6020 Stadtmagazin (Juni 2024)

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HINTER GITTERN Arbeiten im Gefängnis

DU KOMMST

HIER NICHT REIN

Eine Türsteherin im Porträt

6020 hat die Innsbrucker Toilettensituation unter die Lupe genommen.

JUNI 2024 | AUSGABE 294 23. JAHRGANG
Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG PZ13Z039759P

Samstag, 15. Juni 2024

Freifahrt für alle mit der „Waldbahn“ Linie 6.

Erstmals mit der Linie 6 ohne Umsteigen vom Saggen bis nach Igls. + Sonderfahrten mit historischen Fahrzeugen ab Innsbruck, Haltestelle Bergisel Infos unter www.ivb-waldbahn.at

Alles einsteigen, bitte!

Entgeltliche Einschaltung
ivb-waldbahn.at Linie

Editorial

Über Lösungen für Probleme, die es gar nicht gibt

1974

erfand Dan Cudzik mit seinem sogenannten „Stay-On-Tab“ etwas, das eine ganze Branche nachhaltig veränderte. Bis dorthin war es nämlich üblich, Getränkedosen einfach aufzureißen und den Verschluss meist an Ort und Stelle, aber jedenfalls separat, zu entsorgen. Mit Cudziks Erfindung waren Dosen plötzlich nicht nur untrennbar mit dem Verschluss verbunden, sondern auch noch leichter zu öffnen. Eine Geschichte, die nur Gewinner kennt.

Nun, 50 Jahre später, begibt sich die Europäische Union auf Cudziks Pfaden und scheitert grandios. In ihrer Richtlinie für Einweg-Getränkeverpackungen schreibt sie den Ländern vor, dass Verschlüsse und Verpackungen ab Juli 2024 verbunden sein müssen. Die EU ist sich anscheinend ziemlich sicher, dass diese gerne separat und nicht richtig entsorgt werden, dadurch der Restmüllanteil steigt und diese Verschlüsse dann in ohnehin von Plastik geplagten Ozeanen landen.

Wenn man solche Änderungen nicht bedingungslos gut findet, kann man schnell im Segment der rückwärtsgewandten Klimakrisenverharmloser:innen und Kickl-Sympathisant:innen landen. Dieser Gefahr eingedenk, muss ich dennoch sagen: Was für ein Schwachsinn! Im Unterschied zu Dan Cudzik hat die EU hier etwas „erfunden“, das überhaupt nichts bringt außer täglichen Ärger und Getränkedeckel in Augenhöhlen.

Sie hat es vorgezogen, ein Problem zu lösen, das es gar nicht gibt, anstatt eines der vielen anzupacken, die uns beschäftigen.

Es kann schlichtweg keine mengenmäßig relevanten Situationen geben, in denen Menschen Deckel separat entsorgen und nicht wieder auf die Verpackung drehen. „Hannelore, das Milchpackerl im Kühlschrank ist offen!“ – „Ach Horst, jetzt ist es mir schon wieder passiert. Ich habe den Deckel nach dem Öffnen unabsichtlich in den Restmüll geworfen.“

So ist die neue Verordnung für größere Gebinde sowieso kompletter Bullshit, aber auch für die Flaschen, aus denen direkt getrunken wird, ist sie eigentlich nur mühsam. Ständig geht der Deckel dort um, wo ihn keiner haben will. Und auch hier wurden schon vor dieser revolutionären Verordnung wohl nur wenige Fälle gesichtet, die den Deckel nicht einfach wieder auf die Flasche geschraubt hätten. Erschwerend hinzu kommt, dass der Mensch sich ohnehin intuitiv gegen solch sinnlose Erfindungen zur Wehr setzt. Er fummelt einfach so lange herum, bis der Deckel wieder abgeht, und schmeißt ihn dann – wie zuvor – zumeist trotzdem nicht achtlos in den Restmüll.

Und während der Großteil der knapp 200 Länder auf diesem Planeten nicht einmal weiß, was Mülltrennung ist, schaffen wir es in Europa einmal mehr, uns mit einem Mikroproblem von den echten Herausforderungen abzulenken. Ein Kontinent mit Inflation, Teuerung und Energiekrise, der gerade seine größten Industrien abschafft, mischt sich neuerdings nicht nur in Kriege ein, sondern auch in das Trinkverhalten seiner Bürger:innen. Auge um Auge sozusagen.

m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

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Inhalt

Die besten Events im Juni auf einen Blick

Seite 42

Wo ist hier ein Klo? Hey Innsbruck

Der Schaß mit den öffentlichen

Toiletten in Innsbruck

Seite 18

Um die Ecke

In der Großstadt Paris soll alles schnell erreichbar sein

Seite 26

Essen & Trinken

Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft

Seite 32

C o v ers t
o ry
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Harte Tür

Eine

Security-Lady im Porträt

Seite 22

Eine vegetarische Alternative für den Grill

Arbeiten hinter Gittern

Porträts über Leute, die im Gefängnis arbeiten

Seite 12

Wie Brigitte durch Salsa Libre ein neues Lebensgefühl bekam

Seite 56

Treffpunkt Happy Fitness Parkplatz

Warm Up | 19 Uhr Tour | ca. 17 km

Abfahrt | 20:00 Uhr

Gewinne K2 Skates oder Helm

Gratis Teilnahme und begrenzte Anzahl kostenloser

Parkplätze vor Ort

GRATIS SKATEVERLEIH an jedem Termin

BEI JEDEM TERMIN GIBT ES EIN

SPEZIELLES MOTTO

Jede/r, die/der verkleidet kommt, erhält eine Überraschung!

Veranstaltungs- & Wetterinfos: www.happynightskate.at

IMPRESSUM

Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Elisabeth de Koekoek, Barbara Kluibenschädl, Christiane Fasching, Linda Pezzei, Flo Seidl, Daniel Feichtner, Wiebke Hammling, Denise Neher, Klaus Erler, Johannes F. Park, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer, Coverfoto: shutterstock.com Grafik: Katharina Angerer, Thomas Bucher, Sebastian Platzer, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

Gutschein im Wert von je € 19 nur einmalig p.P. ab 16 Jahren einlösbar, wenn innerhalb der letzten 12 Monate kein Gutschein eingelöst wurde, mit Lichtbildausweis und Wohnadresse IBK/WGL und Umgebung, nach Beratungs-Info/Besichtigung ohne Terminvereinbarung zu Beratungszeiten. Gültig bis Sa. 31.08.2024.

Seite 38 Grillpilz
24/7 Fitness und Wellness GRATIS TAGESGUTSCHEIN FÜR 2 PERSONEN
Freigetanzt Jeden Mittwoch im Juni und Juli
Updates:
App
Online & Smartphone
IM BILD 6

ERINNERN IM GRÜNEN

Noch bis Anfang Juni ist die Ausstellung „Gegen das Vergessen“ von Luigi Toscano im Hofgarten zu sehen. Für das Projekt hat der Künstler und Filmemacher weltweit mehr als 400 NS-Überlebende fotografiert. 80 davon sind seit Mitte Mai als überlebensgroße Porträts als Zeichen gegen Ausgrenzung und für Toleranz und Demokratie in Innsbruck ausgestellt.

© FRANZ OSS
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AFTER WORK FLOW AUF ZWEI RÄDERN

Feierabend, ab auf die Couch? Nicht an den Sommerfreitagen, denn da laden die Lines und Trails der BIKE REPUBLIC SÖLDEN zum sportlichen Absprung ins Wochenende.

BIKE REPUBLIC SÖLDEN

• 5 Lifte für Biketransport

• 12 Shaped Lines (36 km)

• 1 8 Naturtrails (32 km)

• 13 EnduroStrecken (214 km)

• 1 9 MTB-Routen (560 km)

• 2 Pumptracks mit Skill Center

• 1 6,3 km längste Abfahrt

Söldens grandiose Trailvielfalt gibt’s für Tiroler:innen zu speziellen Tarifen.

Diesen Sommer gibt’s für Bikefans doppelt Grund, sich auf das Wochenende zu freuen. Jeden Freitag heißt es Office, Skripten und sonstige Pflichten eintauschen gegen einen Extra-Boost Adrenalin in der BIKE REPUBLIC SÖLDEN. Jener Bikenation, die das Ötztal in den letzten Jahren zum Placeto-be für bikebegeisterte Anfänger:innen und Könner:innen gemacht hat! Damit der Feierabend-Flow auf ausgewählten Strecken auch ja bis zum letzten Sonnenstrahl ausgekostet werden kann, dreht die erste Sektion der Gaislachkoglbahn an diesen Abenden ein paar Runden länger. Genau gesagt bis 19.15 Uhr bzw. 19.30 Uhr für die letzte Talfahrt. Coole Erfrischung und Stärkung zwischendurch verspricht das Restaurant FALCON an der Mittelstation der Gaislachkoglbahn, welches ebenfalls bis 19.30 Uhr geöffnet bleibt. Bis 20 Uhr stehen die Lines und Trails dann noch für

den finalen Downhillspaß des Tages offen. Das Angebot „After Work Flow“ gilt an allen Sommerfreitagen von 5. Juli bis 23. August 2024.

ATTRAKTIVE TIROLER TARIFE. Wer nach dem Feierabendkick erst richtig aufgewärmt ist, kann die Bikemontur gleich anlassen. Für Einheimische winken nämlich attraktive Tiroler Tarife, welche dazu einladen, den ganzen Sommer lang die BIKE REPUBLIC SÖLDEN zu rocken. Die Halbtageskarte ab 11.30 Uhr kostet 37,00 Euro für Erwachsene, 29,50 Euro für Jugendliche (2005–2009) und 20,50 Euro für Kinder (2010–2016). Die Tageskarte ist um schlanke 44,50 Euro (bzw. 35,50 und 24,50 Euro) zu haben und ermöglicht es, das riesige Bikeangebot samt kulinarischen Zwischenstopps voll auszukosten. Alle Tickets sind an den Kassen der Gaislachkoglbahn und Giggijochbahn

• 2.787 m höchster Startpunkt

• 5 Bergretter:innen für die Sicherheit

• B ikeverleih in den Sportshops vor Ort

erhältlich, für die Tiroler Tarife bitte eine Bestätigung des Hauptwohnsitzes (nicht älter als drei Monate) mitbringen.

ANREISE.

Von Innsbruck sind es knapp 80 km mit dem Pkw. Parkmöglichkeiten bei den Talstationen der Gaislachkogl- und Giggijochbahn (günstige Halbtages-/Tagestarife). Öffentlich per Bahn bis Ötztal-Bhf und Bus.

Alle Infos auf bikerepublic.soelden.com

Bergbahnen Sölden

Dorfstr. 115, 6450 Sölden

Tel.: 05254 508 0 bikerepublic.soelden.com

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
© PAVEL LOSEVSKY
An den Sommerfreitagen in der BIKE REPUBLIC SÖLDEN heißt es Biken, bis die Sonne bye-bye sagt. Trails, Lines, Bergbahnen und Einkehrziele: Alles da für Bikespaß von früh bis spät
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Bike until 20 Uhr vom 5.7. bis 23.8.

10 DINGE,

10. ÜBEREIFRIGE FUSSBALLFANS

Comeback der Ice Bucket Challenge Hitze und Regen gleichzeitig

8.

FERNHEILUNGEN UND MANIFESTIERUNGEN

1. Nordlichter verpassen

2.

VÖLLIG ÜBERFÜLLTE ÖFFIS

7.

9. Snus-Plagen auf den Straßen

6.

3.

5. BETONOASEN

4.

Wetterbedingte Kopfschmerzen

LATSCHERTE POMMES

© ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ JUNI
IN DIESEM
DIE DIE WELT
MONAT NICHT BRAUCHT
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des Monats

Neues, Wichtiges und Kurioses aus der Stadt (für das wir sonst keinen Platz haben)

Goldige Gelegenheit

Musiker:innen und Videograf:innen aufgepasst:

Das vom Innsbrucker Verein LoR. Legends of Rock initiierte Musikvideofestival Goldene Schindel kehrt 2024 zurück und sucht die besten, originellsten und bizarrsten Musikvideos des Jahres aus Tirol, Österreich und dem Rest der Welt – Genre, Sprache und Bekanntheit egal. Die Einreichfrist läuft von 13. Juni bis 15. Juli, die Preisverleihung findet im Oktober im Rahmen einer Galaveranstaltung statt. Alle Infos zur Einreichung und zum Festival gibt es hier:

www.goldeneschindel.at

OPEN CALL

Die Künstler:innen Vereinigung Tirol sucht bis 23. Juni Ausstellungsprojekte, Konzepte, künstlerische Interventionen und Portfolios zum für 2025 ausgewählten Jahresthema „Chronopolitische Erkundungen“. Bis zu fünf der Einreichungen werden finanziell gefördert und im Kunstpavillion und der Neuen Galerie umgesetzt. Alle Infos zur Ausschreibung gibt es hier:

www.kuveti.at/opencall2025/

© SHUTTERSTOCK.COM, DIE GOLDENE SCHINDEL
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Kaum sind die Wahlen in Innsbruck vorbei, geht es schon wieder in die Wahlkabine: Am 9. Juni ist Europawahl. Gewählt werden die 20 österreichischen Abgeordneten, die für die nächsten fünf Jahre Mitglieder des 720-köpfigen Europäischen Parlaments sind. Wahlberechtigt sind alle EU-Bürger:innen, die am Wahltag 16 Jahre oder älter sind, ihren Hauptwohnsitz in Innsbruck haben und in der Wählerevidenz eingetragen sind. Die 43 Wahllokale haben von 7.30 bis 16 Uhr geöffnet – Lichtbildausweis nicht vergessen!

spielt Fußball. Eu r opa wählt

Wer keinen Fußball mag, muss sich auf ein paar harte Wochen gefasst machen: Am 14. Juni startet die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. 24 Mannschaften – darunter auch Österreich –kämpfen um den Titel, der am 14. Juli beim Finale in Berlin vergeben wird. In Innsbruck findet das offizielle Public Viewing für bis zu 1.500 Personen erstmals am Sillpark-Vorplatz statt. Wer lieber in kleinerem Rahmen EM-Feeling erleben will, kann die Spiele unter anderem beim „Private Viewing im Turmstadion“ im Treibhaus, im mariatheresia, im SixtyTwenty, im Galway Bay und in der TnT Sports Bar schauen.

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FREIWILLIG HINTER GITTERN

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Gefängnisalltag: Wer arbeitet hinter verschlossenen Türen?

Fährt man die Völser Straße entlang, kommt man unweigerlich an einem von Mauern und Stacheldraht umgebenen Gebäude vorbei: der Justizanstalt Innsbruck. Wir haben einen Blick hinter die Kulissen geworfen und mit denen gesprochen, die freiwillig ins Gefängnis gehen.

