TRAILRUNNING
Spitzenathletin Ida-Sophie Hegemann im Porträt
KRIEG IN DER UKRAINE
Die Geschichte einer Innsbrucker Ärztin
Spitzenathletin Ida-Sophie Hegemann im Porträt
Die Geschichte einer Innsbrucker Ärztin
Zwischen großer Liebe und totaler Katastrophe: Das erlebt man beim Online-Dating in Innsbruck
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Hat Elon Musk Tesla gegründet, um der Welt zu beweisen, dass Verbrennungsmotoren ausge dient haben und der Antrieb d er Zukunft elektrisch ist? Viel leicht. Ist Elon Musks höheres Ziel etwa das selbstfahrende Auto? Mag sein. Strebt er am Ende gar die Alleinherrschaft an? Mit Sicherheit. Und will er vielleicht auch noch Geschichte schreiben? Auf jeden Fall.
Was können wir daraus ableiten? Wer glaubt, dass Musk Twitter aus reiner Nächstenliebe gekauft hat, um das Netzwerk so zu gestalten, d ass es ein besserer Ort für uns alle wird, dürfte damit vermutlich falschliegen. So groß aber der Protest gegenüber seiner – zugegeben – radikalen Herangehensweise auch sein mag, hat Elon M usk trotzdem etwas weit Größeres im Sinn, als ihm dieser Tage unterstellt wird. Was das genau ist, weiß vermutlich nur er selbst. Was ich m ir vom reichsten Mann des Planeten wünsche, weiß ich aber ganz genau.
Es dämmert uns allen schon seit Längerem: Je mehr Zeit wir auf Facebook, Instagram, Tiktok oder eben auch auf Twitter verbringen, desto größer ist die Chance, dass uns Werbebot schaften erreichen, die den Plattformen Geld b ringen. Das bedingt, dass der Algorithmus nicht zwangsläufig danach strebt, uns Dinge zu zeigen, die uns wirklich interessieren, son dern eben solche, die uns möglichst lange auf
d er Plattform halten. Stichwort: Niedliche Kat ze. Oder anders formuliert: Wir dürfen allerlei S ocial-Media-Kanäle gratis nutzen, zahlen aber in Wahrheit mit unserer Zeit und damit einen verdammt hohen Preis. Die Ware, die am SocialMedia-Markt gehandelt wird, sind wir selbst.
Wenn ich also lese, dass Musk seinen Twit ter-User:innen künftig Geld abknöpfen will, ass oziiere ich deshalb nicht ausschließlich, dass der reichste Mensch der Welt noch rei cher werden möchte. Ich hege auch die leise H offnung, dass sich mit einer monatlichen Gebühr für die Nutzer:innen gleichzeitig auch der A nteil an Werbung reduziert oder im besten Fall ganz verschwindet. Vielleicht schaffen wir dadurch die längst überfällige Metamorphose vom Menschen als Ware hin zum Menschen al s Kund:innen. Vielleicht dürfen wir in Zukunft auch auf Social Media für unser Geld Leistung und Inhalt einfordern, anstatt uns erst stundenlang durch irgendwelchen Schwachsinn scrollen zu müssen. Vielleicht können wir uns endlich von Hass, Desinformation und einer unbezwingbaren Flut an Content-Müll freikaufen.
E in altes Sprichwort in der analogen Medienbranche besagt: Ein guter Unternehmer ist n icht automatisch ein guter Verleger. Ich bin ge spannt, ob Elon Musk diese These in den sozia len Medien zu widerlegen weiß.
m.steinlechner@6020stadtmagazin.at
Die besten Events im November auf einen Blick. Seite 62
Anlässlich des 10. Geburtstags von Tinder hat 6020 lustige, skurrile, schräge und ernste Geschichten aus der Innsbrucker Welt des Online-Datings zusammengetragen.
Das Schicksal der Innsbrucker Ärztin mit ukrainischen Wurzeln ging letzten Sommer um die Welt. 6020 erzählt ihre Geschichte.
Seite 16
Wie sieht es eigentlich in Innsbrucks Kanalisation aus?
Seite 20
Wie aus einer TischtennisCommunity ein Deutschkurs wurde.
Seite 26
Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft.
Seite 38
Ich spiele, du spielst, wir lernen Deutsch
Trailrunnerin Ida-Sophie
IMPRESSUM
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Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Melina Mitternöckler, Leonie Werus, Denis Pscheidl, Christiane Fasching, Johannes F. Park, Flo Seidl, Eva Schwienbacher, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer Grafik: Thomas Bucher, Alina Klampfer, Marco Lösch, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Andreas Eisendle, Matthias Krapf, Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.targetgroup.at/offenlegungen abgerufen werden.
Gutschein im Wert von je € 19 nur einmalig p.P. ab 16 Jahren einlösbar, wenn innerhalb der letzten 12 Monate kein Gutschein eingelöst wurde, mit Lichtbildausweis und Wohnadresse IBK/WGL und Umgebung, nach Beratungs-Info/Besichtigung ohne Terminvereinbarung: Mo.-Sa. 9:00-20:00
So. & Frt. 13:00-19:00 Uhr. Gültig bis Mi 30.12.2022
Die von Künstler:innen wie Stefanie Sargnagel gestalteten Plakate der Kampagne #etwaslaeuftfalsch haben im letzten Monat für einiges an
Gesprächsstoff gesorgt –allerdings leider weniger wegen des Themas Gewalt an Frauen als wegen der Designs, die manchen in Tirol zu provokant waren. Die internationalen Tage gegen Gewalt (Start: 25. November) bieten die Chance, die inhaltliche Diskussion nachzuholen.
Elon Musk
POLITIKER IN DER LANDESREGIERUNG
PAKET
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Dating-Apps wie Tinder, Bumble und Co. haben die Suche nach der Liebe gehörig auf den Kopf gestellt. Vom Happy End bis zum absoluten Albtraum ist trotzdem noch alles dabei – auch beim Online-Dating in Innsbruck. Wir haben einige Geschichten gesammelt, die besten davon sind hier – anonymisiert – nachzulesen.
Illustration: Monika CichońCarmen ist auch Jahre später noch von Tinder.
Mein erstes Tinder-Date hat mich viel Überwindung gekostet, aber nach dem Motto „Hey, was habe ich zu verlieren?“ habe ich nach ein biss chen Hin- und Herschreiben ein Treffen m it dem Tinderello (wie ich die Herren immer nenne) ausgemacht. Aufgeregt und irgendwie voller Freude bin ich zu der tollen Weinbar, wo wir uns verabredet hatten, hingefahren. Mein Date wartete schon an der Bar und machte optisch und oberflächlich einen guten ersten Eindruck auf mich. Nach der Begrüßung übergab er mir dann ein Geschenk, was mir, ehrlich gesagt, sehr unangenehm war. Muss man sich beim ersten Date gleich was schenken?! Noch dazu war es eine weiße Schokolade mit Kokos-Geschmack – wer isst das freiwillig, was ist mit der ganz normalen Milchschokolade? Mit einem komischen Grinsen bedankte ich mich bei ihm, legte die Schoki zur Seite und bestellte ein Glas Wein. Mein Begleiter wollte eine Flasche Mineral, weil er zur zeit nichts trinke.
Alle anderen Gäste hatten eine kleine Jau se zum Wein bestellt, deshalb fragte ich i hn, ob er auch eine bestellen wolle – Fin gerfood geht ja immer. Da erklärte mein T inderello, der sehr sportlich aussah, dass er so was nicht essen könne, weil er auf die Linie schauen muss und seit Jahren gefühlt nur Salat isst. Wow, ein Mann, der recht passabel aussieht und mir eine Schokolade geschenkt hat, erklärt mir, dass er nur am Kalorienzählen ist und nichts genießen kann. Ich musste erst einmal einen großen Schluck Wein neh men und das sacken lassen. Ich habe dann pr obiert, ihn kennen zu lernen, aber egal, welche Geschichte oder welches Thema,
wir waren nie einer Meinung. Was ich gut fand, fand er schlecht oder interessierte ihn gar nicht.
Nach dem zweiten Glas Wein wollte ich das Date beenden, weil es einfach nicht gefunkt hat zwischen uns, und erklärte ihm höflich, dass ich nach Hause müsse. Ich wollte so schnell wie möglich zu meinem Auto flüchten, aber wir hatten am selben Parkplatz geparkt, deshalb wurde ich dann auch noch bis zu meinem Auto begleitet. Ich bedankte mich und wollte gerade einsteigen, da fragte er einfach so salopp und mit vollem Ernst: „Aber schmusen tun wir jetzt schon noch, oder?!“
Ich musste ihm erklären, warum ich jetzt nicht schmusen will, und wartete dann noch 10 Minuten im Auto, um si cherzugehen, dass mir der übermotivierte Typ nicht hinterherfährt.
10 Jahre Tinder 2022 hat Tinder 10. Geburtstag gefeiert. Die App, die das Swiping-Prinzip populär gemacht hat, wurde bisher über 530 Millionen Mal heruntergeladen und hat dem Unternehmen zufolge zu mehr als 75 Milliarden Matches geführt. Beliebte Alter nativen sind Bumble, Lovoo, OkCupid und Hinge.
„ABER SCHMUSEN TUN WIR JETZT SCHON NOCH, ODER?!“
Ich habe ihn diesen Sommer gematcht und er hat mich auch kurz danach sofort angeschrieben. Wir haben hin und her geschrieben, Nummern ausgetauscht und er wollte sich am darauffolgenden Wochenende treffen. Ich war da schon verabredet und hab ihm das auch so kommuniziert, woraufhin er mich überreden wollte, meine Pläne abzusagen. Ein Plan davon war, mit meinen Freundinnen aufs Kaiserfest in Kufstein zu gehen – er hat aber eigentlich gesagt, er gehe da sicher nicht hin.
A m Tag des Festls schrieb er mir dann, dass er jetzt spontan doch hingehen würde. Ich habe ihn dann im Vorbeigehen gesehen und habe mir gedacht, ich sage halt hallo –gesagt getan, aber er blieb nicht stehen, son dern ging weiter. Kurz darauf hatte ich zwei verpasste Anrufe von ihm und WhatsAppNachrichten, ob ich denn nicht jetzt mit ihm mit dem Taxi heimfahren wolle (wir hatten kein Wort außer hallo miteinander gewech selt!), und ich habe nein gesagt.
Daraufhin war er total beleidigt, hat mich beschimpft und als Schlampe dargestellt. Ich habe ihn null ernst genommen und mich eher über seine Nachrichten lustig gemacht, ihn ignoriert und dann auch nichts mehr von ihm gehört. Bis vor ein paar Wochen, als er mich aus heiterem Himmel in eine WhatsApp-Gruppe mit seinen Freunden hin zugefügt und mir dort die fürchterlichsten Sachen geschrieben hat, inklusive Drohun gen, was er jetzt mit mir machen müsse, weil ich ihn provoziert hätte. Er hat mich auch privat angeschrieben (wobei er da eher „liebe“ Sachen geschrieben hat), bis ich ihn blockieren musste.
E r kommt aus dem Nachbarort meiner Eltern und studiert in Innsbruck – und ich habe schon etwas Angst davor, ihm zu be gegnen, weil ich nicht weiß, was da auf mich z ukommt.
Anna-Maria hofft, dass ihr und anderen so was passiert.
A ls Hundebesitzerin ist man immer der Meinung, den perfekten Caniden zu haben. So auch bei Frau Fleder maus: pechschwarz mit namensgebend riesigen Stehohren, kerngesund, menschenbezogen und intelligent genug zur selbstständigen Mülltrennung. Aus reger Nachfrage im Freundes- und Bekanntenkreis entstand die Idee, Frau Fledermaus einen Wurf Welpen zu erlauben. Wo also findet man den passenden Rüden? Auf Tinder natürlich.
Das Profil war rasch angelegt, beim Alter wurde ge schummelt – die App weigerte sich glücklicherweise, 2016 a ls Geburtsjahr durchgehen zu lassen. Zunächst wurde noch nur bei offensichtlichen Hundebesitzer:innen nach rechts geswipet, rasch wurde jede Person mit einem Like beglückt. Den Antworten war zu entnehmen, dass besonders die Her ren auf eine ähnliche Strategie gesetzt hatten: „Wups. Darf ich sie zum Spazierengehen ausleihen?“, „Wenigstens bei einem Hund reicht‘s zum Match :´(“ und „Darf man auch das Frauchen dazu sehen ;)“. Zwei Stunden später: gesperrt.
Paul war stolz wie Oskar, als ihn die adrette, blonde Frau zu sich an den Starnberger See einlud – auch, weil der Zufall es so wollte, dass er durch seine Autotester-Tätigkeit am besagten Wo chenende einen Ford Mondeo Kombi zur Verfügung gestellt bekam, mit dem er sein Tindergspusi, wie er glaubte, ziemlich be eindrucken würde. Diese Selbstsicherheit löste sich aber schnell in Luft auf, als ihn die Bayerin in den Garten ihrer Villa lots te, wo er hinter einem nagelneuen, weißen A udi Q7 parken sollte. Starnberg schien eine Art St. Tropez von Bayern zu sein –und sein Date nicht nur hübsch, sondern auch reich.
Am Starnberger See war trotzdem nicht alles eitel Sonnenschein: Er könne sich nicht vorstellen, mit was für Stress der Verkauf des weißen Audis verbunden sei, den ihr Expartner daließ, als er ohne Kommentar einfach das gemeinsame Haus und sie verlassen hatte. Paul war fasziniert von der Welt, mit der Truman Capote sicherlich seinen Spaß gehabt
hätte. Er erfuhr viele Dinge, die ihm in seinem Alltag in Innsbruck wohl verbor gen geblieben wären: Ihr Sohn, erzählte d ie Bayerin, spiele Polo, und ab einem gewissen Niveau komme man mit einem einzigen Pferd nicht mehr aus – jetzt habe er aber eine Möglichkeit gefunden, Pferde zu leasen, was sie sehr freue und auf jeden Fall ein Problem weniger in ihrem Leben bedeute.
M it den Herausforderungen, mit denen sein Date täglich konfrontiert war, konnte Paul nicht umgehen. Zu einem zweiten Treffen kam es daher nicht mehr – obwohl sie offenbar eine Frau war, mit der man Pferde leasen konnte.
N ach dem Erlebnis am Starnberger See schränkte Paul seinen Tinder-Radius drastisch ein und suchte in Innsbruck die große Liebe. Eines der Dates führte ihn in eine Pizzeria. Einem netten Abend mit seinem Match stand nur eines im Wege: Paul hatte es mit der Altersangabe nicht soo genau genommen und sich exakt zehn Jahre jünger gemacht. Der Abend lief tatsächlich gut und, noch besser, sein Alter schien kein Problem zu sein und ein zweites Treffen wurde vereinbart.
