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Impressum

AUSTRIAN WORLD SUMMIT – CHANCE FÜR KLIMAFREUNDLICHEN WIEDERAUFBAU

„Vorausschauende Entscheidungen sind gerade jetzt notwendig, da Billionen in den Wiederaufbau von Volkswirtschaften und Infrastrukturen als Folge des Coronavirus fließen. Diese Mittel sind so massiv, dass sie in der Lage sind, Gesellschaften neu zu gestalten. Wir haben eine gewaltige Chance. Alles, was wir tun müssen, ist, sie zu ergreifen“, mit diesen Worten wandte sich Arnold Schwarzenegger via Livestream aus L.A. an alle Teilnehmer/ innen des vierten AUSTRIAN WORLD SUMMIT, die sowohl vor Ort in der Spanischen Hofreitschule als auch vor den Bildschirmen die Eröffnungsrede des ehemaligen Gouverneurs von Kalifornien mitverfolgten. Bundespräsident Alexander Van der Bellen plädierte – ganz im Sinne des diesjährigen Mottos „Be Part of the Solution“ – auf einen gemeinsamen, positiven Weg zu setzen und ein positives Bild der Zukunft zu entwerfen. Bundeskanzler Sebastian Kurz hob in seiner Rede hervor, dass Wirtschaft und Klimaschutz kein Widerspruch seien. Es ginge vielmehr um ein nachhaltiges Wirtschaften. Ein Höhepunkt der Veranstaltung waren die zahlreichen Botschaften aus aller Welt. So gab es Botschaften von prominenten Klimaschützern wie etwa von Prinz Charles, Verhaltensforscherin Jane Goodall, UN-Generalsekretär António Guterres, oder Regisseur James Cameron.

WASSERKRAFTWERK SANETSCH WIRD FÜR DREI MILLIONEN FRANKEN ERNEUERT

Das Wasserkraftwerk Sanetsch erhält eine neue Leittechnik und Steuerung. Die Anlage wird mit der neuen Technik mehrheitlich autonom laufen und sich aus der Ferne steuern lassen. Für diese Arbeiten muss die BKW das Kraftwerk von Oktober 2020 bis Februar 2021 abschalten. Die Investition beläuft sich auf rund 3 Millionen Franken. Diese Modernisierung hat auch Auswirkungen auf den Stausee, mit dessen Wasser das Kraftwerk betrieben wird. Da das Kraftwerk rund fünf Monate stillstehen wird und das Seewasser dann ungenutzt bleibt, wird aktuell mit einem speziell großen Teil des Wassers aus dem Sanetschsee Strom produziert. Daher sinkt der Wasserpegel und das Seeufer wird in der Bauphase größer. Nach Beendigung der Arbeiten herrschen am Stausee wieder die gewohnten Verhältnisse mit konstantem Wasserpegel. Das Wasserkraftwerk in Innergsteig wurde 1963 gebaut und laufend erneuert. Der Einbau der neuen Leittechnik und Steuerung ist ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung der Anlage. Tritt künftig im Kraftwerk beispielsweise eine Störung auf, behebt sie der Pikettdiensthabende häufig per Fernzugriff.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen über- reichte Arnold Schwarzenegger im Namen der Republik Österreich das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern.

Foto: The Schwarzenegger Climate Initiative

Das Kraftwerk Sanetsch produziert jährlich rund 37 Gigawattstunden. Diese Strommenge reicht für mehr als 8.000 Haushalte. Das Kraftwerk gehört zu je 50 Prozent der BKW und dem EWB.

Foto: Katharina Wieland Müller_pixelio.de

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GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

zek HYDRO ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für kleine bis mittlere Wasserkraft im alpinen Bereich.

ABOPREIS

Österreich: Euro 73,00, Ausland: Euro 84,00 inklusive Mehrwertsteuer

zek HYDRO erscheint 6x im Jahr. Auflage: 10.800 Stück

201920025

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet

Foto: Alpiq

Ing. Mag. Guntram Geppert (li) und Ing. Josef Lampl vor den auslieferbereiten Turbinen für das Wasserkraftwerk Upper Lohore in Nepal.

Die mittlere Jahresproduktion des Kraftwerks Gösgen beträgt 300 Millionen kWh. Es handelt sich um das größte Laufwasserkraftwerk an der Aare, dessen Konzession nun um 70 Jahre verlängert wurde.

