6020 Stadtmagazin (September 2011)

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Innsbrook, Missouri

Besuch beim Fast-Namensvetter in den

USA

Das große Heimweh

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Bio vs. Regional in Tirols Supermärkten

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1 September 201 ng

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11. Jah rga

Stamm­tische erzählen Über die Zukunf

t des Tiroler Gasthauses

d n u r e g r ü b n Klei

s e u l B l e f p ä d r E 30 Jahre Treibhaus: Norbert Pleifer im 6020-Interview


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Editorial

Über den Sommer in Innsbruck

W

er seinen Sommer in Innsbruck verbringt, lernt viel über das Leben in unserer Stadt. Diese Jahreszeit steht für Wochen der Entschleunigung, denn kaum treten die Studierenden ihre Ferien an, ändert sich die Bevölkerungsstruktur der Stadt dramatisch. Hinzu kommt, dass auch die Nicht-Studierenden den Sommer gerne als Auszeit von der Stadt, entweder in Form von Urlaub oder von Ausflügen in die Natur nützen. Das Resultat ist auf den ersten Blick ein wenig ernüchternd, viele Lokale und Geschäfte begeben sich in Sommerpause, das urbane Leben schläft zusehends ein und die Touristen übernehmen das Kommando in der Innenstadt. Doch wie so vieles ist auch der Sommer in Innsbruck eine Frage der Betrachtungsweise, denn zu keiner anderen Zeit hat man die Stadt so für sich allein, zu keiner anderen Zeit sieht man so gut, wie sie sich in den letzten Jahren verändert hat. Endlich ist sie komplett fertig, die Maria-TheresienStraße und wieder einmal muss man im Nachhinein zugeben – sie ist gelungen, die neue, alte Prachtstraße mit ihrer Fußgängerzone, ihrer modernen Architektur und ihrem Mix aus alten und neuen Gebäuden. Doch lernt man, in ihr wie um sie einen klaren Trend abzulesen, den die Landeshauptstadt verfolgt: Beton ist hot, Natur not! Der offensichtlichste Zeuge für dieses Motto ist der neue Landhausplatz, bei dem sich die Politik besonders modern und intellektuell verkaufen wollte. Architektonisch wirklich beeindruckend, macht er im Alltag wenig Sinn. Erstens bleibt es fraglich, warum sich die Politik plötzlich so mit dem skatenden Teil der Bevölkerung anfreunden möchte. Nachdem es wohl kaum das Wählerpotenzial sein wird, kann es sich wohl nur um Anbiederung mit jungen Themen handeln. (Wenn nicht, hätte ich gerne vor dem Goldenen Dachl einen Basketballplatz, vor dem Dom ein Fußballfeld und in der Maria-Theresien-Straße einen Beachvolleyballplatz.) Und zweitens ist die wunderschöne Betonwüste gerade an den heißeren Sommertagen nicht einladend, hier wünscht man sich förmlich einen schönen Park und den kühlenden Schatten großer Bäume. Doch diese Messe ist scheinbar gesungen, denn während eigentlich alle Städte, die etwas auf sich halten, dem Naturtrend folgen und Park um Park errichten, will Innsbruck zur modernen Betonwüste avancieren. Getreu dem neuen Stadtmotto „alpin urban“ lässt sich dies auch leicht argumentieren, denn wer in einer Stadt wohnt, die von

von Michael Steinlechner m.steinlechner@602 0stadtmagazin.at

so viel Natur umschlossen ist, wird das bisschen Beton schon überleben. In der Sommerzeit und an warmen Tagen machen die mangelnden Grünflächen einen Aufenthalt in Innsbruck dennoch weniger attraktiv. Positioniert hat sich der Sommer auch kulturell, sowohl für Einheimische wie für Touristen. Während sich Tirols größte und höchst subventionierte Kultureinrichtung, das Tiroler Landestheater, fast drei Monate Sommer-

Hello Innsbrook

Getreu dem neuen Stadtmotto „alpin urban“ lässt sich argumentieren: Wer in einer Stadt wohnt, die von so viel Natur umschlossen ist, wird das bisschen Beton schon überleben. pause gönnt, füllen immer mehr kulturelle Sommerpflänzchen diese Lücke. Neben den Klassikern „Festwochen“ und „Tanzsommer“ sind der „Sommer am Sparkassenplatz“, das „Festival der Träume“ oder das „New Orleans Festival“ nicht mehr aus Innsbruck wegzudenken. Und selbst das Zeughauskino wurde nach gefühlten tausend Jahren Augustregen heuer für seine Standhaftigkeit belohnt. Wenn wir jetzt noch für den Fischmarkt ein neues Zuhause finden, kann sich der kulturelle Sommer in Innsbruck wirklich sehen lassen. Gut würde das Tiefkühlspektakel übrigens zum neuen Hotel beim Tivoli passen. Dieses überschattet mit seiner aggressiven Hässlichkeit ohnehin alles. q

NICHT VERPASSEN!

Das nächste 6020 erscheint am

10. Oktober 2011

Manchmal schreibt der Zufall die besten Geschichten: Just ein paar Tage, nachdem die Redaktion im Internet über „Innsbrook“ in der Nähe von St. Louis gestolpert war, verkündete 6020-Autor Willi Kozanek, dass er im Sommer durch die USA reisen werde, seine Reiseroute durch Missouri führe und er „eh nicht wisse, was man da machen könne“. Gesagt, getan – Kozanek stattete Innsbrook einen Besuch ab und schrieb seine Eindrücke für uns nieder. Zu lesen ab Seite 22!

30 Jahre Treibhaus Um ein bissiges Kommentar ist Treibhaus-Chef Norbert Pleifer bekanntlich nie verlegen. Zum 30. Treibhaus-Geburtstag zieht der unermüdliche Kulturveranstalter im 6020-Interview Bilanz und wirkt dabei schon etwas nachdenklich. Den einen oder anderen Spruch klopft er natürlich trotzdem – siehe Seite 18.

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inhalt

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Stammtisch Drei Originale

Im Einklang Ayurveda hautnah

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Totengräber

Es rauscht

Zwei Radiomuseen

Max Broll im Gespräch

47 leben 07 StadtlebEn 10 House of Glitter Der neue Swarovski-Standort

22 Innsbrook, Missouri Zu Besuch beim Fast-Namensvetter

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26 Essay

Spielanalyse Zum Start des Innsbrucker Wahlkampfs

14 Das große Heimweh Bio vs. Regional im Supermarkt 18 COVER: 30 Jahre Treibhaus Norbert Pleifer im Interview

28 Meinung

31 Service 48 Motor Die neuesten Autos unter der Lupe

Impressum Herausgeber Medieninhaber & Verleger Chefredaktion Layout Produktion Mitarbeiter dieser Ausgabe Fotos Anzeigenverkauf Anschrift, alle Geschäftsführung Verlag Druck Hinweis

Michael Steinlechner target group publishing GmbH Barbara Wohlsein Philipp Frenzel NERO WerbeGmbH, Lisa Mang, Sophie Frenzel • www.nerografik.net Klaus Erler, Florian Gasser, Jane Kathrein, Willi Kozanek, Walter Mair, Johannes F. Park, Peter Plaikner, Flo Pranger, Michael Rathmayr, Flo Seidl, Diana Steinlechner, Verena Zankl (Korrektur) Michael Rathmayr, Gerhard Berger Thomas Pilgram, Walter Mair • verkauf@6020stadtmagazin.at Karl-Kapferer-Straße 5, 6020 Innsbruck • Telefon: 0512/58 6020, Fax: DW -20 E-Mail: redaktion@6020stadtmagazin.at Andreas Eisendle und Michael Steinlechner Niederösterreichisches Pressehaus Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

48 MundArt Diesmal: Blinis mit Lachs 50 Ein Rauschen im Museum Innsbrucks zwei Radiomuseen 52 Weisheit des Lebens Ayurveda in der Praxis 54 Innsbrucks Stammtische erzählen Burenwirt, Steneck, Lewisch

58 programm 64 Nachts im Museum Lange Nacht der Museen am 1. Oktober 66 Totengräber und Fußballstar Eine Romanfigur im Gespräch 68 Ohrenschmaus und Augenweide 72 Das 6020 3D-Rätsel 73 6020 Exklusiv 74 Johannes F. Park


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FB-Barometer Nespresso-Boutique am Graben in Wien

Hello, George. Make an educated guess:

© Nespresso

Welche Kaffeemarke mit graumeliertem Werbetestimonial eröffnet demnächst einen Shop in der Innsbrucker Innenstadt? Richtig: Nespresso. An der Ecke Erlerstraße/Meranerstraße wird im Dezember (laut Plan) eine exklusive NespressoBoutique eröffnet. Die lästigen Kapselbestellungen über das Internet sollten für Tiroler also demnächst überflüssig sein.

Wer etwas auf sich hält, hat eine eigene Facebook-Seite. Diesmal im Freunde- und „Gefällt mir“-Vergleich: Innsbrucks Ausgehszene. Hofgarten/Stadtcafé: 7.842 Fans Blue Chip: 5.125 Fans

ICH SEHE MENSCHEN. So voll wie bei der Eröffnung ist das WEST heute nur mehr selten.

Weekender Club: 4.929 Fans Treibhaus: 4.050 Fans

Einkaufen ohne Menschen.

Studio 21: 2.707 Fans Plateau: 2.333 Friends Prometheus: 1.558 Friends Theresienbräu: 201 Fans Segabar Innsbruck: 192 Fans (Stand: 2. 9. 2011)

© WEST

Das WEST in der Höttinger Au ein Geheimtipp für alle, die den Trubel anderer Einkaufszentren verabscheuen: Hier findet man den ruhigsten H&M in ganz Innsbruck, auch das Stöbern beim dortigen Müller ist eine echte Wohltat für die Nerven. Immer gut besucht sind hingegen die Lebensmittelgeschäfte.

Aftershave: 3.447 Fans

Zierkissen-Invasion Mit dem Schweizer Einrichtungshaus Interio öffnet Mitte November die vierte große Einrichtungskette in der Innenstadt. Ob es neben Depot, Home Interior und Butlers noch Platz für einen weiteren Anbieter von „Designer“-Kerzen und Flausche-Decken im Umkreis von gefühlten hundert Metern gibt, wird sich zeigen. Immerhin bietet der neue Shop in der Erlerstraße neben Zierkissen und Küchenhelfern auch Handfestes wie Betten und Schränke an.

Zum Mitnehmen Die ehemalige Kneissl-Lounge in der Maria-Theresien-Straße wird in Zukunft Touristen und Büromenschen verköstigen. Spar eröffnet nämlich in dieser absoluten Traumlage eine kleine Filiale, in der es vor allem Convenience-Produkte (Snacks, Sandwiches, fertige Salate) geben wird. Das Konzept nennt sich „Food in the City“ und soll schwer beschäftigte Stadtmenschen und hungrige Einkäufer anziehen.


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Innsbruck & Umgebung

Im Bild

Momentaufnahme des Monats

© Alpenpark Karwendel

Neuer Landhausplatz

Berg als Mülldeponie.

© IVB

500 Jahre. So lange braucht eine Aludose, bis sie sich aufgelöst hat. Die Zahl der Wanderer steigt – und mit ihnen wächst zum Glück auch das Umweltbewusstsein. Der Müll ist 50 Jahre alt: Dosen und Flaschen wurden damals von den Hüttenwirten klein geklopft und unter Steinen deponiert. Durch das Schmelzen des Gletschereises apern immer mehr Altlasten aus, die von freiwilligen Helfern und Bergführern eingesammelt werden. Im Alpenpark Karwendel wurden im August in einer „Putzaktion“ Autoreifen, Skistöcke, Dosen und Seile entsorgt – per Hubschrauber.

Schönster Bahnhof.

Beim alljährlichen Bahntest hat in Tirol der Hauptbahnhof Innsbruck am besten abgeschnitten. Am schlechtesten wurde der Bahnhof Imst-Pitztal bewertet, gefolgt vom Innsbrucker Westbahnhof. Österreichweit wählten die Fahrgäs­te Innsbrucks Hauptbahnhof auf Platz zwei, nur geschlagen vom Linzer Hauptbahnhof, welcher zum siebten Mal in Folge den Sprung auf Platz eins schaffte. Salzburgs Hauptbahnhof belegt den ersten Platz bei den schlechtesten Bahnhöfen in Österreich, Imst-Pitztal liegt im Österreichranking auf Platz sechs.

Sicher in die Schule. Laut

einer Studie des Verkehrsclubs Österreich ist die Zahl der Unfälle auf Tiroler Schulwegen in den letzten zehn Jahren um die Hälfte zurückgegangen. Im Vorjahr gab es keinen tödlichen Schulwegunfall – allerdings wurden 37 Kinder verletzt. Der Verkehrsclub rät den Eltern für das neue Schuljahr, den Weg mit den Jüngsten zu trainieren. Dabei soll herausgefunden werden, welche Route auch aus der kindlichen Perspektive am sichersten ist. Insbesondere bei Kreuzungen können Werbetafeln oder parkende Autos die Sicht der Kleinen einschränken.


Innsbruck & Umgebung

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s

© 6020/Berger

VHS-Kurs des Monats Kindsein für Erwachsene Mit zunehmendem Alter verliert man den Bezug zum eigenen inneren Kind. Nicht, weil es verloren gegangen ist, sondern weil man verlernt, der kindlichen, intuitiven Stimme zu folgen. Durch Märchenarbeit, kreative Übungen und andere Methoden werden kindliche, ganz große Ressourcen aktiviert und das spielerisch leichte Gefühl wird wieder ganz neu entdeckt – funkelnde Augen, gerührte Blicke und ein Kribbeln im Bauch! Zeit

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Freud & Leid Die gute Nachricht ...

... für Radfahrer Seit Mitte Juli verbindet eine neue Fahrrad- und Fußgängerbrücke die Reichenau mit dem Saggen. Mit einer Länge von 42 Metern schließt die neue Brücke die bisherige Lücke in der Innpromenade. Das neue und 950.000 Euro teure Bauwerk wurde auf den Namen Tiflisbrücke getauft. Der Name soll ein Zeichen der Verbundenheit zu Innsbrucks Partnerstadt Tiflis (Hauptstadt von Georgien) darstellen. Die Brücke ist 5,50 Meter breit und teilt sich in einen Gehweg und eine Radspur. Die schlechte Nachricht ...

... für Bäcker und Co. Bäcker, Ärzte und andere Berufsgruppen mit atypischen Arbeitszeiten haben laut Werner Schwarz vom Arbeitsmedizinischen Zentrum in Hall schlechte Karten: „Nachtarbeit ist spätestens nach zwei Jahren krankmachend.“ Grund ist das Hormon Melatonin. Das für den Schlaf zuständige Hormon wird nur in der Nacht und bei geschlossenen Augen produziert. Wird die Produktion gestört, schwächelt das Immunsystem, Schlaf- und Konzentrationsstörungen sind ebenfalls möglich.

Zahlen, bitte! Nachwuchs gesichert. Der überraschend schöne August und die idealen Skatebedingungen am Landhausplatz sorgten dafür, dass der dreijährige Jonathan seine Tricks zuletzt ausgiebig üben konnte. Am liebsten würde er so springen wie die Großen, sieht aber ein: „Dafür muss ich noch wachsen und fleißig üben.“

87 %

der Innsbruckerinnen und Innsbrucker sind laut einer Imageanalyse der Stadt mit ihrer Lebenssituation zufrieden. Geschätzt wird vor allem die Vielfalt der Stadt. Laut der Studie mit 500 Befragten bewerten die Stadtbewohner das Freizeitangebot, die Kulturszene und die Sportmöglichkeiten sehr positiv, weniger zufrieden sind die Befragten – wenig überraschend – mit dem Verkehr, den Baustellen und den rar vorhandenen Grünflächen.


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House of Glitter

Seit Ende August hat der neue Swarovski-Standort in der Innsbrucker Altstadt geöffnet. Das 8,5 Millionen teure Einkaufsparadies verspricht großstädtisches Einkaufs­ Von Klaus Erler erlebnis zwischen Kunst und Kommerz.

A

cht Monate Zeit und 8,5 Millionen Euro benötigte Swarovski, um seinen neuen Innsbrucker Store zu entwickeln – einen der größten in der Swarovski-Welt. Auf den ersten Blick mag das Investitionsvolumen für ein einzelnes Geschäftslokal überraschen, doch bei näherer Betrachtung macht es durchaus Sinn: Innsbruck ist einer von weltweit nur drei Swarovski-Standorten, die sich als Kombination aus Edel-Kaufhaus und Kunstvermittlungsstätte präsentieren. Und das mit großem Erfolg: Zwei Millionen Besucher jährlich lassen sich in Wattens, Wien und Innsbruck in kunstvoll gestaltetem Ambiente zum Kristall-Einkauf verführen, da schaden Neuinvestitionen wohl auf keinen Fall. Innsbruck soll per Eigendefinition nicht weniger sein als „eine gelungene Verbindung zwischen Historie und Zukunftsdenken, zwischen Produktwelten und Gegenwartskunst“. Damit das funktionieren kann, wurden die Architekten Daniel Süß und Hanno Schlögl beauftragt, eine Symbiose aus jahrhundertealten, zum Teil bis in die Gotik zurückreichenden Bauelementen und einer modernen, luftig-lichtreichen Architektur zu schaffen, in der die gesamte Bandbreite der Produktwelten von Swarovski standesgemäß präsentiert werden kann: Kristall, Schmuck und Accessoires sowie optische Präzisionsgeräte. Eine Bar im ersten Stock wurde als „urbane Meetings- und Ruheoa-

se“ konzipiert, die mit starken Hell-DunkelKontrasten mehr mit Coolness als mit Gemütlichkeit punktet.

Kunst in der Hauptrolle. Die Präsentation moderner Kunst ist zentral in das Store-Konzept integriert. Schon im Eingangsbereich findet eine Begegnung mit der dreiteiligen Installation „Im Facettenteich“ des Tiroler Künstlers Thomas Feuerstein statt. Riesige Kristall-Facettenaugen stellen die Komplexität der Welt anhand des

SWAROVSKI INNSBRUCK Herzog-Friedrich-Straße 39 Öffnungszeiten: täglich von 8 Uhr bis 19.30 Uhr

Motivs der Taufliege dar. Einen Stock höher will die Installation „Crystal Matrix“ von Erwin Redl – einem österreichischen Lichtkünstler, der in den USA lebt und arbeitet – eine „mystisch-transzendente Welt aus Klang und Kristall“ erschaffen.

Kristall-Phantasien. Etwas profaner gab sich Geschäftsführer Andreas Braun in seiner Rede zur Store-Eröffnung Ende August: Um ein leidenschaftliches Bekenntnis zum Standort Tirol gehe es der Tiroler Firma Swarovski mit der Wiedereröffnung der Markenwelt, weiters um ein Konzept, das Braun als „Staunen und Kaufen mit erhöhtem Kunstanteil“ beschreibt. Kunst soll dabei trotzdem nicht „dekorative Attitüde“ sein, auch nicht „Duftmarke der Modernität“, sondern in Verbindung mit dem modernen Store lebendig wirken und dazu beitragen, dass das Haus ein Tourismusmagnet wird. Markus Langes-Swarovski, Mitglied der Swarovski-Geschäftsführung, bringt es auf den Punkt, wenn er den neuen Innsbrucker Store als Möglichkeit des „Alltagseskapismus in atmosphärisch aufgeladene KristallPhantasien“ bezeichnet. Dass dabei ein kunstvolles Glitzern nicht nur auf die Marke Swarovski niedergeht, sondern auch auf Innsbruck, darf man – eine gewisse Toleranz gegenüber trendaffiner Coolness vorausgesetzt – als Glücksfall für die Tiroler Hauptq stadt werten.

© Klaus Vyhnalek (alle)

funkelnd. Kunst trifft Verkaufsfläche – so lautet das Standort-Konzept.


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ner stramm, der sich selbst gerne als Vorkämpfer für Recht und Ordnung sieht und seine Position seit Jahren beharrlich wie ein Bulldozer verteidigt. Rudi Federspiels Programm ist so alt wie seine politische Karriere. Innovationen sind von ihm keine zu erwarten, ein paar Prozent werden es trotzdem werden. Seine abtrünnigen ehemaligen Mitstreiter werden nach Gastspielen bei mehreren Fraktionen auf eigene Faust um den Einzug in den Gemeinderat kämpfen.

Der Abtrünnige.

Spielanalyse Der Wahlkampf für die Gemeinderatswahl 2012 in Innsbruck beginnt, die Kontrahenten wetzen die Messer und bringen sich in Stellung. Eine sportliche Analyse der Von Florian Gasser Ausgangssituation.

H

erzlich willkommen zurück aus der Sommerpause. Wir stehen vor politisch heißen Monaten. Nächstes Jahr werden der Innsbrucker Gemeinderat und erstmals auch der Bürgermeistersessel direkt gewählt. Traditionell beginnt der Wahlkampf sehr früh – und er wird nichts für schwache Nerven. Selten war Demokratie in dieser Stadt so spannend wie diesmal. Viel steht auf dem Spiel, so viel wie seit 1994 nicht mehr. Für die Fraktion der Bürgermeisterin ist ein Start-Ziel-Sieg nicht ausgemacht. Andere scharren bereits in den Startlöchern und sehen ihre Zeit gekommen. Unterhaltsame Zeiten stehen bevor. Gut für uns und gut für die Demokratie. Denn das Duell wird auf der Straße entschieden, dort wollen die Wähler überzeugt werden. Zeit also, um noch einmal in Ruhe und sportlich-lässig die Ausgangslage und wichtigsten Akteure zu analysieren.

Die Favoritin. An der Sturmspitze spielt Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer. Sie geht als haushohe Favoritin in die Saison. Ihre Flügelstürmer und Stadtsenatsmitglieder hingegen sind bei den Wählern eher unbeschriebene

Blätter, ebenso wie der Rest der Mannschaft. Trotzdem: Der Amtsbonus ist ihr sicher. Und für alle anderen gilt: Sie ist die Messlatte, die übertrumpft werden muss. Gemeinsam mit ihr kickt ÖVP-Chef Franz Gruber im bürgerlich-konservativen Lager.

Ein Mobilisierungsproblem bei der Fanbasis hat bekanntlich seit Jahren die Sozialdemokratie, sowohl in Bund, Ländern als auch Gemeinden. Der Spitzenkandidat oder die Spitzenkandidatin wird Mühe haben, sich von der mauen Regierungsperformance der Mutterpartei abzuheben. Bei den vergangenen Wahlen wurde den Innsbrucker Roten gar das BAWAG-Desaster zum Verhängnis – etwas, wofür die Stadtpartei, bei aller Kritik, nichts konnte. Eines der zentralen Wahlkampfthemen könnte „Wohnen“ werden – bei den von erdrückend hohen Mietpreisen geplagten Innsbruckern nicht das schlechteste Thema, um zu punkten. Doch der SPÖ droht Ungemach. Ein Abtrünniger, der mit wehenden Fahnen zu den Grünen überläuft: Mesut Onay, bis dato rotes Parteimitglied, aktiv in der Gewerkschaft und gut vernetzt in der Innsbrucker Jugend- und Kulturarbeit, kündigt an, für

Unterhaltsame Zeiten stehen bevor. Gut für uns und gut für die Demokratie. Denn das Duell wird auf der Straße entschieden, dort wollen die Wähler überzeugt werden. Seit Gruber für Eugen Sprenger eingewechselt wurde, schafft er das Kunststück, dass noch immer niemand so genau weiß, für was er eigentlich steht – obwohl er als Hans Dampf in allen Gassen von runden Geburtstagen bis zu Schafstränkeneinweihungen auf der Seegrube auf allen Hochzeiten tanzt. Der Wahlkampf wird für ihn zum Mammuteinsatz, will er parteiintern nicht massiv unter Druck geraten und an Trennschärfe zu „Für Innsbruck“ gewinnen. Denn warum es drei bürgerliche Listen braucht (Für Innsbruck, ÖVP und Seniorenbund), weiß keiner mehr so genau. Als rechter Außenverteidiger steht ei-

die grüne Liste kandidieren zu wollen und zwar „so weit vorne, wie es geht“. Für die Newcomerin Sonja Pitscheider, die viel Mühe damit haben wird, sich in kurzer Zeit ein brauchbares Profil zuzulegen, ist der Neuzugang vom politischen Transfermarkt eine vielleicht spielentscheidende Ergänzung für ihren Kader. So sieht es derzeit aus – und doch ist alles noch offen. Denn Wahlkampf ist Überzeugungsarbeit und die Wähler können mitspielen. Die Parteien haben die nächsten Monate die Chance, die Menschen für Politik zu begeistern. Der Ring ist eröffnet. So lasq set die Spiele beginnen.


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Das große

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Ist Regional das neue Bio? Und was davon ist besser? Supermärkte und Discounter bieten immer mehr regional erzeugte Lebensmittel an und buhlen mit Bio-Eigenmarken um neue Kunden. 6020 war auf Shoppingtour in der Tiroler Von Jane Kathrein Supermarktlandschaft.

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risch. Aus Tirol. Naturnah. Angela ist heute auf der Suche nach Karotten, Pastinaken und Mehl. Seit Annika auf der Welt ist, drehen ihre Eltern, abwechselnd, zwei Mal am Tag eine Runde durch die Innsbrucker Innenstadt. Sie jagen nach besonderen Schnäppchen: biologischen und regionalen Lebensmitteln zu Abverkaufspreisen. Und die gehen nach 17 Uhr ermäßigt über den Ladentisch. So wie das Bio-Hähnchen, eines von zweien, das noch am Vormittag zum vollen Preis im Kühlregal lag.

Das große Heimweh. Angela repräsentiert eine Kundengruppe, die immer größer wird. Nicht erst seit dem medial gehypten EHECGurken-Skandal machen sich die Menschen Gedanken über die Herkunft ihres Essens. Trendforscher Matthias Horx registriert seit zehn Jahren ein Comeback regionaler Produkt-Konzepte. Ein Trend der dem Bio-Trend voraus ging, ihn sogar überholt hat, sagt Horx. Er nannte es bereits 1993 „Das große Heimweh“: Je hochindustrieller die Produktion wird, desto größer ist die Sehnsucht nach

einem Bezug zu Landschaft, Heimat und handwerklicher Produktion. Weil wir nicht mehr wissen, woher unsere Lebensmittel kommen, und noch weniger, welche Geschmacks- und Wirkstoffe in ihnen stecken, halten wir uns wieder an das, was wir kennen.

Regional ist nicht Bio. Der erste Blick über die Obst- und Gemüsetheke in den Supermärkten MPreis, Spar, Billa, Merkur und Hofer zeigt: Die Vielfalt des regionalen Angebotes unterscheidet sich sehr stark je nach Supermarktkette. Und: „In der Region erzeugt“ heißt noch lange nicht aus biologischer Herkunft, auch wenn uns das die Marketingmaschinerie der Lebensmittelindustrie immer wieder suggeriert. Mit dem Begriff „regional“ verbinden wir „ländlich“, was auf dem Land wächst, muss also aus besonders naturnaher Produktion stammen – gesund, frisch und weitgehend von Hand produziert. Dass es sich bei den als ländliche Produkte vermarkteten Lebensmitteln auch um Industrieprodukte handeln kann, darauf weisen Konsumentenschützer immer wieder hin. Regional heißt also nicht Bio.

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Regional oder bio? Der Konsument ist im Bezeichnungsdschungel oft hilflos.

Wer aber wissen will, wo seine Karotte groß geworden ist, kommt noch am ehesten beim Bioprodukt zu einem befriedigenden Ergebnis. Auf der abgepackten Ware werden Hersteller und Ort angegeben. Beim konventionellen Produkt findet man vielleicht noch den Namen der Verpackungsfirma. Den Weg einer im Regal liegenden, nicht abgepackten Karotte kann man nicht mehr verfolgen – auch dann nicht, wenn sie eine biologische ist.

Wirtschaftlicher Sinn.

© 6020/Berger (3), MPREIS (1)

Angela steht vor einem Problem. Die Bio-Karotten, die aus dem Regal lachen, kommen aus Italien, daneben liegen welche aus Tirol. Was wiegt schwerer? Biologischer Ursprung oder Regionalität? „Die Kombination aus beidem ist sicher am besten und wird vom Konsumenten auch bevorzugt“, sagt Franz Floss vom Verein für Kon-

„Wir führen BioProdukte nur dort ein, wo es auch wirtschaftlich Sinn macht.“

Ingrid Heinz, MPreis

AMA-Biosiegel mit Ursprungsangabe Die landwirtschaftlichen Rohstoffe müssen zu 100 Prozent aus der im Zeichen angeführten Region stammen. Für nicht in dieser Region und in der entsprechenden Qualität herstellbare Rohstoffe gilt bei verarbeiteten Lebensmitteln ein Toleranzbereich von bis zu einem Drittel. Die Be- und Verarbeitung aller Lebensmittel müssen in der angegebenen Region stattfinden.

