans Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang und war für die Entwicklung der Kunst der Moderne von zentraler Bedeutung. Da gerade die französische Kunst in dieser Zeit eine

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besondere Position innehatte, fokussiert die Schau auf den Einfluss Japans auf künstlerisches Tun in Frankreich in der Zeit zwischen 1860 und 1910. Während anfangs das Japanfieber nur in elitären Kreisen wütete (viele Künstler sammelten auch japanische Kunst und Kunsthandwerk), griff diese Modeerscheinung schnell auch auf die Bourgeoisie über: Wer damals etwas auf sich hielt, schmückte sein Haus mit japanischen Kunsterzeugnissen, seien dies Paravents, Lackarbeiten, Keramik oder Drucke. Die Bedeutung

dieser Erscheinung auf eine rein dekorative Ebene abzutun, wäre aber verfehlt. Wie die gezeigten Werke beweisen, manifestiert sich der Dialog zwischen den Kulturen auf ganz mannigfaltige Weise. Auf den Bildern sieht man oft japanische Gegenstände abgebildet, die meist im Besitz der Künstler waren. Oder die Auseinandersetzung zeigt sich in typisch japanischen Motiven wie bestimmten Naturphänomenen, die vielleicht bis anhin nicht als darstellungswürdig gegolten hatten. Ein dritter Aspekt des «Japonisme» ist die Verinnerlichung japanischer Stilmittel, wie etwa der Verzicht auf Zentralperspektive. Neben japanischen Exponaten zeigt die Ausstellung einige hochkarätige Werke der Moderne von namhaften Künstlern wie Van Gogh, Monet, Gauguin, Bonnard oder Valloton. Auch Arbeiten weniger bekannter Künstler geben Einblick in die Beschäftigung mit japanischer Kunst; dabei wurden allerdings auch Klischees bedient, und nicht zuletzt suchten die Künstler darin auch nach Bestätigung ihrer eigenen Themen. Fruchtbar ist aber der Blick auf das Fremde auf jeden Fall! Bis 10. Mai 2015, www.kunsthaus.ch Atrium im Mai/Juni 2015 — Kunst

Bilder: ©2014 ProLitteris, Zürich (1), Van Gogh Museum Amsterdam (1), Cincinnati Art Museum, Gift of Henry M Goodyear (1)

Künstler als Sammler: Utagawa Yoshitoras «Kirschblütenschau» (Holzschnitt) war im Besitz von Van Gogh.


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ARCHITEKTUR Monolithisch: Im geschlossenen Zustand erkennt man kaum die Tür- und Fensterausschnitte des Kiosks am Park am Gleisdreieck in Berlin.

Leckerschmecker: Das Angebot des Kiosks wird rege von Spielplatzbesuchern und Laufkundschaft genutzt.

Ein «hölzerner» Kiosk

Eckposition: Eine Treppe und der Kiosk markieren den Osteingang des Parks.

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in hölzerner Monolith markiert den östlichen Haupteingang im Park am Gleisdreieck in Berlin. So sieht es zumindest aus, solange der Kiosk, der in die architektonische Skulptur integriert ist, geschlossen ist. Die beiden Architekten Jörg Wessendorf und Grischa Leifheit haben den kleinen Pavillon entworfen und realisiert, der neben dem Kiosk auch öffentliche Toiletten beherbergt. Der Kiosk ist direkt neben einem Kinderspielplatz angesiedelt und wird sommers wie winters rege genutzt. Die Fensterläden klappen nach oben auf und schützen so die Besucher auch gegen Sonne und Regen. Der monolithische Eindruck des Häuschens rührt von der homogenen Fassade, die mit Tapetentüren fugenlos gestaltet ist, und der Geometrie. Aus jeder Blickrichtung präsentiert sich das Gebäude mit einem anderen Gesicht. Von einer Seite wirkt es wie ein Haus mit Satteldach, von

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einer anderen wie ein grosser Findling. Dieser Eindruck wird durch die Verwendung des gleichen Materials an der Fassade und auf dem Dach verstärkt. Beim Näherkommen erkennt man die Holzmaserung, die in ihrem überdimensionierten Massstab irgendwie unreal anmutet. Dafür wurde echtes Holz abfotografiert, hochskaliert, und auf HPL-Platten (Hochpresslaminate aus 60% Papier und einer Melaminharzdeckschicht) gedruckt. Dieses Material ist vandalismussicher, und zum Beispiel Graffiti kann einfach abgewaschen werden. Dieses Druckverfahren auf HPL haben Jörg Wessendorf und Grischa Leifheit zum ersten Mal eingesetzt und waren dann auch besonders gespannt auf das endgültige Ergebnis. Dieses lässt sich sehen. Der Kiosk ist eine Wegmarke und integriert sich dennoch harmonisch in die Neugestaltung des Parks am Gleisdreieck. www.studio-wessendorf.de www.grischaleifheit.net

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Architektur

Fotos: Christo Libuda, Lichtschwärmer (2); Grischa Leifheit und Jörg Wessendorf (1)

Vor zwei Jahren eröffnete der Park am Gleisdreieck in Berlin. Nun sorgt ein Kiosk für die Verpflegung der Besucher. Redaktion: Franziska Quandt


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REISEN

Privatsphäre: «Katen» sind über das Gelände verteilt, in denen man Stunden zu zweit verbringen kann.

Schlossferien: Das alte Herrenhaus erstrahlt in neuem Glanz und bietet luxuriöse Übernachtungsmöglichkeiten.

Ostsee/Hamburg Hamburg lohnt sich immer für einen Besuch. Nicht weit ausserhalb der Hafenstadt warten die ersten Nord- und Ostseebäder. Redaktion: Franziska Quandt, Susanna Köberle

Meerblick: Im Bootshaus lässt sich während des Dinners der Sonnenuntergang geniessen.

Raumangebot: Zimmer gibt es von der Schloss-Suite über die gräfliche Suite bis hin zu Doppelzimmern.

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Weissenhaus, Ostsee Eine knappe Autostunde fährt man vom Hamburger Flughafen bis nach Weissenhaus an der Ostsee. Durch grüne Felder und kleine Backstein-Ortschaften. Das Grand Village Resort & Spa ist ein historisches Gutsgelände aus dem 17. Jahrhundert. Bereits um 1600 errichtete Henning Pogwisch hier das erste Herrenhaus. Im Laufe der Zeit veränderte und vermehrte sich die Bebauung auf dem Gelände. Auf den 75 Hektar Wald und Wiese, die an den Ostseestrand reichen, gruppieren sich heute 40 Gebäude um das weisse Schloss. Im Schloss selbst stehen 17 grössere und kleinere Suiten zur Vermietung. Hier befindet sich auch das mit einem Michelin Stern ausgezeichnete Gourmetrestaurant «Courtier», in dem auch das Frühstück für die Hotelgäste angerichtet wird. Insgesamt stehen 60 Zimmer und Suiten in verschiedenen historischen Gebäuden wie Badehäuschen, Meierei oder Deichkaten zur Verfügung. Das gesamte Gelände bietet viel Platz zum Spazieren, Baden oder um anderweitig Sport zu treiben. Ein Besuch der Schlosstherme ge-

hört zum Komplettpaket in Weissenhaus dazu. Im Angebot sind unterschiedliche Anwendungen oder man bucht direkt ein komplettes Arrangement, bei dem Übernachtung, Massage und Aktivitäten wie Golf inklusive sind. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm wird zusätzlich geboten. In der Reetscheune finden immer wieder Konzerte oder Theater statt. Im Sommer kommt das Amphitheater als zusätzliche Outdoor-Veranstaltungsfläche dazu. Für die Hotel- und Badegäste, die auch von Hamburg für einen Badetag angereist kommen, bietet die «Alte Liebe» am Strand leckere Snacks wie Currywurst oder Kaffee und Kuchen. Für den anspruchsvolleren Gaumen bietet das Bootshaus frische und abwechslungsreiche Gerichte mit einer wunderschönen Aussicht auf den Strand und die Ostsee. Keinesfalls darf man sich hier ein Abendessen bei Sonnenuntergang entgehen lassen. Weissenhaus – Grand Village Resort & Spa Parkallee 1, DE-23758 Wangels, OT Weissenhaus Deutschland, www.weissenhaus.net Atrium im Mai/Juni 2015 — Reisen


Hanseatische Eleganz: Die Zimmer sind grosszügig und strahlen eine wohnliche Atmosphäre aus.

Park Hyatt, Hamburg Wahrer Luxus ist diskret. Vor allem der diskrete Charme eines aufmerksamen Services gehört zu den bleibenden Eindrücken eines Hotelaufenthalts. Besonders geschätzt wird Diskretion und Topservice auch von Stars. Da bietet schon der versteckte Eingang des Park Hyatts Hamburg über der Levantehauspassage Schutz vor unerwünschten Paparazzi. Auch wer diese Art der Belästigung nicht fürchten muss, schätzt die ruhige Atmosphäre des Hotels und die persönliche Betreuung. Eine kleine Bemerkung genügt – und schon findet man sein Lieblingsgetränk auf dem Zimmer. Diese sind aussergewöhnlich grosszügig, auch die Badezimmer sind äusserst komfortabel. Ein weiteres Highlight dieses FünfsterneEtablissements ist das «Apples»-Restaurant. Trotz der offenen Küche herrscht eine angenehme, unaufgeregte Stimmung, in der man die vorzügliche regionale Küche bestens geniessen kann. Und auch hier darf man sagen: Der Service hat Topnoten verdient! Eine Oase mitten in der umtriebigen Hafenstadt.

Kulinarisches Topniveau: Das «Apples»-Restaurant mit offener Küche bietet frische saisonale Küche.

Historisches Kontorhaus: Der Bau von 1912 wurde Ende der 90er Jahre umsichtig renoviert.

Bugenhagenstrasse 8, DE-20095 Hamburg http://hamburg.park.hyatt.com

Wenn sich die Grenze zwischen innen und außen auflöst, entsteht ein unvergleichliches Raum- und Wohngefühl. cero Verglasungen mit dezenten Profilen und Elementen von maximal 4 Metern Breite bzw. 6 Metern Höhe definieren Transparenz gänzlich neu. „Ausgezeichnet!“, sagt die Jury des iF DESIGN AWARD 2015. Wir nennen es das Innenaußen. www.cero.de ü


BÜCHER Verstanden: Scholten & Baijings entwarfen ein Service für die japanische Porzellanmanufaktur Arita. Einer der wichtigsten Aspekte beim Gestalten ist es, die Kultur zu kennen, so Carole Baijings.

Die helle Hälfte des Jahres geniessen und über Bücher brüten. Wir legen Ihnen folgende Lektüre ins Nest.

REPRODUCING SCHOLTEN & BAIJINGS

Die erste umfassende Dokumentation über eines der spannendsten Designduos Europas. Redaktion: Antje Herrmann

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tefan Scholten und Carole Baijings gehören zu den gefragtesten Designern der Gegenwart. Sie sind bekannt für ihre dynamischen Designs, die immer auch sensibel, fein- und scharfsinnig sind. Ihre innovativen Entwürfe und deren exquisite Umsetzung lockt viele renommierte Labels in ihr Studio, in dem bereits Keramiken, Silberwaren, Möbel, Textilien und sogar ein Concept Car für den Automobilhersteller Mini entwickelt worden sind. Bezüglich ihrer Arbeit für Mini sagt die Trendforscherin Lidewij Edelkoort über

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Scholten & Baijings: «Nicht umsonst wurde den Designern diese Aufgabe wie ein Knochen hingeworfen. Sie gehen direkt auf ihn zu, nagen an ihm, spielen mit ihm, behandeln ihn wie einen Fetisch, bestrebt darin, seine rituellen Eigenschaften aufzuspüren – bis der Mini blank, bloss, nackt und wunderschön war.» Das Buch dokumentiert anhand von Skizzen, Modellen, Farbproben und Fotos Designprozesse und gewährt vertrauliche Einsichten in die Arbeitsmethoden der Designer. Louise Schouwenberg, Phaidon Verlag, 348 Seiten, 500 farbige Abbildungen, engl. Sprache, ca. € 83,– Atrium im Mai/Juni 2015 — Bücher


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ARCHITEKTUR FÜR DIE SINNE

www.davinci-haus.de

Tel.: +49 2747 8009-0 · hallo@davinci-haus.de

Architectural Guide Milan

African Modernism

Ferne Gärten

Zu Gast in Marokko

Viele werden sich im Frühling wegen Salone del Mobile und Expo 2015 auf den Weg in die Lombardei machen. Der MilanoGuide, der Mitte April erscheint, kommt dann zur rechten Zeit. Anhand von thematischen Kapiteln und Tourenvorschlägen präsentiert das Buch die Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts – und somit die Entwicklung einer Industriestadt zur Metropole der Kultur, Mode und Freizeit. Carlo Berizzi, DOM Verlag, 300 Seiten, ca. 350 Abbildungen, engl. & ital. Sprache, € 38,–

Als in den 60er-Jahren viele afrikanische Länder ihre Unabhängigkeit erlangten, wurde experimentelle und futuristisch anmutende Architektur zu einem Mittel, die Identität der jungen Staaten zum Ausdruck zu bringen. Die Ausstellung im Vitra Museum präsentiert erstmals diese aussergewöhnliche Periode der jüngsten Architekturgeschichte (20. Februar bis zum 31. Mai 2015). M. Herz u. a., Fotos: I. Baan, A. Webster, Scheidegger & Spiess, 640 Seiten, 909 farb. Abb., 54 swZeichnungen, 246 Pläne, € 68,–

Das Buch lädt ein zu einer literarischen Weltreise zu wunderbaren Gärten wie den der Alhambra, des Tadsch Mahal oder dem sagenumwobenen Xanadu des Kublai Khan. Es zeigt, wie sich zierliche Brücken über Bäche wölben und unbekannte Bäume Schatten spenden. Prachtvolle historische Abbildungen von persischen Johannisbrotbäumen, japanischen Ume-Blüten und vielem mehr runden das Buch ab. Texte verschiedener Autoren, Thorbecke, 144 Seiten, zahlreiche Farbfotos, € 19,99

Das Buch bietet ein Potpourri aus exotischen Leckerbissen, wunderschönen Landschaften und interessanten Porträts. Jede Seite stellt ein anderes Marokko vor und lässt Sie eintauchen in die atemberaubende Welt der marokkanischen Lebensweise. Kulinarische Klassiker werden zusammen mit marokkanischen Freunden und der Familie genussvoll zubereitet, neue Speisen probiert und alles schriftlich festgehalten. Rob & Sophia Palmer, Callwey Verlag, 288 Seiten, € 39,95

Regal des Monats

MENU

Mit «Stick System» lassen sich Regalskulpturen komponieren, die durch ihr unverhohlenes Montageprinzip sehr stylisch und zeitgemäss wirken. Der Idee von Jan Plechác und Henry Wielgus liegt ein einfaches aber geniales Stecksystem zugrunde. Runde Stäbe aus naturbelassener, schwarz oder weiss gebeizter Esche werden mit Verbindungsmodulen aus Stahl verknüpft. Die Überstände der Stangen täuschen eine Filigranität vor, die ein bisschen an Mikado erinnert. Tatsächlich sind Verbindungen sicher und robust und ob flach gehalten oder hoch gestapelt, hier kann nichts verwackeln. www.menu.as

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Mosaikzauber: Der geflieste Boden sowie die Deckenmalerei sind Eigenkreationen des KĂźnstlers Jorge Pardo.

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Kernstück: Von der überdachten Gartenterrasse sind alle Zimmer sowie der Pool erschlossen.

Ein Juwel hinter verschlossener Tür Das Anwesen von César und Mima Reyes ist eine bunte Oase inmitten der aufblühenden Altstadt von Mérida in Mexiko. Text und Redaktion: Carina Iten, Fotos: Undine Pröhl ü


Verbindung: Der lang gezogene Pool fliesst dem Innenhof entlang durch den Essbereich bis hinüber zum Gästehaus.

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Mexiko


Am Wasser: Der Pool fliesst direkt durch den offenen Essbereich hindurch.

Gelöchert: Durch die gewölbte Decke ziehen sich Löcher, die das Tageslicht einfangen und an die Wand projizieren.

Dieses Haus soll nicht nur Feriendomizil, sondern vor allem eine Oase für Freunde und die Familie sein. ü


Tropischer Garten: Hinter dem Gästehaus «Annex» befindet sich ein dritter Innenhof, der an eine wilde Gartenoase erinnert.

Die quadratischen Wandlöcher sind zum Teil mit Spiegeleinsätzen versehen, die ein hübsches Lichtspiel an die Wände zaubern.

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Mexiko


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on der rege befahrenen und lauten Hauptstrasse her ist das Anwesen von César und Mima Reyes, wie so viele in Mexiko, unscheinbar und fast schon unschön anzusehen mit seiner grauen Fassade. Im Innern jedoch eröffnet sich eine tropische Oase der Stille. Der Kontrast zur Aussenwelt zeigt sich nicht nur in der Ruhe dieses Ortes, sondern auch im wilden Farbmix und der tropischen Gartenanlage. 2010 wurde das Haus, das sich nur unweit vom sogenannten Centro Historico der Gossstadt Mérida befindet, vom kubanisch-amerikanischen Künstler Jorge Pardo renoviert und umgestaltet. Seine Handschrift spiegelt sich unverkennbar in allen Ecken des Hauses wider. Angefangen beim bunt gefliesten Plattenboden, der von Raum zu Raum seine Farbstruktur und -intensität ändert. Weiter über die Deckenmalereien der überdachten Terrasse, den bunten Türen und den kupferfarbenen Leuchten, die gesammelt von der Decke hängen. Auch die Form des lang gezogenen Pools sowie dessen bunte, runde Fliesen hat der

Gespiegelt: An der Decke finden sich die quadratischen Löcher wieder, die hier aber mit Spiegeln ersetzt sind.

Musterhaft: Durch die quadratischen Löcher in der Wand atmet der Raum, und es entstehen natürliche Lichtquellen.

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«Die Entwürfe von Jorge Pardo sind räumlich grosszügig und visuell beeindruckend.» CÉSAR REYES

Künstler entworfen und den Durchlauf durch den Essbereich gezogen. Letztlich wurde auch der komplette Gästeanbau, der sogenannte Annex, von Jorge Pardo entworfen und designt. Dieser gelbe Komplex steht inmitten des tropischen Gartens und teilt den Innenhof in drei Teile. Das Besondere daran sind die quadratischen Wandlöcher, die an der Decke zum Teil mit Spiegeleinsätzen versehen sind und ein hübsches Lichtspiel ins Schlafzimmer zaubern. Das Lichtspielelement ist auch in der Küche ein Thema – die wild gewölbte Decke ist mit zahlreichen Löchern versehen, die wiederum je nach Einfall des Tageslichts ein überraschendes Lichtspiel an die Wände projizieren. Ein Haus für Freunde

Buntes Reich: Mosaikfliesen auch im Schlafzimmer – der Boden wechselt von Raum zu Raum sein Farbkonzept.

Einheit: Die Farben des Schlafzimmers fliessen förmlich ins Badezimmer über und bilden eine ungeteilte Einheit.

