MAMAS, DIE TANZEN
Eine Party als Freiraum
DAS ENDE DER BALE?
Der Kreativhub kämpft ums
Überleben
MAMAS, DIE TANZEN
Eine Party als Freiraum
DAS ENDE DER BALE?
Der Kreativhub kämpft ums
Überleben
bikefinder
busfinder
tramfinder
scooterfinder
Michael Steinlechner
Wi r befinden uns in einer Zeit des massiven Wandels: Die Welt setzt ihre digitale Transformation gnadenlos und unaufhaltsam fort, das Smartphone strahlt in fast alle Bereiche unseres Alltags. Ganz zu schweigen von einer ganzen Generation an HandyZombies, die in der globalen Dauervergleichbarkeit auf Social Media versinken und mit einer ständigen Verfügbarkeit an Waren dauerbeschallt werden. Was man jetzt schon sagen kann: Kurzsichtigkeit wird das kleinste Problem dieser Generation werden.
Die globale Digitalisierung hat aber auch sichtbare Auswirkungen auf unseren unmittelbaren Lebensraum. Die Innsbrucker Innenstadt kämpft um gewerbliche Mieter:innen, denn der stationäre Handel ist – gelinde gesagt – angeschlagen. Leere Geschäftsflächen, so weit das Auge reicht. Dass in der Maria-Theresien-Straße nun ein Hanfshop eröffnet hat, ist nur eines von vielen Zeichen, dass der Handel, den wir kennen, jetzt schon der Vergangenheit angehört. Die Einkaufszentren kämpfen ebenso mit Leerflächen, im Kaufhaus Tyrol schmerzt der MediaMarkt-Abgang enorm, vor allem weil man für die Riesenfläche heutzutage keine Alternativen findet. Ein paar Meter weiter der Sillpark, der immer mehr zum Riesenramschladen verkommt und den Leerstand besonders gut sichtbar macht. Den Neubau von vor ein paar Jahren hätte man aus heutiger Sicht wohl nicht gebraucht. Das Alleinstellungsmerkmal Primark funktioniert auch dort, wenn man sich’s recht überlegt, nur bedingt als Daseinsberechtigung, denn ohne dieses Billigausbeuterkonzept wäre die Welt nämlich ein besserer Ort. Zwischen Sillpark und
Kaufhaus Tyrol bildet die Museumstraße eine gute Metapher für die Probleme des stationären Handels auch außerhalb der Einkaufszentren. Dort gibt es oberflächlich betrachtet nur Leerstand, weitere Ramschläden und Bäckereien. Und es scheint fast, als würden dort öfter Haare geschnitten werden als Waren verkauft.
Aus heutiger Sicht ist diese Entwicklung mehr als logisch. Im Sinne der Gewinnmaximierung wurde in den letzten Jahrzehnten gerne an große Filialist:innen vermietet, weil diese bereit waren, überdimensionale Mieten für Innenstadtflächen zu bezahlen. Das Resultat: idente, austauschbare Innenstädte in der Hand internationaler Konsumketten. Nun aber treten genau diese Firmen wahlweise den Rückzug Richtung online an oder verabschieden sich überhaupt aus dem Wirtschaftskreislauf. Zurück bleiben verdatterte Vermieter:innen, die die Welt nicht mehr verstehen und immer noch hoffen, jemanden zu finden, der hohe Mieten bezahlen möchte. Abgesehen von asiatischen Ausnahmeerscheinungen, die sich in Innsbruck finanziell verdächtig schmerzfrei entpuppen, finden sich aber kaum noch Unternehmen, die sich diese hohen Mieten leisten können oder wollen.
Hätte man vor Jahren kleinere, regionale Händler:innen gefördert und wäre diesen bei den Mieten entgegengekommen, hätten wir heute abwechslungsreiche, regional individuelle und vor allem einzigartige Innenstädte anstatt Ruinen und Mahnmäler, die allerorts an die gute alte Zeit des stationären Handels erinnern.
m.steinlechner@6020stadtmagazin.at
Die besten Events im November auf einen Blick
Seite 50
stehen
Die Boobie Brettler und ihre Mission
Seite 28
Hey Innsbruck
Die grüne
Oase
Singapur und sein entschieden umweltfreundlicher
Weg
Seite 34
Eine Frage der Kreativität
Ist das Ende der Bale besiegelt?
Seite 24
Essen & Trinken
Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft
Seite 42
MundArt zaubert eine feinfühlige Komposition
Seite 48
Wie eine Initiative aus Wilten leere Schaufenster als Galerien nutzt
Seite 62
Sarah Milena Rendel im Porträt
Seite 64
Federica Angeli über ihre Mafia-Recherchen
Seite 20
IMPRESSUM
Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Katharina Bacher, Christiane Fasching, Wiebke Hammling, Barbara Kluibenschädl, Flo Seidl, Verena Wagner, Markus Wechner und Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Kookie Kollective, Coverfoto: Gerhard Berger Grafik: Katharina Angerer, Thomas Bucher, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@ 6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Michael Steinlechner, Rudolf Schwarz Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.
50 %* zahlen, 100 % Komfort.
-50 %* auf ÖBB Standard-Tickets und Sitzplatzreservierungen.
Jetzt neu!
HEUTE. FÜR MORGEN. FÜR UNS. Infos unter oebb.at/vorteilscard
*50 % Ermäßigung auf ÖBB Standard-Einzeltickets für Reisen innerhalb Österreichs beim Ticketkauf auf allen Vertriebskanälen und Sitzplatzreservierungen für Reisen im nationalen und internationalen Tagesfernverkehr. Nur online oder über die ÖBB App erhältlich. Reservierungen nicht kostenfrei und nur nach Verfügbarkeit möglich. Weitere Bedingungen zur Vorteilscard Comfort auf oebb.at/vorteilscard. Es gelten die Tarifbestimmungen und AGB der ÖBB Personenverkehr.
Der Neubau des Olympia-Eiskanals in Igls nimmt Form an. Im April 2024 erfolgte der Spatenstich für die Sanierung der kombinierten Bob-, Rodelund Skeletonbahn. In Summe wurden 27,4 Millionen Euro von Stadt, Land und Republik zugesagt, um die Bahn bis 2026 wieder den internationalen Richtlinien anzupassen.
10. BESITZSTÖRUNGSKLAGEN
9.
Aufregung um vegane Kochbücher
8.
BÖLLER
1.
Schüler:innen, die sich um 7 Uhr morgens
Energy-Drinks reinstellen
2.
GESCHLOSSENE NOTSCHLAFSTELLEN
7.
Menschen, die Stress haben
3.
5. CHAOS BEI PAKETLIEFERUNGEN
4.
Diskussionen über Glühweinpreise
SMOMBIES
6.
Schlecht eingestellte Ampeln
Neues, Wichtiges und Kurioses aus der Stadt (für das wir sonst keinen Platz haben)
Von 25. November bis 10. Dezember finden weltweit die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ statt, um Bewusstsein für die unterschiedlichen Formen von Gewalt an Frauen und die Notwendigkeit ihrer Bekämpfung zu schaffen. In Innsbruck sind zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen dazu geplant, unter anderem Theaterstücke.
Geschenkaktion
Von 11. bis 18. November sammelt die internationale Aktion „Weihnachten im Schuhkarton schenke, wie Spielzeug, Schulmaterialien, Hygieneartikel und Kleidung, bedürftige Kinder. Mitmachen kann jede:r – es braucht dafür nur einen Schuhkarton, der befüllt, geschmückt und an einer der Abgabestellen
(z. B. Portier Kinderzentrum der Klinik) abgegeben wird.
Fans des 20er mussten bisher immer Bargeld dabeihaben, um sich ihre Ausgabe zu holen. Seit Kurzem wird auch digitales Bezahlen angeboten: Jede:r Verkäufer:in, der/die digitales Bezahlen anbieten will, trägt einen individuellen QR-Code am Ausweis, über den man zum Webshop weitergeleitet wird. Dort kann man den präferierten Zahlungsdienstleister auswählen und auch freiwillige volle dem/der jeweiligen Verkäufer:in zugute
+107,6 % / +98,9 %
So stark sind die Preise für eine neue bzw. eine gebrauchte Eigentumswohnung in Innsbruck zwischen 2013 und 2023 laut der aktuellen Statistikbroschüre der Stadt im Durchschnitt gestiegen. Kein Wunder, dass sich niemand mehr eine Wohnung leisten kann. Mehr Zahlen zur Stadt – nicht alle davon so deprimierend, versprochen – gibt es hier:
Testosteronfreie Tanzzone: Die beiden Mütter Elisa und Christine haben die in Wuppertal erfundene Partyreihe „Mama geht tanzen“ nach Tirol geholt, um Frauen mit und ohne Mutter-Kind-Pass einen exklusiven Freiraum zu bieten. Dass Männer hier nur Randfiguren sind, stört nicht mal die Männer.
Text: Christiane Fasching
„Dass um 23 Uhr Schluss ist, stört unsere Gäste eigentlich nicht. Die sind nach drei Stunden Tanzen nämlich so groggy, dass sie gerne heimgehen.“
Elisa (Mama-geht-tanzen-Organisatorin)
So you better get this party started“, schallt es um Punkt 20 Uhr durch die Music Hall, die für die noch nicht recht fortgeschrittene Uhrzeit bereits erstaunlich voll ist. DJ Funshine, die an diesem Oktoberabend den Ton angibt, schickt dem P!nk’schen Party-Appell a ber noch eine Botschaft voraus. „Ihr sollt heute drei Stunden lang Spaß haben! Also lasst los und seid glücklich“, feuert die aus München angereiste Energiekanone die Crowd an. Und erntet Jubel. Die Motivations-Message geht runter wie die Welcome-Shots, die Elisa mit und ohne Alkohol ausschenkt, während ihre Kollegin Christine am Eingang die Tickets checkt. Zum Tanzen werden die beiden Freundinnen erst später kommen. Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. Wobei das eine das andere ja nicht zwingend ausschließen muss.
DAS KIND SCHAUKELN.
Das „Baby“, um das sich die beiden Zweifachmütter aktuell kümmern, nennt sich „Mama geht tanzen“ und ist ein Partyevent, das im Dezember 2022 in Wuppertal
entwickelt wurde und diesen Juni auch in Tirol angekommen ist. Womit wir wieder bei Elisa und Christine wären, die es leid waren, bis spätnachts warten zu müssen, um tanzen gehen zu können. Vielen ihrer Freundinnen ging es da ähnlich. „In den meisten Clubs ist ja erst um Mitternacht was los. Aber wenn man Kinder hat, geht sich das einfach nicht aus“, sagt Elisa, die beruflich stets mit der Gastro verbunden war und nach ihrer Karenz den Weg in die Selbstständigkeit suchte. Auch deshalb, um sich und anderen Müttern den Traum vom Early-Evening-Dance zu erfüllen. Internetrecherchen führten sie schließlich zur Reihe „Mama geht tanzen“, die es mittlerweile in knapp 60 Städten in
„Hier kann jede so sein, wie sie will“, freut sich Patricia (oben). Das Mutter-TochterGespann Lotte und Alexandra (links) sieht das ähnlich: Sie sind gekommen, „um Gas zu geben und Spaß zu haben“.
Deutschland, der Schweiz und Österreich gibt und die sich als „After-Care-Party von Mamas für Mamas“ versteht. Getanzt wird hier von 20 bis 23 Uhr, also in der prognostizierten Tiefschlafphase des Nachwuchses, in der selbst Jungmamas mal ohne schlechtes Gewissen loslassen dürfen. „Das Konzept hat uns gefallen: Und nachdem wir mit den Erfinderinnen Anna und Andrea in Kontakt waren, haben wir uns entschlossen, das Event als Franchise nach Tirol zu bringen. Das hat schon viel Mut gebraucht, aber wir waren uns sicher, dass wir es sonst bereuen“, erklärt Christine, die bis zur Geburt ihres zweiten
Kindes als Krankenschwester arbeitete und nun gemeinsam mit Elisa eben Partypatientinnen versorgt. Und zwar nicht nur in Innsbruck, sondern auch in Füssen, Garmisch und Kufstein.
MÄNNER NUR ALS ANHANG ERLAUBT. Dabei sind stets mindestens 98 Prozent der Gäste weiblich. Das gehört zur Grundidee von „Mama geht tanzen“, wo Männern ohne weibliche Begleitung der Zutritt strikt verwehrt bleibt. Ist das nicht ein wenig diskriminierend? „Uns geht’s nicht vordergründig darum, Männer auszuschließen. Aber jetzt gibt’s halt auch mal was Exklusives für Frauen, die es genießen, unter sich sein zu können und sich f rei zu fühlen“, argumentiert Christine. „Wir wollen hier auch einen Safe Space garantieren. Denn leider ist es oft so, dass man als Frau irgendwann blöd von Männern angetatscht oder angequatscht
„Uns geht’s nicht vordergründig darum, Männer auszuschließen. Aber jetzt gibt’s halt auch mal was Exklusives für Frauen, die es genießen, unter sich sein zu können und sich frei zu fühlen.“
Christine (Mama-geht-tanzen-Organisatorin)
wird. Hier passiert das nicht. Und das schätzen unsere Gäste voll“, ergänzt Elisa, deren Mann Fabian übrigens einer der wenigen männlichen Randfiguren an diesem Abend ist. „Die Mädels, mit denen ich heute geredet habe, sind alle voll happy, dass es endlich so was gibt“, sagt er, während er beim Einlass Stempel verteilt und betont, dass er Geschlechtsgenossen tatsächlich nur Einlass gewährt, wenn sie als Frauenanhängsel kommen. „Sollten sie allein auftauchen, weil die Frauen schon drinnen sind, dann müssen die sie beim Eingang abholen. Da bin ich streng“, untermauert Fabian, der an diesem Abend nur die Handrücken von vier Männern abzustempeln hat. Zwei davon stehen etwas bedröppelt im Windschatten ihrer Begleiterinnen an der Bar, die anderen beiden stürmen zusammen mit ihren Freundinnen euphorisch die Tanzfläche, wo gerade die Queen-Devise „Don’t stop me now“ herrscht.
KOMPLIMENTE TO GO.
Patricia tut, wie Freddy Mercury es ihr befiehlt, und hat augenscheinlich a good time. Out of control ist die 34-Jährige allerdings nicht. „I trink nur a bissl. Morgen w ill ich ja fit sein“, sagt die Mutter eines dreijährigen Stöpsels, auf den heute ihre Mama schaut. Auf „Mama geht tanzen“ ist sie via Instagram gestoßen, das Event findet sie genial. „In Innsbruck gibt’s ja sonst nichts, wo du zu so einem Sound tanzen kannst“, erklärt sie zwischen zwei Mainstreamhits. Dass die Party so gut wie
testosteronfrei über die Bühne geht, stört sie nicht. Im Gegenteil. „Ich hab schon einen Mann. Außerdem stehen die Typen eh meistens nur herum und gaffen.“ Das Männermanko habe aber noch etwas Gutes. „Hier kann jede so sein, wie sie will. Ohne großes Aufmascheln, ohne grobes Konkurrenzdenken. Das taugt mir“, meint Patricia und reißt die Arme hoch, als DJ Funshine „Ein Kompliment“ von den Sportfreunden Stiller auflegt. Komplimente gibt’s a ber auch auf der Damentoilette, wo auf den Fliesen die Feel-Good-Botschaft „Du schaust super aus“ zu lesen ist. Außerdem lassen sich neben dem Waschbecken Zettel-Nettigkeiten von einem pinken Blatt runterrupfen. Diese kann man verteilen.
