KlimaTicket Tirol
Über die Erwartungshaltung
Michael SteinlechnerAm Tag nach der Landtagswahl titelte eine große Wiener Zei tung „VP stürzt in Tirol auf Platz 1 ab“. Besser kann man das Ergebnis der Landtagswahl wohl kaum zusammenfassen. Siegen und Verlieren hängt in der Politik vor allem auch von der richtigen Erwartungshaltung ab. Das hat uns diese Wahl recht eindrucksvoll bewiesen. Dass die Tiroler Volkspartei diesmal kein leichtes Spiel haben würde, war schon lange vor der Wahl sonnenklar und führte schnell dazu, dass das an visierte Wahlziel bei mickrigen 30 Prozent aus gerufen wurde. Dass es dann fast 35 Prozent der Tiroler:innen waren, die sich weder vom inhaltsleeren Wahlkampf abhalten noch von den Attacken der Mitbewerber:innen irritieren ließen, sorgte alsdann für Jubelstimmung bei (fast allen) Schwarzen. Wahlziel trotz herber Verluste übertroffen und damit statt größter Verlierer plötzlich größter Gewinner. So geht Politik. Wohl auch zu Recht, denn die Volkspartei hat trotz alledem noch fast gleich viele Stimmen wie Platz 2 (FPÖ) und Platz 3 (SPÖ) zusammen. Oder wie sie selbst sagen würde: Alles richtig gemacht!
Das Spiel mit der Erwartungshaltung hat die ÖVP also gewonnen, die meisten anderen haben es schmerzhaft verloren. Die FPÖ mit ihrem Duell um Tirol schaffte zwar den respektablen Sprung auf Platz 2 und einen beachtlichen Stimmen zuwachs, darf aber trotzdem wieder nur auf der Oppositionsbank Platz nehmen. Die NEOS hinge gen kamen trotz großem Wahlkampfbudget und
noch größerer Töne nicht vom Fleck. Nicht einmal 22.000 Tiroler:innen glaubten daran, dass Ober hofer alles besser kann.
Auch die Grünen zeigen sich gebeutelt, haben sie sich doch zumindest das gleiche Ergebnis wie 2018 erhofft. Dabei ist auch ihr Ergebnis – wie wir inzwischen gelernt haben – eigentlich nur eine Frage der Erwartung. Bedenkt man zum Beispiel die Grünen-Anbiederungsperformance im Bund und die Transformation der deutschen Grünen von der pazifistischen Bewegung zur Kriegspar tei, könnte man es auch durchaus als Leistung betrachten, dass man so viele Menschen im Land von Grün überzeugen konnte.
Besonders bitter scheint das Ergebnis der Tiroler SPÖ. Beste Voraussetzungen mit einem positiven Bundestrend und angeschlagenen Regierungsparteien, konnte man weder den anvisierten Zweier im Ergebnis noch den 2. Platz knacken. Verlieren und trotzdem gewinnen dürfte sich aber zumindest auch für Georg Dornauer ausgehen, der im Schlafwagen zum Landeshauptmannstellvertreter gefahren sein dürfte.
Der echte Gewinner dieser Wahl ist damit die Liste Fritz, die fast doppelt so viel Stimmen wie beim letzten Mal einfahren konnte. Vermutlich ein schwacher Trost, werden sie wohl auch weiterhin Oppositionsarbeit leisten dürfen. Fazit: Eine Wahl sinnbildlich für Tirol, wo gerne „mir mir sain und mir mir bleiben“. – also alles wie gehabt.
Nicht einmal 22.000 Tiroler:Innen glaubten daran, dass Oberhofer
kann.
Inhalt
Eine Stadt spart Energie
6020 hat bei verschiedenen Institutionen in Innsbruck nach gefragt, wie sie Energie sparen –und in diesem Winter besonders.
Seite 12
Billiger Fetzen?
Trinken ist teuer, gehört aber zu einem gere gelten Studium einfach dazu. 6020 hat zehn Innsbrucker Bars und ihren jeweils billigsten Longdrink getestet.
Die besten Events im Oktober auf einen Blick.
62
Der Supertourist
Masafumi Ozaki ist mit Leib und Seele Kurzzeit-Tiroler: Seit mehr als 20 Jahren prostet der reiselustige Japaner in seiner Herzensheimat Patsch so oft es geht den Bergen zu.
NEUE SERIE:
Was wir von anderen Städten lernen können. Diesmal: In Eskilstuna in Schweden gibt es ein Einkaufszentrum, das sich voll und ganz der Wieder- und Weiterverwertung verschrieben hat.
Hey Innsbruck, schau dir das mal an!
Fazit: Kalt lässt die Krise keinen.
Uni-
Essen & Trinken
Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft.
is coming“
MundArt bereitet sich auf die Kälte vor, armenische Joghurtsuppe mit Gerste und lässt sich Leib und Seele erwärmen.
Seite 44
Zahlen, bitte!
Landtagswahl 2022: So hat Innsbruck gewählt.
Seite 10
Ein klarer Fall von ...
Es ist wieder so weit: Scharen an wiss begierigen Erstsemestrigen strömen nach Innsbruck. Wer wohin gehört und was es im Umgang mit den verschiedenen Gruppen zu beachten gilt: Wir haben für euch die wichtigsten Klischees zusammengefasst.
Seite 52
IMPRESSUM
Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Matthias Krapf Redaktion: Philipp Buchacher, Klaus Erler, Christiane Fasching, Haris Kovacevic, Johannes F. Park, Denis Pscheidl, Flo Seidl, Leonie Werus, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer Grafik: Thomas Bucher, Alina Klampfer, Marco Lösch, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Andreas Eisendle, Matthias Krapf, Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.
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Dank novellierter Straßenverkehrsordnung dürfen Radfahrer:innen unter bestimmten Voraussetzungen nun auch bei Rot rechts abbiegen.
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So hat Innsbruck gewählt
Die Landtagswahlen sind geschlagen. Während auf Landesebene an der nächsten Regierung gebastelt wird, wirft 6020 noch mal einen Blick auf die Zahlen für Innsbruck.
Innsbruck gesamt:
ÖVP: 20,59 % (–5,29)
SPÖ: 18,89 % (–3,94)
FPÖ: 17,50 % (+1,33)
Grüne: 18,00 % (–0,95)
Fritz: 12,54 % (+4,65)
Neos: 7,75 % (+0,47) Sonstige: 4,72 %
Tirol:
ÖVP: 34,71 % (–9,55)
SPÖ: 17,48 % (+0,23)
FPÖ: 18,84 % (+3,31)
Grüne: 9,20 % (–1,47)
Fritz: 9,90 % (+4,44)
Neos: 6,29 % (+1,08)
Sonstige: 3,58 %
(DreiheiligenSchlachthof)
SPÖ: 50,75
(Wilten-West) 5,84
im Sprengel
im Sprengel
(Hungerburg)
FPÖ: 42,11 % im Sprengel 630 (Olympisches Dorf) 4,98 % im Sprengel 11 (St. Nikolaus)
Grüne: 36,10 % im Sprengel 11 (St. Nikolaus) 2,01 % im Sprengel 635 (Olympisches Dorf)
Fritz: 19,41 %im Sprengel 202 (Pradl-Nord) 4,29 % im Sprengel 904* (Wohnheim Saggen, Seniorenresidenz, Heim St. Raphael)
Neos: 17,23 % im Sprengel 100 (Wilten-Ost) 0 % im Sprengel 903* (Wohnheim Hötting, Wohnheim Lohbach, Haus St. Josef am Inn)
Eine Stadt spart Energie
Fazit: Kalt lässt die Krise keinen.
Geschirrspüler vollräumen, Duschzeiten minimieren, Kühlschranktemperatur senken, mit Deckel kochen und „Winter is coming“ nicht allzu böses Omen verstehen. Mit der bundesweiten „Mission 11“ soll jeder und jede als Einzelne zum Energiesparen animiert werden. Und was macht das große Ganze? 6020 hat bei den verschiedensten Institutionen in Innsbruck nachgefragt.
Text: Christiane Fasching
Licht sparen, hat der Kreisky g’sagt.“ Wer die sen Spruch kennt, rech net wohl hin und wieder noch in Schilling und weiß, wie es sich anfühlt, wenn ei nem ein Spaßvogel die Wollmütze bis unter die Nase zieht.
Der Blackout für Anfänger:innen war bis Mitte der 1980erJahre ein beliebter Gag unter Volksschüler:innen, der Ursprung des Kappen-Witzes geht aufs Jahr 1973 zurück, als die Ölkrise das bestimmende Tagesthema war und Herr und Frau Österreicher aufs Energiesparen getrimmt wurden. Rückblickend betrachtet waren etliche der damaligen Maßnahmen geradezu revolutionär: Oder wür de sich heutzutage noch jemand auf verpflichtende autofreie Tage einlassen, außertourliche „Ener gieferien“ ohne zusätzliche Kin derbetreuung akzeptieren und sich obendrein an den Uhren drehen lassen, bis dort die Sommerzeit aufscheint?
Knapp fünf Jahrzehnte später herrscht wieder Energiekrisenstim mung. Explodierende Strom- und Gaspreise sorgen für Verunsiche rung und manchmal sogar für den Wunsch, sich so lange die Woll mütze bis unter die Nase zu ziehen, bis Preissteigerungen von bis zu
300 Prozent nur noch in schlechten Weltuntergangsfilmen vorkommen.
Dass der Fahrplan „Augen zu und durch“ in Tagen wie diesen denkbar kurzsichtig ist, liegt auf der Hand. Aber welche Konzepte zur Eindämmung des Energieeng passes liegen eigentlich auf den unterschiedlichen Tischen der Stadt? 6020 hat sich umgehört: im Büro des Bürgermeisters, bei der Diözese und den Innsbru cker Kommunalbetrieben (IKB), bei der Uni und an der Klinik, bei den unterschiedlichsten Kulturveranstalter:innen, Christ kindlmarktorganisatoren und in der Direktion des Alpenzoos. Eine Krisenrundschau.
„
ES WERDE WENIGER LICHT“.
In den Jahren 2015 bis 2020 hat die Stadt Innsbruck die öffentliche Beleuchtung auf LED-Technologie umgestellt: Jährlich kann so der Stromverbrauch von ca. 800 Durchschnittshaushalten eingespart wer den. Seit Ende September werden in Innsbruck überdies Denkmäler und öffentliche Gebäude, wie das Goldene Dachl, das Landesthe ater, die Jesuitenkirche oder der Rudolfsbrunnen, nicht mehr wie bislang bis Mitternacht angestrahlt, sondern bereits ab 23 Uhr nicht mehr beleuchtet.
Seit Ende September werden in Innsbruck Denkmäler und öffentliche Gebäude, wie das Goldene Dachl, das Landestheater oder der Rudolfsbrunnen, nur mehr bis 23 Uhr beleuchtet. Bis Ende des Jahres sollen insgesamt 34 Standorte weniger ins Licht gesetzt werden.
Bis Ende des Jahres folgen jene Einrichtungen, die bisher die ge samte Nacht angestrahlt wurden. Insgesamt sollen über kurz oder lang 34 Standorte weniger ins Licht gesetzt werden. An Straßen- oder Parkbeleuchtungen soll aus Si cherheitsgründen allerdings nicht gedreht werden. Unter dem Motto „Energiefit in den Winter“ werden bis Ende Oktober außerdem in sämtlichen Stadtteilen Energiespar veranstaltungen angeboten (alle Termine unter www.ibkinfo.at).
Während in der Stadt Klagenfurt Beamt:innen dazu angehalten sind, durch das Löschen von E-Mails Serverkapazitäten und damit auch Energie zu sparen, werden laut Auskunft des Büros von Bürger meister Georg Willi derlei Maßnah men noch geprüft. Vorerst sollen städtische Bedienstete ihre PCs nicht mehr im Standbymodus lau fen lassen. Bei Redaktionsschluss stand noch nicht fest, ob öffentliche Gebäude wie in Deutschland nur noch auf maximal 19 Grad geheizt werden dürfen: Hier orientiert sich die Stadt an den Vorgaben des Bundes.
SPRUNG INS KÄLTERE WASSER.
In den Innsbrucker Hallenbädern und Saunen wurden die Wasserund Lufttemperaturen laut Aus kunft der IKB bereits mit 21. Au-
gust um 1 Grad gesenkt. Zudem hat man die Öffnungs zeiten der Saunen reduziert. Bei schwacher Auslastung werden einzelne Saunakabinen nicht beheizt. Darüber hinaus wird ak tuell über alle Bereiche der IKB (Betriebsgebäude, Fuhrpark usw.) hinweg weiteres Einsparpotenzial erhoben und in weiterer Folge um gesetzt. Geplant sind unter ande rem die Senkung der Raumtempe ratur in den Betriebsgebäuden auf 19 Grad, der Verzicht auf Schau fensterbeleuchtungen sowie die Reduktion der Gangbeleuchtung und Herabsetzung der Wassertem peratur in WCs und Aufenthalts räumen.
