QZEIT 10-2020

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MAGAZIN FÜR NUTZTIERZUCHT OKTOBER 2020

MIT MARTIN RÜBESAM IM GESPRÄCH SEITE 10

Kompetenz für Nutztiere

20 Jahre Stationsprüfung in Dornburg Neues Zuchtprogramm mit der PhönixGroup

54 Update der Dummerstorfer Fütterungsbewertung


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INHALT

→ 04

AUF EINMAL IST ALLES ANDERS

Die nächste GDS findet am 9. und 10. Juni 2021 in der Hessenhalle statt.

Dass sich die Situation für alle in den letzten Monaten geändert hat, muss man niemandem sagen - das hat sich bis in die letzte Ecke des Landes rumgesprochen. Wichtig ist, nicht abzuwarten und auf Besserung zu hoffen, sondern die veränderte Situation anzunehmen und Lösungen zu schaffen. Wir von Qnetics sind in den letzten Wochen und Monaten neue Wege gegangen, um für Sie, unsere Mitglieder und Kunden, da zu sein und Sie zu unterstützen.

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Auktionen, die nicht wie sonst in Hallen stattfinden durften, wurden über OnlineKataloge abgewickelt. Die Qnetics GmbH ist Partner der PhönixGroup geworden, um in einem größeren modernen Zuchtprogramm noch besser auf Ihre Ansprüche und Wünsche eingehen zu können. Der Tag der Züchterjugend, ein fester Termin bei unseren Nachwuchstalenten, sieht in diesem Jahr anders aus mit Kälberwettbewerben auf den Höfen, einem OnlineTierbeurteilungswettbewerb sowie Fotowettbewerb für die Älteren. Wir freuen uns, wenn Sie weitere Anregungen oder Ideen haben! Denn auch wenn sich die Situation in den nächsten Monaten weiter verändert, eins garantieren wir – die Qnetics-Mitarbeiter sind für Sie und Ihre Belange da.

→ SANDRA WASCHNEWSKI

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→ 12 - 14 EXTERIEURKRACHER MILCHRINDER

→ PRECISION FARMING IN DER MASTSCHWEINEHALTUNG Seite 60

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INHALT

INHALT

↓ PhönixGroup – Fünf deutsche Zuchtverbände kooperieren

04 German Dairy Show 2021 in Alsfeld 05 Beratertool als Planungshilfe 06 RZ€ für eine profitable, gesunde Herde

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08 Der Finder für Rinder bei Qnetics 10 Mit Martin Rübesam im Gespräch 12 Exterieurkracher Milchrinder 15 Herdentypisierung Fleckvieh gestartet 16 Über die Beständigkeit von Zuchtwerten 18 Lebensleistungen deutlich gestiegen 21 Schnappschüsse aus der Praxis 22 Jubiläum in Dornburg 25 Kennzeichnung des Hornstatus 25 Neuigkeiten aus der Herdbuchzucht 26 Exterieurkracher Fleischrinder 28 Betriebsreportage Peter Kömpel 30 Toplisten Extensivrassen 31 Fleischrindertag 2021 32 PhönixGroup 34 Team Character 36 Mitgliederversammlung von HVL und ZBH 37 LTR und TVL treffen sich in Laasdorf 38 Ein Blick in den Weißbereich 40 Auswirkungen von Hitzestress 42 Gleichbleibend hohe Futteraufnahme fördern 44 Überlegungen zum Reproduktionsmanagement 46 Paarschippen auch bei unseren Kühen 48 Investition in die Zukunft 49 Sojaanbau in Buttelstedt 50 Vorhersage von Stoffwechselstörungen 52 Eutergesundheitsmanagement 54 Neue Dummerstorfer Fütterungsbewertung 58 Überprüfung der Melktechnik 60 Precision Farming in der Mastschweinehaltung 63 Neue Milchköniginnen im Qnetics-Gebiet

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64 Erfolge einstiger Soko-Tiere 65 Sonderkollektion 06. Februar 2021 66 Online-Auktionen bei den Fleischrindern 68 Tierbeurteilungs-App TBA überwindet Corona 69 Tag der Züchterjugend 70 Was macht eigentlich Marie Wolf? 72 Kurz und knackig 75 Termine

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EXTERIEURKRACHER FLEISCHRINDER QZEIT OKTOBER 2020

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SCHAUFENSTER

GERMAN DAIRY SHOW 2021 IN ALSFELD

Die nächste GDS findet am 9. und 10. Juni des kommenden Jahres in der Hessenhalle statt.

Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. hat Ort und Termin und für die nächste German Dairy Show festgelegt. Die zweite Ausgabe dieser Veranstaltung wird am 9. und 10. Juni 2021 im hessischen Alsfeld stattfinden.

Die German Dairy Show hat als rasseübergreifende Nachfolgeveranstaltung der Deutschen Holstein-Schau erstmals im Juni 2019 in Oldenburg stattgefunden. Jetzt geht sie neue Wege. Die Veranstaltung wird zukünftig weiter in die Mitte von Deutschland verlegt. Es werden Holsteins beider Fa r br ic ht u n gen (sc hw a r zbunt und rotbunt), Fleckvieh, Brown Swiss, Rot vieh und Jersey vertreten sein. Insgesamt wird mit einem Kontingent von rund 350 Tieren geplant. Für Holsteins und Brown Swiss ist diese Veranstaltung gleichzeitig der nationale Wettbewerb. Der Bundesjungzüchterwettbewerb findet ebenfalls anlässlich der German Dairy Show statt, so dass es wieder eine zweitägige Veranstaltung mit vielen abwechslungsreichen Programm- und Höhepunkten geben wird. Da Alsfeld im Zentrum von Deutschland liegt und gut erreichbar ist, geht der BRS von einer starken Beteiligung aus. Auch wenn die Zirkulation des Covid-19 Virus heute noch nicht absehbar ist, sind die Planungen und Vorbereitungen für die Veranstaltung bereits in vollem Gange. In der nächsten Ausgabe der QZeit finden Sie dann auch das vollständige Programm dieser Spitzenveranstaltung der Rinderszene. → DR. EGBERT FEDDERSEN

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PASSION MILCHRIND

Auszug aus NETRINDgenom mit Ober- und Untergrenzen sowie gesetzten Selektionskennzeichen

Ergebnisübersicht einer Remontierungsplanung

BERATERTOOL ALS PLANUNGSHILFE In der QZEIT von Oktober 2019 wurde über die Planung eines Beratertools für die Kuhvisions- und Herdentypisierungsbetriebe berichtet. Nun ist es soweit.

Es soll uns als Berater die Möglichkeit bieten, den teilnehmenden Betrieben Hilfestellungen im Umgang mit den genomischen Zuchtwerten zu geben. Die Landwirte können unter anderem schnell die Stärken und Schwächen ihrer Tiere erkennen oder Selektionshilfen einsehen. Seit Frühjahr diesen Jahres ist das Programm nun nutzbar und im Folgenden sollen einige Vorteile aufgezeigt werden. WIE IST DAS BERATERTOOL AUFGEBAUT?

Im einfachen Sinne ist es eine Weiterentwicklung des Portals NETRINDgenom. Für die Landwirte ändert sich nichts. Sie sehen Ihre Zuchtwerte wie bisher in NETRIND ein. Jedoch werden einige von Ihnen bereits festgestellt haben, dass etwas Farbe ins Spiel gekommen ist. Die Stalllisten haben plötzlich rote oder blaue Felder. Den jeweiligen Beratern ist es möglich, für einzelne Zuchtwerte Unter- und Obergrenzen festzulegen. Sind die Werte darunter, werden sie in der Stallliste rot gekennzeichnet, darüber blau. Somit ist visuell ersichtlich, welche Tiere oberhalb des Betriebsdurchschnitts liegen und welche darunter. A ls weitere Hilfestellung können den einzelnen Tieren Selektionskennzeichen zugeordnet werden. Hier kann man vom Embryotransfer bis zum Verkauf des Tieres mehrere Zeichen setzen. So fließen zum Beispiel die Selektionskennzeichen „gesext“, „konventionell“

oder „Fleischrind“ direkt ins Bullenanpaarungsprogramm mit ein. Ein weiterer Schwerpunkt des Beratertools ist die Remontierungsplanung. Das Programm ermöglicht es, die Bestandsergänzung optimal zu planen, um weder zu wenig noch zu viele Tiere für die Remontierung im Stall stehen zu haben. Für diese Beratung sind betriebsindividuelle Werte essentiell. Diese sollten in enger Absprache zwischen Betriebsleiter/Herdenmanager und Berater eingesetzt werden, um bestmöglich auf die Wünsche unserer Kunden eingehen zu können. Wenn wir mit dem Beratertool als Planungshilfe Ihr Interesse geweckt haben, sprechen Sie unsere Außendienstmitarbeiter in Hessen und Thüringen an. Wir stehen Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite, damit auch Sie von der Teilnahme an Kuhvision und Herdentypisierung profitieren können und einen noch höheren Nutzen aus der Typisierung Ihrer Rinder ziehen können. → MARKUS STREHLKE

→ ANSPRECHPARTNER

HESSEN Thea Ebinger t.ebinger@qnetics.de M 0 170 / 632 85 03

THÜRINGEN Markus Strehlke m.strehlke@qnetics.de M 0 172 / 346 95 82 QZEIT OKTOBER 2020

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NUTZEN SIE DAS POTENZIAL IN DEN GENEN IHRER KÜHE

RENTABEL UND EFFIZIENT

Die deutsche Holsteinzucht steht seit mehr als 140 Jahren für Qualität und Innovation. Das bekannte Kürzel RZ für die „Relativ-Zuchtwerte“ steht auch für „Richtig züchten“. Denn Deutschland züchtet international führend. Im August 2020 wurde erstmals der ökonomische Gesamtzuchtwert RZ€ veröffentlicht. Der RZ€ zeigt, was Zucht wert ist. WELCHE MERKMALE SIND NICHT RELEVANT?

Manch einer wird sich wundern, warum nicht ein einziges Exterieurmerkmal im RZ€ aufgeführt ist. Auch die Zellzahl (RZS) und Melkbarkeit (RZD) fehlen. In einem kommerziellen Milchviehbetrieb ist es der Ökonomie

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relativ egal, wie eine Kuh eingestuft ist. Die Betonung liegt auf kommerziellen Milchviehbetrieb – dass die Sachlage in einem intensiv zuchtviehvermarkenden Betrieb (z.B. Auktionsbeschicker) eine etwas andere ist, versteht sich von selbst. Allerdings: Obwohl das Exterieur (RZE) nicht direkt berücksichtigt wird, macht das Merkmal RZE bei der Selektion auf den RZ€ dennoch Zuchtfortschritt und zwar sogar auf ähnlichem Niveau wie die Gesundheit (RZGesund) oder die Töchterfruchtbarkeit (RZR).


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RZ€ FÜR EINE PROFITABLE, GESUNDE HERDE Der RZ€ konzentriert sich auf die ökonomisch relevanten Merkmale der Milchproduktion:

Die besten Bullen nach RZ€ haben wir mit ihren ökonomischen Profilen und Gesundheitszuchtwerten unter der Rubrik TOPQECONOMICS+ zusammengefasst. Diese Broschüre gibt es online, als Druckversion an unseren Standorten oder Sie sprechen mit einem unserer Außendienstmitarbeiter/innen.

Warum: Leistung, Funktionalität und Nachhaltigkeit schließen ein gutes, formalistisch korrektes Exterieur nicht aus oder anders ausgedrückt: 100.000 Liter-Kühe haben immer ein brauchbares, funktionstaugliches Exterieur, sie müssen aber keineswegs „exzellent“ eingestuft sein. Unterschiede im RZ€ geben

→ Drückt den wirtschaftlichen Vorteil eines Tieres gegenüber einer Durchschnittskuh aus. → Wird in €uro ausgegeben (Je größer die Summe, umso besser). → Beruht auf Praxisdaten zum wirtschaftlichen Wert der Merkmale. → Beinhaltet alle ökonomisch relevanten Merkmale aus der gesamten Ertrags- und Kostenstruktur der Milchviehhaltung. → Macht den Einfluss der Genetik als wirtschaftlichen Faktor sichtbar und vergleichbar. Der RZ€ bringt geldwerte Vorteile, die sich in der Praxis auszahlen.

direkt den geldwerten Vorteil der Genetik zwischen zwei Tieren in € an

Nutzungsdauer

27 %

→ Für ein langes produktives Leben → Verteilt die Aufzuchtkosten auf mehr Laktationen → Senkt die Remontierungsrate der Herde

16 %

→ 16 Merkmale in 6 Merkmalskomplexen für Produktion und Fitness

Gesundheit

→ Erfasst alle bedeutenden Produktionskrankheiten → Gesunde Tiere sparen Tierarztkosten

→ Wirtschaftlich optimal in einem Gesamtwert gewichtet

Milchleistung

41 %

→ Gemessen in Fett- und Eiweißmenge → Kosten für gelieferte fett- und eiweißfreie Milchmenge → Leistungsstarke Kühe für eine wirtschaftliche Milchproduktion

Kalbung

7 %

RZ€

3 %

→ Leichtere Geburten für einen guten Start ins Leben und in die Laktation → Weniger Totgeburten und Verletzungen der Geburtswege

→ Niedriger Besamungsindex bei Färsen und Kühen

6 %  Mit RZ€ züchten Sie eine gesunde, langlebige und leistungsstarke Herde.

Töchterfruchtbarkeit

Kälberfitness

→ Weniger Verluste in der Aufzucht → Gesunde und vitale Kälber

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↓ ENTWEDER ODER? SCHWARZBUNT ODER ROTBUNT? Definitiv beides, ich komme zwar ursprünglich von einem SchwarzbuntBetrieb, aber ich habe auch sehr gerne mit den Red-Holsteins zu tun. STARBUCK ODER BEST BENZ? Ich bin schon stolz, dass ich Best Benz „aufgespürt“ habe, hatte ich doch schon bei vielen Bullen auch meine Hände im Spiel. So ist dieser doch, neben Goldday, einer der Besten, die ich gefunden habe.

DER FINDER FÜR RINDER BEI QNETICS

BIER ODER WEIN? Auf jeden Fall die Hopfen-Kaltschale. COUCHPOTATO ODER PARTYLÖWE? „Gelächter“… Ich würde mich nicht als Partylöwen bezeichnen, aber habe in der Vergangenheit schon immer gerne auch gefeiert. Doch mittlerweile lasse ich es schon ruhiger angehen. LAUFGOTT ODER ANTI-SPORTLER? „Belustigung“: Schwierige Frage…

Sire-Analysten haben die komplexe Aufgabe bei der Bullenauswahl Maßstäbe für die Zukunft zu setzen, aktuelle Anforderungen der Branche zu erkennen sowie vorherzusehen, welche Bedürfnisse an die Milchviehhaltung von morgen gekoppelt sind. Mit Hilfe der aktuellsten Zuchtwertdaten und unter Berücksichtigung genomischer Werte müssen zukünftige Vererber aufgespürt werden.

ich betreibe nun mal einfach keinen Sport, aber macht mich das zum AntiSportler…? Sagen wir mal so, ich bin, im Gegensatz zu meinem Bruder, nie ein guter Sportler gewesen ;-) COMEDY ODER DRAMA? Weder noch, ich lass‘ mich lieber von einem guten Krimi fesseln. FAMILIENMENSCH ODER „EINSAMER WOLF“? Familienmensch, trotz des Sammelns vieler Flugmeilen und Tachokilometern. TANZBÄR ODER PARKETT-MUFFEL? In früheren Zeiten habe ich schon sehr gerne getanzt, doch mittlerweile bin ich diesbezüglich etwas eingeschränkt.

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Trotz aller fortschrittlichen Technologien ersetzen DNATests und Zuchtwerte nicht den Sach- und Kuhverstand des Sire-Analysten. Ebenso unentbehrlich ist ein internationales Netzwerk zu Züchtern und darüber hinaus das Hintergrundwissen über erfolgreiche Kuhfamilien. Wer einen Ansprechpartner in Sachen Zucht und Typisierung hochveranlagter Rinder sucht, kommt an Bernd Koch mit Sabine Theis als rechte Hand an seiner Seite nicht vorbei. Heike Flach stellt Fragen an den Sire-Analysten bei Qnetics, die auch Sie interessieren dürften.

legen aus anderen Zuchtgebieten intensiv bearbeitet. Wir studieren die jeweiligen Toplisten und wählen eine gewisse Anzahl von Tieren aus, die dann auf deutscher Basis typisiert werden. Aus den USA werden beispielsweise aus den besten 10.000 Rindern, die nach amerikanischem Zuchtwert rangiert sind, etwa 1.600 auf Basis des RZG ausgewählt, die dann in Deutschland typisiert werden. Anhand dieser Ergebnisse werden rund 150 Tiere selektiert. In den Züchterställen werden diese dann hinsichtlich Optik, Kuhfamilie und weiterer interessanter Merkmale des Pedigrees nochmal genau unter die Lupe genommen. Mit den ausgewählten Tieren wird ein Vertrag über die Lieferung von Embryonen abgeschlossen. In den jeweiligen Ländern arbeiten wir schon lange mit erfahrenen Partnern zusammen, wie beispielsweise Genelite in den USA, Cormdale Genetics für Kanada, GenHotel in den Niederlanden und DanskHolsteins für Dänemark. Diese kümmern sich routiniert um die straff organisierten Selektionstouren und um die Abwicklung der Embryonengewinnung sowie den Transfer nach Deutschland. Was geschieht dann im weiteren Verlauf mit

Worin besteht die alltägliche Arbeit des Sire-Analysten?

Gemeinsam mit den Züchtern müssen die passenden Anpaarungen für die vorselektierten Jungrinder gefunden werden. Für die Auswahl geeigneter Bullenväter werden von mir die Zahlen intensiv analysiert sowie die Verfügbarkeit geprüft und das Sperma organisiert. Wie sieht hierbei deine genaue Vorgehensweise aus?

Jeden Dienstag sind die neuesten genomischen Zuchtwertzahlen verfügbar. In Verbindung mit diesen Werten schaue ich mir die Pedigrees der Tiere an. Gerade spezielle Optionen, wie beispielsweise eine alternative Blutführung, sind für uns schon interessant, um uns vom Mainstream abzuheben. Bei der Selektion der Bullenkälber lege ich Wert auf möglichst komplette Tiere, d.h. bei ausreichender Milchmenge auch positive Inhaltsstoffe, überdurchschnittliche Kalbe- und Gesundheitsmerkmale und maßgeblich harte Fundamente aber auch gute Melkbarkeit verbunden mit optimaler Strichplatzierung und -länge. Darüber hinaus muss ich beachten, was die zukünftigen Anforderungen an die Nachkommen dieser Bullen sein werden. Aktuell tendiert eine produktive Herde wieder eher zu mittelrahmigen Tieren und die Nachfrage nach Hornlosgenetik steigt stetig.

den Embryonen?

Sie werden unseren Züchtern kostenlos als Paket zur Verfügung gestellt. Die resultierenden Bullenkälber genomisch getestet und die Besten zur Besamung auf Station gestellt. Die weiblichen Kälber verbleiben im Betrieb und müssen als Bullenmütter zur Verfügung stehen oder können nach vorheriger Absprache bei TopAuktionen angeboten werden. Gibt es auch Ausnahmen oder Abweichungen von dieser systematischen, sehr analytischen Vorgehensweise?

Zucht bleibt doch immer ein bisschen unberechenbar (grinst verschmitzt) und beschert auch mal ein „Überraschungsei“, so zum Beispiel aktuell unsere neue RZ€Granate Balingo. Üblicherweise arbeiten wir vornehmlich mit den Nachkommen aus Jungrindern, da dort die höheren Zuchtwerte ausgewiesen werden. Bei Balingo imponierte mir die Kuhfamilie im Background des Pedigrees, so dass wir die Mutter beim zweiten Kalb unter Vertrag nahmen. Ihr Bullenkalb bestätigt mein Vertrauen in die Kuhfamilie: Balingo lieferte bei seinen Testergebnisse überragende genomische Zahlen und rangiert aktuell auf Platz 6 der ökonomischen Topliste nach RZ€. Abschließend gefragt: Welche Fähigkeiten zeichnen einen Sire-Analysten aus?

Dies ist die Vorgehensweise im eigenen Zuchtgebiet, wie sieht die internationale Arbeitsstrategie aus?

Das vorrangige Ziel ist es, den Mitgliedsbetrieben ein Spermaangebot interessanter Holstein- und Red Holstein-Bullen auf höchstem genetischen Niveau zu offerieren. Dabei wird die gesamte Bandbreite international verfügbarer Spitzengenetik genutzt und alle führenden Holstein-Länder wie USA, Kanada, Niederlande, Dänemark, Frankreich und Italien im Verbund mit Kol-

Ich sehe das so: Du brauchst ein ausgeprägtes Interesse an Kühen und Kuhfamilien, ein besonderes Erinnerungsvermögen für Pedigrees und die dazugehörigen Tiere und musst Zahlen nicht nur lesen sondern auch interpretieren können. → HEIKE FLACH

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Panda Chocolate Lindor VG 88 ist eine Lambda-Tochter aus der Familie von Goldchip, im Bild mit ihren Töchtern von High Octane und Discjockey.

WELTWEITES RENOMMEE

Anna Joosse

Zum 25jährigen Bestehen hatte sich HI einen Wettbewerb der besonderen Art ausgedacht: „Die Wahl des einflussreichsten Züchters der vergangenen 25 Jahre - weltweit.“ Der Rinderzuchtbetrieb Wiesenfeld unter Regie von Martin Rübesam belegt einen Platz unter den besten 30 und ist damit einer der bedeutendsten deutschen Züchter.

Martin, vor 30 Jahren hast Du Dich in Wiesenfeld niedergelassen, diesen Namen zum Präfix Deiner Herde und in der Holsteinwelt bekannt gemacht. Über die Jahre hast Du mit einer Vielzahl internationaler Kuhfamilien gearbeitet. Welche sind Dir im Rückblick am wichtigsten?

Seit Ende der 80er Jahre haben wir verstärkt Tiere aus Nordamerika importiert, entweder als lebende Tiere oder als Embryonen. Von den vielen Kuhfamilien haben sich über die Jahre einige herausgeschält, die sich unter unseren Bedingungen besonders bewährt haben. Von Beginn an ist die Marietta-Familie, die sich im Laufe der Jahre in mindestens ein halbes Dutzend verschiedener Linien aufgespalten hat, besonders erfolgreich. Weitere potente Familien in unserer Herde sind die Lulus, die Kuhfamilie von Inspiration, die Rosalina-Linie, die sich über viele Generationen in verschiedenen Ländern breitgemacht hat mit Schausiegern von Schottland bis Frankreich. Nicht zu vergessen sind die Ella Elevations, die über verschiedene Zweige immer wieder in Erscheinung treten und die Reginias aus der Saturday-Familie, mit Super Reginia als aktuellem Flaggschiff. Sie steht kurz vor ihrer 100.000 kg Lebensleistung steht. QZEIT OKTOBER 2020

Zu den jüngeren Linien, die sich anscheinend gut vermehren, gehören Sympatico Desire mit acht Generation EX im Pedigree, die Man-O-Man-Hue-Familie, die über zwei verschiedene Zweige läuft und die Zandra-Familie, die immer wieder mit guten Töchtern auffällt. Mein Ziel ist es, nicht zuerst Schaukühe zu züchten, sondern gute Kühe zu züchten. Die exklusive Schaukuh ist dabei ein erfreulicher Nebeneffekt. Dabei zeigt sich die Stärke der mütterlichen Linie. Es gibt Kuhlinien, die dazu neigen, mehr weibliche Nachkommen zu produzieren als andere und dadurch, wenn sie „Show-Breeding-Families“ sind, in der Lage sind, sich immer weiter zu entwickeln. Seit vielen Jahren produzierst du kontinuierlich Schaukühe, die national wie international für Furore sorgen. Miss Diamond ist mit ihren Auftritten in Oldenburg und Verden in bester Erinnerung oder ganz aktuell sorgt Lambda Lindor für viel Aufregung im Netz. Was ist dein Rezept?

Grundsätzlich besteht jeder Jahrgang aus einem Pool von 50 bis 60 weiblichen Tieren, die aus der Herde hervorgehen. Dabei sind es nicht immer die Schaukühe, die die besten Kälber zur Welt bringen. Nach mittlerweile


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30 Jahren steht hinter jeder Kuh eine Kuhfamilie und in jeder Kuh sitzen die Gene aus den guten Kuhfamilien. Wenn es günstig läuft, ist es die Kuh aus der zweiten Reihe, die das beste Kalb des Jahrgangs hervorbringt. Während der Aufzuchtphase hat man immer wieder wechselnde Favoriten. Die Messe ist erst gelesen, wenn das Euter drunter hängt. Lindor hast Du als Kalb per Internet in England gekauft. Wie bist Du darauf gekommen?

Das erste, was mir auffiel, war das Kalb, das den Kriterien entsprach, die ich bei einem Kalb sehen will. Dazu die Linie und die Bilder der Mütter und Großmütter. In ihrem Fall hat es mal geklappt… Wenn man in ein Rind investiert, wenn man versucht gute Kühe zu züchten, ist es am Ende des Tages immer ein Zahlenspiel. Je mehr Töchter man aus einer Kuh produziert, je höher ist die Chance, dass eine davon fantastisch ist. Das betriebliches Zuchtprogramm ist an deinen persönlichen Vorstellungen ausgerichtet. Wie findest du die Bullen, die dazu passen?

Seit es genomische Zuchtwerte gibt, ist die Flut der Bullen, die man einsetzen kann extrem umfangreich. Ich hatte nie mehr Bullen zur Auswahl als im Moment, wobei wir immer schon mit Supersamplern gearbeitet haben, also mit jungen Bullen, die aus Top-Kuhlinien kommen, nicht unbedingt nur Schau-Linien, sondern aus Linien, mit denen man vorankommen kann. Auch damals waren übelste Ausfälle dabei. Der Vorteil der heutigen Genomics ist die Vorselektion, die ganz schlechten Bullen sind aussortiert. Man fährt bis zu einem gewissen Grad immer noch im Nebel aber das Ausfallrisiko ist geringer, was sich in meiner Herde mit Bullen wie Lambda und Sound System bestätigt hat. Grundsätzlich stellt die genomische Zuchtwertschätzung viel Potenzial bereit. Ob die Genomics das Heil der Welt sind, bleibt für mich offen. Möglicherweise ist es für den normalen Milchproduzenten, der gute Kühe für die Produktion haben will, tendenziell sinnvoller, fertig geprüfte Bullen mit Töchterleistungen einzusetzen. Für den aber, der das Zahlenspiel mitspielen, auf die Überholspur will, bleibt nichts anderes übrig als mit den jungen Vererbern zu arbeiten. Auf jeden Fall ist es beim Einsatz von genomischen Bullen unerlässlich, dass man die Pedigrees lesen kann und weiß, welche Linien was produziert haben. In meinem Zuchtprogramm ist es darüber hinaus unerlässlich, dass die Einstufungen der Bullenmütter mindestens auf dem Niveau meiner eigenen jungen Kühe sind, andernfalls fehlt mir das Vertrauen, das zu erreichen, was ich erwarte. Welches sind die wichtigsten Bullen in Deiner Karriere gewesen?

Zu den Bullen, die sich über die Jahre eingeprägt haben, gehörte – ganz am Anfang – Blackstar. Wir hatten in den 90ern eine Reihe sehr guter Blackstars. Ein Bulle aus der Kombination Chief Mark mit Blackstar war Integrity, der viele gute Kühe hinterlassen hat. Ein echter Grundlagenbulle ist Bosside Ruben aus den Ivory Marks.

Nicht zu vergessen, Talent, der in Kombination mit verschiedenen Linien hier im Bestand gut gepasst hat. Unter den jüngeren Bullen mit Durchschlagskraft ragt sicherlich High Octane und bei Rotbunt Swissbec Power heraus. Und was sich zukünftig herausschälen wird, sind die Diamondbacks, die offenbar in jeder Ecke der Welt verlässlich funktionieren. Darüber hinaus haben wir immer wieder Bullen aus den eigenen Mutterlinien eingesetzt, nicht als Ausputzer, sondern im gezielten Einsatz im Rahmen unseres Zuchtprogrammes. Wie muss für dich die moderne Holsteinkuh aussehen?

Die moderne Kuh muss für mich nicht die allergrößte sein, wobei ich sie schon gerne Mitte 1,50m sehe. Unumgänglich ist eine breite Vorhand und eine tiefe Vorrippe. Dazu gehört ein breites Becken. Wenn ein breites Becken da ist, hat das Euter genügend Platz, an der Basis aufgehängt zu sein. Die relative Hintereuterhöhe ist dabei nicht das entscheidende Merkmal. Wichtig ist, breite Aufhängung und starkes Zentralband – damit kann eine Kuh länger leben als mit einem schmalen Becken und hohem Hintereuter, siehe Atwood. Kühe mit etwas höherem Sitzbein haben einen ganz anderen Stil beim Laufen, wenn der Kopf oben ist. Aber auch hier geht’s darum, das Extrem zu vermeiden. Das endlos abfallende Becken muss es so wenig sein, wie das ansteigende. Wie siehst Du die Entwicklung im Bereich der Hornlos-Zucht bei Holsteins?

Die meisten hornlosen Bullen kommen aus der zweiten Reihe. Es scheint sich aber durch die züchterischen Bemühungen in letzter Zeit ein wenig zu relativieren: Es gibt inzwischen eine Reihe hornloser Bullen mit akzeptablen Pedigrees. Grundsätzlich ist es aber so, dass hinter den meisten Hornlosbullen Kuhfamilien sitzen, die mit Horngenetik nicht zur Diskussion gestanden hätten. Um betrieblich voranzukommen, macht es nur Sinn, mit reinerbigen Bullen zu arbeiten. F ü r m ic h kom men Hornlos-Bullen nur in minimaler Dosierung in Frage. → KNUT RIEHMER

Einer der Züchter, der in den letzten 25 Jahren die weltweite Holsteinszene mit geprägt hat, ist Martin Rübesam in Wiesenfeld QZEIT OKTOBER 2020

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PASSION MILCHRIND

EXTERIEURKRACHER Zeitraum 1. Januar bis 31. August 2020

WFD Mac Nelle, die Klassensiegerin der German Dairy Show 2019 ist EX 90 klassifiziert: Sie geht auf dieselbe Kuhfamilie wie Ashlyn-Vray EX 96 zurück.

HOLSTEINS JÜNGERE KÜHE

604

DE 16 03738263

Mercury/Cutex

648

DE 16 03823579

Mercury/Goldday

749

DE 06 66813880

Snowrush/Bertil

772

DE 06 66979713

Balisto/AltaGratis

901

DE 16 03628130

Nilson/Surano

933

DE 16 03764285

Model/Goldday

1272

DE 16 03833346

Mercury/Gondor

1361

DE 16 03666298

Soho/Anglo

1398

DE 16 03539988

Benjamin/Lauemo

1399

DE 16 03764433

Mercury/Jagnet

1555

DE 06 66860548

Superbowl/Elite

1580

DE 16 03838146

Stoke P/Mascol

1647

DE 16 03838035

Bushman/Snowfox

8325

DE 16 03678841

Bonhof/Zenjo

30627

DE 16 03630627

Maserati/Torben

1493 RBT

DE 06 66884382

Lenard/Ecki

Abba

DE 16 03797115

Baltikum/Bonhof

Annili

DE 16 03671531

846147/Gentleman

Armanda

DE 06 66860493

Supershot/McCutchen

Babera

DE 16 03671708

Baltikum/Goldday

Bellevue

DE 06 66971848

Epic/Pagewire

BG Jana

DE 06 66919656

Golddust/Admiral

BG Lauri

DE 06 66919726

Galactic/Zorro

Bonjo

DE 16 03838160

Bonhof/Jorrik

BOP Caprice

DE 06 66956431

Hologram P/Picanto

BT Party-Fee

DE 06 66993611

Fever/Talent2

CAS Benny

DE 06 67025479

Como/Noel

CAS Jelyrati

DE 06 67072492

Maserati/Epic

Elianka

DE 06 66770053

Goldday/Mr.Burns

Elloise

DE 16 03839526

Sanchez/Xapper

Fiona

DE 06 67021221

Blue Snow/Juwel

Haze

DE 16 03622148

Big Point/Baxbody

WFD Mac Nelle

DE 16 03761771

McCoy/Acme RDC

2 90 90 90 90 90 Martin Rübesam, Wiesenfeld

Hermine

DE 06 67021248

Guarini/Blue Bay

570

DE 06 66887923

Awesome/Atwood

2 90 90 89 88 89 Hubert Hecker, Geismar

HLM Biene

DE 06 66732975

Blake/Satchel P

BT Highfly RBT

DE 06 66993631

Absolute-Red/Debonair

2 89 89 88 89 89 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach

Ileno

DE 16 03797108

Sea/Brise

CGH Rosina RBT DE 06 66771852

Apoll P/Effect P

2 90 88 88 90 89 Bernd Michel, Haubern

Justini

DE 16 03671587

Arden/Snowflake

GHO Cello

DE 16 03617254

County/Fever

2 88 88 89 89 89 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

Kaleesi

DE 16 03671720

Maserati/Bax-Gold

Nadin

DE 06 67163866

Dallas/Galaxy

2 89 88 88 89 89 Ottmar Helfrich, Haingründau

Lanca RBT

DE 06 67041005

Mad Max/Picolo

RZB Scarlett

DE 06 66809443

Beemer/Goldday

2 90 89 86 90 89 Manfred Uhrig, Sulzbach

Ma

DE 06 66881464

Aftershock/Goldday

Santafee

DE 06 66462733

Shotglass/Bookem

2 89 89 90 89 89 Volke/Hauck GbR, Wetterburg

MIH Korean

DE 06 66950426

Gain/Braxton

WFD 14812

DE 16 03914812

Devour RDC/Durango

2 89 88 88 89 89 Martin Rübesam, Wiesenfeld

MIH Lana

DE 06 66950437

Kyrian/Atwood

198

DE 16 03797337

Baltikum/Ironman

2

87 88 88 Agrarproduktion Urbach GmbH

MIH Lauretta

DE 06 66950415

Beemer/Blitz

1560

DE 06 66860555

Airintake/Aikman

2 90 90

87 88 88 Wentrot GbR, Hebenshausen

Namara

DE 06 67030953

Mission P/Shotglass

Anuschka RBT

DE 06 66881444

Apoll P/Dixieland

2 89

Nessel

DE 16 03797126

Frost/Goldday

BT Grace RBT

DE 06 66647493

Absolute-Red/Hvezda

2 89 88

Opra

DE 16 03797198

County/Bradnick

BT Win

DE 06 66829447

Payball/Xacobeo

2 89 89 88 88 88 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach

Orkan

DE 16 03797249

Gold Chip/Tiamo

CAS Katy

DE 06 67072521

Brokaw/Krusader

2 89 88 88

QHR 121

DE 16 03743683

Dallas/Doberman

DM Dora

DE 06 67046163

Brigham/Shadow

2

87 88 88 Michael Mütze, Geismar

QHR 413

DE 16 03658105

Eric/Freilo

DM Miri

DE 06 66846234

Solomon/Man-O-Man

2 88 89

87

QHR 686

DE 16 03743584

Muck/Sinatra

Dorina

DE 16 03633445

Defender/Ramos

2

RZB Diamondrose

DE 06 67046539

Diamondbac/Advent-Red

EHS Riga

DE 06 66774864

Goldday/September

2 90 90 88 86 88 Martin Biederbick, Sudeck

RZB Tina

DE 06 66809401

Control/Woran

Elica P

DE 06 66770051

Atwood/Laron P

2 86 86 88 89 88 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

RZG Anabell P RBT DE 06 66873934

Label P/Laron P

Enduri

DE 06 66880646

County/Mascalese

2

87

RZG Ulista 2

DE 06 66873938

Board/Balisto

Frieda

DE 16 03799566

Fitz/Condor

2

87 88 88

87 88 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

Sanara

DE 06 66595681

Twist/Windspiel

GIL Daydream

DE 07 70340019

Gold Chip/Encore

2 88 88 90

87 88 Manfred Uhrig, Sulzbach

SEI Tasy

DE 06 66858667

Byway/Fever

Gini

DE 16 03671569

Sanchez/Pagewire

2

87 88

87 88 88 TLPV GmbH Buttelstedt

Solo

DE 16 03833426

Solero/Shocker

Gloria

DE 16 03799582

Fitz/Goldroy

2

87 88

87 89 88 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

Taiga

DE 06 66846656

Blue Snow/Elite

Katjana

DE 06 66770056

Lobach/Zelgadis

2 88 89

87 88 88 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

Tessa

DE 06 66936276

Mabuse/Scorpion

Koletta

DE 06 66770067

Letter/Bonhof

2

Thora

DE 06 66770047

Nordkap/Xapper

Nabali

DE 16 03799581

Doorsopen/Sargeant

2 89 86 88 88 88 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

Tobaja

DE 16 03839443

Rocky/Snowflake

RZB Lila S

DE 06 66809309

Savior/Aftershock

2 90 90 88

Walli RBT

DE 06 66884408

Piet/Ecki

RZB Nanu RBT

DE 06 66809413

Defiant/Adventure

2 90 90

WFD 31935

DE 16 03831935

Novo/Anton

Selina

DE 06 66770049

Goldday/Lauthority

2 88

Yokohama

DE 06 67020927

Baltikum/Shout

WFD 123

DE 16 03831937

Edison/Ironman

2 88 88 86 90 88 Martin Rübesam, Wiesenfeld

ZZ Tarita

DE 16 03595176

Lord Red P/LeonardoPP

WFD 31931

DE 16 03831931

Edison/Amor Red

2 86

87 88 88 88 Martin Rübesam, Wiesenfeld

BT 1110

DE 06 67158264

Doorman/McCutchen

WFD Selena

DE 16 03831933

Novo/Durango

2 88 86 89 88 88 Martin Rübesam, Wiesenfeld

BT 1111

DE 06 67158218

Atwood/Fever

Wicky

DE 06 66770055

Frost/Airlift

2 88 89 88 88 88 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

CAS Ilonka

DE 06 67193770

Solomon/Atwood

Impossible

DE 03 60157797

Callen/McCutchen

1

ALH Chaos

NL 05 62147504

Byway/Armani

Lindor

UK 37 57 621 00060

Lambda/G Dreams

1 88

87 88 88 88 Martin Rübesam, Wiesenfeld

CHH Bea

DE 06 66978451

Bankroll/Mogul

WFD Manhattan DE 16 03964263

Sound System/Octane

1 86

87 88 88 88 Martin Rübesam, Wiesenfeld

Elli

DE 16 03904894

Comingo/Lauthority

55

DE 16 03781606

Babylon/Big Point

2 86

87 86 88

87 Pflanzen- u. Tier. AG Großbrembach

HLM Bi RBT

DE 06 66965383

Incredibul/Aikman

58

DE 16 03687202

Bushman/Borneo

2 86 86

87

87 Agrargen. Dankmarshausen e.G.

HLM Sa

DE 06 67146477

Doorman/Lightning

65

DE 16 03860785

Chardon/Snowfox

2 86

87

87 86

87 Agrargen.Rannstedt e.G.

Jodie

DE 06 67179218

1st Grade/Beemer

69

DE 06 66984914

Kerrigan/Mogul

2 88

87 84 90

87 Bernd Hochgrebe, Haubern

Revive

DE 03 59431078

Atwood/Gold Chip

71

DE 16 03835538

Gerd/Monaco

2 86 88

87 86

87 Agrargen. Ilm-Saalepatte, Eckolstädt

RZB Emi

DE 06 67046553

Emilio/Shamrock

72

DE 06 66814738

Arango/Xacobeo

2 88 86

87 86

87 Bernd Hochgrebe, Haubern

SEI Kalinka RBT

DE 06 67186985

Diamondbac/Integral

119

DE 16 03823720

Pelegrino/Samburu

2

87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

ZZ 334

DE 16 03595337

Maserati/Shrewd

137

DE 16 03836833

Olsen/Goldday

2 86

169

DE 16 03892026

Maserati/Zenjo

172

DE 16 03703879

Bonhof/Zenjo

173

DE 16 03797352

185

87 88

87 86 89 88 Norbert Breithecker, Ellar

87 89

87 88 88 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach 87 88 Caspar GbR, Heimertshausen 87 88 Michael Mütze, Geismar

