6020 Stadtmagazin (September 2020)

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Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG PZ13Z039759P

19. JAHRGANG SEPTEMBER | AUSGABE 251

Eine Klasse für sich 6020 hat die Fraktionschefs gebeten, sich ins Poesiealbum zu schreiben – bis auf zwei Schulschwänzer waren alle dabei.


ivb.at

Wir brauchen dich im Einsatz fĂźr die Stadt!

t z t e j h c i d b Bewir eurIn t n o m o r t k le E , rIn e als KFZ-Technik Bahn m a e T In r e ik r t oder Elek nik.at h c e t b v .i w w w auf

Entgeltliche Einschaltung


Editorial

Über Chancen in Zeiten der Krise Michael Steinlechner

G

roß war der Aufschrei, als es unser Bürgermeister letzten Oktober wagte, den Innsbrucker Flughafen in Frage zu stellen. Nur ein paar Monate und eine weltweite Pandemie später scheint dieser Gedanke gar nicht mehr so abwegig. Nach einer Zeit ohne und in einer Zeit mit wenig Flugverkehr durften wir alle erleben, dass ein Flughafen vor der Nase zwar eine feine Sache ist, aber keine unbedingte Notwendigkeit. Natürlich schätzen die Tiroler den Direktflug in den Urlaub, die regelmäßige Anbindung an Frankfurt als Drehscheibe zu internationalen Destinationen, und auch der Trip nach Wien ist trotz schneller Bahn mit dem Flugzeug hin und wieder einfach effizienter. Für den Tourismus ist das Fliegen als Anreiseform übrigens weit weniger wichtig, als man vielleicht meinen möchte. Nur rund fünf Prozent der Urlauber kommen über den Luftweg nach Tirol, die meisten nehmen die Bahn, die allermeisten fahren mit dem eigenen Auto. In Zeiten, in denen die ganze Welt Kopf steht und keiner so recht weiß, in welche Richtung sich unsere Zukunft entwickeln wird, müssen radikale Überlegungen zumindest erlaubt sein. Innsbruck ohne Flughafen, wo würde uns das hinführen: Die Nachteile – schlechtere Anbindung, weniger Reisemöglichkeiten und Menschen, die ihren Job verlieren – liegen auf der Hand. Könnten die Vorteile trotzdem überwiegen? Die Fläche, die ein geschlossener Flughafen der Stadtentwicklung bringen würde, wäre jedenfalls so riesig, dass alle Wachstumsprobleme und wohl einiges mehr auf einen Schlag gelöst wären. Plötzlich wäre genug Raum für alle da, und Wohnen würde durch die Erhöhung des Angebots und die damit verbundene Senkung der Immobilienpreise leistbar werden. Dem nicht genug, bliebe dann wahrscheinlich immer noch genug freie Fläche für andere Ideen: eine Sporteinrichtung, Grünflächen, ein Wasserpark, Generationenwohnen, Wirtschafts- oder gar Forschungsinitiativen – Innsbruck hätte endlich das, was seit jeher fehlt: genügend Platz für alle und alles. Und so wäre mein Wunsch an die Politik, dass sie neben dem Alltagsgeschäft noch Zeit finden würde, sich auch mit einem visionären Projekt auseinanderzusetzen. Vielleicht liegt die Lösung aller Probleme viel näher als gedacht. Und unser Bürgermeister hat’s immer schon gewusst. m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

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Die best en Events im Septemb er auf einen Bli ck. Seite 52

6020 hat die Fraktionsf체hrer im Innsbrucker Gemeinderat gebeten, sich gegenseitig ins Freundschaftsbuch zu schreiben.

MundArt-Koch Flo Seidl hat Lust auf ein Curry mit Gem체se und Huhn und verr채t Wissenswertes 체ber das Zitronengras.

Seite 16

Seite 44

Was es Neues gibt in der Innsbrucker Gastroszene und wie es im Cool Run Inn und im Momoness schmeckt.