Interview & Text

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Elisabeth de Koekkoek Fotos Franz Oss

Die JA Innsbruck

Die Justizanstalt Innsbruck ist ein landesgerichtliches Gefangenenhaus mit 476 Haftplätzen. Alle Straftäter:innen, die in Tirol ein Delikt begangen haben, kommen für die Untersuchungshaft in die JA Innsbruck. Ansonsten werden Freiheitsstrafen vollzogen, die in der Regel 18 Monate nicht überschreiten.

Die Justizwachebeamtin

Wenn man an Berufe im Gefängnis denkt, fallen den meisten Menschen zuerst die Justizwachebeamt:innen ein. Sie sorgen für Sicherheit innerhalb und außerhalb der Gefängnismauern, überwachen und betreuen die Häftlinge und leisten in enger Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen einen wichtigen Beitrag zur Resozialisierung und Reintegration. Maria Lair-Windisch erzählt von ihrer Arbeit.

terminen. Mittlerweile bin ich A bteilungskommandantin im Erstvollzug bei den männlichen Insassen.

Warum hast du dich für diesen Job entschieden? MARIA

LAIR-WINDISCH: Meine berufliche Laufbahn begann beim Bundesheer. Durch meine Schwester, die damals in der Justiz tätig war, wurde ich sozusagen „inspiriert“. Ich begann 2003 meine Ausbildung zur Justizwachebeamtin und war ab 2004 im allgemeinen Dienst tätig. Ich habe z. B. Ausführungen begleitet, etwa zu K linikbesuchen oder Gerichts-

Hast du es als Frau schwerer als deine männlichen Kollegen? Mein Grundsatz: Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück. Ich bin ehrlich und gerecht und nicht zum Richten da. Warum die Gefangenen hier sind, wissen sie selbst am besten. Es interessiert mich auch nicht. Unsere A bteilung ist eine der ruhigsten. Vielleicht liegt es daran, dass Frauen – ich habe auch eine weibliche Stellvertreterin – besser deeskalieren. Wir bleiben gelassener und haben weniger das Bedürfnis, uns zu profilieren. Am Anfang waren nicht alle dafür, dass Frauen in der Justiz arbeiten. Mittlerweile kommt es sogar vor, dass wir gerufen werden, wenn Konflikte zu eskalieren drohen. Das liegt einfach daran, dass sich manche Gefangene von Frauen leichter beruhigen lassen.

Auch wenn du nicht wissen willst, was die Häftlinge gemacht haben, manchmal erfährst du es doch. Wie gehst du damit um? Ich bin Mutter.

Natürlich ist es nicht einfach, wenn man weiß, dass ein Häftling Kinder missbraucht hat. Da hat man vielleicht auch das Bedürfnis, ihn schlechter zu behandeln. Aber, wie gesagt, das ist nicht mein Job. Ich bin nicht dazu da, jemanden zu bestrafen. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Gefangenen nach der Haft wieder irgendwie im Leben zurechtkommen.

Was ist für eine:n Justizwachebeamt:in ein absolutes No-Go? Sich auf romantische Beziehungen mit Häftlingen einzulassen. Es ist schon vorgekommen, dass sich ein:e Gefangene:r in uns verliebt hat. Wenn das passiert, melden wir das sofort und er wird versetzt. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen k ann, aber leider in manchen

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Der Draht nach draußen
6020

Gefängnissen immer wieder vorkommt, ist, dass sich Beamt:innen in Insass:innen verlieben. In manchen Fällen geht das dann so weit, dass sie zu Kompliz:innen werden und für ihre:n „Liebste:n“ schmuggeln.

Welche Charaktereigenschaften muss man für deinen Job mitbringen? Wie man bei uns in Tirol so schön sagt: Man muss eine „gstandene Persönlichkeit“ sein. Wenn man sich nicht scheut, mit dem sogenannten Rand der Gesellschaft zu arbeiten, ist es ein fair bezahlter und interessanter Job, den ich seit 20 Jahren gerne ausübe.

Hast du manchmal Angst? Nein, wenn ich Angst hätte, müsste ich mir einen anderen Job suchen. Natürlich gibt es manchmal prekäre Situationen oder Momente, in denen man sich unwohl fühlt, aber erstens darf man das nicht zeigen, und zweitens ist man nie auf sich allein gestellt. Wenn ich den Alarmknopf drücke, sind innerhalb von 30 Sekunden fünf Kolleg:innen zur Stelle.

Das Innsbrucker Gefängnis hat in der Bevölkerung den Ruf, ziemlich mild zu sein. Wie siehst du das? Es wird allgemein angenommen, dass die Justizanstalt Innsbruck nur ein kleines Gefängnis am Stadtrand sei, in dem lediglich die „Hendldiebe“ einsitzen. Aber im Vergleich zu anderen Gefängnissen in Österreich sind w ir ziemlich groß und haben den Ruf, eines der strengsten zu sein. Ich finde die Haftbedingungen weder zu hart noch zu weich. Die Hafträume sind zwar etwas veraltet und oft mit fünf Insass:innen belegt. Es würde unsere Arbeit erleich-

tern, wenn jede Zelle mit Dusche und Telefon ausgestattet wäre. Wenn jeden Tag 100 Leute duschen und 50 telefonieren wollen, ist das ein ziemlicher Aufwand. Wir bräuchten auch mehr Personal.

Danke für das Gespräch.

Die Sozialarbeiterin

Über mehr Personal würden sich auch die Kolleg:innen vom Sozialen Dienst freuen. Sie fungieren als Schnittstelle nach außen und stehen in Kontakt mit den Behörden und dem sozialen Umfeld der Insass:innen. Sozialarbeiterin Julia Wiesmüller arbeitet seit sieben Jahren in der JA Innsbruck und hat sich nach ihrem Studium bewusst für diese Arbeit entschieden. „Ich mag die ‚Zielgruppeʻ“, sagt sie. Eine ihrer Aufgaben ist die „Begrüßung“ der neuen Häftlinge. Die Anfangsphase ist eindeutig die zeitaufwendigste und anstrengendste. Für die meisten Gefangenen bedeutet sie vor allem eines: die totale Krise. „Wir haben die Aufgabe, mit jeder neuen Person ein Zugangsgespräch und eine freiwillige Soziala namnese zu führen: Weiß die Familie Bescheid? Gibt es Kin-

der, und wenn ja, wie werden sie versorgt? Dasselbe gilt für Haustiere. Was passiert mit der Wohnung?“ Während der Haft entscheiden die Gefangenen selbst, wie viel Kontakt sie mit den Sozialarbeiter:innen haben wollen. „Die Anliegen sind sehr unterschiedlich. Manche melden sich in einer akuten Krise, andere, weil sie einen Brief bekommen haben, den sie nicht verstehen“, erzählt Julia.

Die Psychologin

Wie hält man es aus, 23 Stunden am Tag in einer Zelle eingesperrt zu sein? Kaum Privatsphäre zu haben? Wie mit Traumata umgehen? Wie mit schrecklichen Schuldgefühlen? Das Gefängnis ist ein Ort, an dem professionelle psychologische Hilfe unverzichtbar ist. Und genau das ist der Job

Haftiert in Österreich

In Österreich gibt es derzeit 28 Justizanstalten mit insgesamt 4.164 Bediensteten. Die Zahl der Insass:innen beträgt derzeit 9.482 davon befinden sich 809 in psychiatrischen Krankenhäusern oder im elektronisch überwachten Hausarrest. 8.395 der Insass:innen sind in Justizanstalten untergebracht – das entspricht 103,31 % der Belegungsfähigkeit.

Stand 29. Mai 2024

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von Larissa de Koekkoek. Sie gehört zum psychologischen Dienst und ist für alle therapeutischen Belange zuständig. Dazu gehören die Leitung von Gruppensitzungen, Einzelgespräche, Kriseninterventionen und vieles mehr. Auf die Frage, was sie durch ihre Arbeit im Gefängnis gelernt habe, antwortet sie: „Es hat mir nur noch deutlicher gezeigt, dass die Welt nicht schwarz und weiß ist. Ein Sträfling ist nicht nur ein Delikt, sondern ein Mensch – ein Mensch vor und nach der Tat, mit einer Lebensgeschichte, die die Tat erklären, aber niemals rechtfertigen kann. Das Leben ist komplizierter, als man denkt.“

Der Seelsorger

Manche Insass:innen brauchen Unterstützung, die über die evidenzbasierte psychologi-

sche Hilfe hinausgeht. Dafür sind Seelsorger:innen zuständig, unter anderem der katholische Seelsorger Andreas Liebl – oder „der Pfaff“. „So nennen mich die Insass:innen“, lacht er und erinnert sich an einen Brief, den er erhalten hat: „Ich bitte höflichst um ein persönliches Gespräch mit dem P faffen.“

Ein Pfaff – also ein Pfarrer –ist Andreas eigentlich gar nicht. Nach seinem Theologiestudium wollte er an der Uni bleiben, doch dort wurde es ihm schnell zu langweilig. „Alle waren so brav und haben gemacht, was ich gesagt habe“, erzählt er. Dieses Problem hat er heute nicht mehr. Einerseits arbeitet er als Gefängnisseelsorger in der Justizanstalt Innsbruck, andererseits unterrichtet er an der Berufsschule. Man könnte meinen, dass es da keine Berührungspunkte gibt. Doch es kommt immer wieder vor, dass ehemalige Schüler:innen im Gefängnis landen, aber auch, dass ehemalige Häftlinge Schüler:innen werden.

G efangene haben ein Recht auf Seelsorge, und da natürlich nicht alle Insass:innen k atholisch sind, hat Andreas Kolleg:innen verschiedener Konfessionen. Ihm persönlich ist es egal, woran und ob ein:e Gefangene:r glaubt. Mit einem IS-Rückkehrer spricht er wie mit jedem und jeder anderen. „Meistens sind es sogar sehr respektvolle Menschen, mit denen man gut ins Gespräch kommen kann.“ Seine Aufgabe sieht er auch nicht darin, zu missionieren. „Ein Gespräch mit mir beruht auf Freiwilligkeit“, erzählt Andreas.

Seit zwölf Jahren ist er mit Leib und Seele Gefängnisseelsorger. Ob er das bis zur Rente machen will, weiß er nicht. „Wenn ich die Empathie verliere, wäre für mich der Zeitpunkt gekommen, aufzuhören.“

Neustart

Justizwachebeamt:innen, Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen, Seelsorger:innen und viele andere geben ihr Bestes, damit die Häftlinge die Zeit hinter Gittern so gut wie möglich nutzen und die Resozialisierung gelingt. Doch auch das Leben danach hält viele Stolpersteine bereit. Damit aus „nach der Haft“ nicht „vor der Haft“ wird, hilft der Verein NEUSTART. K ristin Henning, Leiterin von NEUSTART Tirol, erzählt: „Wesentliche Punkte, an denen w ir nach der Haftentlassung arbeiten, sind die Wohnversorgung und die Arbeitssuche bzw. Qualifizierung. Neben diesen existenzsichernden Bereichen versuchen wir, auch an anderen psychosozialen Risikofaktoren w ie Gewalt oder Sucht zu arbeiten.“ Um den Übergang von drinnen nach d raußen bestmöglich zu unterstützen, werde auch eng mit der Justizanstalt zusammengearbeitet.

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Wer auf dem Weg quer durch Innsbruck dem allzu menschlichen Bedürfnis eines Toilettengangs nachgehen will, muss in der Landeshauptstadt lange suchen. 6020 hat die Innsbrucker Toilettensituation genauer unter die Lupe genommen.

Text: Barbara Kluibenschädl, Illustration: Monika Cicho ń

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Das Fehlen einer ausreichenden

Anzahl öffentlicher Toiletten kann den Aufenthalt in der Öffentlichkeit für viele Personengruppen belastend oder gar unmöglich machen. Wenn Innsbruck allen Menschen eine echte Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglichen will, braucht es flächendeckend öffentliche Toiletten.

4 weitere öffentliche Toiletten sind in Innsbruck in Diskussion:

27. Waltherpark, 28. Grünzug Andechsstraße, 29. Freiraumprojekt Campagne, 30. Innpromenade Universität

Wie viele Toiletten gibt es?

Aktuell gibt es in Innsbruck 26 öffentliche Toiletten mit unterschiedlichen Betreiberstrukturen. Oder anders gesagt, auf 11.978 Einwohner:innen kommt eine Toilette. Im Vergleich dazu kommen im schweizerischen Luzern auf eine Toilette nur 2.073 Personen. Schlimmer geht es aber auch: Im deutschen Kassel kommt nur eine Toilette auf etwa 20.000 Einwohner:innen.

1. Spielplatz Kranebitten

2. Rapoldipark

3. Tivoli Skaterpark/Jugendzentrum

4. Innpromenade Reichenau

5. Innpromenade Olympisches Dorf

6. Pavillon

7. Franz-Greiter-Promenade – Löwenhaus

8. Innrain Busterminal

9. Vereinsheim Arzl

10. Markthalle

11. Friedhof Westfriedhof

12. Friedhof Ostfriedhof 1

13. Friedhof Ostfriedhof 2

14. Friedhof Hötting

15. Friedhof Mühlau

16. Friedhof Arzl

17. Friedhof Igls

18. Stubaitalbahnhof

19. Fennerareal

20. Stadtturm

21. Haus des Gastes

22. UG Rathausgalerien

23. Landesfriedhof Mariahilf

24. Parkplatz Tirol Panorama

25. Botanischer Garten

26. Hauptbahnhof

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GOOD TO K N WO

Am 19. 11. ist WeltToilettentag.

Wo sich in Innsbruck öffentliche

Toiletten befinden, ist zum Teil –so scheint es zumindest – gut gehütetes Insiderwissen. Lediglich ein PDF-Dokument auf der Website der Stadt führte bis vor Kurzem eine nicht aktualisierte Liste, die wohl eher selten praktische Anwendung fand. Auch Google Maps und Co liefern nur unzureichende Informationen. Manchmal liegt es aber nicht an der Auffindbarkeit, sondern es fehlen schlichtweg

Sind Toiletten (zu) teuer?

Die größte Hürde der Toilettenfrage ist neben Vandalismus und Instandhaltung die Finanzierung Eine öffentliche Toilette kostet in der Errichtung etwa 300.000 Euro, im Erhalt 30.000 Euro.

Die Frage: Muss eine Toilette wirtschaftlich sein oder darf sie einfach eine teure soziale Infrastruktur sein?

die Toilettenanlagen. Ein gutes Beispiel ist der Bereich des Westbahnhofs, wo es weit und breit keine öffentliche Toilette gibt. Die einzige Hoffnung wäre das WC im Bahnhofsgebäude, das aber seit einigen Jahren wegen gehäuften Vandalismus geschlossen bleibt. Laut ÖBB-Pressestelle ist es gemäß hauseigenem Regelwerk auch nicht verpflichtend, in diesem Bahnhof eine Toilettenanlage zu betreiben. Außerdem gäbe es in jedem Nahverkehrszug eine Toilette. Das ist faktisch zwar richtig, führt aber auch dazu, dass man bei äußerster Dringlichkeit Gefahr läuft, notgedrungen in die falsche Richtung zu fahren.

VERKNEIFEN NICHT MÖGLICH?