Oder selber einstecken. „Mit dir lache ich am liebsten“ steht da etwa – ein Spruch, der wie gemacht ist für ein energetisches Mutter-Tochter-Gespann, das mit Leuchtstäben wachtelnd dem „Rhythm of the Night“ folgt. Die 47-jährige Alexandra und die 74-jährige Lotte sind gekommen, um zu bleiben. Und mit „ihren Mädels“ einen gleich ausgelassenen wie unbeschwerten Abend zu erleben. Alexandras Kinder sind zwar schon Anfang 20 und brauchen längst keinen Babysitter mehr, trotzdem genießt sie es, „Gas zu geben und Spaß zu haben“. Lotte geht’s da gleich. Dass sie den Altersschnitt etwas hebt, ist ihr einerlei. Fürs Tanzen ist man nie zu alt.
FRÜHE SPERRSTUNDE.
Es ist kurz vor 22 Uhr, die Stimmung ist am Höhepunkt. Oder wie Deichkind sagen würden: „Krawall und Remmidemmi“.
„Mama geht tanzen“ wurde Ende 2022 von Andrea und Anna, zwei Müttern aus Wuppertal, entwickelt. Ausgehend von Nordrhein-Westfalen hat sich die Partyreihe mittlerweile in knapp 60 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz etabliert. Als Gegenpol zu Clubs , die oft erst gegen Mitternacht aufsperren, wird hier „familienfreundlich“ zwischen 20 und 23 Uhr getanzt. Willkommen sind alle Frauen – ob Mamas oder Nicht-Mamas – die in einem Safe Space feiern wollen. Männer haben nur in Begleitung von Frauen Zutritt.
In Tirol findet das nächste „Mama geht tanzen“-Event am 9. November in Kufstein statt. In der Music Hall in Innsbruck wird dann wieder am 18. Jänner 2025 getanzt.
TICKETS
Mittendrin unter den knapp 350 Tanzenden ist auch Steffi, die schon da ist, seit d ie Music Hall um 19.30 Uhr aufgesperrt hat. Die Auszeit will schließlich optimal ausgenutzt werden. Um 23 Uhr ist ja schon wieder Schluss. Verdirbt das der 37-jährigen Zweifachmama, deren Mann heute den Nachwuchs hütet, nicht die Feierlaune? „Nein. Mir ist das egal. Ich kann ja t rotzdem noch weiterziehen“, lacht die Partymaus, die sich hier pudelwohl fühlt. „Ich war schon im Juni da und find’s echt cool hier. Die Stimmung ist voll entspannt, deshalb sind auch alle so gut drauf. Das gibt’s nicht oft.“
A ber wieso hat die Party eigentlich eine so frühe Sperrstunde? Dürfen Mamas nicht länger Spaß haben? „Dass um 23 Uhr Schluss ist, stört unsere Gäste eigentlich nicht. Die sind nach drei Stunden tanzen nämlich so groggy, dass sie gerne heimgehen“, plaudert Elisa aus, die nach dem letzten DJ-Takt aber noch nicht gleich ans Heimgehen denken kann. Zuerst muss aufgeräumt werden, erst dann geht’s zurück R ichtung Reutte, wo Elisa und Christine mit ihren Familien leben. Und die kommenden „Mama geht tanzen“-Events planen. Geworben dafür wird nicht nur auf Instagram, sondern auch in Kindergärten und Spielzeuggeschäften. Wo man halt so auf Mamas trifft.
Wobei der Mutter-Kind-Pass definitiv keine Voraussetzung ist, um Teil der stetig wachsenden „Mama geht tanzen“-Community zu werden. Zu dieser zählt auch die 42-jährige Christiane aus Imst, die im Glitzertop und mit einer Freundin im Schlepptau angetanzt kommt, weil im Oberland am Abend rein gar nix los ist. „Ich hab zwar kein Kind, aber ich bin Hundemama. Das gilt auch“, lacht sie. Und tanzt weiter. Aber wer schaut grad auf den Wauwau? „Meine Mama.“
Auf Einladung des italienischen Kulturinstituts Dante Alighieri Innsbruck kam die italienische Journalistin und Mafia-Aufdeckerin Federica Angeli Mitte Oktober für einige Tage nach Innsbruck. 6020 durfte sie besuchen und mit ihr über die Mafia sprechen.
Interview Haris Kovacevic
Fotos Kookie Kollective
Federica Angeli ist Journalistin bei der italienischen Tageszeitung „la Repubblica” – der zweitgrößten Tageszeitung des Landes. Für besonderes Aufsehen sorgte sie mit der Aufdeckung der römischen Mafia im Jahr 2013. Auf Einladung des italienischen Kulturinstituts Dante Alighieri hielt sie in Innsbruck Mitte Oktober eine Lesung samt Diskussion in der Tyrolia.
Frau Angeli, was haben Sie eigentlich gemacht, bevor sie eine Mafia-Organisation in Rom entlarvt haben?
FEDERICA ANGELI: Ich habe schon immer über Kriminalfälle geschrieben. Als ich dann investigativ recherchieren konnte, habe ich mich in gewisse Milieus eingeschlichen, wie zum Beispiel in eine Szene, die illegale Hundekämpfe organisiert hat. Dann habe ich untersucht, wie Waffen in Rom gehandelt werden. Dafür habe ich mich in eine Gruppe von Waffenschmugglern aus Osteuropa eingeschleust. So erfuhr ich, wie die Waffen nach Rom und dann in die Hände von Kriminellen gerieten. Und dann rückte ich den Scheinwerfer auf eine Mafia-Organisation in Rom.
Gibt es so was überhaupt?
Eine Mafia in Rom? Das wurde ich schon oft gefragt, glauben Sie mir. Mafia wird in Italien meistens mit dem Süden assoziiert: Es heißt, es gebe die Cosa Nostra in Sizilien, die ’Ndrangheta in Kalabrien, die Camorra in Kampanien oder die Sacra Corona Unita in Apulien. In Rom selbst, hieß es, gibt es so was schlicht und ergreifend nicht. Das wurde mir von Kolleg:innen in der Redaktion, aber auch von Teilen der Polizei immer wieder eingebläut.
Und Sie haben dann das Gegenteil bewiesen? Ich habe mich 2011 in den stärksten Clan in Ostia eingeschleust. Ostia ist ein Viertel Roms, das an der
„In Rom selbst gibt es so was nicht. Das wurde mir von Kolleg:innen in der Redaktion, aber auch von Teilen der Polizei immer wieder eingebläut.“
Federica Angeli
Meeresküste liegt. Dort bin ich geboren, aufgewachsen, ich arbeite und lebe dort. Der Clan trug den Namen der Familie Fasciani, für die ein Unterclan namens Spada tätig war. Als alles rausgekommen ist, war ich in Lebensgefahr. Spada-Mitglieder wussten, was ich alles mitbekommen haben musste und was ich vermutlich alles nachweisen kann. Ich wurde daraufhin unter Polizeischutz gestellt.
Die Geschichte erinnert ein bisschen an jene von Roberto Saviano. Mit dem Unterschied, dass ich die ganze Zeit über in derselben Wohnung 300 Meter vom Wohnort des Clanführers leben musste. Ich lebe noch immer dort. Er nicht – er sitzt im Gefängnis.
Warum? Er wurde im letzten Jahr verurteilt, weil er eine Mafia-Organisation anführte. Das war für mich eine große Genugtuung, weil ich endlich schwarz auf weiß den Beweis erbringen konnte, dass es in Rom eine Mafia gab.
Wie ist Ihnen das gelungen? Haben Sie Mafia-Bosse davon überzeugt, dass Sie zu ihnen gehören wollen? Nicht wirklich. Sie wussten, dass ich Journalistin bin. Sie bekamen auch meine früheren Recherchen mit. Sie konnten sich nur nicht vorstellen, dass ich sie beobachten würde. Es war aber so, dass die Fasciani eine Badeanstalt am Meer kauften. Ökonomisch ist das das Höchste der Gefühle. Ich habe mir dort eine Kabine gemietet. Wie jede:r andere:r Bürger:in habe ich dafür monatlich Geld bezahlt und bin mit meinem Mann und meinen drei Kindern regelmäßig ins Bad gegangen. Ich konnte mich dann mit der Tochter des Clananführers anfreunden.
Und sie war nicht misstrauisch? Sie fühlte sich sehr wohl mit mir und erzählte mir viele Dinge, die ich sonst nicht erfahren hätte. Ich war in meiner Sprache ihr gegenüber aber sehr klar: Ich habe sie nicht verurteilt, habe ihr dennoch gesagt, dass mein eigenes Leben von anderen Werten geprägt ist
als das ihre. Sie meinte einmal, dass sie womöglich einen anderen Weg eingeschlagen hätte, wenn sie mich etwas früher hätte kennenlernen dürfen. Leider habe sie ihr Vater gezwungen, in sein Geschäft einzusteigen.
Und haben Sie davon auch was mitbekommen? Ja, wir wollten einmal etwas trinken gehen. Sie meinte dann am Weg, dass sie noch etwas zu erledigen hätte, und zwar an einem Ort, der berüchtigt dafür war, ein Umschlagplatz für Drogen, Waffen und Menschen zu sein. Ich wusste also, dass es da nicht mit rechten Dingen zugehen würde. Als sie mit einer Tasche ausstieg, holte ich gleich mein Handy hervor und machte Fotos, wie sie die Tasche einem zwielichtigen Typen übergab, der ihr im Gegenzug eine andere Tasche überreichte. Ich habe später überprüfen können, dass der Mann, den sie da getroffen hat, ein wichtiges Mitglied der ’Ndrangheta war. Und später erfuhr ich auch, dass ihr Auto zu dem Zeitpunkt verwanzt war. Meine Recherche ergab am Ende, dass sie also nicht nur Kontakt mit anderen Mafia-Organisationen pflegte, sondern auch mit Politiker:innen, Bankdirektor:innen, Unternehmer:innen und anderen.
Sie riskierten mit der Recherche viel: Nicht nur ihr eigenes Leben, sondern Sie brachten damit auch Ihre Familie in Schwierigkeiten. Woher erwuchs die Motivation, eine solche Recherche anzugehen?
Ich sehe es so: Die Mafia gewinnt immer dann, wenn es um sie herum still ist. Wenn Angst herrscht, sind sie am stärksten. Meinen Kindern wollte ich aber nicht beibringen, den Kopf zu drehen, wenn irgendwo Unrecht geschieht. Wer Gewalt, List und Angst als Instrumente nutzt, um seine Ziele zu erreichen, dem muss Einhalt geboten werden. Im Grunde waren meine Recherche und die Anzeigen, die ich gemacht habe, die einzige Möglichkeit, meine Söhne zu schützen. Ich will nicht, dass meine Kinder den Mund halten, wenn sie etwas sehen, das nicht geht.
Als es darauf ankam, haben auch Sie nicht den Mund gehalten. Der Stein des Anstoßes war, dass Sie einen versuch-
ten Doppelmord beobachtet haben. Ja, das war quasi unter meinem Fenster. Da schoss jemand kurz nach Mitternacht in Anwesenheit des Clanführers auf zwei Menschen. Dieser wandte sich dann zu uns und meinte: „Geht rein. Das Spektakel ist beendet!“ Daraufhin schlossen sich viele Fensterläden. Mein Mann und ich wollten aber eben nicht gehorchen. Ich habe am nächsten Tag Anzeige erstattet. Ich wusste wegen meiner Recherche genau, wer der Täter und wer die anderen im Bunde waren. Ich kannte sogar ihre Autokennzeichen. Ich war die perfekte Zeugin. Um auf Ihre vorherige Frage zurückzukommen: Natürlich hätte das auch schiefgehen können. Aber für mich war es zu dem Zeitpunkt die einzige Möglichkeit, meine Söhne zu beschützen. Ich wollte nicht glauben, dass der Staat uns keinen Schutz geben kann. Fünf Jahre später waren viele der Mafiosi im Gefängnis. Und
„Mein Mann und ich umarmten uns und ich musste in einem gepanzerten Auto Platz nehmen. Es war wie ein Albtraum.“
Federica Angeli
meine Söhne können heute erhobenen Hauptes durch die Stadt gehen.
Was passierte nach der Anzeige? Sechs Stunden später rief mich die Polizei an. Sie müssten mich unter Polizeischutz stellen. Wir fuhren zu den Beamt:innen, sie ließen mich Dokumente unterschreiben. Es hieß dann, dass ich ab jetzt von zwei Carabinieri begleitet werde. Mein Mann und ich umarmten uns und ich musste in einem gepanzerten Auto Platz nehmen. Es war wie ein Albtraum. Ich wusste nicht, was ich machen soll.
Wie ist es dann weitergegangen? Es stand nur ich unter Schutz – meine Kinder und mein Mann nicht. Wir mussten uns auch überlegen, wie wir das alles einem Vier-, einem Sechs- und einem Achtjährigen erklären sollen. Ich habe ihnen gesagt, dass mir die Zeitung wegen meiner herausragenden Arbeit Chauffeur:innen zur
Verfügung gestellt hat. Sie fanden das toll. Mein mittlerer Sohn fragte, ob wir auch eine Villa bekommen könnten. Da fiel mir dann dieser BenigniFilm „Das Leben ist schön“ ein, wo die Hauptfigur ihrem Sohn erzählt, dass der KZ-Alltag nur ein Spiel sei, um ihm keine Angst einzujagen. Ich sagte ihnen, dass wir der Villa jedes Mal einen Schritt näher kämen, wenn uns etwas Unheimliches widerfährt. Als die Spadas mitten in der Nacht Krawall unter unserem Fenster machten und mich mit „Verräterin“Rufen einschüchtern wollten, hatten meine Kinder Angst, haben sich aber dann gefreut, dass wir der Villa einen Schritt näher kamen. Als wir Benzinspuren unter unserer Haustüre fanden, war das unheimlich, aber wir kamen der Villa wieder einen Schritt näher. Für uns Erwachsene war das aber eine sehr stressige Zeit, wie Sie sich vorstellen können.
Wie ist das alles ausgegangen?
Der Anführer des Clans und viele andere wurden verhaftet. Ich war sehr froh und erleichtert, als mein Leben unter Polizeischutz vorbei war.
An welcher Mafia sind Sie jetzt dran? Ich wurde tatsächlich
vom Lokalen auf die nationale Ebene versetzt. Mein Mann bat mich aber, diese Mafia-Geschichten sein zu lassen.
Sie haben die römische Mafia entlarvt, okay. Aber nördlich von Rom gibt es doch keine Mafia bzw. hat sie keinen Einfluss, oder? Und wie sie den haben. Es gibt viele Länder, in denen es keinen Mafia-Paragrafen gibt. Die sind für die Mafia einfach wirtschaftlich sehr spannend. Das Schutzgeld und die Verdienste aus Drogen- und Waffenhandel müssen irgendwo reinvestiert und gewaschen werden. Zunächst passiert das im Süden selbst, dann im Norden Italiens und irgendwann kommt das Ausland ins Spiel. Für die Cosa Nostra erwiesen sich die USA als fruchtbarer Boden, für die ’Ndrangheta Australien. Das europäische Ausland blieb von dem Treiben keineswegs verschont. Ich habe aber Innsbruck oder Österreich nicht genauer unter die Lupe genommen, falls Sie das meinen. Ich sage dennoch nicht, dass das keine unspannende Recherche wäre. Wie gesagt, werde ich mich aber eher zurückhalten.
Vielen Dank für das Gespräch.
In einer der vier Werkstätten dreht sich alles um Kreislaufwirtschaft und natürliches Bauen.