JA, IST DENN SCHON WEIHNACHTEN?
Trotz Krisenstimmung will man in Innsbruck nicht auf die Weihnachtsbeleuchtung verzich ten. Von Mitte November bis in die zweite Jännerwoche wird die Stadt weihnachtlich illuminiert –allerdings beschränkt bis 23 Uhr. Durch den Einsatz von LED-Leuch ten und die zeitliche Einschrän kung soll Energie gespart werden.
Die sieben städtischen Christkindl märkte mit mehr als 200 Ständen sollen ebenfalls wieder aufsperren. Details zu den Öffnungszeiten wer den noch festgelegt.
Bereits mit 21. August haben die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) die Wasser- und Raumtemperaturen in den städtischen Hallenbädern und Saunen um 1 Grad gesenkt. Zudem wurden die Öffnungszeiten der Saunen reduziert.
Von Mitte November bis in die zweite Jännerwoche soll Innsbruck wieder weihnachtlich illuminiert werden. Allerdings nur bis 23 Uhr. Das Konzept zum Bergsilvester ist noch in Aus arbeitung. Licht- bzw. Lasershow ist vorerst keine geplant.
„Licht sparen, hat der Kreisky g’sagt“, hieß es angesichts der Ölkrise in den 1970er-Jahren. Die Sparmaßnahmen von einst wirken heute nahezu revolutionär: Oder würde sich heute noch jemand auf verpflichtende autofreie Tage einlassen?
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In den Tiroler Landesmuseen sind keine zusätzlichen Schließtage geplant, auch die Öffnungszeiten bleiben gleich. Sparmaßnahmen sind vor allem im Bereich der öffentlichen Beleuchtung geplant. Bei den Temperaturen in den Ausstellungs räumen will man sich „bestmöglich an die Bedürfnisse der Objekte“ anpassen.
Das Konzept zum heurigen Berg silvester ist noch in der Ausarbei tung. Licht- bzw. Lasershow ist keine geplant, den Lichtspazier gang wird es aber wieder geben. Anstelle des Goldenen Dachls wird heuer aber das Rathaus an gestrahlt.
L’ART POUR L’ART. Straßburgs grüne Bürgermeisterin Jeanne Barseghian will angesichts des Energieengpasses ab Oktober Museen nicht mehr nur am Mon tag, sondern auch am Mittwoch oder Donnerstag geschlossen halten. Außerdem soll eine Mit tagsruhe zwischen 13 und 14 Uhr eingeführt werden.
Dieses Modell ist für die Tiro ler Landesmuseen nicht vorstell bar. Laut Direktor Peter Assmann sind weder Änderungen bei den Öffnungszeiten noch zusätzliche Schließtage angedacht. Aktuell werden Maßnahmen vorbereitet, um auf den Energieengpass zu reagieren. Die momentane Pla nung betrifft dabei vor allem den Bereich der öffentlichen Beleuch tung. Bei den Temperaturen in den Ausstellungsräumen gehe es laut Assmann vor allem darum, diese „bestmöglich an die Bedürfnisse der Objekte anzupassen, weswe gen wir hier ebenfalls sehr vorsich tig agieren.“
SEIN ODER NICHT SEIN.
Nicht kalt lässt die aktuelle Lage auch das Tiroler Landestheater und das Haus der Musik. „Die massiven Preissteigerungen im Materialeinkauf und im Energiebe reich stellen uns vor große Her ausforderungen“, betont Markus Lutz, kaufmännischer Direktor der Häuser am Rennweg. Da wie dort wird es in der aktuellen Spielzeit aber keine Preiserhöhung geben. Auch die Anzahl der Vorstellun gen soll gleich bleiben. In Sachen Nachhaltigkeit ist man froh, die Umstellung auf LED-Leuchtmittel bereits abgeschlossen zu haben. Im Haus der Musik wird seit der Eröffnung im Jahr 2018 mittels Energie aus dem Grundwasser geheizt und gekühlt. Aktuell wird an der Deckelung der Raumtempe ratur auf 21 Grad gearbeitet. Wenn der Bund die 19-Grad-Vorgabe erlässt, wird man sämtliche Räum lichkeiten – angefangen von den Vorstellungssälen über die Proben räume bis hin zu den Büros und der Kantine – an diese Temperatur anpassen.
GESUNDHEIT GEHT VOR.
Laut Stefan Deflorian, dem Tirol-Kliniken-Geschäftsführer, gibt es „bislang keine Hinweise, dass es zu Einschränkungen in der Wärmeversorgung unserer
Im Tiroler Landestheater und im Haus der Musik wird aktuell an der Deckelung der Raumtemperatur auf 21 Grad gearbeitet. Sollte der Bund die 19-GradVorgabe erlassen, will man sämtliche Räumlichkeiten –angefangen von den Vorstellungs räumen über die Probenräume bis hin zu den Büros und der Kantine - an diese Temperatur anpassen.
An den Standorten der Tirol Kliniken gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass es zu Einschränkungen der Wärme versorgung kommt. Trotzdem wurden für den Ernstfall überall Notmaßnahmen definiert. Die Anzahl der Operationen muss vorerst nicht reduziert werden.
Einrichtungen kommt“. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Krankenanstalten sowie die Lan despflegeklinik „Teil der kritischen Infrastruktur sind, die bei eventu ellen Energieversorgungsengpäs sen prioritär behandelt werden“.
Für alle Standorte, die aktu ell noch über Gas mit Wärme, Warmwasser und Dampf versorgt werden, wurden dennoch Not maßnahmen definiert, da „eine sichere, uneingeschränkte sowie dauerhafte Versorgung mit Erdgas nicht als selbstverständlich ange nommen werden darf“. So können in Lagerräumen oder Archiven, in denen sich kaum Mitarbeiter:innen aufhalten, die Temperaturen im Notfall stärker abgesenkt werden als dort, wo sich Mitarbeiter:innen und Patient:innen dauerhaft auf halten. „Das Absenken der Tem peratur in diesen Räumlichkeiten sehen wir als Ultima Ratio, die wir zum heutigen Tag jedoch nicht zu 100 Prozent ausschließen können“, sagt Deflorian. Was die Anzahl der Operationen angeht, sieht er mo mentan keine Notwendigkeit, diese zu reduzieren.
Unternehmensweit arbeiten die Tirol Kliniken überdies daran, den Ausstieg aus fossiler Energie vor anzutreiben. Zum Energiemanage ment zählen aber auch die Sensi bilisierung der Mitarbeiter:innen,
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Die Universität Innsbruck will mit einer eigens eingerichteten „Energie-Taskforce“ kurz- und mittel fristige Strategien entwickeln, um Energie einzusparen. Aktuell geht man davon aus, dass es für die Studierenden praktisch zu keinen Einschränkungen kommen wird. Distance-Learning steht zurzeit nicht zur Debatte.
die Installation von Photovoltaik anlagen an allen Standorten, die Umrüstung der Beleuchtung auf LED, die Dekarbonisierung der Fahrzeugflotte oder die thermi sche Sanierung von Fassaden oder Dachbodendämmungen.
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Mit einer eigens eingerichteten „Energie-Taskforce“ will die Universität Innsbruck kurzund mittelfristige Strategien ent wickeln, um Energie einzusparen. Allein der Strombedarf der uni versitären Gebäude liegt aktuell bei rund 29 Millionen Megawattstunden pro Jahr, was unge fähr dem Durchschnittsbedarf von 6.500 Privathaushalten ent spricht. Deshalb sei jeder kleine Beitrag, Energie einzusparen, wichtig, betont Pressesprecher Uwe Steger.
Er hat aber auch eine gute Nachricht. „Wir gehen aktuell davon aus, dass es im Studium praktisch keine Einschränkungen geben wird“, so Steger. Zum jet zigen Zeitpunkt sei kein DistanceLearning geplant, stattdessen wird untersucht, „ob bzw. wo und wie auch Temperaturen in Hörsälen und Allgemeinflächen abgesenkt werden können, ohne den Betrieb zu beeinträchtigen“.
Zu Semesterbeginn wird außer dem eine Awareness-Kampa gne gestartet, mittels der UniMitarbeiter:innen und Studierende über die Möglichkeiten, Energie zu sparen, informiert werden sollen. Gerade im Forschungsbe reich sei es laut Steger schwierig, gewisse Prozesse herunterzufah ren, ohne die Arbeiten drastisch einzuschränken. Um Energie zu sparen, werden nun insbesondere die Mitarbeiter:innen in energiein tensiven Forschungslaboren dazu aufgerufen, kreative und umsetz bare Lösungen zu entwickeln, um Energieeinsparungen zu ermögli chen.
ALLES GUTE KOMMT VON OBEN. Ende Oktober will die Diözese Innsbruck, die seit Mai 2018 Mit glied des Klimabündnisses Tirol ist, ihre neue Nachhaltigkeitsstra tegie präsentieren. Geplant ist dabei unter anderem der Ausbau von Photovoltaikprojekten. Die Diözese Linz nutzt etwa schon jetzt Friedhofsmauern sowie Dächer von Bildungshäusern und Kirchen, um dort Photovoltaikanlagen zu instal lieren. In Tirol ist das angesichts des strengen Denkmalschutzes aktuell noch sehr schwierig. Hier hofft man seitens der Diözese aber im Sinne der Nachhaltigkeit auf ein Umdenken.
Im TreibhausTurm sollen es die Besucher:innen den Schafen gleichtun und näher zusammenrücken. So könne man unbeschadet durch die Krise kommen. Auch in der p.m.k setzt man unter anderem auf die Körperwärme der Gäste. Und darauf, dass man von der Politik in Krisenzeiten nicht im Stich gelassen wird.
Ausbauen will man auch das CarSharing-Angebot für Pfarren sowie die E-Mobilität. Aktuell sind im Fuhrpark der Diözese Innsbruck drei E-Autos im Einsatz, ein wei teres benutzt Bischof Hermann Glettler.
VERRÜCKT NACH SCHNEE
EINTRITTSKARTE ZU SKIGEBIETEN!Die Diözese Innsbruck will Ende Oktober ihre neue Nachhaltigkeits strategie präsentieren. Geplant ist dabei unter anderem der Ausbau von Photovoltaikprojekten. Angesichts des strengen Denkmalschutzes in Tirol ist es derzeit nahezu unmöglich, Photovoltaikanlagen auf Kirchendächern zu installieren.
ZUSAMMEN FRIERT MAN WENIGER. Treibhaus-Chef Norbert Pleifer appelliert in Krisenzeiten dazu, sich „gegenseitig zu wärmen“. Den schwer beheizbaren TreibhausTurm erklärt er deshalb mit Augen zwinkern zur „Schafwiese“. Denn: „Je mehr Leute kommen, desto wärmer wird es: Wenn wir also zusammenstehen wie die Schafe im Winter, dann kommen wir auch gut durch die Krise.“ p.m.k-Geschäftsführer Da vid Prieth setzt ebenfalls auf die „Körperwärme der Gäste“. Wichtig dabei sei jedoch, dass sich das Publikum noch wohlfühlt. „Wenn Konzerte nur noch mit Jacke und Kappe auszuhalten sind, kann das nicht die Lösung sein“, so Prieth. Angedacht ist, die Bar und den Konzertraum bei veranstaltungs freien Tagen nur so weit zu behei zen, dass es keine Frostschäden gibt. Aktuell seien die TIGAS-Prei se bis nächsten Juli gesichert, was dann passiert, „können wir noch nicht genau sagen“. Prieth: „Auf
© SnowIm Leokino und im Cinematograph tröpfeln aktuell an allen Ecken und Enden Preiserhöhungen herein. Die Heizkosten im Cinematograph sind bereits um das Doppelte gestiegen. Saalschließungen sind derzeit keine angedacht, eine Preisanpassung will man aber nicht ausschließen.
jeden Fall braucht es von politi scher Seite her entsprechende finanzielle Unterstützung, um die freie Kulturarbeit nicht zu verun möglichen.“
Bei extremen Kostensteige rungen seien letzten Endes Miet erhöhungen bei Veranstaltungen denkbar, die die jeweiligen Ver eine dann auf die Ticketpreise schlagen müssten. „In finanziell engen Zeiten ist aber auch das na türlich eine riskante Variante, da ja auch Privatpersonen zu Hause schon mit Preissteigerungen leben müssen.“
Im Alpenzoo sollen alle Angestellten im Sinne der Nachhaltigkeit an einem Strang ziehen. Deshalb wurden alle 46 Mitarbeiter:innen dazu angehalten, sich drei Ideen zum Energiesparen einfallen zu lassen. Auf Mitarbeiter:innenanregung wird nun die Pumpe für den Wasserfall im Bärengehege, erst dann angeworfen, wenn die ersten Besucher:innen kommen.