87 88 89 88 88 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

87 86 90 88 Hölz GbR, Weinbach

87 89 88

87 88 Manfred Uhrig, Sulzbach

87 88 88 Manfred Uhrig, Sulzbach

87 88 88 88 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

87 88 88

87

87 88 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

87 86

87 88 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

87

87

87

87 86

87 Agrargen. Bad Berka e.G.

2

87 88

87 86

87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

2

87

Big Point/Arango

2

87 86

DE 16 03788213

192

87

87 Agrargen. Ilm-Saalepatte, Eckolstädt

87

87

87 Agrarproduktion Urbach GmbH

Orinoco PP/Balian

2 86 88 85

87

87 Agrargen.Rannstedt e.G.

DE 16 03797480

Moogene/Doorman

2 86

87 86

87

87 Agrarproduktion Urbach GmbH

Desire Red RBT

DE 16 03411498

Sympatico/Destry

264

DE 16 03529601

Octane/Go Now RDC

2 85 88 86

87

87 Agrargen. Niederpöllnitz e.G.

SEI Katy RBT

DE 06 66858657

Integral/Acme RDC

299

DE 16 03797155

Baltikum/Zenomo

2

87

87 TLPV GmbH Buttelstedt

WFD Prudence

DE 16 03177070

Mogul/Niagra

330

DE 16 03788297

Frost/Freestyle

2 86

87 86

87 Agrargen.Rannstedt e.G.

65

DE 16 03471123

Solero/Newberry

362

DE 16 03764292

Maserati/Budist

2 86 88

87

87

87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

SEI Kimberly

DE 15 01145905

LetItSnow/Goldwin

420

DE 16 03529522

Aquarius/Mogul

2

87 89 84

87

87 Agrargen. Niederpöllnitz e.G.

SEI Klassik

DE 06 66458442

Absolute-Red/Goldwin

QZEIT OKTOBER 2020

87 86

87 86 87

87

HOLSTEINS ÄLTERE KÜHE


PASSION MILCHRIND

87

87

87 Agrargesell. Pfiffelbach mbH

Extase

DE 06 66661570

Commander/Supersire

3

2

87 86 88

87

87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

VOG Donata

DE 06 66187320

Big Point/Bolton

3 90 89

91 91

91 Jörg Vogel, Dorfborn

2

87 86

87

87 Chr.Heinr. Lefringhausen, Külte

WFD Reginia

DE 16 03706961

Solomon/Super

3 90

91 90

91 Martin Rübesam, Wiesenfeld

2 88 88 86 86

87 Chr.Heinr. Lefringhausen, Külte

22

DE 16 02521845

Crew/Alves

9 90 89 88 91 90 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

2 86 86

2 86 86

87

91

92 90 90 91

91 Schweinsb./Dersch GbR, Niederwald

87 88

87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

Inra

DE 06 64090470

Windspiel/Beamer

7 89

2 86 86 88 86

87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

Elana

DE 06 66088032

Brokaw/Shottle

5 90 90 88 91 90 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

2 86 86 85 88

87 Frohndorfer Landmilch GmbH

WFD Amerit

DE 16 03328420

Acme RDC/Boss II

5 90

2 86 88 85

87

87 Frohndorfer Landmilch GmbH

96

DE 16 03335221

Bradnick/Digmann

4 90 88 90 90 90 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

2

87 86

87

87 Frohndorfer Landmilch GmbH

BG 178 Speedy

DE 06 66587124

Aftershock/Crew

4 92

2

87 86 88 86

87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

Ireen

DE 06 66641010

Mabuse/Crew

4 90

91 90 89 90 Hooß GbR, Schönborn

87 Wentrot GbR, Hebenshausen

Luan

DE 16 03306547

Ladd P/Boris

4 90

93

91 89 90 90 Güterverw. N. Schmidt AG, Tanna

2 88

87

87 85

87

2 86 86

87 88

87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

QHR Diamond

DE 16 03441734

Delta/Cassano

4 90

2 86 85

87 88

91

92 89 90 Stiftung Diakonie, Nieder-Ramstadt

91 90 89 90 Martin Rübesam, Wiesenfeld 91 90 88 90 Bürger-Grebe GbR, Helmscheid

87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

RIT Kati

DE 06 66623622

Long P/Colt-P

4 89 90

2 86 88 86 88

87 Agrargen. Hainleite, Westerengel

WFD 49100

DE 16 03549100

LetItSnow/Super

4 90

2 86 88 85

91 88 90 Waisagrund Agrar GmbH, Crock 91 90 90 Caspar GbR, Heimertshausen

92 90 90 90 Martin Rübesam, Wiesenfeld

87 Agrar GmbH Mönchenholzhausen

Bamby

DE 06 66692368

Guarini/Bluesky

3 90 89 89 90 90 Norbert Breithecker, Ellar

2 86 88

87 86

87 Wilhelm Gerhard, Wirmighausen

BT Mary Lou RBT

DE 06 66829373

Addiction/Joyboy

3

2

87

87

87

87 TLPV GmbH Buttelstedt

BT Patricia

DE 06 66398221

Atwood/Allen

3 92 89 90 89 90 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach

2

87 88 86 86

87 TLPV GmbH Buttelstedt

CPR Hansa

DE 06 66700531

Goldday/Ramos

3 90 90 90 89 90 CPR-Holsteins KG, Rhenegge

87 Wentrot GbR, Hebenshausen

EHS Snow Anna RBT DE 06 66774886

Apoll P/Chipper

87

2 88 89 84

87

87

91

92 88 89 90 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach

3 90

91 86 92 90 Martin Biederbick, Sudeck

2

87 86 86 88

87 TLPV GmbH Buttelstedt

Epica

DE 06 66657342

Doorman/Gerard

3 90

91 89 90 90 Hölz GbR, Weinbach

2

87 86 86

87 Schweinsb./Dersch GbR, Niederwald

Hedda

DE 05 38355970

Bossman/Windbrook

3 89

91 89 90 90 Wilhelm Gerhard, Wirmighausen

87

2 86

87

87 86

87 Bürger-Grebe GbR, Helmscheid

Indiana

DE 06 66595666

Toni/Snowball P

3 90 88

2 85

81 88 89

87 Bürger-Grebe GbR, Helmscheid

MIH Ileana

DE 06 66950413

Elude/Dude

3 88 88 90 91 90 Stefan Winkler, Braunfels

87 88

87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

RZB Sandra

DE 06 66557203

Godewind/Laurin

87 85 86 88

87 Geisel GbR, Niederissigheim

Oberin

DE 06 62880309

Aliza/Orlo

11 90

2 88 85 88 86

87 Jörg Vogel, Dorfborn

RZG Ulfa

DE 06 63324121

Virzil/Titanic

8 90 88 90 88 89 Karl Gleiser, Schweinsberg

2

87 88

87 86

87 Caspar GbR, Heimertshausen

BOP Carmen

DE 06 64256638

Secure Red/Lawn Boy

6 90 88 89 90 89 Geisel GbR, Niederissigheim

2

87

87 88

87 Caspar GbR, Heimertshausen

Martha

DE 06 64218457

Goldday/Ramos

6 90

87 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

114

DE 16 03290459

Talent 3/Lauris

5

2 88 86 2

87

2 86 88 86

87

3

91

91 90 90 Stiftung Diakonie, Nieder-Ramstadt

91 88 90 90 Manfred Uhrig, Sulzbach 87 89 89 89 Stiftung Diakonie, Nieder-Ramstadt

91 88 88 89 Norbert Breithecker, Ellar

91 88 89 90 89 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

2

87 89 86 86

87 TLPV GmbH Buttelstedt

BG 9 Elsa

DE 06 66409738

Fever/Wildman

5 90 90 90 88 89 Bürger-Grebe GbR, Helmscheid

2

87

87 86

87 Laux GbR, Villmar

BT Philadelfi

DE 06 66287288

Applejax/Laron P

5

2

87 88

87

87

87 TLPV GmbH Buttelstedt

DM Amelia

DE 06 66371852

Goldwin/Talent2

5 88

2

87 86 88

87

87 Laux GbR, Villmar

Eleika

DE 06 66523008

Mad Max/Shottle

5 90 88 88 89 89 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

2

87 89

87

87 84 90 90 89 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach 87 90 89 89 Michael Mütze, Geismar

87 Ulrich GbR, Schmittlotheim

48

DE 16 03462892

Lazio/Berger

4 90 90 88 88 89 Agrargen.Rannstedt e.G.

2 86 86 86 88

87 TLPV GmbH Buttelstedt

BG 87 Lilli

DE 06 66587128

Brazzle/Shottle

4

91 90 89 87 89 Bürger-Grebe GbR, Helmscheid

2

87 88

87 TLPV GmbH Buttelstedt

BT Power

DE 06 66647421

Damion/Goldsun

4

91

2 86 86 86 88

87 TLPV GmbH Buttelstedt

Eleila

DE 06 66523007

Mad Max/Shottle

4 89 89 90 88 89 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

2 89 88

87 86

2 88

87 86

87

87

87 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

MIH Velvet

DE 06 66475838

McCutchen/Atwood

4

87 85

87

87 Norbert Breithecker, Ellar

Pretty H.

DE 16 03306200

Palermo/Shovi

4 88

91 88 87 89 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach

91 90 90 86 89 Stefan Winkler, Braunfels 92

91 87 89 Waisagrund Agrar GmbH, Crock

2 89 88

87

87

87 Stefan Winkler, Braunfels

RZB Conchita

DE 06 66337062

Lexor/Bonair

4

2 88 90

87 86

87 Stefan Winkler, Braunfels

RZB Wild Rose

DE 06 66337077

Rainy/Advent-Red

4 92

2 89 90

87 85

87 Stefan Winkler, Braunfels

SEI Kiesha

DE 06 66858656

Integral/Windbrook

4 90 89

2 85 85 85 89

87 Marion Trümner, Schiffelbach

127

DE 16 03529133

Big Point/Krusader

3 88

87 89 89 89 Agrargen. Niederpöllnitz e.G.

2

87 88 90 89 Agrargen. Niederpöllnitz e.G.

91 90 88 88 89 Manfred Uhrig, Sulzbach 92 85 90 89 Manfred Uhrig, Sulzbach 87 90 89 Ute Seipel, Stumpertenrod

87

87 TLPV GmbH Buttelstedt

188

DE 16 03529127

Epochal/Ironman

3 88

2 86 86 86 88

87 TLPV GmbH Buttelstedt

618

DE 06 66850151

Telaar/Peter

3 89 88 90 89 89 Ochse GbR, Dörnholzhausen

2

87 86

87

87 TLPV GmbH Buttelstedt

BT Twi Light RBT

DE 06 66647499

Star/Larson

3 88

2 86 86 86 88

87 Güterverw. N. Schmidt AG, Tanna

EHS Doriana RBT

DE 06 66774902

Aximo/Braxton

3

2 88

87 85

87

87 Güterverw. N. Schmidt AG, Tanna

Fiona

DE 06 66692344

McCutchen/Fever

3 90 90 89 87 89 Norbert Breithecker, Ellar

2

87 86 88

87 Güterverw. N. Schmidt AG, Tanna

Hes Luder

DE 06 66693164

Delta/Matson

3 90 89 88 89 89 Markus Hess, Lettgenbrunn

87 85

87

87 Manfred Uhrig, Sulzbach

2 90 90 86 85

87 Manfred Uhrig, Sulzbach

2 88 86

87 86

87

2 88

87 88

87

87

87 Bernd Hochgrebe, Haubern

2 88 88 85

87

87 Karl Gleiser, Schweinsberg

2 88

87

87 Stiftung Diakonie, Nieder-Ramstadt

87

87 Ute Seipel, Stumpertenrod

87 88

2 88 88

87

2

87

87

87 86

87 Frohndorfer Landmilch GmbH

2

87 86

87 88

87 Euler GbR, Nd.-Breidenbach

2

87 86 88 86

87 Lars Vöhl, Bottendorf

2

87 88

2

87

2

87 88 86 86

87

87

87 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

87 86

87

87 TLPV GmbH Buttelstedt 87 Wilhelm Gerhard, Wirmighausen

2 88 86 86 88

87 Martin Rübesam, Wiesenfeld

2 88 88

87

87

87 Hölz GbR, Weinbach

2 86 88 88

87

87 Zuchtzentrum Gleichamberg eG

1

87 86 86

87

87 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach

1

87 86 86

87

87 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach

87

87 Caspar GbR, Heimertshausen

1 86

87 86

1

87 86

1

87 88

87 Martin Rübesam, Wiesenfeld

87

87 86

87

87 Christ GbR, Grüsen

1 86

87 86

87

87 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

1 85

87 86

87

87 Ralf Hellmuth, Haina

1

87 85

87

87

87 Ralf Hellmuth, Haina

1

87 86 86

87

87 Volke/Hauck GbR, Wetterburg

1

87

87

1

87

87 86

87

87 Manfred Uhrig, Sulzbach

1

87 86 86

87

87 Ute Seipel, Stumpertenrod

87 86

87 Zuchtzentrum Gleichamberg eG

3

92

92

92 91

92 Martin Rübesam, Wiesenfeld

3

92

92

91 93

92 Florian Viering, Landau

6

91 90

92 90

91 Martin Rübesam, Wiesenfeld

4 90

91

91 90

91 Waisagrund Agrar GmbH, Crock

4

91

91 90

91 Ute Seipel, Stumpertenrod

91 90 91

91 Ute Seipel, Stumpertenrod

4 90

Mit VG 87 in der 1. Laktation stehen ihr alle Show-Rooms offen: ALH Chaos von Martin Rübesam in Wiesenfeld.

GHO Cello erhielt die Gesamtnote VG 89. Vor allem im Euter und den Fundamenten konnte die County-Tochter punkten.

CGH Rosina wurde 2016 anlässlich der Sonderkollektion versteigert und bestätigt die hohe Qualität dieser Veranstaltung.

Michael Mütze aus Geismar liebt schöne Kühe. DM Dora bestätigt die Ambitionen ihres Besitzers auf allen Gebieten.

87 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach

1 86 86 88 88

92

87 89 89 89 Wilf. u. Eckhard Hauck, Schiffelbach

91 89 90 88 89 Martin Biederbick, Sudeck

QZEIT OKTOBER 2020

13


14

PASSION MILCHRIND

HOLSTEINS ÄLTERE KÜHE Kandy

DE 06 66555899

Doorman/Savard

3

Karona RBT

DE 06 66523029

Laron P/Accolade

3 89 90 88 88 89 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

Koruna

DE 06 66523021

Bonhof/Atwood

3 88 89 90 88 89 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

MIH Giletta

DE 06 66755648

Eldo/Dude

3 90 90

Nirae

DE 06 66506536

Raeman-P/Artic

3 90 90 89 87 89 Marion Trümner, Schiffelbach

Prisca

DE 06 66523025

Goldday/Shottle

3 88 90 89 88 89 Hartmut Kalhöfer, Rhadern

RIT Tiffa

DE 06 66807179

Commander/Bradnick

3 90

Trinity

DE 16 03552772

Damion/Goldwin

3 90 90 88 88 89 Bürger-Grebe GbR, Helmscheid

TSc Tascha

DE 06 66694965

Chardon/Lightning

3 90 90 88 88 89 Bürger-Grebe GbR, Helmscheid

Biela

DE 06 66154505

Limo/Jannis

6 90 90

Lea

DE 06 66210306

Blue Bay/Minister

6 90 90 90 84 88 Laux GbR, Villmar

MIH Liberia

DE 06 66273450

Time/Goldwin

6 89

Sbt

DE 16 03181010

Sallas/Nobel

6

53

DE 16 03290475

Brawler/Milkstar

5 88 89 90 87 88 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

BOP Snow

DE 06 66431998

Ladd P/Snowman

5 88

EHS Ruth RBT

DE 06 66461607

Ladd P/Debuty-Red

5 90 89 88 88 88 Martin Biederbick, Sudeck

Hella

DE 06 66373115

Raptor/Talent2

5 88

87 86 90 88 Norbert Breithecker, Ellar

HLB Detroit

DE 06 66429779

Headliner/Freddie

5

87 88 88 88 Bernhard Höhler, Niederbrechen

Nari

DE 06 66388284

Supersire/Laron P

5 89 88 86 88 88 Marion Trümner, Schiffelbach

SEI Kendra

DE 06 66105528

Savard/Goldwin

5

87

87 88 88 88 Norbert Breithecker, Ellar

3

DE 06 66439733

Aftershock/Juwel

4

91

91

87 87 88 Bernd Hochgrebe, Haubern

19

DE 06 66636428

Lockerley/Forlan

4 90 90

87 88 88 Bernd Hochgrebe, Haubern

194

DE 16 03330587

Lotus/Liebling

4 86 90 90 86 88 Agrar-GmbH Bienstädt

1107

DE 16 03536294

Goldday/Amedo

4 88

1347

DE 06 66604016

Adonis-Red/Larson

4 88 90 88 88 88 Wilhelm Gerhard, Wirmighausen

1429

DE 16 03539516

Scipio/Fordbell

4

BOP Charly

DE 06 66639754

PerfectAiko/Mitey P

4 89 88 86 90 88 Geisel GbR, Niederissigheim

Bumerang

DE 06 66550096

Aikman/America

4 88 85

Ebba

DE 05 38355955

Bradnick/Cassano

4

87 89 88 88 88 Wilhelm Gerhard, Wirmighausen

Elbfee RBT

DE 06 66460750

Latigo P/Kairo

4

87 86 90 87 88 Raude Holstein GbR, Altendorf

Epina

DE 06 66611901

Alien/Aerotop

4

87 88 88 87 88 Raude Holstein GbR, Altendorf

Happy

DE 06 66424392

Sherlock/Morwick

4 90 90 86 87 88 Laux GbR, Villmar

MIH Elizaveta

DE 06 66475824

McCutchen/Bradnick

4 90 90 89 86 88 Stefan Winkler, Braunfels

Missia

DE 16 03378683

Scipio/Aspen

4 90 90 88 87 88 Frohndorfer Landmilch GmbH

RZG Ulla

DE 06 66430641

Big Point/Super

4 88 90

SL M

DE 15 01135183

Shaw/Leko

4 90 89 88 86 88 Hooß GbR, Schönborn

Uda RBT

DE 06 66532662

Ingo/Goldboy

4 89

87

240

DE 16 03628696

Babylon/Marc Aurel

3 88

87 88 88 88 Agrargen.Rannstedt e.G.

1152

DE 16 03628247

Goldring/Juwoli

3 86 88

Aida

DE 06 66855966

Balisto/Mascalese

3 90 90 88 87 88 Bürger-Grebe GbR, Helmscheid

Alina

DE 06 66657395

Silver/Gabino

3 89 89 89 87 88 Hölz GbR, Weinbach

Arie

DE 16 03537666

Epochal/Aspen

3 90

Baccara RBT

DE 06 66231207

Dixieland/America

3 88 88 88 87 88 Meier GbR, Wetterburg

Cassandra

DE 16 03633403

846170/Bolzano

3 86 88 88 88 88 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.

De-Su Ssho

DE 01 21740822

Supershot/Maurice

3 88

Felicia

DE 06 66692345

McCutchen/Jordan

3 86 86 86 90 88 Norbert Breithecker, Ellar

Hes Silvia

DE 06 66693165

Champ/Roy

3 89 88 86 88 88 Markus Hess, Lettgenbrunn

HLM Natascha

DE 06 66732812

Duty-Free/Lauthority

3 90 89 88 88 88 Ralf Hellmuth, Haina

werden möglichst viele Ge-

Luzerne

DE 06 66604041

Domino/Dixieland

3 89 89 88 88 88 Wilhelm Gerhard, Wirmighausen

Manila

DE 06 66814716

Epic/Lonar

3 89

87 86 89 88 Bernd Hochgrebe, Haubern

wichtsdaten von Holsteinfärsen

MIH Isleen

DE 06 66755655

Beemer/Damion

3

91 86 87 88 Stefan Winkler, Braunfels

RZB Ontime

DE 06 66557216

Atwood/Windbrook

3 92 90

87 86 88 Manfred Uhrig, Sulzbach

Schöne

DE 06 66857790

Nordkap/Oversea

3 88 89

87 88 88 Schweinsb./Dersch GbR, Niederwald

SEI Kensie

DE 06 66858661

Icone/LetItSnow

3 90 88

87 89 88 Ute Seipel, Stumpertenrod

WFD 24

DE 16 03706965

Fitz/Lithium

3 88 88 89 88 88 Martin Rübesam, Wiesenfeld

Betrieben gehören, die z. B. über

ZZ 366

DE 16 03595090

Rocco-P/Pagnolo

3 85 89 89 88 88 Zuchtzentrum Gleichamberg eG

die serienmäßige Waage im Lely-

91 88 88 90 89 Norbert Breithecker, Ellar

91

87

87 90 89 Stefan Winkler, Braunfels

87 88 89 Raude Holstein GbR, Altendorf

Die Tochter unseres Bestsellers Big Point VOG Donata von Jörg Vogel erhielt in der 3. Laktation ihre zweite Exzellent-Einstufung.

87 87 88 Stiftung Diakonie, Nieder-Ramstadt 87 88 88 Stefan Winkler, Braunfels

87 89 85 90 88 Agrar-GmbH Bienstädt

87

87 88 88 88 Geisel GbR, Niederissigheim

87 88 88 88 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

87 90

91

87 87 88 Frohndorfer Landmilch GmbH 87 89 88 Meier GbR, Wetterburg

87 88 88 Karl Gleiser, Schweinsberg 87 89 88 Dairy Farm Michel GbR, Elleringhausen 87 90 88 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.

87 89 88 88 TLPV GmbH Buttelstedt

87 89 87 88 Jochen Geisel, Niedergrenzebach

Die Larbick PP-Mutter EHS Snow Anna beweist, dass Apoll P nicht nur schöne Kühe sondern auch Töchter mit BullenmutterPotenzial hervorbringt.

GEWICHTSDATEN GESUCHT! Für die Entwicklung eines neuen Zuchtwertes für Futtereffizienz

gesucht, die im Optimalfall am selben Tag linear beschrieben werden. Wenn Sie also zu den

A3-Roboter oder auf anderem Weg die Gewichte ihrer Kühe

FLECKVIEHKÜHE

auslesen können und bereit wären, diese für die Zuchtwert-

Estella

DE 06 66441289

Manton/Ilion

4 86 84 89

227

DE 06 66950214

Hutera/Waldbrand

2

Elfe

DE 06 67134474

McLaren/Wille

1 86

Maren

DE 06 67079994

Janda/Herstein

1 86 83 88

87 Paul Wies, Ober-Moos

stellen, melden Sie sich bei uns!

Isabella

DE 06 67080010

Iserschee/Reumut

1

87 Paul Wies, Ober-Moos

Die Erfassung der Gewichte

92 Habermehl GbR, Allmenrod

87 84 86 86 Christiane Mader, Rimbach

87

82

87 89 Hotz GbR, Mümling-Grumbach

78 89

schätzung zur Verfügung zu

erfolgt unkompliziert während der linearen Beschreibung durch einen unserer Mitarbeiter. Bitte helfen Sie mit, den neuen Zuchtwert Futtereffizienz mit Ihren Praxiswerten zu untermauern. → Kontakt in Hessen: Thea Ebinger, 0 170 / 632 85 03 Nach ihrem Triumph bei Zukunft Rind 2020 erhielt SEI Katy als i-Tüpfelchen die fantastische Einstufung von EX 92.

QZEIT OKTOBER 2020

Estella holte sich neben dem Titel Champion Zweinutzungsrassen bei Zukunft Rind auch Spitzennoten von dem Bewerter-Team ab.

→ Kontakt in Thüringen: Markus Strehlke, 0 172 / 346 95 82


15

HERDENTYPISIERUNG FLECKVIEH GESTARTET Vor einigen Wochen wurden im Qnetics-Gebiet die ersten weiblichen Kälber für Kuhvision-Fleckvieh gestanzt. Inzwischen liegen deren Ergebnisse vor, die Abläufe funktionieren, die automatische Weitergabe der Zuchtwerte per Mail kommt bei den Züchtern gut an.

Eine Gruppe von Betrieben verwendet bereits dieses Management-Tool, um den Zuchtfortschritt zu beschleunigen und die Remontierung effektiv zu gestalten. Aber wie läuft das Verfahren ab und was bringt die Typisierung dem einzelnen Landwirt? Die genomische Typisierung der Rasse Fleckvieh startete in Deutschland und Österreich im Jahr 2010. In den ersten Jahren standen die männlichen Kälber im Vordergrund. Die Kosten waren relativ hoch, die Kapazitäten begrenzt. Dennoch zeichneten sich schnell Erfolge ab. Bullen wie Hutera, der als Testbulle noch ohne diese Informationen angekauft wurde, in seiner Wartebullenzeit dann einen hohen genomischen Zuchtwert erhielt, bestätigten mit besten Töchterergebnissen in Leistung und Exterieur das System. Sehr schnell wurden auf den relevanten bayrischen Zuchtviehmärkten nur noch Jungbullen mit genomischen Zuchtwerten angeboten und die Stationen fokussierten sich auf die höchsten typisierten Kandidaten. Auch wenn nicht jeder davon alle Erwartungen erfüllen konnte, ist doch am jährlich erreichten Zuchtfortschritt und den dadurch nötigen Abschreibungen der Zuchtwerte der grundsätzliche Vorteil zu erkennen. Auch die später anlaufende Typisierung von Kuhkälbern und Jungrindern und deren gezielte Vermehrung über Embryotransfer brachte den Betrieben Vorteile. Gerade in Hessen konnten so Kuhfamilien selektiert werden, die gleich mehrere Spitzentiere produzierten. Durch die Selektion der besten männlichen und weiblichen Kandidaten hat sich aber die genetische Streuung der Zuchtwerte stark eingeschränkt. Das zeugt vom Fortschritt, hemmt aber die zukünftige Aussagekraft der Werte. Daher wurde in den letzten drei Jahren die Entwicklung der „Weiblichen Lernstichprobe“ forciert. Wenn man einen Querschnitt der gesamten Population testet, ergeben sich bessere Sicherheiten für alle Zuchtwerte. Das stabilisiert die ganze Zuchtwertschätzung und garantiert die Weiterentwicklung, auch im Hinblick auf neue Anforderungen der Rinderzucht. Futtereffizienz, die Fruchtbarkeit unserer Fleckviehkühe und die Vitalität der Kälber stehen im Fokus. Mit der Herdentypisierung werden nun alle weiblichen Kälber der Zuchtstufe A in den Betrieben so früh wie möglich erfasst und durch die Betriebe selbst gestanzt. Die

Derzeit werden interesnötigen Anträge dafür generiert das System. Sie werden per Email von Alsfeld versierte Züchter für eine sandt, genau wie die konkreten Ergebniszweite Charge gesucht se wenige Wochen später. So können die Tiere bereits mit 10-12 Wochen aufgrund konkreter Daten selektiert werden. Wenn Leistungszuchtwerte unter dem Durchschnitt liegen, wenn die erwartete Melkbarkeit massiv vom Zuchtziel abweicht oder der Eutergesundheitswert nicht den Anforderungen entspricht, erlaubt die Typisierung, diese Tiere aus der eigenen Aufzucht zu nehmen. So werden Kapazitäten für die guten Jungtiere frei und Kosten gesenkt. Die regelmäßigen Aktualisierungen der Daten nach jeder Zuchtwert-Runde und deren automatische Zusendung per Mail gehören zum Service, genau wie eine Anpaarungsempfehlung aufgrund der Zuchtwerte für jede Belegung und die Exterieur-Einstufung nach der ersten Kalbung. → HEIKO GROB

↓ WAS KOSTET DAS VERFAHREN DEN BETRIEB? Wir bieten die Untersuchung pro Kalb für 36 € an. Dazu kommt die einmalige Anschaffung der Stanzzange (ca. 40 €) und das Porto für die Einsendung von Proben ins Labor nach München. Der Verband der hessischen Fleckviehzüchter unterstützt die teilnehmenden Betriebe mit einen Zuschuss pro untersuchtem Kuhkalb. Unser Ziel für die Fleckviehbetriebe im Zuchtgebiet ist der optimierte Einsatz der Ressourcen. Konzentration auf die beste Nachzucht, optimale Anpaarungen und Selektion von künftigen Bullenmüttern hilft so jedem, seine Herde für die Zukunft fit zu machen! Gerne kommen wir auch auf Ihren Betrieb, um vor Ort das System zu erklären und eine gemeinsame Strategie zu finden!

QZEIT OKTOBER 2020


16

PASSION MILCHRIND

Diese acht Mascol-Töchter, knackten zuletzt in Iden die 100.000 Liter-Marke.

↓ Dieser Artikel nimmt Bezug auf den Bericht „Langlebigkeit als Zuchtziel – Im Gespräch mit Hilmar Zarwel“ in der März-Ausgabe unserer QZeit auf Seite 58 ff.

ÜBER DIE BESTÄNDIGKEIT VON ZUCHTWERTEN Genomische Zuchtwerte geben einen Anhaltspunkt über das Aussehen und die Qualitäten der zukünftigen Töchter eines Besamungsbullen.

Inwieweit sich die genomischen Zuchtwerte bewahrheiten, wird erst dann klar, wenn Töchter geboren werden (RZKd), in Milch kommen (RZM, RZE, RZS, RZR etc.) und schließlich abgehen (RZN). Während etwa die Milchleistung über den RZM relativ einfach beeinflussbar ist, gestaltet sich die Einflussnahme auf den RZN schwierig. Somit stellt sich die Züchterschaft seit jeher die Frage: Wie muss ein Bulle gestrickt sein, um langlebige Töchter zu züchten? Da kam die Nachricht, dass in den kommenden Wochen mehrere Mascol-Töchter in der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau in Iden die 100.000- und 150.000Liter-Marke überschreiten, gerade recht (ZARWEL, 2020). Tatsächlich fallen bei den Anpaarungsterminen in Thüringer Betrieben immer wieder alte Kühe auf, die sich als Mascol-Töchter entpuppen. Auch bei PedigreeRecherchen zeigt sich, dass die Mascol-Töchter überdurchschnittlich lange leben. Wir wollen zurückblicken auf diesen Bullen, der vor 20 Jahren geboren wurde.

Nutzungsdauer, Eutergesundheit, Fruchtbarkeit, ein starkes, gesundes Fundament (DDc 08-2020: 116), hohe Eiweißprozente QZEIT OKTOBER 2020

und leichte Geburten das sind Mascols Stärken. Kein Wunder also, warum er seit seinem Testeinsatz bei Besamungstechnikern und Züchtern beliebt war. Am 13. Juli 2000 in den Niederlanden geboren, wurde Mascol für das Zuchtprogramm angekauft. 2001 startete er mit 1.100 Spermaportionen in den Testeinsatz und bereits 2004 kalbten die ersten Töchter. Seinen Zuchtwert bekam er im Mai 2005 und rangierte sofort auf Platz 2 der Topliste (RIEHMER, 2009). Mit aktuell knapp 47.000 Töchtern (VIT, 2020) ist Mascol der am stärksten eingesetzte Thüringer Bulle aller Zeiten. Ob Mascols erfolgreicher Werdegang vorgezeichnet war, lässt sich schwer sagen. Aus heutiger Sicht wäre die Kombination aus Mtoto (Prelude x Blackstar x Chief Mark) auf der Vaterseite und Rudolph (Aerostar x Butler x Valiant) auf der mütterlichen Seite keine Passer-Paarung. Dennoch verfügen beide Bullen noch heute über hohe bis sehr hohe Zuchtwerte in den funktionalen Merkmalen sowie in den Gesundheitsparameter.

Der Name Mascol ist das Synonym für Langlebigkeit

Rudolph hatte in Deutschland bereits 1997 mit dem auch international sehr erfolgreichen


17

PASSION MILCHRIND

Bullen Ramos für einen herausragenden Zuchtbullen gesorgt, der durchweg alte Kühe züchtete und immer noch durch seine überragend hohen funktionellen Zuchtwerte auffällt. Mtoto, vor allem bekannt durch seinen Sohn Shottle, lieferte bereits 1999 den Bullen Manager, der in Thüringen und Hessen eingesetzt wurde und wie Mascol für robuste, langlebige Töchter sorgte. Rudolph Elaine, Mascols Mutter, entstammte der Lou Etta-Kuhfamilie. Ihr Züchter, Adolf Langhout, sagte über diese Kuhfamilie, dass es sich nicht um Schaukühe, jedoch aber um unauffällige Produktionskühe handelte (MILCHRIND, 2009). Insofern war die Verpaarung von Mtoto mit Elaine aus Rudolph schlüssig, wollte man einen speziellen „Gesundheitsvererber“ erzeugen. Die Familienbegründerin Lou Etta war die Schwester der Kuh Lou Ella, die in den USA 1985 den Bullen Leadman hervorbrachte (SAVAGE), der in Deutschland u. a. aufgrund seiner Söhne Lukas (Vererber des VOST) und Skywalker (Vater der ersten deutschen 200.000-Liter-Kuh Carlotta) bekannt wurde.

BIO-SIL®

KONTINUIERLICHE STEIGERUNG

Als spätreife Tiere mit trockenen Fundamenten und harten Klauen sowie gut texturierten Eutern und Entwicklungspotenzial werden die Mascol-Töchter beschrieben. Demnach handelte es sich bei diesen um keine „Turbo“Kühe, sondern um sich langsam entwickelnde Tiere, die mit jedem Lebensjahr an Statur und Leistung zunehmen. Ähnliches gilt auch für die Mercury (Mogul)- und Louis PP (Label P)Töchter. Auf den exakten Einsatz von Mascol musste dennoch Wert gelegt werden – die richtige Anpaarung macht die Kuh. Mascols Geheimrezept in puncto Langlebigkeit liegt demnach in der Exterieurvererbung in Verbindung mit der Spätreife seiner Töchter, gepaart mit beständig hohen funktionellen Zuchtwerten. Diese Eigenschaften resultieren aus seiner Genetik. Allein die Tatsache, dass 19 Jahre nach seinem Testeinsatz immer noch Töchter von Mascol in den Milchviehbetrieben unterwegs sind, bestätigt die Qualitäten des Bullen und zeichnet ihn als einen Zuchterfolg aus. → MARVIN GREILING

Die Zahlen von Mascol gestern und heute ZWS 08-2009 (MILCHRIND, 2009)

ZWS 08-2020 (VIT, 2020)

RZG

144

115

RZM

134

113

RZE

118

95

RZN

116

111

ZUCHTWERTE

RZR

110

103

RZS

125

109

RZD

108

107

RZKm

100

94

RZKp

109

109

Milchtyp

105

99

Körper

103

100

Fundament

121

112

Euter

112

83

Milch-kg

+ 1.619

- 44

Fett-%

+ 0,09

+ 0,23

Fett-kg

+ 75

+ 21

+ 0,14

+ 0,18

Eiweiß-% Eiweiß-kg Töchter aAa-Code

+ 69

+ 16

6.255

46.798

165234

QUELLEN: MILCHRIND (2009): Artikel „Mascol – Beständigkeit auf höchstem Niveau“; veröffentlicht in der Zeitschrift Milchrind, Ausgabe 04/2009 RIEHMER (2009): Knut Riehmer, Angestellter der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft und ländlichen Raum (TLLR), Sachbearbeiter Rinderzucht; Ausarbeitung zu Mascols Werdegang; persönlich übermittelt im Juni 2020 SAVAGE: Doug Savage; veröffentlich in der Holstein International-Reihe „Holsteinlegenden“, 2009-2010 VIT (2020): Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w. V.; veröffentlichte Zuchtwerte der KB-Bullen; Veröffentlichung unter https://service. vit.de/bulli-web/#/interbull/search; Zugriff am 30.06.2020 ZARWEL (2020): Hilmar Zarwel, Herdenmanager in der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) in Iden; persönliche Mitteilung im Mai 2020

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QZEIT OKTOBER 2020


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PASSION MILCHRIND

LEBENSLEISTUNGEN DEUTLICH GESTIEGEN Immer wieder steht die Nutzungsdauer der Milchkühe im Mittelpunkt der Diskussion, oftmals verbunden mit dem Vorwurf, dass die Kühe heute nicht mehr alt genug werden und viel weniger Milch in ihrem Leben produzieren, vor allem im Vergleich zu früheren Jahrzehnten.

Noch im Februar stand die Kontur-Tochter Getrud aus dem Stall von Christian Pohlmann, Rhenegge, dem Fotografen bei Zukunft Rind Modell.

Ein Gradmesser für die Langlebigkeit in der Milchviehhaltung ist ohne Zweifel die Anzahl der Kühe, die die Marke von 100.000 kg Milch in ihrem Leben erreicht haben. Um eine Aussage über die Entwicklung der Lebensleistungskühe in den hessischen Milchviehbetrieben abgesichert vornehmen zu können, wurde das vorhandene Datenmaterial (HVL-Jahresberichte, Auswertungen des BRS) um Einstufungsdaten und Pedigrees aus den zurückliegenden Jahrzehnten ergänzt. Selbstverständlich müssen diese Zahlen im Gesamtkontext mit der Entwicklung in der Milchviehhaltung bei den heute vorhandenen Herdengrößen gesehen werden und die Durchschnittsleistungen pro Betrieb haben sich in den zurückliegenden 50 Jahren auch enorm geändert. Die ersten Kühe mit einer Lebensleistung von über 100.000 Liter Milch wurden in Hessen 1970 registriert. In dem Jahrzehnt bis 1980 war die Anzahl dieser Kühe immer noch sehr gering; zwei bis vier Kühe wurden in diesen Jahren jeweils veröffentlicht. In den Schwarz- und Rotbuntbetrieben waren es anfangs komplett Kühe ohne Holsteingenetik und die ersten Fleckviehkühe haben bezüglich ihrer Abstammung mit der heutigen Population

QZEIT OKTOBER 2020

ebenfalls nichts mehr zu tun. Eine der ersten Schwarzbuntkühe, die es sogar auf 139.000 Liter Milch in ihrem Leben schaffte, war die zu dieser Zeit sehr bekannte DLG-Kuh Dilka aus dem Zuchtbetrieb Steinhagen in Grifte. Einige Jahre später überschritt bei den Rotbunten die bekannte Texel Red-Tochter Lore von Rudolf Erlemann, Adorf, ebenfalls die 100.000 Liter-Grenze und fast pa-rallel dazu erreichte die bundesschauprämierte HardusTochter Loni von Franz Zatocil, Annelsbach, diese herausragende Marke. Die Bedeutung dieser Lebensleistung vor 30 Jahren lässt sich dadurch gut ableiten, dass im HVL-Jahresbericht 1990 vier Kühe mit einer Lebensleistung von über 100.000 Liter Milch veröffentlicht waren.