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Im Label­ dschungel der Eigenmarken: MPreis: • Bio vom Berg 2002 gründeten Tiroler Biobauern und Tiroler Bio-Verarbeiter die Genossenschaft Bioalpin. Weil der Vertrieb der Produkte schwierig war, traten die Bauern an die Firma MPreis heran – herauskam die Marke „Bio vom Berg“. Bei MPreis mit mehr als 90 Produkten vertreten. • MPreis Bio Bioprodukte aus dem Ausland, hauptsächlich Italien. Spar: • Natur pur Spar hat seine Bioprodukte Mitte der 1990er-Jahre eingeführt – man legte mit 40 Produkten los und liegt inzwischen bei 500. Merkur, Billa und Adeg (REWE): • Ja! Natürlich Die Eigenmarke wurde vor 17 Jahren gegründet. • Pro Planet Mit diesem Label sollen Eigenmarken gekennzeichnet werden, die einen messbaren Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen leisten. Hofer: • Natur aktiv Seit 2003 hat Hofer seine eigene BioMarke. • Zurück zum Ursprung ... ist laut Selbstdarstellung „das Bio, das weiter geht“. Nur heimisches Futtermittel, keine Handelsdünger, faire Entlohnung.

„Lokale Besonderheiten reihen sich an Produkte, die man im ganzen Bundesland kennt.“

Karin Nakhai REWE International

sumenteninformation (VKI). Ein Anspruch, der sich im Supermarkt nicht einmal zur Erntezeit erfüllt. Das hat mehrere Gründe. In Österreich gibt es laut Verein für Konsumenteninformation 20.000 Biobauern, die zehn Prozent des Lebensmittelbedarfes abdecken. Bioprodukte sind teurer als Produkte aus konventionellem Anbau, was an der aufwändigeren Verarbeitung liegt. „Wir führen Bio-Produkte nur dort ein, wo es auch wirtschaftlich Sinn macht“, sagt MPreis-Sprecherin Ingrid Heinz. Die Kunden, die mehr Bio wollen, suchen ohnehin den Fachhandel auf. Und wie sieht es mit Frischware aus der Region aus? Die Hälfte des Obst- und Gemüsebedarfs wird inzwischen durch Importe gedeckt, sagt der Konsumentenschutz. Weil Erdbeeren nun mal nicht im März in Tirol heranreifen und der gesamte Traubenanbau in Österreich in die Weinproduktion fließt. Die Tafeltrauben kommen aus der Türkei oder aus Spanien.

Kreisläufe stärken. Wenn Bio nicht im Angebot ist, überzeugt oft regionale Herkunft als Kaufargument. Nicht nur wegen der vermeintlich besseren Öko-Bilanz, sondern auch, weil man hofft, die heimische Wirtschaft damit zu stärken. Doch Regionalität ist eine Frage der Definition. Muss das Produkt in Tirol hergestellt werden oder reicht bereits ­Österreich? Die Tiroler Kette MPreis hat hier einen klaren Standortvorteil, ein Großkonzern wie REWE (Billa, Merkur, Adeg) tut sich da schon schwerer. „Lokale Besonderheiten reihen sich an Produkte, die man im ganzen Bundesland kennt“, streicht Karin Nakhai, Unternehmenssprecherin von REWE International hervor. Sobald es die ersten Salatgurken aus Österreich gibt, würden diese auch im Regal von Merkur und Billa liegen. Man geht also mit der Erntezeit. Merkur fährt übrigens seine Regionalitätsinitiative seit 2006. Und motiviert dabei kleinere Lieferanten zur Produktion von Spezialitäten. Gemüse und Obst aus Tirol sucht man vergeblich – der Salat bleibt ein Einzelgänger. Dafür stammen 100 Prozent der Trinkmilch von österreichischen Bauern. Und man bewies in anderer Hinsicht Pioniergeist: Mit „Ja! Natürlich“ hat REWE bereits vor

„Die Kombination aus biologischem Ursprung und Regionalität ist sicher am besten und wird vom Konsumenten auch bevorzugt.“ Franz Floss , VKI

17 Jahren eine eigene Bio-Marke entwickelt, zu einer Zeit, als Regionalität und biologische Herkunft noch kein breitenwirksames Thema war. „Anfangs ein Verlustgeschäft“, sagt Nakhai. Inzwischen produzieren 7.000 Bauern in Österreich für „Ja! Natürlich“.

Schmankerln. Ein klares Bekenntnis zu Österreich geben MPreis, Spar und REWE ab. Und auch zu den einzelnen Regionen, deren Spezialitäten dann auch auf eigenen Verkaufsständen als solche optisch herausgeputzt werden. Bei Interspar tragen sie etwa so klingende Namen wie „Von Dahoam das Beste“. Interspar ist erst vor einem Jahr auf den Regio-Zug aufgesprungen und hat eine eigene Lokalitätsoffensive gestartet. Ein eigener Mitarbeiter hat den Auftrag, regional besondere Produkte zu finden. „Die einzelnen Kooperationen machen Sinn, denn viele Bauern haben gar nicht die Möglichkeit, für ganz Österreich zur produzieren“, sagt Nicole Berkmann, Unternehmenssprecherin von Spar Österreich. Außerdem gehen die Kunden bei bestimmten Produkten keine Kompromisse ein: Die Trinkmilch der Spar-Marke kommt aus dem jeweiligen Bundesland. Der Regionalitätsstempel allein reicht aber nicht aus, um den Kunden zu überzeugen. Weil der Apfel aus Südtirol gleich schmeckt wie der Apfel vom Bodensee, braucht es regional besondere Marken. Zukunftsforscher Matthias Horx sieht eine weitere Renaissance regionaler Spezialitäten auf uns zukommen. Ein Vorreiter war hier die Firma MPreis, die vor zehn Jahren mit der Marke „Bio vom Berg“ das Regionale in die Geschäfte holte. Die Bauern bekommen – wenn die Qualität passt – eine Abnahmegarantie und einen Regionalitätszuschuss. Nur in der Brotproduktion müssen die Tiroler derzeit Abstriche machen, die Hausbäckerei ist im Frühling abgebrannt. Deklarierte Tiroler Produkte findet man vereinzelt auch beim Discounter. In unserem Fall: Salat und Karfiol. Da viele Tiroler Firmen für die Marke Hofer produzieren, kann man im restlichen Sortiment nicht nachvollziehen, wie viel Teile Tirol drin stecken – obwohl sie es ziemlich sicher tun. Der Lidl-Konzern hat eine Stellungnahme zum Thema abgelehnt.


wie viel tirol? Wer sich nur regional ernähren will, muss Etiketten lesen – und auf manches verzichten.

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„Die einzelnen Kooperationen machen Sinn, denn viele Bauern haben gar nicht die Möglichkeit, für ganz Österreich zur produzieren.“ Nicole Berkmann, Spar Österreich

Österreich zum Reinbeißen. In letzter Zeit gingen beim Verein für Konsumenteninformation vermehrt Meldungen von Lebensmitteltäuschungen ein. Man stellt sich die Frage: Steckt auch überall Tirol bzw. Österreich drinnen, wo Österreich drauf steht? Im Supermarkt könne man noch am ehesten auf Nummer sicher gehen, sagt Franz Floss vom VKI. Firmen wie Hofer kontrollieren schon am Feld. Wirklich sicher kann man nur bei Produkten sein, die entweder das AMA-Siegel oder das österreichische Bio-Siegel (siehe Factbox) tragen. Denn der Label-Dschungel ist dicht. Im Bereich der biologisch hergestellten Lebensmittel ist die Vielfalt an Gütezeichen besonders groß. Den Grund dafür sieht der VKI in der Geschichte des biologischen Landbaus, den es seit 80 Jahren gibt. Weil allgemein verbindliche gesetzliche Regelungen fehlten, bildeten sich verschiedene Strömungen und Philosophien heraus. Dass Lebensmittelkonzerne wie Hofer und REWE ihre eigenen Labels entwickelt haben, die auch von eigenen Prüfstellen kontrolliert werden, macht den Vergleich noch schwerer. Der Supermarkttest zeigt übrigens auch: Angebot und Qualität der Ware sind nicht in allen Filialen gleich gut. Dafür gibt es die schrumpeligen Bio-Äpfel zum halben Preis. Dass auch die Bio-Birnen gammelig waren, hat wohl keiner gesehen. Vielleicht gibt es die ja erst q nach 17 Uhr im Abverkauf.

Buchtipps • • •

„Die Ernährungsdiktatur: Warum wir nicht länger essen dürfen, was uns die Industrie auftischt“ von Tanja Busse (Blessing Verlag). „Schwarzbuch Landwirtschaft: Die Machenschaften der Agrarpolitik“ von Hans Weiss (Deuticke). „Gesund einkaufen: Lebensmittel prüfen und beurteilen“ von Edith Geyer (Konsument).

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d n u r e g r ü b n i Kle

Erdäpfel-Blues

Am Anfang war die Topfpflanze: Norbert Pleifer über 30 Jahre Treibhaus und 35 Jahre Kulturarbeit in Innsbruck. Interview: Michael Rathmayr

Das erste Treibhaus eröffnete 1981 in Pradl, in der Anzen­ gruberstraße. Was war die Idee dahinter? Norbert Pleifer: Irgendwann ist uns die Studentengeschichte im KOMM (autonomes ÖH-Kulturzentrum, Anm.) auf die Nerven gegangen. Wir wollten auch einmal Leute treffen und kennenlernen, die in der Früh aufstehen müssen. In alter 68er-Manier wollten wir Kulturarbeit in einem Stadtteil machen. Aus Pradl ist aber niemand gekommen. Dafür aus dem Rest der Stadt, mit ihren Radln. Mit den Anrainern hatten wir eigentlich nur Konflikte. Die werden schon öfter über unsere Köpfe gestolpert sein. Der Raum dort war eigentlich okay – aber ich glaube, die Raumhöhe war 2,20 Meter. Bei jedem Theaterstück mussten wir zuerst fragen, wie hoch das Bühnenbild ist. Zur Eröffnung mit Werner Pirchner und dem Vienna Art Orchestra verlangten wir damals übrigens einen Blumenstock als Eintritt. Und dann kam Gianna Nannini. Genau, 1985 haben wir dann am Bergisel das Gianna-Nannini-Konzert veranstaltet. Das war eigentlich reiner Zufall und eine Laune vom Bürgermeister Niescher, dass wir das machen konnten. Vorher war da oben nichts. Nicht einmal ein Papstbesuch, dem Papst haben wir quasi den Weg geöffnet. Und so was wie das Nannini-Konzert hatte Innsbruck noch nicht gesehen – 12.000 Karten verkauft, 25.000, 30.000 werden schon oben gewesen sein. An dem Tag war außerdem ein Schießen in der Nähe. Aber das mussten sie irgendwann abbrechen, weil Massen über die Sillschlucht zum Konzert spaziert sind. Die hatten wohl

Angst, dass die Schützen einen Nannini-Fan erschießen. Und wie kam es zum neuen Treibhaus in der Angerzellgasse? Da haben wir die Gunst der Stunde genutzt, den Aufwind nach dem Konzert. Am heutigen Standort war ursprünglich ein kleines Stöckelgebäude – schnörkelig und ziemlich baufällig. Irgendwann hat dem Besitzer einer der Architekten aus unserer Gruppe vorgeschlagen, das Ding abzureißen und was Neues zu bauen. Weil das Konzert so eine gute politische Demo für uns war, alles friedlich, nichts zerstört. Ein anderes Lebensgefühl in Tirol. Das hat uns sehr geholfen – das Geld von der Nannini und der Rückenwind aus der Bevölkerung. Im KOMM herrschte Basisdemokratie. Und heute im Treibhaus? Wir sind ein Verein, eine Clique. Die, die mitarbeiten, die reden auch mit. Aber ausbaden tu’s ich. Also Entscheidungshoheit für Norbert Pleifer? Schon, ja. 30 Jahre Treibhaus, 35 Jahre Kulturarbeit in Innsbruck insgesamt. Ein Anlass zum Feiern? Nein, höchstens einer zum Nachdenken. Ist das Zeug wirklich schon so alt? Sind wir wirklich schon so etabliert? Eigentlich: Ja. Und das wollten wir ja. Das bisschen Jazzmusik, das andere Lebensgefühl, nicht nur Blasmusik – dem wollten wir ein Zuhause


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geben. Der Treibhaus-Turm war der erste Bau einer Kultureinrichtung in Innsbruck im 20. Jahrhundert. Neben dem Festspielhaus in Erl sogar der erste in ganz Tirol. Das ist schon verrückt. Unser achteckiger Turm hat sich inzwischen ins Stadtbild eingraviert. Und das steht ja auch für etwas: Wir waren immer ein offenes Haus.

„So eingefahren wie mit dem zugemauerten Keller 2009 bin ich in den ganzen 35 Jahren nie.“

Norbert Pleifer

Das Publikum: So bunt, wie es sich das Treibhaus wünscht? Am Anfang waren wir schon sehr bunt. Dachten wir zumindest, weil wir uns alle so bunt angezogen haben und irgendwann auch bunte Haare hatten. Aber wir waren schon irgendwie alle aus einer Schicht. In dem Sinn sind wir jetzt offener. Und darauf bin ich eigentlich am meisten stolz: Dass wir ein Haus sind, das quer durch alle Generationen geht. Da kann schon sein, dass die Oma ein Enkelkind in der Schlange am Klo trifft. Dazu hat es aber auch den riesigen Umbau 2000 gebraucht. Dass wir uns die Offenheit bewahrt haben – vom Primar bis zum Punk sind alle willkommen, das darf man eigentlich schon feiern. Vom radikal alternativen KOMM bis zum „konventionellen Kulturbetrieb“ heute – hat das auch Schattenseiten? Was heißt „konventionell“? Dass man einigermaßen aufs Klo gehen kann, dass es im Saal eine Lüftung und eine Heizung gibt? Die ganzen Uralt-Vorurteile sind ja nicht weg. Aber gut, dass auch diese Leute manchmal trotzdem zu uns kommen.


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Das Best-Of des Norbert Pleifer Teil 1 Die angenehmste Zusammmenarbeit mit einer Politikerin oder einem Politiker in Tirol? Die lustigste war mit Kulturstadtrat und Baumeister Artur Krasovic. Dem haben wir ein Plakat gewidmet mit seinem Eintrag als Baumeister im Telefonbuch. Dazu der Text: „Der neue ÖVP-Kulturstadtrat – ein Betonierer, wie er im Telefonbuch steht.“ Das haben wir dann in Innsbruck plakatiert. Er hat mich darauf zu sich zitiert und gefragt, was das gekostet hat. Wir haben das damals privat bezahlt und er hat mir das Geld, ein paar Tausend Schilling, dafür gegeben und gesagt: „Super Werbung, wenn euch wieder so etwas einfällt, zahl ich es wieder!“ Krasovic hat uns außerdem sehr beim Bau des Turms unterstützt. Und das mühsamste Miteinander? Bis jetzt hab ich alles überlebt. Das spektakulärste Konzert in 30 Jahren Treibhaus? Gianna Nannini am 5. Mai 1985 am Bergisel. Mit dem ganzen Drumherum – das war einzigartig. Und ich glaube, das Konzert hat für die junge Szene in Innsbruck etwas bewirkt. Es wurde offensichtlich, wie viele Leute das wirklich sind. Selbst die Oberskeptiker waren damals baff.

„Ärgern tut mich der Kleinbürger in mir selbst, der mir jeden Tag in der Früh im Spiegel entgegenblickt.“

Norbert Pleifer

Man hört immer wieder: Der Pleifer schimpft dauernd auf die Politik – und wird von dieser subventioniert. Schimpfen, das tue ich eigentlich nicht. Ich bin nur streitbar, ich wehre mich. Für das Bisschen, was wir haben, kämpfe ich. Ich bin eigentlich konfliktscheu, aber wenn sie uns beim Open Air Kino im Zeughaus feuer- und baupolizeilich einen Prügel nach dem anderen herschmeißen, dann steh ich nicht da und sage: „Danke, dass ihr uns umbringen wollt.“ Und wenn man 1987 fürs Treibhaus mehr Subventionen hatte als 2010, obwohl das Haus doppelt so groß ist und außer dem Klopapier so ziemlich alles teurer geworden ist, dann muss man schon sagen dürfen, dass das so nicht mehr geht. Das ist doch eine Tatsachenbeschreibung, keine Beschimpfung. Und auch damals sind wir nicht im Geld geschwommen. Ich kämpfe fürs Treibhaus, aber auch für die anderen Kulturbetriebe in unserem Bereich.

mal dumm von mir. Aber ich bin ja kein Stratege. Da müsste man vieles anders machen. Die Sturheit über die Jahrzehnte hat sicher was gebracht. Und die Alltäglichkeit, bei uns passiert jeden Tag etwas.

Politikkritik/Subventionsbedarf – welche Strategie steckt dahinter? Der Schlüssel scheint Humor zu sein. Das ist der Clown in mir. Taktisch ist das sicher manch-

Wie steht es um das Projekt „Volksgarten“? Es bleibt eine Idee – die Stadt ist anscheinend zu dumm, das umzusetzen. Diese großen, schönen Flächen als

Wie wird das Treibhaus im Moment von der Politik behandelt? Es sind alle so nett, sie sind ja bemüht. Jetzt muss ich aufpassen – strategisch denken. Ich nehme es ihnen ja eh nicht übel, die müssen ja intern auch Politik machen und können nicht sagen: „Pleifer, du hast ja so recht.“ Aber so eingefahren wie mit dem zugemauerten Keller 2009 bin ich in den ganzen 35 Jahren nie. Das hat nicht gezogen, da ist gar nichts passiert. Die Hilde war die einzige, die das verstanden hat. Die hätte uns wohl auch geholfen. Aber mit den Bierstindl- und KunstraumTurbulenzen – das waren heikle Zeiten.


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© 6020/Rathmayr (alle)

PRINZIP CHAOS. Norbert Pleifer zeigte 6020 im Jahr 2008 sein Büro: „Ein Raum, der einen eher hinaustreibt zu wichtigeren Dingen als bürokratischen Ergüssen.“

kulturellen Innenhof zu nutzen. Die Theresienstraße ist ein einziges Gasthaus – und hier wäre ein Platz, wo man wirklich etwas machen könnte. Einmal hatten wir den Volksgarten ja – das waren echte Glanzlichter. Was ist am Ende die Treibkraft hinter dem Engagement fürs Treibhaus. Wieso sich das alles antun? Das ist Teil meiner Spiritualität. Am Anfang war das Treibhaus für mich so eine Art Missionsstation. Und, weil es mir einfach Spaß macht, weil es mein Leben ist. Ich kriege ja auch viel zurück. Ich habe Freundschaften mit Josef Hader, mit Alfred Dorfer, zu Lebzeiten mit Joe Zawinul. Als er mit 75 zum letzten Mal bei uns den „Erdäpfel Blues“ gespielt hat, haben wir ihm auf der Bühne einen großen Sack voller Kartoffeln geschenkt. Er war ganz gerührt – aber in den Tourbus hat er ihn nicht mitgenommen. Die Kartoffeln sind dann den ganzen Sommer bei uns rumgekugelt und haben sich in verschiedene Blumentöpfe verirrt. Noch immer kommen jedes Jahr im Juli und August so komische Kräuter raus – jetzt wissen wir, es sind Joes Erdäpfel. Das sind doch kleine Wunder. Der Hundling ist immer noch da!

Und was ärgert? Ärgern tut mich der Kleinbürger in mir selbst, der mir jeden Tag in der Früh im Spiegel entgegenblickt. Und zum Teil auch das kleinbürgerliche Publikum. Wenn sie an einem endlich warmen, trockenen Abend zum Open Air Kino kommen und sagen: „Heute habt’s ihr Glück.“ Als hätten sie nicht auch eines. Pläne für die Ära nach Pleifer? Nein! Doch, gibt es schon. Aber im Moment macht es mir Spaß. Ich fange jedenfalls an, zu delegieren. Ich lerne also dazu – aber das ist schwer. Mit dem Wirtshaus hab ich zum Beispiel schon länger nichts mehr zu tun. Da hab ich früher schon viel mitgeredet, vor allem als Obermotzer. Jetzt freu ich mich, wie gut es funktioniert. Wir sind eine angenehme Clique. Namen zur Nachfolge brauchen wir ja keine zu nennen. Wir müssen nichts ausschreiben, die Politik hat da nichts mitzureden. Dazu steckt viel zu viel von mir selbst im Treibhaus. Vielen Dank für das Gespräch.

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Das Best-Of des Norbert Pleifer Teil 2 Ihr engster Freund unter den Künstlern? Josef Hader. Der Josef, der einfach drei Wochen lang hier bei uns seine neuen Programme probt und sein Stück irgendwo mit uns entwirft. Welche Künstler dürfen nie wieder ins Treibhaus? The Bosshoss haben bei uns Hausverbot. Keine Einzelheiten – aber da haben sich Backstage grausige Dinge abgespielt.


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o t e m o c l e Wnnsbrook, Missouri I

7.700 Kilometer Luftlinie von Innsbruck (Tirol) entfernt liegt Innsbrook (Missouri). Einwohner: 470. Alter: 40 Jahre. Wesen: privates, geschütztes Wohnresort. Seen: Kitzbuhl, Wunderbar, Von Willi Kozanek Muetze oder Brenner. Berge: eher nicht.

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ährt man als Innsbrucker durch Innsbrook, fühlt man sich wie in einem Science-Fiction-Film. Als ob Außerirdische in Innsbruck-Kranebitten gelandet wären, eine zehntägige Tour durch Tirol gebucht hätten und sich dann gedacht hätten: „Nicht schlecht, wie die Tiroler wohnen. Das können wir auch.“ Der alpine Charme Tirols wurde aufgesaugt und am anderen Ende der Welt so gut wie möglich reproduziert. Und eines muss man ihnen lassen: Es ist recht gut gelungen. Innsbrook ist teilweise kitschig, manchmal ungemütlich künstlich – eine Erfolgsstory ist Innsbrook aber zweifelsohne.

Fürs Wochenende nach Innsbrook. Angefangen hat alles wie immer in der guten alten Zeit. Genauer gesagt in den frühen 1970ern. Ed Boyce aus St. Louis studierte im bergigen Colorado und begeisterte sich für den dortigen Häuserstil. Die Häuser, im sogenannten A-Frame-Stil gebaut, wollte er als Zweitwohnsitze in seinem Heimatstaat Missouri errichten lassen. Er kaufte ein bisschen Land und begann, Häuser zu bauen, Löcher zu graben, diese zu Seen aufzufüllen und die fertig gestellten Domizile zu verkaufen. Bewohner von St. Louis, eine knappe Stunde von Innsbrook entfernt, sollten in alpiner Umgebung entspannen können und dort Wochenenden und Ferien verbringen. Anfangs war Innsbrook 275 Ar groß. Heute sind es 8.000 Ar.

Hübsch, sicher und ruhig. Und warum der Name Innsbrook? Charles Boyce, Sohn von Ed und heute Präsident der „Innsbrook Corporation“, meint lachend, dass man nicht sehr kreativ gewesen sei. „Die Idee war, Häuser in einem österreichisch-schweizerischen Stil zu errichten.“ Boyce war selbst nie in Österreich, sein Vater aber, der Original-Innsbrooker schlechthin, verbrachte viel Zeit in den Alpen. Und er dachte sich, dass gestresste Einwohner aus St. Louis einen Platz bräuchten, der hübsch, sicher und ruhig ist. Innsbrook war geboren. Heute hat Innsbrook schon die Größe einer Tiroler Gemeinde. An einem sommerlichen Wochenende tummeln sich hier bis zu 4.000 Leute. Einen ganzjährigen, festen Wohnsitz haben aber nur um die 470 hier. Es gibt in Innsbrook Konzerte, Tennis- und Golfplätze. Workshops für Korbflechten, kreatives Schreiben oder Schauspiel werden angeboten. Professionelle Triathlonläufer referieren in Innsbrook und ein Feuerwehrmann führt – gegen eine Teilnahmegebühr von 50 Dollar pro Person – vor, was zu tun ist, wenn es brennt.

Das Geschäftsmodell „Innsbrook“. Events wie Konzerte oder Filmvorführungen haben aber neben dem Unterhaltungsfaktor noch einen zweiten Zweck: „Vor zehn Jahren haben wir noch klassisch in Zeitungen für Innsbrook geworben.


MARKTHALLE FRISCHES | NEUES | REGIONALES

© 6020/Rathmayr

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„Weißt du, die Leute schätzen, dass es keine Tankstellen in Innsbrook gibt. Die Seen sind sauber, die Kinder sicher und wer bietet dir so etwas in der Nähe Charles Boyce von St. Louis?“

MARKTHALLEN HIGHLIGHTS ZWETSCHKEN Die hervorragenden Früchte wirken durch ihren hohen Gehalt an Ballaststoffen und Sorbit verdauungsfördernd. Durch die B-Vitamine sind Zwetschken auch als Nervenstärker, Stresshelfer und Leistungsförderer bekannt.

Heute kommen die Leute entweder über Mundpropaganda oder über unsere Events auf die Idee, sich in Innsbrook ein Haus zu kaufen“, meint Boyce. Knapp drei Viertel der Hauskäufer erfuhren über einen anderen Hausbesitzer von Innsbrook. Das Resort ist aber auch längst im Web-2.0-Zeitalter angelangt. Innsbrook ist bei Facebook und twittert auch unter dem Motto „A fun place to Live, Work and Play!“ fleißig. Das Dörfchen mitten im amerikanischen Mittleren Westen hat auch die Wirtschaftskrise gut überstanden, meint Boyce: „Es gibt ein paar mehr ‚Zu verkaufen‘-Schilder als üblich, aber unsere Grundstückswerte sind stabil.“ Die Geschäftsführer expandieren derzeit sogar und haben die hauseigenen Ingenieure beauftragt, neue Grundstücke zu planieren und Häuser zu erstellen.

„Gated Community“ in der Wildnis. „Weißt du, die Leute schätzen, dass es keine Tankstellen in Innsbrook gibt. Die Seen sind sauber, die Kinder sicher und wer bietet dir so etwas in der Nähe von St. Louis?“ fragt Charles Boyce rhetorisch. Das Konzept scheint zu funktionieren. Die kleinsten Ferienhäuschen werden um 100.000 Dollar verkauft, die sehr viel größeren können über eine Million Dollar kosten. Innsbrook ist eine „Gated Community“, was bedeutet, dass rund um die Uhr kontrolliert wird, wer rein- und rausfährt. Wer keinen Wohnsitz oder keine Einladung hat, wird nicht bis Innsbrook vordringen. In den USA, wo Eltern zu Recht um die Sicherheit ihrer Kinder auf den Straßen besorgt sind, ist das ein kluges Marketing-Konzept. Die Vermarktung Innsbrooks ist aber ein Drahtseilakt. Boyce meint trotzdem, dass sich Ferienhäuser in Innsbrook sehr viel besser verkaufen als teure und große Villen: „Die

JOHANNISBEEREN Johannisbeeren sind richtige Vitamin C-Bomben und reichhaltig an Kalium, Eisen und Spurenelementen. Zudem erfrischen sie ohne den Organismus zu übersäuern. Johannesbeeren gelten als Fänger freier Radikale und helfen gegen Krebs, HerzKreislauf-Erkrankungen und stärken die Nerven.

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PERFEKTE IDYLLE. Sicherheit, Sauberkeit, Natur – mit diesem Argumenten kann Innsbrook bei den Amerikanern punkten.

Es ist ein Mix aus künstlicher Errichtung und Natur, aus der Idee einer Tiroler Umgebung und den natürlichen flachen Gegebenheiten Missouris.

später an Märkten verkauft –, ist Teil des Geschäftsmodells. In gewisser Weise haben Innsbrook und Innsbruck eines gemeinsam: Potenziellen Kunden – Touristen oder Ferienhausbesitzern – wird die Flucht in eine intakte Welt ermöglicht. Im Tirol der Werbung sind alle Kinder blond, haben rote Pausbacken und leben auf einer Alm. Das Tiroler Wasser hat überall Trinkwasserqualität und die schlechten Luftwerte im Inntal werden übersehen. Auch in Innsbrook scheinen die Probleme von St. Louis meilenweit entfernt zu sein. Die Stadt wird regelmäßig als die „gefährlichste Stadt der USA“ gerühmt und hat seit 1950 mehr als die Hälfte seiner Bevölkerung verloren. Seine Kinder in St. Louis unbeaufsichtigt auf der Straße spielen zu lassen, wäre – gelinde gesagt – unklug. In Innsbrook sind die Straßen zwischen „Lake Wildseeloder“ und „Lake Sonnenalp“ dagegen sicher, Kriminalität existiert nicht. Das schätzen immer mehr Amerikaner. Mittlerweile gibt es Hausbesitzer, die eigentlich in Kalifornien zuhause sind.

