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AUS KLÄRWASSER WIRD FERNWÄRME

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E G E R EDELSTAHL

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Statt gereinigtes Abwasser ungenutzt auszuleiten, kann dessen energetisches Potenzial zur Wärmegewinnung genutzt werden. Diese Möglichkeit erkannte man in Wien, wo gerade eine der leistungsstärksten Großwärmepumpen Europas errichtet wird, die Klärwasser in Fernwärme umwandelt. Im Vollausbau können somit 112.000 Wiener Haushalte nachaltig mit Wärme versorgt werden.

Normalerweise fließt das Abwasser nach der Reinigung der Wiener Kläranlage in den Donaukanal, ab Jahresende macht es davor noch einen Umweg in die derzeit im Bau befindliche Großwärmepumpenanlage: Dort stehen ab dann drei – im Vollausbau sechs – Wärmepumpen, die mit Wärmetauschern dem gereinigten Wasser rund 6 Grad Celsius entziehen. Diese geringe Temperatur kann mithilfe moderner Technik in der hochkomplexen Anlage genutzt werden, um Wärme mit mehr als 90 Grad Celsius zu erzeugen. Diese Wärme fließt dann in Form von heißem Wasser über das Fernwärmenetz in tausende Wiener Wohnungen, die mit Fernwärme versorgt werden. Wien Energie als Betreiber verwertet so die wertvolle Wärmeenergie im gereinigten Abwasser, die bislang ungenutzt blieb.

FERNWÄRME FÜR 112.000 HAUSHALTE Neben der ebswien Kläranlage in Wien-Simmering errichtet Wien Energie mit dem neuen Projekt derzeit eine der leistungsstärksten

Großwärmepumpen Europas. Kürzlich wurden die drei Wärmepumpen für die erste Ausbaustufe angeliefert. In dieser Stufe soll bereits ab Jahresende Fernwärme durch Restwärme aus dem Abwasser der Kläranlage für bis zu 56.000 Wiener Haushalte erzeugt werden.

„Die Großwärmepumpe bei der Kläranlage ist ein Meilenstein am Weg zur Klimaneutralität in Wien. Bis 2040 will Wien Energie die Fernwärme gänzlich aus klimaneutralen Quellen erzeugen – mit solchen Klimaschutzprojekten wie hier wird das gelingen“, ist Finanzstadtrat Peter Hanke überzeugt. Im Vollausbau können mit der Großwärmepumpe bei der Kläranlage ab 2027 bis zu 112.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme versorgt werden. Wien Energie investiert rund 70 Millionen Euro in das Klimaschutz-Großprojekt.

Schwerer Als Ein Blauwal

Im Endausbau besteht die Wärmepumpen-Anlage aus sechs Wärmepumpen. Drei davon stehen jetzt schon in Simmering – sie haben einen langen Weg aus Frankreich hinter sich. Jede der rund 12 m langen, 9 m breiten und 7 m hohen Wärmepumpen bringt ein stolzes Betriebsgewicht von rund 205 Tonnen auf die Waage – das ist deutlich mehr, als ein ausgewachsener Blauwal wiegt. Aktuell findet die Großmontage statt. Dabei werden die Wärmepumpen an ihrem Standort eingerichtet. In den kommenden Monaten werden noch Pumpenanlagen, Rohrleitungen und elektrische Anlagen am Anlagenstandort eingerichtet. Bis zum Jahresende soll die erste Ausbaustufe in Betrieb gehen.

Klimaneutral Bis 2040

Mit über 1.300 km Länge ist das Wiener Fernwärmenetz eines der größten Europas. Wien Energie versorgt 440.000 Haushalte und 7.800 Großkunden mit Fernwärme. Aktuell stammt gut die Hälfte der Wiener Fernwärme aus den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die mit Erdgas betrieben werden. Zur Spitzenabdeckung kommen außerdem Heizkraftwerke zum Einsatz. Etwa ein Drittel der Fernwärme kommt aus der Müllverbrennung, der Rest kommt aus industrieller Abwärme, Biomasse sowie Erd- und Umgebungswärme. Bis 2040 will Wien Energie die Fernwärme komplett mit Energie aus erneuerbaren Quellen betreiben. Neben der Abwärmenutzung durch Großwärmepumpen setzt der Energiedienstleister dabei auch auf die Nutzung von Tiefengeothermie.

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