Das Aufschieben von Toilettenbesuchen ist aus medizinischer Sicht nicht nur nicht empfehlenswert, sondern für bestimmte Personengruppen gar nicht möglich. In Österreich ist jede achte Person von einer Form der Inkontinenz betroffen. Darüber hinaus leiden schätzungsweise 35.000 Frauen und Männer in Österreich a n chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcero-

sa, die häufige Toilettengänge nach sich ziehen. Schwangere müssen ebenfalls deutlich öfter als der Durchschnitt das Örtliche aufsuchen, wie auch Eltern mit Kindern, menstruierende Personen und generell Menschen über 60 Jahre, deren A nzahl in den nächsten Jahren deutlich ansteigen wird. Auch Freizeitsportler:innen, Tour ist:innen und Pendler:innen sind auf öffentliche Toilettenanlagen angewiesen.

Nutzung nur eingeschränkt möglich:

V iele der eingezeichneten Toiletten sind nur eingeschränkt inklusiv.

• Toiletten-Paywall: Eintritt für den Toilettenbesuch

• Ö ffnungszeiten: nur wenige Toiletten sind rund um die Uhr geöffnet

• Barrierefreiheit: nicht alle Toiletten sind für Personen mit Mobilitätseinschränkung geeignet

© SHUTTERSTOCK.COM
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Es tut sich was Der Toiletten-Masterplan Innsbruck: Als Reaktion auf vermehrte A nfragen an die Stadt Innsbruck haben mehrere städtische Ämter gemeinsam mit einem externen Planungsbüro eine Bestandsanalyse und einen Entwicklungsplan für die unzureichende Toiletteninfrastruktur in der Landeshauptstadt erarbeitet. Diesem stimmte der Stadtsenat im Februar einstimmig zu.

„Ziel des vorliegenden Maßnahmenplans ist es, (…) eine bessere Versorgung öffentlicher, barrierefreier und im besten Fall rund um die Uhr zugänglicher Toilettenanlagen im Stadtgebiet anzubieten.“

Auch ein digitaler Stadtplan mit allen öffentlichen Toiletten wurde auf der Website veröffentlicht.

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28.Juni 2024

Gewusst?

Die Gastgartenrichtlinie der Stadt Innsbruck vom 16. Jänner 2019 erlaubt die Benutzung von Toiletten in Gastronomiebetrieben mit Gastgärten für Einzelpersonen – unabhängig davon, ob sie Gäste sind oder nicht. Damit ist nahezu die gesamte Innenstadt mit benutzbaren Toiletten ausgestattet.

Nachfragen, statt einfach reinzuspazieren, schadet aber sicher trotzdem nicht.

Gratis Eintritt und alles rund um Wasser, Strom, Internet & Co.

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Internet & IT Wasser & Abwasser Abfall Bäder
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Freundlichkeit! Geheimwaffe:

Studentin RaeAnn schlägt sich in Innsbruck und Umgebung regelmäßig die Nächte um die Ohren. Nicht um zu feiern, sondern um Geld zu verdienen. Seit eineinhalb Jahren ist die Wahltirolerin aus den USA nämlich als Security-Lady im Einsatz und schöpft die Kraft aus ihrer Ruhe.

Text: Christiane Fasching, Fotos: Gerhard Berger

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„Ich glaube, dass ich als Frau sogar etwas mehr Respekt bekomme als meine männlichen Kollegen, obwohl die in der Regel ja größer und stärker sind als ich.“

In der Nacht sind alle Katzen grau. Dass manche davon auch ordentlich blau sein können und deshalb Gefahr laufen, rot zu sehen, ist für RaeAnn kein Geheimnis. „Der Cocktail aus zu viel Alkohol und einem übersteigerten Ego lässt Menschen auf ziemlich blöde Ideen kommen, die ihnen dann nur noch schwer auszureden sind“, erklärt die 26-jährige Studentin ganz nüchtern. Doch mit illuminierten Egoman:innen weiß die stattliche USAmerikanerin, die an der SoWi auf ihren Master in Organization Studies hinarbeitet, umzugehen. Seit Jänner 2023 steht sie nämlich nebenberuflich auf der Gehaltsliste des Innsbrucker Sicherheitsdiensts SPS West, der sein Personal aus einem Pool von knapp 100 Mitarbeiter:innen schöpft. RaeAnn ist dabei eine von wenigen: Nur knapp ein Zehntel der SPS-West-Crew ist weiblich.

Wie steht sie also in der SecurityBranche ihre Frau, ohne Angst haben zu müssen, eine aufs Maul zu bekommen?

„Ehrlich gesagt, glaube ich, dass ich als Frau sogar etwas mehr Respekt bekomme als meine männlichen Kollegen, obwohl die in der Regel ja größer und stärker sind als ich. Aber viel wichtiger als mein Geschlecht ist meine Ausstrahlung: Ich begegne den Menschen von vornherein mit ganz viel Freundlichkeit und Nettigkeit. Und bislang bin ich damit ganz gut gefahren“, sagt RaeAnn, die auf ihre Umgebung lieber mit offenen als mit verschränkten Armen zugeht. Diese Offenheit führt auch dazu, dass sie bei ihren Diensten häufiger ins Reden als ins Streiten kommt. „Je r uhiger ich bin, desto ruhiger werden die anderen“, lautet ihr Mantra. An ihrer gechillten Einstellung zu ihrem nicht ganz ungefährlichen Job will sie deshalb auch nichts ändern.

ALLES IM AUGE BEHALTEN.

Wer nun aber glaubt, dass RaeAnn prinzipiell eine ruhige Kugel schiebt, der täuscht sich gewaltig. Man muss nämlich schon aus härterem Holz geschnitzt sein, um bei Wind und Wetter stundenlang auf den Beinen zu sein und aufkeimende Auseinandersetzungen zu verhindern, bevor sie überhaupt entstehen. Sprich: Security-Arbeit ist zu einem großen Teil auch Kopfarbeit. Oder wie RaeAnn es in ihrer Muttersprache sagt: „I am constantly watching people and situations. That’s exhausting.“ Deshalb fällt sie nach einer langen Augen-auf-Nachtschicht dann trotz müder Beine auch nicht wie ein Stein ins Bett, sondern wälzt sich lange hin und her, um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten.

„Mein Hirn braucht da schon einiges an Zeit, um wieder runterzukommen“, verrät die aufmerksame Beobachterin, die nicht unbedarft ins Tiroler Sicherheitsgeschäft eingestiegen ist.

Die ersten 24 Jahre ihres Lebens verbrachte RaeAnn an der Westküste der USA in Washington State – also dort, wo sich die „Twilight“-Protagonist:innen Bella und Edward bis(s) zur Unsterblichkeit ineinander verliebten. Im Nachbarstaat Oregon arbeitete sie dann im Organisati-

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onsbereich eines Profifußballvereins mit und kam dabei über Umwege mit dem Security-Business in Berührung. Im Fußballstadion der Portland Timbers gingen in spielfreien Zeiten nämlich auch Events wie Bälle, Hochzeiten und Abschlussfeierlichkeiten über die Bühne. Die intensive Zusammenarbeit mit Security-Agenturen war also unerlässlich, die dabei gelernten Erfahrungen hält RaeAnn nach wie vor für unbezahlbar. In den Sicherheitsbereich hineingeschnuppert hatte die Mittzwanzigerin aber schon zuvor auf ihrem damaligen Uni-Campus, wo sie sich als Security-Lady ein paar Dollar dazuverdiente und erkannte, dass ihr dieser Job ganz gut liegt. A ber wie kam es dazu, dass es sie von der Küste des Pazifischen Ozeans in die Tiroler Bergwelt verschlagen hat? Knapp 9.000 Flugkilometer zwischen alter und neuer Heimat sind ja kein Katzensprung.

LOVE WAS ALL AROUND.

Mit einem Lächeln auf den Lippen rückt RaeAnn mit der Sprache raus. „Während Corona hab ich über Tinder jemanden aus Tirol kennengelernt: Die ersten Dates waren noch virtuell, aber dann wollten wir uns halt auch face to face treffen. Da hat es gleich so richtig gefunkt. And well: Here I am“, rollt sie ihre Lovestory auf, die bis heute hält und für die Ewigkeit ausgelegt ist. Mit Leonie, dem Tinder-Schwarm von einst, ist RaeAnn mittlerweile verheiratet. Wie zum nicht verlangten Beweis dafür nestelt die Neo-Tirolerin, die mit ihrer Frau seit knapp zwei Jahren in Hall lebt, mit Herzerln in den Augen an ihrem Ehering herum. Hat sie es eigentlich jemals bereut, das Land der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten gegen das Land der doch recht schroffen Berge samt ähnlich gestrickter Bewohner:innen zu tauschen? RaeAnn schüttelt den Kopf. „Ich liebe es, hier zu leben. Und habe von Anfang an das Gefühl gehabt, dass die Leute hier auf einen zugehen und auch aufeinander schauen. Nur an eines hab ich mich echt gewöhnen müssen: Bei euch ist alles viel slower als in den USA. Mittler-

weile schätze ich das aber“, resümiert sie ihre bisherige Zeit auf Tiroler Boden, den sie bis auf Weiteres leider auf Krücken zu bewältigen hat. What happened? Sagen wir es mal so: Blöd gelaufen bzw. blöd gesprungen. Die begeisterte Basketballspielerin ist beim Körbewerfen falsch aufgekommen. Jetzt bockt das Knie, weshalb der Security-Job vorerst mal auf Eis gelegt werden muss. Ruhe hin, Freundlichkeit her: Man muss schon mit zwei gesunden Beinen auf dem Boden stehen, um in diesem Metier ernst genommen zu werden.

KE INE FUN-POLICE.

Wobei: Ganz grobe Ernstfälle hat RaeAnn bei ihren Einsätzen in und um Innsbruck fast noch nie erlebt. Erst zweimal liefen Abende so aus dem Ruder, dass die Polizei verständigt werden musste. Da wie dort hatten sich die Beteiligten derartig ins Nirwana getschechert, dass nicht mehr mit ihnen zu reden war und alle Versuche, ihnen Grenzen aufzuzeigen, ins Leere liefen. Neugierig gefragt: Dominieren bei solchen Ausnahmesituationen eher Männer oder Frauen? „Ich will ja nicht auf Stereotypen herumreiten: Aber in der Regel sind es

schon Männer, die für grobe Konflikte sorgen und aggressiv auftreten“, sagt RaeAnn, die froh ist, dass ungute Momente nur alle heiligen Zeiten vorkommen. Woran liegt das? „Ich finde, dass SPS West da einen super Job macht. Bei schwierigeren Aufträgen sind wir immer zu zweit im Einsatz und können uns notfalls mit unserem Buddy absprechen. Das hilft total“, erzählt der personifizierte Ruhepol. Dass der Sicherheitsdienst auch regelmäßig Fortbildungen anbietet und seiner Crew den Besuch von Kampfsportkursen wie Krav Maga oder Kickboxen ermöglicht, schätzt sie extrem. Allein die Gewissheit, dass man sich zur Not auch körperlich zur Wehr setzen könnte, sorge nämlich schon für einen beruhigenden Sicherheitspanzer. Der wiederum mache jenes unaufgeregte Auftreten möglich, das RaeAnn so w ichtig ist. Denn eines will sie auf keinen Fall sein. „Nichts liegt mir ferner, als die Fun-Police zu spielen. Ich will niemandem einfach so den Abend versauen, sondern freue mich, wenn die Leute Spaß haben. Aber sie müssen mich halt auch meinen Job machen lassen: Dann sind beide Seiten happy.“

„Nichts liegt mir ferner, als die Fun-Police zu spielen. Ich will niemandem einfach so den Abend versauen, sondern freue mich, wenn die Leute Spaß haben.“
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HEY INNSBRUCK, schau dir das mal an!

Stadt der

15 Minuten

Bäcker, Lebensmittelladen, Postfiliale, Kindergarten, Ärztin, Apotheke oder Park – wenn es nach der Bürgermeisterin Anne Hidalgo geht, sollen all diese Angebote und mehr in Paris über kurz oder lang für jede Bürgerin und jeden Bürger innerhalb von 15 Minuten zu erreichen sein.

Paris

Die französische Hauptstadt mit 2,161 Millionen Einwohner:innen (Stand 2019) und einer Fläche von 105,4 km² ist nicht nur eine der bedeutendsten Großstädte Europas, sie zählt auch zu den führenden Zentren für Kunst, Mode, Gastronomie und Kultur weltweit. Das Stadtbild ist geprägt von der Architektur des 19. Jahrhunderts sowie von breiten Boulevards und der Seine.

Und das keineswegs mit dem eigenen Pkw. In einer der am dichtesten besiedelten Städte der Welt leben bereits jetzt über zwei Millionen Menschen –wenn man die Banlieue dazuzählt, sind es zwölf Millionen, von denen rund vier Millionen jeden Tag nach Paris pendeln. Gut 60 Prozent davon mit dem Auto. Das mündet zu den Stoßzeiten unweigerlich in endlose Blechlawinen, die die Straßen der Stadt verstopfen, den Stresslevel von Autolenker:innen, Fahrradfahrer:innen und Passant:innen in ungeahnte Höhen schrauben und on top

eine schlechte Luftqualität und hohe Feinstaubbelastung mit sich bringen. Um dem entgegenzuwirken, ließ Hidalgo das Seine-Ufer für Autos sperren und forcierte im Gegenzug den Ausbau von Fahrradwegen. Innerstädtische Parkplätze mussten Grünflächen, Spielplätzen, Bäumen und Zonen für den nicht motorisierten Verkehr weichen. Das Konzept scheint aufzugehen –zumindest im Zentrum von Paris: Einheimische und Gäste können entspannt am Fluss flanieren und dabei tief durchatmen, ohne direkt von allen Seiten angehupt zu werden. Das

© SHUTTERSTOCK.COM
WAS WIR VON AN DEREN STÄDTEN LE R N EN KÖNNEN S E RIE
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Text Linda Pezzei

Die 15-Minuten-Stadt

Die Idee dazu stammt von Carlos Moreno, einem Urbanisten und Professor an der Pariser Universität Paris I. Sein Konzept sieht eine dezentralisierte Stadtorganisation vor, sodass alle Einwohner:innen innerhalb von 15 Minuten alles erreichen können, was es im Alltag zum Leben braucht – am besten zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Notfall mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das erhoffte Ergebnis: weniger Autos, eine bessere Luft- und Lebensqualität sowie mehr Freizeit.

Problem bleiben die Vororte, die noch nicht ausreichend an die Metro angebunden sind, sodass die abendlichen Rückstaus momentan lange sein können, während morgens stadteinwärts an anderer Stelle neue Staus entstehen. Dennoch: Nach einer positiv ausgefallenen Bürgerbefragung in Paris wurden die Parkgebühren für schwere Stadtgeländewagen für Besucher:innen im Zentrum verdreifacht. Damit müssen die Halter:innen von SUVs nun für sechs Stunden Parken in der Innenstadt von Paris bis zu 225 Euro berappen.