GEPPERT TROTZT DER CORONA KRISE

Selbst der Corona Lockdown kann die gute Geschäftsentwicklung bei Geppert nicht stoppen. Das Traditionsunternehmen verzeichnet volle Auftragsbücher und ist am Weg zum besten Auftragseingangsjahr in seiner langen Firmengeschichte. „Als der Lockdown begann, haben wir sofort auf die richtigen Präventionsmaßnahmen gesetzt und trotz der vielen Auslandseinsätze keinen einzigen Infektionsfall im Unternehmen gehabt. Auch aus dem Home-Office heraus standen unsere Mitarbeiter selbst in diesen organisatorisch schwierigen Zeiten den Kunden uneingeschränkt zur Verfügung“, berichtet Josef Lampl, CEO bei Geppert. Guntram Geppert, Geschäftsführender Gesellschafter, ergänzt: „Immer öfter bestätigen unsere Kunden, wie sehr sie die Stabilität und die Verlässlichkeit des 1886 gegründeten Unternehmens schätzen. Dafür übernimmt die Familie Geppert bereits in 4. Generation Verantwortung.“ Geppert konnte rund ein Drittel seines Auftragsbestandes am asiatischen Markt erzielen, sowie ein weiteres Drittel in der DACH Region. Die anderen Aufträge stammen aus Griechenland, Albanien, Bosnien, Montenegro, Georgien und Italien. Das Werk ist damit bis in die zweite Jahreshälfte 2021 vollausgelastet. Auch im Segment Service und Modernisierung ist Geppert kompetenter Partner der Kleinwasserkraft. Zuletzt konnte Geppert bei der Generalrevision der 3,5m großen Einlaufklappen für das Kraftwerk Kühtai reüssieren oder bei der Laufradrevision für die Kraftwerke Bakun, Sibulan A und Sibulan B auf den Philippinen.

NEUE KONZESSION FÜR WASSERKRAFTWERK GÖSGEN IST IN KRAFT

Das Alpiq Wasserkraftwerk Gösgen erhält eine neue Konzession für 70 Jahre. Die neue Konzession ist am 23. September 2020 von den Regierungsräten der beiden Kantone Solothurn und Aargau sowie Vertretern von Alpiq als Konzessionsnehmerin unterzeichnet und rückwirkend per 1. Januar 2020 in Kraft gesetzt worden. In den nächsten Jahren investiert Alpiq beim größten Laufwasserkraftwerk an der Aare 63 Millionen Franken – und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die klimafreundliche Stromproduktion und Versorgungssicherheit in der Schweiz. Die Konzession des Alpiq Wasserkraftwerks Gösgen und des Stauwehrs Winznau läuft noch bis 2027. Weil beim Stauwehr Winznau umfassende Sanierungen notwendig sind, nahmen die Kantone Solothurn und Aargau als Konzessionsgeber sowie die heutige Konzessionsnehmerin Alpiq Hydro Aare AG Verhandlungen für eine vorzeitige Konzessionserneuerung auf. Im Gesamtinvestitionsvolumen inbegriffen sind rund 12 Mio. CHF für insgesamt 21 Kompensations- und Ausgleichsmaßnahmen. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen ist die Umweltbilanz der Wasserkraftnutzung beim Wasserkraftwerk Gösgen im Sinne des Natur- und Heimatschutzgesetzes deutlich verbessert. Das größte Laufwasserkraftwerk an der Aare wurde zwischen 1913 und 1917 erbaut.

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26 m beträgt der Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser beim Draukraftwerk Annabrücke. Damit die Fische diese Höhe überwinden können, braucht es ein System von 172 Betonbecken und 21 Ruhepools.

Foto: VERBUND

VERBUND NIMMT AM KRAFTWERK ANNABRÜCKE EUROPAS HÖCHSTE FISCHTREPPE IN BETRIEB

40 Jahre nach seiner Errichtung wird das VERBUND-Kraftwerk Annabrücke an der Drau mit einer neuen Fischwanderhilfe ausgerüstet. In einer aufwendigen Anlage von 172 kleinen Pools können die Fische über einen Höheunterschied von 26 m stromauf- und abwärts wandern. Eine Videoanlage überwacht sie dabei online. „Als Österreichs größter Wasserkraft-Betreiber wissen wir um unsere Verantwortung für die Umwelt und beweisen seit Jahrzehnten mit Spitzenleistungen die Vereinbarkeit aller Anforderungen. Wo es möglich ist, setzen wir mit unseren Partnern auch in dieser schwierigen Zeit unsere langfristigen Pläne zur Verbesserung der Ökologie an Österreichs Flüssen um. Mit unseren Maßnahmen setzen wir neue Maßstäbe in Europa, 2018 mit der längsten Fischwanderhilfe und nun 2020 mit der höchsten Fischwanderhilfe“, so Achim Kaspar, zuständiges Vorstandsmitglied für die Erzeugung bei VERBUND. Rund 280 Mio. Euro investiert VERBUND in Summe in die Ökologisierung seiner über 130 Wasserkraftwerke und liefert damit auch wertvolle Beiträge für die Konjunkturbelebung.

