6020 Stadtmagazin (Mai 2023)

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LICHT UND SCHATTEN

Über die Realität des Mutterseins

AUF DER WELLE Innsbruck wird zur Surfstadt

IM RAUSCH IM RAUSCH IMIMRAUSCHRAUSCH

Kokain, Ecstasy & Co.: Hat Innsbruck ein Drogenproblem?

Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG PZ13Z039759P MAI 2023 | AUSGABE 282 22. JAHRGANG

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Über das Nett-Sein

Mit unserer nicht handlungswilligen Stadtregierung und dem ob des ständigen Hickhacks müden Bürgermeister haben’s wir Innsbrucker in Sachen Politik wirklich nicht leicht. Da könnte man doch glatt übersehen, dass fehlende Führungsstärke auch eine Stufe höher, nämlich im Land Tirol, zunehmend um sich greift.

Ein gutes halbes Jahr ist es her, dass Toni Mattle als neuer Landeshauptmann von Tirol angetreten ist, um zu zeigen, dass die ÖVP auch anders kann. War sein Langzeitvorgänger Günther Platter vor allem dafür in der Kritik, nicht allzu gerne personell durchzugreifen, kann man heute allerdings schon so viel sagen: Günther Platter war im Verhältnis zu Toni Mattle ein harter Hund. Wer so nett ist wie der neue Landesvater, kann anscheinend keine unangenehmen Entscheidungen treffen, wie folgende Beispiele eindrucksvoll zeigen:

1. Das GemNova-Debakel

• Was passiert ist: Der Gemeindedienstleister hat am Markt private Unternehmen unterboten, um an Aufträge zu kommen. Auf diese Weise sind Millionen Schulden entstanden, die jetzt wiederum der Steuerzahler (also die Unternehmen, die zuvor unterboten wurden) tragen muss.

• Was Toni Mattle tun hätte müssen: Den Geschäftsführer entfernen, den politisch Verantwortlichen in Pension schicken und die GemNova sanieren, verkleinern und transparent neu aufstellen.

• Was Toni Mattle getan hat: Die GemNova in den Ausgleich schicken und so Millionen an Schulden loswerden. Abwickeln darf das die Person, die das Debakel mitverursacht hat – nämlich der Geschäftsführer der GemNova, der weiterhin im Amt ist und damit auch weiterhin 17.500 Euro brutto pro Monat kassiert. Politisch gab es bisher keine Konsequenzen.

2. Das Lebensraum-Dilemma

• Was passiert ist: Die Tirol Werbung, die Standortagentur und das Agrarmarketing wurden als Lebensraum Tirol Holding unter der Leitung von Josef Margreiter vereint. Das Konstrukt hat bisher nur gekostet und wenig gebracht. Die Idee darf aktuell als gescheitert bezeichnet werden.

• Was Toni Mattle tun hätte müssen: Sich bei Josef Margreiter für seine jahrzehntelangen Dienste für den Tourismus bedanken, den Vertrag, der ohnehin Ende des Jahres ausläuft, nicht verlängern und dafür sorgen, dass jemand Neues mit frischem Elan die Holding aus der Krise führt.

• Was Toni Mattle getan hat: Der Landeshauptmann hat die Probleme der Holding erkannt und sofort reagiert. Seine Lösung: Josef Margreiter. Denn wer könnte die Holding besser aus der Krise führen als derjenige, der sie dorthin gebracht hat?

3. Das Tratter-Paradoxon

• Was passiert ist: Johannes Tratter war Landesrat in der letzten Regierung und ist jetzt Landtagsabgeordneter. Kürzlich hat er 15 Wochen Urlaub am Stück genossen und sich dann als Geschäftsführer der Neuen Heimat –einem öffentlichen Wohnbauträger – beworben.

• Was Toni Mattle tun hätte müssen: Das Urlaubsverhalten verurteilen und erklären, dass er keine Versorgungsposten für Politiker unterstützt, die diese nicht einmal brauchen. Tratter steht kurz vor der Pension und verdient als Landtagsabgeordneter 7.500 Euro brutto pro Monat.

• Was Toni Mattle getan hat: Erst das Urlaubsverhalten verteidigt und dann – gar nichts. Bald wird man erfahren, wer der neue Chef der Neuen Heimat wird, und es wäre eine große Überraschung, wenn dieser nicht Johannes Tratter hieße.

4. Die Langzeit-Innsbruck-Misere

• Was passiert ist: Innsbruck hat seit Jahren kein eindeutiges bürgerliches Angebot. Die Innsbrucker ÖVP streitet intern, Für Innsbruck mit Christine Oppitz-Plörer ist hauptsächlich damit beschäftigt, unseren Bürgermeister zu quälen, und die Gefahr, dass die nächste Wahl nichts besser macht, wird immer größer und wahrscheinlicher.

• Was Toni Mattle tun sollte: Endlich auf den Tisch hauen, die bürgerlichen Listen zusammenführen und einen wählbaren Spitzenkandidaten für seine Landeshauptstadt präsentieren.

• Was Toni Mattle tun wird: Wir werden es sehen und lassen uns gerne überraschen.

m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

3 Editorial

Inhalt

COVERSTORY

Im Rausch

Auf den Spuren von Koks und anderen Drogen in Innsbruck

Die besten Events im Mai auf einen Blick

Seite 58

SERIE Hey Innsbruck

Das Carsharingangebot von Kufstein

Seite 34

Mamaaa!

Seite 12

Himmelblau und Maigrün

Mit verschiedenen Aktionen und Workshops setzt sich StoP gegen häusliche Gewalt ein

Seite 28

Die Schattenseiten der Mutterschaft

Seite 20

Essen & Trinken

Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft

Seite 48

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Mit Nadel und Faden

Die neue Reparaturwerkstatt in der Maximilianstraße

Seite 30

Surfen vor der Haustür

Ein Surfbrett, ein Traum und eine selbst gebaute Konstruktion in der Sill

Seite 40

MundArt

Knäckebrot mit Frischkäse

Seite 54

Action auf zwei Rädern

Internationale Athlet:innen, heimische Community und spannende Wettkämpfe auch dieses Jahr bei Crankworx

Seite 70

IMPRESSUM

Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Anna Kirchgatterer, Denis Pscheidl, Klaus Erler, Eva Schwienbacher, Verena Wagner, Nico Knappe, Merle Hubert, Flo Seidl, Leonie Werus, Johannes, F. Park, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer Grafik: Thomas Bucher, Alina Klampfer, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@ 6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Andreas Eisendle, Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

Sweet start into the day leckeres Waffelfrühstück

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IM BILD 6

ARBEITER:INNENKLASSE

Bei der alljährlichen Demonstration zum 1. Mai, dem internationalen Tag der Arbeit, forderten über 1.000 Personen „Teuerung bekämpfen, Kapitalismus überwinden“.

© FRANZ OSS
KAMPFTAG DER
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10.

Einen hässlichen Sillparkvorplatz

9.

1. Unfallgaffer :innen

2.

MIETERHÖHUNGEN

3.

Maikäferplagen SPÖPOLITIKER:INNEN,

die arbeitenden Frauen das Leben schwer machen

8.

TIL SCHWEIGER

7.

Dornauers Dienstwagen

6.

Autofahrer:innen, die Zebrastreifen ignorieren

4.

SCHEISSWETTER

5.

VERANTWORTUNGSLOSE HUNDEBESITZER:INNEN

auf Spazierwegen

MAI 10
© ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ
DINGE,
DIE DIE WELT IN DIESEM MONAT NICHT BRAUCHT
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des Monats

Neues, Wichtiges und Kurioses aus der Stadt (für das wir sonst keinen Platz haben)

The Runningback ist back

Nach drei Jahren bei den New York Giants in der NFL kehrt Sandro Platzgummer zu den Swarco Raiders zurück und wird für das Innsbrucker Team in der nächsten Saison in der European League of Football auflaufen.

Hilfe finden

Der seit Kurzem verfügbare Sozialroutenplan der Stadt bietet eine Übersicht über alle sozialen Anlaufstellen in Innsbruck – von allgemeiner Sozialberatung bis hin zu Themen wie Gewalt, Sucht, Familie, Migration und Recht. Der Plan liegt in den ISD-Stadtteiltreffs auf, kann aber auch über den digitalen Stadtplan (www.city-map.innsbruck. gv.at/stadtplan) abgerufen oder hier heruntergeladen werden: www.unicummensch.org/ sozialroutenplan-2022.

HOLLYWOOD

Nein, es wird nicht die turbulente jüngere Geschichte des Innsbrucker Traditionsvereins verfilmt. Diesmal gibt es wohl gute Nachrichten für Wacker Innsbruck: Fast wie aus dem Nichts meldete sich der LAFC, ein Fußballclub aus Los Angeles, und bekundete Interesse an einer strategischen Partnerschaft mit den Schwarz-Grünen. Diese wurde bei der letzten Generalversammlung im April auch von den Mitgliedern bestätigt. Finanziell, wirtschaftlich und sportlich soll es damit für den Innsbrucker Verein ab sofort bergauf gehen.

SPORT
FC WACKER GOES
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Comeback Sonnendeck?

Nachdem das Sonnendeck infolge einer Beschädigung der Innmauer – ein 250 Kilogramm schwerer Stein, der die Mauer abschließt, ist nach vermuteter Fremdeinwirkung abgestürzt –bereits seit Wochen gesperrt ist, gibt es Hoffnung für eine baldige Sanierung: Die zuständige Abteilung des Landes hat ein Sanierungskonzept ausgearbeitet, das nur noch auf grünes Licht von der Stadt (die 30 % der Finanzierung übernehmen soll) wartet.

stadt_potenziale 2023

Bis 3. Juli können Kunst- und Kulturprojekte gesamt mit 70.000 Euro dotierte Förderung eingereicht werden. Gesucht werden Arbeiten und Projekte, die sich innovativ mit Fragen des städtischen L setzen. Die Voraussetzungen: Die Projekte müssen einen Innsbruck-Bezug haben, Fair-Pay-Richtlinien folgen und eine geschlechtersensible Herangehensweise bei der Konzeption und Auswahl beteiligter Personen verfolgen. Alle Infos zu stadt-potenziale 2023 und anderen Ausschreibungen gibt es hier: www.kultur-innsbruck.vemap.com/ home/bekannt/uebersicht.

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IM RAUSCH

Versiffte Bude und Nadelstiche im Arm –(nur) so schaut Drogenkonsum schon lange nicht mehr aus. Manche Substanzen sind in den vergangenen Jahren in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wir sind den Spuren des Koks und anderer Drogen gefolgt.

Text: Anna Kirchgatterer, Denis Pscheidl
ANNA DUSCHL 12
©

Lange Schlangen vor den Toiletten so mancher Innsbrucker Clubs –das mag glauben lassen, die Nacht schwärmer haben besonders schwache Blasen. Angestanden wird dort aber nicht nur, um sich zu erleichtern, sondern wortwörtlich das Näschen zu pudern. Das spiegelt sich auch in den Abwasseranalysen des European Monitoring Center for Drugs and Drug Addiction w ider. Der Konsum von Kokain ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. So hat sich die im Innsbrucker Abwasser gefundene Menge der Substanz seit 2016 mehr als verdoppelt. Auffällig ist außerdem, dass der Gebrauch illegaler Drogen in Österreich nicht gleich verteilt ist. Während im Osten der Republik mehr Amphetamine konsumiert werden, greifen Innsbrucker:innen häufiger zu Kokain als ihre Mitbürger:innen in Wien. Der Konsum von Crystal Meth ist zwar in den letzten zwei Jahren stark angestiegen, befindet sich aber immer noch auf einem verschwindend geringen Niveau.

KOKS IST ÜBERALL.

Innsbrucks Hang zum Kokainkonsum zeigt sich auch in den Erfahrungen der Drogenarbeit Z6, die unter anderem Drugchecking, also die Bestimmung des Wirkstoffgehalts und eventueller Streckmittel, anbietet. Jede Dritte der jährlich rund 500 analysierten Proben sei laut Manuel Hochenegger, Drogenberater und Koordinator Drugchecking, Kokain. „Der Konsum von Koks hat sich in vielen Kreisen normalisiert.“ Menschen

nehmen es zum Lernen, zum Arbeiten und in der Schule oder der Universität. „Das sehen wir auf der einen Seite beim Drugchecking und auf der anderen Seite in der Beratung. Wir haben deutlich mehr Menschen mit einem Kokainproblem.“ Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich der Anteil der Beratungsgespräche, die sich um Koks drehen, fast verdreifacht. Während 2017 noch sieben Prozent der Langzeit-Klient:innen des Z6 den Konsum der Substanz als Problem angaben, waren es 2022 25 Prozent mit Kokain als Leitdroge. Damit liegt Koks nach Cannabis auf Platz zwei der am weitesten verbreiteten illegalen Drogen in Innsbruck. Das sei besonders problematisch, da die Substanz ein enorm hohes Abhängigkeitspotenzial habe. Außerdem lässt sie einen sehr lange glauben, dass man alles im Griff habe. „Dabei sitzt einem der Koksaffe auf der Schulter und flüstert: Zieh noch eine Line“, so Hochenegger.

QUER DURCH DIE GESELLSCHAFT.

Auch die Suchthilfe Tirol beobachtet in Innsbruck und Hall einen Anstieg des Kokainkonsums. „Ich habe den Eindruck, dass Kokain ein Riesenproblem in Innsbruck geworden ist – weil die Verfügbarkeit und die Normalität, Kokain zu konsumieren, sehr stark nach oben gegangen ist“, schätzt Barbara Ilmer von der Suchthilfe die Lage ein. Bis 2020 habe die Organisation relativ stabile Zahlen in Innsbruck wahrgenommen, von 2020 auf 2021 gab es einen Anstieg von Beratungen bei Kokainproblemen von zwölf Prozent, von 2021 auf 2022 waren

Cannabis

Cannabis wird meist in Form von Marihuana (getrocknete Blüten der Cannabispflanze) oder Haschisch (aus dem Harz der Blütenstände), selten als Cannabisöl (konzentrierter Auszug des Cannabisharzes) geraucht. Der Konsum kann zu gesteigertem Wohlbefinden, erhöhter Sensibilität, leichter Euphorie, Heiterkeit oder Entspannung führen.

Ketamin

Ketamin ist ein Narkose- und Schmerzmittel, das unter anderem in der Notfall- und Tiermedizin angewendet wird. Es kann dissoziative Zustände (zum Beispiel Getrenntsein von Körper und Geist oder bruchstückhafte Auflösung der Umwelt) auslösen. Zudem hat es eine sedierende (beruhigende) und analgetische (schmerzstillende) Wirkung. Bei häufigem Konsum kann es zu einer psychischen Abhängigkeit kommen.

Kokain

Kokain wirkt stark stimulierend und euphorisierend. Es wird in der Regel geschnupft. Crack ist eine rauchbare Form von Kokain. Die Injektion von Kokain wird seltener praktiziert. Es kann bei häufigem Konsum relativ rasch zu einer starken psychischen Abhängigkeit führen. Der Wirkstoffgehalt von Kokain kann stark schwanken, außerdem enthält es oft Streckmittel wie Levamisol, Phenacetin oder Lokalanästhetika (zum Beispiel Lidocain).

„Der Konsum von Kokain hat sich in vielen Kreisen normalisiert.“
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Manuel Hochenegger, Drogenberater und Koordinator Drugchecking

ABWASSERANALYSE

Jährlich werden die Substanzen Kokain, MDMA (Ecstasy), Amphetamin und Methamphetamin in den Abwässern europäischer Städte untersucht. Die Ergebnisse der chemischen Analysen werden für den europäischen Drogenbericht verwertet. Je größer der Punkt, umso mehr wurde von den Drogen im Abwasser gefunden.

Kokain

Innsbruck: 358,91

Hall / Wattens: 276,57

Kufstein: 536,65

Graz: 180,62

Wien: 370,58

Amphetamine

Innsbruck: 13,62

Hall / Wattens: 10,42

Kufstein: 11,78

Graz: 24,46

Wien: 39,09

Milligramm pro 1.000 Einwohner:in pro Tag

Drogen in Österreich

Rund 23 Prozent der Österreicher:innen haben laut Bericht zur Drogensituation 2022 schon mal in ihrem Leben gekifft, fünf bis sechs Prozent haben Erfahrungen mit illegalen Substanzen gemacht. Insgesamt ist Österreich, was Drogenkonsum angeht, im europäischen Mittelfeld.

es 30 Prozent mehr. Das weiße Pulver sei längst keine Reichendroge und auch keine Partydroge mehr – es sei eine Alltagsdroge. Ilmer: „Es trifft ein bisschen den Zahn der Zeit. Kokain bewirkt ja eine Selbstwertsteigerung und eine Steigerung der Leistungsfähigkeit – so hält man es zum Beispiel im Beruf oder beim Ausgehen länger aus.“ Das Ziel, innerhalb von zwei Wochen nach dem ersten Kontakt den Betroffenen ein Gespräch anzubieten, ist für die Suchthilfe immer schwieriger einzuhalten.

DRAMATISCHE ENTWICKLUNG.

Besonders hervorzuheben ist der drastische Anstieg von Konsument:innen, die sich wegen Benzodiazepinen ans Z6 wenden: Der Anteil der Klient:innen, die Benzos als Leitdroge genannt haben, hat sich innerhalb eines Jahres annähernd verdreifacht und lag 2022 bei 18 Prozent. Besorgniserregend ist dabei vor allem das Alter der Konsument:innen. 87 Prozent sind unter 24 und 18 Prozent gar jünger als 15 Jahre. „Bei fast allen besorgniserregenden Fällen

von Benzokonsum handelt es sich um eine Selbstmedikation“, sagt Hochenegger. „Es ist eine Coping-Strategie und weit weg von Spaß und Halligalli.“ Dabei gehe es um die Unterdrückung von Gefühlen, Depressionen und Traumata. Diese Form von Konsum betreffe vor allem junge Frauen, von denen viele sexuellen Missbrauch oder andere Arten von Gewalt erfahren haben. Der Entzug von Benzos gilt gemeinsam mit Heroin und Alkohol als der schwierigste und gefährlichste und ist ohne medizinische Unterstützung kaum machbar.