Das fand im Kino statt. Paul wollte mit seinem cineasti schen Wissen glänzen, selbst wenn ihn der gefühlt 17. Teil von „Fluch der Karibik“ vor große Herausforderungen stellte. Sein Date ignorierte ihn. Auf seine Frage, w as los sei, antwortete sie mit unverhohlener Wut: Was ihm eigentlich einfalle, bezüglich seines Alters zu lügen? Wer so etwas „in einer so frühen Phase der Beziehung“ täte, sei nicht glaubwürdig, und sie wisse nicht, wie das mit ihnen weitergehen solle. Paul ging nach Hause und dachte, nie wieder von ihr zu hören. Wenige Tage später läutete sein Handy, denn so schamloses Lügen könne sie nicht einfach so hinneh men. Es entwickelte sich ein verbitterter Streit jener Art, die man eigentlich nur nach einer jahrelangen Beziehung führt, und damit war die Geschichte für Paul endgültig vorbei.
Als er sie zufällig wiedersah, saß Paul am Rad. Sie fuhr direkt vor ihm. Stehen bleiben und abwarten war keine Option, deshalb entschied er sich, zu überholen. Dabei wollte er möglichst cool wirken und den Eindruck vermitteln, dass er sie und ihre verkorkste Romanze gänzlich vergessen hatte. Sein Radschlüssel, den er im mer noch in der Hand hielt, durchkreuzte den Plan: Als er auf gleicher Höhe mit dem Date war, fiel der Schlüssel runter und verfing sich in seinen Sporen. Paul krachte ins Fahrrad seines ehemaligen Gspusis und sie landeten im Gebüsch – sie oben, er unten. Das war dann tatsäch lich das letzte Kapitel der Beziehung.
Katharina setzt mittlerweile lieber auf
I ch war mit Unterbrechungen immer wieder auf Tinder. Ich hatte nette Dates, habe interessante Leute kennen gelernt. Tolle Sache. Und dann das: Ein M atch im Coronawinter. Man schrieb viel, doch ein Treffen kam länger nicht zustande, weil gesundheitliche und be rufliche Probleme dazwischenfunkten. Nach über drei Monaten Kontakt gab es endlich ein Date! Wir trafen uns beim Goldenen Dachl. Es war gut. Wir blieben in Kontakt, es gab weitere Dates. Dann Covid, zuerst er, dann ich, unabhängig voneinander wohlgemerkt, weil getrof fen hatten wir uns schon tagelang nicht mehr. Wir sahen uns also noch länger nicht, aber telefonierten täglich. Als meine Quarantäne endete, fuhr er in den Urlaub. Zwei Wochen Griechenland. Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. Im Gegenteil: Meine Nummer wurde geblockt. Selbst nach dreiein halb Jahren Tinder hatte ich damit nicht gerechnet. Neben großer Sorge ging’s im Kopfkino ordentlich zur Sache. Ich könnte ein Buch über die verschiedenen Szenarien schreiben. Noch immer macht mich dieser Schachzug fassungslos.
Wenn du das hier liest: Das war nicht nett. Um es mit deinen Worten zu sagen: Ich wünsch dir Durchfall ohne Klopapier.
Oft hört man von Tinder ja nur die Horrorgeschichten. Die habe ich selbst auch schon erlebt. Zum Beispiel, dass die Bilder der gematchten Person derart bearbeitet waren, dass ich sie im echten Leben nicht wiedererkannt habe. Manchmal hat man aber auch Glück. Ein halbes Jahr nach dem Photoshop-Fiasko habe ich nämlich meine Freundin auf Tin der kennengelernt. Nach einiger Zeit des H in- und Herschreibens haben wir uns zufällig in der Emma getroffen und zum Filmabend verabredet. Im Licht des Bea mers sind wir uns dann endlich näher gekommen und haben seitdem kaum einen Tag ohne einander verbracht. Vor Kurzem hatten wir unseren zweiten Jahrestag.
Denis und seine Freundin sind der Beweis, dass es mit Tinder auch gibt.
Natalia Frauscher war Innsbruckerin mit ukrainischen Wurzeln. Nach Russlands Angriff sah sie sich verpflichtet, den Menschen in ihrer Heimat zu helfen. Ihr Mann Ferdinand und ein Kamerad aus dem medizinischen Bataillon erzählen von ihr.
Text: Haris Kovacevicls am 26. Juni relativ spät am Abend das Handy von Dr. Frauscher läutet, möchte er nicht mehr ab heben. Der Tag war lang, sogar ohne die Aufregung der letzten Wochen hätte er um diese Uhrzeit keine Lust gehabt, mit jemandem zu reden. Es wird schon nichts sein, das man nicht auch morgen besprechen könn te, dachte er sich. Nicht einmal die ukrainische Nummer konnte ihn dazu bewegen, beginnend mit +380. Anrufe aus der Ukraine bekam er seit Feber viele. Vor allem seit Natalia, seine Frau, in die Ukraine zurückgekehrt war
Sie war damals, als Russland die Ukraine angriff, gerade in Kiew bei ihren Eltern. Wenn sie mit ihrem Mann telefonierte, hörte er die Unruhe am anderen Ende der Leitung. Den Krieg bekam er nicht nur über Nachrichten mit. Krieg herrschte über die Stimme seiner Frau am Telefon, wenn sie ihm sagte, dass für sie ein Albtraum wahr geworden sei. Dass sie nur noch ihre Eltern aus der Stadt, aus Kiew, rausbekommen und sich gleich auf den Weg nach Hause machen wolle – zu ihm nach Innsbruck.
Also ließ Ferdinand am besagten Abend ausläuten, schrieb aber gleich nach,
Adass er sich am Tag darauf zuverlässig melden werde. Obwohl: Da wollte eigentlich seine Frau heimkommen. Sie hatten was vor: Sie wollten nach Südfrankreich zu Freund:innen fahren, Urlaub machen, ihren Hochzeitstag und seinen Geburtstag feiern. Macht nichts, dachte er sich. Er werde sich trotzdem melden und später dann seiner Frau erzählen, was der mysteriöse Anrufer wollte.
Dann aber vibrierte sein Handy nochmals: „Bitte gleich melden“, stand auf seinem Display, „es geht um Natalia.“
Einmal rief Natalia ihn aus Nordkorea an, als sie an der Grenze zu Südkorea, dem letzten Fetzen Eiser nen Vorhangs, stand und zum ersten Mal seit Tagen wieder Empfang hatte. Das Telefonat dauerte nur kurz, sie wollte sich mel
den und sagen, dass es ihr gut gehe. Das tat sie auch, als sie in Kolumbien war, in Israel oder in Ostafri ka. Sie meldete sich bei Ferdinand und versicherte ihm, dass alles in Ordnung sei, er brauche sich keine Sorgen zu machen. Einmal rief sie aber an, nachdem sie in China eine Nacht im Gefängnis verbringen musste. Eine Lappalie eigentlich – sie trat über eine grüne Grenze, machte also einen unkontrollierten Grenzübertritt. Damit rief sie Ferdinand aber doch in Erinnerung, dass er eine Grenzgängerin liebte – eine Frau, die schaut, wie weit sie gehen kann. „Natalia war keine Freundin von Komfortzonen“, sagt Fer dinand heute, wenn er sich an sie erinnert.
Kennengelernt haben sie sich Ende 2013 bei einer Ärzt:innenkonferenz in Wien. Er war damals schon niedergelassener Urologe in Innsbrucke, und sie war Zahnärztin in Kiew. Beide hatten bereits eine Scheidung hinter sich, waren unkompliziert, offen und verstanden sich auf Anhieb gut. Es dauerte nicht lange, bis Ferdinand auf einem ihrer Zahnarztsessel Platz nahm – einem Ort, den er eigentlich sehr fürchtete.
„Aber sogar das war bei Natalia ein Vergnügen“, erzählt der Arzt, der danach öfter in Kiew zu Gast sein sollte. 2019 haben sie dann geheiratet – am 27. Juni.
NATALIAS WANDEL. Natalia und Ferdinand liebten und vertrauten sich. Sie gaben einander die Freiheiten, die sie wollten und die sie in ihren vorherigen Beziehungen nicht hatten: Er durfte seinem Beruf nachgehen, wie er es sich wünschte. Sie konnte reisen und die Welt erkunden, mit ihrer Tochter aus erster Ehe Dinge unternehmen, sich um Tiere kümmern und um ihre Eltern in Kiew. So wie auch im Feber 2022, als plötzlich die ersten Bomben fielen.
„Keinen Zentimeter“, soll ihr Vater gesagt haben, werde er sich aus Kiew bewegen, komme, was wolle. Natalia nahm den beschwerlichen Weg zurück nach Innsbruck also allein auf sich: Vorbei an ersten Kriegsschäden an Gebäu den in der Zentralukraine und im Westen des Landes, vorbei an Kolonnen von Menschen, die nicht mehr wussten, wie ihnen geschah, und vorbei an Frauen und Kindern, die sich von ihren Vätern verabschiedeten.
Im Einsatz – Natalia wollte helfen, wo sie konnte.„Natalia war keine Freundin von Komfortzonen.“
Ferdinand Frauscher, Natalias Ehemann
„All das machte etwas mit ihr“, sagt Ferdinand heute rückblickend. Sie wollte helfen. Sie fühlte sich ver pflichtet.
In Innsbruck angekom men, organisierte sie gleich Hilfstransporte, engagierte sich bei humanitären Organisationen, stellte Netzwerke her. Sie nahm auch Ferdinand in die Pflicht – er könne ja bei einigen Medikamenten behilflich sein. Doch blieb sie immer mit dem Gefühl zurück, nicht genug zu tun – ganz egal, was sie machte: Sie war im sicheren Innsbruck, während ihre Landsleute um ihr Leben fürchten mussten. Sie fühlte, dass sie mehr tun konnte. Und tat es dann auch.
„Natürlich war es mir nicht recht“, sagt Ferdinand heute, „aber was konnte ich schon machenn, Sie ließ sich nicht einsperren und verbieten wollte ich ihr sowieso nichts.“ Natalia kehrte in die Ukraine zurück.
zusetzen, sind aus meiner Sicht die besten Menschen überhaupt“, sagt er, „so wie Natalia zum Beispiel.“
Während also alle anderen Hospitalieri vor Erschöpfung knapp am Aufgeben waren, soll Natalia, die zierliche, blonde Frau, die in Innsbruck lebte, gemeint haben „dass sie im OP-Zelt aushelfen könne, bis der nächste Einsatz losgeht“, erzählt Alexis, „das war unglaublich.“
„Nach diesen Evakuierun gen waren wir alle mehr als erledigt“, sagt Alexis, Mit glied des Sanitätsbataillons Hospitalieri im Ukrainekrieg, der hauptsächlich verwun dete Soldaten von der Front rettet, Erste Hilfe leistet und sie in Sicherheit bringt, „ich sah gestandene Männer vor Erschöpfung mehr in Ohn macht fallen als einschlafen, weil wir bereits tageweise im Einsatz waren – nur Natalia nicht“. Gleich in den ersten Tagen des Angriffs melde te sich Alexis freiwillig im Kiewer Krankenhaus und kehrte danach ganzen sechs Wochen nicht nach Hause zurück. Dann kam er zu den Hospitalieri.
Als griechischer Staats bürger war er weder dazu noch zum Kriegsdienst verpflichtet. Er hätte die Ukraine verlassen können. Doch er wollte nicht. „Leute, die ihr sicheres Heim hinter sich lassen, um sich hier für die gute Sache ein-
Er war mit Natalia etwa zwei Wochen lang im Einsatz: „Im Krieg lernt man Menschen besser und schneller kennen als zu Friedenszeiten, denn man verbringt viel intensive Zeit zusammen und wird ständig daran erinnert, dass es jeden Moment zu Ende sein könnte.“ Wie viele Menschenleben Natalia gerettet hat, lässt sich gar nicht feststellen. Hunderte vermutlich.
In etwas ruhigeren Minuten soll sie von ihrer Tochter erzählt haben. Manchmal auch von ihrem Hund Hektor, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Ferdi in Innsbruck hielt. Sie erzählte von den Bergen dort, und von der Sprache – die zwar Deutsch sei, aber so gesprochen, dass man erkennen konnte, aus welcher Ecke in Österreich man stammte, und auch so, dass Deutsche einen oft erst gar nicht verstanden. Wenn er heute an sie denkt, denkt er nicht nur an die Lebensretterin und Heldin – er denkt an die Geschichten, die sie erzählte.
An den Unfall selbst kann sich Alexis nicht erinnern.
„Sie ließ sich nicht ein sperren, und verbieten wollte ich ihr sowieso nichts.“
Ferdinand Frauscher, Natalias EhemannWeltenbummlerin Natalia mochte Menschen, Spra chen und Reisen u nd wollte zeit ihres Lebens die Welt erkunden. ©
„Leute, die ihr sicheres Heim hinter sich lassen, um sich hier für die gute Sache einzusetzen, sind aus meiner Sicht die besten Menschen überhaupt.“
Alexis, Natalias Kamerad aus dem Sanitätsbataillon HospitalieriEr weiß, dass er gemeinsam mit Natalia, die am Tag darauf wieder heimfahren wollte, in den Bus stieg, den sie zu einer kleinen Ambulanz umgebaut hatten. Schon wieder war es dunkel, da man Bombardements befürchtete.
Als er im Krankenhaus aufwachte, konnte er sich kaum bewegen. Er hatte einen Teil seines rechten Arms verloren. Man erzählte ihm, dass sie in der Dunkelheit, auf einer
kriegsbeschädigten Straße, in ein abgestelltes Militärfahrzeug fuhren. Man wird ihm auch sagen, dass man zunächst glaubte, ihn habe es viel schlimmer erwischt als Natalia. Sie schien nämlich auf den ersten Blick nur eingeschlafen zu sein.
VOR DEM HOCHZEITSTAG. „Sie musste zum Glück nicht leiden“, sagt der Arzt und Witwer heute. Wenige Minuten nach dem Zusammenprall war sie tot.
Seither lernt er ohne Natalia zurechtzukommen Er erledigt seinen Job, beantwortet seine E-Mails, trifft Freund:innen – und denkt oft an sie. Die Frau, die er liebte und die im Krieg umgekommen ist.
Die Nachricht von der toten ukrainisch-österreichischen Ärztin ging um die Welt: Der südafrikanische Daily Maverick berichtete unter anderem über Natalias Tod, ebenso wie das spanische Euro Weekly News. Puls 24 und einige Boulevardmedien hierzulande auch.
Als Erster in Österreich erfuhr es aber Ferdinand. Am 26. Juni spätabends –einen Tag vor ihrem Hochzeitstag.
KUNDEN PARKEN LÄNGER GRATIS: 1,5 STUNDEN EINKAUFEN WIRD ZUM ERLEBNIS TRENDS, AKTIONEN & MEHRIn der Erde unter Innsbruck ist ein ganzes Wirrwarr aus Kanälen, Rohren und Leitungen versteckt. 6020 durfte jenen Teil besuchen, der zumindest teilweise begehbar ist: die Kanalisation.
Ein kleines Stück Gebäck kommt dahergeschwommen. Nach ein paar Schritten ist es weg. Beim Stehenbleiben und beim Blick in eines der tiefen, schwarzen Zuflusslö cher in der Seite des etwa zwei Meter hohen Kanals ist es plötzlich wieder da. Das, was vermutlich einmal ein Kuchen war, scheint uns zu verfolgen. Es bleibt weder an einem der Haufen aus liegen gebliebenen Feuchttüchern hängen, noch kommt es in dem langsam fließenden Abwasser – die Neigung des Kanals liegt im Promillebereich – schneller voran als wir in unserem weißen Einwegoverall und den gelben Gummistiefeln. Von gefräßi gen Ratten fehlt jede Spur: „Die mögen k leine Rohre lieber“, erklärt Bernhard Zit, Geschäftsbereichsleiter Abwasser bei den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB). Nur vereinzelt klebt eine Kellerassel an
der Mauer oder hängt eine kleine Spinne in ihrem Netz. Der Geruch? Eigentlich gar nicht so schlimm.
