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Hampelmenschen
Liebe Leserinnen & Leser, ich habe seit einigen Wochen ein neues Lieblingswort: Hampelmensch! In einem Artikel las ich, dass man jetzt nicht mehr Hampelmann, sondern Hampelmensch sagen soll. Ja, ticken die mit ihrem Gender-Wahnsinn denn noch ganz richtig??? Dieser Blödsinn geht mir so auf den Sack! Hups, darf ich das überhaupt noch so sagen oder diskriminiere ich damit schon alle, die keinen haben?
Gästin ist jetzt tatsächlich ein korrektes Wort, da kann mein Ohr noch so protestieren. Fußgänger sind jetzt Zufußgehende und muss ein Autofahrer vor einer roten Ampel halten, wird aus ihm ein vor der Ampel stehender Nicht-Fahrender. Die Mutter soll als ‚Austragendes Elternteil‘ bezeichnet werden, der Vater als ‚Nicht-gebärendes Elternteil‘.
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Spätestens an dieser Stelle denke ich: Macht doch Euren Scheiß alleine und ich werde zur Grammatik-Pippi Langstrumpf und mach mir jetzt die Sprache, so wie sie mir gefällt. Und aus Trotz grübele ich über Wörter nach, die man auf keinen Fall gendern kann. Penisträger fällt mir als erstes ein, aber dies verwerfe ich schnell wieder, da es ja Diskussionen um Transgender-Toiletten gibt. Brusthaar-Träger sollte klappen, denn Brusthaare will keine Frau auf ihren Brüsten. Oder eine Nonne will wohl kaum Klostermensch genannt werden.
Überhaupt, wenn alle Worte mit Frau, Mann, Dame & Herr jetzt zu ‚Mensch‘ werden sollen, deckt dann der Dobermensch den Pudelmensch, nur um Dobermann & Pudeldame zu vermeiden? Bestelle ich im Café jetzt statt Herrentorte ein Stück Menschentorte? Wenn ich Lust auf ein Bier mit Schnaps habe, ordere ich ein Menschen-Gedeck? Was wird aus der leckeren Hausmannskost mit Gerichten nach Hausfrauen- oder Gutsherrenart? Was klingt in einem Schreiben eines Tennisclubs besser: ‚Liebe Mitglieder & Mitgliederinnen‘ oder ‚Liebe mit Glieder & ohne Glieder‘? Was wird mit Begriffen, die vor allem beim Thema Emanzipation eine Rolle spielen: Quotenfrau, Frauenbewegung, Frauenrechtlerin, Frauenbeauftragte, Frauenanteil, Frauenparkplätze, Frauenpower, Weltfrauentag oder Frauenquote?
Wird aus einem Bewohner in Mannheim ein Menschenheimmensch? Frag ich beim Fahrrad-Kauf besser nach einem Herrenrad ohne Stange oder Damenrad mit Stange? Ist ein männlicher Kerl automatisch menschlich? Irgendwann werden diese Gedankenspiele genauso gaga wie der Gender-Wahnsinn selbst. Bitte überlegen Sie selber, was aus den folgenden Begriffen wird: Gentleman, Weiberheld, Frauenschwarm; MANNequin, Spielerfrau, Buhmann, Blödmann, Spaßbremse, Pfefferstreuer, Eileiter, bemannte Raumfahrt, fraulich, herrenlos oder Manneskraft.
Wenige Tage später las ich in einem anderen Artikel, dass es in der Wissenschaft eine neue Theorie gibt, warum Außerirdische noch nicht die Erde kontaktiert haben: Weil sie kein Zeichen für Intelligenz erkennen! Ist das nicht HERRlich... ach nee, das Wort dürfen wir Hampelmenschen ja auch nicht mehr verwenden... ;-)
Wir wünschen Ihnen einen wundervollen März mit vielen amüsanten Momenten und viel Spaß mit dieser Ausgabe.
