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Power-to-Heat-Anlage unterstützt Blackout-Vorsorge in Wien
Wien Energie hat am Gelände der Müllverbrennungsanlage Spittelau eine neue Power-to-Heat-Anlage in Betrieb genommen. Diese wandelt überschüssigen Ökostrom in umweltfreundliche Fernwärme um. Das ist etwa dann der Fall, wenn besonders viel Wind weht und Windkraftanlagen mehr Strom produzieren, als in diesem Moment benötigt wird. Die Anlage ist damit ein wichtiger Baustein zur Netzstabilisierung und sorgt dafür, dass die wertvolle Energie nicht verloren geht. Insgesamt wurden 4,9 Millionen Euro in die Anlage investiert, die ab sofort für noch mehr Versorgungssicherheit in Wien sorgt.
Die neue Power-to-Heat-Anlage in der Spittelau vernetzt die Sektoren Strom und Wärme intelligent und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Blackout-Vorsorge in Wien, wodurch für mehr Netzstabilität gesorgt ist und dabei erneuerbare Fernwärme erzeugt wird. So bringen wir den Klimaschutz in der Stadt voran und garantieren auch im Energiesystem der Zukunft eine zuverlässige Energieversorgung für alle Stadtbewohner“, erklärt Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke.
„RIESEN-WASSERKOCHER“ HEIZT AUF 155 GRAD CELSIUS
Wenn im Stromnetz ein Überangebot besteht, dann erfolgt ein Abruf über den Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG). Wien Energie aktiviert in so einem Fall die Anlage innerhalb weniger Minuten. Wie eine Art „Riesen-Wasserkocher“ nutzen zwei Durchlauferhitzer mit jeweils 5 MW Leistung den überschüssigen Strom und erhitzen Wasser auf rund 155 Grad Celsius. Dieses Wasser wird dann für die Fernwärmeversorgung in der Umgebung genutzt. „In Zukunft wird es immer wichtiger, für Gleichgewicht im Energiesystem zu sorgen – und genau das macht unsere neue Power-to-Heat-Anlage. Wird mehr Strom erzeugt als im Moment benötigt, können wir mit der Anlage diese wertvolle Energie nahezu ohne Wirkungsverluste in Fernwärme umwandeln. Damit machen wir die Energieversorgung sicherer, unabhängiger und nachhaltiger“, so Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien Energie. Verfahrenstechnisch ausgelegt, geliefert und montiert wurde die Power-to-Heat-Anlage vom steirischen Spezialisten für Energieerzeugungsanlagen und Energieverteilung SMB.
In der Anlage von SMB wird überschüssiger Strom zum Erhitzen von Wasser genutzt, das in die Fernwärmeleitungen eingespeist wird.
Das Gebäude der Anlage, die direkt am Gelände der Müllverbrennungsanlage Spittelau steht, ist dem Stil von Künstler Friedensreich Hundertwasser angepasst. Am Dach der Power-toHeat-Anlage ist zudem eine Nutzfläche entstanden mit der Möglichkeit zum Urban Gardening für alle Mitarbeiter.
Foto: Wien Energie/Christian Hofer
WIENER BLACKOUT-VORSORGE: MEHRERE ANLAGEN SORGEN FÜR STABILITÄT
Die Power-to-Heat-Anlage Spittelau reiht sich ein in mehrere Anlagen von Wien Energie, die der Blackout-Vorsorge dienen. Wenn es im Stromnetz ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage gibt, muss dies ausgeglichen werden. Ist zu wenig Strom vorhanden, springt Wien Energie mit dem Kraftwerk Simmering wie eine Art „Feuerwehr fürs Stromnetz“ ein und stabilisiert das Netz. Ist zu viel Strom vorhanden – wenn etwa viel Wind geht und Windräder mehr Strom erzeugen, als benötigt wird – braucht es zusätzliche Abnehmer. Seit 2017 betreibt Wien Energie deshalb bereits eine andere Power-to-Heat-Anlage in der Leopoldau, die mit Elektrodenkesseln arbeitet. Diese hat seit der Inbetriebnahme bereits über 38.000 MWh Wärme aus Überschussstrom erzeugt – das entspricht dem jährlichen Wärmebedarf von knapp 5.000 Wiener Haushalten.
Foto: Wien Energie/Robert Harson Foto: Wien Energie/Robert Harson Inbetriebnahme der Power-to-Heat-Anlage Spittelau: Stadtrat Peter Hanke (li.) und Geschäftsführer Wien Energie Karl Gruber (re.)