Auch Thomas Pacher, der kauf männische Leiter von Leokino und Cinematograph, hofft darauf, von der Politik nicht im Stich gelassen zu werden. Schließlich tröpfeln Preiserhöhungen unterschiedlich getaktet an allen Ecken und Enden herein. Allein im Cinematograph seien die Heizkosten bereits um das Doppelte gestiegen. „Aber auch die Druckkosten und Postge bühren schnellen nach oben“, sagt er. Saalschließungen sind aktuell keine angedacht, eine mögliche Preisanpassung will Pacher aber nicht ausschließen.
TIERISCH VIELE IDEEN. Die Energiekrise hinterlässt auch im Alpenzoo Innsbruck ihre Spuren. „Wir arbeiten schon
seit Jahren an einer umfassen den Nachhaltigkeitsstrategie, die darauf abzielt, so energiesparend wie möglich zu arbeiten“, sagt Alpenzoo-Direktor André Stadler. Eines ist ihm besonders wich tig: „Weder die Tiere noch die Mitarbeiter:innen dürfen unter den Sparmaßnahmen leiden.“ Aller dings gibt es auch sonst genug Einsparungspotenzial: So werden die Info-Screens abends ausge schaltet, die Drucker über Nacht ausgesteckt und Bewegungsmel der im Stiegenhaus sorgen dafür, dass Lichter nicht unnötig lange eingeschaltet sind.
Für Stadler ist es wichtig, dass alle Angestellten im Sinne der Nachhaltigkeit an einem Strang ziehen. „Ich habe deshalb alle 46 Mitarbeiter:innen dazu auf gerufen, mindestens drei Ideen zum Energiesparen beizusteu ern. Da sind unglaublich viele spannende Vorschläge zusam mengekommen“, freut sich Stadler tierisch. So kommt auf Mitarbeiter:innenanregung die Pumpe, die im Bärengehege den Wasserfall anwirft, nun erst dann zum Einsatz, wenn die ersten Besucher:innen im Zoo sind. Den Bären Ander und Martina mache das laut Stadler nichts aus, der Wasserfall erfülle nämlich eher Dekorationszwecke.
Der Supertourist
„Mountains are there to be watched with beer.“
Masafumi Ozaki
Masafumi Ozaki ist mit Leib und Seele Kurzzeit-Tiroler: Seit mehr als 20 Jahren prostet der reiselustige Japaner in seiner Herzensheimat Patsch so oft es geht den Bergen zu. Andreas Hofer ist daran nicht ganz unschuldig. Die Serles erst recht nicht.
Text: Christiane Fasching
Fotos: Franz Oss
Mit Badeschlapfen an den bestrumpften Füßen sitzt Ozaki an der rustikalen Bar vom Bärenwirth in Patsch und genießt sein Bier. Es ist nicht sein erstes heute und es wird nicht sein letztes sein. Warum auch? Der Japaner ist schließlich einzig und allein zum Vergnügen in Tirol.
Der Gerstensaft lässt dann auch den Tiroler in Masafumi Ozaki – so der voll ständige Name des quirligen Herrn aus Tokio – ausapern. „G’sundheit!“, schleu dert er in die gute Stube und verfällt sogleich in eine herzerfrischende Lachattacke, die ansteckender wirkt als jeder Coronanieser. Wie hieß es gleich noch einmal über die Titelheldin der japani schen Animé-Serie „Mila Superstar“?
Ach ja: Sie konnte lachen wie die Sonne überm Fujiyama. Ozaki steht ihr da in nichts nach.
DER HOFER, EIN SAMURAI?
Mit seinem Lieblingstrinkspruch auf den Lippen schlurft Ozaki in jene Stube, in der einst Josef Speckbacher die Pläne für die Schlacht am Bergisel geschmiedet haben soll: Von diesem historischen Hoangascht zeugt die Fotografie eines Schwarz-WeißGemäldes von Franz Burger, das Ozaki mit strahlenden Augen betrachtet. Und sogleich auf Andreas Hofer zu sprechen kommt.
Der standhafte Sandwirt und seine Ge folgschaft haben es dem Japaner angetan: Im Urtiroler Helden sieht Ozaki nämlich asiatische Heroenzüge verborgen. Wie jetzt? Der Hofer ein Samurai?
Ozaki springt von der Eckbank auf, um seine Theorie mit Händen und Füßen zu veranschaulichen: Die altruistische Art und Weise, mit der es der Freiheitskämpfer
einst schaffte, seine Mannen zum Aufstand gegen die bayrischen und französischen Besetzer zu motivieren, finde sich seiner Meinung nach auch in etlichen japanischen Heldenmythen wieder. Und damit hebe sich der Revoluzzer von anderen europä ischen Feldherren ab, die oft von purem Egoismus angetrieben worden seien. „Ho fer was special“, resümiert Ozaki.
Aber wie kommt es eigentlich, dass sich ein – mittlerweile pensionierter – Compu terfachmann aus dem Land der aufgehen den Sonne so intensiv mit Tirol auseinan dersetzt?
TIROL STATT TOKIO. Angefangen hat alles mit der Serles. Mehr als 20 Jahre ist es her, dass Ozaki nach einem Südtirol-Urlaub auf einem Umweg zum Münchner Flughafen per Zufall im Bärenwirth landete. Von der dortigen Terrasse aus ließ er den Blick ins Stubaital schweifen und verliebte sich sogleich in den imposanten Berg, der ihn zum Pat scher Dauergast werden ließ. Mindestens zweimal im Jahr tauscht er seither den Großstadtdschungel Tokios gegen die Ti roler Bergidylle, in der er am liebsten auch die Lockdownphasen verbracht hätte.
Doch es blieb beim Wunsch: Erst nach der Aufhebung diverser Reisewarnungen konnte Ozaki wieder in den alteingesesse nen Familienbetrieb zurückkehren, der für ihn zur zweiten Heimat geworden ist. Weil hier die Aussicht auf die – wie er sagt –„schönste Gottheit, die er kennt“ am besten ist.
Wirtin Angelika Farbmacher steuert mit alkoholischem Nachschub auf Ozaki zu. Ein „normaler Gast“ ist er für sie längst nicht mehr. „Mit seiner offenen
Der Gersten saft lässt den Tiroler in Ozaki ausapern. „G ’sundheit!“, schleudert er in die gute Stube und verfällt sogleich in eine herzerfrischende Lachattacke.
Der standhafte Sandwirt und seine Gefolg schaft haben es dem Japaner angetan: Im Urtiroler Helden sieht Ozaki näm lich asiatische Heroenzüge verborgen. Wie jetzt? Der Hofer, ein Samurai?
konnte. „Ins Gipfelbuch hat er dann ‚I’m the happiest man in the world‘ geschrie ben. Und das war keine Lüge“, erinnert sich Angelika Farbmacher.
Ozaki wird hellhörig.
LOST IN TRANSLATION.
Ein paar Brocken Deutsch versteht er mittlerweile, nur das mit dem Reden will so gar nicht klappen. Auf Englisch schimpft Ozaki deshalb ausgiebig über die „horrible irregular words“ und die „complicated german grammar“, die er in einem Sprachkurs erlernen wollte – und kläglich scheiterte.
und lustigen Art ist er für mich zu einem Freund geworden. Aber nicht nur für mich: Jeder hier in der Gegend kennt und mag Ozaki“, sagt sie. Und erzählt, wie sie den etwas gehfaulen Japaner vor ein paar Jahren dazu überreden konnte, gemein sam mit ihr die Serles zu erklimmen. „Ich hab‘ ihn ein bisserl angeschwindelt und ihm eingeredet, dass bei uns schon jeder Volksschüler auf dem Gipfel war. Das hat ihn angespornt“, lacht sie.
Nach einem mehrstündigen Aufstieg lachte dann auch Ozaki – und das, obwohl er sich irgendwann nur noch wie ein fußmaroder John Wayne dahinschleppen
Zugang zum Stammtisch, an dem Oz aki nun mit stolzgeschwellter Brust sitzt, hat er aber trotzdem bekommen. „Chef Hans“, wie er den Herrn des Hauses ehr furchtsvoll nennt, hatte nämlich irgend wann Erbarmen mit dem weit angereisten Gast und beendete mit einem „Hock di halt umma“ den Einzelgängerstatus des Japaners. Seither ist Ozaki mittendrin, statt nur dabei. Und zwar nicht nur in der Bärenwirth-Community, sondern auch bei diversen Events in und um Patsch – seien es nun Konzerte, Bauerntheater, Feuer wehrfeste oder Bälle.
Dorfgeschichte geschrieben hat Ozaki spätestens bei jenem Maskenball, für den er mit „Chef Hans“ die Rollen tauschte und als waschechter Tiroler antanzte, während sich sein Kumpane in einen Originalkimono warf. Wie er sich in der Lederhose fühlte? „Guat“, meint Ozaki. Ein wenig Tirolerisch hat er am Stamm tisch also doch aufgeklaubt.
THERE IS NO SCHNAPS IN JAPAN. Gar nicht „guat“ findet er hingegen, dass in Österreich süße Gerichte wie
Heldenverehrung: Bei seinen Tirol-Besuchen pilgert Ozaki auch immer wieder zum Hofer-Denkmal am Bergisel. Mittendrin statt nur dabei: Auf seinen Ehrenplatz am Bären wirth-Stammtisch ist der Japaner mehr als stolz.Kaiserschmarrn oder Marillenknödel als Hauptspeise auf den Tisch kommen. Da beutelt’s Ozaki, der Obst lieber in flüssiger Form genießt. „There is no real Schnaps in Japan“, klärt er auf – und schwärmt in höchsten Tönen von Williams Birne und Alter Zwetschge. Schon schallt wieder ein lautes „G’sundheit“ aus Ozakis Mund. Aber wie prostet man sich eigentlich auf Japanisch zu? „Kan-Pai“, heißt des Rätsels Lösung, die im Bärenwirth längst kein Geheimnis mehr ist. Wenn Völkerverstän digung bloß immer so einfach wäre. Einladungen nach Tokio haben die Wirtsleute bislang übrigens stets ausge schlagen. Vornehmlich aus Erdbebenbammel, wie Angelika Farbmacher erzählt. Dafür hat Ozaki immer wieder mal ein Stück Japan nach Patsch mitge bracht: unter anderem einen Reiskocher, um seinen Tiroler Feund:innen zu zeigen, wie man richtig Reis macht. „Geschmeckt hat’s recht fad“, flüstert die Wirtin, um ihren Gast nicht zu kränken. Kochen zählt demnach nicht zu den Stärken des Opern
fans und Hobbyfotografen, der von Patsch aus bereits ganz Europa erkundet hat – um immer wieder zum Schluss zu kommen, dass es in Tirol doch am schönsten ist.
Es ist dunkel geworden in Patsch, die Serles zeigt sich im Mondlicht von ihrer Schokoladenseite. Und irgendwie versteht man jetzt Ozaki und sein Motto: „Mountains are there to be watched with beer.“ Na dann. Kan-Pai! G’sundheit! Und Matane.
das heißt?
Wiedersehen.
„Mit seiner offenen und lustigen Art ist Ozaki für mich zu einem Freund geworden.“
Wirtin Angelika Farbmacher
„Wir singen weiter!“ „Wir singen weiter!“
Der FC Wacker Innsbruck macht gerade schwierige Zeiten durch – so wie auch seine treuen Fans. 6020 hat mit einigen von ihnen gesprochen und sich auch ein Spiel der Tiroler Liga angesehen.
E s scheint da etwas los zu sein: Viele Autos mit Innsbrucker Kennzeichen biegen beim Rauffahren nach Oberperfuss links in eine unscheinbare Straße ein. Dann, etwa 200 Meter weiter auf der Wiese vor dem Sportplatz des SVO, wie der örtliche Verein genannt wird, reihen sie sich nebeneinander ein. Leute in grünschwarzen Jacken und Schals steigen aus und gehen zum südlichen Eingang. Dort riecht es nach Cannabis, nach Bier, man hört das Brutzeln vom Grill und die Gespräche der Wacker-Fans, die die 15-minütige Fahrt von Inns bruck auf sich genommen haben.
Vom schlechten Wetter, das für diesn Sonntag Ende September ange kündigt wurde, ist vorerst nicht viel zu spüren. Der Stadionsprecher, in Lederhosen, kündigt das Match an.
Der Stolz des Dorfes, der SV Oberper fuss, tritt gegen den großen FC Wacker Innsbruck an. Die Oberperfer Westseite ist voll. Das Match kann losgehen. Im Süden fangen die Innsbrucker mit dem Anpfiff gleich an:
„Von den grün-schwarzen Bergen kommen wir uns’re Heimat ist das Polizeirevier. Mit dem Messer in der Tasche in der Hand die Whiskeyflasche. von den grün-schwarzen Bergen kommen wir.“
„Innsbrucker Jungsholt euch den Siegfür uns.“
TESTE MATTE.
„Ja, diesen Gesang mögen alle, weil er schon so alt ist“, lacht Patrick*, „das wurde schon vor 40 Jahren auf der Nordtribüne gesungen. Aber mein liebster ist immer der, der als Nächster angestimmt wird.“ Patrick ist 26 Jahre alt und seit seiner frühesten Kindheit Fußballfan. Mit 15 ist er in die organi sierte Fanszene reingerutscht, machte die Nord – also die Nordtribüne des Tivolistadions – zu seinem zweiten Wohnzimmer und zählt heute zu den führenden Verrückten Köpfen seiner Generation.