In der Schweiz ist der Bau des riesigen Pumpspeicherkraftwerks Nant de Drance auf der Zielgeraden. Nach seiner Inbetriebnahme 2021 wird die flexible Anlage mit einer Leistung von 900 MW innerhalb kürzester Zeit enorme Mengen an Energie produzieren oder speichern können.

Foto: Sébastien Moret

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ERSTE MASCHINENGRUPPE VON PSKW NANT DE DRANCE MIT DEM NETZ SYNCHRONISIERT

Seit März 2020 testen die Teams des Großprojekts Nant de Drance im Schweizer Kanton Wallis die ersten Maschinen. Im August wurde die erste Maschinengruppe des neuen Pumpspeicherkraftwerks erfolgreich mit dem Höchstspannungsnetz verbunden, berichtet Betreiber Alpiq. Im Hinblick auf die Inbetriebnahme der Anlage ist dies ein wichtiger Schritt. Die Tests zur Anbindung ans Netz sind Teil der Inbetriebsetzung, die im November 2019 mit der ersten Flutung der Triebwasserwege ihren Anfang nahm. Dabei werden die Pumpturbinen und Nebenanlagen eingehend getestet. Die Tests stellen sicher, dass sämtliche Anlagenteile des Kraftwerks die Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, Qualität und Zuverlässigkeit erfüllen. Die Inbetriebnahme erfolgt schrittweise und betrifft parallel mehrere Maschinengruppen, was angesichts der komplexen Abläufe hohe Anforderungen an die Koordination stellt. Die Maschinenkaverne beherbergt insgesamt sechs Pumpturbinen mit einer Leistung von jeweils 150 MW. Die Arbeiten dauern noch bis Ende 2021, dann kann eines der größten Pumpspeicherkraftwerke Europas seinen Betrieb vollständig aufnehmen.

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FELDKIRCH • LINZ • GRAZ SCHAAN • PRAG

Das Wasserkraftwerk Torrejón wird mit zwei halbaxialen Pumpturbinen mit einer Leistung von jeweils 43 MW ausgestattet.

Foto: Voith Foto: HFM

Laborführungen am Institut für Hydraulische Strömungsmaschinen der TU Graz, historische Altstadtrundgänge, ein feierlicher Empfang im Grazer Stadtmuseum durch Bürgermeister Siegfried Nagel und ein kulinarischer Abend auf der Grazer Platte ließen die drei anspruchsvollen Konferenztage gemütlich steirisch ausklingen.

Foto: TIWAG

Vorstandsdirektor Johann Herdina, TIWAG-Projektleiter Klaus Feistmantl, Marcel Pachler (Raftingverband), Siegfried und Bruno Strigl (wasser-c-raft Rafting Ötztal), Bgm. Manfred Köll, Bgm. Josef Leitner, Hubert Wammes (Wassergenossenschaft Haiming). (v.r.)

VOITH MODERNISIERT PUMPTURBINEN IN SPANISCHEN KRAFTWERKEN

Der Technologiekonzern Voith und das spanische Stromerzeugungsunternehmen Iberdrola haben einen Vertrag zur Modernisierung von insgesamt fünf Pumpturbinen für die am Fluss Tajo gelegenen Wasserkraftwerke Torrejón und Valdecañas geschlossen. Für das KW Torrejón liefert Voith zwei halbaxiale Pumpturbinen mit einer Leistung von jeweils 43 MW. Im Lieferumfang enthalten sind die Laufräder, die Leitapparate, die Turbinendeckel, die Wellen und Lager sowie hydraulische und digitale Regler. Im Rahmen der Modernisierung wird die Anlage auf einen drehzahlvariablen Betrieb umgebaut, zudem wird die Förderhöhe erhöht. Für das KW Valdecañas liefert Voith drei Deriaz-Pumpturbinen mit einer Leistung von jeweils 83 MW. Der Lieferumfang für dieses Projekt beinhaltet die Laufräder, Teile der Leitapparate und die hydraulischen Regler. Die Projekte beinhalten Modellabnahmeversuche, die Montageüberwachung und die Inbetriebnahme.