Leute finden die Vorstellung, in einem Ferienhaus im Wald zu sein, anscheinend romantischer, als ein gewöhnliches großes Haus zu kaufen.“

Nicht zur Vorstadt werden.

Gemeinsames Geschäftsmodell. Wenn Boyce Junior spricht, werden aus „Gefahren“ „Herausforderungen“ und aus „Risiken“ „Chancen“. Er erzählt über die Wichtigkeit des Faktors „Nachhaltiges Bauen und Umweltschutz“ und da kommt es Innsbrook gelegen, dass dieser Faktor heute Teil des Zeitgeistes ist. Boyce ist ein Geschäftsmann par excellence. Er ist nett, zuvorkommend und ehrlich. Der Familienvater weiß, was seine Kunden wollen und er liefert es ihnen. Dass in Innsbrook vieles eher Schein als Sein ist, wird in Kauf genommen. Dass die Seen künstlich sind und auch die Fische darin eine Funktion haben – sie säubern die Seen und werden

Die Herausforderung der Zukunft ist, eine Balance zwischen Expansion und Wildnis zu finden. Innsbrooker schätzen die geringe Einwohnerdichte, sie wollen ihre relative Abgeschiedenheit genießen. Es ist ein Mix aus künstlicher Errichtung und Natur, aus der Idee einer Tiroler Umgebung und den natürlichen flachen Gegebenheiten Missouris. Die Zufahrtsstraßen zu den Häusern sollen aus Schotter bleiben, ganz auf das Auto verzichtet werden soll aber nicht. Was Charles Boyce vermeiden will, ist der amerikanische (Alp-)Traum: Suburbia – eine gesichtslose amerikanische Vorstadt – zu werden. Dass durch die Errichtung von Innsbrook ein Teil des natürlichen Missouris verloren gehen könnte, glaubt Boyce nicht: „Der größte Teil des heutigen Missouri wurde von Einwanderern errichtet. Wir denken, dass wir den Ausbau unseres Bundesstaates einfach fortführen.“ q


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Essay

Ein Tag, ein Bild, ein Logo 9/11. Die Verkürzung zum Datum offenbart das Gewicht des Ereignisses. Der Verzicht auf die Jahreszahl signalisiert zeitlose Bedeutung. Nur 24. Dezember und 1. Mai erreichen ähnliche Symbolkraft im Kalender. Doch rund um den zehnten Jahrestag fehlt das richtige Maß der Erinnerung. Die ultimative Katastrophe des Medienzeitalters ist zu Tode berichtet. Der Gefühlstrakt der Informationsgesellschaft hat sie unverdaut ausgeschieden. Als Gipfel der Präsenz-Müllhalde für Gedenken und Jubiläen. 9/11 wurzelt heute derart im kollektiven Gedächtnis, dass ihm nur assoziativ und individuell beizukommen ist. Ein Versuch mit der Methode „Father And Son“ (Cat Stevens, 1971). Von Peter Plaikner

„It’s not time to make a change / Just relax, take it easy / You’re still young, that‘s your fault / There’s so much you have to know …“

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969 wird der Neunjährige mitten in der Nacht geweckt, um fernzusehen. Ein historisches Ereignis. Am 21. Juli, kurz vor vier Uhr mitteleuropäischer Zeit, die damals in Österreich noch nicht eine Sommerstunde früher dran ist, sehen wir schwarzweiß den Erdtrabanten aus dem Wohnzimmer-Mittelpunkt der heimischen Marke Minerva flimmern und hören Neil Armstrong beim Ausstieg aus der Mondfähre Eagle behaupten: „That’s one small step for man, one giant leap for mankind.“ Die ersten bleibenden TV-Erinnerungen sind einen Sommer älter: 21. August 1968, das Ende des Prager Frühlings durch den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes. Heiße Phase im Kalten Krieg. Hugo Portisch erklärt die Welt. Die „Zeit im Bild“ ist geprägt von Hubschraubern, aus denen irgendwo in Vietnam US-Soldaten springen.

Vom Mond bis Zwentendorf. Vom „Summer Of 69“ (Bryan Adams, 1985) und „the best days of my life“ vergeht eine Dekade bis zur Volljährigkeit, die 1973 auf 19 Jahre gesenkt wird. In den 70er-Jahren sind weltweite Satellitenübertragungen unterhaltsam: Elvis Presleys „Aloha From Hawaii“ hierzulande am späten Abend und Joe Frazier gegen Muhammad Ali mitten in der Nacht. Entertainment, das sich – warum auch immer – tief eingräbt ins Langzeit-Gedächtnis. Die wirklichen Wichtigkeiten bleiben seltsam unterrepräsentiert: Watergate und Richard Nixon, Bundeskanzler Bruno Kreisky, der Unfalltod von Herausforderer Karl Schleinzer, Unterrichtsminister Fred Sinowatz, der Streit um Ganztags- oder Tagesheimschule zwischen SPÖ und ÖVP, Landeshauptmann Eduard Wallnöfer und sein Stellvertreter Fritz Prior. Eine dünne Suppe im Verhältnis zu Olympia 1972 in München und 1976 in Innsbruck, die Fußball-Weltmeisterschaften in Mexiko, Deutschland und Argentinien, Wacker Innsbrucks fünf Meistertitel, Eddy Merckx und die Tour de France, Wolfgang Steinmayr und die Österreich-Radrundfahrt, die Rolling Stones und Deep Purple in Innsbruck. Trotz starken politischen Interesses und Engagements überwiegen in der ungestützten Erinnerung die Show-Elemente. Erst die Volksabstimmung über das Atomkraftwerk Zwentendorf, die erste Wahlmöglichkeit noch als 18-Jähriger, wirkt bewusstseinsverändernd.


Essay

„I was once like you are now / And I know that it’s not easy / To be calm when you’ve found / Something going on …“ 2001 wird der Achtjährige am Nachmittag angerufen, um fernzusehen. Kein historisches Ereignis. So viel weiß noch niemand am 11. September gegen 15 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Doch ein Live-Bild, wie es Hollywood nicht katastrophiger ersinnen hätte können. Der Vater in der TT-Redaktion weiß trotz Anbindung an die großen Nachrichtenagenturen kaum mehr als der Sohn daheim vor dem riesigen Sony. Zappen zwischen CNN und ORF. Alle schauen in die Röhre. Flachbild ist noch nicht, doch Fiktion überall. Der Bub hält am Anfang noch für -tainment statt Info-, was ihm da dann stundenlang präsentiert wird. Das Bild der brennenden Twin Towers stürzt alle Nichtnachrichtensender in ihr größtes Quotentief. Es gibt bis heute kein prägenderes kollektives Erlebnis.

Von 9/11 bis Fukushima. The Revolution Will Not Be Televised (Gil Scott-Heron, 1969), der Terrorismus schon. Dennoch nennt auch der Sohn zehn Jahre nach 9/11 – anlässlich seiner Volljährigkeit, die seit 2001 mit 18 erreicht wird – kaum politische Erinnerungen an das vergangene Jahrzehnt. Die Wahl von Barack Obama und der Unfalltod von Jörg Haider stehen neben dem Tsunami und dem Reaktorunglück von Fukushima – und Sport von Usain Bolt bis Wacker Innsbruck, von Tiger Woods bis Benjamin Raich. Die Macht der Bilder. Nur was zum Logo wird, hat eine Chance auf Dauer-Archivierung. Der Anschlag auf das New Yorker World Trade Center liegt ohne inhaltliche Wertung gleichberechtigt neben dem Olympia-Sturz von Hermann Maier 1998 in Nagano. Das Gedächtnis hat keine Moral, es speichert den sichtbaren Thrill. Das Stakkato der Reminiszenzen zum Jahrestag täuscht. 9/11 ist ein Beispiel für kollektive Verdrängung. Wir wollen nicht an unsere Angst erinnert werden. Der Schrecken im World Trade Center mag wirklich gewesen sein. Heute ist er Fern-Sehen. Durch tausendfache Wiederholung gewohnte Realität wie der Olympia-Sturz von Hermann Maier. Die technischen Erklärungen überwiegen. Dass die erste Ver-

dachtsreaktion zum Anschlag vor wenigen Wochen in Norwegen auf Al-Qaida und Islamisten fällt, erwähnen wir heute kaum noch. 9/11 ist Anschauungsmaterial für das Böse, das zwar immer und überall sein kann, ganz nah im Wohnzimmer scheint, aber in Wirklichkeit weit weg geschieht. Nähere Angstmacher blenden wir aus. Vor zwanzig Jahren haben die Jugoslawien-Kriege erst begonnen.

Von Selbstmitleid bis Dekadenz. Dass unser Gemeinwesen heute deutlich anders ist als vor zehn Jahren, dafür ist der Ground Zero Anlass, aber nicht Ursache. Die Beschneidung von Bürgerrechten unter dem Deckmantel der Sicherheit, der Überwachungsstaat aktueller Prägung findet dort sein Alibi. Die Gründe wachsender Ernsthaftigkeit liegen anderswo. Globale Finanzkrisen und Wirtschaftsflauten entziehen der Spaßgesellschaft ihre Grundlage. Die breite materielle Basis zum Ausleben von Egoismen schwindet. Der Mittelstand lässt sich von den Wegelagerern des Neoliberalismus übertölpeln. Die Erfolgsgeneration steht vor der Neudefinition ihrer sozialen Verantwortung. Eine tiefe Sinnkrise der immer noch sogenannten Industrie­ nationen verhindert die wirkliche Auseinandersetzung mit 9/11 und seinen Folgen. Selbstbeschäftigung wirkt allemal wichtiger als eine intensive Ergründung anderer Denk- und Lebensweisen, die uns langfristig sogar überlegen sein könnten. Denn die abendländische Gesellschaft gefährdet ihre unbestreitbaren Vorteile durch wachsende Dekadenz. Gerade am Jahrestag des Mega-Attentats darf westliche Leidensperspektive selbstkritische Aspekte nicht unterdrücken. Ansonsten verdient diese Ära kein anderes Logo als die Twin Towers in Flammen. Es ist das Logo des Untergangs.

„But take your time, think a lot / Why think of everything you’ve got / For you will still be here tomorrow / But your dreams may not …“ Steven Demetre Georgiou konvertiert 1977 und nennt sich nun q Yusuf Islam statt Cat Stevens.

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meinung

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1 Barbara Karlich, die Werbung für Verdauungsjoghurts macht 2 „Die Alm“

Charlotte Roche

© Pro Sieben

© Jochen Schmitz

Barbara Karlich

© ORF

10 Dinge, die die Welt (in diesem Monat) nicht braucht:

„Die Alm“

6 Wespen 7 Desserts mit Blattgold 8 Noch ein Interview mit Charlotte Roche

3 essbare Blüten 4 Temperaturunterschiede von 25 Grad innerhalb von 24 Stunden

9 Google+ 10 „mildes“ Mineralwasser

5 undefinierbare weiße Glutamatsaucen im belegten Brot

PRO und KONTRA von Flo Pranger• meinung@6020stadtmagazin.at

PRO Am 30. August ist in Wien die neue Sperr­ zeitenverordnung in Kraft getreten. War bisher in sämtlichen Diskotheken und Nachtlokalen bis auf zeitlich beschränkte Ausnahmeregelungen spätestens um vier Uhr Schluss, dürfen Lokale der eigens neu geschaffenen Ka­ tegorie „Diskothek und/oder Clubbing­ lounge“ ihre Tore nun bis sechs Uhr offen halten. Was spricht für, was gegen eine derartige Änderung?

„Lass uns noch’n bisschen tanzen …“ Die längeren Öffnungszeiten erfreuen natur­ gemäß das Partyvolk – und damit wohl auch die Lokalbetreiber. Der eine oder andere Absacker mehr wird zwischen vier und sechs mit Sicherheit über den Tresen gehen.

Wird man nach einer durchtanzten Nacht vom Hunger geplagt, muss man sich nicht länger mit einer aus dem Lokal geschmug­ gelten Flasche Bier auf der nächsten Parkbank die Zeit vertreiben, bis endlich der Bäcker ums Eck aufsperrt. Der kann seinen Umsatz vielleicht auch etwas stei­ gern – vorausgesetzt, er ist nicht zu wäh­ lerisch, was den Alkoholisierungsgrad sei­ ner Kundschaft angeht.

Wer erst um sechs statt um vier heim­ fährt, hat natürlich bessere Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Umge­ kehrt werden die Taxifahrer dadurch wohl um die eine oder andere Fuhre umfallen.

KONTRA Obwohl durch verpflichtende Anlagen­

genehmigungen die Ruhe der Lokalnach­ barn geschützt werden soll, gibt es hier verbreitet Skepsis. Natürlich sind Ange­ trunkene lästig, die vor dem Eingang her­ umgrölen oder stänkern. Dazu haben die Kandidaten jetzt zwei Stunden länger Zeit.

Arbeitsrechtler sehen mit der Sperrzei­

tenliberalisierung verschärfte Umstände für das Personal kommen. Obwohl die Zuständigen in Wien bereits strenge Kont­ rollen angekündigt haben, werden sich die Arbeitsbedingungen für den einen oder anderen wohl trotzdem verschlechtern.

Der Auftritt des Hauptacts könnte sich

bei Liveveranstaltungen noch weiter nach hinten verschieben, vorausgesetzt die Veranstalter kalkulieren nach dem Motto: „Je länger die Leute im Lokal, desto bes­ ser das Geschäft.“ Allerdings ist unsicher, ob diese Rechnung auch wirklich aufgehen würde.


Foto: Mario Webhofer

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22. Oktober: 22. Drindl Oktober: Drindl Clubbing Clubbing mit Heu&Stroh-Modenschau mit Heu&Stroh-Modenschau

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Tirol zwischen Tradition und Moderne Die Hälfte der Tirolerinnen und Tiroler wünscht sich, dass Tirol so bleibt, wie es ist. Für jede und jeden Vierten wäre eine Modernisierung des Landes notwendig, zehn Prozent der heimischen Bevölkerung ersehnt den Zustand von „früher“. Innsbrucker Wissenschaftler um Studienautorin Elisabeth Donat haben die Einstellungen der Tirolerinnen und Tiroler zu ihrem Bundesland ermittelt. Zuwanderung verhärten sich die Fronten allerdings: 80 Prozent der Befragten wollen, dass sich neue Zuwanderer beiderlei Geschlechts unbedingt den vorherrschenden Regeln anpassen, und machen sich große Sorgen um eine Benachteiligung der „Alteingesessenen“.

Mit Vergangenheit in die Zukunft?

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m Sommer 2011 wurde ein einjähriges Forschungsprojekt an der Universität Innsbruck beendet, das sich zum Ziel gesetzt hatte, ein Stimmungsbild der Tiroler Gesellschaft zu zeichnen. Für die Studie wurden 29 biographische Interviews sowie 500 repräsentative telefonische Interviews mit Tirolerinnen und Tirolern aller Bevölkerungsschichten durchgeführt. Seit kurzem liegen die Ergebnisse vor.

Die Tiroler und die anderen. Rund 85 Prozent der Befragten fühlen sich in Tirol verwurzelt und lieben ihr Land. Die Lebensqualität in Hinblick auf Umweltbedingungen und Ausbildungsmöglichkeiten wird als sehr gut beschrieben, skeptischer sind die Befragten bezüglich des Sozialsystems und der Bedingungen am Arbeitsmarkt.
 Drei Viertel der Befragten sind stolz darauf, dass Tirol so gerne von Touristen besucht wird. Bei dauerhafter

Dass die Geschichte Tirols ein aufwühlendes Thema für Tirols Bewohner darstellt, konnte in der Untersuchung deutlich gezeigt werden. Für rund 60 Prozent der Befragten ist Andreas Hofer noch heute ein Held. Ähnlich das Ergebnis zu Südtirol: Jeder zweite Befragte stimmt der Aussage zu, dass die Trennung von Südtirol tiefe Wunden hinterlassen hat. Dass die Tiroler Gesellschaft neben ihrer Geschichte sehr stark von konservativen Werten geprägt ist, lässt sich ebenfalls an den Daten ablesen: Etwa gibt es für die Werte „Respekt vor Autoritäten“ (63 Prozent) und „Gehorsam gegenüber den eigenen Eltern“ (73 Prozent) hohe Zustimmung. 70 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass es jede und jeder in Tirol schaffen kann, wenn er oder sie nur hart genug arbeitet – und negieren somit behindernde Einflüsse, die außerhalb des Einflusses der einzelnen Person liegen. Der Forschungsbericht dieses Projektes ist auf der Website des Institutes für q Soziologie online abrufbar.

© Jan Friese

Market MCI Management Center ist Nummer eins

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uch 2011 studieren die zufriedensten Studenten Österreichs am MCI Management Center Innsbruck. Dies belegt das im Sommer erschienene „Universum Student Survey 2011“. Die repräsentative Umfrage wurde unter 5.500 Nachwuchsakademikern aus den Studienrichtungen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT-Informatik und Naturwissenschaften durchgeführt. Organisiert wurde die Befragung vom international tätigen Beratungsunternehmen „Universum“ zwischen November 2010 und April 2011 in Zusammenarbeit mit Fachhochschulen und Universitäten. 

Das Ranking beurteilt die Qualität zahlreicher Kriterien wie Lehre, Betreuung, Praxisorientierung, Karrierechancen oder Ruf der Hochschule. Zweitplatzierte sind die FH q Oberösterreich und die IMC FH Krems.

Tiroler Arbeitsmarkt trotzt Finanzmarktstürmen

L

aut Hochrechnung des AMS Tirol betrug die Arbeitslosenquote in Tirol im August 4,1 Prozent. Die negativen Entwicklungen an den Börsen, die Eurokrise und Verschuldung der Staaten hatten in den letzten Monaten Schlagzeilen gemacht, Meldungen zur gedämpften konjunkturellen Entwicklung vervollständigten ein negatives Bild zur europäischen Wirtschaft. Auf dem heimischen Arbeitsmarkt sind diese Abwärtsbewegungen laut AMS Tirol noch nicht angekommen, die Lage in Tirol hat sich im August erneut verbessert. Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ist bis auf die Generation der 50er und Älteren in allen Altersgruppen festzustellen. Die Stellenzugänge sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent auf 3.632 gestiegen. Die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ist weiterhin hoch. q

ivb.news Mobilität – Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe informieren. Ab Seite 40


Lotion für Creme-Verweigerer

Erfolgreich verkaufen

G

Die Tiroler Lebensmittelkette MPreis behauptet sich seit Jahrzehnten sehr erfolgreich gegen den internationalen Mitbewerb. Innovationen wie die von Architekten gestalteten Filialen sind dabei von zentraler Bedeutung.

anz made in Tirol ist „Seppl“, eine Lotion, mit der die Haut aktiver Menschen bei Sport und Spiel fit und einsatzfähig erhalten werden soll. Die gute Nachricht: Sie duftet nach Zitrone, pflegt mit Weizenkeimöl, kühlt mit Minze und hinterlässt keinen fettenden Film. „Seppl“ ist ein Produkt des Haller Start-ups „Sepplskin“, wird im Ötztal hergestellt und ist ungeachtet des Namens sehr ernstgemeint. Die UnisexLotion enthält keine künstlichen Konservierungs- und Duftstoffe, keine mineralischen Fette, Paraffine oder Silikone.

Zielgruppe Outdooraktivisten. Sepplskin verspricht als Produkteigenschaften Hautstärkung, Pflege, Schutz, Durchblutungsförderung und Unterstützung der Wundheilung kleinerer Kratzer. Das Wichtigste: „Seppl“ fettet nicht und soll sich dadurch besonders für alle Outdoor-Aktivitäten eignen. Seppl kommt in den Größen 5 ml, 20 ml und 50 ml, ist wiederbefüllbar und sowohl online als auch im spezialisierten Sporthandel erhältlich (in Innsbruck bei Sport Spezial). Infos unter: www.sepplskin.com q

800 luftige Quadratmeter.

MPreis in Zahlen.

Seit Sommer ist der derzeit modernste, von Architekt Rainer Köberl gestaltete MPreis-Supermarkt am Innsbrucker Mitterweg 75a geöffnet. Er zeichnet sich unter anderem durch luftige Gestaltung der 800 Quadratmeter großen Verkaufsfläche aus, besitzt eine überdachte Terrasse und ein helles Parkdeck mit Tageslicht und 50 kostenlosen, extrabreiten Parkplätzen. Dazu kommen weitere 2.000 Quadratmeter Gratis-Parkfläche, ein Baguette mit erweitertem Angebot und erweiterte Öffnungszeiten für den gesamten Supermarkt täglich bis 19.30 Uhr (Freitag bis 20 Uhr).

Für 2011 wird eine sechsprozentige Umsatzsteigerung auf 660 Mio. Euro Brutto-Umsatz für die Firmengruppe prognostiziert. Das Familienunternehmen beschäftigt momentan mehr als 4.900 Personen und ist damit der zweitgrößte private Arbeitgeber in Tirol. Täglich kaufen bis zu 150.000 Kunden in einem MPreis-Supermarkt ein. MPreis arbeitet mit mehr als 200 lokalen Lieferanten aus Tirol zusammen, darunter 120 Gemüse- und Obstbauern und 19 kleine Sennereien. Insgesamt sind MPreisFilialen die wichtigsten Vertriebsplattformen für Erzeugnisse der Tiroler Landwirtschaft. q

Heiß auf Grillen!

D Facebook & Co.: Alles über Social Media Workshop Unternehmenskommunikation am 4. Oktober in Innsbruck

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Um Unternehmenskommunikation 2.0 geht es beim eintägigen Workshop „Social Media Praxis“, der am 4. Oktober von 9 bis 17 Uhr im Grand Hotel Europa stattfindet. Als Referenten konnte die veranstaltende Nachrichtenagentur „pressetext“ die renommierten deutschen Medienprofis Michael Ehlers und Alex Wunschel gewinnen, die ihr Know-how in Sachen Social Media an diesem Tag praxisnah weitergeben werden. Ziel des Workshops ist es, den Teilnehmern hochwertige Anregungen zu geben und gemeinsam mit ihnen Nutzen und Vorteile der Unternehmenskommunikation in den boomenden sozialen Netzwerken herauszuarbeiten. Der Schwerpunkt liegt auf der Verknüpfung von klassischer Medienarbeit mit Facebook, Twitter & Co. Anmeldung für den Workshop „Social Media Praxis“ sind bis Ende September möglich, Infos und Kontakte findet man auf www.pressetext.com/workshops/smp3. Ort: Grand Hotel Europa, Südtiroler Platz 2 Info: Tel. 01/81140-300, workshops@pressetext.com

er Innsbrucker Löwenzahn-Verlag präsentiert ein Grillbuch für das ganze Jahr mit 250 abwechslungsreichen, auf die Saison abgestimmten Rezepten. Man kann der heurigen Grill-Saison ja nicht unbedingt vorwerfen, besonders spannend gewesen zu sein. Ein Grund mehr, an den noch verbleibenden warmen Tagen alles richtig zu machen: Das neue „Austro-Grill“-Buch kann hier zum besten Freund spätsommerlicher Grillmeister werden. Renate Wagner-Wittula, Toni Mörwald und Jörg Wörther haben für


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Große Fahrradoffensive und Peace-Kampagne der IVB

30 So groß war der Temperatursturz

Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe veranstalten gemeinsam mit der Stadt Innsbruck, dem Klimabündnis Tirol und dem ÖAMTC heuer bereits zum dritten Mal eine große Fahrradoffensive.

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iel der vom 19. bis 23. September 2011 täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr am Franziskanerplatz stattfindenden Veranstaltung ist es, die Fahrradfreundlichkeit Innsbrucks weiter auszubauen. Das Miteinander von Fahrrad und PKW im Innsbrucker Straßenverkehr soll entproblematisiert werden.

Dabei werden Informationen und Hilfestellungen ohne erhobenen Zeigefinger angeboten, ganz wie es sich für eine „PeaceKampagne“ – so der offizielle Titel der Veranstaltung – gehört. In der Veranstaltungswoche wird es verschiedene attraktive Programmpunkte geben, die GratisRadregistrierung des ÖAMTC (täglich von 13 bis 18 Uhr) ist einer davon. Weitere Highlights sind die tägliche Gratis-Reparatur kleinerer Radblessuren in der mobilen Werkstatt, ein Geschicklichkeitsparcours zum Mitmachen und Gewinnen am autofreien Tag und die Möglichkeit, gratis ein aktuelles Elektroq rad zu testen.

Und weil es dann doch zu schade ist, dieses kulinarische Vergnügen nur auf die wenigen Sommermonate zu beschränken, zeigen die Autoren auch, wie Grillen zu einer ganzjährigen Passion werden kann: einer Grillparty im Frühjahr mit den ersten frischen Gemüsesorten, Wildspezialitäten im Herbst oder ein originelles Silvesterbarbecue – dem nächsten feurigen Event sind keine Grenzen gesetzt. Info unter: www.loewenzahn.at q

So hoch waren der gefahrene km/hSchnitt der Radrennfahrer trotz neun Grad Kälte. Die Goldmedaillen gingen an die USA, Tschechien, die Ukraine, Norwegen und Belgien.

„Wie bitte, was soll DAS denn heißen?“ Das fragte sich „Bild.de“ am 29. August unmittelbar nach Ausstrahlung des aktuellen Österreich-„Tatort“ mit dem Titel „Lohn der Arbeit“. Der Grund: Viele Dialoge dieser Folge waren in einer Sprache geführt worden, die „Bild“ zwar zweifelsfrei als „Tirolerisch“ identifizierte, jedoch nicht verstand. Ein Lichtblick für „Bild“-Leser: Die schwierigsten Schlüsselszenen wurden nachsynchronisiert und online gestellt. Hier eine Leseprobe: „Um jeden Minut di ih mit dir verbroacht haben, tut's moah leid!“. Heißt: „Um jede Minute, die ich mit dir verbracht habe, tut es mir leid!“

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Silvesterbarbecue leicht gemacht.

40

zitat

Ohne erhobenen Zeigefinger.

dieses Buch viele köstliche Rezepte mit österreichischer Note speziell fürs Grillen konzipiert. Sie spannen den kulinarischen Bogen von unterschiedlichen Fleischsorten über Gemüse bis hin zu süßen Kreationen sowie Marinaden und Beilagen. In einer ausführlichen Einleitung werden alle Grill-Basics erklärt.

zum letzten Tag der St. Johanner Radsportwoche vom 20. bis zum 27. August 2011 und zu allem Überfluss gab es noch dazu strömenden Gewitterregen. Das alles tat jedoch der tollen Stimmung am finalen Tag des 1. Masters Cycling Classic keinen Abbruch.

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Beste Umweltideen gesucht! Der Umweltpreis EUREGIO Tirol-Südtirol-Trentino prämiert gelebten Umweltschutz. as Ziel dieses Wettbewerbes ist, Unternehmen und Privaten die Möglichkeit zu geben, ihre Umweltideen der Öffentlichkeit vorzustellen. Eingereicht werden können einerseits Verbesserungsvorschläge und Ideen bzw. in Tirol-Südtirol-Trentino durchgeführte oder geplante Projekte, welche die Jahre 2010/2011 betreffen. Darüber hinaus können sich auch alle Personen mit ihrem bisherigen Engagement im Umweltschutz und ihrer Arbeit im Umweltbereich für den Umweltpreis bewerben. Der Gesamtwert der Preise beträgt 7.000 Euro, das Ende der Einreichfrist ist der

ÖNB Aktiv

G

anz nah an der Bevölkerung“ ist die Devise der Österreichischen Nationalbank OeNB: Bis Ende September tourt der OeNB-EuroBus noch durch Österreich. Im gemeinsam mit 6020 veranstalteten OeNB-Gewinnspiel „Jäger des verlorenen Schatzes“ wurden inzwischen drei glückliche Tiroler Gewinnerinnen gekürt.

Ethik-Beirat prämiert Tiroler Sozialmärkte

Ebenfalls von einer Initiative der OeNB profitieren konnten die Siegerinnen im „Jäger des verlorenen Schatzes“Gewinnspiel, das die OeNB auch heuer wieder gemeinsam mit 6020 veranstaltete. Christina Kofler aus Innsbruck gewann fünf Niob-Münzen im Wert von 250 Euro, Cornelia Grutsch aus Rietz konnte sich über zehn Silber-Philharmoniker im Wert von 300 Euro freuen. Den Hauptpreis – einen Goldphilharmoniker im Wert von 1.050 Euro – durfte Michaela Walter aus Innsbruck mit nach Hause nehmen. q

Der Ethik-Beirat des Raiffeisen-Ethik-AktienFonds zeichnet jährlich besondere Sozialprojekte aus. Auch heuer wurde wieder ein Tiroler Projekt gekürt.