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Typisch für Mexiko ist die Aufteilung des Anwesens. Der Wohnbereich mit drei Schlafzimmern, Bädern, Küche, Wohn- und Esszimmer ist parallel zur überdachten Terrasse und dem Innenhof gezogen. Durch das heisse und feuchte Klima sind die Räume zum Innenhof hin nicht vollständig mit Türen und Wänden verschlossen, sodass immer eine leichte Brise durchs Haus zieht, die das Klima im Innern angenehm und erträglich macht. Das Gästehaus ist zwar mit einer Schiebetür versehen, diese ist aber meistens geöffnet. Privatsphäre kann dennoch durch den zugezogenen Vorhang generiert werden, der dank der Deckenschiene rund ums Bett läuft. Der Kunstsammler César und seine Frau Mima Reyes haben Jorge Pardo hierbei volle gestalterische Freiheit gelassen. «Wir haben

Atrium im Mai/Juni 2015 — Mexiko


Unscheinbar: Von aussen lässt sich kaum erahnen, was für eine bunte Oase hinter der grauen Fassade steckt.

ähnliche Lebensstile, und Jorge Pardo ist sehr vertraut mit unseren Prioritäten», sagt César Reyes. «Wir sind inzwischen gute Freunde geworden, und ich mag Jorge sowohl als Bildhauer als auch als Architekten. Seine Entwürfe sind räumlich grosszügig und visuell beeindruckend, und die Raumverteilung ist praktisch aufgebaut», erklärt Reyes weiter. Pardo hatte zuvor bereits den Hauptwohnsitz der Familie Reyes in Puerto Rico gestaltet. So lag es nahe, dass er auch die Verantwortung für die Renovation des Feriendomizils in Mérida übernahm. «In der Stadt ist immer sehr viel los, aber man kann hier trotzdem auch sehr privat sein», so Reyes. «Die Stadt lässt sich wunder-

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bar zu Fuss erkunden, und dennoch ist sie gross genug, um mysteriös zu sein.» Das Haus in der Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán soll nicht nur Feriendomizil, sondern auch eine Oase und vor allem ein Treffpunkt für Freunde und Familienangehörige sein. Das sei dem Künstler gelungen, kommentiert César Reyes: «Wir haben gerne und viel Gäste. Meine Frau ist eine leidenschaftliche Köchin, und unsere Tochter hat oft Freunde zu Besuch. Es gefällt unseren Besuchern jeweils so gut, dass sie das Haus gar nicht mehr verlassen möchten.» ——

Entree: Bereits im Eingangsbereich wird man von fröhlichen Farben empfangen.


Neue Frische: Die farbige Wandinstallation von Paolo Gonzato harmoniert mit der barocken Deckenmalerei.

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Gezielte Farbtupfer: Kunst und Design gehen einen anregenden visuellen Dialog miteinander ein. Leuchte: «Arco» von den Brüdern Castiglioni (Flos).

Überraschungseffekt garantiert: Von aussen deutet nichts auf die farbigen Innenwelten hin.

Wo die Monaden wohnen Eine Innenarchitektin aus Brescia verleiht einem historischen Palazzo aus dem 17. Jahrhundert mit einer Wandinstallation von Paolo Gonzato neue Frische. Text: Susanna Koeberle, Fotos: Filippo Bamberghi

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Sammelleidenschaft: Liege von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand, Diptychon (rechts) «Prenez soin de vous» von Sophie Calle.

Der Künstler Paolo Gonzato konnte mit seiner Kunstform bestens an die imposanten Deckenmalereien des Salons anknüpfen.

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Brescia


Eklektischer Mix: Sofa: Flexform, Sessel: «Mart» von Antonio Citterio (B&B Italia), farbige Stehleuchte von Anton Alvarez. Grosses Bild von Velasco.

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Bühnenreif: Der Bau aus dem 17. Jahrhundert beherbergte früher ein kleines Theater. Für den Barock typische Trompe-l’Œil Fresken.

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urismus war im Zeitalter des Barocks ein Fremdwort. In der Baukunst entwickelte sich der barocke Baustil ganz allmählich aus der Spätrenaissance heraus – überhaupt sind Epochen als klar definierte Zeitabschnitte eine Fiktion. Die Realität ist selten eindimensional. Allerdings spielt gerade der Barock mit der Aufhebung von Grenzen, sieht die Künste als eine Einheit mit vielen Facetten. Der Philosoph Gilles Deleuze brachte das barocke Denken mit dem Begriff des «pli» (Falte) auf den Punkt. Der historische Palazzo in Brescia ist ein Paradebeispiel für diese Vielfalt. Hier werden unbekümmert Genres und Stile gemischt. Dies führt nicht nur die Architektur selber vor, die mit ihren barocken Trompe-l’ŒilDeckenmalereien die typischen Elemente der Renaissance übersteigert, sondern auch die Inneneinrichtung der Hausherrin, der Innenarchitektin Bruna Artioli. Bei der Renovation und Ausgestaltung des Hauses aus Familienbesitz hat sie das Kunststück zustande gebracht, die historischen Elemente zu betonen und sie zugleich in die Jetztzeit zu überführen. Das Haus besitzt alle Annehmlichkeiten einer modernen Behausung, ohne dass dabei drastische Eingriffe in die historische Bausubstanz nötig gewesen wären.

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Dabei bildet vor allem die neuste Intervention den ganzen Stolz der Hausbesitzerin: Eine farbige Wandinstallation des italienischen Künstlers Paolo Gonzato, die später von ihm durch ein passendes Sideboard ergänzt wurde. Bruna Artioli lernte den Künstler durch die Zusammenarbeit mit einer Galeristin kennen, die ihre Leidenschaft für moderne Kunst geweckt hatte. «Als Paolo den Salon mit den Deckenmalereien sah, fühlte er sich sogleich angesprochen. Die bestehenden, doch recht imposanten Fresken schreckten ihn überhaupt nicht ab. Im Gegenteil: Er konnte mit seiner eigenen Kunstform bestens daran anknüpfen», erzählt die Auftraggeberin, die ihm – abgesehen vom Standort des Kunstwerks – absolute Freiheit liess. Neue Frische «Das Resultat seiner Arbeit ist erstaunlich. Denn das zeitgenössische Werk harmoniert mit seinem historischen Kontext vollkommen. Es hat dem Salon eine unerwartete Frische verliehen», berichtet sie weiter. Das Interieur wird ergänzt durch ausgesuchte Möbel (ein gelungener Mix aus Vintagemöbeln und modernen Stücken) und durch andere bedeutende Werke zeitgenössischer Kunst. «Ich bin in einer klassisch orientierten Umgebung aufgewachsen. Erst später habe ich mich der


«Farben haben einen wichtigen Einfluss auf unsere Stimmungen und sind in der Inneneinrichtung zentral.» DIE HAUSHERRIN

Weiss und funktional: Stühle: «Ameise» von Arne Jacobsen (Fritz Hansen), Tisch: «Tulip» von Eero Saarinen (Knoll), weisser Stuhl von Fabio Novembre (Casamania), Bild «New York» von Maurizio Galimberti, Vasen von Paolo Gonzato.

Familienecke: Sofa:B&B Italia, Bild «Tour Finance» von Ola Kolehmainen.

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zeitgenössischen Kunst genähert. Ich bin überzeugt, dass es nicht ausreicht, Kunst einfach anzuschauen, sondern dass damit eine Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit und dem Werk des Künstlers einhergehen muss», meint die Hausherrin. Die Kunstwerke, die mit der Zeit zusammenkamen, sind subtil aufeinander abgestimmt und treten mit dem Raum in einen anregenden visuellen Dialog. An der Kunst interessiere sie vornehmlich der installative Aspekt, nicht immer habe man aber das Glück, dass Künstler unmittelbar auf die Örtlichkeit Bezug nehmen können, gibt sie zu bedenken. Farbe und geometrische Formen (vor allem Rhomben) sind zwar prägende Elemente im Werk von Paolo Gonzato. Sein Interesse gilt aber nicht dem rein ästhetischen Aspekt der Kombination zwischen Form und Farbe, sondern vielmehr der Spannung, die dadurch erzeugt wird. Man denkt bei den Rhomben der Wandinstallation instinktiv an das klassische Harlekinkostüm, zugleich ist das Motiv auch sonst relativ verbreitet und ist für Gonzato gerade durch seine Offensichtlichkeit und einfache Lesbarkeit spannend. Auch organisierte Formen würden letztlich in die Aufhebung ihrer Systematik münden, findet der Künstler. So gesehen verweist gerade das regelmässige Rhombenmuster mit seinen schrägen Linien darauf, dass alles Geordnete kippen und schliesslich im Chaos enden kann – eine Vorstellung, die gut in die von schillernden Gegensätzen geprägte Barockzeit passt. Im hier gezeigten Interieur halten sich Emotion und Durchdachtheit die Waage – ganz ohne Chaos. «Prenez soin de vous» (Geben Sie auf sich Acht) heisst eines der Bilder von Sophie Calle, das der Hausherrin besonders ans Herz gewachsen ist. «Ich kann an diesem Werk nicht vorbeigehen, ohne es anzuschauen. Mich berührt seine romantische und emotionale Botschaft jedes Mal», erzählt Artioli. Die Achtsamkeit der Bewohnerin ist auch ihrem Zuhause gegenüber zu spüren. Der gekonnte Umgang mit Farben, Formen, Volumen und Proportionen verrät, dass hier ein Profi am Werk ist.

Mediterrane Stimmung: Italienische Eleganz, gepaart mit historischem Ambiente.

Gezielter Einsatz

Eingepasst: Auch im Bad treffen alte auf moderne Elemente.

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Gerade was die Farbgebung betrifft, weiss Bruna Artioli, wie man Räume inszeniert. Ausgehend von der kontrastreichen Buntheit des grossen Salons (der übrigens früher ein kleines Theater beherbergte) setzt sie gezielt Akzente: Entweder indem der Farbigkeit eins draufgesetzt wird (wie bei der Wandinstallation) oder mit einzelnen Farbtupfern (wie der bunten Leuchte von Jungdesigner Anton Atrium im Mai/Juni 2015 — Brescia


Fest der Formen und Farben: Die strengen Formen der Renaissance werden im Barock übersteigert.

Geschichte und Jetztzeit vereint: Das Haus liegt im historischen Zentrum Brescias. Volles Vertrauen: Die Auftraggeberin liess dem Künstler Paolo Gonzato freie Hand.

Die Verwendung von Farbe unterliegt zyklischen Bewegungen. Nach einer Phase der Farbabstinenz erfährt Buntheit heute eine Renaissance. Alvarez), die sich von ruhigen Tönen der Designstücke absetzt. Auch die wenigen Teppiche sind monochrom und dezent – was will man hier kleckern, wenn die Decke vor Farben und Formenvielfalt förmlich explodiert. Für die Küche und das daran angegliederte kleine TV-Zimmer, in welchem sie sich gerne nach einem langen Arbeitstag mit der Familie aufhält, hat sie bewusst helle Farbtöne gewählt. Auch Schlaf- und Badezimmer sind eher minimalistisch eingerichtet. «Farben haben einen wichtigen Einfluss auf unsere Stimmungen, deswegen sind sie in der Inneneinrichtung zen-

tral. Schliesslich sollen sich die Bewohner wohlfühlen können. Durch den richtigen Einsatz kann man die bestehende Ausrichtung der Räume optisch beeinflussen», weiss die Fachfrau. Die Verwendung von Farbe unterliegt zyklischen Bewegungen. Nach einer Phase der Farbabstinenz erfährt Farbigkeit im Design und in der Innenausstattung neuerdings eine Renaissance. Auch Wände werden vermehrt mit Farben versehen. Von einem barocken Milieu wie diesem gibt es bezüglich einer virtuosen und effektvollen Handhabung sicher viel

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zu lernen, allerdings bilden solche Behausungen hierzulande eine Ausnahme. Auch in der Architektur werden Farben in unseren Breitengraden eher zaghaft eingesetzt. «Fifty Shades of Grey» scheint da die Devise zu lauten. Was aber im öffentlichen Raum regelmässig zu Diskussionen führt, dem sind im privaten Umfeld eigentlich keine Grenzen gesetzt. Vielleicht sollte man bedenken, dass Farbe nur eine Illusion ist, die in unserem Gehirn generiert wird. Womit wir wieder mitten im Barock gelandet sind. Wo die Monaden wohnen ... ——


Arrangiert: Virginie und Jean Baptiste Moutte in ihrem Showroom der Relax Factory. Stuhl: Claude Vassal; Sessel: «The Bird», Harry Bertoia (Knoll).

Die Farben der 50er Virginie und Jean Baptiste Moutte leben in einer Marseiller Stadtvilla der 50er, in der nicht nur die Architektur Zeitzeuge dieser Stilepoche ist. Text und Redaktion: Franziska Quandt, Fotos: Serge Anton

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Marseille


Komposition aus Blau und Grün: Sofa: «D70», Osvaldo Borsani (Tecno); Sessel: «Lady», Marco Zanuso (Arflex); Leuchte: «Vertigo», Constance Guisset (Petite Friture); Tische: Eigenentwurf (Relax Furniture); Standleuchte: Rispal; Keramik: Roger Capron.

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Vintage-Entrée: Sideboards: Cees Braakman (Pastoe); Sessel: «Lady», Marco Zanuso (Arflex); Keramik: Joe Christopherson.

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Essbereich: Stühle: «3103», Arne Jacobsen (Fritz Hansen); Kaffeetisch links: Guillerme & Chambron (Votre Maison); Standleuchte: Lunel; Spinne: Franck Dorat.

Die Wohnung von Virginie und Jean Baptiste Moutte ist geprägt von vielen Vintage-Möbeln und kräftigen Farben.

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ierentische, Petticoat und Rock ’n’ Roll sind die Grundpfeiler der 50er-Jahre. In Frankreich regierte Charles de Gaulle und die Architektur sowie das Design explodierten mit dem Wirtschaftswunder. Wo die Architektur heute – oft auch zu unrecht – als Bausünde tituliert wird, erlebt das Möbeldesign der 50er eine wahre Renaissance. Nicht nur echte Vintage-Stücke reissen sich die designaffinen Käufer gegenseitig aus den Händen, sondern auch Vitra, Neutra, Fritz Hansen & Co. lassen die alten Designs wieder auferstehen. Virginie und Jean Baptiste Moutte sind grosse Fans die-

ser Stilepoche. Sie wohnen in einem alten Stadthaus der 50er in Marseille. Schon das Treppenhaus in Braun und Grün versprüht die Atmosphäre dieser Ära. Und auch die Wohnung von Jean Baptiste und Virginie ist geprägt durch viele Vintage-Möbel, die sie mit kräftigen Farben aufgemischt haben. Die Leidenschaft der beiden für 50er-Jahre Design und Möbel mit Geschichte hat sich auf ganz unterschiedliche Weise entwickelt. Passion Vintage Jean Baptiste hat lange am Bejart Ballet Lausanne getanzt. Mit zunehmendem Alter zerrte die ständige Belastung an ihm und er ent-

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schied, sich seiner zweiten Passion, dem Vintage-Design zu widmen. So liess er sich zum Polsterer ausbilden und begann VintageMöbel zu sammeln. Eine unumgängliche Konsequenz Jean Baptistes Leidenschaft war die Eröffnung der Relax Factory im Hafenviertel von Marseille. Hier verkauft und repariert er alte Polster-, Holz- und Stahlmöbel und berät Kunden im Bereich Restauration und Einrichtung. Um die alten Stoffe wieder rekonstruieren zu können, hat Jean Baptiste eine grosse Musterkollektion alter Gewebe angelegt und arbeitet mit verschiedenen Herstellern zusammen, um Materialien, wie die Stoffe der Textildesignerin Lucienne Day wieder herstellen zu können. Virginie, die als Creati-


Blau-orange: Auch in der Küche dominieren Vintage-Möbel.

Mintgrün: Die schwarzen Fliesen stehen in starkem Kontrast zu den mintgrünen Badmöbeln.

«Wenn ein neues Stück hineinkommt, muss ein anderes Möbel hinaus, sonst wird es zu eng.» VIRGINIE MOUTTE ve Director und in der Kommunikation gearbeitet hat und viele künstlerische Veranstaltungen im Süden von Frankreich organisierte, betätigt sich heute als Inneneinrichterin und Dekorateurin. Schon als Kind stöberte sie gerne über die Flohmärkte in der ganzen Region und hat sich diese Passion bis heute erhalten. Zusammen ergeben Virginie und Jean Baptiste das perfekte Vintage-Team für den Erhalt und das Aufstöbern seltener Stücke. Mit ihrem Know-how unterstützen sie sowohl private Kunden als auch Architekten, Innenraumdesigner, Galerien, Restaurants und Antiksammler.

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Leben zwischen Stilikonen Seit zehn Jahren bereits gestalten die beiden ihre Wohnung im Herzen von Marseille gemeinsam. Wie schon in ihrem Showroom der Relax Factory, ist auch die eigene Wohnung komplett im Stil der 50er gestaltet. Materialien und Farben der Böden und Wände sind darauf abgestimmt und jeder Raum bis ins kleinste Detail passend eingerichtet. Betritt man die Wohnung, erwarten einen schon im Flur hochwertige Stücke wie der «Lady» Sessel von Marco Zanuso. Damit dieses Konzept aufgeht, haben Virginie und Jean Baptiste eine

Regel: «Wenn ein neues Stück hineinkommt, muss ein anderes Möbel hinaus», sagt Virginie, «unsere Wohnung ist nicht dehnbar, deswegen hat nicht alles Platz.» Während Virginie eher ein Händchen für Farben, Stoffe, Accessoires und Arrangements hat, ist Jean Baptiste – durch seine Ausbildung und Arbeit mit Möbeln – der Spezialist für alte Designer und Stilepochen. «Wir lieben beide Gemälde und Keramik, und da unser Geschmack sehr ähnlich ist, ist es leicht, uns auf etwas zu einigen», sagt Virginie. Bei jedem Möbel und der Gestaltung der Wohnung konsultieren die beiden die Meinung des anderen. «Jean Baptiste Atrium im Mai/Juni 2015 — Marseille


Sonnengelb: Bett: André Simard; Stuhl: Janine Abraham; italienisches Sideboard; Standleuchte und Sonnen-Vase: Les Héritiers.

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Luftiger Sitzplatz: Auf dem Balkon dominiert das Grün der Pflanzen und das Gelb des Hauses.

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Fröhlich: Die bunten Vasen von Roger Capron (1922-2006) sind heute gefragter denn je.

Schlammbraun: Grüne und braune Farben geleiten durch das Treppenhaus.