ÄHNLICHE ZAHLEN AUS

DER SUCHTHILFE.

Generell hält Ilmer fest: „Leute mit einer illegalen Drogenproblematik sind jünger als jene mit einer legalen Drogensucht, wie zum Beispiel Alkohol.“ Rund ein Viertel der Klient:innen kommt wegen illegaler Drogen. Die Verteilung der Drogen, die genommen werden, ist bei der Suchthilfe ähnlich wie im Z6. „Es gibt Leute, die nur einmal kommen und jene, die über Jahre

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Quelle: Emcdda Europa 2022

Hochenegger

MANUEL*

Anfang 30, hat in Wien und Innsbruck studiert.

hinweg immer wieder unsere Beratung aufsuchen. Weil Sucht einfach ein chronisches Problem ist – aus der Cannabissucht wird eine Spielsucht und aus der wiederum eine Kokainsucht.“ Die Suchtmechanismen verlagern sich, aber im Idealfall kommen die Betroffenen rechtzeitig wieder.

Ilmer macht auch deutlich, dass unterschieden werden muss zwischen missbräuchlichem Konsum und Abhängigkeit. „Es gibt viele Menschen, die Phasen von missbräuchlichem Konsum haben – dass man zum Beispiel eine Zeit lang viel auf Partys geht und viel Alkohol trinkt, zum Teil auch täglich. Aber wenn man Drogen braucht, um den Alltag zu bewältigen oder überhaupt aus dem Haus zu gehen, dann wird es problematisch.“

MEHR PSYCHISCHE PROBLEME.

Dass gerade Benzos und Kokain unter jungen Innsbrucker:innen einen derartigen Zuwachs erfahren haben, liegt nach Ansicht von Hochenegger an mehreren Faktoren. Einer davon sei sicherlich die Corona-Pan-

6020

Wie würdest du deinen Konsum beschreiben? MANUEL: Ich sage immer: Es ist weniger, als ich mir eigentlich denke. Also wenn ich mit Freund:innen rede, dann sage ich, es ist eh nicht so viel. Und dann komme ich drauf, okay, es ist eigentlich doch ein bisschen mehr. So alle zwei, drei Wochen ziehe ich Koks. Vor vier Wochen habe ich MDMA genommen, aber das passiert höchstens dreimal im Jahr.

Wie hat sich dein Drogenkonsum in den letzten Jahren verändert? Es ist weniger geworden. Bis vor acht Jahren hatte ich die ganze Apotheke daheim. Da hatte man alles – Amphetamine, Koks, MDMA in Pillenform, in kristalliner Form, ein bisschen Opium –, sodass man zu jeder Zeit für jeden Zustand der Party das richtige Mittel hatte, um sich perfekt für die Party zu berauschen. Und natürlich war auch immer viel Alkohol dabei. Das war einfach so im Freundeskreis.

Wann konsumierst du jetzt Koks? Wenn ich mit Freund:innen zusammensitze oder bei einer Party bin, es ergibt sich und man bekommt etwas, dann konsumiert man das halt. Aber ich kaufe eigentlich selber nichts mehr oder konsumiere es alleine daheim.

Merkst du, dass das Koks in Innsbruck einen reineren Wirkstoffgehalt hat als früher? Das hängt immer auch davon ab, wo man es kauft. Wenn du es auf der Straße kaufst, dann ist es immer noch scheiße. Wenn du es bei irgendeinem unteren Dealer kaufst, den du kennst, dann ist es besser, und wenn du halt wirklich Leute kennst und das Ungestreckte, Gewaschene kriegst, das ist dann halt der Burner.

Hast du dir irgendwann gedacht, dass dein Konsum problematisch ist? Ja, sicher! Also jetzt nicht mehr, aber über zwei oder drei Jahre habe ich täglich konsumiert – circa zwei Jahre lang Amphetamine und ein Jahr Koks. Aber daran denkst du dann nicht mehr, da bist du im Nebel. Deshalb konsumiert man ja, dass man drauf bleibt. Ich war nie süchtig nach einer Droge, ich war süchtig nach dem Rausch. Alkohol, Kiffen, Koks, irgendwelche Pillen, Opium ...

Hast du den Drogenkonsum dann selbstständig irgendwann reduziert? Meine Schwester hat immer gesagt: Entweder du kriegst mit Mitte 20 die Kurve oder du kriegst sie nicht mehr. Und dann war ich drauf und irgendwann war ich Mitte 20. Und dann habe ich mein Leben geändert. Ich habe mich gefragt: Was willst du vom Leben? Ich habe halt auch nach ein paar Jahren gesehen, was passiert. Dass Leute in Heroin abrutschen. Aber das ist wie alles, du musst dir halt ein anderes Leben aufbauen. Wenn du im Sportmilieu bist, geht jeder klettern, wenn du im Drogenmilieu bist, kann jeder einen Joint drehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

„Bei fast allen besorgniserregenden Fällen von Benzokonsum handelt es sich um eine Selbstmedikation.“
* Name von der Redaktion geändert

FRED*

Fred ist 28 und hat in Innsbruck studiert.

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Kannst du beschreiben, wie sich dein Drogenkonsum entwickelt hat? FRED: Das erste Mal gekifft habe ich mit 17. Damals hat man das halt gemacht, weil es einen interessiert hat. Danach hat es dann z wei bis drei Jahre gedauert, bis ich chemische Drogen ausprobiert habe. Zuerst Ecstasy, a ber das hat mir nicht wirklich getaugt. Dann habe ich Kokain entdeckt und das war geil. Ich habe dann aber nicht gleich die ganze Zeit gekokst. Das hat sich über mehrere Jahre immer weiter hochgeschaukelt, bis ich irgendwann jeden Tag gezogen habe. Mittlerweile bin ich seit über einem Jahr clean.

Wie viel hast du in deiner Hochphase konsumiert? In meiner schlimmsten Phase habe ich ungefähr ein Gramm Koks am Tag gezogen. Das ging ungefähr eineinhalb Jahre so, bis ich mir eingestanden habe, dass ich die Kontrolle verloren habe und abhängig bin.

Wie ist es dazu gekommen, dass dein Konsum so eskaliert ist? Am Anfang ist Kokain super. Man ist kommunikativ, motiviert und selbstbewusst. So konnte ich, nachdem ich meinen ersten Bachelor abgebrochen hatte, die Versagensängste aus meinem Kopf aussperren. Aber auch bei meinem zweiten Bachelor lief es nicht so gut und ich habe immer mehr gezogen.

Das hat dazu geführt, dass ich mich noch weniger um die Uni gekümmert habe, und ich bin in einen Teufelskreis gerutscht. Versagen an der Uni, Koks, mehr Versagen, mehr Koks. Irgendwann hatte ich das Gefühl, ohne die Droge gar nicht mehr funktionieren zu können.

Gab es neben den Problemen an der Uni weitere Auswirkungen? Durch den starken Konsum hatte ich dann immer weniger Kontakt zu Freund:innen, nur noch zu denen, die auch konsumierten. Das hat zu noch mehr Unzufriedenheit geführt, die ich durch immer mehr Konsum verdrängt habe. Hinzu kommt die körperliche Zerstörung. Ein Loch in der Nasenscheidewand und Zahnprobleme sind die offensichtlichsten Probleme. Im Endeffekt hat es mich nicht glücklich gemacht, sondern nur Negatives gebracht.

Wie hast du es geschafft, vom Koks wegzukommen? Nachdem immer mehr Freund:innen mich auf meinen Konsum angesprochen haben und ich mehr und mehr die Kontrolle über mein Leben verloren habe, wurde mir klar, dass ich etwas ändern muss. Ich habe dann über einen Zeitraum von weiteren eineinhalb Jahren immer weniger und unregelmäßiger konsumiert und die Droge so langsam aus meinem Kopf bekommen. Im

zweiten Corona-Lockdown bin ich dann für mehrere Monate zu meinen Eltern nach Deutschland gefahren und habe dort gar nicht mehr gekokst.

Was hast du heute für eine Einstellung zum Koks? Damals fand ich Koks echt scheiße, habe aber gedacht, dass ich es brauche, um zu funktionieren. Mittlerweile sehe ich die Droge wieder etwas neutraler, weil ich es im Griff habe. Ich ziehe wieder ganz selten und eskaliere für einen Tag, aber dann ist es auch wieder vorbei und ich habe keine Angst, wieder abzustürzen. Vor allem, weil meine Familie, Freund:innen hinter mir stehen und aufpassen. Diese Menschen sind es mir einfach wert, so eine Situation nicht mehr zuzulassen.

Vielen Dank für das Gespräch!

© BIRGIT KOELL
* Name von der Redaktion geändert

SUCHTHILFE TIROL

239 Klient:innen waren im Jahr 2022 in Innsbruck und Hall in der Beratung der Suchthilfe Tirol wegen illegaler Drogen. Das ist rund ein Viertel aller Beratungen.

Opiodie

Kokain

Andere Stimulanzien wie MDMA und Amphetamine

Halluzinogene

Beruhigungsmittel, darunter Benzos

Sonstige Drogen – dazu gehört Cannabis

demie. „Da wurde an die Jugendlichen als Allerletztes gedacht“, so der Drogenberater. „Während dieser Zeit sind Traumatisierungen sicher nicht weniger geworden.“ Hinzu kommen weitere aktuelle Krisen, die sich immer durch ein höheres Maß an Drogenkonsum auszeichnen. „Junge Erwachsene haben mit mehr psychischen Problemen zu kämpfen als noch vor zehn Jahren und greifen eher zu Drogen, um nichts spüren zu müssen. Das können Benzos besonders gut, denn genau dafür wurden sie entwickelt. Kokain hingegen macht selbstbewusst und motiviert und täuscht so über innere Konflikte und Traumata hinweg.“ Sucht sei häufig ein Symptom von Traumata und Depressionen und das Konsumverhalten ein Versuch, damit umzugehen.

Ein weiterer Grund sei, so Hochenegger, dass Benzos und Kokain in der Popkultur glorifiziert werden. Außerdem seien Drogen heute wesentlich leichter verfügbar als früher und meist nur eine Telegram- oder Snapchatnachricht entfernt. Problematisch ist, dass diese beiden Drogen gemeinsam mit Opioiden und Meth das größte Abhängigkeitspotenzial besitzen und Abhängige nur schwer davon wegkommen.

Barbara Ilmer, Beraterin bei der Suchthilfe Tirol und Psychotherapeutin

Unterstützung und Beratung

Die Suchthilfe berät an Standorten in ganz Tirol. Beratungstermine können telefonisch unter 0512/580080 vereinbart werden.

• D as Z6 bietet sowohl persönliche als auch Onlineberatung. Außerdem bietet es Workshops und Coachings.

• D ie Ambulanz für Drogenabhängige bietet Sprechstunden von Montag bis Freitag. Während der Ambulanzzeiten ist keine Terminvereinbarung notwendig.

• D ie Ambulante Suchtprävention (ASP) hilft bei Suchterkrankungen aller Art. Termine nach Vereinbarung unter 0512/5331 7440.

39 % 16 % 14 % 12 % 6 % 13 %
Quelle: Suchthilfe Tirol
„Leute mit einer illegalen Drogenproblematik sind jünger als jene mit einer legalen Drogensucht, wie zum Beispiel Alkohol.“
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MDMA

MDMA wirkt empathogen (Gefühl der Nähe und Verbundenheit zu anderen Menschen), entaktogen (Verstärkung der eigenen Gefühle und Stimmung) und stimulierend. Es kommt meist in Pillenform (Ecstasy) oder als kristallines Pulver vor und kann oral oder nasal konsumiert werden.

Speed (Amphetamin)

Speed wirkt stimulierend und antriebssteigernd. Es kommt in der Regel als Pulver vor und wird meist nasal eingenommen. Der Amphetamingehalt im Speed kann extrem schwanken, was die Dosierung schwierig macht. Es ist zudem häufig ein Gemisch aus Amphetamin und anderen (Wirk-)Stoffen, wie zum Beispiel Koffein, Milchzucker oder Kreatin.

Opioide

Opioide sind hochwirksame Schmerzmittel, die zum Beispiel bei schweren Verletzungen oder Tumorschmerzen eingesetzt werden. Sie können als Tabletten oder Tropfen eingenommen oder gespritzt werden. Zudem gibt es opioidhaltige Nasensprays und Pflaster Negative Empfindungen, wie Gefühle der Leere, Sorgen oder Angst, weichen durch die stark betäubende und beruhigende Wirkung in vielen Fällen dem Gefühl einer entspannten Euphorie. Bei längerer Anwendung kann es zu einer körperlichen Abhängigkeit kommen.

Benzodiazepine

Benzodiazepine oder Benzos sind Medikamente, die unter anderem bei Schlafstörungen oder Angstzuständen verschrieben werden – zum Beispiel Alprazolam (Xanax) und Diazepam (Valium). Der Konsum kann rasch zu einer Toleranzbildung und in Folge zu einer starken psychischen und körperlichen Abhängigkeit führen.

GUTER STOFF.

Vor allem beim Kokain zeigt sich ein starker Anstieg des Wirkstoffgehalts über die letzten Jahre. „Vor zehn Jahren war das Kokain um mindestens ein Drittel schwächer“, sagt der Z6-Berater. Mittlerweile liegt der Durchschnittsgehalt bei rund 75 Prozent bis hin zu Proben mit 99 Prozent. „Das entspricht reinem, von einem Chemiker unter Laborbedingungen hergestellten, Kokain“, erklärt Hochenegger. Ilmer sieht darin einen weiteren bedenklichen Effekt: „Die gesundheitlichen Risiken durch den Konsum und die Gefahr der Abhängigkeit steigen.“ Der höhere Wirkstoffgehalt des Kokains liege nach Ansicht von Christoph Kirchmair, Leiter des Kriminalreferats SPK Innsbruck, daran dass mehr am Markt ist: „Da kann sich der Dealer dann nicht mehr erlauben, es stark aufzustrecken, sonst verkauft er das Zeug nicht.“

Eine ähnliche Entwicklung lässt sich seit 2014 bei Ecstasy, also MDMA in Tablettenform, beobachten. „Beim Ecstasy ist ein hoher Wirkstoffgehalt mittlerweile Standard geworden. Vergangenes Jahr lag die stärkste Pille bei 345 Milligramm MDMA“, so der Drogenberater. Die Maximaldosis liegt bei 1,5 Milligramm pro Kilo Körpergewicht bei Männern und 1,3 Milligramm bei

Frauen. Alle getesteten Pillen werden auf der Homepage des Z6 mit Bild und Wirkstoffgehalt veröffentlicht. Allerdings handle es sich laut Hochenegger um einen illegalen und nicht kontrollierten Markt, weshalb jede Tablette unterschiedlich sein könne. Bei anderen Substanzen seien keine signifikanten Veränderungen im Wirkstoffgehalt zu erkennen, so Hochenegger. „Der Amphetamingehalt in Speed ist in der Regel recht niedrig. Fast alle Proben enthalten 80 bis 90 Prozent Koffein.“ Der Wirkstoffgehalt von Ketamin sei hingegen schon immer recht hoch gewesen – der Mittelwert liegt bei 78 Prozent.

GEFAHR DURCH STRECKMITTEL.

Auch wenn sich Koffein als Streckmittel nicht gefährlich anhört, kann es durchaus zu Angstzuständen und Panikattacken führen. „Es ist etwas anderes, ob man fünf Espressi trinkt oder sich die äquivalente Menge Koffein durch die Nase zieht“, erklärt der Drogenberater. Beim Koks ist das klassische Streckmittel Levamisol, ein Entwurmungsmittel, das in der Tierzucht eingesetzt wird und bei regelmäßigem Konsum zu Immunschwächeerkrankungen führen kann. „Ungefähr ein Drittel der Proben war letztes Jahr gestreckt. Früher war das noch deutlich häufiger der Fall“, sagt Hochenegger. Leicht gestiegen sind die Zahlen für mit synthetischen Cannabinoiden gestrecktes Gras. „Das ist eine neue Realität und kann den Cannabiskonsum potenziell gefährlich machen.“

G RÖSSTE GEFAHR BEIM MISCHKONSUM. Im schlimmsten Fall endet der Drogenkonsum mit einer Überdosis. Laut dem leitenden Oberarzt der Notfallambulanz in Innsbruck, Frank Hartig, haben sich die drogeninduzierten Notfälle im vergangenen

„Die am häufigsten vorkommenden Vergiftungen sehen wir beim Mischkonsum.“
© PRIVAT 18
Frank Hartig, Leitender Oberarzt der Notfallambulanz Innsbruck

Jahr mehr als verdoppelt. „Die am häufigsten vorkommenden Vergiftungen sehen wir beim Mischkonsum.“ Meistens seien darin Alkohol, Benzos, Opioide und Substanzen wie Pregabalin, also Lyrika, involviert. Pregabalin wird von Konsumierenden zum „Runterkommen“ oder als Ergänzung bei Opioid- und Opiatentzug verwendet. „Das sind Tabletten, die eigentlich bei Schlafstörungen, Angststörungen und gewissen Schmerzen verschrieben werden und relativ gängig sind.“ Deswegen schaue ein:e Apotheker:in bei einem solchen Rezept weniger genau hin als beispielsweise bei Fentanyl, das nur mit Suchtgiftvignette erhältlich ist. „In hohen Dosen könne Pregabalin lebensgefährlich werden, so Hartig. „Die klassische Monovergiftung ist in den Hintergrund gerückt.“ Auffällig sei, dass Toxikationen mit Partydrogen wie Ecstasy am Aussterben sind.