Elchtest für das O-Dorf 3

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as dritte Olympische Dorf für die Jugendwinterspiele YOG 2012 in Innsbruck wurde auf Herz und Nieren geprüft: Mit einem übergroßen Föhngebläse wurde Luft aus einem der 13 Häuser gesaugt, um die Dichtheit des Baus zu kontrollieren. Der erlaubte Grenzwert bei der Luftwechselrate eines Passivhauses wurde dabei deutlich unterschritten, der Test gilt damit als erfolgreich bestanden. Die zukünftigen Bewohner des Olympischen Dorfs 3 sehen somit einer energiesparenden Zukunft mit fast 80 Prozent weniger Energiekosten entgegen. q

D

er Tiroler Sozialmarkt GmbH wurde der mit 7.500 Euro dotierte zweite Platz zuerkannt. Michaela Landauer, Geschäftsführerin der Tiroler Sozialmarkt GmbH: „Wir haben zehn Sozialmärkte in Tirol, allein in Innsbruck kaufen vormittags im Schnitt rund 100 Leute ein ... Das Preisgeld wird nun für die Ergänzung des Produktsortiments in unseren Märkten verwendet.” Der mit 12.500 Euro dotierte erste Platz ging heuer an ein Sozialprojekt in Indien. q

„Ehrenbär“ für die Frau Bürgermeister Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer bekam für besondere Verdienste rund um das Festival der Träume jetzt den Ehrenbären der Veranstaltung verliehen.

I

n der Laudatio wurde Oppitz’ großes Herz für Kinder, Innsbruck und das Festival der Träume besonders hervorgehoben. Zudem wurde Oppitz-Plörer zur Stadt-Patin der „Schmunzelbrigade“ des Festivals ernannt. In ihren Dankesworten lobte sie ihrerseits das Engagement des veranstaltenden Vereines über viele Jahre. q

© Architekturwerkstatt din a4

Immer ein Gewinn.

Preisübergabe: Mag. Josef Brandauer (Leiter der Abteilung Institutionelle Kunden der RLB Tirol AG), Mag. Michaela Landauer und Dr. Hannes Schmid (von links nach rechts)

© Marcantonio Marino

Der Euro-Bus der OeNB ist europaweit einzigartig. Vor zehn Jahren wurde er anlässlich der Währungsumstellung zur Rücknahme von Schilling-Beständen eingeführt. Inzwischen hat er sich längst als mobile Schilling-Euro-Tausch-Zentrale und als Informationszentrale über den Euro und seine Sicherheitsmerkmale etabliert. 2011 fuhr er auf seiner Jubiläumstour fünf Tirol-Destinationen an, mit dabei waren Innsbruck, Lienz und Kufstein. Seit seiner ersten Tour im Jahr 2002 konnte der Euro-Bus österreichweit bereits rund 655.000 Kundenkontakte verzeichnen. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren an 687 Stationen mehr als 458 Millionen Schilling gratis in Euro gewechselt. Der Euro-Bus ist abseits der Sommermonate auch als Informationseinrichtung speziell für Volkschulkinder unterwegs.

© Raiffeisen/Türtscher

Euro-Bus.

4. November 2011, die Gewinner werden von einer Jury ermittelt. Weitere Informationen unter: www.umweltpreis.at

© TRANSKOM

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Neues VVT-Ticket für alle Studierenden

Günstige Mobilität - das bietet das neue VVT-Semester-Ticket ab 1. September allen 31.200 Tiroler Studierenden unter 27 Jahren. © VVT

R

und sieben von zehn Studierenden in Tirol fahren derzeit mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zur Uni. Diesem Trend tragen der Verkehrsverbund Tirol (VVT) und die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) mit einem neuen Semesterticket Rechnung.

Preislich gestaffelt, sechs Monate gültig. Das Ticket kann preislich gestaffelt für verschiedene Tiroler Zonen erworben werden und bleibt für das jeweilige Semester sechs Monate gültig. Im Regionalverkehr gilt das Ticket auf den Linien zwischen Wohnort und Uni/FH bzw. regionaler Zielhaltestellen bei der Fahrt nach Innsbruck, in der Kernzone Innsbruck gibt es das Semester-Ticket als Verbundticket Innsbruck-Ticket Student. Das Innsbruck-Ticket Student ist auf allen Linien

inklusive Nightliner und Hungerburgbahn in der Innsbruck Kernzone gültig, regionale Nightliner sind ausgenommen. Das SemesterTicket ist für folgende Hochschulen erhältlich: Universität Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck, UMIT Hall, MCI Management

Center Innsbruck, FH Gesundheit und FH Kufstein, KPH – Edith Stein und Pädagogische Hochschule Tirol. Alle Infos zum SemesterTicket gibt es online unter www.vvt.at oder persönlich im VVT-KundenCenter beim regionalen Innsbrucker Busterminal. q

Tirols erster SPAR express Tankstellenshop eröffnet © Foto Karg

Spar und Shell machen es möglich: Der SPAR express Tankstellenshop in der Shell-Tankstelle Bahnhofsstraße 55/Autobahnabfahrt Wattens hat nicht nur an sieben Tagen in der Woche geöffnet, Kunden können auch preiswerter als üblich bei Tankstellengeschäften einkaufen.

I

mmer mehr Österreicher nutzen Tankstellen zum LebensmittelEinkauf. Um diesem modernen Einkaufsverhalten entgegenzukommen, eröffnete SPAR am 12. August 2011 gemeinsam mit dem Tankstellenbetreiber Hubert Mairhofer einen SPAR express Tankstellenshop in Wattens. Das ist der erste SPAR express in Tirol.

Große Auswahl: von Brot und Gebäck bis Obst und Gemüse. Im neuen Tankstellenshop haben Kunden rund 1.500 unterschiedliche Produkte zur Auswahl, dabei beträgt der Anteil an preisgünstigen Eigenmarken-Produkten im Sortiment rund 40 Prozent. Hier findet man alles, was es auch sonst im Supermarkt gibt, von täglich frisch gebackenem Brot und Gebäck bis hin zu frischem Obst und Gemüse aus der Region. Österreichweit hält SPAR express bereits bei rund 20 Standorten. Eine Expansion ist geplant: Bis 2013 sollen mehr als 70 SPAR express Tankstellenshops entstehen. q

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Miller Optik: Ein scharfer Blick auf Service und Qualität Traditionsunternehmen in Zeiten des wirtschaftlichen Paradigmenwechsels: Das Innsbrucker Optikhaus Miller begegnet dem stetig zunehmenden Internethandel erfolgreich mit einer Misch-Strategie, die das Internet berücksichtigt und dabei dennoch die Beratungs- und Servicekompetenz in den niedergelassenen Filialen in ihren Mittelpunkt stellt. Text: Klaus Erler

Kunden trotzdem bezahlt: Professionelle Beratung hilft, teure Fehlkäufe zu vermeiden. Der aktive Einsatz für den Kunden in allen Service-Belangen entlastet ihn bei Reklamationen und Garantieansprüchen, die Unterstützung bei komplexen Problemen bis hin zur Reparatur und Wartung von mechanischen Teilen und Sensoren von Digitalkameras hilft in vielen Fällen, teure Neuanschaffungen zu vermeiden. Markus und Ulrich Miller sind sich einig: Professionelle Kundenbetreuung ist heute wichtiger denn je und macht sich für Konsumenten doppelt bezahlt. Der Erfolg gibt der Firma Miller Recht, weitere Filialen in Tiroler q Ballungszentren sind in Planung.

Zwei Generationen, eine gemeinsame Geschäftsführung: Ulrich und Markus Miller.

S

pricht man mit Markus Miller und dessen Sohn Ulrich – gemeinsam leiten sie das Innsbrucker Optikhaus Miller mit tirolweit zehn Filialen und 90 Mitarbeitern –, wird eines gleich zu Beginn des Gesprächs klar: Auch als Traditionsunternehmen in mittlerweile fünfter Generation ist man dem Internet-Shopping nicht abgeneigt, ganz im Gegenteil.

5.000 Sonnenbrillenmodelle, 18 Marken. Dort, wo Waren mit geringem Serviceanteil verkauft werden und ein Kundenvorteil über die große Auswahl generiert wird – das Thema Sonnenbrillen eignet sich hier bestens –, ist Miller ganz vorne mit dabei und bietet in über sieben verschiedenen Online-Shops (Ad-

© 6020/Berger

Geschichte Miller Optik

ressen unter milleroptik.com) mehr als 5.000 Sonnenbrillen von 18 Sonnenbrillenmarken für den gesamten deutschsprachigen Raum an.

Beratung macht sich doppelt bezahlt. Dort jedoch, wo „individualisierte“ – also beratungs- und serviceintensive – Produkte an die Tiroler Konsumenten gebracht werden wollen, schlägt man den traditionellen Verkaufsweg via Ladengeschäft ein: Ob es nun mannigfach konfigurierbare Digitalkameras aus dem höheren Preissegment sind, peinlich genau angepasste Kontaktlinsen, Präzisionsuhren für den Outdoor-Bereich, Ferngläser von Swarovski oder die Lesebrille mit im eigenen Haus bearbeitetem Qualitätsglas: Das höhere Preisniveau im Vergleich zum Internetkauf macht sich für

• 1871 eröffnet das erste Miller-OptikGeschäft mit einem Schwerpunkt auf optischen Geräten zu Forschungszwecken in der Innsbrucker Heiliggeiststraße. • 1905 finden Brillen und die Bereiche Foto, Film und Mikroskopie Aufnahme ins Angebot von Miller Optik. 1910 wird das heutige Hauptgeschäft in der Meraner Straße erworben. • 1956 beginnt Bruno Miller den Bereich „Kontaktlinse“ aufzubauen. • 1976 wird Markus Miller Geschäftsführer, vier Jahre später finden sich Hörgeräte als zusätzliches Geschäftsfeld im Portfolio der Firma. • 2003 tritt Ulrich Miller als fünfte Generation in das Unternehmen ein und hilft, das Unternehmen weiter in Richtung Internet auszubauen.

Miller Optik GmbH

Meraner Straße 3, 6020 Innsbruck Tel.: +43/(0)512/59438 optik@miller.at www.miller.at


© 6020/Berger

Gustieren im Herzen der Stadt Die Markthalle ist der Innsbrucker Nahversorger mit Tradition. Seit fast 100 Jahren findet man am Herzog-Siegmund-Ufer ein breites Angebot hochqualitativer Lebensmittel aus der Region.

Z Text: Klaus Erler

wei Hallen, 2.400 Quadratmeter Gewerbefläche, 25 Anbieter bäuerlicher Produkte, 30 Händler: Das ist die Innsbrucker Markthalle im Zentrum der Stadt. An guten Tagen zählt sie 1.000 Besucher, die aus einem reichhaltigen Angebot regionaler Lebensmittel, europäischer Spezialitäten und kulinarischer Besonderheiten auswählen können.

Qualität aus der Region. Warum die Kunden kommen, ist für den Geschäftsführer der Markthalle und Leiter der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Tirol Alois Schellhorn klar: Zum Vorteil der zentralen Einkaufslage würde sich das gute Gefühl beim Einkauf addieren. Der Konsument schätzt laut Schellhorn neben der besonderen Qualität der angebotenen Lebensmittel vor allem auch das Wissen, durch seinen Einkauf den regionalen Handel und die bäuerlichen Strukturen zu unterstützen.

Kurze Geschichte der Markthalle: Seit 1460 ist in Innsbruck ein städtischer Wochenmarkt urkundlich erwähnt. Anfangs fand er am Montag vor dem „Goldenen Dachl“ statt, 1587 übersiedelte er auf den „Rennplatz“ vor der Hofburg. 1679 fand der Wochenmarkt am Innrain seine neue Bleibe, ab 1791 wurde er an Dienstagen und Samstagen am sich gerade entwickelnden „Marktgraben“ abgehalten. Ab 1880 durfte der Wochenmarkt täglich abgehalten werden und wurde für Gemüse und Obst auf den vordersten Teil des Innrains verlegt, wo schließlich die heutige „Alte Markthalle“ entstand. Heute besteht die Markthalle Innsbruck aus zwei Gebäuden. Die alte Markthalle wurde in den Jahren 1913/1914 nach Plänen des Innsbrucker Stadtplaners Fritz Konzert als Jugendstilbau errichtet. Ende der Fünfzigerjahre wurde nach den Plänen des Innsbrucker Architekten Willi Stigler an der Ostseite der ursprünglichen Markthalle die sogenannte „Neue Markthalle“ angebaut und im Oktober 1960 eröffnet. Dieses Gebäude ist als typisches Beispiel eines Industriebauwerkes aus dieser Zeit der Epoche „Neuen Sachlichkeit“ zuzuordnen. Die Markthalle steht auf städtischem Grund, Eigentümer der Markthalle sind die Landeslandwirtschaftskammer für Tirol und die Wirtschaftskammer Tirol. Die aktuellen Verträge zwischen Stadt und Markthalle laufen noch bis 2039.

Gratis Parken:
Beim Einkauf ab einem Wert von 15 Euro erhalten Kunden einen Gutschein für eine Stunde gratis Parken in der Markthallen-Garage.

Bio-Fleisch und Shopping-Night. Egal ob Tiroler Kräuter, Fleisch vom einzigen 100-Prozent-Bio-Metzger der Stadt, breitestes Obstsortiment, Blumenmeer oder Take-Away-Lunch zwischen eleganter Pasta und gschmackigem Fleischkäse: Ein Besuch der Markthallen stellt auch den kritischen Konsumenten zufrieden, da ist sich Alois Schellhorn sicher. Damit das Einkaufen in der Markthalle nicht nur zufrieden macht,

sondern auch spannend wird, forciert der Geschäftsführer Veranstaltungen und Events: Von der Pilzberatung (Montag und Dienstag 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr) und Shopping-Night bis 23 Uhr (7. Oktober) über Weinkost und Oktoberfest bis zum Lehrgang im Adventkranzbinden finden Einheimische und Gäste in der Markthalle vielfältige Möglichkeiten, den Tiroler Einkauf zum Erlebnis zu machen. q

Markthalle Innsbruck Herzog-Siegmund-Ufer 1 Tel: +43 /(0)512 584837-0 office@markthalle-innsbruck.at www.markthalle-innsbruck.at

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 7 Uhr bis 18.30 Uhr Samstag: 7 Uhr bis 13 Uhr

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bruderschaft st. christoph

625 Jahre Hilfsbereitschaft Schillerndes Jubiläumsfest der Bruderschaft St. Christoph im Zeichen der Menschlichkeit

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nfang Juli feierte die Bruderschaft St. Christoph in St. Anton am Arlberg ihr 625-Jahr-Jubiläum. 900 Schwestern und Brüder erlebten einen unvergesslichen Abend. Allein mit der Versteigerung von Kunstwerken – organisiert vom Kunstquartier Hospiz in St. Christoph – und der Tombola wurde ein Erlös von mehr als 80.000 Euro erzielt. Begeistert vom Galaabend der Bruderschaft zeigten sich neben den Festgästen auch die Landeshauptleute Günther Platter, Herbert Sausgruber und Bruderschaftspräsident Bischof Manfred Scheuer sowie die Skilegenden Karl Schranz, Othmar Schneider, Egon Zimmermann, Leonhard Stock und Patrick Ortlieb. Selbst der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer ließ es sich anlässlich der 625-Jahr-Feier der Bruderschaft nicht nehmen, seine Anerkennung persönlich zu überbringen.

Tobias Moretti kam mit Gattin Julia zur Benefizgala und hielt eine Rede zum Gründer der Bruderschaft, Heinrich Findelkind.

Knapp 900 Festgäste fanden sich im ARLBERG-well.com Zentrum in St. Anton ein.

Die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und Vorarlberg überreichten eine Ehrenurkunde an die Familie Werner, die zu Recht als „Herz und Seele“ der Bruderschaft bezeichnet wird. Im Rahmen des abwechslungsreichen Galaabends begeisterte Schauspieler Tobias Moretti mit einer Rede. Im Anschluss wurde das neue Bruderschaftslied vorgestellt und eine eigene Briefmarke präsentiert.

Fest für alle. Bruderschaftsmeister Adi Werner zieht zufrieden Bilanz: „Dieses Jubiläum ist ein starkes Signal der Bruderschaft St. Christoph. Wir sind stolz darauf, die 625-Jahr-Feier mit einem ‚Fest für alle’ begangen zu haben. Noch wichtiger jedoch ist uns die Tatsache, dass wir durch die Veranstaltungen weitere Mittel aufbringen konnten, mit denen wir wieder bedürftige Familien unterstützen können. Allen Schwestern und Brüdern sei Dank für ihre großzügigen Spenden!“

Geschichte der Bruderschaft. Die Bruderschaft St. Christoph wurde im

© pro.media (3), Österreichische Post

Ehrenurkunde und eigene Briefmarke.

Landesüblicher Empfang in St. Anton (v. l.): Tirols Landeshauptmann Günther Platter, Bruderschaftsmeister Adi Werner, Bundespräsident Heinz Fischer und Vorarlbergs Landeshauptmann Herbert Sausgruber Jahre 1386 durch Heinrich dem Findelkind aus Kempten gegründet, um Verirrten auf der Arlbergstraße zu helfen. Die Bruderschaft hat eine bewegte Geschichte erlebt und in diesen sechs Jahrhunderten nicht ununterbrochen bestanden. Zuletzt wurde die Bruderschaft 1962 nach 180-jährigem Dornröschenschlaf wieder ins Leben gerufen.

Über die Bruderschaft. Die Bruderschaft St. Christoph ist mit über 18.700 Mitgliedern eine der größten gemeinnützigen Organisationen in Österreich und gehört zu den traditionsreichsten karitativen Hilfseinrichtungen im Alpenraum. In den ver-

gangenen Jahrzehnten wurden rund 11,8 Mio. Euro für in Not geratene Familien mit Kindern gesammelt. Finanziert wird die Einrichtung durch die Jahresbeiträge der Mitglieder, zusätzliche Spenden sowie Benefizveranstaltungen. Alle „Brüder” und „Schwestern” der Bruderschaft sind rein ehrenamtlich tätig. Sitz der Bruderschaft ist das ArlbergHospiz Hotel, geführt wird die Bruderschaft seit 1962 von der Familie Werner. Ein Bruderschaftsrat ist verantwortlich für die Vergabe der Spendengelder und prüft jedes einzelne Ansuchen um Hilfe individuell. Im Jahr 2010 wurden ca. 1.280 Ansuchen eingereicht, davon konnten 890 positiv erledigt werden. q


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Innsbrucks Campusclub sucht junge, motivierte Menschen für das Wintersemester. Bewirb’ dich jetzt und werde Teil des SixtyTwenty-Teams! Wir suchen: • Tagesschicht 10 bis 18 uhr (Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag) Deine Aufgaben: Getränke und Sandwiches vorbereiten und servieren, freundlich sein • Abendschicht 18 bis 2 uhr (Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag) Deine Aufgaben: Getränke und Sandwiches vorbereiten und servieren, Party machen

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ivb.news

Vier Seiten Mobilität

Mehr Service Ab September verkehren die Linien A, J, 1 und F nach verbesserten Fahrplänen Die IVB arbeiten laufend an der Optimierung ihres Linien-

scherkofelbahn – Nordkette ebenfalls im 30-Minuten-Takt

netzes, um ihr Angebot für die KundInnen noch attraktiver

und nicht mehr wie bisher im Stundenintervall.

zu gestalten. Im September wird nun ein weiterer Schritt getan: Die Linien A und J sowie die Linien 1 und F verkeh-

Linie 1 ab Samstag, 17. September 2011

ren nach geänderten Fahrplänen. Alle vier Linien fahren in

An Samstagen verkehrt die Linie 1 auf der Strecke Bergisel –

verkürzten Intervallen und bieten mehr Service durch bes-

Mühlauer Brücke im 10-Minuten-Takt, statt wie bisher am Vor-

sere Verbindungen. Und so gestalten sich die Änderungen

mittag im 7,5-Minuten- und am Nachmittag im 15-Minuten-Takt.

im Detail: Linie F ab Samstag, 17. September 2011 Linie A ab Montag, 12. September 2011

Die Linie F fährt nun auch an den Samstagnachmittagen auf

Die Linie A verkehrt im Abendverkehr auf der Strecke Sa-

der Strecke Wohnheim Saggen/Schutzengelkirche – Flughafen

natorium – Sadrach im 30-Minuten-Takt und nicht mehr wie

im 15-Minuten-Takt und nicht mehr halbstündlich wie bisher.

bisher im Stundenintervall. Die detaillierten Abfahrtszeiten für diese vier Linien entnehLinie J ab Montag, 12. September 2011

men Sie bitte den jeweiligen Aushangfahrplänen an den Hal-

Die Linie J verkehrt im Abendverkehr auf der Strecke Pat-

testellen oder der IVB-Fahrplanauskunft auf www.ivb.at.


Verlängerung der Linie 3

Mobilität gewinnt!

Die Bauarbeiten der nächsten Wochen Innsbrucks Straßenbahn wird ausgebaut – ebenso wichtig ist aber die Wartung der bestehenden Gleisanlagen. Im August wurden deshalb in der Amraserstraße 420 Meter Doppelgleis getauscht und auf der Linie STB den Sommer über sogar ganze 9 Kilometer zwischen Kreith und Fulpmes. In den kommenden Wochen werden nun noch weitere Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Stadtgebiet und entlang der Linie STB durchgeführt.

Folgende Baumaßnahmen sind Instandhaltungs- bzw. Wartungsarbeiten: Fritz-Konzert-Straße: Ab 19.09.2011 werden in diesem Bereich beide Gleisbögen wegen Abnützung ausgetauscht. Die Dauer wurde auf sechs Wochen veranschlagt, da auf Grund der Verkehrssituation am Südring in mehreren Abschnitten gearbeitet werden muss. Die AnrainerInnen werden bezüglich etwaiger Einschränkungen noch zeitgerecht informiert. Infos zur Baustelle gibt es außerdem in Kürze auf www.ivb.at. Linie STB:

Folgende Baumaßnahmen erfolgen im Rahmen der Arbeiten für die Verlängerung der Linie 3:

Die umfangreichen Bau- und Sanierungsarbeiten der letzten Monate sind abgeschlossen. Am 19.09.2011 startet der barrierefreie Ausbau des Bahnhofbereichs Telfes mit zwei Außen-

Blasius-Hueber-Straße / Klinikkreuzung:

bahnsteigen. Voraussichtliche Dauer: bis Ende Oktober.

Im Rahmen der Verlängerung der Linie 3 werden bis Ende Oktober Gleise verlegt. Anichstraße: Zwischen Klinik und Bürgerstraße werden ab 12.09.2011 bis voraussichtlich Mitte November Gleis- und Straßenbauarbeiten vorgenommen.

Mobil um € 0,66 Das Innsbruck-Ticket Student Die gute Nachricht kurz vor Beginn des Uni-Jahres: Mobil

der Stipendienstelle vorweist und BezieherIn eines Stipendiums

sind Innsbrucks Studierende auch dieses Semester für

ist, erhält eine Unterstützung von € 15,- pro Semester­monat

€ 0,66 am Tag. Um € 119,90 gibt es das Innsbruck-Ticket

(außer für Juli und August). Das ist eine Ersparnis von € 150,- pro

Student, mit dem man sechs Monate (September bis Febru-

Studienjahr und Stipendien­bezieherInnen sind für nur € 0,25 pro

ar) auf allen Linien der Kernzone Innsbruck, inklusive Hun-

Tag mobil unterwegs. Neu ist auch das VVT-Semester-Ticket,

gerburgbahn, unterwegs ist. Seit letztem Jahr neu: Dieses

das erstmals im Wintersemester 2011/12 angeboten wird und

Angebot ist weder an den Bezug der Familienbeihilfe noch an

auf allen Linien in den erworbenen Zonen gültig ist.

die Staatsbürgerschaft gebunden. Wo bekommt man das Innsbruck-Ticket Student bzw. das Neue Wege gehen die IVB auch im Rahmen einer Kooperation

VVT-Semester-Ticket? Einfach Antrag auf www.ivb.at oder

mit der Stipendienstelle Innsbruck. Studierende erhalten im Büro

www.vvt.at downloaden, ausfüllen und im IVB- oder im VVT-

der Stipendienstelle Anträge für das Innsbruck-Ticket Student

Kundencenter (Stainerstraße 2, 6020 Innsbruck bzw. Sterzinger

und können umgekehrt auch einen Stipendienantrag im IVB-

Straße, 6020 Innsbruck) mit einer Kopie der aktuellen Inskripti-

Kundencenter abholen. Wer nun das Innsbruck-Ticket Student in

onsbestätigung abgeben.


Sattelfest Der Radausflug am 18.09.2011 Der Radausflug von ARGUS Tirol und den IVB hat schon Tradition: Heuer geht es am Sonntag, den 18.09.2011 ins Stubaital. Wie immer beginnt der kostenlose Radausflug mit einer Fahrt in der Nostalgiestraßenbahn der Museumsbahnen – die Räder fahren auf einem Transportanhänger nach Telfes (Telfer Wiesen) im Stubaital mit. Von dort radeln die TeilnehmerInnen auf Feldwegen und verkehrsarmen Nebenstraßen

10:10 Uhr. Alle Infos zum Radausflug gibt es auf www.ivb.at,

wieder hinaus nach Mutters und weiter zum Natterer Boden.

Anmeldungen bitte unter der IVB-Telefonnummer 0512/5307

Im dortigen Gasthaus ist für das leibliche Wohl gesorgt,

– 199 oder online unter www.fahr.info. Bei Schlechtwetter

bevor es wieder zurück nach Innsbruck geht. Aufgrund des

entfällt die Veranstaltung (Infos in der Früh: 0664 / 27 48 760).

begrenzten Platzangebotes ist eine garantierte Mitnahme

Übrigens: Autofreie Radausflüge in Innsbruck und Umgebung

nur nach Anmeldung möglich. Treffpunkt um 09:30 Uhr am

sind dank der kostenlosen Fahrradmitnahme der IVB das

IVB-Betriebshof (Stubaitalbahnhof). Die Abfahrt erfolgt um

­ganze Jahr über möglich.

Filmvergnügen Die Kinokarte als IVB-Ticket Mit den IVB gelangen Filmfans ins Metropol Kino ganz entspannt – ohne lästiges Parkplatzsuchen. Und dank der seit bald zwei Jahren bestehenden Kooperation ist die Fahrt mit einem Online-Kinoticket zum Filmvergnügen und wieder nach

Kulturgenuss IVB-Shuttle bei der Langen Nacht der Museen Die Erfolgsgeschichte der Langen Nacht der Museen wird auch dieses Jahr fortgesetzt. Am Samstag, den 01.10.2011 öffnen österreichweit 660 Kulturinstitutionen, 55 davon in Tirol, ihre Pforten zu ungewöhnlicher Stunde. Ein IVB-Shuttle­ dienst verbindet alle teilnehmenden Museen in Innsbruck. Zudem verkehren IVB-Busse nach Völs sowie über Wattens nach Schwaz und Jenbach – die Eintrittskarte zum Preis von € 13,- (ermäßigt € 11,-) gilt dabei zwischen 18:00 und 01:00 Uhr als IVB-Ticket auf den Sonderrouten. Alle Shuttle-Halte­ stellen der IVB werden extra gekennzeichnet. Ausgehend vom „Treffpunkt Museum” am Franziskanerplatz gelangen die BesucherInnen so einfach und bequem von einem Veranstaltungsort zum nächsten. Wer heuer gratis dabei sein möchte, schickt bis 23.09.2011 ein E-Mail an marketing@ivb.at. Die IVB verlosen zweimal zwei Tickets unter allen Einsendungen. Infos zum Programm unter langenacht.orf.at.

Hause sogar kostenlos. Das Online-Kinoticket, das daheim ausgedruckt werden kann, gilt als Hin- und Rückfahrtticket eine Stunde vor und maximal vier Stunden nach der Kinovorstellung für die Person, die das Ticket erwirbt, und eine Begleitperson auf allen IVB-Linien innerhalb der Kernzone Inns­ brucks inklusive Nightliner. Damit tragen die beiden Partner zu einer umweltfreundlichen An- und Abreise zum Metropol Kino Innsbruck bei. Weitere Infos zur Kooperation gibt es auf www.metropol-kino.at.


Jubiläumslauf

Schwarz-grün

Der zehnte Firmenlauf am 17.09.2011

Die IVB verlosen zehn Abos Wer seine Nerven für ein spannendes Heimspiel des FC ­Wacker Innsbruck schonen will, kommt am besten mit dem kostenlosen IVB-Shuttle ins Stadion – pünktlich und ganz ohne lästige Parkplatzsuche. Und mit ein bisschen Glück ist nicht nur das Shuttle, sondern auch das Fußballvergnügen gratis! Denn die IVB und der FC Wacker verlosen zehn Abos für die laufende Saison unter allen Einsendungen, die bis

www.GEPA-Pictures.com

23.09.2011 unter marketing@ivb.at einlangen. Viel Glück!