«Mit den richtigen Farben kann man die Atmosphäre in jedem Raum steuern.» VIRGINIE MOUTTE findet öfter die guten Stücke», erzählt Virginie. «Aber bevor er etwas kauft, fragt er mich nach meiner Meinung. Auch bei den Möbeln für die Relax Factory.» Sommerfarben Die eigene Wohnung haben Jean Baptiste und Virginie nicht nur mit Vintage-Möbeln gestaltet, sondern mit intensiven Farben viel Abwechslung in die Räume gebracht. Dabei lässt sich Virginie oft durch ihre Stimmungen und die Umgebung inspirieren. «In Marseille sind die Farben sehr intensiv und das mediterrane Klima hat einen positiven Einfluss auf diese»,

erklärt Virginie. «Mit den richtigen Farben kann man die Atmosphäre in jedem Raum steuern. Sie sind Stimmung, Seele, Stil und Lebenseinstellung zugleich.» Bevor Virginie einen Raum einrichtet, macht sie sich Gedanken darüber, was in diesem Raum passiert, wofür er benötigt wird und zu welcher Tageszeit der Raum genutzt wird. «Und natürlich über das Budget», erklärt sie. So sind die Farben der eigenen Wohnung auch nicht zufällig ausgewählt. Das Türkis im Wohnzimmer passt hervorragend zum Holz der Möbel «und man holt sich ein Stück Himmel ins Zimmer», erläutert sie. Das Sonnengelb im Schlafzimmer wählte sie, da es ein eher dunkler Raum mit

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wenig Lichteinfall ist. Und die pechschwarzen Fliesen, genauso wie die hellgrünen Badmöbel sind noch original aus den 50ern. Die Wohnung von Virginie und Jean Baptiste passt wie keine zweite in das alte Stadthaus der 50er in Marseille. Und sie ist, wie die Stadt, in ständigem Wandel. Trotzdem hat jeder der beiden seine Lieblingsstücke, die er nicht eintauschen würde. Jean Baptiste hängt besonders an Osvaldo Borsanis «D70»-Sofa und der Keramik von Roger Capron. Virginie hingegen liebt den «Lady Chair» von Marco Zanuso. www.relax-factory.com


Idylle mitten in der Stadt: Der Garten des Hauses ist ein einmaliges Bijou.

Willkommen: Das «Taute Heim» kann für Kurzaufenthalte gemietet werden.

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Tautes Heim Glück allein In der Hufeisensiedlung in Berlin haben Katrin Lesser und Ben Buschfeld einem Zeitzeugen aus den 20er-Jahren neues Leben eingehaucht. Das von Bruno Taut erbaute Haus wird zum mietbaren Museum. Redaktion: Anita Simeon Lutz, Fotos: Ben Buschfeld

Originalgetreu: Die typische Architektur und das Design der «Goldenen Zwanziger» wird hier auf Zeit wieder erlebbar.

Bewohnbares Museum: Mit denkmalpflegerischem Fingerspitzengefühl wurde das Haus bis ins kleinste Detail eingerichtet.

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Tauts Farbwelt: Die Innenraumfarben wurden streng nach Vorgaben der Restauratoren wiederhergestellt.

Schnittstellen: Im Haus treffen bürgerliche Wohnwelten und Moderne aufeinander.

Für Bruno Taut war Farbe gleich doppelt wirksam: Sie war «Zeichen des neuen Glücks» und verbreitete zugleich volkstümliche Heiterkeit.

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Berlin


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as von seinen Eigentümern «Tautes Heim» getaufte Haus im Süden Berlins ist Architektur- und Designgeschichte zum Anfassen. Hier können Besucher eine kleine Zeitreise unternehmen, sich für einige Tage einmieten und in die Bau-Avantgarde der 1920er-Jahre eintauchen. Ein innovatives Ausstellungskonzept, das Gäste und Fachleute gleichermassen begeistert und dem Projekt bereits mehrere Auszeichnungen bescherte. Der Name des nach Museumsstandards möblierten Hauses ist Programm. Er spielt an auf den Architekten Bruno Taut, der mit seinen Siedlungsbauten Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts weltweit Massstäbe setzte, bevor er, von den Nationalsozialisten verfolgt, ins Exil nach Japan und in die Türkei ging. Besonders die zwischen 1925 und 1930 nach seinen Entwürfen errichtete «Hufeisensiedlung», zu der das «Taute Heim» gehört, gilt heute international als Schlüsselwerk des reformorientierten städtischen Wohnungsbaus und ist ein beliebtes Studienobjekt und Reiseziel für Architekten, Städteplaner und Freunde moderner Baukunst. Ihre Mischung aus sensibel gruppierten, zum Teil dörflich idyllisch wirkenden Reihenhäusern und klassisch modern anmutenden Wohnblocks, lädt zum ausgedehnten Flanieren ein. Zum Markenzeichen des Architekten jedoch wurden vor allem seine klug und funktional geplanten Grundrisse sowie die expressive Farbgebung. Wie gut man hinter den in Gelb, Blau, Rot und Weiss leuchtenden Fassaden auch wohnen kann, bleibt dem «normalen» Besucher jedoch im wahrsten Sinne verschlossen. Für alle architekturinteressierte Touristen gibt es jetzt aber einen Ort, wo sie die hohe Wohnqualität, die kräftigen Innenraumfarben und typische Ausstattungselemente dieser Ikone des Stadtbaus individuell erleben können.

dieses verheissungsvolle Leitbild so konsequent umgesetzt wie in der Hufeisensiedlung, in der alle Reihenhäuser einen eigenen Garten besitzen. Auch vor dem «Tauten Heim» befindet sich ein solcher Garten. Er wurde nach historischen Vorlagen wiederhergestellt. Der rund 200 Quadratmeter grosse Garten verfügt über eine vorgelagerte Terrasse mit Esstisch und Sitzplätzen sowie mehrere Obstbäume, Beerensträucher, Fliederbüsche und eine umlaufende Hecke aus duftenden Wildrosen. Wer sich hier niederlässt, versteht, warum der Ruf nach Häusern mit Zugang zum Grünen die im Stadtteil Berlin-Britz gelegene Hufeisensiedlung schon damals zu einer sehr begehrten Wohnlage machte. Aber auch das zum Garten gehörende, für ein bis vier Personen ausgelegte Haus ist ein Kleinod. Wie kein anderes Objekt des jüngsten Berliner Welterbes vermittelt es das besondere Wohngefühl der aufkommenden Moderne und füllt damit eine wichtige Lücke in der Berliner Museumslandschaft. Obwohl im In-

neren auf den ersten Blick wie ein liebevoll ausgestattetes Museum anmutend, ist es nicht bloss zum Anschauen gedacht, sondern wurde nach Art eines Ferienhauses bewusst für einen längeren Aufenthalt und die konkrete Benutzung ausgelegt. In dem mit nur 65 Quadratmeter kompakt, dabei aber erstaunlich funktional geschnittenen, fast frei stehenden Haus findet sich Raum für drei Zimmer plus Küche, Bad und ein elegant geschwungenes Treppenhaus. Zeittypische Möblierung Die sorgfältig zusammengestellte Einrichtung spiegelt den Aufbruch von der bürgerlichen Wohnwelt der Weimarer Republik zu der sich auch in der Inneneinrichtung bereits abzeichnenden Moderne wider: Finden sich in Küche und Wohnzimmer diverse Stücke, die dem einen oder anderen noch aus Omas guter Stube vertraut sein dürften, so zeugen sowohl das mit allem Komfort ausgestattete Bad als auch

Bauhaus-Stil: Das blau gestrichene Schlafzimmer zeugt von der Aufbruchstimmung in Architektur und Design.

Licht, Luft und Sonne Steigt man aus der U-Bahn, fällt der Blick schnell auf ein Haus, das fröhlich, markant und selbstbewusst aus der Zeile hervorschaut: Mit seiner klaren Kantigkeit und weissen Grundfarbe zeigt es typische Merkmale von Bauhaus-Moderne und «International Style» und verbindet sie mit dem reformerischen Anspruch an ein Leben im Grünen. Die Anfang des 20. Jahrhunderts populäre Losung «Licht, Luft und Sonne» war die städtebauliche Antwort auf die bedrückende Enge der Arbeiterquartiere der Jahrhundertwende mit ihren – besonders in Berlin – dunklen und tief gestaffelten Hinterhöfen. Nur selten wurde

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Stimmig: BauhausTischlampe mit Porträt des Architekten auf dem Nachttischchen.


Schlicht: Das Bad bietet trotz geringem Platzangebot allen Komfort.

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4 3 das in kräftigem Blau gestrichene und mit Möbeln im Bauhaus-Stil eingerichtete Schlafzimmer deutlich von der allgemeinen Aufbruchsstimmung in Design, Kunst und Gesellschaft. Sämtliche Möbel und Ausstattungselemente im Inneren stammen entweder aus den 1920er-Jahren und wurden sorgfältig aufgearbeitet, oder sie sind nach historischem Vorbild auf Mass konstruiert. Zum ersten Mal wurden hier auch alle Innenraumfarben streng nach Vorgaben der Restauratoren wiederhergestellt und die Originalanstriche in Form von kleinen, freigelegten Flächen und präzisen Farbangaben dokumentiert. Erstaunlich, denn der Einsatz von starken Farben gilt als wesentliches Merkmal von Bruno Tauts architektonischem Erbe. Für den in Fachkreisen auch als «Meister des farbigen Bauens» bekannten Architekten war Farbe gleich doppelt wirksam: Sie war «Zeichen des neuen Glücks» und verbreitete zugleich volkstümliche Heiterkeit. Wer die in kräftigem Blau, dunklem Rot, gedecktem Grün und verschiedenen

Grau-, Weiss- und Gelbtönen farbenfroh wiederauferstandenen Räume sieht, versteht die Bedeutung dieses Konzepts. Auch sonst verfügt das Haus über herausragend viel Originalsubstanz: Als eines der ganz wenigen Häuser der insgesamt 37 Hektar grossen Siedlung finden sich im Inneren des Tauten Heims – trotz nachträglich installierter Heizung – etwa noch alle drei historischen Kachelöfen sowie zwei praktische Einbauschränke und sämtliche originalen Türdrücker und Fenstergriffe. Der verwitterte Steinholzboden in der Küche, ein in Vergessenheit geratener Baustoff, wurde nach alten Handwerksregeln neu gegossen. Kein Wunder also, dass mehrfach Fachdelegationen aus dem In- und Ausland die Baustelle besichtigten. Sie trafen auf zwei kundige Besitzer, die seit Langem intensiv mit dem denkmalgeschützten Ensemble und der wohl berühmtesten Siedlung Bruno Tauts befassen.

Erdgeschoss 1 2 3 4

Entree Küche Wohnen Kachelofen

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Mehr über die Besitzer: siehe unten Mehr über das Haus: www.tautes-heim.de

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KATRIN LESSER & BEN BUSCHFELD

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Landschaftsarchitektin & Grafikdesigner Die Landschaftsarchitektin und Denkmalexpertin Katrin Lesser und ihr Mann, Grafik- und Ausstellungsdesigner Ben Buschfeld, wohnen seit fast 17 Jahren in der Hufeisensiedlung, knappe 100 Meter Luftlinie von dem «Tauten Heim» entfernt. Sie engagieren sich für den Denkmalschutz vor Ort, führen regelmässig Besucher durch die Siedlung und gehören zu den Initiatoren des gemeinnützigen Vereins der «Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung Berlin-Britz». Im Frühjahr 2010 hatte das Paar Gelegenheit, das gerade zum Verkauf anstehende Haus von innen zu besichtigen und staunte nicht schlecht: Das Haus war zwar in einem sehr heruntergekommenen Zustand, hatte aber noch fast die komplette Originalausstattung. Beiden war sofort klar: Diesen Schatz galt es zu heben. Nachdem sie sich vergeblich um öffentliche Fördergelder bemüht hatten, entwickelten sie die Idee eines mietbaren Museums und widmeten über einen Zeitraum von fast zwei Jahren ihre Wochenenden der Planung und Instandsetzung dieses einzigartigen Objekts. Nun hoffen sie, dass die Einnahmen aus der Vermietung helfen, das ehrgeizige Projekt langfristig zu refinanzieren.

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Obergeschoss 1 2 3 4

Bad Zimmer Schlafen Kachelofen

N 0

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Berlin


WETTBEWERB

Herzlich willkommen!

Atrium verlost unter allen Einsendungen 5 Nächte für 2 Personen im Hotel Schweizerhof auf der Lenzerheide im Wert von 3000 Euro.

A

lpenchic – die neue Art, verantwortungsvoll zu geniessen. Das Hotel Schweizerhof Lenzerheide steht für Design, Kulinarik und Wellness auf höchstem Niveau. Gäste wählen zwischen stilvollem Alpenchic, romantischem Nostalchic oder schlichten Budget-Zimmern. Besonderes Highlight ist die 1500 Quadratmeter grosse Wellness-Oase mit Hamam und reichhaltigem Wohlfühl- und Pflege-Angebot. Gastronomie und Unterhaltungsangebote sind konsequent auf gehobene Ansprüche ausgerichtet.

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Kulinarische Erlebnisse können Sie in fünf erstklassigen Restaurants und in zwei ganz unterschiedlichen Bars geniessen. In den Restaurants werden nur natürliche Produkte, möglichst aus der Region serviert. Geniessen Sie Ferien im Hotel Lenzerheide mit dem grösstem Hotel-Hamam und gewinnen Sie: 5 Nächte mit Verwöhn-Halbpension für 2 Personen, einstündiges Hamam-Verwöhn-Angebot für das Paar (nach Wunsch). (Gültigkeit: Sommer 2015 / 2016 ( jeweils Mai bis Ende Oktober). Weitere Infos finden Sie unter: www.schweizerhof-lenzerheide.ch

SO NEHMEN SIE AM WETTBEWERB TEIL: Im Internet unter www.atrium-magazin.de/wettbewerb oder senden Sie eine Postkarte (bitte keine Briefe): Archithema Verlag AG Wettbewerb, «HOTEL SCHWEIZERHOF LENZERHEIDE» Rieterstrasse 35, 8002 Zürich EINSENDESCHLUSS: 08. Juni 2015. Der/die Gewinner/in werden in ATRIUM veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter/innen von Hotel Schweizerhof Lenzerheide und Archithema Verlag AG sind von der Teilnahme ausgeschlossen.


RUND UMS HAUS

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So blau wie der Ozean Kein Wölkchen zieht über den tiefblauen Sommerhimmel, während wir in unseren Gartenmöbeln liegen und das Leben geniessen. Redaktion: Franziska Quandt

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Gartenmöbel


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1 Tribù: Bei der «Vintage»Kollektion liess sich der Designer Bram Bollen von den 70ern inspirieren. www.tribu.com 2 Extremis: «Walrus» von Dirk Wynants wurde nach dem beeindruckenden Säugetier benannt, das mit seinem dicken, glatten Pelz Wasser, Wind und Wetter trotzt. www.extremis.be 3 Weisshäupl: Die «Klickschirme» gibt es in verschiedenen Grössen und Formen. Die Farbe kann aus dem Stoffsortiment gewählt werden. www.weishaeupl.de

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4 Verywood: Der Stuhl «Unam» von Sebastian Herkner besteht aus einfachen Holzelementen, die mit Segeltau beflochten sind. www.verywood.it 5 B&B Italia: Die Liege «Mirto» wurde von Antonio Citterio als Grundstein einer kompletten Outdoorkollektion entworfen. www.bebitalia.com 6 Emu: «Yard» von Stefan Diez ist eine Kombination aus einem Gestell aus Aluminium und einem Geflecht aus elastischen Gurten. me.emu.it

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1 Lizzy Heine Heinen: Das neue Lounge-Eckelement Lounge-Eckele kann als Sessel genutzt werden oder schliesst eine Sofaecke. www.lizzy-heinen.de www.lizzyy 2 Manufactum: D Die «Bolich»Aussenleuchte aus au Kupfer bildet mit der Zeit eine ein charakteristische, materialtypische materialt Patina. www.manufactum.de www.manu 3 Ikea: Mit dem Pflanzenständer «Socker» ka kann man seinen Balkon un unterteilen. www.ikea.de www.ik k

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4 Soullmate: Di Die zusammenklappbare Pick Picknickbank der zwei Designe Designer Ardie van Bommel und Jo Jorg Rijkschroeff lässt sich über eeine Steckdose sogar be beheizen. www.soull www.soullmate.com ü


5 Château Bordeaux: Eine Giesskanne ist Pflicht für jeden Garten, Terrasse oder den Balkon. Dieses klassische Design von Château Bordeaux ist «Vintage Grün». www.chateau-bordeaux.de

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6 Paola Lenti: Für den Schirm «Bistrò» mit Sitzkissen und Ablagefläche hat Paola Lenti den German Design Award gewonnen. www.paolalenti.it

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7 Vitra: In einer limitierten Special Edition gibt es den Panton-Chair in sommerlichen Farben von Anfang März bis Ende Juli 2015. www.vitra.com

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8 Habitat: Die Übertöpfe «Pallas» sind aus galvanisiertem Stahl. Es gibt sie in verschiedenen Grössen. www.habitat.de 9 Solpuri: «Club» ist ein modulares LoungeProgramm, das mit seinen fluffigen Kissen zum Entspannen einlädt. www.solpuri.com 10 Roda: Der Tisch «Spinnaker» von Gordon Guillaumier passt hervorragend zu den Stühlen «Network» von Rodolfo Dordoni. www.rodaonline.com

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1 Living Divani: Lucidi Pevere schuf «Poncho» als gemütlichen, anschmiegsamen Sessel. www.livingdivani.it

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2 Dedon: «SwingMe» wurde von Daniel Pouzet designt. Das hängende Sofa kann optional mit einem Stoffvorhang ausgestattet werden. www.dedon.de 3 Roche Bobois: «The Traveler» entwarf der amerikanische Designer Stephen Burks zum 40-JahreJubiläum von Roche Bobois. www.roche-bobois.com

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4 Kettal: Das Streckmetall der Tische «Mesh» von Patricia Urquiola dient als Unterbau für Tischplatten aus Holz oder Marmor. www.kettal.com 5 Rice: Der Korbsessel «Furn» bringt mit seinen frischen Farben Rosa und Türkis Abwechslung in den Garten. www.rice.dk

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6 Fermob: Die Kissen der «Pièces Rapportées» sind kuschlig-weich und trotzdem widerstandsfähig im Garten. www.fermob.com

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Gartenmöbel


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Exklusive Sonnenschirme S und Sonnensegel

7 Royal Botania: Der «Traverse» aus beschichtetem Alu und Teakholz lässt sich platzsparend zusammenklappen. www.royalbotania.com 8 Gloster: Die Outdoor-Lounge «Tray», designt von Henrik Pedersen, lädt mit gemütlichen, wasserfesten Polstern zum dolce far niente ein. www.gloster.com

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9 Lexington: Die LexingtonFrühjahrskollektion ist geprägt von Grau, Blau, Nude und zartem Rot oder Lindgrün wie dieser Überwurf. www.lexingtoncompany.com

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RUND UMS HAUS

GEWINNER KATEGORIE LIVING-POOL

Pool mit Aussicht: Das Bio-Pool-Projekt aus Deutschland überzeugte durch seine exponierte Lage auf einem Garagendach. Fakten: 52 Quadratmeter Schwimmbereich plus 52 Quadratmeter Regenerationsbereich mit einem Pflanzenfilter; Biofilter; Wassertiefe: 1,50 Meter.

Frisch und quicklebendig Der vom Landschaftgestalter BIOTOP WEIDLING ausgeschriebene Design Froschkönig Award prämiert Living-Pools und Swimming-Teiche. Redaktion: Antje Herrmann

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as unterscheidet einen herkömmlichen Pool von einem sogenannten Living-Pool? Ein Living Pool, sozusagen ein lebendiges Wasserbecken, ist eine Anlage mit einem Filtersystem, das zur Reinigung des Wassers keinerlei Chemikalien benötigt. Herkömmliche Wasserregenerationsmethoden greifen auf Chlor und andere Zusätze zurück. So behandeltes Wasser schadet jedoch dem ökologischen Gleichgewicht, belastet das Grundwasser und ist nicht zuletzt auch für die menschliche Haut mehr Belastung als Wohltat. Den Vorläufer Atrium im Mai/Juni 2015 — Ökologische Wasseranlagen


GEWINNER KATEGORIE SWIMMING-TEICH

In die Landschaft schwimmen: Dieses Projekt aus Belgien überzeugte durch seine zurückhaltende, natürlich-schöne Wirkung.