Seite 36 4


6020 wollte Kaffee und Kuchen und hat selbige im Klein & Fein, im Namsa, im Haepinest, im Gasthaus zum Großen Gott, im Crema und im Immerland getestet. Seite 46

6020 hat sich mit Patrik Rosenberger aka Vanessa Community über sein schillerndes Hobby als Dragqueen unterhalten. Seite 74

Zeit für Urlaub! Sommer 2020 Kalabrien, Kalamata,Kefalonia, Kos, Kreta, Lefkas/Epiros

Städte Amsterdam, London Gatwick, , Luxemburg Wien

Dating in Zeiten von Corona – geht das überhaupt? Seite 80

IMPRESSUM Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH Chefredaktion: Rebecca Müller Grafik: Thomas Bucher, Marco Lösch, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Redaktion: Christiane Fasching, Sarah Huemer, Matthias Krapf, Haris Kovacevic, Johannes F. Park, Lisa Schwarzenauer, Flo Seidl, Benjamin Stolz, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@­6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Andreas Eisendle, Matthias Krapf, Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

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www.innsbruck-airport.com


I M B I LD

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Das Schachbrett vor dem Musikpavillon im Hofgarten muss umziehen. Um dort in Zukunft mehr Platz für Kulturveranstaltungen zu haben, werden das Schachbrett und die Schachtische in den kommenden Wochen in den Englischen Garten (zwischen Congress und Emile-Béthouart-Steg) verlegt. Die Stadt meint, der Umzug sei ein Vorteil, da die Spieler nun nicht mehr an die Öffnungszeiten des Hofgartens gebunden sind. Der hat von 6 bis 20.30 Uhr geöffnet. Endlich kann man in Innsbruck also Schach mit Stirnlampe spielen!

A U S G E S P I E LT

© FRANZ OSS


S EPTEMBER

7 DINGE, DIE DIE WELT IN DIESEM MONAT NICHT BRAUCHT

2.

D E R N AC H TGAST R O N O M I E

7.

MEHR

S C H O KO N I KO L Ä U S E

F Ö H N TAG E A L S S O N N E N ST U N D E N

3.

6.

RUTSCHIGE

STRASSENBAHNSCHIENEN

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WURFGESCHOSSE AKA KASTANIEN

MÄNNER-PUTZMITTEL IN SCHWARZ UND NEONGELB

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GEJAMMERE, DASS DER SOMMER VORBEI IST

© ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ

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Cool down, Innsbruck!

Das Klima wandelt sich: Niederschl채ge ver채ndern sich und Wetterextreme nehmen zu. Die globale Erw채rmung erhitzt nicht nur die Gem체ter, sondern auch die Innsbrucker Innenstadt. Text: Sarah Huemer Fotos: Franz Oss, Axel Springer

HEISSE AUSSICHTEN: Im Sommer ist in der Stadt an immer mehr Tagen im Jahr vor allem eines angesagt: Schwit zen!

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© IKM/GIACOMUZZI

D

ie Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat gemeinsam mit den zuständigen städtischen Ämtern ermittelt, wie es in puncto Hitzezonen und Klimawandel um Innsbruck steht. Das Fazit: In den letzten Jahrzehnten wurden die Sommer in Innsbruck deutlich heißer und die Winter milder. Und während der Klimaschutz nach wie vor primär ist, steht eine zusätzliche Strategie auf der Agenda: Anpassung an jene unvermeidbaren Klimaveränderungen, die uns in naher und ferner Zukunft erwarten. Weshalb diese Adaption notwendig ist? Um das Leben in der Stadt auch bei Hitzetagen über 30° C genießen zu können. Um einem Anstieg potenzieller Hochwasser gewappnet zu sein. Und um vulnerable Gruppen, deren Organismus die Hitze besonders stark belastet, zu schützen. Damit diese klimatische Resilienz sichergestellt wird, arbeitet die Stadtregierung im Rahmen des Aktionsplans 2020/21 an einem Leitfaden zur Klima­wandel­a npassung. DIAGNOSE KLIMAWANDEL. 2° C – um so viel hat die durchschnittliche Temperatur in Innsbruck in den letzten Jahrzehnten zugenommen. So manch einer mag wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz argumentieren, 2° C seien absolut unproblematisch und kaum bemerkbar. Ein fataler Irrglaube. Die Analyse des ZAMG zeigt, dass Hitzetage (über 30° C) immer häufiger werden und auch Tropennächte in Zukunft wohl keine Seltenheit sein werden. Besonders in der Innenstadt lassen sich diese Auswirkungen durch die dichte Verbauung spüren. Zu den Hitzeinseln der Stadt gehören der Marktund Burggraben, die Maria-Theresien-Straße, der Landhausplatz, der Bozner Platz und die Anichstraße. Die Problemstellung laut Bürgermeister Georg Willi lautet somit: „Wie kühlen wir uns ab?“