I m Jahre 1908 erbaut, ist der Kanal, den 6020 besuchen durfte, 114 Jahre alt. Zwei Meter hoch, etwa einen Meter breit. Der untere Bereich, der am öftesten unter Wasser steht, ist gemauert, in den gewölbten Wänden darüber sind Löcher: Manche sehen an diesem sonnigen Tag trocken aus, sie sind für Regenwasser da. Aus anderen quillt immer wieder das, was in den Häusern darüber – im Bereich Messe und Siebererstraße im Saggen – den Abfluss hinabrinnt und das Klo hinuntergespült wird. Solch große und begehbare, von den IKB betreute Kanäle gibt es in der Landeshauptstadt auf rund 60 Kilometern. Insgesamt besteht deren Kanalisationssystem laut Diplomingeni eur Zit aus 260 Kilometer Sammelkanälen
Text Melina Mitternöckler Fotos Franz Oss DIE STADT UNTER DER STADTGut festhalten: Vorsichtig rutscht unsere Redakteu rin über den Boden, mit d en Händen stützt sie sich an den Wänden ab.
plus 150 Kilometer Hausanschlüssen. Zur Länge privater Kanäle und Leitungen gibt es laut ihm keine konkreten Zahlen. Das Besondere: „Alles muss zur Kläranlage –und das am besten ohne Energie“, erklärt Zit. Von Kranebitten bis zum Baggersee. „Das Einzige, wo es nicht geht, ist das Olympische Dorf: Das ist schon so tief, dass das Abwasser einmal gehoben werden muss, und dann geht es unter dem Inn durch“, so der Experte. Rund 10.000 Euro Stromkosten habe die von den IKB betreute Kanalisation pro Jahr.
Ob man per Seil gesichert die Metalltritte den Gully hinabklettern kann, hängt stark vom Wetter ab. Ist es trocken und der stauende Schieber weiter oben geschlos sen, watet man auf rutschigem Untergrund nur durch ein paar Zentimeter Abwasser. Je
weiter wir uns Richtung Klärwerk bewegen, desto höher wird der Wasserstand, weil Kanäle einander kreuzen und etwas zurück stauen. Der größte Kanal von Innsbruck befindet sich direkt vor der Kläranlage: zwei Meter hoch, drei Meter breit. Wenn es stark regnet und der Kanal voll wird, gibt es Bauwerke, wo stark verdünntes Wasser abgeworfen werden kann. „Das Abwasser rinnt dann in ein Gewässer, in Innsbruck in den Inn. Das merkt der gar nicht“, führt Zit aus. Hat auch der Inn Hochwasser, kommen starke Pumpen zum Einsatz, die das Wasser trotzdem hinauspressen.
Bei dem, was Zit sonst noch so erzählt, schätzt man sich glücklich, wenn man keine Schildkröten im Kanal antrifft: „Manche Leute schmeißen alles rein. Von Schildkrö ten und Kleintieren über Schmutzfetzen bis hin zu Fett und Öl. Alles, wo manche nicht wissen, wohin damit, kommt ins Klo. Gera de bei Medikamenten ist das ganz schlecht: Das geht ja alles in die Kläranlage und zumindest zum Teil in Gewässer.“ Fett und Pflanzenreste könnten stinken, Feuchttü cher verstopfen. Ziemlich sicher waten wir auch durch Drogenreste: Wie viel und was konsumiert wird, wird in der Kläranlage regelmäßig gemessen. (Spoiler: Am Wo chenende ist die Konzentration höher.) Was die Ausscheidungen von Coronainfizierten anbelangt, kann man diese, Zit zufolge, mit mehreren Probenehmern sogar einem be stimmten Bereich der Stadt zuordnen und dann gezielt nachforschen.
Das, was die Rohre hinunterfließt, ist viel leicht für einen Normalo Abfall – für Ab wasserexperte Zit hat jedoch auch dieses M aterial einen Wert: „Der Klärschlamm
„Die Hälfte unserer Kanalbauarbeiten passiert ohne Aufgraben.“
Bernhard Zit, IKB
Fünf Fragen an: Bernhard Zit, Geschäftsbereichsleiter Abwasser bei den IKB
6020:
Was liegt in Innsbruck alles unter der Erde? Be rnhard Zit (IKB): „In fast jeder Straße gibt es einen Kanal, aber auch Wasserleitungen, Strom- und Lichtwellenleiter, meis tens auch Fernwärme, Gasleitungen, Kabelfernsehen u nd, und, und. Vor allem unter Kreuzungen gibt es eine Unmenge an Leitungen, die unterschiedlich tief im Durchmesser und in der Funktion sind. Meist sind es Haupt- und Sammelleitungen, von denen die Anschlüsse in die Häuser abgehen. Mittlerweile gibt es bald keinen Quadratmeter Verkehrsfläche mehr, wo keine Leitung liegt.“
Wie behält man da den Überblick? „Alle arbeiten auf der gleichen digitalen Datenbank. Man sieht die eigenen Leitungen und die der Kolleg:innen. Und jede bauliche Änderung wird schnellstmöglich digital dokumentiert.“
Hat man es bei Grabungsarbeiten öfters mit Relik ten aus der Vergangenheit zu tun? In der Peripherie weniger, aber in der Altstadt findet man Mauerres te, Fundamente und, gerade um den Dom herum, w urden z. B. Skelette gefunden. Wenn etwas zusam mengebrochen ist, hat man einfach draufgebaut. A rchäolog:innen werden beigezogen, sie stoppen die Baustelle und sichern die Ausgrabungen.
G ibt es auch uralte Leitungen unter der Stadt? Mit dem Kanalbau fing man in Innsbruck 1904 an. In den ersten Jahren schuf man schon über 30 Kilometer mit Händen und Schaufeln. Trinkwasserleitungen – sogar noch aus Holz – gab es schon früher, teilweise im 15. und 16. Jahrhundert. Von den Quellen der Nordkette runter in die Altstadt zu den Brunnen.
G ibt es in Innsbruck auch ein Tunnel- oder Bunker system? Unter der Stadt nicht. Aber auf der Nordseite gibt es von Kriegszeiten her Stollen bzw. Luftschutz keller, die sind gesichert und verschlossen.
besteht zu drei Vierteln aus Wasser. Beim Vergären entstehen Gase: Damit betreiben wir ein Blockheizkraftwerk, womit wir Strom und Wärme erzeugen. Die Wärme wiederum verwenden wir zum Trocknen des Schlamms.“ Dieses Material wird abtransportiert und derzeit in der Steier mark und in Wien verbrannt: Dort versorgt m an Haushalte und teils die Zementindus t rie also mit Wärme aus Tirols Ausschei dungen. Momentan muss man für die A bnahme noch zahlen. Ziel sei es laut Zit, der in einem Glas pelletierten, schwarzen Klärschlamm in der Hand hält, dass man in Tirol das eigene Material verwerten kann.
Den Innsbrucker:innen großen Schmerz bereiten Baustellen, die in der Landes hauptstadt wie Unkraut aus dem Boden z u sprießen scheinen. Zit macht aber klar: „Die Hälfte unserer Kanalbauarbeiten passiert ohne Aufgraben.“ Zum Einsatz kämen Tunnelbaumaschinen und Kunst stoffschläuche, die schlaff in das alte Rohr
Zusammenfluss : Ein Schwall Abwasser donnert neben uns in den Kanal.eingezogen und mit heißem Wasser oder Wasserdampf gehärtet werden würden. „Das ist dann ein Rohr im Rohr“, zeigt er sich erfreut. Freilich ist ein Kanalbau ja auch nicht der einzige Grund für Gra bungsarbeiten.
Je länger man die Rohre und Gemäuer am Leben hält, desto seltener muss man klarerweise den Boden aufreißen. Min destens 50 Jahre sollten es sein. „Gelingen einem 100 Jahre, müsste man jährlich ein Prozent des gesamten Netzes neu bauen. Wir haben in Innsbruck 260 Kilometer. Nur um den Zustand zu erhalten, müssten wir also jedes Jahr 2,6 Kilometer neu ma chen“, so Zit. Natürlich aber wird das Netz auch erweitert und wenn eine Tiefgarage geplant oder eine Straße abgesenkt wird, gebe es noch zusätzlich Arbeit – auch für die Kolleg:innen, die andere Leitungen betreuen.
A m Ende unseres Spaziergangs erwartet uns noch einmal donnernd ein brauner Abwasserstrom, der von der Seite in unseren Kanal fließt. Wir stapfen durch, werden angespritzt, freuen uns über den
Schutzanzug, halten uns am Geländer fest und fallen zum Glück nicht hin. Noch kurz werfen wir einen Blick auf einen 100 Jahre alten, verrosteten und nicht mehr verwen deten Schieber mit Zahnrad. Dann kraxeln w ir die Treppe hinauf gen Sonne und stehen plötzlich vor der neuen Zughalte stelle in den Bögen. Während die Tempe ratur unter der Erde Sommer wie Winter bei circa 15 Grad liegt, ist es nun in dem Overall ziemlich heiß. Ausziehen, alles in einen Sack und Hände waschen.
STUDIEREN, WO ANDERE URLAUB MACHEN UND DAS SEIT 1952.
Gaswarngerät: Misst allenfalls auftretende ge fährliche Gase, damit die M itarbeiter:innen gewarnt werden.
„Alles muss zur Kläranlage – und das am besten ohne Energie.“
Bernhard Zit
Ein guter Tag beginnt mit einem köstlichen Frühstück. Und das gibt’s beim Bäcker Ruetz auch zum Mitnehmen – ein leerer Magen studiert und arbeitet schließlich nicht gern!
1 Warmgetränk (zum Nachholen)
2 Kleingebäcke
3 Aufstriche nach Wahl
1 Warmgetränk (zum Nachholen)
2 Kleingebäcke, 3 Aufstriche
Portion Wurst/Käse
1 frisch gepresster Orangensaft
1 Warmgetränk nach Wahl
1 Kleingebäck
2 Aufstriche nach Wahl
Ein Frühstück für den kleinen Hunger auf klassische Art mit frisch geba ckenem Gebäck, oder lieber ausgiebig brunchen mit dem Bäcker- oder dem Verwöhn-Frühstück – worauf haben Sie heute Lust? Die vier Frühstücksvarianten des Bäcker Ruetz sorgen für einen perfek ten Start in den Tag! Sie liefern gleichsam Energie und köstliche Abwechslung, um gestärkt ans Tageswerk zu gehen. So schmeckt gute Laune am Morgen – und das in allen Ruetz Bäckerei-Cafés in Innsbruck. Und wer lieber später isst, der nimmt sich auf dem Weg zur Schule, Uni oder Arbeit sein Lieblingsfrühstück einfach mit.
schen Kaffee, losen Tee oder eine Heiße Schokolade und der Tag kann kommen! Ob alleine, mit Freunden oder mit der ganzen Familie: Frühstücken beim Bäcker Ruetz ist immer ein Genuss!
1 Warmgetränk
süßes Gebäck
Wahl
Ein herrlicher Duft liegt in der Luft. So riecht ofenfrisch! Knusprige Kleingebä cke, fein säuberlich aufgereiht, machen Appetit auf den neuen Tag. Semmerln, Weckerln, Stangerln, pur genossen oder mit Aufstrich – dass man beim Bäcker Ruetz Qualität bekommt, schmeckt man. Brotkultur vom Feinsten eben, und das schon am Morgen! Vom Honigsemmerl über das pikant garnierte Laugenstangerl mit Kräutergervais bis hin zum butterwei chen Frühstückskipferl, für jeden Gusto ist das Passende dabei. Dazu aromati
Sie frühstücken gerne später? Da sind Sie nicht alleine! Deshalb erhalten Sie in allen Ruetz Bäckerei-Cafés die Frühstücksangebote den ganzen Tag über. In den Innsbrucker Standorten wie der Maxi milianstraße, in Mariahilf, am Hauptbahnhof, am Klinikgelände oder in Pradl und Hötting West können Sie Ihr Frühstück auch an Sonn- und Feiertagen genießen! Alle Öffnungszeiten finden Sie auf www.ruetz.at/baeckereien.
In den Ruetz Bäckerei-Cafés surfen Sie gratis und unbegrenzt über das eigene WLAN-Netz. Wie schön, wenn sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbin den lässt und der Arbeitsplatz auch mal nach draußen verlegt werden kann! Ge mütlich bei Kaffee und Kuchen die Mails checken oder beim mittäglichen Snack die Online-News lesen – die Ruetz BäckereiCafés laden zum Verweilen ein.
mit Kaffee, Tee oder Heißer Schokolade soviel Sie möchten, zwei ofenfrischen Kleingebäcken nach Wahl und drei Aufstrichen.
Vier Tischtennistische, zwölf Nationen, viele Träume und ein gemeinsames Ziel: das Erlernen der deutschen Sprache – und zwar so gut, um diesen Träumen ein Stückchen näher zu kommen.