Mit dem Bau neuer Laufställe und Leistungssteigerungen in den Herden, ist erwartungsgemäß die Anzahl der Lebensleistungskühe in der kommenden Dekade deutlich angestiegen. Aber zu diesem Zeitpunkt war die Zahl der Kühe nach wie vor mehr als überschaubar. Zu den bekanntesten Kandidatinnen zählen zwei auch als Bullenmütter erfolgreich genutzte Kühe, nämlich die Tempo-Tochter Natascha (Knell, Heidelbach) mit dem Sohn Elton und die Festus-Tochter Musenstar aus der Höringhäuser Herde von Fürst Solms, beide mit EX eingetragen. Nach wie vor waren es aber einzelne Kühe in den Herden, die die 100.000 Liter-Grenze überschritten haben und unter den immerhin 47 Kühen, die in 2000 gelistet waren, waren noch einige in Anbindeställen zu Hause. In den darauffolgenden Jahren kamen eine Reihe sehr erfolgreicher Zucht- und Schaukühe dazu und sie zeigten mehrfach mit ihren Söhnen ihr genetisches Potenzial. Dazu zählen die Astre-Tochter Vitality, Grand-Champion bei der Deutschen HolsteinSchau (Küster, Ehringshausen), die Vagant-Tochter Naomi (Reinbott, Rodenbach) oder die ebenfalls Nationalschau prämierte Vertrag-Tochter Modena (Grebe, Vasbeck) auch wieder EX-Kühe. Bekannte Bullenmütter wie die Blackstar-Tochter Elegance (Volke, Wetterburg), die


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PASSION MILCHRIND

Boy George-Tochter Benta (Biederbick, Sudeck) oder die Orkan-Tochter Orca (Trümner, Schiffelbach) ergänzten die Liste an Lebensleistungen dieser Zeit. Die Anzahl der Lebensleistungskühe nahm parallel auch in der Fleckviehzucht zu. Zu den erfolgreichsten zählt ohne Zweifel die Cantadou-Tochter Tine des Zuchtbetriebs Habermehl, die Mutter mehrerer Söhne in diversen Zuchtprogrammen. DIE FAMILIE MACHT´S

HERAUSRAGENDE KÜHE IN HESSEN NACH LEBENSLEISTUNG HOLSTEIN SCHWARZBUNT ÜBER 150.000 KG NAME

VATER

LAK. MILCH KG

F%

E%

F KG

E KG F+E KG VORNAME

Roma

Cash

12

198.977

3,77

3,11

7.501

6.188 13.690 Martin

Dicke

87

87

Zeila

Rudolph

12

195.367

4,55

3,27

8.889

6.389

15.278

Behrend GbR

87

83

Laguna

Tonic

13

173.255

3,78

3,22

6.549

5.579

12.128 Heinrich

Achler

91

87

Ombra

PM Magic

14

171.225

3,77

3,11

6.455

5.325

11.780 Bernd

Richter

89

Nadja

Mascol

7

169.755

4,14

3,51

6.917

5.853 12.770 Marion

Trümner

88

Arabella

Formation

13

166.345

3,31

2,93

5.506

4.874 10.380 Jochen

Wagner

87

9 Hansa

Dompteur

11

163.640

3,56

3,16

5.826

5.171 10.997 Friedrich u. BrüneAnette Fingerhut GbR

Antonia

Manat

10

160.542

3,99

3,37

6.406

5.410

Nikola

Shottle

6

160.297

4,37

3,40

7.005

5.447 12.452 Marion

Trümner

93

Jolly

Bolton

8

158.744

3,93

3,32

6.237

5.276

Caspar GbR

89

Gelina

Ingo

14

157.335

4,34

3,33

6.705

5.149 11.854 Reinhold

Liese

85

Panja

Jasper

10

156.396

4,35

3,37

6.803

5.271

12.074 Karl

Gleiser

88

Usch

Rubens RDC

12

156.391

4,04

3,39

6.318

5.302

11.620 Markus

Hess

91

Florina

Fact

13

156.097

3,89

3,22

6.072

5.026 11.098 Thomas

Andrea

Bookie

15

154.948

4,40

3,23

6.818

5.005

Herti

Blackmill

16

152.838

4,12

3,37

6.297

5.151 11.448 Albert

Limona

Bomber

11

152.485

3,90

3,40

5.947

5.184

11.816

NACHNAME

M

SteuernagelMarsch GbR

11.513

11.823 Jochen 11.131 Wilfried

Braun Wagner Leipold Seipel

K

F

E

G

89

89

88

85

86

85

92

91

90

89

89

88

89

88

90

89

89

86

85

84

85

91

90

90

86

89

-

-

-

-

-

93

94

92

93

88

90

91

90

88

82

86

85

87

89

89

89

88

90

90

90

-

-

-

-

-

85

87

86

86

86

-

-

-

-

-

87

87

85

82

85

Bonita Jarosch 11 152.444 4,66 3,56 7.104 5.427 12.531 Jochen 86 87 84 Wagner Die Einführung des GesamtMarylou Lakey 11 151.095 3,59 3,26 5.424 4.926 10.350 86 86 83 Stegmüllerzuchtwertes in der deutschen Wagener GbR Holsteinzucht mit deutlicher Betonung von Exterieur und HOLSTEIN ROTBUNT ÜBER 130.000 KG Nutzungsdauer hat mit dazu Blondy Kom Leader 12 145.619 4,61 3,32 6.713 4.835 11.548 Helmut Hocke beigetragen, die Liste der Gertrud Kontur 11 143.267 4,01 3,24 5.745 4.642 10.387 Christian Pohlmann 88 88 87 Nadja Helium 11 141.042 2,89 2,67 4.076 3.766 7.842 Fahrenbach 85 84 82 100.000er konstant länger GbR werden zu lassen, aber selbstDonna Maxi 9 139.489 4,32 3,49 6.026 4.868 10.894 Paul Josef Gotthardt Christmas Malibu-Red 11 136.333 3,99 3,38 5.440 4.608 10.048 88 86 92 Garthe u. verständlich waren es auch die Metz GbR weiter optimierten HaltungsOrka Orkan 7 133.392 4,33 3,39 5.776 4.522 10.298 Marion 45 Trümner Leda Elrado 11 130.552 4,17 3,59 5.444 4.687 10.131 Horst 84 81 86 Schöneweiss bedingungen. Dabei ist aufHulda Nick II 14 130.357 4,20 3,02 5.475 3.937 9.412 Hubert 83 83 86 Müller fällig, dass es Kuhfamilien gibt, in denen der Anteil FLECKVIEH ÜBER 130.000 KG R B F an Lebensleistungskühen Baskia Rosner 13 144.625 3,64 3,43 5.264 4.961 10.225 Daniel Müglich deutlich höher ist wie in manch Prinzess Regio 9 142.317 4,8 3,61 6.831 5.138 11.969 Richard Jäger 9 8 8 anderen unter vergleichbaren Tamara Zano 8 132.961 4,25 3,54 5.651 4.707 10.358 Habermehl GbR 9 7 8 Bedingungen. Einen gewissen Au sn a h mec h a ra k ter ROTVIEH ÜBER 130.000 KG hat dabei die Kuhfamilie, Fella 18 140.462 4,16 0 0 5849 5849 Ludwig Kessler die auf die Spitzenkuh Nicki VG 88 von Lothar Christ, Grüsen, zurückgeht. Inklusive der Sta m m ku h sind heute i n den B et r ieben Christ und Trümner elf Kühe zu finden, die es auf denen es fünf geschafft haben, Lebensleistungen von bis über 100.000 Liter gebracht haben. Dazu zählen zu 156.000 Liter Milch zu erreichen. auch die beiden Ausnahmekühe Nikola EX 93 und Nadja VG 89 aus dem Zuchtbetrieb Trümner, die zusätzDie inzwischen 20-jährige Ausnahmekuh Zeila der lich erfolgreiche Lieferantinnen von Spitzengenetik Familie Behrend in Langenthal gehört zu einer Linie, für die Zuchtprogramme waren. Ähnliches gilt für die die in diesem Stall stark verbreitet ist und aus der wieBlackstar-Tochter Elegance von Herbert Volke, Wetterderholt Lebensleistungskühe kommen. Auffallend ist hier der über Generationen konstant hohe Fettgehalt burg, die mit ihren Töchtern und deren Nachkommen auf in dieser Linie. Immer wieder mit mehrere Betriebe verteilt, inzwischen auch zehn Kühe überlegenen Kühen fällt bei Rotmit über 100.000 Liter Milch vorweist und als Mutter des bunt die Benta-Linie von Kurt und Bullen Landauer einen Vererber hinterlassen hat, der quer Martin Biederbick auf. Die im Zuchtüber das hessische Zuchtgebiet verteilt mit insgesamt und Ausstel lungsbereich er folg25 Kühen vertreten ist, die die 100.000 Liter-Grenze knareiche Taube-Kuhfamilie der Familie cken konnten! Eine nicht intensiv genutzte, aber äußerst Habermehl hat es auch mit immerhin Der Einfluss des Vaters erfolgreiche Kuhfamilie steht bei Heinz und Christian Merten, Landau, zurückgehend auf die Afro-Tochter sechs Kühe in der Dauerliste geschafft. ist unbestritten Sonja (geb. 1983), von der über verschiedene Generationen Auf der Bullenseite wurde bei der elf Nachkommen vorhanden sind, die diese LebensleisAuswertung bestätigt, was durch die Zuchtwertlisten tung erreicht haben. Erwähnenswert sind außerdem die durchaus nicht neu ist: Der für Nutzungsdauer bekannte Nachkommen der Ray-Tochter Parade bei Karl Gleiser, von

87

86

84

84

88

88

82

83

86

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45

90

85

84

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E 8 8

QZEIT OKTOBER 2020


20

PASSION MILCHRIND

Nach wie vor ist die Cash-Tochter Roma VG 88 von Martin Dicke, Volkmarsen, die Kuh mit der höchsten Lebensleistung nach Milch-kg in Hessen.

Vererber Ramos hat es auch in Hessen auf 30 Kühe mit über 100.000 Liter gebracht. Ihm dicht auf den Fersen folgt der TopQ-Vererber Gibor mit 25 Töchtern. Gleich stark vertreten ist Landauer in Bezug auf die Anzahl durchgeführter Besamungen, ein herausragendes Ergebnis, der beim Erscheinungsbild seiner Töchter immer wieder eine verblüffend ähnliche Handschrift erkennen lässt. Neben überregional stark genutzten Bullen wie Laudan und Lentini haben es auch die aus dem heimischen Programm stammenden Vererber Sony, Magnus und Progress auf 10 und mehr Töchter gebracht und unterstreichen, dass mit abgesicherter Genetik aus dem eigenen Programm erfolgreich gearbeitet werden kann. Der Red Holstein-Bulle Stadel hat auch in Hessen einen erheblichen Anteil an Lebensleistungskühen hinterlassen, auch hier mit einer uniformen Vererbung. In den Pedigrees der Fleckviehkühe mit über 100.000 Liter ist wiederholt die Überlegenheit bekannter Vererber wie Regio, Horwein oder Romen festzustellen. GUTES EXTERIEUR BILDET DIE BASIS

Ein Blick in die Exterieurdaten der Kühe lässt erkennen, dass die Lebensleistungskühe immer wieder durch überdurchschnittliches bis herausragendes Exterieur auffallen. So ist in den Herden mit komplett eingestuften Kühen fast immer ein ähnliches Bild zu erkennen: Lebensleistungskühe liegen im Einstufungsbereich bei aufwärts 85 Punkte und in einigen Herden mit einer deutlich erhöhten Anzahl an Kühen mit über 100.000 Liter sind bis zu fünf EX-Kühe gelistet. Von allen eingestuften Kühen (das sind über 700) liegt die Hälfte im Bereich über 85 Punkte und nur ganze 7 Kühe haben keine 80 Punkte erreicht. Der deutliche Anstieg auf aktuell über 200 lebende Kühe mit über 100.000 Liter Milch in den hessischen MLP-Herden zeigt deutlich, dass im Zuchtfortschritt eine weitere Optimierung in den verschiedenen Haltungsbereichen erfolgt ist. Oft fällt die Aussage: Der Strohbereich für die trockenstehenden Kühe und die Frischabkalber ist nicht mehr wegzudenken und spielt QZEIT OKTOBER 2020

eine ganz entscheidende Rolle, um eine hohe Lebensleistung bei den Kühen zu erzielen. In den zurückliegenden Jahren sind weitere Aushängeschilder der hessischen Zuchtbetriebe dazu gekommen, die sich als erfolgreiche Bullenmütter oder auch hochprämierte Schaukühe gezeigt haben. Dazu zählen die Maserati-Mutter Conchita (Gleiser, Schweinsberg), BOP Jamaika (Volke/ Hauck, Wetterburg), Nikita (Hauck, Schiffelbach), Petissa (Uhrig, Sulzbach), Etienne (Kalhöfer, Rhadern), Nikola (Trümner, Schiffelbach), Uschi (Hess, Lettgenbrunn), Krone (Allendörfer, Wehrheim), Polaris (Schweinsberger/Dersch, Niederwald), Natalie (Hellmuth, Haina), Jelykoe (Caspar, Heimertshausen) oder Venedig (Ritter, Schöneberg). Durchweg EX eingetragene Spitzenvertreterinnen aus dem HolsteinSegment, die in ihrem Leben bis zu 160.000 kg Milch produziert haben. In der Fleckviehzucht zählen die Regio-Tochter Prinzess (Jäger, Mörlenbach), die Zano-Tochter Tamara (Habermehl, Allmenrod) oder die fünffache Landessiegerin Belona (Kehm/Schmidt GbR) zu den Dauerbrennern mit hohem Bekanntheitsgrad. Sogar die noch in Hessen junge Braunviehzucht hat mit der Poldi-Tochter Rosalie aus dem Zuchtbetrieb Die Fundament- und Euternoten Brocke, Sudeck, eine überregiohaben den größten Einfluss auf nal erfolgreiche Bullenmutter in hohe Lebensleistungen, während der Liste stehen. die Körpernoten sich mehr im

Mittelfeld bewegen Die vorliegende Auswertung zeigt deutlich, dass es in den hessischen Milchviehbetrieben auf breiter Basis gelungen ist, die Zahl der Lebensleistungskühe konstant zu steigern und das eine beachtliche Anzahl an Herden in den letzten Jahren erfolgreich war. Die ersten Kühe mit Lebensleistungen von über 100.000 Liter Milch waren 15 bis 18 Jahre alt, als sie die Grenze überschritten. Bei dem heutigen Leistungspotenzial ist es nicht selten, dass Kühe mit sieben oder acht Abkalbungen und Durchschnittsleistungen von 11.000 bis 12.000 kg Milch die 100.000 Liter-Grenze überschreiten. Bei konsequenter Nutzung der überlegenen Genetik, häufig komplett aus dem heimischen Zuchtprogramm, in Kombination mit ständiger Weiterentwicklung der Managementmaßnahmen haben die hessischen Betriebe ein vorzügliches Niveau – dargestellt über die Anzahl der Kühe mit über 100.000 Liter Milch. Die ständige Weiterentwicklung in wichtigen Managementkomplexen, ergänzt durch die Einführung von Selektionsinstrumenten wie den Relativzuchtwert Gesund, wird den Schritt weiter unterstützen. Der Erfolg ist eindeutig und sollte auch entsprechend dargestellt werden, wo immer es notwendig ist. → JOST GRÜNHAUPT, KRISTER SCHELLE


PASSION MILCHRIND

SCHNAPPSCHÜSSE AUS DER PRAXIS Wir freuen uns über Ihren fotografischen Input, um diese Rubrik auszubauen.

Wenn Highlands verstecken spielen.

Körperpflege muss sein

„Ich bin größer!“ „Nein ich!“

Irgendwo hier war es doch.

Kopfschmuck bei Galloway

Die 20-jährige Zeila ist aktuell die älteste Milchkuh Hessens

Cyrano im Doppelpack

Familienfoto mit Bulle

Es wird Herbst

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PASSION FLEISCHRIND

Die Leistungsprüfanstalt Dornburg macht praxisrelevante Daten unserer Fleischrinderbullen vergleichbar.

JUBILÄUM IN DORNBURG Seit nunmehr 20 Jahren durchlaufen Fleischrinderbullen in Thüringen die stationäre Leistungsprüfung in der Prüfanstalt Dornburg, um nach einem erfolgreichen Abschluss bei einer Auktion versteigert zu werden.

Im Sommer 2000 wurde der Prüfbetrieb in der LPA Dornburg von der Nachkommenschaftsprüfung von F1Kreuzungen (Fleischrinderbullen x Milchkühe) sowie Rassevergleichen auf eine kombinierte Eigenleistungsund Nachkommenschaftsprüfung von Fleischrinderjungbullen in der Reinzucht umgestellt. Durch die Minimierung der umweltbedingten Einflüsse aufgrund der Prüfung unter vergleichbaren Umweltbedingungen auf Station lässt sich der genetisch bedingte Teil von erbrachten tierischen Leistungen mit höherer Sicherheit bestimmen. QZEIT OKTOBER 2020

PRÜFVERFAHREN

In die Prüfung werden nur intensive und mittelintensive Rassen einbezogen. Die dominierende Rasse stellt dabei mit 71 % Fleckvieh-Simmental dar, gefolgt von Charolais mit 11 %. Angus und Limousin liegen beide bei 7 % (Tabelle 1). Während der letzten 20 Jahre wurden aber auch einzelne Bullen der Rassen Gelbvieh, Hereford, Salers, Pinzgauer, Piemonteser, Blonde d‘ Aquitaine sowie Rotes Höhenvieh geprüft. Diese Rassen spielten aber im Prüfgeschehen eine eher untergeordnete Rolle und die Einstallung erfolgte über die Prüfjahre nicht kontinuierlich. Die Prüfkapazität der Station umfasst seit 2006 etwa 140 Tiere, wobei aber die optimale Auslastung nach der Erfahrung der letzten Jahre bei 100-120 Bullen und 5-6 Tieren je Bucht liegt. In den ersten Jahren war die Kapazität wegen parallel laufender Kälberversuche etwas eingeschränkt. Von 2.106 eingestallten Bullen schlossen 2.068 die Prüfung erfolgreich ab. In 38 Fällen, das sind


23

PASSION FLEISCHRIND

1,8 %, verließen die Bullen die Station ohne ein Prüfergebnis aufgrund von Erkrankungen, Charakterproblemen bzw. Notschlachtungen und Verendungen. Das kann als ein sehr gutes Ergebnis gewertet werden. Dem Gesundheitszustand, besonders dem BHV1-Status, wird oberste Priorität beigemessen. Daher kommen nur BHV1-freie Betriebe für eine Beschickung der Station in Frage. Seit den letzten Jahren wird angestrebt, vermehrt Bullen aus Para-TB-unverdächtigen Beständen zu prüfen, um die gesteigerte Nachfrage zu befriedigen. Einstallungstermine sind jeweils die Monate August und Oktober. Im August werden die Tiere aus der Winterabkalbung (Oktober bis Januar) und im Oktober die Tiere aus der Frühjahrsabkalbung (Februar bis April) eingestallt. Im Zuchtbetrieb erfolgt eine erste Vorselektion anhand der Merkmale Zuchtwert, Phänotyp des Bullen sowie den Ergebnissen der Leistungsprüfung der Eltern. Maximal sechs Bullen teilen sich eine Gruppenbucht mit Vollspaltenboden, die teilweise mit Gummimatten ausgelegt ist. Die Zusammenstellung der Bullen in Gruppen erfolgt nach Gewicht und nicht nach dem Alter, wobei Partien von einzelnen Züchtern möglichst nicht getrennt werden. Außerdem werden einzelne Rassen buchtenweise zusammengestellt. Grobfutter wird als Mischration mit der Hauptkomponente Maissilage ad libitum verabreicht. Die Versorgung mit Kraftfutter erfolgte bis zum Jahr 2016 über Futterautomaten, danach wurden die Futterautomaten aus Altersgründen deinstalliert und seitdem wird das Kraftfutter mit in die TMR gemischt. Einer 14-tägigen Eingewöhnungsphase schließt sich der Prüfabschnitt von rund 180 Tagen an. In dieser Zeit werden die Tiere monatlich Vermindertes Wachstum gewogen. Entsprechend den und Bemuskelung sowie Einstallungsterminen endet Mängel an Skelett, Glieddie Prüfung im Februar bzw. maßen und Klauen sind im April des Folgejahres.

Zuchtausschlusskriterien

Als zusätzliches Selektionsmerkmal wird der Charakter herangezogen. Nervöse Tiere, die sich spätestens nach dem Anbinden zeigen, werden selektiert. Nicht gekörte Prüftiere werden im Schlachthof geschlachtet oder es erfolgt eine Rückführung zum Züchter, die sie dann selbst vermarkten. LEISTUNGSFÄHIGKEIT DER EINZELNEN RASSEN

Die Leistungsfähigkeit der einzelnen Rassen ist in Abbildung 1 dargestellt, wobei sich die Ergebnisse auf alle geprüften Tiere der jeweiligen Rassen beziehen. Auffällig ist hier die hohe Spannweite der beiden Prüfmerkmale, die viel Raum für eine Selektion zulässt. Die höchsten Lebenstagszunahmen erreichten die Fleckviehbullen mit 1.494 g, dicht gefolgt von den Charolaisbullen mit 1.476 g. Die Rasse Angus steht mit 1.380 g an dritter Stelle. Hinsichtlich der Prüftagszunahmen steht Charolais ganz knapp mit 1.635 g an erster Stelle gefolgt von Fleckvieh mit 1.631 g. An dritter Stelle finden sich wiederum die Angusbullen mit 1.571 g.

Die Futterration in Dornburg ist bewusst auf durchschnittliche Prüftagszunahmen von 1.600 bis 1.700 g ausgelegt. Bei diesem Prüfniveau zeigen die Probanden ihre genetischen Unterschiede und es wird so Skelettmängeln und Klauenproblemen vorgebeugt. Unter diesem Aspekt sind die vorliegenden Ergebnisse der Prüfstation als gut zu bewerten. CHARAKTER ALS SELEKTIONSMERKMAL

Da die Umgänglichkeit der Bullen ein wichtiger Aspekt in der Mutterkuhhaltung ist, werden Tiere mit Charakterfehlern streng selektiert. Hier duldet man keine Kompromisse, da der Charakter eine hohe Erblichkeit aufweist und die Gesundheit der Menschen höchste Priorität hat. Des Weiteren erfolgt bei allen Bullen im letzten Prüfabschnitt ein dreitägiger Anbinde-Test. Dazu werden die Tiere aufgehalftert und mit einem Strick am Fressgitter angebunden. Lassen sich Bullen überhaupt

Tabelle 1: Anzahl Einstallungen über 20 Jahre Leistungsprüfung ANZ. EINSTALL.

ANZ. ABSCHL.

AN

2000/2001

84

84

4

12

57

6

5

2001/2002

95

95

4

22

49

15

5

2002/2003

86

85

6

11

60

5

3

2003/2004

76

76

3

14

49

5

5

PRÜFSAISON

CHA

FLF

LIM SONSTIGE

2004/2005

74

74

8

12

50

3

1

2005/2006

103

96

6

19

47

19

5 2

2006/2007

121

121

7

21

76

15

2007/2008

143

140

8

16

94

20

2

2008/2009

126

124

6

12

94

9

3

2009/2010

127

124

9

13

90

9

2010/2011

71

69

7

5

51

2011/2012

125

123

7

10

91

9

6

2012/2013

123

121

7

8

90

7

9

2013/2014

112

111

12

8

86

2014/2015

119

118

10

7

95

3

2015/2016

119

118

13

11

91

2

1

2016/2017

100

98

6

7

77

2

6

3 6

5 3

2017/2018

114

110

8

12

84

3

3

2018/2019

104

100

10

6

78

3

3

2019/2020

84

81

4

3

72

1

1

2106

2068

145

229

1481

136

77

Gesamt

Abbildung 1: LTZ und PTZ – Ergebnisse und Spannweiten 2.400 2.200 2.000

2144 1944

1861

1.800 1788

1.600

1631 1543

1.400

1353

1332

1.200

1214

1214

1316

1161

1.000 Fleckvieh Sim. (1481)

Angus (145)

Charolais (229)

Ø PTZ (g) Ø LTZ (g)

QZEIT OKTOBER 2020


24

PASSION FLEISCHRIND

nicht anhängen und wehren sich vehement, so führt auch dies zum Zuchtausschluss. Unter den Selektionsgründen nahm das Merkmal Charakter allerdings innerhalb der Prüfjahre den letzten Platz ein.

Abbildung 2: Meßstelle für das Auflegen des Ultraschallkopfes

VERMARKTUNG

Die Vermarktung der Zuchtbullen erfolgte direkt nach Abschluss der Prüfung über Auktionen in Teichröda, Dornburg und seit 2004 im Vermarktungszentrum der Qnetics in Laasdorf. Mit Ausnahme von Teichröda werden die Bullen lose im Ring vorgestellt. Diese Form des Verkaufs hat sich inzwischen bewährt und wird auch von den Käufern akzeptiert. Von 1.265 gekörten Bullen (62% von den Abschlüssen) wurden 1.094 zum Durchschnittspreis von 2.545 Euro über Auktionen verkauft. Die Differenz diente dem Eigenbedarf beziehungsweise erfolgte der Verkauf zu einem späteren Zeitpunkt ab Hof. → ULRIKE NIEBLING UND WOLFRAM KNORR

→ ULTRASCHALLMESSUNG Ein Vorteil der Stationsprüfung ist die Möglichkeit der Erfassung zusätzlicher Merkmale. In Dornburg wird seit 2004 die Rückenmuskelfläche und die Fettauflage am langen Rückenmuskel zwischen der 12. und 13. Rippe (Abbildung 2) durch Ultraschallmessung erfasst und für Selektionsentscheidungen herangezogen. Die gemessene Rückenmuskel-

fläche (gewichtskorrigiert) weist eine enge Beziehung zu den Schlachtmerkmalen auf und erlaubt eine Vorhersage des Schlachtkörperwertes am lebenden Tier.

Die Stationsprüfung ist ein wirksames Instrument, um die Besten zu filtern Abbildung 3: Klauenhärte-Messgerät

FAZIT Die Stationsprüfung ist ein wirksames Instrument zur züchterischen Verbesserung der Fleischrinderpopulation. Anhand der Vielzahl der auf Station erfassten Informationen ist es möglich, eine sehr intensive und harte Selektion vorzunehmen, damit nur die genetisch

→ KLAUENMESSUNG

besten Tiere zur Zucht verwendet werden.

Seit dem Jahr 2003 werden gegen Ende der Prüfung von jedem Bullen an je einer Vorder-

Für die Thüringer Züchter ist die Eigenleistungs-

und Hinterklaue Messdaten von Trachten-

prüfung auf Station ein wichtiger Bestandteil

höhe sowie Klauenhornhärte erfasst.

der Fleischrinderzucht geworden und sollte

Da die Fleischrindbullen in ihrem späteren

unbedingt fortgeführt werden, da nur hier ein

Zuchteinsatz hauptsächlich im Freien gehal-

Vergleich der genetischen Leistungsfähigkeit

ten werden, sind harte Klauen von Vorteil,

der Bullen unter gleichen Umweltbedingungen

gerade wenn der Zuchtbetrieb viele steinige

gewährleistet werden kann. So geht weniger

Flächen besitzt. Von den Käufern bei der

gutes genetisches Potenzial verloren, da viele

Auktion wird dieses Merkmal sehr geschätzt

Herdbuchbetriebe keine Möglichkeit haben,

und zur Kaufentscheidung mit herangezogen.

Zuchtbullen selbst aufzuziehen. Die dafür not-

Als Messinstrument dient ein analoges

wendige Förderung aus Thüringer Landesmittel

Härtemessgerät der Firma Zwick (Abbildung 3).

war und ist für die Stationsleistungsprüfung

Beim Messvorgang wird das Härteprüfge-

gut eingesetzt und zukunftsorientiert. So

rät mit der vorgeschriebenen Anpresskraft

können den Mutterkuhhaltern sichere und ge-

stoß frei gegen die Klaue gedrückt, bis die

netisch hochwertige Deckbullen zur Verfügung

Auflagefläche satt aufliegt. Danach ist die

gestellt werden.

Klauenhärte bequem ablesbar.

QZEIT OKTOBER 2020


PASSION FLEISCHRIND

KENNZEICHNUNG DES HORNSTATUS Sowohl bei Milchrindern als auch bei mehreren Fleischrinderrassen ist der Hornstatus der Tiere für viele Züchter ein wichtiger Aspekt. Aber aus welcher Quelle stammen die Hornstatus-Informationen, die in Pedigrees und Katalogen zu finden sind? Derzeit gibt es drei Herkunftsmöglichkeiten: den Markertest im Labor, die SNP-Typisierung und die Annahme aufgrund der Elterninformation und des Phänotyps. Das Ergebnis des Markertests wird seit längerer Zeit bereits mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Um eine bessere Differenzierung zwischen den beiden verbleibenden Quellen vornehmen zu können, wird die Hornstatus-Angabe, die aufgrund des Phänotyps oder der Elterninformation ausgegeben wird, mit einer Raute (#) versehen. Diese Kennzeichnung des Hornstatus wurde im Fleischrinderbereich bereits im April diesen Jahres umgesetzt und ist seit dem 1. Juli auch bei den Milchrindern aktiv.

NEUIGKEITEN AUS DER HERDBUCHZUCHT Durch die SNP Typisierung werden genetisch Besonderheiten und Erbfehler in der Genom Datenbank erfasst. Die Übernahme in das VIT-Herdbuch erfolgt dann, wenn das Merkmal sicher validiert ist.

→ SANDRA WASCHNEWSKI

ÜBERSICHT FÜR DIE BEZEICHNUNGEN DES HORNSTATUS PP*

homozygot hornlos laut Markertest

PP

homozygot hornlos laut SNP-Ergebnis

PP#

homozygot hornlos, kein Test, Annahme aufgrund der Elterninformation

PPS

homozygot hornlos laut Markertest oder SNP-Ergebnis und phänotypisch Wackelhorn

Pp*

heterozygot hornlos laut Markertest

Pp

heterozygot hornlos laut SNP-Ergebnis

Pp#

heterozygot hornlos, kein Test, Annahme aufgrund der Elterninformation

PS*

heterozygot hornlos laut Markertest und phänotypisch Wackelhorn

PS

heterozygot hornlos laut SNP-Ergebnis und phänotypisch Wackelhorn

PS#

kein Test, phänotypisch Wackelhorn

pp*

gehörnt laut Markertest

pp

gehörnt laut SNP-Ergebnis

pp# oder H#

phänotypisch gehörnt oder Annahme aufgrund der Elterninformation

P#

phänotypisch hornlos, kein Test, Genotyp unbekannt

Die Validierung weiterer Doppellender-Genvarianten wurde erfolgreich abgeschlossen. Somit sind nach der Variante nt 821 für Angus auch die Mutationen F 94 L und Q204X durch die SNP-Typisierung sicher erfasst. Letztere sind für die Rassen Limousin, Charolais und Uckermärker bekannt. Der Variante Q204X werden negative Eigenschaften bezüglich der Kalbung zugeschrieben. Somit gab es den Beschluss, dass Bullen der Rasse Limousin, Charolais und Uckermärker ab 1. Oktober 2020 mit einem homozygot positiven Ergebnis auf Q204X nicht mehr ins Herdbuch A eingetragen werden. Die Zuchtprogramme wurden darauf hin im Qnetics-Gebiet bereits angepasst. An der Validierung weiterer Merkmale wird gearbeitet. So gibt es gute Aussichten für das Rote Höhenvieh beim Merkmal DEB (Dystrophic Epidermolysis Bullosa). Die Sonderregelung beim Zuchtprogramm der Rasse Zwergzebu läuft am 31.12.2020 aus. Damit fallen erleichterte Anforderungen bei Körungen in den Herdbuchabteilungen der Großelterngeneration weg.

Die Zucht auf Hornlosigkeit nimmt nicht nur bei Fleckvieh-Simmental Fahrt auf.

Rassen aus der Doppelnutzung, die zur Fleischnutzung umgetragen werden, behalten im Fleischrinder-Herdbuch ab sofort die Herdbuchstufe aus dem Herdbuch der Doppelnutzung, auch wenn sie zum Beispiel keine Wägung haben. Im Qnetics-Gebiet betrifft es die Rassen Fleckvieh, Hinterwälder, Pinzgauer, Grauvieh und Pustertaler. → WOLFRAM KNORR

QZEIT OKTOBER 2020

25


26

PASSION FLEISCHRIND

EXTERIEURKRACHER Zeitraum 1. Februar bis 31. August 2020

Diese Hereford-Kuh aus der Herde von Pascal Eichler, Simmershausen, rangiert in der Topliste mit einer Einstufung von 8-8-7 G.

Das Blonde d´Aquitaine-Nachwuchstalent Tonia von Andrea Helmer aus Reinhards überzeugt mit dreimal 8 in allen relevanten Merkmalen.

FLEISCHRINDER

Joviale

DE 06 65204860

Glorieux/Pianiste

Limone

DE 06 65427870

Froufrous/Seigneur

Virginie

DE 06 65419733

Ocean/Unickel

DE 06 65426413

Nils/Aragon

Dina

DE 06 65425108

Doc 1068/Samuel

Fina

DE 16 03515955

Heimke/Conal

Garda

DE 06 65420057

Gordon/Benno

Lagos

DE 06 65205176

Champion/Romeo

Lee

DE 06 65205141

Discret/Cid

Lena

DE 06 65205012

Glorieux/Aramis

Lossa

DE 16 03572765

Hannes/Junior

Amadea

DE 06 65442391

Hambourg/Okapi

Bea

DE 06 65442394

Hambourg/Froufrous

Delphine

DE 06 65438895

Colbert/Aristote

Faehnchen

DE 06 65434328

Jonas/Billi

Gerli

DE 06 65432961

Luxus/Champion

Gitta

DE 06 65433610

Halem/Andrea

Gundel

DE 06 65438901

Galet II/Beethoven

Isi

DE 06 65433606

Lennox/Chaplin

Jena

DE 06 65204830

Expressif/Ducedeseco

Julchen

DE 06 65418588

Ben/Capitole

Juli

DE 06 65204980

Elysee/Seducteur

Lara

DE 06 65438885

Hades/Atoupic T

Lea

DE 06 65442403

Gregor/Seigneur

Lolita

DE 16 03572764

Junior/Luxus

Lucy

DE 06 65438893

Colbert/Delgado

Morphene

DE 06 65205388

Espoir/Cid

Nextase

DE 07 70433687

Ideal/Glorieux

Orchifee

DE 16 03822207

Heimke/Lambert

Sabrina

DE 06 65432085

Targo/Mirco

Sandra

DE 06 65432082

Targo/Mirco

Sunny

DE 06 65439197

Bourgogne/Sesame

Utopie

DE 06 65438894

Colbert/Spoutnick

Viktoria

DE 16 03523785

Junior/Luxus

DE 06 65433319

Sydney/Rare

Eyra

DE 13 04957267

Kombi R/Nick B995

3

8

8

7

M

AA Bischoff PTR GmbH, Neukirchen

DE 06 65432960

Chicmod BB/Honk

Chrissi

DE 06 65449401

Arab/Iron Ore

1

8

8

7

G

AA Rainer Henz, Moischt

DE 06 65432932

Capitol/Dallas SC

Cilla 64

DE 06 65441164

Admiral/Ml.Limited

1

8

7

8

G

AA Ulrich Heinz, Wehrda

DE 07 70557953

Faun/Cesar-RS

Essence 58

DE 06 65441158

El Paso/New Year

1

8

8

8

G

AA Ulrich Heinz, Wehrda

Fenja

DE 09 44951499

Zafir/Bacchus SW

Henja

DE 06 65446419

Time Out/Iron Ore

1

8

7

8

G

AA Hessische Staatsdomäne, Beberbeck

Sonja

DE 16 03114276

Bruno/Lorenzo

Imke

DE 06 65448891

Etos/Advantage

1

8

8

7

G

AA Lutz Grein, Holzburg

Enja

DE 06 65404632

Pascha/Papst

Mary

DE 06 65441153

Cody/Ml. Limited

1

8

8

7

G

AA Ulrich Heinz, Wehrda

Holly

DE 06 66138875

Colorado/Honannes

Primrose

UK5204 52701907 Jasper/Rhetorical

1

8

7

8

G

AA Ulrich Heinz, Wehrda

Juxi

DE 16 03086894

Dixie/Picard

Silke

DE 06 65437973

Diego/Joe

1

8

7

8

M

AA Felix Hoffarth, Hof Eselsmühle

Merle

DE 16 03234181

Steinadler/Tobias

Ricarda

DE 06 65408353

Theo/Elvis

6

8

8

7

M ANG Felix Hoffarth, Hof Eselsmühle

Paula

DE 06 65404642

Rocky/Vanstein

DE 06 65304739

Go/Colorado

6

8

8

7

G ANG A. Fritz-Emmerich, Leidenhofen

Resi

DE 16 03315351

Carl/Donator

DE 06 65304734

Go/Columbus

6

8

8

7

G ANG A. Fritz-Emmerich, Leidenhofen

Weronika

DE 06 65307281

Champion/Henri

Carolin

DE 06 65420657

Louis/Go

5

8

8

7

K ANG A. Fritz-Emmerich, Leidenhofen

DE 15 01666872

Vampir/Steinadler

Anni

DE 16 03363793

Shill/Paulus

4

8

8

7

M ANG Henry Richter, Thonhausen

Baronin

DE 06 65414259

Baron/Tommy

Girly

DE 16 03530240

Shill/Santo

4

7

9

7

M ANG Henry Richter, Thonhausen

Belli

DE 06 65414255

Toto/Irocrocket

Mercedes

DE 06 65426535

Ozzo/Red Label

4

8

8

7

G ANG Felix Hoffarth, Hof Eselsmühle

Finja

DE 16 03143324

Hoeness/Rosenherz

Müsli

DE 06 65426538

Ozzo/DJ

4

8

8

8

G ANG Felix Hoffarth, Hof Eselsmühle

Gerdis

DE 06 65404659

Ramiro/Zorro

Heideblume

DE 06 65433489

Louis/Eros

3

8

8

7

M ANG Felix Hoffarth, Hof Eselsmühle

Ida

DE 14 04709545

Pitt/Dixie

Mara

DE 06 65436626

Take Red/Red Legend

3

8

8

7

G ANG Thomas Wicke, Wolfershausen

Pamina

DE 06 65418011

Carl/Vanstein

DE 06 65428736

Louis/Go

3

8

8

7

M ANG A. Fritz-Emmerich, Leidenhofen

Amy

DE 05 38332019

Calvin/Hoeness

DE 16 03554049

Esco/Rudi

3

8

7

8

M ANG Beatrice Fenk, Tiefthal

Emilia

DE 06 65418030

Homer/Siggy

Bora

DE 06 65427630

Nebraska/Tabor

2

8

8

7

M ANG Timo Böck, Brensbach

Isabella

DE 06 66773542

Schiller/Balou S.W.

Doro

DE 16 03653914

Finn/Shill

2

8

8

7

M ANG Henry Richter, Thonhausen

Kaja

DE 16 03530336

Hallas/Vito

Franziska

DE 06 65433330

Destroyer/Emperor

2

8

8

7

M ANG Friedhelm Simon, Bellings

Felia

DE 06 65440372

Homer/Hoeness

Helena

DE 06 65433508

Louis/Eros

2

8

8

7

G ANG Felix Hoffarth, Hof Eselsmühle

Juni

DE 16 03574323

Vinni/Strabinos

Leoni

DE 06 65434350

Louis/Martin

2

8

8

7

G ANG A. Fritz-Emmerich, Leidenhofen

Krisby

DE 16 03488514

Frede/Carl

Monja

DE 06 65425610

Code-Red/Tino

2

8

8

7

M ANG Eltetal Agrar GmbH, Gerstungen

Krystal

DK 87 20100190

Charlie/Sirius

Damara

DE 16 03817660

Moses/Shill

1

8

8

8

M ANG Henry Richter, Thonhausen

Leira

DE 16 03714100

Aladin/Leo

Eluna

DE 03 59982346

Zeus 3B/Igor

1

9

8

7

M ANG Eltetal Agrar GmbH, Gerstungen

Limone

DE 16 03744133

Imperator/Poldau

Neeltje

DE 06 65446381

Oberst/Alonso

1

8

7

8

G ANG Hessische Staatsdomäne, Beberbeck

Luzy

DE 16 03714073

Aladin/Fred

DE 16 03688692

Polo/Galan

1

8

8

7

M ANG Mathias Weise, Dreba

Marille

DE 16 03574225

Theo/Major Sky

Capri

DE 06 65403715

Vin/Landais

6

8

8

7

G

BA Andrea Helmer, Reinhards

Priska

DE 06 65425491

Uberto/Rocky

Gerlis

DE 06 65416103

Romarin/Oulou

5

8

8

7

M

BA Andrea Helmer, Reinhards

Adretta

DE 16 03574413

Husar/Major Sky

Josephine

FR 53 42761011

Excellent/Abricot

4

8

8

7

G

BA Alexander Kupfer, Hahn

Amy

DE 15 04440887

Gabriel/Emotion lm

Naomie

DE 06 65415208

Colorado/Potter

3

8

8

8

G

BA Jürgen Reichwein, Villmar

Antonia

DE 06 65447723

Zorro/Atlas

Cessi

DE 06 65421809

Digne/Colorado

2

8

8

7

G

BA Jürgen Reichwein, Villmar

Ariva

DE 16 03574381

Jim/Rosenherz

Christina

DE 06 65433893

Diplomat/Colorado

1

8

7

8

G

BA Jürgen Reichwein, Villmar

Centa

DE 06 65438383

Macho/Hubert

Manhatten

DE 06 65436803

Divaldo/Massey

1

8

8

7

G

BA Kömpel GbR, Großenlüder

Emilia

DE 16 03810929

Merlin/Vario

Mon Belle

DE 06 65436802

Horion/Stan

1

8

8

7

G

BA Kömpel GbR, Großenlüder

Freija

DE 16 03574456

Jim/Prinz-Hein

Nikita

DE 06 65436819

Tristan/Chouchou

1

8

8

8

G

BA Kömpel GbR, Großenlüder

Frühling

DE 16 03574374

Jim/Worldwide

Tonia

DE 06 65429460

Valino/Till

1

8

8

8

G

BA Andrea Helmer, Reinhards

Geo

DE 06 65440570

Totilas/Hermes

Venezia

DE 06 65433874

Digne/Souverain

1

8

7

8

G

BA Jürgen Reichwein, Villmar

Karo

DE 06 65425502

Homer/Mars S.W.

