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Eschenau verlässt sich zu
ESCHENAU VERLÄSST SICH BEIM NAHWÄRMEKRAFTWERK JETZT ZU 100 PROZENT AUF BIOMASSE
In der Gemeinde Eschenau setzt man auf eine krisensichere Wärmeversorgung und fördert damit auch heimische Landwirte. Die Fernwärmegenossenschaft (FWG) Eschenau entschied sich nach mehr als zwei Jahrzehnten im Mischbetrieb mit Öl für die Spitzenabdeckung jetzt zu 100 Prozent auf zwei kraftvolle Biomasse-Heizkessel der Hargassner Heiztechnik aus Weng umzustellen.
Die Vorteile von Holz als Energieträger sind bekannt. Die kostengünstige Verfügbarkeit von Hackschnitzel hatte die Entscheidung der FWG, die aus neun Landwirt-Familien besteht, beschleunigt. Ökologisch, sauber und CO2-neutral sind Anforderungen, die dieser Brennstoff nicht nur in Zeiten der Energiekrise hervorragend erfüllt. Dazu kommt die Befreiung von fossilen Brennstoffen und ausländischer Abhängigkeiten. Nebenbei bleibt die Wertschöpfung in der Region und das heimische Schadholz wird ohne lange Transporte sinnvoll verwertet. „Biomasse hat sich bewährt, so kann für weitere Jahrzehnte die Wärmeversorgung durchgehend garantiert werden“, erläutert Hermann Kraushofer, Obmann der FWG Eschenau. Alles in allem eine mehrfache Win-Win-Situation.
EFFIZIENTES HARGASSNER POWER-PAKET
Nach genauer Sondierung fiel die Entscheidung auf zwei Hargassner Industrieheizkessel Magno VR – einmal mit 350 kW und einmal mit 399 kW Leistung. Der kleinere Kessel stellt den Wärmebedarf im Sommer sicher. Im Winter wird der größere dazugeschaltet. Konzipiert für den dauerhaften Hochleistungsbetrieb zeichnen sich diese robusten Industrieheizungskessel durch einen hochwertigen Feuerbeton und geringste Feinstaubwerte aus. Vervollständigt wurde die neue Hargassner Industrieheizanlage noch mit einem 30.000 Liter-Pufferspeicher, der von der Firma Janker + Haiderer eingebaut wurde. Wärmeverteilender Partner ist die EVN. In Eschenau war der Tausch zwingend. Die alte Anlage, die konkret im Feuerwehrhaus in der Ortschaft Rotheau 1999 errichtet worden war, war in die Jahre gekommen. Die Gesamtsanierung erforderte ein Investitionsvolumen von 400.000 Euro. Die Finanzierung teilte man sich zwischen Eigenmitteln und Förderungen von Bund und Land Niederösterreich auf. Die Aufgabe für Hargassner bestand darin, die Dimensionierung optimal auf Sommer- und Winterbetrieb auszulegen und auch die Anbindung zukünftiger Wohnhäuser zu berücksichtigen.
Foto: Hargassner Heizhaus Eschenau mit den beiden eingebauten Hargassner Magno-Industrieheizkesseln
HOHE RESTFEUCHTE VERWERTBAR
Rotheau liegt südlich von St. Pölten im niederösterreichischem Bezirk Lilienfeld. Der zählt mit 77 Prozent Waldfläche zu einem der holzreichsten Bezirke Österreichs. Nicht nur wegen Dürre und Käferbefall fällt in den Wäldern viel Schadholz an, sondern es gibt auch minderwertiges und Restholz, das nicht für Bau- oder Möbelindustrie verwertbar ist. In Eschenau wird das Holz oft sehr frisch gehäckselt, sodass es mit hoher Restfeuchte verwertet werden muss. Der zukünftige Biomasseheizkessel musste damit zurechtkommen. „In Rotheau war ein Magno des VR-Typs ideal. VR steht für ‚Flachbett Vorschub-Rost‘. Der trocknet auch minderwertige Holzbrennstoffe mit einem Wassergehalt von bis zu 60 Prozent in der Brennkammer vor. Das beruhigt die Verbrennung und ermöglicht einen Wirkungsgrad bis zu 93 Prozent. So erreicht man höchste Jahresnutzungsgrade“, erklärt Andreas Ujvari, aus der Hargassner Projektierung. Für Hargassner lag die bauliche Herausforderung besonders bei den unterschiedlichen Bodenniveaus von Heizraum, Brennstofflager und Hydraulikraum. Das wurde von den Innviertler Heizungsbauern im Vorfeld optimal berücksichtigt, sodass der Einbau und die Anbindung an den Altbestand planmäßig innerhalb von drei Tagen abgewickelt werden konnten.
Foto: Hargassner
VERSORGUNGSSICHERHEIT BEI GÜNSTIGSTEM PREIS
Die Kunden der Nahwärme sind zufrieden. Sie wissen, dass die Energieversorgung gesichert ist. Zugleich profitieren sie von geringen Investitionskosten und dass sie bei sich zu Hause keinen Aufwand fürs Heizen, Entaschen oder den Rauchfangkehrer haben. Waldhackgut rangiert bei den Kosten pro Kilowattstunde ohnehin immer als nahezu billigster Energieträger.
Foto: Kraushofer