Der Tiroler Firmenlauf feiert sein zehnjähriges Jubiläum. Und auch die TeilnehmerInnenzahlen können sich sehen lassen: Bei der heurigen Auflage am 17.09.2011 – die IVB sind als langjährige Partner des Tiroler Firmenlaufs gerne wieder mit von der Partie – werden 1.800 Aktive und 2.500 Fans erwartet. Auch dieses Jahr wird in Dreierteams gestartet, Teamgeist ist gefragt: Laufbegeisterte aus Unternehmen, Organisationen, Institutionen, aber auch Teams aus Berufsgruppen ­testen gemeinsam ihre Fitness beim Laufbewerb (5,0 Kilometer) oder beim Nordic Walking (3,8 Kilometer). Start und Ziel befinden sich am Vorplatz des Tiroler Landestheaters, wo nach dem Rennen auch die große Open-Air-Party über die Bühne gehen wird. Wie immer steht der Fixpunkt im Innsbrucker Laufgeschehen auch im Zeichen eines karitativen Zwecks: Der Tiroler Firmenlauf unterstützt das „Netzwerk Tirol hilft“. Anmeldung und Infos unter www.tiroler-firmenlauf.at.

Im Zeichen der Tradition Kostenlose Sonderfahrten beim Bataillonsschützenfest in Igls Igls ist von 22.09. bis 25.09.2011 Schauplatz des 50. Batail-

von Igls (25.09.2011). Da mit großem Publikumsinteresse

lonsschützenfestes, das von der Schützenkompanie Igls/

zu rechnen ist, empfiehlt sich die Benützung öffentlicher

Vill ausgetragen wird. Neben dem eigentlichen Festakt am

Verkehrsmittel. Die IVB bieten neben dem regulären Linien­

Samstag, den 24.09.2011 erwartet TeilnehmerInnen und Be-

verkehr nach Igls am 25.09.2011 zusätzliche kostenlose

sucherInnen eine ganze Reihe von Veranstaltungen – etwa

Sonderfahrten mit der Nostalgiebahn auf der Linie 6 an. Ab-

die Eröffnung der zeitgleich stattfindenden Wanderweltmeis­

fahrtszeiten: 10:45, 11:45, 14:45 und 15:45 Uhr ab Bergisel,

terschaft (22.09.2011), eine Angelobungsfeier des Bundes-

retour ab Igls um 11:15, 13:15, 15:15 und 16:15 Uhr. Weitere

heeres (23.09.2011) und ein Blaulichttag mit Feuerwehr-

Informationen zum Bataillonsfest gibt es auf der Website der

Oldtimer-Show, einem 60-m-Bungee-Jump im Dorfzentrum

Schützenkompanie Igls/Vill www.skiv.at.

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH / Medieninhaber und Verleger: target group publishing GmbH • Zielgruppen Verlag / Karl-Kapferer-Straße 5, 6020, Telefon: 0512 / 58 6020 / Fax: 0512 / 58 6020-20 / marketing@ivb.at www.ivb.at / Gestaltung: Zimmermann Pupp Werbeagentur / Fotos: Gerhard Berger, IVB, VIA3, www.GEPA-Pictures.com, Tiroler Firmenlauf


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Löhne rauf, Preise runter!

© AK

Die Beschäftigten brauchen jetzt eine deutliche Lohnerhöhung, um die hohe Inflation abzugelten, verlangt AKPräsident Erwin Zangerl. Er tritt damit Forderungen der Wirtschaft entgegen, die jetzt plötzlich Lohndisziplin einfordert. Die Teuerungswelle wurde aber sicher nicht von den Arbeitnehmern ausgelöst! Sie sind die Opfer. Seit Jahren kämpfen die Menschen mit stagnierenden Löhnen und Pensionen bei explodierenden Preisen. Nur wenn es den Beschäftigten gut geht, geht’s der Wirtschaft und dem Land gut.

D

ie Arbeitnehmer haben in den letzten Jahren deutliche Lohnverluste hinnehmen müssen. Dabei sind sie die Leistungsträger unserer Gesellschaft. Wenn die Beschäftigten mehr Geld zur Verfügung haben, können sie auch mehr ausgeben. Vor allem deshalb, weil die Arbeitnehmer ihr Einkommen fast zur Gänze in die heimi-

deutlich höher besteuert werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass Leben und Wohnen in Tirol am teuersten sind. Für ein Schnitzel im Westen gibt’s im Osten ein dreigängiges Menü. Für die Miete einer Garconniere in Tirol kann man sich andernorts eine DreiZimmer-Wohnung leisten. Eine Tankfüllung hierzulande kostet bis zu 10 Euro mehr als im Süden oder Osten Österreichs.

„Die Preise explodieren, die Löhne stagnieren. So kann’s nicht weitergehen. Die Arbeitnehmer brauchen deutliche Lohnerhöhungen.“ Erwin Zangerl, AK-Präsident

sche Wirtschaft investieren. Dazu gehört auch eine gerechtere Besteuerung. Die Beschäftigten erbringen mit ihren Einkommen bereits jetzt 80 Prozent des gesamten Steueraufkommens. Daher müssen die Arbeitseinkommen endlich steuerlich entlastet und dafür die Gewinne aus Kapitalerträgen, sowie die Aktien- und Spekulationsgewinne

Umso wichtiger ist es, dass die Beschäftigten ordentlich entlohnt werden. Aber auch da schaut es leider traurig aus. Die Einkommen der Tiroler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind oftmals beschämend niedrig: 37.345 Personen verdienen weniger als 500 Euro pro Monat, weitere 51.721 Personen müssen mit bis zu 1.000 Euro auskommen.

52.772 Arbeitnehmer erhalten pro Monat maximal 1.500 Euro brutto und 65.775 Personen bis zu 2.000 Euro. Wer das Tiroler Preisgefüge kennt, weiß, dass man mit diesen Einkommen oft hart an der Grenze leben muss. Angesichts explodierender Treibstoffund Heizölpreise, galoppierender Lebensmittelpreise und unverschämter Wucherpreise fürs Wohnen ist es kein Wunder, wenn immer mehr Menschen an den sozialen Rand geraten. Da braucht nur in der Familie oder Partnerschaft ein Teil den Job verlieren, jemand krank werden, oder es kommt zur Trennung, und schon bricht das Gefüge zusammen. Immer mehr Menschen wenden sich an unseren Unterstützungsfonds, weil oftmals das Geld vorn und hinten nicht mehr reicht. Wie weit Arm und Reich auch bei uns auseinanderliegen zeigt sich an den Managergehältern: Ein Top-Vorstand eines börsennotierten österreichischen Unternehmens erhält im Schnitt das 41-Fache eines Beschäftigten! Wenn nur noch das Kapital zählt und nicht mehr der Mensch, wenn Junge und Ältere, Schwächere und sozial Bedürftige ausgegrenzt oder gegeneinander ausgespielt werden, steigen die Spannungen, die andernorts bereits zu Unruhen geführt haben. So weit darf es bei uns nicht kommen. Wir werden mit aller Kraft für den sozialen Ausgleich einstehen, damit unser gesellschaftliches Gefüge nicht auseinanderbricht. Die AK hilft mit Rat und Tat. Wir informieren die Beschäftigten über ihre Arbeitnehmerrechte und ermutigen sie, sich nicht alles gefallen zu lassen. Dass Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz täglich passieren, belegen die Beratungszahlen. Zu wenig Lohn, unbezahlte Überstunden, Probleme bei der Abrechnung, einseitige Urlaubsanordnung, Kündigungen im Krankenstand, ungerechtfertigte Entlassung – quer durch alle Bereiche des Arbeitsrechts sind die AK-Juristen im Volleinsatz. Ein wertschätzender Umgang mit den Mitarbeitern ist das Mindeste, was man q sich erwarten sollte.


© Paul weber

werbung

AMS fördert Berufsausbildung mit Zukunft FiT – Frauen in Handwerk und Technik. Am 19., 20. und 21. September starten die nächsten Kurse in Landeck, Wörgl und Innsbruck.

T

rotz des geänderten Erwerbsverhaltens von Frauen sind sie immer noch überwiegend in nicht technisch-orientierten Arbeitsfeldern tätig. „Unser Ziel ist es“, betont Dr. Gabi Dallinger-König vom AMS Tirol, „Frauen zu ermutigen, sich handwerkliche und technische Bereiche zu erschließen.“ Qualifizierte Frauen haben in technischen Bereichen gute Berufsaussichten, mehr Jobsicherheit, ein höheres Einkommen und sind mit ihren spezifischen Stärken für Unternehmen ein Gewinn. FiT bietet an

Technik interessierten Frauen und Mädchen die Möglichkeit, eine Berufsausbildung in diesem Bereich zu absolvieren. Die Ausbildungswege sind so vielfältig wie die Teilnehmerinnen (arbeitslose Frauen, Wiedereinsteigerinnen, Umsteigerinnen und auch Frauen mit Migrationshintergrund ohne in Österreich anerkannte Berufsausbildung). Die Aufnahme in FiT erfolgt über das AMS Tirol. „In den letzten Jahren“, freut sich Dr. Gaby Dallinger-König, „haben viele Tirolerinnen das Programm absolviert und arbeiten erfolgreich in heimischen Betrieben.

Als Hörgeräteakustikerinnen, Metalltechnikerinnen, Optikerinnen, Geoinformatikerinnen, EDV-Technikerinnen und in zahlreichen anderen Berufen – die auch Sie im Rahmen des FiT-Programms kennenlernen und erkunden können.“ Sollten Sie Interesse an diesem Bildungsangebot haben, wenden Sie sich in Ihrer Geschäftsstelle des AMS Tirol an die zuständige Beraterin für das FiT-Programm. Die nächsten FiT-Kurse beginnen im September in Landeck (19. 9. 2011), Wörgl (20. 9. 2011) und Innsbruck (21. 9. 2009). q

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Die Sparefrohs von Four Seasons Travel

Pünktlich, bequem und garantiert günstiger als alle anderen Reisevarianten – Four Seasons Travel bringt Sie ab 48 Euro zum Flughafen München oder retour.

Oliver Dold, GF Four Seasons

S

parpakete sind das Gebot der Stunde. Auch bei Four Seasons Travel. So sparen wir für Sie zum Beispiel am teuren Treibstoff, weil in unserer Silberpfeil-Flotte nur energieeffiziente Dieselmodelle zum Einsatz kommen. So können wir den Preis für den Transfer konstant niedrig halten: Ab 48 Euro kostet die einfache Fahrt, 78 Euro die Tour hin und zurück pro Person. Wir sparen für Sie bei der Umweltverschmutzung und ersparen Ihnen ein schlechtes Gewissen. Weil sich unser ökologischer Fußabdruck laut rot-weiß-rotem Footprint-Rechner mit durchschnittlich acht Reisenden pro Fahrt wirklich sehen lassen kann.

Rund um die Uhr erreichbar. Wir sparen Ihnen Zeit und wir sparen Ihnen Nerven. Denn Sie können uns jederzeit erreichen, rund um die Uhr meldet sich unsere Buchungs-Zentrale und organisiert Ihren

Transfer. Sie buchen, wir bestätigen sofort und sparen später kein Medium aus: Ob SMS, E-Mail oder Anruf, uns sind alle Mittel recht, Sie rechtzeitig an den Besuch des Chauffeurs vor Ihrer Haustür zu erinnern. Schließlich soll Ihr Urlaub bereits dort beginnen. Unsere Chauffeure kümmern sich um das Gepäck, setzen Sie am passenden Terminal ab und Sie entspannen bei Zeitungslektüre und Erfrischungsgetränk.

Keine versteckten Zusatzkosten. Mit unserem Service sind Sie gefeit vor Fehlinvestitionen im Urlaub. Wie die Fahrt mit dem eigenen PKW. Was auf den ersten Blick vielleicht wirkt wie die persönliche Geiz-ist-geilGranate, erweist sich beim genauen Rechnen als übler Rohrkrepierer: Auf Basis der aktuellen Kilometergeld-Pauschale sowie dem günstigsten Parkplatz auf dem großflächigen Gelände des Flughafens würde die Fahrt mit dem eigenen PKW rund 250 Euro kosten. So können Sie jeden Abend mit einem Cocktail auf uns anstoßen und es bleibt immer noch genug Geld übrig für die Urlaubskasse.

Hin- und Rückweg inklusive der S-Bahn zum Flughafen kostet von Innsbruck aus rund 94 Euro. Wie Sie aber zum Bahnhof gelangen und ob gerade ein Zug fährt, wenn Sie ihn brauchen, das weiß allein das Orakel der Auskunft.

Tirols Profis im Transfer. Diesem Prinzip Hoffnung begegnen wir mit der Philosophie der Freundschaft: Wenn Sie uns brauchen, sind wir für Sie da. Rund um die Uhr shutteln Sie unsere Chauffeure nach München und bringen Sie oder Ihre Gäste auch gerne zügig nach Zürich, spontan nach Salzburg oder brioso nach Bozen. Wir freuen uns auf Sie als Passagier und wünschen Ihnen eine gute Reise: Ein Anruf unter +43/(0)512/584157 genügt, wir sind täglich 24 Stunden für Sie da oder Sie füllen die Buchungs-Maske auf der Homepage aus: www.airport-transfer.com. q

Service von Tür zu Tür. Auch die Sparschiene der ÖBB hat so ihre Tücken, schwächelt doch schon das Buchungsportal: Primär Bummelzüge machen das Rabatt-Rennen und wer nicht in Wien wohnt, hat sowieso schon verloren. Aber bleiben wir bei den Fakten: Die normale Fahrkarte für den

Info

Telefon +43/(0)512/584157 oder im Internet unter www.tirol-taxi.at


So kommst auch du zu den Gratis-Skullcandy-Kopfhörern Alle, die jetzt Raiffeisen Club-Mitglied werden und gleichzeitig ein Raiffeisen Club-Paket aktivieren, bekommen ab sofort und nur für kurze Zeit die stylischen Skullcandy-Kopfhörer geschenkt*!

G

enieße deine Lieblingssongs in bester Qualität und so laut du willst. Mit deinem Smartphone kannst du dank integriertem Mikrofon sogar mit den Kopfhörern telefonieren. Außerdem gibt es Tickets für die MTV Europe Music Awards am 6. November 2011 in Belfast inklusive Flug und Hotel zu gewinnen.

So wirst du Club-Mitglied Schau einfach mal tagsüber in einer unserer 262 Tiroler Raiffeisen-Bankstellen vorbei. Eröffne ein kostenloses Jugend- oder Studierendenkonto. Von deinem Berater bekommst du dann eine Maestro- bzw. Bankomatkarte, mit der du bequem Geld abheben und bezahlen kannst. Dein Geld hast du außerdem immer im Blick – Online Banking gibt’s nämlich gratis dazu.

Was ein Raiffeisen Club-Paket ist Ein Raiffeisen Club-Paket ist die beste Basis für die Erfüllung deiner persönlichen Wünsche (z. B. die erste eigene Wohnung, den Flat-Screen-TV, den Surf-Urlaub, dein Snowboard ...) bzw. deine persönliche Vorsorge und Absicherung. Aktiviere dein Raiffeisen Club-Paket ganz einfach in einem persönlichen Beratungsgespräch. Welche Angebote für dich am besten passen, weiß dein Raiffeisenberater.

Was dir das bringt Abgesehen von den Gratis-SkullcandyKopfhörern warten auf dich zahlreiche Ermäßigungen bei Konzerten oder Partys sowie Vergünstigungen bei Restaurants (z. B. McDonald’s), Fahrschulen, Fitnessstudios usw. – insgesamt bei über 400 Partnern in Tirol. Mit dem Raiffeisen Club-Paket ist dein

Jugendkonto außerdem bis 21 Jahre kostenlos. Zusätzlich kannst du zwei Tickets für die MTV EMAs gewinnen (einfach Teilnahmekarte in deiner Raiffeisenbank ausfüllen). Nähere Infos in jeder Tiroler Raiffeisenbank. q * Skullcandy-Kopfhörer gibt’s, solange der Vorrat reicht. Mehr Infos und Teilnahmebedingungen unter www.filznickl.com

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Aufruf zur Plasmaspende am Mitterweg 16 Kommen Sie Plasma spenden und profitieren Sie von den Vorteilen: 20 Euro pro Spende plus attraktives Prämiensystem. • Maximale Prämien sichern: + 30 Euro + 40 Euro + 50 Euro + 60 Euro durch das attraktive Prämiensystem! • Kostenlose Info über Ihren Gesundheitszustand. Kommen Sie unverbindlich im Zentrum vorbei, unsere Mitarbeiter beraten Sie gerne! Oder informieren Sie sich direkt auf unserer Homepage www.plasmazentrum.at. Wir freuen uns auf SIE! q

Baxter Plasmazentrum

E

in Mensch mit einer Immunschwäche-Erkrankung braucht den Wirkstoff aus 40 Plasmaspenden, um eine einzige Dosis seines Medikaments erhalten zu können. Ihre Plasmaspende hilft vielen Kranken dabei, lebensrettende und lebenserhalten-

de Medikamente zu bekommen, die aus Blutplasma hergestellt werden.

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motor

Schriller Coupé-Aufreger

D

er neue Hyundai Veloster, der Anfang Juli zeitgleich mit dem MittelklasseKombi i40 eingeführt wurde, interpretiert das dreitürige Fahrzeugkonzept komplett neu. Während man hier normalerweise an

zwei Türen plus eine Heckklappe denkt, gewährt das in vielen schrillen Farben erhältliche Veloster-Coupé Zugang über eine zusätzliche hintere Türe, die an der Beifahrerseite angebracht ist und den Einstieg

zum Fond wesentlich erleichtern soll. Der rassig designte Koreaner wird von einem 1,6-Liter-Sauger mit 140 PS befeuert und ist mit serienmäßiger 6-Gang-Schaltung bzw. 6-Gang DTC ab 22.990 Euro erhältlich. q

Škoda knackt 200 MPH-Schallmauer

325,33 Stundenkilometer oder 201 Meilen pro Stunde – nie war ein Škoda schneller als das Modell Octavia vRS Bonneville Special. Der schnellste Škoda aller Zeiten erreichte diesen Rekordwert am 15. August 2011 um 13.24 Uhr Ortszeit in der amerikanischen Salzwüste Bonneville. Anlass der Rekordfahrt war das zehnjährige Jubiläum der Škoda-vRS-Modelle. Der über 500 PS starke Renn-Octavia wird mit der erreichten Geschwindigkeit Mitglied im legendären Club „Bonneville 200 MPH“. Der Zweiliter-Vierzylinder TSI des High-Speed-Runners wird mit Hochoktan-Renntreibstoff (Gemisch aus Wasser und Meathanol) befeuert.

Agiles Raumwunder

Wesentlich agiler und effizienter als bisher, dabei gewohnt komfortabel und geräumig – die zweite Generation der B-Klasse von Mercedes Benz feiert bei der IAA in Frankfurt ihre Weltpremiere. Der neue Minivan garantiert jetzt ein Plus an Raum (aufgrund des Verzichts des bisher eingebauten Sandwichbodens) und setzt sich auch in puncto Dynamik deutlich von seinem Vorgänger ab. Mit an Bord: neue Otto- und Dieselmotoren mit serienmäßiger Start-Stopp-Funktion sowie neue Schalt- und Automatikgetriebe (Doppelkupplungsgetriebe 7G-DTC). Ab Ende November steht der flotte Schwaben-Van inklusive serienmäßiger Radar-Kollisionswarnung im Mercedes-Salon.

Schnellstes Porzellan

Auf dem Motorsports Gathering in Kaliforniens exklusivem Golf Club The Quail feierte der Bugatti „L’Or Blanc“ Mitte August seine US-Premiere. Als weltweit erstes Automobil ist das Unikat des Bugatti Veyron Grand Sport sowohl an der Karosserie als auch im Innenraum mit Elementen aus hochwertigem Porzellan ausgestattet (Kooperation Bugatti und KPM-Königliche Porzellan Manufaktur Berlin). Kostenpunkt für das noble Porzellan-Cabrio: 1,65 Millionen Euro. Weitere Infos: www.bugatti.com


Mondeo-Konkurrent mit äußerst angenehmer Laufkultur und feinem Ansprechverhalten. Vor allem bei längeren Reisedistanzen schätzt man den gebotenen Komfort, mit dem der neue i40 auf allen Linien überzeugt.

Starker Auftritt: Neue Kombilimousine Hyundai i40

Neue Kombi-Horizonte Nach der Premiere beim Genfer Autosalon im März feierte Hyundai Anfang Juli mit der Kombilimousine i40 seinen Marktstart in Österreich. Test: Walter Mair

D

as Konzept des i40 ist auf Sportlichkeit und Komfort ausgerichtet und verspricht schon aufgrund seiner Abmessungen, zum komfortabelsten Fahrzeug seiner Klasse zu werden. Unter der elegant gezeichneten Hülle des fernöstlichen Feschaks verbirgt sich ein Kofferraumvolumen von 553 Liter, welches beim Umlegen der Rücksitze sogar auf 1.719 Liter erweitert werden kann. Zwei Diesel- und zwei Benzinmotoren

mit einem Leistungsspektrum zwischen 116 PS und 177 PS sind für den Fronttriebler verfügbar. Serienmäßig ist der knapp 4,8 Meter lange und 1,8 Meter breite SonataNachfolger mit einer Sechsgang-Schaltung bestückt, der Zweiliter-Benziner (177 PS) und der 136 PS starke 1,7-Liter-Diesel fahren mit einer seidenweichen 6-Gang-Automatik vor. Bei einer ersten Ausfahrt mit letztgenanntem Dieseltriebwerk überzeugte der Passat/

Highlights. Zu den Ausstattungshighlights im futuristisch anmutenden Cockpit des Nobelkombis zählen das beheizte Lederlenkrad und Schaltwippen zur individuellen Steuerung der 6-Gang-Automatik – dass sind nur einige der Highlights der beinahe sämtliche Register spielenden Premium-Ausstattung. Als hörbarer Gag verabschiedet sich die neue Kombilimousine nach dem Abstellen des Motors mit einem dezenten, kurzen Song. Der in drei Ausstattungsvarianten erhältliche Hyundai i40 ist bereits mit umfangreicher Serienausstattung (Einparkhilfe, Bluetooth, Tempomat, Klima, Berganfahrhilfe usw.) ab 24.990 Euro erhältlich, unsere top aufgerüstete Premium-Version kostet 33.780 Euro. Darüber hinaus wurde der Hyundai i40 erst kürzlich mit fünf Euro NCAP-Sicherheitssternen ausgezeichnet. q

Lieben Sie Überraschungen? Der neue Hyundai Gelungenes Design und revolutionäre Ausstattung sorgen für Begeisterung, Lifestyle und Oberklassefeeling! Den neuen Hyundai i40 gibt es jetzt schon ab € 23.990,-*. Bei Leasing ab € 199,-/Monat.° Leistbarer Luxus - jetzt bei Ihrem Hyundai Partner Probe fahren! * € 1.000,- Umweltprämie im Preis bereits berücksichtigt. Benzinmotoren mit 135 PS und 177 PS sowie Dieselmotoren mit 116 PS und 136 PS lieferbar. Symbolabbildung. Aktion/Preis gültig bis auf Widerruf, gilt nur für Fahrzeuge auf Lager. ° 36 Monate Laufzeit, Anzahlung, Restwert, etc. finden Sie auf unserer Homepage www.hyundai.at.

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Wolfsburger Öko-Kombi unter Druck Können rund 1,6 Tonnen verteilt auf vier Rädern eine Distanz von rund 100 Kilometer um weniger als sechs Euro zurücklegen? Die mit Erdgasantrieb erhältliche Kombivariante des VW Passat tritt den Beweis an. Test: Walter Mair

S

eit Mitte November 2010 ist die siebte Generation des Wolfsburger Kombiklassikers in Österreich auf dem Markt. Der VW-Besteller, der sowohl als Stufenheck-Limousine als auch in der Kombiversion Variant in mehr als 100 Ländern der Erde verkauft wird, hat im Produktionszeitraum von 1973 bis Ende 2010 rund 15 Millionen Käufer überzeugt. Über 70 Prozent der Passat-Kunden haben sich dabei für die Transporterqualitäten des Variant entschieden, der jetzt mit noch eleganterem Design und weiter perfektioniertem Komfort- und Sicherheitsniveau seinen Erfolgsweg fortsetzen soll. Der SpeditionsPassat wurde uns in der üppig bestückten Ausstattungsvariante Comfortline zur Verfügung gestellt. Aufgrund seiner üppigen Mitgift vermittelt er auf den ersten Blick den Eindruck, dass es sich hier um einen piekfeinen Repräsentanten aus dem nächsthöheren Segment handelt.

Sportlich elegant, umweltfreundlich und leise: VW Passat TSI EcoFuel

Preiswert tanken. Aber nicht nur in puncto Design, Qualität und Komfort haben die VW-Techniker ganze Arbeit geleistet, sondern auch bei den weiter entwickelten Motoren, mit denen der Passat für ungläubiges Staunen beim Mitbewerber sorgt. Für den Nobelkombi stehen insgesamt zehn verbrauchsarme Aggregate mit einem Leistungsspektrum zwischen 105 und 300 PS bereit, die jetzt um bis zu 18 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen. Wer sich allerdings für den neuen TSI EcoFuel-Motor (Ottomotor mit Erdgasantrieb) entschieden hat, wird sich beim Zwischenstopp an der Tankstelle wahrscheinlich an längst vergangene Zeiten erinnern: Nur 18,77 Euro betrug der Rechnungsbetrag nach einer zurückgelegten Distanz von 332 Kilometern bzw. 5,65 Euro für 100 Kilometer. Wer den Druck auf das Gaspedal ganz sanft ausübt, wird für die gleiche Strecke beim derzeit aktuellen CNG-Preis sogar mit nur 4,20 Euro belastet.

Cockpit im Maßanzug: Das Platzangebot im Kombi-Passat ist riesig, das Ausstattungsniveau klassenübergreifend.

Doppelte Aufladung. Wie der Antrieb funktioniert? VW kombiniert die Erdgastechnik mit Benzindirekteinspritzung und einer doppelten Aufladung (Abgasturbolader und Kompressor). Primär fährt der Passat TSI EcoFuel mit Erdgas. Erst wenn die drei Erdgastanks leer sind, schaltet er automatisch auf den Betrieb mit Benzin um. Durchaus imponierend sind dabei die offiziellen Reichweitenangaben: Mit 21 Kilogramm Gas und 31 Litern Benzin legt der Passat Kombi rund 900 Kilometer zurück. Bei einem überwiegenden Anteil an

Bergstrecken haben wir rund 830 abgespult. Interessant ist, dass die vier Zylinder beim Startvorgang auf Sprit zurückgreifen, im Fahrbetrieb jedoch automatisch vom CNG befeuert werden. Ob genug Erdgas an Bord ist, zeigt die separate Tankuhr an, die anstelle der Wassertemperaturanzeige als zusätzliche Tankanzeige im Blickfeld des Fahrers liegt. Eine Option, entweder mit Erdgas oder mit Benzin zu fahren, hat man aber nicht. Wenn die Erdgastanks geleert sind, fordert der Passat konsequent um Nachschub. „Benzinbetrieb, bitte Erdgas tanken“ lautet die Aufforderung am


Display, die ganz klar zu verstehen gibt, dass der 1,4-Liter-TSI-EcoFuel-Motor Erdgas gegenüber Sprit bevorzugt. Der Tankvorgang selbst wird nach dem zweiten Stopp zur Routine, der unter Druck durchgeführte Speichervorgang benötigt aber die doppelte Zeit gegenüber einer üblichen Befüllung mit dem Zapfhahn. Der 150 PS starke Twincharger in Kombination mit der harmonisch abgestuften SiebengangAutomatik hat uns mehr als beeindruckt. Der sportliche Variant zeigt seine Präsenz bereits im unteren Drehzahlbereich und der Motor ist selbst bei hohem Reisetempo kaum hörbar. Ob ein minimaler Vorsprung beim Kickdown mit Benzin zu erreichen wäre, ist für Otto Normalverbraucher irrelevant und nur für statistische Expertisen interessant. Dass beim automatisierten Kraftstoffwechsel von Erdgas auf Benzin leichte Vibrationen am Gaspedal vernehmbar sind, beweist, dass der Öko-Passat lieber vom umweltschonenden CNG befeuert werden möchte.