Sternchen

DE 16 03589962

Norbert Z/Nepomuk

3

8

8

7

M

BGA Agrarproduktion, Görsbach

Kathy

DE 06 65436389

Worldwide/Hieronymus

Havel

DE 06 65204536

Champion/Turin

5

8

8

7

M

CHA Sven Hasenauer, Neunkirchen

Leika

DE 16 03815355

Aladin/Hoeness

Delia 2

DE 15 01707727

Heros/Menard

4

8

8

7

G

CHA Stefan Damm, Buchenau

Lima

DE 16 03574403

Husar/Konrad

Fanny

DE 06 65407175

Billi/Jaguar

4

8

8

7

G

CHA Björn John, Kubach

Luna

DE 15 01287194

Steinadler/T-Bone

Riane

DE 06 65406322

Rebel 3r/Honk

4

8

8

8

G

CHA Alexander Schneider, Alten-Buseck

Maja

DE 15 01374746

Leeky-Soup/Valuta

DE 06 65412220

Luke/Mathieu

4

8

8

7

M

CHA Nicole Eigenbrod, Branders

Marli

DE 16 03815348

Aladin/Steinadler

Annika

DE 06 65427868

Hambourg/Uhlan

3

8

8

7

G

CHA Wilfried Steinhauer, Ellar

Melisa

DE 16 03815351

Aladin/Leo

Germania

DE 06 65419093

Bernd/Volker

3

8

8

7

G

CHA Bernd Glaeser, Herolz

Mona

DE 16 03810944

Casper/Petacci

QZEIT OKTOBER 2020


PASSION FLEISCHRIND

3

8

8

8

G CHA Sven Hasenauer, Neunkirchen

Nynne

DK 41 34400577

Wonderboy/Emil

1

8

8

7

G

FLF Gregor Meyer, Wehrheim

3

8

8

7

G CHA Wilfried Steinhauer, Ellar

Pausine

DE 16 03815360

Aladin/Piston

1

8

8

7

M

FLF Petra Rauschenbach, Remsa

3

8

8

7

G CHA Volker Reinhard, Niederbrechen

Sophie

DE 06 65440549

Egon/Ursus

1

8

8

7

G

FLF Markus Rahn, Bobenhausen

3

8

8

7

G CHA Nicole Eigenbrod, Branders

Whitney

DE 06 65440543

Egon/Gabor

1

8

8

8

G

FLF Markus Rahn, Bobenhausen

2

8

8

7

G CHA Johannes Rabenau, Londorf

DE 16 02402880

Leo/1601683217

1

8

8

7

G

FLF Jan Scholz, Freiberg

2

8

8

7

M CHA GbR Fraatz, Pölzig

DE 16 03551689

Cardinal/Soko

1

8

8

7

M

2

8

8

7

G CHA Hans-Peter Müller, Weipoldshausen

Yoke

DE 06 65306040

Enzian/Desperado

7

8

9

7

M

GAL Kraft GbR, Ottrau

2

8

8

7

G CHA Sven Hasenauer, Neunkirchen

Aloa

DE 03 56786668

Piet/Bandy

4

8

7

8

G

GAL Kraft GbR, Ottrau

2

8

8

7

G CHA Sven Hasenauer, Neunkirchen

Blue09

DE 06 65421892

Thunder/Platonow

3

8

8

7

G

GAL Mützel-Geiger GbR, Bieber

2

8

8

7

G CHA Sven Hasenauer, Neunkirchen

Carola

DE 06 65411634

Ace/Wrenton

3

8

8

7

G

GAL Hoffmann GbR, Renda

2

8

8

8

M CHA Gerd Kipping, Wilchwitz

Ice 2.

DE 06 65421898

Thunder/Barack

3

8

8

7

M

GAL Mützel-Geiger GbR, Bieber

1

8

8

7

G CHA Wilfried Steinhauer, Ellar

Leska

DE 06 65421893

Xplosive 1/Wiegand

3

8

8

8

G

GAL Mützel-Geiger GbR, Bieber

1

8

8

7

G CHA Wilfried Steinhauer, Ellar

Anke

DE 05 38509278

Winnetou/Legacy N7

2

8

8

7

G

GAL Christian Huhn, Allendorf

1

8

8

8

G CHA Volker Reinhard, Niederbrechen

Lieselotte

DE 06 65415167

Merlin/Max

2

8

8

7

M

GAL Volker Vetter, Obermengelbach

1

8

8

7

G CHA Björn John, Kubach

Quinci

DE 06 65435104

Promoter/Hamlet

2

8

8

7

M

GAL Norbert Noll, Treisbach

1

8

8

7

G CHA Martin Bierwirth, Weissenborn

Rika

DE 06 65415445

Orano/Neandertal

2

8

8

7

M

GAL Hoffmann GbR, Renda

1

8

8

7

G CHA Christian Thöne, Wethen

Yuana

DE 06 65435293

Laddie/Häger

2

8

8

7

G

GAL Kraft GbR, Ottrau

1

8

8

8

G CHA Volker Reinhard, Niederbrechen

Aster08

DE 06 65442598

Thunder/Kass_12 F

1

8

8

7

M

GAL Mützel-Geiger GbR, Bieber

1

8

8

7

M CHA Christian Thöne, Wethen

Benita

DE 06 65443251

Cassius/Neandertal

1

8

8

7

G

GAL Struthhof GbR, Finsternthal

1

8

8

7

M CHA Sven Hasenauer, Neunkirchen

Charm 3rd

UK5627 28400307 Hallmark/Lieutenant

1

8

7

8

G

GAL Reinhard Kreß, Niederkalbach

1

8

7

8

G CHA Michael Döhne, Wolfhagen

Elli

DE 15 01414498

Nordland/Ohm

1

8

7

8

M

GAL Andre´ Tresselt, Kleinhelmsdorf

1

8

8

7

G CHA Sven Hasenauer, Neunkirchen

Hillary

DE 06 65435704

Thunder/Jury

1

8

8

8

G

GAL Mützel-Geiger GbR, Bieber

1

8

8

7

M CHA Volker Reinhard, Niederbrechen

Isolde

DE 01 22306010

Pascha/Jaguar

1

8

8

8

G

GAL Christian Huhn, Allendorf

1

8

8

8

G CHA Wilfried Steinhauer, Ellar

Sp. raupe

DE 06 65435709

Thunder/Olympian

1

8

8

7

M

GAL Mützel-Geiger GbR, Bieber

1

8

8

7

G CHA Gerd Kipping, Wilchwitz

Betty

DE 06 66162089

Damaskus/Amor

6

8

8

7

M

GRV Gerhard Döring, Weißenborn

1

8

8

7

G CHA Volker Reinhard, Niederbrechen

Birke

DE 06 66415492

- /Dingo

5

8

7

8

M

GRV Gerhard Döring, Weißenborn

1

8

8

7

G CHA Domäne Mechtildshausen

DE 06 65428703

Jarek/Harry

3

8

8

7

G

1

8

8

7

G CHA Domäne Mechtildshausen

DE 06 65441212

Gem D1G51/Wilken

1

8

8

7

G

1

8

8

7

M CHA GbR Fraatz, Pölzig

Cherie

DE 06 65416819

Crawfort/Sender

3

8

8

7

G

HLD Horst Dauer, Kemel

1

8

8

8

G CHA Alexander Schneider, Alten-Buseck

Ava

DE 06 65403606

Orkan/Owen

2

8

8

7

G

HLD Bernhard Betz, Linsengericht

1

8

8

7

G CHA Alexander Schneider, Alten-Buseck

Pamina

DE 06 65408260

Sanktus/Virsus

2

8

8

7

M

HLD Matthias Burgheim, Küchen

1

8

9

8

G CHA Mauß GbR, Semd

Fia Dolina

DE 16 03746657

Araminto/Samson

1

7

8

8

M

HLD Bettina Rinderknecht, Oettern

1

8

8

8

G CHA Volker Reinhard, Niederbrechen

Lucy

UK1105 84700086 Samvais/Torcull

1

8

8

8

M

HLD Falk Pommer, Scheibe-Alsbach

1

8

8

7

M CHA Landw. Betrieb Bär, Laasen

Motette

DE 06 65301823

Mentor/Christoph

8

7

8

8

G

LIM Nicol Dilling, Friedrichsbrück

1

8

8

7

G CHA Bernd Glaeser, Herolz

Mokka

DE 06 65301858

Ronaldo/Christoph

7

8

7

8

G

LIM Nicol Dilling, Friedrichsbrück

1

8

8

7

G CHA Martin Bierwirth, Weissenborn

Diena

DE 06 65415558

Ulan/Taifun

4

8

8

8

G

LIM Manfred Schmidt, Ober-Seemen

1

8

8

7

M CHA Nicole Eigenbrod, Branders

Juwel

DE 06 65415571

Hidalgo/Callboy

4

8

8

7

G

LIM Manfred Schmidt, Ober-Seemen

1

8

8

7

G CHA Sven Hasenauer, Neunkirchen

Anna

DE 06 65407730

Botan/Vendredi

3

8

8

8

G

LIM Pfeifer GbR, Wiesenbach

9

8

8

7

G

FLF Björn Edelmann, Ober-Lais

Fila

DE 06 65416167

Lasar/Ramdam

3

8

8

7

G

LIM Karsten Watz, Vollnkirchen

6

8

8

7

M

FLF Karsten Reich, Kraftsdorf

Jaube

LU 07 99350798

Unbijou/Sowell

3

8

8

7

M

LIM Michael Jobst, Uerzell

5

8

8

7

G

FLF Björn Edelmann, Ober-Lais

Juline

DE 06 65428105

Pantin/Ivry

3

8

8

7

G

LIM Florian Seum, Langd

5

8

8

7

G

FLF Matthias Ort, Haintchen

Lora

LU 07 99371599

Merlin/Sowell

3

8

8

8

G

LIM Hans Hildenbrand, Bellings

5

7

8

8

M

FLF Christian Müller, Linda

Mariette

DE 06 65425209

Leonardo/Mentor

3

7

8

8

M

LIM Nicol Dilling, Friedrichsbrück

5

7

8

8

M

FLF Petra Rauschenbach, Remsa

Nikita

DE 06 65423170

Max/Samson

3

8

7

8

G

LIM Stefan Kohlmann, Buchenau

5

8

8

7

G

FLF Björn Edelmann, Ober-Lais

Thalea

DE 06 65419105

Leon/Oliseh

3

8

8

8

G

LIM Hans Hildenbrand, Bellings

5

8

7

8

M

FLF Sebastian Fritz, Oberoppurg

Tina

DE 06 65421840

Hidalgo/Bronzo

3

8

8

8

G

LIM Robert Brandt, Klein Bieberau

5

8

8

8

G

FLF Friedrich Wilke, Rhenegge

Lida

BE 53882681

Galant/Anjou

2

8

8

8

G

LIM Hans Hildenbrand, Bellings

5

8

7

8

M

FLF Detlef Vincenz, Meuselwitz

Sunshine

DE 06 65430479

Hardy/Lasko

2

8

8

8

G

LIM Manfred Schmidt, Ober-Seemen

4

8

8

8

G

FLF Nils Mausolf, Wendershausen

Yvette

DE 06 65430240

Faignant/Balou

2

8

8

7

G

LIM Stefan Kohlmann, Buchenau

4

8

8

8

G

FLF Nils Mausolf, Wendershausen

DE 16 03677792

Piwi P/Rudi

2

8

8

8

M

LIM Steve Nessel, Ringleben

4

8

8

7

M

FLF Thomas Warras, Zeitz

Adele

DE 16 04019517

Amatus/Isaak

1

8

7

8

M

LIM Steve Nessel, Ringleben

4

8

8

7

G

FLF Björn Edelmann, Ober-Lais

Banja

DE 06 65432070

Komet/Erasmus

1

8

8

7

G

LIM Michael Jobst, Uerzell

4

7

9

7

M

FLF Thomas Warras, Zeitz

Betsie

DE 06 65440080 Caspar/Panda

1

8

7

8

M

LIM Florian Seum, Langd

4

8

8

7

G

FLF Björn Edelmann, Ober-Lais

Blondi

DE 06 65444722

Levi/Loverboy

1

8

8

8

G

LIM Dirk Wickert, Löhlbach

3

8

8

7

G

FLF Andre Schneider, Volkholz

Briana

DE 06 65439395

Kerry/Faignant

1

8

7

8

G

LIM Stefan Kohlmann, Buchenau

3

8

8

7

G

FLF Björn Edelmann, Ober-Lais

Calina

DE 06 65442051

Hannibal/Fronton

1

8

8

7

M

LIM Michael Jobst, Uerzell

3

8

8

7

G

FLF Michael Jakob, Haflingerhof

Cara

DE 06 65432066

Tarzan/Erasmus

1

8

8

8

G

LIM Michael Jobst, Uerzell

3

8

8

7

M

FLF Reinsdorfer-Hof Taubert, Greiz

Chalotte

DE 06 65423920

Lasar/K.P.Cesare

1

8

8

7

G

LIM Reinhold Watz, Vollnkirchen

2

8

8

7

M

FLF Björn Edelmann, Ober-Lais

Corvette

DE 06 65430549

Kenni/K.P.Eraldo

1

8

8

8

G

LIM Karsten Watz, Vollnkirchen

2

8

8

7

G

FLF Niederpölln.MK GmbH

Dunja

DE 06 65436898

Balthasar/Boby

1

8

7

8

M

LIM Dirk Wickert, Löhlbach

2

8

8

7

G

FLF Antje Tittel, Niederroßla

Ilse

DE 06 65430969

Goldcard/Bolto

1

8

8

8

G

LIM Robert Brandt, Klein Bieberau

2

8

8

7

G

FLF Björn Edelmann, Ober-Lais

Jacky

DE 06 65441281

Hannibal/Fronton

1

8

8

8

G

LIM Hans Hildenbrand, Bellings

2

8

7

8

M

FLF Petra Rauschenbach, Remsa

Jasmin

DE 06 65439375

Kerry/Balou

1

8

8

8

G

LIM Stefan Kohlmann, Buchenau

2

8

8

7

G

FLF Christian Müller, Linda

Jolin

DE 06 65439390

Devernois/Balou

1

9

8

8

G

LIM Stefan Kohlmann, Buchenau

2

8

7

8

M

FLF Petra Rauschenbach, Remsa

Luisa

DE 06 65439310

Howlett/Benjamin

1

8

7

8

G

LIM Stefan Kohlmann, Buchenau

2

8

8

8

M

FLF Niederpölln.MK GmbH

Mona

DE 06 65430968

Bolino/Obama

1

8

8

7

G

LIM Robert Brandt, Klein Bieberau

2

8

8

7

G

FLF Björn Edelmann, Ober-Lais

Romina

DE 06 65440920

Rex/Brigadeer

1

7

8

8

M

LIM Ulrich Wiedemann, Silberg

1

8

8

7

G

FLF Niederpölln.MK GmbH

Roseline

DE 06 65440916

Rex/Ultimo

1

8

7

8

G

LIM Johannes Vackiner, Wohra

1

8

8

7

M

FLF Thomas Warras, Zeitz

Tessa

DE 06 65441287

Lambo/Ecran

1

8

7

8

M

LIM Hans Hildenbrand, Bellings

1

8

8

8

G

FLF Markus Rahn, Bobenhausen

Thea

DE 06 65439377

Instagram/Sidney

1

8

8

7

G

LIM Stefan Kohlmann, Buchenau

1

8

9

8

M

FLF Niederpölln.MK GmbH

DE 16 03830071

Piwi P/Nickel

1

8

8

8

M

LIM Steve Nessel, Ringleben

1

8

8

7

M

FLF Armin Renker, Stockhausen

DE 16 03997194

Piwi P/Rudi

1

8

7

8

M

LIM Steve Nessel, Ringleben

1

8

8

7

G

FLF AGG Agrargen. eG Großenstein

Lena

AT 92 6484822

Carlo/Granus

4

8

8

7

G

PIF Marcus Mihm, Tann

1

8

8

7

M

FLF Niederpölln.MK GmbH

Andel

AT 239351922

Roaner/Reif

3

8

7

8

G

PIF Alexander Schneider, Alten-Buseck

1

8

7

8

G

FLF Niederpölln.MK GmbH

Maike

AT 97 2797128

Napoleon/Stern

3

8

7

8

G

1

8

8

7

G

FLF Schwarz + Vasilev, Wenigenhasungen

Kleeblatt

DE 06 65305079

Unikum/Toni 3

4

8

7

8

G

1

8

8

7

M

FLF Björn Edelmann, Ober-Lais

Franzi

DE 16 03704479

Iqu/Uras

1

8

7

8

M

RHV Michael Böttcher, Rottleben

1

8

8

7

G

FLF Winfried Müller, Müs

Sina

DE 12 71547450

Simon/Mandu

4

8

8

7

G

UCK Christian Blaufuß, Tann

1

8

8

8

M

FLF Petra Rauschenbach, Remsa

Doublesixt

DE 06 65443312

Doublesixt/Itoyoshiha

1

8

8

7

G WAG Uwe Jerathe, Wiesbaden

1

8

8

8

G

FLF Niederpölln.MK GmbH

Emmi

DE 06 65447231

Itokaro/Terutakana

1

8

7

8

M WAG Helmut Winhold, Oberzell

1

8

8

7

G

FLF Marxen GbR, Rudingshain

Sora

DE 05 39473083

Shigeshige/Takazakura

1

8

8

7

G WAG Uwe Jerathe, Wiesbaden

1

7

8

8

M

FLF Armin Renker, Stockhausen

DE 16 04110140

Kikutsuru/Michifuku

8

7

8

M WAG Marblelution Genetics GmbH, Haina

1

8

8

8

M

FLF Petra Rauschenbach, Remsa

Mariella

DE 01 21396155

Shower/Tunkashila

4

8

7

8

G WGA Dennis Krömmelbein, Eichelhain

1

8

8

7

M

FLF Petra Rauschenbach, Remsa

Fresi

DE 06 65437476

Toni/Pirk

1

8

8

8

G WGA Thomas Müller, Ober Hörgern

1

8

8

7

G

FLF AGG Agrargen. eG Großenstein

FLF Rinderhaltungs GmbH Poxdorf

HE Pascal Eichler, Simmershausen HE Verena Giebisch, Rinderbügen

PIF Marcus Mihm, Tann RHV Erich Koch, Deisel

QZEIT OKTOBER 2020

27


28

PASSION FLEISCHRIND

Die erstklassige Blonde d´AquitaineHerde wird von Peter Kömpel und seiner Partnerin Alla Neufeld perfekt betreut.

BLONDE BEVORZUGT Auf vielen Höfen stehen richtungsweisende Entscheidungen an, wenn die Weiterentwicklung des Betriebes durch den Nachfolger geklärt ist. So war es auch beim Landhof der Familie Kömpel in Großenlüder.

Da Hofnachfolger Peter Kömpel jr. seine Zukunft nicht in der Milchviehhaltung sah, wurde dieser Betriebszweig aufgegeben. Zunächst stand auf dem Landhof eine Gebrauchsherde mit Fleckvieh-Mutterkühen. Die anfallende Nachzucht wurde ausgemästet und über die damals schon vorhandene Direktvermarktung an die Kunden gebracht. Diese Strategie wurde angepasst, als Peter Kömpel 2005 die ersten Blonde d´Aquitaine-Tiere auf den Hof holte.

Der großrahmige, trotzdem feing l ied r ige Ty p d ieser Tiere m it „Ich sah die Blonden den gleichzeitig enormen Endgebei verschiedenen wichten, faszinierte ihn und erste Ausstellungen und Schritte zum Aufbau einer Blonde war hin und weg“ d´Aquitaine-Zuchtherde w urden umgesetzt. Von vornherein stand fest, es soll nicht nur Mutterkuhhaltung mit Ausmast betrieben werden. Die züchterische Arbeit mit „seiner Rasse“ Blonde d´Aquitaine stand im Vordergrund. Zug um Zug wurden erstklassige Färsen, Kühe und vor allem Herdenbullen auf den Landhof geholt. Mit dem Anwachsen der Blonde d´AquitaineHerde reduzierten sich zwangsläufig die NichtherdQZEIT OKTOBER 2020

buchkühe und mit jedem Spitzenergebnis im Schauring und den Mast- und Schlachtleistungen seiner Tiere wuchs die Überzeugung des Betriebsleiters, dass er mit seiner Herde auf dem richtigen Weg ist. Der hochprämierte Tristan oder die aus derselben Mutterlinie des Betriebes Holger Fürnstall stammenden Kühe Flair und Fantasie sorgten für Spitzenplätze beim Fleischrindertag in Alsfeld. Die aus der gezielten Anpaarung über ET entwickelte Leo-Tochter Claire aus Flair zählte bereits ebenfalls zu den Siegerrinnen in der Hessenhalle. ENGAGEMENT UND ERFOLGE FÜHREN ZU ÜBERREGIONALEM RENOMMEE

Entsprechend der altbekannten Maxime: der Bulle ist die halbe Herde, kommen auf dem Landhof nur bestens selektierte Bullen zum Einsatz. Der selbstgezogene „Favorit“ oder Originalfranzose „Casimodo“ erwiesen sich als überlegene Vererber. In der klaren Erkenntnis, dass sich die Weiterentwicklung seiner Herde am klassischen, französischen Zuchtziel orientieren soll, führte mancher Weg in das französische Stammzuchtgebiet. Peter Kömpel lernte einige Zuchtbetriebe kennen, die zur Spitze im aquitanischen Becken zählen. Über diesen Weg gelang


PASSION FLEISCHRIND

es die Ausnahmekuh Rituelle und ihre Enkelin Caline nach Großenlüder zu holen – Kühe mit überragendem Format und besten Merkmalen hinsichtlich Rassetyp. Über sein Engagement in der Zucht- und Schauszene steigerte sich der Bekanntheitsgrad des Betriebes Kömpel. Der Zuchtviehabsatz gewann zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig stand und steht die Verwertung der anfallenden Schlachttiere über die Hofmetzgerei im Fokus. Die herausragenden Schlachtleistungen „seiner Blonden“ sind schon beeindruckend. Schlachtgewichte von 550 bis 600 kg bei Bullen oder auch mal einer ausselektierten Färse sowie deutlich darüber liegende Werte bei abgängigen Kühen oder auch ausselektierten Herdenbullen (Eldorado 954 kg), sprechen hier eine deutliche Sprache. Ein klarer Vorteil für diese exzellenten Gewichte sind die komplett eingestreuten Laufställe im Betrieb, die das Ausfüttern der zur Schlachtung vorgesehenen Tiere auf höchste Gewichte möglich machen.

Der imposante Imola stellte in Alsfeld das Zuchtziel der Rasse in bester Manier dar.

SIEGER BEI „BEST OF“

Da inzwischen eine gute Selektionsbasis auf der weiblichen Seite bestand, nutzte Peter Kömpel die Gelegenheit und beschickte 2017 erstmalig das bundesweite Färsenchampionat „Best Of“ in Groß Kreutz mit zwei tragenden Rindern. Die Siegerin Lausanne, eine Horion-Tochter mit knapp 800 kg, fand einen neuen Besitzer in Schleswig-Holstein und die Dacapo-Tochter Joy ging an einen hessischen Zuchtbetrieb. Im Folgejahr kam die Siegerschärpe für die Horion-Tochter Mimosa dazu, die sich mit einem RZF von 124 an die Spitze der Veranstaltung katapultierte. Auch bei der dritten Beteiligung 2019 wurde eine Färse von Peter Kömpel an die Spitze gestellt: Die Horion-Tochter Nutella überzeugte mit viel Typ und einem super Pedigree. Damit gehört die Adresse Kömpel zweifelsohne zu den Betrieben, die es geschafft haben, sich

auch als Verkäufer auf nationalem Parkett ins Blickfeld zu rücken. HORNLOS MIT AUGENMASS

Wenn das französische Zuchtziel klar der Maßstab der züchterischen Selektion ist, dann fällt es einem Züchter nicht leicht, das Merkmal natürliche Hornlosigkeit in die Eine Spitzenfärse, der die Rasse Blonde d´Aquitaine zu integrieren. Siegerschärpe gut steht: die Peter Kömpel hat sich mit Augenmaß und „Best Of “-Siegerin Mimosa, der notwendigen Selektiein Werbeträger für die Rasse. onsschärfe an das Thema herangetastet. Eindeutige Defizite bei den rasseum die es ihm züchtypischen Merkmalen Ein Meilenstein für terisch schon leidtat, einschließlich der klar die Gesamtentwicklung der aber d ie Selek t ion definierten Farbgebung Rasse Blonde d´Aquitaine über die Hofmetzgerei standen und stehen für war und ist für ihn der ihn nicht zur Disposition. „Wer hier nicht die hochgesteckten Krieinzig richtige Weg, mit dem Umgang dieses terien erfüllt, wird über die Hofmetzgerei unerwünschten Merkmals. Durch die DNAverwertet“, so dass klare Kredo des BetriebsTypisierung von Trägertieren hat er entscheileiters. Neben Besamungsgenetik aus dem dend dazu beigetragen, dass Dr. Dierk Segelke internationalen Angebot, steht seit einiger vom VIT Verden sich in der Lage sieht, über einen Haplotypentest im Herbst/Winter 2020 Zeit der dänisch gezogene, reinerbig hornlose auch die Veranlagung für Axonopathie ausVererber Morgan im Betrieb und wird dazu beitragen, überlegene Tiere mit natürlicher weisen zu können. Das Engagement in diesem Hornlosigkeit in die Herde zu bringen. Die Themenbereich ist nur ein Beispiel dafür, wie züchterische Qualität auf hohem Niveau zu sich Peter Kömpel sowohl für die Rasse Blonde stabilisieren, dazu haben in den letzten Jahd´Aquitaine, aber auch für die gesamte Arbeit in der Fleischrinderzucht engagiert. Er ist ren die Besamungsbullen Hilvern und Imola 2. Vorsitzender des Bundesrasseverbandes beigetragen, die beide in bester Manier beim und hat außerdem ein Mandat im AufsichtsFleischrindertag in Alsfeld präsentiert wurden, so wie es für den Betrieb Kömpel eine rat der ZBH eG übernommen. Einige weitere Selbstverständlichkeit ist. ehrenamtliche Positionen im regionalen Umfeld kommen dazu. Durch seine Kontakte ins französische Stammgebiet, war Peter Kömpel durchaus Die Ent wicklung auf dem Landhof mit darüber im Bilde, dass sich in der Blonde dem Auf bau einer erstklassigen Blonde d´Aquitaine-Population der Gendefekt d´Aquitaine-Herde, die bundesweit zu den führenden zählt, wurde durch zielgerichteAxonopathie befindet in ansonsten bewährte, züchterische Selektion und den Aufbau ten und erfolgreichen Linien ebenfalls aufeiner spezialisierten Vermarktung für die taucht. Da diese Genetik auch auf dem LandSchlachtkörper dieser Rasse erfolgreich hof benutzt wurde, blieb es nicht aus, dass etabliert. Das Ganze unter der klaren Überauch hier Kälber mit den unerwünschten schrift: Blonde bevorzugt und keine KomMerkmalen zur Welt kamen und als Verlust promisse bei der Selektion. zu verbuchen waren. Die Problematik wurde → JOST GRÜNHAUPT angegangen und bei vielen Diskussionen hat sich Kömpel jr. eindeutig positioniert: „Dieser Gendefekt muss aus der Rasse auf dem Weg der züchterischen Selektion eliminiert werden“. Eine beachtliche Zahl an Tieren wurde über den inzwischen verfügbaren direkten Test in Belgien analysiert.

Dabei, so fasst Peter Kömpel jr. seine Erfahrung zusammen, waren auch Tiere betroffen,

Die Ruhe, die die Blonde d´AquitaineHerde Kömpel ausstrahlt, überträgt sich auf den Betrachter.

QZEIT OKTOBER 2020

29


30

PASSION FLEISCHRIND

KÜHE

Highland-Kuh Paloma präsentiert sich nach 16 Kalbungen immer noch in tadelloser Manier auf der heimatlichen Weide bei Markus Hohmann.

Die Aubrac-Kuh Golly von Karl und Florian Viering hat sogar genug Milch für zwei Kälber.

Die 14-jährige Desperado-Tochter Yuna nimmt sehr entspannt die zusätzlichen Streicheleinheiten von Magdalena Bock entgegen.

TOPLISTE EXTENSIVRASSEN BULLEN

NAME

LOM

RAS. NKO TYP

Lesly

06.65154802

GAL

15

8

Classic

UK582312100314

GAL

12

8

Lolida

06.65177169

GAL

12

8

Swenja

06.65183142

GAL

11

8

Tine

05.33878006

GAL

11

8

Iris

06.65175397

GAL

11

8

Nova

06.65177174

GAL

11

8

Yenni

06.65164404

GAL

11

8

Kate 46th

UK582831600797

GAL

10

8

Lena

06.65151096

GAL

10

8

Isa

06.65189341

GAL

10

8

Brigitta

01.15645909

GAL

10

8

Yvonn

06.65195348

GAL

10

8

Laura

06.65177693

GAL

9

8

Alma

01.15645926

GAL

9

8

Ykea

06.65183912

GAL

9

7

Barcadi

06.65189336

GAL

9

8

BOB Susanne

14.03243450

GAL

9

7

Bonita

01.16114356

GAL

9

8

Tabea

06.65187878

GAL

9

8

Iris

06.65302262

GAL

8

8

Yoke

06.65301263

GAL

8

8

Octavia

05.36313991

GAL

8

8

Luna

06.65301267

GAL

8

8

Cira

05.36061163

GAL

8

8

Becky

06.65181699

GAL

8

8

Disco

06.65188250

GAL

8

8

Daisy

06.65183477

GAL

7

8

Sonja

06.65200282

GAL

7

8

Funa

03.54188425

GAL

7

8

Yeast

06.65301255

GAL

7

8

Black Ice

UK582831701190

GAL

7

8

Yolina

06.65177184

GAL

7

8

Yoke

06.65306040

GAL

7

8

Caitlyn

06.65302685

GAL

7

8

Viva Zinkands

06.65306697

GAL

7

8

Capucine

LU 07.99125605

GAL

7

8

Isolde

06.65302263

GAL

7

8

Inetta

06.65300862

GAL

7

8

Edda

05.36696812

GAL

7

8

Eibe

06.65300516

GAL

7

8

Alia

01.20015865

GAL

7

8

Dora

05.36696806

GAL

7

8

Aster

06.65301054

GAL

7

8

Daniele

06.65406728

GAL

6

8

Wolli

06.65304749

GAL

6

8

Joy

16.02872553

GAL

6

8

NAME

LOM

RAS. NKO TYP BM. SK. RA. BESITZER

Corri

06.65409611

GAL

6

8

Oleg

06.65183924

GAL

13

9

8

8

Yeuse

06.65306037

GAL

6

8

Hellas

03.54178642

GAL

13

8

8

7

Carsten Kröber, Dobraschütz

Thalia

06.65402811

GAL

6

8

Jodok

07.69725734

GAL

11

8

8

8

Manfred Möller, Oberweimar

Lena

01.20016056

GAL

6

8

Milan

09.86450214

GAL

10

8

8

8

Kullick, Deckenbach

GVE Jara

06.66195861

GAL

6

8

Rob Roy

UK543030700275

GAL

9

8

8

8

ZG Bock & Braun, Höchst/Buchenau

Ninna

06.65409050

GAL

6

8

Toni

06.65304875

GAL

7

8

8

8

Eymann, Althausen

Naomi

06.65407521

GAL

6

8

Majestix

05.35957660

GAL

7

8

8

7

Berthold Stumpf, Wahlen

Celina

06.65406729

GAL

6

8

Keke

03.54979544

GAL

6

8

9

8

Harald Battefeld, Wiesenfeld

Edna

01.16461215

GAL

6

8

Ultimo

01.16821418

GAL

6

8

8

8

Roger Oster, Selters

Chrisea

06.65402768

GAL

6

8

Michel

06.65183627

GAL

6

8

7

7

Karsten Schäfer, Ober-Widdersheim

Ysop

06.65306026

GAL

6

8

Dun Connor

16.03019472

GAL

5

8

8

8

Bojer, Abtfalter

vom Bechtelsberg

06.65409603

GAL

6

8

Mathis

03.52203354

GAL

3

8

8

8

Manfred Lamp, Nidda

Paloma

06.65130214

HLD

16

7

Antonius

06.65411638

GAL

3

8

7

8

Flavio Daniel Lani-Storch, Nordhausen

Rosanna

12.72164317

HLD

13

8

Constantin

08.92660046

GAL

3

8

8

7

Berthold Stumpf, Wahlen

Albany

06.65163437

HLD

12

8

Clinton

06.65157735

HLD

20

8

8

8

Lena Paier, Orlen

Silona

06.65163465

HLD

11

8

Darius II.

07.69466883

HLD

10

8

8

8

Heinz Westphal, Neustadt

Samira

06.65175405

HLD

11

7

Oswin

05.36812693

HLD

9

9

9

8

Karl Specht, Amönau

Rose

12.62332526

HLD

11

8

Uilleam

03.53171657

HLD

7

8

8

8

Maria Schöbel, Deesbach

Petty

06.65163937

HLD

10

8

Prince

03.54684854

HLD

4

9

8

8

Karl-Friedrich Roth, Rothenbergen

Alberta

06.65182056

HLD

9

8

Lomond

05.36384408

HLD

4

8

7

8

Dittmar, Goßfelden

Syra

06.65183027

HLD

9

8

Billi-Ray

08.92422481

HLD

3

8

8

7

Klein, Helpershain

Nightingal

03.51520182

HLD

9

8

Conners 2

06.65171448

HLD

3

8

7

7

Ralf Henkel, Unterneurode

Susi

05.35168813

HLD

9

8

Gandin

LU00.99091100

AUB

5

8

8

7

Ralf Herget, Flörsbachtal

Davina

06.65183028

HLD

9

8

Bastian

DK74.12800332

PIN

38

8

8

8

Marcus Mihm, Tann

Saphir

06.65191448

HLD

8

8

UE Nupur

09.45944310

PIN

17

8

8

8

Alexander Schneider, Alten Buseck

Mabel

06.65197122

HLD

8

8

Hugo

16.03030474

PIN

6

8

7

7

Plendl, Appersdorf

Sheya

16.02607256

HLD

8

8

Germanicus

16.03476515

PIN

3

8

7

8

Augustin, Friedberg

Princess

06.65304133

HLD

8

8

UE Hannes

09.48003559

PIN

3

8

8

7

Ingo Regen, Grünberg

Bonfire

16.02480900

HLD

8

8

Ulius

15.02834973

RHV

48

8

8

7

Ursula Hanke, Ellrich

Sineagh

06.65202862

HLD

7

9

Iqu

05.35188643

RHV

44

8

7

7

Bärbel Fleischhauer, Ottstedt a. Berge

Romina

12.66915852

HLD

7

8

Luciano

15.01968035

RHV

8

8

8

7

Qnetics GmbH

Starlight

06.65178139

HLD

7

8

Kasper

05.37510718

RHV

6

8

8

7

Erich Koch, Deisel

Zoi 2nd

03.52139567

HLD

7

7

Enno

05.38506358

RHV

6

8

8

7

Gut Mönchhof, Alberode

Paola

16.02887692

HLD

6

8

Igor

03.50648736

RHV

5

8

8

8

Pia

16.02887690

HLD

6

9

Ilex

06.65155658

RHV

3

8

7

8

Astrid Steinhoff, Wettenberg

Cannach

UK541139400536

HLD

6

9

Iwo

05.36383506

RHV

3

7

8

8

Thomas Siedau, Ehringshausen

Shireen

16.02918945

HLD

6

8

Dunja

16.02917812

HLD

6

8

QZEIT OKTOBER 2020

M

M

Arno Molter, Heidenrod

Bettina Fay, Alsbach-Hähnlein


PASSION FLEISCHRIND

BM. SK. RA. BESITZER 8

8

M

Michael Ortmann, Steinbrücken

7

8

G

Kraft GbR, Ottrau

8

7

M

Kraft GbR, Ottrau

8

8

M

Harald Battefeld, Wiesenfeld

8

8

M

Arno Molter, Bad Schwalbach

8

7

M

Harald Battefeld, Wiesenfeld

7

7

M

Müller, Glauburg

7

7

G

Kraft GbR, Ottrau

8

8

G

Bernd Schlichterle, Ernsthausen

8

8

M

Günter Wilhelmi, Löhlbach

8

7

G

Harald Battefeld, Wiesenfeld

8

7

M

Anneliese Ladner, Schotten

8

7

G

Kraft GbR, Ottrau

8

8

G

Manfred Lamp, Nidda

7

7

M

Manfred Möller, Oberweimar

7

8

G

Kraft GbR, Ottrau

7

7

G

Struthhof GbR, Finsternthal

7

8

K

Frank Wilhelm-Trier, Wutha-Farnroda

7

7

M

Manfred Lamp, Nidda

7

7

M

Christian Huhn, Allendorf/Eder

7

8

M

Michael Ernst, Bottendorf

7

8

M

Stefan Schneider, Hachborn

7

7

M

Arno Molter, Bad Schwalbach

7

7

G

Stefan Schneider, Hachborn

7

7

M

Steffen Kempenich, Heidenrod

7

7

K

Katja Wagner, Kleingladenbach

7

7

M

Andreas Würtz, Eichelsachsen

8

8

G

M. Ortmann u. D. Walter, Steinbrücken

8

8

G

Manfred Lamp, Nidda

7

8

M

Christian Huhn, Allendorf

7

8

M

Kraft GbR, Ottrau

7

8

G

Mützel-Geiger GbR, Bieber

7

8

M

von Schwertzell, Willingshausen

9

7

M

Kraft GbR, Ottrau

8

7

M

Judith Bock, Buchenau

8

7

M

Andreas Wehner, Steinwand

8

7

M

Günter Wilhelmi, Löhlbach

8

7

M

Katja Wagner, Kleingladenbach

8

7

M

Arno Molter, Bad Schwalbach

7

7

M

Christian Huhn, Allendorf

7

7

M

Marlen Kraft, Lanzenhain

7

7

M

Christian Michel, Geismar

7

7

M

Maik Rompf, Mademühlen

7

7

G

Mützel-Geiger GbR, Bieber

8

8

G

Andreas Würtz, Eichelsachsen

8

8

G

ZG Sölzer u. Schmidt, Gudensberg

8

8

M

Stefanie Heller, Hörschel

7

8

G

Horst u. Lieselotte Kraft, Ottrau

7

8

G

Harald Battefeld, Wiesenfeld

8

7

M

David Bergmoser, Frankenau

NAME

LOM

RAS. NKO TYP BM. SK. RA. BESITZER

8

7

M

Manfred Möller, Oberweimar

Belerina

05.36328629

HLD

6

8

8

7

M

Karl Specht, Amönau

8

7

M

Marlen Kraft, Lanzenhain

Mona

06.65402602

HLD

6

8

7

7

G

Oliver Hasecke, Fürstenberg

7

7

M

Berthold Stumpf, Wahlen

Georgina

05.36768905

HLD

6

8

7

7

M

Barbara Flarup, Unter-Sorg

7

7

M

Andreas Wehner, Steinwand

Amina

05.36313900

HLD

6

8

7

7

M

Bettina Rinderknecht, Oettern

7

7

G

Andreas Würtz, Eichelsachsen

Emouvante

13.03468036

AUB

10

8

8

7

M

Viering GbR, Landau

7

7

M

Christian Michel, Geismar

Golly

LU 08.98948950

AUB

7

8

8

7

G

Viering GbR, Landau

7

7

M

Edith Braun, Hummetroth/Odw.