Insgesamt habe sich die Drogenproblematik in Innsbruck verbessert, resümiert Kirchmair. „Wir waren in Innsbruck dabei, dass im Rapoldi- und im Waltherpark fast eine Szene mit offenem Verkauf sichtbar war. Die ist komplett zerschlagen worden.“ Mit der polizeilichen Arbeit, mit Vernetzungstreffen und mit Aufklärung sei man gut unterwegs.

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
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Der missbräuchliche Konsum von Medikamenten wie Benzodiazepinen un d Lyrika ist stark gestiegen.

Im Mai werden Mütter gefeiert, bekommen Blumen, Pralinen und bedruckte Stofftaschen. Doch Mamasein ist nicht immer nur schön und Glück pur, sondern oft ermüdend, chaotisch und zerreibend. 6020 hat sich diese Seite des Mutterseins angeschaut.

Text: Eva Schwienbacher –
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Illustration: Monika Cichoń

MutterNacht –Erschöpfte Mütter

Fachtagung am 10. Mai von 9 bis 17 Uhr im Haus der Begegnung zum Thema Überforderung und Überlastung von Müttern und mögliche Lösungen. Infos und kostenpflichtige Anmeldung auf www. hausderbegegnung.com oder per E-Mail an hdb.kurse@dibk.at.

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Zur Person

Eva Fleischer ist Sozialarbeiterin, Erziehungs- und Politikwissenschaftlerin, Professorin am Department für Soziale Arbeit am Management Center Innsbruck.

Aus dem Tagebuch einer Mutter

s sind die kleinen Dinge, die das Mamasein ausmachen: ein schlummerndes Baby am Arm, das erste Lächeln oder Wort, kluge Fragen, wie, warum ein Stein untergeht, während ein Baumstamm oben schwimmt, oder lustige Gedanken, wie, dass der Mann am Kreuz am Wegrand der Briefträger ist, über den man kurz vorher wegen eines falsch gelieferten Pakets geschimpft hat. Das sind die Dinge, die man gerne weitererzählt.

Was man eher nicht rausrückt, ist, dass man kaum geschlafen hat und gerade entwurmt wird, weil dem Junior der Po juckte (ja, da muss die ganze Familie Entwurmungsmittel schlucken), daheim mehr Essen unterm Tisch als im Kühlschrank liegt, man mit schlechtem Gewissen im Büro sitzt, weil das andere Kind krank bei Oma ist, und gleichzeitig überlegt, mehr zu arbeiten, weil Karriere, Geld, Altersvorsorge und so.

U NVEREINBARE ROLLEN.

Nein, früher war nicht alles einfacher. „Aber die Ansprüche an Frauen mit Kindern sind enorm gestiegen“, sagt Eva Fleischer, Professorin für Soziale Arbeit am MCI, und verweist auf eine aktuelle Studie über die Anforderungen an Mütter in Österreich und Deutschland der Uni Wien. Demnach sollten sie so viel Zeit wie möglich mit ihren Kindern verbringen, sie

dabei maximal fördern und für die Zukunft rüsten, gleichzeitig aber auch erwerbstätig und, nicht zu vergessen, glücklich sein. Darüber hinaus hat das Muttersein eine öffentliche Seite: Wie Mütter ihre Rolle ausleben, wird von allen kommentiert. „Man kann all diese in sich widersprüchlichen Normen nicht erfüllen“, sagt Fleischer. „Das erlauben die aktuellen Rahmenbedingungen schlichtweg nicht.“

Der Versuch, dennoch alles unter einen Hut zu bekommen, bringt viele Mütter an ihre Grenzen. Überlastung und Überforderung stehen an erster Stelle bei den Themen, die Frauen zu Michèle Liussi führen. Liussi ist Familienbegleiterin beim Netzwerk Gesund ins Leben Tirol. „Was schließlich zu Erschöpfung, Überforderung und Burnout führt, ist, dass zu viele Kräfte an einem zehren. Auf so vielen Hochzeiten kann niemand tanzen.“

FALSCHES BILD.

Ernüchternd ist für viele Frauen auch, dass die Realität so gar nicht dem harmonischen Familienbild entspricht, das sie sich ausgemalt haben. Liussi: „Wenn man dann Gefühle hat, die nicht zu diesem Bild passen, dass man etwa nicht glücklich ist, dass man weint, sein altes Leben vermisst, dann sind Schuldgefühle ein ganz großes Thema.“

Problematisch sind für viele auch die Veränderungen in der Partnerschaft. Kein Wunder, sagt die Psychologin. „Gerade war

„Man kann all diese in sich widersprüchlichen Normen nicht erfüllen. Das erlauben die aktuellen Rahmenbedingungen schlichtweg nicht.“
© SHUTTERSTOCK.COM, MATTHIAS BETZ, CHRISTINA GAIO
Eva Fleischer, Professorin am Department Soziale Arbeit am MCI
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Hinter den Kulissen

Es gibt Dinge, die viele Eltern nie sagen oder tun wollen – so nehmen sie es sich zumindest vor. Und dann, in einer Situation der Überlastung und Überforderung, passiert es doch. Drei Frauen, die anonym bleiben wollen, haben den Mut gefasst und von solchen Erlebnissen mit ihren Kindern berichtet.

„Es war furchtbar“

„Ich erschrak über mich selbst“

„Meine sechsjährige Tochter ist ziemlich quirlig, tut gerne ihre Meinung kund und hat von Natur aus eine gut hörbare Stimme. Manchmal wird sie sehr laut. Es war an einem Abend, nach einem langen Tag mit Arbeit, Kidsabholen, Spielplatz ... ich war beim Essenzubereiten, als meine Tochter anfing, neben mir rumzubrüllen.

Auf meine mehrfachen Aufforderungen, leiser zu sprechen, wollte sie nicht hören. Schließlich platzte mir der Kragen: Ich hielt ihr den Mund zu. Nur ganz kurz. Ich erschrak über mich selbst, entschuldigte mich und versuchte, ihr die Situation zu erklären. Natürlich ging der Protest dann erst richtig los: Schließlich haben wir ihr beigebracht, welche Rechte sie als Kind hat.“

Mama (38) von zwei Kindern (6 und 3,5 Jahre)

„Es war an einem Freitag. Mein vierjähriger Sohn und ich waren beim Capoeira, als er nicht mehr wollte. Also gingen wir schon nach einer halben Stunde. In der Garderobe war alles noch okay, aber als wir das Gebäude verließen, kippte es ganz plötzlich. Er begann zu toben, bekam diesen ‚Gleich-stelle-ich-wasan‘-Blick. Er lief weg und hörte auch nicht auf meine Rufe. Ich bekam Panik, da wir an einer großen Straße waren und ich mich nicht darauf verlassen konnte, dass er schaute.

Ich lief hinter ihm her, packte seinen Arm. Er tobte wild und ließ sich nicht beruhigen. Unseren Bus ließ ich vorbeifahren – so konnten wir nicht einsteigen. Er wollte sich losreißen, aber ich hielt ihn fest und zog ihn hinter mir her wie einen tobenden Kartoffelsack. Es war furchtbar. Mein Glück war, dass mein Mann freihatte. Ich rief ihn an und er kam uns entgegen und brachte unseren Sohn heim. Ich setzte mich in eine Einfahrt und weinte. Erst als ich mich beruhigt hatte, ging ich nach Hause.“

Mama (43) von einem Kind (4,5 Jahre)

„Alle anderen kriegen das ja auch hin“

„Es war an einem Abend. Ich war mit meinen beiden Kindern allein – das eine war damals zwei Monate, das andere knapp über zwei Jahre alt. Normalerweise holte ich mir für die Abende, an denen mein Mann länger arbeitete, Unterstützung. Gleichzeitig wurmte es mich, dass ich das Abendprogramm nicht ohne Hilfe schaffte. Schließlich kriegen das ja alle anderen Mütter auch hin, dachte ich. Also startete ich einen Versuch. Es kam wie erwartet: Das Kleine hatte Hunger, das Große wollte ein Buch anschauen. Mein Versuch, das Baby zu stillen und nebenher etwas vorzulesen, scheiterte. Das Ältere zappelte wild umher, begann, sein Geschwisterchen zu hauen.

Als ich mir nicht mehr zu helfen wusste, schnappte ich das größere Kind, schnallte es ins Maxicosi und stellte es neben die Couch. Ich war fix und fertig, voller Schuldgefühle und Selbstzweifel. Der Zweijährige hingegen stand auf und marschierte angeschnallt durch die Wohnung. Solange sie noch so klein waren, achtete ich von da an immer darauf, dass wir abends zu zweit auf die Kinder schauten.“

Tipps, was man in solchen Situationen tun kann, auf der nächsten Seite.

Mama (35) von zwei Kindern (4 und 2 Jahre alt) 23

Zur Person

Michèle Liussi ist Psychologin, Familienbegleiterin beim Netzwerk Gesund ins Leben Tirol und Autorin zweier Ratgeber für Mütter.

Mundzuhalten, festhalten, anschnallen (siehe S. 23) – was raten Sie Eltern, wenn ihnen in stressigen Situationen so etwas passiert? Im Moment der Wut oder Verzweiflung unbedingt versuchen, aus der Situation zu gehen. Danach ist es w ichtig, dem Kind die Situation zu erklären: „Du warst nicht der Fehler.“ Ab dem Kleinkinda lter kann man das schon ganz gut. Und man kann auch offen sagen: „Heute ist einfach alles zu viel und manchmal ist es schwierig.“ Kinder dürfen lernen, dass auch Erwachsene Fehler machen und sich dafür entschuldigen.

Wann sollten sich Eltern Hilfe suchen? Wut und Verzweiflung sind ein starkes Signal. Da sollte man gleich versuchen, etwas zu ändern. Gelingt einem das nicht aus eigener Kraft, sollte man nicht davor scheuen, professionelle Hilfe aufzusuchen. Ü berlastungszeichen sind anhaltende Müdigkeit, Wut und Schuldgefühle, aber auch Kopf- und Magenschmerzen sowie Streitereien. Prinzipiell ist es ratsam, Anzeichen der Überlastung und Überforderung frühzeitig zu erkennen und etwas dagegen zu unternehmen.

man noch gleichberechtigt und ein Paar im Jahr 2023 und plötzlich findet man sich in den 1950ern wieder, weil die Rahmenbedingungen eine gleichberechtigte Elternschaft unmöglich machen. Das schockiert viele.“

Laut einer groß angelegten Studie in Deutschland leidet jede fünfte Mutter an Burnout, 60 bis 70 Prozent der Frauen mit Kindern fühlen sich von der Kombination Familie, Beruf, Partnerschaft gestresst. Was den Druck erhöht, sind sich Fleischer und Liussi einig, ist die soziale Isolation. Meist wird das Nest dort gebaut, wo Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten sind, weg von Omas und Opas, Onkels und Tanten. Eltern schupfen das Familienleben mehr oder weniger alleine. Werden die Kinder dann schon mit eins oder zwei in die Kinderbetreuung gegeben – sofern es diese gibt –, haben Mütter ein schlechtes Gewissen.

LÖSUNGSANSÄTZE.

Karriere, Kinder, soziale Kontakte, Freizeit – wollen Frauen vielleicht zu viel vom Leben? Fleischer hat dazu eine klare Meinung: „Diese Frage würde man einem Vater nie stellen. Für ihn ist klar, dass er arbeitet, Kinder hat, Sorgearbeit delegiert und Hobbys nachgeht. Das ist nicht zu viel, sondern gehört zum gesellschaftlichen Leben dazu. Was zu viel ist, ist der Anspruch, all diese Rollen perfekt zu erfüllen. Davon sollte man sich verabschieden. Die Frage sollte

© SHUTTERSTOCK.COM
Zwei Tipps von Michèle Liussi
„Nicht unsere Kinder sind die Last.“
Michèle Liussi, Familienbegleiterin
„Wut und Verzweiflung sind ein starkes Signal“
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Aus dem Tagebuch einer Mutter

eher lauten, wie wir alle ein gutes Leben führen können, in dem Platz für Sorge ist.“ In Österreich ist die Kinderbetreuung nach wie vor Frauensache. „Bei acht von zehn Paaren geht der Mann weder in Karenz noch bezieht er Kinderbetreuungsgeld“, weiß Fleischer. Das liege unter anderem daran, dass die Höhe der finanziellen Leistung während der Karenz anders als etwa in nordischen Ländern nicht an eine Aufteilung auf beide Elternteile geknüpft ist. „Es ist sehr freiwillig, wie man sich die Kinderbetreuung aufteilt.“ Für mehr Gleichberechtigung müsste neben Fleischer zufolge neben einer geschlechtergerechten Bezahlung auf mehreren Ebenen angesetzt werden: Unternehmen sollten offener sein für Jobsharing und geteilte Führung und sich auch an der Lösung von Sorgepflichten beteiligen, auf staatlicher Ebene brauche es mehr und bessere Infrastruktur, Stichwort Ausbau der Kinderbetreuung, und auch innerhalb der Familie helfe eine faire Aufteilung.

S ELBSTFÜRSORGE.

Da sich die politischen Rahmenbedingungen nicht über Nacht verbessern werden, kann man zur Entlastung einiges tun, sagt Michèle Liussi und nennt Beispiele:

„Längerfristig würde es allen Frauen, aber auch den Männern helfen, wenn wir ein realistischeres Bild von Elternschaft vorleben. Wenn ich auf Social Media zeige, dass meine Küche in Geschirr versinkt, fühlt

sich eine andere vielleicht etwas weniger unter Druck“, sagt die Familienbegleiterin. Zudem sollten Frauen Abstand davon nehmen, alles alleine machen zu müssen, denn Fürsorge sei nichts Weibliches, sondern menschlich und erlernbar.

Stärker das soziale Netz einbinden und lernen, abzugeben, bringe ebenso Erleichterung. Auch Perfektionismus hat im Leben mit Kindern wenig Platz. „Mit Kindern ist Chaos Normalität und deshalb sollte man es zulassen. Glück, Lachen und Freude entstehen im Chaos.“ Wichtig ist aber, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass „nicht unsere Kinder die Last sind, sondern die Unvereinbarkeit, der stressige Alltag, der an uns zehrt, und ein System, das die Augen davor verschließt.“ Vielleicht hilft dieser Gedanke auch, wenn man das nächste Mal um sieben Uhr morgens verzweifelt eine:n Babysitter:in für das kranke Kind sucht.

Unterstützung für Eltern in Innsbruck

EKIZ Eltern-Kind-Zentrum

Innsbruck

Terminvereinbarung für Familienberatung unter 0512/58 72 70 oder Kontaktaufnahme unter famil ienberatung@ekiz-ibk.at

GiL, Netzwerk Gesund ins Leben

Unterstützung und Begleitung von werdenden und jungen Eltern bis zum 3. Lebensjahr. Kontakt: 0664/604 66 30 480

Elternberatung

Land Tirol

Beratung und Unterstützung zu diversen Themen; Kontakt 0512/508 2831 oder elternberatung@tirol. gv.at

Familienberatung des Caritas Beratungszentrums Beratung und Unterstützung für Einzelpersonen oder Familien in Krisenoder Überlastungssituationen; Kontakt 0512/7270 207 oder beratungszentrum. caritas@dibk.at

Weitere Adressen: www.familienberatung. gv.at/

„Bei acht von zehn Paaren geht der Mann weder in Karenz noch bezieht er Kinderbetreuungsgeld.“
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Eva Fleischer

(K)ein Problem

Es braucht nicht mehr als eine Frau, ein Baby und ein alkoholfreies Bier, um die ohnehin schlechte Stimmung im Innsbrucker Gemeinderat völlig eskalieren zu lassen. Das Motto: Warum arbeiten, wenn man sich die Zeit auch mit persönlichen Angriffen und niveaulosem Verhalten vertreiben kann?

Im Prinzip wurde schon alles zu dem Thema gesagt. Medien vom Stadtblatt – mit schwer nachvollziehbaren Konsequenzen für den Autor – bis zum Standard haben darüber berichtet, wie eine Flasche alkoholfreies Bier den Innsbrucker Gemeinderat komplett außer Kontrolle geraten ließ. Und trotzdem, weil man es nicht oft genug betonen kann: Dass Janine Bex ihr Baby mit in den Gemeinderat nimmt, ist kein Problem. Dass sie ein alkoholfreies Bier trinkt, ist kein Problem. Dass sie ein alkoholfreies Bier trinkt, während sie ihr Baby hält, ist kein Problem.

Ein Problem ist, dass es in Innsbruck keine Karenzregelung für Politiker:innen gibt. Ein Problem ist, dass eine Frau sich deshalb oft entscheiden muss, ob sie eine Familie oder eine Karriere in der Politik will. Ein Problem ist, dass Frauen, die sich nicht zu dieser Entscheidung zwingen lassen, dafür angefeindet werden. Ein Problem ist, dass Mandatar:innen, die in den Gemeinderatssitzungen gerne ein, zwei oder mehrere Gläser Wein oder Bier – mit Alkohol, versteht sich – trinken, eine Frau dafür anfeinden, dass sie ihren Job als Politikerin und Mutter macht und dabei ein alkoholfreies Bier trinkt. Ein Problem ist, dass nicht wenige Mandatar:innen alkoholisiert an Sitzungen teilnehmen und Entscheidungen treffen dürfen. Ein Problem ist, dass sich Männer herausnehmen, zu wissen, wie sich eine Mutter zu verhalten hat. Ein Problem ist, dass Frauen sich oft nicht besser verhalten – ganz im Gegenteil. Ein Problem ist, dass Mandatar:innen sich Sorgen darüber machen, was es für ein Bild abgibt, wenn eine Frau mit Kind ein alkoholfreies Bier trinkt, aber nicht darüber nachdenken, wie es wirkt, wenn sie eine junge Mutter attackieren, bis sie in Tränen ausbricht. Ein Problem ist, dass es für den Großteil der Mandatar:innen völlig okay ist, sich regelmäßig vor laufender Kamera auf unterstem Niveau zu beschimpfen. Und: Ein Problem ist, dass sie scheinbar vergessen haben, wofür sie eigentlich gewählt wurden.

