Teampsychologie & Sportpsychologie
Von Sportteams lernen
Unternehmen möchten ihre Teams leis tungsfähiger – zu so genannten «High Performing Teams» – machen. Dabei kann man aus dem Sport lernen. Was ist ein «High Performing Team»? Arbeitsteams in erfolgreichen Unternehmen werden in den letzten Jahren vermehrt mit dem Prädikat «High Performing Team» versehen. Dabei wird die ursprüngliche psychologische Bedeutung des Begriffs jedoch häufig übersehen: Die Fähigkeit eines Teams, über längere Zeit die Einzelleistungen der Teammitglieder dahingehend zu koordinieren, dass die Teamleistung annähernd die Summe der Einzelleistungen erreicht oder sogar übertrifft. Ein Team einer bekannten Firma, das hohe Leistungen in einem kompetitiven Umfeld erbringt, ist also nicht per se ein High Performing Team. Umgekehrt kann ein Team von Lehrlingen in einem unbedeutenden Wirtschaftssektor ein High Performing Team bilden, auch wenn ihr Gesamtoutput weit unter demjenigen des anderen Teams liegt. Denn individuelle Leistungen in einem Team dahingehend zu koordinieren, dass tatsächlich ein Mehrwert, also «High
Informationen zur Teamentwicklung mit sportpsychologischen Konzepten am IAP zhaw.ch/iap/team
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Performing» entsteht, ist äusserst anspruchsvoll und viel seltener als der umgekehrte Fall. Nicht jede Aufgabe wird von Teams besser bearbeitet als individuell. Schwarmdummheit tritt weit häufiger auf als Schwarmintelligenz. In Ihrem Dienstleistungsangebot übertragen Sie Erkenntnisse aus der Sportpsychologie auf Arbeitsteams. Was können Arbeitsteams denn aus dem Sport lernen? Es bestehen grundsätzliche Unterschiede zwischen Sportteams und den meisten Arbeitsteams. Man kann daraus aber lehrreiche Schlüsse ziehen. Die Übertragung dieser Schlüsse ist aber meistens nicht ganz trivial. Ein Beispiel: Im Sport wird oft der Teamgeist erfolgreicher Mannschaften hervorgehoben. Als Folge davon wird in Arbeitsteams dann versucht, mit Teambuilding-Massnahmen das Teamklima oder eben den Teamgeist zu verbessern. Massnahmen zur Verbesserung des Teamklimas sind zwar selten schlecht – deswegen wird ein Team jedoch noch lange nicht zu einem «High Performing Team». Ähnlich verhält es sich mit anderen isolierten