WANDEL UMFASSEND DENKEN.

Damit die Umsetzung der 15-Minuten-Stadt nachhaltig und auf allen Ebenen funktionieren kann, braucht es einen multidisziplinären Ansatz, bei dem Verkehrs- und Stadtplanung sowie Politik an einem Strang ziehen. Nur so können gut gestaltete öffentliche Räume, fußgängerfreundliche Straßen und eine durchmischte Nutzung entstehen. Im Sinne der Idee der „Smart City“ – als

Einwohner:innendichte

Paris 20.200 EW/km2 Innsbruck 1.200 EW/km2

Wo früher lange Autoschlangen den Zugang z um Fluss verwehrten, finden heute die B ürger:innen von Paris einen Ort der Erholung und für Freizeitaktivitäten mitten im Zentrum.

Vorreiter wären hier New York, Amsterdam oder Barcelona zu nennen – spielen dabei auch die Technologisierung, die Möglichkeit des mobilen Arbeitens sowie das Prinzip der „Sharing Economy“, eines sozioökonomischen Systems zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen, eine tragende Rolle.

In Paris hat das Büro von Bürgermeisterin Hidalgo im Zuge der ersten Welle der Covid19-Lockdowns im Jahr 2020 die Chance erkannt, den ersten Schritt hin zu einer 15-MinutenStadt zu wagen. Der ehrgeizige und wegweisende Plan umfasste temporäre Radwege und Straßensperrungen, um mehr Raum für soziale Distanz zu schaffen. Heute verfügt die Stadt über mehr als 1.000 Kilometer Radwege, einschließlich separater Radspuren, bemalter Wege und umgebauter Busspuren, die nun auf zwei Rädern befahren werden. Um die Bewohner:innen der Hauptstadt Frankreichs einzubinden, hat die Stadt außerdem in allen Bezirken die Möglichkeit geschaffen, sich an der Planung von Begrünungen, Stadtmöblierungen und Verbesserungen der Mikromobilität zu beteiligen. Denn beim Konzept der Stadt der 15 Minuten geht es letztlich weniger um eine reine Reform der Verkehrspolitik von oben, sondern vielmehr um ein Umdenken jedes und jeder Einzelnen im Sinne einer lebenswerteren Stadt von morgen.

WAS INNSBRUCK LERNEN KANN

Smart Cities denken Urbanität, Verkehr und Nachbarschaft neu. Paris übernimmt hier durchaus eine Vorreiterrolle – das Beispiel zeigt aber auch, dass eine solche Kehrtwende nicht radikal und über die Köpfe der Bürger:innen hinweg vonstattengehen kann.

Auch der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel über die Stadtgrenzen hinaus steht im Sinne des Gelingens eines solchen Vorhabens mit an erster Stelle.

DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES V VT ERMÖGLICHT.

Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft gibt es viele. Die Serie „Hey Innsbruck, schau dir das mal an“ widmet sich Best-PracticeBeispielen aus aller Welt und zeigt, was andere Städte für eine nachhaltige Zukunft tun.

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IVB News

Drei Seiten Mobilität

Verlängerung der 6er-Linie

Die sogenannte „Waldbahn“ wird Mitte Juni erweitert und fährt bis zum Claudiaplatz. Die IVB laden alle Fahrgäste ein, gebührend mitzufeiern.

Gut stolze 124 Jahre ist die Linie 6 bereits in Betrieb. Ihre Route führt von Bergisel nach Igls. Ab 14.06.2024 wird die 6er, liebevoll auch „Waldbahn“ genannt, verlängert und fährt einmal pro Stunde nicht mehr nur bis Bergisel, sondern weiter bis zum Claudiaplatz.

Mit der neuen Durchbindung in die Innenstadt gelangen die Fahrgäste somit in nur 40 Minuten von Igls durch Innsbruck an den Fuß der Nordkette. Am 15.06.2024 findet im Zuge dessen eine offizielle Eröffnungsfeier statt. Fahrgäste kommen an diesem Tag in den Genuss einer freien Fahrt auf dieser Strecke – eine perfekte Gelegenheit für einen Ausflug mit der ganzen Familie. Innsbrucker Innen entdecken so nicht nur die neu eröffnete Bahnstrecke der Waldbahn, sondern auch die vielen tollen Ausflugsziele entlang der Linie 6.

Feierliches Programm

Die kleinen Gäste dürfen sich an diesem Tag auf eine kleine Überraschung freuen. Außerdem wird es nach der offiziellen Eröffnungszeremonie mit VertreterInnen der Politik an der Haltestelle Bergisel zwei Fahrten mit der historischen Bahn geben. Alle Infos zu den Uhrzeiten sind unter www.ivb.at erhältlich.

Gewinnspiel

Die IVB verlosen im Rahmen der Feierlichkeiten eine Sonderfahrt mit einem historischen Fahrzeug auf der Linie 6. Einfach schreiben, mit wem Sie gerne die Sonderfahrt erleben möchten, und bis spätestens 28.06.2024 per Mail an verlosung@ivb.at schicken. Der/die GewinnerIn wird am 01.07.2024 gezogen und schriftlich verständigt.

Entgeltliche Einschaltung

KletterSpektakel

Im Kletterzentrum Innsbruck warten im Juni sportliche Kletter-Wettkämpfe. Eindrucksvolle

Performances und gute Stimmung sind garantiert.

Unter dem Motto „Climbing is coming home“ präsentiert sich Innsbruck beim IFSC Climbing Worldcup vom 24. bis 30.06.2024 erneut als Schauplatz nationaler wie internationaler Kletterkünste – nur wenige Wochen vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris.

An insgesamt sieben Tagen stehen die Weltcup-Bewerbe Bouldern, Lead und Paraclimbing sowie ein Speed-Europacup auf dem dicht gedrängten Programm. Mehr als 400 AthletInnen aus über 40 Nationen werden erwartet. Mit dabei sind auch die heimischen Kletter-Asse Jakob Schubert, Jessica Pilz und Angelino Zeller.

Tickets für die Abendveranstaltungen vom 27. bis 30.06.2024 sind bereits erhältlich unter www.climbingworldcup.com/tickets

Hinweis

Die Tickets sind zugleich gültiger Fahrschein für alle IVB-Linien in der Kernzone Innsbruck und der Linie 540. Zusätzlich verlosen die IVB pro Abendveranstaltung 2 Gratis-Tickets. Einfach ein Mail mit dem Kennwort „Kletterweltcup“ und dem Wunschtermin an verlosung@ivb.at schicken, Teilnahmeschluss ist am 17.06.2024.

Rollendes Vergnügen

Im Juni und Juli zieht der Happy Nightskate wieder jeden Mittwoch durch Innsbruck und verspricht Spaß und Bewegung!

Auch heuer wartet wieder ein abendliches Vergnügen in der Innenstadt: der Happy Nightskate. Los geht es am Mittwoch 05.06.2024. Egal ob auf Inlineskates, Rollschuhen oder mit dem Skateboard: Laue Sommernächte laden ein, auf der rund 17 Kilometer langen Strecke zu skaten – inklusive Musik und toller Stimmung.

Treffpunkt ist jeden Mittwoch ab 19:00 Uhr beim Happy Fitness Parkplatz am Mitterweg zur Warm Up Party. Interessierte erhalten die Startnummer, K2 Leihskates und können an einem kostenlosen Workshop teilnehmen. Um 20:00 Uhr beginnt dann der eigentliche Rollerspaß. Tolle Gewinnspiele sind auch wieder vorbereitet. Auf alle, die dem jeweiligen Motto entsprechend gekleidet sind, wartet eine Überraschung. Alle Infos finden sich unter www.happynightskate.at

Anreise mit den IVB

Wer den Happy Nightskate mit den Öffis erreichen will, kann mit den Linien R und T bis zur Haltestelle Mitterweg Unterführung fahren und ist direkt beim Startgelände.

ivb.at

MCI Sustainability Week 2024

Bei der MCI Sustainability Week von 3. bis 8. Juni wird durch verschiedene Veranstaltungen das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln geschärft.

Die MCI Sustainability Week ist eine Initiative, die vom MCI PRME/ SDG Team und dem MCI Center for Responsible Management & Social Impact in enger Zusammenarbeit mit MCI-Studierenden organisiert wird. Hauptziel ist es, das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu schärfen, zu zeigen, dass jede/r von uns die Möglichkeit hat, mit kleinen alltäglichen Veränderungen zu einer besseren Zukunft beizutragen, und Menschen zusammenzubringen, um Ideen für weitere Initiativen zu entwickeln.

Die MCI Sustainability Week ist mit unterhaltsamen und lehrreichen Veranstaltungen gefüllt, die Studierende und andere Gruppen dazu inspirieren und anregen sollen, sich der Nachhaltigkeitsbewegung am MCI | Der Unternehmerischen Hochschule® anzuschließen.

Mehr Infos & Anmeldung unter www.mci4me.at/de/sustainability-week

WIFI-Kurse

2024/2025

Lernen ist bekanntlich der Schlüssel zum Erfolg. Bleib neugierig und entdecke das neue WIFI Kursprogramm 2024/2025.

Über 4.000 Aus- und Weiterbildungsangebote sichern dir schon heute deinen privaten und beruflichen Erfolg von morgen. Von Akademischen Ausbildungen über Management und Unternehmensführung bis hin zu Tourismus – im neuen WIFI Kursp rogramm 2024/2025 findest du alles auf einen Blick.

Du willst endlich künstliche Intelligenz sinnvoll nutzen? Du möchtest nachhaltige Strategien für den Arbeitsalltag kennenlernen? Oder allgemein deine beruflichen und persönlichen Skills optimieren? Dieses Wissen und noch viel mehr findest du im brandneuen WIFI Kursprogramm. Schau rein, es lohnt sich.

Wenn du neugierig geworden bist, dann blättere jetzt im OnlineKursbuch unter www.tirol.wifi.at/blaettern. So kommt deine Karriere garantiert in Schwung.

Hinweis

Mit den beiden IVB-Linien C und M bis zur Haltestelle „Innrain/Campus WIFI“ lässt es sich bequem zum WIFI Tirol anreisen.

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TA RGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck / T +43

/ marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: IVB/Berger, Austria Climbing/Andreas Aufschnaiter, Wolfi Lochmann Photography, MCI, WIFI Tirol

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Entgeltliche Einschaltung
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ESSEN & TRINKEN

6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

DÜRFEN

DIE DAS?

Die frisch eröffnete Brasserei am Franziskanerplatz setzt Ausrufezeichen: Für Aufsehen unter den Gästen sorgt vor allem der (don't call it burger) Parisienne Gourmand – ein Croissant mit Rinderfilet-P atty. Anfängliche Skepsis weicht bei den meisten der Erkenntnis, dass er „volle geil“ sein soll.

ZUM ESSEN

IN DEN KELLER GEHEN

So leid es einem getan hat, dass Tasties aus dem Untergeschoß vom Kaufhaus Tyrol ausziehen musste , so sehr freut es, was da unten gerade passiert: Seit einigen Wochen finden sich dort drei P op-up-Stände . Einer davon gehört Momoness (eh schon wissen), Nummer zwei heißt Feldschafft, ist von Montag bis Mittwoch dort zu finden und bietet lokale, nachhaltige Kost, die sich sehen und wirklich schmecken lassen kann (den Knödeltag am Mittwoch haben wir zumindest ausprobiert und

für gut befunden). Feldschafft soll bis Ende Juli bleiben. Dann ist da auch noch TFUC mit seinen wirklich hervorragenden Roastbeef-, aber auch vegetarischen Sandwiches

Im Untergeschoß des KHT passiert gerade ziemlich viel.

© 6020A RCHIV, BRASSEREI, GREEN FLAMINGO, FRANZ OSS (2)
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Gutes gesellt sich zum Guten. Aber ob das zusammenpasst?

Die meisten sagen, ja.

Die Brasserei möchte samstags, sonntags und feiertags Brunch bis 15 Uhr unter dem Titel „Eggstratime“ anbieten.

EIN SOFTER ABSCHIED

Lange Zeit die einzige (oder zumindest erste) Adresse der Stadt, wenn es um veganes Essen ging, verabschiedet sich das Green Flamingo Mitte Juni aus Innsbruck . Doch bald soll es aus der veganen Ecke Neuigkeiten geben: Ein Teil der Crew soll bereits Pläne für etwas Neues schmieden.

Es passiert

DIE PLANSCHBAR

LEBT

An den Gerüchten, dass es um das kultige Lokal unter den Bögen schlecht bestellt ist und es daher demnächst schließen muss, ist laut Betreiber Heval Özkan nicht nur nichts dran, sondern das genaue Gegenteil der Fall: Der ebenfalls zum gemieteten Lokal gehörende Nachbarbogen soll demnächst umgebaut und nicht nur wie bisher als L agerraum genutzt werden. Was dort aber entstehen soll, will der Gastronom noch nicht verraten – erst Ende Sommer dürfe man dann mehr erfahren .

Der vegane Platzhirsch am Fürstenweg bläst Mitte Juni zum Zapfenstreich.
einer Schließung könne aber nicht die Rede sein.
zwar was bei der Planschbar –von
By e -ByeB y e
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Rund, flach, aber anders

Obwohl es Innsbrucks x-te Pizzeria ist, weiß Tony’s , sich hervorzutun.

Wer eine „ Tonnara “ bestellt, wird vorgewarnt, dass man keine „normale“ Pizza bekommt – ein Risiko, das man eingehen sollte.

Dass man sich in Innsbruck keine Sorgen über einen Engpass an italienischer Kost machen muss, ist bekannt. Nichtsdestotrotz mischt mit Tony’s seit 2023 ein weiterer Player in der hiesigen Pizzaszene mit. Anders als der Name impliziert, erwartet Gäste in der Maximilianstraße 9 gegenüber der alten Post aber k eine Mafioso-Kaschemme im Sopranos-Stil. Tony’s gibt sich als „Pizzeria Contemporanea“, eine „zeitgenössische Pizzeria“, bewusst minimalistisch mit viel Holz und Leder eingerichtet.

NEU GEDACHT.

Auf der Karte finden sich zwar auch reguläre Pizzen.

Die üblichen Verdächtigen

Hinter Tony’s stecken mit Federico und Francesco Compagnino zwei alte Bekannte: D ie kalabrischen Brüder beweisen seit einer Weile mit Due Sicilie und mit A Casa gastronomisches Können. Ein Abklatsch ist d as Tony’s aber nicht.