Die Verrückten Köpfe wurden 1991 gegründet und sind damit die älteste organisierte Fan- oder Ultras-Gruppe Innsbrucks. Der Trend, sich als Fan gruppe zu organisieren, schwappte damals aus Italien über, wo sogar der Name der Wacker-Fans herkommt: Die Supporter von Vicenza Calcio nennen sich „teste matte“ – Verrückte Köpfe.
SCHWIERIGE ZEITEN.
Am Tag vor dem Spiel in Oberperfuss haben die Verrückten Köpfe ihren 30. Geburtstag unter den Bögen in Innsbruck gefeiert – den sie eigentlich letztes Jahr hätten feiern wollen. Des wegen sind heute von der ältestdienen den Fangruppe nur wenige Vertreter da. Oder nur die, die sich trotz erheb lichen Konsums noch auf den Beinen halten können. Einigen gelingt das nicht: Ein älterer Herr setzt sich sicht lich angeheitert auf den Boden, trinkt sein Bier und isst Frankfurter. „Inns
brucker Jungs, holt euch den Sieg für uns“, ist zu hören, als Wacker bereits in der neunten Minute in Führung geht.
Eine turbulente Zeit liegt hinter dem Verein und damit auch hinter den Verrückten Köpfen. Die letzten zwei Jahre kann man so zusammenfassen: Abstieg in die Zweite Liga, dann Inves tor, dann kurze Hoffnung, dann bittere Enttäuschung, dann Insolvenz und dann Tiroler Liga.
DIE EINZIGE KONSTANTE.
„Die Veränderung ist die einzige Kon stante im Leben eines Wacker-Fans“, sagt Martin*, „und die Liebe zum Verein natürlich auch.“ Die würde nie vergehen. Ganz egal, wie schwer er es einem macht.
Martin ist einer der ältesten Verrückten Köpfe. Er war bereits mit 12 oder 13 Jahren zum ersten Mal im Tivoli – auf der Süd. Vor ihm die Nord kette und darunter die mit Stachel draht eingezäunte Nordtribüne, auf der lauter Hallodris in Kutten standen, Bier tranken und hin und wieder Fangesän ge anstimmten. Er wusste: „Da möchte ich auch hin.“ Auch er wollte, dass alle wissen, dass er seinen Verein so liebt,
dass man ihn in eine Hochsicherheits zone sperren müsste. Mit 15 schloss er sich den gerade frisch gegründeten Verrückten Köpfen an.
MOTA POTS.
Diese Entscheidung hat sein Leben ge prägt: Er durfte die Meisterschaftsfei ern in den frühen 2000ern miterleben, Fiorentina auswärts im Europacup, Pasching auswärts mit der anschlie ßenden Aufstiegsfeier. Außerdem wird er sich immer an das Spiel gegen Straßburg erinnern, bei dem seine Köpfe und er mit einem Transparent ein Zeichen gegen Atomkraft setzen wollten, jemand aber den Schriftzug falsch herum aufhängte und man darauf so was wie „MOTA POTS“ statt „STOP ATOM“ lesen konnte.
Unvergessen bleiben auch die unzähligen Nachmittage beim Basteln in etwas versifften Wohnungen mit ausgeleierten Couches, einer Menge Rauchutensilien sowie einem Commo dore 128, der später durch modernere Konsolen ersetzt wurde.
Stolz sind sowohl Patrick als auch Martin auf das Schwein, das beim Der by gegen Salzburg 2015 aufgeblasen
sind die Fans von der Nord wir singen Innsbruck immerfort.“
wurde: „Eine ungeheure Schmach für unsere Erzfeinde“, wie Martin schmunzelnd sagt. Die notwendigen Pressluftflaschen brachten zwei als Cateringmitarbeiter verkleidete Ver rückte Köpfe ins Stadion.
MIT NICHTS ZU VERGLEICHEN. Heute spielt ihr Verein in der Tiroler Liga – weit weg von den Rivalen aus Salzburg. Die Oberperfer Gastgeber geben sich nicht geschlagen. Ihre Fans wirken aber etwas eingeschüchtert ob des Innsbrucker Besuchs. So viele Lie der haben sie nicht. Sie können nicht 90 Minuten lang Stimmung machen, auch wenn ihre gerade am letzten Platz der Tabelle stehende Mannschaft in Blau-Weiß ein wenig Motivation vertragen könnte.
„Wir sind die Fans von der Nord, wir singen Innsbruck immerfort“, ist aus dem Wackerblock zu hören, als es den Oberperfern tatsächlich gelingt, auszugleichen. „Es ist egal, wie es steht“, sagt der Vorsänger der Innsbru cker Fans: „Es geht weiter.“
„Die Gemeinschaft hier ist das Großartigste, was es gibt“, sagt Pa trick. Die sei nicht mit einer Vereins mitgliedschaft vergleichbar, ja nicht einmal mit einer Freundschaft. Ziel ist es, die Mannschaft auf dem Feld zu supporten. Dafür ist man bereit, vieles auf sich zu nehmen. Man plant aufwen dige Choreografien, schaut sich an, was andere Fangruppen so machen, überlegt, welche Werte man vertreten
möchte und wie man seine Botschaft vermitteln will.
Auf der Innsbrucker Nord wird nicht selten auch über Vereinsstatuten und Ähnliches gesprochen. Denn: Wie es mit dem Verein weitergeht, weiß derzeit niemand. Noch immer stehen Schulden im Raum. Noch immer ist die Geschichte mit dem Investor, dem Kernmitglied, nicht geklärt. Noch immer steht der Gang in die Zweite Klasse, die unterste Liga im Tiroler Fußball, im Raum. „Der Scherbenhau fen ist noch immer da“, sagt Martin.
ES IST WURSCHT.
„Corona hat alles komplizierter gemacht“, erklärt er. „Wir durften zum Teil nicht mehr ins Stadion und mussten uns was überlegen, um nicht in Vergessenheit zu geraten.“ Sticker und Graffitis sollten das Problem lösen. Überall, wo es nur ging, sollten sie angebracht werden – was man heute sieht, wenn man aufmerksam durch die Stadt geht. „Aber mit Corona fanden auch die Mitgliederversamm lungen nicht mehr wie gewohnt statt“, meint Patrick, was einige ausgenutzt hätten, um den Verein vermeintlich umzustrukturieren und zukunftsfit zu machen. Das Ergebnis dieser Maßnah men sieht man heute in Oberperfuss –wo allerdings die Stimmung unter den Wackerfans ziemlich gut ist.
„Wacker Innsbruck, du bist in mei nem Herz, in meinem Herz“, ertönt es von Süden am Oberperfer Sportplatz.
„Aus der Liebe zu dir da entstand dieses Lied ich bin froh dass es dich gibt Wacker Innsbruck allee.“
geben, ist es fraglich, für wie viele Fans die Tiroler Liga über Jahre attraktiv blei ben wird.
tiroler.at/karriere
„Wir haben uns wieder zusammenge rottet und spüren, dass wir ein ent scheidender Faktor sind, damit es auch in Zukunft einen Wacker Innsbruck gibt“, sagt Martin. Auf die Verrückten Köpfe, die anderen Fangruppen und nicht organisierten Fans komme es an. Dann werde es hoffentlich bald auch sportlich bergauf gehen. „Noch ist es lustig“, sagt auch Patrick. Sollte es aber bald nicht einen Hoffnungsschimmer
„Aus der Liebe zu dir, da entstand dieses Lied, ich bin froh, dass es dich gibt, Wacker Innsbruck, allee.“ Letzte Minute der regulären Spielzeit. Oberper fuss startet einen unmotivierten Angriff, durchbricht die Innsbrucker Verteidigung – und trifft. Ein Wacker-Fan am Geländer hinter dem Oberperfer Torwart wirft seinen halben Becher Bier direkt vor sich auf den Boden. Der Schaum fällt auf ihn und seine enttäuschten Kumpels, von denen kein einziger protestiert. Die Stille ist sehr laut am südlichen Ende des Sportplatzes in Oberperfuss.
„Es ist wurscht“, schreit der Vorsän ger, ohne sich beirren zu lassen, „es geht weiter! Wir singen weiter!“
TOP ARBEITGEBERIN
SERIE
Hey Innsbruck, schau dir das mal an!
Was wir von anderen Städten lernen können
Retournieren statt wegwerfen
Schweden
In den Lagerhallen der angren zenden Recyclingfabrik wird sor tiert, was von den abgegebenen Waren wo im Einkaufszentrum weiterverwertet werden kann.
Secondhandläden, in denen man gebrauchte Produkte kaufen kann und so zur Abfallvermeidung beiträgt, existieren in vielen Städten. Wer in diesem Bereich Innovation finden will, muss ins schwedische Eskilstuna blicken. Dort findet sich das erste Einkaufszentrum, das sich voll und ganz der Wieder- und Weiterverwertung verschrieben hat.
Text: Philipp Buchacher
Kaufen, gebrauchen, weiter verwenden: Alten Möbeln wird im ReTuna Einkaufszentrum neues Leben eingehaucht.
Und Innsbruck?
Die schwedische Stadt
Eskilstuna mit ihren 67.000 Einwohner:innen ist den meisten wohl kein Begriff. Am bemerkenswertesten war an der rund 100 Kilometer west lich von Stockholm gelegenen Stadt vermutlich, dass die Sängerin Anni-Frid Lyngstad von dort stammt, eines der As der schwedischen Popgruppe ABBA. Das hat sich geändert, seit dort vor einigen Jah ren ein ganz besonderes Einkaufszentrum eröffnete. Denn im ReTuna Einkaufszentrum sind alle angebotenen Produkte entweder repariert, re- oder upcycelt.
Aus alt mach neu.
Wie viele andere Städte hatte auch die Stadtregierung von Eskilstuna mit einem immer größeren Abfallberg zu kämpfen. Um diesem entgegenzuwirken, beschloss man, den Fokus stärker auf das Thema Nach haltigkeit zu legen. So wurde 2015 neben dem städtischen Recyclinghof das ReTuna Einkaufszentrum eröffnet. Der auf den ers ten Blick ungewöhnliche Standort hat aber einen Grund, denn beide Gebäude arbeiten Hand in Hand.
Das funktioniert so: Personen können bei der Recyclingstelle ihre alten Waren abgeben. Mitarbeiter:innen führen im Depot dann einen ersten Check durch: Was kann repariert, was weiterverwendet werden und was gehört auf den Müll? Produkte,
deren Lebenszeit noch nicht abgelaufen ist, werden dann in den jeweiligen Shops im Einkaufszentrum verteilt. Dort wird den Waren anschließend durch Reparatur und Upcycling neues Leben eingehaucht.
Eine neue Normalität. Was ist aber der Vorteil dieser Art eines Einkaufszentrums? Secondhandläden lassen sich in Innsbruck und anderen großen Städten auch finden. Mehr ist es ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die ReTuna ausmachen. Zum einen wird man bei der Abgabe von Gegenständen im Recyclinghof selbst schon zum Teil der Wiederverwertungskette und achtet stärker darauf, was man denn so wegwirft. Zum anderen werden Ressourcen geschont und unnötiger Müll vermieden.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Natur des Einkaufszentrums an sich. Die dort beheimateten Geschäfte sind die gleichen, die man in jedem Einkaufszentrum findet, doch die Wirkung ist anders. Vom Buchüber den Spielzeug- und Kleiderladen bis hin zu einem Computershop und einem Ikea findet sich im ReTuna die klassische Palette an Geschäften. Nur bieten diese Läden eben alle reparierte oder upcycelte Waren an. Das vertraute Konzept des Ein kaufszentrums als Ort, wo man alles findet, ist für Besucher:innen gegeben, durch das Umfeld aber werden sie einfacher an die Idee herangeführt, statt neuen Produkten lieber re- oder upcycelte Waren zu kaufen.
Das Konzept scheint aufzugehen. Mit dem Einkaufszentrum konnten laut der Stadtverwaltung 50 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Mittlerweile schreiben die Läden auch schwarze Zahlen. Man wolle mit ReTuna eine Inspiration für zukünftige Generationen sein, so die Stadtregierung auf ihrer Website. Eine Inspirationsquelle für andere Städte bieten Eskilstuna und ihr Einkaufszentrum damit auf jeden Fall.
Auch bei uns gibt es in der ganzen Stadt verteilt bereits das eine oder andere Upcyclingangebot. Eine Auswahl:
Repair Café Tirol, Sillgasse 8
Nadelöhr Nähcafé, Defreggerstraße 18
Caritas Abrakadabra, Kaiser-JosefStraße 9
Die Diele – Vintage Store, Innstraße 43 Upcycling Studio, Bachlechnerstraße 46
re.paro – Verein für Reparaturkultur, Hallerstraße 1
DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES VVT ERMÖGLICHT.
Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft gibt es viele. Die Serie „Hey Innsbruck, schau dir das mal an“ widmet sich Best-PracticeBeispielen aus aller Welt und zeigt, was andere Städte für eine nachhaltige Zukunft tun.
AK TIROL BERÄT IM OKTOBER BEI DER LEHRE4YOU
Bei der 1. hybriden Lehrlingsmesse von 17. bis 19. Oktober ist auch die AK Tirol mit einem Stand in der Olympia World in Innsbruck vertreten.
FAMILIENTAG & FÜHRUNGEN
Zum Auftakt am Mo. 17. Oktober gibt es einen Familientag und die Lange Nacht der Lehre, er steht allen Interessierten von 14 bis 22 Uhr offen.
Am Di. 18. Oktober und am Mi. 19. Oktober werden von 9 bis 14 Uhr angemeldete Schulklassen bei Führungen durch die Messe begleitet. Von 13 bis 16 Uhr können sich sowohl angemeldete Schulklas sen als auch Besucher selbständig informieren.
Virtuelle Plattform. Die Messe wird live übertragen und ist insge samt 365 Tage auf lehre4you.at/tirol abrufbereit.
Bei Fragen zum Thema Lehre hilft das Team der AK Jugendabteilung bei der lehre4you in Innsbruck und unter 0800/22 55 22 – 1566.
Lehre4you lautet das Motto der 1. hybriden Lehrlingsmesse, bei der sich Jugendliche ab 12 Jahren in der Olympiahalle Innsbruck oder virtuell über rund 1.400 offene Lehrstellen in 125 Berufsfeldern informieren können. Auch die AK Tirol ist mit einem Stand vertreten und berät zu Wegen durch die Lehre. Der Eintritt ist frei.
Früh schon sollen Jugendliche entscheiden, welchen Beruf sie einmal ausüben möchten. Als Hilfestellung findet heuer wieder die traditionelle Lehrlings messe statt, allerdings als völlig neues Format: als 1. hybride Lehrlingsmesse lehre4you, die von 17. bis 19. Oktober in der Olympiahalle in Innsbruck besucht werden kann – und 365 Tage auch über lehre4you.at/tirol zugänglich ist!
LIVE IN TIROL.
Lehrlinge stellen Projekte vor, Tiroler:innen erzählen, wie sie Karri ere mit Lehre gemacht haben, Firmen
präsentieren ihren Betrieb, es gibt Podiumsdiskussionen, eine Berufsrallye, einen Aufsatzwettbewerb u. v. m.: In der Olympiahalle Innsbruck wird die Lehre in all ihrer Vielfalt präsentiert. Insgesamt stehen 125 Berufsfelder mit 1.400 offenen Lehrstellen zur Wahl, ob im Tourismus, in Gewerbe und Handel oder in der Industrie.
AK-TIROL-STAND BESUCHEN!
Natürlich findet ihr in der Olympiahalle Innsbruck auch das Team der AK Jugend abteilung. Die Expert:innen informieren zu arbeitsrechtlichen Fragen, was für die Berufsschule oder bei der Lehrlingsfrei fahrt gilt, und auch zu den Gutscheinen für Nachhilfe in Mathe, Englisch und An gewandter Wirtschaftslehre, die bei der AK Tirol kostenlos angefordert werden können. Außerdem erklären sie, welche weiteren Bildungswege nach der Lehre offenstehen.
Der Eintritt zur lehre4you ist frei. Die 1. hybride Lehrlingsmesse wird präsentiert und finanziert von den Partnern Land Tirol, AK Tirol, AMS Tirol, IV Tirol, Kronehit und WK Tirol.
Das Team der AK Jugendabteilung berät und hilft bei allen Fragen zur Lehre unter Tel. 0800/22 55 22 – 1566.
KONTAKT & INFO
AK Tirol, Jugendabteilung Innsbruck, Schöpfstraße 2 Tel. 0800/22 55 22 – 1566 jugend@ak-tirol.com
Drei Seiten Mobilität
Buchstäblich lehrreich
Informationen, Orientierungshilfe und mehr finden angehende Lehrlinge bei der Lehre4You-Messe in Innsbruck. Auch die IVB sind mit einem Stand vor Ort.
Bei Lehre4You dreht sich alles rund um das Thema Lehre. Dem entsprechend umfrangreich ist auch das Programm der Messe, die vom 17. bis 19. Oktober in der Innsbrucker Olympiaworld stattfindet: BesucherInnen können dort etwa unter anderem mit Lehrlingen aus verschiedenen Betrieben reden, bei zahlreichen Hands-on-Stationen diverse Lehrberufe ausprobieren oder sich bei der Langen Nacht der Lehre einen Überblick über das aktuelle Lehrlingsangebot verschaffen.
Es gibt aber nicht nur die Möglichkeit, Lehrberufe und -betriebe vor Ort anzuschauen: Als erste hybride Lehrlingsmesse in Tirol bietet Lehre4You nämlich auch virtuelle Rundgänge an. So findet garantiert jeder den passenden Lehrbetrieb. Infos auf www.lehre4you.at/tirol
Lehrlinge gesucht!
Hergehört!
Zuhören und mitsingen – das ist das Motto von „Innsbruck singt“ am 26. Oktober.
Blickfänger und Hingucker
Viel Kunst gibt es Ende Oktober auf der ARTfair in der Olympiaworld zu sehen.
Viel Gesang gibt es am Nationalfeiertag in Innsbruck. Dann sind nämlich wieder verschiedene Chöre im Rahmen von „Innsbruck singt“ in der Stadt unterwegs, um ZuhörerInnen mit Liedern aus aller Welt zu erfreuen – wobei auch Mitsingen ausdrücklich gewünscht ist. Anzutreffen sind die Chöre in der Altstadt (ab 14:00 Uhr), in der Maria-Theresien-Straße und erstmals in der „Kulturtram“ der Straßenbahnlinie 3 (von 11.00 bis 15.00 Uhr), wo der Originalchor von „Monster und Margarethe“ der Volksschauspiele Telfs auftreten wird.
Hunderte Stimme bringen die Stadt zum Klingen 18.Juni 2022 · 14 Uhr · Innenstadt Innsbruck Eine Kooperation von Stadt Innsbruck/Kulturamt und Chorverband Tirol
Hunderte Stimmen bringen die Stadt zum Klinge 26.Oktober 2022 · 14–17 Uhr · Maria Theresienstraße und Altstadt
Natur im Fokus
Im Oktober findet das 21. Innsbruck Nature Film Festival statt – mit 50 Filmen aus aller Welt.
Vom 27. bis 30. Oktober geht in der Innsbrucker Olympiaworld die ARTfair über die Bühne. Dafür finden sich KünstlerInnen aus 20 Nationen in der Tiroler Landeshauptstadt ein, wobei neben etablierten auch aufstrebende junge Kunstschaffende sich die Ehre geben. Unter anderem sind Werke von Paul Flora, Eva Schlegel und Mr. Brainwash alias Banksy zu sehen.
Mehr Infos gibt’s auf www.artfair-innsbruck.com
Gewinnspiele
Beim Innsbruck Nature Film Festival (INFF) dreht sich alles um Natur, Umwelt und gutes Leben. Insgesamt werden bei dem renommierten Wettbewerb zwischen 15. und 18. Oktober im Metropol Kino 50 Filme gezeigt – von animierten über Kurz- bis hin zu Langfilmen. Zudem wird auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten. Infos gibt’s unter naturefestival.eu, Tickets unter metropol-kino.at
Die IVB verlosen jeweils 2 x 2 Eintrittskarten für das INFF und die ARTfair. Um teilzunehmen, einfach eine Mail mit dem Kennwort „INFF2022“ bzw. „ARTfair2022“ an verlosung@ivb.at senden. Viel Glück!
Übrigens: Sowohl beim INFF als auch bei der ARTfair gilt das Veranstaltungsticket jeweils 60 Minuten vor und nach der Veranstaltung als IVB-Ticket in der Kernzone Innsbruck.
IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH; Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck, T +43 512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: Shutterstock, Chorverband Tirol, Terra Mater Studios GmbH/Roman Barats, Die Fotografen
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TRINKEN
isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.
ESSEN
Es ist keine gastronomische Auferstehung geplanT.
NO CITY FOR
Alles Augustiner,
Biergarten-Vielfalt
einem
Zugegeben, es ist ein köstliches Bier – gar nicht zu vergleichen mit den meisten heimischen Brauergüssen, die großteils im Besitz des Einheitsbrei-Bier-Giganten Heineken stehen und nach ein paar Gläsern schnell ein Völlegefühl ver mitteln, als hätte man einen Fußball verschluckt. Süffig und sanft im Geschmack kommt so ein Augustiner daher, in Innsbruck wahlweise im Stiftskeller oder im Bierstindl . Beiden Locations ist jedoch gemein, dass sie kulinarisch, positiv formuliert, wenig, negativ formuliert, meist unangenehm überraschen. So sind die Speisen meist in Sekundenschnelle (und oft vor dem
Bier) am Tisch, zur Bierqualität verhal ten sich diese jedoch meist komplementär.
Verfügt das Bierstindl über einen schönen Garten, kann der Stiftskeller mehr auf eine Betonwüste verweisen, Schweizerhausatmosphäre kommt hier wenig auf, was dem Erfolg der Location keinen Abbruch tut. Man munkelt näm lich, dass der Stiftskeller Innsbrucks umsatzstärkste und erfolgreichste Ein zelgastronomie darstellt. Oder anders formuliert: Das Konzept Bierlokal ist in Innsbruck sehr beliebt und es gäbe hier noch Platz. Die beiden Top-Locations für einen solchen sind aber leider Ge schichte:
1.Aus für Löwenhaus
Das Cammerlander-Relikt am Inn hat ja schon länger geschlossen und seine besten Tage wohl hinter sich, sollte es solche überhaupt gegeben haben. Immo-Eigentümer und InnsbruckHotelier Penz plant hier angeblich keine gastronomische Auferstehung, sondern Wohnungen und Apartments .
2.
Warten auf Hofgarten
Pleite, Brand und wilde Gerüchte. Die Hofgarten-Geschichte ist bewegt und dennoch erinnert sich Innsbruck gerne an den schönen Biergarten und lange Partynächte. Die Spekulatio nen, was aus der Kultlocation werden könnte, haben jetzt jedenfalls ein Ende. Die Bundesgärten, auf deren Grund die Überreste der HofgartenVergangenheit stehen, wollen keine Nachtgastronomie mehr und so wer den leider viele rentable Konzepte wie eben ein großer Biergarten ver unmöglicht. Angeblich will man auf ein Tagescafé mit Souvenirshop setzen –von beiden hat Innsbruck mehr als genug, könnte man meinen.
Aus solchen Lokalen wird Großstadtholz geschnitzt. Das Marta im Viaduktbogen 70 – zur besseren Orientie rung gleich neben dem A Casa – setzt auf den Casual-Fine-Dining-Trend. Also schick essen gehen, ohne die Firmen klamotten dafür aus dem Keller holen zu müssen. Dabei werden wenn mög lich heimische Produkte angeboten, konkret zum Beispiel Alpengarnelen und dazu ein Zillertal-Bier. Abends von Dienstag bis Samstag kann man hier aus feinen, regionalen Menüs wählen, allesamt sehr lecker und fair im Preis. Zu Mittag (Dienstag bis Freitag von 11.30 bis 13.30 Uhr) geht es schnell und einfach zur Sache, zum Beispiel stehen
wechselnde Quiches oder das Signa ture-Sandwich mit warmem Roastbeef und hausgemachter Remouladensauce hier am Speiseplan. Wer das Marta für sich alleine haben will, kann für Feiern aller Art übrigens auch gleich das gan ze Lokal mieten.
Menüsregionale zum fairenPreis von Dienstagbis Freitag 11.30 bis13.30 Uhr.
ALLES SELLE, ODER
Szenegastronom Selcuk Coskun vulgo Selle hat Großes vor. Nach Jimmy’s, Wohnzimmer und derzeit L’Arc kommt jetzt ein richtig großer Wurf.
Seit Jahren prägt Selle das gastrono mische Leben in Innsbruck. Derzeit führt er gerade das L’Arc neben dem Kater Noster zu neu en Höhen. Seit 2018 be kannt für die von Barchef Dan kreierten Cocktails mit außergewöhnlichem Food-Pairing (neu im Pro gramm: Paprika Appletini mit gebeiztem Lachs), kann man auch von Neu erungen im Küchenteam berichten. Die neuen Chefs hören auf die Na men Markus und Eni und konnten sich im Aurelio in Lech bereits einen Namen machen. Das Premieren menü der beiden sollte man unbedingt probieren, Dienstag bis Samstag am Abend hat man dazu Gele genheit.