Leerstand und Zwischennutzung sind in Innsbruck ein Riesenthema. Geschäfte schließen, doch Nachmieter:innen und Käufer:innen fehlen. Was tun mit all den leeren Flächen? Die Bale zeigt, was möglich ist, steht aber vermutlich auch bald vor dem Aus.
Text: Wiebke Hammling, Barbara Kluibenschädl & Markus Wechner, Fotos: Kookie Kollect
W„Die Stadt muss sich irgendwie bekennen. Wollen wir Räume für solche Sachen gewährleisten oder nicht?“
Julia Pohl, verantwortlich für die Verwaltung d er Bale
ie sinnvoll Zwischennutzungen sein können, zeigt die Entwicklung der Bale in der Bachlechnerstraße 46. Das ehemalige Bauhaus-Gebäude beherbergt mittlerweile über 40 Ateliers, vier Workspaces, vier Werkstätten, ein Tonstudio, einen Proberaum für Tanz und Theater, eine Skatehalle, Bewegungsräume und bietet Platz für Konzerte, Flohmärkte und andere Veranstaltungen. „In der Bale haben sich in kürzester Zeit Synergien gebildet, die ohne den Raum als verbindendes Element nicht zustande gekommen wären“, erzählt Julia Pohl, die als Bale-Mitarbeiterin für die Projektentwicklung sowie Verwaltung der Räumlichkeiten zuständig ist.
Möglich wurde dies durch die Bale Verwaltungs GmbH des Eigentümers Mpreis beziehungsweise die Familie Mölk, die einen Teil der Flächen vor knapp zwei Jahren zur Zwischennutzung freigab. „Die Mietpreise weichen erheblich von der üblichen Marktmiete ab, um insbesondere jungen Menschen leistbare Arbeitsplätze zu bieten“, betont Thomas Pichler, zuständig für die Unternehmenskommunikation bei Mpreis. Von Anfang an mit dabei war auch Pohl, die damals zum ersten Mal mit der Bale in Berührung kam, als sie als Architektin auf der Suche nach einer bezahlbaren Werkstatt war: „Die obere Halle ist circa 1.500 Quadratmeter groß. Alles fing dort mit einem Schreibtisch an und jetzt stehen über 50 Tische.“
Die Bale sei laut Pohl inzwischen ein Zentrum für Kunst, Kultur, Sport und Start-ups geworden. Momentan könnten die Hallen im Sinne einer temporären Leerstandsnutzung perfekt von den Mieter:innen
In der Halle im Erdgeschoß ist der Skateboard
bespielt werden, ohne dass größere Investitionen nötig wären, meint die Architektin. Um die laufende Instandhaltung kümmere sich die Community zudem selbst, indem jede:r einen monatlichen Beitrag wie etwa Reparaturarbeiten, Gestaltung der Räume oder Müllentsorgung leiste. Um den Verwaltungsaufwand für Mpreis zu verringern, wurde im Juni 2024 schließlich der Verein „Kultur- und Kreativhub Das Deck Innsbruck“ gegründet. Dieser mietet nun die obere Fläche, wo die Ateliers und Werkstätten untergebracht sind.
UNGEWISSE ZUKUNFT.
Trotzdem könnte mit der Bale bald Schluss sein. Die Verträge laufen mit Ende des Jahres aus und eine Verlängerung ist bisher nicht fixiert – obwohl ein möglicher Abriss oder eine neue Nutzung noch nicht feststehen. Eine finale Entscheidung solle dazu Mitte November getroffen werden. „Von Beginn an war klar, dass es sich um befristete Mietverhältnisse zur Zwischennutzung handelt. Auf Wunsch der Mieter:innen wurden auslaufende Verträge Mitte 2024 um weitere sechs Monate verlängert“, so Thomas Pichler. Eine
Auch der Vorplatz wird regelmäßig genutzt, wie etwa vom Radsportverband.
Das sagt die Stadt
„Wir stehen im engen, konstruktiven Austausch mit der Eigentümerfamilie und warten auf die finale Entscheidung, wie sie mit dieser Liegenschaft umgehen möchte“, gibt Bürgermeister Johannes Anzengruber zu den aktuellen Entwicklungen in der Bale an und betont: „Natürlich haben wir als Stadt größtes Interesse, in diesem Stadtteil Mehrwert für die Allgemeinheit zu schaffen und das Quartier nachhaltig aufzuwerten.“
Vizebürgermeister Georg Willi, zuständig für das Kulturressort der Stadt, findet großen Gefallen daran, wie die Bale aktuell bespielt wird. Für den Fall, dass sie in ihrer jetzigen Form zusperren muss, könne er sich vorstellen, bei der IIG (Innsbrucker Immobiliengesellschaft) Räumlichkeiten anzufragen oder Leerstände i m Bereich des Handels zu nutzen: „Leerstand ist schlecht. Geschäfte wären gute Räume, um Leben in die Straßen zu bringen.“
dauerhafte Vermietung der Liegenschaft sei nicht vorgesehen gewesen, man habe aber im Frühjahr über eine längerfristige Lösung mit der Stadt Innsbruck gesprochen. Dies habe jedoch zu keinen konkreten Ergebnissen geführt.
Nun heißt es für die Bale Sein oder Nichtsein. Julia Pohl findet: „Die Stadt muss sich irgendwie bekennen. Wollen wir Räume für solche Sachen gewährleisten oder nicht?“ Die Mieter:innen schauen sich zwar derzeit nach alternativen Flächen um, geeignete zu finden, sei aber schwierig. Ohne Unterstützung könnte es für viele Mieter:innen deshalb das Aus bedeuten.
LIFE R ADIO QUIZ Z SPIEL / KIN DERPROG R AMM / FASHIONTRENDS / SHOPAKTIONEN / C YTA GLÜCKS RAD 07.11.
Jede:r kann mitmachen.
Das ist bei den Boobie Brettlern nicht einfach so dahergesagt, sondern echte Überzeugung.
Eigentlich wollten Dora, Rosa, Locke, Jojo und Conda einfach nur mit Gleichgesinnten skaten gehen. Inzwischen ist daraus eine eigene Community entstanden.
Text: Wiebke Hammling Fotos: Gerhard Berger
Fragt man Dora, Rosa, Locke, Jojo und Conda nach ihrer Mission, werden alle ganz still und nachdenklich. Dora ist die Erste, die das Wort ergreift: „FLINTA*-Personen empowern, miteinander connecten und einen Raum zum Austausch geben.“ Rosa ergänzt: „Skaten für a lle zugänglich machen, nicht nur cis Männern.“ Als Verein Boobie Brettler veranstalten sie seit vier Jahren regelmäßig Skate-Sessions, Workshops, Konzerte und andere Veran-
staltungen – in erster Linie f ür FLINTA*-Personen, aber auch für all jene, die Teil einer diversen Gesellschaft sein wollen. „Ich habe das Gefühl, dass v iele auch zu unseren Veranstaltungen kommen, weil der Vibe so lieb ist und man sich einfach wohlfühlen darf. Ich weiß manchmal gar nicht, wie wir das verdient haben, dass so viele liebe Leute auf einem Fleck sind“, erzählt Locke.
Inzwischen kommen regelmäßig um die 30 Personen zu ihren FLINTA*-Skate-Sessions,
„FLINTA* steht für Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und agender* und ist der Versuch, einen Ausdruck für eine Personengruppe zu finden, die nicht cis männlich ist. Um Menschen mitzuberücksichtigen, die sich außerhalb einer Hetero-Normativität bewegen, gibt es außerdem den Begriff LGBTQI* (Lesben, Gay, Bisexuell, Trans, Queer, Inter, *), der auch nicht heterosexuelle cis Männer miteinschließt.“
Quelle: WECF–Women Engage for a Common Future, Oktober 2024.
die WhatsApp-Gruppe zählt über 170 Mitglieder und auf Instagram folgen den Boobie Brettlern über 2.600 Interessierte. Ihr Bekanntheitsgrad gehe sogar über die Grenzen von Innsbruck hinaus. „Wir versuchen, verschiedenen FLINTA*-Personen eine Plattform zu geben, ihre Talente einzubringen. So sind über Instagram auch schon Connections zu anderen Gruppen in
Österreich entstanden“, erzählt Conda. „Manchmal kommen auch Leute zu unseren Sessions, die hier gerade im Urlaub sind und die schon voll gut skaten können“, ergänzt Jojo.
INNSBRUCK IST EIN DORF. Wenn man dieselben Interessen hat, läuft man sich in Innsbruck vermutlich früher oder später über den Weg. Glücklicherweise war das bei Dora, Locke und Conda auch so. Studium und WG-Leben brachte d ie drei 2018 beziehungsweise 2019 zusammen. „Dora und ich haben fast ein halbes Jahr nebeneinanderher gelebt, bis wir festgestellt haben, wie gut wir eigentlich viben“, erinnert sich Locke noch gut. „Da sind Dora und ich schon immer zusammen skaten gewesen. Und irgendwann dachten wir uns, lasst uns doch mal alle zusammen gehen“, ergänzt Conda. Mit anderen FLINTA*Personen zu skaten, habe laut Locke eine ganz eigene Dynamik: „Das fühlt sich irgendwie mehr supportive an. Wenn ich eine männlich gelesene Person skaten sehe, denke ich: ‚Cool,
aber das kann ich eh nicht.‘ Wenn ich aber eine FLINTA*Person sehe, will ich das auch ausprobieren.“ Der Zugang der Boobie Brettler sei deshalb: Jede:r fängt mal an. „Und dann trauen sich viele auch eher, zu unseren Sessions zu kommen“, weiß Conda. Darum seien die FLINTA*-Sessions geradezu prädestiniert, jemanden zu finden, der auf demselben Level ist.
VON DER CREW ZUR COMMUNITY.
Damit trafen die drei in Innsbruck anscheinend einen Nerv. Die WhatsApp-Gruppe, in der sie vorzugsweise andere FLINTA*-Personen zum gemeinsamen Skaten einluden, w urde schnell zum Selbstläufer und auch der InstagramK anal wuchs. „Erst waren es nur wir drei – Dora, Locke und ich – und auf einmal waren wir ganz viele. Da haben wir dann auch gesagt, dass es vielleicht finanzielle Unterstützung braucht. Also gründen wir doch einen Verein“, erzählt Conda. Das war 2020. Zu dieser Zeit entstanden auch
in anderen Städten FLINTA*Communitys. Und weil ihnen genau das in Innsbruck gefehlt habe, seien die drei auf diesen Zug aufgesprungen. Insbesondere eine Gruppe aus Wien gab laut Dora die Initialzündung: „Das war die Brettl Bande. Die haben uns voll inspiriert, hier eine Community auf die Beine zu stellen.“
G egenwind bekamen die Boobie Brettler dabei wenig zu spüren. Es gebe zwar hin und wieder unangenehme Nachrichten auf Instagram, in denen vor allem die FLINTA*-Only-Sessions hinterfragt werden, aber direkte Anfeindungen kämen kaum. „Wir sind inzwischen an einem Punkt angelangt, wo es normal ist, dass w ir hier so eine diverse Skate -
szene haben – was am Anfang nicht so okay war. Darum ist es so schön, zu sehen, dass es nicht mehr so eine Diskussion ist, warum es FLINTA*-Abende gibt“, freut sich Conda über die Entwicklung. Viel Support gab es auch vom Skateboard Club Innsbruck. Insbesondere Stefan Ebner habe sich sehr für die Boobie Brettler eingesetzt und tue es noch. „Stefan macht extrem viel für die Szene in Innsbruck und ihm habe ich es eigentlich auch zu verdanken, dass ich bei den Boobie Brettlern dabei bin“, betont Rosa.
E INEN SAFESPACE SCHAFFEN.
Seit den Anfängen vor vier Jahren hat sich viel verändert. Conda und Dora sind inzwi-
"Erst waren es nur wir drei und auf einmal waren wir ganz viele."
Conda (27)
so wenig wie vor 100 Jahren. Fest steht: Heute wie morgen kümmern wir uns darum, dass Sie verlässlich und sicher mit Energie versorgt werden. www.gutmann.cc
In den Wintermonaten bieten die Boobie Brettler einmal in der Woche eine SkateSession für FLINTA*Personen in der BALE an. Los geht’s immer mit einem Teaching für Beginner:innen (inklusive Equipment) und im Anschluss findet die reguläre Session statt. Mehr dazu er fahrt ihr auf dem Instagram-Account der Boobie Brettler.
"Wir sind keine geschlossene Crew, sondern alle sind eingeladen mitzumachen."
Locke
(27)
schen für den Master nach Wien gegangen und Locke bekam Unterstützung von Rosa und Jojo. Die fünf übernehmen zwar immer noch das Organisatorische, sehen die Boobie Brettler aber keinesfalls hierarchisch. „Wir sind keine geschlossene Crew, sondern alle sind eingeladen mitzumachen. Das ist ja das Coole“, meint Locke. „Es ist erst so cool geworden, weil so viele mit-
machen. Und jeder, der etwas machen will, bekommt von uns den Raum dafür“, ergänzt Rosa. So seien zum Beispiel auch schon Workshops mit Künstler:innen entstanden, die primär gar nichts mit Skaten zu tun haben.
Skaten ist zwar nach wie vor ein gemeinsamer Nenner der Boobie Brettler, aber nicht Voraussetzung, um mitzumachen. „Das Angebot richtet sich nicht ausschließlich an Leute, die skaten, sondern es sind FLINTA*-Veranstaltungen, wo jede:r kommen darf“, erklärt Rosa. Viele böten entweder Veranstaltungen für Frauen oder für Männer an. Alle anderen fielen so aber durchs Raster. „Für diejenigen wollen wir deshalb einen Safespace bieten“, betont Jojo.
Im Wintersemester 2025/26 starten an der Kufsteiner Fachhochschule neue, international ausgerichtete Bachelor- und Masterprogramme – einige davon auch komplett in englischer Sprache.
Die Fachhochschule Kufstein Tirol baut ab dem Wintersemester 2025/26 ihr vielfältiges Ausbildungsangebot im Bachelor- und MasterBereich weiter aus. Zum einen haben die Lehrenden der FH Kufstein Tirol den englischsprachigen, österreichweit einzigartigen Bachelorstudiengang Drone Engineering & AI-based Innovation* entwickelt, der in der Vollzeit-Variante angeboten wird, sowie den neuen Vollzeit-Bachelorstudiengang Wirtschaftspsychologie* erarbeitet.
Zum anderen firmiert der Bachelorstudiengang Unternehmensführung ab dem nächsten Wintersemester unter dem neuen Namen Leadership & Business Management. Ab Herbst kommenden Jahres stehen außerdem drei neue beziehungsweise überarbeitete Masterprogramme als Vollzeit-Studium in englischer Sprache zur Verfügung: Energy & Sustainability Management*, Data Science & Intelligent Analytics* und Smart Products & AI-driven Development*.