Fotos: © biotop-natural-pool.com (2), © swimming-teich.com (2)

Fakten: 80 Quadratmeter Schwimmbereich plus 50 Quadratmeter Regenerationsbereich mit einem Pflanzenfilter; Biofilter; Wassertiefe: 1,80 Meter.

der Living-Pools brachte die Biotop Landschaftsgestaltung GmbH Klosterneuburg in Österreich bereits Ende der 80er-Jahre mit dem Konzept «Swimming-Teich» auf den Markt. Als erstes Unternehmen weltweit bot das Unternehmen damit eine ökologische Alternative zu konventionellen Swimmingpools. Peter Petrich, der Firmengründer, sagt: «Wir beobachteten, dass der Einsatz von Gift im Garten immer mehr zu einem No-go wurde.» Vor 15 Jahren lancierte Peter Petrich schliesslich den in Fachkreisen viel beachteten Design-Froschkönig-Wettbewerb und ist damit einmal mehr ein Vorreiter, denn heu-

te werden diese Art Pools immer gefragter. Am Wettbewerb können Projekte der weltweit über 50 Lizenznehmer des Unternehmens teilnehmen. Der Preis wird in den zwei Kategorien «Living-Pools» und «Swimming-Teiche» vergeben. Die Kategorien unterscheiden sich dadurch, dass ein LivingPool der Erscheinung eines herkömmlichen Pools grösstenteils treu und das Schwimmbecken frei von Pflanzen und Tieren bleibt. Die Gestaltung eines Swimming-Teiches dagegen, tendiert zur Abbildung eines natürlichen Sees. Beide Anlagen funktionieren mit einem komplett chemikalienfreien Pflanzenfilter in Kombination mit einem Biofilter.

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Der Filter befindet sich meist unter dem Steg, beansprucht wenig Platz und entzieht dem Wasser Phosphor und damit den wassertrübenden Algen die Lebensgrundlage. Das natürliche Zooplankton bleibt erhalten, das Wasser bleibt gesund, es kann zudem das ganze Jahr über im Becken bleiben und muss nicht gewechselt werden. Das spart viel Trinkwasser – eine Ressource, die weltweit eine der knappsten ist. Nicht zuletzt ist das System auch für die Umrüstung eines herkömmlichen Swimmingpools in einen Biopool bestens geeignet. www.swimming-teich.com


RUND UMS HAUS

Gartenzeit Fängt die Gartensaison an, gibt es viel zu tun. Neue Ideen für die Gestaltung rund ums Haus zeigen wir hier. Redaktion: Antje Herrmann und Franziska Quandt

Sky-Frame Sky-Frame bedeutet das Schaffen von komfortablem und ästhetischem Wohnraum ohne Kompromisse. Das rahmenlose Schiebefenster ist ein modulares System und vereint Schweizer Ingenieurskunst mit zeitloser Ästhetik. Beim hier gezeigten Referenzobjekt handelt es sich um eine Siedlung von vier Hofhäusern am Zenit des Hügels nördlich des Zürichsees. Die Architektur stammt von Think Architecture aus Zürich. www.sky-frame.de

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Gestaltung


UMS UMS fertigt Pflanzgefässe, Beeteinfassungen und Möblierungen für den Garten aus Metall. Die hochwertigen Produkte sind handwerkliche Qualitätsarbeit und traditionelle Handschmiedekunst, welche im Herstellungsprozess mit modernen Maschinen ergänzt werden. Dank eines sorgsamen Umgangs mit dem Rohmaterial werden nachhaltige Produkte mit einer langen Lebensdauer geschaffen, die sich oft über Generationen hinaus erstreckt. Die Hochbeete zum Beispiel werden in fünf verschiedenen Grössen und zwei Standardhöhen hergestellt, können aber auch individuell angepasst werden. www.ums-metall.de

C4 Sun Per Knopfdruck über vierzig Quadratmeter Terrasse überdachen! Mit dem rechteckigen Sonnensegel «square4sun line» kann auch bei grösseren Freundeskreisen oder Familienfeiern jedem Gast der perfekte Sonnenschutz geboten werden. Und nicht nur das – es entsteht zudem ein exklusives Raumgefühl mit einzigartiger Wohlfühlatmosphäre. Denn durch die einzigartige Vorspanntechnologie erhalten die Sonnensegel von C4sun automatisch ihre charakteristische Wölbung. Dank der speziell entwickelten Clouth-Profile im Tuch richtet sich die Segelfläche beim elektrischen Ausrollen nach oben auf. So entsteht ein edler Raum, bei dem die Bildung von unerwünschten Wassersäcken verhindert wird. www.c4sun.de

Caravita Der Seitenmastschirm «Belvedere» ist unglaublich schnell auszuklappen und mit einer äusserst raffinierten Mechanik ausgestattet. Mit dem «Easy-Flap»-Öffnungsmechanismus genügt eine einzige Armbewegung, um den Schirm über einen leichtgängigen Hebel binnen Sekunden zu öffnen. Geschlossen gleicht «Belvedere» einem Mittelmastschirm, aber beim Öffnen verwandelt sich Belvedere in einen eleganten Seitenmastschirm. So kann der Raum unter dem Schirm optimal genutzt werden. Das Gestänge ist aus extra starken Aluminiumbauteilen. Die Mechanik verzichtet auf empfindliche Kleinteile und funktioniert daher auch nach vielen Jahren noch zuverlässig und leichtgängig. Bei der Farbwahl werden mehrere Optionen für Volant und Winddach geboten, und das Gestänge ist in allen RAL-Classic Farben erhältlich. www.caravita.de

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Weber Grill «Genesis E-330 GBS» Weber Grill: Zum 30. Geburtstag des Genesis lanciert Weber ein Modell, das neu mit dem GourmetBBQ-System – Grillrost mit Grillrosteinsatz aus Gusseisen – ausgestattet ist. Die solide Technik, der massive Stahl und die maximale Sicherheit machen ihn zu einem langlebigen und zuverlässigen Partner. Mit dem integrierten Thermometer, drei getrennt stufenlos regelbaren Brennventilen und Flavorizer-Bars-Aromaschienen, die den Brenner vor herabtropfendem Grillsaft schützen, bietet dieses «Genesis»Modell perfekte Resultate – wie etwa ein perfektes Steak mit Grillmarkierung. www.weberstephen.de

Metten Stein+Design Auch eine Terrasse will richtig ausgestattet sein. Die grau-anthrazitfarbenen Umbriano-Platten von Metten haben ein Format von 100 × 100 Zentimeter. Mit seinen ungefasten Kanten erinnert Umbriano an gesägten Naturstein und ermöglicht die Gestaltung von homogenen Flächen. Der «CleanTop»-Oberflächenschutz beugt Verschmutzung vor und erleichtert die Pflege des Steins. Ein international patentiertes Verfahren verleiht der Oberfläche ihre natürlich anmutende Maserung. www.metten.de

Ospa Bei diesem Überlaufpool bilden Haus, Terrasse und Pool eine Einheit. Besonderen Wert legte der Bauherr auf den energieeffizienten Betrieb. Hier lassen sich bis zu 75 Prozent Energie einsparen. Ein «Ospa-EcoClean»-Filter sorgt für klares Wasser. Haut- und augenfreundliches Schwimmbadwasser ermöglicht die Desinfektion mittels Ospa-Chlorozonanlage. Die auch in eine bestehende Gebäudetechnik integrierbare Ospa-BlueControl-Steuerung erfüllt den vollautomatischen Betrieb. Per Touchscreen lassen sich Schwimmbadtechnik, Wasserattraktionen, Schwimmbadabdeckung sowie Beleuchtung steuern. www.ospa.info

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Gestaltung


AUSSCHREIBUNG

Gärten des Jahres Suche nach den 50 besten Der Wettbewerb «Gärten des Jahres» richtet sich an Landschaftsarchitekten, Garten- und Landschaftsbauer und sucht nach den 50 besten gestalteten Privatgärten im deutschsprachigen Raum. Gefragt sind ganzheitliche Konzepte, die den Garten auf individuelle Weise zum erweiterten Wohn- und Genussraum werden lassen. Ausgelobt wird der Preis vom Callwey Verlag in Kooperation mit verschiedenen anderen Unternehmen. Deadline ist der 15. Juli 2015. www.gaerten-des-jahres.com

Garden Glory Normalerweise wird ein Wasserschlauch benutzt, um eine Grünfläche zu wässern oder einen Steinboden zu reinigen. Doch wer fühlt sich bei schönem Wetter nicht dazu verleitet, Familie, Freunde oder «Feinde» mit einem kalten Guss zu erschrecken? Der goldige Schlauch reicht 25 Meter weit und ist an einem stilisierten Geweih gut aufgewickelt und versorgt. Ideal für Platzhirsche, die gern necken, oder für die, die erobert werden wollen. Kleinste Ausrüstung – grösste Gaudi! www.gardenglory.se

Husqvarna Die neuen Modelle «Automower 310» und «Automower 315» arbeiten extrem leise, ohne direkte Emissionen und pflegen den Garten effizient und zuverlässig, selbst an engen Stellen. Das Cover ist in drei Farben, Grau, Weiss und Orange erhältlich. www.husqvarna.com/de

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Eigen, aber eingepasst: Der Bau am oberen Südhang von Zuoz fügt sich in den lokalen Kontext.

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Starker Auftritt: Erst bei näherem Hinsehen bemerkt man die ausdrucksstarke Sichtbetonfassade.

«Ich denke nicht, ich schaue.» Men Duri Arquint hat für ein Galeristenpaar in Zuoz, Schweiz, einen aussergewöhnlichen Bau entworfen. Ein langsam gewachsenes Haus mit grosser Strahlkraft. Text: Susanna Koeberle, Fotos: Ralph Feiner

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Da sich zwei Stockwerke unter der Erde befinden, war das Schaffen einer r채umlichen Kontinuit채t zwischen den unterschiedlichen Bereichen ein wichtiges Element beim Entwurf.

Sakrale Anmutung: Die Garage und Eingangshalle ist ein Raum mit eigenem Charakter und wie geschaffen f체r die Skulptur von Richard Serra.

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Kraftvoll: DoppelschalenSichtbeton mit Terrazzoböden.

Kontinuität: Härtere Materialien für den bedienenden Bereich des Baus. Fotografie von Petra Wunderlich.

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pricht man heutzutage von einem intelligenten Haus, meint man gemeinhin eines mit allem erdenklichen technischen Schnickschnack. Deklariertes Ziel solcher Bauten ist die «totale Vernetzung» des Hauses. Ob diese Wohnform so komfortabel ist, wie von den Trendmachern propagiert wird, sei dahingestellt. Intelligent ist auch dieses Haus – auf ganz natürliche Weise. «Es weiss, wo es schön ist», sagt der Bündner Architekt Men Duri Arquint, der diesen ungewöhnlichen, aber gleichzeitig unaufdringlichen Bau entworfen hat. Vom oberen Gästezimmer aus scheint es fast, als würde man über dem Oberengadiner Dorf Zuoz schweben. «Mir war es wichtig, dass der Bau auf den ersten Blick nicht auffällt und sich in den Kontext einpasst», erklärt er bei der

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Hausbesichtigung. Die Vorschrift des Giebeldachs fuchste ihn trotzdem, an den lokalen Gesetzen ist leider nicht zu rütteln. Raffiniert hat er im Innern dieser ästhetisch einengenden Richtlinie ein Schnippchen geschlagen: Im räumlichen Zentrum des Hauses, dem Wohnzimmer, das sich über die gesamte Gebäudelänge erstreckt, hat er zwei überhohe Lichtkegel platziert. Diese fassen das dazwischen liegende Gästezimmervolumen ein und gliedern den Hauptraum in drei Bereiche. Das Ergebnis hat sakralen Charakter – man könnte diesen Eingriff auch intelligent nennen. Dass das Haus so wenig Fensterfläche gegen das Tal besitzt, mag erstaunen. Nur diejenigen, die das Engadin nicht kennen. Denn Landschaft und Licht haben hier eine einzigartige Qualität, und die Leuchtkraft der Sonneneinstrahlung würde bei grossen Fenstern zu einer Dauerbenutzung der Storen führen


Materialkanon und Raumgefüge variieren zwischen Weite und Enge, Härte und Weichheit.

Alpin: Im schmalen Treppenhaus spürt man auch die Kraft des Gebirges.

Licht und Schatten: Optimale Bedingungen für lichtempfindliche Fotoarbeiten. Fotografie von Peter Lindbergh.

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Zuoz


Zimmerflucht: Das Arbeitszimmer wird eingefasst von den beiden Schlafzimmern. Werk oben links von Martina Klein, Bild von Niele Toroni. Intim: Die Bibliothek ist der Lieblingsplatz der Bewohnerin.

– auch nicht der Idealfall. Hier hat man wohlweislich auf solche Extravaganzen verzichtet. Den Postkartenausblick haben die Gäste im obersten Stock, die Bewohner selber sind mit der gezielt gesetzten Grösse der Fenster im Wohnzimmer und in den unteren Schlaf- und Arbeitsräumen zufrieden: «Wir haben den ganzen Tag Sonne im Haus», bestätigt das Galeristenpaar einhellig. Dennoch ist die Privatsphäre gewährleistet. Natürlich spielte beim Thema Fenster und Licht auch die Kunst eine Rolle. Es gab aber diesbezüglich nur ein paar wenige Vorgaben. «Eigentlich hat sich die Platzierung der Werke ganz natürlich und ohne Planung ergeben», erzählen die beiden. Und das spürt man auch, nichts wirkt gekünstelt oder inszeniert, Haus und Kunst scheinen eine organische Einheit zu bilden. So wie sich auch die Architektur auf selbstverständliche Weise erschliesst, eine logische Stimmigkeit ausstrahlt, wie sie fast nur jahrhundertealte Häuser besit-

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zen. «Was denkst du? Ich denke nicht, ich schaue», heisst es (auf Rätoromanisch) bei der Neoninstallation der Künstlerin Bethan Huws, die sie extra für die Fassade des Hauses geschaffen hat. Natürlich kokettiert sie mit dieser Aussage, denn sie ist mit Bestimmtheit eines: eine denkende Künstlerin. Was hier zum Ausdruck kommt, ist das Primat des Sehens, das sich auch beim Betrachter spontan aufdrängt. Und zwar in beide Richtungen: beim Blick auf das Haus und aus dem Haus. Es ist ein Sehen, bei dem Fühlen und Denken zusammenfallen, oder bei dem solche Unterscheidungen hinfällig werden. Gewachsene Vielschichtigkeit Die Raumaufteilung folgt einer selbstverständlichen Logik, die aber niemals langweilt. Die Vielfalt der Raumtypologien ist immens, der Materialkanon folgt einem dualen Prinzip: Enge und Weite, Härte und Weichheit


Deckenlandschaft: AussergewĂśhnliche Platzierung einer Lichtinstallation von Mario Merz. Bild hinten von Richard Serra.

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Die beiden Lichtkegel im grossen Wohnraum erinnern an barocke Lichtführung und verleihen dem Raum eine einzigartige Stimmung.

Daheim: Auch Hund Giotto fühlt sich hier wohl. Sofa «Maralunga» von Vico Magistretti (Cassina), Fotografie von Balthasar Burkhard.

Haus der Kunst: Tisch und Stühle von Donald Judd, Truhe von Marion Klein, Bild links von Niele Toroni und Alan Charlton, Bild rechts von Bruce Nauman.

Geschützter Beobachtungsposten: Seit der Skilift entfernt wurde, hat man einen freien Blick in die Landschaft.

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variieren, ohne zu verwirren. «Der Eindruck der Einheitlichkeit ist vor allem deshalb wichtig, weil das Haus auf fünf Stockwerken angelegt ist, wovon sich zwei unter der Erde befinden», sagt Men Duri Arquint. Der Bau ist in zwei Bereiche gegliedert: Ein zum Lawinenhang keilförmig abschliessender bedienender Bereich in Doppelschalen-Sichtbeton mit Terrazzoböden schafft eine räumliche Kontinuität mit den unterirdischen Stockwerken; er bietet auch optimale Bedingungen für lichtempfindliche Fotografien. Hier sind auch alle Nasszonen und die Küche untergebracht. Im bedienten talseitigen Bereich sind die inneren Mauerschalen mit Kalkmörtel verputzt und die Böden in massiver Räuchereiche ausgeführt. In diesem Hausteil befinden sich Wohn- und Schlafräume. «Dieses Haus kann Ihr Leben verändern» hätte auf der Packung dieser Architektur stehen sollen. Denn obwohl die Galeristen schon seit einiger Zeit in Zuoz wohnhaft sind, haben


Kochen und Schauen: Trotz den ungewöhnlichen Proportionen ist die Küche äusserst funktional und wird auch häufig genutzt.

sie erst jetzt das Gefühl, an diesem Ort angekommen zu sein. «Wir essen fast nie mehr auswärts, seit wir hier wohnen», erzählen sie. «Früher haben wir nicht oft gekocht, aber seit wir die offene Feuerstelle in der Küche haben, brutzelt dort regelmässig ein Stück Fleisch», doppelt die Bewohnerin nach. Er betreibe «Slow Architecture», erklärte der junge Architekt, der bis anhin noch wenig gebaut hatte, den künftigen Bauherren. Der Umstand, dass ein erstes Projekt an einem anderen Standort nicht realisiert wurde, ist dem Reifeprozess dieses Projektes bestimmt zugute gekommen. Die Vielschichtigkeit des Baus hat etwas genuin Gewachsenes, einem alten Engadinerhaus nicht unähnlich. Das ist nicht erstaunlich, hatte doch Men Duri Arquint bei Umbauten solcher Raumorganismen bereits einige Erfahrungen sammeln können. «A House Is Not a Home» Und es ist der Offenheit der Bauherren zu verdanken, dass sie sich mit einem noch unbekannten Architekten auf diesen Prozess einliessen. Mit derselben Offenheit und Neu-

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gierde begegnen sie auch den Künstlern, die sie vertreten. Solche Beziehungen wachsen ebenfalls mit der Zeit – wie gute Architektur. Die Liebe zu den Details ist vom eigens für das Haus entworfenen Lichtschalter bis zu den im Innern nach Arvenholz duftenden Einbauten zu spüren. Die behagliche Atmosphäre dieses Hauses findet auch in der Einrichtung ihren Widerhall: Man merkt, dass es nicht ums Repräsentieren geht, sondern um Wohnlichkeit. «Das alte Cassina-Sofa ist zwar nicht perfekt für den Raum, aber das hat Zeit», meint die Bewohnerin gelassen. «A House Is Not a Home» zitiert sie den Titel eines Bildbands von Bruce Weber (nach einem Song der 60er-Jahre benannt). Ein Haus wird erst zum Zuhause, wenn darin gelebt wird (dazu gehört auch das Chaos des Alltags). Dass dies der Fall ist, spüren auch die Besucher, die hier zu Gast sind. Diese haben zuoberst ihr eigenes Reich, während die privaten Räumlichkeiten der Bauherren unter dem Wohnraum angesiedelt sind. Bei den langen Gesprächen zwischen Architekt und Auftraggeber wurde viel nachgedacht. Das Resultat lässt sich sehen! —— Atrium im Mai/Juni 2015 — Zuoz


Die Vielschichtigkeit des Baus hat etwas genuin Gewachsenes, einem alten Engadinerhaus nicht unähnlich.