KOMMENTAR
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Text: Lisa Schwarzenauer

HIMMELBLAU UND MAIGRÜN GEGEN HÄUSLICHE

Stadtteil Wilten. 6020 hat die zwei Koordinatorinnen des Projekts bei einer ihrer ersten Aktionen begleitet.

Als die beiden den Verkehrserziehungspark in Wilten erreichen, liegt der Platz schon im Schatten. Der Himmel ist an diesem noch absurd kalten Apriltag aber strahlend blau. So wie der Himmel leuchtet auch die Sitzfläche der Bank, die Claudia Tischler und Anita Erger nun weiter ansprühen wollen. „Hier ist kein Platz für Gewalt an Mädchen und Frauen“ soll am Ende auf der Bank stehen. Grundiert – in den Farben Blau und Grün – haben die beiden schon am Vortag, jetzt wird mit Schablonen hantiert.

TÜR ZU.

Während Anita und Claudia noch diskutieren, wie sie den Platz am besten aufteilen, kommen schon zwei Frauen vorbei. Durch die Spraydosen neugierig geworden, fragen sie nach, was hier passieren soll. Anita klärt auf und erntet gemischte Reaktionen. Während die eine mit den Worten Gehts woanders hin“ schnell das Weite sucht, zeigt sich die andere interessiert. Sie ist um die 70, rote Jacke, pinke Mütze. „Den Pauli könnt ihr auch gleich ansprühen“, witzelt sie in Richtung der weißen Sprühdose. Der

schwarze Spitz neben ihr wartet geduldig, bis sie fertig geplaudert hat, dann spazieren sie weiter.

Anita und Claudia wollen Aufmerksamkeit erregen und damit den Fokus auf häusliche Gewalt lenken. Daher sind sie immer wieder auf der Straße unterwegs. Die Reaktionen sind gemischt. „Es gibt richtig gute Rückmeldungen. Aber gestern zum Beispiel meinte eine Frau auf der Straße: ,Das bringt ja eh nixʻ“, erzählt Anita. Der Ansatz der beiden Koordinatorinnen ist jedoch ein anderer. Claudia erklärt: „Es ist egal, wie

„StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“

ist ein Konzept aus Hamburg. Von dort aus breitete es sich in Deutschland und Österreich aus. Die Grundidee: Durch den Aufbau von nachbarschaftlichen Beziehungen in einem Stadtteil kann häusliche Gewalt besser vermieden werden. Dies geschieht unter anderem durch Stammtische, Flohmärkte, Pop-up-Cafés und individuelle Unterstützung.

Text: Anna Kirchgatterer
„Es ist egal, wie wir darüber reden, aber wir wollen darüber reden.“
© ANNA KIRCHGATTERER, PRIVAT
Claudia Tischler
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wir darüber reden, aber wir wollen darüber reden. Jedes Aufmerksammachen ist für uns schon wieder ein Check auf der Liste.“

LIEBER

DIE ANDERE BANK.

Denn ein Problem von häuslicher Gewalt sei, dass sie immer noch tabuisiert wird, kritisiert Anita: „Da ist ein großes Wegschauen. Es passiert im Privaten, deswegen geht es mich nichts an, Tür zu.“ Das Konzept von StoP ist eben genau darauf ausgelegt, die Tür nicht zuzumachen. Denn die Nachbar:innen seien oft die ersten, die etwas mitbekommen. Sie haben einen kurzen Weg, direkten Kontakt. Auf sie komme es an. „Sie können eine Atmosphäre schaffen, in der sich der Täter wohlfühlt oder die betroffene Person“, ergänzt Claudia.

Kurz darauf kommt ein weiterer Hundebesitzer. „Ist das eh mit der Stadt abgeklärt?“, der schwarz gekleidete Mann mittleren Alters sieht in einer bunten Parkbank

Das Konzept ist mittlerweile in vielen Orten in Österreich vertreten. Unter anderem in Stadtteilen in Wien, Amstetten, Linz, Wels, Leibnitz und Hohenems.

keinen Sinn. „Hier vorne passiert nie etwas, ihr müsst die Bänke da hinten anmalen. Ich kenne mich da aus, ich wohne hier“, versucht er Claudia und Anita zu belehren. Die beiden bleiben freundlich, lassen sich aber nicht beirren. „Wir wollen das Thema im öffentlichen Raum dauerhaft sichtbar machen“, macht Claudia später deutlich. Daher plane man auch, weitere Bänke zu besprühen.

FLYER, STICKER UND ZEIT.

Kurz vor Ende der Aktion kommt noch die Polizei vorbei. Sachbeschädigung sei die Aktion, wenn sie nicht angemeldet wurde. Claudia zeigt die Mail mit der Genehmigung vor, die Polizisten schreiben trotzdem ihre Daten auf. Auf Nachfrage erzählen sie, dass sie jemand angerufen und die Sache gemeldet habe. Claudia gibt den drei noch einen Flyer mit. „Damit haben wir eh genug zu tun“, lacht einer der drei, dann fahren sie wieder.

Die Idee von StoP ist, mit allen, die das wollen, ins Gespräch zu kommen. Die Organisatorinnen geben Sticker und Flyer mit und nehmen sich Zeit, um Fragen zu beantworten. Erstmal aber sind Claudia und Anita mit ihrem Werk ganz zufrieden. Ihre Technik perfektionieren werden sie in den nächsten Wochen auf weiteren Bänken in ganz Wilten.

Frauen*tische finden jeden ersten Dienstag im Monat statt. Sie bieten die Möglichkeit, sich zu vernetzen und in einer zwanglosen Atmosphäre über Formen von Zivilcourage und Warnsignale von häuslicher Gewalt zu sprechen. Eingeladen sind alle Frauen, die sich engagieren wollen. Mittwochs laden Anita und Claudia zum Kaffee – immer um 10 Uhr im Stadtteiltreff Wilten Außerdem ist StoP auch bei der stadt-teil tour Wilten von 10. bis 13. Mai dabei.

„Es passiert im Privaten, deswegen geht es mich nichts an, Tür zu.“
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Die Schriftzüge wurden mithilfe von Schablonen aufgesprüht.

Mit Nadel

Daunenjacke im Schaufenster: Sie begleitete Nina Bogners (r.) Opa auf Expeditionen und ziert heute das Schaufenster der Werkstatt seiner Enkelin und deren Geschäftspartnerin J ulia Platzgummer.

Bei Second.Ascent.Repairs kann man Outdoor- und Sportbekleidung nicht nur reparieren lassen, sondern bald auch selbst lernen, wie das geht. 6020 hat die neue Werkstatt in der Maximilianstraße 6 besucht – mit einer kaputten Jacke.

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und Faden

Es ist absolut kein wertvolles Stück. Aber eines mit Geschichte: Die Skijacke hat bereits zwei Kids in Frankreich gewärmt und zwei Winter an Heranwachsenden in Innsbruck überlebt. Der letzte war dann wohl zu viel: Der Reißverschluss ging kaputt. „Reißverschlusssachen sind am aufwendigsten. Sie sind meistens doppelt eingenäht. Man muss sie heraustrennen und kann sie nicht wieder gleich einnähen“, erklärt Julia Platzgummer, während sie sich die defekte Stelle ansieht.

Die gelernte Modedesignerin steckt neben Nina Bogner hinter der neuen Reparaturwerkstatt in Wilten. Gemeinsam mit einer Illustratorin und Gletscherforscherin haben sie dort im November ein Studio a ngemietet und den Co-Working-Space Parterre 6 gegründet.

EIN STÜCK ABENTEUER.

Die Idee für eine eigene Werkstatt hatte Nina Bogner schon länger: „Ich habe zwei Jahre lang für Patagonia Kleider repariert und gemerkt, dass es vor allem in Innsbruck große Nachfrage gibt. Nach meinem letzten Jobs bei einer Umwelt-NGO wollte ich etwas Handwerkliches und zugleich Sinnvolles machen.“ Mit Julia Platzgummer hat sie schließlich eine Partnerin gefunden,

mit der sie ihre Idee umsetzen konnte. „Wir erfinden das Rad nicht neu“, sagt die 29-Jährige. „Wir reparieren Outdoor- und Sportbekleidung.“ Doch den beiden geht es nicht nur um das bloße Wiederherstellen maroder Kleider. Sie wollen auch das Bewusstsein dafür schärfen, wie Hardshelljacken, Merinoshirts, Softshellhosen & Co. entstehen, und wie viel Arbeit darin steckt.

„Kleider sind Erinnerungsstücke, die Geschichten erzählen: Mit der Daunenjacke war ich auf dem und dem Berggipfel und habe viele Abenteuer erlebt“, sagt

„Wir wollen möglichst vielen beibringen, wie sie das Maximum aus ihrer Funktionsbekleidung rausholen.“
Nina Bogner
Kaputter Reißverschluss – ein häufiges und schwieriges Problem bei Outdoorkleidung.
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Text: Eva Schwienbacher, Fotos: Axel Springer

Platzgummer

Kleine, aber gut ausgestattete Werkstatt

Tapen mit Transferpresse: Damit werden Hardshelljacken nach der Reparatur wieder wasserfest.

Hardshellkleidung mit Rissen braucht am häufigsten eine Reparatur.

„Kleider sind Erinnerungsstücke, die Geschichten erzählen.“
Julia
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Platzgummer. Abgesehen von der Ressourcenverschwendung und Umweltbelastung wären sie auch deshalb viel zu schade für die Mülltonne. Seit ihrer Eröffnung Ende Feber haben sie mit den Reparaturen gut zu tun. Sobald dieser Part läuft, wollen sie in Workshops möglichst vielen beibringen, wie sie selbst Klamotten flicken können.

DAS MAXIMUM RAUSHOLEN.

Am häufigsten bringen Kund:innen Hardshellhosen mit Rissen, die durch scharfe Ski- oder Snowboardkanten entstehen. Auch Reißverschlüsse stehen auf der Reparaturliste ganz oben. Die Wartezeiten hängen von dem Defekt ab, betragen im Schnitt aber eine Woche. Eine Herausforderung bestehe in der Materialbeschaffung. Die beiden seien zwar in Kontakt mit größeren Herstellern, „die lachen aber über unsere geringen Bestellmengen“, sagt Bogner. Das meiste wird online bezogen, über größere Textilfirmen versuchen sie zudem, an Stoffreste zu gelangen. Das Problem dabei: Die Großen produzieren allesamt in Asien und so fallen auch nur dort Abfälle an.

Die Gründerinnen haben sich jedoch bewusst dafür entschieden, klein anzufangen. „Wir wollen selbst mit Nadel und Faden arbeiten, weil es uns Spaß macht und wir eine Mission haben: Textilabfälle zu reduzieren und möglichst vielen beizubringen, wie sie das Maximum aus ihrer Funktionsbekleidung rausholen.“

GUT

TROTZ LOCH.

Die Bewusstseinsbildung passiere dabei auch über den Preis: Ein neuer Reißverschluss für eine Hardshelljacke kostet 81 Euro, für Daunenjacken etwas mehr, für Kinderkleidung etwas weniger. „Wir verstehen, dass man sich schwertut, mehr Geld für die Reparatur auszugeben, wenn man ein neues Kleidungsstück um weniger als die Hälfte kriegt. Das ist aber das eigentliche Problem“, sagen die beiden.

Zu den Personen

Nina Bogner (29) hat Umweltökonomik an der Uni Innsbruck studiert und gemeinsam mit der ausgebildeten Modedesignerin und Lehrerin Julia Platzgummer (31) die Reparaturwerkstatt Scond.Ascent. Repairs gegründet.

Ihr Anspruch sei, Kleidungsreparaturen den Wert zu geben, den sie haben. Schließlich verlange auch ein Heizungstechniker seinen Preis. Die mitgebrachte Kinderskijacke, die heuer bis dato unberührt im Kleiderschrank lag, wandert ungeflickt zurück in den Rucksack. Allerdings endet ihre Geschichte nicht hier: Als am Nachmittag, nach dem Besuch in der Werkstatt, in Innsbruck plötzlich wieder der Winter ausbricht, wird sie am Spielplatz noch einmal ausgepackt, um – trotz Loch – ein frierendes Zweijähriges zu wärmen.

Mobiler Reparaturservice: Julia beim Powderfest im Montafon im Feber. Auch bei der Circular Design Week in Innsbruck (siehe S.68) ist Second.Ascent.Repairs dabei.

@second.ascent.repairs | Maximilianstraße 6 Pick up & Drop Off Times: Mo–Mi 16–18 Uhr
© FREERIDE STATION LENA EVERDING 33

Hey Innsbruck, schau dir das mal an!

Was wir von anderen Städten lernen können

Nutzen statt besitzen

Beecar heißt das Kufsteiner E-Carsharing-Netz, das die Stadt bereits mit fünf Dörfern in der Umgebung verbindet. Damit ein fahrbarer Untersatz zur Verfügung steht, wenn Menschen buchen wollen, ist die Flotte seit 2018 bereits auf 21 Elektroautos angewachsen.

Text: Verena Wagner

Auf dem Land war es bisher kompliziert und mühsam, ohne Auto von A nach B zu kommen. Die öffentlichen Verkehrsmittel zwischen den Gemeinden fahren oft nur stündlich, abends und an Wochenenden selten oder gar nicht. Gerade junge Erwachsene haben unmotorisiert keine Chance, etwas zu unternehmen. So fiel die Idee, Autos zu teilen, in Kufstein auf denkbar fruchtbaren Boden.

Die Beecars haben weder von heute auf morgen kostendeckend gewirtschaftet noch haben sie sich im Handumdrehen in der Bevölkerung herumgesprochen. Ein flächendeckendes Netz aus Leihautos und eine hohe Verfügbarkeit sind wichtige Erfolgsfaktoren, damit sich das Mobilitätsverhalten der Menschen ändert, denn:

„Kunden springen auch schnell wieder ab, wenn sie nie ein Auto bekommen. In Kufstein sind wir bereits so aufgestellt, dass sich stets ein Auto in Laufnähe befindet“, erklärt Thomas Lins, Projektmanager für die Beecars der Stadtwerke Kufstein.

Er rät Gemeinden, die sich für E-Mobilität interessieren, direkt mit zwei Autos einzusteigen und Geduld zu haben. „Unserer Erfahrung nach klappt Carsharing nur, wenn die Bürgermeister:innen wirklich dahinterstehen und ein paar treibende Kräfte in der Gemeinde sitzen“, sagt er und bringt damit auf den Punkt, warum das Konzept in Kufstein immer erfolgreicher wird.

MOBIL OHNE EIGENES AUTO.

Die weißen Leihautos mit dem blauen Bienenwabenmuster sind leicht zu erkennen und aus dem Kufsteiner Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Bereits

SERIE
© STADTWERKE KUFSTEIN GMBH/CHRISTINA GLÖCKNER/JOHANNES REITTER/ALEX GRETTER
Mit einem Klick überblicken Buchungswillige die Verfügbarkeit der Beecars und können per App reservieren.
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Kufstein ist die erste Stadt Österreichs mit einem flächendeckenden stationären E-Carsharing-Angebot.

G ruppe bis Mitte 40 am stärksten vertreten ist“, erklärt Lins. Damit für jede:n das Richtige dabei ist, gibt es Tarife für Wenig- oder V ielfahrende, Einheimische, Tourist:innen, Studierende, Familien, Klein- und Großunternehmen.

BENUTZERFREUNDLICHE NETZWERKE.

Wo dockt sich Innsbruck an?

Mit den Kufsteiner Beecars, aber auch mit der Expansion der floMOBIL-Standorte im Tiroler Oberland und im Innsbrucker Umland wächst die E-Car-Dichte am Land aktuell viel stärker als in Innsbruck. Für eine erfolgreiche Vernetzung zwischen Stadt und Land wäre es nötig, in Innsbruck E-Carsharing an Knotenpunkten zu etablieren, um ländliche Zielorte und Ausflugsziele klimaneutral anzubinden.

über 400 Nutzer:innen besitzen eine Kund:innenkarte, um das reservierte E-Auto an einem der Standorte zu entriegeln.

Das geht auch mit einer App, über die man im Vorfeld die benötigte Zeit festlegt. Mit einem Klick überblicken Buchungswillige die Verfügbarkeit an den zehn innerstädtischen Standorten sowie in umliegenden Dörfern. Ladestationen befinden sich auch in Niederndorf, Kössen, Thiersee, Söll, Schwoich und am Hechtsee. Beecar hat außerdem das Roaming-Angebot mit anderen Ladestationen-Anbietern stark ausgebaut. Damit können die Autos überall in Tirol aufgeladen werden.

Die Reichweite der E-Auto-Batterien beträgt 250 bis 500 Kilometer. Und die meisten alltäglichen Autofahrten – ob beruflich o der privat – sind in der Regel sogar kürzer als 50 Kilometer. „Unsere Kundschaft ist zwischen 18 und 60 Jahre alt, wobei die

Manche Firmen sparen sich mit den Beecars direkt ein Dienstfahrzeug. Es gibt Kufsteiner:innen, die dank des Carsharings bewusst auf ein eigenes Auto verzichten. Sie nennen als Vorteile, dass sie sich weder um Reparaturen noch Instandhaltung eines Eigenwagens kümmern müssten und Geld sparen würden. Die monatliche Grundgebühr startet bei zehn Euro. Pro Stunde werden 2,70 Euro fällig, pro gefahrenen Kilometer 27 Cent.

A n Attraktivität gewinnt das Konzept auch durch die Kooperation von Energie Tirol, dem Verkehrsverbund Tirol ( VVT) und Tirols Carsharing-Betreibern Beecar, floMOBIL und FLUGS. KlimaticketInhaber:innen bezahlen einmalig 100 Euro Aufpreis und erhalten 20 Gratisstunden und unbegrenzte Kilometer. Danach fallen vier Euro pro Stunde an.