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
International | Praxisnah | Persönlich
International | Praxisnah | Persönlich
OPEN HOUSE
Samstag, 30.11.2024, 10 - 13 Uhr
>> Coding & Digital Design (vz)
>> Drone Engineering & AI-based Innovation* (vz)
>> Coding & Digital Design (vz)
>> Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement (vz)
>> Drone Engineering & AI-based Innovation* (vz)
>> Facility Management & Immobilienwirtschaft (vz, bb)
>> Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement (vz)
>> Internationale Wirtschaft & Management (vz, bb)
* Start vorbehaltlich der Genehmigung durch die
>> Facility Management & Immobilienwirtschaft (vz, bb)
>> Leadership & Business Management (vz)
>> Internationale Wirtschaft & Management (vz, bb)
>> Marketing & Kommunikationsmanagement (vz, bb)
>> Leadership & Business Management (vz)
>> Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement (vz, bb)
>> Marketing & Kommunikationsmanagement (vz, bb)
>> Wirtschaftsingenieurwesen (vz)
>> Wirtschaftspsychologie* (vz)
>> Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement (vz, bb)
>> Wirtschaftsingenieurwesen (vz)
>> Wirtschaftspsychologie* (vz)
>> Corporate Transformation Management (bb)
>> Data Science & Intelligent Analytics (vz*, bb)
>> Digital Marketing (vz, bb)
>> Corporate Transformation Management (bb)
>> Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement (bb)
>> Data Science & Intelligent Analytics (vz*, bb)
>> Energy & Sustainability Management* (vz)
>> Digital Marketing (vz, bb)
>> ERP-Systeme & Geschäftsprozessmanagement (bb)
>> Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement (bb)
>> Facility- & Immobilienmanagement (bb)
>> Energy & Sustainability Management* (vz)
>> International Business Studies (vz)
>> ERP-Systeme & Geschäftsprozessmanagement (bb)
>> Smart Products & AI-driven Development* (vz)
>> Facility- & Immobilienmanagement (bb)
>> Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement (bb)
>> Sports, Culture & Event Management (vz)
>> International Business Studies (vz)
>> Web Engineering & IT Solutions (bb)
>> Smart Products & AI-driven Development* (vz)
>> Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement (bb)
vz=Vollzeit; bb=Berufsbegleitend
*Start vorbehaltlich der Akkreditierung durch die AQ Austria
>> Sports, Culture & Event Management (vz)
>> Web Engineering & IT Solutions (bb)
vz=Vollzeit; bb=Berufsbegleitend
*Start vorbehaltlich der Akkreditierung durch die AQ Austria
Begrünte Gebäude, Gemeinschaftsgärten und strenge Regeln: Singapur trotzt dem Klimawandel und macht sich als grüne Metropole einen Namen.
Zahlen & Fakten
Mit 7.867 Einwohner:innen pro km² ist Singapur der bevölkerungsreichste Zwergstaat der Welt. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 28 °C. Mehr als 11 Millionen Tourist:innen besuchen jährlich die Insel. Gesprochen werden Malaiisch, Mandarin, Tamil und Englisch. Das bekannte Parkgelände „Gardens by the Bay“ erstreckt sich über 101 Hektar.
Die Geschichte Singapurs ist in ihrer Form einzigartig: Eine Insel, die in den 1960er-Jahren ihre Unabhängigkeit erlangte und mit Massenarbeitslosigkeit, Knappheit an Wohnraum und fehlendem Ackerland zu kämpfen hatte, gilt heute als ein Knotenpunkt der Finanzwirtschaft mit hohem Wohlstand. Auch als touristischer Hotspot und Vorreiter in nachhaltiger Stadtplanung ist der Stadtstaat bekannt. Singapur liegt knapp über dem Äquator und ist vom Klimawandel stark betroffen, Hitzewellen und der steigende Meeresspiegel machen der Bevölkerung zu schaffen.
Die Regierung setzt daher auf konsequentes Handeln und arbeitet an der Vision „City in a
„Gardens by the Bay“ sind eine Erholungsfläche für die E inwohner:innen und eine Sehenswürdigkeit für die T ourist:innen in Singapur.
Garden“. Unmittelbar nach der Ausrufung der Unabhängigkeit sprach der erste Premierminister von einer „Gartenstadt“ und sorgte dafür, dass in 40 Jahren 317 Parkanlagen gebaut und diese durch reichlich bepflanzte Wegstrecken vernetzt wurden. Seit 1970 zelebriert Singapur jährlich den „Tree-PlantingDay“ und es entstanden über die Jahre strenge Gesetze zur Müllentsorgung.
THE GREEN PLAN.
Konkrete Ziele, direkte Umsetzung: Damit wurde Singapur Vorreiter im Bereich grüne Stadtentwicklung. Der 2021
veröffentlichte „Green Plan“ umfasst die Ziele, die bis 2030 umgesetzt werden sollen. Das bedeutet für die Stadt unter anderem: eine Million Bäume pflanzen, die Solarenergie vervierfachen, Abfall um ein Drittel reduzieren und 80 Prozent der bestehenden Gebäude begrünen. Zudem unterliegt jeder Neubau dem „Green Mark Certification Scheme“, das zu nachhaltigem Bau verpflichtet. Eine Auflage der Green Mark ist die Wiederherstellungsstrategie: Jeder Quadratmeter an bebauter Grünfläche muss in anderer Form am Gebäude wieder zu finden sein. Das Ergebnis: Dachgärten und vertikale Begrünung an Fassaden, die nicht nur für mehr Wohlbefinden in der Bevölkerung, eine Verringerung der Feinstaubbelastung und erhöhte CO2-Bindung sorgen, sondern auch wie eine natürliche Klimaanlage wirken. Dadurch kann in der tropischen Metropole einiges an Energie und Kosten gespart werden.
STANDARD:
EIGENTUMSWOHNUNG. Da in Singapur öffentlicher Wohnbau die Norm ist, sind diese Pläne gut umzusetzen. Auf den Dächern des vielseitig genutzten Gebäudes „Kampung
.Kampung Admiralty. vereint Klinik, Einkaufszentrum, Büros und W ohnungen in einem Gebäude. Auf dem Dach befindet sich ein Garten zur öffentlichen Nutzung.
Admiralty“ befinden sich beispielsweise reichlich bepflanzte Dachgärten und auch Teile der Fassaden wurden begrünt. Der Erholungsraum steht allen Nutzer:innen des Gebäudes zur Verfügung. Neben einer Klinik und einem Einkaufszentrum sind dort auch Wohnungen untergebracht. Wohnungen aus öffentlicher Hand können günstig für 99 Jahre erworben werden. Dadurch besitzen circa 80 Prozent der Bevölkerung ein Eigenheim – im Gegensatz zu circa 54 Prozent in Tirol. Zur Vermeidung von Staus und im Sinne des Klimas reguliert Singapur auch den Autoverkauf. Bevor ein Auto gekauft werden darf, muss eine offizielle Berechtigung entgeltlich erworben werden. Der öffentliche Verkehr ist dafür gut ausgebaut und mit der U-Bahn geht es für umgerechnet rund 1,50 Euro quer durch die Metropole. Auch diese Themen folgen einer grünen Zukunftsvision Singapurs: die der autofreien Stadt.
PRIORITÄT UND KONSEQUENZ. Singapur zeigt, wie Prioritätensetzung und Konsequenz zu schnellen Ergebnissen führen können. Innsbruck mag von
reichlich natürlichem Grün umgeben sein und das ein oder andere Gebäude zeigt sich bereits im Pflanzenkleid, doch innerhalb der Stadt gibt es noch Luft nach oben. Wo am Boden der Beton herrscht, könnte auf Dächern und Fassaden ausgeholfen werden. Begrünte Gebäude sehen nicht nur hübsch aus, sondern sorgen auch für Abkühlung im urbanen Raum. Schließlich kommt es durch den Klimawandel auch in Tirol zu extremen Wettersituationen, wie Hitzewellen und Überschwemmungen. Ähnlich wie Singapur ist Innsbruck durch die geografischen Bedingungen im Stadtwachstum begrenzt und muss langfristig kreative Lösungen aufbringen – auch im städtischen Wohnbau.
DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES V VT ERMÖGLICHT.
Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft gibt es viele. Die Serie „Hey Innsbruck, schau dir das mal an“ widmet sich Best-PracticeBeispielen aus aller Welt und zeigt, was andere Städte für eine nachhaltige Zukunft tun.
Guten Dingen eine zweite Chance geben, dafür steht der sozialökonomische Verein WAMS – seit nunmehr 40 Jahren. Dahinter steckt aber noch viel mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Nämlich: Das Grundrecht eines jeden Menschen auf Arbeit.
Der Verein WAMS ist in Tirol für seine Sammelstellen, Second-Hand Läden und gelben Container für Altkleidersammlung bekannt. Der ursprüngliche und zentrale Zweck dieser nachhaltigen und sozialen Tätigkeit ist vielen dabei gar nicht bewusst. Dass das #wamsln auch als Synonym für die Schaffung wertvoller Arbeitsplätze steht, zeigt ein Blick hinter die Kulissen.
#WAMSLN IST SOZIALER MEHRWERT. Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, finden in den Betrieben des Venseins WAMS die Möglichkeit, erneut ins Berufsleben einzusteigen und wieder Freu-
de, Sinn und Wertschätzung beim Arbeiten zu erfahren. Derzeit gibt es 91 wertvolle Arbeitsplätze, die in Zusammenarbeit mit dem AMS Menschen zur Verfügung gestellt werden, die am Regelarbeitsmarkt oft benachteiligt sind. Die Möglichkeit, wieder aktiv am Arbeitsleben teilzunehmen, bedeutet für Menschen Unterschiedliches: Soziale und gesellschaftliche Teilhabe, existenzielle Absicherung und die Erfahrung der eigenen Leistungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit sind dabei wesentlich. „Nach langer Zeit wieder zu arbeiten, ist einfach eine Befreiung“, „Ich kann wieder Aufgaben lösen, das fördert meinen Selbstwert“ –auch das ist #wamsln.
#WAMSLN IST ARBEITSPLATZ MIT DEM BESONDEREN PLUS.
Speziell geschulte Fachkräfte unterstützen und begleiten die temporär beschäftigten Mitarbeiter:innen innerhalb eines Jahres an ihrem Arbeitsplatz in einem der zehn WAMS Betriebe. Ob durch fachliche Anleitung und Schulungen im Betrieb oder der sozialpädagogischen Beratung und dem Jobcoaching: Gemeinsam werden Ziele gesetzt und Schritte erarbeitet, damit der Weg in ein selbstbestimmtes Leben und zurück in die Arbeitswelt gelingt.
Der Verein WAMS verlost 3 x 100 Euro Wertgutscheine für die WAMS-Läden! Mach vom 4. bis 13. November 2024 mit und stelle dir deinen ganz eigenen WAMSLook zusammen.
So geht’s: Folge @verein_wams, like den GewinnspielBeitrag und kommentiere, mit wem du gerne #wamsln möchtest.
Drei Seiten Mobilität
Ganz nach dem Motto „Study and Drive“ bieten die IVB die Möglichkeit, neben dem Studium als IVB-BusfahrerIn unterwegs zu sein.
Ein sicherer, nachhaltiger Job neben dem Studium? Dabei helfen, täglich Tausende Fahrgäste in Innsbruck von A nach B zu bringen – sicher und umweltschonend? Studierenden wird bei den IVB die Möglichkeit geboten, in Teilzeit als BusfahrerIn unterwegs zu sein. Die Ausbildung wird über die IVB organisiert –und du bekommst ab dem ersten Tag ein Gehalt. Die Kosten für den D-Führerschein werden ebenfalls übernommen. Wer bei den IVB als BusfahrerIn einsteigt, dem ist ein attraktiver
Nebenjob für die Dauer des Studiums sicher. Und wer in den Ferien mehr Zeit hat, kann die Stundenanzahl auch erhöhen. MitarbeiterInnen genießen bei den IVB außerdem hervorragende Sozialleistungen und weitere Vorteile wie ein umfangreiches Gesundheitsprogramm (Fitnessraum im Haus, Kletterkurse, Laufgruppe, Radsportverein etc.) und natürlich Weiterbildungsmöglichkeiten. Alle Infos zum Job und zur Bewerbung gibt es hier: www.ivb-jobs.at/fahrdienst
Vom 16. bis 17. November steht in der Innsbrucker Messe wieder die traditionelle Alpinmesse an – ein Muss für Bergsportfans.
Auf der Alpinmesse mit Alpinforum informieren sich Kletterbegeisterte, SkitourengeherInnen und TrailläuferInnen über die neuesten Outdoor-Trends aus der Bergsportszene. Die AusstellerInnen präsentieren die topaktuellen Produkte am Markt und beraten zu technischen Innovationen. Neuheiten aus den Bereichen Bergsteigen, Skifahren, Skitouren und Freeriden, Klettern, Biken, Trailrunning, alpines Reisen, GPS-Navigation und Wearables, alpine Sicherheit, Erste Hilfe und Rettungssysteme – diese Vielfalt lässt alpine Herzen höherschlagen.
Sicherheit am Berg steht im Mittelpunkt des Alpinforums des Österreichischen Kuratoriums für alpine Sicherheit (ÖKAS). Top-Speaker diskutieren im Rahmen von Vorträgen, Interviews und Podiumsdiskussionen Risikomanagement, Ausrüstung und Technik, behandeln juristische Fragen und liefern neue Erkenntnisse aus Forschung und Praxis.
Tipp
SENaktiv und KREATIVMESSE – beides wird in Innsbruck vom 22. bis 24. November geboten.
SENaktiv, die größte SeniorInnen-Messe Westösterreichs, ist Anlaufpunkt für TirolerInnen, die sich zu vielfältigen Themen von Gesundheit über Vorsorge, Ernährung, Wohnen bis hin zu Technik informieren, neue Trends entdecken und sich rundum wohlfühlen möchten. Vorträge von renommierten ExpertInnen und Workshops stehen ebenso auf dem Programm wie Neuheiten zahlreicher Aussteller.
Alles rund um Handarbeiten, Stricken, Basteln, Malen, Backen und vieles mehr gibt es auf der KREATIVMESSE zu entdecken, die heuer als Themenschwerpunkt innerhalb der SENaktiv stattfindet. Sie bietet ein vielfältiges Angebot an Produkten und Beratungen für alle Könnerstufen und Altersklassen. Die AusstellerInnen liefern fachkundige Infos zu Ausstattung, Zubehör, Werkzeugen sowie Geräten und bieten auch Workshops an, bei denen BesucherInnen zum Beispiel selbst Schmuckstücke herstellen können.
Messe-Tickets gelten auch als Öffi-Ticket für ganz Tirol, die Haltestelle befindet sich direkt vor der Innsbrucker Messe.
Österreichs größte Berufs- und Bildungsmesse (BeSt) macht wieder Station in Innsbruck.
Auch die IVB sind mit einem Stand vor Ort.
Vom 27. bis 29.11.2024 von 9:00 bis 17:00 Uhr verwandelt sich die Messe Innsbruck in das Zentrum für alle, die auf der Suche nach dem Berufs- und Bildungsweg sind. Der Eintritt ist frei. Über 210 AusstellerInnen sind vertreten – Unternehmen, Lehrbetriebe, Universitäten, Hochschulen, Kollegs, weiterführende Schulen, Beratungsstellen. Auch die IVB sind vor Ort und informieren über ihr umfangreiches Angebot für Lehrlinge.
Darüber hinaus stehen Workshops (Online-Anmeldung erforderlich), Diskussionsrunden, Mitmachaktionen, Jugendcoaching und viele Highlights auf dem Programm. Im Mittelpunkt stehen Informationen zu Lehre, Matura, Ausbildung und Studium sowie zu konkreten Berufsfeldern. Alle Infos unter: www.best-innsbruck.at
Die Eishockey- und Basketball-Saison ist im vollen Gange. Die Eintrittskarten für die Olympiaworld gelten auch als Öffi-Ticket.