Angelika KirschnerDonnerstagnachmittag im Rapoldipark. Zwei junge Männer m atchen sich am Tischtennistisch, lachen und klatschen sich ab. Seitenwechsel. Klingt banal? Ist es aber nicht. Unter dem Motto „Diversity is Reality“ wird hier Tischtennis gespielt, konjugiert und dekliniert – jeden Tag und bei (fast) jedem Wetter. Der Name ist Programm: Von Deutschland und Liech tenstein über Syrien und Afghanistan bis h in zum Libanon und dem Irak sind die unterschiedlichsten Nationen vertreten. Seine Vielfalt sei es auch, was das Projekt ausmache, wie die Initiatorin Angelika Kirschner erzählt: „Bei uns spielt es keine Rolle, woher man kommt, welche die Mut tersprache ist und ob man arm ist oder r eich. Es ist ein friedliches Miteinander, mit Freude am Sport – und am Lernen.“
Dass dieses Miteinander im Rapoldipark heute in dieser Form gelebt wird, ist – wie sollte es anders sein – der Pandemie zu verdanken. Auf der Suche nach einem coronakonformen Zeitvertreib haben Angelika Kirschner und ihr Mann beim Spazierengehen am Baggersee das Tisch
tennisspielen für sich entdeckt – nichtsahnend, dass daraus ihr Herzensprojekt entstehen würde. Seit März verbringen die beiden nun praktisch jede freie Minute im Rapoldipark und sind damit nicht alleine: Insgesamt sind es rund 60 Tischtennisbe geisterte, die regelmäßig hier spielen, und am späten Nachmittag, zwischen 17 und 19 Uhr, zählt man bis zu 30 Menschen. Und weil an den vier Tischen eben nicht alle gleichzeitig spielen können, komme man während der Wartezeiten leicht ins Gespräch, so die pensionierte Volksschul lehrerin: „Syrer:innen und Afghan:innen erzählten mir, dass sie vor allem mit der deutschen Schrift große Probleme hätten. Die meisten von ihnen sind noch jung und
Text Leonie Werus Fotos Franz Oss„Bei uns spielt es keine Rolle, woher man kommt, welche die Muttersprache ist und ob man arm oder reich ist.“
haben große Pläne, die sie aber nur umsetzen können, wenn sich ihr Sprachlevel bis auf B2-Niveau verbessert.“ Da jedoch viele im Gastgewerbe oder im Schicht betrieb arbeiten, seien ihre Dienstzeiten unregelmäßig und ihre Möglichkeit, einen herkömmlichen Deutschkurs zu besuchen, sehr eingeschränkt. „Als ich all das erfahren habe, hat mich die Idee nicht mehr losge lassen. Sprache hat mich immer interes siert, also war mein Ehrgeiz geweckt –und ‚Deutsch im Rapoldipark‘ geboren.“
Derzeit sind es acht Schüler:innen, die von Angelika Kirschner und drei weite ren Lehrer:innen völlig kostenlos regel-
mäßig auf den Parkbänken oder an den Tischen des Kiosks unterrichtet werden. Das ambitionierte Ziel: In einem Jahr eine österreichische Integrationsprüfung zu absolvieren, um in weiterer Folge die Staatsbürgerschaft zu erhalten. Ganze 160 Unterrichtseinheiten sind dazu notwendig, an Motivation fehle es ihren Schüler:innen jedoch keineswegs, erzählt Kirschner. Im Gegenteil: Alle würden großen Willen zeigen: „Es ist ein Geben und Nehmen. Wenn ich ihre Freude und Begeisterung fürs Lernen sehe, weiß ich, warum ich all die großen und kleinen Hürden auf mich nehme.“ Die Unter richtsmaterialien haben das WIFI, die Wagnersche, das BFI und die Tyrolia zur
Der Tischtennissport ist gegen Ende des 19. Jahr hunderts in England entstan den. Das Spiel entwickelte sich aus dem herkömmlichen Tennis, für das man aufgrund des regnerischen englischen Wetters eine Indooralternative suchte. Gespielt wurde unter anderem auf Ess tischen, über die eine Schnur gespannt wurde. Als Schläger dienten Bratpfannen oder Bücher, die Bälle waren aus Gummi und mit Flanell überzogen oder Kugeln aus Kork. Heute ist der Tischtennissport vor allem aufgrund seiner Erschwinglichkeit so beliebt. Schläger und Ball sind bereits für wenige Euros verfügbar, öffentliche Tisch tennistische gibt es in den meisten Städten kostenlos
Tischtennis in Innsbruck Öffentliche Tischtennistische stehen zum Beispiel auch an der Reichenauer Promenade, am Spielplatz Sieglanger, im Ursulinenpark, am Bagger see, hinter dem Rundgemälde am Inn und im Huttererpark
Zwölf Nationen treffen an den Tischtennistischen im Rapoldipark aufeinander: Deutschland, Liech tenstein, die Schweiz, der Irak, Syrien, Indien, Afghanistan, Libyen, die Türkei, der Libanon, der Iran und – natürlich –Österreich.
Die Österreichische Integrationsprüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Der schriftliche Test umfasst die Bereiche Lesen, Sprachbausteine, Hören und Schreiben. Die mündliche Prüfung ist in Präsentation, Diskussion und Problemlösung gegliedert. Außerdem werden Kenntnisse über die Werte der österrei chischen Rechts- und Gesellschaftsordnung abgefragt.
Verfügung gestellt, doch in Zukunft wird es wohl einiges mehr an Unterstützung brauchen, um das Projekt weiter stemmen zu können und sichtbarer zu machen: „Ich arbeite gerne ehrenamtlich und genieße es, endlich so unterrichten zu können, wie es mir gefällt. Andere Lehrende sollen aber auf jeden Fall bezahlt werden –ich möchte Menschen mit Hirn und Herz.“
D EM WINTER ZUM TROTZ.Wie es mit dem Projekt weitergehen wird, wenn die Temperaturen sinken und die Dunkelheit schon am späten Nachmittag einbricht, das weiß Angelika Kirschner im Moment selbst noch nicht so genau: „Dass es weitergehen wird, steht außer Frage. Am Teich zu sitzen, bis die Sonne untergeht, wird sich aber schon bald nicht mehr spielen. Im Winter dürfen wir dann in die Stadtbibliothek übersiedeln.“
L angsam füllt sich der Platz, immer mehr Menschen nehmen auf den Park bänken Platz, fachsimpeln über ihre T ischtennisschläger und unterhalten sich – vorwiegend mit Händen und F üßen. Manchmal braucht es eben nicht viele Worte – und die, die es braucht, lernt man hier gemeinsam.
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Gemeinsam lernen und spielen im Rapoldipark Der Spaß kommt hierbei nicht zu kurz.Was wir von anderen Städten lernen können Vorsprung durch Technik
Der Orca. Sein Name hat nichts mit dem Meeressäuger zu tun, sondern leitet sich vom isländischen Wort für Energie „ Orka “ her.
Die Erde wird immer wärmer. Gletscher und Permafrost schmelzen rasant. Trotzdem schaffen wir es nicht, unseren CO2-Ausstoß zu verringern. Um das anvisierte Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, wird es immer wichtiger, technologische Lösungen für den Treibhauseffekt zu finden. Reykjavik ist dem nun einen Schritt näher.
Text: Denis PscheidlLaut dem im Jahr 2015 ge schlossenen Pariser Klima abkommen soll die Erderwär mung auf maximal zwei Grad gegenüber vorindustriellem Niveau begrenzt werden. Um das zu schaffen, müsste der weltweite Ausstoß von Koh lendioxid – dem größten Trei ber des menschengemachten Klimawandels – bis 2030 um mindestens 25 Prozent gesenkt werden und 2070 Netto-Null erreichen. Anstatt dem Ziel näherzukommen, wurde vergangenes Jahr ein neuer Höchstwert des globalen CO2 Ausstoßes verzeichnet. Es sieht also nicht unbedingt danach aus, dass wir unsere Re duktionsziele erreichen könnten. Wäre es da nicht gut, wenn es eine Art Staubsauger gäbe, der das bereits emittierte Kohlendi oxid einfach aus der Luft heraussaugt?
D er Orca.
So etwas gibt es tatsächlich. Das Verfahren nennt sich Direct-Air-Capture und der Staubbzw. CO2-Sauger steht rund 20 Autominuten von der isländischen Hauptstadt Reykjavik entfernt. Er heißt Orca und wurde vom Schweizer Start-up Climeworks, das sich auf die Bindung von Kohlendioxid direkt aus der Luft spezialisiert hat, in Kooperation mit der Kohlenstoffspeicherfirma Carbfix entwickelt. Seit September 2021 ist er in Betrieb und fil tert jährlich 4.000 Tonnen CO2 aus der Luft.
Für viele Wissenschaftler gilt die Extraktion von Kohlendioxid als essenzieller Baustein im Kampf gegen den Klimawandel.
Der Orca besteht aus acht schiffs containergroßen – Kollektoren genannten –Boxen. Auf ihrer Vorderseite befinden sich Lamellen und auf der Rückseite je 12 Venti latoren, die die Luft in die Container saugen. Im Inneren der Kollektoren trifft die Luft mitsamt der CO 2-Moleküle auf eine spezielle Membran, wo sich das Kohlendioxid mit anderen Molekülen, sogenannten Aminen, verbindet. Die restliche Luft strömt wieder aus den Containern heraus. Das gebundene CO 2 kann dann von den Aminen getrennt, mit Wasser vermischt und in darunter liegen des Gestein gepumpt werden, wo es langlebige Karbonat-Minerale bildet. Die Energie dafür stammt aus der Geothermalanlage in unmittelbarer Nachbarschaft.
Tropfen auf den heißen Stein. Das hört sich doch gut an. Dann stellen wir einfach ein paar von den Dingern auf und zur Belohnung, dass wir die Erde gerettet haben, gönnen wir uns erst mal eine Kreuzfahrt. So einfach ist es nur leider nicht. Denn die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen. Die Extraktion von 4.000 Tonnen Kohlendioxid entspricht in etwa dem Ausstoß von 790 Autos inner halb eines Jahres. Jährlich werden jedoch rund 36 Milliarden Tonnen CO 2 in die Luft geblasen. Das bedeutet, dass wir die
Bohrprobe mit zu Karbonat mineralisier tem CO 2 (weiße Flecken). In dieser Form ist das Kohlendioxid sicher gebunden.
Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft gibt es viele. Die Serie „Hey Innsbruck, schau dir das mal an“ widmet sich Best-PracticeBeispielen aus aller Welt und zeigt, was andere Städte für eine nachhaltige Zukunft tun.
Ab einer Erwärmung der Erde um über zwei Grad würde das Risiko, klimatische Kipppunkte zu ü berschreiten, deutlich ansteigen. Zwischen ein bis drei Grad plus im Vergleich zu vorindust riellem Niveau drohen das Abschmelzen des grönlän dischen Eisschilds, der so mmerlichen arktischen Meereisbedeckung, der alpinen Gletscher sowie das Absterben fast aller Korallenriffe.
Das Kippen dieser Elemen te führt zu einer noch schnelleren Erwärmung und kann Rückkopplungen mit anderen Klimasystemen und so Kaskadeneffekte auslö sen. Besser wäre die Be grenzung der Erderwärmung a uf 1,5 Grad, was jedoch sehr unrealistisch ist.
Kapazität des Orca alle dreieinhalb Sekunden ausschöpfen. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen müssten bis zum Jahr 2050 jährlich zehn Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Wir bräuch ten also 2,5 Millionen Orcas, um das zu schaffen. Diese Zahl gilt allerdings nur unter der Bedingung, dass auch der CO2 -Ausstoß massiv gedrosselt wird. Sollte das nicht gelingen, rechnet die UN eher mit 20 Milli arden Tonnen, die jährlich beseitigt werden müssten. Ein weiteres Problem: Die Kosten der Extraktion von einer Tonne Kohlendioxid mit dem Orca betragen aktuell zwischen 600 und 800 Dollar.
Hoffnung für die Zukunft. Das bedeutet aber nicht, dass der Orca sinnlos ist. Wie jede neue Technologie ist auch Direct Air Capture am Anfang recht ineffektiv. Fotovoltaik-Anlagen beispielswei se hatten zu Beginn einen Wirkungsgrad von wenigen Prozent. Mittlerweile liegt er um die 70. Allein zwischen 2011 und 2016 ist der Preis für Stromerzeugung aus Sonnenenergie um fast 75 Prozent gefallen. Climeworks arbeitet darauf hin, die Kosten für die Extraktion von einer Tonne CO 2 in den nächsten Jahren auf 100 bis 200 Dollar zu senken. Auch ihr Wirkungsgrad wird sich durch intensive Forschung in Zukunft deut lich erhöhen.
Außerdem können die Kollektoren durch ihre modulare Bauweise recht einfach in einem größeren Maßstab gebaut werden. Eine zweite Anlage mit einer Kapazität von 36.000 Tonnen jährlich befindet sich bereits im Bau. Wenn man es mit den Worten von Julio Friedman von der Columbia University sagt, klingen 4.000 Tonnen außerdem gar nicht mehr so schlecht. „Der Orca macht die Arbeit von 200.000 Bäumen, auf einem tausendstel der Fläche.“
Computeranimation der im Bau befindli chen Anlage Mammoth. Sie soll neunmal so viel CO 2 filtern wie Orca und 2024 fertiggestellt werden.Bei der Innsbrucker Bergweihnacht reichen sich ab 15. November wieder Tiroler Tradition und Modernität die Hand und stimmen so in ganz besonderer Atmosphäre auf die Weihnachtszeit ein. Das spürt man auf den sieben zauberhaften Christkindlmärkten in der Adventszeit, die allesamt ihren eigenen Charakter haben.
Ganz nostalgisch geht es auf dem ältesten und größten Christkindlmarkt vor dem Goldenen Dachl in der Altstadt zu. Bei den traditionellen Klängen der Turmbläser und einer Tasse Glühwein lässt sich die Adventszeit ganz besinnlich genießen. Die kleinen BesucherInnen werden bei den täglichen Märchenaufführungen in eine zauberhafte Welt entführt. Der Christkindl markt am Marktplatz mit großem Kinder angebot empfiehlt sich besonders für Familien.
Wer es ruhig und stimmungsvoll mag, dem sei der kleinere Markt in St. Nikolaus mit seinen liebevoll gestalteten Ständen ans Herz gelegt oder auch der beschaulichromantische Weihnachtszauber am Wil
tener Platzl. Hoch oben mit traumhaftem Panoramablick über die Stadt überzeugt der Markt auf der Hungerburg mit seinem ganz besonderen Charme. Sehr modern, vor allem mit Blick auf seine Lichtgestal tung, gibt sich der Markt in der Maria-Theresien-Straße, wo die Händler Weihnachtsprodukte aus aller Welt anbieten. Und auch am Bergisel begeistert die Kaiserweihnacht heuer wieder mit viel Tradition.
Besonderes Highlight wird auch der Bergsilvester, wo die BesucherInnen von 29. bis 31. Dezember bei spektakulärem Fassadenmapping, Kindersilvester und Live-Musik sowie DJ-Sound das neue Jahr einläuten können.
Alle Infos zu den Christkindlmärkten und Programmpunkten online unter: www.christkindlmarkt.cc
Mit nur einem Ticket können vom 18. bis 20. November gleich zwei Messehighlights in Innsbruck besucht werden: die SENaktiv und die Kreativmesse.
Viel Programm wird vom 18. bis 20. November in der Innsbrucker Messe geboten: Dann findet nämlich nicht nur die SENaktiv, sondern auch die Kreativmesse statt. Zutritt für beide gibt es mit einem gemeinsamen Messeticket.
Die SENaktiv wird nach einer coronabedingten Zwangspause zum ersten Mal seit 2019 wieder durchgeführt. Gerichtet ist die größte SeniorInnenmesse Westösterreichs an die Generation 60+, wobei Trends im Alter sowie Möglichkeiten zur Vorsorge im Fokus stehen. Die Themen reichen von Gesundheit, Sport und Bewegung über Wohnen und Mode bis hin zu Finanzen. Unter den zahlreichen Ausstellern präsentiert sich auch das Mobilitäts quartett aus IVB, VVT, ÖBB und Klimabündnis.
Bei der Kreativmesse wiederum dreht sich alles um Handwerk und Basteln. Sie umfasst Beratungen, Workshops sowie ein
breites Produktangebot zum Stricken und Sticken, Schnitzen und Nähen, Malen und Falten und vielem mehr.
Infos gibt’s unter www.senaktiv.at bzw. www.kreativmesse-innsbruck.at.
Gemütlich anreisen
Alle BesucherInnen der SENaktiv und der Kreativmesse können sich beim Kauf eines Online-Messetickets ein Eventticket generieren lassen und damit gratis mit Bus und Bahn zur Messe und wieder zurück fahren – aus ganz Tirol auf der Schiene bis zur neuen Haltestelle „Messe“. Zudem gibt es für alle KlimaTicket-InnsbruckBesitzerInnen eine Ermäßigung auf das Tagesticket: Statt € 5,00 zahlen sie nur € 2,50.