„Für uns als Planungsämter ist die Studie eine wichtige Grundlage für weitere Planungsentscheidungen, die das Stadtklima betreffen.“

Der Plan

Wie die Stadt das Thema angeht Dezember 2019 Auftrag an die ZAMG zur Stadtklimamodellierung

SIMONE RE IMAIR, ZAMG

NEXT: STADTKLIMAANALYSE UND MASSNAHMEN. Nachdem durch die ZAMG die hitzebedingte Situation in Innsbruck ermittelt wurde, folgt im weiteren Schritt eine detaillierte Stadtklimaanalyse. Unter anderem soll dabei herausgefunden werden, wie Windströme in Innsbruck funktionieren. „Mit einem Ergebnis kann ab Herbst 2021 gerechnet werden. Für uns als Planungsämter ist das eine wichtige Grundlage für weitere Planungsentscheidungen, die das Stadtklima betreffen“, so Simone Reimair von der ZAMG. Die Stadt unterscheidet dabei zwischen grünen, blauen und grauen Maßnahmen – anders formuliert: Begrünung, Wasserquellen sowie Technik und Bauwesen. Vereinzelte Vorhaben, so auch die Begrünung der Innenstadt, sind bereits im Gange. Bäume und Pflanzen wirken als natürliche Schattenspender. Zusätzlich verdunsten sie Wasser und entziehen so der Umgebung Wärme. Aus diesem Grund werden die Dächer ausgewählter IVB-Haltestellen mit Moos versehen. Ein weiteres Projekt, das „cool-INN“ der IKB, dient der Vergrößerung des Parks beim Messegelände und der Gestaltung einer urbanen Wasserquelle. Doch das Umbauen und Begrünen von Plätzen ist nur begrenzt möglich. Vielerorts hindern Tiefgaragen oder Leitungen ein großflächiges Grün – Bäume können dort nicht wurzeln.

Juli 2020 Der Aktionsplan 2020/21 als Teil der Klimawandelanpassungsstrategie wurde im Gemeinderat einstimmig beschlossen. Außerdem wurde durch die ZAMG eine Klimamodellierung durchgeführt. Der Fokus lag auf den Temperaturen und der Hitzebelastung in Innsbruck. Ab Herbst 2020 Die Stadtklimaanalyse (im Aktionsplan vorgesehen) startet und dauert 1 Jahr. Das gesamte Klimasystem Innsbrucks (inkl. Luftfeuchte, Emissionen und Windsystem) wird erhoben. Das ist notwendig, um zukünftige Maßnahmen optimal zu setzen. Parallel werden schon Maßnahmen (zum Beispiel im Messepark oder am Bozner Platz) getroffen.

Text weiter auf Seite 14 11


Hitzetage und Hotspots

Über den Tellerrand

Was andere Städte gegen die Hitze tun.

Markt- und Burggraben, die Maria-Theresien-Straße, der Landhausplatz, der Bozner Platz und die Anichstraße – das sind die Hotspots der Stadt, an diesen Orten werden auch mehr Hitzetage als an der Peripherie gemessen. Maßstab: 1:17000

Basel Dachbegrünung

Augsburg Grünes Dach beim Krankenhaus

Wien Sprühregen

Nizza Grüne Gleise

© STADTGAERTNEREI BASEL, FBB, SHUTTERSTOCK.COM, APA JÄGER

0,6° C

Unterschied Stadtrand (Flughafen) zu Innenstadt

Erhöhte Versiegelung in der Innenstadt führt dazu, dass die Hitzebelastung ansteigt.