Die Eishockeysaison beim HC TIWAG Innsbruck – Die Haie steht ganz im Zeichen eines Jubiläums: Die Haie feiern in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen und haben sich für ihre Jubiläumssaison viel vorgenommen. Das Ziel des jungen Teams mit Neo-Coach Jordan Smotherman ist das Erreichen der Play-offs. Stimmung ist bei den Matches der Innsbrucker Haie immer garantiert, dafür sorgen die treuen Fanclubs – alle Termine und Heimspiele gibt’s unter: www.hcinnsbruck.at
Nach der langen Sommerpause stehen auch die SWARCORAIDERS-Tirol-Basketballer bereit. Ähnlich wie bei der FootballSektion werden die Heimspiele der Basketballer zu besonderen Erlebnissen. Bei der Stimmung zählt das Landessportzentrum Tirol zu den besten Arenen der gesamten Liga – dank der CheerleadingTruppe Raiderettes und der enthusiastischen Fans. Den Spielplan gibt’s unter: www.raiders.at/basketball
Das Event-Ticket gilt 1,5 Stunden vor und nach der Veranstaltung als IVB-Ticket, bei den Spielen der Innsbrucker Haie gibt es zudem ein IVB-Shuttle zwischen Olympiaworld und Hauptbahnhof.
IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TA RGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 1 / 6020 Innsbruck / T +43 512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: IVB, Alpinmesse, Congress Messe Innsbruck, s owiholding, Goran Milosavljevic
6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.
Neben dem Landesmuseum , wo früher Giorgio seine Gäste willkommen hieß, haben demnächst die Jungs vom Fuchs und Hase und Moritz Mösinger (dem ein oder anderen wird Moesingers Mad Pizza was sagen) etwas vor: nämlich eine Pizzeria der besonderen Art. Beim Teig wollen es die experimentierfreudigen Gastronomen neapolitanisch-konservativ halten.
Der Belag aber soll jedem eingefleischten Fan der italienischen Küche Tränen in die Augen treiben –aber nur im ersten Moment. Denn schmecken soll es in dem hippen Treffpunkt auf jeden Fall und gute Cocktails sowie Naturweine wird es dort auch geben. Eröffnet wird erst nach den Weihnachtsferien.
Da sich das winterliche Klientel mit sinkenden Temperaturen vom Eis zunehmend abwendet, hat sich das Tomaselli-Team eine gelungene und in Innsbruck bisher fehlende Alternative überlegt: Ab 8. Novembe r gibt es am Baggersee Zimtschnecken in verschiedenen Variationen. Immer am Wochenende von Freitag bis Sonntag ab 10 Uhr. Dazu gereicht werden Kaffee, Tee, Glühwein oder Punsch .
Donnerstags gibt es immer einen Mittagstisch beim „Speis“ – ab nächstem Jahr soll das Angebot erweitert werden.
mariatheresia
... UND HAT EINIGES ZU BIETEN
ÖH-STUDENT NIGHT - YOU DECIDE
LIVE ON STAGEKONZERTE, COMEDY NIGHTS, UVM.
CITY CLUBBING
HABT IHR SCHON UNSER HAUS MIT DEN VIELFÄLTIGEN RÄUMLICHENKEITEN ENTDECKT?
Ob Weihnachtsfeier, Taufe, Sponsion oder Geburtstagsfeier - wir finden für verschiedenste Anlässe den perfekten Platz für euch!
D er genossenschaftliche Supermarkt Speis von Morgen bietet seit Ende Oktober in Zusammenarbeit mit dem Bistro Colours und dem Verein Beziehungsweise Lernen einen Mittagstisch an. Vorerst nur donnerstags , soll das Angebot, bei dem Produkte aus dem Supermarkt verarbeitet werden, ab nächstem Jahr ausgeweitet werden.
MEHR INFOS UNTER MARIATHERESIA.COM
TEL: +43 676 6020 576 EMAIL: INFO@MARIATHERESIA.COM
Das Marta in den Bögen rühmt sich seit diesem Sommer mit einer Fine-DiningSpeisekarte. Aber hält sie auch, was sie verspricht?
Der große Kronleuchter über dem Eingang und die auch sonst sehr stilvolle Einrichtung lassen bereits darauf schließen, dass es im Marta etwas gehobener zugeht. Man muss aber nicht gleich in Abendgarderobe auflaufen –„casual fine dining“ heißt es schließlich auf der Instagram-
Seite. Und genauso casual wie angekündigt ist die Atmosphäre auch in dem recht kleinen Restaurant.
Alle zehn Tische sind belegt und befinden sich in unmittelbarer Nähe zur Küche, was die aufkommende Hitzewelle im Lokal erklären dürfte. Der Prosecco für 6 Euro das Glas sorgt zum Glück für Abkühlung,
Good Food & Good Vibes
kündigt allerdings auch schon an, dass sich das Marta eher im höheren Preissegment einordnen lässt.
Wie es sich für eine FineDining-Karte gehört, ist die Anzahl an Gerichten überschaubar: sechs Vorspeisen, vier Hauptgerichte, zwei Desserts und ein Menü für 82,50 Euro. Bei der Vorspeise fiel unsere Wahl auf die Fiocchi sowie die vegane Kürbissuppe mit Kokosmilch und Ingwer. Im Vergleich war die Suppe leider etwas fad, den Ingwer konnte man kaum herausschmecken und für den stolzen Preis von 13,50 Euro fehlte es tatsächlich auch an Raffinesse.
Anders verhielt es sich mit den Fiocchi für 12,50 Euro. Die crunchy Röstzwiebeln obenauf bildeten den perfekten Kontrast zu der cremigen, fruchtig-herben Füllung der Käse-BirnenTaschen. Die Soße – oder sollte es eine Suppe sein? – war zwar recht flüssig, machte die Teigtaschen aber noch ein bisschen saftiger.
ORDENTLICHE PORTIONEN. Weiter ging es mit den veganen Portobello-Pilzen und Martas Zwiebelrostbraten. Letzterer wurde uns als Signature Dish empfohlen und hängte so natür-
nicht fein genug püriert und hinterließ deshalb ein unangenehmes Gefühl im Mund. Außerdem fehlte es an Würze. Die sonst etwas faden Pilze waren hier dafür noch schön bissfest und wurden von dem hausgemachten Ricotta und den knusprigen Feigen super aufgepimpt.
DAS BESTE KOMMT ZUM SCHLUSS.
lich die Messlatte hoch. Die 33,90 Euro waren bereits mit der Größe der Portion absolut gerechtfertigt. Außerdem war das Fleisch auf den Punkt gebraten, saftig und zart, der Jus schön kräftig und das Selleriepüree perfekt gewürzt und cremig. Für einen Farbtupfer sorgten grünes Öl und eingelegte Zwiebeln. Alles in allem ein faires und rundes Gericht.
Bei den Portobello-Pilzen (24,50 Euro) gibt es hingegen Abzüge für die Optik und das Erbsenpüree. Dieses war leider
Absolutes Highlight war der hausgemachte Pistazien Cheesecake (15 Euro). Dieser kam überraschenderweise nicht als Kuchen auf einem Teller, sondern als geschichtetes
Dessert im Glas. Mit dem Löffel bahnt man sich seinen Weg durch Champagnerkaviar, Pistazien-Crumble, Honig und eine Art Frischkäse-Creme (Frosting), bis man zu den süßen, noch leicht knackigen Apfelspalten gelangt. Hier kommt noch mal alles zusammen: fruchtig, süß, salzig, nussig, crunchy, fluffig, flüssig und fest.
Hofgasse 6 | Altstadt 6020 Innsbruck, Tirol
„Unsere Erdäpfel kommen aus Tirol. Nach den strengen Richtlinien von BIO Austria werden sie quasi in der Nachbarschaft angebaut. Für den Tiroler Ursprung bürgt das Gütesiegel „Qualität Tirol“.
biovomberg.at
Im Toscana hat sich über die Jahre optisch wenig bis nichts verändert und auch die Preise fühlen sich wie Relikte aus einer vergangenen Zeit an: Hauptgerichte für 10 Euro, die noch dazu schmecken und satt machen, findet man in Innsbruck selten.
Das Toscana am AdolfPichler-Platz ist eines der Lokale, über das zwar nicht dauernd geredet wird, das aus der Innsbrucker Gastroszene aber trotzdem nicht wegzudenken ist. Optisch ist es eine gemütliche Mischung aus Pub und Kaffeehaus, kulinarisch bewegt sich das Angebot zwischen bodenständigen Klassikern und mediterranen Einflüssen: Für den kleinen Hunger gibt es beispielsweise Sacherwürstel mit Brot (8 Euro) oder auch eine Dose Sardinen mit Butter und Brot (8 Euro).
MEHR ALS SOLIDE.
Wir entscheiden uns zum Start für die Tagessuppe (7 Euro) –an dem Tag eine Kürbis-KokosSuppe – und Mozzarella mit Tomaten, Basilikum und Brot (8 Euro). Die Vorspeisen stehen schnell am Tisch und hätten auch als Hauptspeise funktioniert: Die Portionen sind großzügig, vor allem zusammen mit dem fluffigen Weißbrot. Beides ist frisch zubereitet und schmeckt nicht überraschend, aber wirklich gut. Die Hauptgerichte sind dafür echte Highlights: Sowohl
das Knödel-Duo – zur Wahl stehen Käse-, Spinat- und Rote-Bete-Knödel – als auch die Spinat-Schlutzkrapfen (beides 10 Euro) kommen mit großzügig Butter und Parmesan, sind offensichtlich hausgemacht und überzeugen mit perfekter Konsistenz und Geschmack. Einziger Kritikpunkt: Wir hätten gerne noch eine Runde Getränke bestellt und gefragt, ob es Nachspeisen gibt, wurden allerdings nach dem Servieren der Hauptspeise über eine Stunde lang vom bis dahin freundlichen Service ignoriert.
Der Glühweinstand im Fischerhäusl hat Tradition - vor allem Studierende kommen an dem gemütlichen Platz inmitten der Altstadt nicht vorbei!
„Gemma ins Fischerhäusl!“
Kaum einen Satz hört man in der Vorweihnachtszeit in den abendlichen Stunden und nach Vorlesungen öfter. Inmitten der Altstadt ist und bleibt das Fischerhäusl ein Geheimtipp für Jung und Alt. Egal ob Studenten-Treff, After-WorkGlühwein, oder nach einem langen Tag in der Stadt. – im Fischerhäusl lassen sich die Tage in der stressigen Vorweihnachtszeit hervorragend ausklingen.
Dienstag, 05.11.2024 ab 16:00 Uhr
Täglich geöffnet:
16:00 - 22:00 Uhr
Happy Hour:
16:00 bis 19:00 Uhr
Herrengasse 8, 6020 Innsbruck fischerhaeusl_gluehweinstand
Fruchtig, fischig, cremig – und alles in Butter!
MundArt widmet sich dem Obststiefkind Quitte, verpasst ihr eine Zitrusnote und brät dazu Lachs.
von Flo Seidl
Zutaten:
Eingelegte Zitrus-Quitten:
• 1 mittelgroße Quitte
• 100 ml Balsam-Apfelessig
• 200 ml Wasser
• 5 g grobes Meersalz
• 50 g heller Rohrzucker
• 4 Kardamomkapseln
• 1 unbehandelte Zitrone
• Pfeffer
• 1 Zimtstange
Erdäpfel-Pastinaken-Püree:
• 3/4 kg mehlige Erdäpfel
• 2 mittelgroße Pastinaken
• 120 g Butter
• 120 ml Milch
• Pfeffer
• Salz
• Muskatnuss
Lachsfilet:
• pro Person ca. 200 g Lachs
• etwas griffiges Mehl
• etwas Olivenöl
• Petersilie
• Chili
• grobes Salz
Zubereitung:
Eingelegte Zitrus-Quitten: Zitrone waschen und nur die Schale möglichst dünn abschneiden und sehr fein hacken. Kardamomkapseln im Mörser etwas anknacken, Schalen entfernen und nur die Samen fein mahlen.
Apfelessig mit Wasser, Zucker, Kardamom, Zitronenschale und frisch gemahlenem Pfeffer in einen Topf geben, zum Kochen bringen und fünf Minuten köcheln lassen. Die Quitte gründlich waschen und ungeschält in kleine Würfel schneiden.
Quittenwürfel in den Topf geben, eine Minute mitkochen und vom Herd nehmen. Die eingekochten Quitten in ein Marmeladenglas füllen und abkühlen lassen.
Erdäpfel-Pastinaken-Püree:
Erdäpfel und Pastinaken schälen, in kleinere Stücke schneiden und im gesalzenen Wasser etwa 20 bis 25 Minuten weich kochen. Milch in einem Topf erhitzen, mit Pfeffer, geriebener Muskatnuss und Salz würzen.
Erdäpfel abseihen, etwas ausdampfen lassen und das Stück Butter hinzugeben. Mit einem Erdäpfelstampfer gut zerdrücken. Nach und nach die heiße Milch mit dem Schneebesen einrühren, bis das Püree eine schön cremige Konsistenz hat. Topf warm halten.
Lachsfilet:
Öl in einer Pfanne erhitzen, Lachsfilet auf beiden Seiten mehlieren und vorsichtig mit der Hautseite in die Pfanne legen. Etwa 7 Minuten auf mittlerer Hitze anbraten, dann wenden und nochmals ca. 5 Minuten braten lassen.
Püree und Lachsfilet auf einem Teller anrichten, Zitrus-Quitten dazu und darüber geben. Mit frisch gehackter Petersilie, Pfeffer, grobem Salz und etwas Chili würzen und möglichst heiß servieren.
Quitten sind goldgelbe Früchte mit intensivem Duft, die im Herbst geerntet werden. Roh sind sie hart und herb, doch beim Kochen entfalten sie eine angenehme Süße. Verwandt mit Äpfeln und Birnen, sind sie reich an Vitamin C und Ballaststoffen. Quitten eignen sich perfekt für Gelees, Marmeladen und Chutneys und bringen eine besondere Note in die Küche. Ihr unverwechselbares Aroma und ihre gesundheitlichen Vorteile machen sie zu einem wertvollen Symbol des Herbstes.
6020 und SPAR verlosen
EINE SPARGUTSCHEINKARTE IM WERT VON 50 EURO
Kennwort „MundArt“ und Zustelladresse
Einsendeschluss: 30. November 2024
Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse
Brunecker Straße 1 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at
Kunst
7. bis 9. November
Zeitgenössisch
Premierentage an verschiedenen
Locations in der Stadt
Die Premierentage feiern 25. Geburtstag: Das Festival für zeitgenössische Kunst lädt auch heuer wieder dazu ein, in mehr als 20 Kunstinstitutionen in und um Innsbruck niederschwellig und bei freiem Eintritt Kunst zu erleben. Am Programm stehen neben besonderen Ausstellungen auch Artwalks und Expert:innenführungen.
Theater
28. November bis 1. Dezember
Grenzüberschreitend
Wechselspiel Festival im Brux
Unter dem neuen Namen Wechselspiel findet zum vierten Mal das Festival inklusive Theater, Tanz, Musik und Poetry statt. Im Mittelpunkt stehen offene Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung und das Überwinden von Grenzen – klassischen wie Landes- und Genregrenzen, aber auch Grenzen im Kopf.
Ausstellung
7. bis 22. November
Intervention
„Schwindelfrei“ in der Dreiheiligenstraße
Zum 50. Geburtstag hat das Z6 die Ausstellung „Schwindelfrei“ als Intervention im öffentlichen Raum organisiert: In Schaufenstern rund um die Dreiheiligenstraße 9 und andere Orte, an denen der Verein seine Spuren hinterließ, wird die Geschichte des Z6 sichtbar gemacht.