Die BeSt 3 in Innsbruck hilft, im Berufs- und Bildungsdschungel den Überblick zu bewahren. Los geht’s am 30. November.
Die career & competence/master lounge ist die größte Karrieremesse Westösterreichs. Im November findet sie digital statt.
Vom 30. November bis 2. Dezember gastiert Tirols größte Berufs- und Bildungsmesse wieder in Innsbruck: die BeSt 3 Dort finden Jugendliche und junge Erwachsene, Eltern und LehrerInnen alles Wissenswerte rund um die Themen Lehre, Beruf, Studium, Aus- und Weiterbildung.
Informationen gibt’s unter anderem zu Berufsfeldern, Studieng ängen, Auslandsaufenthalten, Freiwilligenarbeit, Förderungen und mehr, wobei über 210 AusstellerInnen Rede und Antwort stehen – von Lehrbetrieben und Universitäten bis hin zu Unternehmen und Beratungsstellen. Daneben werden auch diverse Workshops und Vorträge angeboten.
Die BeSt 3 findet in der Messe Innsbruck statt, der Eintritt ist frei. Infos unter www.best-innsbruck.at.
Studium, Karriere, Zukunft – darum geht es bei der career & competence inklusive master lounge, die am 9. November wieder digital abgehalten wird. Dabei können sich Studierende, Absolvent Innen und Young Professionals registrieren und direkt mit Unternehmen, Organisationen sowie Bildungs anbietern in Kontakt treten.
Neben Videogesprächen mit HR-Verantwortlichen haben Interessierte auch die Möglichkeit, sich über Weiterbildungs m öglichkeiten zu informieren, Inspiration von ExpertInnen einzuholen, neue Impulse bei Vorträgen und Diskussionsrunden zu erhalten oder in Workshops die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu erweitern.
Infos zum Programm und Anmeldemöglichkeiten zur digitalen Messe gibt’s unter www.career-competence.at.
Die IVB sind bei beiden Messen mit einem eigenen Stand vor Ort. Schaut vorbei!
Vom 12. bis 13. November findet die Alpinmesse statt. Im Fokus stehen wieder Themen rund um den Bergsport.
Anfang Dezember ist die Rodel-Elite in Igls zu Gast – dann findet nämlich der Weltcupauftakt statt.
Die Alpinmesse ist im Laufe der Zeit zu einem Treffpunkt für alle Bergsportbegeisterten geworden. Sie bietet nicht nur ein umfassendes Angebot an Produkten, Beratungen und Dienst leistungen, sondern ebenso eine Reihe von Impulsvorträgen und kostenfreien Workshops mit hochkarätigen RednerInnen. Neben den Inhalten zu alpinen Schwerpunkten können sich Besucher Innen auch auf ein spannendes Rahmenprogramm inklusive Wettbewerbe freuen.
Die Alpinmesse samt Alpinforum findet vom 12. bis 13. November in der Messe Innsbruck statt. Mehr Infos zum Programm gibt’s online unter www.alpinmesse.info.
Kauft man das Messeticket online, kann man nicht nur lange Wartezeiten vermeiden, sondern sich auch gleich ein IVB- und VVT-Eventticket generieren lassen –damit geht’s kostenlos mit Bus und Bahn innerhalb ganz Tirols zur Messe.
Am 3. und 4. Dezember wird im olympischen Eiskanal in Igls wieder um die besten Zeiten gekämpft. Beim Weltcupauftakt der RodlerInnen sind die heimischen AthletInnen rund um Wolfgang Kindl, Madeleine Egle und Thomas Steu/Lorenz Koller diesmal die großen Gejagten. Doch gerade vor heimischem Publikum möchte das rot-weiß-rote Team natürlich Spitzenleistungen zeigen. Erstmals auf dem Programm stehen heuer Bewerbe im Damen-Doppelsitzer.
Zu den Veranstaltungen gelangt man übrigens bequem und kostenlos per IVB-Shuttle ab dem Innsbrucker Hauptbahnhof. Weitere Infos unter www.rodel-austria.at/weltcup-igls.
Die IVB verlosen 1 x 2 VIP-Tickets für den Rodelweltcup. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Rodelweltcup 2022“ an verlosung@ivb.at schicken. Einsendeschluss ist Freitag, der 25. November 2022.
Technische und optische Änderungen sowie Irrtümer, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Die Abbildungen verstehen sich als Symbolfotos. Nähere Infos zu den AGB finden Sie unter auktion.tt.com
6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.
Die Gastronomie in Innsbruck ist stets in Bewegung – so auch im November. Schon Ende August brach Angi Eberl ihre Zelte im Golfclub Lans ab. Im Frühjahr 2021 hatte sie dort das HaPoel eröffnet, das Freund:innen israelischer Küche aus den Zeiten in der Innsbrucker Universitätsstra ße bestens bekannt war. Of fiziell zieht es die erfahrene Gastronomin wieder nach Innsbruck, hinter vorgehalte ner Hand munkelt man aber auch, dass das k onservative
Golfpublikum in Lans nicht die allergrößte Freude mit Humus und Co. hatten, es zumindest nicht sonderlich zu schätzen wusste. Mit Werner Rauchdobler kocht jetzt in Lans der Restaurantpächter des Golfclubs Rinn, der das Klientel klassischer zu bedienen wissen dürfte.
Kurzum: In Lans gibt es wieder Schnitzel und in Innsbruck – hoffentlich bald wieder – die israelische Kü che des HaPoel.
Ebenfalls beim Umziehen ist das Gasthof Lamm aus Ma riahilf. Der frisch gebackene Gewinner der TripadvisorAuszeichnung „Travellersʼ Choice Best of the Best“ wird in der Innsbrucker Anichstraße seine Zelte neu aufschlagen. Der Umbau gestaltet sich auf Nachfra ge etwas aufwendiger als gedacht, deshalb eröffnet das neue Lamm Innsbruck Lounge & Restaurant erst im Dezember.
HUMUS UND CO. konnten das Lanser Golfpublikum nicht überzeugen – zur Freude der Innsbrucker Gastrowelt.Nach einem Ausflug NACH Lans kehrt das israelische Restaurant wieder nach Innsbruck zurück.
Das KameLion ist bereits in die Fallmerayerstraße gezogen.
Gleich nebenan in der Fall merayerstraße 12 hat der legendäre Italiener Sapori seine Pforten geschlossen, um Platz für das KameLion zu machen. Das junge Lokal setzt auf gehobene, interna tionale Küche – wir werden es uns nach der S tartphase sicherlich noch genauer ansehen.
Weniger erfreuliche Nach richten kommen aus der Maximilianstraße . Das Kon zept, das Toasts in allerlei Variationen in den Mittel punkt setzen wollte, konnte sich nicht durchsetzen. Das Toastars bleibt geschlossen und der unangefochtene Toast-König von Innsbruck heißt weiterhin Café Sailer (beim Flughafen).
Dafür dürfte der Burgertrend seinen Siegeszug unange fochten fortsetzen. Das Zum Wohl Tirol in der Passage von Theresienstraße zum Landhausplatz hat sich vergrößert, indem es ein fach mal zum Nachbarlokal durchgebrochen hat. Der versteckte Laden gehört
zu den Top-Burgerspots in Innsbruck, liefert natürlich und hat – für Innsbruck eine Seltenheit – auch am Sonn tag geöffnet.
Erfreuliches gibt es auch aus dem Treibhaus zu berichten. Dort hat man einen inter essanten Weg gefunden, um der Inflation zu trotzen: Gegen den Gastrotrend verzichtet man hier nämlich vorerst auf jegliche Form der Preiserhöhung.
Die Pizzeria Una neben dem Haus der Musik hat es auch heuer wieder geschafft. Sie wurde im Falstaff-Ranking zur beliebtesten Pizzeria Tirols gewählt. Gratulation!
Und ein Jubiläum wird gleich nebenan beim Fischerhäusl gefeiert. Der soeben eröffnete Glühwein stand ist seit jeher Hotspot für Freund:innen des war men Rebensaftes, um genau zu sein seit inzwischen 30 Jahren. Täglich von 16 bis 19 Uhr ist übrigens Happy Hour angesagt.
Weniger Grund zum Feiern liefert hingegen die Neu eröffnung der Kaiserstube . L ediglich die Lieferge schwindigkeit kann an das Original, das im Sommer die wohlverdiente Pension an trat, herankommen. Die Qua lität der Speisen erinnert an viel, aber nicht an die alte Kaiserstube. Vermutlich war es ein Fehler, die Spei sekarte nicht zu verändern und die alten Klassik er neu anzubieten. Jetzt kann jeder Kaiserstubenfan vergleichen und die guten, alten Zeiten herbeisehnen. Kurzum: Die Schnitzel sind kleiner, das Salatdressing schmeckt wie eine Burgersauce und die Kasspatzeln gehen im bes ten Fall als Rahmspatzeln durch. Unser Tipp: Eigene Gerichte entwickeln oder die Klassiker würdiger um setzen.
Gaia Cuisine hat Dienstagsbis Samstags von 17 bis23 Uhr geöffnet.
Das Restaurant in der Höttinger Gasse hat sich selbst hohe Ziele gesteckt, die es in Vergangenheit oft nicht erreichen konnte. Nun weiß Gaia Cuisine aber in allen Segmenten zu beeindrucken
Anfänglich konnte das Gaia Cuisine seinem hochgesteckten Anspruch, hochklassige Crossover-Küche in an sprechendem Ambiente mit moderner, preislich eher im höheren Segment angesie delter Karte, nicht wirklich entsprechen. Bei unserem letzten Besuch aber über zeugt das Restaurant auf voller Linie . Schlutzkrapfen und Suppe sind geschmack lich erstklassig , ebenso wie das butterzarte Lammragout Der Wolfsbarsch ist schön saftig – dass die Kräuter kruste etwas den Fischge schmack übertrumpft, lassen wir als kleinen Schönheits fehler stehen. Weder bei
den Desserts noch beim Service gibt es irgendwas zu bemängeln.
Gaia Cuisine scheint sich gefunden zu haben. Einzig am vegetarischen Angebot könnte noch gefeilt werden: Ein, zwei Gerichte mehr würden der Karte auf jeden Fall guttun.
EIN HERZHAFTESHofgasse 1
Altstadt Innsbruck
Täglich von 11–23 Uhr
Warme Küche von 11:30–22 Uhr auch an Sonn- & Feiertagen
Die Schmeckeria in der Sonnenburggasse überzeugt mit Konzept, Qualität und Service, hat aber in Sachen Inneneinrichtung noch Luft nach oben.
MINESTRONE , Linsensuppe mit gebackener Zucchiniblüte und die Antipasti-Bowl mit Burrata und Tomaten können überzeugen.
Von der schicken, ruhigen und oftmals sonnigen Terrasse muss man in kalten Zeiten wie diesen eher absehen und sich ins Innere der Schmeckeria begeben, wo es einen Ticken zu kühl ist und man mit eher ungemüt lichen Stühlen vorliebneh men muss. Schade: Denn an sich ist die Schmeck eria eine Bereicherung für Inns brucks Gastrowelt. Köchin Verena steht für junge,
kreative und moderne Küche mit regionalem Touch (Stich wort: Alpines Curry) und bevorzugt vegetarische Kost .
Ob Tapas zum Früh stück (zwischen 9 und 11.30 Uhr), b ei denen es auch an veganen und vege tarischen Angeboten nicht mangelt, oder frisch zuberei tete Gerichte zu Mittag , die zusätzlich zur S tandardkarte angeboten werden – die Schmeckeria hält, was ihr Name verspricht. Nachmit tags gibt es leckere Aperitivi oder K affee von Unbound aus Wattens in drei ver schiedenen Röstungen mit K uchen , und abends kann man sich durch die ansehnli che Weinkarte probieren und sich an den belegten Flammkuchen gütlich tun.
GEMÜTLICH ist es in der Schmeckeria nicht – kulinarisch ist das Lokal aber absolut einen Besuch wert.
Jeden Tag von9 bis 21 Uhrgeöffnet, außerSonntags, da hatdie Schmeckerianur bis 17 Uhroffen.
Der Glühweinstand im Fischerhäusl hat Tradition und feiert heuer 30-jähriges Jubiläum. Vor allem Studierende kommen an dem gemütlichen Platz inmitten der Altstadt nicht vorbei!
Gemma ins Fischerhäusl!“ Kaum einen Satz hört man in der Vorweih nachtszeit in den abendlichen Stunden und nach Vorlesungen öfter. Inmitten der Altstadt ist und bleibt das Fischerhäusl ein Geheimtipp für Jung und Alt, ein Treff punkt für gesellige Stunden in der hektischen Vorweihnachtszeit. Seit 30 Jahren ist der Glühweinstand eine Institution, die mit hochwertigem Glühwein und Punsch punk tet. Nach dem Genuss im Freien steht im Anschluss noch After-Glühwein-Clubbing im Lokal auf dem Programm.
Los geht’s mit einer großen Eröffnungs party am 3. November ab 16 Uhr!
Fischerhäusl Herrengasse 8, 6020 Innsbruck
MundArt verkocht Senfkörner zu würzigem Senf kaviar, verschafft sich mit Dashi einen Umamikick, verbrennt dann den Lauch und zaubert aus all dem eine wunderbare Vorspeise.
von Flo SeidlDashi:
g Katsuobushi
Wasser
Streifen Kombu
(5 x 10 cm)
Senfkaviar:
Senfkörner unter warmem Wasser waschen, um die Bitterstoffe zu entziehen. Apfelessig mit Honig, Salz und Lorbeerblatt aufkochen. Die Senfkörner zugeben und alles mit geschlossenem Deckel für circa 15 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Die kochende Senfkör nermischung, ohne Lorbeerblätter, in saubere Gläser abfüllen und gut verschließen. Den Senfkaviar für mindestens fünf Tage im Kühlschrank ohne Öffnen lagern. Nach dem Öffnen hält sich der Senfkaviar ca. einen Monat im Kühlschrank. Am besten immer darauf achten, einen sauberen Löffel beim Herausnehmen zu verwenden.
In einen Topf mit kaltem Wasser das klein geschnittene Kombu geben und für zehn Minuten einweichen lassen. Die Hitze auf höchste Stufe stellen, kurz vor dem Siedepunkt wieder abschalten und das Kombu schnell herausfischen. Sobald das Kombu entfernt wurde, das Katsuo bushi in den Topf geben und wieder zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, den Herd ausschalten und den Topf für fünf Minuten stehen lassen, bis die Bonitoflocken zu Boden sinken. Dann durch ein mit Küchenpapier ausgelegtes Sieb abseihen. Die Dashibrühe ist nun fertig. 100 ml für den Lauch entnehmen, der Rest kann eingefroren werden.
Den Lauch gründlich waschen und den dunkelgrünen Teil abschnei den. Bei direkter Hitze, unter häufigem Wenden, ca. 15 Minuten grillen, bis die äußere Schicht schwarz verkohlt ist und Saft austritt. Beiseitestellen und etwa 15 Minuten abkühlen und ziehen lassen. Den Knoblauch fein würfeln. Die Sonnenblumenkerne in einer trockenen Pfanne anrösten, bis sie duften. Knoblauch zugeben, mit Dashi und Sojasauce ablöschen und kurz einkochen lassen. An den Enden bis zur Mitte einschneiden, zwischen den beiden Schnitten längs einschnei den und die äußere Schicht nach außen drücken. Den inneren, gegar ten Lauch in 2 cm breite Stücke einschneiden, mit Sonnenblumenker ne und Senfkaviar anrichten und großzügig mit Olivenöl begießen.