24. PRAKTIKERKONFERENZ IN GRAZ FAND LIVE UND ONLINE STATT

Die 24. Praktikerkonferenz „Pumpen in der Verfahrenstechnik, Kraftwerks- und Abwassertechnik“ fand von 7. bis 9. September an der TU Graz statt. „Mehr noch als sonst wurden viele und weitreichende Sprung-Innovationen und natürlich deren technische Hintergründe vorgestellt. Langjährige Betreibererfahrungen wurden zum allseitigen Vorteil ausgetauscht, sogar weiterbestehende Probleme wurden offen angesprochen und Lösungsansätze taten sich auf“, resümiert Veranstalter Professor Helmut Jaberg. Die Konferenz wurde per Video online mit professioneller lebhafter Bildregie übertragen. Drei Vorträge wurden aus der Ferne eingespielt und somit die gewohnte offene und angeregte Diskussion sogar über die Grenzen des Konferenzsaales hinaus ermöglicht. Die 25. Jubiläums-Praktikerkonferenz „Pumpen in der Verfahrens-, Abwasser- und Kraftwerkstechnik“ findet von 12. bis 14. April 2021 statt.

BAUSTART FÜR RENATURIERUNG DES BRUNAUER WEHRS IN TIROL

Als eine von zahlreichen ökologischen Begleitmaßnahmen im Rahmen des TIWAG-Kraftwerks-Ausbauprojekts im Kühtai ist Anfang Oktober der Baustart beim Brunauer Wehr an der Gemeindegrenze zwischen Haiming und Sautens erfolgt. Die TIWAG nimmt rund drei Millionen Euro für die Herstellung der Durchgängigkeit der Ötztaler Ache für Fische und andere Wasserlebewesen in die Hand. „Diese Maßnahme wird künftig die Fischpassierbarkeit ermöglichen und damit einen rund neun Kilometer langen Flussabschnitt der Ötztaler Ache als gewässerökologischen Lebensraum erschließen. Diese Gewässerstrecke ist damit wieder mit dem Flusssystem des Inn verbunden“, betont TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina: „Von der Neugestaltung werden aber nicht nur die Lebewesen im bzw. am Fluss profitieren, sondern auch Wassersportler, da potenzielle Gefahrenstellen beim Wehr beseitigt werden.“ Das bestehende Wehr wurde in den 1950er-Jahren errichtet und ermöglicht seitdem die Wasserentnahme aus der Ötztaler Ache zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen, unter anderem für den Obstbau in Haiming. Für Fische allerdings stellte der zwei Meter hohe Absturz bisher ein unüberwindbares Hindernis dar und auch für Wassersportler gab es gefährliche Rückströmungen, weshalb dieser Flussabschnitt nicht befahren werden durfte. Die Bürgermeister Manfred Köll (Sautens) und Josef Leitner (Haiming) loben die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der TIWAG. Die Bewässerung der Obstanbauflächen bleibt damit gesichert. Die Arbeiten werden jetzt in der Niederwasserperiode durchgeführt und sollen bis April 2021 abgeschlossen sein. Dabei wird flussabwärts die Gewässersohle angehoben und auf rund 300 Metern Länge eine Rampe mit einem Gefälle von zwei Prozent hergestellt. Die Uferböschungen werden mit großen Wasserbausteinen dermaßen gesichert, dass ein möglichst natürliches Erscheinungsbild entsteht.

REPOWER REVITALISIERTE WASSERKRAFTWERK MADULAIN

Die Schweizer Repower AG betreibt in Graubünden insgesamt 16 Wasserkraftwerke. Das Kraftwerk Madulain in der gleichnamigen Gemeinde wurde zwischen November 2019 und Sommer 2020 umfassend erneuert, berichten die Betreiber in einer aktuellen Medienmitteilung. Im Rahmen der Modernisierung wurden unter anderem die Steuerung, die Leittechnik, die Elektroinstallationen und die gesamte Mittelspannungsschaltanlage ersetzt sowie die Turbine und der Generator umfassend revitalisiert. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 2,3 Mio. Franken. Das Kraftwerk kann im Durchschnitt jährlich rund 6 GWh Strom erzeugen. Diese Strommenge entspricht dem durchschnittlichen Jahresbedarf von ca. 1.300 Haushalten. Die Anlage, die den Zufluss der Ova d’Es-cha auf einer Gefällestufe von rund 400 Metern nutzt, ging 1903 in Betrieb und wurde im Jahr 1980 komplett erneuert.

