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Luftzufuhr verzögert Geruchs und Fäulnisbildung im Abwasser
Nachdem es in einer kommunalen Auffanganlage für Regenwasser im rheinland-pfälzischen Nastätten immer wieder zu blockierten Reinigungsgeräten kam und diese zudem veraltet waren, entschied sich die dortige Gemeinde im Jahr 2018 für eine Modernisierung. Bis dato hatten die Betreiber nicht nur mit mangelhafter Energieeffizienz zu kämpfen. Auch die im Wasser mitgeschwemmten Festkörper wie Sand, Zweige oder Faserstoffe verstopften die Düsen und Pumpen der eingesetzten Wasserstrahler. Gleichzeitig konnten die verbauten Geräte mangels optimierter Ausrichtung auf die Beckengeometrie, das Wasser nicht ausreichend durchmischen, sodass es an Wänden und am Boden zu Ablagerungen mit einer starken Geruchsbildung kam. Daher wurde die Homa Pumpenfabrik mit der Lieferung und Montage von neuen Reinigungsgeräten beauftragt. Aufgrund der guten Erfahrungen wurden auch im Durchlaufbecken weitere Reinigungssysteme installiert.
Noteinsätze waren bei uns lange Zeit die Regel“, berichtet Sascha Velte, zuständiger Abwassermeister für die Regenauffanganlage von Nastätten. „Neben gewöhnlichem Schmutzwasser wird bei starken Niederschlägen auch Regenwasser von Straßen und Plätzen aus der Umgebung zu uns abgeleitet, um Kanalisation und Kläranlage nicht zu überlasten. Daher mussten wir häufig Noteinsätze und Reparaturen vornehmen, weil dieses Mischwasser Müll, Äste oder Hygieneartikel mitgeschwemmt hatte, die wiederum Pumpen und Wasserstrahler verstopften.“ Im Jahr 2018 entschieden sich die Verbandsgemeinde-Werke Nastätten zu einer Modernisierung der störanfälligen Wasserstrahler und Pumpen. Um Störfälle durch Festkörper zukünftig zu minimieren und gleichzeitig den auftretenden Ablagerungen entgegen zu wirken, beauftragten die Stadtwerke die Experten von Homa Pumpenfabrik. „Bei rechteckigen Becken ist es besonders schwierig, jeden Bereich bis in den hintersten Winkel zu erreichen, sodass die im Wasser zirkulierenden Feststoffe in der Schwebe bleiben und sich nicht am Boden absetzen beziehungsweise die Pumpen verstopfen“, erklärt Sascha Velte. Denn durch organische Bestandteile im Wasser können sich schlammartige Ablagerungen bilden, die bei Leerung des Beckens schnell zu einem faulenden Geruch führen, der sich auch in der Nachbarschaft bemerkbar macht. Daher mussten die teils mineralischen Ablagerungen regelmäßig in manuellen Säuberungsaktionen beseitigt werden. Gleichzeitig stellte diese geballte Entsorgung von Feststoffen eine hohe Belastung für die nachgelagerte Kläranlage dar und überforderten dort die Pumpen und Rechen.
Da faserige Festkörper wie weggespülte Hygieneartikel im Mischwasser vorkommen, mussten die Pumpen resistent gegen Verstopfungen durch die sich häufig bildenden zopfartigen Stränge sein. Mit den neuen Injektoren konnte die gewünschte Optimierung der Reinigungssysteme in Bezug auf Energieeffizienz wie auch den ökologischen Fußabdruck vollständig erreicht werden. Fotos: Homa Pumpenfabrik
EXAKTER ZUSCHNITT AUF BECKENGEOMETRIE VERHINDERT ABLAGERUNGEN
Nachdem Homa bereits in ähnlichen Projekten Erfahrungen mit Becken gemacht hatte, deren Länge die Breite um das Dreifache übersteigt, konnte der Pumpenexperte problemlos ein passendes Konzept anbieten. „Der Plan bestand darin, zwei Injektor-Strahlrohrsysteme des Typs BR 100 so zu positionieren, dass in dem sehr langen aber schmalen Becken die Strömungskeulen eine hohe Durchmischung garantieren und es gleichzeitig zu keiner Beeinträchtigung der Rückströmung kommt“, so Alfred Kleu, Leiter Anwendungsmanagement bei der Homa Pumpenfabrik GmbH. „Zusätzlich wurden die zwei Abwasser-Tauchmotorpumpen mit EinkanalLaufrad der Reihe MXS mit Ansaugrohren am Pumpensaugflansch ausgerüstet, sodass die Pumpen das Medium möglichst lange aus der Ablaufrinne ansaugen können, um ein dauerhaftes Abpumpen zu gewährleisten.“ Indem einer der beiden Injektoren mit einem präzise vermessenen Rohrverlängerungsstück circa in der Mitte des Beckens und der andere am Ende positioniert wurde, durchwirbeln die Strahler den gesamten Beckeninhalt und versetzen ihn mit Luft. Durch eine am Druckstutzen der Pumpe angeflanschte Injektordüse wird das Medium gedrückt und so beschleunigt, dass über ein vertikales Rohr eine Saugwirkung (Unterdruck) entsteht und so Luft zugeführt wird. Das Luft-Wasser-Gemisch wird durch das Strahlrohr mit hoher Geschwindigkeit parallel zum Beckenboden herausgedrückt. Somit bilden sich keinerlei Ablagerungen, die unangenehme Gerüche erzeugen oder aufwendige Säuberungsarbeiten erforderlich machen. „Neben den reduzierten Wartungseinsätzen verzeichnen wir seit Montage der neuen Injektoren auch geringere laufende Kosten“, erklärt Sascha Velte. „Da die Pumpen einen Wirkungsgrad von 80 Prozent aufweisen und die Leistung gleichzeitig nicht durch auftretende Pumpenausfälle abnimmt, ist der Stromverbrauch signifikant gesunken.“