Als „contemporanea“ präsentiert sich aber zum Beispiel die „Tonnara“, die sich mit 17 (klein) beziehungsweise 22 (groß) Euro zu Buche schlägt. Sie folgt im Aufbau zwar dem PizzaGrundprinzip. Damit haben sich die Gemeinsamkeiten aber schon: Der VollkornBoden erinnert an flaumiges Sauerteigbrot. Als Belag dienen Frischkäse, karamellisierte Zwiebeln, Tomaten, angebratener Thunfisch mit Sesamkruste und – man urteile nicht, ohne es probiert zu haben – tupfenweise Himbeersauce. Diese K ombination garantiert ein überraschend bis verwirrendes Geschmackserlebnis im allerbesten Sinne . Als Vorspeise haben wir uns

für Thunfischtatar mit Mango um 18 Euro entschieden, das mit Blumen- und Beeren-Dekor ebenso SüßlichFruchtiges mit Fleischigem verbindet. Einziges Manko: Es wird unmariniert serviert. Ein Drama ist das nicht, denn neben Balsamico und Olivenöl gibt es am Tisch drei hauseigene Öle mit Basilikum, Zitronen und Chilis.

G UT PORTIONIERT.

Klassischer, aber ebenso hervorragend empfehlen sich erst die Burrata für angemessene 13 Euro und dann die Goldbrassenfilets. Nahezu grätenfrei, mit Tomaten, Kapern, Oliven, Zwiebeln und Pinienkernen zubereitet, lohnen sich die 22 Euro auch für alle, die bei Fisch heikel sind. Der Salat dazu kommt ebenso ohne Marinade, was lästig ist, da das Anmachen in der kleinen Schüssel nur bedingt gelingt.

W EIN, WASSER, ZUCKER. Die Weinkarte fällt dagegen etwas mager aus. Zwei oder drei mehr hätten nicht geschadet. Die Preise sind

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dafür mit 5 Euro beziehungsweise 5,50 Euro für ein Achtel fair. Und inzwischen alles andere als selbstverständlich: Wasser gibt es gratis. An den Desserts haben sich bei unserem Test die Geister geschieden. Das Tiramisu ist ungewöhnlich cremig, mit wenig Süße und starkem Kaffeegeschmack. Der Zuckerschock, den man mit dem Klassiker verbindet, bleibt aus. Was ihm jedoch an Süße fehlt, das schlägt bei den Cannoli mit voller Härte zu: Sie sollte nur bestellen, wer es richtig durchgezuckert mag.

VOLLES HAUS.

Davon sollte man sich aber nicht abhalten lassen. Denn nach Vorspeise und Pizza wird niemand hungrig nach Hause gehen. Allerdings empfiehlt sich eine Reservierung, auch wenn Google behauptet, dass das nicht möglich sei. Denn Tony’s füllt sich schnell und verlangt den überaus freundlichen und bemühten, aber sehr gefragten Bedienungen Beinarbeit ab . Gerade zu Stoßzeiten muss man etwas warten.

gespritzt naturtrüb

mindestens 65 % Apfel-Direktsaft

Wasser aus den Tiroler Alpen

ohne Zusatz von Zucker, Aromen, Säuerungs- oder Konservierungsmittel

weitere Sorten und Infos unter: www.midis.tirol

Sorgfältig hergestellt von Bräuweg 1, 6280 Zell am Ziller

Fruchtig und fleischig: Thunfisch und Mango vertragen sich. Zuckerkoma zum Dessert: Bei den Cannoli wird es ernst. Holz, Leder und keine Schnörkel
apfelsaft

Bio-Grill& Bratkäse

ÜBERZEUGENDE PERFORMANCE

Das Brahms im Haus der Musik ist auch ohne Konzert- oder Theaterticket einen Besuch wert.

IJetzt neu! Fleischloser Grillgenuss aus dem Tiroler Unterland. Natürlich aus Bio-Heumilch.

Exklusiv erhältlich bei

m eleganten Ambiente lässt es sich vor einem Theaterbesuch oder auch einfach so wirklich gut essen und trinken. Der Schwerpunkt liegt auf gutbürgerlicher Küche, besonders bei den Vorspeisen wird aber auch über den kulinarischen Tellerrand hinausgeblickt: Zum klassischen Beef Tatar (19 ,80 Euro) gesellen sich zum Beispiel Falafel (11,30 Euro) oder auch Gemüse Dim-Sum (14,80 Euro), die schon alleine wegen des süß-säuerlichen, leicht scharfen Beilagenkrauts die Bestellung wert sind. Auch das würzige Lachstatar mit Avocado und knusprigem Papadam (16,80 Euro) schmeckt ausgezeichnet.

MEHR MUT.

Bei den Hauptspeisen geht das Brahms mit Klassikern

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biovomberg.at 10689768
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Fleischliebhaber:innen kommen im Brahms mit fein zubereiteten Speisen wie den stundenlang zart geschmorten Rinderwangen voll auf ihre Kosten.

Im Brahms gibt es übrigens auch wechselnde Mittagsmenüs sowie eine Nachmittagskarte mit Snacks und kleinen speisen.

wie Wiener Schnitzel (24,80 Euro) und Rostbraten (31,80 Euro) auf Nummer sicher. Sowohl die geschmorten Rinderwangen (27,60 Euro) als auch das Spargelrisotto (16,60 Euro) überzeugen mit perfekter Konsistenz, balanciertem Geschmack und schöner Anrichtung, wir hätten uns aber ein, zwei kreativere vegetarische Optionen gewünscht: K asspatzln und Schlutzkrapfen wirken uninspiriert, da ginge mehr. Dafür sind die Desserts kreative Geschmackserlebnisse: Sowohl der sommerlich-leichten Erdbeer Pavlova (13,90 Euro) als auch der köstlichen Variation von dunkler und heller Schok olade (13,90 Euro) merkt man an, dass sich hier jemand Gedanken gemacht hat und auch ein optisches Highlight kreieren wollte. Ganz günstig ist der Genuss nicht, die Preise sind für die Qualität der

Speisen und die Größe der Portionen aber absolut in Ordnung. Der Service ist übrigens ausgezeichnet: präsent, flott und aufmerksam, aber nie aufdringlich – man fühlt sich bis zum Schluss in guten Händen.

Dein Tipp für

&

FAMILY

FRIENDS

Mariahilfstraße 26 6020 Innsbruck dasgruenehaus.at
Gute Kombination: Zum cremigen Risotto gibt es knusprige Parmesanchips. Das Lachstatar begeistert mit Qualität und Frische.
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Highlight zum Schluss: Die Schokovariation mit Mousse, Eis, Parfait und noch warmem Brownie

Ab auf den Grill

Köstliche Fusion gefällig? MundArt vereinigt herzhaften Grillkäse mit zarten Champignons –perfekt für Grillabende oder als Vorspeise.

SERIE

Gefüllte Champignons

Zutaten: Zubereitung:

•300–450 g braune

Champignons

• 400 g Grillkäse

• 3–4 Frühlingszwiebeln

• frische Kräuter (Petersilie, Pfefferminze, Zitronenthymian)

• Pfeffer

• Salz

• Olivenöl

• etwas Knoblauch

• 1 Granatapfel

Die Stiele aus den Champignons schneiden, Schnittstelle wegschneiden, mit einem möglichst scharfen Löffel die Champignonköpfe aushöhlen und zur Seite stellen. Fruchtfleisch und Stiele klein schneiden. Frühlingszwiebeln in feine Ringe und den Knoblauch klein würfelig schneiden. Zwiebeln in etwas Olivenöl in einer Pfanne anbraten, Champignonfleisch und Knoblauch hinzugeben, kurz anrösten und mit Pfeffer und Salz würzen. Den Grillkäse in kleine Würfel schneiden und mit der erkalteten Champignonmasse vermengen. Einen Teil der frisch gehackten Kräuter hinzugeben. Die Champignonköpfe mit ein wenig Olivenöl außen und innen bepinseln und mit dem Champignon-Käse-Gemisch füllen. Auf dem heißen Grill 5 bis 10 Minuten grillen, mit frischen Kräutern bestreuen und mit ein paar Granatapfelkernen servieren.

Grillkäse

Wer glaubt, dass diese leckere, vegetarische Alternative eine Idee der zeitgenössischen Küche ist, der irrt. Schon in den Küchen der alten Ägypter wurde ein Vorläufer des bekannten Halloumi verkocht. Während herkömmliche Käsesorten beim Grillen oder Braten sofort zerfließen, behält spezieller Grillkäse seine Form auch bei höheren Temperaturen. Man kann ihn in der Pfanne braten oder auf den heißen Grillrost legen, ohne dass der Käse schmilzt.

Nicht wundern: Grillkäse kann quietschen. Bei der Käseherstellung verändert sich nämlich seine Eiweißstruktur und er verhärtet, so entsteht eine leicht gummiartige Konsistenz, die beim Kauen ein Geräusch erzeugen kann.

6020 und SPAR verlosen

EINE SPARGUTSCHEINKARTE IM WERT VON 50 EURO

Kennwort: „MundArt“ Einsendeschluss: 30. Juni 2024 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse

Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

MUNDART
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Regional: Den Saibling bezieht Familie Oberhofer aus dem Oberland.

Der Reschenhof in Mils (Bundesstraße 7) ist 365 Tage im Jahr geöffnet und bietet von 11 bis 23 Uhr durchgehend warme Küche.

Ein Haus für alle Fälle

Von der urigen Stube bis zum multifunktionalen Seminarraum, von der hauseigenen Pizzeria bis zur Edeldestillerie – der Reschenhof in Mils ist definitiv kein reines Tourismusdomizil. Der Familienbetrieb hat auch für Einheimische einiges zu bieten.

Text: Wiebke Hammling, Fotos: Franz Oss

AIn der hauseigenen

Destillerie werden

50 verschiedene Schnäpse gebrannt.

werden immer beliebter. Dafür haben wir in unserem Garten einen besonderen Platz geschaffen“, ergänzt Martina Oberhofer, die gemeinsam mit ihrem Mann den Betrieb leitet.

REGIONAL SAISONAL.

ls Günter Oberhofer 2001 den Betrieb seines Vaters übernahm, hatte er bereits große Pläne für den Reschenhof. „Damals gab es einen Umschwung in vielen Unternehmen und unsere Klientel veränderte sich. Darum habe ich mich auf Seminare und Tagungen fokussiert und unser Haus dahingehend ausgebaut,“ erzählt der Hotelier. Eine seiner ersten Amtshandlungen war, den alten Speisesaal umzubauen. Sein Ziel: einen multifunktionalen Seminarraum zu schaffen, der so einladend und gemütlich ist, dass Gäste hier auch gerne ihre Familienfeiern ausrichten. Und das Konzept scheint aufzugehen.

Inzwischen finden regelmäßig Jubiläen, Geburtstage und andere Feste im Reschenhof statt. „Auch freie Trauungen

So vielfältig wie die Veranstaltungsmöglichkeiten ist auch die Speisekarte im Reschenhof. Neben Tiroler Klassikern und hausgemachter Pizza gibt es saisonale Gerichte, die laufend wechseln. „Wir legen viel Wert auf Regionalität und richten unser Speisenangebot darauf aus“, betont Martina Oberhofer.

Eine gute Zusammenarbeit mit den lokalen Produzent:innen sei dafür essenziell. Darum werde der Reschenhof auch schon seit über 40 Jahren vom selben Kartoffelbauern beliefert.

TEAMWORK.

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Günter Oberhofer ist froh, dass er mit seinen rund 50 Mitarbeiter:innen ein Team hat, das für Qualität und Gastfreundschaft steht. „Die machen alle so einen super Job. Darum wünsche ich mir, dass die Arbeit in der Gastronomie auch in Zukunft wieder mehr wertgeschätzt wird.“

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Im Reschenhof ist Platz für Tourist:innen und Einheimische. Günter und Martina Oberhofer leiten gemeinsam den Reschenhof.

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PROGRAMM

Juni 2024

Sport, Party

12. bis 16. Juni

Bike-Action

Crankworx im Bikepark Mutters und an verschiedenen Locations in der Stadt

Die Crankworx World Tour macht heuer zum achten Mal Halt in Innsbruck: Fünf Tage lang trifft die internationale Mountainbike-Elite auf die heimische Community – spannende Wettkämpfe, Side-Events für die ganze Familie und Afterpartys in Innsbrucker Lokalen inklusive.

© CRANKWORX/BREITENBERGER, ALENA KLINGLER, SHUTTERSTOCK.COM

Performance

6. & 7. Juni

20 Uhr (Nicht-)

Mutterschaft

Kein.Mutter.Land in der BALE

Muttersein oder nicht: Was eigentlich eine zutiefst private Angelegenheit ist, wird öffentlich diskutiert, kommentiert, tabuisiert und dazu genutzt, Frauen in Schubladen zu stecken und über sie zu urteilen. Kein.Mutter.Land fragt: Wie geht es eigentlich den Frauen – mit und ohne Kindern –

ab 5. Juni

immer mittwochs, 19 Uhr

mittwochs,

Straßenparty

Happy Nightskate durch die Stadt

Auch diesen Sommer findet wieder jeden Mittwoch im Juni und Juli der Happy Nightskate statt zu unterschiedlichen Mottos (Bad Taste, Disney, Pyjamaparty etc.).

Treffpunkt für alle Skate-Begeisterten mit Inlineskates, Long- oder Skateboards ist vor dem Happy Fitness am Mitterweg, von wo aus es auf circa 17 Kilometern durch die Stadt geht. Bei jedem Termin stehen übrigens auch Gratis-Leihskates bereit.

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Sport

Workshop

20. bis 23. Juni

Weiblichkeit im Fokus

MALIKA Gathering im Hotel

Zugspitze (Leutasch)

Über vier Tage verteilt organisiert der Verein MALIKA Workshops, Einzelsessions und mehr rund ums Frausein. Am Programm stehen unter anderem die Themen Frauengesundheit, Sexualität, Persönlichkeitsentwicklung, Ernährung, Selbstfürsorge und Kreativität.

KULTURLABOR STROMBOLI HALL IN TIROL

Sport

15. Juni

18 Uhr

Kampfkunst

INNFERNO im Kongress

Mixed Martial Arts – oder MMA –gilt als eine der am schnellsten wachsenden Sportarten weltweit. Die Kämpfer:innen nutzen in ihren Duellen Techniken verschiedenster Kampfsportarten von Boxen über Karate bis hin zu Judo und Brazilian Jiu-Jitsu.

Party

21. Juni

17.30 bzw. 22 Uhr

Feministische Geburtstagsparty

50 Jahre AEP im Haus der Begegnung und in der p.m.k

Der Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft, kurz AEP, feiert 50-jähriges Bestehen. Zur Feier von einem halben Jahrhundert Einsatz für Solidarität, Ermächtigung und Gleichberechtigung wird ab 17.30 Uhr im Haus der Begegnung zurück und nach vorne geschaut, ab 22 Uhr steigt unter dem Motto „Sommer, Sangria und Auflegerei!“ die After Party in der p.m.k.

ab 17.00 UHR FEST

7. | 8. Juni 2024

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DER KRIPPGASSE MEUTEREI UND
STROMBOLI.AT
IN
EIN BOUNTY TICKETS:
PROGRAMM
© INNFERNO GMBH, LENA KESTLER CAPTURES, MARIA KIRCHNER

Ausstellung bis 30. Juni

Neue Werke

ARTTIROL 10 im Ferdinandeum

Das Land Tirol kauft regelmäßig auf Empfehlung der Kunstankaufsjury Einzelwerke von Kunstschaffenden aus Tirol oder mit Tirolbezug. Die in den letzten drei Jahren erstandenen Werke werden bis Ende Juni im Ferdinandeum der Öffentlichkeit präsentiert.