Raffiniert einfach: Der Tisch (ein Entwurf des Architekten) kann erweitert werden. Bild von Richard Long.

Ein Haus mit Strahlkraft: Im Abendlicht entfaltet die Neoninstallation von Bethan Huws ihre Wirkung.

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Gäste

Längsschnitt

ARCHITEKTUR: Men Duri Arquint, Mitarbeit: Jürg Grassl, Stefanie Hitz, Margherita Pusterla, Simona Sala ENTWURF: 2010 FERTIGSTELLUNG: 2012 HAUPTNUTZFLÄCHE: 322 m2 NEBENNUTZFLÄCHE: 320 m2 BAUWEISE: Doppelschalenbeton-Konstruktion/aussen Sichtbeton, innen Mauerwerk verputzt MATERIALIEN: Böden: Räuchereiche/Terrazzo; Wände: Kalkmörtelverputz/Sichtbeton; Schreinereinbauten, Fenster, Jalousien,Türen: Räuchereiche OPO-Nr. 62.025

Wohnräume

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ETM DX 100/60

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1017_Einbau

MITWIRKENDE SPEZIALISTEN: Baustatik: dipl. Ing. eth/sia Jon Andrea Könz, Zernez; Umgebung/Garten: Florian Jakober, Glarus; Lichtplanung: Tobias Spohr, Erco Lighting AG, Zürich; Zimmermann: ruwa ag, Küblis; Schreinerarbeiten: Lehrwerkstatt Samedan; Terrazzoböden: Brun del Re Terrazzo AG, Fällanden; Fenster: Huber Fenster AG, Herisau; Schlosserarbeiten: Mario Waser, Passugg + Metallbau Pfister, Samedan

Schlafräume

MEN DURI ARQUINT,

Nutzräume

Chur/Ardez Foto © Beny Steiner

Nach Studium und Praktika bei namhaften Architekten, betreibt Arquint ein eigenes Architekturbüro; er war an verschiedenen Institutionen im In- und Ausland in der akademischen Architekturlehre tätig und hält regelmässig Vorträge. 2012 erhielt Men Duri Arquint den Prix Lignum Ost für die «Biblioteca Chasa Plaz» sowie 2013 die Auszeichnung «gute Bauten in Graubünden» für den Umbau der Fundaziun Not Vital (beide in Ardez). Er hat verschiedene Bauten im Kanton Graubünden entworfen und realisiert. 2012 nahm er an der 13. Architektur-Biennale in Venedig teil. Zur Zeit aktuell ist unter anderem die Realisierung des Wettbewerbsprojektes «Siedlung Böschengut III» in Chur. www.menduriarquint.ch

Garage/ Eingangshalle

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Zuoz


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Atrium im Mai/Juni 2015 — Freundschaftswerbung


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at Hätz vun dr Welt, jo dat is Kölle» singt die Kölner Band Höhner im alljährlichen Karnevalstrubel zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag. Und bringt damit auf den Punkt, was wohl jeder Kölner empfindet, wenn er nach einer Reise in seine Heimatstadt zurückkehrt, wo ihn schon von Weitem die Silhouette des Doms empfängt: Das Herz der Welt ist Köln. Gefühlt sowieso. Und was Design, Kunst und Kultur angeht, war Köln ein Global Player, lange bevor dieser Begriff überhaupt geprägt wurde und sich die «arm aber sexy» grosse Schwester Berlin mit Partylärm und Hauptstadtgehabe in den Vordergrund drängelte: Seit 1949 findet hier die Internationale Möbelmesse imm cologne statt (der Konkurrent Mailand startete erst 1961); die Art Cologne debütierte im Jahre 1967 und ist damit die älteste Kunstmesse der Welt. «Köln war lange Jahre das Zentrum des europäischen Kunstgeschehens, die sogenannte

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Art Bridge zwischen der amerikanischen Kunstmetropole New York und Europa,» stellt Michael Kaune fest. «Und ist heute nach wie vor die deutsche Stadt mit der grössten Kaufkraft für Kunst – dank der Sammlertradition an Rhein und Ruhr, sowohl was potente Privatsammlungen als auch fleissige Förderer der örtlichen Museen angeht. Köln ist zudem das Zentrum der deutschen Fotografie, mit grossen Namen wie Chargesheimer, August Sander, Karl Hugo Schmölz oder L. Fritz Gruber, der hier 1950 die Photokina etablierte.» Kaune, gebürtiger Kölner, ist Herausgeber des Fashion- und Lifestylemagazins Qvest, einer der Köpfe der Galerie Kaune, Posnik, Spohr – Gallery for Contemporary Photography – und eröffnete ausserdem kürzlich mit dem Hotel Qvest Hideaway exakt das kleine und feine Boutiquehotel, das Köln bisher noch fehlte. Im ehemaligen historischen Stadtarchiv, einem 1897 im neugotischen Stil errichteten Gebäude, vereint sich edles Vintagedesign mit zeitgenössischer


Kunst; jedes der insgesamt 34 Zimmer und Suiten wartet mit einer individuellen Einrichtung auf.

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Wichtige Kunstmetropole

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Die Kunstszene der Rheinmetropole ist heute lebendig und vielfältig wie nie – Stars wie Gerhard Richter und Rosemarie Trockel sind hier genauso zu Hause wie aufstrebende Talente, etwa Simon Schubert oder David Ostrowski. Dessen minimalistische Gemälde sind unter anderem in London und Berlin zu sehen – und in Jan Kaps Galerie in Köln. Der 1987 in Düsseldorf geborene Kunsthändler war unter anderem bei der Berliner Galerie Sprüth Magers tätig, bevor er im Sommer 2013 zurück ins Rheinland kam, um in einem ehemaligen Secondhandladen in der Jülicher Strasse unter eigenem Namen durchzustarten. «Das belgische Viertel liegt super zentral und punktet mit vielen sehr guten Galerien», so Kaps, der etwa mit den benachbarten Galerien Marietta Klages und Natalia Hug gemeinsame Eröffnungen feiert. Gleich um die Ecke liegt mit der Jablonka Galerie eine deutsche Top-Adresse für hochkarätige internationale Kunst – seit 1988 präsentiert Rafael Jablonka namhafte Künstler wie Alex Katz, David Lachapelle, Andy Warhol, Sherrie Levine oder, noch bis 27. März, Mike Kelley. Neben der Stammadresse auf der Lindenstrasse bespielt Jablonka seit 2010 die Böhm Chapel in Köln-Hürth – die ehemalige Kirche St. Ursula, 1954–56 nach Plänen von Gottfried Böhm erbaut und 2006 entweiht – als weiteren, architektonisch einzigartigen Ausstel-

DISCH-HAUS

MUSEUM FÜR OSTASIATISCHE KUNST

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Stadtporträt


KOLUMBA MUSEUM VON PETER ZUMTHOR

Die Kunstszene der Rheinmetropole ist heute lebendig und vielfältig wie nie. ü


ERIC DEGENHARDT: Formal auf den Punkt gebracht, von jedem überflüssigen Ballast befreit und vielseitig zu nutzen sind die Möbel- und Produktentwürfe des 1968 geborenen Gestalters – etwa Glastisch «Drift» oder der ganz neue Sessel «Lift» für Böwer. www.eric-degenhardt.com

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Fotos: Stills & Strokes (3)

ERIC DEGENHARDT

Der Schriftzug «Liebe deine Stadt» prangt in riesigen Lettern über der pulsierenden Verkehrsader Nord-Süd-Fahrt. ü

Atrium im Mai/Juni 2015 — Stadtporträt


lungsraum. Bauten von Gottfried Böhm, Deutschlands bisher einzigem PritzkerpreisTräger, sind in Köln allgegenwärtig. So thront etwa die emblematische Kirche Christi Auferstehung am oberen Ende des RautenstrauchKanals in Lindenthal, direkt gegenüber des Museums für ostasiatische Kunst. Böhm, der im Januar seinen 95. Geburtstag feierte, denkt nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen – gemeinsam mit seinem Sohn Paul hat er den Entwurf zur neuen Ditib-Zentralmoschee in Ehrenfeld geliefert, die vor der Fertigstellung steht. Gottfried Böhms erster eigenständiger Bau war 1947 die Kapelle «Madonna in den Trümmern» der im Krieg zerstörten Kirche St. Kolumba, heute Teil des von Peter Zumthor konzipierten, 2007 eröffneten Kolumba Museum des Erzbistums Köln. Der preisgekrönte Bau steht im Epizentrum des Kölner Kulturbetriebes – mit Ausstellungshäusern wie O. M. Ungers’ Wallraff-RichartzMuseum oder dem MAKK Museum für angewandte Kunst Köln, das aktuell die Schau «System Design» zeigt, in unmittelbarer Nachbarschaft. Gleich gegenüber am Offenbachplatz prangt der Schriftzug «Liebe Deine Stadt» in riesigen Lettern über der pulsierenden Verkehrsader Nord-Süd-Fahrt.

KAROLINE FESSER: Die umtriebige Designerin (*1983) gehört zu den Leuten, die in Köln einiges bewegen – die von ihr mit ins Leben gerufene «Objects ...»-Schau zeigte zu den Passagen zum dritten Mal in Folge ausgesuchte Entwürfe, darunter auch den Beistelltisch «Hide» (links unten). www.karolinefesser.de

Designquartier Ehrenfeld KAROLINE FESSER «Ich bin immer froh, wenn ich wieder nach Köln zurückkomme,» bekennt Mike Meiré, einer der international bekanntesten und erfolgreichsten Kreativen der Rheinmetropole, der beruflich rund um den Globus unterwegs ist, in Mailand, London, New York – und unlängst vier Wochen in Mexiko an einem freien künstlerischen Projekt gearbeitet hat. «Köln gibt mir die Ruhe, die ich zum Arbeiten brauche.» Der Designer, Kurator und Art

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Director betreibt gemeinsam mit seinem Bruder Marc seit 1987 die Agentur Meiré und Meiré, die sich mit Projekten an der Schnittstelle von Kultur und Design einen Namen gemacht hat – mit Kunden wie Dornbracht, BMW, Bulthaup oder Nolte, sowie preisgekrönten Magazinen wie brand eins, ARCH+, 032c, Garage oder der deutschen Ausgabe von Andy Warhols Interview. Meiré und Meirés brummendes Büro in Ehrenfeld, in dem heute 100 Mitarbeiter in den Feldern Corporate und Culture Communication, Architektur und Editorial Design beschäftigt sind, nennt sich in Anlehnung an Warhols legendäres New Yorker Studio Cologne Factory. «Ich mag diesen Ort,» so Mike Meiré. «Er ist multifunktional, dient als Büro und Atelier, Partylocation oder auch Ausstellungsraum.» Häufig finden hier Events im Rahmen der Passagen, des Begleitprogramms zur Kölner Möbelmesse statt – aktuell denkt Meiré über eine Gruppenausstellung mit befreundeten Künstlern zur Art Cologne nach. Als Meiré und Meiré im Jahre 2003 aus ihren alten Büroräumen am schicken Stadtgarten nach Ehrendfeld zogen, war das multikulturelle Arbeiterviertel höchstens unter Partymachern angesagt – heute ist Ehren-

MIKE MEIRÉ

MIKE MEIRÉ: Editorial Design, Kommunikation oder freie Kunstprojekte – der gebürtige Kölner arbeitet seit fast 30 Jahren interdisziplinär. Mit grossem Erfolg: Neben acht Magazinen betreut Meiré und Meiré Kunden wie BMW, Dornbracht oder Nolte. www.meireundmeire.de

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THOMAS SCHNUR

feld Kölns aufstrebendes Designquartier, mit zahlreichen Design- und Architekturbüros, die sich in ehemaligen Hinterhofwerkstätten angesiedelt haben. Rund um Venloer Strasse und Körnerstrasse schiessen neue Läden und Cafés wie Pilze aus dem Boden: Das Café Café Ehrenfeld ist ein Ableger des beliebten Frühstückscafés an der Aachener Strasse, van Dyck röstet und verkauft eigene preisgekrönte Kaffeesorten und schenkt sie in einem von BeL Architekten gestalteten Ladenlokal auch gleich aus; ein paar Häuser weiter verkauft die Designerin Anna Lederer in ihrem UtensilStore sorgfältig kuratierte «Industriekultur für Zuhause». Und im Atelier des Fotografen und Filmemachers Sven Lützenkirchen in der Körnerstrasse tritt sich schon im dritten Jahr in Folge das Möbelmessepublikum auf die Füsse – wenn die aufstrebenden Kölner Designer Thomas Schnur und Karoline Fesser gleichgesinnte Gestalter zur «Objects»-Ausstellung einladen, kommen Szenegrössen aus London und Berlin gerne vorbei, in die Stadt am Rhein, die ihre Position als Deutschlands heimliche Kulturhochburg seit Jahrzehnten lässig behauptet, ganz ohne grosses Aufheben darum zu machen. ——

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THOMAS SCHNUR: 1983 im Saarland geboren, zog Thomas Schnur nach Schreinerlehre und Studium nach Köln. Seine Möbelentwürfe aus Holz, Metall, Gummi, Filz oder Spiegelglas zeigt er auch im Kunstkontext – «Ich bekenne mich heute jedoch mehr zu funktionalen Objekten.» www.thomasschnur.com

Das multikulturelle Viertel Ehrenfeld war früher höchstens unter Partymachern angesagt – heute ist es Kölns aufstrebendes Designquartier.


Schöne Adressen DANK AUGUSTA: Das Café beim botanischen Garten bietet ein sympathisches Konzept: Die Gäste lassen sich eine eigene Picknicktasche füllen und suchen sich damit ein hübsches Plätzchen zum Geniessen. www.dankaugusta.de

FETTE KUH: Kölns WIRKLICH beste Burger! Naturbelassenes Fleisch aus der Region, frische Kartoffeln und täglich nach Hausrezept frisch zubereitete Brötchen. Proved by Atrium Team! www.diefettekuh.de

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Die angesagtesten Restaurants, Cafés, Hotels, Ausstellungslocations und Designshops der aufstrebenden Rheinstadt.

JABLONKA GALERIE/BÖHM CHAPEL: Seit 2010 besitzt die Jablonka Galerie in der ehemaligen St. Ursula Kirche von Gottfried Böhm in Hürth einen Ableger. Offen Samstag/Sonntag oder nach Vereinbarung. www.jablonkagalerie.com

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BAR/BRASSERIE SCHMITZ: Im belgischen Jugendstil eingerichtet . Ein Ort des Zusammentreffens, an dem gutem Essen und Wein gehuldigt wird. Grosses Angebot an an hausgemachtem, original italienischem Eis! www.salonschmitz.com Atrium im Mai/Juni 2015 — Stadtporträt


MAKK: Die Ausstellung «System Design. Über 100 Jahre Chaos im Alltag» eröffnete während der imm cologne und zeigt über 150 Entwürfe namhafter Gestalter zum Thema Systeme. Bis 7. Juni 2015. www.makk.de

MARKANTO: Neben aktuellen Entwürfen renommierter Hersteller wie Artek, Artifort, ClassiCon, e15, Fritz Hansen oder Vitra zeigt Markanto auch ausgewählte Vintage-Originale des 20. Jh. und Design-Editionen. www.markanto.de

QVEST: Nach zwei Jahren aufwendiger Revitalisierung eröffnete im August 2014 im ehemaligen Historischen Archiv der Stadt das Hotel «The Qvest hideawy Cologne» – ein Kleinod mitten im Gereonsviertel. www.qvest-hotel.com

UTENSIL: Die Designerin Anna Lederer zeigt in ihrem Shop sorgfältig kuratierte «Industriekultur für Zuhause». Ein Must für Designliebhaber, die auf der Suche nach einem Mitbringsel sind. www.utensil-shop.de

VAN DYCK: Hier werden eigene preisgekrönte Kaffeesorten geröstet und verkauft. Mit inspirierenden Namen wie Horkheimer, Adorno oder Hausfreund. Wer mag, kann hier auch die Kunst des «Barista» erlernen. www.vandyckkaffee.de

KING GEORG: Kein Besuch der imm cologne ohne Absacker in der angesagten KingGeorg-Klubbar. Die Macher des King Georg organisieren auch die King-Ludwig-Konzerte auf der Terrasse des Museums Ludwig. www.kinggeorg.de

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IMM COLOGNE

Im Auge des Betrachters Atrium war für Sie an der imm cologne. Auf der Zug-Heimfahrt haben die Redakteurinnen aus der Fülle des Gesehenen vier Trends ausgemacht.

Ligne Roset: Das minimalistische Regal «La bibliothèque fil» von Pierre Paulin, das er für sein Loft anno 1972 designt hat, wird nun von Ligne Roset seriell hergestellt. www.ligne-roset.de

Redaktion: Anita Simeon Lutz, Susanna Koeberle, Antje Herrmann

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aum hat das neue Jahr begonnen, trifft sich die internationale Möbelund Designszene an der internationalen Möbelmesse in Köln. Mit Hochdruck haben die Firmen zusammen mit den Designern in den letzten Monaten des alten Jahres an neuen Produkten gefeilt, neue Technologien und Stoffe entwickelt. Manches ist in Köln noch als Prototyp zu sehen, vieles wird aber demnächst auf den Markt kommen. Für die Möbelhersteller ist Köln die erste Feuerprobe, ob ein Modell beim Handel Anklang findet oder nicht. Für uns Journalisten ist das jährliche Stelldichein der Branche auf deutschsprachigem Gebiet auch ein bisschen ein Gradmesser dafür, was an neuen Trends auf den hiesigen Markt kommen wird. Viele davon sind schon seit Jahren aktuell wie etwa das Comeback der Klassiker. Die Rückbesinnung auf die Wurzeln einer Firma sowie auf zeitüberdauernde Formen und Materialien ist in einer Epoche, in der alles schnelllebiger und hektischer wird, sicher kein falscher Weg. Oder um es mit Goethe zu sagen: «Alles Gescheite ist schon gedacht worden. Man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken.» Wir haben denn auch dieses Jahr den Trend zu Reeditionen als ersten ausmachen können.