WASSERKRAFTWERKE AN DER PFREIMD WIEDER AM NETZ

ENGIE Deutschland hat das Revisionsprogramm der Kraftwerksgruppe Pfreimd planmäßig im September abgeschlossen. Die sogenannte große Revision hatte Anfang Mai 2020 gestartet. Dabei wurden die Anlagen in Teilen generalüberholt. Zentral für die Arbeiten war der Austausch von vier Transformatoren, mit denen die Pumpen und Turbinen mit dem 110 kV-Stromnetz verbunden sind. Außerdem wurden die Pumpspeichersätze des Kraftwerks Reisach mit moderner Turbinenregler-Software ausgestattet, dadurch erhielten sie weitere, der Regelleistungsvermarktung dienliche Funktionen. Zudem wurden der elektrische Schutz der Generatoren im Kraftwerk Reisach sowie ihre Erregereinrichtungen erneuert. Bei der Generalüberholung setzte ENGIE Deutschland auf die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl regionaler Unternehmen. Die Auftragnehmer reichten vom großen Transformatoren-Hersteller über Bauunternehmen bis hin zu Gerüstbau- und Montagefirmen.

USBEKISTAN PLANT AUSBAU UNGENUTZTER WASSERKRAFTKAPAZITÄTEN

Die Wirtschaft Usbekistans wächst und damit auch der Energieverbrauch. Daher möchte die Regierung in eine zuverlässige und nachhaltige Stromversorgung investieren. Bereits jetzt ist eine Reihe von Wasserkraftwerken in Betrieb. Weitere sollen folgen. Den Masterplan dafür erarbeiten die Wasserkraft-Experten von Tractebel, berichtet das Unternehmen Anfang Oktober in einer Online-Mitteilung. Am 18. Juni 2020 unterzeichneten Vertreter von Tractebel Deutschland den Vertrag für die Erstellung des Masterplans mit der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), die das Vorhaben finanziert. Mit rund 1.850 MW installierter Wasserkraftkapazität bleiben rund 70 Prozent des Potentials in Usbekistan bisher ungenutzt. Neue Anlagen unterschiedlicher Größe könnten eine wichtige Rolle im künftigen Energiemix des Landes spielen.

KRAFTWERK SIHL-HÖFE MIT MODERNER TECHNIK WIEDER IN BETRIEB

Nach rund 16 Monaten Bauzeit wurde Anfang September im Kanton Schwyz die rundum erneuerte Maschinenanlage des Kraftwerks Sihl-Höfe eingeweiht. Die symbolische Übergabe in den Betrieb erfolgte durch Frau Bezirksamman Fumagalli vom Bezirk Höfe. Dank der Investition in Höhe von rund drei Millionen Franken ist das Kraftwerk vom Betreiber EW Höfe fit für die nächsten Betriebsjahrzehnte und liefert erneuerbaren Strom aus der Region für rund 2.000 Haushalte. Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgte 1961, in seiner fast 60-jährigen Betriebszeit produzierte die Anlage ca. eine halbe Milliarde Kilowattstunden Ökostrom. Im Rahmen der Revitalisierung wurden unter anderem die Francis-Turbine und der Generator ersetzt. Auch die Maschinensteuerung, die Wasserhaushaltautomatik und die alte, offene 16 kV-Schaltanlage wurde gegen eine moderne, mehrfach geschottete und luftisolierte Anlage ausgetauscht.

Der Energieversorger Repower AG führte zwischen November 2019 und Sommer 2020 eine umfassende Sanierung des Ausleitungskraftwerks Madulain in der gleichnamigen Graubündner Gemeinde durch.

Generalüberholung der Wasserkraftwerke an der Pfreimd: Die Mitarbeiter der Firma Schwandner positionieren den neuen 40-MVA-Trafo. Foto: Wikimedia/Adrian Michael

Foto: ENGIE Deutschland/Schwandne

Im Energiemix Usbekistans kann Wasserkraft zukünftig eine wichtige Rolle spielen.

Foto: Tractebel

Rund 3 Mio. Schweizer Franken investierte Betreiber EW Höfe in die umfassende Erneuerung des 1961 in Betrieb genommenen Kraftwerks Sihl-Höfe.