Frau Luna

31.12.24 - 40 % AUF KARTEN FÜR ALLE UNTER 27

OPERETTE IN ZWEI AKTEN VON PAUL LINCKE TIROLER LANDESTHEATER GROSSES HAUS
KARTEN & INFOS: LANDESTHEATER.AT
Bis

Konzert

8. Juni

20 Uhr

Ab in die Ferien

Semester-Abschlusskonzert Uniorchester im Saal Tirol

Deine Geldspritze?

€ 600,- im Monat während der Pflegeausbildung im Monat

Das Orchester der Universität Innsbruck verabschiedet sich mit dem traditionellen SemesterAbschlusskonzert in die Sommerferien. Aufgeführt werden Werke von Josef Strauss, Georges Bizet und Robert Schumann.

fh gesundheit wir bilden die zukunft

46 PROGRAMM
© ROBERT GOLINSKI, AXEL SPRINGER, PEER, GERHARD BERGER

Literatur

26. Juni

19 Uhr

Literatur als Musik

Writer in Residence: Norbert Lange & Mathias Traxler im Literaturhaus am Inn

Bei ihren Lese-Sessions gehen Norbert Lange und Mathias Traxler mit Texten um, als wären sie Musik: Es entstehen semantische und akustische Bewegungen, die Texte stacheln sich gegenseitig an und führen sich weiter. Als Ausgangspunkt nehmen sie unter anderem Werke von Petrarca, Hans Arp, Stéphane Mallarmé und Giacomo Leopardi.

Sport 15. Juni

ab 9 Uhr

Wie Völkerball, nur besser

Dodgeball Beach Cup am Beachvolleyball-Areal Tivoli

Der Dodgeball Club Tyrol Turtles – der erste seiner Art in Westösterreich – veranstaltet im Juni den Dodgeball Beach Cup für bis zu 200 Teilnehmer:innen. Teilnehmen können Teams mit mindestens sechs Personen, aber auch Einzelpersonen, die vor Ort Teams zugeteilt werden.

Sport 15. Juni

14 Uhr

Am Wasser

Kajakfest am Sillzwickel

Der Kajakverein Naturfreunde Innsbruck veranstaltet vor dem Vereinsheim am Sillzwickel eine sommerliche Kajakparty: Neben der Tiroler Meisterschaft im Wildwasserkajak stehen ein Eskimorollwettbewerb, Musik und Aktivitäten für die ganze Familie am Programm.

Jedem Anfang wohnt ein Bierchen inne

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www.facebook.com/JollyInnsbruck

Festival

15. bis 16. Juni

Equality

Rising Baba Yaga Festival in der Bäckerei

Das Kollektiv INNAWILD Productions Festival veranstaltet wieder das Rising Baba Yaga Festival mit einem rein weiblichen* und queeren Line-up – sowohl auf der Bühne als auch hinter der Kamera der präsentierten Kurzfilme und am Disco Arts Market. Live-Musik gibt es von Ikan Hyu, Cousines Like Shit und Queen Atara.

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© STILLWAVY, ANNA FRANCESCA SPOON AGENCY, NADIA GUZMAN

Konzert

27. Juni

20 Uhr

Wiener Krach-Pop

Leftovers in der Bäckerei

Angst, chronische Überforderung, Panikattacken, toxische Beziehungen, Wut und Leere: All das und mehr thematisiert die Wiener Band Leftovers auf ihrem zweiten Album „Müde“ mit gewohnter Energie und lauten Gitarren.

Konzert

20. Juni

21 Uhr

Kantig

Blanco Teta & Yunis in der p.m.k

Direkt aus Buenos Aires und der aufstrebenden queeren LatinxSzene bringen Blanco Teta experimentellen Rock mit mehr als einer Prise Punk und Noise nach Innsbruck. Yunis interpretiert als Kontrast arabische Trance-Musik für die Gegenwart.

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GUTSCHEIN

GUTSCHEIN

Beim Kauf einer Schultasche schenken wir Ihnen für Ihren nächsten Einkauf bei Tyrolia einen Gutschein im Wert von € 10.– (€ 20.– ab einem Einkaufswert von € 200.-)**

** gilt nicht für reduzierte Schultaschen

-20% AUF EINEN ARTIKEL DEINER WAHL!*

* Gültig bis 30. September 2024 auf ein lagerndes Produkt nach Wahl aus dem Papier-, Schreib- oder Geschenkartikel-Angebot; ausgenommen Bücher aufgrund der Buchpreisbindung, TYROLIA-Gutscheine, bereits rabattierte Waren, Schultaschen, Schulrucksäcke und elektronische Artikel (Tonie-Produkte, E-Reader, Downloads). Keine Barablöse!

Jobs für freie Geister und wiffe Köpfe.

Literatur 14. bis 15. Juni

mirmitdir

Magisch

bewerben!

Romantasy-Festival in der Tyrolia (Maria-Theresia-Straße)

Zum bereits dritten Mal lädt die Buchhandlung Tyrolia zum Festival rund um das gerade boomende Genre Romantasy ein. Geplant sind neben Lesungen und Signierstunden mit Autor:innen auch Paneldiskussionen und Workshops zu Themen wie Selfpublishing und Bookstagram.

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© FRANC, BIRGIT GUFLER
Luca Steinböck, Georg-A. Gridling, Emily Haslacher, Michael Schweiger, Melanie Rofner

Konzert

12. Juni

20 Uhr

Reggae-Legenden

The Congos & The Gladiators im mariatheresia

Die beiden jamaikanischen Reggae-Gruppen The Congos und The Gladiators machen seit den 1970ern bzw. 1960ern Musik und haben mit ihren Songs das Genre entscheidend mitgeprägt. Noch immer aktiv – wenn auch teils in anderer Besetzung – sind sie aktuell auf großer Europatour.

6020 verlost 3 x 2 TICKETS

FÜR DIE VORSTELLUNG DER TANZSTÜCKE STABAT MATER & LES NOCES AM 6. JUNI UM 19.30 UHR IM TIROLER LANDESTHEATER

Kennwort: „Libretto“ Einsendeschluss: 5. Juni 2024 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse

Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

OLYMPIAHALLE

In den letzten drei Jahrzehnten haben mehr als 5 Millionen Menschen auf 5 Kontinenten und in über 6000 Vorstellungen, die mystischen Kräfte der Shaolin Mönche bewundert. Im Rahmen ihrer Jubiläumstour präsentieren die besten Mönche, Meister und Shamis aus Chinas Klöstern die hohe Kunst von Kung Fu, Qi Gong und Zen! 15.06.–14.07.24

FREIGELÄNDE OLYMPIAWORLD Geöffnet täglich von 14 – 23 Uhr. Neben den zahlreichen Imbissbuden, köstlichen Kirmes-Klassiker, wird es auch wieder zahlreiche spektakuläre Fahrgeschäfte geben wie z. B. das No Limit XXL, das Autodrom, das nervenstrapazierende Black Out, der Autoscooter, die Schießbude und der Glückslos-Stand u. v. m.

16.07.24

DEEP

PURPLE

OLYMPIAHALLE

Seit April 2022 mit Simon McBride an der Gitarre sind Ian Gillan, Roger Glover, Ian Paice und Don Airey bereit, die Rockwelt erneut live zu erobern. Wie Fans wissen, ist die Besetzung mittlerweile Mark IX in der langen wie erfolgreichen Bandgeschichte. Dabei sind Deep Purple ihren musikalischen Wurzeln immer treu geblieben.

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07.06.24
VERGNÜGUNGSPARK

6020 und die Bergbahnen Sölden verlosen

5 x 1 TICKET

FÜR DIE TEILNAHME AM MONS ROYALE COMMUNITY RIDE OUT AM 5. JULI 2024 IN DER BIKE REPUBLIC SÖLDEN ZUSAMMEN MIT DER ATHLETIN UND MOUNTAINBIKEGUIDE KATRIN STÖHR

Inkludiert sind das Shuttle von Innsbruck nach Sölden (Abfahrt 12.30 Uhr) und retour (Abfahrt 20.30 Uhr) sowie ein Mountainbike-Ticket für die Bike Republic Sölden.

Mitmachen:

Schreibe bis 30. Juni 2024 eine E-Mail an event@soelden.com mit Betreff „6020 Gewinnspiel Community Ride Out“ und erzähle, warum du unbedingt bei dem Event dabei sein willst. Die Gewinner:innen werden am 1. Juli per E-Mail benachrichtigt.

Ausstellung ab 22. Juni

Aus Ton

„eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ in der Galerie moto (Hall)

Sechs Hände, ein Material: Die drei Mitglieder der Group m ʌt ʃ formen alle ihre Kunstwerke aus Ton gemeinsam. Mit dem ganz bewusst gewählten, natürlichen Material hinterfragen sie die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Pflanze und die Kettenreaktionen der Natur.

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© SHUTTERSTOCK.COM, GROUP MɅT BIKE REPUBLIC SÖLDEN PROGRAMM
MEISTERKAMMER KONZERTE INNSBRUCK
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Foto: Bruce Liu
meisterkammerkonzerte.at ABO HALLO! Abos verfügbar! 50% Ermäßigung für alle U30
© Bartek Barczyk

AUT OF THE BOX

Zum 30-jährigen Jubiläum des Tiroler Architekturzentrums aut. architektur und tirol haben wir den langjährigen Leiter Arno Ritter zum Gespräch getroffen.

Interview Linda Pezzei

Zur Person

Arno Ritter ist seit 1995 organisatorischer und inhaltlicher Leiter des aut. Dafür hat er seine Heimat Wien hinter sich gelassen. Mittlerweile kann sich der Wahltiroler keinen anderen Ort zum Leben mehr vorstellen als Innsbruck.

6020

29 Jahre später: Wie hat es dich von Wien nach Tirol verschlagen? ARNO RITTER: Ich betrachte mein Leben als eine Summe glücklicher Zufälle. Ich habe keine einschlägige Ausbildung, habe aber neben meinem Studium der Publizistik, G eschichte und Philosophie in Wien dank meiner architekturund kunstaffinen Freund:innen viele Veranstaltungen vor allem an der Hochschule für angewandte Kunst besucht. So hat es mich zuerst zur ÖGFA (Anm.: Österreichische

Gesellschaft für Architektur) verschlagen, bevor mir 1994 angeboten wurde, die Stelle als Leiter des Architekturforums Tirol zu übernehmen. Ich habe eigentlich unwissend Ja gesagt und bin bis heute geblieben.

Was kann das aut in deinen Augen für eine „gute Gestaltung“ für Innsbruck bewirken? Ganz ehrlich? Die Möglichkeiten sind begrenzt. Wir verstehen uns auch nicht als Gestaltungspolizei – freuen uns aber, wenn wir Diskussionen anregen und sensibilisieren können. Es gibt zwar viele Konflikte und Hässlichkeiten

54 © GÜNTER RICHARD WETT (2), LUKAS SCHALLER, NIKOLAUS SCHLETTERER
Die begehbare Installation „Tube Innsbruck“ von Numen/For Use sorgte 2015 bei Erwachsenen und Kindern für Begeisterung.

im Land, dennoch merkt man Veränderungen: Man ist generell sensibler geworden, was d ie Infrastruktur, Landschaft und das Gebaute anbelangt. Wenn wir mit dem aut, dem WEI SRAUM. Designforum Tirol oder Institutionen wie dem bilding, der Kunst- und Architekturschule für Kinder und Jugendliche, zu einem gewissen Gesellschaftswandel beitragen können – das ist wunderbar.

Was hat dich bei der Konzeption der vergangenen 200 Ausstellungen angespornt – und tut es noch? Meine Motivation ist es, Menschen zu verführen, sich mit bestimmten Themen zu beschäftigen. Dass wir neben der Kreativszene eine breite Masse an Besucher:innen a nsprechen, ist für mich der beste Beweis, dass unser Konzept funktioniert. Bis zu 13.000 Gäste im Jahr ist auf Innsbruck bezogen eine stattliche Zahl. Ein Mehrwert sind auch unsere Räumlichkei-

Das gestapelte Kinderzimmer: „eins zu zwei –zwei zu eins“ von the next enterprise

ten im Adambräu. Geschickt bespielt gelingt es uns mit unseren Installationen immer wieder, die Sinne der Leute anzusprechen und deren Wahrnehmung zu berühren.

(D)ein Wunsch für die kommenden 30 Jahre aut? Da möchte ich mich gar nicht auf das aut fokussieren. Ich hege vielmehr die große Hoffnung, dass wir es im Laufe dieser Zeitspanne schaffen, sensibler, qualitativer und nachhaltiger mit unserem Lebensraum umzugehen. Mir stellt sich – wie v ielen von uns – die Frage, wie wir unseren Lebensraum nachfolgenden Generationen guten G ewissens übergeben können. In Bezug auf die Architektur heißt das: weniger neu bauen, Substanzen wiederbeleben und vorhandenen Ressourcen ein zweites Leben schenken. All diese Gedanken sind auch Programm bei uns im aut.

Worauf dürfen wir uns 2024 noch freuen? Unter dem Motto „geht’s noch?“ finden von 6. bis 8. Juni die Architekturtage 2024 statt. Inhaltlicher Schwerpunkt der österreich-

weiten Veranstaltung sind T hemen wie Bodenversiegelung, Ressourcenverbrauch u nd der Umgang mit Bestandsgebäuden. Dazu gibt es verschiedene Touren, die größtenteils im Wiltener Gewerbegebiet St. Bartlmä enden. Neben dem Programma ngebot für Kinder findet im SNKTBRTLM am 8. Juni auch das Abschlussfest samt Jubiläumsfeier statt – wozu ich alle Interessierten herzlich einladen möchte.

Danke für das Gespräch.

aut.

architektur und tirol

Das Tiroler Architekturzentrum wurde 1993 auf Initiative engagierter Architekt:innen gegründet. Der unabhängige Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Auseinandersetzung mit den vielfältigen Aspekten von Architektur zu fördern und die Diskussion über eine qualitätsvolle Gestaltung unseres Lebensraumes anzuregen. Seit 2005 befindet sich das aut im adaptierten Sudhaus der ehemaligen Brauerei Adambräu.

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Volker Giencke ergänzte die Räumlichkeiten des aut in seiner Ausstellung durch neue Wege, Brücken und Ebenen.

Brigittetanzt

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sichfrei

Das Salsa-Libre-Fieber hat in Innsbruck schon viele angesteckt. Dabei dürfte es um mehr als nur ums Tanzen gehen: Brigitte gibt das SalsaTanzen nach einer Trennung neuen Schwung.