85

24

Sommertage Hitzetage (ab > 25° C) (ab > 30° C) Hotspots Innenstadt: 2  x so hohe Anzahl an Hitzetagen als in Bereichen von Pradl, Reichenau und Gewerbegebiet Rossau

HITZETAGE in Innsbruck 1990 - 2019

Extreme

Auszug aus der Stadtklimamodellierung der ZAMG im Auftrag der Referate Raumplanung und Stadtentwicklung sowie Verkehrsplanung, Umwelt

Wie sich die Hitze- und Frosttage in Innsbruck seit 1910 entwickelt haben Anzahl Tage

Durchschnitt Bozner Platz:

Frosttage

Maßstab Datum

1:17 000 28.7.2020

Sommertage

150

125

100

75

50

25

0

1910

1920

1930

1940

12

1950

1960


Anzahl der Hitzetage pro Jahr

(Tage über 30 °C) 0 - 0,5

8,1 - 9,3

17,5 - 18,7

0,6 - 1,8

9,4 - 10,7

18,8 - 20,2

1,9 - 2,9

10,8 - 12,1

20,3 - 22,1

3 - 4,2

12,2 - 13,6

22,2 - 23,6

4,3 - 5,5

13,7 - 14,9

23,7 - 25

5,6 - 6,8

15 - 16,2

25,1 - 30,3

6,9 - 8

16,3 - 17,4

Quelle: Stadtklimamodellierung der ZAMG im Auftrag der Referate Raumplanung und Stadtentwicklung sowie Verkehrsplanung, Umwelt

Landeshauptstadt Innsbruck Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration

Referenzperiode 1981 – 2010 Mittelwert 150

Frosttage: 95,8 Tage

Trend 1961 – 2010 -28,9 Tage

Sommertage: 63,5 Tage

125

Trend 1961 – 2010 28,5 Tage

100

75

50

25

1970

1980

1990

2000

13

2010

2019


Die Ideen

Was für ein kühleres Stadt­ klima getan werden kann

GRÜNE ZUKUNFT: Wie das CCB - G ebäude am Innrain sollen bald mehr Häuser in Innsbruck aussehen.

Es grünt so grünt Um circa 5° C kühler ist es im Schatten eines Laubbaums. Außerdem entziehen Pflanzen der Luft Wärme. An Fassaden, auf Dächern von Häusern und Haltestellen sind Pflanzen natürliche Kühlungshelden.

Wasser marsch! Ob als Brunnen, Sprühnebel oder Fluss: Wasser ist nicht nur eine nette Spielerei und Durstlöscher, sondern kühlt durch Verdunstungseffekte die Luft in der Umgebung.

Coole Technik Hochwasserschutz, Gebäudeplanung und Frischluftschneisen gehören zu den Maßnahmen, die durch geschickte Planung das Erhitzen der Stadt reduzieren können.

Eine Lösung: Maßnahmen, die am Stadtrand getroffen werden und ins Zentrum wirken. Dabei kommt sogenannten Frischluftschneisen eine zentrale Rolle zu. Darunter versteht man freigehaltene Flächen, die die frische Luftzufuhr von den Stadträndern in die Innenstadt ermöglichen. Besonders effektiv ist dafür der Nordhang, da hier die kühlende Luft der Nordkette direkt in die Innenstadt kommt und nachts die Temperaturen in der Stadt senkt. In der Stadtklimaanalyse soll deshalb eruiert werden, wo sich Frischluftschneisen in Innsbruck befinden und wie diese zukünftig in der Bebauungsplanung berücksichtigt werden können. STABIL WÄRE GUT. Doch nicht nur auf Straßen und Plätzen, sondern auch in Büros und Wohnungen führt die Hitze zu einem erhöhten Kühlbedarf. Mittlerweile übertrumpft dieser den Energieverbrauch für das Heizen im Winter. Deshalb macht es nicht nur dem

„Wenn wir das, was wir heute haben, stabilisieren, dann haben wir schon sehr viel erreicht.“ GEORG WILLI, BÜRGE RME ISTE R

menschlichen Organismus, sondern auch der Geldbörse zuliebe durchaus Sinn, bereits im Gebäudebau auf Energieeffizienz zu achten. Weiße Dächer und Fassaden, optimale Ausrichtung oder auch die Fassaden- und Dachbegrünung sind dabei wesentliche Pfeiler. Wie stark die innerstädtische Erhitzung durch diese Maßnahmen eingedämmt werden kann? Neben der Anpas-