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Unser zweiter Trend hat auch im weitesten Sinne mit Rückbesinnung zu tun – nämlich auf natürliche Materialien wie etwa Holz. Auch diese Tendenz ist nicht ganz neu, aber sie ist nun weit in die Produktion fast aller Möbelhersteller eingedrungen. Auch solche, die in der Vergangenheit eher auf die Metallverarbeitung spezialisiert waren, bieten heute Stuhlbeine, Sofagestelle und Tische in Naturmaterialien an. Der Übergang von eher kalten, strengen Materialien zu flauschigen, weichen Stoffen macht sich auch in der Polsterei bemerkbar – Trend Nummer drei. Samt und Seide sind im Kommen und wenn mal eine Neuheit in Leder vorgestellt wird, dann handelt es sich meist um weiches Anilinleder, bei dessen Anfassen alle Sinne wach werden. Der vierte Trend, den wir beobachten konnten, hat uns selbst einigermassen überrascht. Denn nebst allem Drang zum Voluminösen und Farbigen gibt es auch den eigentlichen Gegentrend. Vieles Neue an der Messe war wieder in Schwarz gehalten und sehr filigran und grafisch. Wir zeigen Ihnen einige Kostproben davon. Abschliessend bleibt uns nur zu sagen, dass Trends auch eine Sache der subjektiven Wahrnehmung sind und letztlich gilt noch immer: Schön ist, was gefällt – die Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Viel Spass beim Stöbern und Entdecken!

Vitra: Die «Prouvéé Raw Office Edition» lässt eine Möbel- und Leuchtenserie aufleben, die Jean Prouvé in den 1940erJahren für die Büros os grosser französischer Industrieunternehmen hmen geschaffen hat. www.vitra.com vitra.com

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Wogg: Die Produktlinie inie «Wogg Liva» vereint die bisherigen Wogg-Klassiker siker von Benny Mosimann mit zwei neuen Möbelkreationen tionen desselben Designers, dem Openboard und dem m Bigboard (im Bild). ). www.wogg.ch

Gubi: Die «Modern Line sofa collection» wurde 1949 von Greta M. Grossman designt. Die Kollektion besteht aus einem 2er-, 3er- und einem 4er-Sofa sowie einer entsprechenden Liege. www.gubi.com g

Intertime: Im Rahmen des 50-jährigen Firmenjubiläums stellt Intertime das Modell «Glen» vor – ein Redesign, basierend auf dem Intertime Modell 126 aus den 60er-Jahren. www.intertime.ch

Cor: 2015 ist «Fino» von Holger Janke eleganter sowie komfortabler gewordenn und überrascht mit einer schlanken Silhouette. Ein neuer, verbesserter Klassiker.r. www.cor.de

REEDITION Ob zur zurück in die 70er-, in die 50er- oder in die 30er-Jahre – die Rückbesinnung auf langfristige Werte wird in der Mö Möbelbranche immer wichtiger.

onecollection: Auf de dem «Reading Chair», den Finn Juhl 1953 für Bovirk Bovirke designt hat und der jetzt von onecollection wieder hhergestellt wird, kann man auch rückwärts sitzen. Ein rrundum bequemer Esstischstuhl. www.o www.onecollection.com

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Röthlisberger: Die Leuchte Röthlisb «Block 2» 2 hat Henry Pilcher nach dem Vorbild eines alten Leuchtenschirms Leuchtensc aus einer Halle der westaustralischen w Zuggesellschaft Zugge designt. www.roethlisberger.ch www

Artek: Der Stuhl «Rival» entstand aus der ersten Zusammenarbeit zwischen Konstantin Grcic und Artek. Beine, Arm und Rückenlehnen sind aus Birkenholz und die Sitzfläche ist drehbar gelagert. www.artek.fi k fi

Richard Lampert: Die Stuhlserie «Tom», designt von Alexander Seifried, wird mit einem neuen Stapelhocker und dem Barhocker «Big Tom» mit Holzsitzfläche erweitert. www.richard-lampert.de

Zeitraum: Dank der verschiedenen Formate des Tischs «M11» von Mathias Hahn lässt er sich universell einsetzen. Egal ob als Schreibtisch, Esstisch, Caféhaustisch oder Konferenztisch. www.zeitraum-moebel.de

HOLZ Der nachwachsende Rohstoff Holz bringt Wärme und Ruhe in die Wohnung. Die braunen Farbtöne und das geradlinige Design erden die Einrichtung.

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team by wellis: Die neue Kollektion von This Weber zielt auf klare Linienführung und eine starke Ausstrahlung. So wie das Highboard «Act» und der Stuhl «Clip». www.teambywellis.com

Schönbuch: «Cut» von Studio Taschide kombiniert kaltes Spiegelglas mit warmem Holz. Dieses ist in Nussbaum, Eiche und Ulme wählbar. www.schoenbuch.com

Zanat: Ein neues Jahr, eine neue Marke. Zanat hatte an der imm cologne ihre offizielle Einführung. So wie der «Bowlkan»-Tisch von Harri Koskinen werden auch alle anderen Möbel nachhaltig und fair produziert. www.zanat.org

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Team 7: Die neue Produktfamilie «Yps» besteht aus einem Esstisch und verschiedenen Bank-Varianten. «Y»-förmige Fussgestelle verleihen der Bank eine gewisse Leichtigkeit. www.team7.at


mater: «Terho» heisst Eichel auf Finnisch. Und auf eine Eichel verweist auch das Design der Leuchte. Das Erlenholz und das handgeblasene Glas zeichnen die Form einer echten Eichel nach. www.mater.dk

Willisau: Den Stuhl «Modica» hat der Designer Mario Ferrarini einmal ohne, einmal mit Armlehnen versehen. Bei den Füssen kann zwischen Holz, Draht oder Freischwinger gewählt werden. www.willisauag.ch

hülsta: Das vielseitige Systemprogramm «Neo» bringt Komfort, Funktion und Stauraum in die Wohnung. Die Vitrinen können mit unterschiedlichen Akzenten, wie Einsätzen oder Beleuchtung, gestaltet werden. www.huelsta.de

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Living Divani: «Fju» ist ein geradliniger Schreibtisch, designt vom Kölner Designerduo kaschkasch. Er kann bei mehr Platzbedarf nach oben geklappt und als Heftregal verwendet werden. www.livingdivani.it

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Artanova: «Metis» besticht im Retrolook mit Holzfüssen, natürlichen Farben und dekorativem Knopf oder in der moderneren Variante mit Metallfüssen und einem Bezug in Blau oder Gelb. www.artanova.ch

Girsberger: Zum 125-jährigen Jubiläum bringt Girsberger eine Reedition des Drehstuhls «G 125» heraus. Für das Redesign zeichnete Mathias Seiler verantwortlich. www.girsberger.com

Belfakto: Der Massivholztisch «Tirola» ist sowohl als lange Variante mit zwei Füssen als auch als runder Tisch mit nur einem Fuss zu haben. Die Form des Untergestells macht den besonderen Reiz des Tisches aus. www.belfakto.com

sanktjohanser: «Salto» ist Couch, Tagesliege, Schlafsofa und Bett zusammen. Es verfügt über verdeckte Rollen, eine Ausklappfunktion und einen geräumigen Bettkasten. www.sanktjohanser.net

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Machalke: «Eddy» ist der perfekte Platz, um den Feierabend zu geniessen. Das weiche Anilinleder der gezeigten Variante lädt zum Streicheln ein. www.machalke.de

Rolf Benz: Das Leben ist leicht und beweglich geworden. Der junge Designer Johannes Steinbauer hat das passende Möbel dazu entworfen. www.rolf-benz.com f

Thonet: Der neue Lounge-Sessel 808 von Formstelle spielt mit dem Kontrast zwischen schützender Hülle und Offenheit – eine moderne Interpretation des Ohrensessels. www.thonet.de

Swiss Plus: Mit einem frischen Auftritt in starken Farben präsentierte die Swiss Plus AG ihre vor einem Jahr neu eingeführte Stoff- und Lederkollektion zum Ansehen und Anfassen. www.swissplus.net

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Leolux: «Paleta» ist Ihre Wohnung, Ihr Arbeitsraum, Ihr Platz zum Entspannen. Ob als Sofalandschaft oder Liege: das Design von Christian Werner überzeugt in jedem Fall. www.leolux.de

TEXTIL Flauschig, fluffig, farbig. Die drei F beschreiben ziemlich genau die Eigenschaften der neuen Stoffkollektionen. Und wenn es nicht Stoff ist, ist es samtig weiches Leder.

Böwer: «Lift» ist ein optisch schlanker Sessel, der aufgrund seines Leichtbaus und praktischer Details eine ausgewogene Kombination aus Komfort und Beweglichkeit bietet. Design: Eric Degenhardt. www.boewer.com

ip design: Das «cube lounge» ist ein SofaPlanungs-Programm mit repräsentativer Lässigkeit im urbanen Stil. Das Design stammt von Schnabel, Schneider Industrial Design. www.ipdesign.de

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Ruckstuhl: Seit 1999 ein fester und erfolgreicher Bestandteil der Wollteppich-Kollektion von Ruckstuhl, präsentiert sich der rote «Più» nun in acht zusätzlichen Farben. Zum Beispiel in Dunkelblau. www.ruckstuhl.ch


Philrouge: Bezüglich Ausstattung, Design oder Wahl der Polsterbezüge sind bei der «EOS Swiss Edition» den individuellen Wünschen kaum noch Grenzen gesetzt. www.philrouge.ch

Vispring: An der imm cologne stellte Vispring, der britische Hersteller von Luxusbetten, seine «Timeless Collection» vor – eine neue Kollektion aus edelsten Stoffen für die handgefertigten Headboards und Diwane. www.vispring.com

Cubit: Zum Cubit-Regal gesellt sich neu ein CubitSofa, ein vollkommen neuartiges Sitzmöbel, das mit ähnlichen Vorteilen ausgestattet ist: funktionalem Stecksystem und schlichter Ästhetik. www.cubit-shop.com

Treca Interiors Paris: Als zeitgenössische Umsetzung des Universums der Zugabteile des Orient Express vereinen die Kopfteile des Modells «Escale» Schlichtheit und Eleganz. www.treca-interiors-paris.com

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Mischioff: Die Teppiche der «Seya Collection» sind Meisterwerke aus reiner Seide. Sie begeistern durch ihren besonderen Glanz und die strahlenden Farben. www.mischioff.com

Bretz: Das «Cocoa Island»-Sofa, designt von Meera Rathai, lässt den Chesterfield in samtig flauschiger Version wieder aufleben. Einfach zum Reinfläzen! www.bretz.de

Softline: Das Sitzsystem «Halo» kommt von der Idee des Mix und Match von unterschiedlichen Rückenelementen, um eine Vielzahl von Sitzkonfigurationen zu erstellen. www.softline.dk

Schillig: «Finn» kombiniert stilechtes Art déco mit funktionaler Raffinesse. Die Einstellungsmöglichkeiten sind hier ebenso variabel wie technisch robust und langlebig. www.schillig.com

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Tobias Grau: Mit dem neuen Lichtsystem «Choice» lassen sich individuelle Leuchten aus einer Vielzahl von Formen, Materialien und Farben kreieren. www.tobias-grau.com

GRAFISCH SCHWARZ bedeutet Reduktion auf

das Wesentliche und bringt geometrische, filigrane Formen optimal zur Geltung. Das Revival der Nichtfarbe weckt Assoziationen zu Bauhaus oder Art déco.

Kettnaker: Der Tisch «Solo» ist ein Verwandlungskünstler. So erstaunt es kaum, dass er beim German Design Award 2015 in der Kategorie «Exzellentes Produktdesign» auch die Special Mention erhielt. www.kettnaker.com

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Brühl: Der Sessel «Grace» von Kati Meyer-Brühl punktet mit graziler Sachlichkeit. Die klare Form passt sich jedem Interieur an und entfaltet mit ihren präzisen Linien eine starke ästhetische Präsenz. www.bruehl.com

Classicon: Mit dem «Cypris Mirror» entwarf die österreichische Architektin Nina Mair einen Spiegel, der mit seinen harmonisch ausgeformten Radien und dem Material Messing an die Eleganz der Fünfzigerjahre erinnert und dennoch ein absolut zeitgenössischer Entwurf ist. www.classicon.com

Fendi Casa: Das «Serengeti Bookshelf» von Toan Nguyen variiert zwischen offenen und verschliessbaren Elementen. Aussergewöhnliche, edle Materialien machen das Regal zum Schmuckstück. www.luxurylivinggroup.com

Bielefelder Werkstätten: Das Sofa «Spirit» von Georg Appeltshauser vereint scheinbar unüberwindliche Gegensätze: grazile Anmutung und grosszügiger Charakter. Sein filigranes Gestell wirkt geradezu schwebend. www.bielefelder-werkstaetten.de

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Tom Rossau: Die Trendfarbe Schwarz setzt sich auch beim dänischen Leuchtenhersteller Tom Rossau durch. Schöne Variante aus gebürstetem Aluminium. www.tomrossau.dk

Draenert: Der Beistelltisch «Kendo» von Dietmar Joester besticht durch seine elegante, fast schon grafische Anmutung. Neu gibt es ihn auch in Holz. www.draenert.de

Wittmann: Die Variationsmöglichkeiten von Sofa und Sessel «William» von Studio Hannes Wettstein sind vielfältig. Passt bestens zum Couchtisch «Arthur» (auch Studio Hannes Wettstein). www.wittmann.at

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Menu: Der Barhocker des Designerduos Afterrom (mit taiwanesischen Wurzeln und Sitz in Stockholm) ist eine Hommage an das Bauhaus. www.menu.as

Interlübke: Spannender Materialmix von Holz und Kupfer beim Sideboard «Mell». Ebenso spannendes Innenleben. www.interluebke.de

&tradition: Das «Mayor Sofa AJ5» des dänischen Herstellers ist eine Reedition eines Entwurfs von Flemming Lassen und Arne Jacobsen aus dem Jahr 1939. Mit neuen Stoffbezügen. www.andtradition.com

Walter Knoll: 2015 feiert die Marke ihr 150-jähriges Bestehen. Der Beistelltisch «Joco Stone» wurde vom österreichischen Büro EOOS entworfen. In Marmor oder Onyx erhältlich. www.walterknoll.de

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Tecta: Den «Kraghocker» von Joop Couwenberg gibt es in drei Höhen. Zudem ist er als Variante aus Kork (150 recycelte Weinkorken) erhältlich. Dank der dreieckigen Form ist der Hocker stapelbar. www.tecta.de Piure: Das Regal aus der «Nex Pur»-Kollektion bietet die gewohnte Piure-Qualität – nur viel günstiger. «Nex Pur» gibt es nur in Weiss und ist innerhalb von 14 Tagen beim Kunden. www.piure.de

Montana: Eine interessante Kooperation ist Montana mit dem dänischen Soundspezialisten PointSource Acoustics eingegangen. Eine ästhetisch überzeugende und clevere Lösung für den perfekten Klang. www.montana.dk

Horgenglarus: «Klio» (eine der neun Musen der griechischen Mythologie und Schutzpatronin der Historiker) von Studio Hannes Wettstein arbeitet mit der DNA des Schweizer Herstellers und überführt diese in die Jetztzeit. www.horgenglarus.ch

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New Tendency: Der Tisch «Donald Corporate» – mit unübersehbarer Referenz zu Donald Judd – wurde vom jungen Berliner Architekten Markus Miessen entworfen. Als Variante auch in Rund zu haben. www.newtendency.de

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Yomei: Die Produkte aus der Yomei-Kollektion werden von einem kleinen Team im ostwestfälischen Detmold nach Entwürfen des Designers André Schelbach gefertigt. www.yomei.de

Jori: Eine Neuheit bei Jori sind die Accessoires. Die Leuchtenkollektion «Ascot» aus geflochtenem Sattelleder verleiht jedem Interieur eine besondere Note. www.jori.com

Scholtissek: Elegant präsentiert sich der Tisch «SR V». Die Tischplatte mit vier Zentimeter Stärke wird von V-förmig gekanteten Edelstahlwangen getragen. www.scholtissek.de

Cassina: Der Stuhl von Patrick Norguet für Cassina erhielt ebenfalls den Interior Innovation Award 2015. www.cassina.com

Voglauer: Die Sitzbank des Modelles «V-Solid» wurde anlässlich der imm cologne mit dem Interior Innovation Award 2015 ausgezeichnet. www.voglauer.com

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Neue Medien oder auf alten Pfannen lernt man kochen. Vorwärtsschreiten, Innehalten, Rückbesinnung – die aktuellen Küchentrends von der LIVING KITCHEN in Köln.

1 Die imm Cologne als grosse internationale Möbelmesse liefert alle zwei Jahre einen passenden Rahmen für die «Living Kitchen», eine der bedeutendsten Präsentationsplattformen für Küchenmöbel und -geräte. Ideen und Innovationen bräteln und schmoren an Hunderten von Ständen. Dabei scheinen die Entwickler zwei gewichtigen Impulsen zu folgen. Das Schlagwort «digitale Vernetzung» weist dabei in die eine Richtung und meint die Verbindung von Geräten verschiedener Genres: Küchengerät plus Informationsmedium, Backofen plus Smart Phone. Wirklich beeindruckend sind die komplexen Programmierungen, die viele Unsicherheiten bezüglich Küchenwissen beseitigen können. Das Wissen um Rezepte, Garzeiten und -methoden wird an die Technik delegiert und möglicherweise eine neue Generation Köche hervorbringen. Wird also einerseits auf das Delegieren von Kontrolle und vermeintliches Verein-

Virtualität versus Materialität fachen gesetzt, empfinden andere Küchenprofis die Tendenz zur Technologisierung als Distanzierung, bei der, ihrer Ansicht nach, viel von Erfahrung und Genuss des Substanziellen verloren geht. Das Pendant zum Trend heisst deshalb Gegentrend – Virtualität versus Materialität. Für Küchenmöbel und -geräte bedeutet das, technisch trotzdem auf dem neusten Stand zu sein, aber hinsichtlich Funktionsvielfalt eher bodenständig zu bleiben. Im Gegensatz zu Leichtgewichten wie Touchscreen, Smart Phone und Tablet verlangen Gestaltung und Materialität aus dieser Perspektive nach Schwere, Direktheit, ja Erhabenheit: Gasherde mit gusseisernen Elementen, Küchenfelsen, solide Holzarbeit, Spülsteine aus Keramik und viel Platz entsprechen dem Bauchgefühl dieser Liga.

Redaktion & Text: Antje Herrmann

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1 Vision: «Interactive Cooktop», das Kochfeld, das digitales mit dem realen Leben verknüpfen wird. www.bauknecht.de 2 Direktverbindung: Mit der «Connectivity»-App gehen die «iQ700»-Küchengeräte von Siemens online. Fernkontrolle und -bedienung, digitales Kochbuch und Einkaufslisten sind dabei erst der Anfang. www.siemens-home.com

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3 Energieeffizient: Die neuen Bosch-Dunstabzugshauben mit Eco Sensor regulieren die Gebläseleistung nach tatsächlichem Bedarf. www.bosch-home.com 4 Sous Chef: Der digitale Backund Bratassistent von Neff kann alles und funktioniert über FullTouch Display. www.neff.de

5 Solitär: Funktional sind Herde wie der «Nexus Black» top, ihr rustikales Äussere ist wieder gefragt. www.falconworld.com 6 Heavy Metal: Der Range Cooker von Miele, eigentlich für den amerikanischen Markt entwickelt, war Magnet für Besucher aus aller Herren Länder. www.miele.de 6

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7 Dauerbrenner: Absolut gegentrendig ist die Präsentation der Küche «Seven Days», sie ist seit 20 Jahren im Programm des Herstellers. www.riva1920.it 8 Steinzeit: Eine Kücheninsel aus Naturstein ist massiv, echt und dauerhaft. www.strasser-steine.at

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9 Frisch: Ein Spülstein aus Keramik ist nicht länger altmodisch und robuster denn je. pro.villeroy-boch.com


Jung, schön, kocht gut … Die Kücheninsel als Arbeitsplatz, das Sofa neben der Herdplatte und die Töpfe im Bücherregal. Junges Wohnen mit seinem Bedürfnis nach Flexibilität braucht neue Wohnlösungen. Viele fixe Vorstellungen vom Wohnen werden dafür aufgegeben und wer, was, wo, wann werden zu Variablen. Was zuerst nach Chaos klingt, muss dennoch keines sein, denn zeitgemäss wohnen heisst nicht, alle Häuslichkeit aufzugeben. Das Credo des Herstellers Naber verdeutlicht diese Tendenz: «Der Raum, den wir als ‹Küche› definieren, ereignet sich da, wo wir ihn benötigen – im Büro, im Studio, im Atelier, im Lebensraum, auf offener Fläche oder im Winkel eines Raumes, dem wir die Funktion ‹Küche› zukommen lassen.» Auf der Messe spürten wir Neuheiten auf, die von Modularität, Mobilität oder Kompaktheit gekennzeichnet sind.