Beecar tüftelt darüber hinaus mit dem Verein Carsharing Österreich an einem Buchungsportal, um die einzelnen CarsharingA nbieter benutzerfreundlich zu vereinen. Denn was Kufstein an E-Mobilität bereits umsetzt, wird erst durch eine flächendeckende Präsenz in der ganzen Region richtig im Alltag der Tiroler:innen ankommen.

Zu Zeiten, an denen kein Bus ins Umland abfährt, wäre das ein echter Mehrwert – sei es für den Bergsport, für Pendler:innen oder Innsbrucker Familien.

DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES V VT ERMÖGLICHT.

Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft gibt es viele. Die Serie „Hey Innsbruck, schau dir das mal an“ widmet sich Best-PracticeBeispielen aus aller Welt und zeigt, was andere Städte für eine nachhaltige Zukunft tun.

„Kund:innen springen auch schnell wieder ab, wenn sie nie ein Auto bekommen. In Kufstein sind wir bereits so aufgestellt, dass sich stets ein Auto in Laufnähe befindet.“
Thomas Lins, Projektmanager Beecars, Stadtwerke Kufstein
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Die fast vergessenen Wahlen

Von 9. bis 11. Mai können Studierende bei den bundesweiten ÖH-Wahlen ihre Hochschüler:innenschaft wählen. Doch vermutlich werden das die wenigsten tun. Denn die Wahlbeteiligung ist in den letzten 50 Jahren stetig gesunken –zuletzt auf nur 16 Prozent. Warum ist das so?

Unter den Talaren Muff von 1.000 Jahren“. Das stand 1967 auf dem Banner, das zwei Jurastudenten in Hamburg entrollten. Schon bald wurde der Spruch zur Kampfparole einer Bewegung, die wir heute als 68er oder Studentenbewegung kennen. Studierende protestieren in großer Zahl gegen die hierarchischen Strukturen an den Universitäten, diskutieren die (Nicht-)Aufarbeitung des Nationalsozialismus und positionieren sich zu großen weltpolitischen Fragen wie dem Vietnamkrieg. Auch in Innsbruck waren die Studierenden politisch aktiv. So wurde 1977 das autonome Kulturhaus KOMM von der ÖH-Innsbruck gegründet. Vorsitzender war damals Norbert Pleifer, der das KOMM zum Treibhaus machte und bis heute betreibt. Innsbrucks

Kulturzentrum schlechthin – entstanden als Projekt der Österreichischen Höchschüler:innenschaft. Damals war die Universität Ort des Austausches, Denkfabrik für Utopien und politischer als in der Gegenwart.

STUDIEREN HEUTE.

Heute hört man Studierende vor allem über Stress und Leistungsdruck klagen. Das liegt auch an den Strukturen des Studiums, die sich im Vergleich zu den 1960er- und 1970er-Jahren geändert haben. Durch die Einführung des BolognaSystems, mit der Bachelor- und Master-Regelung, ist der Druck auf die Studierenden gestiegen. Lore Hayek, Politikwissenschaftlerin an der Uni Innsbruck, sieht hier einen der Gründe für die sinkende Wahlbeteiligung. „Vor der BolognaReform haben die Leute grundsätzlich länger studiert und sich mehr involviert.“

Text: Nico Knappe Das Treibhaus entstand auf Initiative der ÖH Innsbruck.
© AXEL SPRINGER, SUBKULTURARCHIV INNSBRUCK
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„Gesellschafts natürlich an studieren und Lore Hayek, Politikwissenschaft

lerin an der Uni Innsbruck

Was denkt ihr darüber? Drei Studis äußern sich zur Wahl:

Die ÖH-Wahlbeteiligung im historischen Vergleich

Beim jetzigen Bachelor-System hat man in drei Jahren nur eine oder zwei ÖHWahlen in seiner Studienzeit. „Im ersten Jahr ist man wahrscheinlich noch zu unerfahren, um sich zu engagieren, und dann am Schluss denken sich viele: Jetzt bin ich eh gleich fertig“, erklärt Hayek. Viele Studierende wechseln für den Master die Universität und identifizieren sich weniger mit der Universität – dadurch sinke das Interesse an der studentischen Mitbestimmung. Vielen ist auch nicht klar, welche Rechte die ÖH hat und warum man sie braucht.

Und das, obwohl Studierende an ihren Unis durchaus Einfluss nehmen können. „Die Universität ist so strukturiert, dass die Studierenden überall ein Mitspracherecht haben – im Senat, in jeder Curriculums-Kommission, in jeder Berufungskommission für neue Professor:innen. Studis haben relativ viel Macht und Mitbestimmungsmöglichkeit“, sagt Lore Hayek.

Besonders während der Corona-Pandemie mit Onlinelehre haben viele Studierende festgestellt, was fehlt, wenn das Studium zur reinen „ECTS-Sammelstelle“ wird: der Diskurs und Austausch mit Lehrenden und Kommiliton:innen.

DIE QUAL DER WAHL.

Warum trotzdem immer weniger Studierende zur ÖH-Wahl gehen, liegt laut Hayek auch am gesamtgesellschaftlichen Bild von Wahlen: „Wahlen werden heutzutage mehr als in den 1960er-Jahren als etwas wahrgenommen, wo ich als Individuum einen Nutzen daraus ziehen kann. Die ÖH-Wahlen werden nicht als etwas wahrgenommen, was für das persönliche Leben Relevanz hat.“ Und das obwohl es durchaus große gesellschaftliche Fragen gibt, zu denen sich Studierende und Universitäten positionieren können – so zum Beispiel der Klimawandel, der Einfluss in alle Wissenschaftsbereiche nimmt. Lore Hayek hat hierzu eine klare Meinung: „Gesellschaftspolitik gehört natürlich an die Uni. Wozu studieren und forschen wir denn? Gerade in Österreich mit einem aus Steuern finanzierten Bildungssystem haben wir die Verantwortung, an einer besseren Gesellschaft zu arbeiten, wie auch immer man die sieht.“

Bei der vergangenen ÖH-Wahl 2021 konnte die Aktionsgemeinschaft (AG) in Innsbruck fast 40 Prozent der Stimmen erlangen. Die AG, die der ÖVP nahesteht, habe sich laut Lore Hayek am besten auf die neuen Bedingungen eingestellt. Die AG habe zwar viele Beratungsangebote für Studierende und helfe beim Weg durchs Studium, stelle aber keine großen bildungspolitischen Fragen.

Wie die heurige Wahl ausgeht, will Hayek nicht prognostizieren. Sie geht aber nicht davon aus, dass die Wahlbeteiligung in die Höhe schießt. Vorerst ist also kein Revival hoch politisierter Unis wie in früheren Zeiten zu erwarten.

Samira (22): „Ich studiere jetzt im dritten Semester und wusste bis letzte Woche nicht, dass es Uni-Parteien gibt. Ich werd mir mal anschauen, welche Partei mir gefällt, und vielleicht geh ich dann auch wählen. Es wär aber einfacher, wenn man online wählen könnte, das geht aber anscheinend nicht.“

Thomas (25): „Ich werd nicht wählen gehen. Ich hab bei der letzten Wahl auch nicht gewählt und hab nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Zur Wahl wird Wirbel gemacht, aber sonst passiert eh nichts.“

Tamara (24): „Klar geh ich wählen, mir ist das schon wichtig. Ich bin politisch eher links eingestellt und will, dass die Uni progressiver und feministischer wird.“

politik gehört die Uni. Wozu forschen wir denn?“
19601970 62 70 34 35 30,5 24,5 25,8 15,8 19801990200020102020
an ÖH-Wahlen in Prozent, seit 1955 QUELLE: APA 37
Beteiligung

Tipp: Bis Ende 2023 läuft eine 10-ProzentAktion auf alle Tiroler Klimatickets. Mit Gutscheincode kostet das U26-Ticket statt 265 Euro nur 238,50 Euro.

WAS UNS BEWEGT

Mit „Part of: 265,–“ hat der Verkehrsverbund Tirol eine neue Onlineplattform geschaffen, die in Kurzporträts einen persönlichen Einblick in das Leben von jungen Menschen in Tirol gibt.

Als Volkschullehrer will Valentin mehr Nachhaltigkeit und Fairness ins Klassenzimmer bringen, es ist ihm wichtig, Schüler:innen individuell zu fördern. Anna und Thomas lieben es, in der Natur zu sein. Doch weil ihnen der Klimawandel und die damit verbundenen Negativschlagzeilen Sorgen machen, engagieren sie sich in der NGO Protect Our Winter. Osama hat nach seiner Flucht aus Syrien eine harte Schulzeit hinter sich. In der Skateboard-Community findet er Anschluss: „ Jede und jeder ist auf seine Art besonders, das mag ich.“ Jasmin schreibt und singt unter ihrem Künstlernamen Helianth verträumte Musik mit hoffnungsvollen Lyrics.

Das Leben von Valentin, Anna, Thomas, Osama und Jasmin unterscheidet sich sehr – gemeinsam haben sie jedoch: Sie sind zwischen 18 und 26 Jahre, leben in Tirol und gestalten als die nächste Generation die Zukunft im Land maßgeblich mit. Ihre Geschichten sind einige der vielen, die es auf u26.tirol zu lesen gibt. Die Onlineplattform gehört zum journalistischen

© BERNHARD POSCHER, NICO HAFELE
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Valentin hat viele Interessen: etwa das Schreiben, Musizieren und Fotografieren. Als Lehrer will er später aus Schüler:innen das Beste herausholen.

Projekt Part of: 265,–, das sich dem Erzählen persönlicher Porträts verschreibt.

E INS FÜR ALLE.

Initiiert wurde Part of: 265,– vom Verkehrsverbund Tirol, die Idee geht auf das neue Klimaticket Tirol U26 zurück. 265 Euro kostet es, ein Jahr alle Öffis in ganz Tirol zu nutzen – egal, ob man studiert, arbeitet oder eine Ausbildung macht. Part of: 265,– ist die neue, digitale Plattform für alle zwischen 18 und 26 Jahren: Hier haben sie den Raum, aus dem Leben zu erzählen und darüber zu sprechen, was sie bewegt. Es handelt sich um individuelle Kurzporträts von jungen Erwachsenen: Ehrlich und persönlich erzählt, prägnant und ohne Filter geschrieben. Egal, woher man kommt und was man im Leben macht.

HINTER DEN KULISSEN. Umgesetzt wird das Projekt von einem Team freier Redakteur:innen und Fotograf:innen. Einige von ihnen zählen selbst zur Zielgruppe. Auch ihre Geschich-

ten finden sich auf Part of: 265,– wieder. Etwa die von Leonie oder Nico, die sich gerade eine Karriere im Journalismus aufbauen.

A ls redaktionelles Projekt angelegt, bietet Part of: 265,– eine Chance für fair bezahlten und jungen Journalismus. Das Redaktionsteam bringt eigenständig Vorschläge für neue Porträts, etwa alle zwei Wochen wird eine neue Story hochgeladen. Wer Interesse hat, am Projekt mitzuwirken – ob als Texter:in oder Porträtierte:r – kann sich über die Website melden.

Verkehrsverbund Tirol GesmbH Sterzinger Straße 3, 6020 Innsbruck www.u26.tirol

Part of: 265,–w ww.u26.tirol

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
„Jede und jeder ist auf seine Art besonders, das mag ich.“
Osama, Student und Skateboardtrainer
In Innsbruck hat Jasmin das Gefühl, sich künstlerisch mit „Helianth“ frei ausleben zu können. S ich für Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren, sei nicht immer leicht. Und trotzdem s ind Anna und Thomas überzeugt, dass die Welt in kleinen Schritten besser wird. Das Skaten ist Osamas Leidenschaft: in der Skate-Community findet er Gleichgesinnte und kann Alltagssorgen vergessen.
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Surfen vor der Haustüre

aniel Rechberger öffnet die Holztür eines Schuppens neben dem Eingang zum Innsbrucker Gasthaus Bretterkeller. „Eigentlich ist das hier der Bretterkeller“, sagt der 40-Jährige, lacht und deutet in den Innenraum des Bretterverschlags. Er trägt schwarze Sneaker und eine Beanie-Mütze. In seiner Hand hält er eine große, lange Tasche, in der sich ein Surfbrett befindet. Er verstaut das Board im Schuppen – damit es in wenigen Wochen direkt griffbereit ist. Zum Wellenreiten fährt Rechberger nicht extra Hunderte Kilometer ans Meer: Nur wenige Meter vom Gasthaus entfernt will der Hobbysurfer Mitte Mai die Surfsaison an der Sill eröffnen. Und zwar an Innsbrucks einziger Flusswelle. Einer Welle, für die Rechberger schon lange kämpft.

Wellenreiten wird immer populärer und ist seit Kurzem sogar Teil des olympischen Sportprogramms. Die Münchner Eisbachwelle ist weltberühmt, der Surfsport ist dort fester Bestandteil des Stadtbildes und Tourist:innenmagnet. Das will Innsbruck auch. Weil Versuche der Stadt scheiterten, gründete sich 2017 die Initiative „Surf’Inn“. Mittlerweile zählt der Verein über 100 Mitglieder. Ihr Ziel: Wellenreiten in ihrer Heimat möglich und für a lle zugänglich machen. Mit einer neuen Konstruktion soll das Surfen diesen Sommer so richtig losgehen.

SURFSAISON AB MAI.

„Da ist es schon“, sagt Rechberger und hangelt sich einen steilen Trampelpfad zum Vorsprung des Wasserkraftwerkkanals hinunter. An den Mauern des Kanals sind dicke Stahlseile befestigt. „Hier ist die Rampe festgemacht“, erklärt er und deutet nach unten. Durch die Wasseroberfläche schimmert eine fünf Meter breite Platte. In der Mitte ist ein Flaschenzug befestigt. „Mit dem Greifzug ziehen wir die Platte nach oben, sodass ein Einstau entsteht“, erklärt er

Zur Person

Daniel Rechberger (40) ist Familienvater, Erzieher und Hobbysurfer. Vor 15 Jahren stand er das erste Mal in Portugal auf einem Surfboard und war sofort begeistert. Jede freie Minute investiert er in das Projekt „Eine Welle für Innsbruck“.

Daniel Rechberger
„Wir haben mit einer Holzrampe angefangen, die wir nachts heimlich eingebaut haben.“
Die Initiative „Surf’Inn“ kämpft seit sieben Jahren für eine Surferwelle in ihrer Heimat. Mit einer selbst gebauten Konstruktion wollen sie Wellenreiten – mitten in den Alpen –möglich machen.
© MATTHÄUS RITSCH
Text: Merle Hubert, Fotos: Franz Oss, Axel Springer
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Sicheres Surfen: Jedes Jahr erneuert das Team die Stahlseile an der Konstruktion.

Zur Person

Dr. Markus Aufleger ist Professor und Leiter am Arbeitsbereich Wasserbau der Universität Innsbruck. Wenn es um Flusswellen geht, ist er Experte. Auch bei der Umsetzung der Leinewelle in Hannover war er beteiligt.

und bildet mit den Händen ein Dreieck. Hinter dem Gefälle der Rampe entsteht die Welle. Rechberger zieht mehrmals kräftig an einem Hebel. Im Wasser bilden sich kleine Schaumkronen. „Bisher ist nur eine ganz kleine Welle zu sehen, weil der Wasserstand noch zu niedrig ist“, erklärt er. „Aber der Effekt ist da.“ Mit dem Schmelzwasser der Gletscher im Mai kann es losgehen. Dann ist der Wasserspiegel hoch genug und es entsteht eine größere Flusswelle, auf der bis September gesurft werden kann.

DER WEG ZUR WELLE.

2012 versuchte die Stadt erstmals, eine Flusswelle an der Sillmündung zu installieren, doch das Vorhaben scheiterte. „Als klar war, dass es nicht klappt, bin ich ausgeflippt innerlich“, sagt der 40-jährige Hobbysurfer. So wie er, wollten viele das Scheitern der Welle nicht akzeptieren. Es entstand die Initiative „Surf’Inn“. Zunächst musste ein neuer Standort gefunden werden. Der Kraftwerkskanal an der Sill sei perfekt geeignet, denn: Die Flusswelle sollte energieneutral sein und nicht in die Natur eingreifen.

„Wir haben mit einer Holzrampe angefangen, die wir nachts heimlich eingebaut haben“, erinnert sich Rechberger zurück. Das Vorhaben stellte die Surfer:innen immer wieder vor Herausforderungen: Rückschläge durch Baustellen, Überzeugungsarbeit bei Politik und dem Kraftwerksbetreiber. Dazu kommt, dass sich der Fluss – je nach Jahreszeit und Wasserstand – ständig verändert. Jedes Jahr erneuert der Verein die Materialien und entwickelt die Konstruktion weiter. Der Verein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge ab 25 Euro.

Dr. Markus Aufleger
„Jeder hat sich für den anderen gefreut, wenn er g’standen is.“
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Großer Aufwand: Mit einem Kran wird das selbst gebaute Modell ins Wasser gelassen.

Das Innsbrucker Surfangebot

Surf’Inn: Eine Welle für Innsbruck Der Verein möchte Flusssurfen kostenlos und energieneutral für jede Person in Innsbruck möglich machen. Wellenreiten ist Surfen ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Seil oder Segel. Der Verein freut sich über neue Mitglieder und Menschen, die das Projekt unterstützen wollen.

www.surfinn.at

Up-Stream-Surfing ist eine Mischung aus Wakeboarden und Surfen. Dazu werden nur drei Teile benötigt: ein Unterwassersegel, ein Flaschenzug und ein Seil. Das Seil verbindet das Segel mit den Surfer:innen. Das Segel nutzt die Stromenergie des Flusses, die über den Flaschenzug übertragen wird. So wird der Surfer bis zu 300 Meter stromaufwärts gezogen. Das System ist individuell an jedes Erfahrungslevel anpassbar und kann für Einzel- und Gruppensessions gebucht werden.

www.upstreamsurfing.com

Das sagt die IKB zum Projekt

POTENZIAL FÜR MEHR.