Üppige Mitgift. Der Wolfsburger Nobelkombi ist mit einer Siebengang-Automatik bestückt, deren Gän-

ge auch manuell und ganz in Formel-eins-Manier mittels Schaltwippen hinter dem Lenkrad sortiert werden können. Elegante Blickhotspots wie die metallumrandete Uhr in der Mitte der Armaturenlandschaft erfreuen das Auge genauso wie die optische Unterstützung des Einparkvorgangs am Display. Da bei unserer Ausstattungsvariante keine Berganfahrhilfe mitgeliefert wurde, kommt beim Zwischenstopp auf steilen Straßenabschnitten die serienmäßig integrierte elektronische Parkbremse zum Einsatz. Dafür war unser Passat mit der Fernlichtregelung „Light Assist“ bestückt, das permanentes Fahren mit Fernlicht erlaubt und bei Gegenverkehr automatisch abblendet. Last but not least offeriert der über 4,7 Meter lange Kombi ein üppiges Platzangebot auf allen fünf Plätzen und stellt bei Bedarf ein speditionsreifes Transportvolumen von mehr als 1.700 Litern bereit. Mit diesen zusätzlichen Attributen bestückt, ist die Wolfsburger Kombivariante nicht nur eine interessante Option für Taxler und Geschäftsreisende, sondern auch für Großfamilien und Freizeitaktivisten. Dass

VW Passat Variant TSI EcoFuel Comfortlineg Motor

4-Zylinder-Otto/TSI-Erdgasmotor

Hubraum

1.390 ccm

Leistung

110 kW / 150 PS

Drehmoment

220 Nm / 1.500–4.500 U/min

Getriebe

7-Gang Automatik DSG

0–100 km/h

9,9 sec

Spitze

212 km/h

Verbrauch

4,3 l/100 km (kombiniert)

CO2 -Emissionen

119 g/km

Masse & Gewicht

L/B/H: 4.771/2.062/ 1.516 mm, 1.687 kg

Preis

38.895 €

man beim Fahren mit Erdgas mit gutem ÖkoGewissen vorangeht und gleichzeitig das Portemonnaie schont, hat sich inzwischen herumgesprochen. Dass der Kombi-Passat mit bivalentem Antrieb außerdem noch sportlichen Fahrspaß garantiert, sind nur weitere schlagkräftige Argumente, auf die Wolfsburger Eco-Fuel-Variante umzusteiq gen.

werbung

Mit Erdgas kann man sauber Gas geben! Die Benzin- und Dieselpreise sind so hoch wie nie. Erdgas als Kraftstoff hingegen bleibt unverändert günstig und bietet zahlreiche Vorteile: Denn Erdgasfahrzeuge sind sauber, wirtschaftlich und leistungsstark. Und sie parken in allen Kurzparkzonen der Städte Innsbruck und Wörgl gratis!

E

rdgasfahrzeuge sind dank ihrer günstigen Umweltbilanz und serienreifen Technologien eine attraktive Alternative zu Fahrzeugen mit herkömmlichen Treibstoffen. In Tirol sind bereits zahlreiche Erdgasfahrzeuge zugelassen und der Trend zum Treibstoff Erdgas nimmt weiter zu. Um 10 Euro fährt ein Erdgasfahrzeug durchschnittlich 310 km, also mehr als ein Drittel so weit wie ein Dieselfahrzeug und mehr als doppelt so weit wie ein Dieselfahrzeug. Besonders für Vielfahrer – wie Taxis – lohnt sich ein Umstieg: Bereits über 40 Tiroler Taxis genießen die Vorteile von Erdgas im Tank. In Tirol gibt es bereits 24 Tankstellen, die den preisgünstigen CNG-Treibstoff anbieten. Feinstaub und Rußpartikel sind bei Erdgasfahrzeugen kein Thema und der CO2-Ausstoß ist deutlich geringer als bei Dieselfahrzeugen. Die

Städte Innsbruck und Wörgl bieten Erdgasfahrern sogar die Möglichkeit, in allen Kurzparkzonen gratis zu parken. Zudem gibt es unzählige Förderungsmaßnahmen bei der Neuanschaffung eines erdgasbetriebenen Fahrzeuges (www.tigas.at).

Maximaler Fahrspaß mit Erdgasturbos Mit inzwischen einer breiten Palette an erdgasbetriebenen Fahrzeugmodellen – vom Pkw bis zum schweren Nutzfahrzeug – reagieren die führenden Autohersteller auf das gestiegene Umwelt- und Kostenbewusstsein der Konsumenten. So sind seit 2009 auch Turbomodelle, wie etwa der preisgekrönte VW Passat Ecofuel, der VW Touran oder der Opel Zafira erhältlich. Sie verbinden maximale Leistung mit umweltschonendem Fahren und kommen so jedem Fahrstil entgegen. q

Sauber unterwegs: In Tirol gibt es bereits 24 Erdgastankstellen, wo man preiswertes CMG tanken kann.

51


PS-Promis

Scooter gewonnen

Erfolg verpflichtet

Zwei Sommermonate lang konnten die Besucher des Innsbrucker Metropol Kinos beim Gewinnspiel des Autohauses Moriggl mitmachen, um sich die Chance auf einen nagelneuen Peugeot Scooter Kisbee im Wert von knapp 1.500 Euro nicht entgehen zu lassen. Für Christine Jabinger aus Innsbruck erfüllte sich schließlich der Traum vom eigenen Zweirad: Moriggl-Geschäftsführer Florian Lantos übergab im Rahmen einer kleinen Feier die Schlüssel an die glückliche Gewinnerin.

Seit mittlerweile sechs Jahren unterstützt der Autopark die Tiroler Sportwelt und hier vor allem den Sportnachwuchs. Vom Einzelsportler, Funktionär, Trainer bis hin zum Verein – sie alle werden vom Autopark nach Qualifizierung mit einem Fahrzeug auf Mietbasis mit gestützten Mietraten ausgerüstet. Erst kürzlich wurde die Kooperation mit den Triathleten Luis Knabl verlängert, der bei der Jugendolympiade in Singapur zwei Medaillen erobert hat. Autopark-Geschäftsführer Michael Mayr übergab dem Tiroler Triathleten einen nagelneuen Ford Fiesta Sport Racing Rookie und wünschte dem Pfaffenhofener alles Gute für die Mitte September stattfindende JuniorenWeltmeisterschaft in Peking.

AB 2012 Z.E. ELEKTROFAHRZEUGE

VW, was sonst?

Nachdem der Tiroler Schauspieler Gregor Bloéb erst im Mai einen schwergewichtigen Pickup Amarok bei Porsche Innsbruck abgeholt hatte, ist er Anfang August mit seiner Gattin Nina Proll erneut im Autosalon am Mitterweg eingetroffen, um dieses Mal einen familiengerechten Touareg (R-Line, V6 BlueMotion TDI, 245 PS) in Empfang zu nehmen. „Wenn wir zu den diversen Drehorten fahren, nehmen wir gerne unsere Kinder mit. Das Sicherheit vermittelnde Design, die hohe Sitzposition und das riesige Platzangebot des Touareg kommt uns auf langen Reisen sehr entgegen“, entpuppt sich Bloéb als Fan der Marke VW. Begeistert von den Wolfsburger Modellen und Porsche Innsbruck ist auch Karl Heel (li.), der nach seiner beruflichen Weiterentwicklung bei Škoda Telfs jetzt wieder die Markenleitung für Volkswagen am Mitterweg übernommen hat.

MISSION ZERO EMISSION DER WEG IN EINE EMISSIONSFREIE ZUKUNFT BEGINNT.

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Mission Zero Emission Der Weg in eine emissionsärmere Zukunft beginnt bei Renault hier und jetzt. Aber auch mit den neuen, umweltfreundlichen eco2-Modellen schont Renault die Umwelt und hilft seinen Kunden, bares Geld zu sparen. Test: Walter Mair

D

ie effizienten Motoren der eco2-Automobilgeneration von Renault begrenzen den Schadstoffausstoß auf ein absolutes Minimum. Die selbst auferlegte Maximalgrenze des Konzerns liegt bei exakt 120 Gramm CO2/ km. Dieser Wert wird von keinem der LowEmission-Modelle wie Twingo, Clio, Mégane und Scénic, die im September wie alle weiteren Renault-Varianten zu sensationellen Aktionspreisen angeboten werden, überschritten. So fährt beispielsweise der Low Emission Twingo Access ab 7.540 Euro aus dem Renault-Salon,

für den umweltschonenden Clio müssen jetzt nur 9.610 Euro veranschlagt werden. Darüber hinaus spendiert Renault im Aktionszeitraum beim Kauf eines neuen Renault-Pkw Alu-Winter-Kompletträder gratis.

Renault-Revolution. Für Renault ist jedoch mit den sparsamen eco2-Modellen noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Schon am Anfang des nächsten Jahres startet Renault eine Revolution auf Österreichs Straßen: Mit dem

Fluence Z. E., dem ersten Renault Elektrofahrzeug in Serie, sowie dem Kangoo Z.E., dem ersten rein elektrisch betriebenen SerienNutzfahrzeug, beginnt für den französischen Fahrzeugkonzern der Weg in eine emissionsärmere Zukunft. Zero Emisson bedeutet übersetzt so viel wie „Null Schadstoffausstoß“ – schließlich wird bei den Z.E.-Modellen kein einziger Tropfen Kraftstoff verbraucht. Bis 2020 sollen schließlich rund zehn Prozent der Gesamtverkäufe von Renault Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb sein. q

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DRIVE THE CHANGE

01.09.11 11:53



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LEBEN „Little Scream“

Zeiträuber des Monats Pimp my Katze. Zugegeben: Die

© Little Scream

Idee, das ganz persönliche Frühstücksmüsli im Internet zu kreieren, hatte was. Das müssen sich auch die Betreiber von www.mypetfood.de gedacht haben, die auf ihrer Seite Tierfutter (bis jetzt für Hund und Katze) zum Selbermischen anbieten. Wer sich dazu entschließt, seinem kleinen Liebling etwas Besonderes zu gönnen (die Fertig-Mischungen kosten schon fast zehn Euro pro Kilo), sollte sich am besten einen Nachmittag frei nehmen, denn das Angebot ist vielfältig und zum Teil skurril: Neben Barberie-Ente und Tiger-Prawns für „alle High-Society-Katzen“ kann man dem Futter auch sogenannte „Funktionskroketten“ beimischen, die gegen Übergewicht, Haarballen und Mundgeruch des Stubentigers helfen sollen. Und wir haben uns schon über Goji-Beeren im Müsli gefreut ...

www.mypetfood.de

Bücherzirkel

Schon was vor?

Der 6020 Event-Tipp – Da kannst du was erleben.

Kin-aux-Ton, 28. September, Cinematograph & p.m.k

W

as machen wir nach dem Kino? Wer sich diese Frage öfter mal stellt, sollte am 28. September das „Kin-Aux-Ton“-Doppel besuchen. Zum dritten Mal nutzen die Veranstalter die geographische Nähe zwischen Cinematograph und p.m.k, um thematisch verwandte Filme und Konzerte zu präsentieren. Diesmal steht der Streifen „Lovedolls Superstar“ von Regisseur David Markey auf dem Programm. Auf das Bild folgt die Band: Ab 22 Uhr spielt dann die kanadische Singer-Songwriterin Laurel Sprengelmeyer alias „Little Scream“ aus Montreal in der p.m.k, die auf ihrem Debütalbum von den Arcade-Fire-Bandmitgliedern Sarah Neufeld und Richie Perry unterstützt wurde. q

Fast ekelfrei Auf das zweite Buch von Charlotte Roche war der gesamte Charlotte Roche: deutsche Sprachraum „Schoßgebete“, Piper Verlag gespannt. Dass sie nach „Feuchtgebiete“ nun einen relativ harmlosen Roman mit wenigen Ekelmomenten veröffentlicht, dürfte so manchen enttäuschen. Dafür ist „Schoßgebete“ literarisch gehaltvoll und stellenweise sehr mitreißend. Es geht wieder um Sex, diesmal um biederen im Ehebett und weniger biederen im Bordell. Doch die Hauptfigur Elizabeth hat nicht nur eine Libido, sondern auch eine Familie, eine Therapeutin und ein Trauma. Klingt langweilig, ist es aber nicht.

Rosa ist das neue Pink

Was im Moment gerade total angesagt ist – ehrlich!

Ambercrombie & Fitch ist das neue La Martina. Gewisse Modemarken sind einfach nur deshalb interessant, weil sie schwer erhältlich und überdurchschnittlich teuer sind. Nachdem sich im letzten Jahr die Poloshirts von La Martina wie eine Seuche verbreitet haben, sind jetzt Oberteile der amerikanischen Kette Ambercrombie & Fitch das Nonplusultra im gutbetuchten Kleiderschrank. Es gilt das Sprichwort: Geschmack kann man sich eben nicht kaufen.

Frozen Yoghurts sind die neuen Cupcakes. Das

nennt man verdrehte Logik: Lieber fett- und geschmacksfreies Joghurteis essen und dafür zentimeterdick Streusel, Nüsse und Keksstückchen darüberkippen. Klingt seltsam, ist aber in New York, London und neuerdings auch in Wien total cool. Das Spiel mit den bunten „Toppings“ soll wohl dieselbe kindliche Ader befriedigen wie „Hello Kitty“-Socken und rosa Cupcakes.

Eulenketten sind die neuen Nerdbrillen. Achtung, Hypealarm: Ketten, Ohrringe und sonstige Accessoires mit Eulenmotiv sind in diesem Herbst so dermaßen omnipräsent, dass man die putzigen Tierchen vermutlich im Dezember nicht mehr sehen kann. Dass mittlerweile sogar Modeketten für die Kundin ab 40 auf den Trend aufgesprungen sind, ist ein eindeutiges Zeichen für die Fashionistas: Time to say goodbye.


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serie

Mundart Kochen ohne Wenn und Aber mit Flo

Seidl

Bärenhunger Einfache Gerichte leben von der Qualität der Zutaten. Deshalb hat sich MundArt zum Herbstbeginn feinsten geräucherten Rotlachs gegönnt und damit Blinis mit Lachsrahm gezaubert. So gut kann simpel sein.

Z

wei Bären, beide knapp bei Kas­ se, besuchen in der nächsten Gasse das Fischgeschäft und bie­ ten an, zum Kauf: Pazifiklachs, geräuchert, ganz. Der Händler fragt: „Wo ist der Lachs, Ihr Herren?“ „Das, Meister, lass dir jetzt er­ klären: Der Lachs, den er dir bringen wird, hat sich im Fluss hinauf verirrt. Und wir sind beide beste Jäger, berühmt als Ungetüms­ erleger. Schon morgen sind wir hier zurück und bringen euch das teure Stück. 14 Filets bekommt ihr daraus, nun bitte, Meister, zahlt den Preis uns aus!“ Der Händler wird nicht gern geprellt: „Bringt erst den Lachs aus seiner Welt, erst dann bekommt ihr Geld dafür!“ Darauf ziehen die beiden an den Fluss und wie es halt so kommen muss, bei seiner Suche nach der Frau, macht selbst ein stummer Lachs Radau. Der springt und

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© 6020/Rathmayr (4)

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schwimmt und denkt nicht viel, dafür weckt er das Krokodil. Dem steht der Hunger im Gesicht, der Kiefer kracht, das Zahnfleisch nicht. Den Bären bleibt der Atem stehen, wol­ len sie doch Morgen noch erleben, anstatt dem Lachs nun aufzulauern, haben sie so­ fort Reißaus genommen. Den Lachs man nicht zu Markte trägt, bevor den Fisch man nicht erlegt! q

Zutaten für 4 Personen

200 g Kartoffeln, 2 Eier, 15 g Butter, 1 Messerspitze Backpulver, Salz, Muskatnuss, Pfeffer, Butterschmalz, 120 g Räucherlachs, 3 EL Sauerrahm, 1 kleine Zwiebel, Kren, Salz, 1 kleiner Bund Dill

© 6020/Rathmayr (4)

Zubereitung

Den Räucherlachs in kleine Würfel schneiden, mit Sauerrahm, der gehackten Zwiebel und frisch geriebenem Kren vermengen. Mit Pfeffer und Salz würzen. Die Kartoffeln weich kochen, schälen, ausdampfen lassen und noch heiß fein passieren. Butter ein­ rühren, mit Eiern, Salz, Muskatnuss und dem Backpulver in einer Schüssel verrühren. Ein wenig Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, mit einem Suppenlöffel kleine Plätzchen einsetzen, langsam anbacken, dann wenden und goldbraun fertig backen. Die Blinis auf Küchenkrepp abtupfen, auf einem Teller mit Lachsrahm anrichten, mit Dill garnieren und noch warm servieren.

Rotlachs

Das pfiffige Rezept dieses russischen Klassikers hat Spaß gemacht. Beim Kochen wie beim Essen. Die einfache Zubereitung eines außen knusprigen, innen flaumigen Kartoffelpfannkuchens, benetzt vom sehr feinen Lachsrahm, lohnt sich. Das Einfache lebt von den Zutaten. Unserem Rotlachs hat man zwar angeschmeckt, dass er nicht aus einer Aquakultur stammt, ob er aller­ dings einem geschickten Fliegenfischer oder doch unseren Bären zum Opfer fiel, wissen wir nicht.


herren im wellen-reich. Museumsleiter Hans Schuchter (links) und Peter Roggenhofer

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Ein Rauschen

im Museum

Es mag richtige Metropolen geben, die nicht einmal EIN Radiomuseum besitzen – Innsbruck leistet sich gleich zwei: das Radiomuseum Schuchter und die Radiowelt Innsbruck. Beide sind Zeitmaschinen zurück in Epochen, in denen einzigartige Geräte geschaffen wurden, die mit heutigen Von Klaus Erler Radios nur mehr sehr wenig gemeinsam haben.

E

s summt, knistert und tönt in den unterschiedlichsten Klangfarben, ein unvergleichlich vergangener Geruch liegt in der Luft. Gerätelichter strahlen und blinken – und in der Mitte steht Hans Schuchter, der gestalterische Ursprung dieser Erfahrung, die alle Sinne betört.

Evolution der Unterhaltungstechnik. Wir befinden uns im Radiomuseum Schuchter, das seit 1980 öffentlich zugänglich und inzwischen in der Innsbrucker Kravoglstraße angesiedelt ist. Hausherr, Museumsdirektor und Namensgeber Hans Schuchter führt hier durch ein Reich der längst vergangenen Gerätschaften und Technikdevotionalien. Rund 230 Geräte sind derzeit ausgestellt und alle haben sie mit Klang und Wellen zu tun: das österreichische Radio Kapsch Type 01/31 von 1929, diverse Volksempfänger, uralte Testgeräte, Radios wohlklingender und längst in Vergessenheit geratener Marken wie Minerva oder ein Funkgerät des Saab-Draken 350. Auch das Grammofon Viva Tonal Grafonola von 1934 und einer der ersten CompactKassettenrekorder der Marke Philips von 1963 fehlen nicht, wenn der pensionierte Radiotechniker Schuchter Museumsbesuchern am funktionierenden Objekt die Evolution der Unterhaltungselektronik vorführt. Abgerundet werden Schuchters Führungen durch die Präsentation von alten Patenschriften seines

Vaters, eine kurze Einführung in die Welt der Radioreparatur und eine kleine Bewirtung am Ende des Besuchs.

ist seit frühester Kindheit vom Radiovirus infiziert, schon als Sechsjähriger war er in der Lage, den elterlichen Philips Serenata bis ins Detail zu zerlegen und ohne sichtbare Spuren wieder zusammenzubasteln. Inzwischen ist Roggenhofer als Radiotechniker pensioniert, die Leidenschaft für Radios hält unvermindert an. 80 Jahre Technikgeschichte vereint er in der „Radiowelt“, Exponate aus den Vereinigten Staaten (RCA), Italien (Magnadyne) und Tschechien (Tesla Praha) sind ebenso dabei wie österreichische Geräte der Marken Radione und Hornyphon oder deutsche Empfänger wie Saba oder Grundig. Eines der wichtigsten Exponate des Radiomuseums „Radiowelt“ ist der Ingelen Geographic von 1936, eine Skulptur von Radio – schwer gebaut aus Holz und Metall – die auf eine Frequenzskala verzichtet und dafür die damalige Europakarte mit Lichtpunkten zur Sendersuche anbietet.

Mehr als 500 Exponate.

Kuriositäten und echte Raritäten.

Auch das zweite Innsbrucker Radiomuseum namens „Radiowelt“ in der Oswald-RedlichStraße widmet sich mit großer Passion dem Kulturgut Radio. 2005 von Doris und Peter Roggenhofer eröffnet, stellt das Museum 500 Radiogeräte aus, mehr als 1.000 weitere warten in den Lagerräumen auf eine baldige Restaurierung oder ein sinnvolles Ende als Ersatzteilträger. Museumsleiter Peter Roggenhofer

Das Ehepaar Roggenhofer zeigt nicht nur klassische und seltene Radios, auch Kuriositäten wie eine tönende Colaflasche mit Sendersuche per Kronkorken, Siebzigerjahre-Designobjekte der Firma Weltron, Plattenspieler, Autoradios und Tonbandmaschinen sind im Museum im Pradler Saggen zu bestaunen. Das älteste ausgestellte Gerät ist ein Kristall-Detektor aus Innsbruck, Marke Tyrolia von 1924, das jüngste


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Radiomuseum Schuchter

© 6020/Berger (alle)

Kravoglstraße 19a, A-6020 Innsbruck

Exponat ist ein Grundig Weltempfänger Satellit 3400, der 1980 gleichzeitig unbezahlbar und ein Meilenstein der Radiotechnik war.

Sentimental, doch wohlgestimmt. Welches Innsbrucker Radiomuseum besucht man also, wenn man in sich eine ähnlich ausgeprägte Begeisterungsfähigkeit für alte Klanggeräte ahnt, wie sie Hans Schuchter und das Ehepaar Roggenhofer auszeichnet? Am Besten tut man es den internationalen Gästen gleich, die – freudig angesichts der un-

erwarteten Möglichkeiten in einer Kleinstadt – nach Möglichkeit gleich beide aufsuchen. Im Radiomuseum Schuchter findet man den geschichtlichen Hintergrund, im Radiomuseum Radiowelt die umfassende Auswahl an Exponaten. So oder so wird man sentimental, doch wohlgestimmt, die Museumsräume verlassen und die Erinnerung an ein „Damals“ wieder aufgefrischt zu haben: an eine Zeit, in der ein gutes Radio eine Lebensanschaffung war – und Design, Klang und handwerkliche Qualität mit dem daraus resultierenden hohen q Anspruch Schritt hielten.

Öffnungszeiten: jeden Montag 10 bis 13 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung, nimmt an der langen Nacht der Museen am Samstag, 1. Oktober 2011 teil Eintritt: frei Tel.: +43/(0)5252/2170 radiomuseum@aon.at www.radiomuseum-schuchter.at

Radiomuseum Radiowelt Innsbruck Oswald-Redlich-Straße 11, A-6020 Innsbruck

Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet (auch an Sonn- und Feiertagen), zuvor Terminvereinbarung notwendig Eintritt: freiwillige Spenden Tel.: +43/(0)664/5638150 radiomuseum.roggenhofer@chello.at www.radiomuseum-radiowelt.at

Umfassendes Internet-Archiv über alte Radios: www.radiomuseum.org

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ZWEI STANDBEINE. Lies Bielowski ist Künstlerin und ayurvedische Masseurin – zwei Arbeitsbereiche, die sich „gegenseitig bereichern und vertiefen“, wie sie sagt.

s n e b e L

© 6020/Rathmayr (alle)

Weisheit des


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Ayurveda verspricht ein langes und gesundes Leben. Dafür sollte man im Einklang mit der Natur leben, seine echten Bedürfnisse erkennen, sich genussvoll ernähren – und für den eigenen KörInterview: Diana Steinlechner per Verantwortung übernehmen.

A

yurveda ist das älteste überlieferte Gesundheitssystem der Welt – man schätzt sein Alter auf 5.000 Jahre. Der Ursprung findet sich in der vedischen Hochkultur Altindiens, die ersten Aufzeichnungen stammen aus der Zeit um 3.000 vor Christus. Ayurveda zu praktizieren heißt, den Körper und die Seele gesund erhalten. Befasst man sich mit dieser Lehre, beginnt man, durch eine achtsame Lebensweise Verantwortung für sich und seinen Körper zu übernehmen und den eigenen Wahrnehmungen zu vertrauen. Die für Ayurveda typische Kombination aus Ernährung und gezielter Kräuterölmassage harmoniert Energien, fördert die Vitalität wie auch die Fähigkeit zur Entspannung und Regeneration. Diese Qualitäten sind besonders in der heutigen Zeit ein gutes Mittel, den oft stressigen Alltag zu bewältigen und die – gar nicht so selbstverständliche – Gesundheit zu erhalten. 6020 hat mit der freischaffenden Innsbrucker Künstlerin und ayurvedischen Masseurin Lies Bielowski gesprochen, die ihre Ayurveda-Ausbildung am Mahindra-Institut der European Academy of Ayurveda absolviert hat.

© 6020/Rathmayr (alle)

Weshalb leben und lehren Sie seit Jahren Ayurveda? Lies Bielowski: Ganz reduziert könnte ich das so beantworten: Weil es mir gut tut! Seit vielen Jahren arbeite ich als freischaffende Künstlerin und ayurvedische Masseurin. Das sind zwei Standbeine, die sich gegenseitig bereichern, im wechselnden Rhythmus entwickeln und vertiefen. Ein Aufenthalt in Indien inspirierte meine künstlerische Arbeit, aber führte mich auch zu ayurvedischen Ärzten. So habe ich mich in diese Gesundheitslehre vertieft und über die Jahre konnte ich für mich klar erkennen, dass sich dadurch meine Lebensqualität verbessert hat. Wie mühsam ist Kochen, Braten, Backen auf ayurvedisch? Gar nicht, denn ayurvedisch zu kochen be-

deutet nicht, sich nur von Linsen, MangoChutneys, Curcuma und Ingwer zu ernähren. Ganz im Gegenteil! Das, was in unserer Umgebung wächst und gedeiht, ist natürlicherweise am besten verdaulich und sollte

„Das Besondere an den Massagen sind die dafür ausgewählten Kräuter und Öle. Durch die mit Sesamöl verkochten Pflanzen wird der Körper mehrfach genährt und gereinigt.“ Lies Bielowski damit auch den Hauptbestandteil unserer Nahrung darstellen. Vor einiger Zeit hatte ich die Möglichkeit, einen ayurvedischen Kochkurs für die „Bauernkiste“ anzubieten. Mit Ausnahme einiger Gewürze haben wir das Menü aus lokalen Früchten und Gemüse gekocht. Sehen Sie eine sinnvolle Verbindung zwischen Ayurveda und dem Praktizieren von Yoga? Yoga und Ayurveda sind Wissenschaften, die sich gemeinsam entwickelt und ständig beeinflusst haben. Innerhalb der ayurvedischen Medizin wird Yoga häufig als Therapie verordnet. Außerdem ist Yoga neben Ernährung und Massage eine gute Möglichkeit, im Alltag zu mehr Vitalität zu kommen und die eigene Körperwahrnehmung zu verbessern. Welche Wirkung und Bedeutung haben ayurvedische Massagen? Das Besondere an den Massagen sind die

dafür ausgewählten Kräuter und Öle. Durch die mit Sesamöl verkochten Pflanzen wird der Körper mehrfach genährt und gereinigt. Darüber hinaus können der Duft, das warme Empfinden des Öls und die Berührung den Menschen in Harmonie und Ruhe bringen und damit wesentlich zur Gesunderhaltung beitragen. Vielen Dank für das Gespräch. q

AYURVEDA Im Ayurveda gibt es keine sturen Verhaltens- und Ernährungsregeln, jedoch einige fundamentale unterstützende Säulen: • Man lernt, Tages-, Jahres- und Lebenszyklen zu beachten. Ebenso sind die fünf Elemente Feuer, Erde, Wasser, Luft und Äther von Bedeutung. Menschen leben nicht getrennt von den Einflüssen der Natur, sondern sind in den Kosmos eingebunden. • Das Leben mit allen Sinnen zu genießen, ist ein ganz wesentlicher Aspekt, das betrifft im Besonderen die Ernährung. Zum Beispiel sollte man alle fünf Geschmacksrichtungen, also süß, sauer, salzig, bitter und herb gutieren. • Unter sieben Konstitutionstypen (Vata, Pita, Kapha, plus vier Mischtypen) den jeweiligen persönlichen Typus herauszufinden, ist eine spannende Reise in die eigene körperliche Verfassung. Es gilt dann diesen Typus zu unterstützen. • Regelmäßige individuell abgestimmte Ölmassagen wirken entspannend auf das gesamte Nervensystem, harmonisieren und fördern Reinigungs- und Erneuerungsprozesse, heben die Lebensqualität. • Ayurvedische Gesundheitsberater behandeln z. B. Ess-Störungen, Akne oder Verdauungsprobleme ganzheitlich. Ayurvedischen Medizinern stellen in Praxen oder Kuranstalten zusätzliche Diagnosemöglichkeiten und Therapien bei schwerwiegenden Erkrankungen zur Verfügung.