Leoni

06.65408431

AUB

6

8

7

7

M

Ralf Herget, Flörsbachtal

7

7

G

Horst u. Lieselotte Kraft, Ottrau

KMU Marita

13.02995883

DEX

11

8

7

8

M

Tobias Pfafferatt, Weißenborn-Lückerode

7

7

M

Günther GbR, Stumpertenrod

Lissy

12.73449695

DEX

7

8

7

7

M

Goldacker, Berka/Werra

8

8

M

Markus Hohmann, Maden

16.02945836

GELB 7

8

7

7

M

Agrofarm, Knau

7

7

M

Markus Hohmann, Maden

08.15194189

HINT 6

8

7

7

M

Henner Böhm, Ehringshausen

8

7

G

Wilfried Kaiser, Falkengesäß

Lina

16.02898831

LUI

7

8

8

8

G

Heydrich, Gottendorf

8

8

G

Judith Edelmann, Eschenrod

Pashima

06.65180807

PIE

12

8

7

7

G

Martin Paar, Hüttenrode

8

8

M

Oliver Hasecke, Fürstenberg

Erna

06.65402441

PIE

9

7

7

8

G

Hans Georg Schneider, Bottendorf

7

7

M

Christian Berdi, Wolfhagen

06.65304162

PIE

8

7

7

8

G

Hans Georg Schneider, Bottendorf

7

7

M

Falk Pommer, Scheibe-Alsbach

Odelia

06.65403642

PIE

6

7

7

8

M

Martin Paar, Hüttenrode

8

8

G

Judith & Simon Edelmann, Eschenrod

Sira

06.65189282

PIN

10

8

7

8

7

8

G

Karl Specht, Amönau

Sydney

16.02878788

PIN

8

9

9

8

M

Johannes Schmidt, Meiningen

7

8

M

Karl Specht, Amönau

Senta

06.65300689

PIN

8

8

8

7

G

Reimund Werner, Bellersdorf

7

7

M

Bernd Wagner, Babenhausen

Enne

06.65300692

PIN

7

8

7

7

G

Reimund Werner, Bellersdorf

7

7

M

Jens Ziller, Lützel

Sana

06.65404145

PIN

6

8

8

7

M

Reimund u. Marika Werner, Mittenaar

8

8

G

Judith Edelmann, Eschenrod

Lenka

07.69030419

RHV

10

7

7

8

G

Hartmut Ritter, Breitenbach

8

8

G

Oliver Hasecke, Fürstenberg

Orla

07.69222582

RHV

8

8

8

8

M

Helmut Nau, Sterzhausen

8

7

M

Bettina Rinderknecht, Oettern

Ona

06.65197571

RHV

8

8

7

7

G

Burkhard Sitta, Ewersbach

7

7

M

Markus Hohmann, Maden

Fine

06.65303162

RHV

8

8

7

7

M

Burkhard Sitta, Ewersbach

7

7

M

Anke Koch, Kraftsdorf

Ildiko

06.64128323

RHV

7

8

7

8

M

Hartmut Müller, Rengershausen

8

8

G

Judith Edelmann, Eschenrod

Bluemchen

03.54696539

RHV

7

7

7

8

M

Marcus Koch, Deisel

8

7

G

Wilfried Kaiser GbR, Falkengesäß

Almkind

06.65403132

RHV

6

8

7

7

M

Bettina Fay, Alsbach-Hähnlein

8

7

G

Oliver Hasecke, Fürstenberg

Grannini

06.64181331

RHV

6

8

7

7

M

Hartmut Ritter, Breitenbach

8

8

G

Barbara Flarup, Unter-Sorg

Simone

06.63653449

RHV

6

8

7

7

M

Manfred Stück, Atzelrode

8

8

M

Falk Pommer, Scheibe-Alsbach

GWG 1123

09.45327208

WAG 7

8

7

7

M

Viehweg, Großbardau

8

7

M

Falk Pommer, Scheibe-Alsbach

Mila

05.35163952

WAG 6

8

8

7

M

Peter Mein, Heskem

8

7

G

Falk Pommer, Scheibe-Alsbach

Helena

06.65178663

WBL

10

8

7

8

G

Achim Vogt, Nentershausen

7

8

K

Bettina Rinderknecht, Oettern

Wolke

08.92484998

ZWZ

10

8

7

7

M

Wolfgang Lomp, Lehnhausen

8

7

M

Helmut Scharfe, Neustadt

Helma

08.92150358

ZWZ

7

7

8

8

G

Lehmann GbR, Linda

FLEISCHRINDERTAG 2021 -

DIE AUKTION MELDEN SIE IHRE VERKAUFTIERE BIS ZUM 4. DEZEMBER AN: Harald Krausmüller: T 0 66 31 / 7 84 11 h.krausmueller@qnetics.de

Die Auktion findet am 30. Januar 2021 gemäß den Bestimmungen der Corona-Verordnung als Präsenz-Auktion statt. Der Schauwettbewerb wird unter den Bedingungen nicht möglich sein. Bitte beachten Sie weitere Informationen zur Veranstaltung, da sich die Gesamtsituation ändern kann. Ihr Qnetics-Team

Johannes Schmidt, Meiningen

QZEIT OKTOBER 2020

31


32

INTERNAS

PHÖNIXGROUP – DER NEUE INNOVATIVE VERBUND Unter dem Namen „PhönixGroup“ vereinen sich fünf deutsche Zuchtverbände in Gestalt eines neuen Zuchtprogramms. Partner in diesem Projekt sind die RinderAllianz GmbH (RA), die Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH (RBB), die Rinder-Union West eG (RUW), die Qnetics GmbH sowie die Rinderunion Baden-Württemberg e.V. (RBW).

→ Die Zuchtorganisationen bleiben eigenständig, etablieren aber ein gemeinsames Zuchtprogramm, welches ab dem 1. Januar 2020 an den Start geht. Einen gemeinsamen Bullenkatalog wird es bereits im Dezember geben. NICHT NUR HOLSTEINS

Die Partner der PhönixGroup vereinen mit mehr als einer Millionen Kühen über 50 % der deutschen Holsteinpopulation. Das bedeuten über 1,2 Millionen Gesamtbesamungen. Neben Holsteins gehört die Fleckvieh- und Brown SwissZucht zur Kernkompetenz der PhönixGroup. In den Organisationen werden insgesamt fast 300.000 Fleckvieh- und 54.000 Brown Swiss-Besamungen gezählt. Zudem werden Jersey-Bullen und Vererber heimischer Rassen zur Verfügung gestellen. Auch im Bereich „Beef on Dairy“ soll Genetik mit höchster Qualität und Sicherheit geboten werden, unter anderem über die Testherden der Rinderallianz GmbH können Fleischrassebullen intensiv auf Fleischqualität und vor allem Kalbemerkmale geprüft werden. Insgesamt über vier Millionen Spermaportionen werden von der PhönixGroup im In- und Ausland verkauft. DEUTSCHE GENETIK STÄRKEN UND SYNERGIEN NUTZEN

Das gemeinsame moderne Zuchtprogramm steht im Fokus dieser Kooperation. Dazu gehören die nationale und internationale Selektion von jungen Top-Bullen mit hohen Zuchtwerten und ein gemeinsames Bullenangebot. Die Selektion der Bullen erfolgt zu rund 60 % in

QZEIT OKTOBER 2020

Weitere Kooperationen? Es sei absolut wünschenswert, dass zukünftig auch weitere Zuchtorganisationen Teil der PhönixGroup werden, heißt es im Pressegespräch am 17.09.2020. Es bleibt also spannend. www.phoenix-genetics.de

den heimischen Betrieben. Internationale Genetik wird durch etablierte Beziehungen ins Ausland integriert. In den Zuchtwert-Listen werden alle Bullen der Partner dem Namen „PhönixGroup“ zugeordnet. Die Einbeziehung aller Rassen soll die Vielfältigkeit des Zuchtprogrammes stärken. Dennoch bleibt jeder Partner selbstständig, wodurch der enge Kontakt der Organisationen zu ihren Mitgliedern, bestehen bleibt. Unsere genetische Bullenvielfalt soll die Ansprüche aller unserer Kunden bedienen, unabhängig von Region, Betriebsgröße und Betriebsstruktur. Als PhönixGroup werden wir jetzt noch besser und effizienter – für und mit unseren heimischen Betrieben. Ihr Phönix-Team


INTERNAS

Das neue Zuchtprogramm für Ihren Erfolg. Gemeinsam vereinen wir 50 % der deutschen Holstein-Population. Wir sind starke Partner in der Fleckvieh- und Brown Swiss-Zucht. Wir bieten „Beef on Dairy“ mit höchster Qualität und Sicherheit. Wir liefern nachhaltige Genetik für alle Betriebsziele. Einzeln stark, gemeinsam am besten!

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TEAM CHARACTER Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Qnetics.

Dirk Nentwig

Marie Schneider

Julia Unglaub

Bereits seit 1. März ergänzt Dirk Nentwig das Team der Besamungstechniker im Geschäftsgebiet Thüringen. Der gelernte Landwirt verfügt über 30 Jahre Berufserfahrung in der Milchviehhaltung. Sein Erfahrungsschatz umfasst das Füttern, das Melken, das Besamen und die Klauenpflege. Auf diesen Kenntnissen basierend, arbeitete er zuletzt als Herdenmanager. Nach der Qualifikation zum Besamungsbeauftragen am IFN Schönow und einer fundierten Einarbeitung ist er im Raum Altenburger Land/Landkreis Greiz tätig.

Dieses neue Gesicht im Außendienst heißt Marie Schneider. Seit 1. Juli stärkt sie unser Team in der Region Südhessen. Marie Schneider hat ihr Studium der Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim mit dem Master of Science abgeschlossen. Zu ihren Hauptaufgaben zählt die verantwortliche Kundenbetreuung im Spermaverkauf und in der Zuchtberatung.

Seit Mitte Juli gehört Julia Unglaub zum Büroteam der Geschäftsstelle in Erfurt. Sie ist gebürtige Thüringerin, aufgewachsen in Hildburghausen. Dort hat sie eine Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert und kann bereits eine achtjährige berufliche Tätigkeit in einer Bank aufweisen. Eine Zusatzqualifikation zur Personalsachbearbeiterin ermöglicht es ihr, auch bereichsübergreifend tätig zu sein. Julia Unglaub ist in Erfurt als Sachbearbeiterin in der Abteilung Buchhaltung und Rechnungswesen eingesetzt.

Marie Schneider ist unter 0172 1446873 oder per Mail m.schneider@qnetics.de für Sie erreichbar.

Louisa-Chantal Bambey

Katrin Müller

Daniela Morneweg

Anfang August 2020 hat Louisa-Chantal Bambey ihre Ausbildung zur Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement bei HVL und Qnetics begonnen. Nach erfolgreich abgelegtem Fachabitur im Bereich Wirtschaft und Verwaltung an der Vogelsbergschule Lauterbach lernt sie in den nächsten drei Jahren die verschiedenen Aufgabenbereiche der beiden Organisationen kennen. Zurzeit arbeitet sie schwerpunktmäßig in der MLP-Abteilung.

Seit Juli 2020 komplettiert Katrin Müller das HVL-Team in den Bereichen Buchhaltung und Sekretariat. Katrin Müller, die auf einem Milchviehbetrieb in Schwalmtal aufgewachsen ist, absolvierte ihre Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel bei HVL und ZBH und war anschließend bis Ende 2017 für den HVL tätig. Nach ihrer Elternzeit fand sie trotz dreijähriger Pause ohne umfangreiche Einarbeitung sehr schnell den Wiedereinstieg in ihre Aufgabenbereiche.

Das Labor-Team des HVL wird seit August von Daniela Morneweg unterstützt. Die ausgebildete technische Zeichnerin ist im Rahmen einer Elternzeitvertretung aktuell im Bereich der Leergutorganisation und Konservierung der Güte- und MLP-Probeflaschen tätig. Auch einzelne Tätigkeiten zur Qualitätssicherung im Labor wird sie in Zukunft mit übernehmen. Durch eine zügige Einarbeitung konnte die personelle Situation im Labor somit deutlich verbessert werden.

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Kathrin Schwappach

Dieter Fuest

Nadine Krausmüller

Kathrin Schwappach ist seit September im Team des Milchlabors in Jena. Sie ist gelernte veterinärmedizinische Assistentin und sammelte in verschiedenen Laboren praktische Erfahrungen im Umgang mit tierischen Probematerialien. Mit ihren umfangreichen Erfahrungen und der angenehmen Persönlichkeit passt sie perfekt in unser Laborteam. Zu ihren Aufgaben zählen die Analytik der Milchproben im Bereich der Milchleistungsund Milchgüteprüfung, die Untersuchungen von Sonder-, Keimzahl- und Hemmstoffproben sowie die Probenbereitstellung für die veterinärmedizinischen Untersuchungsstellen.

Kein unbekanntes Gesicht im Außendienst Nordhessen: Wir begrüßen Dieter Fuest herzlich im Team. Der Agraringenieur begann seine berufliche Laufbahn als Zuchtberater 1992 beim VHR und war ab 1995 für die ZBH tätig. Von 2011 bis zu seiner Rückkehr zur Qnetics GmbH arbeitete er bei der ZuchtviehExport GmbH in Lohfelden als Teamleiter im Einkauf. Zu seinen Hauptaufgaben ab Mitte Oktober zählt die verantwortliche Kundenbetreuung im Spermaverkauf und in der Zuchtberatung.

Nadine Krausmüller ist seit 1. September im Qnetics-Team in Alsfeld beschäftigt. Sie hat ihr Studium in Gießen mit dem Master of Science Nutztierwissenschaften abgeschlossen. Nach umfangreicher Einarbeitung wird sie folgende Bereiche übernehmen: Sachbearbeitung in der Abwicklung von Exporten, Ab-Stall-Verkäufen und Auktionen, Organisation, Auswertung und Analyse der Grunddatenerfassung und Zuchtwertschätzergebnisse im Rahmen der Zuchtprogramme, Jungzüchterbetreuung, insbesondere bei Organisation und Durchführung von Schulungen und Wettbewerben.

Sie erreichen ihn unter der Mobilnummer 0171 4782797 oder d.fuest@qnetics.de.

Sie erreichen Nadine Krausmüller unter

06631 78412, Mobil 0170 6328488 sowie per Mail: n.krausmueller@qnetics.de.

Wir wünschen allen neuen Kollegen und Kolleginnen ein erfolgreiches Wirken in ihren neuen Aufgabenfeldern im Sinne unserer Kunden

ForFarmers bietet maßgeschneiderte Futterlösungen und individuelle Beratung für landwirtschaftliche Betriebe. Wir verstehen uns als innovatives Unternehmen, das sich durch die Qualität seiner Produkte und seiner Beratung unterscheidet. Unser Ziel ist es, einen wertvollen Beitrag für eine problemlose und gesunde Produktion und die höchste Wirtschaftlichkeit Ihres Betriebes zu leisten. Dafür stehen wir. ForFarmers Beelitz GmbH Am Zollhaus 7 • 14547 Beelitz • T +49 (0)33204 6332 100 info@forfarmers.de • www.forfarmers.de

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MITGLIEDERVERSAMMLUNG VON HVL UND ZBH

Abstandregeln perfekt umgesetzt.

Am 17. Juni fanden unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln die Mitgliederversammlungen von HVL und ZBH statt.

zahlen im Bereich Rind, wurden weniger Tiere geboren und somit auch eine geringere Anzahl an Rinderpässen ausgegeben. Mit CNCPS gibt es ein neues Angebot im Bereich der Fütterungsberatung von HVL und Qnetics. CNCPS ist ein dynamisches Programm zur Rationsberechnung, welches die Ansprüche der Kuh stärker in den Fokus rückt.

TOCHTERGESELLSCHAFT ABCG

Norbert Klapp aus Sipperhausen schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand von HVL und ZBH aus, es erfolgte keine Neubesetzung. Bernd Meier (Wetterburg) und Manfred Uhrig (Sulzbach) wurden wiedergewählt. Im Aufsichtsrat der ZBH wurden Bernd Jungermann aus Mehlen, Martin Biederbick aus Sudeck und Michael Knaust aus Gudensberg in ihren Ämtern bestätigt. Emil Funk aus Rückers schied aus Altersgründen aus. Jörg Seeger aus Otzberg trat ebenfalls nicht mehr zur Wahl an. Neues Mitglied im Aufsichtsrat ist Jochen Geisel aus Niedergrenzebach.

HVL-Geschäftsführerin Dr. Sonja Kleinhans informierte darüber, dass die Zahl der MLP-Betriebe aufgrund von Betriebsaufgaben auf durchschnittlich 1.574 Betriebe zurückgegangen ist. Die Anzahl der durchschnittlich geprüften Kühe (- 4.000 Tiere) sank nochmal stärker als im vergangenen Jahr. Neben den Milchviehbetrieben nahmen im Kontrolljahr 2018/2019 auch 2 Schaf- und 14-Ziegenbetriebe an der Milchkontrolle teil. Im Rahmen des Ketosemonitorings erhalten MLP-Betriebe auf der Grundlage der Bestimmung von BHB-Werten in der Milch Auswertungen zur Überwachung des Ketose-Risikos ihrer Herden. Eine weitere neue Untersuchungsmöglichkeit in Verbindung mit der Milchkontrolle ist die Zelldifferenzierung. Diese gibt Auskunft über die Anteile der verschiedenen Zelltypen in der Milch und lässt darauf schließen, ob ein akutes oder chronisches Entzündungsgeschehen vorliegt. Die Bereitstellung dieser Informationen durch den HVL ist in Planung.

Hochmoderne Untersuchungstechnik bietet neue Möglichkeiten

Die Bestellung von Ersatz-Ohrmarken sank im Vergleich zum Vorjahr um 18 %. Aufgrund des Rückganges der TierQZEIT OKTOBER 2020

Die ABCG hat mit Geschäftsführerin Beate Zwick wirtschaftlich betrachtet ein gutes Ergebnis erzielt, sie ist in vielen Bereichen als Zertifizierungsstelle tätig. Im Rahmen der QM-Milch-Auditierung zählen 32 Molkereien und 82 Einzelkunden zu ihrem Kundenstamm. GESCHÄFTSBERICHT DER ZBH

Rudi Paul verwies bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes der ZBH darauf, dass sich die Zahlen des operativen Geschäftsbereiches auf die Qnetics GmbH beziehen. Während im Bereich der Herdbuchmitglieder Milchrind ein Rückgang auf 1.101 zu verzeichnen war, stieg die Anzahl an Herdbuchmitgliedern bezogen auf die Fleischrinderrassen in 2019 auf 547. RINDERBESAMUNG

Die Anzahl an Erstbesamungen war in 2019 rückläufig, sie sank auf 209.361. Nur unwesentlich verändert hat sich im Vergleich zu 2018 die Anzahl an Fleischrinderbesamungen. Den höchsten Anteil der Besamungen im Fleischrinderbereich nahmen Weißblaue Belgier ein. Ein Zuwachs war bei Besamungen mit INRA zu verzeichnen. Die Umsätze bezogen auf die Rinderbesamungen waren in 2019 insgesamt rückläufig (- 8,5 % in Hessen). VIEHVERMARKTUNG

Im Einzugsgebiet der Qnetics GmbH wurden in 2019 insgesamt 17.586 Rinder vermarktet, der Zuchtvieh-Anteil lag bei 8.302 Tieren. Davon nahmen Tiere der Rasse Deutsche Holsteins mit 83,9 % den Haupanteil ein, es folgten Fleischrinder mit 11,1 %, Rinder der Rasse Fleckvieh mit 4,6 % und sonstige Rassen mit einem Anteil von 0,4 %. Die Entwicklung der durchschnittlichen Preise auf den Zuchtviehauktionen zeigte einen positiven Trend. → KATJA MÜTZE


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Klaus Wetzel aus Gleichamberg, Marion Klatt aus Erfurt und Volkmar Schleif aus Auma-Weidatal schieden altersbedingt aus den Gremien von LTR und TVL aus. Die Vorstandsvorsitzenden Silvio Reimann und Uwe Merx würdigten nochmals die Leistungen der Einzelnen und verabschiedeten sie gebührend.

LTR UND TVL TREFFEN SICH IN LAASDORF Aufgrund der pandemischen Situation musste die Generalversammlung des Landesverbandes Thüringer Rinderzüchter e.G. und die Gesamtmitgliederversammlung des Thüringer Verbandes für Leistungsund Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V. für das Jahr 2019 weit in dieses Jahr verschoben werden.

Jahr 2020 anhält. Im Fleischrinderbereich ist hingegen ein leichter Zuwachs zu verzeichnen. Die sinkende Anzahl der Milchrinder wirkt sich direkt auf die angebotenen Dienstleistungen aus. Die Anzahl der untersuchten MLP-Proben sind rückläufig ebenso wie die durchgeführten Besamungen. Der Spermaabsatz ist ebenfalls zurückgegangen, wobei die Nachfrage nach hornlosen Bullen ungebrochen ist. Die sinkenden Milch-

Am 16. September 2020 war jetzt Termin im Vermarktungszentrum Laasdorf. Zu Beginn wurden tradirinderbestände betionsgemäß die besten Thüringer Aufgrund z.B. veränderter Marktbeschäftigen die Verbände Milcherzeuger und Schweinehalter dingungen im Exportgeschäft und deutschlandweit ausgezeichnet. Die Agrargenossendurch Handelseinschränkungen im Blauzungen-Restriktionsgebiet schaft Niederpöllnitz, Agromil Agrar musste die Qnetics GmbH auch in der Viehvermarktung GmbH Mockern, Rinderhof Kauern und die AgrarprodukVerluste hinnehmen. tion Goldene Aue Görsbach wurden für Leistungen ihrer Herden und einzelner Spitzentiere mehrfach geehrt. Die Auszeichnung als hervorragender Ferkelerzeuger erhielt LTR UND TVL die Agrar GmbH Braunichswalde und die AgrargesellDie geschäftsführenden Vorstandsmitglieder Dr. Sonja schaft Griesheim wurde als hervorragender SchweineKleinhans und Ronald Bialek trugen die Geschäftsbemastbetrieb hervorgehoben. richte von TVL und LTR vor. Die Jahresabschlüsse der beiden Organisationen wurden durch den GenossenQNETICS IM ZWEITEN JAHR schaftsverband geprüft und Volker Bergfeld verlas je Durch die Auslagerung des operativen Geschäftes von den Bericht in gekürzter Fassung. Beiden Unternehmen TVL und LTR im Jahr 2018, wurde der Tagesordnungsbescheinigte Bergfeld eine stabile wirtschaftliche Lage punkt zur geschäftlichen Entwicklung der Qnetics trotz der Entwicklungen am Markt und in der GesellGmbH mit großem Interesse verfolgt. schaft. Turnusmäßig werden anlässlich jeder Mitgliederversammlung Wahlen des Ehrenamtes durchgeführt. In Die Zahl der Betriebe und auch der Kühe in Thüringen, den Vorstand des LTR wurden Uwe Merx und Dr. Florian die die MLP durchlaufen, ist weiter gesunken. So führten Schmidt wiedergewählt, ebenso wie Silvio Reimann und 284 Betriebe mit 97.604 Kühen 2019 die Milchkontrolle Florian Andersek in den LTR-Aufsichtsrat. Doreen Rath durch. Analog dazu verringerte sich auch die Anzahl wurde als Mitglied des TVL-Vorstandes bestätigt und Dr. Florian Schmidt als neues Mitglied aufgenommen. der Herdbuchtiere und –betriebe im Milchrindersektor. Es zeichnet sich ab, dass dieser negative Trend auch im → SANDRA WASCHNEWSKI QZEIT OKTOBER 2020

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EIN BLICK IN DEN WEISSBEREICH Seit vier Jahren lebe ich, Kingston, in der Besamungsstation in Erfurt. Das Sperma der hier stehenden Bullen wird in die ganze Welt verschickt. Um zu zeigen, wer den Grundstein dafür legt, lasse ich Euch einen Tag hinter die Kulissen schauen – in den Weißbereich.

Es ist 5:30 Uhr. Woher ich das so genau weiß? Im unteren Stall geht das Licht an und Advokat PP, der gleich am Eingang steht, begrüßt die Tierpfleger mit einem lauten Brüller, wie jeden Morgen. Es wird nur noch ein paar Minuten dauern, dann geht auch hier im zweiten Stall das Licht an. Mal sehen, wer heute kontrolliert, ob es uns allen gut geht und wir die Nacht gut überstanden haben. Das ist immer ein längerer Gang, denn nach der Kontrolle bei uns, geht’s noch weiter in den Boxenstall. Insgesamt sind hier auf dem Gelände in Erfurt drei Ställe mit knapp 100 Tieren belegt. Die beiden unteren mit den Bereits internationale Größen Einzelboxen für die ganz jungen Bullen und wie Mascol, Goldday und die Bullen, die in der Produktion stehen. Und Manager waren hier zu Hause der große Wartebullenstall, in dem die Bullen in Gruppen zusammenstehen. Da ich mit meinen fünf Jahren schon etwas länger auf der Station bin, war ich bereits in allen Ställen. Mein jetziger Platz gefällt mir sehr gut. Ich habe eine große Einzelbox. So drängelt kein anderer Bulle, der futterneidisch ist oder meint weil er stärker ist, die Rangordnung jeden Tag neu ausfechten zu müssen. Da geht es hier schon geruhsamer zu. Wobei mir nicht langweilig wird. Zwei- bis dreimal die Woche geht’s zum Absamen, dann die regelmäßigen

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tierärztlichen Untersuchungen und Klauenpflege. Tagsüber ist es immer betriebsam auf dem Gelände. Ah, das Licht geht an. Heute kommt Uwe zur Kontrolle und verteilt auch gleich Kraftfutter vor den Boxen. Das wird gemacht, damit wir aufstehen und für die bessere Kontrolle nach vorn kommen und als Nebeneffekt in den Fressgittern eingefangen werden. Kurz nachdem Uwe den Stall verlassen hat, um weiter nach dem Rechten zu sehen kommen Karsten und Andreas. Es gibt bereits jetzt Heu. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise werden wir gefüttert, wenn alle Bullen, die zum Absamen vorgesehenen sind, in den Waschraum gebracht wurden. Und unser Stall ist heute noch vollzählig. Aber egal, mir schmeckt es auch jetzt schon. Es dauert nicht lange, da erscheinen Bastian und Jan auf dem Futtertisch. Während sich Jan weiter vorn im Stall Balingo schnappt, kommt Bastian zu mir und hängt Führstange und –strick an den Nasenring und führt mich aus der Box Richtung Waschraum. Der Jungspund Balingo weiß sich noch nicht richtig zu benehmen. Statt ruhig neben dem Pfleger zu laufen, springt er ab und an ein wenig rum. Aber das wird sich bestimmt bald geben. Wobei auch nicht jeder Stallgefährte so umgänglich ist wie ich – ohne mich selber loben zu wollen.


QPRAXIS

Aber jetzt geht’s erstmal in den Waschraum und auch hier ist etwas anders als sonst. Im Sprungraum stehen keine Unterstellbullen. Trotzdem werde ich in den Waschraum zu den anderen gestellt. Während Uwe uns ausgiebig wäscht, erhalten auch die letzten Bullen an diesem Morgen ihr Frühstück. Nachdem sich auch die Tierpfleger gestärkt haben, kommt leichte Unruhe auf. Draußen auf der Vorführwiese passiert was und zwei Der Fototag ist eine Fremde in weißen Anzügen stellen was auf. Die weißen Anzüge erschrecken uns nicht, spannende Abwechslung denn jeder Fremde, der zu uns will, muss zur Tagesroutine im sich umziehen. Bullen-Alltag

Nach und nach werden die Bullen aus dem Waschraum auf die Wiese gebracht und nach einer gewissen Weile wieder zurück in den Stall. Was ist da nur los? Dann bin ich endlich dran. Draußen auf der Wiese sehe ich endlich was los ist – der Fotograf ist da. Jetzt weiß ich auch, warum ich in der letzten Woche nochmal geschoren wurde und vor zwei Wochen in den Klauenstand musste. Am Rande bemerkt: Die Klauenbehandlung mag ich ebenso wenig wie das Blutnehmen. Uwe schneidet die Klauen schon gut aus, aber ich fühle mich auf drei Beinen immer sehr unsicher und tue dies auch lauthals kund. Doch das ist gleich vergessen. Denn kurz geschoren und frisch gewaschen auf ordentlichen Klauen geht’s zum Fotoplatz. Das letzte Shooting ist echt lange her, aber die Jungs helfen mir. Bastian stellt mich in die richtige Position und hält mir den Kopf hoch während Karsten und Andreas meine Füße so stellen, bis der Fotograf zufrieden ist. Es ist ganz schön anstrengend, so zu stehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt vom Fotografen das erlösende Okay. Geschafft! Doch statt mich

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in meine Box zu führen, bringt man mich in die Außenbox. Ich kenne keinen Bullen, der diesen Platz nicht liebt. EIN SANDPLATZ IST NICHT NUR WAS FÜR KLEINE

Eine große Box in der Sonne und der Boden aufgefüllt mit ganz viel Sand. Hier kann man nach Belieben rennen, springen, toben und sich im Sand wälzen. Das genieße ich in vollen Zügen. Während ich in der Box den Sand umpflüge, höre ich die Stallmaschine fahren. Das heißt, während ich es mir hier gut gehen lasse, misten die Tierpfleger die Einzelboxen aus – wie jeden Tag. Im Wartebullenstall wird nur der sogenannte Nassbereich täglich gesäubert und der Trockenbereich nach Bedarf. Aber für einen Trockenbereich ist heute keine Zeit, denn das Fotografieren hat viel Zeit gekostet und die täglichen Arbeiten müssen gemacht werden. Neben den routinemäßigen Aufgaben müssen auch andere Arbeiten wie die Einlagerung von Futter und Stroh, Körung der Jungbullen, Klauenpflege, Behandlungen durch den Tierarzt, Pflege der Maschinen und Sauberhalten von Stall und Außengelände eingetaktet werden. Aber, wie gesagt, nicht heute. Nachdem ich mich ordentlich ausgetobt habe, werde ich zurück in meine Box gebracht. Davor liegt auch schon neues Futter für mich. Dieser All-Inclusive-Service ist echt spitze. Langsam wird es ruhig auf dem Gelände. Es ist 14:30 Uhr und die Tierpfleger haben Feierabend bis morgen, denn dann beginnt der Tag wieder früh – um 5:30 Uhr. → SANDRA WASCHNEWSKI

Die Zeit in der Außenbox muss man einfach nutzen.

Bei Bedarf gibt’s auch Streicheleinheiten durchs Gitter.

365 Tage im Jahr versorgt das Tierpflegerteam Karsten, Andreas, Bastian, Jan und Uwe die Bullen in der Station.

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QPRAXIS

DIREKTE AKUTE UND ZEITVERSETZTE

AUSWIRKUNGEN VON HITZESTRESS Aufgrund des Klimawandels leiden unsere Kühe immer häufiger unter Hitzestress. Da hohe Temperaturen für Milchkühe insbesondere in Kombination mit hoher Luftfeuchte negative Auswirkungen haben, ist es besonders wichtig, als Hitzestress-Indikator den TemperaturLuftfeuchte-Index (THI) zu verwenden. Thüringen von 2013 bis 2015 die Temperatur und die Luftfeuchte gemessen. Im Anschluss wurden die entsprechenden Reaktionen von 22.212 Holsteinkühen auf verschiedenen THI-Werte analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass insbesondere in der Frühlaktation Hitzestress negative Effekte auf Produktions- und Fruchtbarkeitsmerkmale hat. Die Hitzestressschwellen für die Produktionsmerkmale lagen bei einem THI von 68 bis 70. Abb. 1 zeigt, welchen Temperatur- und Luftfeuchtewerten dies entspricht. Die Fruchtbarkeitsmerkmale reagierten bereits bei einem THI von 60 bis 65. Des Weiteren wurden verschiedene Gesundheitsmerkmale negativ von Hitzestress beeinflusst. Die Inzidenz von Mastitis (aufgetreten innerhalb der ersten 10 Tage nach der Kalbung) stieg mit steigendem durchschnittlichen THI (Tag 0-5 nach der Kalbung) (Abb. 2). Aufgrund der Stoffwechselwärme, die während der Milchproduktion entsteht, steigt die Sensibilität gegenüber Hitzestress mit steigender Milchleistung. Die beobachtete höhere Krankheitsanfälligkeit aufgr und von länger andauerndem Hitzestress lässt sich durch eine hitzebedingte Unterdrückung des Immunsystems erklären. DIREKTE EINFLÜSSE VON HITZESTRESS

ZEITVERSETZTE EINFLÜSSE WÄHREND

AUF LAKTIERENDE KÜHE

DER SPÄTTRÄCHTIGKEIT AUF DIE NACHKOMMEN

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes des Instituts für Tierzucht und Haustiergenetik der Justus-LiebigUniversität Gießen (Kipp und König) mit der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (Gernand) wurde in den Stallgebäuden von 15 großen Testherden aus

Eine zweite Studie in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V. und dem Innovationsteam Milch Hessen zeigte indirekte, zeitversetzte Effekte von Hitzestress während der Trockenstehzeit auf spätere

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QPRAXIS

Solche zeit versetzten Langzeitwirkungen können durch hitzestressbedingte Anpassungen des mütterlichen Organismus erklärt werden. Diese führen zu einer Unterernährung des ungeborenen Kalbes, welches sich daraufhin ebenso metabolisch anpasst. Es gibt diesbezüglich insbesondere Hinweise auf langfristige Veränderungen des Fettstoffwechsels der Nachkommen. Außerdem konnten Veränderungen der Immunfunktion sowie eine Reduktion des Follikelvorrates in den Eierstöcken aufgrund von Hitzestresseinwirkungen auf das ungeborene Kalb beobachtet werden. Warum sich ein Organismus Erfahrungen langfristig „merken“ kann, erklärt das Feld der Epigenetik. Dies beschreibt chemische Veränderungen im Erbgut durch Umweltfaktoren wie beispielsweise Hitzestress, welche dazu führen, dass Gene „an- und ausgeschaltet“ werden. Diese Veränderungen können ein Leben lang bestehen bleiben und an folgende Generationen weitergegeben werden. → CORDULA KIPP, ERHARD GERNAND UND SVEN KÖNIG

100 80 60 THI

Abb. 1: Temperatur-Luftfeuchte-Index (THI) mit den entsprechenden Temperaturen und Luftfeuchten

40 20 0 50

60

70

80

90

100

Relative Luftfeuchte (%)

30 °C 20 °C 10 °C 0 °C -5 °C

Abb. 2: Inzidenz von Mastitis (Tag 0-10 nach der Kalbung) in Abhängigkeit vom durchschnittlichen THI Tag 0-5 nach der Kalbung

0.16

Inzidenz Mastitis

Eigenschaften der Töchter, also zeitversetzte Effekte über Generationen hinweg. Die Untersuchungen basierten auf einem Datensatz mit 172.905 hessischen Holsteinkühen der Kalbejahre 2002 bis 2013. Um Empfehlungen für das Management trockenstehender und damit hochtragender Kühe geben zu können, wurde der Einfluss des THI während der letzten acht Trächtigkeitswochen analysiert. Deutlich negativ beeinflusst durch Hitzestress während der Spätträchtigkeit waren die Rastzeit der Nachkommen in der ersten Laktation, Hitzestress der hochder spätere Fettgehalt (1. Testtag, 1. Laktatragenden Kuh hat tion) (Abb. 3A) und sogar die Nutzungsmassive Auswirkungen dauer der Töchter (Abb. 3B). Außerdem auf das Kalb und seine waren die Non-Return-Rate 56 der Nachspätere Produktivität kommen als Färsen, die Milchleistung (1. Testtag, 1. Laktation) sowie die langfristigen Merkmale Lebensleistung und Lebenstagsleistung aufgrund von einem THI ≥ 60 reduziert.

0.12 0.08 0.04 0 35

45

55

65

75

75

Durchschnittlicher THI Tag 0-5 nach der Kalbung

Abb. 3: Fettgehalt in % (1. Testtag, 1. Laktation) (A) und Nutzungsdauer in Tagen (B) in der Nachkommengeneration in Abhängigkeit vom durchschnittlichen THI der letzten acht Trächtigkeitswochen des Muttertieres

4.26

A

ZUSAMMENFASSUNG

Fettgehalt (%)

4.24 4.22 4.20 4.18

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hitzestress zum

4.16

einen akute Effekte auf die Kuh sowie zeitversetzte Effekte

≤39

auf spätere Eigenschaften in der Nachkommengeneration hat.

40-49

50-59

≥60

Durchschnittlicher THI der letzten 8 Trächtigkeitswochen

Beide sind aus Sicht der Leistungsfähigkeit, der Tiergesundheit und der Wirtschaftlichkeit bedeutend. In der Praxis ist also un930

bedingt auf optimale Kühlungsmaßnahmen zu achten, und das Nur so kann die Produktion, Fruchtbarkeit und Gesundheit der Kuh erhalten bleiben und sichergestellt werden, dass das Kalb im Mutterleib die bestmöglichen Entwicklungsbedingungen hat und später sein genetisches Potenzial voll entfalten kann. In einem groß angelegten, geförderten Forschungsprojekt ist es nun die Aufgabe der Arbeitsgruppe Tierzucht in Gießen, die ursächlichen genetischen Mechanismen zu identifizieren und Hitzestresszuchtwerte für Bullen und Kühe zu schätzen.

Nutzungsdauer (Tage)

sowohl für laktierende als auch für trockenstehende Kühe.

B

915 900 885 870 855 ≤39

40-49

50-59

≥60

Durchschnittlicher THI der letzten 8 Trächtigkeitswochen

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QPRAXIS

GLEICHBLEIBEND HOHE FUTTERAUFNAHME FÖRDERN Faserreiche, energiearme Futtermittel kürzer zu häckseln und den Rationen Wasser zuzusetzen sind Möglichkeiten dazu.

Die Kontrolle der Energieaufnahme vor der Kalbung, nahe am tatsächlichen Nährstoffbedarf, hat das Ziel, die Körperkondition der Kühe im optimalen Bereich zu halten. Dadurch können die nach der Kalbung drohenden Risiken für Ketose und andere Krankheitsbilder gesenkt werden. In Folge dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse hat die Verfütterung von „Energiekontrollierten Diäten“ an trockenstehende Milchkühe ständig an Popularität gewonnen. Typisch für diese Rationen ist ein beachtlicher Anteil an Komponenten mit niedriger Nährstoffdichte wie Weizenstroh oder Wiesenheu geringerer Qualität. Ihre Konzeption zielt auf die Erhöhung der Futteraufnahme der Kühe ab, insbesondere was das Volumen angeht. Gleichzeitig halten diese Rationstypen die Energie-Aufnahme insgesamt im Rahmen und verringern das Risiko exzessiver BCS- und Gewichtszunahme. Die hohe Volumen-Aufnahme wiederum kann nach der Kalbung nützlich sein, indem ein größeres Pansenvolumen eine höhere TS-Aufnahme in der Frühlaktation ermöglicht. DER RATIONSTYP ÄNDERT DAS VERHALTEN

Aus Sicht des Futteraufnahmeverhaltens der Kuh sind die auffälligen Unterschiede zwischen Vor-Kalbungs- und Frischmelker-Ration wichtig. Die Rationen vor der Kalbung sind voluminös, sperrig und von geringerer Energiedichte, die danach durch eine höhere Nährstoffdichte sowie eine kleinere durchschnittliche Partikelgröße gekennzeichnet. In Anbetracht dieser Differenzen physikalischer und nährstofflicher Art ist der oft beobachtete verzögerte Anstieg der Futteraufnahme in der Frühlaktation nicht unbedingt verwunderlich. Wissenschaftler haben mehrfach beschrieben, dass Kühe irgendwo zwischen sieben und 14 Tage für die Anpassung ihrer TS-Aufnahme nach einer Rationsumstellung benötigen. Verdauung und Stoffwechsel müssen sich erst an diese Veränderungen anpassen. Einiges davon mag auch mit Änderungen im Futteraufnahme-Verhalten verbunden QZEIT OKTOBER 2020


QPRAXIS

sein. Aus dem Blickwinkel der Kuh könnte die Angleichung der physikalischen Struktur von der Trockensteher- an die Frischmelker-Ration eine Möglichkeit sein, bei einer gleichbleibend hohen Futteraufnahme vor und nach der Kalbung zu helfen. Gerade bei den energiekontrollierten Rationen, die große Anteile an Stroh enthalten, wird der Wunsch nach physikalischer Angleichung eine Herausforderung. Ist die Partikelgröße zu lang, könnte bei hohen Rations-Anteilen die Passagerate durch den Pansen verlangsamt und die TS-Aufnahme zu stark begrenzt werden. Außerdem sind Rationen mit höheren Anteilen an trockenem Grobfutter, speziell mit größerer Partikellänge, anfälliger dafür, selektiv gefressen zu werden. Selektives Fressen gefährdet die Balance der Nährstoffaufnahme zwischen vorgelegter und gefressener Ration direkt während einer Mahlzeit und kontinuierlich bei der über den Tag im Trog verbleibenden Rest-Ration. Folge kann eine ungleichmäßige Nährstoffaufnahme sowohl der Einzelkuh als auch zwischen Kühen sein. Weil das Ziel die Förderung einer gleichmäßigen und konstant hohen Volumen-Aufnahme ist, wird die Verringerung des Selektionsrisikos zum kritischen Punkt für den Erfolg dieser Fütterungsstrategie. Es ist ein anspruchsvolles Ziel, die Partikelgröße des Strohes so kurz zu bekommen, dass selektives Fressen vermieden und eine gleichmäßige Volumenaufnahme erreicht wird. Ein weiteres Problem dieser Rationen ist ihr Feuchtegehalt. Verschiedene Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass laktierende Kühe Rationen mit TSGehalten von über 60 %, speziell mit Anteilen trockener Grobfuttermittel, mit Leichtigkeit selektieren. Solche Rationen profitieren erheblich von einer Wasserzugabe. Sie hilft, Futterpartikel aneinander zu binden und die Volumendichte zu erhöhen. EINHEITLICHKEIT HERSTELLEN

An der Universität von Guelph wurden jüngst Versuche dazu durchgeführt. Im Rahmen einer einphasigen Trockensteher-Fütterung wurde versucht, über die Strohzerkleinerung und den Zusatz von Wasser diese voluminösen Rationen physikalisch mehr an eine Frischmelker-Ration anzunähern. Die Modifikation der Rationen sollte nicht nur das selektive Fressen verringern, sondern die Futteraufnahme in der Trockenstehperiode erhöhen und als Carry Over-Effekt eine bessere Energiebilanz und Pansengesundheit in der Frühlaktation zur Folge haben. Dazu wurde das Stroh im ersten Versuch (36 % der Rations-TS aus Maissilage, 35 % spezielles Trockensteher-Kraftfutter, 29 % Weizenstroh, keine Gras- oder Luzernesilage) mit einer Stroh-Mühle über ein 2.5 cm- oder ein 10 cm-Sieb auf Länge geschnitten. Die erwarteten Ergebnisse wurden bestätigt: Die „Kurzstroh-Kühe“ fraßen weniger selektiv gegen die längsten Futterpartikel in ihrer TMR und nahmen mehr TS auf. Die „Langstroh-Kühe“ nahmen durch die Futterselektion nicht nur eine andere Nährstoffzusammensetzung auf als geplant, sondern fraßen auch langsamer.