Die Welle entstand mit Baumarktutensilien. Der Traum ist ein professionelles Projekt, wie Flusswellen in München oder Salzburg. Markus Aufleger, Professor der Universität Innsbruck, erstellte letztes Jahr eine Machtbarkeitsstudie. Jetzt will der Verein den Kraftwerksbetreiber, die Politik und potenzielle Sponsoren auf seine Seite holen.

Und: Sie wollen noch mehr Leute auf das Projekt aufmerksam machen. Auch wenn es letztes Jahr nur eine kleine Welle gab, war die Begeisterung groß. „Alle hier sind von Herzen Surfer“, sagt Rechberger. Letztes Jahr seien bis zu 15 Leute im Line-up am Sillufer angestanden. „Die Leut haben’s gefeiert“, sagt er. „Es gab ziemlich gute Stimmung. Jeder hat sich für den anderen gefreut, wenn er g’standen is.“

„Die Zusammenarbeit mit dem Verein funktioniert sehr gut, die Surfer:innen bemühen sich redlich durch verschiedene Versuche, eine für sie optimale Welle zu erzeugen. Gefahren in Zusammenhang mit dem Kraftwerksbetrieb gibt es nicht, sonst hätten wir es nicht zugelassen. Über die Gefahren des Wassersports wissen die Surfer:innen selbst besser Bescheid.“

Herbert Schmid, IKB-Geschäftsbereichsleiter Stromerzeugung

SICHERHEIT BEIM SURFEN.

Die Sicherheit beim Surfen geht vor. Der Verein arbeitet eng mit der Wasserrettung zusammen. „Wir nehmen neue Mitglieder immer unter die Fittiche und machen ein Gefahrentraining“, sagt Rechberger. Neueinsteiger:innen wird gezeigt, wo die Strömung am stärksten ist und wo man am besten aussteigen kann.

„So, jetzt muss ich es mir aber noch mal näher anschauen“, sagt er, schwingt sich am Geländer vorbei und klettert seitlich hinunter zum Wasser. Von der Mauer aus beobachtet er die Strömung. „Gefällt mir gut“, sagt er. Rechberger kann es kaum abwarten, in wenigen Wochen das erste Mal wieder auf einem Surfbrett zu stehen – und das direkt vor seiner Haustür.

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Modell im Wasser: Die Arbeit ist geschafft, das Surfvergnügen folgt ab Mai.

IVB News

Mit gutem Gewissen

Von Kulinarik über Kleidung bis zu Kosmetik: Bei der ÖKO FAIR-Messe dreht sich drei Tage lang alles um Nachhaltigkeit.

Vom 5. bis zum 7. Mai findet die vierte Auflage der ÖKO FAIR Tirol in der Messe Innsbruck statt. BesucherInnen dürfen sich auf ein faires Messe-Erlebnis freuen, bei der Alternativen zur Wegwerfgesellschaft im Mittelpunkt stehen.

Breite Themenpalette

Rund 70 AusstellerInnen präsentieren an drei Messetagen ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen. Das Angebot reicht von regionalen und fair gehandelten Lebensmitteln über Textilien und Bio-Kosmetik bis hin zu Lifestyle-Produkten. Weiters werden Themen wie nachhaltiges Reisen, Energieberatung sowie ökologisches Bauen und Wohnen präsentiert. Mit Yoga-Kursen, Vorträgen und Street-Art-Kunst bietet auch das Rahmenp rogramm einiges für Jung und Alt.

Hunger auf Umweltbewusstsein

Nachhaltigkeit geht auch durch den Magen. Daher liegt der Schwerpunkt dieses Jahr auf dem Thema Kulinarik. Alles, was in und um den Küchentopf herum passiert, wird in der heurigen Messeausgabe in all seinen Facetten abgebildet.

Stadtrad vor Ort

Unter den Ausstellenden findet sich unter anderem der soziale Verein Wams, der im Freigelände Ost die Stadträder im Gepäck hat und dort über das Radverleihsystem informiert und Räder repariert.

Auch außerhalb der Messezeit sorgen die IVB das ganze Jahr über mit einer klimafreundlichen Fortbewegung für Nachhaltigkeit. So werden etwa alle Trams zu 100 Prozent aus Ökostrom betrieben. Besucht werden kann die ÖKO FAIR Tirol am Freitag, dem 5. Mai, von 12:00 bis 18:00 Uhr und am Samstag, dem 6., und Sonntag, dem 7., jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr.

Weitere Details unter: www.oeko-fair.at

Für die bequeme Reise ist gesorgt!

An allen drei Tagen gilt das Messeticket als kostenloses Öffi-Ticket für die An- und Abreise aus ganz Tirol.

Entgeltliche Einschaltung

Ein Fest für die Ohren

Beim Heart of Noise Festival wird vier Tage lang junge Kunst gelebt.

Ein Fest für die Augen

Anfang Juni steht wieder das Internationale Filmfestival Innsbruck auf dem Plan.

Kunst und Musik abseits des Mainstreams stehen vom 25. bis zum 28. Mai im Zentrum des Heart of Noise Festivals. Von Bereichen wie Musikkultur über Medienkunst und digitale Kunst wird der künstlerische Kosmos, der sich um die neuen und aller neuesten kulturellen Strömungen entfaltet, dem Innsbrucker Publikum präsentiert.

Unter dem Thema „War is stupid“ steht ein dichtes Programm aus Musik, Performance, Installationen und Film auf dem Plan, das an fünf verschiedenen Standorten in ganz Innsbruck über die Bühne gehen wird.

Infos zu den KünstlerInnen und den Events findet man unter: www.heartofnoise.at

Der Festivalpass als Ticket

Um von einer Location zu nächsten zu gelangen, gilt an allen vier Tagen der Festivalpass auch als IVB-Ticket für die Kernzone Innsbruck.

Vom 6. bis zum 11. Juni ist es wieder so weit: Sechs Tage lang findet auch heuer das Internationale Filmfestival Innsbruck im Leokino und im Cinematograph statt und lockt internationale Gäste und Filmschaffende in die Landeshauptstadt. Beim größten Filmfestival Westösterreichs werden zum 32. Mal Filme aus aller Welt gezeigt.

Freuen darf man sich auf rund 70 Filme aus verschiedenen Genres, die im Kino-Mainstream oft unterrepräsentiert sind und deren sehenswerte Perspektiven hier einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.

Das ganze Festivalprogramm gibt es unter: www.iffi.at

Gewinnspiel

Wir verlosen 4 x 2 Festivalpässe. Bis zum 30. Mai 2023 eine E-Mail mit dem Stichwort „IFFI“ an verlosung@ivb.at senden und mit etwas Glück gewinnen.

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Medienkompetenz erleben

Das Journalismusfest lädt ein Wochenende lang zu Vorträgen, Diskussionen und Filmen ein.

Feiern in den Bögen

Das Bogenfest geht mit abwechslungsreichem Programm Ende Mai in die zweite Runde.

Einen Blick über den Tellerrand wagen. Dafür setzt sich vom 12. bis zum 14. Mai das Journalismusfest Innsbruck in seiner zweiten Auflage ein. Denn um die komplexe Welt, in der wir uns bewegen, zu verstehen, sind Medien unumgänglich. Deren vielfältige Facetten werden drei Tage lang präsentiert.

Zu erleben gibt es ein reges Programm mit Debatten, Lesungen, Ausstellungen und Filmen. Mehr als 120 Mitwirkende aus 20 Ländern und drei Kontinenten garantieren bei rund 50 Veranstaltungen spannende Einblicke.

Das ganze Programm gibts unter: www.journalismusfest.org

Mit den IVB durch die Stadt

Zu allen Veranstaltungen des Journalismusfestes in ganz Innsbruck kommt man einfach und bequem mit den IVB. Die aktuelle Fahrplanabfrage findet man unter fahrplan.ivb.at

Zug drüber – Vielfalt drunter: Unter diesem Motto wird am 20. Mai erneut das Bogenfest stattfinden. Ab 15:00 Uhr können BesucherInnen ein buntes und abwechslungsreiches Kulturangebot entdecken – kostenlos und frei zugänglich.

Mit Musik, Tanz und Kulinarik laden die BogenbetreiberInnen ein, künstlerische Vielfalt hautnah zu erleben. Musikalisch stehen unter anderem Auftritte von Mother’s Cake, Salò und Florence Arman auf dem Programm. Wenn die Nacht anbricht, wird das Fest in den Bögenclubs zu einem gebührenden Abschluss gebracht.

Bogenfest sorgt für Umleitung

Am 20. Mai wird die Linie 1 für die Dauer des Bogenfestes umgeleitet und als Schienenersatz mit Bussen verkehrt. Alle Infos dazu gibt es rechtzeitig unter www.ivb.at.

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck, T +43 512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: CMI, Charly Schwarz, Simon(e) Jaikiriuma Paetau und Natalia Escobar, Daniel Jarosch/Journalismusfest Innsbruck, Amir Kaufmann

Einschaltung
Entgeltliche

BOGEN FEST

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20.MAI 2023 15 – 22 UHR
WWW.INNSBRUCKMARKETING.AT

ESSEN & TRINKEN

6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

NEUERÖFFNUNGEN DER AUSGABE

Nach der fulminanten TomaselliEröffnung in Hall am alten Kasenbacher-Standort Ende April tut sich jetzt auch was in Innsbruck. Das Traditionsunternehmen Peintner tert sein Konditorei- und Eisgeschäft mit einem eigenen Frozen-Yogurt-Laden in Toplage. Die etwas cremigere, ver meintlich gesündere und meist teurere Eisalternative , die gern mit einem oder mehreren Toppings serviert wird, gibt es ab Mitte Mai auch in der Maria-TheresienStraße 7. Gereicht werden dort haus gemachtes Frozen Yogurt sowie eine speziell entwick elte vegane Variante freuen uns auf die Neueröffnung und auch darüber, dass der Frozen-Yogurt-Platzhirsch Kurt am Franziskanerplatz endlich wieder offen hat.

www.woosabi.at
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ALT UND GUT: Der Frozen-Yogurt-Platzhirsch Kurt am Franziskanerplatz

KURZAUSFLUG

AUSGABE

Das KameLion in der Fallmerayer-Straße hat wieder dicht gemacht. Als sich das Sapori letztes Jahr nach vielen Jahren aus dieser Location verabschiedet hatte, übernahm ein Newcomer das eingeführte L okal, um dort günstige Mittagsmenüs und weniger günstige, davor ausgefallene Speisen

am Abend zu kredenzen. Das Konzept war bemüht, aber nicht sonderlich stimmig und der Gastgeber – vorsichtig formuliert – unerwartet amikal. Jetzt hat das KameLion wieder geschlossen , mal sehen, ob sich in diesen Zeiten ein neuer Pächter an die Location herantraut.

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PREISLEISTUNGSWUNDER DER AUSGABE

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ALLES ANDERE ALS NAIV

Innsbruck hat mit dem Naiv ein hippes, frisches, veganes Café bekommen. Von Donnerstag bis Montag von 9 bis 17 Uhr gibt es in der Bienerstraße 19 gutes Frühstück, gesunde Jausen und Kuchen aller Art.

Spinat knödel

Das Café Naiv bringt gleich mehrere freshe Neuheiten in die Innsbrucker Gastrowelt: Nicht nur ist es rein vegan, sondern hat auch seine Ruhetage nicht wie 99 Prozent aller anderen Lokale auf Sonntag oder Montag, sondern auf Dienstag und Mittwoch gelegt – beides ist erfreulich. Hier findet man gefülltes Kichererbsenomelette, Tofurühr-„Ei“, Burritos, Pancakes, Waffeln, Porridge, Leinsamenpudding – alles frisch zubereitet. Zum Trinken gibt es hausgemachte Säfte, Smoothies, Chai-, Matcha- oder KurkumaLatte sowie Kaffee in allen möglichen Variationen.

Das Frühstücks-, Snack- und Kuchenlokal kann sich außerdem auch sehen lassen: Die

traditionelle, holzvertäfelte Wirtshauseinrichtung wurde mit farblichen Akzenten aufgepeppt, viele nette Sitzmöglichkeiten , vor allem jene am Fenster, beibehalten. Sowohl die ausgewogene Karte als auch das ansprechende Ambiente überraschen umso mehr, wenn man bedenkt, dass es für das junge Dreiergespann das erste Lokal überhaupt ist. Einziger

Wermutstropfen: Das Café Naiv verfügt über keine Sonnenterrasse , was bei immer wärmer werdenden Tagen wirklich schade ist.

Viele Gerichte können auf Wunsch auch glutenfrei zubereitet werden.

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Durchgehend warme Küche von 11:30 bis 21:30 Uhr auch an Sonn- & Feiertagen

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Frühstück und andere Speisen für Veganer:innen, aber auch andere Menschen, die Wert auf frisches, gesundes Essen legen

Viele Überraschungen, aber wenig Authentizität erwarten einen im Duo Mi am Marktgraben.

Nachdem mehrere Bäckereien ihr Glück am Marktgraben 12 versucht hatten, hat hier nun ein Asiate Einzug gehalten. Sagen wir mal so: Ein Restaurant soll man nicht nach seinem Äußeren beurteilen. Täte man es aber, wäre der Eindruck vom Duo Mi eher unfertig und halbherzig. Drinnen erwartet einen jedoch ein moderner, freundlicher Gastraum ohne Fritteuse oder Stapel gebratener Nudeln. Das Innere überrascht also positiv – nicht erst beim Blick in die Speisekarte.

Sushi (obvious), Ramen (endlich!) und Burritos (ja, wirklich!) sind die Säulen des K onzepts. Der Fisch beim Sushi ist gut, der Reis aber eher durchschnittlich. Das große Avocadostück neutralisiert außerdem den Fischgeschmack ziemlich. Schade , denn ansonsten ist es wirklich gut getane Arbeit. Bei den Ramen haben wir aber ein Problem: Im Grunde handelt es sich nämlich um eine etwas aufwendigere Nudelsuppe. Unter R amen stellt

man sich jedenfalls etwas anderes vor. Der dazu gereichte Kimchi ist allerdings hervorragend.

Die Burritos sind dem Wunsch erwachsen , dem Gast ein möglichst breites Angebot vorzulegen, haben aber hier eigentlich nichts verloren. Das Duo Mi hat gute Ansätze, muss am Konzept allerdings noch feilen. Weniger Burrito, mehr Authentizität wäre von unserer Seite einmal empfohlen.

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Frisch und knusprig

Es sind oft die einfachen Mahlzeiten, die einem am besten schmecken. Knäckebrot mit Frischkäse zum Beispiel – beides natürlich selbst gemacht, denn dann weiß man auch, was drin steckt.

SERIE

Knäckebrot mit Frischkäse

Zutaten:

Knäckebrot:

½ l Wasser

120 g Dinkelvollkornmehl

100 g Sonnenblumenkerne

120 g Haferflocken

50 g Sesam

50 g Leinsamen

1 ½ TL Salz

1 TL Rohrzucker

2 EL Olivenöl

Frischkäse:

1 l Milch

1–2 Zitronen

etwas Salz

Kräuter

Gewürze

Zubereitung:

Knäckebrot: Dinkel mahlen oder Dinkelvollkornmehl verwenden. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und gut verrühren – ca. 15 Minuten quellen lassen. Dann die Knäckebrotmasse auf zwei mit Backpapier belegte Backbleche streichen. Backrohr auf 170 °C vorheizen. Brot ins Rohr schieben und nach ca. 15 Minuten mit einem Pizzaroller in Stücke schneiden. Später lässt sich das Brot nämlich nicht mehr gut schneiden. Eine Stunde fertig backen.

Frischkäse: Milch auf etwa 80 °C erhitzen. Sie darf nicht kochen! Dann vorsichtig mit einem Löffel den Zitronensaft einrühren. Keinen Schneebesen verwenden! Dann beginnen sich Casein und Molke zu trennen. Je fester die Masse wird, desto behutsamer sollte man rühren. Nach etwa fünf Minuten eine gute Prise Salz hinzugeben und die Masse durch ein mit einem Tuch ausgelegtes Sieb schütten. Die Flüssigkeit ist Molke und lässt sich für ein Molkegetränk verwenden. Im Tuch bleibt der Frischkäse. Den gut abtropfen lassen, zu Kugeln formen und nach Belieben würzen. Pfeffer, Chili, Bärlauch, Kresse, Olivenöl etc. hinzufügen.

Dinkel

Das Mehl für unser Knäckebrot haben wir aus Dinkel gemahlen. Dinkel war lange Zeit in Vergessenheit geraten, erlebt aber seit einigen Jahren eine wahre Renaissance. Dinkel ist gut verträglich und hat eine harmonisierende Wirkung auf den Körper und die Verdauung.

Schon die alten Ägypter sollen Dinkel kultiviert haben, und von dort aus wurde er über sämtliche Mittelmeerregionen in die Welt gebracht. Die Äbtissin Hildegard von Bingen sah im Dinkel einen Allrounder in der Küche. Dinkel weist mehr Mineralstoffe und Spurenelemente als Weizen auf und spielt auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine wichtige Rolle.

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1. NATIONALBANK WELCHE INSTITUTION IST IN ÖSTERREICH FÜR DIE PRODUKTION UND AUSGABE VON ZAHLUNGSMITTELN ZUSTÄNDIG?