Text: Denise Neher, Fotos: Max Schorch

Wenn Brigitte tanzt, fliegen ihre blonden Haare wild durch die Luft und ihr glänzend blauer Rock dreht sich im Kreis. Seit einigen Wochen tanzt Brigitte mehrmals pro Woche Salsa. Die 38-jährige selbstständige Friseurmeisterin besucht beim Innsbrucker Verein „Salsa Libre“ zwei Kurse pro Woche und meist zumindest einmal wöchentlich eine Party. „Bei den Salsa-Partys tanze ich oft von 21 Uhr bis 1 Uhr in der Früh durch, ich brauche kein Fitnessstudio mehr“, lacht Brigitte. Jeden Freitag finden im Salsa-Libre-Vereinslokal am Stadlweg Partys statt, jeden Mittwoch im Glorious Bastards. Der Raum ist nicht allzu groß und sorgt daher für eine familiäre Atmosphäre. Ein DJ heizt ein, ganz hinten im Raum befindet sich eine Bar. Es gibt Cocktails, aber das meistgekaufte Getränk sei Soda Zitron, erklärt Steffi, die an diesem Abend Bardienst hat: „Das viele Tanzen macht durstig.“ Die meisten Gäste befinden sich auf der Tanzfläche, nur wenige stehen rum und schauen zu.

K ARIBIK IN DEN BERGEN.

Die Salsa-Libre-Geburtsstunde in Innsbruck geht ins Jahr 2001 zurück. „Früher war unser Verein im Bierstindl angesiedelt“,

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„Bei den Salsa-Partys tanze ich oft von 21 Uhr bis 1 Uhr in der Früh durch, ich brauche kein Fitnessstudio mehr.“
Brigitte

erzählt Bernhard Dominguez, der heutige Obmann des Vereins. Dann brach das g roße Salsa-Fieber aus, ein echter Boom, der Veranstaltungen, Kurse und Partys hervorbrachte. Heute ist Salsa Libre ein Verein mit knapp 800 Mitgliedern und über 100 Veranstaltungen im Jahr. Es gibt nahezu täglich Salsa-Kurse vom Latin Dance Center, zweimal wöchentlich Partys, monatliche Motto-Partys, Ausflüge sowie Konzerte.

„Du kommst bei der Tür rein und die Sorgen bleiben draußen. Das klingt vielleicht übertrieben, aber es ist wirklich so“, erklärt Bernhard lächelnd. Einige Stamm-

gäste kommen sogar von weiter her. Timo beispielsweise fährt seit vielen Jahren extra aus Garmisch-Partenkirchen nach Innsbruck: „Die familiäre Salsa-LibreAtmosphäre ist nahezu einzigartig, die lange Autofahrt lohnt sich.“

N EUES LEBENSGEFÜHL.

Wenn Brigitte beim Tanzen mit den Hüften kreist, dann schüttelt sie gleichzeitig ihre Sorgen ab: Nach einer schmerzhaften Trennung vor einem Jahr hat sie beim Salsa-Tanzen eine neue Lebensfreude entdeckt. „Ich wollte immer schon Salsa tanzen, aber mein Expartner wollte nichts davon wissen“, erklärt die 38-Jährige. Dazu wirft Bernhard ein: „Das Schöne am SalsaTanzen ist, dass man auch alleine kommen kann. Man kann sich auch allein für den Kurs anmelden.“

Reini aus Wörgl ist mit seinen 82 Jahren der älteste Salsa-Libre-Tänzer. An diesem Abend trägt er hautenge Jeans, ein schwarzes T-Shirt und coolen Schmuck. Reini kleidet sich offensichtlich gern modisch. Seit 14 Jahren ist er ein allseits beliebtes Vereinsmitglied. „Ich bin gekommen, weil ich mich mehr bewegen wollte, und geblieben bin ich wegen der unglaublich schönen Gemeinschaft“, schwärmt er und fordert Brigitte zum Tanzen auf.

BUNTER MIX.

Beim Blick durch die tanzende Menge fällt auf, dass das Geschlechterverhältnis ausgeglichen ist. „Wir sind keine Singlebörse. Den meisten geht es tatsächlich nur ums Tanzen und die Gesellschaft, aber natürlich haben sich schon Beziehungen ergeben und schätzungsweise fünf bis sechs Hochzeiten“, erklärt Bernhard.

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„Du kommst bei der Tür rein und die Sorgen bleiben draußen. Das klingt vielleicht übertrieben, aber es ist wirklich so.“

Bernhard Dominguez, Obmann des Salsa-Libre-Vereins

Um die 70 Tänzer:innen dürften an diesem Partyabend namens „Fiesta Caliente“ da sein. Es herrscht eine lockere, ungezwungene, aber trotz der vielen Hüftbewegungen nicht unbedingt erotische Atmosphäre. Immer wieder werden die Tanzpartner:innen getauscht. Die Outfits sind ganz unterschiedlich: Ein junges Mädchen trägt eine graue Jogginghose, ein Herr trägt einen schicken Anzug, einige Frauen tragen Jeans, einen Hosenanzug oder ein luftiges Sommerkleid.

Brigitte ist ihr Styling wichtig. Sie hat eine Bekannte, die Turniertänzerin war und ihr richtige Tanzschuhe gegeben hat. „Am Anfang waren die Schuhe so steif und starr, dass ich sofort Blasen bekommen habe. Ich hab dann dennoch einfach weitergetanzt und dann ging es plötzlich wunderbar“, lacht die alleinerziehende Mama.

Bernhard kennt so gut wie jede:n an diesem Abend. Gefragt nach den Berufen der Tänzer:innen beginnt Bernhard,

selbst Agenturmitarbeiter, aufzuzählen:

„Also wir haben heute beispielsweise eine Hautärztin da, einen Bauhausmitarbeiter, einen Gärtner, aber auch einen Coach für Strafgefangene. Wo würden sich diese Menschen im Alltag über den Weg laufen?“, fragt er. Bernhard ist Halbkolumbianer und für ihn ist Salsa-Tanzen „ein Flirten mit der Musik, bei dem man Raum und Zeit vergisst“. Brigitte gefallen vor allem die vielen Möglichkeiten, sich auszudrücken: „Es ist nicht so steif wie ein Standardtanz.“ Der DJ an diesem Abend möchte sich offenbar auch tänzerisch ausdrücken: Er hält es hinterm DJ-Pult nicht mehr aus und fordert eine junge Frau im schwarzen Minilederrock zum Tanzen auf. „Das ist Csilla, unsere neue Tanz lehrerin beim Latin Dance Center“, erklärt Bernhard.

FÜR JEDERMANN.

Dass man fürs Salsa-Tanzen lateinamerikanisches Blut braucht, glaubt Bernhard nicht: „Salsa-Tanzen kann jede:r, man muss sich nur trauen.“ Und bevor er den jetzt anstehenden Gruppentanz „Rueda de Casino“ ankündigt, weist er noch mal auf das Gemeinschaftsgefühl eines SalsaAbends hin: „Man geht meist nicht gern allein in ein Lokal, aber man kann selbstverständlich allein zum Salsa-Libre-Abend kommen, auch Schnuppergäste sind willkommen“, erklärt Bernhard. Eine weitere Möglichkeit, Salsa kennenzulernen, bietet sich im Sommer am Wiltener Platzl an: Das „Salsa After Work“ findet an sechs Terminen bei guter Witterung statt: am 30.7., 3./10./17./24.8. und 3.9. jeweils von 18 bis 22 Uhr. Brigitte, Bernhard und Reini werden dort fix die Hüften kreisen lassen.

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REISE DURCH DIE EU

Beantworte die Fragen und die richtigen Antworten führen dich auf deiner Reise durch Europa zu den gesuchten Koordinaten.

DER 2. BUCHSTABE DES LÄNDERNAMENS IST DEIN LÖSUNGSBUCHSTABE

(AUSNAHME: BEI DER 7. FRAGE WIRD DER 1. BUCHSTABE DES LÄNDERNAMENS VERWENDET).

1.

Zusammen mit den nationalen Zentralbanken arbeitet die Europäische Zentralbank an der Einführung des digitalen Euro in einigen Jahren. Welche Funktion soll dieser übernehmen?

a) D ient als Ergänzung zum Bargeld Reise nach I11

b) D ient als Sammlerobjekt und zur Spekulation Reise nach N10

c) I n Zukunft für Kreditkartenzahlungen notwendig

2.

Reise nach H9

Auf der Vorderseite der Eurobanknoten ist links unten die Wertzahl mit einem besonderen Sicherheitseffekt (Kippeffekt) versehen. Wie nennt man dieses Sicherheitsmerkmal?

a) Platinmuster

b) Kupferfaden

c) Smaragdzahl

3.

a) 3,6 %

b) 7,7 %

c) 11,6 %

4.

a) Zypern

Reise nach H12

Reise nach L14

Reise nach L10

Die Geldentwertung in Europa war ein zentrales Thema der letzten zwei Jahre. Wie hoch war in Österreich der harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI für das Gesamtjahr 2023?

Reise nach K8

Reise nach M7

Reise nach L14

Die Europäische Union (EU) hat sich in den 1950er-Jahren aus den Europäischen Gemeinschaften entwickelt und umfasste ursprünglich sechs Mitgliedsländer. Welcher Staat wurde 2023 als jüngstes Mitglied in den Euroraum aufgenommen?

Reise nach I5

b) Bulgarien

c) Kroatien

5.

Die OeNB arbeitet mit den anderen Zentralbanken des Euroraums aktiv im Rahmen der Geldpolitik zusammen. Wie lautet das vorrangige Ziel der Geldpolitik im Eurosystem?

a) Wirtschaftswachstum Reise nach L12

b) Preisstabilität Reise nach D13

c) Bankenrettung Reise nach G9

6. Die neue 25-EURO-SILBER-NIOB-Münze umfasst das Gestaltungsthema „Edaphon“. Was konkret ist damit gemeint?

a) Besondere Nachrichtenübermittlung Reise nach B3

b) Lebendige Bodenlebewesen Reise nach H8

c) Neuartige Operationstechnik Reise nach L13

7. Was versteht man unter dem Begriff „Green Finance“?

a) F inanzierung der Klima- und Energiewende durch zukunftsorientierte Investitionen in nachhaltige Projekte mit privatem Kapital Reise nach M4

b) A nleihen aus Ländern mit hohem Waldanteil Reise nach D8

c) Banken, die viel Solarstrom verwenden Reise nach E13

8.

Im europäischen Kulturkreis haben sich im Laufe der Geschichte Banknoten und Münzen als gesetzliche Zahlungsmittel etabliert. In anderen Weltregionen waren andere Zahlungsformen in Verwendung. Welche davon gab es wirklich?

a) Hawaiikrabben

b) Kaurischnecke

c) Libanonmuscheln

9.

Reise nach M12

Reise nach J11

Reise nach M11

Reise nach J15

Reise nach J10

Die OeNB bzw. das Eurosystem kann durch verschiedene Maßnahmen Einfluss auf die Zinsen und dadurch in Folge auf die Wirtschaftsentwicklung nehmen. Wie nennt man diese Aktivitäten?

a) Geldpolitik

Reise nach F12

b) Fiskalpolitik Reise nach F8

c) Realpolitik Reise nach J9

Entgeltliche Einschaltung
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Barablöse ist nicht möglich. Mitarbeitende der OeNB und ihrer Konzernunternehmen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Gewinnspielteilnahme gilt automatisch als Einverständniserklärung zur Veröffentlichung des eingesandten Materials im 6020 Stadtmagazin.
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1. PREIS: 1 x 10 G GOLDBARREN (WERT: CA. 650 EURO)

2. PREIS: 2 x 5 G GOLDBARREN (WERT: CA. 325 EURO)

SO EINFACH GEHT´S

NOTIERE DIE RICHTIGEN BUCHSTABEN UND SCHICKE DAS LÖSUNGSWORT AN:

GEWINNSPIEL@6020STADTMAGAZIN.AT

KENNWORT: REISE DURCH EUROPA

EINSENDESCHLUSS: 30.6.2024

Hilfe zu den Fragen findest du unter www.oenb.at, www.muenzeoesterreich.at sowie in der aktuellen Ausstellung „Das Geld“ in der Oesterreichischen Nationalbank in Innsbruck.

reich

Weißrussland

chische Rep.

Österreich Schweiz

Slowenien

dawien

LÖSUNGSWORT: 6. A 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 BCDEFGHIJKLMNOPQ 2. 7. 4. 8. 1. 3.5.9. TWITTER: @OENB • YOUTUBE: OENB • INSTAGRAM: NATIONALBANK_OESTERREICH • LINKEDIN Island Irland England Niederlande
burg Belgien Portugal Andorra Monaco Italien
Kroa-
Montenegro Bul-
NordMaze-
Griechen-
Malta
Luxem-
Slowakei
tien BosnienHerzegowina
garien
donien
land
Frank-
Estland
Deutschland Norwegen Schweden Finnland
Lettland Litauen
Ungarn
Polen
Ukraine
Serbien
Spanien
Tsche-
Mol-
Rumänien
Dänemark
1.350 EURO GESAMTGEWINN
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Sommerpause nutzen

Die Sommerferien sind zum Greifen nahe, dann ist erst mal Pause angesagt. Wer jedoch gut ins neue Jahr starten will oder vielleicht sogar noch auf der Suche nach einer Ausbildung ist, sollte sich nicht allzu lange zurücklehnen.

Thomas Schmiederer

Geschäftsführer Schülerhilfe

Die Sommerferien fühlen sich für viele ja erst mal endlos an und dann steht der Schulstart doch wieder plötzlich vor der Tür. Wie können Schüler:innen ihre grauen Zellen in den Ferien spielerisch auf Trab halten? THOMAS SCHMIEDERER: Das Wichtigste ist, nach dem herausfordernden Schuljahr einmal Pause zu machen und die Batterien aufzuladen. Um die grauen Zellen auf Trab zu halten, eignen sich zum Beispiel ein Vokabelquiz im Auto am Weg nach Italien, Kopfrechnen oder eines der vielen Ferienbücher.

Was halten Sie in diesem Zusammenhang von digitalen Tools wie etwa Lern-Apps? Digitale Unterstützung ist sinnvoll, wenn man sie richtig einsetzt. Das Handy ersetzt zwar nicht das klassische Lernen mit einem Nachhilfelehrer, es eignet sich aber perfekt, um zwischendurch kleine Lerneinheiten einzulegen.

Und inwiefern kommen ihnen digitale Neuerungen bei der Schülerhilfe zugute? Wir haben für unsere Kund:innen ein

kostenloses Onlinelerncenter mit über 220.000 Arbeitsblättern, Aufgaben, interaktiven Tests und Erklärvideos, um auch a bseits der Nachhilfe am Ball bleiben zu können.

Was geben Sie Schüler:innen, die ein Jahr wiederholen müssen und wenig motiviert auf den Herbst blicken, mit auf den Weg? Ich rate ihnen, den Kopf nicht hängen zu lassen und die Ferien zu nutzen, um das Gelernte nochmals zu festigen, damit man gleich von Anfang an zu den Besseren gehört. Dadurch reduziert sich unterm Schuljahr der Druck und die Freude an der Schule kehrt wieder zurück.