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sungsstrategie hängt die Antwort darauf stark von globalen Entwicklungen im Klimaschutz ab. Denn wird der weltweite CO2-Ausstoß nicht reduziert, werden die Temperaturen und damit die städtische Erhitzung auch langfristig steigen. Für Georg Willi steht das Ziel der Klimaanpassungsstrategie fest: „Wenn wir das, was wir heute haben, stabilisieren, dann haben wir schon sehr viel erreicht.“


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Carolina Kostner, Weltmeisterin, Vizeweltmeisterin, Olympiadritte, Grand Prix-Siegerin und fünfmalige Europameisterin im Eiskunstlauf.

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ParadIce H I ER WARTET EIN TRAUMH AF TER W I N T E R

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Eine Klasse für sich

Was die Fraktionsvorsitzenden der einzelnen Parteien im Gemeinderat übereinander denken, erfährt man am besten, wenn man sie getrennt voneinander befragt – und sie einander ins Freundschaftsalbum schreiben lässt. Text: Haris Kovacevic – Illustrationen: Monika Cichoń

Christoph

Helmut

Julia

Gerald

Tom Mesut

Christine

Wer wurde gefragt? Angefragt wurden alle Fraktionschefs – und bis auf zwei Schulschwänzer waren alle dabei. Rudi Federspiel lehnte die Beteiligung ab. „Von Freundschaft kann bei der derzeitigen Stimmung im Gemeinderat einfach nicht die Rede sein“ – daher möchte er auch nichts in jemandes Freundschaftsalbum schreiben. Und auch Bürgermeister Georg Willi hatte keine Lust auf die Fleißaufgabe. 6020 hat ihn zwar noch vier Tage vor seinem Urlaub erwischt, trotzdem war er nicht zu überreden, seinen Kolleginnen und Kollegen als Regierungschef etwas auszurichten.

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Reinhold


Steckbrief von Tom Liste Fritz

Ich heiße Thomas Mayer

Mein Lieblingsbanknachbar im Gemeinderat ist

Ich bin Gemeinderat, weil ich mitarbeiten will,

langweilig ist

Gerald Depaoli, weil es mit ihm nie

Innsbruck lebenswerter und liebenswerter zu machen

Mein Lieblingssnack im Gemeinderat ist sind Mannerschnitten

Wenn ich mir ein Gesetz wünschen dürfte, wäre es ein umfangreiches neues

Mein Lieblingsregierender ist war Franz

außerhalb Innsbrucks, Gratisöffis für alle

Stadtregierung ausgeschieden ist

Xaver Gruber, der aber leider aus der

Mobilitätsgesetz mit Park-and-Ride-Flächen Innsbrucker und Innsbruckerinnen,

lückenlos ausgebauten Radwegen und

Von der Regierung wünsche ich mir ab Herbst,

und den Lärm in Innsbruck endlich

Parteihickhack und dem Streit

zusätzlichen Tiefgaragen, um den Verkehr

dass sie endlich mit dem ständigen

reduzieren zu können

aufhört und die echten Probleme in Innsbruck angeht

Eines Tages möchte ich in Innsbruck im Stadtsenat sitzen

Botschaften für Tom

ist besser. r e y a M , t ist gu V ertrauen L I) Mesut (A Le be g lücklich Du bist engagiert , wie die Maus im , le be froh , beharrlich und Ha ferst roh . Christ in e (F I) fair im Umgang .

Es ist , wie es ist , aber es wird , was du daraus machst. Reinhold (Senioren)

Helmut (SPÖ)

wo nicht genau, Ich weiß zwar nordnen soll, ei ch is it ol p h ich dic ne ruhige Ar t. ei d g a m h ic aber eos)

Nicht jeder Versuch ist richtig, a ber das Bemühen is t es wert. Christoph (Ö VP)

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Julia (N

rw ü n s c h t d e n e b e g s ra Ga a m M o to r n ic h t n u r G a rd a s e e . oder I) G e ral d (G


Steckbrief von Helmut SPÖ

Ich heiße Helmut Buchacher

Eines Tages möchte ich in Innsbruck wahrhaftige Solidarität und mehr Toleranz erleben