Brauchtum
11. November
17 Uhr
Feministischer Faschingsbeginn
Fasnacht Forward! am Landestheatervorplatz
Die Burschenschaft Furia lädt zum etwas anderen Faschingsbeginn mit einem neuen, bunten Fasnachtsumzug durch Innsbrucks Zentrum. Dieser verbindet Tradition mit Moderne und Gestern mit Heute, um Grenzen und Klüfte zwischen (Sub-)Kultur und Brauchtum, zwischen Bewahren und Neuschaffen auszuloten.
Literatur
29. November 19 Uhr
Lesezirkel
Literarische Soirée im Literaturhaus am Inn
Die Literarische Soirée von Ö1 ist wieder zu Gast im Literaturhaus am Inn. Dieses Mal besprechen Ö1-Redakteur Günter Kaindlstorfer, Maria Piok vom Literaturhaus, Brigitte Rath vom Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft und Martin Sailer vom ORF Tirol über Neuerscheinungen von Margaret Atwood, Saša Stanišić und Jana Volkmann.
Ausstellung
30. November bis 4. Jänner
KULTURLABOR STROMBOLI HALL IN TIROL
FR 15.11. 24 20.00 UHR
Schwarzweiß „PARADIES PRODUKTION³“ in der Galerie moto
Der Künstler Christoph Hinterhuber war im Sommer 2024 viel beschäftigt: Die Ergebnisse seiner PARADIES PRODUKTION³ samt automatischer Schrift, Meditation, Forschung, Mandalas und mehr ist aktuell in der Haller Galerie zu sehen.
Sport
22. bis 24. November
Winter-Action
Snowfest Innsbruck am Landestheatervorplatz
Das Snowfest macht im Zuge der Rock A Rail Ski & Snowboard Tour 2024 wieder Halt in Innsbruck, um die Vielfalt des Wintersports zu feiern. Neben Street Snowboarding und Street Skiing Deluxe mit den besten Rider:innen der Welt steht auch das Snowfest Village am Programm – dort können Besucher:innen neue Sportarten und Initiativen kennenlernen.
Lesung, Vortrag
28. November
19 Uhr
Politisch
Ingrid Brodnig: „Wider die Verrohung“ in der Stadtbibliothek
Mit ihrem neuen Buch „Wider die Verrohung“ analysiert Ingrid Brodnig, wie öffentliche Debatten emotionalisiert, polarisiert und manipuliert werden. In ihrem Vortrag stellt sie Tipps und Strategien aus dem Buch vor, die helfen können, solche Eskalationsmuster zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren.
SPANNUNG SO WEIT DAS AUGE REICHT?
FASZINIERENDE LIVE-GAMES | MODERNSTE AUTOMATEN SPANNENDE GEWINNSPIELE
casinos.at
Kein Berg zu steil, kein Weg zu weit –für zwei Beine und vier Pfoten
Francie Vogel
Aufbruch ins Freie
Eine junge Frau erobert sich ihre Freiheit und die Welt unerschrocken mit abenteuerlichen Radreisen und Bergtouren und lässt damit ihre schwierige Kindheit hinter sich. 288 Seiten | € 28.–
www.tyroliaverlag.at
Lesung, Vortrag
28. November
19 Uhr
Gleichberechtigung
„Let’s go equal – The Solange Project“ in der Stadtbibliothek
Die Künstlerin Katharina Cibulka – bekannt unter anderem für ihre feministische Installationsserie „SOLANGE“ –, die Kommunikationswissenschaftlerin Tina Themel und der Soziologe und Männlichkeitsforscher Paul Scheibelhofer diskutieren und lesen aus dem Buch „Let’s go equal! – The Solange Project“.
Konzert
22. November
21 Uhr
Singvögel
Buntspecht im Treibhaus
Nach dem Besuch am Alles Gute Festival im Sommer kehrt die Wiener Band Buntspecht heuer noch mal nach Innsbruck zurück: Im Zuge ihrer „Vielleicht bis bald! Bussi!“-Tour gastieren die fünf Musiker im Treibhaus.
Konzert
16. November
20 Uhr
Runder Geburtstag
10 Jahre Junge Talstation in der p.m.k
Der Verein Junge Talstation – aktuell übergangsweise in der p.m.k daheim, da die Talstation selbst seit drei Jahren nicht genutzt werden kann – feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einem Programm, das sich sehen lassen kann: Neben Baits und Euroteuro tritt unter anderem auch die Innsbrucker Band Janka auf.
25.–27.10.2024 ARTFAIR
OLYMPIAHALLE
ARTfair Innsbruck 2024 - die größte Kunstmesse Österreichs als Fest der Kunst mit hochkarätigem Flair. Die Olympiaworld Innsbruck wird erneut zur Bühne für herausragende zeitgenössische Kunst und bietet Kunstliebhaber:innen und Sammler:innen, mit einer beeindruckenden Auswahl an Werken, ein unvergleichliches Erlebnis.
8.11.2024
OLYMPIAHALLE
Feiern Sie mit uns 20 Jahre „Magische Momente“ beim Jubiläumskonzert mit Stargästen! Freuen Sie sich auf ein unvergessliches Event mit Beatrice Egli, Ramon Roselly und Roberto Blanco. Als besondere Überraschung erwartet Sie ein Super-Star des deutschen Schlagers! Sichern Sie sich jetzt Ihre Tickets für dieses einmalige Musikereignis!
2.2.2025
OLYMPIAHALLE
Mit der neuen Produktion NO LIMITS knüpft HOLIDAY ON ICE nahtlos an die Erfolge vergangener Jahre an und feiert erneut ein spektakuläres Showerlebnis. Die weltbesten Eiskunstläufer:innen entfesseln auf und über der Bühne eine wahre Symphonie der Bewegung und ziehen das Publikum mit ihrer Präzision und Leichtigkeit in ihren Bann.
Dem Alltag entfliehen und über den Dächern der Stadt die persönliche Auszeit genießen.
PANORAMA CHRISTKINDLMARKT HUNGERBURG
22. November – 6. Jänner
NORDKETTE WEIHNACHTSFEUER
30. November – 22. Dezember, jeden Sa + So
Konzert 20. November
20.30 Uhr
Raum für Neues
Upload Sounds: Nenda & Gilewics in der p.m.k
Bei der Upload-Sounds-Tour treffen etablierte Hauptacts auf Newcomer:innen aus Tirol, Südtirol und Trentino. Beim Stopp in der p.m.k headlinen Nenda & Gilewicz, das Vorprogramm übernehmen Taubsi (Tirol), Nina Duschek (Südtirol) und ILPALESECHEAMO.
Ausstellung bis 31. August 2025
100 Jahre Radio „Unsichtbare Wellen“ im Zeughaus
Am 1. Oktober 1924 startete mit der Radio-Verkehrs-AG (RAVAG) die erste österreichische Rundfunkgesellschaft den Sendebetrieb. Das Museum im Zeughaus würdigt das Jubiläum mit einer Sonderausstellung zur Geschichte des Rundfunks in Tirol und rückt kulturhistorische Entwicklungen und technische Errungenschaften in den Fokus.
Ausstellung
9. November bis 22. Feber
Denkmal
„Steine zwischen den Fronten“ im aut
„Steine zwischen den Fronten. Antifaschistische Denkmäler im ehemaligen Jugoslawien“ ist ein multimediales Projekt von Melanie Hollaus und Christoph Lammerhuber, das sich auf künstlerische Weise mit den Erinnerungsorten des antifaschistischen Widerstands im ehemaligen Jugoslawien beschäftigt – den über 200 „Spomeniks“ (Denkmäler), die während Titos Regierungszeit entstanden sind.
Hallo Kommissar:in! Wer ist der Täter / die Täterin? Eine interaktive Ausstellung.
Aktuell im AUDIOVERSUM zu sehen.
Dienstag bis Sonntag, 10.00 - 18.00 Uhr
www. audioversum.at Wilhelm-Greil-Straße 23 6020 Innsbruck
Samstag
09.11.24
11:00 – 17:00 Uhr
Freie Waldorfschule
Innsbruck, Jahnstraße 5
Konzert
23. November
19.30 Uhr
Nachwuchs
„Junge Solist:innen am Podium“ im Haus der Musik
Das Innsbrucker Kammerorchester Innstrumenti gibt in der nächsten Ausgabe der beliebten Konzertreihe wieder jungen Solist:innen aus der Region die Möglichkeit, auf der großen Bühne gemeinsam mit dem Orchester aufzutreten.
Theater
28. & 30. November
20 Uhr
Hundeperspektive
„Ich, Akira“ im theater praesent
Wie geht man damit um, wenn sich eine der wichtigsten Bezugspersonen radikalisiert?
Dieser Frage geht das Stück „Ich, Akira“ nach – und zwar aus der Perspektive von Attila Hildemanns Hund.
Kabarett
15. November
20 Uhr
Romeo Kaltenbrunner: „Selbstliebe“ im Stromboli
In seinem Debütprogramm sucht Romeo Kaltenbrunner nach Liebe und Anerkennung, läuft jedoch Gefahr, sich selbst auf der Suche zu verlieren. Der Newcomer erzählt in „Selbstliebe“ von der großen Sehnsucht seiner Generation, irgendwo dazuzugehören.
Wir verlosen
5 x 2 TICKETS
FÜR DEN KUNST- & DESIGNMARKT AM 9. UND 10. NOVEMBER (WUNSCHTAG BITTE IN DER E-MAIL ANGEBEN) IN DER MESSE INNSBRUCK
Kennwort: „Hübsches Zeug “ Einsendeschluss: 7. November 2024
Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse
Brunecker Straße 1 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at
Mit der p.m.k feiert im November eine der wichtigsten Kulturinstitutionen der Stadt ihren 20. Geburtstag. Wir haben mit dem Geschäftsführungsduo David Prieth und Chris Koubek über die Anfänge und Pläne für die Zukunft gesprochen.
Lisa Schwarzenauer, Foto: Franz Oss
Motivierend, divers, widerständig: So beschreiben Geschäftsführer David Prieth und Gründer Chris Koubek die p.m.k, die 2004 mehr oder weniger aus der Asche des Kulturzentrums Utopia entstanden und heute eine der wichtigsten Säulen des Innsbrucker Kulturlebens ist – vor allem im Bereich abseits des Mainstreams, aber auch generell. „Damals war es so wie jetzt auch wieder: Es hat ganz wenige Räume gegeben, die für Kultur und die Musikszene bespielbar waren“, erzählt Koubek. Mit dem Konkurs des Utopia verlor die freie Szene ihre Heimat, deshalb schlossen sich einige der bestehenden Initiativen und Vereine unter dem Namen Plattform Mobile Kulturinitiativen zusammen. Gefordert wurde, dass die Mittel für das Utopia der Szene erhalten bleiben und ein neues Zuhause für die Szene geschaffen wird. „Das hat sich dann über Jahre gezogen“, erinnert sich Koubek. Die Politik sei zuerst alles andere als begeistert gewesen, weshalb zunehmend auf Aktionismus gesetzt wurde: Es gab Festivals, eine
Streetparade und eine Hausbesetzung, die nach 24 Stunden von der Polizei geräumt wurde, um Aufmerksamkeit für die prekäre Situation zu schaffen.
FLUCHT NACH VORNE.
Dass die p.m.k letztendlich in den Viaduktbögen gelandet ist, war Zufall: Bei einem abendlichen Spaziergang die Bögen entlang hat Koubek gesehen, dass einer der Bögen zu vermieten ist. „Dann habe ich mir gedacht, okay, wenn wir jetzt nicht irgendwie Tatsachen schaffen und das Ganze manifestieren mit dem Ort, dann geht die Energie verloren.“ Diese Flucht nach vorne hat sich ausgezahlt: 2004 wurde eröffnet, inzwischen ist die p.m.k eine fixe Größe der heimischen Kulturlandschaft, deren Relevanz über die Grenzen der freien Szene hinaus und auch von der Politik anerkannt wird.
Bespielt wird die p.m.k damals wie heute von den Mitgliedervereinen, die aus den verschiedensten Ecken der freien Szene kommen – entsprechend abwechslungsreich ist das Programm: Heavy Metal findet
„Damals war es so wie jetzt auch wieder: Es hat ganz wenige Räume gegeben, die für Kultur und die Musikszene bespielbar waren.“
Chris Koubek, Gründer der p.m.k
hier genauso seinen Platz wie minimalistischer Elektro, experimenteller Hip-Hop oder Podiumsdiskussionen zu gesellschaftspolitischen Themen. Diese eigenverantwortliche Organisationsstruktur fördere die Vielfalt und konstante inhaltliche Weiterentwicklung und sei gleichzeitig ein finanzieller Vorteil: „Sowohl für die Vereine als auch für die Fördergeber:innen ist das eine sehr günstige Variante, so etwas zu betreiben, weil nicht irgendwie ein Kulturzentrum mit 20 Angestellten finanziert werden muss“, erklärt David Prieth. Außerdem seien die Mitglieder so extrem motiviert, mitzugestalten und auf die Räumlichkeiten und die Infrastruktur aufzupassen.
OFFEN FÜR NEUES.
Für die nächsten Jahre steht im Raum, vielleicht doch noch mal räumlich zu erweitern, da der Bedarf einfach riesengroß sei. Die p.m.k werde eh schon immer wieder bei Gesprächen eingebunden, wenn es um mögliche neue Kulturräume für die Stadt wie beispielsweise in St. Bartlmä geht, und Prieth und Koubek können sich gut vorstel-
len, bei so einem Projekt dabei zu sein und die inzwischen jahrzehntelange Expertise in der Kulturarbeit einfließen zu lassen. Ansonsten ist den beiden vor allem wichtig, dass das Publikum weiter Offenheit zeigt und es einen konstanten Zustrom neuer Ideen gibt, damit die p.m.k sich weiterentwickeln kann und relevant bleibt. Von der Politik wünschen sie sich vor allem eines: Mut. „Ohne Kulturarbeit wäre Innsbruck als Standort nicht so interessant, wie er ist, und er ist jetzt nicht so interessant, wie er sein könnte“, sagt Prieth. Damit diese Kulturarbeit weiter passieren kann, brauche es Raum, Geld und eine aktive Kulturpolitik, nicht nur leere Bekenntnisse.
Was ist die p.m.k?
Die p.m.k – oder Plattform Mobile Kulturinitiativen – ist ein als Verein aufgebauter Zusammenschluss von mehr als 30 Vereinen aus der freien Szene, die in der Location in den Viaduktbögen 18, 19 und 20 ein Zuhause, Infrastruktur und einen Veranstaltungsort für Events und Projekte finden. Die Vereine bespielen die p.m.k eigenverantwortlich, administrative Unterstützung bekommen sie von Vereinsobmann Chris Koubek und Geschäftsführer David Prieth.
Impulsgeber
Auch wer noch nie in der Location in den Bögen war, hat vermutlich schon in irgendeiner Form Kontakt mit der p.m.k gehabt: Aus ihr heraus haben sich über die Jahre Veranstaltungen wie das Bogenfest, das Positive Futures Festival, das Heart of Noise oder auch die Diametrale entwickelt.
In der Andreas-Hofer-Straße stehen wie in der restlichen Stadt zahlreiche Geschäftsflächen leer. Um Aufmerksamkeit darauf zu lenken und zu zeigen, wie daraus etwas Positives entstehen kann, wird die Straße ab 15. November zur Street Art Gallery Wilten West.