Die japanische Dashi verleiht dem Lauch einen ganz besonderen geschmacklichen Kick: Umami, welches allgemein als fünfte Geschmacksrichtung gilt. Der Fond Dashi gehört zu den Basics in der japanischen Küche, besteht eigentlich nur aus Kombualgen und Bonitoflocken und schmeckt wunderbar nach Meer.
Echt ausgefuchst: Der Gastrokrise zum Trotz sind Georg Waldmüller und Stephan Haas offen für Neues. In ihrer Bar Fuchs & Hase gibt’s Sprudel statt Spritz, durchnummerierte Sandwiches und erlesene Mixologie, die Nachteulen und Daydrinker vom selbst gepolsterten Hocker hauen soll.
Text: Christiane Fasching – Fotos: Franz Oss
Der Getränkelieferant, der früh morgens seine Ware über den menschenleeren Domplatz karrt, setzt einen suchenden Blick auf. Ist er hier richtig? Die Wartezigarette ist kaum angezündet, da beantwortet sich die Frage schon von selbst. Stephan Haas steht in der Tür, die seit 18. Oktober ununterbrochen auf und zu geht und den Weg zu Innsbrucks aktu ellstem Bar-Neuzugang ebnet. Fuchs & Hase heißt der Laden, der seit dem Eröffnungs tag ziemlich brummt und so etwas wie die gelebte Antithese zur vielfach beschworenen Gastrokrise ist.
„Den Leuten taugt’s: In den ersten Tagen sind viele Gäste gleich mehrmals hintereinan der zu uns gekommen. Das heißt ja was“, sagt der gebürtige Stuttgarter, der seit Studien zeiten in Innsbruck lebt und hier schon hinter den verschiedensten Tresen – zuletzt hinter jenem der Wilderin – gearbeitet hat. Jetzt setzt er sich kurz mal auf die leere Theke, um sich mit einem Espresso wieder in die Spur zu bringen. „Viel zum Schlafen kommen wir grad nicht. Aber das war ja auch nicht der Plan“, lacht Haas, der es übrigens gar nicht so witzig findet, wenn er „Hasi“ genannt wird. „Ich bin Mitte 30: Da hat es sich dann schön langsam ausgehasit, gell Georg“, stellt der Barkeeper klar und seinem Kompagnon Georg Waldmül ler damit die Rute ins Fenster. „Ich sag’s eh n imma. Versprochen“, tönt’s durchs Gewölbe vom ehemaligen Brixnerhaus, für dessen Übernahme sich die jetzigen Geschäftspart
ner ursprünglich getrennt voneinander in teressiert haben. Doch dann kam’s anders.
„Kennen tun wir zwei uns schon ewig. Als wir uns beim Besichtigungstermin dann überraschend in die Arme gelaufen sind, war schnell klar, dass wir lieber gemeinsam was machen, als uns gegen seitig auszubooten“, erklärt der gelernte A rchitekt, der vor ein paar Jahren in Ei genregie auf Koch umsattelte und seither I nnsbruck mit dem Futterkutter auf Street Food abfahren lässt. Ins Eck wird das urbane Gourmetfahrrad aber auch jetzt nicht gestellt. „Der Tag ist lang genug für beides. Das red‘ ich mir zumindest ein“, sagt Waldmüller. Und gähnt hinter vorge haltener Hand. „Wer meint, er kann was Neues aufmachen, ohne am Anfang selber extrem viel zu buggeln, der ist absolut leichtgläubig“, meint der passionierte Gastronom, der sich am liebsten 24/7 in neue Rezepte „reinfuchst“, wie er sagt.
Super Stichwort: Wieso eigentlich „Fuchs & Hase“? Wo sich die beiden Viecherln Gute Nacht sagen, herrscht im übertrage nen Sinn doch eigentlich tote Hose.
„Wir wollten einen Ort schaffen, der offen für alle ist und wo es der Studentin genauso taugt wie dem 60-Jährigen“, sagt Waldmüller. Einen verbindenden Effekt sollen auch die ungewöhnlichen Öff nungszeiten haben: Ausgeschenkt wird
„Jede:r ist hier willkommen. Egal aus welcher Schicht, egal mit welchem Background.“
Stephan Haas
dienstags bis samstags zwischen 15 und 1 Uhr früh – um Nachteulen und Dayd rinker gleichermaßen abzuholen. „Jede:r ist hier willkommen: egal aus welcher Schicht, egal mit welchem Background. Das Ziel ist, dass hier alle eine gute Zeit haben. Wir natürlich auch“, ergänzt Haas. Schließlich könne man nur dort richtig gut arbeiten, wo man sich auch durchwegs wohlfühlt. Gemäß dieser Philosophie haben die beiden auch ihr dreiköpfiges Serviceteam schon lange vor dem Eröffnungstag in den Betrieb eingebunden. Nicht nur die Polsterarbei ten auf den Barhockern und Sitzbänken sind Teamarbeit, auch bei der Kartenent wicklung und diversen Rezepturen war m an dankbar um Mitarbeiter:innen-Input. „Je mehr man die Leut‘ in ein Projekt miteinbezieht, umso motivierter gehen sie an die Sache“, sagt Waldmüller, der mit Kathrin Gruber auch eine Ernährungswis senschafterin und bekennende „Brotfa natin“ ins Boot geholt hat, die nun an der Sauerteigfront werkt.
Beim Blick ins Menü muss man kurz schmunzeln: Die Sandwichvariationen tra
gen mit No. 4, No. 16 und No. 34 nämlich doch eher bürokratische Namen. Aber es kommt bei belegten Broten ja vielmehr auf die inneren Werte an. Und da wird’s fancy: Rauchkäse paart sich mit Birne, Lauch und Zitronensoyannaise, die Würzpaste Zhoug trifft auf Karfiol, getrocknete Tomaten und eingelegte Zwiebel. Das ist aber nur eine kleine Auswahl von mehr als 40 Kreatio nen, die über kurz oder lang im Fuchs & Hase aufgetischt werden sollen. „Es macht voll Spaß, sich da kulinarisch auszutoben und die Leut‘ auf eine coole kulinarische Reise mitzunehmen“, sagt der aufgezwick te Sandwichmaker und fängt aus dem Stand an, über den Franchise-Einheitsbrei zu wettern, der „unsere Gesellschaft grad umbringt“. Waldmüller: „Schau dich mal in der Altstadt um: Scheiß Dunkin‘ Donuts, scheiß Starbucks, scheiß alles: Die Indi vidualität geht total flöten, das ist voll die K atastrophe.“
Dieser „Katastrophe“ soll am Domplatz auch an der Getränkefront entgegen gesteuert werden. Den allseits beliebten „ Spritz“ – egal ob mit Aperol, Campari oder Limoncello versetzt – sucht man hier ge nauso vergebens wie den einstigen Trendd rink „Hugo“. Stattdessen perlt im Fuchs & Hase der „Sprudel“, der auf Wunsch mit selbst gemachten Limonaden ins Glas kommt. „Der Spritz ist echt schon ziemlich abgelutscht. Ich wollte das mal anders ver packen – und hab‘ mich da am Sprech der W inzer orientiert. Wenn die ihre Schaum weine anpreisen, dann ist nämlich immer vom Sprudel die Rede“, erklärt Barkeeper Stephan Haas. Muss allerdings im selben Atemzug zugeben, dass es in der Eröff nungswoche gleich mal zu einem kleinen Sprudel-Trudel kam. „Manche Gäste haben gemeint, ein Sprudel ist was Antialkoholi sches. Aber sie haben uns dann trotzdem n icht gleich den Hals umgedreht, sondern
eher gelacht.“ Gut so – schließlich sei man als Gastronom auf gewisse Art ja auch ein „Entertainer“.
Die Bar ist aber nicht nur Bühne, son dern manchmal auch Labor. Wenn Haas au f seine „Sours“ zu sprechen kommt, schüttelt er locker-lässig Begriffe wie Me thylcellulose, Xanthan und Gummi Arabi cum aus dem Ärmel. Diese Dickungsmittel schüttet er wiederum in seine Drinks, um auch ohne Ei eine perfekte Schaumkrone hinzubekommen. Das ist integrative Mi xologie beziehungsweise ein eiwandfreier E infall, um auch trinkfreudige Veganer auf Barfly-Modus zu bringen.
Aber auch Wein- und Bierliebhaber sollen am Domplatz auf ihre Kosten kommen. Kostenlos sind wiederum die mit interna tionalen Gewürzmischungen aufgepepp ten Popcorn, die mal nach Japan und dann w ieder nach Afrika schmecken. Runter spülen kann man den körnigen Appetizer
mit erlesenen Austrotropfen und süffigen Frankreichimporten. Bei der Gerstensaftauswahl mischt unter anderem die in den Bögen angesiedelte Bierfabrik mit. Man will sich als Jungunternehmer ja auch ge genseitig unterstützen. In Krisenzeiten ist das wichtiger denn je. Hatten die beiden eigentlich nie Angst vor der eigenen Cou rage? Oder anders gefragt: Woher nimmt man den Mut, gerade jetzt, wo viele Gastro betriebe ums Überleben kämpfen, ein neu es Lokal zu eröffnen? „Uns kommt zugute, dass wir einfach irrsinnig gerne Gastgeber sind und die größte Gaudi haben, wenn je mand mit einem Grinser im Gesicht nach Hause geht“, sagt Waldmüller. Und spielt den Ball an den Barkeeper weiter, der zum Philosophen wird. „Das fragen uns viele: Aber das hat gar nicht so viel mit Mut zu tun. Sondern mehr mit Herzblut. Wir ste hen hinter dem, was wir tun – und glauben fest daran, dass es funktioniert“, sagt er. Und macht sich noch einen Kaffee. Der Tag wird lang. Die Nacht erst Recht.
„Uns kommt zugute, dass wir einfach irrsinnig gerne Gastgeber sind.“
Georg Waldmüller
Gefühlt wird gerade alles teurer – besonders in der Gastronomie. In unserer neuen Serie schauen wir uns an, ob das wirklich so ist.* Los geht es mit dem viel geliebten und oft gebrauchten Koffeinzuschuss zwischendurch.
Espresso
März 2022: 2,50 Euro Oktober 2022: 2,70 Euro
Cappuccino März 2022: 3,40 Euro Oktober 2022: 3,60 Euro
Espresso
September 2022: 1,90 Euro Oktober 2022: 1,90 Euro
Cappuccino
September 2022: 2,70 Euro Oktober 2022: 2,90 Euro
Espresso 2021: 1,90 Euro
Oktober 2022: 1,90 Euro
Cappuccino 2021: 2,80 Euro
Oktober 2022: 3 Euro
Espresso
August 2022: 1,60 Euro
Oktober 2022: 2,10 Euro
Cappuccino
August 2022: 2,40 Euro
Oktober 2022: 2,60 Euro
Espresso 2018: 2,50 Euro
Oktober 2022: 2,80 Euro
Cappuccino
Ruetz
Oktober 2022: Espresso 2,40 Euro Cappuccino (klein) 3 Euro
Baguette
Oktober 2022: Espresso 2,20 Euro Cappuccino 3 Euro
Le Crobag
Oktober 2022: Espresso 2,20 Euro Cappuccino (klein) 2,90 Euro
Der Kaffee zwischendurch ist im Durchschnitt tatsächlich teurer geworden, die Erhöhungen haben aber teilweise schon im Frühjahr (Haepinest hat den im April 2022 ange passt) – also noch vor vor der nergiekrise – stattgefunden.
Der Grund: Die Rohstoffpreise von Kaffee steigen seit einiger Zeit kontinuierlich, da nicht nur mehr konsumiert wird und damit die Anfrage wächst, sondern durch den Klimawandel und an dere Faktoren (z. B. Lockdowns d beeinträchtigte Lieferket ten) auch häufiger geringere rnten oder sogar Ernteausfälle verzeichnet werden.
* Wo möglich, wurden die Preise direkt vor der letzten Erhöhung für den Vergleich verwendet. War das nicht möglich, wurde der letzte belegbare, alte Preis verwendet.
Die Trailrunnerin Ida-Sophie Hegemann rennt über 100 Kilometer und Tausende Höhenmeter am Stück – nicht immer problemlos, aber dafür so schnell wie wenig andere. Das verdankt die deutsche Athletin auch Innsbruck.
Text: Eva SchwienbacherIda-Sophie Hegemann, 25 Jahre, zählt aktuell zu den erfolgreichsten Trail runnerinnen. Sie gewann zahlreiche der wichtigsten Rennen in den Alpen, wie den Transalpine Run (dreimal), den 4-Trails, den Zugspitz-Marathon, den Mont Blanc Marathon (U23) und zuletzt auch den Nice Cote d’Azur by UTMB World Series. Hegemann kommt ursprünglich aus Duderstadt in Niedersachsen, wollte eigentlich bloß ein Auslandssemester in Innsbruck machen, entschied dann aber, fix hier zu bleiben. Nun macht sie ihren Master in Architektur und trainiert für die Wettkampfsaison 2023.
„Es gibt nichts, wo ich meinen Körper und meine Grenzen so gut spüren kann.“
Ida-Sophie Hegemann Trailrunnerin
Innsbruck Alpine Trail Festival*: 107 km, 4.800 Hm; Zeit: 12:40:45 h (Strecken rekord)
Wie sich ein Hunderter für ihre Beine, ihren ganzen Körper an fühlen würde, wusste sie zum Zeitpunkt des Starts noch nicht. Nie zuvor war Ida-Sophie Hegemann einen Ultra gelaufen, geschweige denn ein Ren nen über 100 Kilometer. Was ihr Körper aber klar signalisierte: Mit einem Start um Mitternacht kommt er nicht klar. „Ich hat te übelste Magenschmerzen. Mir ging es r ichtig schlecht“, erinnert sich Hegemann an den K110 beim Innsbruck Alpine Trail Festival (IATF) Anfang Mai zurück. Weil sie ihr erstes Rennen der Saison ver letzungsbedingt nach rund 30 Kilometern abbrechen musste, war Innsbruck ihre Premiere auf einer langen Distanz. „Ich war wirklich gut vorbereitet und vergli chen mit anderen Ultras hat der IATF mit 4 .800 nicht ganz so viele Höhenmeter. Ich wusste, dass ich das schaffen konnte“, erzählt die Profisportlerin. Sechseinhalb Stunden dauerte ihr längster Trainings lauf. Wie auch bei Straßenmarathons r ennt man im Vorfeld eines Ultras nie die komplette Renndistanz – zu groß wären die Strapazen für den Körper.
BLOSS 25 KILOMETER. Was ihr während des stun denlangen Rennens durch den K opf ging? Nicht viel, meint die 25-Jährige, da sie in erster Linie damit beschäftigt war, ihren Körper mit Energie zu versorgen. Mehrmals musste sie sich auf den ersten 60 Ki lometern übergeben. Dann schaffte sie es, einen halben Riegel bei sich zu behalten. Sie sei während langer Rennen prinzipiell eine schlechte Esserin und Trin kerin. Hinzu kam, dass sie es n icht gewohnt war, nachts zu laufen. Die Energiezufuhr ist ein Problem, das viele Ultraläufer:innen kennen.