Vielen Dank für das Gespräch!

Wem eine Wiederholungsprüfung bevorsteht, rät der Experte bereits vier Wochen vor Schulbeginn damit anzufangen, für die Prüfung zu lernen. Am besten plane man dann jeden Tag zwei Stunden zum Lernen ein, um den Stoff gut aufzuteilen.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
© STEFANIE JENEWEIN, AZW 62

Dr.in Waltraud Buchberger

Fachbereichs- und Schuldirektorin Pflege am AZW

Schon seit Jahren zeichnet sich ein immer größerer Bedarf an Pflegepersonal ab. Am AZW gibt es deshalb eine Vielzahl von Modellen wie etwa der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz und der zweijährigen Ausbildung zur Pflegefachassistenz. An wen richten sich diese Modelle? DR.IN WALTRAUD BUCHBERGER: Sie richten sich grundsätzlich an alle, die neun oder zehn Schulstufen erfolgreich abgeschlossen haben und mindestens

Bewerbungsfristen:

Hall

Pflegeassistenz Vollzeit

Pflegefachassistenz Vollzeit

Bewerbung bis 16.8.2024

Beginn am 7.10.2024

Innsbruck

Pflegeassistenz berufsbegleitend

Bewerbung bis 8.11.2024

Beginn am 20.1.2025

17 Jahre alt sind. Das können zum einen Absolvent:innen einer Höheren Lehranstalt, aber auch sogenannte Berufsumoder Wiedereinsteiger:innen sein. Die Pflege ist für alle Altersgruppen interessant, da unterschiedliche Erfahrungen und Kompetenzen immer wertvoll sind.

Was erwartet die Absolvent:innen im Beruf? Nach Schulabschluss eröffnen sich den Pflegeexpert:innen hervorragende Berufsperspektiven. Zu den klassischen Arbeitsbereichen gehören Krankenhäuser, Alten-, Pflege- und Wohnheime, Gesundheitszentren, Facharztpraxen, ambulante und soziale Dienste. Die zukünftigen Absolvent:innen können sich sicher sein, mit offenen Armen am regionalen Arbeitsmarkt empfangen zu werden. Auch die v ielfältigen Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten machen den Pflegeberuf sehr interessant.

Wie ist die jeweilige Ausbildung aufgebaut? Bei den Pflegeausbildungen handelt es sich um sogenannte duale Ausbildungen. Das heißt, dass sich Theorie- und P raktikumsblöcke abwechseln. Zuerst werden die theoretischen Inhalte und Skills am AZW erlernt, welche dann im Rahmen von Praktika an den Krankenhäusern, Alten- und Pflegeeinrichtungen a ngewendet, geübt und vertieft werden.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Die Zeit, die noch bleibt

Mit „Ivo“ leuchtet Regisseurin Eva Trobisch in jene Bereiche des Alltags, die gern im Dunklen gelassen werden: Krankheit, Leiden, Sterben und das Angewiesensein auf Hilfe. Der Inhalt ist sperrig, der Film ist es nicht. „Ivo“ wird zum berührenden Porträt einer Frau, die Todkranke pflegt und dennoch nicht am Leben verzweifelt.

Text: Klaus Erler

Ivos Job hat es in sich. Als ambulante Palliativpflegerin besucht sie täglich unterschiedliche Patient:innen, Junge und Alte, Liierte und Alleinstehende. Ihr Arbeitsbereich wechselt dabei von kleinen Wohnungen zu herrschaftlichen Häusern, der Arbeitsinhalt verändert sich allerdings kaum: Es geht um einen möglichst menschenwürdigen Umgang mit zu Ende gehendem Leben. Ivo ist gut in ihrem Beruf, empathisch und fokussiert mildert sie Leid, wo immer es möglich ist.

VERSTRICKT.

Für Ivos eigenes Zuhause, ihre pubertierende Tochter und den kleinen Hund bleibt dabei wenig Zeit. Auch in anderen Bereichen ist Ivo nicht gerade idealtypisch: Ihre Lust am Rausch und am Kontrollverlust ist zwar verständlich, steht aber in klarem Gegensatz zur beruflichen Rolle, die von Ivo vor allem Stärke und Klarheit fordert. Zudem ist sie in eine sehr persönliche Patientenbeziehung zu ihrer todkranken Freundin Sol und deren Mann Franz verstrickt. Mit der einen lebt sie eine Freundschaft, die die professionellen Grenzen weit überschreitet, mit dem anderen führt sie eine erotische Beziehung, die zuneh-

mend ungesund für alle Beteiligten wird. K lischeebehaftete „Pflegeengel“ sehen anders aus. Ivo droht unter der Last der Probleme die Luft auszugehen.

ERGREIFENDE WUCHT.

Mit ihrem zweiten Spielfilm erzählt Eva Trobisch unaufgeregt, deshalb aber nicht weniger berührend von Menschen, die leiden, und von Menschen, die versuchen, genau dieses oft übergroße Leiden z u mindern. Trobischs Filmstil ist dabei fast schon dokumentarisch: neben dem berührenden Inhalt ein weiterer Grund dafür, dass man sich der Wucht vieler filmischer Situationen kaum entziehen kann. Immer wieder wird in klaren und ruhigen Bildern die Normalität eines großstädtischen Alltags der ebenso alltäglichen, allerdings gesellschaftlich verdrängten Normalität des Leidens und Sterbens gegenübergestellt. Damit erreicht Trobisch beim Zuseher, was sie laut E igenaussage selbst während des Filmens erlebt hat: den Blick auf das eigene Leben zu verändern, Dinge ins Verhältnis zu setzen und darüber nachzudenken, mit welcher Selbstverständlichkeit Gesundheit oft vorausgesetzt wird.

„IVO“

Regie: Eva Trobisch Mit: Minna Wündrich, Pia Hierzegger, Lukas Turtur, Johann Campean DE 2024 / 104 Minuten Kinostart: 21.6.2024

KINO
© ADRIAN CAMPEAN 64
ab 12.6. ab 11.7.

DER WÜRFEL

Juni 2024

RÄTSEL DAS LÖSUNGSWORT ABCDEFGHIJ 66

DIE FRAGEN

1 Bringt die psychischen Rohre in Ordnung

1 Ohne Zoff Entzugserscheinungen: So bist du reif für die Harmonietherapie

2 Bitte stehen bleiben: In dem Viertel steht Freier-Zugang an der Tagesordnung

3 Autobiografische Niederschrift: Gebundener Kalender?

4 Wenn ich was aushalt (!), ist’s auf jeden Fall ein Gewinn

5 Ein solcher Zeigefinger ist nur was für Mahner und Belehrer

6 Würdigt Verstorbene, auch wenn ich dir was hinterherschrei

7 Die alten Patschen wirken hölzern

8 Schreib Mirs So in aller Kürze

9 Nach oben (!) zu sehen: Die Werte sind in der Außenwahrnehmung zu vernachlässigen

10 Majestätische, drittpersönliche Aufforderung nachzukommen sind Siege (1–2 W.)

11 Aus dem Singvogelregister: Haben die, die wirklich einen Vogel haben (Mz.)

12 Der Insulaner macht den Vamp zu wahren Blutsaugern

13 In die Richtung schaut der Brite bei globalem Blick nach oben

14 Autos bitte nicht umkippen: Ob den Test auch Großhirsche bestehen müssen?

15 Begeisterte Demutsbezeugung: „Ich hab’s gesagt und nicht verschrien, / die Messe war zum …!“

16 Für Halbtonliebhaber: Die Pute sorgt für ordentlich Kontroversen

17 Kommerzieller Drogenzirkel: Hier hat der Kokser die Line im Kreis gezogen

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Kennwort: „Rätsel“, Lösungswort angeben! Einsendeschluss: 30. Juni 2024 Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse

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SO KLAPPT ’ S IM

PFLICHTPRAKTIKUM!

Für tausende Tiroler Jugendliche bringen die Sommerferien auch den Start in ein Pflichtpraktikum. Mit den Tipps der Expertinnen und Experten der AK Jugendabteilung seid ihr gut vorbereitet.

An bestimmten berufsbildenden Schulen ist im Lehrplan festgelegt, dass die Schülerinnen und Schüler für die Dauer einiger Wochen ein Pflichtpraktikum absolvieren müssen. Damit soll der theoretische Unterricht durch praktische berufliche Erfahrungen ergänzt werden. Das ist der große Unterschied zu einem Ferialjob, bei dem es in erster Linie ums Geldverdienen geht.

GIBT’S AUCH GELD?

„Ein Pflichtpraktikum ist ein Ausbildungsverhältnis mit oder ohne Anspruch auf Entlohnung“, erklären die Expertinnen und Experten der AK Jugendabteilung. „Ob ein Praktikant Geld erhalten muss, hängt vom jeweiligen Kollektivvertrag ab.“ In Tourismus, Handel, Metallbereich und einigen weiteren Branchen gibt es

kollektivvertragliche Regelungen, auch zur Bezahlung: Hier ist für Praktikantinnen und Praktikanten eine Entlohnung in Höhe der jeweiligen Lehrlingsentschädigung vorgesehen. „Gibt es keine kollektivvertragliche Regelung, ist es wichtig, schon im Vorfeld zu klären, wie man während des Praktikums beschäftigt ist und ob man dafür etwas bezahlt bekommt“, so die AK Expertinnen und Experten. Eine Entlohnung ist kein Muss, wenn das Praktikum nicht in Form eines Arbeitsverhältnisses absolviert wird. Neben der Entlohnung solltet ihr vorab auch z. B. die Arbeitszeit abklären, um böse Überraschungen zu vermeiden. Ganz wichtig ist zu wissen, ob man bei der Sozialversicherung angemeldet ist, um z. B. bei einem Arbeitsunfall abgesichert zu sein.

INFO & BERATUNG

Bei Fragen zum Pflichtpraktikum oder auch zum Ferialjob könnt ihr euch an die Expertinnen und Experten der AK Jugendabteilung wenden unter Tel. 0800/22 55 22–1566 oder per E-Mail an jugend@ak-tirol.com Sie helfen auch bei Problemen weiter.

Arbeiterkammer Tirol

Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck Tel.: 0800/22 55 22 tirol.arbeiterkammer.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
© PAVEL LOSEVSKY
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Bei Fragen und Problemen im Praktikum hilft das Team der AK Jugendabteilung!

NEUER BÜRGERMEISTER, NEUE VORTEILE

Die Veränderungen, die mit Bürgermeister Anzengruber einhergehen, spüren natürlich zuerst die Mitarbeiter:innen im Innsbrucker Magistrat. Hier eine kleine Auswahl an Benefits, die allen Mitarbeiter:innen neuerdings zur Verfügung stehen.

KASPRESSKNÖDELKORB IM BÜRO

DREIER-TANDEM ALS STADTRAD

STILBERATUNG BEI MARIELLA LUTZ

10 PROZENT RABATT FÜR MITTAGESSEN AUF DER ARZLER ALM

EIN ZUSÄTZLICHES TOPPING BEIM TOMASELLI-EIS AUF LEBENSZEIT

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Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

ESSAY

AMSTETTEN

Wie alles begann

Unlängst habe ich das Knoblauchfest Amstetten erfunden. Es ging um einen einigermaßen blöden Witz. Das hat das Knoblauchfest Amstetten a ber nicht verdient, bloß für müde Scherze nach drei Aperol Spritz herhalten zu müssen. Deshalb möchte ich doch ein paar Worte zu dieser Institution der Volkskultur verlieren.

Das Knoblauchfest Amstetten wird zurecht in einem Atemzug genannt mit Traditionsfesten wie der Zwiebeliade Zwettl oder dem Kottingbrunner Starkmilchfest. Seit bald fünfunddreißig Jahren hat sich dieses Woodstock der Würzigkeit ganz dem Geschmack verschrieben.

A lles begann, als Hellfried Pröbstl, langjähriger Vizebürgermeister, Gemeinderat, Feuerwehrkommandant-Stellvertreter, Beisitzer in der Agrargenossenschaft A mstetten Süd, Schriftführer-Stellvertreter im Verein des Heimatmuseums Amstetten, Bezirksvorstandsmitglied des Trachtenverbandes, Gründungs- und Ehrenmitglied des Seniorenkegelvereins Alle Neune Amstetten e. V. sowie Gründer des Vereins zur Förderung des Amstettener Vereinslebens, vom damaligen Landeshauptmann die Summe von 700.000,– in alter Währung zur freien Verwendung zugesprochen bekam.

Schnell war klar, so erzählte Pröbstl Jahre später, dass mit diesem Geld unbedingt etwas Vernünftiges angestiefelt werden müsse. So wurde mit 25 freiwilligen Helfern und 35.000 Schilling Startkapital das erste Knoblauchfest auf die Beine gestellt. Mit den restlichen 665.000 Schilling kaufte Pröbstl, Visionär, der er immer schon war, vier Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, auf der nach der einen oder anderen Umwidmung heute unter anderem das AFMZ – das Amstettener Fachmarktzentrum, der Gewerbepark Amstetten Süd sowie das Autohaus Pröbstl jun. stehen.

T hematisch hat sich das Festival dem Knoblauch von Beginn an in all seinen Facetten gewidmet. So wurden

neben kulinarischen Highlights wie dem größten Knoblauchtiramisu der Welt (2003) immer auch kulturelle A kzente gesetzt.

Zu nennen ist hier zum Beispiel die Aufführung von „A Garlic Afternoon in Manhattan“, George Gershwins wenig gespielte Suite für Flügelhorn und Weißbrot. Oder auch die mittlerweile im örtlichen Heimatmuseum als Dauerausstellung etablierte Schau „Als der Kaugummi noch nicht erfunden war. Eine Kulturgeschichte des Knoblauchs von seinen Anfängen bis ungefähr 1912“.

Wenige Menschen wissen zum Beispiel, dass erst im Jahre 1221 unter dem Babenberger-Herzog Friedrich, dem Kränklichen, dem ersten Nicht-Vampir, der nach einem Erweckungserlebnis beim Jagen in der Schoaswohlklamm nahe Amstetten für immer dem Blutsaugen entsagte und stattdessen die Einkommenssteuer erfand, der Konsum von Knoblauch im Raum Amstetten wieder erlaubt wurde.

Unvergesslich sind vielen sicher auch die Autogrammstunden von Ilja Rogoff, dem Erfinder der Knoblauchpastillen (1994), oder auch Alfons Haider (2001, 2002, 2003, 2006, 2010, 2016, 2023). Was beweist, dass Hellfried Pröbstl auch hier immer den richtigen Riecher hatte.

Erfreulicherweise ist man beim Knoblauchfest Amstetten trotz des Erfolges im Gegensatz zur Biennale in Venedig oder der Art Basel stets am Boden geblieben. Und so wird es auch heuer, wenn dann sonntagabends am letzten Juli-Wochenende langsam die diesjährige Auflage des Knoblauchfests Amstetten zu Ende gehen wird, heißen: Wir riechen uns wieder im nächsten Jahr!

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