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1 Modular: Neu bei Nomad sind der Hackklotz aus Eiche und die dunklen Fronten aus dem Material Fenix NMT. www.nomadkitchen.com 2 Mobil: Die mobile Küche «Flix» ist ein kleines Genie. Alles da: Grill, Koch-, Schneidefläche und noch viel mehr. www.flix.eu

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3 Aber zackig: Graffiti-Prints prägen das Wohnumfeld eines schnellen, kreativen Lebensstils. (Design: Mike Meiré) www.nolte-kuechen.de 4 Flexibel: «Concept Kitchen» (Design: Kilian Schindler) besteht aus diversen klugen Möbelstücken. www.naber.eu

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5 Kompakt: «Urban» ist eine Reminiszenz an das gute alte Küchenbuffet und ein Pendant zur Einbauküche. www.siematic.de Atrium im Mai/Juni 2015 — Messenews


Das beste Einfamilienhaus 2014: Das Buch zum Preis

ARCHITHEMA VERLAG

Auf 106 Seiten zeigt die Publikation zum Architekturpreis die grosse Vielfalt der Privatwohnbauten in der Schweiz.

Architekturpreis

Der Typus des Einfamilienhauses wird in Architekturkreisen immer wieder kontrovers diskutiert. In Anbetracht der schwindenden Baulandressourcen in der Schweiz ist dies weiter auch nicht verwunderlich. Dennoch ist der Traum von den eigenen vier Wänden nicht von der Hand zu weisen. Und wenn dem so ist, dann ist es unsere Aufgabe, über die guten Beispiele zu berichten und den Bauherren die Möglichkeit zu geben, ihre Träume mit qualitativ hochstehenden Bildern und Reportagen zu untermalen. Auch der Architekturpreis «Das beste Einfamilienhaus» soll einen Beitrag zur Qualitätserhöhung der gebauten Umwelt leisten. Die Einsendungen für den Architekturpreis «Das beste Einfamilienhaus 2014» waren durchwegs von hoher Qualität.

Jurysieger Morger + Dettli Architekten, Basel Haus Trancauna

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Lumbrein GR 2009 – 2010 127 m2

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1 Das Volumen ist in die Landschaft eingebettet und besteht im Wesentlichen aus Mauer und Dach.

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Die Gewinner

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Publikumspreis Urs Niedermann Architektur, St. Gallen Unter den drei Buchen

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1 Die drei auf dem Grundstück befindlichen Buchen sind namengebend für das Projekt.

Die Gewinner

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Aus den 61 eingereichten Projekten wurden zehn für den Jurypreis wie auch für den Publikumspreis nominiert. Die Auszeichnung «Das beste Einfamilienhaus» geht dieses Jahr an Morger + Dettli Architekten aus Basel für das «Haus Trancauna» im bündnerischen Lumbrein. Der Publikumspreis geht an das Architekturbüro von Urs Niedermann in St. Gallen für die Villa «Unter den drei Buchen» in St. Gallen. Das Buch präsentiert sowohl die Preisträger als auch alle nominierten Projekte und bietet einen Überblick über die aktuelle Architekturlandschaft der Schweiz. Parallel zu «Das beste Einfamilienhaus 2014» kürte die Zeitschrift Umbauen + Renovieren den «besten Umbau 2014». Der Jurypreis ging an Charles Pictet Architecte, Genf, für den umgenutzten Kornspeicher in Landecy GE. Den Publikumspreis erhielten Savioz Fabrizzi Architectes, Sion, für ein umgebautes Ferienhaus im Wallis. Das Buch mit allen Preisträgern, Nominierten und Teilnehmern von «Der beste Umbau 2014» ist ebenfalls ab sofort erhältlich. Die Bücher zu beiden Architekturpreisen können auch als Kombi-Angebot zum Vorteilspreis bestellt werden.

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VISITE

Handarbeit: Die Stahlfeder wird hier entwirrt und in eine Tasche eingenäht.

Schramm

Familie mit Passion

Präsent: Axel und Angela Schramm führen zusammen das Unternehmen und stehen auch persönlich für die Marke.

Natur pur: Für die Schramm-Bettensysteme werden nur hochwertige, natürliche Materialien verarbeitet.

In Winnweiler steht eine Bettenmanufaktur der neusten Generation. Sinnvolle Produktionsabläufe vereinen sich mit der Leidenschaft für das Produkt. Redaktion: Anita Simeon Lutz

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Visite


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ie Schramm Werkstätten sind seit drei Generationen auf höchsten Schlafkomfort Handmade in Germany spezialisiert. 1923 als Polsterei und Sattlerei gegründet, spezialisierten sich die Schramm Werkstätten Mitte der 60erJahre auf die Herstellung hochwertiger Matratzen und Untermatratzen. Es folgten eigene Bettkreationen und vollständig integrierte Boxspring-Systeme. 1999 errichtet Schramm in Winnweiler eine völlig neue Manufaktur: Grosszügige Architektur in Stahl und Glas schafft Raum für modernste Fertigungsorganisation und handwerkliche Verarbeitungstechniken. Schon 2012 verdoppelt Schramm seine Manufaktur-Kapazitäten. Heute zeugt der Gang durch die Produktionshallen von einem rationalen, eingespielten Produktionsablauf. Die hellen, lichtdurchfluteten Räume bieten ausgezeichnete Arbeitsplätze – von der Weissnäherei über die Matratzenherstellung bis zur Schreinerei und Polsterei. Angela Schramm, die mich durch die Hallen führt, begrüsst die Mitarbeitenden beim Namen, und obwohl das Unternehmen mittlerweile über 190 Mitarbeiter zählt, scheint es doch eine grosse Familie zu sein. Familie ist auch das Stichwort, das bei den Schramms in der Unternehmensführung mitschwingt. Axel und Angela Schramm leben für ihr Unternehmen und auch die vierte Generation steckt schon in den Startlöchern. Dabei trägt jeder persönlich etwas zur Weiterentwicklung der Firma bei. Das Tüfteln liegt den Schramms in den Genen. Eigene Patente wie die Schulteraufnahme (1990), die Sekundäre Contour Anpassung S.C.A. (2003) oder das Dreimatratzensystem der Bettenlinie «Grand Cru» (2011) verdeutlichen das Streben nach allumfassendem Schlafkomfort in konsequenter Weiterentwicklung. Angela Schramm bringt zudem das Wissen der Mode in das Unternehmen ein. Sie ist es denn auch, die sich um die neuen

Stoff- und Lederkollektionen kümmert, mit der die neuen Bettenmodelle eingekleidet werden. Als Trendscout hat sie auch die Marketingabteilung unter sich. Und der Auftritt lässt sich sehen – auch an der diesjährigen imm cologne wieder! Von den inneren Werten der Betten sind wir schon längst überzeugt. Und wer es noch nicht ist, der muss mal probeliegen. Dann gibt es dazu nichts mehr zu sagen. www.schrammwerkstaetten.com

Gründer: Elisabeth und Karl Schramm mit Karl Schramm Junior, dem Vater von Axel Schramm.

Ansicht: Der Hauptsitz in Winnweiler verfügt auch über einen ansprechenden Showroom.

Cocon: Das kosmopolitisch-urbane Design des Bettes «Mood» harmoniert mit jedem Interieur.

Perfektes Styling: Hierfür bietet der neue Schminktisch «Xenia» den idealen Platz.

Praktisch: Der Beistelltisch «Henry» bietet Platz für einen Polsterhocker. Beschützt: «Zara» kann nicht nur mit Kopf-, sondern auch mit Fussteil ausgestattet werden.

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BAD

All-in-one: Das grosszügige Badezimmer bietet mit frei stehenden Waschplätzen dennoch genügend Umschwung für die dahinterliegende Relax- und Wellnesszone.

Kombinationskünstler Das AQUA-CULTURA -Mitglied Bad & Mehr verbindet bei diesem Badumbau Funktionalität mit Wellness. Redaktion: Carina Iten

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Indirekte Beleuchtung: Die Decken- und Sekundärlichter (beides Brumberg) spenden auch in den hintersten Winkeln genügend Licht und können gedimmt werden.

Grosszügig: Im Badezimmer befindet sich neben dem Waschtisch (Dekoratif) mit Spiegel (Alape), Badewanne (Bette) und WC (Toto) auch eine Dusche (Alape).

Fotos: Aqua Cultura

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eruhigende Klänge rieseln leise von der Decke, oder der Lieblingsfilm flimmert über den Bildschirm, während Sie sich ein Schaumbad gönnen oder auf der Liege entspannen. So oder ähnlich stellen sich die meisten Leute den idealen Badezimmermoment vor. Was früher noch als utopisches Wunschdenken galt, ist heute keine Hexerei mehr. Technische und digitale Highlights sind im Badezimmer nicht nur immer mehr gefragt, sondern bereits eine Selbstverständlichkeit. Denn das Bad soll heute nicht nur seinen funktionalen Nutzen erfüllen, sondern soll zu Recht auch spezielle Features beinhalten, die den Aufenthalt im Badezimmer so gemütlich und entspannend wie nur möglich gestalten. Bei diesem Badezimmerumbau des Badeinrichters Bad & Mehr wurde von den Bauherren ein Wohlfühlraum gewünscht. Oder anders gesagt, ein Badezimmer, das alle funktionalen Elemente mit einem modernen Wellnessbereich kombiniert. Durch den Miteinbezug eines unbenutzten Nebenraums stand

eine grosszügige Flache von 26 Quadratmetern für den Umbau zur Verfügung. Die Bauherren waren zudem auch offen für etwas Besonderes, so entstand die frei stehende Waschtischanlage, die die gewünschte Grosszügigkeit im Dusch- und Waschtischbereich gewährte. Ein weiterer Schwerpunkt sollte auf die Wellnessanlage gelegt werden. Genügend Liegeflächen für die Saunanützung und Entspannung sollten zur Verfügung stehen. Weiter waren ein TV-Gerät sowie Deckenlautsprecher gewünscht. Das alles sollte in einem modernen und schlichten Ambiente Platz finden. Bei den Waschtischmöbeln hat sich das Bauherrenpaar für Lackflächen entschieden, die zu den natürlichen Stein- und Holzelementen im Bad bestens passen. Highlights gibt es in diesem modernen Badezimmer einige: Etwa das MWE-Glasschiebetürelement mit Teilsatinierung. Zudem ist die Saunaregelung in die Schrankfläche integriert. Die Lichteinflüsse kommen aus zahlreichen Unterschrank- und Sekundärbeleuchtungen sowie durch Deckenspiegel mit Dimmfunktion. www.aqua-cultura.de

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Wellneszone: Die Sauna sowie die beiden Holzliegen (beides Effegibi) bieten Platz, um sich zu entspannen.


BAD

Glückliche Auszeit! Facettenreichtum fürs Badezimmer: Mit glasklaren Armaturen, einer fünfeckigen Badewanne oder minimalistischem Design in Kontrastfarben. Redaktion: Carina Iten

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1 Hamamista: Die fein verarbeiteten Hamamtücher gibt es in allen fröhlichen Farben; sie eignen sich auch als Strand- oder Picknickdecke. www.hamamista.com 2 Duravit: Die Wanne «Paiova 5» von EOOS ist mit zwei unterschiedlichen Rückenschrägen ausgestattet, so kann man bequem sitzen und liegen. www.duravit.de 3 Teuco: Den Waschtisch der Badlinie «Paper» gibt es als Aufsatz oder ins Badmöbel eingebaut. www.teuco.com 4 Axor Hansgrohe: Die Armatur «Starck V» gibt es neu auch in eleganten und exklusiven Designs in Gold und Kupfer. www.hansgrohe.de 5 Vitra-Bad: Das S20 Wand-WC «VitrAflush 2.0» kommt in zeitgemässem Design und langlebiger Keramik. www.vitra-bad.de

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6 Vipp: Badaccessoires in schnörkellosem, nordischem Design. www.vipp.com 7 Caleido: Der Heizkörper «Pavone» fügt sich harmonisch ins Raumbild ein. www.caleido.it

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Kollektion

Ist Ihre Sammlung vollständig?

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Berge, Schnee und gute Architektur: Haus in Alvaneu Dorf im Einklang mit der Natur. Stadthaus in London, Loft in Paris mit Wohlfühlatmosphäre, Neuheiten im Bad- und Wellnessbereich

Leben mit Kunst: Giovanni Springmeiers Kunstsammlung in Berlin, Hort für zeitgenössische Kunst in Engadiner Patrizierhaus, Erwin Wurms Kunst in einem alten Schloss in Wien. Spezial: Wand & Boden

Fokus Brasilien: Architektur und Designgeschichte aus dem aufstrebenden Land Südamerikas, Neuheiten von der IMM Cologne, Spezialthemen: Outdoormöbel und Accessoires für den Garten

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Umsichtig renovierte Jugendstilwohnung in Barcelona, Hofhäuser mit Aussicht bei Zürich, Familienleben über den Dächern von Mailand, News und Trends vom Salone Milano, Bad & Wellness

Fokus: Am Stadtrand. Schräge Villa in Versailles, fantasievolles Peter-Pan-Haus in der grünen Waldlandschaft von Ibiza, Altbauwohnung in Berlin Schöneberg, Moderne Technik in der Küche

Fokus: Umbau. Aus einer Hafenkneipe in Amsterdam wird ein ungewöhnliches Wohnhaus, Lübeck: Rückführung eines Bürgerhauses zu einer Wohnung, Holzhaus auf der Finnischen Seenplatte

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von «Atrium» (ohne Nr. 6) zum Preis von € 30.–* Strasse, Nr. Senden Sie mir folgende Ausgaben zu je € 7.80* { Heft 1 2014 { Heft 2 2014 { Heft 3 2014

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S E RV I C E

Daheim angekommen Zu Hause ist dort, wo man sich auf Anhieb wohlfühlt. Bereits kleine Akzente können einen Raum so verändern, dass er einen ganz neuen Charakter bekommt. Lassen Sie sich von den Neuheiten berieseln – vielleicht ist ja bereits das künftige Lieblingsstück mit dabei. HSK

Aus Alt mach Neu: Mit dem «RenoDeco» Wandverkleidungssystem.

Eine Teilsanierung des Badezimmers reicht meist aus, um ein neues Raumambiente zu erzeugen. Eine äusserst schnelle, saubere und sichere Möglichkeit bietet hier das neue Wandverkleidungssystem «RenoDeco» des Badexperten HSK. Die 3 mm starken Aluminium-Verbundplatten decken unschöne oder defekte Wandflächen im Nu ab, sodass ein frischer Look mit fugenloser Oberfläche entsteht. Egal ob Stein-, Holz- oder Metallstrukturen, elegant oder rustikal anmutende Oberflächen – «RenoDeco» schafft schnell ganz individuelle Stimmungen. Wie etwa hier im Bild eine Betonoptik hinter der Toilette. Durch die kratz- sowie wasserfesten Oberflächen finden Schmutz und Kalk kaum Angriffsfläche. HSK, Zum Hohlen Morgen 22, 59939 Olsberg, T 02962 979 030 www.hsk.de

B&B Eleganter Sessel «Mart»: Die elegante Sitzmöglichkeit von Antonio Citterio lässt sich unkompliziert mit anderen B&B-Möbeln kombinieren.

Zur Möbelmesse Köln im Januar präsentierte B&B Italia neue Einrichtungsstücke für den Wohn-, Schlaf- sowie Outdoorbereich. Die zwei neuen modularen Sitzsysteme «Michel Club» by B&B Italia und «Solatium» by Maxalto können mit Einzelteilen ergänzt und aufgewertet werden. Passend zu den neuen Couchtischen «Michel» gibt es den Sessel «Mart» (im Bild links) mit Armlehne aus Chromstahl und schwarzem Leder überzogen, der von Antonio Citterio entworfen wurde. Ergänzend oder als Blickfang im Wohn- oder Schlafzimmer bietet sich der runde Hocker «Frank» (im Bild unten) mit weichem Kissenbezug an. Dieser ist in diversen Farben erhältlich und fügt sich unkompliziert in jedes Wohnambiente ein. B&B ITALIA: Strada Provinciale 32, IT-22060 Novedrate T 0039 031 79 52 13, www.bebitalia.it

Bequem arrangiert: Der Hocker «Frank» sorgt für einen eleganten Blickfang.

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Atrium im Mai/Juni 2015 — Service


Nach Mass: Die individuellen Raumlösungen lassen sich auf persönliche Wünsche zuschneidern.

Raumplus Raumplus zeigen mit ihrem Innensystem «Cornice» eine äusserst moderne und elegante Innenraumlösung: Das Gleittürsystem «S800» integriert sich ganz natürlich als raumhoher Einbauschrank ins Interieur und nimmt die reduzierte Optik des Raums wieder auf. Sein tragendes Aluminiumprofil bleibt hinter der Türfüllung aus weiss lackiertem Floatglas nahezu unsichtbar. Das minimalistische Gestaltungskonzept lässt sich bis zu einer Höhe von 2,75 m nahtlos fortsetzen. Zudem bietet das Innensystem «Legno» mit Oberflächen in Matrix Eiche aus der Serie Urban Structures fast unendlichen Gestaltungsspielraum. Der Individualservice «UNIK» bietet die Umsetzung individueller Sonderwünsche, wie im gezeigten Interieur die abgerundete Eckregallösung. Raumplus GmbH, Dortmunder Strasse 35 28199 Bremen, T 0421 579 500, www.raumplus.de

Perfekt inszeniert: Das Raumsystem kommt geöffnet wie auch geschlossen gut an.

Glashaus: Mehr Sonnenstunden ins Haus holen.

Solarlux Mit dem Glashaus von Solarlux kann man sich das Sommerfeeling das ganze Jahr über in den Garten holen. Mit dem Glashaus wird ein komplett neuer Wohnraum erschaffen. Wie auch die Eigentümerfamilie bestätigt: «Sei es der Kaffee am Nachmittag oder der Feierabend, mittlerweile findet unsere gesamte Freizeit im Glashaus statt – sogar bei Regen.» Bis zum 31. Mai 2015 findet eine spezielle Aktion statt: Wer sich bis dahin für den Kauf eines Solarlux-Glashauses entscheidet, wird mit einer original italienischen Party verwöhnt mit allem, was dazu gehört: Prosecco, Rotwein, einem köstlichen Antipasti-Buffet und Pasta. Auch für den perfekten Rundumservice kümmert sich Solarlux inklusive Dekoration und Einladungen. Mehr Informationen dazu hier: www.raus-gehts.com. Solarlux Aluminium Systeme GmbH, Gewerbepark 9 –11, 49143 Bissendorf T 05402 400 0, www.solarlux.de

Häfele Raffiniert: Im Bild ist das TV-Gerät im Sideboard versteckt.