2. AUSSTELLUNG

DER EURO IST MITTLERWEILE IN 20 MITGLIEDSTAATEN DER EUROPÄISCHEN UNION DAS GESETZLICHE ZAHLUNGSMITTEL. DAS JÜNGSTE MITGLIED

3. DIGITALER EURO WAS IST DAS ZIEL DES „DIGITALEN EURO“?

4. EUROPA WER IST FÜR DIE FESTLEGUNG DER LEITZINSEN IM EURORAUM VERANTWORTLICH?

Entgeltliche Einschaltung WWW.EUROAT20.AT
DIE FINANZMARKTAUFSICHT 1 DIE NATIONALBANK 0 DAS FINANZMINISTERIUM 2
ZENTRALBANKGELD FÜR 2 SICHERE DIGITALE ZAHLUNGEN ANONYMITÄT BEI CASINO-BESUCHEN 1 SPARFORM BEI DEN NOTENBANKEN 0
WELTBANK 7 EUROPÄISCHE KOMMISSION 8 RAT DER EUROPÄISCHEN 9 ZENTRALBANK (EZB-RAT)
DES SO GENANNTEN EURORAUMS IST SEIT 1.1.2023 … KROATIEN 5 LETTLAND 4 BULGARIEN 6 WELCHES EUROPÄISCHE LAND HAT DEN EURO NICHT ALS OFFIZIELLE WÄHRUNG? PORTUGAL 7 MALTA 9 SCHWEDEN 1 KNACKE DEN CODE UND ENTKOMME DEM (INFLATIONS)GEIST! DIE RICHTIGEN ANTWORTEN AUF DIE 10 FRAGEN ERGEBEN DIE TÜRSCHLOSSKOMBINATION FÜR DEN WEG INS FREIE UND ZU EINEM GEWINN VON INSG. 1.200 EURO IN GOLDBARREN. HILFE ZU DEN FRAGEN FINDEST DU UNTER WWW.OENB.AT, WWW.MUENZEOESTERREICH.AT SOWIE IN DER AKTUELLEN AUSSTELLUNG „€UROCASH“ IN DER OESTERREICHISCHEN NATIONALBANK IN 6020 INNSBRUCK, ADAMGASSE 2.
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ESCAPE-ROOM

1.200 EURO GESAMTGEWINN

1. PREIS: 10 G GOLDBARREN (WERT: CA. 600 EURO)

2. PREIS: 5 G GOLDBARREN (WERT: CA. 300 EURO)

3. PREIS: 5 G GOLDBARREN (WERT: CA. 300 EURO)

SO EINFACH GEHT´S

NOTIERE ZU JEDER DER 10 FRAGEN DIE ZAHL DER RICHTIGEN ANTWORT UND TRAGE DIESE IN DAS LÖSUNGSFELD EIN. DIE LÖSUNGSKOMBINATION SCHICKST DU AN FOLGENDE

E-MAIL-ADRESSE: GEWINNSPIEL@6020STADTMAGAZIN.AT KENNWORT: ESCAPE-ROOM

EINSENDESCHLUSS: 31.5.2023

7. MÜNZEN

WAS IST DAS OBERSTE ZIEL DER EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK (EZB)?

SEIT 20 JAHREN GIBT DIE MÜNZE ÖSTERREICH 25-EURO-MÜNZEN MIT EINEM FARBIGEN NIOBKERN AUS. DIESE WIDMEN SICH AKTUELLEN THEMEN AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG. WELCHEM GLOBALEN THEMA IST DIE AUSGABE 2023 GEWIDMET?

8. SICHERHEITSMERKMALE

DIE 100- UND 200-EURO-BANKNOTEN VERFÜGEN MIT DER „SMARAGDZAHL“ ÜBER EIN VERBESSERTES KIPPELEMENT (VORDERSEITE, LINKS UNTEN), DAS BEI DER KIPPPRÜFUNG

NEBEN DEM LICHTBALKEN WEITERE SYMBOLE IN DER ZAHL SICHTBAR MACHT. UM WELCHES SYMBOL HANDELT ES SICH DABEI?

6. ZAHLUNGSVERKEHR WAS VERSTEHT MAN UNTER DEM BEGRIFF „SEPA“?

LÖSUNGSCODE: -

EXIT TWITTER: @OENB • YOUTUBE: OENB • INSTAGRAM: NATIONALBANK_OESTERREICH • LINKEDIN
€-ZEICHEN 0 EMOTICON 7 SMARAGD-SYMBOL 5
ERNEUERBARE ENERGIE 6 KÜNSTLICHE INTELLIGENZ 1 ERDERWÄRMUNG 0
INTERNATIONALE KONTONUMMER 4 FÜR ÜBERWEISUNGEN EINHEITLICHER EURO-ZAHLUNGSVERKEHRSRAUM 1 SPEZIELLE FARBFUNKTION BEI 0 HANDYKAMERAS
5. INFLATION
GÜNSTIGE KREDITE AN UNTERNEHMEN VERGEBEN 1 PREISSTABILITÄT GEWÄHRLEISTEN 0 (INFLATIONSZIEL 2 %) FIXE WECHSELKURSE ZU DEN WICHTIGSTEN 3 LEITWÄHRUNGEN ERMÖGLICHEN
INFLATIONSRATE
VERBRAUCHERPREISINDEX (HVPI) GEMESSEN. IN WELCHEM BEREICH LIEGT SIE AKTUELL? 3–4 % 7 6–7 % 9 9–11 % 8
DIE
WIRD AM HARMONISIERTEN
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PROGRAMM

MAI 2023

MUSIK

18. MAI

20 UHR

ACTING FUNNY

SHARKTANK IN DER BÄCKEREI

Ein bisschen Hp-Hop, ein großzügiger Schuss Indie und eine Prise Pop – so in etwa lässt sich die Musik des Trios Sharktank beschreiben, das nicht ohne Grund als einer der auch international vielversprechendsten österreichischen Acts der letzten Jahre gilt. Im Gepäck haben sie das im März erschienene zweite Album „Acting Funny“.

LITERATUR

26. MAI

20 UHR

DICHTER:INNENSTREIT

TIROL SLAM IM HAUS DER MUSIK

Zum ersten Mal findet die Tiroler Poetry-Slam-Meisterschaft heuer im Haus der Musik – und damit auf der ganz großen Bühne – statt. Zehn Slam-Poet:innen aus ganz Tirol messen sich mit eigenen Texten, am Ende entscheidet wie immer das Publikum, wer den begehrten T itel nach Hause nehmen darf.

© HANNA FASCHING, CARMEN SULZENBACHER
59

FESTIVAL, MUSIK

17. BIS 21. MAI

HÖREN UND FÜHLEN

LISTENING CLOSELY IN INNSBRUCK UND WATTENS

Thomas Larcher – Komponist und langjähriger Leiter der Klangspuren Schwaz und des Kammermusikfestivals Musik im Riesen –konzentriert sich mit seinem neuen Festival auf Musik an der Schnittstelle zwischen klassischer und zeitgenössischer Musik, Jazz und Lieratur. Mit dabei sind unter anderem die Musiker:innen Viktoria Mullova, Wolfgang Muthspiel und Valerie Fritz.

FESTIVAL, LITERATUR

26. MAI

BIS 7. JUNI

POETISCHE WOCHE

INTERNATIONALES LYRIKFESTIVAL W:ORTE AN DIVERSEN LOCATIONS

Das städte- und institutionenübergreifende Lyrikfestival ist auch w ieder zu Gast in Innsbruck – unter anderem im Literaturhaus am Inn, in der Stadtbibliothek und im Treibhaus. Es lesen und performen Barbara Hundegger, Michael Köhlmeier, Raphael Urweider, das Kammerorchester InnStrumenti, Uljana Wolf und mehr.

PROGRAMM
© TEDX, AMIR KAUFMANN, ORF, APOLLONIA BITZAN 60

20. MAI

15 UHR

STRASSENP ARTY

BOGENFEST IN DER BOGENMEILE

Die Bogenmeile zegt wieder, wie vielfältig und bunt sie ist – vor allem, wenn es um Kultur geht: Neben Konzerten von Mother’s Cake, Salò und Florence Arman auf der Hauptbühne vor der Messe bieten die Bogenbetreiber:innen den ganzen Tag über ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie –und der Abschluss wird natürlich in den Bögen-Clubs gefeiert.

LA TRAVIATA

VORTRAG

13. MAI

13 UHR

SCHÖNE GESPRÄCHE

TEDXINNSBRUCK: BEAUTY MATTERS IM ORF STUDIO

Was ist Schönheit? Dieser Frage nähern sich beim erneuten Gastspiel der TEDx-Reihe in Innsbruck Redner:innen aus ganz Europa, die unter dem Motto „Beauty Matters“ ihre Geschichten und Gedanken auf der Bühne teilen.

40% ERMÄSSIGUNG für alle unter 27 Jahren

OPER VON GIUSEPPE VERDI AB 13. MAI 2023 IM GROSSEN HAUS www.landestheater.at
FEST, MUSIK

MUSIK

15. MAI

10.30 UHR

15. MAI 2022 (SO)

HAUS DER MUSIK INNSBRUCK

10.30 UHR

FRÜHLINGSER WACHEN

MA[I]TINÉE IM HAUS DER MUSIK

DEVIENNE

DEBUSSY MOZART

MARION RAVOT, HARFE

KARL-HEINZ SCHÜTZ, FLÖTE & LEITUNG

TINMA[i] ÉE

Das Kammerorchester InnStrumenti feiert am Muttertag den Mai und den Frühling mit Kompositionen von Mozart (Ouvertüre aus

„Die Hochzeit des Figaro“, Sinfonia concertante) und Dvorak (Sinfonie Nr. 9 op. 95, „Aus der N euen Welt“).

Bier ist der Anfang aller Weisheit, nicht das Ende.

LITERATUR

16. MAI

19 UHR

SENSIBLE WESEN

„DAILY SOAP. AUS DEM LEBEN EINES SEIFENSPENDERS“ IM LITERATURHAUS AM INN

Die Illustratorin Pascale Osterwalder erzählt ebenso komisch wie böse von Seifenspendern, die den Druck des Alltags schwer aushalten und durch die Angst, nicht mehr aufgefüllt zu werden, in depressive Gemütslagen rutschen.

FEST

13. MAI

14 UHR

KULTUR IM GRÄTZEL

STADTTEILFEST WILTEN IM PECHEPARK

Die Stadtteilfeste gehen in eine neue Saison – und den Anfang macht das Fest in Wilten, das den Abschluss der viertägigen Stadtteiltour macht. Am Programm s tehen Spiele für Groß und Klein, Musik, Kulinarik, ein Koffermarkt und mehr.

© MAITINEE, ALBERT WAAIJENBERG, ALENA KLINGLER, MAX SCHORCH
facebook.com/JollyInnsbruck
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FESTIVAL, MEDIEN

12. BIS 15. MAI

MEDIALER MITTELPUNKT

JOURNALISMUSFEST INNSBRUCK, DIVERSE LOCATIONS

Nach der erfolgreichen Premiere 2022 findet das internationale Journalismusfest heuer wieder mit zahlreichen namhaften Journalist:innen, Speaker:innen, Autor:innen und Filmemacher:innen aus der ganzen Welt statt. Am Programm stehen unter anderem Events mit der Autorin Tsitsi Dangarembga, Vertreter:innen russischer und belarussischer Exilmedien und InvestigativJournalist:innen sowie eine Live-Folge des Podcasts Servus.Grüezi.Hallo. Festivalzentrale ist das Treibhaus, Events finden aber in der ganzen Innenstadt (u. a. Maria-Theresien-Straße, WEI SRAUM Designforum und Leokino) statt.

FESTIVAL, MEDIEN

LITERATUR

26. MAI

19.30 UHR

TEXT & DRUMS

[VOR:WORTE] PENG! PENG! PENG! IM LITERATURHAUS AM INN

Ein Mikrofon, ein Schlagzeug, zwei Künstler:innen: Nora Gomringer rezitiert eigene Texte sowie Zeilen aus der gesamten Weltliteratur, Jazz-Drummer Philipp Scholz begleitet, leitet, stört die Sprecherin und pointiert sie.

6020 verlost 2 x 2 TICKETS

für die Vorstellung des Theaterstücks „Extrawurst“

am 17. Mai im Rahmen des Steudltenn Festivals in Uderns

Kennwort: „Grillkonflikt“

Einsendeschluss: 12. Mai 2023

Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse

Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

26. MAI

20 UHR

HEIMSPIEL

BAIBA IN DER BÄCKEREI

Die Wahlinnsbruckerin Baiba, die spätestens mit ihrem zweiten Album den Sprung von der schüchternen Singer-Songwriterin zur F ixgröße der heimischen Musiklandschaft geschafft hat, präsentiert ihre im Mai erscheinende EP „Compulsive“, in der sie offen und energisch ihre größten Besessenheiten und Ängste thematisiert.

www.literaturhaus-am-inn.at

PROGRAMM
Alle willkommen bei freiem Eintritt im Literaturhaus am Inn
©
KAINZNER,
GERHARD
JUDITH KINITZ, BAIBA BY BAIBA, CAROLINA FRANK, ROBERT LÖSCH, PINT OF SCIENCE MUSIK
64

LITERATUR

10. MAI

19 UHR

UNGLEICHE VORAUSSETZ UNGEN

„KLASSENREISE. WIE SOZIALE HERKUNFT UNSER LEBEN PRÄGT“ IN DER STADTBIBLIOTHEK

Brigitte Theißl und Bettina Aumair porträtieren in „Klassenreise“ 13 Personen, deren Geschichten deutlich machen, welch prägende Rolle soziale Herkunft, Geschlecht und Migration im Leben spielen.

WISSENSCHAFT

22. BIS 24. MAI

EIN GLAS WISSEN

PINT OF SCIENCE IN DIVERSEN LOCATIONS

Wie unterhaltsam Wissenschaft sein kann, zeigt Pint of Science: In verschiedenen Innsbrucker Bars und Cafés präsentieren Wissenschaftler:innen Themen von Biologie bis Chemie, Astronomie, Psychologie und Medizin –in entspannter Atmosphäre und bei dem einen oder anderen kühlen Getränk.

HERZLICH WILLKOMMEN BEI TIROLS GRÖSSTEN EVENTS ALLE EVENTS AUF WWW.OLYMPIAWORLD.AT

11.6.2023

LUKE MOCKRIDGE

OLYMPIAHALLE

TRIPPY TOUR – auf die Zuschauer wartet ein Abend voller Nostalgie verankert im Hier & Jetzt, ein Comeback trotz Cancel-Culture. So nahbar, dass sich jeder wiederfindet, so künstlerisch, dass sich Aktivisten dran festkleben werden. Luke ist klar: Wir dürfen, sollten und müssen lachen. Über alles, jeden, laut, zu jederzeit und jetzt erst Recht!

16.–17.6.2023

AFRO MEETING

OLYMPIAHALLE

Das Afro Meeting ist weit über die österreichischen Grenzen hinaus bekannt, und so werden wieder viele Besucher aus Italien, Deutschland und Österreich erwartet! Alle namhaften

DJs der Afro Cosmic Szene wie Stefan Egger, Corrado, Yano, Bogi, Makah, Kent uva. werden beim legendären

28. Afro Meeting dabei sein.

24.6.2023 RAF CAMORA

OLYMPIAHALLE

PALMEN AUS PLASTIK 3 LIVE –RAF Camora war nie ein Mann der kleinen Schritte – so wurden seine Fußabdrücke größer und beständiger. Mit über 40 Gold- und Platinauszeichnungen, zwei gewonnen 1-Live Kronen und diversen Echo-Nominierungen ist er Österreichs erfolgreichster Pop-Export.

ALLE EVENTS

Ab 9. Juni 2023

D ie BALE INNSBRUCK

www.koerperwelten.at

FESTIVAL, LITERATUR

11. BIS 14. MAI

LESEN AM SEE

ACHENSEE.LITERATOUR IN MAURACH

Die 12. Ausgabe des Literaturfestivals achensee.literatour lockt Autor:innen wie Michael Ostrowski, Tonio Schachinger, Beate Maxian und Bernhard Aichner an den größten See Tirols. Gelesen wird auf Hütten, in Hotels und anderen besonderen Locations, den Abschluss bildet eine Krimiwanderung.

DISKURS, MUSIK

12. MAI

20 UHR

GRENZGÄNGER:INNEN

HEART OF NOISE WARM-UP & GEGEN:WART IN DER P.M.K

In was für einer Gesellschaft wollen wir eigentlich leben? Das ist die treibende Frage hinter der Diskursreihe „gegen:WART – es geht bergab“ des Kulturkollektivs ContrApunkt. Als Warm-up zum Heart of Noise 2023 wird dieses Mal über das Thema „Pop & Grenzüberschreitungen“ diskutiert – und dann noch mit Romano gefeiert.

© MERCAN SÜMBÜLTEPE, MANUEL SCHAFFERNAK, OZGE CONE,
FABIEN PRAUSS
66

FESTIVAL, MUSIK

25. BIS 28. MAI

WAR IS STUPID

HEART OF NOISE FESTIVAL AN DIVERSEN LOCATIONS

Das Heart of Noise bietet wieder ein Wochenende abseits des kulturellen Mainstreams, von Konzerten im Treibhaus – das nach ein paar Jahren Pause wieder die Homebase des Festivals ist – bis hin zu Filmkränzchen und Kunstinstallationen im öffentlichen Raum.

Das Überthema ist „War is Stupid“, egal wo, wie, zu welchem Zweck, das Programm ein Plädoyer für Vielfalt, Respekt und gepflegten Hedonismus.

Dreizehn Tage, eine Mission

Alles bereit: Auf der Circular Design Week zeigen U nternehmen, wie sie Kreislaufwirtschaft umsetzen.

Wie gelingt ein schonender Umgang mit Ressourcen? Und welche Potenziale stecken in der Abfallvermeidung? Vom 5. bis zum 17. Mai findet in der Bäckerei die Circular Design Week Tirol statt – und liefert Antworten auf Fragen, die relevanter kaum sein könnten.