„Innsbruck war grenzwertig, aber ich war so motiviert. Alle paar Kilometer standen Freund:innen oder meine Familie, die mich motivierten. Ich hatte das Gefühl, nicht alleine zu sein, sondern für sie zu laufen. Das beflügelte mich“, erzählt Hegemann. Zwei Männer hatten sich außerdem während des Rennens an ihre Fersen geheftet: „Die Frau gibt eine gute Pace vor, da wollen wir dranbleiben.“ Die Typen, die gar nicht merkten, wie schlecht es ihrer Tempomacherin ging, und ihr pausenloses Gequatsche waren eine gute Ablenkung für Hegemann. Als sie schließlich das Höttinger Bild erreichte, fühlte sie sich plötzlich wie daheim – dort entlang führt nämlich ihre Hausstrecke, die sie sehr häufig von ihrer Wohnung aus rennt. Nach 75 Kilometern pushte sie sich selbst: „25 Kilometer laufe ich fast jeden Tag. Das schaffe ich jetzt auch noch.“
* H egemanns Daten bei den jeweiligen Rennen. Kilometer und Höhenmeter können von den offizielen Angaben abweichen.
Und tatsächlich: Mit 12 Stunden und 40 Minuten überquerte sie als erste F rau die Ziellinie. Ihr erster Sieg auf der Langstrecke war der Auftakt einer extrem erfolgreichen Wettkampfsaison. So gewann sie viele weitere Wettkämpfe, wie den achttägigen Transalpine Run oder die UTMB World Series in Nizza im September. Zahlreiche Laufmagazine berichten über sie, über 78.000 folgen ihr auf Instagram, in zig Laufpodcasts spricht sie über ihre steile Karriere und gibt Tipps. Die junge Läuferin, das merkt man, kann es selbst nicht ganz fassen, was da gerade passiert. „Die Ergebnisse und Erfolge liegen weit über dem, was ich mir gewünscht habe. Ich bin ganz happy. Das war ein richtig tolles Jahr.“
Nice Cote d’Azur by UTMB World Series: 114 km, 5.500 Hm; Zeit: 16:17:11 h
„Es hat sich richtig ausgezahlt, dass ich 2020 hierhergezogen bin.“
Ida-Sophie Hegemann
Innsbruck spielt in ihrem Aufstieg als Trailläuferin eine zentrale Rolle. „Es hat sich richtig ausgezahlt, dass ich 2020 hierhergezogen bin. Hier bin ich im Downhill stärker geworden, kann Höhenmeter ohne große Anstrengung und schneller bewältigen und regene riere mich schneller.“ Dabei war sowohl I nnsbruck als auch ihr Abstecher in den Trailsport ursprünglich nur für eine begrenzte Zeit geplant. Denn eigentlich kommt Hegemann vom Straßenlauf.
Zwar zählte Sport immer schon zu ihrem Leben, sie machte Ballett, spielte Tennis und Fußball, doch zum Laufen kam sie per Zufall. Ihr Lehrer erkannte ihr Talent und schickte sie zu Landesmeisterschaften. Bald zählte sie zu den besten deutschen Läuferinnen unter 15 Jahren. Sie kam aufs Internat nach Hannover am Olympiastütz punkt, um Spitzensportlerin zu werden. Das große Ziel: eine Olympiateilnahme. „Es war alles darauf ausgelegt, irgend wann bei Olympischen Spielen zu starten“, erzählt Hegemann.
1. 500, 3.000 und 5.000 Meter waren ihre Distanzen. Sie war gut, Spaß bereite ten ihr allerdings mehr die langen Läufe.
4 FRAGEN AN ALEXANDER PITTLHerr Pittl, Trailrunning boomt. Was sind die Gründe dafür?
Alexander Pittl: Dafür wird es sicher mehrere Gründe geben, voranstellen möchte ich den Ansatz, dass es zurück zur Natur geht. Der Mensch will heutzuta ge raus aus der Hektik u rbaner Gebiete, er will sich im Freien bewegen, und er will auch wieder zurück zu sich selbst kommen, sich selbst in einer natürlichen Um gebung erleben. Hinzu kommt, dass Traillauf umwelt- und klimascho nend ist, dass der Sport n icht notwendigerweise die Stoppuhr benötigt, dass er im Gegensatz zum Berglauf auch flache Passagen beinhaltet. Trailrunning ist somit ein Breitensport.
Alexander Pittl ist Gründer der „Laufwerkstatt“, Ini tiator des Innsbruck Alpine Trailrun Festivals (IATF) so wie anderer Läufe und Organisator der World Mountain and Trail Running Cham pionships 2023 in Innsbruck-Stubai.
Mit dem IATF beheimatet Innsbruck Österreichs größtes Trailrun-Event, generell werden die Lauf-Events mehr und nächstes Jahr kommen die Berglauf- und Trailrun ning-Weltmeisterschaften dazu. Ist Innsbruck eine Läufer:innen-Stadt? Zuerst einmal leben wir in einer Sportstadt, die durch die WM im kommenden Juni in Innsbruck-Stubai weitere Akzeptanz, regional, national, international, erfahren wird. Somit gibt es in Innsbruck auch große Lauf-Communities, wie die Club Laufwerkstatt und Trailrunning Innsbruck, und deswegen ist unsere Stadt (auch) eine Läufer:innenStadt, auf die ich sehr stolz bin. Laufen ist so einfach und bietet so viel – wer nicht läuft, sollte unbedingt damit anfangen. Heute noch.
Wie, glauben Sie, wird sich die Sportart in und um Innsbruck weiterentwickeln? Trailrunning ist nicht mehr aufzuhalten. Die jährlichen Zuwachsraten von Sportler:innen sind beeindruckend und das Engage ment der Schuh- und Bekleidungsindustrie wächst d irekt proportional mit der steigenden Zahl der Interessent:innen. Dieser Trend wirkt sich auch auf Innsbruck aus, unsere Trailrunning-Ressorts an der Nordkette oder in der Sillschlucht gehören zu den schönsten in Mitteleuropa.
Besteht die Gefahr, dass es zukünftig in Innsbrucks Bergen eng wird, wenn der Boom anhält? Nein. Die Berge bieten Platz für alle.
Vorbereitet für den Berg: Als Jugendliche trainierte Hegemann für Wettkämpfe auf der Straße und Bahn. Davon profitiert sie auch als Trailrunnerin.BERGLAUF- UND TRAILRUNNING-WELTMEISTERSCHAFTEN 2023 IN INNSBRUCK
Innsbruck und das Stubaital tragen gemein sam die Bergauf- und Trailrunning Weltmeis terschaften 2023 aus. Geplant sind vier Läufe und im Vorfeld Rennen im Rahmen des Inns bruck Alpine Trailrun Festivals. Die Details:
DAUER: von 1. bis 10. Juni 2023, da un mittelbar vor der WM das IATF stattfindet (von 1. bis 4. Juni)
PROGRAMM:
6. Juni: Eröffnungsfeier
7. Juni: Berglauf „Ver tical“ von Neustift in Stubai auf die Elferhütte
8. Juni: Trail Short, ein Trailrun über zirka 40 Kilometer von Inns bruck nach Neustift
9. Juni: Trail Long, ein Trailrun von zirka 85 Kilometern von Neu stift nach Innsbruck 10. Juni: Ein „Classic“ (Up and Down) in Innsbruck, der die „Höttin ger Höll“ integriert
Es werden rund 1.400 Sportler:innen aus rund 60 Ländern erwartet. Die führenden Nationen im Trailrunning sind USA, Spanien, Frank reich, im Berglauf Kenia, Italien und die Schweiz.
„Alles, was unter 5.000 Metern war, war mir eigentlich zu kurz“, erzählt sie. Lange Strecken, also Halbmarathons und Ma rathons, sollten mit dem 18. Lebensjahr folgen. Doch so weit kam es – zumindest auf der Straße – nicht. „Ich hatte in dieser Zeit viel Trainingspech. Ich war krank und oft verletzt, musste pausieren und konnte keine Rennen laufen“, so Hegemann. „Und wer am Olympiastützpunkt keine Resultate liefert, hat dort eigentlich nichts verloren.“
Mit dem Abitur stand sie vor der Wahl: Weitermachen mit dem Ziel, irgendwann bei Olympia starten zu können, oder den Leistungssport an den Nagel hängen. In dieser Phase war sie bei ihren Eltern zu Hause in Duderstadt, einer 20.000-Ein wohner-Gemeinde in Niedersachsen. Um w ieder ins Rennen reinzukommen, star tete sie bei einem Berglauf und gewann z u ihrer eigenen Überraschung selbst vor den Männern. Noch im Zielbereich erhielt sie eine Einladung als Gastläuferin beim Transalpine Run 2017. „Ich wusste damals nichts mit Trailrunning anzufan gen. Ich dachte, das seien sieben bis acht K ilometer mit ein paar Höhemetern. Am Abend habe ich mir das Ganze auf You tube angeschaut und mir gedacht, das ist eigentlich ganz cool.“ Sie landete auf dem ersten Platz. Dann ging alles ganz schnell. Salomon holte sie ins Team.
2018 rannte sie mit dem ZugspitzMarathon ihr erstes richtiges Rennen, wie sie sagt, und siegte erneut. Weitere Erstplatzierungen folgten. Kurzzeitig gab es die Überlegung, wieder auf die
ZugspitzUltratrail: 40 km, 1.985 Hm Zeit: 4:27:01 h
Straße zu wechseln. Doch die Berge sind da bereits zu ihrem Terrain geworden. „Traillaufen bedeutet für mich eine un begrenzte Freiheit, so weit zu laufen, wie einen die Beine tragen, neue Gegenden zu erkunden, sich so klein und unbedeutend zu fühlen. Es gibt nichts, wo ich meinen Körper und meine Grenzen so gut spüren kann“, schwärmt Hegemann.
VON HANNOVER NACH INNSBRUCK. Nach der Wettkampfsaison 2019 gehörte sie zu den schnellsten Trailrunnerinnen im D-A-CH-Raum. Es wuchs der Wunsch, noch besser zu werden. „Ich wollte her ausfinden, ob ich das Niveau der World Series erreichen kann, indem ich in die Berge ziehe. Bis dorthin trainierte ich in Hannover, wo man zwölf Höhenmeter auf 30 Kilometer hat.“ So inskribierte sich die Architekturstudentin an der Uni Inns bruck, um hier ein Auslandssemester zu m achen. Tirols Landeshauptstadt kannte sie von ihren jährlichen Urlauben mit der Familie. Und obwohl sie im März 2020 während des Lockdowns umzog, verliebte Hegemann sich sofort in die Stadt und entschied, ihren Wohnsitz hierher zu verlegen. „Hier habe ich perfekte Trai ningsbedingungen und ein gutes Umfeld aus Trainern und Physiotherapeuten ge funden. Und es ist wunderschön“, erzählt Hegemann begeistert.
I nzwischen läuft Hegemann für The North Face und kann neben einer Hand voll anderer deutscher Athlet:innen von dem Sport leben. Sie weiß, dass das ein Privileg ist, aber auch, dass es fraglich ist, ob das so bleibt, wenn der Sport weiterhin einen solchen Boom erfährt wie in den vergangenen Jahren. „Einerseits ermög licht mir das Interesse am Traillauf durch Sponsoren und Medien, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen kann. Andererseits kann der Hype auch dazu führen, dass der Sport mehr und mehr in klassische Förderstrukturen fällt. Dann würden Gelder mehr in Verbände als in Athlet:innen fließen“, gibt Hegemann zu bedenken. Bestrebungen, Traillaufen zur olympischen Disziplin zu machen, kann sie ebenso wenig abgewinnen. Zu
groß sei die Gefahr, dass sich der Sport verändere. „Ich habe lange dafür trainiert, irgendwann zu Olympia zu kommen, aber wichtiger wäre mir, dass dem Sport die Leichtigkeit, die Community und die Natur erhalten bleiben.“
Dazu gehört für sie auch, dass die Rennen an Orten stattfinden, die prädestiniert für die Sportart sind. So wie Innsbruck, das nächstes Jahr die Berglauf- und Trailrun ning-Weltmeisterschaften austrägt und u nter anderem mit Hegemann für das Event wirbt. „Die Bedingungen hier sind ideal und es ist mein großes Saisonziel bei der WM zu starten.“ Ein Startplatz im deutschen Nationalteam ist trotz ihrer Resultate noch nicht fix. Bis voraus sichtlich Ende April muss sie zittern. Ihr Wunsch wäre, beim 86-Kilometer-Rennen zu starten mit genauso viel Support wie bei ihrem großen Debüt vor einem halben Jahr in Innsbruck – und mit einem besse ren Bauchgefühl.
„Ich wollte herausfinden, ob ich das Niveau der World Series erreichen kann, indem ich in die Berge ziehe.“
Ida-Sophie Hegemann
Die Schauspieltruppe Planet B br ingt heuer in allen Tiroler Bezirken das Märchen „Der verflixte Zauberspiegel“ auf die Bühne. Rasch anmelden und kostenlos Plätze reser v ieren unter 0800/22 55 13! Nach der Vorstellung gibt es eine Jause und ein kleines Geschenk.
E igentlich hätte es ein ganz normales Hexentreffen werden sollen. Mit Zauberei und Tratsch und sehr viel Spaß. Doch als die Hexe Florinde im Zauberwald eintrifft, sind alle anderen Hexen verschwunden. Erst als Florinde auf Malwine trifft, wird ihr alles klar. Der böse Zauberer Malati bus hat die Hexen überfallen und ihnen i hren Zauberspiegel geraubt. Und jeder weiß, ohne den Zauberspiegel haben He xen keine Macht ...
Ob es den Hexen gelingen wird, den Zauberer zu besiegen und ihren Zauber spiegel wiederzuerlangen, das bleibt vorerst
noch ein Geheimnis, denn im Zauberschloss sind alle Dinge ganz anders
Die Schauspieltruppe Planet B mit Anne Clausen, Salha Fraidl, Lena Gottwald, Laura Hammerle, Caroline Mercedes Hochfelner, Verena Kirchner, Wolfgang Klingler, Verena Wechselberger und Peter Wolf bringt das Märchen „Der verflixte Zauberspiegel“ von David Winter von 11. November bis 10. Dezember in allen Tiroler Bezirken auf die Bühne. (Alle Ter mine finden Sie in der Übersicht.)
Beginn ist jeweils um 14.30 Uhr, Einlass ist ab 14 Uhr. Dauer ca. eine Stunde. Im Anschluss gibt es Brezen, Donuts und Getränke sowie ein kleines Geschenk!
Der Eintritt ist frei, gleich anrufen und Plätze reservieren unter 0800/22 55 13!
• Ru m: Fr., 11. November, Forum
• L andeck: Sa., 12. November, Stadtsaal
• I mst: Fr., 18. November, Trofana Tyrol
• St. Johann i. T.: Sa., 19. November, Kaisersaal
• Kufstein: Fr., 25. November, Kultur-Quartier
• Nu ßdorf-Debant: Sa., 26. November, Kultursaal
• Schwaz: So., 4. Dezember, SZentrum
• Breitenwang: Sa., 10. Dezember, VZ
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Die FH Kufstein Tirol vermittelt seit 25 Jahren praxisnah und persönlich modernste Inhalte und bietet allen Studierenden wertvolle Auslandserfahrungen.