Text: Lisa Schwarzenauer
Street-Art-Künstler
Leerstand hat sich in den letzten Jahren zu einem der großen Themen in Innsbruck entwickelt. Meist wird in dem Zusammenhang über die Gegend rund um die Museumstraße geredet, a ber auch abseits des Zentrums stehen immer mehr Geschäftsflächen leer – so zum Beispiel in der Andreas-Hofer-Straße. Clemens Bartenbach und Alexander Sailer, beide Mitglieder des in der Straße beheimateten Marketingvereins Wilten West, haben sich deshalb etwas einfallen lassen, um auf das Problem aufmerksam zu
Von knallbunt bis reduziert und grafisch: Die Bandbreite der beteiligten Künstler:innen i st groß.
„Unser
Wunsch war es, den Leerstand zu nutzen –einen Mehrwert
für die Künstler:innen, aber auch für die Leute, die dort leben und arbeiten, zu bieten.“
machen und die leeren Geschäftsflächen als Chance zu nutzen: Ab 14. November verwandeln sich verwaiste Schaufenster und vereinzelt auch aktive Geschäftslokale in die Street Art Gallery Wilten West. Präsentiert werden Werke von acht Künstler:innen, die das Innsbrucker Stadtbild über die letzten drei Jahrzehnte mit ihrer Kunst geprägt haben.
ÜBERZEUGUNGSARBEIT.
„Unser Wunsch war es, den Leerstand zu nutzen – einen Mehrwert für die
Künstler:innen, aber auch für die Leute, die dort leben und arbeiten, zu bieten“, erklärt Bartenbach. Die Idee dazu wurde Ende August geboren, inzwischen ist auch das Stadtmarketing an Bord und die Künstler:innen sind bereits dabei, ihre Arbeiten zu kreieren. Diese entstehen auf Holzpaneelen, die dann von hinten in die Schaufenster gestellt werden, damit für die Eigentümer:innen der Flächen möglichst wenig Aufwand entsteht.
Diese für das Projekt zu gewinnen, sei die größte Herausforderung in der Umsetzung gewesen: „Die Künstler:innen waren alle sofort dabei, die sind super motiviert und reden jetzt schon davon, dass sie nächstes Jahr wieder mitmachen wollen. Aber es war wirklich schwierig, die Eigentümer:innen zu überzeugen“, sagt Sailer. Leerstand sei ein heikles Thema, da seien viele sehr vorsichtig. Letztendlich konnten aber doch genügend Lokalbesitzer:innen überzeugt werden, um die Gegend in der Adventzeit zu einem Kunstareal zu machen, in dem die Vielfalt der heimischen Street-Art-Szene erlebbar wird und Besucher:innen gerne verweilen. „Wir wollen die Menschen dazu motivieren, durch das Viertel zu spazieren und etwas zu entdecken, das sie so noch nicht gesehen haben“, betont Bartenbach.
Was gibt es zu sehen?
Von 14. November bis 31. Dezember stellen acht Künstler:innen mit Innsbruck-Bezug –Crazy Mr. Sketch, Fresher, Lilee Imperator, Lukas Goller, Melanie Gandyra, Quasi, Robert Trus Wilhelm und Stark Alexander –eigens für die Street Art Gallery Wilten West geschaffene Werke in Schaufenstern in und um die Andreas-Hofer-Straße in Wilten aus. Die Vernissage findet am 14. November um 18.30 Uhr in der Galerie Sailer statt.
Die Innsbruckerin Sarah Milena Rendel ist Theatermacherin in der freien Theaterszene und organisiert das Theaterfestival "Theater unter Sternen“ mit.
Ob Street-Perfomance oder Regiestück – Sarah Milena Rendel sieht Theater als dringend benötigten Raum für kreative Experimente und Sichtbarkeit für marginalisierte Themen wie Wohnungslosigkeit, Armut oder sexualisierte Gewalt.
Text: Verena Wagner, Fotos: Franz Oss
Ein angenehmes Kribbeln mischt sich in die Theaterluft, als sich der schwere Samtvorhang hinter der Kassafrau öffnet, die Bier und Snacks ans Publikum verkauft. Sarah Milena Rendel ist eingesprungen, denn jemand muss den Einlass machen. Für zusätzliches Personal reicht die Förderung nicht, große Einnahmen werfen d ie Produktionen in der Freien Theaterszene nicht ab. „Mir ist es wichtig, dass meine Schauspieler:innen ein angemessenes Gehalt bekommen“, betont sie. Mehr sei oft nicht drin. Theatermacherin, Regisseurin und Dokumentarfilmerin Sarah Milena Rendel hilft dann selbst aus – an der Kassa, bei der Requisite oder im Bühnenbild.
Die 32-Jährige hat bis 2017 Erziehungswissenschaften in Innsbruck studiert. Durch ihr Hochschulstudium begleitete sie die große Frage „Und was dann?“. Das Gefühl, dass zwischen Theorie und praktischer Umsetzung in Bildungseinrichtungen Welten klaffen, verstärkte sich, ließ sie an ihrer Berufswahl zweifeln. Doch sie hat etwas Wichtiges mitgenommen aus ihrer Studienzeit: „Die Erziehungswissenschaften gaben mir die Möglichkeit, mich mit
Diskursen wie Gender, Postcolonial und Disability Studies vertraut zu machen und kritisch denken zu lernen.“
Dann suchte ein Bekannter aus der queeren Szene Innsbrucks, Wolfgang Jäger, eine Regieassistentin. „Das hörte sich so spannend an“, erinnert sich Rendel. Sie gab sich einen Ruck und fragte, ob sie auch ohne einen Schimmer Theaterwissen mitmachen könne. Sie bekam den Job und verliebte sich: Das Theater hat sie seitdem nicht mehr losgelassen.
THINK GLOBAL, ACT LOCAL.
Seit gut zehn Jahren ist Rendel vor allem als Autorin, Produktionsleiterin und Regisseurin tätig. Ihre eigenen Stücke, theaterpädagogischen Projekte und Performances eint ihr gesellschaftskritischer Input. Mit ihren Texten war sie u. a. beim Tiroler Dramatiker*innenfestival 2021 und 2023 vertreten. Ihr erster Dokumentarfilm „Wohnen“ feierte beim IFFI, dem Internationalen Filmfestival Innsbruck, Premiere.
Mit „Unsichtbar“ hat sie diesen Spätsommer eine Straßenperformance über Wohnungsnot in Innsbruck an der FranzGschnitzer-Promenade beim Denkmal für den Obdachlosen Wolfgang Tschernutter, der vor 30 Jahren von Jugendlichen zu Tode geprügelt wurde, inszeniert. Im Rahmen des Projekts „Unterm Dach“ erzählte Autorin Bianca Schatz ihre Geschichte als ehemals Wohnungslose in strömendem Regen. Das Publikum konnte sich, eingehüllt in zur Verfügung gestellte Ponchos, ein Stück weit hineinfühlen, wie es ist, bei jedem Wetter draußen sein zu müssen.
Rendels gleichnamiger Dokumentarfilm dazu erscheint im November, Ende 2024/Anfang 2025 folgt „Umsonst“, ein Dokumentarfilm über Schenkökonomie in Tirol, bei dem Rendel ebenfalls mitwirkte.
Hier kann man Sarah Milena Rendel demnächst in Innsbruck erleben:
• 21. November, 19.30 Uhr, Ágnes-Heller-Haus, Seminarraum 8
Queeres Hörsaalkino
• 25. November und 8. Dezember, 20 Uhr, Leokino Monologe gegen
Genderbasierte Gewalt von P. R. Ranieri mit Viktoria Castellano, Flora Resl, Ines Stockner und Michael Krause Krause
• 27. November, 18 Uhr, Museum im Zeughaus
History Talk und Filmpräsentation des Dokumentarfilms
„Wolfgang“: Was kann ein Denkmal bewirken?
Obwohl die Kreative ohne Stipendien und Förderungen nicht von ihrer Arbeit Leben könnte, kommt ihr Innsbrucks Kunstund Kulturszene mit ihren zahlreichen kleinen Bühnen, die sich in Industriebrachen und Kellergewölben mitten in der Stadt verstecken, entgegen: Die freie Theaterszene liefere für die Größe der Stadt eine unbändige Vielfalt an Produktionen, Gruppen, Bühnen, Orten und experimentellen Formaten. „Alle Akteur:innen – und das ohne jegliche Ausnahmen – versuchen, das Beste mit beziehungsweise trotz einer wirklich komplexen und prekären Finanzierungssituation zu machen, um Kunst umzusetzen, die ästhetisch und/oder gesellschaftlich relevant ist“, sagt Rendel, die als künstlerische Leiterin des Kunst- und Kulturvereins Soliarts Gastspiele im BRUX /Freies Theater, im Westbahntheater, in der Bäckerei, im Bogentheater, im theater praesent, dem Theater Tiefrot in Köln sowie in Wien im Ateliertheater und im Lacy Life gibt.
SOLIDARISCHE VIELFALT.
Trotz der schwierigen finanziellen Situation, in der sich die Kulturszene seit Jahren
„Mir ist es wichtig, dass meine Schauspieler:innen ein angemessenes Gehalt bekommen.“
Sarah
Milena Rendel
befinde und die in unnötige Konkurrenzen um Fördermittel dränge, gebe es unter den kleinen Theatern viele Bemühungen, zusammenzuarbeiten. „Gerade die solidarischen Verbindungen finde ich für die Entfaltung und den Erhalt der freien Szene unendlich wichtig. Die Machtverhältnisse sind viel flacher, was gemeinsames Arbeiten im Kollektiv ermöglicht. Große Institutionen haben meist schnell ein toxisches K lima – einfach dadurch, dass einzelne Personen Machtpositionen einnehmen. Macht lässt sich leider leicht missbrauchen“, betont sie die Einzigartigkeit des f reien Netzwerks aus Schauspieler:innen, Theaterinitiativen und Vereinen und seine Relevanz für marginalisierte Stimmen. „Dieses Netzwerk verleiht Innsbruck Urbanität – nicht zuletzt im Austausch mit der freien internationalen Theaterszene“, findet sie und lädt ein, die kleinen, aber spannenden Aufführungen der Innsbrucker Off-Theater-Bühnen kennenzulernen.
Die nächsten Wochen seien eine gute Gelegenheit dazu, denn anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, die am 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) beginnen und am 10. Dezember mit dem Internationalen Tag der Menschenrechte enden, sei einiges geplant: Der Zeitraum ist gefüllt mit Aktionen, Kunst- und Kulturevents, die dazu auffordern, geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen in a ll ihren Ausprägungen zu stoppen.
Rendel selbst ist mit dem Straßentheater „Monologe gegen Gewalt“ von P. R. Ranieri vertreten, das sich mit der erschütternden Realität von Gewalt gegen Frauen im Lauf der Geschichte auseinandersetzt. „Anhand fünfminütiger Monologe, die in unterschiedlichen historischen Momenten spielen – 1799, 1945 und 2023 –, erforscht das Stück die Natur des Ungleichgewichts patriarchaler Machtverhältnisse“, erklärt Rendel. „Gewalt gegen Frauen zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte. Das Publikum erlebt die erschreckenden Parallelen zwischen den historischen und den heutigen Gräueltaten und jenen Elementen, die zu Gewalt gegen Frauen
„Gewalt gegen Frauen zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte.“
Sarah Milena Rendel
führen.“ Das Stück beziehe sich auf eine internationale Kampagne, die das Bewusstsein schärfen und zum gewaltpräventiven Handeln anregen möchte.
M EHR THEATER-FESTIVALS, BITTE! Neben ihren künstlerischen Projekten organisiert die Aktivistin mit Vorliebe Theater-Festivals.
Die hält sie für dringend notwendig, um die Vielfalt der Tiroler Theaterlandschaft einem größeren Publikum sichtbar zu machen, aber auch um Gemeinschaftsprojekte zu planen. Das Freie T heaterfestival Innsbruck/Tirol fand von 2008 bis 2016 statt, die Domain steht zum Verkauf – trotz diverser Petitionen und Bittschriften an die Landesregierung, um einen kulturellen Austausch jenseits von Leistungssport und Wirtschaft zu ermöglichen.
Derzeit sind es vorwiegend Privatinitiativen, die kulturelles Ödland neu befruchten: Diesen Sommer fand bereits zum fünften Mal das „Theater unter Sternen“ im Zeughaus statt, bei dem Profis mit Amateur:innen zu einem FreiluftTheaterfestival zusammenfinden. Rendel
war von Anfang an Mitorganisatorin und auch beim „filmfestival im waldhüttl – das Festival für soziale Themen“ involviert. Wärmstens ans Herz legt sie allen das Festival inklusive Theater von spectACT –Verein für politisches und soziales Theater, das von 28. November bis 1. Dezember stattfindet. Das Festival sei ziemlich einzigartig: „spectACT ermöglicht Begegnungen im Bereich Kunst und Kultur von Menschen mit und ohne Behinderungen“, so d ie Theatermacherin. Neben Genres und Staatsgrenzen überschreite das Festival damit auch die Grenzen in den Köpfen des Publikums – so, wie es nur Theater kann.
HAPPYDEAL: Jetzt noch bis Jahresende kostenlos!*
*Details: www.happyfitness.at
GRATIS TAGESGUTSCHEIN FÜR 2 PERSONEN
Gutschein im Wert von je € 19 nur einmalig p.P. ab 16 Jahren einlösbar, wenn innerhalb der letzten 12 Monate kein Gutschein eingelöst wurde, mit Lichtbildausweis und Wohnadresse IBK/WGL und Umgebung, nach Beratungs-Info/Besichtigung ohne Terminvereinbarung: Mo.-Sa. 9:00-20:00 So. & Frt. 13:00-19:00 Uhr.
Gültig bis 31.12.2024
In der heimischen Musikszene hat sich die Innsbrucker Band „Moon Woman“ längst einen Namen gemacht. Jetzt geht es erstmals auf Tour durch Europa.
Text: Barbara Kluibenschädl, Fotos: Franz Oss
Die vierköpfige Band „Moon Woman“ aus Innsbruck begeistert seit mehreren Jahren ihr P ublikum mit – wie sie es gerne nennt – „kosmischer Rockmusik“. Schlagzeuger Rene Nussbaumer erklärt, was sich dahinter verbirgt: „Wir haben uns nie auf ein Genre festgelegt. Unser Stil ist ein Mix aus klassischem Stoner Rock, Blues Rock und psychedelic Heavy Rock.“
So bunt gemischt wie ihre Musik ist auch der Background der Bandmitglieder: „Wir führen alle sozusagen ein Doppelleben“, sagt Rene Nussbaumer. Er arbeitet nebenbei als Umweltingenieur, Bassist und Sänger Daniel Rieser ist Laborant, Gitarrist Florian Ortner ist Bar- und Keyboarder Markus Fanninger Küchenchef im Moustache. Der gemeinsame Nenner der Band ist die Leidenschaft für Musik, aber auch die Tiroler Landeshauptstadt: „Ursprünglich kommen wir alle aus unterschiedlichen Bundesländern. In Innsbruck haben wir zueinander gefunden.“
EINS, ZWEI, DREI, VIER. Begonnen hat die Bandgeschichte in der WG von Nussbaumer und Ortner – mitten in der Pandemie und mit viel Zeit,
„Wir haben uns nie auf ein Genre festgelegt.“
Rene Nussbaumer, Schlagzeuger „Moon Woman“
den gemeinsamen Musikgeschmack zu entdecken. „Wir saßen oft gemeinsam auf der Couch und hörten Musik“, erzählt der Schlagzeuger. „Dass Florian Gitarre spielen konnte, wusste ich anfangs nicht“, erinnert er sich. Als das klar war, begannen die beiden, gemeinsam zu jammen. Eine zufällige Begegnung auf einer Party führte dann zum nächsten Bandmitglied: Nussbaumer lernte dort den späteren Bassisten und Sänger Daniel Rieser kennen, der bei dieser Gelegenheit „super cheesy Gitarre“ spielte, wie sich sein Bandkollege schmunzelnd erinnert. Daraus wurden bald Jamsessions und erste Auftritte, die schließlich Ende 2020 zur Veröffentlichung ihres ersten Albums als
„Moon Woman“ führte. Hinter dem Bandnamen selbst stecke längst nicht so viel, w ie viele glauben, erklärt Nussbaumer:
„Wir brauchten einfach einen Namen. Als Kind war ich sehr begeistert von Jackson Pollock, dem Maler. Der hat ein Gemälde, das heißt ‚The Moon Woman Cuts the Circle‘. Auch den alte Science-Fiction-Film von Fritz Lang mit dem Titel ‚Die Frau im Mond‘ fand ich sehr cool. Und daraus entstand dann irgendwie unser Name.“
Im Jahr 2021 stieß schließlich Markus Fanninger zur Band. „Ich habe ihre Musik beim Skateboarden draußen am Tivoli gehört und wusste sofort, dass ich mitmachen muss“, erinnert er sich. Wie der
„Man zweifelt von Zeit zu Zeit schon sehr an sich selbst.“
Rene
Nussbaumer,
„Moon Woman“
Zufall es so wollte, machte die Band vor dem Probelokal beim Tivoli eine Raucherpause und aus einem Gespräch wurde ein gemeinsames Bier im Proberaum, und nach einigen Jamsessions war die Band komplett.