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s k c u r b s n In Stammtische erzählen

Was sagt der Wirt Alfred? „Ich habe den Burenwirt vor vier Jahren übernommen. Vorher stand das Haus fünf Jahre lang leer. Bei uns läuft’s eigentlich gut, wir haben es geschafft, dass heute ein gemischtes Publikum zu uns findet. Vorher war das nicht immer so: Wenn eine Frau alleine zur Tür kam, hörte man vom damaligen Stammtisch blöde Kommentare. Das hat aber aufgehört. Schwierig ist es für uns wegen der Mietpreise in Innsbruck. Davon können aber wahrscheinlich alle Innsbrucker ein Lied singen.“

© 6020/Rathmayr , berger

Zum Konzert in den Weekender. Der frühmorgendliche Aufriss im Plateau. Am Sonntag Kaffee und Kuchen in der Bäckerei. So weit, so urban und schön und gut. Aber Gasthaus ist Gasthaus. 6020 verneigt sich vor den Innsbrucker Stammtischen und lässt sie erzählen. Warum und wie lange sie noch Gasthäuser zu dem machen, was sie Von Willi Kozanek sind: ein wichtiger Teil des Stadtlebens.


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„Hier sitzen 500 Jahre am Tisch.“

H

ans ist nicht immer ein Sonnenschein. Evi fragt ihn, als er zur Tür reinkommt: „Und, geht’s dir gut?“ Dieser murrt bloß: „Geht dich nix an.“ Außer dem Wohlergehen von Hans erfährt man aber allerlei an diesem Stammtisch. Evi bestätigt das: „Wo erfragst du denn, was grad passiert ist – wer ist g’storben, wer hat ein uneheliches Kind?“ Die Zusammensetzung des Stammtisches verändert sich viertelstündlich, der harte Kern umfasst aber Peter, Werner, Sepp, Evi, Hans, Jens, Günther, Hans II, Lois und Karl. Heute fehlt leider Franz, der angeblich einen mörderischen Händedruck hat und dir mit einem Schlag auf die Schulter schon mal das Schlüsselbein brechen kann. Meist sitzen sechs Leute um den Tisch, zusammen sind sie nach eigenen Angaben oft über 500 Jahre alt. Manche kommen seit 1965 in den Burenwirt. Warum? Man braucht kein Auto zum Herfahren, die Stammgäste sind alles Höttinger. Obwohl mit den Jahren ein Oberösterreicher in die Runde integriert wurde. Und dass der Wirt Steirer ist, das passt schon. Mit den Jungen versteht sich der Burenwirter Stammtisch übrigens ausgezeichnet.

Gasthaus Steneck WO? Leopoldstraße 21

Der Gasthaus-Index: Schnitzel: 7–10 Euro (je nach Beilage) 3,10 Euro Bier: Schnapserl: 2,40 Euro

„Nur die richtigen Höttinger“. Die Dorfmusikkapelle Hötting kehrt ins Gasthaus ein. Tanja, Johanna, Pauli, Flo und Andreas setzen sich zu David und Andreas. Die zwei Zimmerer sind keine Stammgäste, sitzen auch mal in einem anderen Gasthaus, obwohl „der Burenwirt schon das Beste ist“. Die Dorfmusikanten sind dagegen stolz, dass im Burenwirt „olle zsammkommen, vom Politiker bis zum Arbeiter“. Am Tisch gibt’s auch wenig Zweifel ob des Weiterbestehens von Tiroler Gasthäusern: „Das wird von Generation zu Generation weitergegeben.“ Und was ist am Burenwirt faszinierend? „Hier kommen nur die richtigen Höttinger hin.“

Burenwirt zum Heurigen WO? Dorfgasse 9

Der Gasthaus-Index: Schnitzel: 7,90 Euro Bier: 2,90 Euro Schnapserl: 1,50 Euro

„A Schnitzl geht immer.“

A

ndy, Phil und Elias sitzen bei Schnitzel und Bier. Die drei vom Weekender Club müssen in der Nacht Innsbrucks Seitenscheitel zum Tanzen bringen, da „braucht es was Deftiges“. Außerdem meint Phil: „A Schnitzl geht immer.“ Sie sind schon seit fünf Jahren Stammgäste, kommen mindestens zwei Mal pro Woche. Andy meint, dass man im Steneck „weiß, was man bekommt“. In seinem Fall meistens das

Was sagt der Wirt Manfred? „Ich gebe kein Kommentar. Nie!“

Schnitzel. Auch die Bands, die im Weekender auftreten, bekommen die Empfehlung, im Steneck zu essen: „Es ist nah, sympathisch und hat den Gastgarten-Bonus.“ Über das Essen hat sich bisher noch keine der Bands beschwert. Aber diese reisen andererseits auch oft aus England ein. Einer der drei will nicht namentlich dazu stehen, aber: „Die Schnitzel hier können es mit denen von der Mama aufnehmen“.


64 Gasthaus Lewisch WO? Bienerstraße 19

© 6020/Rathmayr

Der Gasthaus-Index: Schnitzel: 8,30 Euro Bier: 3,10 Euro Schnapserl: 2,30 Euro

„Beim Bier wird der Kopf frei.“

I

m Lewisch gibt’s keine Reservierungen. Der Gast kommt halt, wenn er kommt“, lobt ein langjähriger Stammtisch übereinstimmend. Auf Freude folgt aber auch Verunsicherung. Manfred, Toni, Marianne, Hans und Hans sind nämlich unterschiedlicher Meinung, ob traditionelle Gasthäuser

auch noch in 20 Jahren bestehen werden. Die Aussage „Ich wohne am Land und da hat sich die Zahl der Gasthäuser in den letzten 20 Jahren halbiert“ steht gegen die Aussage „Auch junge Leute kommen hierher. Außerdem beginnt man erst als Stammgast ins Beisl zu gehen, wenn man älter wird“.

Einigkeit besteht dagegen im Vorziehen von „traditionellen Gasthäusern“ gegenüber „Modelokalen“. Und warum gerade das Lewisch? „Um nach Feierabend in einem urigen Gasthaus mit Leuten, die man kennt, gut zu essen und Bier zu trinken. Deshalb. Da wird der Kopf frei.“ q

Was sagt die Wirtin Renate? „In den letzten Jahren ist es wegen der Mitbewerber schon schwieriger geworden, Publikum anzuziehen. Innsbruck hat die größte Dichte an Gaststätten in Österreich, das macht es natürlich nicht leichter. Trotzdem habe ich keine Angst um das Lewisch: Unser Gasthaus gibt es seit 100 Jahren und oft kommen Väter oder sogar Großväter mit ihren Kindern und Enkelkindern hierher. Unser Preis-Leistungs-Verhältnis wird das Weiterbestehen sichern.“


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OSa, 1. Oktober bis

Sa, 25. Oktober 2011 Original

Paulaner

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6,90 Euro

XL-Fleischkas-Sandwiches

3,95 Euro

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programm Konzert

Weekender Club Polly Pop, 12. 9., 22 h The Dodoz, 19. 9., 22 h Starmelt Club, 24. 9., 22 h Hot Panda, 26. 9., 22 h Indiecation: The Sado Maso Guitar Club, 30. 9., 22 h Been Obscene, 3. 10., 22 h

VAZ Hafen Söhne Mannheims, 12. 9., 20 h

Party Aftershave DJ Catekk, Tiefklang, 17. 9., 22 h Alex Kiss & Markus Metha, 24. 9., 22 h Art!faKt: Shumi, Sexy Lazer, Asumi, 30. 9., 22 h

Leonce und Lena Theater praesent spielt BüchnerStück.

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as Theater praesent hat seine Zelte nun dauerhaft in der Jahnstraße 25 aufgeschlagen. Und dort findet am 17. September auch die Premiere des Georg-Büchner-Stücks „Leonce und Lena“ statt, das von der Salzburger Regisseurin Bernadette Heidegger inszeniert wird. In dem Stück geht es um den gelangweilten Prinzen Leonce, der auf der Flucht vor einer Zwangsheirat nach Italien reist und dort Lena trifft. Der moderne Klassiker wird bis Ende Oktober im Theater praesent gespielt, Infos und Reservierungen gibt es auf www.theater-praesent.at. q

Sadomaso mit Gitarren Indiecation-Reihe im Weekender Club startet wieder.

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ie Studenten sind wieder in der Stadt – dementsprechend kommt auch das Nachtleben wieder in Fahrt. Am 30. September findet die erste „Indiecation“ nach der Sommerpause im Weekender Club statt, zu Gast ist die hochgelobte Grazer Band Sado Maso Guitar Club. Im Anschluss gibt es wieder die beste Indie-Partynacht der Stadt – von guten alten Klassikern bis zum sprichwörtlichen „new hot shit“. q

© Sprawl Festival

Sweet Empire, 16. 9., 21 h Little Scream, 29. 9., 22 h Bamwise, 30. 9., 21 h Christoph & Lollo, 8. 10., 22 h

© Konzertdirektion Schröder

p.m.k

© Veranstalter

Mother’s Cake, 16. 9., 20 h Triol, 21. 9., 20 h Superpursuitmode, 23. 9., 22 h De Lellis, Vaseva, Belly Button Window, 27. 9., 21 h Dobet Gnahore & Ana Neko Band, 28. 9., 21 h Depedro & Band, 29. 9., 21 h Raphael Gualazzi, 30. 9., 21 h Lakis Jordanopoulos, 1. 10., 21 h Es lebe die Welt Fest (Fanfare Ciocarlia, Texta ...), 7. 10., 20 h Stephan Kondert’s Ruffpack, 8. 10., 21 h

© Theater praesent

Treibhaus


Programm

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Theater

Geölte Muskeln. Frauen dieser Welt, vereinigt

euch! Die Chippendales sind wieder auf Tour und kommen am 9. Oktober in den Congress Innsbruck. Mit dabei sind wieder jede Menge fescher Kostüme (mit Klettverschluss natürlich), braungebrannte Muskeln und fetzige Choreografien.

Tiroler Landestheater Lohengrin, 25. 9., 2. & 8. 10., 18 h Tanz hinter den kuLissen 1, 29. 9., 19 h Die Orestie, 1., 7. & 9. 10., 19 h

Kammerspiele Frida Kahlo, 17. & 25. 9. (19.30 h), 23. & 30. 9. (20 h), 1. & 8. 10., (19.30 h) Adieu Bahnhof!, 6. 10., 20 h

Kellertheater Die Bibel – leicht gekürzt, 12.–17. 9., 20 h

Leobühne Job Suey, 24. 9. & 1. 10., 20 h

Theater praesent (Jahnstraße 25) Leonce und Lena, 17., 23.–25., 29. & 30. 9., 1. 10., 20h

Breinösslbühne (Kolpinghaus West) Glück per Inserat, 16., 17., 22., 23., 29. & 30. 9., 1., 6. & 7. 10., 20 h

Tiroler Schmäh.

Um die Lachkultur in Tirol geht es am Dienstag, 27. September in der Bibliothek der Tiroler Landesmuseen. Um 19 Uhr machen sich Autor Christoph W. Bauer und Kustos Roland Sila gemeinsam mit den Besuchern auf die Suche nach „amüsanten Spuren in der Geistesgeschichte Tirols“.

Im öffentlichen Raum Sprawl Festival von 16. September bis 31. Oktober

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unst im öffentlichen Raum steht beim Sprawl Festival, das über einen Monat lang an ausgewählten Orten in Innsbruck stattfindet, im Mittelpunkt. An diesen Plätzen – beispielsweise die Universitätsbibliothek oder die Stadtsäle Innsbruck – werden Künstler und Künstlerinnen wie Nikolaus Gansterer, Marlene Hausegger und Matthias Klos ihre Projekte verwirklichen und für einige Wochen das Stadtbild verändern. Als Zentrale des Festivals fungiert die Bäckerei, wo am 16. September die Eröffnung des Sprawl Festivals stattfindet. Am 17. September gibt es hier auch einen Konzert-Parcours mit 25 Radiogeräten unter dem Motto „REALITY Soundtrack“. sprawlfestival.net q


Programm

Ausstellungen Feuerstein, Fuchs, Geiger • Bis 14. 9., Galerie Thoman Nicole Six & Paul Petritsch • Eröffnung 17. 9., zu sehen bis 2. 10., Galerie im Taxispalais Petrit Halilaj • Eröffnung 17. 9., zu sehen bis 5. 11., Kunstraum Innsbruck Alcuin Stevenson • „The Uncanny Valley“, Eröffnung 22. 9., zu sehen bis 5. 11., Neue Galerie (Hofburg) Dryden Goodwin • „Coax“, bis 24. 9., Fotoforum Innsbruck Die Ameisen kommen • Bis 9. 10., Zeughaus Deserteure • Bis 23. 10., Kunstpavillon Annja Krautgasser • „I Can’t Stand the Quiet!“, bis 30. 10., Tiroler Landesmuseum Flowers • „Time, Death and Beauty“, bis 5. 11., Galerie FO.KU.S Ladinia • Bis 6. 11., Tiroler Volkskunstmuseum

Außerhalb

Der zehnte Pirat Moviepremiere am 16. September im VAZ Hafen

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ie Pirates-Weltpremiere gehört zum Innsbrucker Herbst wie die fallenden Blätter und der Schulanfang. Heuer ist es am 16. September so weit – im VAZ Hafen wird der zehnte Streich von Pirates Movie Production erstmals dem Publikum präsentiert. Das Werk trägt den Titel „Bottom Line“ und zeigt Weltklasse-Snowboarder in außergewöhnlichen Locations auf der ganzen Welt. Für das Partyprogramm bei der Premiere in Innsbruck wurde ein internationales DJ-Line-up gebucht, das von DJ A Dog aus New York bis zu den englischen Drum’n’Bass-Größen DJ Silver und MC Longan reicht. Los geht es um 21 Uhr, Tickets gibt es um 10 Euro im Vorverkauf und um 12 Euro an der Abendkasse. q

© Veranstalter

© Udo Leitner

Willi Pechtl fotografiert • Bis 25. 9., Galerie Schloss Landeck Günter Brus • „Stillstandreise“, bis 15. 10., Galerie Schmidt, Reith i. A. „making and art“ • Bis 26. 10., Stadtgalerie Schwaz

© Pirates Movie Production (2)

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Japan in Hall. Die hohe Kunst der japanischen Bunraku-Musik

kann man am 5. Oktober im Barocken Stadtsaal in Hall erleben. Bunraku ist ein künstlerisch höchst anspruchsvolles Puppentheater, in dem Musiker die Gefühle der Figuren ausdrücken. Im Rahmen der Konzertreihe „musik+“ wird am 5. Oktober das Ensemble Koden no kai aus Osaka das Tiroler Publikum in die vielschichtige Welt des Bunraku einführen.


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Kulturdenkmal von Barbara Wohlsein • bwohlsein@6020stadtmagazin.at

© Tristan Vankann

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Himmel & Erde Konzertreihe für Alte Musik startet neue Saison.

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bendMusic Lebensmusik“ gibt es seit 2001, am 18. September startet die Konzertreihe in die neue Saison. Als Jahresmotto hat der künstlerische Leiter Peter Waldner „Himmel & Erde“ gewählt. Los geht es mit dem Konzert „Himmelsburg & Erdenzeit“ mit dem italienischen Barockcellisten Marco Dalsass am 18. September um 20 Uhr in der Pfarrkirche Mariahilf. Als Einstimmung gibt es um 18 Uhr einen Vortrag mit dem Thema „Von Planeq tenbewegungen & Sphärenharmonien“.

Dirk und Christoph Neues Programm wird im Treibhaus ausgereift.

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irk Stermann ist einer der beliebtesten Deutschen in Österreich – das ist Fakt. Stermann & Grissemann haben sich deshalb entschlossen, ihr neues Kabarettprogramm schlicht und einfach „Stermann“ zu nennen. Keine Sorge: Christoph Grissemann wird in einer „kleinen Nebenrolle“ (wer’s glaubt) auch dabei sein. Bevor das Programm am 21. Oktober im Rabenhof in Wien offiziell Premiere feiert, „probieren“ die Spaßmacher ihre Gags im Innsbrucker Treibhaus aus – das hat langjährige Tradition. Und so kommen die Tiroler in den Genuss, von 25. bis 28. September einen Preview von „Stermann“ im Treibhausturm sehen zu können. q

ie besten Seifenopern schreibt offensichtlich das Musikbusiness. Passend zum allgemeinen Comeback-Trend hat man in diesem Sommer eine Band wiedervereint gesehen, von der man eigentlich gedacht hatte, sie wäre Ende der Neunziger gemeinsam mit den Doc Martens im Müllkübel gelandet: Take That inklusive Robbie Williams. Was sich bei den 32 Konzerten der „Progress“-Europatour (davon allein acht ausverkaufte Abende im Wembley-Stadion in London) auf der imposanten Open-Air-Bühne abgespielt hat, kann man als Vergangenheitsbewältigung auf hohem unterhaltungstechnischen Niveau bezeichnen. Dass sich Gary Barlow und Robbie Williams zu Take-That-Zeiten nicht riechen konnten, ist hinlänglich bekannt. Der eine (Barlow) ein talentierter Songschreiber mit Bandleader-Avancen und überschaubarer erotischer Ausstrahlung, der andere (Williams) ein blutjunger Showman mit Minderwertigkeitskomplex und einem massiven Suchtproblem. Das konnte nicht gut gehen – Robbie Williams verließ die Band 1995, stieg in den folgenden Jahren zum Superstar auf, spielte in Knebworth drei Abende lang vor je 125.000 Menschen und wurde bei Award-Verleihungen nicht

Take That ist Vergangenheits­ bewältigung auf hohem unter­ haltungstechnischen Niveau. müde, böse Sprüche gegen seinen Ex-Bandkollegen („So I was the talented member of Take That after all“) zu klopfen. Nach der endgültigen Trennung von Take That fiel vor allem Gary Barlow in ein tiefes Loch – seine Soloalben floppten, Williams wurde zeitgleich immer noch erfolgreicher. Irgendwann im Jahr 2009 geschah dann das Unerwartete: Robbie Williams nahm in einem Anflug von „Ich liebe die ganze Welt“ Kontakt mit Gary Barlow auf. Es folgte die große Aussprache und der gemeinsame Song „Shame“. Und auch bei der gemeinsamen Comeback-Tour der Fünfer-Konstellation von Take That wurden die mittlerweile zu gutaussehenden Vierzigern gereiften Ex-Boyband-Stars nicht müde, ihre „Love“ zueinander zu bekunden. Augenscheinlich hat das Begraben des Kriegsbeils bei Barlow und Williams einen gewaltigen Knoten gelöst. Robbie Williams ist das erste Mal seit 25 Jahren dauerhaft clean und auch Gary Barlow scheint endlich seine Rolle gefunden zu haben. Er ist der neue Star-Juror in der englischen Ausgabe der Castingshow „X-Factor“. Die Boulevardpresse liebt ihn und sogar englische Frauenmagazine fragen sich: „When did Gary Barlow become sexy?“ Schön für ihn – die Frage, wer denn nun damals „the talented member of Take That“ war, ist wohl nun endgültig Schnee von gestern. q


Programm

Freiwild. Das

Salsa Libre feiert Neues Clublokal wird mit einem Salsa-Wochenende eröffnet.

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© Salsa Libre

it knapp 1.000 aktiven Mitgliedern und 2.000 ausgestellten Ausweisen ist Salsa Libre der größte Tanzverein Österreichs. Gegründet wurde er vor zehn Jahren im Kulturgasthaus Bierstindl. Nach dessen Schließung Ende 2010 war der Verein unfreiwillig heimatlos – nun wird das erste eigene Clublokal am Stadlweg 23 (ECO-Center) eröffnet. Zu diesem Anlass lädt Salsa Libre von 23. bis 25. September zu einem Eröffnungswochenende mit Workshops, Zumba, Partys und Livebands. Der Reinerlös kommt einem Vereinsmitglied zugute, das nach einem Snowboard-Unfall vom Hals abwärts gelähmt ist. www.salsalibre.at q

neue Partyformat „Freiwild – Die Rackeldisko“ lädt am 8. Oktober zum gepflegten Tanzen und Feiern im Weekender Club. Auf dem Programm stehen Dirty Funk und New Disco, dargeboten von Lars Lavendel (Nice & Greasy, Berlin) und den „Nimm. Zwei“-DJs Enfant Terrible und Perte En Watt. „Nimm. Zwei“ ist übrigens der Name eines neuen musikalischvisuellen Projekts, das neben „Freiwild“ auch den „40 Watt Klub“ umfasst, der im Dezember starten soll.

Spurensuche

© Klangspuren (2)

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Gewinnspiel 6020 und die Klangspuren Schwaz verlosen ...

1 x 2 Karten für den FlamencoAbend am 21. September

1 x 2 Karten für das BäckereiKonzert am 23. September Einfach ein Mail mit dem Betreff „Klangspuren – Flamenco“ oder „Klangspuren – Bäckerei“ an gewinnspiel@6020stadtmagazin.at schicken! Einsendeschluss: 20. September 2011 Rechtsweg ausgeschlossen • keine Barablöse 6020 · Karl-Kapferer-Str. 5 · Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

Klangspuren Schwaz auch in Innsbruck präsent

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ls Festival zeitgenössischer Musik haben sich die Klangspuren Schwaz in den letzten 17 Jahren international einen Namen gemacht – und sie sind in diesem Jahr auch wieder in Innsbruck präsent. Am 12. September findet im Leokino ein Filmabend („Die Ahnfrau“) mit Live-Klavierbegleitung statt. Am 15. September stehen dann Musiker der Internationalen Ensemble Modern Akademie 2011 in der Aula der Sowi Innsbruck auf der Bühne, Dirigent ist der diesjährige „Composer in Residence“ George Benjamin. Am 16. Sep-

tember findet im Literaturhaus am Inn um 20 Uhr eine Lesung mit Alberto Manguel statt, im Anschluss gibt es um 22 Uhr in der Jesuitenkirche Innsbruck die Klanginstallation „Raumfarben 03“ mit Live-Performance. Das Klangspuren-Schwerpunktthema Spanien steht am 21. September bei einem Flamenco-Abend im ORF Tirol Kulturhaus im Fokus. Last, but not least: Am 23. September gibt es einen Konzertabend (unter anderem mit Kompositionen des Exil-Tirolers Thomas Eisl) in der Bäckerei in der Dreiheiligenstraße. q


© Burton

© Veranstalter

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Vorfreude auf den Powder Neuer Burton-Film wird präsentiert.

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Gewinnspiel 6020 und Burton verlosen ...

3 x 2 Tickets für die „Standing Sideways“-Premiere Einfach ein Mail mit dem Betreff „Burton“ an gewinnspiel@6020stadtmagazin.at schicken! Einsendeschluss: 21. 9. 2011 Rechtsweg ausgeschlossen • keine Barablöse 6020 · Karl-Kapferer-Str. 5 · Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

er den Winter nicht mehr erwarten kann, für den bietet Burton im September zumindest visuell die Möglichkeit, sich auf kalte Bergluft und weiße Hänge einzustimmen. Am 23. September feiert der neue Film „Standing Sideways“ im Hafen Premiere. Einige Team-Rider aus dem Film sind ab 21 Uhr vor Ort – von Jussi Oksanen, Ethan Weiss, Mark Sollors und anderen kann man sich sicher den einen oder anderen Tipp für die kommende Saison holen. Vorverkaufs-Karten gibt es im Burton Store und im X-Double bzw. Sweet Dream. q


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Nachts im Museum al Am 1. Oktober findet wieder die Lange Nacht der Museen statt – diesm sind 55 Museen, Galerien und Kultureinrichtungen in ganz Tirol mit dabei.

Hofburg

Planetarium Schwaz

© ORF/LNDM (ALLE)

Tirol Panorama

Tschett Feuergalerie

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ereits zum zwölften Mal gibt es heuer die ORF Lange Nacht der Museen, bei der zahlreiche Kunst- und Kultureinrichtungen eine Abendschicht einlegen. Am 1. Oktober ist es so weit – in ganz Tirol sind 55 Museen, Galerien und Veranstaltungsorte mit dabei.

Gewinnspiel 6020 verlost:

5 x 2 Tickets für die Lange Nacht der Museen 2011 KW: „LNDM“, Einsendeschluss: 28. 9. 2011 Rechtsweg ausgeschlossen • keine Barablöse 6020 · Karl-Kapferer-Str. 5 · Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

Neu in diesem Jahr: Das Tirol Panorama am Bergisel, das Radiomuseum Innsbruck und die Tschett Feuergalerie in Imst.

Viel Programm. In den teilnehmenden 24 Museen gibt es ein vielseitiges Kinderprogramm – so kann man in der Kaiserlichen Hofburg in Innsbruck zum Beispiel an einer Audienz bei Kaiserin Maria Theresia teilnehmen. Weitere Highlights der Langen Nacht der Museen 2011: In der Galerie Kass in Innsbruck gibt es auch heuer den „Erlebnisraum Garten“, der mit Objekten, Licht und Videoinstallationen in Szene gesetzt wird. Im Zeiss Planetarium in Schwaz feiert das galaktische Kino sein zehnjähriges Jubiläum und im archäologischen Museum Fliess gewährt man spannende Einblicke in die Ur-

und Frühgeschichte des Tiroler Oberlandes. Für Kabarettfreunde: Im „artdepot“ in Innsbruck beweist Der Koschuh seinen schwarzen Humor in einem rabenschwarzen Kurzprogramm.

Die Fakten. Die Lange Nacht der Museen dauert von 18 bis 1 Uhr, Tickets gibt es im Vorverkauf in allen teilnehmenden Kultureinrichtungen und am 1. Oktober ab 9 Uhr beim „Treffpunkt Museum“ am Franziskanerplatz in Innsbruck. Die Tickets kosten regulär 13 Euro und ermäßigt 11 Euro (Schüler, Studenten, Senioren, Menschen mit Behinderungen, Präsenzdiener und Ö1-Club-Mitglieder). Regionale Tickets kosten 6 Euro und berechtigen zum Eintritt in regionale Museen. Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre. q


KULTUR LEICHT GEMACHT EIN TICKET, 660 MUSEEN

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Alle Infos unter: langenacht.ORF.at

03.08.11 10:28


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d n u r e b ä r Der Totengll-Star der Fußba da, wenn ich ihn brauche. Wir sind wie Winnetou und Old Shatterhand. Ohne ihn wäre ich jetzt wohl schon tot. Aber über tiefe Gefühle sprechen Sie nicht miteinander. Ist das eine klassische Männerfreundschaft? Wir trinken Bier und Schnaps und schauen zusammen Filme an, das reicht doch. Über Gefühle reden wir nicht, weil wir meistens schon wissen, was im anderen vorgeht. Wir müssen nicht stundenlang unser Seelenleben analysieren. Echt nicht. Sprechen wir über Ihren letzten Fall. Was genau ist passiert? Meine Stiefmutter Tilda wurde entführt und bei lebendigem Leib begraben. Sie saß in einer Kiste unter der Erde und hatte nur ein Handy und zwei Flaschen Saft bei sich. Wir konnten telefonieren, aber sie wusste nicht, wo sie war. Ich habe mich also auf die Suche gemacht. Das hat mich sehr mitgenommen – und die ganzen Ereignisse drumherum. Schließlich habe ich einen geliebten Menschen verloren. Aber ich möchte nicht so ausführlich darüber sprechen. Ich bin deshalb immer noch sehr traurig.

Über den Autor Bernhard Aichner wurde 1972 geboren und ist in Osttirol aufgewachsen. Er lebt und arbeitet in Innsbruck als Fotograf und Schriftsteller. „Für immer tot“ ist sein fünfter Roman – und der zweite Teil der Max-Broll-Krimireihe.

Max Broll ist Totengräber in einem Tiroler Dorf, der beste Freund vom Ex-Fußball-Star Baroni und die Hauptfigur in Bernhard Aichners Krimireihe. Mit 6020 spricht Max Broll erstmals über die Geschehnisse im neuen Roman „Für immer tot“ – und darüber, was danach passiert.