Die großen SelleNews kommen aber nicht aus dem L’Arc, sondern ganz aus der Nähe. Wer
sich gefragt hat, was sich denn da zusammenbraut, wie man es auf vielen Postern in der Stadt lesen kann, soll hier die Antwort erfahren. Selle ist dabei, dem Theresien bräu neues Leben einzuhau chen . Der Riesenladen, der seit Jahren leer steht, soll einer neuen Bestimmung zugeführt werden. Details bald an dieser Stelle, so viel sei aber verraten: Nach großem Umbau soll Innsbrucks neues GastroMekka rund um Ostern 2023 eröffnen
Theresienbräu NEU
Brennpunkt Kaffee
kommt nie
der
MARKUS UND ENI tauschten das Aurelio in Lech gegen das L’Arc in Innsbruck.
aufzuerstehen.
Für unsere beliebten Bäckerei-Cafés in Innsbruck und Umgebung suchen wir freundliche und motivierte VERKÄUFER*INNEN
Teilzeit & geringfügig (inkl. Wochenende)
Du hast Leidenschaft für besten Geschmack und Freude am Kontakt mit Kunden? Dann komm in unser Team und genieße viele Benefits wie z.B. gratis Warmgetränke oder unseren großzügigen Mitarbeiter-Rabatt aufs Ruetz-Sortiment. Mehr Infos findest du auf unserer Webseite. Bewirb dich noch heute - unser Familienunternehmen freut sich über Zuwachs!
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AUF WAS WIR UNS FREUEN!
Die neue In-Bar im ehemaligen Brixnerhaus steht kurz vor der Eröffnung.
Wie verraten hier schon mal den Namen: Fuchs und Hase wird das Werk von Georg (Futterkutter) und Hasi (Wilderin) heißen und am Dienstag, den 18. Oktober eröffnen. Die ersten Bilder vom neuen Lokal und mehr zum neuen Konzept mit Kultpotenzial gibt’s in der kommenden Ausgabe.
GEORG UND HASI werden euch bald im Fuchs und Hase gute Nacht sagen.
WO WIR NICHT WISSEN, WIE WIR DAS FINDEN!
Das altehrwürdige Café Sacher sperrt zu.
Zugegeben, wir hatten es fast ver gessen und jetzt, wo es uns wieder ins Gedächtnis gerufen wird, ist es Geschichte. Personalprobleme und fehlende Tourist:innen trafen hier wohl auf den Umstand, dass das Gürtler-Hotel in Seefeld künftighin den Namen Sacher tragen soll. Zumindest das verbleibende Personal dürfte dort eine neue Heimat finden.
DIE RÜCKKEHR DES KAISERS
Am 10. Oktober sperrt die legendäre Kaiserstube wieder auf.
Und zwar mit dem echten Kaiserstubenfeeling. Die traditionellen Speisen sollen ebenso beibe halten werden wie der eigene Lieferservice und Öffnungszeiten bis frühmorgens. Die ehemaligen Mitarbeiter:innen des Serviceteams wurden übernommen und das Küchenteam mit Chefkoch Marc Schwarz verstärkt. Zusätzlich soll es Neuerungen im Bar- und Tanzbereich geben. Die Kaiserstube ist seit 43 Jahren eine Institution in der Innsbrucker Nachtgastronomie und versorgt Partygänger:innen und Schlaflose bis zu später Stunde.
„Winter is coming“
MundArt bereitet sich auf die Kälte vor, kocht armenische Joghurtsuppe mit Gerste und lässt sich Leib und Seele erwärmen. von Flo Seidl
Zwiebeln fein würfelig schneiden, Kräuter zurechtzupfen, waschen und klein hacken. Die Frühlingszwiebel in Ringe schneiden.
Die Gerste mit 1,5 Liter Wasser und 1 Teelöffel Salz in einem großen Topf zum Kochen bringen und 15 Minuten bei mäßiger Hitze bissfest garen. Den Topf anschließend vom Herd nehmen. Etwa 250 ml Wasser nachschütten.
Während die Gerste kocht, die Zwiebeln mit der getrock neten Minze etwa 15 Minuten bei mittlerer Hitze in der Butter anschwitzen, bis sie weich ist. Anschließend zur Gerste geben.
In einer großen Metallschüssel die Eier mit dem Joghurt verrühren. Einen Teil der Gerste und der Kochflüssigkeit löffel weise unter die Eier-Joghurt-Mischung rühren, bis sich der Joghurt erwärmt, hat und dann die ganze Mischung zur Suppe gießen. Die Suppe nochmals bei mittlerer Hitze unter Rühren zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen, die ge hackten Kräuter und die Frühlingszwiebeln unterrühren, noch einmal mit Pfeffer und Salz abschmecken und heiß servieren.
Die Gerste
Sie zählt zu den ältesten Kulturgetreidearten, stammt aus dem Vorderen Orient und wächst auch auf wenig fruchtbarem Boden. Daher spielt Gerste in der biologischen Landwirtschaft eine große Rolle und ist – im Gegensatz zu Weizen – relativ glutenarm und außerdem reich an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen.
Auf den uralten Heiltrunk Gerstenwasser hat angeblich auch die kürzlich verstorbene Queen Elisabeth II. geschworen und die wurde weit über 90!
BilligerFetzen
Ausgehen ist teuer, gehört aber zu einem geregelten Studium einfach dazu. 6020 hat zehn Innsbrucker Bars und ihren jeweils billigsten Longdrink getestet.
Text: Haris Kovacevic, Denis Pscheidl
Babalon
So lief es ab: Wir klapperten zehn Innsbrucker Bars ab und bestellten überall den möglichst günstigsten Longdrink . Cocktails, Bier, Wein und Shots waren ausgeschlossen. Der Drink bekam für Geschmack eine Bewertung von 1 bis 5 und die Bar fürs Ambiente ebenso. Von der Summe der zwei Bewertungen wurde der Preis für das Getränk abgezogen. Ergebnis: Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis und unser Sieger.
Mit Marias Segen (mitten im Raum steht eine große Marienstatue) bekommt man hier einen respektablen Gimlet um läppi sche sechs Ecken samt Golfschlägerchen oder so zum Umrühren. Wobei es, be haupten wir mal, jedem passiert, dass er zunächst daran zieht, weil man es leicht mit einem Strohhalm verwechseln kann. Sonst ist das Babalon nicht unbedingt die Student:innenbar, weil es für diesen Schuppen schon die ein oder andere Hornhautschicht auf den Unterarmen vom Tresenlehnen braucht. Aber den Gimlet entweder mit Vodka oder mit Gin kann man sich gönnen.
Geschmacklich kann er überzeugen und bekommt nur wegen der Süße einen klei nen Punkteabzug 4,5 von 5. Das Babalon ist außerdem zuverlässig, aber als Ambi ente nicht irgendwie aufregend: 4 von 5
Kater Noster
Auf den ersten Blick erscheint der Flore ale mit 6,20 als günstigster Longdrink auf der Karte nach einer guten Option. Auf Nachfrage erfuhren wir jedoch, dass der gar keinen Alkohol enthält. Also entschieden wir uns für den Gin Tonic, der ebenso viel kostet wie jeder andere Dorfdisko-Schmaus – und eben genau so schmeckt, weil, ehrlich gesagt, Gin immer Gin ist und Tonic halt immer Tonic. Trinken kann man die gute Brühe aber wirklich im feinsten Ambiente des hippen Wilten, umgeben von Erst- und Zweitsemestern, die noch nicht die Flinte ins Korn geworfen haben.
Geschmacklich gibt es natürlich nichts zu bemängeln ( 5 von 5) und, wie ge sagt, ist das Ambiente im Kater auch top ( 5 von 5).
JohnMontagu
Wer die Höttinger Gasse anschauen und sich dabei einen reinstellen will, dem wird beim Raufgehen gleich hinter der ersten Linkskurve das John Montagu auffallen. Feund:innen des Schmuddel looks werden es zu schätzen wissen: Entspannte Leute, gute Musik und mehr als charmantes Ambiente. Tatsächlich sind hier auch die Drinks super. Leider etwas zu teuer und normalerweise etwas außerhalb eines durchschnittlichen Student:innenbudgets.
Für den Mule mit selbst gemachter Blaubeerlimonade gibt es glatte 5 von 5 Punkten und für das Ambiente ebenso.
Aktionen locken natürlich. 6020 hat einige davon: mittwochs und donnerstags gibt es die 3-4-5-Akti on zum Beispiel. Für 12 Euro gibt es entweder drei Longdrinks, vier Bier oder fünf Shots. Wir nehmen natürlich Longdrinks und sind vom Geschmack nicht unbedingt überzeugt . Noch dazu werden wir angewiesen, den eh schon kleinen Gastgarten zu verlassen, entweder rein oder auf die Wiese, heißt es.
Geschmacklich reicht es für 3, ambientetechnisch für ebenso viel.
La Cabana
Die Zwillingsbars, von denen eine La Cabana, die andere La Copa heißt, wer den in der Regel als eine Bar gesehen (Copacabana genannt) und abgesehen von einem Dart-Automaten und einem Open-Mic jeden Dienstag gibt es hier eigentlich nichts zu entdecken. Es ist ein fach eine stinknormale Bar, bei der man nichts falsch, aber auch nichts richtig ma chen kann. Sie ist etwas abgeranzt , aber besonders preiswert ist sie dafür nicht.
Geschmacklich kann der Malibu Orange nicht überzeugen, dafür schmeckt er ziemlich stark: 2 von 5 Punkten. Das Ambiente ist schwer zu beurteilen. Egal, wo man sich hinsetzt, man hat das Gefühl, man sitzt im hintersten Eck oder muss sich jedes Mal ducken, wenn ein Dartpfeil durch die Gegend fliegt. 2 von 5
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Wer nicht weiß, was mit Umdrehungen in einem Longdrink gemeint ist, sollte unbedingt einen Whisky Cola im Prometheus bestellen. Das Gleiche sollte jemand tun, der meint, bei einem Long drink könne man nichts falsch machen. Zwischen den beißenden Schlücken streift man durch die L-förmige Kneipe und fragt sich, wie etwas so Legendä res so schlecht altern konnte. Für das Rauchverbot kann das Promml natür lich nichts, aber Drum’n’Bass laufen zu lassen? Diese Entscheidung wurde offenbar bewusst getroffen.
Geschmack reicht es für 2 der 5 möglichen Punkte. Das Ambiente erhält ebenso viel.
FAZIT: Den billigsten Fetzen bekommt ihr ganz klar daheim. Trinken zum Hofer-Preis quasi. Wer seinen Freunden aber die zugemüllte WG nicht zumuten kann oder ganz einfach mal raus will, findet in Innsbruck, was er oder sie sucht. Von sehr billigen bis hin zu sehr guten Drinks oder auch beides. Und das je nach Bar in einem geilen Ambiente.
Sillwerk
Der Kenner wird wissen, dass der Moscow Mule mit Vodka statt mit Gin (London Mule) gemacht wird. Im etwas abseits der üblichen Pfade ge legenen Sillwerk kann man einen mehr als genießbaren Drink dieses Namens für einen sehr vernünftigen Preis bestellen. Schafft man es, die Autos und Straßenbahnen, die über die Amraser Straße brettern, zu igno rieren, kann man sich am Plätschern der Sill und an den Gesprächen der anderen Gäste hier erfreuen.
Geschmack erhält 5 von 5 Punkten und das Ambiente 4 , da trotz gelun gener Bemühungen der mehrspurige Leipziger Platz kein Place to be werden kann.
MOSCOWMULE
Moustache
Wenn man will, dass es für wenig Geld richtig knallt , sollte man hier nicht nach dem billigsten Getränk in der Karte su chen, sondern nach einem Peng fragen. Hinter dem mysteriösen Namen steckt im Grunde Asbach-Cola, und sagen wir so: Ein Alkopop ist das Ding nicht, für einige bedeutet er auch eine kurze Zeitreise in die eigene Dorfjugend. Moustache ist ansonsten ein gemütli cher Laden, mit ruhigeren Ecken und sogar einem Gastgarten am Domplatz, der aber im Herbst nicht soo interessant ist, sondern eher, wenn es mal wieder wärmer wird.
Peng
,
Weli
So manchen Drink
bekommt man hier um läppische 5 Euro. Zwar nicht immer so, wie man ihn sonst gewohnt ist, aber immerhin: Der Big-Lebowski-Drink wird mit Milch statt mit Sahne gereicht, ist geschmacklich dafür aber dennoch völlig okay. Im legendären Schuppen unter den Bögen kann man nicht nur mit Freund:innen einen heben, sondern auch Familien beim Karten-, Risiko- und Monopoli-Spiel treffen.
Geschmacklich gibt es 3, für das Ambiente 4 Punkte.
Zappa
Es kennt zwar jeder die Bar, die nach dem legendären, für seine satirischen Texte bekannten Musiker benannt ist, doch gilt sie für viele dennoch als Geheimtipp Gute Mu sik, cooles Interieur und lauter Kleinigkei ten, die den Laden charmant machen – eine typische Studentenbar, die so manchem zeit seines Studiums als zweites Wohnzim mer gedient hat.