Somit nahmen sie weniger TS auf als die „KurzstrohKühe“. Der Unterschied in der TS-Aufnahme wurde in der Woche vor der Kalbung besonders offensichtlich: Deutlicher Rückgang bei den „Langstroh-Kühen“ je näher die Kalbung rückte, während die „Kurzstroh-Kühe“ in dieser Phase eine gleichmäßige Futteraufnahme aufrecht erhalten konnten. Obwohl es zu Laktationsbeginn keine Unterschiede in der TS-Aufnahme gab, hatten die „Langstroh-Kühe“ in der 3. Laktationswoche höhere Durchschnitts- und MaximalWerte an ß-Hydroxy-Buttersäure im Blut. Das lässt die Vermutung einer größeren Auslenkung der negativen Trockensteher-Rationen Energiebilanz in der Frühlaktation mit hohen Strohanteilen zu. Daneben war in der 1. Laktationsund hohen TS-Gehalten woche ihre Pansengesundheit stärker liefern ein ideales Spielfeld strapaziert (schnelleres Absinken des für selektives Fressen Netzmagen-pH-Werts).

Diese Stoffwechseleffekte sind höchstwahrscheinlich auf die Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen bezüglich einer gleichmäßigen Futteraufnahme, sowohl mengen- als auch nährstoffmäßig, besonders in der letzten Trächtigkeitswoche, zurückzuführen. FEUCHTIGKEIT SPIELT EINE ROLLE

In einer Folge-Studie (41 % Maissilage, 23 % Trockensteher-Kraftfutter, 36 % Weizenstroh auf 2.5 cm Länge gehäckselt) wurde der Einfluss der Rations-TS bei trockenstehenden Holstein-Kühen untersucht. Durch Wasserzugabe wurde der TS-Gehalt der Original-TMR von 53.4 auf 45.4 % abgesenkt. Nach der Kalbung wurde allen Kühen eine Ration mit 45.2 % TS verfüttert. Wie erwartet und ähnlich zu den Ergebnissen aus Versuch 1 sortierten die Kühe die Ration mit Wasserzusatz weniger, fraßen schneller und hatten dadurch über die gesamte Trockenstehperiode eine höhere TS-Aufnahme, deren Rückgang in der letzten Trächtigkeitswoche deutlich geringer ausfiel als bei der trockenen Ration. Auch hier war nach der Kalbung bei den „Wasserzusatz-Kühen“ ein stabilerer und höherer Netzmagen-pH-Wert zu beobachten. Ein Indikator dafür, dass weniger Kühe mit subakuter Pansenacidose, besonders in der ersten Laktationswoche, zu kämpfen hatten. FINGERZEIG AUS DEN FRISCHMELKERRATIONEN NUTZEN

Die Versuchsergebnisse unterstreichen, dass voluminöse Trockensteher-Rationen mit hohen Strohanteilen physikalisch den Laktierenden-Rationen anzugleichen sind. Besonders durch Stroh mit der geeigneten Partikellänge und durch Wasserzusatz kann eine gleichmäßigere Futter- und Nährstoffaufnahme in der Trockenstehphase gefördert werden. Dies kann sich in eine ausgeglichenere Energiebilanz und eine stabilere Pansengesundheit in der folgenden Frühlaktation übertragen. → KLAUS BOßHAMMER (Übersetzung des Artikels von Trevor DeVries aus Hoard’s Dairyman, S.215, 10.04.2020)

QZEIT OKTOBER 2020

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QPRAXIS

Wann soll eine Kuh wieder belegt werden, ist die Aussage „Jedes Jahr ein Kalb“ noch zeitgemäß?

ÜBERLEGUNGEN ZUM REPRODUKTIONSMANAGEMENT Mit 15,9 % in Thüringen (Qnetics-Jahresbericht 2019) und sogar 20,9 % in Hessen (HVL-Jahresbericht 2019) der Gesamtabgänge stellt die Unfruchtbarkeit der Rinder eine konstant hohe Abgangsursache dar.

Unter dem Begriff Reproduktionsmanagement werden im Milchviehbereich sowohl die Fruchtbarkeit der Rinder als auch alle Maßnahmen zusammengefasst, mit der die Fruchtbarkeit beeinflusst werden kann. Daraus geht hervor, dass die Reproduktion als solches durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst wird.

→ W ie soll die Reproduktion in meinem Betrieb organisiert werden? → Wie viele tragende Färsen brauche ich zur Remontierung? → Welches Erstkalbealter, welche Rastzeit, welche Zwischenkalbezeit wird angestrebt?

Zum Start eines jeden guten Reproduktionsmanagements muss sich der Betriebsleiter oder Herdenmanager die folgenden Fragen stellen: QZEIT OKTOBER 2020

→ Künstliche Besamung oder Deckbulle? → Welcher Bulle passt zu meiner Herde?


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QPRAXIS

Die Brunstbeobachtung steht im Mittelpunkt des Reproduktionsgeschehens. Eigene Nachforschungen haben gezeigt, dass – entgegen erster Vermutungen – sich diese zwischen Die Bandbreite der den familiengeführten MilchviehBrunstbeobachtung betrieben und den Großbetrieben ist groß nicht wesentlich unterscheidet. So gibt es durchaus Familienbetriebe, die die Brunst ihrer Milchkühe eben nicht nur optisch detektieren, sondern technische Hilfsmittel dafür nutzen. Gleichermaßen kommt es auch vor, dass in größeren Milchviehbetrieben die Brunst der Tiere nur optisch festgestellt wird. Der Einsatz technischer Brunstüberwachungstools scheint demnach davon abhängig zu sein, wie technikaffin der Herdenmanager ist, welche Ziele im Unternehmen verfolgt werden und welche Gegebenheiten im Betrieb vorherrschen:

→ Verfüge ich über ausreichend Mitarbeiter, sodass brünstige Tiere gesehen werden? Sind diese ganztägig vor Ort? → Erkennen die Mitarbeiter brünstige Tiere? Werden diese aufgeschrieben und dem Besamungstechniker vorgestellt? → I st die Herde leicht zu überschauen? Können brünstige Tiere problemlos ausgemacht

Milchleistung und der Fütterung besteht und die OvarFunktion und damit die Brunst und das Entstehen von Zysten bedingt. „JEDES JAHR EIN KALB?“

Diese Überlegung stammt aus einer Zeit, als das Milchvieh noch 3.000 kg Milch in einer Laktation lieferte und die Kuh über Milch und Kalb das Überleben der Bauernfamilie absicherte. In Anbetracht eines Kälberpreises um 50 € und einer Laktationsleistung von über 9.000 kg Milch scheint diese Aussage überholt – Milchvieh muss melken! Einige Betriebe haben inzwischen den Trend, der aus mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen hervorgeht, aufgenommen und die Rastzeit ihrer Kühe von 60 auf 80 Tage oder von 80 auf 100 Tage erhöht. Angesichts steigender Produktionskosten und sinkender Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse gilt es mehr denn je, die Reproduktion der eigenen Herde richtig einzuschätzen und auszurichten, um effektiv zu wirtschaften. In diesem Zusammenhang stehen auch die Auswahl und der sachgemäße Einsatz von Besamungsbullen. Bei der Organisation des Reproduktionsgeschehens Ihrer Herde und bei den Möglichkeiten der technischen Brunstüberwachung stehen Ihnen die Mitarbeiter der Qnetics GmbH gern mit Rat und Tat zur Verfügung. → MARVIN GREILING

werden oder verteilt sich die Herde auf mehrere Standorte? → Wie hoch ist der Anteil vermeintlich nichtbrünstiger bzw. stillbrünstiger Tiere?

Nicht zuletzt entscheidet aber auch die finanzielle Situation des Betriebes über den Einbau einer technischen Brunstüberwachungsanlage. Bei steigender Tierzahl im Betrieb, bei einer abnehmenden Anzahl an Arbeitskräften und/oder einem schwindenden Zeitangebot gestaltet sich der Einsatz von Technik grundsätzlich sinnvoll. Betriebe, die das von Qnetics angebotene Heatime- oder SenseHubSystem nutzen, konnten zudem ihre Tierarztkosten signifikant reduzieren, sodass sich die Investitionskosten für die jeweilige Anlage in kurzer Zeit amortisierten. Im Ergebnis der Brunstbeobachtung und der darauffolgenden Besamung erfolgt nach zumeist sechs Wochen die Trächtigkeitsuntersuchung durch den Tierarzt oder den Besamungstechniker. Mit Hilfe von Ultraschalltechnik oder durch rektalen Eingriff wird der Erfolg der Besamung abgeklärt. Werden nichttragende Tiere festgestellt, werden diese nochmals zur Besamung vorgestellt. Oft werden auch Deckbullen, die im Betrieb für die Färsenbelegung gehalten werden, für eine Nachbesamung genutzt. Vielfach hat sich in den Betrieben das OvSynch-Programm durchgesetzt, bei welchem vor allem nichtbrünstige Tiere und Tiere mit Ovarialzysten mit Prostaglandin F2alpha oder GnRH behandelt werden, um so die Brunst künstlich zu induzieren oder Zysten abzubauen. Dabei ist der Zusammenhang nicht zu unterschätzen, der zwischen der

Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.

→ Wie hoch ist mein Medikamenteneinsatz?

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QPRAXIS

ERFOLGREICHES PAARSCHIPPEN AUCH BEI UNSEREN KÜHEN Mit dem internetbasierten Bullen-Anpaarungs-Programm oder kurz BAP des Vit finden pro Jahr nahezu eine Millionen Kühe und Rinder in praktisch allen deutschen Zuchtregionen und Luxemburg den passenden Bullenpartner.

WIE FUNKTIONIERT DAS?

Als Online-Programm nutzt BAP immer die aktuellsten Daten, der Besamungsbullen sowie der weiblichen Tiere im Betrieb, die in der Vit-Rinderdatenbank vorliegen:

ermitteln. Gleichzeitig wird dadurch, dass genetische Niveau der Herde verbessert und somit die langfristige Steigerung der Wirtschaftlichkeit Ihrer Milchproduktion gewährleistet.

→ Abstammungsdaten mehrerer Generationen → Zuchtwerte der Kuh (konventionell, genomisch, Pedigree-Index) → E xterieur-Beschreibungen → S onstige Vorgaben/Besonderheiten und genetische Merkmale

BASIC ODER PROFESSIONAL?

BAP-Basic wird automatisch nach jeder Zuchtwertschätzung aktualisiert. Der Betrieb erhält eine Liste mit Anpaarungsvorschlägen für die zur Besamung anstehenden Tiere in diesem Zeitraum.

Mit Hilfe dieser Daten und den Vorgaben des Betriebes Bei BAP-Basic gibt es verschiedene Gruppen mit unter(Zuchtindex) berechnet das Programm, nach der gleichen schiedlichen Schwerpunkten. Ein Beispiel ist die Methodik wie der des offiziellen Gesamt-Zuchtwertes Roboter-Gruppe. Für diese Sparte gilt ein Zuchtindex, RZG, einen betriebsindividuellen Gesamtzuchtwert der speziell auf die für AMSfür die ausgewählten Bullen Herden relevanten Merkmale sowie für die Kühe und Rin„Durch BAPprofessional spare ich enorm viel der im Betrieb. Die Rangiewie Fundament, Melkbarkeit, Zeit. Trotzdem werden meine Kühe r ung der vorgeschlagenen Strichplatzierung, Zellzahl tierindividuell angepaart, ohne dass ich mich Bullen f ür jede Kuh/ Rind u nd Ä h n l ic hes au sgeleg t selbst mit jeder einzelnen Anpaarung erfolgt nach dem erwarteten ist. In dieser Gruppe „Robobeschäftigen muss. ter“ befinden sich alle, uns Betriebs-Gesamtzuchtwert des bekannten Betriebe, die mit aus dieser Anpaarung zu erwarAußerdem suche ich mir aus dem breiten einem automatisierten Melktenden Kalbes. Dabei werden Bullenangebot nur gezielt die Vererber heraus, Inzucht und mögliche Risikosystem arbeiten und nicht mit die zu unserem Betrieb passen und erreiche anpaarungen für Erbfehler BAP-Pro betreut werden. Mit dadurch einen schnellen Zuchtfortschritt einem speziell ausgewählten berücksichtigt und vermieden. hinsichtlich unseres eigenen Zuchtziels.“ und für die Gruppe vorgeseJulia Heckwecker Wolferode (258 Kühe) henen Bullenpool können die ZIELSETZUNG weiblichen Tiere gezielt angeJede anzupaarende Kuh und jedes Rind ist als Indivipaart werden. Je mehr Daten aus Milchleistungsprüfung duum zu sehen und hat daher unterschiedliche Anforund Abstammung zur Verfügung stehen, desto exakter derungen an den optimal passenden Bullen. Ziel ist es, kann das Programm arbeiten. BAP-Basic ermöglicht es, unter Berücksichtigung dieser individuellen Anfordeden notwendigen Zeitaufwand für eine gezielte Anpaarungen auf Basis der vorhandenen Daten, diesen optirung deutlich zu reduzieren, bei gleichzeitig verbesserter malen Anpaarungsbullen für jedes weibliche Tier zu Qualität. QZEIT OKTOBER 2020


QPRAXIS

AUF EINEN BLICK

BAP-PROFESSIONAL → Betriebsindividuell (Zuchtziel / Zuchtindex) → Zuchtstrategie aktualisieren und optimieren → Externer Blickwinkel durch aktiven Kontakt mit dem Zuchtberater vor Ort → Phänotypische Einstufung → Individuelle Anpaarung der Tiere → Eigene Bullenauswahl → Einzelbetrieblich Auswertung

WER´S GENAUER WILL, GEHT AUF BAP-PROFESSIONAL!

BAP-BASIC

Durch verschiedene Zusatzfunktionen bietet diese Version des Bullen-Anpaarungsprogramms eine viel individuellere Einzeltieranalyse. Viele Qnetics-Betriebe nutzen den kostenfreien Service schon seit fast zehn Jahren und wissen die Vorteile durchaus zu schätzen.

→ Automatisch nach jeder Zuchtwertschätzung → Gruppeneinteilung → Feste Bullenauswahl → Rechnerische Auswertung

Ein Vorteil von BAP-Pro ist der externe Blickwinkel auf Ihre Tiere. Anhand der Erfassung und Bewertung linearer Merkmale der gesamten Herde werden durch eine noch detailliertere Anpaarung Schwächen im Exterieur ausgeglichen. Darüber hinaus kann der Betriebsleiter oder Herdenmanager seinen ganz eigenen Zuchtindex festlegen, um die Herde noch besser den betriebsspezifischen Erfordernissen anzupassen.

Abbildung oben: Die Festlegung des betriebsspezifischen Zuchtindex als Prozenteingabe. Abbildung unten: Tierindividuelle Rangierung der in Frage kommenden Bullen.

Die Anpaarungsfavoriten für jede Kuh werden als Druck-PDF bereitgestellt oder können problemlos in verschiedene Herdenmanagementprogramme integriert werden.

Durch den regelmäßigen Kontakt und Austausch mit Ihrem BAP-Berater direkt vor Ort ist es bei BAP-Pro jederzeit möglich, Ihre Zuchtstrategie zu optimieren und anzupassen. Nach der einzelbetrieblichen Auswertung stehen die Anpaarungsvorschläge als Ausdruck oder in Form einer PDF-Datei zur Verfügung. Außerdem kann die Anpaarungsempfehlung inzwischen problemlos auch in eine Vielzahl von Herdenmanagementprogrammen (Herde, DairyPlan C21 u.a.) integriert werden. Auch eine automatische Übernahme in die HerdenmanagementSoftware wie bespielsweise Netrind-Mobil ist möglich. → PATRICK LAUBER

QZEIT OKTOBER 2020

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QPRAXIS

INVESTITION IN DIE ZUKUNFT

Der Lehrinhalt ist vielseitig und vollumfänglich. Neben Anatomie und Physiologie des Rindes, Tiererkrankungen sowie Hygiene wird auch das gesamte Herdenmanagement unterrichtet. Im Detail sind das die Themen Tierhaltung, Fütterung, Reproduktion, Fruchtbarkeit, Eutergesundheit, Milchqualität, Jungviehaufzucht sowie Dokumentation und Rechtsvorschriften für Tierhalter. VIEL UNTERSTÜTZUNG VON KOMPETENTEN STELLEN

Über die Ausbildung zum geprüften Fachagrarwirt Herdenmanagement, den die Landvolkbildung Thüringen e. V. seit 2008 für interessierte Landwirte und Quereinsteiger zur beruflichen ErwachsenenQualifizierung anbietet, sprach QZeit mit Catrin Schleicher, der Außenstellenleiterin in Stadtroda.

Inzwischen wurde bereits der fünfte Kurs erfolgreich abgeschlossen. „Trotz Corona-Krise und deren Einschränkungen haben die Teilnehmer die praktische Abschlussprüfung in der Gönnatal-agrar eG absolviert.“ berichtet Catrin Schleicher, die am Standort Stadtroda für die Planung und Durchführung des Lehrganges „Geprüfter Fachagrarwirt Herdenmanagement Rind“ zuständig ist. Auch für den anschließenden Kurs, der im Oktober 2020 starten soll, ist sie optimistisch. Erste Anmeldungen liegen bereits vor. „Wir brauchen in der Nutztierhaltung – nicht zuletzt durch den anstehenden Generationswechsel – echte Spezialisten, die über ihre praktische Tätigkeit hinaus auch die Zusammenhänge zwischen Haltung, Fütterung, Tiergesundheit, Reproduktion und dem Produktionsprozess erkennen und nutzen können. Aus diesem Aspekt heraus wurde die Ausbildung zum Fachagrarwirt Herdenmanagement entwickelt“, erklärt Catrin Schleicher.

Wir brauchen in der Nutztierhaltung echte Spezialisten

Der Lehrgang spricht vorrangig Land-, Tierund Pferdewirte, aber auch Quereinsteiger mit längerer Berufserfahrung an, die in einem Landwirtschaftsbetrieb angestellt sind und sich für eine höhere Position im Unternehmen weiter qualifizieren wollen. Das Kursangebot richtet sich folglich nicht nur an junge Leute. Über die Zulassung zur Prüfung entscheidet das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum.

Finanziert wird der Gesamtkurs als ELER-Projekt über EU-Fördermittel. Förderfähig sind alle Interessenten aus Thüringer Agrarbetrieben sowie Klein– und Kleinstunternehmen. Interessenten aus anderen Bundesländern sind herzlich willkommen, müssen sich jedoch selbst um eine Förderung in ihrem Bundesland bemühen. QZEIT OKTOBER 2020

Die Teilnehmer bekommen dabei die neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung von echten Fachleuten ihres Metiers vermittelt. Darunter sind neben den Tierärzten des Thüringer Tiergesundheitsdienstes und den Referenten des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum auch Dr. Gesine Reimann und Dr. Ute Philipp von Qnetics vertreten. Innerhalb des Lehrgangs werden ein Erste-Hilfe-Kurs, der Tiertransportschein, Sachkundenachweise für Tiertötung und Schädlingsbekämpfung sowie ein Klauenpflegekurs absolviert. Zahlreiche Betriebsbesuche runden das Angebot ab und unterstreichen den Kerngedanken des Lehrgangs – die praktische Ausbildung. Auch stehen Fachexkursionen sowie ein zweiwöchiges Praktikum in einem Fremdbetrieb auf dem Programm. Neu ist die Thematik „Mitarbeiterführung“, die aufgrund der Arbeitskräftesituation immer mehr in den Fokus der Ausbildung von Führungskräften rückt. Hierfür konnte die Andreas-Hermes-Akademie Bonn als Kooperationspartner gewonnen werden. Einmal wöchentlich treffen sich die Rinderfachleute von 9 bis 16 Uhr in Stadtroda zum Unterricht. Und das für eineinhalb Jahre. „Die Belastung für die Kollegen ist groß. Neben dem anstrengenden Berufsalltag und dem Privatleben noch solch eine Ausbildung zu absolvieren, verdient allergrößte Hochachtung!“ weiß Catrin Schleicher aus eigener Erfahrung, hat sie den Kurs doch selbst durchlaufen. Am Ende des Lehrgangs stehen die schriftliche und eine praktische Prüfung, welche nach Bestehen mit dem staatlichen Abschluss „Geprüfter Fachagrarwirt Herdenmanagement“ gewürdigt wird. Dieser Berufsabschluss ist einmalig in Deutschland. „Unsere Ausbildung ist lang und der Arbeitsaufwand und der Kostenfaktor sind nicht zu unterschätzen. Doch das Ergebnis – hoch qualifizierte Fachkräfte mit vielfältigen Fähigkeiten und einem umfassenden Wissen im Bereich der Rinderhaltung – kann sich sehen lassen. Sowohl fachlich als auch menschlich ist der Kurs ein echter Gewinn. Der Erfahrungsaustausch untereinander plus das neugeknüpfte Netzwerk kommen den Betrieben direkt zugute“, erklärt Catrin Schleicher. → MARVIN GREILING

Informationen rund um den Fachagrarwirt Herdenmanagement und zum weiteren Bildungsangebot der Thüringer Landvolkbildung finden Sie unter: www.landvolkbildung.de.


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QPRAXIS

SOJAANBAU IN BUTTELSTEDT Im Jahr 2019 hat sich in Deutschland die Anbaufläche von Soja im Vergleich zum Vorjahr um 21 % auf 29.200 ha erhöht. Sojafeld 7 Wochen nach Aussaat

Dennoch wird Europa und damit auch Deutschland noch länger von Sojaimporten abhängig sein. Nach Angaben des Thüringer Landesamt f ür Statistik wurden 2019 in Thüringen auf 264 ha Ackerf läche Sojabohnen mit einem durchschnittlichen Ertrag von 14,9 dt angebaut. Im Jahr 2017 konnte noch ein Ertrag von 23,2 dt realisiert werden. Die Trockenheit der letzten zwei Jahre hat nicht nur hier Verluste eingebracht. Dennoch baut das Lehr-, Prüf- und Versuchsgut Buttelstedt seit zwölf Jahren auf 25 bis 30 ha GVO-freie Sojabohnen an. Verschiedene Anbauversuche sowie die Teilnahme am Sojanetzwerk, des Bundesprogrammes BÖLN führten zu umfangreichen Erfahrungen bezüglich der Sortenwahl und der Anbaubedingungen. Der Leiter der Pf lanzenproduktion Andreas Kröckel beschreibt die Sojabohne als „Diva“ der Eiweißpflanzen. Eine Bodenwertzahl von mindestens 80, ein lockerer, steinfreier und leicht erwärmbarer Boden und natürlich eine gesicherte Wasserversorgung von der Blüte bis zum Ende der Kornfüllung sind Voraussetzungen für einen akzeptablen Ertrag. Die Aussaat des beimpften Kornes erfolgt im Frühjahr, Anfang Mai nach den Eisheiligen. Mit 60 Körnern pro m 2 und einem Reihenabstand von 45 cm ist u.a. eine mechanische Unkrautregulierung möglich. In guten Jahren erreicht die Pf lanze eine Wuchshöhe von rund 60 cm, Kornerträge von 39 dt/ha wurden bereits erreicht. Auch wenn Standort, Sortenwahl, Aussaat und alle Pflegemaßnahmen optimal verlaufen, entscheidet das Wetter über den Ernteerfolg mit.

Die Sojabohne wird im eigenen Milchviehbestand als Proteinergänzung in der Ration der Hochleistungskühe verwendet. In getoasteter Form wird der Anteil des beständigen Proteins (UDP) erhöht und die Bohne aufgebrochen. Aber auch ungetoastet, dafür aber gemahlen, findet die Sojabohne in der Ration ihren Einsatz. Aufgrund der guten Schmackhaftigkeit, der hohen Energie- und Proteinkonzentration ist die Sojabohne ein hochwertiges Futtermittel. Ihr Einsatz erfolgt, aufgrund des hohen Fettgehaltes und der damit verbundenen Obergrenzen, nach Rationsberechnung. Als Körnerleguminose bindet die Pflanze Stickstoff aus der Luft und spart dadurch Dünger, sie bereichert die Fruchtfolge und belebt den Boden. Weitere intensive Zuchtarbeit wird es ermöglichen, die Sojapflanze auch in Europa verstärkt zu etablieren. Der Mut und die Experimentierfreudigkeit einheimischer Landwirte können hier einen wesentlichen Beitrag zur Prüfung verschiedener Sorten und Anbauverfahren leisten. → DR. UTE PHILIPP

Erntereife Sojapflanze

Ertrag (dt/ha) im TLPVG Buttelstedt 45 39.3

40 35 30

27.2

27.7

28.7

27.4

25

25.4

26.2

24.6

20

17.3 19.9

15

16.5

14.9

10 5 0 2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

Mittel

Erntejahr

QZEIT OKTOBER 2020


50 Blutprobenentnahme bei den Tieren der Rhönland eG in Dermbach

VORHERSAGE VON STOFFWECHSELSTÖRUNGEN Um den Zeitpunkt der Kalbung geraten viele Kühe in eine Phase negativer Energiebilanz. Diese führt zu einer Mobilisierung körpereigener Energiereserven.

Dabei kommt es vor allem zu einem erhöhten Abbau von Fettreserven und zu einer vermehrten Bildung von Ketonkörpern. Die damit einhergehenden Stoffwechselbelastungen stehen mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten verschiedener Erkrankungen im Zusammenhang. Es ist daher sinnvoll, betroffene Tiere frühzeitig zu erkennen, zum einen um das Entgleisen dieser metabolischen Situation beim Einzeltier zu verhindern, zum anderen um die Stoffwechselgesundheit einer Herde im Tiergesundheitsmanagement beurteilen und Rückschlüsse für die Optimierung der Fütterung ziehen zu können. Stoffwechselstörungen

frühzeitig auf Basis von Infrarotspektraldaten aus der Milch erkennen

Das Arbeitspaket „Stoffwechselmonitoring“ des Projektes Q-Check beschäftigt sich in dem Zusammenhang mit der Entwicklung eines Vorhersagemodells für Stoffwechselstörungen basierend auf der FTIR-Spektroskopie der BHB-Werte und der freien Fettsäuren in der Milch.

Der Feldversuch zur Probengewinnung fand von Januar bis Dezember 2018 statt. In zwei Betrieben in Thüringen mit insgesamt rund 2.000 Holstein-Kühen und in acht bayerischen Betrieben mit 541 Fleckvieh-Kühen wurden wöchentlich Milch- und Blutproben genommen. Um die Tiere in der für den Stoffwechsel herausfordernden QZEIT OKTOBER 2020

Frühlaktation zu beproben, wurden Kühe zwischen 5. und 50. Laktationstag ausgewählt. Die Milchproben wurden alternierend morgens und abends genommen, um Veränderungen der Milchzusammensetzung im Tagesverlauf zu berücksichtigen. Bei den Thüringer Betrieben wurden die Milchproben von Qnetics-Mitarbeitern genommen, den Tieren zugeordnet, codiert und anschließend verpackt und gekühlt an den Milchprüfring Bayern e. V. in Wolnzach gesendet. Die Blutproben wurden am selben Tag der Milchprobennahme bzw. am darauffolgenden Tag durch die Hoftierärzte aus der Schwanzvene gewonnen, im Betrieb zentrifugiert und anschließend gekühlt an das Labor der Klinik für Wiederkäuer (LMU) in Oberschleißheim gesendet. In Bayern wurde das Probennahmeshuttle OriCollector der Firma SAYCA Automatizacion, Alcalá de Henares, Spanien, über 12 Stunden an die in den dortigen Betrieben verwendeten Automatischen Melksysteme angeschlossen. Die Proben wurden nach der Entnahme durch einen Leistungsoberprüfer (LOP) des LKV Bayern codiert, zugeordnet und zur Sammelstelle für den Transport zum MPR Bayern e. V. gebracht. Die Blutproben wurden durch Tierärzte der Klinik für Wiederkäuer aus der Schwanzvene gewonnen, zentrifugiert und ebenfalls in das Kliniklabor gebracht. Die Analyse der Milch mittels Infrarotspektroskopie umfasste die Bestimmung von Fett, verschiedenen Fettsäuren, Protein, Laktose, Harnstoff, Aceton, sowie BHB und NEFA am „Milkoscan 7RM“. Die somatische Zellzahl wurde durch den „Fossomatic 5000“


QCONTROL

Bei Fleckvieh-Kühen ergibt sich demnach ein Zeitraum zwischen dem 7. und dem 20. Laktationstag und für Holstein zwischen dem 7. und dem 13. Laktationstag. Die jeweils maximalen Prävalenzen von BHB und NEFA Erhöhungen auf Werte oberhalb der ermittelten Grenzwerte wurden im Zeitraum 7. bis 13. Laktationstag mit 23,1% für Fleckvieh- und 10,2 % für Holstein-Kühe ermittelt. Auf Grund der maximalen Prävalenzen in diesem Zeitraum ist eine Trefferquote nahe 100% und eine Fehlquote nahe 0% nur bei einer mindestens wöchentlichen Probennahme zu erwarten. Unter der Annahme, dass alle Tiere, die in Wochen mit niedrigen Prävalenzen mit erhöhten BHBund NEFA-Werten auffallen, zuvor bereits in der Woche mit der höchsten Prävalenz enthalten waren, lässt sich eine kontinuierlich sinkende Trefferquote ermitteln. Der Anteil an Tieren mit erhöhten BHB- und NEFA-Werten, der nicht detektiert wird, steigt dementsprechend. Bei einer Probennahme im fünfwöchigen Rhythmus würden 34,9% der Tiere mit erhöhten BHB- und NEFA-Werte unentdeckt bleiben. Für die Beurteilung des Einflusses von Fleckvieh und Holstein auf die Vorhersagegenauigkeit wurden die Modelle auf nach Rassen getrennte Datensätze angewandt. Die Konfidenzintervalle der Vorhersagegenauigkeit überschneiden sich dabei deutlich. Die entwickelten Vorhersagemodelle können daher für beide Rassen ohne signifikante Verringerung der Vorhersagegenauigkeit verwendet werden. In den Vorhersagemodellen wurden alle Variablen entsprechend ihrem Einfluss auf die Vorhersagegenauigkeit in einer Skala von 0 bis 100 geordnet. Die Variable „Tageszeit“ hat nur geringe Assoziationen mit der Vorhersagegenauigkeit und liegt im BHB-Modell bei 0,083 und im NEFA-Modell bei 0,13. Der Faktor „Tageszeit“ muss demnach bei der Probengewinnung nicht berücksichtigt werden. Die Variable „Färse/Kuh“ hatte hingegen den höchsten Rang an phänotypischen Variablen mit 57,88 im NEFA-Modell und 47,24 im BHB-Vorhersagemodell. In der Kalkulation des relativen Risikos ergibt sich ein geringfügig höheres Risiko für das Auftreten einer Stoffwechselstörung für Färsen im Vergleich zu Kühen in höheren Laktationen.

Prävalenzen von erhöhtem ß-Hydroxybutyrat (BHB) und nicht-veresterten freien Fettsäuren (NEFAs) nach Laktationstagen (DIM) 0 bis 50 für alle Kühe, Holstein (HF) und Simmental (GS)

Prävalenz alle Kühe Prävalenz HF Prävalenz GS

Prävalenz in %

25 % 20 % 15 % 10 % 5% 0%

DIM 0-6

DIM 7-13

DIM 14-20

DIM 21-27

DIM 28-34

DIM 35-42

DIM 42-50

Laktationstage

Entwicklung des Abstands zwischen den Probennahmen auf die Trefferquote und die Fehlquote der vorhergesagten Tiere

vorhergesagte/ nicht vorhergesagte Tiere

bestimmt. Die Daten führte der LKV Bayern zusammen. Diese wurden durch individuelle Kuhinformationen wie Laktationsnummer, Laktationstag, Rasse, Alter u. a. ergänzt. Anschließend wurde der Datensatz an den Projektpartner des Department of Medical Science / School of Veterinary Medicine der Universität Wisconsin weitergeleitet. Dort wurde in einem mehrstufigen Prozess ein Vorhersagemodell entwickelt mit dem der Datensatz verarbeitet wurde. Um ein geeignetes Modell für die Ausgabewerte BHB und NEFA zu entwickeln, wurde der Maßstab der Vorhersagegenauigkeit (balanced accuracy) angewendet. Zur Eingrenzung des optimalen Zeitfensters für die Probengewinnung, wurde das relative Risiko einer BHB bzw. NEFA-Erhöhung in den verschiedenen Laktationswochen für Fleckvieh- und Holstein-Kühe berechnet.

100 %

Trefferquote Fehlquote

100 %

90 %

91.5 %

80 %

82.2 %

70 %

73.3 % 65.1 %

60 % 50 % 40 %

34.9 %

30 % 26.7 %

20 % 17.8 %

10 % 0%

0%

8.5 %

wöchentlich

2-wöchentlich

3-wöchentlich

4-wöchentlich

5-wöchentlich

Probennahmefrequenz

Teil des Arbeitspaketes „Stoffwechselmonitoring“ war es darüber hinaus, den Vorteil einer Standardisierung der Daten nach OptiMIR (Grelet et al., 2017), zu verifizieren. OptiMIR ist eine europäische Datenbank zur Standardisierung von FTIR-Daten, die mit verschiedenen IR-Spektroskopen ermittelt werden. In dem hier vorliegenden Versuch wurde ausschließlich das „Milkoscan 7RM“ der Firma FOSS verwendet. Bei diesem wurde kein Einfluss der OptiMIR Standardisierung auf die Vorhersagegenauigkeit der verwendeten Modelle festgestellt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit der Entwicklung und Validierung dieser Vorhersagemodelle und der Identifikation der benötigten Voraussetzungen die Grundlage für die Einführung eines flächendeckenden Stoffwechselmonitorings in Milchviehherden geschaffen wurde. Das Verfahren kann nun in vorhandene Milchkontrollprozesse implementiert werden und der Optimierung des Tiergesundheitsmanagements und damit auch des betriebswirtschaftlichen Erfolgs und gleichzeitig der Verbesserung des Tierwohls in der Milchviehhaltung dienen. → SIMONE GRUBER, PROF. ROLF MANSFELD

QZEIT OKTOBER 2020

51


QCONTROL

NEUE MÖGLICHKEITEN IM EUTERGESUNDHEITSMANAGEMENT Neben der Gesamtzellzahl kann nun auch zeitgleich die Zusammensetzung der Milchzellen im Rahmen der Milchleistungsprüfung bestimmt werden. Dies eröffnet neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Eutergesundheit und Leistung der Tiere.

Anhand des neuen Eutergesundheitsparameters Zelldifferenzierung (DSCC – Differential Somatic Cell Count) können die in der Milch vorkommenden Immunzellen unterschieden werden. Dabei werden Makrophagen, die als „Aufpasserzellen“ beschrieben werden und eindringende Euterpathogene registrieren sowie die Immunantwort einleiten, und Granulozyten, die als „Fresserzellen“ beschrieben werden und Euterpathogene unschädlich machen und beseitigen, unterschieden. Hohe DSCC-Ergebnisse repräsentieren hohe Anteile von Granulozyten, niedrige DSCC-Ergebnisse hohe Anteile von Makrophagen.

Um den Weg zur Routineanwendung von DSCC in Kombination mit der Zellzahl zu ebnen, haben die Firmen Qnetics und FOSS in einem ersten Schritt ein gemeinsames Projekt zur detaillierten Auswertung der MLP-Ergebnisse aller Thüringer Betriebe inklusive der DSCC-Werte des Zeitraums August 2019 bis Januar 2020 begonnen. ANHAND DER ZELLZAHL UND DSCC KÖNNEN VIER EUTERGESUNDHEITSGRUPPEN GEBILDET WERDEN: → GRUPPE A, gesund/normal: niedrige Zellzahl (≤200.000 Zellen/ml),

Die Grundlagen zur Anwendung der DSCC-Ergebnisse wurden in verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen erforscht und es stellte sich heraus, dass die praktische Anwendung im Zusammenhang mit der Zellzahl stattfindet. Generell ermöglicht die Kombination von Zellzahl und DSCC, dass 20 % mehr Kühe mit Euterinfektionen identifiziert werden können als im Vergleich zur Anwendung der Zellzahl als alleinstehender Parameter in der MLP.

niedrige DSCC Werte (≤65 %) → GRUPPE B, verdächtig/frühes Mastitisstadium: niedrige Zellzahl (≤200.000 Zellen/ml), hohe DSCC Werte (>65 %) → GRUPPE C, Mastitis: hohe Zellzahl (>200.000 Zellen/ml), hohe DSCC Werte (>65 %) → GRUPPE D, chronische Mastitis: hohe Zellzahl (>200.000 Zellen/ml), niedrige DSCC Werte (≤65 %)

Abbildung 1 100

B

90 80 DSCC-Werte (%)

52

70

C n 75.339

n 76.670

% 18.5

% 19.3

n 235.508

n 12.911

% 58.5

% 3.7

60 50 40 30 20 10

A

D

0 0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

Zellzahl (x1000 Zellen/ml)

Graphische Darstellung der Zellzahl- und DSCC-Ergebnisse für 399.428 MLP-Ergebnisse aus Thüringen, die im Zeitraum August 2019 bis Januar 2020 erstellt wurden. Die vier Eutergesundheitsgruppen A-D sind anhand der Grenzwerte von 200.000 Zellen/ml und 65 % definiert. n = Anzahl.

QZEIT OKTOBER 2020

Kühe in Gruppe A zeigen weder aufgrund der Zellzahl noch aufgrund der DSCC-Werte Anzeichen für Eutergesundheitsstörungen. In Gruppe B liegen trotz niedriger Zellzahl aufgrund der erhöhten DSCC-Ergebnisse Anzeichen für Eutergesundheitsstörungen vor. Gruppe C hat Eutergesundheitsstörungen und aufgrund der aktiven Immunantwort bestehen gute Heilungsaussichten. Bei Kühen in Gruppe D kann oft von chronischen Eutergesundheitsstörungen mit eher geringen Heilungsaussichten ausgegangen werden.


QCONTROL

DETAILLIERTE AUSWERTUNG

Tabelle 1.