Interview: Sylvia Ainetter

Herr Broll, wie geht es Ihnen jetzt? Max Broll: Mit geht es nach den letzten Ereignissen wieder besser. Ich war vier Monate in Thailand und habe mich entspannt. Nur in der Sonne sitzen und nichts tun. Aber dann hat mich Baroni zurückgeholt, weil schon wieder etwas Furchtbares geschehen ist. Sie sind also schon mitten im nächsten Fall? Könnte man so sagen – das hilft mir auch, meinen großen Verlust zu verschmerzen. Baroni steckt richtig in der Scheiße und braucht meine Hilfe. Mal ehrlich, Ihr Freund, der Baroni, nervt der Sie nicht manchmal? Nein! Der ist einfach ein guter Freund. So wie man sich einen echten Freund eben vorstellt. Ein richtiger Kerl – und er ist immer für mich

© 6020/Berger

Als Tilda sagte, Wagner hätte sie entführt, haben Sie Ihr da immer geglaubt? Wagner konnte es ja nicht gewesen sein, schließlich saß er seit Jahren im Gefängnis und hatte keinen Freigang. Ganz kurz habe ich schon gezweifelt. Wenn alle dagegen reden, wird man natürlich unsicher. Aber warum hätte sie so was behaupten sollen? Wenn Tilda sagt, dass Wagner der Entführer ist, dann stimmt das. Um Tilda zu finden, haben Sie bestochen, erpresst und gefoltert. War das alles notwendig? Ja, war es. Ich war in einer Ausnahmesituation und quasi dazu gezwungen. Ich wollte ihr Leben retten, da denkt man nicht nach. In solchen Situationen ist man bereit, Grenzen zu überschreiten. Alle Grenzen. Herr Broll, als Totengräber sind Sie regelmäßig mit dem Tod konfrontiert. Wie halten Sie das aus? Ich bin mit dem Tod aufgewachsen, für mich wurde er erst bedrohlich, als meine Lieben starben. Vorher waren das nur tote Körper in Holzkisten, die mein Papa vergraben hat. So hat er uns ernährt. Aber als er selbst gestorben ist, habe ich erfahren, wie sich das anfühlt. Schrecklich. Nichts tut mehr weh. Haben Sie es bereut, Ihre Journalistenkarriere in Wien zugunsten der Totengräberei aufzugeben? Nein, das habe ich nicht bereut. Aber ich habe oft daran gezweifelt. Meine erste große Liebe, Emma, habe ich ja verlassen wegen meiner Rückkehr ins Dorf. Und auch Baroni will ständig, dass ich nach Wien zurückgehe. Aber ich bin etwas faul und will auf keinen Fall mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten. Das reicht, finde ich. Keiner sollte mehr arbeiten müssen. Nur so bleibt Zeit zum Träumen. Verraten Sie uns, ob es jemals wieder eine Frau in Ihrem Leben geben wird? Ja, natürlich! Aber so weit sind wir noch nicht. Vielen Dank für das Gespräch. q



kino

bauchlandung. Da schau her, ist das etwa die neue Postkutsche?

Showdown mit Ufo „Cowboys & Aliens“ bringt Western und Science-Fiction erfolglos zusammen. Dass der wilde Mix auch noch ernst gemeint ist, verursacht gröbere Sinnkrisen.

Cowboys & Aliens John Favreau, USA 2011, Action/Fantasy/ Western; derzeit im Kino

N

icht die beste, aber es gab schon schlechtere Ideen für Komödien: Harrison Ford und Daniel Craig als Cowboys, die die „unendlichen Weiten“ der Prärie mit ihren nutzlosen Colts gegen hochintelligente, kleine grüne Männchen verteidigen. Ein ähnlicher Humbug hat immerhin schon funktioniert, als Tim Burton im Sci-Fi-Spuk „Mars Attacks!“ ausgerechnet Hillbilly-Musik zur einzigen Waffe gegen eine Bande böswilliger E.T.s machte. Aber – und damit sind wir beim grundlegenden Problem von „Cowboys & Aliens“ – Regisseur John Favreau („Iron Man“, „Iron Man 2“) ist es bitterernst mit der Verschmelzung dieser Filmgenres, die beide fast so alt sind, wie das Lichtspiel selbst. Für Humor bleibt wenig Platz. Der Tiefgang der Inspirationsquelle, einer Graphic Novel von Scott Mitchell, in der die Begegnung ausgewanderter Siedler mit Aliens drastische Metapher für die Landnahme Amerikas war, fällt zur Gänze weg.

Flossen hoch! Das Jahr ist 1873. „Cowboys & Aliens“ beginnt mit einem grob verwirrten und nicht minder verwundeten Daniel Craig, der irgendwo unter der grellen Sonne Arizonas zu Bewusstsein kommt. Kein Name, keine Erinnerung – nur ein futuristischer Klunker am Arm, der sich nicht öffnen lässt. Als er nach einer im Rahmen der Western-Konventionen kleineren Reiberei in eine Stadt namens Absolution kommt, erfährt er schnell, wer er ist: Jake Lonergan, gesuchter Bandit. Das Sagen hat

von Michael Rathmayr

in diesem Kaff allerdings nicht der Sheriff, sondern der örtliche Viehbaron Colonel Dolarhyde (Harrison Ford). Und nachdem Lonergan sich mit dessen hirnrissigem Sohn anlegt, stehen alle Zeichen auf ein gestandenes Shootout. Mit Olivia Wilde stünde auch schon die mysteriöse Schöne in der ersten Reihe parat. Doch dann tauchen plötzlich Raumschiffe auf, die unversehens das Feuer eröffnen und einen nicht unbeträchtlichen Teil der Bevölkerung Absolutions mit einer Art Laser-Lasso entführen. Revolver sind machtlos gegen die UFOs, nur Lonergans Handgelenksschmuck schafft es, eines auf den Boden zu holen.

Village People. So wird Daniel Craig, der in „Cowboys & Aliens“ mit dermaßen versteinerter Mimik agiert, dass selbst Clint Eastwood zum Springginkerl wird, gemeinsam mit Harrison Ford zum Anführer des Suchtrupps, der den grausigen Aliens in die Wüste folgt. Minimalziel: die Rettung der Entführten. Zur Hilfe kommen ein kleiner Junge, ein pazifistischer Barkeeper, die alten Banditenkumpels und Häuptling Black Knife. Denn: Nur gemeinsam sind wir stark. Höhere Moral der Marke Spielberg, der bei „Cowboys & Aliens“ als ausführender Produzent fungierte. Der große Showdown findet schließlich in einem Canyon statt, wo die Aliens ihr Mutterschiff zum Goldschürfen eingegraben haben. Und der Sinn der ganzen Geschichte verpufft währenddessen endgültig im heißen Wüstensand. q


Ohrenschmaus & Augenweide

Ganz großes Kino Filmkritiken, auf die Schnelle Conan

bloodthirsty bastard. Colin Farrell als monströser, nicht ganz ernster Vampir im Remake „Fright Night“

© UPI (2), stadtkino (1), filmladen (1)

Marcus Nispel, USA • Action/Fantasy Conan, ein Mann des Volkes, kehrt in Gestalt des Newcomers Jason Momoa zurück. Die Welt wird, wie damals bei Arnie, von Unrecht regiert. Und recht bald ist es dann auch mit der Diplomatie vorbei – und man muss zum Zweihänder greifen. Nichts Neues also, maximal die dritte Dimension.

Die drei Musketiere Paul W. S. Anderson, D/USA • Action Alexandre Dumas’ Helden Athos, Porthos, Aramis und D’Artagnan dürfen wieder einmal an die Säbel. „Resident Evil“-Schöpfer Anderson führte Regie, mit Grünschnäbeln als Musketieren, Mads Mikkelsen als Rochefort und Christoph Waltz als Kardinal Richelieu. Milla Jovovich und Orlando Bloom fechten auch mit, selbstredend in 3D.

Eine offene Rechnung John Madden, USA • Thriller/Drama; ab 23. 9. In den Sechzigern werden drei junge MossadAgenten mit der Ermordung eines Nazi-Kriegsverbrechers beauftragt. Die hochriskante Mission hat Erfolg. Oder eben doch nicht. Denn 30 Jahre später taucht der vermeintlich Ermordete plötzlich in der Ukraine auf. Spannender Thriller mit Sam Worthington und Helen Mirren.

Freunde mit gewissen Vorzügen

Kill the Boss

The Guard

Seth Gordon, USA • Komödie Jennifer Aniston, Colin Farrell und Kevin Spacey treiben es als abscheuliche Chefitäten zu weit: Sie sollen aus dem Weg geräumt werden. Kein rasend origineller Humor – aber eine Besetzung, die bestens funktioniert.

John Michael McDonagh, Irland/GB • Komödie; ab 23. 9. im Leokino (OmU) Don Cheadle als akkurater FBI-Agent, der großartige Brendan Gleeson als rüpelhafter Sergeant in einem irischen Kaff: Wegen eines geplanten Drogen-Coups müssen die beiden kooperieren – und krachen permanent zusammen. Großartige, tiefschwarze Komödie von der grünen Insel.

Michael Markus Schleinzer, Ö • Drama; Leokino Schleinzers Debütfilm wagt sich in die finsters­­ ten Winkel der menschlichen Seele vor. Ein schonungsloses Missbrauchsdrama, das in Cannes im Wettbewerb lief.

One Way Trip

Will Gluck, USA • Liebeskomödie Justin Timberlake und Mila Kunis sehen keinen triftigen Grund, sich nicht auch als bloße Freunde ein bisschen Spaß in der Kiste zu gönnen. Bald wird natürlich alles sehr, sehr kompliziert. Nicht gerade ein Urknaller, aber gelungen.

Markus Welter, Ö/Schweiz • Horror; ab 23. 9. Acht junge Leute im finsteren Wald des Juragebiets, ein paar lustige Pilze, ein geplatzter Reifen und zwei nicht eben friedliche Einheimische mit Sensen und Gartenscheren. Mit „In 3 Tagen bist du tot“-Fachfrau Sabrina Reiter, Co-produziert hat David Schalko. Und in 3D.

Fright Night

Planet der Affen – Prevolution

Craig Gillespie, USA • Horror/Komödie; ab 6. 10. Remake des Genre-Klassikers von 1985. Mit Colin Farrell als blutsaugendem Nachbarn und Anton Yelchin als tapferem Teenager, der den Kampf alleine aufnimmt: „smart, funny and stylishly gory“, schreibt die US-Kritik.

Rupert Wyatt, USA • Action/Sci-Fi Bei Versuchen geht den Affen im Testlabor ein Licht auf: Hochintelligente Primaten schwärmen aus, das Ende der Menschheit einzuläuten. Modischerweise ein Prequel zu den Kultfilmen aus den 1970ern. Aber immerhin ganz brauchbar.

Whores’ Glory Michael Glawogger, Ö • Dokumentation; Leokino Glawoggers dritte Bestandsaufnahme der globalen Befindlichkeit. Ein faszinierendes, beinhartes Porträt einer Parallelwelt an drei Schauplätzen.

Trash des Monats Colombiana Olivier Megaton, F/USA • Action/Drama; ab 15. 9. Als Kind musste sie die Ermordung ihrer Eltern mitansehen, später ließ sie sich zur Profi-Killerin ausbilden: Cataleya (Zoe Saldana) ist absolut tödlich und außerdem gerne in knappen Outfits auf Rachefeldzug. Übersehenswertes aus der Feder des schmerzfreien Tausendsassas Luc Besson.

Gewinnspiel 6020 und Cineplexx verlosen 2 x 2 Tickets für

Fright Night im Cineplexx Innsbruck KW: „Blutsauger“, Einsendeschluss: 3. 10. 2011 Rechtsweg ausgeschlossen • keine Barablöse www.cineplexx.at 6020 · Karl-Kapferer-StraSSe 5 · Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

partners in crime. Don Cheadle und Brendan Gleeson in der tiefschwarzen irischen Komödie „The Guard“

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Ohrenschmaus & Augenweide

„Der erste Tag bei einem Mordfall ist, wie man so schön sagt, einfach mörderisch.“ inspektor columbo wie man ihn kennt.

DVD-Boxenstopp

Ohrenschmaus

Eine Frage noch

Milde Chilis

Columbo – Complete Series Universal Pictures UK

Red Hot Chili Peppers: I’m With You Warner

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„I’m With You“ ist das zehnte Album der Red Hot Chili Peppers, die übrigens auch bald 30 Jahre am Buckel haben. Der Nachfolger zum monströsen Doppler „Stadium Arcadium“ aus 2006, der in 28 Ländern auf Platz 1 der Albumcharts einstieg. 60 Millionen Platten hat die notgedrungen immer wieder variierende Truppe um Anthony Kiedis und Bassist Flea verkauft. Anderswo werden sie folgerichtig schon als die „kalifornischen Rolling Stones“ bezeichnet. Auf „I’m With You“ ist mit John Klinghoffer nach Hillel Slovak, John Frusciante und Dave Navarro, nachdem Frusciante die Band 2008 ein zweites Mal verlassen hat, wieder einmal ein neuer Gitarrist am Werk. Und das hört man: Frusciantes schroffes, energisches Spiel fehlt, Klinghoffer (ehemals Drummer bei Warpaint) ist subtiler unterwegs. Das funktioniert bei Songs wie „Brendan’s Death Song“ oder „Police Station“ bestens, geht an vielen Stellen aber gewaltig ab. (mr)

Es gibt keine Fernsehserie, die sich so gut zum abendlichen Wegdämmern eignet wie unser liebster Trenchcoat-Träger Inspektor Columbo – schließlich weiß man immer schon am Anfang ganz genau, wer der Mörder ist. Wer sich diesen Genuss nicht durch zehn Werbepausen auf Super-RTL verderben lassen will oder zu den Nachteulen gehört, die Columbo sonntags um Mitternacht auf ORF einschalten, dem sei die komplette Serie in der Zigarren-Sammlerbox ans Herz gelegt. Da bis jetzt nicht alle Folgen auf Deutsch erhältlich sind, ist die DVD-Sammlung englischsprachig – für etwaige Verständnisschwierigkeiten entschädigt aber ein Booklet mit Hintergrundinfos und zwei Folgen der Serie „Mrs. Columbo“ aus dem Jahr 1979. In der Hauptrolle: Star-Trek-Star Kate Mulgrew. Ein Muss für alle Columbo-Fans – R. I. P. Peter Falk!

Patschenkino Bubenträume Boy: Mutual Friends Grönland/Rough Trade

Tödliche Versprechen

cccccccc Seit letztem Jahr touren Valeska Steiner und Sonja Glass, zwei elfenhafte Damen aus Zürich und Hamburg, gemeinsam als Boy per Zug und Auto durch Deutschland und die Schweiz. Mit nicht viel mehr als zwei akustischen Gitarren und ein paar sehr schönen, melancholischen Popsongs im Gepäck. Jetzt erscheint mit „Mutual Friends“ das Debüt des Duos. Darauf sind zwölf gut arrangierte, im Studio nachbereitete Songs zu hören. Auch nicht schlecht – obwohl die neue Gewandung in gelegentlichen Längen resultiert. Boy klingen tatsächlich am besten, wenn sie auf ihren Gesang und die Gitarren reduziert sind. Die Limited Edition von „Mutual Friends“ enthält zum Glück auch sechs akustische Versionen. (mr)

Thriller, Gb/Can 2007 Sa 17. September, 22.15 Uhr, ORF 1

Doswidanja.

David Cronenbergs („A History of Violence“, „Crash“) packender Thriller um eine Hebamme, die auf der Suche nach der Familie eines verwaisten Säuglings tief in den Dunstkreis der Londoner Russenmafia vordringt. Mit Naomi Watts als tapferer Krankenschwester und Viggo Mortensen als knallhartem, großflächig tätowiertem GangsterHandlanger, dessen Gewissen ihn auf die gute Seite verschlägt. Prädikat: brutal sehenswert.

Zippe-Zappe

Aus dem Tagebuch eines TV-Junkies

Gemeindebau reloaded

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en ganzen Sommer über lief jeden Sonntag eine von Elizabeth T. Spiras „Alltagsgeschichten“ auf ORF 2 – und halb Österreich schmunzelte wieder leicht bestürzt über die Originale aus der Großfeldsiedlung oder feiernde Beamte mit Vokuhila in der DomRep. Die „österreichische Seele“, die Spira mit ihren Dokumentationen bis zur Schmerzgrenze beschreibt, steht nach Jahren des Castingshow-Wahnsinns wieder hoch im Kurs – nicht zuletzt, weil ATV das Prinzip „Österreicher schämen sich für Österreicher“ vom großen Bruder ORF geklaut hat. Auch wenn der Humor bei Formaten wie „Saturday Night Fever“ oder „Das Geschäft mit der Liebe“ nicht ganz so subtil gehalten ist wie in Spiras Sozialstu-

Betrunkene 17-Jährige haben eindeutig mehr Unterhaltungswert als die hundertste CSI-Folge.

dien, funktioniert die Mischung aus Schadenfreude und Bestürzung auch bei jüngerem Publikum bestens. Völlig betrunkene 17-Jährige, die über ihre Bettgeschichten plaudern, haben eindeutig mehr Unterhaltungswert als die hundertste Folge von „CSI: New York“. Schwer zu verstehen deshalb, warum der ORF lediglich alte Folgen der „Alltagsgeschichten“ in der Sommerpause aufwärmt und keine eigene neue Serie über das Phänomen „Österreicher in der freien Wildbahn“ in Planung hat. Auch wenn Spiras Reihe 2006 eingestellt wurde, dürfte das Thema noch einiges hergeben: Wie wäre es zum Beispiel mit Sendungen wie „In der Männersauna“ oder einfach „Tiroler in Wien“? q


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Die fragen

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1

Nonverbale Verneinung hat was von Headbangen

1

Fällt er Gotteshäuser? Bekommt nämlich nach Rudolf Ex-präsidialen Hauch

2

Voll automatisiert: Waren die im Einsatz, geht Gesicht-lich betrachtet alles glatt

3

Dessen bist du voll, wenn du was würdigst, doch hier ist es buchstäblich verkehrt

4

Geht so, die brüderliche Aufforderung Kains abzuspielen (1–2 W.)

5

Tierische Hilfe für blinde Falkner? Ihn gibt’s auch als Weißkopf

6

Ewige Locke? Traum unermüdlicher Surfer?

7

Der forschende Roald wollte als erster ganz in den Süden

8

Hundeliebe à la Disney: Dahergelaufener Freund von Susi

9

Wo geht’s im Temporennen buchstäblich nach oben?

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Bei dem Wasser-Weichling heißt’s gleich acht Mal Arm dran

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Positive Beurteilung des Sommeliers? Nichts schlecht, von da kommen die Tropfen überhaupt her (1–2 W.)

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Zimmerlich möbliert, klingt wie überhaupt zu keiner Zeit

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Der schräge Otter ist nicht nur bei Geburtstagsfesten süßer Gast bei Tisch

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Cineastische Thriller-Serie wirft auf den Kopf gestellt Frage auf

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Gar nicht glatter Comic Wau Wau: So war wohl Tims Freund

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Beinahe zu Tode (!) gelangweilt: „Der Opernabend war ’ne Qual / für mich endete er fast …!“

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Eben nicht das Gelbe vom Huhnprodukt

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Das Lösungswort A

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Lösung der letzten Ausgabe: E

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Pausenclown


Alles klar, Frau Kommissar? er

Satire

Benita Ferrero-Waldn im Interview

Eins, zwei, (Rad-)Polizei

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Exekutive auf zwei Rädern

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Der Teebeutel

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SCHULE » LEBEN » UNWISSENHEIT » Der Sicherheitsgurt. Bei einem FronVERSCHIEDEN » WELT » KOPF » HERZ Es ist eine Glaubensfrage: Schmeckt Tee in Beuteln genauso gut wie aus der Dose? talaufprall mit 50 km/h werden ungesicherte Fahrzeuginsassen mit

Können durch die Fasernnach des Säckchens hindurch, überhaupt ihr Aroma Bildung >> Ziele >> komplizierte dem bisdie zuBlätter, 30-fachen Körpergewicht vorne geschleudert – der Die wichtigste Institution der>> Gesellschaft neben der>> Welt >> kämpft Bedürfnisse entfalten? Solchehat Überlegungen den Teehändler Thomas Sullivan nicht, als Sicherheitsgurt also durchausquälten seine Vorteile und gilt im StraßenFamilie ist die SCHULE. BILL GATES erverkehr ungefähr 1904 den Teebeutel erfand. Vielmehr waren es wirtschaftliche Gründe, wohl zurecht als der Lebensretter schlechthin. Die sogenannBildung ist das Leben im Sinne großer diete den Geschäftsmann auf die Ideeist brachten, seine Teeproben in Seidenbeuteln Anschnallrespektive Gurtenmoral in Österreich zumindest In der SCHULE des LEBENS bleibt man Geister mit dem Zwecke großer Ziele. zuauf verschicken sieauch waren vielhoch leichter und platzsparender und teuAutobahnen– so relativ entwickelt: Dort schnallenals sichdie großen stets ein Schüler. CHRISTINE VON SCHWEDEN Friedrich Nietzsche über 90 Prozent der Autofahrer an. Imglaubten, Ortsgebiet hingegen nimmt es ren Blechdosen. Sullivans Kunden dass die neue Verpackung den Sinn jeder das fünfte nicht so genau. hatte, Säckchen als Ganzes ins Wasser zu tauchen: Der Alles, was man im LEBEN braucht, ist UNWISSENHEIT einfache Ziele setzen, Teebeutel war geboren. Allerdings hatte er mit einigen und Selbstvertrauen, dann istMan der muss Erfolg sich sicher. MARKdann TWAIN kann man sich komplizierte Umwege Trendsetter Volvo. „Kinderkrankheiten“ zu kämpfen: Die Papiertüten Entwickelt wurde Dreipunkt-Sicherheitsgurt erlauben.daran zu erinnern, Charles de Gaulle Es dürfte uns gut tun, uns manchmal wurden meist mitder Klebstoff verschlossen, wodurch (befestigt an drei deutlich Punkten der Karosserie)wurde. vom dass wir zwar in dem Wenigen, das wir wissen, sehr VERSCHIEDEN der Geschmack beeinflusst Erst Ingenieur Bohlin. Vor genau sein mögen, dass wir aber in Zivilisiert unserer grenzenlosen sein heißt, komplizierte alsschwedischen ein Mitarbeiter des Nils Unternehmens „Teekanne“ 50 Jahren begann in seine Fahrzeuge SpezialUNWISSENHEIT alle gleich sind. KARL POPPER Bedürfnisse zu haben. Henry Miller 1929 Beutel aus Volvo geschmacksneutralem serienmäßig Sicherheitsgurte einzubauen pergamentpapier mit Heftklammern als Verschluss und war seiner Zeit weit voraus. In Österreich Die Philosophen haben die WELT nur VERSCHIEDEN Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfauf den Markt brachte, konnte man die Säckzum Beispiel wurde die Ausstattung für interpretiert; es kommt darauf an, sie verändern. KARL MARX nisse, zu aber nicht für jedermanns Gier. chen mit Tee aus der Dose vergleichen. Ob Hersteller erst 1976 (Vordersitze) Mahatma Ghandi diebeziehungsweise Beutelvariante1984 trotzdem schlechter ist als (Rückbank) Ach, die WELT ist so geräumig, und der KOPF ist traditionell aufgebrühter Tee, das muss jeder verpflichtend. In diesen Jahren so beschränkt. WILHELM BUSCH Und die Welt ist so schön und wert, dass man fürmussten sich selbst entscheiden. Einen Vorteil hat auch viele Österreicher um sielässt kämpft. Ernest Hemingway der Beutel seit Thomas Sullivans Erfindung: ihre Gewohnheiten umstellen und sich mit der Was dem HERZEN widerstrebt, der KOPF Erunerhörten ist deutlich billiger. Gurtenanlegepfl icht anfreunden. nicht ein. ARTHUR SCHOPENHAUER

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Essay

Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

von Johannes F. Park jfpark@6020stadtmagazin.at

Königsdisziplin Die diesjährige Auflage der Bestechlichkeits-WM sorgte wieder für unvergessliche Momente.

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uch von meiner Seite ein herzliches Willkommen beim Finale über 100 Meter Bestechlichkeit, meine Damen und Herren. Wir melden uns hier aus dem Judas-Ischariot-Stadion in Haiffa. Tagsüber war es brütend heiß, aber jetzt zeigt das Thermometer unbestechliche 23 Grad, wenn Sie mir diesen kleinen Kalauer erlauben. Beste Voraussetzungen also für einen hoffentlich spannenden und spektakulären Endlauf dieser Bestechlichkeits-WM 2011. Die 32.000 Besucher im Oval, hunderte Medienvertreter aus aller Welt und allen voran natürlich die Athleten sind sicherlich mindestens genauso gespannt wie Sie, meine Damen und Herren, die Sie dieses Finale bei sich zu Hause erste Reihe fußfrei genießen können. Wir kommen mit unserer Übertragung gerade recht, denn während die Sportler ihre letzten Vorbereitungen treffen, macht sich Tugba Bar …, Bar-diy-mu-da-no-wa – dass ich’s herausbring’ –, die wir eben im Bild hatten, schon bereit für „Es gilt die Unschuldsvermutung“, die weltbekannte Hymne des internationalen Bestechlichkeits- und Korruptionsverbandes. Und hier schreibt der Sport schon die erste schöne Geschichte dieses Abends, meine Damen und Herren. Saparmyrat Bardiymudanow, der Vater der rassigen Dame und Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees Turkmenistans, hat seine Stimme für die Olympischen Spiele 2028 verpfändet, damit seine Tochter heute bei diesem denkwürdigen Abend auftreten kann. Nun, aber genug der Begrüßung – ich melde mich nach der Darbietung zurück, das Wort hat nun Frau Bardiy…, ähm die Frau Kammersänger. Ja, dem Applaus kann man sich nur anschließen, keine Frage. Und auch den bekannten Gesichtern auf der Ehrentribüne dürfte die Gesangseinlage gefallen haben. Der Herr ganz links ist übrigens der Generaldirektor der Telekom Austria, die es sich auch heuer nicht hat nehmen lassen, als Hauptsponsor dieses großartigen Sportereignisses aufzutreten. So. Nun aber volle Konzentration auf die 100 Meter und Daumen drücken für unseren Hubert-Uwe Gorberer. Ich habe heute Mittag noch mit ihm sprechen können. Er fühlt sich gut, hat in der Früh am Aufwärmgelände seine Trainingsroutine heruntergespult und die üblichen 70.000 Euro verschwinden lassen. Habe ihn gefragt, wen er für seine schärfsten Konkurrenten hält. Er meinte, er habe einen Heidenrespekt vor dem Bulgaren, aber auch der Mexikaner und die Dame aus Panama seien nicht zu unterschätzen. Alles wartet auf das Signal, blickt zum Mann mit der Startpistole, der hebt den Arm und – die Athleten wuchten sich aus den Startblöcken ... aber da, ein Fehlstart, meine Damen und Herren, das war ein Fehlstart. Die Nummer drei, der Amerikaner, ist vollkommen grundlos losgelaufen, ohne Motivationsspritze in Form eines kleinen Taschengelds oder

Ein Fehlstart, meine Damen und Herren. Die Nummer drei, der Amerikaner, ist vollkommen grundlos losgelaufen. wenigstens eines Upgrades in die First Class. Jetzt heißt es zurück an den Start. Das ist für die Athleten eine extreme nervliche Belastung, die selbst diese im Einstecken wirklich geübten Vorzeigeprofis erst einmal wegstecken müssen. Unser Hubert-Uwe macht aber einen guten, einen entspannten Eindruck. So, jetzt aber. Die Startpistole ist schon in der Luft und – jawohl, dieses Mal hat es geklappt. Der Bulgare auf der Außenbahn ist wie befürchtet extrem gut weggekommen, hinter ihm gleichauf liegen Griechenland, Simbabwe, Mexiko und unser Hubert-Uwe. Der jetzt aber einen Turbo zündet und Boden auf den Bulgaren gut machen kann. Ein Zweikampf kündigt sich an. 60 Meter, meine Damen und Herren, 65 Meter, 70 Meter – Österreich schon auf Platz 2. Was macht der Bulgare? Dem scheint die Luft auszugehen. 85 Meter, 90 Meter. Nicht so unserem Hubert-Uwe! Und da geht der Teufelskerl doch tatsächlich als Erster durchs Ziel! In einer Zeit von – na, was sagt die Anzeigetafel? – 18,9 Sekunden! Entscheidend ist jetzt aber natürlich, was er für diese außergewöhnliche Leistung hat herausholen können. Wir warten gespannt, und da ist auch schon das Ergebnis: 83.500 Euro in bar, Teilnahme an einem attraktiven Bonuspunkte-Programm, ein Jagdausflug und 20.000 Euro Sportsponsoring! Für 100 Meter in sagenhaften 18,9 Sekunden! Hurra, meine Damen und Herren, hurq ra! Wir sind Weltmeister! Ihr Johannes F. Park


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„Das Erlebnis zählt mehr als das Ergebnis – wir sehen uns in Innsbruck!“ BENJAMIN RAICH, 33, YOG-BOTSCHAFTER

13. - 22. JÄNNER 2012 TEIL SEIN IST ALLES. Benjamin Raich ist Olympiasieger im Slalom und Riesenslalom von Turin 2006. Als Tiroler ist er stolz darauf, dass die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele in Innsbruck, Tirol stattfinden. Als Botschafter der Jugendspiele möchte er junge Menschen sowohl zur Teilnahme als auch zum Zuschauen motivieren und trägt dadurch einen wichtigen Teil zum Erfolg der YOG 2012 bei. WWW.INNSBRUCK2012.COM

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