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Nähere Informationen zu den Studienangeboten, zum Open House und zur Onlinebewerbung finden Sie auf der Website der FH Kufstein Tirol: www.fh-kufstein.ac.at
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Mi schung aus Gitarrenpop,
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der heimischen Indie-Szene:
Prise Grant ist
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Otto Grünmandls groteskes Inselabenteuer „Robinson, Freitag & das Krokodil“ über zwei Menschen, die sich eine Insel teilen und sich gerne umbringen würden, es aber irgendwie nicht können, wird zum ersten Mal in Tirol auf die Bühne gebracht.
Auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken? Das AufBauWerk bietet am zweitägigen Adventmarkt weihnachtliche Speisen und Getränke sowie eine bunte Mischung an von Jugendlichen im Rahmen des dort angebotenen Jobtrainings handgefertigte Geschenkideen.
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Der Berliner Illustrator und Grafikdesigner Henning Wagenbreth wurde mit seinen grellen, dichten und skurrilen Bildwelten international bekannt – jetzt sind seine Werke, die er händisch im Siebdruckverfahren herstellt, auch in Innsbruck zu sehen.
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In „Die Anatomie des Krieges: Tagebucheinträge aus der Ukraine“ erzählt Andrej Kurkow Geschichten, die keinen Platz in Kurzmeldungen finden, und macht den Kampf der Ukrainer:innen um Selbstbestimmung begreifbar.
Die Schauspieler:innen Gerti Drassl und Harald Windisch präsentieren den dritten Band der Otto-GrünmandlWerksausgabe, in der der Meister des höheren Unsinns sein Publikum mit den erstmals gesammelten Hörspielen und Bühnentexten in die Welt des absurden Humors entführt.
Die Alp-Con Cinema Tour präsentiert den neuen MatchstickProductions-Film „Anywhere From Here“. Live mit dabei: Die Freerider Markus Eder und Craig Murray, die Teil des Casts sind.
Das deutsche Duo Düsseldorf Düsterboys – be stehend aus Peter Rubel und Pedro Goncalves Crescenti, die unter anderem auch in der Band International Music gemeinsam Musik machen –gastiert mit seinem zweiten Album und deutschsprachigem Folk in der Bäckerei.
Mit seiner ganz eigenen Interpretation des Wiener liedes hat sich Nino Mandl – besser bekannt als der N ino aus Wien – nicht nur eine große Fangemeinde, sondern auch Vergleiche und Komplimente wie „der Bob Dylan vom Praterstern“ und „der beste junge Liedermacher des Landes“ erschrieben und ersungen.
Mit der aktuellen Ausstellung bietet das aut an hand ausgewählter Möbel, Skizzen, Fotografien und Dokumente einen Einblick in das Schaffen des heute weitgehend unbekannten Innsbru cker Designers Reinhold Adolf, der sich in seinem Werk u. a. mit dem Thema Entspannung auseinandersetzte.
Nach einigen Anläufen haben es die Bäckerei und die Talstation geschafft, den umtriebigen Kulturschaffenden und Musiker Fuzzman (u. a. Naked Lunch, Fuzzroom) wieder einmal nach Innsbruck zu holen – in Begleitung von Ansa Sauermann.
CIANI-SOPHIA HOEDER: WUT UND BÖSE IN DER STADTBIBLIOTHEK
Als Teil der Reihe „Feministische Stadtgespräche“ präsentiert die Journalistin und Autorin Ciani-Sophia Hoeder, die mit RosaMag das erste Online-Lifestyle-Magazin für Schwarze Frauen in Deutschland gegründet hat, ihr Buch über weib l iche Wut und ihre Kraft, die Welt zu verändern.
CLUB:AGAINST:REALITY: ÖKOLOGIE & CLUBKULTUR IN DER P.M.K
There is no rave on a dead planet – unter diesem Motto steht der Themenabend zu Ökologie und Clubkultur mit dem Philosophen Kilian Jörg (philosophy unbound). Musikalische Unterstüt zung gibt es von Aida Arko, i_am_not_god und DJ BC-A.
Die Herbstveranstaltung des feministischen Formats lässt die Grenzen zwischen Leben, Film und Literatur ineinanderfließen. Im Programm treffen unter anderem Elfriede Jelinek und Patricia Highsmith aufei nander, Regisseurin Blerta Basholli präsentiert ihren am Sundance Festival ausgezeichneten Film Hive/Zgjoi.
6020 verlost 1 X 4 PLÄTZE für das Bob Rafting im Olympischen Eiskanal in Igls Kennwort: „Bob“ Einsendeschluss: 25. November 2022
Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse
Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at
Das Zusammenspiel von insgesamt 60 Pferden, ihren Reitern und einem internationalen Tanz-Ensemble wird das Publikum mit verschiedensten Reitdisziplinen sowie spektakulären Show-Acts bestens unterhalten. Tauchen sie mit CAVALLUNA – „Geheimnis der Ewigkeit“ in ein spannendes Abenteuer ein.
Volbeat sind diesen Herbst mit voller Vorfreude auf ihrer „Servant Of The Road World Tour“. Fans können sich auf eine Mischung aus Klassikern, Deep Cuts und Fan-Favoriten aus der bisherigen Karriere von Volbeat freuen. Natürlich werden ebenso Songs aus dem aktuellen Erfolgsalbum „Servant Of The Mind“ nicht fehlen.
Die energiegeladene Eisshow SUPERNOVA nimmt sein Publikum in spektakulären Settings mit auf eine Abenteuerreise von der Erde zu den Sternen. Die Geschichte beginnt mit einem farbenprächtigen Winterfest im ewigen Eis, zu Ehren aller himmlischen Elemente mit bezauberndem Eistanz und anmutigen Choreografien.
Innsbruck gilt als Hauptstadt der Freeride-Film-Szene, was bei der Veranstaltung Freeride Filmbase auch auf der Leinwand gezeigt und gefeiert wird. Neben den Filmscreenings mit Bühnengästen stehen auch Vorträ ge zum Thema Lawinensicherheit am Programm.
Bier,
Im Rahmen von „Junge Solist:innen am Podium“ bringt das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti Nachwuchstalente auf die Bühne, die unter anderem Stücke von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Pjotr Iljitsch Tschaikowski zum Besten geben.
erste SnowFest Innsbruck
Highlight
Das vom Istituto Dante Aligheri organisierte Festival für italienischen Film geht in die sechste Auflage. Gezeigt werden unter anderem die Komödien „Con tutto il Cuore“ und „Io sono Babbo Natale“.
Ausbildungsstätte für fast alle gängigen Musikinstrumente, Gesang, Musikwerkstatt, Musikalische Früherziehung, Singschule und Free Beat Company. Unterrichtet werden die Sparten Klassik, Jazz- und Popularmusik im Einzel- bzw. Gruppenunterricht mit Zugang zu vielen Ensembles wie Sinfonieorchester, Klarinettenorchester, Big Band, Jazz- und Rockband, Volksmusikensembles u. a.
Zu Beginn anstatt einer Warnung eine kurze inhaltliche Orientie rungshilfe: Das cineastische Genre „Body-Horror“ beschäftigt sich mit der „radi kalen, in der Regel destruktiven Veränderung des (vor allem menschlichen) Körpers – Meta morphosen, Verstümmelungen, Mutationen, starke Formen von Deformation oder ausgeprägte Folgen parasitären Befalls ...“ (Quelle: filmlexikon.uni-kiel.de).
Regisseur David Cronenberg gilt als einer der Meister dieses Gen res und läuft in seinem neuesten F ilm zur „Body-Horror“-Höchst form auf. Mit diesem Hinweis ist noch Zeit genug, sich „Crimes of the Future“ nicht anzusehen (und diese Filmkritik nicht wei terzulesen).
F ür alle, die beschlossen haben, diese gut gemeinte Entscheidungshilfe nicht ernst zu nehmen, geht es jetzt ans Eingemachte.
„Crimes of the Future“ spielt in einer dystopischen Zukunft, in der die Menschheit größten teils verlernt hat, körperliche Schmerzen zu empfinden.
Gleichzeitig durchlaufen immer mehr Individuen einen Prozess, in dem sie in sich tumorartige Organe entwickeln. Die Perfor mancestars Saul Tenser (Viggo Mortensen) und seine Partnerin Caprice (Lea Seydoux) stellen
diese Mutationen und ihre chirurgische Entfernung ins Zentrum einer Avantgardeshow: Darin werden neu gewachsene Organteile unter den aufge geilten Blicken des Publikums öffentlich herausoperiert, der selbst nicht gefühlte Schmerz wird im Betrachten real, ein destruktiv aufgeladener Vo yeurismus bringt die Luft zum K nistern ...
Derartige „Körperkunst“ interessiert auch die Regie rungsbehörden, die in einem eigentlich bereits verlorenen Kampf den von massenhaften Körperveränderungen eingelei teten gesellschaftlichen Wandel verhindern wollen. Saul Tenser ist dabei nicht nur Perfor mancekünstler, sondern auch Undercoveragent. Im Zentrum einer immer grenzenloseren Kunstszene fahndet er nach den wildesten Auswüchsen einer als Kunst verstandenen Praxis der Körperverstümmelung und einer als Überlebensstrategie ange wandten Mutation des mensch l ichen Körpers.
Cronenberg rüttelt in „Crimes of the Future“ optisch und inhaltlich an vielen Tabus: Der Tod wird entprivatisiert, die Selbstverstümmelung als Mög lichkeit der Lebensbewältigung a ngedacht. Das Skalpell ist in Cronenbergs neuestem Film
allgegenwärtig: Es schneidet lebende Männer und tote Kinder gleichermaßen auf, zerstört makellose Frauengesichter und dient als phallischer Ersatz für erotische Handlungen.
W ill man „Crimes of the Future“ über den eventuell zwei felhaften Mehrwert optischer Reize hinaus verstehen, schadet es nicht, Cronenberg selbst zu befragen. Er beschreibt „Crimes of the Future“ als „Betrachtung der menschlichen Evolution ... An diesem kritischen Punkt der Menschheitsgeschichte stellt sich die Frage: Kann sich der menschliche Körper weiterent wickeln, um Probleme zu lösen, d ie wir geschaffen haben ...“
Sollte das beim Verständnis nicht helfen, bleiben 107 Minuten blutiger Eingeweideschau mit spannenden Schauspieler:innen und abgedrehten Ideen. Man ist wahrscheinlich schon für weni ger ins Kino gegangen.
„Crimes of the Future” Regie: David Cronenberg Mit: Viggo Morten sen, Lea Seydoux, Kristen Stewart Griechenland/ Kanada 2022/ 107 Minuten/OmU
David Cronenbergs „Crimes of the Future“ empfiehlt sich für magenstarke Cineast:innen, die Lust haben, einer gut gemachten Dystopie in optisch und inhaltlich schmerzhafte Tiefen der menschlichen Existenz zu folgen.Text: Klaus Erler
1 Gar nicht tiefgründig: So werden Fassaden und Hüllen betrachtet
1 Sie ist nicht nur bei Kellnern immer Top(!)
2 Dem Wesen nach wie Erbmaterial des Huhnprodukts? Auf jeden Fall komisch
3 Schreiend geweckt: „Ich merke, oh ich bin schon spät, / wenn der Hahn gar nicht mehr …!“
4 Schulische Pausenpolizei: Wird sie mit Bandenbeobachtung betraut?
5 Strahlt hier nur mit Rücksicht (!) am Himmel
6 Schützt vor Stich-eleien: Kopfbedeckung des Däumlings?
7 Bleibt die Haftstrafe von 100 Quadratmetern übrig?
8 Kümmerlicher Schwächling, wenn Hennen nicht hart ab-legen?
9 Per Druck Abflug: „Als wir zuletzt die Mails verschickten, / wir vorher noch auf Senden …
10
So seltsam schaut auch der kleine Eulenvogel drein
11 Sie ist buchstäblich der märchenhafte Teil eines jeden Kaffeekränzchens
12 Ist gegenwärtig im Nu vorbei
13 Der Genickbläser bringt dich unterstützend nach vorne
14 Für Briten kalt ist er recht zügig unterwegs
15 Der Straußenvogel steigt buchstäblich durchs Gemuese
16 Zu bezahlen: Hängen dir dialektal am Fuß
17 Domestizierter Spukgeselle?
Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse
Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at oder auf www.6020online.at
Oder: Was ist weiß und wenn ja wie viele? von Johannes F. Park
S ollten Sie demnächst zu Besuch kommen, wundern Sie sich bitte nicht über die Fugen im Bad. Besser, Sie verstehen sie als Zeichen meines guten Willens. Oder Ausdruck meiner handwerklichen Unfähigkeit. Mir ist beides recht.
E s ist nämlich so: Fugen neigen zu Sprödigkeit. Woran das liegt, weiß ich nicht. Der Fliesenleger Ihres Vertrau ens oder der plastische Chirurg h elfen sicher gerne weiter.
J edenfalls. Über Jahrzehnte haben die Fugen am Fliesen boden unseres Bades untadelig i hre Arbeit verrichtet. Souverän und ohne Aufhebens sorgten sie für den richtigen Zusammen halt.
I ch möchte jetzt in diesem Zusammenhang nicht von Dankbarkeit sprechen. Aber fast.
I rgendwann stellten sich dann an bestimmten Stellen leider Auflösungserscheinungen ein. Es bröselte, es bröckelte, es brach so manches auf. Punktueller Verfall zwar, aber doch.
L ange Zeit habe ich diese Zersetzungsprozesse ignoriert. Habe mich mit Zähneputzen abgelenkt. Mit Zahnseide. Und anderweitiger Hygiene.
A ls Einsturzparanoiker musst du aber irgend wann handeln. Weil: Wehret den Anfängen! Nicht,
dass die ganze Bude auseinanderfällt! Und du gerade am Häusl!
I m Rahmen einer zweitägigen Expedition in den Baumarkt erstand ich eine Fugenreparierpampe in Tubenform. Es ist ganz einfach: Man quetscht die Masse raus, verteilt das Ganze irgendwie und wischt nebelfeucht drüber. Dann erstrahlt die Fuge in neuem Glanz.
B eige war leider aus.
A ber ich bitte Sie, ocker, beige, grau, weiß – das ist doch alles eine große Farbfamilie. Dachte ich.
M an muss sagen: Ich dachte falsch.
D as Blütenweiß beißt sich fürchterlich mit dem sahara sandigem Wüstenbeige der Bestandsfuge. Stich wort: Drei Finnen im Freibad Palermo. Stichwort auch: Wenn man Bilder in einer Raucherwohnung abhängt.
K onzeptionell fühlt man sich an selbst lackierte Kraftfahrzeugteile erinnert. Oder Haushaltsgeräte, die mit schwarzem Klebeband repariert wurden.
D ie Mrs. hat sich noch nicht geäußert. Ich ver stehe das als Zeichen ihres guten Willens.
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Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.
OCKER, BEIGE, GRAU, WEISS – DAS IST DOCH ALLES EINE GROSSE FARBFAMILIE.