Wer zeitlich etwas flexibel ist, kann im Zappa besonders günstig trinken. Jeden Tag von 18 bis 20 Uhr ist Happy Hour, in der alle alkoholischen Cocktails 3 Euro weniger kosten. Der Long Island Ice Tea sogar 4 Euro weniger. Außerdem gibt es alle Drinks auch zum Mitnehmen. So kann man seinen Cocktail zum Beispiel auf der Innmauer genießen.
Der Amaretto Apfel ist leider viel zu süß und bekommt 3 von 5 möglichen Punkten. Das Ambiente überzeugt aber auf voller Linie: 5 von 5
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Ein klarer Fall von ...
Es ist wieder so weit: Scharen an wissbegierigen Erstis strömen nach Innsbruck. Wer wohin gehört und was es im Umgang mit den verschiedenen Gruppen zu beachten gilt. Wir haben für euch die wichtigsten Klischees zusammengefasst und dabei tief wie genüsslich in die Stereotypenkiste gegriffen.
Text: Leonie Werus, Denis Pscheidl
Monika Cichoń
SPORTLER:IN
STECKBRIEF:
Ä
ußerlich unterscheiden sich Sport studierende nur wenig von ihren Altersgenoss:innen – gehört man doch in Innsbruck ohne Ski am Gepäckträ ger oder Fahrrad im Hausflur sowieso eher zur Ausnahme. Mit ihren schier nicht enden wollenden Möglichkeiten, sich in der freien Natur auszupowern, zieht die Landes hauptstadt die Träger:innen der hautengen T-Shirts und Jogginghosen an wie das Licht die Motten. Nirgendwo lassen sich Theorie und Praxis besser vereinen als in der Sport stadt Innsbruck – und das bevorzugt sieben Tage die Woche. Auf der 100-Meter-Bahn oder im Schwimmbecken: Auch die Freizeit wird fast ausschließlich auf dem USI-Gelände verbracht. Am Wochenende übertrumpft man sich schließlich gegenseitig mit den längsten Skitouren, den actionreichsten Biketrails und den anspruchsvollsten Klettersteigen. Muskel kater? Cheat Day? Fehlanzeige.
Jusler:in
Inspiriert von Papas eindrucksvol len Plädoyers im Gerichtssaal und Mamas erfolgreich ausverhandelter Scheidungsabfindung, zieht es die Anwält:innen und Richter:innen von morgen in die Hörsäle der Juridischen Fakultät. In Anzug und Kostüm, zumindest aber im von Pferd oder Krokodil gezierten Polohemd, lauschen sie gebannt den Wor ten ihrer Vortragenden, die Brille auf der Nase mehr als intellektuelles Accessoire denn als Sehhilfe tragend. Der Rest der Zeit wird in der Bibliothek verbracht –darum bemüht, gesehen zu werden und jedem, der es hören will oder nicht, klar zumachen, dass das Studium der Rechts wissenschaften alles andere als trocken ist. Und Paragrafen auswendig lernen?
Das Spannendste der Welt.
Lieblingsgetränk:
Wirtschaftler:in
Die Schule ist vorbei, der Rausch der Matura- oder Abifeier ausge schlafen. Und jetzt? Auf jeden Fall studieren. Die Akademikereltern zahlen ja. Nur was? Wo ist klar. In Innsbruck. Da kann man Skifahren. Zum Glück gibt es hier einen Studiengang ohne Aufnahmetest mit genügend Plätzen, um gefühlt halb Innsbruck aufzunehmen. Wirtschaftswis senschaften. Der sichere Hafen für alle, die keine Ahnung haben, was sie eigentlich wollen. Im ersten Semester versucht man sogar noch die Vorlesungen zu besuchen, ehe man merkt, dass das Ganze so span nend ist wie eine Doppelstunde Mathe um drei Uhr nachmittags. Warum? Weil es genau das ist. Also setzt man sich auf die Sowi-Wiese und trinkt Kaffee oder pfeift sich in der Mensa zum hundertsten Mal ein Schnitzel rein.
Stammlokal:
wie die Segabar Accessoires: Frauen: Minirock, Männer: Cargo Shorts und Polohemd Berufsaussichten:
JOBCASTING
Wir sorgen für die Kirsche auf der Torte
KARRIERE DIE SCHMECKT
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WANN?
Do, 13. Oktober 2022 | 09:00 - 11:00 Uhr
WO?
LANDECK Bruggfeldstraße
Galerien; Andreas Hofer Straße
Straße
Geisteswissenschaftler:in
D er berühmte Geiwi-Turm, das architektonische Wahrzeichen Innsbrucks, beheimatet eine ganze Reihe an gerne als brot los bezeichneten Studiengän gen. Von Philosophie über Kunstgeschichte bis Ethnologie können die Taxifahrer:innen von morgen – insofern es diese Branche dann noch gibt und die Armen nicht auf der Straße sitzen – dort alles studieren, was keiner braucht. Der Stil ihrer Kleidung spiegelt dabei den des Gebäudes wider. Jemand - Entschuldigung „jemensch“ – der an der Geiwi studiert, ist natürlich politisch höchst korrekt. Auch im täglichen Sprach gebrauch wird gegendert, was das Zeug hält. Wer Begriffe wie „NC-Flüchtling” verwendet, ist sowieso schon unten durch.
Langzeitstudent:innen sind ein Exemplar, das in quasi allen Fachrichtungen zu finden ist. Er oder sie hat herausge funden, dass Studieren die schönste Zeit des Lebens ist, und will diese auf keinen Fall enden lassen. Freund:innen im eigenen Studien gang haben Langzeitstudierende seit Jahren keine mehr – sie sind ja auch nie an der Uni. Menschen lernen sie in der WG oder beim Feiern kennen, was sie übrigens besonders gerne tun. Meistens sitzen sie bis zum Abend des darauffolgenden Tages mit großen Pupillen in irgendeinem Wohnzimmer, nachdem sie um acht Uhr morgens aus den Bögen gestolpert sind. Um sich ein Leben auf einem teuren Pflaster wie Innsbruck leisten zu können, jobben sie meist in Bars.
STECKBRIEF:
Lieblingsgetränk: Bier Stammlokal: Emma oder was anderes in den Bögen Accessoires: Seit fünf Jahren ab gelaufener Studierendenausweis Berufsaussichten: Weiterhin studieren
Deutsche:r
Die mehr oder weniger liebevoll „Piefke“ genannten Nachbar:innen aus dem Norden trifft man in Innsbruck zuhauf. In manchen Studiengängen wie Psychologie gibt es sogar mehr Deutsche als Einheimische. Das liegt zum einen an den Bergen, was die „Deitschn“ auch nicht müde werden immer wieder zu betonen, aber vor allem am nicht vorhandenen Numerus clausus hierzulande. Die Integrationsbemühun gen enden meistens bei den Worten „zach” und „fix”. Denn die Mehrzahl der Deutschen weiß, dass sie die Alpenhauptstadt nach dem Studi um wieder verlassen. Außer sie gründen ein Burrito Restaurant oder eine Bar mit cleverem Wortspiel.
STECKBRIEF:
Lieblingsgetränk: Bier, aber nur aus Bayern Stammlokal: John Montagu Accessoires: Deutschlandtrikot
KENNST DU DEINE TALENTE?
Du stehst vor deiner ersten großen beruflichen Ent scheidung und bist dir nicht sicher, wohin die Reise gehen soll?
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Die Talent-Card gibt damit Antworten auf folgende zentrale Fragen:
Welche schulischen und beruflichen Neigungen und Interessen bestehen?
Welche Begabungen, Stärken und Fähigkeiten liegen vor?
Welche weiterführende Schule oder welcher Lehrberuf passt am besten?
Damit gewinnst du und deine Eltern Klarheit und Sicherheit für den weiterführenden Schul- und Berufsweg.
MCIler:in
Dass der Alltag an einer Fachhochschu le mit seinen fixen Stundenplänen und Prüfungsterminen dem in Schulen nicht unähnlich ist, steht außer Frage. Böse Zungen behaupten sogar, MCI-Studierende seien des Öfteren Hand in Hand in Zweierrei he anzutreffen. Außerdem hätten sie die Han dynummer der Studiengangbetreuer:innen –natürlich 24/7 für jegliche Anliegen, Wün sche und Beschwerden erreichbar – unter ihren Favoriten eingespeichert. In nur drei Jahren zum Bachelor, dafür aber mit viel Praxis und Gemeinschaftsgefühl, tragen sie ihren MCI-Sweater mit großem Stolz und wür den diese Art zu studieren um keinen Preis eintauschen.
Stammlokal: Sixty Twenty Accessoires: MCI-PopSocket am Handy Berufsaussichten: Management bei BMW oder Audi, denkt zumindest das MCI
Wenn man am Freitagmittag jemanden sieht, der mit Rollkoffer Richtung Haupt bahnhof poltert, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein:e Südtiroler:in. Pünktlich wie ein Uhrwerk sammeln sich diese komischen Vögel zum Ende der Woche am Hauptbahnhof, um gemeinsam in den Süden zu ziehen. Die Gründe für dieses atem beraubende Naturschauspiel konnten noch nicht vollends geklärt werden. Wissenschaftler:innen vermuten aber, dass es sich um eine Form von Heimweh handelt. Das würde auch erklären, warum sich der gemeine
Sü d tirol e r
ni
Die Schülerhilfe ist einer der führenden Anbieter von qualifizierten Bildungs-und Nachhilfeangeboten in Österreich und Deutschland. Seit über 40 Jahren bietet sie Schülerinnen und Schülern Nachhilfe in allen gängigen Fächern, für alle Klassen und Schularten.
Mediziner:in
den Mediziner:innen in der Regel ein offenes Ohr für jegliche gesundheitlichen Leiden ihrer Mitmenschen. Du hast dir beim Bouldern einen Muskel gezerrt? Klar, lass mich schnell mein Tape holen. Dein Knoten am kleinen Finger ist zurück, Oma? Ich werfe schnell einen Blick drauf, absolut kein Problem. Kein Famili entreffen vergeht ohne weitschweifige Schilderungen diverser Wehwehchen der Verwandtschaft. Kehren die Doctores in spe dann in ihr trautes Heim zurück, war ten für gewöhnlich meterhohe Stapel medizinischer Fachbücher – genauso wie ein knochiger Mitbewoh ner, der stets gute Dienste zur Vorbereitung auf die Anatomieprüfung leistet.
STECKBRIEF:
Lieblingsgetränk: Nicht so heikel, solange
alkoholhaltig
Stammlokal: Bugatti
Accessoires: Stethoskop und Sezierbesteck
Berufsaussichten: Hauptsache, sie können einen weißen Mantel tragen
DIGITALE BERUFE IN FRAUENHAND
AK und BFI bieten mit einem kosten losen Kurs jungen Frauen die Mög lichkeit, Einblick in Technikberufe zu sammeln.
Technische Berufe sind großteils immer noch Männerdomänen. Um das zu ändern, bieten das BFI Tirol und die Tiroler Arbeiterkammer jungen Frauen zwischen 16 und 32 mit dem Projekt „women@tech“ die Möglichkeit, in einem kostenlosen Kurs praxisnahes Grundwissen in technischen Berufen zu sammeln. Die Teilnehmerinnen erhalten im Lehrgang eine umfassende Grundausbildung, etwa in den Sparten Programmierung oder ITProjektmanagement. Gastvorträge und eine zweiwöchige Praxiswoche in Wattens run den das Programm ab. Bewerbungsschluss für die Kursteilnahme ist der 12. Oktober.
Wann?
Vom 7. November bis
10. Februar 2023
Wo?
Am BFI Tirol in Innsbruck und in der Werkstätte Wattens, Infotermin am 10. Oktober um 17 Uhr via Zoom
Näheres unter: www.bfi.tirol/womenattech
Shoppenwieichwill!
EINKAUFEN WIRD ZUM ERLEBNIS TRENDS, AKTIONEN & MEHR KUNDEN PARKEN LÄNGER GRATIS: 1,5 STUNDENPROGRAMM
IM KELLER
KELLERKONZERTE INNSBRUCK IM GOTISCHEN KELLEREinzigartiges Flair und ganz spezielle Akustik. Die Kellerkonzerte dienen als Möglichkeit in einer einzigartigen Location inmitten der Innsbrucker Innen stadt Livemusik verschiedener Genres zu erleben. An zwei Tagen treten unter anderem auf: Sharktank, Bibiza und Girlwoman.
8. OKTOBER
UHR
DAZWISCHEN SEIN
LAUWARM VON SERGEJ GRÖSSNER IM THEATER PRAESENT
Wie begegnet man der eigenen Sexualität, wenn sie als anders erscheint? Im Theaterstück „Lauwarm“ wird dieser Frage über die intimsten Momente des Menschseins nachgegangen. Ein autobiografischer Text von Sergej Gößner über seine Pansexualität und die Pubertät als queerer Mensch auf dem Dorf. Premi ere ist am 8. Oktober mit weiteren Aufführungen über den ganzen Monat hindurch.
Wir sind das Bier, Widerstand ist zwecklos!
22.