Eine Kreislaufwirtschaft ist ein regeneratives System, in dem Ressourceneinsatz, Emissionen und Energieverschwendung durch das Verlangsamen und Schließen von Energie- und Materialkreisläufen minimiert werden“, heißt es auf Wikipedia. So weit, so kompliziert. Wer sich allerdings näher mit dem Thema beschäftigt, stellt schnell fest: Allzu kompliziert ist das Ganze gar nicht. Letztendlich geht es darum, Materialien und Produkte möglichst lange zu verwenden, zu reparieren oder zu recyceln, um deren Lebenszyklus zu verlängern.

KREATIVITÄT UND INNOVATIONSGEIST.

Wie das aussehen kann, zeigt die Circular Design Week Tirol, die als gemeinsames Projekt von kreativland.tirol und der Standortagentur Tirol heuer bereits zum dritten Mal über die Bühne geht. Auf das Thema Kreislaufwirtschaft und dessen Potenzial aufmerksam zu ma-

chen, war der Grundgedanke, als das Event 2021 ins Leben gerufen wurde – und daran hat sich bis heute nichts geändert. Auf dem Programm stehen kostenlose Impulsvorträge, Workshops und Informa-tionsveranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen, die allesamt ein gemeinsames Ziel verfolgen: zu motivieren. Und zwar einerseits Unternehmen, damit sie über kreislauffähige Produkte und Dienstleistungen nachdenken und in die Circular Economy starten, sowie andererseits Privatpersonen, sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen. „Kreislaufwirtschaft bietet enorme Chancen für innovative Unternehmen. Um die anfänglichen Herausforderungen zu meistern, sind Kreativität und Innovationsgeist gefragt“, so Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Stichwort Herausforderungen – davon gibt es in der heutigen Zeit genügend. Die Reduzierung umweltschädlicher Treibhausgase zum

Beispiel oder der Umgang mit dem Thema Kreislaufwirtschaft im Bereich der Kommunikation. Auch im Gesundheitssektor gewinnt Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Wenn es um Ressourcenschonung geht, bietet zweifellos auch die Fashion-Industrie einiges an Gesprächsstoff – dazu stehen eine Paneldiskussion samt Kleidertauschbörse und Reparaturwerkstatt auf dem Programm.

INSPIRATION PUR.

Zu Gast sein wird bei der Circular Design Week neben zahlreichen Expert:innen und regionalen und internationalen Aussteller:innen die Wanderausstellung der Preisträger:innen des Bundespreises Ecodesign 2022, der höchsten staatlichen Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland. Die Ausstellungsstücke sollen dazu inspirieren, eigene Ideen voranzubringen und Visionen in die Tat umzusetzen. Dass zahlreiche Unternehmen schon

Text: Leonie Werus
© STANDORTAGENTUR TIROL 68

heute erfolgreich mit Circular Design wirtschaften, zeigen 21 von ihnen im Rahmen einer Best-Practice-Ausstellung. Mit dabei sind neben jungen Labels mit innovativen Produkt- und Dienstleistungsideen auch große Namen der Tiroler Wirtschaft, wie Adler Lacke oder Riederbau, sowie Nischenanbieter und Hidden Champions. Was all diese Unternehmen miteinander verbindet? Sie haben jegliche Schwierigkeiten, die die Umstellung auf Kreislaufwirtschaft mit sich bringt, bewältigt – haben Produktionsprozesse umgestaltet, neue Geschäftsmodelle entwickelt und innovative Technologien in ihre Abläufe integriert. All dies hat sich nun bezahlt gemacht: Durch neue Geschäftsmöglichkeiten, gesteigerte Effizienz und nicht zuletzt durch einen

reduzierten ökologischen Fußabdruck.

J EDER SCHRITT ZÄHLT. So groß der Einfluss eines Unternehmens auch sein mag –nicht zu unterschätzen ist letztendlich, welchen Beitrag jede:r Einzelne leisten kann. Angefangen beim Konsum: Was brauche ich wirklich? Lassen sich gewisse Dinge, statt sie zu kaufen, auch ausleihen? Weiter geht es mit der Art der Nutzung: Muss unbedingt gleich alles weg, was kaputt ist? Und wenn es um die Entsorgung geht: Was passiert mit Dingen, wenn sie ausgedient haben? All diese Fragen sind wichtige Schritte zum Ziel einer klimaneutralen, nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft. Denn wie heißt es so schön? Kleine Schritte sind besser als keine Schritte.

BACHELOR

Betriebswirtschaft Online

Bio- & Lebensmitteltechnologie

Business & Management

Digital Business & Software Engineering

Management, Communication & IT

Management & Recht

Mechatronik, Design & Innovation

Medizin-, Gesundheits- und Sporttechnologie

Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement

Smart Building Technologies

Soziale Arbeit

Unternehmensführung, Tourismus- & Freizeitwirtschaft

Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik

Wirtschaft & Management

Wirtschaftsingenieurwesen

MASTER

Biotechnology

Corporate Governance & Finance

Entrepreneurship & Tourismus

European Health Economics & Management

International Business & Law

International Business & Management

International Health & Social Management

Lebensmitteltechnologie & Ernährung

Management, Communication & IT

Mechatronik & Smart Technologies

Medical Technologies

Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management

Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik

Wirtschaftsingenieurwesen

EXECUTIVE EDUCATION

PhD Program for Executives

MSc | DBA Double Degree Program

Executive MBA General Management

Executive MBA Digital Business & Entrepreneurship

Executive MBA Management & Leadership

LL.M. Digital Business & Tech Law

Management & Leadership MSc

Bachelor (CE) General Management

Zertifikats-Lehrgänge

Management-Seminare

Technische Weiterbildung

Inhouse-Trainings

Vollzeit Berufsbegleitend Online

ONLINE INFOSESSION Bequem von zuhause aus informieren 10. & 11. Mai 2023
Deutsch Englisch
„Um die anfänglichen Herausforderungen zu meistern, sind Kreativität und Innovationsgeist gefragt.“
Marcus Hofer, Geschäftsführer Standortagentur Tirol

Action auf zwei Rädern

Zum bereits siebten Mal gastiert das Bike-Spektakel Crankworx heuer in Innsbruck: Von 21. bis 25. Juni treffen internationale Athlet:innen auf die heimische Community – spannende Wettkämpfe und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm inklusive.

Die Crankworx World Tour kehrt nach Gastspielen in Neuseeland und Australien für den einzigen europäischen Tourstopp zurück nach Innsbruck. Im Gepäck: Die besten Biker:innen der Welt, atemberaubende Wettkämpfe und Festivalfeeling vom Feinsten.

Sportlich spielt sich wieder alles im Bikepark in Mutters ab, wo sich das Hauptgelände des Festivals befindet. Neben den Wettkämpfen finden dort Side Events für die ganze Familie statt. In der Stadt wird der Landestheater-Vorplatz mit dem Crankworx Innsbruck City Hub zur Heimat der Community: Hier stehen Public Viewing, eine Movienight, Kidsworx und weitere Side Events am Programm – und das in unmittelbarer Nähe zum Innsbrucker Nachtleben, wo die Party direkt im Anschluss weitergeht.

DIE WETTKÄMPFE.

Fans des Bikesports können sich auf gleich sieben Wettkämpfe freuen: Eröffnet wird mit den Official European Whip-Off Championships, bei denen Auftritt, Style, Winkel des Whips und Landeposition des Bikes im Mittelpunkt stehen. Es folgen Dual Slaloms für verschiedene Kategorien und Altersklassen, Speed & Style – eine Kombination aus

Slopestyle und Dual Slalom –, ein Wettkampf der besten Slopestyler:innen der Welt bei Thule Innsbruck Slopestyle, eine Pump Track Challenge und sogenannte Scrub-Offs, bei denen die Athlet:innen im Session-Format dem Boden so nahe wie möglich kommen sollen. Den Abschluss bildet das Downhill-Event RockShox Downhill Innsbruck, bei dem internationale Topfahrer:innen und die schnellsten Locals gegeneinander antreten – heuer erstmals auch mit U15-Rider:innen.

DAS RAHMENPROGRAMM.

Ähnlich bunt wie auf den Strecken geht es auch abseits der Wettkämpfe zu: In Workshops von Suspension bis Fahrtechnik können die eigenen Skills verbessert und Tipps von Profis gesammelt werden. Wer sich mit anderen messen will, hat bei verschiedenen Challenges die Chance dazu. Gemütlicher wird es beim Body & Mind Programm samt Good Morning Yoga und inspirierender Talks, während bei den Aftershow Partys in den Innsbrucker Bars und Clubs das Festival, der Sport und das Leben gefeiert werden. Auch Kidsworx ist wieder mit dabei: Im Rahmen des Festivalschwerpunktes für Kinder und Jugendliche kann sich der Bike-Nachwuchs bei verschiedenen Workshops, Challenges und mehr austoben.

Text: Lisa Schwarzenauer
© FLORIAN BREITENBERGER
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Crankworx Innsbruck 2023

Über 500 Athlet:innen aus 32 Ländern messen sich von 21. bis 25. Juni im Bikepark Mutters in sieben verschiedenen Wettkämpfen von Slopestyle bis Downhill, um wertvolle Punkte für die Crankworx World Tour – die auch in Neuseeland, Australien und Kanada Halt macht –zu sammeln. Alle Infos zu Programm und Tickets gibt es unter crankworx.com oder auf Instagram (@crankworxinnsbruck)

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Magische Momente: Fotos aus der New Yorker Subkultur machten Nan Goldin weltberühmt.

BLUTIGE MILLIONEN

Mit ihrem neuesten Dokumentarfilm „All the Beauty and the Bloodshed“ fährt die oscarprämierte Regisseurin Laura Poitras doppelgleisig. Sie porträtiert die weltbekannte Subkulturfotografin Nan Goldin. Gleichzeitig zeigt sie Goldins Kampf gegen die amerikanische Familie Sackler als Hauptverantwortliche der US-Opioid-Krise.

Die amerikanische Fotografin Nan Goldin ist weltbekannte Protagonistin der Kunstwelt. Berühmt wurde sie mit optisch oft fordernden Werken, die sich thematisch vor allem mit der LGBTQ-Subkultur in den USA der Achtziger- und Neunzigerjahre beschäftigen. Goldins Blick durch die Kamera war und ist gleichzeitig liebevoll, dokumentarisch und politisch. Der klassischen bürgerlichen Heteronormativität stellt Goldin Einblicke in eine Parallelwelt gegenüber, in der sich bunte Paradiesvögel tummeln, gesellschaftliche Randfiguren in oft prekären Lebenswelten agieren, Menschen genauso lieben und leiden wie anderswo und eine ganze Community den Kampf gegen Aids verliert. Berühmt wurde Goldin dabei vor allem über ihre Fähigkeit, die in vermeintlichen Alltagsszenen versteckten magischen Momente zu enthüllen und damit intime und berührende Szenen über die Jahrzehnte hinweg bis in die Gegenwart hinein zu konservieren.

OHNE RÜCKSICHT AUF VERLUSTE.

Goldin selbst wird 2014 nach einer Operation ein starkes Schmerzmittel verschrieben: Oxycondin, ein synthetisches Opioid, das vom US-Pharmariesen Purdue und der dahinterstehenden Familie Sackler unter falschen Angaben zu seiner tatsächlichen

süchtig machenden Potenz als relativ harmloses Schmerzmittel ohne Rücksicht auf menschliche Verluste in den amerikanischen Markt gepusht wurde.

G oldin wird – wie Hunderttausende Amerikaner:innen auch – abhängig, schafft aber als eine der wenigen Glücklichen den Ausstieg aus der Sucht. Seither kämpft die Fotografin als Aktivistin gegen die Pharmadynastie der Milliardäre Sackler, die perfiderweise auch zu den weltweit g rößten Kunstmäzenen gehören und damit das museale Umfeld mitfinanzieren, auf das Künstler:innen wie Goldin eigentlich angewiesen sind. Mit gewagten Aktionen zwingt Goldin schließlich große Museen wie den Louvre, die Tate, das Guggenheim und das Met, sich von den blutigen Sackler-Millionen zu distanzieren.

FOTOS ALS SPRACHE.

Mit „All the Beauty and the Bloodshed“ zeigt die 2015 für „Citizenfour“ oscarprämierte amerikanische Dokumentarfilmerin Laura Poitras aber nicht nur diesen aktivistischen Kampf der inzwischen knapp 70 -jährigen Goldin. Sie verfolgt auch den Werdegang des jungen Mädchens Nan, das aus einer dysfunktionalen amerikanischen Durchschnittsfamilie ausbricht, um in der Subkultur New Yorks über die Fotografie einen Weg zu finden, ihre pathologische Schüchternheit zu überwinden.

„All the Beauty and the Bloodshed“ wird damit gleichzeitig zum geglückten Künstlerinnenporträt und zur sozialkritischen Abrechnung mit einem seelenlosen K apitalismus, der nicht nur sprichwörtlich über Leichen geht. Poitras Dokumentarfilm wurde dafür in Venedig mit dem G oldenen Löwen 2022 ausgezeichnet.

„ALL THE BEAUTY AND THE BLOODSHED“

Regie: Laura Poitras

Mit: Nan Goldin, Marina

Berio, Robert Suarez

US 2022 | 117 min

Kinostart: 25.5.2023

KINO
© POLYFILM
Text: Klaus Erler
72

ab 25.5.

DER WÜRFEL

DAS LÖSUNGSWORT

2023 RÄTSEL
Mai
ABCDEFGHIJ 74

DIE FRAGEN

1 Foto-grafisch gesehen zu dunkel: Beleidigend nicht ganz helle

1 Verräter-isch: Zu langer Teppich?

2 Bei der Ursachenforschung für den Nachdurst muss er sich in den Vorabend begeben

3 Bei ihm wird’s lebhaft spannend: Anfangs aufgepepptes Jackson-Meisterwerk?

4 Als schräger Tarnabt ist Mond für uns begleitend unterwegs

5 Mach end-lich die Ecken weg: Ein letztes Getränk für alle bestellen?

6 Für Raser heißtʼs bei ihr ganz schnell (!) mal „Bitte lächeln“

7 Was tut Wettkampfraufer? „Die ganze Kurve lautstark singt, / wenn er den ersten Platz …!“ (1–2W.)

8 Hier von Rechts(!)wegen zu sehen gibt’s dabei oftmals Blitz und Donner

9 In der Spätantike können Italiener buchstäblich viele erkennen

10 An englischen Bars ist in Shots immer was Heißes drinnen

11 Kleiner Gastgeber (?) wird kirchlich flach gebacken

12 Dreitonintervallliebhaber: „Es hüpft vor Freude mir mein Herz /, kann ich nur spielen eine …!“

13 Örtliche Gaststätten?

14 Ziert so manchen Karpfenteich und wirkt anfangs Niederschlag-end

15 Legt wettkampfmäßig taktvolle Sohle aufs Parkett

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Kennwort: „Rätsel“, Lösungswort angeben! Einsendeschluss: 31.5.2023

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ESSAY

KRITISCHES ZU UNSEREM PAKETZUSTELLER

Ohne zu wissen, ob dies bereits erörtert wurde von Johannes F. Park

Ich weiß nicht, ob ich mich an dieser Stelle schon einmal kritisch zu unserem neuen Paketzusteller geäußert habe. Falls nicht, möchte ich dies sehr gerne nachholen.

Das Beste, was man über unseren Paketzusteller sagen kann, ist: Er kommt. Und er ist sehr schnell.

Letzteres sagen aber sicher nur Leute, die keine Sendungen von ihm geliefert bekommen. Sein Chef zum Beispiel. Falls die beiden befreundet sind.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass seine Mutter so etwas in der Art geltend machen würde, wenn es darum ginge, den Sohnemann zu charakterisieren. Der Franzi war schon als kleiner Bub irrsinnig flott, könnte sich die gute Frau erinnern, wenn man sie darauf anspräche. Vielleicht unter dem Vorwand, ein kleines Porträt zu drehen für die Preisverleihung im Rahmen der Paket 2023, der alljährlichen Gala für Shipping und Fulfillment.

Auf der Wohnzimmercouch würde die Mutter dann gut ausgeleuchtet in Erinnerungen schwelgen und nach kurzem Kameraschwenk über das Fotoalbum am Schoß mit wiedererweckter Verwunderung festhalten: Die Hausaufgabe hatte der immer in fünf Minuten fertig!

G ewisse Neigungen deuten sich ja schon in früher Jugend an. Das ist bei Musicalfans so, auch bei Psychokillern. Vielleicht lässt sich dergleichen auch

im logistischen Bereich erkennen. Stichwort: unmotiviertes Herunterreißen von Aufgaben.

Wenn unser neuer Paketzusteller läutet, bleiben maximal vier bis fünf Sekunden Zeit, um es bis zum Türöffner zu schaffen. Ist man dazu nicht in der Lage, weil man das Mittagessen zum Beispiel einmal ausnahmsweise nicht im Flur zu sich nimmt, hat man Pech gehabt. Dann klebt ein War-leider-kein-Schweinda-Zettel an der Haustür.

Hin und wieder erreiche ich die Tür rechtzeitig. Man muss sagen: Die Freude ist in diesem Moment riesig, währt aber nur kurz.

Manchmal hat da ja gar nicht unser neuer Paketzusteller geläutet, sondern nur ein blöder alter Freund oder ein haushaltszugehöriges Kind oder so was. Ist es tatsächlich unser neuer Paketzusteller, dann dröhnt nur „Paket am Briefkasten!“ aus der Gegensprechanlage und er ist schon wieder verschwunden.

Ich verstehe das natürlich. Schließlich wollen auch andere Kunden wie die Verrückten zum Türöffner stürzen und sich danach desillusioniert drei Stockwerke runter und wieder rauf schleppen.

Und vielleicht hat Mama ja auch frischen Apfelstrudel zuhause.

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Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.
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