WENN DINGE HELL SCHEINEN.
Bald führte sie ihre Musik durch Tirol, nach Wien und auf Festivals wie das „Lake on Fire“. Ein Meilenstein war die Aufnahme ihres zweiten Albums in Italien im Mai 2022. Zweieinhalb Wochen lang Musik, Aufnahme, Improvisation und Achterbahnfahrt der Gefühle. „Man zweifelt von Zeit zu Zeit schon sehr an sich selbst“, beschreibt Nussbaumer. Weil der Platz im Studio von Produzent Enrico Berto nicht ausreichte, wurde kurzerhand ein historischer Theatersaal im kleinen Örtchen Frisanco als Aufnahmeraum umfunktioniert. „Das ist der Traum von jedem Musiker, in einem so fetten Raum aufzunehmen“, erklärt Fanninger. Das habe aber auch nicht weniger Druck gemacht, als die Situation ohnehin schon mit sich brachte. „Wir sind da nur mit einem groben Konzept hingegangen, nicht mit fertigen Songs“, erklärt der Schlagzeuger. Das sei zwar ungewöhnlich, aber genau die authentische Art und Weise, wie die Band auftrete und ihre Songs entstehen. „Das war eine ziemlich ‚crazy journey‘ da runter“, fasst Nussbaumer zusammen. Doch die Mühe hat sich
2 Busse 17 Tage 14 Shows 7.000 Kilometer 2 Alben
gelohnt: Am 2. Oktober 2024 erschien das Album „when things shine bright“ – ein düsteres Soundspiel, gespickt mit kleinen akustischen Hoffnungsschimmern.
WAHR GEWORDENE TRÄUME. Aktuell steht eine Europatour mit der Grazer Band „Savanah“ an. Als Vorband geht es 17 Tage lang durch die Schweiz, Frankreich, Deutschland, Amsterdam, Italien, Kroatien und Slowenien. Auftakt ist an Halloween im Treibhaus. „Das stand für uns alle schon immer auf der Bucket List, auch bevor es unsere Band gab“, sagt Nussbaumer. Träume gebe es derzeit keine mehr, nur eines sei ihnen wichtig: „Wir wollen unser eigenes Ding so weit wie möglich entwickeln und immer mehr unsere eigene artistische Stimme finden.“
Jetzt vorbestellen
QR-Code scannen und direkt bestellen.
Regisseur Jacques Audiard versucht sich an einer cineastischen Quadratur des Kreises: „Emilia Pérez“ will gleichzeitig Telenovela, Musical, Läuterungsgeschichte und Drogenkartell-Krimi sein. Funktioniert, aber vor allem für Musical-Liebhaber.
Text: Klaus Erler
Rita ist Anwältin in einer großen mexikanischen Kanzlei und damit beschäftigt, Kartellbosse aus den Fängen der Justiz zu befreien. Unbedankt arbeitet sie hart, während sich ihr Chef im Blitzlichtgewitter der Presse sonnt.
TOTALE TRANSFORMATION.
Kartellboss Manitas del Monte erkennt Ritas juristische Begabung. Er macht der Anwältin ein ungewöhnliches Angebot: Sie solle ihm helfen, sein kriminelles Leben hinter sich zu lassen, dafür würde sie Millionen bekommen. Der Pferdefuß an diesem Angebot: Manitas hofft nicht nur, ein neues Leben zu beginnen, er will das auch als diejenige Frau machen, die sich seit Kindheitstagen in seinem Körper und seiner Seele versteckt hat. Rita willigt ein, organisiert das Verschwinden Manitas samt Geschlechtsumwandlung und lebt fortan als reiche Anwältin in London. Jahre vergehen, bis sich eines Tages eine elegante Mexikanerin unter dem Namen „Emilia Pérez“ bei Rita vorstellt und sie um einen dringenden Gefallen bittet. Spätestens ab diesem Zeitpunkt fordert die Vergangenheit ihren Tribut, der nicht nur mit Geld zu begleichen sein wird …
ABSURD UND SPANNEND.
Mit „Emilia Pérez“ versucht sich der französische Regisseur Jacques Audiard an einer gleichermaßen absurden wie spannenden Idee: der Läuterungsgeschichte eines hypermaskulinen Kartellbosses hin zur sanften Frau. Einem scheinbar in der Luft liegenden cineastischen Trend folgend hat sich Audiard in den Kopf gesetzt, d iese Geschichte als Musical umsetzen zu wollen. Die Handlung wird also immer wieder durch Tanz- und Gesangseinlagen unterbrochen, zunächst um innere Dialoge und Konflikte der Hauptakteur:innen z u visualisieren.
M it Fortdauer des Films verkommen diese Einlagen allerdings zum nicht mehr ganz nachvollziehbaren Selbstzweck, die Thematik des Films auch tanzend und singend abhandeln zu wollen. Wer diese cineastische Darstellungsform liebt, wird daran seine Freude haben: optische Opulenz trifft auf moderne Tanzchoreografie und Schauspieler:innen, die der Herausforderung des Genres gewachsen sind. Dass die Songs dabei an der Grenze zum Kitsch entlangschrammen, ist wohl genreimmanent und deshalb als Kritik kaum mehrheitsfähig. An „Emilia Pérez“ wirklich leiden werden nur diejeni-
gen, die sich in der Hoffnung, dass die Kunstform des klassischen Musicals doch eigentlich längst vergeben und vergessen sein müsste, ins Kino gewagt haben, um dann 130 Minuten lang vom schmerzhaften Gegenteil überzeugt zu werden. Was i n jedem Fall bleibt: eine gute Story, die anders erzählt wohl mehr Durchschlagskraft entwickelt hätte.
Regie: Jacques Audiard
Mit: Zoe Saldaña, Karla
Sofía Gascón, Selena
Gomez
Musik: Camille, Clément
Ducol Frankreich
1 Ziemlich erfolgversprechend: So sind Terrassen mit gutem Weitblick?
1 Für diesen Vertrag musst du den geplanten Weg unfreiwillig verlassen
2 Hat der Spielführer am Arm, aber auch der Schiffsbefehlshaber am Hals?
3 Gehen wie Jacko: Spaziergang am Erdtrabanten?
4 Für die beziehungstechnischen Fehltritte musst du aus der Reihe hüpfen
5 Manch Art ist verdreht kultiviert und höflich
6 Hier absolut verkehrt: Laut Goethes Faust ist der wahre Sachverhalt als solcher im Pudel zu finden
7 In den Graslandschaften ist diese Tanzart nicht zu hören
7 An ihr hast du den Anrufer: Aufforderung an professionellen Auszieher?
8 Lied(!)erlich besungen Reiterfresser, wenn dieser im Graben landet
9 Nicht in dieser Welt: Ihn hat wohl das Sandmännchen besucht
10 Erlösende Kontaktanzeige: „Nimm mich, ich geh jede Wette /, dass ich dich vorm Alleinsein …!“
11 Die Lohnrunde bringt nicht mehr Gehalt-volles
12 Der Flügelspieler zeigt anschlägig schwarz-weißen Tastsinn
13 Nach und nach. So wird das fliegende Buffett serviert
6020 verlost
für ein Winter HochseilgartenAbenteuer in der AREA 47. Die Touren finden an ausgewählten Terminen in den Winter-/ Semesterferien statt.
Kennwort: „Rätsel“, Lösungswort angeben! Einsendeschluss: 30. November 2024
Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse
Brunecker Straße 1 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at oder auf www.6020online.at
LÖSUNG DER LETZTEN AUSGABE
Viele Jugendliche starten aktuell in eine neue Herausforderung: die Lehre. Doch auf was sollten sie achten, damit die Lehrzeit nicht nur eine lehrreiche, sondern auch eine faire wird?
Die Lehre ist für die meisten der Start ins Arbeitsleben. Um die Entscheidung für den passenden Lehrberuf zu unterstützen, gibt es in vielen Betrieben Schnuppertage und das sogenannte Berufsbild, eine Art Lehrplan für die Betriebe. Hier wird genau dokumentiert, was ein Lehrling während der Lehre erlernt bzw. erlernen soll, um einen ersten Eindruck der Arbeit zu erhalten.
WIE IST DAS MIT DER LEHRZEIT?
Je nach Lehrberuf beträgt die Lehrzeit zwischen drei und vier Jahre. Bei den ersten drei Monaten der Lehre handelt es sich um die Probezeit. Während der Probezeit kann das Lehrverhältnis ohne Grund jederzeit gelöst werden. Sinn der Probezeit ist ein gegenseitiges Kennenlernen sowie der Einblick in den Beruf und den Betrieb.
WIE IST DAS MIT DER FREIFAHRT?
Um bequem von A nach B zu kommen, ist
es zu Beginn der Lehre wichtig, die Lehrlingsfreifahrt zu organisieren. Lehrlinge können die Freifahrt zum Selbstbehalt von 19,60 € beantragen. Darüber hinaus bietet der VVT die Möglichkeit, mit dem LehrPlus-Ticket ein ganzes Jahr um 99,80 € in ganz Tirol unterwegs zu sein.
WIE IST DAS MIT DEM GEHALT?
Lehrlinge werden mit einem speziellen Lohn, dem sogenannten Lehrlingseinkommen, bezahlt. Dieses wächst im Laufe der Lehrzeit je Lehrjahr kontinuierlich an. In den meisten Berufen ist das Lehrlingsgehalt durch den Kollektivvertrag geregelt, in welchem auch viele wichtige Punkte wie Arbeitszeit, Überstunden oder auch Kündigungsfristen genau geregelt sind.
UND DIE ARBEITSZEIT?
Auch die Arbeitszeit ist klar geregelt und beträgt grundsätzlich acht Stunden am Tag und 40 Stunden wöchentlich. Wich-
tig ist, die Arbeitszeiten immer gut zu dokumentieren, damit man bei Problemen darauf zurückgreifen kann.
BEI PROBLEMEN HILFT DIE AK!
Mit diesen Informationen sollte ein reibungsloser Start in die Lehre gelingen. Kommen dennoch Fragen auf oder gibt es Probleme, dann steht die AK Tirol für jegliche Antworten und Beratungen zur Verfügung – kostenlos und diskret!
AK JUGENDABTEILUNG
Mehr Infos auf www.ak-tirol.com
Die AK Jugend-Expert:innen helfen unter 0800/22 55 22-1566.
Arbeiterkammer Tirol
Maximilianstraße 7
6020 Innsbruck
Tel.: 0800/22 55 22 tirol.arbeiterkammer.at
Innsbrucks ständige, unerwartete Begleiter
WINTEREINBRUCH SAMT SCHNEECHAOS
BAUSTELLE BLEIBT LÄNGER ALS GEDACHT
FAHRRADDEMO AM FREITAG
BANKÜBERFÄLLE
SPERRMÜLLTAG
CHRISTKINDLMARKTERÖFFNUNG
Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.
Alles ist immer ganz besonders.
von Johannes F. Park
Gestern habe ich erfahren, dass der Weissensee Kärntens höchstgelegener Badesee ist. Da ich mit dieser Information nichts anfangen kann, gebe ich sie gerne an Sie weiter. Mit der Bitte um Berücksichtigung oder so ähnlich.
Ich für meinen Teil finde, es ist doch scheißegal, wie hoch ein Badesee liegt. Dass es dann obendrein so etwas wie einen Konkurrenzkampf zwischen den bebadbaren Gewässern Kärntens gibt, der die Anwendung eines Superlativs rechtfertigte, ist ebenso auszuschließen.
Leider besteht in der Fremdenverkehrswerbung eine gewisse Anfälligkeit f ür mit Hilfe der Steigerungsform vorgetragene Verrenkungen. Und alles ist immer ganz besonders.
Wussten Sie zum Beispiel, dass Schaasdorf an der Leitha beinahe Schauplatz einer kulturellen Sternstunde von Weltrang geworden wäre? Carl-Nepomuk Spazierer hätte hier 1867 fast die ersten drei Takte seiner berühmten Pferdeleberkäs-Polka komponiert, die noch heute am A sphaltiererball Weiz gespielt wird. Leider widmete er sich dann doch einer Lebensmittelvergiftung.
Gfriesa im Montafon unterhält eine Gemeindepartnerschaft mit dem niedersächsischen Hackfresse.
Im Heimatmuseum Schwoich befindet sich ein Löschblatt der Firma Ursus, auf dem 1991 das Antlitz des verstorbenen Tiroler Landeshauptmannes Eduard Wallnöfer erschien, während die neunjährige Maria Notdurfter beim Schreiben eines Muttertagsgedichts verzweifelt versuchte, ein Füllfeder-Malheur in den Griff zu bekommen.
Was man eher selten hört: Herzlich willkommen in New York, Geburtsort des orangesten US-Präsidenten aller Zeiten. Oder auch: Paris grüßt seine Besucher! (Heilige Messe: So, 10 Uhr)
Jedenfalls.
Beliebt sind auch Entfernungsangaben, die auf Aussichtsplattformen für sinnbefreite geografische Einordnung sorgen. 8.702 Kilometer bis Washington, 5.312 bis Kapstadt. Reisende aus Wladiwostok haben, so nehme ich an, ein vollkommen verzerrtes Bild von der Bedeutung ihrer Heimatstadt. Egal wo die Damen und Herren Wladiwostoker hinkommen – immer steht zu lesen, wie weit es bis zu ihnen nach Hause ist.
Man muss sagen: Eingebildeter sind nur noch die Nordpoler.
Sie wollen JFP wöchentlich lesen? newsletter.jf-park.com
In den abwechslungsreichen zweistündigen FinanzFit-Workshops für die 7. bis 13. Schulstufe werden finanzielle Inhalte, wie der Überblick über die eigenen Finanzen, Themen rund ums Bezahlen oder die Bedeutung der Inflation interaktiv erarbeitet. Diese finden in der OeNB in Innsbruck statt und können mit einer Führung durch die aktuelle Ausstellung ergänzt werden. Ebenso ist es möglich, die Workshops in der Schule abzuhalten.
Informationen und Anmeldung unter finanzbildung.oenb.at
Folgen Sie uns auf Social Media!
@nationalbank_oesterreich
@nationalbankoesterreich
Oesterreichische Nationalbank
@oenb
OeNB