DESIGN IN INNSBRUCK
UND DESIGN MARKT IN DER MESSE INNSBRUCK
23. OKTOBER
Der Kunst- und Designmarkt ist Ende Oktober wieder in Innsbruck zu Gast und lädt zum Entdecken, Stöbern und Genießen ein. Rund
Aussteller:innen präsentieren neue Designs, einzigartige Produkte und faire Erzeugnisse. Von Kleidung, Möbel bis zu Schmuck und Malerei ist so einiges dabei.
SURFBRETT UND GITARRE DONAVON FRANKENREITER IN DER MUSIC HALL
Seit
einmal live auf der Bühne. Wolfgang Ambros und der No.1 vom Wienerwald, Klaus Eberhartinger, die EAV-Legende als Gailtalerin, Joesi Prokopetz als Knecht und Vater und Christoph Fälbl werden in der spektakulären Original-Inszenierung noch einmal die zahllosen Fans in Innsbruck begeistern.
17. OKTOBER
20 UHR MUSIKALISCHES SPIEGELKABINETT
MUSIK+ SAISONSTART IM SALZLAGER IN HALL
In seiner bereits 19. Ausgabe widmet sich die Veranstaltungsreihe neben Alter, zeitgenössischer und außereuropäischer Musik auch einigen Grenzgänger:innen. Schon zur Premiere am 17. Oktober zeigt sich das in der österreichischen Erstaufführung von Johannes Schöllhorns „specchio“, das ein Eintauchen in Klangwelten ermög licht und in seiner Interpretation eine Brücke zwischen Klassik und Moderne schlägt.
Sechs Gäste erscheinen für eine Reservierung in einem noblen Pariser Restaurant. Doch warum gerade sie zusammenkommen
erkennen sie erst
wer der mysteriöse Gastgeber
Laufe
IN DEN BÖGEN
CORONA IM P.M.K
Corona, die im Jahr 2017 gegründete vierköpfige Kombo, zeichnet sich vor allem durch melodische und groovige Melodien aus, die nahtlos in treibende Riffs mit hämmernden Drums übergehen. Derzeit wird am zweiten Album gefeilt, das 2023 erscheinen soll. Erste Kostproben
kann man vielleicht beim Auftritt am
Oktober zu
KONZERT
7. OKTOBER
UHR AKUSTIK STATT AUTOTUNE
MAVI PHOENIX IM TREIBHAUSDas im Frühjahr erschienene zweite Album „Marlon“ präsen tiert den Künstler Mavi Phoenix von einer sanfteren und weni ger Raplastigen Seite. Die neuen Stücke stellen Gitarrenriffs, Verstärker- und Synthiesounds stärker in den Mittelpunkt. Mit den neuen Songs und Band im Gepäck kommt Mavi am 7. Oktober ins Treibhaus.
OKTOBER
BACK TO THE 80S
HILBERG & D-TAX: HOUSE MUSIC CABARET “ IM STROMBOLIHilberg & D-Tax aus Linz gehören zu den Urgesteinen der österreichischen House- und Technoszene. Auf der Bühne geben die beiden die 1980er-Jahre-Discosuperstars Giorgio Merano und Donna D’Estate und begeistern mit Housebeats, die niemanden still stehen lassen. Ein grooviges und funky „House-Music-Cabaret“ steht für das Innsbrucker Publikum auf dem Plan.
Was bedeutet trans sein in unserer Gesell schaft? Diesem Thema stellt sich die Autorin Shon Faye in ihrem Werk „Die Transgender Frage“ und plädiert für ein Umdenken Richtung einer gerechteren, faireren und besseren Welt. Was das konkret bedeutet, erklärt die Autorin bei einer Lesung mit anschließender Diskussion in der Innsbrucker Stadtbibliothek.
OKTOBER
WEG VOM WEGWERFPRODUKT
Design kann eine wesentliche Rolle für einen positiven Wandel bei der Produktion von Pro dukten besitzen, weil es früh Einfluss auf den Entwicklungsprozess hat. Im Rahmen dessen zeigt das Forum Wei sraum Best-practiceBeispiele und diskutiert einen Abend lang mit Akteur:innen aus Design, Kunst, Unternehmens kultur und Forschung.
KABARETT
OKTOBER
20 UHR AM APPARAT
GERNOT KULIS: „ HOLD THE LINE “ IM CONGRESS
Der Kabarettist und Comedian Gernot Kulis hat in den letzten Monaten das Land mit seinem „Bundesministerium für Irreres“ unterhalten. Jetzt geht es für ihn wieder auf die Bühnen Österreichs. Unter dem Titel „Hold the Line“ versteckt sich ein Best-of aus 20 Jahren Ö3 Call boy inklusive Insider-Storys, Pannen und noch nie Gehörtem.
tage
backt
5.11.
Foodblog
WELT IN DEN
seinem Roman „Die Welt“ erzählt der Graubündner Autor Arno Camenisch von den Jahren, als er in seinen Zwanzigern war, sein Leben auf den Kopf stellte und über die Kontinente zog. Mit dem Roman im Gepäck kommt der Autor am 13. Oktober ins
Inn.
Mann backt
der Stadt Innsbruck
neue Welt muss nicht nur positiv sein. In 16 Songs erzählt der Komponist Jason Robert Brown Geschichten von Menschen, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen, mit einem Varieté an Stilrichtungen. Ob Swing, Gospel, Funk, Pop, Jazz oder Rhythm and Blues – jede Figur und jede Situation erhält ihre ganz eigene Musik.
Mal findet das Innsbruck Nature Film Festival statt. An vier Tagen laufen im Wettbewerb 50 Umwelt-, Natur- und Kurzfilme. Im Rennen um die Auszeichnung sind etwa der Eröffnungsfilm „Patrick & The Whale“ oder die Vulkandoku „Fire of Love“. Spielstätte ist das Metropol Kino, wo sich Pub likum und Filmemacher:innen begegnen und austauschen.
Liebe in der Plastikwelt
Die iranisch-amerikanische Regisseurin Ana Lily Amirpour nährt mit ihrem trippigen Superheldinnen-Märchen „Mona Lisa and the Blood Moon“ die Hoffnung, dass Liebe auch im schrillen Neonlicht einer untergehenden amerikanischen Kultur gedeihen kann.
Text: Klaus ErlerMona Lisa ist eine 20-jährige Asiatin, die mit hypnotischen Superkräften ausgestattet ist und jeder und jedem ihren Willen aufzwingen kann. Wo her Mona Lisa genau kommt, weiß niemand, warum sie seit einem Jahrzehnt in der Gum mizelle einer psychiatrischen Einrichtung weggesperrt wird, dürfte mit ihrer besonderen Fähigkeit in Zusammenhang stehen, so genau interessiert das allerdings keinen.
FLUCHT IN DER ZWANGSJACKE.
Das ändert sich, als eines Nachts ein riesiger Blutmond am nächtlichen Himmel von New Orleans auftaucht: Mona Lisa erwacht aus ihrer apathischen Erstarrung und bricht mithilfe ihrer Superkraft
aus der Anstalt aus in eine ihr unbekannte und zunächst unbegreifliche amerikanische Neon-Nachtwelt. Dort trifft sie – bekleidet einzig mit einer am Boden schleifenden und blutbesudelten Zwangsjacke –auf die Lichtgestalten am Rand der amerikanischen Gesellschaft: dealende DJs, Hardrock-Skate-Punks und fastfoodsüchtige Türsteher von Strip-Clubs.
GESELLSCHAFTLICHES ZWIELICHT.
Während die Polizei immer näher kommt, um die entflohe ne und inzwischen als höchst gefährlich eingestufte Mona Lisa zurück in den sicheren Gewahrsam zu holen, findet diese genau dort im gesell schaftlichen Zwielicht die Hilfe, die sie benötigt, um in ein neues, freies Leben zu starten.
Damit wird nicht die Super kraft ihrer Hauptdarstellerin, sondern das emotionale Ver mögen der gesellschaft lichen Außenseiter:innen zum Mär chenhaften im neuesten Film Ana Lily Amirpours („A Girl Walks Home Alone at Night“).
OPTISCH UND AKUSTISCH
OPULENT.
Die Message der jungen iranisch-amerikanischen Regisseurin bleibt auch dank optischer und akustischer Opulenz ihres Films unüber hörbar: Es gibt noch Hoffnung auf Liebe und Menschlichkeit in einer am Kapitalismus verendenden Plastikwelt. Kon genial passend zur düsteren Trippigkeit der Kinobilder ist der unterkühlte House-MusicSoundtrack von Produzenten wie Acid Pauli, Bottin oder Ancient Deep.
Regie: Ana Lily Amirpour
Mit: Jeon Jong-seo, Kate Hudson, Craig Robinson, USA 2021 | 108 min, OmU
MONA LISA AND THE BLOOD MOONDIE FRAGEN
So zu lernen heißt wohl, sich den Lehrstoff rein zu trommeln
Kann beim Durchseien oder Durchpressen geschehen
Hat der Gewinner nicht nur beim Smile-Contest aufgesetzt
Noch weniger eingesperrt: Hier verkehrt (!) verkehrt er im Rotlichmilieu
Derart plötzlich und ohne Vorwarnung sind Ladenhüter in der Datingkartei
Damit kann die buchstäblich verrückte Harfenreiterin nicht nur im Fasching ungestraft alles tun
Der Fan wird fahrzeugtechnisch gezogen
Auf ihr heißts für Autofahrer hier nur nach oben (!)
Da wird’s finster: „Partytiger, so sie echte, / hauen um die Ohren sich die …!“
Pausenraum mit Dunstabzug: Nur mit Smoking zu betreten?
Singt mehrstimmig auch in Apfelschorlen
Wird „Bitte“ aufgerufen, geht’s
Spanier am Himmel
Cafe
nichts
der Winzer auch
verlost zusammen mit Pitztaler und Kaunertaler Gletscher
3 x 2 TAGESSKIPÄSSE
bis zum Ende der Wintersaison
Gültig in den Skigebieten Kaunertaler Gletscher, Fendels, Pitztaler Gletscher oder Rifflsee.
Kennwort: „Rätsel“, Lösungswort angeben! Einsendeschluss: 31. Oktober 2022
Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at oder auf www.6020online.at
KLEINER* HELFER
ESSAY
DASSELBE MIT BEULE
Endlich bin
So manche große Entdeckung wurde durch Zufall gemacht. Kolumbus stieß mehr oder weniger versehentlich auf Amerika, Alexander Fleming auf das Penicillin. Und auch die beischlafbefördernde Wirkung von Viagra ist bekanntlich als Zufallsfund in die Erektionsge schichte eingegangen.
Nun, es ist mir eine außerordentliche Freude, bekannt geben zu können, dass ich mich auch in die Riege großer Zufallsentdecker einreihen kann.
Als ich mich auf der Suche nach orthografischem Beistand auf die Internetpräsenz des Duden verfügte und im dort bereitgestellten Suchfeld den Grund meines Herumstreifens deponierte, nämlich „dasselbe“, was bekanntermaßen nicht das selbe wie das Gleiche ist und auch sonst geeignet erscheint, Quell rechtschreiberischer Verirrungen zu sein, stieß ich auf ein mir vollkommen neues Wort. Und zwar: Dasselbeule.
cken auf den Link. Was man aber auch sagen muss: Die Dasselbeule hält nicht, was sie wortästhetisch verspricht.
Ich hatte ja kurz gehofft, es handelte sich dabei um ein Kofferwort, also die raffiniert komponierte Zusammenziehung zweier Wörter wie Jein, Brexit oder Eurasien. Dasselbeule, so malte ich mir aus, könnte ja eine Solidaritätsschwellung unter engen Freunden bezeichnen. Umgehend musste ich leider feststellen, dass es dann ja eher Dieselbeule heißen müsste.
ICH ERKENNE EIN ABENTEUER, WENN ES VOR MIR LIEGT.Einigermaßen überzeugt hätte mich auch noch, be schriebe die Dasselbeule eine charakteristische Vorwölbung an den Kotflügeln viktori anischer Droschken. Oder wenigstens einen absichtlich verursachten Schaden auf frän kischen Herrscherhelmen des Frühmittelalters, der als früher Vorläufer des Used Looks gelten könnte.
Der gekonnt kombinierenden Leserschaft, deren Mitglied zu sein Sie sich fraglos rühmen können, ist natürlich augenblicklich klar, wieso der im Dienste der Dudenschen Sprachpflege befindliche SuchAlgorithmus mich zuoberst mit diesem Eintrag konfrontierte: Es sind die 72,73 Prozent Überein stimmung mit dem Eingabebegriff!
Man muss sagen: Ich erkenne ein Abenteuer, wenn es vor mir liegt. Also klickte ich unerschro
Stattdessen stand da geschrieben: Dasselbeule, die. Durch die Larve der Dasselfliege in der Haut des Rückens von Säugetieren, besonders Huftieren, verursachte beulenartige Verdickung.
Ich überlasse es Ihnen, das zu googlen. Rate aber dringend zu einem unempfindlichen Magen.
immer zu
gewagt haben, aber nie wissen wollten.