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Ein Verwandlungskünstler der anderen Art und voll und ganz auf den Freiheitsanspruch des Nutzers ausgerichtet. Das TV-Sideboard gehört in die Serie MeisterMöbel von Häfele, dies ist ein Kooperationsprogramm mit talentierten Nachwuchsdesignern wuc c aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bei diesem Möbel Möb b ist das zentrale Element ein Flachbildschirm, der in der Rückseite des Boards integriert ist und jederzeit elektrisch ausgefahren werden kann. Hierzu Boa schiebt man die gesamte Abdeckung mit einem Handgriff an einer feinen, in die schi Oberfl Obe e äche eingelassenen Lisene aus Edelstahl nach vorne. Im Volumen des Korpus Korr lassen sich TV-Receiver, DVD-Player oder Spielkonsole hinter einer Klappe Klap p gut zugänglich verstauen. Häfele GmbH & Co KG, Postfach 1237, 72192 Nagold, T 0745 295 0 www.hafele.com


ADRESSEN BELFAKTO: Schreinerei Notte GmbH & Co. KG Südring 33, 54634 Bitburg T 06561 32 59, www.belfakto.com www.notte-interior.de BIELEFELDER WERKSTÄTTEN: über Heinz Anstoetz Polstermöbelfabrik KG, Potsdamerstrasse 180 33719 Bielefeld, T 0521 92 42 70 www.bielefelder-werkstätten.de

LEUTE

Architektur, Design MEN DURI ARQUINT: Reichsgasse 71, CH-7000 Chur T 0041 81 250 41 71 www.menduriarquint.ch RELAX FACTORY: Jean Baptiste Moutte, 16 rue Fort Notre Dame FR-13007 Marseille, T 0033 491 52 25 95 Virginie Moutte, 14 rue Francois Stroobant, BE-1050 Bruxelles T 0032 2343 70 77 www.relax-factory.com TAUTES HEIM: Gielower Strasse 43, 12359 Berlin Abholung Schlüssel und Kontaktadresse c/o Katrin Lesser & Ben Buschfeld Parchimer Allee 81 B, 12359 Berlin T 030 60107193 www.tautes-heim.de

PRODUKTE

Firmen, Hersteller, Geschäfte

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&TRADITION: über Shapes GmbH, Salvatorplatz 3 80333 München, T 089 9541 7833 www.andtradition.com, www.shapes-gmbh.de ARTANOVA: Postfach 75 CH-6422 Steinen T 0041 41 833 83 33, www.artanova.ch ARTEK: Artek Deutschland GmbH Potsdamer Strasse 85C 10785 Berlin, T 030 261 03 22 0 www.artek.fi/de AXOR: s. Hansgrohe

B

BAUKNECHT: Industriestrasse 48 70565 Stuttgart, T 0711 888 89 00 www.bauknecht.de

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BIOTOP LANDSCHAFTSGESTALTUNG: AT-3411 Weidling Hauptstrasse 285, T 0043 2243 304 06 20 www.swimming-teich.com BLANCO: Flehinger Strasse 59 75038 Oberderdingen, T 07045 448 11 00 www.blanco-germany.com/de BÖWER: Brookweg 1, 49586 Neuenkirchen T 05465 92 92 00, www.boewer.com BOSCH: Carl-Wery-Strasse 34 81379 München, T 089 45 90 00 www.bosch-home.de BRETZ: Alexander-Bretz-Strasse 2 55457 Gensingen, T 06727 8950 www.bretz.de BRÜHL: Alter Bad Stebener Weg 1 95138 Bad Steben, T 09288 95 50 www.bruehl.com

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C4SUN: Johann-Clouth-Strasse 4 42499 Hückeswagen T 02192 853 550, www.c4sun.de CALEIDO CO.GE.FIN SRL: Via Maddalena 83, IT-25075 Nave (BS) T 0039 030 2530054, www.caleido.it CARAVITA: Lilienthalstrasse 10 85080 Gaimersheim, T 08458 60389 0 www.caravita.eu CARL HANSEN & SØN: Holmevænget 8, DK-5560 Aarup T 0045 66 12 14 04 www.carlhansen.com CASSINA: über Poltrona Frau Deutschland, Prinzregentenplatz 21 81675 München, T 089 7191084 www.poltronafrau.de CHÂTEAU BORDEAUX: Industriestrasse 31, 22880 Wedel T 04103 80 89 88 0 www.chateau-bordeaux.de CLASSICON: Siegmund-Riefler-Bogen 3 81829 München, T 089 74 81 33 0 www.classicon.com

HUSQVARNA: Hans-LorenserStrasse 40, 89079 Ulm, T 0731 490 2500 www.husqvarna.com/de

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EMU: Vocabolo Sapienza 39 IT-06055 Marsciano, Perugia T 0039 075 8748878, me.emu.it ERIK JØRGENSEN: über Jörg Saggau T 0171 171 2171, info@js-agentur.de und Bernhard Stremmer T 0160 906 406 30 bernhard.stremmer@t-online.de www.erik-joergensen.com

J

FALCON: Vertrieb/Generalagentur T 0800 205 18 43 www.falconworld.com

DRAENERT: Steigwiesen 3 88090 Immenstaad / Bodensee T 0754 5 2 08 0, www.draenert.de

JORI: Hoogweg 52 BE-8940 Wervik T 0032 56 31 35 01, www.jori.com

FENDI CASA: www.luxurylivinggroup.it FERMOB: Parc Actival FR-01140 Thoissey, www.fermob.com FLIX: Wielandstrasse 34 28203 Bremen, T 0421 794 25 45 www.flix.eu

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GARDEN GLORY: www.gardenglory.se

GÄRSNÄS: Miriam Kleyer T 0173 232 33 90 miriam.kleyer@garsnas.se www.garsnas.se

K

KETTAL: Aragón, 316 ES-08009 Barcelona T 0034 93 487 90 90, www.kettal.es KETTNAKER: Bussenstrasse 30 88525 Dürmentingen, T 07371 95 930 www.kettnaker.com

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LEOLUX: Kazernenstraat 15 NL-5902 RB Venlo T 0031 77 38 77 222, www.leolux.com LEXINGTON: www.lexingtoncompany.com

GIRSBERGER: Bernstrasse 78 CH-4922 Bützberg, T 0041 62 958 58 58 www.girsberger.com

LIGNE ROSET: Industriestrasse 51 79194 Gundelfingen/Freiburg T 0761 59 209 0, www.ligne-roset.de

GLOSTER: Collins Road, Severn Beach GB-Bristol BS35 4GG, T 0044 1454 631 950 www.gloster.com

LIVING DIVANI: Strada del Cavolto IT-22040 Anzan del Parco T 0039 031 630 954 www.livingdivani.it

GUBI: Klubiensvej 7–9 / Pakhus 53 DK-2150 Frihavnen, Copenhagen Vertrieb DE: Stefan Hoske T 0172 15 50 400 sho@gubi.com, www.gubi.dk

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HABITAT: www.habitat.de

HÄFELE GMBH & CO KG: Postfach 1237, 72192 Nagold T 074 52 95 0, www.hafele.com HAMAMISTA: Kaiserplatz 8, 80803 München, T 089 90 10 97 616 www.hamamista.com

HORGENGLARUS: Kirchweg 82 CH-8750 Glarus, T 0041 55 645 34 00 www.horgenglarus.ch

BE DESIGN: erhältlich bei Kings of Sweden www.kingsofsweden.com/de

INTERTIME: Brühlstrasse 21 CH-5304 Endingen, T 0041 56 265 88 88 www.intertime.ch

F

CUBIT: Walzwerkstrasse 14 40599 Düsseldorf, T 0211 999 14 50 www.cubit-shop.com

D

INTERLÜBKE: Ringstrasse 145 33378 Rheda-Wiedenbrück T 05242 41 02 400 www.interluebke.de

IP DESIGN: über Interprofil KG Potsdammerstrasse 180, 33719 Bielefeld T 0521 98 83 433 0 www.ipdesign.de

HANSGROHE: Auestrasse 5–9 77761 Schiltach, T 07836 510 www.hansgrohe.de

DEDON: Zeppelinstrasse 22 21337 Lüneburg, T 041 31 22 44 70 www.dedon.de

IKEA: www.ikea.de

EXTREMIS: Couthoflaan 20b BE-8972 Poperinge, T 0032 57 346020 www.extremis.be

COR: Nonenstrasse 12 33378 Rheda-Wiedenbrück T 05242 41 02 0, www.cor.de

B&B ITALIA: AStrada Provinciale 32 IT-22060 Novedrate, T 0039 031 79 52 13 www.bebitalia.it

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DURAVIT: Werderstrasse 36 78132 Hornberg, T 07833 700 www.duravit.de

HSK: Zum Hohlen Morgen 22 59939 Olsberg, T 02962 979 030 www.hsk.de HÜLSTA: hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG, Karl-Hüls-Strasse 1 (ehemals Gerhart-Hauptmann-Str. 43–49) 48703 Stadtlohn, T 02563 86 0 www.hülsta.de

LIZZY HEINEN: Zeche Waltrop Sydowstrasse 35, 45731 Waltrop T 02309 78 77 00 www.edles-aus-edelstahl.de LOUIS POULSEN: Gammel Strand 28 DK-1202 Kopenhagen, T 0045 7033 1414 www.louispoulsen.com

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MACHALKE: Burkheimerstrasse 20 96272 Hochstadt, T 09574 82 0 www.machalke.de MANUFACTUM: www.manufactum.de MATER: über Shapes GmbH Rasmus Pagaard, Salvatorplatz 3 80333 München, T 089 4161 7099 0 www.mater.dk MENU: Kongevejen 2 DK-3480 Fredensborg, T 0045 4840 6100 www.menu.as METTEN STEIN + DESIGN: Industriegebiet Hammermühle 51491 Overath, T 02206 603 0 www.metten.de

Atrium im Mai/Juni 2015 — Adressen


MIELE: Carl-Miele-Strasse 29 33332 Gütersloh, T 05241 890 www.miele.de MISCHIOFF: GVZ Embraport F3 Postfach 140, CH-8423 Embrach T 0041 44 492 92 73 www.mischioff.com MONTANA: Akkerupvej 16 DK-5683 Haarby, T 0045 6473 3211 www.montana.dk MUUTO: über Markus Schiffer T 0170 369 65 68, ms@muuto.com www.muuto.com

ROCHE BOBOIS: www.roche-bobois.com RODA: Roda Srl, Via Tinella 2 IT-21026 Gavirate, T 0039 033 274 86 www.rodaonline.com RÖTHLISBERGER: Sägeweg 11 CH-3073 Gümligen T 0041 31 950 21 30 www.roethlisberger.ch ROLF BENZ: Haiterbacherstrasse 104 72202 Nagold, T 074 52 60 10 www.rolf-benz.com

NEW TENDENCY: Weichselstrasse 22 12045 Berlin, T 030 246 30 500 www.newtendency.de

ROYAL BOTANIA: PLZ 7, 8, 9, 63.7, 63.8 und 63.9 über Hermann Protschky, T 094 06 26 85 hermann.protschky@t-online.de alle anderen PLZ über Jos Monard T 0032 472 34 81 20 jos@royalbotania.com www.royalbotania.com

NOLTE: Anni-Nolte-Strasse 4 32584 Löhne, T 05732 89 90 www.nolte-kuechen.de

RUCKSTUHL: Bleienbachstrasse 9 CH-4901 Langenthal, T 0041 62 919 86 00 www.ruckstuhl.com

N

NABER: www.n-by-naber.com NEFF: www.neff.de

NOMAD: www.nomadkitchen.com

S

NORTHERN LIGHTING: Hausmannsgate 31, NO-0182 Oslo T 0047 40 00 70 37 www.northernlighting.no

SANKTJOHANSER: An der Ach 15 82449 Uffing, T 08846 914211 www.sanktjohanser.net

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SCHÖNBUCH: Industriestrasse 11 97631 Bad Königshofen T 097 61 39 62 www.schoenbuch.com

OFFECCT: Offecct Showroom Munich, Landsberger Strasse 234 80687 München, T 0171 772 2217 stefan.julier@offecct.se, www.offecct.se ONECOLLECTION: www.onecollection.com

SCHOLTISSEK: Bremerstrasse 40 49179 Ostercappeln, T 05402 9858 0 www.scholtissek.de

SOULLMATE: www.soullmate.com STRASSER: Steinstrasse 1 AT- 4113 St. Martin i. M. T 0043 7232 2227 106 www.strasser-steine.at SWEDESE: über Jürgen SchulzSchwenson Möbel-Handelsagentur Delmenhorst, info@schulz-schwenson.de Oliver Pesch, Köln, oliverpesch@gmx.de Bernhard Vogelmann Objektagentur Schorndorf, bv@objektagentur.com www.swedese.com SWISSPLUS: Werdstrasse 2 CH-8004 Zürich, T 0041 43 243 89 10 www.swissplus.net

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TEAM BY WELLIS: Wellis Möbelfabrik AG Ettiswilerstrasse 24 CH-6130 Willisau, T 0041 41 9 725 725 www.teambywellis.com TEAM 7: Braunauer Strasse 26 AT-4910 Ried im Innkreis T 0043 7752 97 70 www.team7.at TECTA: über Ingo M. Gratzke Rheinau 13, 56075 Koblenz T 0261 973 36 40 www.tecta.de TEUCO GUZZINI SPA: Via Virgilio Guzzini 2 IT-62010 Montelupone MC T 0039 733 2201, www.teuco.com THONET: Michael-Thonet-Strasse 1 35066 Frankenberg, T 06451 508 126 www.thonet.eu

VI-SPRING: Ernesettle Lane UK-Plymouth PL5 2TT T 0044 1752 36 63 11, www.vispring.de VITRA: Charles-Eames-Strasse 2 79576 Weil am Rhein, T 07621 70 20 www.vitra.com VITRA BAD GMBH: Agrippinawerft 24, 50678 Köln T 0 221 277 368 0, www.vitra-bad.de VOGLAUER: Pichl 55 AT-5441 Abtenau, T 0043 62 43 27 00 0 www.voglauer.com

W

WALTER KNOLL: Bahnhofstrasse 25 71083 Herrenberg, T 070 32 20 80 www.walterknoll.de

WEBER GRILL: Christian Engelter GmbH & Co. KG Darmstädter Strasse 69, 64572 Büttelborn T 06152 959 80, www.weber-grill.de WEISHÄUPL: Neumühlweg 9 83071 Stephanskirchen, T 08036 90680 www.weishaeupl.de WILLISAU: Menznauerstrasse 21 CH-6130 Willisau, T 0041 41 972 70 10 www.willisauag.ch WILLI SCHILLIG: Am Weinberg 20–22 96237 Ebersdorf-Frohnlach T 09562 370, www.schillig.com WITTMANN: Am Hohlen Berg 8 40627 Düsseldorf, T 0211 925 22 155 www.wittmann.at WOGG: Glaeser Wogg AG Im Grund 16, CH-5405 Baden Dättwil T 0041 56 483 37 00, www.wogg.ch

OSPA: Goethestrasse 5 73557 Mutlangen, T 07171 705 0 www.ospa.info

SCHRAMM WERKSTÄTTEN: Am Stundenstein 1, 67722 Winnweiler T 06302 92 36 0 www.schrammwerkstaetten.de

P

SIEMATIC: August-Siekman-Str. 1–5 32584 Löhne, T 05732 670 www.siematic.de

TOM ROSSAU: Frederiksberg Allé 5 DK-1621 Kopenhagen, T 0045 5192 4717 www.tomrossau.dk

SIEMENS: Carl-Wery-Strasse 34 81739 München,T 089 45 90 25 79 www.siemens-home.de

TRIBÙ: Langendijkstraat 5a BE-3690 Zutendaal, T 0032 89 61 2750 www.tribu.com

ZANAT: Varda 2 BIH-88400 Konjic T 00387 36 727 299 www.zanat.org

U

ZEITRAUM MÖBEL: Äussere Münchner Strasse 2 82515 Wolfratshausen, T 0817 4181 30 www.zeitraum-moebel.de

PAOLA LENTI: über Katharina von Hake, Gottorpstrasse 40 22605 Hamburg, T 040 4135 87 78 katharina.vonhake@t-online.de und Interdesign München Dipl.Ing.Arch.Goran Kardos Beetzstrasse 5, 81679 Muenchen T 089 4707 502 paolalenti@interdesign-muenchen.de www.paolalenti.it PHILROUGE: Doc AG Mövenstrasse 8, CH-9015 St. Gallen T 0041 71 313 90 80, www.philrouge.ch

SIKA DESIGN: über AP Stilhaus Anneke Pähler, Erikastrasse 132 20251 Hamburg, T 0172 424 3400 ap-stilhaus@online.de und Walter Fluhrer, Kernerstrasse 17 71679 Asperg, T 07141 6672 82 wfluhrer@t-online.de www.sika-design.com

PIURE: Thierschstrasse 20 80538 München, T 089 30 90 66 0 www.piure.de

SKY-FRAME: Schwedlerstrasse 8 60314 Frankfurt am Main T 0152 225 64756 www.sky-frame.de

R

SOFTLINE A/S: Kidnakken 7 DK-4930 Maribo, T 0045 54 16 06 80 www.softline.dk

RICE: Borsteler Chaussee 51 22453 Hamburg T 040 49 12 199, www.rice.dk

SOLARLUX ALUMINIUM SYSTEME GMBH: Gewerbepark 9-11 49143 Bissendorf, T 05402 400 0 www.solarlux.de

RAUMPLUS GMBH: Dortmunder Strasse 35 28199 Bremen, T 0421 579 500 www.raumplus.de

RICHARD LAMPERT: Gaisburgstrasse 12, 70182 Stuttgart T 0711 860 20 70 www.richard-lampert.de

SOLPURI: Thelemannstrasse 15 81545 München, T 089 72 71 98 00 www.solpuri.com

TOBIAS GRAU: Siemenststrasse 35B 25462 Rellingen, T 04101 37 00 www.tobias-grau.com

UMS: Mühlenweg 5 83416 Saaldorf-Surheim T 08654 49 40 43 www.ums-metall.de

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VERYWOOD: über Kollektion Holger Klasen, Ringstrasse 38 32584 Löhne, T 05731 29739 klasen@holger-klasen.de und Die Möbelagentur, Lahnstrasse 9h 45219 Essen-Kettwig, T 02054 970444 mauro.mauro@t-online.de www.verywood.it VILLEROY & BOCH: Postfach 1120, 66688 Mettlach T 068 64 81 0, www.villeroy-boch.com VIPP: Snorresgade 22 DK-2300 Copenhagen T 0045 45 88 88 00 www.vipp.com

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SALONE MILANO Das Neuste von der internationalen Designmeile.

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