Marcuß Westphal & das 4 -Team
Impressum erscheinungsweise:
Monatlich jeweils zum Ende des Vormonats herausgeber und Verlag: you+me-Verlag Marcuß Westphal
Stintenberger Straße 52
40822 Mettmann
Tel.: 02104 - 12345 e-Mail: hallo@youandme.de
Internet-Adresse: www.youandme.de
Highlights
Forum Wasserturm
Tobias
Mann
„Mann gegen Mann“
Mi/Do | 15./16. März | 20 Uhr
Stefan Waghubinger
„Jetzt hätten die guten Tage...“
Mi/Do | 29./30. März | 20 Uhr
Wilfried Schmickler
„Es hört nicht auf“
Fr | 31. März | 20 Uhr
Axel Pätz
„Mehr“
Mi/Do | 19./20. April | 20 Uhr
Mathias Tretter
Chef-Redakteur & Verlagsleiter (V.i.S.d.P.): Marcuß Westphal
Anzeigen: uschi Schumacher hall of Fame: Andreas Ebeling (R.I.P.), Uwe
Rauen bildnachweis: Alle Fotos ohne nähere Angaben sind dem Verlag zur Verfügung gestellte Pressefotos.
Mitarbeiter dieser ausgabe: Marcus Nowotzin (Redaktion), Bettina Meissner (Termine), Uwe Mies (Kino), Jürgen Tauchert (DTP), Monika Guschmann.
Die april-ausgabe erscheint am 30. März
„Sittenstrolch“
Mi/Do | 24./25. Mai | 20 Uhr
Stadt Meerbusch – Fachbereich Kultur
Karten-Hotline: 02159 / 916251 oder online unter www.reservix.de
Der Feind im eigenen Kopf
Gedanken explodieren. Der Schädel qualmt. Stimmen werden hörbar. Wortgefechte eskalieren. Der innere Gegner sitzt im Kopf. Diesen Zustand hat vermutlich jeder schon einmal erlebt. Denn der Mensch trägt seine Konflikte mitunter selbst mit sich aus. So ergeht es auch Tobias Mann. Der Kabarettist und Musiker befindet sich auf Crashkurs zwischen David gegen Goliath. In seinem siebten Soloprogramm 'Mann gegen Mann' führt er die eifrigsten Diskussionen nicht mehr im Internet, sondern mit sich selbst. Jedes Selbstgespräch artet in üblen Beschimpfungen und Hasskommentaren aus, ohne dass er den User blocken kann. Dahinter verblassen sogar die Shitstorms in den sozialen Netzwerken. Der Umgangston ist hart und unerbittlich. Denn der Mensch ist bisweilen gefangen zwischen Widersprüchlichkeit und Meinungsvielfalt in der Zwietracht zwischen Gefühlen und der Vernunft – etwa bei existenziellen Themen unserer Zeit oder ob der eigenen Befindlichkeit. Da fallen schon mal derbe Sprüche. Wirbelwind Tobias Mann sorgt am 15. und 16. März im Meerbuscher Forum Wasserturm für eine temperamentvolle und satirische Unterhaltung. Karten-Hotline: 02159/916251. [MN] ein Freigeist zwischen schmerz und leidenschaft
Frida Kahlo zählt zu den eindrucksvollsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Infolge eines Busunfalls erlitt sie als 18-Jährige bleibende Schäden und musste ihr körperliches und seelisches Leiden ertragen. Ans Bett gefesselt entdeckte die lebenslustige und kluge, junge Frau die Lust am Malen. Mit 19 Jahren entstand ihr erstes Selbstporträt. Viele weitere sollten folgen. Mit der Zeit entwickelte die mexikanische Künstlerin eine große Leidenschaft für die Malerei, in der sie auch ihre emotionalen und körperlichen Leiden bildnerisch verarbeitete. Auch die dramatische Liebe zum Maler Diego Rivera, ihrem späteren Mann, fand Ausdruck in ihren Werken. Frida Kahlo lässt die Betrachter so Anteil an ihrem wechselhaften und exzessiven Leben zwischen revolutionärem Geist, Drogen, Schmerz, Affären und der Malerei nehmen. Das Schauspiel ‚Frida Kahlo‘ in einer Inszenierung von Maja Delinić und Janin Lang zeichnet das Leben der Künstlerin nach. Die Burghofbühne Dinslaken führt das Theaterstück im Rahmen des Internationalen Frauentages am 8. März um 19.30 Uhr im Solinger Theater- und Konzerthaus auf. [MN]