Insgesamt waren 399.428 MLP-Ergebnisse aus Thüringen zur Datenauswertung verfügbar. Zunächst wurde die Verteilung der Ergebnisse auf die vier Eutergesundheitsgruppen untersucht (Abbildung 1, Tabelle 1). Der Großteil (58,5 %) fand sich in Gruppe A. Bei den Top 25 % der Betriebe lag der Anteil sogar bei 70,5 % (Tabelle 1). Im Bezug auf Gruppe B fanden sich im Durchschnitt 18,5 % der Ergebnisse aller Betriebe und 14,2 % bei den Top25 %-Betrieben in dieser Gruppe. Die Anteile in Gruppe C sind mit 19,3 % für alle Betriebe und 12,7 % für die Top 25 % ähnlich. Mit 3,7 % bei allen Betrieben und 2,6 % bei den Top-25 % lag der geringste Anteil an Ergebnissen in Gruppe D. Die Anteile unterscheiden sich nur geringfügig beim Vergleich zwischen Betrieben mit mehr als 400 Kühen und 50 bis 400 Kühen. In einem nächsten Schritt wurde die Milchleistung der Kühe in den vier Eutergesundheitsgruppen analysiert. Hierbei wurde mit statistischen Modellen gearbeitet, um die Ergebnisse vergleichbar zu machen und korrekt interpretieren zu können (z.B. Korrektur für unterschiedliches Laktationsstadium und -nummer). Die Ergebnisse zeigen, dass die Milchleistung sowie die Fettund Eiweißproduktion der Kühe in Gruppe A, wo keine Eutergesundheitsstörungen vorliegen, erwartungsgemäß am höchsten gewesen sind (Abbildungen 2 und 3). Bei Kühen in Gruppe B zeichneten sich leichte, aber statistisch signifikante Leistungseinbußen ab. Diese sind aufgrund der aktiven Immunantwort (erkennbar anhand der erhöhten DSCC-Werte) zu erklären. Die aktive Immunantwort, beziehungsweise Abwehrreaktionen im Euter, konsumieren Energie, die dann nicht mehr zur Milchproduktion zur Verfü-

GRUPPE A GRUPPE B GRUPPE C GRUPPE D 58,5

18,5

19,3

3,7

TOP 25% ALLER BETRIEBE

70,5

14,2

12,7

2,6

BETRIEBE MIT >400 KÜHEN

60,2

17,7

18,4

3,7

TOP 25% BETRIEBE MIT >400 KÜHEN

69,8

14,2

12,9

3,1

BETRIEBE MIT 50 BIS 400 KÜHEN

61,8

16,6

17,3

4,4

TOP 25% BETRIEBE MIT 50 BIS 400 KÜHEN

74,6

11,7

10,9

2,8

Verteilung der Ergebnisse auf die vier verschiedenen Eutergesundheitsgruppen (A-D) für alle Thüringer Betriebe sowie für Betriebe mit >400 Kühen und Betriebe mit 50-400 Kühen jeweils inklusive der Ergebnisse der Top-25 %-Betriebe

gung steht. Kühe in Gruppe C, wo neben der Zellzahl auch DSCC erhöht ist, zeigen erwartungsgemäß stärkere Leistungseinbußen. Unsere Auswertung zeigt außerdem, dass die Leistung der Kühe mit erhöhten Zellzahlen abhängig von den DSCC-Ergebnissen stark schwanken kann. Insbesondere der starke Leistungseinbruch von Kühen in Gruppe D ist hier auffällig. Die ökonomische Produktivität der Kühe in den einzelnen Eutergesundheitsgruppen wurde anhand des täglichen Umsatzes über Milchverkauf ermittelt (Abbildung 3). Hier dienten die Milchpreise von Juni 2020 als Grundlage zur Berechnung. Fett und Eiweiß wurden neben der Milchmenge in der Berechnung berücksichtigt. Der berechnete Umsatz pro Kuh und Tag war mit 10,33 € am höchsten in Gruppe A. Kühe in Gruppe B lagen mit 10,24 € neun Cent darunter. Bei Kühen in Gruppe C betrug das Ergebnis 9,86 €

und bei denen in Gruppe D sogar nur 8,95 €. Die gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf die Verteilung der Ergebnisse auf die vier neuen Eutergesundheitsgruppen sowie die Leistung bzw. Produktivität der Kühe in den vier Gruppen illustrieren, dass DSCC in Kombination mit Zellzahl neue Informationen zur Optimierung der Leistung und Produktivität einer Herde liefern. Der Anteil an Kühen in Gruppe A sollte möglichst hoch sein, um hohe Herdenleistungen zu erzielen. Basierend auf Zellzahl und DSCC wurde ein neuer Eutergesundheitsbericht entwickelt. Dieser Bericht wird seit Februar 2020 in einer Pilotphase mit ausgewählten Betrieben getestet. Erste Erkenntnisse zeigen, dass die Eutergesundheit und folglich die Leistung und Produktivität der Kühe verbessert werden konnten. → DR. DANIEL SCHWARZ (FOSS), DR. GESINE REIMANN UND DR. SONJA KLEINHANS

INTERESSE GEWECKT? Ergebnisse der Studie online: https://doi.org/10.1016/j.prevetmed.2020.105123

Abbildung 3 Fett Eiweiss

1,400

35 -1.3 %

30

-0.6 % -6.9 % -17.5 %

25 20 15 10 5

Milchinhaltsstoffe (kg pro Kuh und Tag)

Milchleistung (kg pro Kuh und Tag)

ALLE BETRIEBE

1,200 -0.3 %

1,000

-5.0 % -15.5 % -3.3 % -14.7 %

800 600 400 200 0

0 A

B

C

D

Eutergesundheitsgruppe

Milchleistung in kg pro Kuh und Tag in den vier verschiedenen Eutergesundheitsgruppen.

A

B

C

Eutergesundheitsgruppe

D

Umsatz durch Milchproduktion (€ pro Kuh und Tag)

Abbildung 2

PROZENTUALER ANTEIL AN KÜHEN IN EUTERGESUNDHEITSGRUPPE

12.00 -0.9 %

10.00

-4.8 % -15.4 %

8.00 6.00 4.00 2.00 0.00 A

B

C

D

Eutergesundheitsgruppe

Milchinhaltsstoffe (Fett und Eiweiß), links, und Umsatz durch Milchproduktion, rechts, pro Kuh und Tag in den vier verschiedenen Eutergesundheitsgruppen.

QZEIT OKTOBER 2020

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DIE NEUE DUMMERSTORFER FÜTTERUNGSBEWERTUNG Milchkontrolldaten stellen seit langem ein standardisiertes und kostengünstiges Hilfsmittel zur Unterstützung des Herdenmanagements dar. In Kombination mit weiteren Indikatoren zur Beurteilung von Stoffwechsel, Verhalten und Erscheinungsbild der Milchkühe ist eine umfassende Fütterungs- und Gesundheitskontrolle möglich.

Der Quotient aus Milchfett- und Eiweißgehalt ist unabhängig von der Milchmenge und weniger abhängig von züchterischer Bearbeitung.

Über die Milchinhaltsstoffe lassen sich rückblickend Schlüsse auf die Versorgung der Kühe mit Futterenergie und Futterrohprotein ziehen. Bisher wurden dafür hauptsächlich die Gehalte an Milcheiweiß sowie Milchharnstoff genutzt und anhand fester Wertebereiche Unter-, Über- oder Optimalversorgung definiert. Jedoch besteht die Möglichkeit, dass einige Kühe mit diesen festgelegten Werten falsch beurteilt werden. Viele Praktiker kennen das vor allem in Hinblick auf eine Energiemangelversorgung, die häufig mit sehr niedrigen Milcheiweißge-

QZEIT OKTOBER 2020

halten in Verbindung gebracht wird. Das ist auch grundsätzlich richtig so, denn wenn die Energie knapp wird, ist einer der Stoffwechselwege zur alternativen Energiegewinnung, die Nutzung von verdauten und im Blutkreislauf befindlichen Aminosäuren, die für die Milcheiweißbildung gedacht waren. Hinzu kommt, dass die mikrobielle Eiweißsynthese im Vormagensystem bei nicht ausreichender Futterenergiezufuhr begrenzt ist und somit im Dünndarm weniger hochverdauliches Eiweiß f ür die Milcheiweißbildung zur Verfügung steht.


QCONTROL

Abbildung 1: Punktdiagramm nach neuer Dummerstorfer Fütterungsbewertung für einen Beispielbetrieb mit Kühen der Rasse Deutsche Holstein. Anhand des FettEiweiß-Quotienten wird die obere Hälfte der Grafik von 0,8 bis 1,4 als Energieoptimum und die untere Hälfte von 1,4 bis 2,0 als Energiemangelbereich eingeteilt. Kühe mit Ketoseverdacht, also solche, die einen FEQ > 1,4 und zusätzlich einen erhöhten Milchfettgehalt von > F max bzw. einen erniedrigten Milcheiweißgehalt von < E min aufweisen, werden speziell markiert. Der Optimalbereich für Milchharnstoff liegt zwischen 150 und 250 mg/L. Werte darunter stehen sehr wahrscheinlich in Zusammenhang mit einem Futterrohproteinmangel, Werte darüber zeigen eine Futterrohproteinversorgung über dem Bedarf an.

Fett-Eiweiß-Quotient

0.8

1.4

2.0 50

150

250

350

Milchharnstoff [mg/L] Energieoptimium Energiemangel Ketoseverdacht

Untersuchungen an rund 7,4 Millionen MLPDatensätzen aus dem gesamten Bundesgebiet haben gezeigt, dass es einen Verdünnungseffekt für Milcheiweiß mit steigender täglicher Milchmenge gibt und dass dies in gewissem Maße normal ist. Das heißt, hohe Milchleistungen sind grundsätzlich mit geringeren Milcheiweißkonzentrationen verbunden. Allerdings gibt es nicht unbedeutende genetisch fixierte Unterschiede zwischen den Kühen. Legt man nun einen starren unteren Wert für den Milcheiweiß-

gehalt zur Abgrenzung eines Energiemangelzustandes von einer optimalen Energieversorgung fest, kann die Beurteilung nur für Kühe mit einer bestimmten Tagesmilchmenge gelten. Die Aussagekraft für eine ganze Herde mit Kühen in verschiedenen Laktationsstadien ist daher begrenzt. Ebenso müssen Unterschiede zwischen den Rassen berücksichtigt werden. Jersey und Angler unterscheiden sich deutlich von den weiteren üblichen Milch- und Zweinutzungsrassen in Deutschland.

DER FETT-EIWEISS-QUOTIENT

Insbesondere zu Beginn der Laktation wird für die Milchabgabe mehr Energie benötigt, als über die Futteraufnahme realisiert werden kann, da die Futteraufnahme nach der Kalbung langsamer als die Milchleistung ansteigt. Ein weiterer Weg zur Energiebeschaffung ist der Abbau von Fettgewebe. Dies ist allerdings für die heutige Hochleistungskuh nur bis zu einem gewissen Grad ein normaler und physiologischer Regulationsmechanismus. Stoffwechselprodukte des Körperfettabbaus werden auch in das Euter transportiert und bilden einen Teil des Milchfetts. Ein verstärkter Körperfettabbau findet sich somit in erhöhten Milchfettgehalten wieder. In der Folge steigender Milchfettgehalte und sinkender Milcheiweißgehalte zeigen sich weite Fett-Eiweiß-Verhältnisse in der Milch. Die Untersuchung der 7,4 Millionen MLP-Daten hat ergeben, dass auch der Milchfettgehalt einem Verdünnungseffekt bei steigender täglicher Milchleistung unterliegt und genetisch extrem variieren kann. Der Quotient aus Milchfett- und Eiweißgehalt (FEQ) hingegen ist nicht abhängig von der Milchmenge und weniger abhängig von der züchterischen Bearbeitung und daher besser zur Beurteilung der Energieversorgung von Milchkühen geeignet. Aus den Untersuchungen ergibt sich, dass für Jerseykühe ab einem FEQ von mehr als 1,6 ein Energiemangel anzunehmen ist, bei Anglerkühen kann ein Grenzwert von mehr als 1,5 angenommen werden und für alle weiteren Rassen gilt das für einen FEQ von größer als 1,4.

SCHNELL GELESEN:

Verdünnungseffekt für Milcheiweiß und Milchfett mit steigender täglicher Milchmenge

→ Beurteilung Energieversor-

→ Azidoseerkennung nicht

gung: FEQ statt Eiweiß:

möglich: vorsichtige

→ Jersey > 1,6 ; Angler > 1,5 ; alle weiteren Rassen > 1,4 → Beurteilung Futterrohprotein-

Interpretation F < F min , weitere Hilfsmittel nutzen → Erkennung Überversorgung

versorgung: Harnstoff [mg/L]:

nicht möglich: vorsichtige

Optimum 150-250

Interpretation ab dem

→ Statistische Ober- und Untergrenzen für Milchweiß (E) und -fett (F), rasseabhängig → Ketoseverdacht: FEQ >

200. Laktationstag: E > E max und Körperkondition → Darstellung von MLP-Daten als Punktdiagramm

FEQ Grenz und E < E min bzw.

und in Tabellenform nach

FEQ > FEQ Grenz und F > F max

Laktationsstand

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IDENTIFIKATION KETOSEGEFÄHRDETER KÜHE

Geraten Kühe in eine besonders starke Energiemangelsituation, kann sich daraus eine Ketose entwickeln. Zur Identifikation solcher gefährdeten Kühe können Über- oder Unterschreitungen sogenannter statistischer Normalbereiche für Milchfett- bzw. Milcheiweißgehalte zusätzlich zum FEQ herangezogen werden. Anhand der Untersuchungen an den 7,4 Millionen MLP-Datensätzen wurden diese Normalbereiche für jede tägliche Milchmenge und für die drei Gruppen Jersey, Angler sowie alle weiteren Rassen berechnet. Die Ober- und Untergrenzen dieser Normalbereiche werden für den Milcheiweißgehalt als E max und E min und für den Milchfettgehalt als F max und F min bezeichnet. Hat eine Kuh der Rasse Deutsche Holstein bei einer Milchleistung von 45 kg/Tag einen Milchfettgehalt von 4,10 % und 2,85 % Milcheiweiß, so errechnet sich ein FEQ von 1,44. Damit ergibt sich ein Verhältnis der Milchinhaltsstoffe, das mit einem Energiemangel assoziiert wird. Die für eine Milchmenge von 45 kg/ Tag berechneten F max - und E min-Werte liegen bei 4,15 % Fett und 2,77 % Eiweiß. Somit liegen die jeweiligen Milchinhaltsstoffe dieser Kuh noch innerhalb der statistischen Normalbereiche und sie ist hiernach nicht ketosegefährdet. Eine andere Holsteinkuh mit 45 kg Milch/Tag hat hingegen 4,40 % Fett bei 3,05 % Eiweiß und damit ebenfalls einen FEQ von 1,44. Da der Milchfettgehalt jedoch über dem F max -Wert von 4,15 % Fett liegt, ist diese Kuh nicht nur in der Energiemangelgruppe, sondern sogar verdächtig, eine Ketose zu haben.

Milchinhaltsstoffe geben Hilfestellung bei der Identifikation ketosegefährdeter Kühe.

SUBKLINISCHE PANSENAZIDOSE UND ENERGIEÜBERVERSORGUNG

Neben Energiemangel und Ketose-Risiko können Milchinhaltsstoffe über die statistischen Normalbereiche Hilfestellung auch zur Identifikation von Energieüberversorgung oder subklinischer Pansenazidose leisten. Allerdings ist dafür die Aussagekraft der Milchinhaltsstoffe eher gering und es sollten unbedingt weitere Aspekte beachtet werden. Eine Energieüberversorgung in Verbindung mit der Gefahr der Verfettung

tritt in der Regel eher in der fortgeschrittenen Laktation auf. Daher sollte bei Tieren mit mehr als 200 Laktationstagen und einem Milcheiweißgehalt größer als E max zusätzlich die Körperkondition beurteilt und anhand von BCS oder Rückenfettdicke entschieden werden, ob in der Fütterung der Kuh etwas verändert werden muss. Für magere Tiere zum Ende der Laktation ist im Interesse der Reservebildung zur folgenden Abkalbung ein Auff leischen wahrscheinlich w ünschenswert. Bei einer Körperkondition von z. B. BCS > 3,5 sollte frühzeitiger trockengestellt werden. Gegebenenfalls muss die Konzentratfutterzuteilung oder die Einteilung in die Futtergruppen überprüft werden. Zur Ausweisung azidosegefährdeter Kühe ist konsequenterweise der Wert des aktuellen Milchfettgehaltes zu nutzen. Ist dieser < F min , gibt dies einen Hinweis auf ein mögliches Risiko. Jedoch sind auch und gerade hier zusätzlich andere bewährte Hilfsmittel auf Futtergruppenebene zur Beurteilung des Gesundheitszustandes zu empfehlen: → Kontrolle der Kotkonsistenz, → Kotauswaschung, → Überprüfung der Wiederkauaktivität, → Beobachtung der Atemfrequenz, → Strukturkontrolle der vorgelegten Futtermischung mit der Schüttelbox,

Bei Jersey-Kühen ist ab einem FEQ von mehr als 1,6 von einem Energiemangel auszugehen.

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→ Vergleich der Futteraufnahme im Verlauf der Woche, → etc ...


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DER MILCHHARNSTOFFGEHALT

Der Milchharnstoffgehalt ist hauptsächlich ein Indikator für die aufgenommene Rohproteinmenge im Verhältnis zum Bedarf anhand der aktuellen Milchleistung. Ein weiterer Aspekt ist die Proteinqualität, d. h. die Befriedigung der mikrobiellen Rohproteinsynthese mit abbaubarem Futterprotein. Diese ist jedoch primär von der Energieversorgung der Mikroorganismen des Pansens abhängig. Über den Milchharnstoffgehalt kann auf Gruppenund Herdenebene, nicht aber auf Einzeltierniveau, die Versorgung mit Futterrohprotein sowie die ruminale Stickstoffbilanz (RNB) eingeschätzt werden. Aufgrund von Untersuchungen mit dem bundesweiten MLP-Datensatz und mit Daten aus dem deutschlandweiten und vom Bundesministerium für Landwirtschaft geförderten Verbundprojekt „optiKuh“ sowie in Anlehnung an andere wissenschaftliche Arbeiten ist aus ernährungsphysiologischer und ökonomischer Sicht ein optimaler Bereich für den Milchharnstoffgehalt von 150 mg/L bis 250 mg/L anzustreben. In besonderen Fütterungssituationen, z. B. wenn die Futtergrundlage zu größeren Teilen aus Weide-

gras oder proteinreichen Grassilagen bestehen soll oder aufgrund fehlender anderer Futtermittel nicht ausbalanciert werden kann, sind Harnstoffgehalte > 250 mg/L auf Herdenniveau zu tolerieren. Ein Eiweißüberschuss in der Ration kostet jedoch Energie und belastet die Leber durch das beim Proteinabbau entstehende Ammoniak. Bei nicht ausreichender Energieversorgung wird der Effekt noch verstärkt, weil die Entgiftung von Ammoniak zu Harnstoff in der Leber sehr energieaufwendig ist. Werte auf Herdenebene von weniger als 150 mg/L zeigen an, dass der Futterrohproteinbedarf nicht gedeckt ist. Gerade in der Frühlaktation ist sehr wahrscheinlich eine insgesamt geringe Futteraufnahme dafür verantwortlich. Je besser die mikrobielle Proteinsynthese und der Stickstoffabbau im Pansen aufeinander abgestimmt sind, desto niedriger sind die Stickstoffverluste über den Harn. → DR. JULIA GLATZ-HOPPE, BERND LOSAND

WEITERE INFORMATIONEN Finden Sie im neuen DLG-Merkblatt 451 unter: https://www.dlg.org/de/landwirtschaft/themen/tierhaltung/futter-und-fuetterung/dlg-merkblatt-451/

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IHRE BASIS FÜR EUTERGESUNDHEIT UND MILCHQUALITÄT Melktechnik und Melkarbeit sind die Eckpfeiler eines zügigen Melkablaufes mit dem Ziel, eine gute Eutergesundheit zu realisieren und Milch von hoher Qualität zu gewinnen.

Regelmäßige Kontrollen und Überprüfungen sowohl konventioneller als auch automatischer Melkanlagen helfen Mängel zu vermeiden, rechtzeitig zu erkennen und zeitnah zu beheben.

Unsere Mitarbeiter sind technisch bestens ausgestattet und bieten ein firmenübergreifendes Knowhow

So wie ein Schlepper oder Mähdrescher benötigt die Melkanlage regelmäßig einen technischen Service. In Thüringen bieten Mitarbeiter von Qnetics und in Hessen Mitarbeiter des HVL ihren Kunden mit der DIN ISO 5707 und DIN ISO 6690 einen jährlichen Melkmaschinen-TÜV, der die Basis für eine gute Eutergesundheit und hohe Milchqualität bildet.

In der DIN ISO 5707 (Dimensionierung und Leistung) sind Mindestanforderungen für die optimale Funktion einer Melkanlage enthalten. Wurden Melkanlagen nach diesen Richtlinien installiert, bieten sie jedoch noch nicht die Gewähr für einen schonenden und zügigen Milchentzug. In der DIN ISO 6690 ist die Überprüfung der Melkanlagen geregelt. Die überarbeiteten DIN ISO-Normen für Melkanlagen präzisieren zwar die Dimensionierungen von Luft- und Milchwegen sowie das Prüfverfahren, erfassen aber wichtige Funktionen nicht. Schaltpunkte für Nachmelktechnik und automatische Melkzeugabnahme bleiben unberücksichtigt. Für Stimulationstechnik müssen derzeit keine exakten Funktionskriterien angegeben werden. Zitzengummis sind nur in den Abmessungen, nicht aber in ihren Materialeigenschaften definiert.

Melkanlagen mit Funktionsmängeln können nicht nur zu Euterentzündungen, erhöhten Zellzahlen, Hyperkeratosen (Strichkanalausstülpungen) und HaftungsAll diese Parameter werden von unseren Technikern bei problemen der Melkzeuge führen. Schlechtes Ausmelken einer Prüfung berücksichtigt, zahlreiche Mängel können sowie Melkzeitverlängerungen sind weitere Probleme, sogar unmittelbar behoben werden. Unsere Mitarbeiter die zu wirtschaftlichen Verlusten führen. Versteckte bieten nicht nur eine überdurchschnittliche Qualifikation zur technischen und funktionellen Prüfung von Mängel der Melktechnik haben große Auswirkungen auf den Melk- und Reinigungsprozess. Selbst kleine Mängel Melkanlagen aller Fabrikate, sie verfügen zusätzlich über können große Schäden verursachen, die vor allem in eine professionelle technische Ausstattung, die über die automat ischen Mel k s ysServicefirmen der Hersteller temen zumeist teurer sind nicht zur Verfügung gestellt als ein regelmäßiger und werden können. Neben der rechtzeitiger Austausch von Prüfung bestehender MelkVerschleißteilen. Standardanlagen werden von unseren FAZIT mängel wie poröse ZitzenMitarbeitern neu installierte gummis, defekte Puls- und Der Einfluss einer gut funktionierenden Melkanlagen einer unabhänMi lch sch läuche, fa lsche Melktechnik auf Eutergesundheit gigen Neuabnahmeprüfung Vakuumhöhen und Vakuumund Milchqualität ist unumstritten. unterzogen. Dazu bestehen Verträge mit den meisten schwankungen, sogar verPflege- und Wartungsintervalle einzuschmutzte Regeleinheiten halten ist schon die halbe Miete. Melktechnikherstellern, die sind jedem MilchviehhalEine professionelle Prüfung nach verdie Kosten der Erstabnahme ter bekannt, werden jedoch gleichbarer Norm (DIN ISO) kann jedoch entsprechend auch tragen. nicht immer unmittelbar nur durch qualifizierte Techniker mit beseitigt. entsprechender Ausrüstung erfolgen.

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Zitzengummis, links neu, rechts verschlissen

Im Folgenden wird auf häufige Mängel hingewiesen, die von den Betrieben oft selbst erkannt und in Eigenleistung behoben werden können. ZITZENGUMMIS Ein Wechsel der Zitzengummis nach einer bestimmten Anzahl an Betriebsstunden ist materialabhängig und sollte nach entsprechenden Vorgaben erfolgen. Darüber hinaus ist ein Wechsel dringend erforderlich, wenn Deformationen an der Lippe, Risse und spröde Stellen auftreten. Durch Deformationen werden das Haftungs- und das Ausmelkverhalten verschlechtert, Risse und spröde Stellen sind schwer zu reinigen und bieten Keimen einen optimalen Lebensraum. Weitere Anzeichen für einen Verschleiß sind die deutliche Ausprägung der „Knickrinne“, eine extreme Ovalverformung des Zitzengummischaftes, matte Flecken im unteren Bereich des Zitzengummischaftes und schwarze Beläge im Inneren des Zitzengummikopfes (Daumenprobe). Automatische Melksysteme, bei denen mit einem Melkzeug in einem kürzeren Zeitraum mehr Tiere gemolken werden und eine optische Prüfung durch den Menschen weniger erfolgt, sollten besondere Beachtung finden. Beim Wechsel der Zitzengummis ist ein korrekter Einbau ohne Verdrehungen wichtig. Dies ist während der gesamten Einsatzdauer anhand von Markierungen zu prüfen.

Regeleinheit und, wenn vorhanden, an der Frequenzsteuerung vergleicht. Regeleinheiten und Vakuumsensoren sind für die Steuerung des Vakuums verantwortlich. Für die Stabilität des Vakuums ist es wichtig, dass diese Bauteile an vorgeschriebenen Stellen eingebaut wurden. Die DIN ISO liefert dafür die exakten Vorgaben. Mechanische Regeleinheiten sind regelmäßig von außen und innen zu warten, da sie bei Verschmutzungen immer zu einer Erhöhung des Vakuums führen. Bei Überprüfungen sind teilweise Differenzen bis zu 10 kPa Vakuumunterschied zwischen gereinigten und ungereinigten Regeleinheiten festgestellt worden.

PULSSCHLÄUCHE Pulsschläuche müssen in den Eigenschaften Material, Länge und Innendurchmesser einheitlich sein. Dies gilt besonders für Meterware, die man beliebig kürzen kann, ohne den gesamten Schlauch ersetzen zu müssen. Sind die Pulsschläuche zu kurz, behindern sie die Ausrichtung des Melkzeuges und beeinträchtigen somit den optimalen Milchentzug. Dies gilt auch für alle anderen Schläuche, mit denen das Melkzeug verbunden ist.

VAKUUMANZEIGE

PULSATOREN

Eine Kontrolle der Vakuummeter, auch bei Melkanlagen mit frequenzgesteuerter Vakuumpumpe, gehört zur täglichen Routine. Eine defekte Anzeige erkennt man, indem man die einzelnen angezeigten Vakuumhöhen im Melkstand, an der

Unregelmäßig arbeitende Pulsatoren wirken sich negativ auf den Milchentzug und auf die Zitzenkondition aus, vor allem wenn sie mit einem hohen Pulsphasenverhältnis arbeiten. Feuchtigkeit, Staub und defekte Gummiteile sind Hauptur-

sachen für Funktionsstörungen. Alle Pulsatoren, vor allem Pulsatoren ohne Anschluss an eine zentrale Frischluftleitung, sollten regelmäßig gewartet werden. Eine verringerte Frischluftzufuhr behindert die Entlastungsphase und somit eine entsprechende Massage der Zitze, defekte Gummiteile verringern die Melkgeschwindigkeit. Das Pulsverhältnis ist nur durch geschultes Personal zu prüfen, wohingegen die Pulszahl mit einer Uhr leicht gemessen werden kann.

STEUERSCHLÄUCHE Sie sollten immer auf Wasserrückstände geprüft werden. Wasser behindert eine exakte Steuerung von Membranen, die für das Zu- und Abschalten des Vakuums verantwortlich sind. Vor allem im Winter können derartige Mängel zu erheblichen Störungen führen.

ANLAGENPARAMETER Eine Milchviehherde kann man nicht der Melkanlage anpassen. Deshalb sollten die verwendeten Anlagenparameter immer den Erfordernissen der jeweiligen Herde entsprechen. Da sich eine Herde in unterschiedlichen Abständen reproduziert, sind bestimmte Parameter zu prüfen und anzupassen. Besonders her vorzuheben sind die Parameter Nachmelkautomatik und Melkzeugabnahme, da hier ein großer Einfluss auf die Eutergesundheit besteht.

→ ROLF MANSKE

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PRECISION FARMING IN DER MASTSCHWEINEHALTUNG Für die Haltung von Mastschweinen in größeren Gruppen gibt es als Managementhilfe Sortierschleusen, die den Weg vom Liegebereich zum Futtertrog vorgeben. Das heißt, dass über diese Schleusen die Sortierung der Tiere unter anderem nach ihrem Gewicht erfolgt.

In erster Linie dient eine solche Sortierung dazu, die Vermarktung der Schweine optimaler zu steuern. Neben der Sortierung der Tiere kann so der Mastverlauf besser beobachtet werden. Laut Hersteller eignen sich Sortierschleusen für Abteile mit 200 bis 400 Tieren. Über eine optische Vermessung wird das Gewicht der Schweine, Teilstückgewichte (Auto FOM-Bewertung) und Muskelfleisch bei jeder Passage durch die Schleuse geschätzt. Die Daten werden sofort an einen PC übertragen und verarbeitet, so dass der Mäster jederzeit aktuelle Angaben zur Entwicklung seiner Tiere hat. Übereinstimmend wird von Praktikern das Vermarktungsmanagement durch die optische Verwiegung der Schweine als optimal beschrieben. Als aufwendig sehen die Praktiker die Einzeltierbehandlung, das notwendige Handling der Technik sowie die intensive Tierbeobachtung durch geschulte Mitarbeiter. DAS GLÄSERNE SCHWEIN

In einem Schweinemastbetrieb wurde innerhalb einer Stalleinheit das Konzept der Sortierschleuse mit Einzeltierkennzeichnung getestet. In den Abbildungen 1 bis 3 QZEIT OKTOBER 2020

ist das Stallkonzept (Fütterungsbereich, Komfortliegefläche, Ruhebereich) dargestellt. Über die Einzeltierkennzeichnung soll das Prinzip der Präzisionslandwirtschaft, insbesondere die Rückverfolgbarkeit, praktiziert werden. Für die Einzeltiererkennung wurden 870 Mastschweine zur Einstallung in zwei Abteile innerhalb einer Stalleinheit mit Niedrigfrequenz-Ohrmarken-Transpondern gekennzeichnet, gewogen und das Geschlecht registriert. Ausschlaggebend für die Auswahl der Transponder war die Lesemöglichkeit der Schleusenantenne. In zwei Schleusen wurden diese Antennen zusätzlich installiert, so dass die aus der optischen Vermessung resultierenden Gewichte direkt dem Einzeltier zugeordnet werden konnten. Ausgeschiedene Tiere, Einzeltierbehandlungen und andere Vorkommnisse dokumentierten die Tierpfleger durch die Erkennung des Einzeltiers über ein Handlesegerät. Die Reichweite der Niedrigfrequenz-Chips ist relativ gering, so dass Tiere vor, neben und hinter der Schleuse nicht mit registriert werden. Dadurch soll eine eindeutige Zuordnung der Daten zum jeweiligen Einzeltier gewährleistet werden. Dennoch kam es zu folgenden Problemen bei der Einzeltiererkennung:


PASSION MILCHRIND

→ Dunkle Schweine (z. B. Duroc, stark gefleckte oder stark verschmutzte Tiere) werden von der Schleusenoptik nicht immer als Tier erkannt, da kein optischer Reflex vom dunklen Boden für das System erkennbar ist. → Mehrere Tiere betreten gleichzeitig die Schleuse – ein Tier wird nur registriert

Abbildung 1: Schleuse mit Fütterungsbereich

oder die Erkennung erfolgt so schnell, dass die Daten von einem Tier einem anderen zugeschrieben werden. → Die Antenne in der Schleuse war an der rechten Schleusenwand angebracht – einige Transponder befanden sich im linken Ohr; die Registrierung erfolgte nur,

Abbildung 2: Sortierschleuse „OptiSort“

wenn das Schwein seinen Kopf/Ohr in Richtung Antenne bewegte. → Beschädigung oder starke Verschmutzung am Transponder (u. a. durch Futterbrei). → Tiere bleiben über längeren Zeitraum im Futterbereich. → Falschmessung aufgrund verschmutzter Messeinrichtung. → Der Vergleich zwischen optischer Gewichtsschätzung und Verwiegung mittels Tierwaage erbrachte eine relativ geringe mittlere Differenz (Tabelle 1), wobei größere Abweichungen aufgrund von Tierbewegungen während der Wägung und optischen Vermessung nicht auszuschließen sind.

Abbildung 3: Komfortliegefläche, Aktionsbereich

über den Tag hinaus ist sowie ein mittleres Gewicht aus Maximum Standard- Minimum Gewichts- Gewichtsabw. der allen erfassten Messungen. differenz differenz Differenz Schleuse Anzahl Gewogen Optisch Zur besseren Einschätzung wird eine Gewichtsver tei1 293 48,01 kg 47,61 kg 2,69 -9,71 kg +9,42 kg lung innerhalb der Gruppe 2 405 44,75 kg 45,89 kg 2,91 -11,60 kg +10,10 kg erstellt. Der Nutzer hat die GESAMT 698 46,64 kg 46,89 kg 2,89 -11,60 kg +10,10 kg Möglichkeit, eine Gewichtsgrenze einzustellen, so dass die Tiere dementsprechend sortiert werden. Wenn ein Tier mehrmals am Tag die Unter Abzug der registrierten Tierumstallungen und Schleuse betritt, wird es jedes Mal optisch vermessen. -verluste wurden 796 Schweine während der Mastperiode Durch die Mittelung der Einzeldaten steht tagaktuell erkannt, davon 650 (82 %) unmittelbar bei der Schleueine Gewichtsverteilung der Tiergruppe an der jeweilisung für die Schlachttierauswahl. Da die Schleusung vor der Schlachtung die Hauptfunktion des Systems ist, gen Schleuse zur Verfügung. Auch ohne Einzeltierkennwerden mindestens 90 % Tiererkennung angestrebt. Für zeichnung erhält der Mäster somit eine Übersicht über seine Gruppe. den niedrigeren Anteil gibt es neben den bereits dargestellten Problemen eine weitere Managementursache: Es fehlen Tiere für einen Schlachthoftransport – Tierpfleger Die Anzahl der Passagen pro Schleuse ist während der holen dafür schlachtreife Tiere aus der Gruppe allerdings Vormast am höchsten (Tabelle 2). Über eine Videoanalyse ohne Schleusung. konnte festgestellt werden, dass es Tiere gibt, die sehr gern durch die Schleuse gehen. Die Tiere besuchen nicht zwinDer Nutzer bekommt täglich eine Übersicht, wie die Vergend den Futtertrog, sondern verlassen das Fütterungsateilung der Besuchshäufigkeit des Fütterungsbereiches real wieder, um danach die Schleuse erneut zu passieren. Tabelle 1: Vergleich Gewichtserfassung

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wurden. Ursache dafür war, dass der Schlachthof eine vorhandene alte Niedrigfrequenz-Antenne wieder aktivierte, die auf den hohen Schlachttakt nicht ausgelegt ist. Nach Angaben des Herstellers passt das Timing der Datenverarbeitung mit der Datenbereitstellung (Bandgeschwindigkeit) nicht zusammen, so dass nicht jeder Transponder registriert wurde.

Tabelle 2: Passagenhäufigkeit Schleuse pro Tier und Tag Vormast Schleuse

Mittel

Mittelmast

Maximum

Mittel

Endmast

Maximum

Mittel

Maximum

1

4,2

19

3,2

12

2,2

8

2

4,8

13

3,5

12

2,5

7

Der Durchlauf sowie die Besuchshäufigkeit der Futterstation schwanken im Tagesverlauf (Abbildung 4). Aufgrund der Fütterungsfrequenzen ist fast immer Futter im Trog, so dass die Fütterungshäufigkeit den Rhythmus der Tiere nicht bestimmt. Entscheidender ist der Tagesrhythmus, verbunden mit Arbeiten und Geräuschen im Stall. In Vor- und Mittelmast gibt es einen zweigipfligen Aktivitätsrhythmus, während in der Endmast die Kurve abflacht. Die Ruhezeiten sind in der Endmast länger. In der Zeit nach Mitternacht ist es während der gesamten Mastzeit ruhiger, während mit Beginn der Arbeitszeit auch die Aktivität der Gruppe steigt. Die maximale Anzahl Schweine/Stunde und Schleuse waren 129 registrierte Passagen. Die Tiere lernen schnell das System, die Gruppendynamik bleibt dabei erhalten – gemeinsam fressen, gemeinsam ruhen. Nur bei Störungen im System oder Aktivitäten von Tierpflegern in der Bucht kommt es zu Rangeleien vor der Schleuse. Nach einer längeren Störung an der Fütterung konnte festgestellt werden, dass die Tiere mit aktiver Schleuse ruhiger wieder den Fütterungsbereich betraten als Tiere, bei denen die Schleuse permanent geöffnet war. Die aktive Schleusung führt zur Herausbildung einer Rangfolge, an die sich auch bei Störungen gehalten wird.

Die erfassten Ergebnisse zeigten auch, dass die Geschlechtserkennung am Schlachtband nicht funktioniert. Bei der Kennzeichnung mit Transponder wurde das Geschlecht der Tiere erfasst. Das erfasste Geschlecht am Schlachtband stimmte nur zu 49,5 % mit dem tatsächlichen Geschlecht überein. Somit sind geschlechtsbezogene Auswertungen (Weiblich–Kastrat) allein auf Basis von Schlachthofdaten nicht möglich. → KATRIN RAU

Datenerkennung und Datenverwertung müssen in Einklang gebracht werden.

ZUSAMMENFASSUNG Die Vorteile der Großgruppenhaltung in der Schweinemast beruhen auf der optimalen Nutzung der Stallfläche und der bestmöglichen Einteilung der Buchten in bestimmte

Passagenhäufigkeit

Abbildung 4: Passage der Schleuse innerhalb 24 Stunden

Vormast Mittelmast Endmast

140

Bereiche. Das Schleusensystem ist dafür eine sehr gute Managementhilfe. Es werden Wege für die Tiere zum Fütterungsbereich vorge-

120

geben. Dabei können Gewichte erfasst und

100 80

dementsprechend Sortierungen vorgenom-

60

men werden. Die Ermittlung der Gewichte

40

erfolgt über eine optische Vermessung, die

20 0

nach entsprechender Justierung einem ge1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

wogenen Gewicht weitestgehend entspricht.

Tag in Stunden

Die Sortierung der Tiere für die Vermarktung ist aufgrund der Schleusung wesentlich ein-

Durch die Einzeltierkennzeichnung war es möglich, die Passagen der Schleuse dem Einzeltier zuzuordnen. Es konnte festgestellt werden, dass nicht jeden Tag jedes Tier registriert wird. Ursachen dafür wurden bereits diskutiert. Es wurden keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern in der Tagesaktivität festgestellt.

facher. Die Arbeitsschwerpunkte in solchen Haltungssystemen sind die Tierbeobachtung sowie der Service am System Schleuse-PC. Es findet keine Einsparung von Arbeitszeit statt jedoch eine Arbeitserleichterung bei der Sortierung, eine Verlagerung von Arbeitszeit hin zur Überwachung der großen

Die Registrierung der Tiere bei der Schlachtung erfolgte über ein spezielles Antennensystem für Niedrigfrequenztransponder am Schlachtband. Die Leserate der Transponder am Schlachtband lag bei diesem Test bei nur 61 %. Das bedeutet, dass von den 796 geschlachteten Transpondertieren nur 487 Schweine registriert QZEIT OKTOBER 2020

Tiergruppe aber auch ein höherer Aufwand für die Einzeltierbetreuung. Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt ist der Service am System, verbunden mit regelmäßiger Reinigung der Schleusentechnik insbesondere für die optische Vermessung.


QCONTROL

NEUE MILCHKÖNIGINNEN IM QNETICS-GEBIET Nur zwei Jahre dauert die Amtszeit einer Milchkönigin. Eine kurze Zeit, die für die hohen Ansprüche einer Repräsentantin der heimischen Milch- und Landwirtschaft ein strenges Auswahlverfahren voraussetzt. Die Milchkönigin übernimmt repräsentative Aufgaben bei zahlreichen Veranstaltungen wie Messen, Bauernmärkten, Ernte- und Hoffesten sowie Tierschauen.

LUCIE ÜBERZEUGT DIE AUSWAHLKOMMISSION

12. HESSISCHE MILCHKÖNIGIN ANNE I.

„Ich bin stolz, als künftige 6. Thüringer Milchkönigin die Interessen der Milcherzeuger und Milchverarbeiter und die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit vertreten zu dürfen.“

„Seitdem ich in meiner Ausbildung mit Kühen arbeiten durfte, kann ich mir nichts Anderes und Schöneres mehr vorstellen. Meine Arbeit mit den Kühen und ihren Kälbern bereitet mir jedes Mal aufs Neue sehr viel Freude.“

Alle Bewerberinnen müssen einen großen Fragenkatalog beantworten, zahlreiche Futtermittel und Rinderrassen zuordnen, sogar verschiedene Käse- und Milchsorten am Geschmack und der Sensorik erkennen. Ein Vortrag über aktuelle Themen aus der Landwirtschaft nach nur kurzer Vorbereitungszeit schließen den Bewerberinnenausscheid ab. Mit den besten Leistungen und einem hervorragenden Fachwissen konnte Lucie Kosemetzky überzeugen.

In Hessen werden ausgewählte Bewerberinnen zu einem Auswahlgespräch vor einer Jury eingeladen, bei dem sie ihr Fachwissen und ihre kommunikativen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Für die Amtszeit 2020-2022 wurde Anne Schmauch als 12. Hessische Milchkönigin gewählt und am 9. September in Rotenburg a.d. Fulda gekrönt. Die 21-jährige Landwirtin hat bis vor Kurzem im Kuhstall auf dem Eichhof (Bad Hersfeld) gearbeitet und besucht derzeit die Landwirtschaftliche Technikerschule in Fritzlar. Nebenbei arbeitet Anne I. auf dem Milchviehbetrieb der Familie Wetzel in Königswald. Die Landwirtschaft ist die große Leidenschaft der neuen Milchkönigin – und das, obwohl sie nicht auf einem Milchviehbetrieb aufgewachsen ist.