Foto: EW Höfe

Vertragsunterzeichnung zur Lieferung der elektromechanischen Ausrüstung für Indiens größtes Pumpspeicherkraftwerk Pinnapuram. Druckprüfung des 16 Tonnen schweren Kugelhahns mit 120 bar Druck. V.l.: Fa. Enerm Consult, Dipl.-Ing. Reinhold Metzler und Projektleiter von Geppert, Dipl.-Ing. Matthias Saurwein.

Foto: ANDRITZ

Foto: Geppert

ANDRITZ LIEFERT ELEKTROMECHANISCHE AUSRÜSTUNG NACH INDIEN

Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ hat vom unabhängigen indischen Stromerzeuger Greenko Energy Private Limited einen Auftrag zur Lieferung der elektromechanischen Ausrüstung für das 1.200-MW-Pumpspeicherkraftwerk Pinnapuram erhalten. Das im Kumool-Distrikt des indischen Bundesstaats Andhra Pradesh gelegene Wasserkraftwerk wird Teil des ersten integrierten Projekts zur Speicherung erneuerbarer Energien sein, welches Photovoltaik, Wind und Pumpspeicherung zur Erzeugung elektrischer Energie kombiniert. Nach Inbetriebnahme wird Pinnapuram das größte Pumpspeicherkraftwerk Indiens sein. Die Inbetriebnahme des ersten Maschinensatzes wird bis 2023 erwartet. Der Vertrag umfasst die Konstruktion, Fertigung, Lieferung, Transport, Montage, Tests und die Inbetriebnahme von vier 240-MW-Maschinensätzen, zwei reversiblen 120-MW-Pumpsätzen, Absperrschiebern und der zugehörigen Ausrüstung. Dieser Auftrag bestätigt nicht nur die starke Position von ANDRITZ auf dem indischen Wasserkraftwerksmarkt, sondern unterstreicht auch das hohe technologische Know-How auf dem Gebiet der Pumpspeichertechnologie, der eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der Netzstabilität und der Kompensierung der volatilen Einflüsse der Energieerzeugung aus Solar und Wind zukommt. ANDRITZ Hydro zählt zu den weltweit führenden Anbietern von elektromechanischen Ausrüstungen und Services für Wasserkraftwerke. Mit mehr als 175 Jahren Erfahrung und einer installierten Kapazität von weltweit mehr als 430 Gigawatt bietet ANDRITZ Gesamtlösungen für Wasserkraftwerke jeglicher Größe sowie Serviceleistungen, Sanierungen oder Modernisierungen.

ERFOLGREICHE ABNAHME FÜR DIE KRAFTWERKSAUSRÜSTUNG IN NEPAL

Trotz Corona-bedingten Lockdowns in Nepal läuft die Herstellung der Ausrüstung für das Wasserkraftwerk Super Dordi weiter. Geppert ist Gesamtauftragnehmer für die Turbinen, Generatoren sowie für die Elektrotechnik und setzt dabei neue Maßstäbe was Turbinenleistung und Dimensionen des Traditionsunternehmens aus Hall in Tirol betrifft. So konstruieren die Techniker zwei vertikale, 4-düsige Peltonturbinen mit jeweils 30,3 MW Leistung bei 623,7 m Gefälle. Das komplett aus einem Stück gefräste Peltonlaufrad hat einen Außendurchmesser von über 2 m und wiegt fertig bearbeitet mehr als 4 Tonnen. Aber noch nicht genug der besonderen Dimensionen dieser Kraftwerks- ausrüstung: Der 16 Tonnen schwere Kugelhahn, der ebenfalls von Geppert konstruiert und gefertigt wurde, hat einen Durchmesser von 950 mm und hält einem Nenndruck von 80 bar stand. Ende September 2020 erfolgte die Werksabnahme durch die Firma Enerm Consult. Alle Kraftwerkskomponenten erfüllten die strengen technischen Anforderungen und treten nun die lange Reise bis nach Nepal in die Provinz Annapurna an, wo sie anschließend von den Monteuren der Firma Geppert montiert und in Betrieb genommen werden. „Für Geppert ist dieses Projekt sicher ein Meilenstein in der technischen Weiterentwicklung und zeigt wiederum welche Innovationskraft in unserem Unternehmen steckt. Besonders stolz sind wir auch darauf, dass wir den Kugelhahn komplett im eigenen Werk fertigen konnten und nur bei sehr voluminösen Teilen, wie zum Beispiel dem Turbinengehäuse oder der Verteilrohrleitung, auf externe Lieferanten zurückgreifen mussten“, berichtet der Projektleiter von Geppert, Dipl.-Ing. Matthias Saurwein.

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