Mit 20 Jahren verfügt Lucie Kosemetzky aus Riethnordhausen bereits über eine herausragende landwirtschaftliche Erfahrung. Ihr Fachwissen erlangte sie durch ihre Ausbildung zur Landwirtin, in- und ausländische Praktika und durch ihr aktuelles Studium an der Hochschule Anhalt in Bernburg. Lucie engagiert sich insbesondere im „Junge DLG“Hochschulteam. Die Community steht für kreative Köpfe, frische Ideen und neue Perspektiven. Bereits hier ist Lucie als zukünftige Thüringer Milchkönigin für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Beste Voraussetzungen, um nach der offiziellen Krönung am 30.11.2020 ihr Amt antreten zu können.

Verbrauchern zu zeigen, wo die Milch herkommt und welche Bedeutung sie für uns hat, ist für Anne I. ein großes Anliegen. Gerade in der heutigen Zeit, in der Lebensmittel immer mehr an Respekt und Anerkennung verlieren und die Landwirte immer häufiger in der Kritik stehen, möchte Hessens neue Hoheit der Milch zu mehr Wertschätzung verhelfen. → DR. UTE PHILIPP, PETRA WILL QZEIT OKTOBER 2020

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MARKTPLATZ

ERFOLGE EINSTIGER SOKO-TIERE Seit Jahren bekommen Sie bei der Sonderkollektion in Alsfeld Top-Genetik und die Käufer sind stolz auf die Entwicklung in ihren Herden. Hier einige Beispiele:

1. BEISPIEL

CGH Icy, eine Gywer-Tochter aus der Salvatore-Tochter RIT Idalia aus dem Stall von Jochen Geisel, ist mit RZG 163 die höchste weibliche Holstein in Deutschland. Sie wurde bereits zweimal erfolgreich für das Zuchtprogramm gespült und wird sicher den nächsten Top-Bullen liefern. Gekauft hat Jochen Geisel das Jungrind bei Zukunft Rind im Februar diesen Jahres. Er zahlte damals 5.000 € für den Spross aus der Kuhfamilie der legendären italienischen Diva A.E. Inspiration Jeanette EX 93 an Andreas Scheffer, Grifte. Ihre Mutter hatte Scheffer seinerzeit beim May Style 2018 von Horst Ritter erstanden.

VERPASSEN SIE NICHT DIE CHANCE AUF EXKLUSIVE GENETIK MIT ERFOLGSGARANTIE BEI DER NÄCHSTEN SONDERKOLLEKTION AM 6. FEBRUAR 2021

2. BEISPIEL

Auch bei CGH Rosina P Red tritt Andreas Scheffer als Verkäufer in Erscheinung. 2016 wurde dieses Apoll P-Tochter versteigert. Mittlerweile ist sie in der 2. Laktation mit VG 89 bei exzellentem Typ und Euter klassifiziert. Bernd Michel war es, der ihr Potenzial schon als Jungrind erkannte. Mutter Sunquest Effect P Ria stammt aus dem TopQ-Embryonen-Programm und geht auf die legendäre Glendrige Citation Roxy EX 97 zurück.CGH Rosina P wurde erfolgreich mit Styx Red und Pace Red gespült. Aus ihrer Styx Red-Tochter Rose ist ein Solitair P-Sohn mit RZG 162 bei Qnetics in der Aufzucht. Die aktuelle Leistung von CGH Rosina P im Schnitt von 2. Laktationen beträgt 13.304 kg Milch, 4,17 F-%, 555 F-kg, 3,74 E-%, 498 E-kg. Was für eine überragende Zuchkuh.

CHG Rosina P 02/90-88-88-90/89 v. Apoll P

3. BEISPIEL

BOP Snowlady P Red wurde von der Geisel GbR, Niederissigheim, 2015 als Jungrind angeboten. Geisels hatten die Mutter Snow Missi, eine Snowman aus der erfolgreichen MassiaFamilie, ebenfalls als Jungrind bei einem Sale in Luxemburg gekauft. Nach dem dritten Kalb wurde Snow Missi RDC mit EX 90 eingestuft und hat sich zu einer erfolgreichen Zuchtkuh entwickelt. Das Potenzial ihrer Chipper-Tochter BOP Snowlady P blieb dem erfolgreichen Rotbuntzüchter Martin Biederbick nicht verborgen und er nahm sie mit nach Sudeck. Aus einer Spülung mit Apoll P stammt ihre Tochter EHS Snow Anna P Red. Die mit Larbick PP bereits einen spitzen Hornlosvererber für unser Zuchtprogramm geliefert hat, der als einer der Top-Eutervererber der Rasse gilt. → BERND KOCH, JEANETTE WEINBACH QZEIT OKTOBER 2020

EHS Snow Anna P Red wurde jüngst nach dem dritten Kalb mit 03/90-91-86-92/90 EX eingestuft.

Alex Arkink


MARKTPLATZ

VERKAUFSTIERE JETZT MELDEN!

SONDERKOLLEKTION Nachdem in den letzten Monaten viele Veranstaltungen Corona-bedingt abgesagt werden mussten, möchten wir an der Sonderkollektion als fester Größe im Reigen der Top-Auktionen auf jeden Fall festhalten.

Da auch wir nicht in die Zukunft schauen können und keiner die im Februar bestehenden Auflagen kennt, gibt es bereits Ideen, die eine Umsetzung der Auktion dennoch sicherstellen. Seien Sie mit dabei und versteigern Ihre hochwertigen Jungtiere, tragende oder abgekalbte Färsen zu attraktiven Konditionen oder ersteigern Sie Ihre zukünftige Bullenmutter oder Schaufärse.

In der Kategorie der tragenden und abgekalbten Färsen liegt der Schwerpunkt auf exterieurstarken Tieren aus bewährten Kuhfamilien. Wir bieten Ihnen eine international anerkannte und gefragte Vermarktungsplattform für ihre Genetik. → JEANETTE WEINBACH

Die zahlreichen Erfolge ehemaliger Verkaufstiere auf nationaler wie internationaler Ebene, sei es im Schauring oder als Bullenmutter, sprechen für die Qualität, die jedes Jahr bei der Sonderkollektion angeboten wird. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, benötigen wir Ihre Spitzentiere für unsere Verkaufskollektion. Gesucht werden Kälber und Jungrinder mit hohen und kompletten genomischen Zuchtwerten, Schaupotenzial und exklusiven Pedigrees.

ANMELDESCHLUSS FÜR VERKAUFSTIERE IST DER 6. NOVEMBER 2020 Ansprechpartner für Verkaufsanmeldungen und Infos zum Auktionsablauf sowie den Verkaufstieren: Bernd Koch: T 0 170 / 6 34 33 62 b.koch@qnetics.de Sabine Theis: T 0 66 31 / 7 84 222 s.theis@qnetics.de

06 02 21 +++ 06.02.2021 +++

QZEIT OKTOBER 2020

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MARKTPLATZ

ONLINE-AUKTIONEN BEI DEN FLEISCHRINDERN Eine erste Analyse der aufgrund der Corana-Pandemie durchgeführten Online-Versteigerungen fällt für Hessen und Thüringen unterschiedlich aus. Berichten die Akteure in Laasdorf von zufriedenstellenden Ergebnisse, ist das Fazit von Best of und der Frühjahrsauktion in Alsfeld dagegen nicht ausreichend.

MAIAUKTION MIT ZUCHTBULLEN UND WEIBLICHE TIERE

„BEST OF“ Viel Arbeit und Zeit war bereits in Auswahl und Vorbereitung der Sonderkollektion geflossen. Die ersten Färsen waren schnell verkauft, da sich der ein oder andere Kaufinteressent schon frühzeitig auf spezielle Tiere fixiert hatte. Kurze Zeit später haben wir uns entschlossen, für 30 Färsen aus Hessen und Thüringen einen Online-Katalog zu erstellen. Die beiden Zuchtleiter Jost Grünhaupt und Wolfram Knorr haben zu jedem Tier Texte verfasst, um die besonderen Qualitäten der Färsen herauszustellen. Rassespezifisch wurde der Katalog über vorhandene WhatsApp-Gruppen, E-Mail-Verteiler, Facebook und unsere Homepage beworben. Ziel war es schnell und effektiv eine große Zielgruppe anzusprechen.

Hier wurde den Züchtern die Möglichkeit geboten, Bullen und weibliche Tiere für einen Online-Katalog zu melden. Zum Verkauf standen schlussendlich 29 Zuchttiere. Die Bullen wurden zeitnah gekört, sodass sich Kaufinteressenten zur Tierbesichtigung auf den Weg machen konnten. Neben den traditionellen Beschickern haben drei Züchter erstmals den Frühjahrstermin genutzt. Genetisch hornlose Tiere, rein französisch gezogene Genetik, konventionell oder Biostatus; eine breite Palette für jeden Bedarf war im Sortiment. Leider konnte auch hier nur rund ein Drittel der Tiere verkauft werden. → HARALD KRAUSMÜLLER

↓ FAZIT Das Ergebnis für diese beiden Veranstaltungen war für alle Seiten nicht zufriedenstellend. Die Gründe

Was den Verkauf von hochwertigem und damit in der Regel verbundenem hochpreisigerem Zuchtvieh in den letzten beiden Jahren erschwert hat, ist die Tatsache, dass viele Züchter durch die trockenen Jahre viel Geld für Futterzukäufe aufwenden mussten. Nutz- und Schlachtvieh hat nicht die gewünschten Erlöse erbracht. Eine aktuelle Auswertung brachte das ernüchternde Ergebnis, dass nur ein Drittel der Tiere bisher verkauft wurde. QZEIT OKTOBER 2020

dafür sind mit Sicherheit vielschichtig. Da wir alle nicht wissen, wie es mit Corona weitergeht, ist es ein Weg der sich aber etablieren kann oder auch muss. Negativ aufgefallen ist die Tatsache, dass bei beiden Veranstaltungen einige Züchter die Abrechnung nicht über den Verband getätigt haben. Dies kann so nicht akzeptiert werden und wird in Zukunft mit einem verbindlichen Anmeldeformular geregelt.


MARKTPLATZ

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ONLINE-AUKTION FÜR DORNBURGABSOLVENTEN Da die Corona-Krise genau in den Zeitraum der 2. Bullenauktion im Vermarktungszentrum Laasdorf fiel, mussten sich die zuständigen Qnetics-Mitarbeiter auch hier etwas einfallen lassen, um die 15 stationsgeprüften sowie einen feldgeprüften Bullen an den Mann zu bringen. Man entschied sich dafür, die Bullen einzeln zu fotografieren, was sich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten an der Station in Dornburg gar nicht so einfach gestaltete. Schlussendlich konnte ein bebilderter Katalog online gestellt werden, der erfreulicherweise auf gute Resonanzen stieß. So wechselten 13 stationsgeprüfte Tiere der Rassen Charolais und Fleckvieh und ein feldgeprüfter Fleckviehbulle zu reellen Preisen den Besitzer.

Teuerster, stationsgeprüfter Bulle mit 3.400 € war ein Iwen-Sohn, gezogen von der Niederpöllnitzer Mutterkuh GmbH. Dieser sehr komplette, dunkel gedeckte Jungbulle deckt zukünftig in einem Thüringer Zuchtbetrieb.

→ ULRIKE NIEBLING

Preisspiegel Rasse

Angeboten

Verkauft

Ø-Preis in €

CHAROLAIS

2

2

2.050

FLECKVIEH-FLEISCH

14

12

2.626

GESAMT

16

14

2.544

Der feldgeprüfte Haakon-Sohn von Dirk Friedel aus Zöllnitz erzielte den Tageshöchstpreis. Dieser bestens entwickelte, bildschöne Fleckviehbulle erlöste 3.600 € und hat seine neue Heimat in der Thüringer Rhön.

FAZIT Durch diese etwas andere Art der Auktion konnte noch das Beste aus der Situation gemacht werden.

MARKTNOTIZEN → ABSETZER

→ ZUCHTVIEH

→ SCHLACHTVIEH

Ein Höhenflug der Preise für Absetzer ist

Die Nachfrage am Zuchtviehmarkt ist

Die ASP in Brandenburg hat sich ab Mitte

durch die Entwicklung der Schlachtpreise

im Inland und im europäischen Ausland

September wesentlich auf den Schlacht-

nicht zu erwarten; ein solides Preisniveau

ungebrochen. Vorwiegend gesucht sind

schweinepreis ausgewirkt. In der Folge

schon. Fakt ist: Qualitätsabsetzer sind

frischmelkende Färsen aus Laufstall-

und auch durch den bevorstehenden

gesucht! Vor allem für BT-freie Gebiete.

haltung mit guten Einsatzleistungen.

Weideabtrieb haben die Abnehmer die

Es ist wünschenswert eine ausreichende

Abnehmerländer sind z. B. Polen oder

Kuhpreise um bis zu 0,20 €/kg Schlacht-

Anzahl gegen Blauzunge geimpfter

Italien, aber auch heimische Betriebe

gewicht gesenkt. Am stärksten betroffen

Absetzer anbieten zu können, um auch

stocken auf und sind ständig auf der

ist die Handelsklasse P. Schlachtbullen in

die Kunden aus den freien Regionen an

Suche nach gutem Zuchtvieh, auch aus

R- und U-Qualität haben das Corona- und

den Auktionsstandort Alsfeld zu locken.

Bestandsaufgabe.

urlaubsbedingte Preistief überwunden.

Der Absatz aus BT-freien Gebieten, ins-

→ TIMO KLOS

Preise von 3,50 € - 3,65 €/kg Schlacht-

besondere auch in Thüringen, läuft über

gewicht sind dennoch nicht zufrieden-

die Auktionen in Laasdorf und ab Hof flott.

stellend. Bis Ende Oktober sind keine

positiven Impulse am Markt zu erwarten.

→ CHRISTIAN SÖLZER

QZEIT OKTOBER 2020


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PASSION JUGEND

TIERBEURTEILUNGS-APP ÜBERWINDET CORONA Auch bei den Jungzüchtern ist das Angebot an Wettbewerben und Schulungen drastisch zurückgegangen. Liebgewonnene Gewohnheiten, wie der Besuch der regionalen Tierschauen, sind einfach weggebrochen.

TBA ist dafür geschaffen, orts- und zeitunabhängig Tierbeurteilung durchzuführen. Wir haben es im August ausprobiert und es ist jetzt schon klar, dass dieser erfolgreiche Versuch einen neuen Trend einleitet: Tierbeurteilung ganz konkret, wiederholbar und damit transparent. DER ABLAUF → Aktive Jungzüchter finden sich zusammen und drehen jeweils von einer Kuh ein Video, auf dem man alle linearen Merkmale des offiziellen BRS-Beurteilungsbogens erkennen kann.

Im Idealfall ist alles in wenigen Minuten online, egal ob es 20 oder 120 Teilnehmer sind. Über 300 Klicks auf die Videos in der Hochzeit der Ernte – ein bemerkenswertes Resultat. Neben den offiziellen Teilnehmern haben eine Vielzahl weiterer Interessierte „heimlich“ mitgemacht und ihre Beurteilung nicht abgeschickt. Hatten sie vielleicht Sorge, in einer überall sichtbaren Ergebnisliste schlecht da zu stehen? Das ist unbegründet, denn wir werden immer nur die vorderen Platzierungen namentlich nennen.

→ Die für den Organisationsablauf zuständige Person legt einen Wettbewerb mit Ort, Datum und der Anzahl zu bewertender Kühe in der TBA an. → Auf der Qnetics-Homepage, über Facebook, WhatsApp und andere „Buschtrommeln“ wird der Wettbewerb bekanntgemacht und der Zeitraum festgelegt, wie lange die Teilnahme möglich ist.

Hier ist auch der Link zu den Videos auf dem QneticsYouTube-Kanal zu finden. Für Neueinsteiger gibt es außerdem eine Installationsanweisung für die App. Der Vorbewerter gibt natürlich sein Urteil auch über die Videos ab und kennt die Kühe vorher nicht.

VIELFÄLTIGE ERFAHRUNGEN

Mit Christoph Schäfer (JZ Fulda) und Leni Breithecker (JZ Limburg) hatten sich zwei engagierte Jungzüchter spontan bereit erklärt, das Experiment zu wagen und jeweils von einer Kuh aus ihrem Stall ein für die Tierbeurteilung geeignetes Video aus der freien Hand zu drehen. Die Videos waren grundsätzlich verschieden: Einmal war die Kuh angeAuf YouTube gibt´s auch bunden und wurde ausführlich einen Film zur Tierbeurteilung mit der Kamera von allen Seiten mit unserer App

DIE ERGEBNISSE → Der Organisator beendet den Wettbewerb zum vereinbarten Zeitpunkt und gibt die Ergebnisse frei. → Jeder Teilnehmer kann das persönliche Ergebnis sofort danach auf sein Handy laden und das dann gespeicherte Protokoll ansehen. Im Einzelfall

ERGEBNISLISTE

können Details durch erneuten Aufruf des Videos

PLATZ

NACHNAME

VORNAME

WOHNORT

1

Jungermann

Janne-Friederike

2

Eckart

Fenja

3

Schäfer

4

Breithecker

5 6

eine Gegenüberstellung der am häufigsten vergebenen Noten aller Teilnehmer mit denen des

noch einmal verglichen werden. → Inzwischen erstellt der Organisator eine komplette Ergebnisliste mit Siegern und Platzierten. Eine Liste der Besten wird dann auf der QneticsHomepage veröffentlicht. Dazu gibt es als Zugabe

Vorbewerters.

QZEIT OKTOBER 2020

ALTER

ABW. EINZ

Nohra

12

48

33

15

Immenhausen

14

51

27

24

Christoph

Dipperz

23

64

33

31

Luis

Ellar

13

71

39

32

Breithecker

Leni

Ellar

13

72

33

39

Hauck

Milena

Bad Arolsen

14

79

41

38

7

Schäfer

Theresa

Dipperz

25

82

47

35

8

Fackiner

Sarah

Dainrode

20

85

56

29

9

Imöhl

Pascal

Dainrode

23

91

69

22

10

Schmutzler

Monika

Rauschenberg

30

94

53

41

KUH 1 KUH 2


PASSION JUGEND

Tierbeurteilung online: Spät abends oder früh morgens, am Schreibtisch oder auf dem Sofa, zuhause oder im Urlaub – auf jeden Fall in aller Ruhe.

„abgescannt“. Das andere Mal wurde die Kuh sehr bedächtig vorgeführt, wobei die Kamera langsam um die Kuh herumschwenkte. Bei der Gegenüberstellung der Ergebnisse zeigte sich, dass beide Methoden zu sehr guten Ergebnissen führten, die in der Spitze sogar auf einem höheren Niveau waren, als beim letzten Landesentscheid in Alsfeld. Beim Video kann man sich Unklarheiten notfalls 10 Mal ansehen, was live in der Hessenhalle gar nicht so einfach ist. Bedenken gab es im Vorfeld, ob Merkmale mit absoluten Maßen richtig eingeschätzt werden können. Aber Körpertiefe, Beckenbreite oder Stärke waren neben Kreuzhöhe und Strichlänge in der Auswertung unauffällig. Den letzten Beweis, dass Tierbeurteilung auf diese Weise fundiert durchgeführt werden kann, erbrachten Christoph und Lena: Sie platzierten sich weit vorne und kamen damit offensichtlich zu keinem anderen Ergebnis, als die Besten und Dr. Fokko Hagena als Vorbewerter, obwohl sie ihre Kühe live vor Augen hatten und anfassen konnten.

AUSBLICK

Einen Wettbewerb selbständig zu organisieren und durchzuführen ist mit TBA keine Hexerei. Für Jungzüchter, Berufsschüler und andere Gruppen eine attraktive Möglichkeit, zumal ein anerkannter Fachmann als Vorbewerter eingeladen werden kann, ohne dass dieser anreisen muss. Auf jeden Fall werden wir in diesem Jahr den Landesentscheid in der Tierbeurteilung, der diesmal nicht wie gewohnt in der Hessenhalle stattfinden kann, auf diese Art anbieten. → RAIMAR PEPPLER, JEANETTE WEINBACH

↓ TAG DER ZÜCHTERJUGEND

JUNG ZÜCH TER

… IST DIESMAL ANDERS → Kälber-Vorführ-Wettbewerbe für 5- bis 12-Jährige an clubinternen Hotspots als Austragungsort an mehreren Wochenenden im November → Der Landesentscheid in der Tierbeurteilung für Holstein und Fleckvieh findet diesmal online mit der App statt. Wir haben hier den Zeitraum 21.12.2020 bis 04.01.2021 ins Auge gefasst. → Die „Großen“ dürfen diesmal kreativ sein: Ein Fotowettbewerb ist hier in Planung. → Weitere Infos in den Jungzüchter-Whatsapp-Gruppen und unter : qnetics.de/jungzuechter

QZEIT OKTOBER 2020

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PASSION JUGEND

WAS MACHT EIGENTLICH MARIE WOLF?

Ob Milch- oder Fleischrinder – alle fressen Marie aus der Hand.

Schon während Ihres Studium der Agrarwissenschaften in Gießen hat die ehemalige Jungzüchtervorsitzende bei den Absetzerauktionen in Alsfeld gearbeitet. Wer hätte gedacht, dass sie auf diesem Weg ihren Ehemann kennenlernt. Und obwohl er nur 15 km vom Heimatort der hessischen Milchkönigin von 2010 entfernt wohnt, mussten beide erst nach Alsfeld fahren, um sich zu treffen.

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↓ Du gehörtest im Studium zu den wenigen, die einen

Was war dein größter

sehr konkreten Plan verfolgt haben. Ist es dir

Erfolg als Jungzüchterin?

schwergefallen, deinen Plan von der Übernahme des elterlichen Milchviehbetriebes aufzugeben und in die Bullenmast deines Mannes einzusteigen?

Das gehört wohl in die Kategorie „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...“ Ihr bewirtschaftet rund 70 ha und haltet 150 Mastbullen sowie 250 Mastschweine. Welche Aufgaben übernimmst du im Betrieb?

Generell alles was rund um die Tierdokumentation anfällt. Außerdem genieße ich die Zeit morgens im Stall bevor ich zur Arbeit ins Landwirtschaftsamt fahre. Dort bin ich für einzelbetriebliche Förderung, Cross Compliance, Erzeuger-Verbraucherdialog und „Bauernhof als Klassenzimmer“ zuständig. Also auch sehr praxisnahe Themen. Marie, du warst lange Zeit bei den hessischen Jungzüchtern aktiv, einige Jahre davon sogar als Vorsitzende. Wie hast du angefangen?

Meine ersten Vorführversuche habe ich bei der Tierschau in Beerfelden gemacht. Dort herrschte eine sehr lockere, ungezwungene Atmosphäre. Meine erste Teilnahme in Alsfeld hat sich eher zufällig ergeben: Ich konnte 2001 nicht in Beerfelden mitlaufen, aber ich hatte schon so lange mit meinem Rind Unica geübt, dass in der Familie der Vorschlag kam, uns für den Jungzüchtertag in Alsfeld anzumelden. Ich selbst war mit meiner Leistung auch ganz zufrieden, aber die Preisrichterin bemängelte, dass ich das Halfter in der falschen Hand hielt. Im nächsten Jahr war dann die ganze Familie am Start. 2005 konnten wir nicht auftreiben, da fuhren meine kleinste Schwester Klara und ich zum Tierbeurteilungswettbewerb und haben die erste Jungzüchter-Party mitgemacht. Damit begann auch die Vereinsarbeit. Was war dein schönstes Erlebnis als Jungzüchterin?

Ich war im Nachzuchtbetreuungsteam bei Hessens Zukunft und sollte bei der Präsentation der Nachzuchten eine Kuh von Horst Ritter aus Schöneberg vorführen. Zufällig lief eben diese Kuh auch in der Schau und Horst Ritter fragte mich, ob ich sie nicht auch dort vorführen möchte. Das habe ich natürlich sehr gerne gemacht. Da bin ich mindestens drei Zentimeter gewachsen. Was hast du in deiner Zeit als Jungzüchter gelernt, was dir heute noch nützt?

Ruhe und Geduld beim Scheren. Besonders bei der Vorbereitung der Nachzuchttiere für Hessens Zukunft konnte man gut für die Praxis trainieren. Die Kühe kamen in Dreck und Speck an, so wie sie eben auch im Stall laufen und waren es auch nicht gewöhnt, dass an ihnen gearbeitet wurde. Generell habe ich immer die Arbeit im Stall mit den Tieren, hinter den Kulissen der Schau lieber gemocht, als die paar Minuten im Schauring.

Das ist eine lustige Geschichte: Ich habe einmal den Tierbeurteilungswettbewerb am Mannheimer Maimarkt gewonnen. Allerdings gab es zwei Gruppen: Holstein und Fleckvieh. Traditionsgemäß sind am Mannheimer Maimarkt immer viele Fleckviehzüchter. Ich habe also bei Holstein gewonnen. Außer mir gab es nur einen weiteren Teilnehmer (lacht).

KURZ GEFRAGT HOLSTEIN ODER LIMOUSIN? Da die oft extreme Darstellung von Holsteinkühen mit freigeschorenen Rippen und einer Topline nicht mehr meinem Ideal einer Kuh entspricht, entscheide ich mich für Limousin. BULLE ODER KUH? Hauptsache Rindvieh, aber die Arbeit rund um die Abkalbung und die Kälberaufzucht haben

Worauf hast du besonders Wert gelegt, als du 2016 den Kälberwettbewerb am Jungzüchtertag in Alsfeld gerichtet hast?

Ich habe besonders darauf geachtet, ob die Harmonie zwischen dem Vorf ührer und seinem Kalb stimmt. Da ist es dann zweitrangig, ob eine perfekte Acht gelaufen wird oder ein Schlenker drin ist. Man merkt sofort, ob ein Kind sich mit seinem Tier ausreichend beschäftigt hat, um einen Draht zu ihm zu bekommen.

ihren ganz besonderen Reiz. KINDERGEBURTSTAG ODER ABSETZERAUKTION? Kindergeburtstag. Die Absetzer sind noch lauter als eine Schar Kinder und man gibt immer viel Geld aus! KAFFEE ODER TEE? Kaffee! Viel und in rauen Mengen! BUCH ODER ZEITSCHRIFT? Auf jeden Fall ein Buch! Abends schaffe ich es eigentlich immer vier bis fünf Seiten zu lesen.

Welchen Tipp kannst du den heutigen Jungzüchtern mit auf den Weg geben?

Ruhe bewahren. Besonders im Umgang mit dem Tier. Manchmal hat man gleich einen Draht zu einem Rind und manchmal dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis man ein Rind ans Halfter gewöhnt hat. Dabei hilft nur Geduld und manchmal auch nicht auf altkluge Ratschläge zu hören. Du warst von 2010 bis 2012 hessische Milchkönigin. Welche Vorteile bringt dieses Ehrenamt? Was hat dir besonders viel Spaß gemacht?

Ich konnte enorm viele Kontakte knüpfen, die mir bereits hilfreich waren und mir bestimmt auch zukünftig noch nützen werden. Außerdem hat es mir Spaß gemacht, in Gesprächen ein positives Bild der Landwirtschaft nach außen zu tragen. Auch die Arbeit mit Kindern bereitet mir Freude und eine „echte“ Königin kennenzulernen, finden Kinder natürlich super! → THEA EBINGER

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KURZ UND KNACKIG

UND ACTION Auch unsere internationale Spermavertriebsorganisation GGISpermex muss sich Alternativen zu den klassischen Anpaarungstouren für Kunden aus dem Ausland einfallen lassen. Kundenberater Jörg Harms war daher unterwegs und hat Nachzucht-Kühe gefilmt, um sie den Interessenten nahezubringen. Bei Qnetics waren es die Kingston-Töchter, die aktuell internationales Interesse hervorrufen. Dabei ist das Zusammenspiel von Anpaarungsberater und Betriebsleiter für das Gelingen eines solchen Projekts die Grundvoraussetzung. Alle Nachzuchtkühe waren perfekt vorbereitet und wurden gekonnt vorgeführt. Wir danken alle Beteiligten für Ihr Engagement. Den Film finden Sie auf der Qnetics-Homepage als Slider auf der Startseite mit dem Titel: „Kingston-Töchter – Ein Video von GGI-Spermex“. → JEANETTE WEINBACH

STAATSEHRENPREIS FÜR SCHWEINSBERGER/DERSCH GBR Vollerwerb weiterentwickelt wurde, folgten die nächsten baulichen Schritte, als Jörg und Melanie Dersch mit in die Betriebsleitung eingestiegen sind.

Im Bild Jörg und Jonas Dersch, Ute Ermentraudt und Charlotte Stahl (beide HMUKLV) sowie Melanie Dersch (v. links).

Der Staatsehrenpreis als jährlich höchste Auszeichnung, die durch das HMUKLV nur einmal in der Rinderzucht vergeben wird, ging dieses Jahr an den Holstein-Zuchtbetrieb der Familien Schweinsberger und Dersch in Niederwald bei Kirchhain. Nachdem von Heinrich Schweinsberger bereits eine züchterisch erstklassige Herde aufgebaut worden war und der Betrieb vom Nebenerwerb in den

Die züchterische Qualität der Herde wird dadurch definiert, dass dort kontinuierlich Bullenmütter, Schaukühe und junge Spitzengenetik zu finden sind. Ein wichtiger Baustein ist die Beteiligung am Embryonen-Programm von Qnetics, aus dem die aktuelle Reser veSiegerin alt bei Zukunft Rind, die Commander-Tochter Extase EX 91, stammt. Mehrere Bullen aus der Herde haben sich als überlegene Vererber herausgestellt (Xapper, Pretty Boy etc.) und über die Sonderkollektionen konnte häufig Spitzengenetik vermarktet werden. Aufgrund der konstant hohen Zahl an Lebensleistungskühen (die aktuell vorgestellte Ashlar-Tochter Santina VG 85 ist die 15. mit über 100.000 kg Lebensleistung) wurden über die letzten Jahre in größerer Stückzahl Bullen und Rinder in Alsfeld vermarktet. → JOST GRÜNHAUPT

QZEIT OKTOBER 2020


KURZ UND KNACKIG

VG 89 FÜR ZWEITKALBIGE APOLL-TOCHTER IN DEN NIEDERLANDEN

WER´S NOCH NICHT WEISS… QNETICS HAT EINEN EIGENEN YOUTUBE-KANAL

Batouwe Catharina 3 VG 89 während der Vorstellung bei der Bewertungskommission

Dieses Kraftpakete ist Batouwe Catharina 3, eine Tochter von Schreur Apoll P Red. Catharina 3 stammt aus einer tiefen rotbunten Kuhfamilie, in der die Produktion von inhaltsstoffstarker Milch keine Ausnahme ist. Sie punktet mit einer Gesamtnote von VG 89, auch aufgrund ihres Spitzen-Milchtyps, der mit EX 91 belohnt wurde. Ihr kraftvoller Rahmen wurde ebenfalls exzellent bewertet!

VON DER NULLACHTFÜNFZEHN-KUH ZUM ZAHLENKALB Paart man ein weibliches Tier, das über hohe genomische Zuchtwerte verfügt, mit einem hohen genomischen Bullen an, erwartet man bei den Nachkommen automatisch auch hohe Zuchtwerte. In der Wipperdorfer Agrargesellschaft wurde bereits am 12. September 2018 eine BurningTochter mit einem ersten RZG von 152 geboren. Das überraschende dabei ist, dass die Mutter (Antares x Hornet) zu diesem Zeitpunkt einen RZG von nur 105 aufwies. Ihre Stärken lagen in einer sehr ordentlichen Milchleistung mit guten Körper- und vor allem Fundamentzuchtwerten. Mit diesen Eigenschaften überzeugte sie auch im Stall. In den anderen Zuchtwerten war sie jedoch bestenfalls Durchschnitt. Dennoch hat sie als

„Dreistrichkuh“ in drei Laktationen 33.133 kg Milch bei 3,74 % Fett und 3,37 Eiweiß gegeben, ist aber leider nach ihrer vierten Kalbung abgegangen. Die Entscheidung zur Anpaarung mit Burning war aber scheinbar die Passer-Paarung. Der Bulle hat ihre Schwächen bestens ausgeglichen und ein Kalb mit fast durchweg hohen positiven Zuchtwerten hervorgebracht. Diese guten Zahlen haben den Betrieb dazu be-wogen einen Exkurs in den Embryotrans-

Dort finden Sie Videos von unseren Veranstaltungen, die Pressekonferenz der PhönixGroup und in Kürze hoffentlich auch unseren Imagefilm der Jungzüchter sowie den Film zur Tierbeurteilungsapp. Schauen Sie mal vorbei, jetzt wo die Abende wieder länger werden ;-)

fer zu machen. Ihr erstes Tier, das gespült werAber es geht den sollte, war geboren. auch anders Im Januar dieses Jahres war es soweit und die Burning-Tochter wurde mit Best Benz gespült. Leider kamen nur drei Embryonen heraus, wobei nur einer zur Trächtigkeit führte. Sie selbst trägt aber mit nur einer Besamung und derselben Anpaarung. Man kann nun auf die Kälber gespannt sein, aber auch darauf was die Einsatzleistung und die Exterieurbeurteilung ergeben. → MARKUS STREHLKE

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KURZ UND KNACKIG

ABSTAMMUNGSÜBERPRÜFUNG ZUKÜNFTIG ÜBER SNPTYPISIERUNG Die alt bekannten DNA-Karten sollen zukünftig von dem neuen Verfahren über SNP abgelöst werden. Die Umstellung im Milchrinderbereich bei den Rassen Holsteins, Rotvieh und Jersey wird ab 01.Januar 2021 erfolgen. Für Fleckvieh und Braunvieh wird noch ein Stichtag festgelegt. Übergangsweise werden für aktuelle Nachkommen auch Kombi-Untersuchungen, (Abstammung mittels Mikrosatelliten und gleichzeitig Typisierungsergebnisse (SNPs)) nötig sein, um zum Beispiel Nachkommen aus Embryotransfer, bei denen nur DNA-Untersuchungen der Vorfahren vorliegen, abzudecken. ENTSPRECHENDE ANTRÄGE KÖNNEN HIER ANGEFORDERT WERDEN: → HESSEN Kerstin Lang, 0 66 31 / 7 84 15 Sabine Theis, 0 66 31 / 784 222 → THÜRINGEN

↑ Die älteste bekannte Kuh auf Hessens Weiden fungiert noch immer als Leitkuh in der Herde von Horst Kaiser in Seigertshausen. Die 23-jährige ist eine Tochter des langjährigen Limousin-Besamungsbullen Farao.

Sandra Waschnewski, 03 61 / 779 74 30

FUSS GEFASST IM HOHEN NORDEN Bei seiner Anpaarungstour im Sommer dieses Jahres überraschten Anton Hammershoj und Schwiegersohn Andreas Kragh Vestergard unseren Sire-Analysten Bernd Koch mit einer ganz besonderen Vorstellung. Über 20 Kühe aus der Jelykoe-Familie stehen aktuell in dem Betrieb in Dänemark und um zu unterstreichen, wie zufrieden man in Kaergarden mit dieser Kuhfamilie mit hessischen Wurzel ist, hatten sie den größten Teil davon für den Besuch rausgeputzt. Die Kuhfamilie aus dem Stall Caspar hat sich in Dänemark erfolgreich etabliert und gibt uns Vererber wie BenLouis und Capitano zurück – eine perfekte Zusammenarbeit. → JEANETTE WEINBACH

QZEIT OKTOBER 2020

Anton Hammershoj, Bernd Koch und Andreas Kragh Vestergard freuen sich über eine tolle Kollektion der Jelykoe-Familie.


KURZ UND KNACKIG

GELBVIEHNEUIGKEITEN

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Aktuell werden im überregionalen Zuchtprogramm der Rasse Gelbvieh erstklassige Kühe für die Nutzung als Spenderkuh ausgewählt. Dazu zählen die Herling-Tochter Antonia, die aktuell mit 88-86-86-86 eingestuft wurde sowie ihre Mutter Antonia (V. Molox). Beide punkten außerdem mit ihrer Leistungsstärke. Ein besonderer Erfolg für den engagierten Züchter Volker Betz aus Veitsteinbach.

UNSERE HIGHLIGHTS FÜR 2020/2021 AUKTIONSTERMINE ALSFELD

AUKTIONSTERMINE LAASDORF

HOLSTEINS (SCHWARZ- UND ROBUNT), FLECKVIEH

FLEISCHRINDER ABSETZERAUKTIONEN

Mi. 24.02.2021

Fleischrindbullenauktion

Mi. 21.04.2021

Fleischrindbullenauktion

Mi. 11.11.2020

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 04.11.2020

Absetzer

Mi. 09.12.2020

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 25.11.2020

Absetzer

Mi. 20.01.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 16.12.2020

Absetzer

Mi. 17.02.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 13.01.2021

Absetzer

Mi. 25.08.2021 Absetzer

Mi. 24.03.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 10.02.2021

Absetzer

Mi. 22.09.2021 Absetzer

Mi. 21.04.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 17.03.2021

Absetzer

Mi. 27.10.2021 Absetzer

Mi. 19.05.2021

Holsteins, Fleckvieh,

Mi. 28.04.2021

Absetzer

MAYSTYLE

Mi. 26.05.2021

Absetzer

Mi. 16.06.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 01.09.2021

Absetzer

Mi. 14.07.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 22.09.2021

Absetzer

Mi. 18.08.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 06.10.2021

Absetzer

Mi. 15.09.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 20.10.2021

Absetzer

Mi. 13.10.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 03.11.2021

Absetzer

Mi. 17.11.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 24.11.2021

Absetzer

Mi. 15.12.2021

Holsteins, Fleckvieh

Mi. 08.12.2021

Absetzer

ABSETZERAUKTIONEN

→ →

FLEISCHRINDER Mi. 19.05.2021

FLEISCHRINDERTAG DIE AUKTION am 30. Januar 2021 SONDERKOLLEKTION ONLINE am 06. Februar 2021 Bitte melden Sie schon jetzt in Frage kommende Verkaufskandidatinnen.

Zuchttiere Fleischrinder

Bernd Koch 0 170 / 634 33 62 (Holsteins) Heiko Grob 0 170 / 298 36 65 (Fleckvieh)

TERMINE ZUM VORMERKEN IMPRESSUM

02.12.2020

Vortragstagung Schweinetag

Alsfeld

03.12.2020

Vortragstagung Zukunft Milch

Alsfeld

26. - 28.02.2021

Hessische Landwirtschaftsmesse (HeLa)

Alsfeld

19. - 21.03.2021

Jagdmesse →

Alsfeld

26. - 28.03.2021

Alpaka-Bundesschau →

Alsfeld

17.03.2021

Fleischrinder-Infotag →

Kleinebersdorf

12. - 13.04.2021

„Best of” Groß Kreutz

Groß Kreutz

22. - 25.04 .2021

agra 2021

Leipzig

24. - 25.04.2021

Heimtiermesse →

Alsfeld

09. - 10.06.2021

German Dairy Show

Alsfeld

Ronald Bialek, Dr. Sonja Kleinhans, Rudi Paul

28.09. - 02.10.2021

Bundesschau Schafzüchter

Alsfeld

Redaktionsleitung

08. - 09.10.2021

Charolais-Bundesschau →

Alsfeld

26./27.11.2021

Jungzüchtertag

Alsfeld

01.12.2021

Vortragstagung Schweinetag

Alsfeld

02.12.2021

Vortragstagung Zukunft Milch

Alsfeld

Herausgeber

Fotos

Qnetics GmbH An der Hessenhalle 1 36304 Alsfeld T 0 66 31 / 7 84 10 F 0 66 31 / 7 84 48 info@qnetics.de qnetics.de

Titelfoto: Anna Joosse

Verantwortlich für den Inhalt

Jeanette Weinbach Redaktionsteam Thea Ebinger, Heike Flach, Marvin Greiling, Katja Mütze, Ulrike Niebling, Dr. Ute Philipp, Sandra Waschnewski

Weitere Fotos: Adobe Stock, Arkink, Grünhaupt, Joosse, KeLeKi, Kleemann, Landesvereinigung Milch (Hessen), Lund, Massfeller, Rau, Schulte, Schulze, Zarwel sowie Qnetics-Mitarbeiter/innen. Druck Rautenberg Druck GmbH Blinke 8 26789 Leer T 0 491 / 92 97 01 rautenbergdruck.de Konzept, Gestaltung, Satz artmax brandsupport

QZEIT OKTOBER 2020


ÖKONOMISCH WERTVOLLE BULLEN

BEST BENZ

BALINGO

619200

International Distributor: ggi-spermex.de

Benz x Damaris x Boss

Super Leistung und Inhaltsstoffe RZM

151

Der beste Vererber für Nutzungsdauer RZN Robotertauglich, gute Fruchtbarkeit RZR

RZ€

619211

Bali x Shep x Balisto

138 116

2.880

Mehr Informationen: qnetics.de

Aus der Familie von Battlecry RZM Top-Fundamente, breite Becken RZN Vitale Kälber, prima Funktionalität RZKälberfit

RZ€

151 126 120

2.790


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