Ich bin Gemeinderat, weil ich den Leisen

und den Sozialbenachteiligten eine Stimme

Mein Lieblingsbanknachbar im Gemeinderat

geben möchte

(die eigenen Parteigenossen ausgenommen) ist

Mein erlernter Beruf ist Berufskraftfahrer.

ausstrahlt

Christof Appler, weil er Menschlichkeit

Mein Lieblingsressort ist Bau- und

Mein Lieblingssnack im Gemeinderat ist

Stadtplanung

sind Erdbeeren aus der Region

Wenn ich mir ein Gesetz wünschen dürfte,

Mein Lieblingsoppositioneller ist Tom Mayer

wären es Rückwidmungen von Baugrund, wenn damit spekuliert wird

Von der Opposition wünsche ich mir ab Herbst faire Sachpolitik und weniger Populismus

Botschaften für Helmut Partei, Die Partei, die echt. die hat immer r Mesut (A L I)

Du argumentierst oft ruhig, aber meistens knapp & knackig. Sehr sympathisch finde ich, wenn du manchmal nach langem Schweigen und Kopfschütteln emotional wirst, wenn es dir reicht. Julia (Neos)

In der Ruhe lieg t

die Kraft .

Reinhold (Senior en)

E de l s e i de M e n s ch , r hilf reich un d gu t ! Chris t in

e (F I )

aus, hast Du strahlst R uhe ist direk t viel Er fahrung, b ichl“. und a „ g rader M Tom (List e Frit z)

it dir lacht, m er d , er d t Nich t, mit dir wein er d , er d t h nic lt, mit dir füh nur der, der nd! wahrer Freu das ist dein VP) Christoph (Ö

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Steckbrief von Christine Für Innsbruck

Ich heiße Christine Oppitz-Plörer

Mein Lieblingssnack im Gemeinderat ist sind Mandarinen und Mandeln

Mein Lieblingsressort ist Bildung

Meine Lieblingsoppositioneller ist Andrea Dengg

Eines Tages möchte ich in Innsbruck eine internationale Schule bauen

Von der Opposition wünsche ich mir ab Herbst mehr Dynamik beim Umsetzen von

Meine Lieblingsbanknachbarin im Gemeinderat

guten Ideen

(die eigenen Parteigenossen ausgenommen) ist Irene Heisz, weil sie eine kluge, weltgewandte Frau ist

Botschaften für Christine Die Vergang enheit ist Ges chichte, die Zukunft ein Geheimn is und die Geg enwart eine echte Herausforder ung. Aufm

G eral d (G I)

Du bist intelligent und eine äußerst gute Rednerin. Tom (Liste Fritz)

Helmut (SPÖ)

K ofel gibt ´s koa S ünd, weil man fascht nie au fi kimmt.

Christoph (Ö VP)

m mt s e lt e n o k s E „ h c u De r S pr w ohl s n a c h“ h a t e r e s s e B s wa k e it, e in e R ic h t ig s h c o n r e im m n ic h t??? oder doch

Gela ssenheit und Selbstkritik wären die idea le Ergänzung.

Mesut (A LI)

du spit ze Bemern en w , hr se ag m Ich er flich verpack st od hö er m im en g n u k iche Komplimente sie als vermeintl er hast du fast imm tarnst! Für Ideen t. das finde ich gu ein of fenes Ohr, Julia (Neos)

Mal Sonne und Regen , die wechseln sich ab: geht’s im Schritt und mal geht’s im Trab. Reinhold (Senioren)

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Steckbrief von Christoph ÖVP

Ich heiße Christoph Appler

Lebensmitteln muss an Bedeutung gewinnen und für jeden leistbar sein

Ich bin Gemeinderat, weil ich die Politik in

unserer Stadt gemeinsam weiterentwickeln

Eines Tages möchte ich in Innsbruck

Grundsätze unserer Demokratie, nicht nur

eine liebenswerte Stadt leisten dürfen

und die Meinungsfreiheit, einen der

sagen können, ich habe einen Beitrag für

leben, sondern auch mitgestalten will

Mein Lieblingsbanknachbar im Gemeinderat Mein erlernter Beruf ist für mich Berufung.

(die eigenen Parteigenossen ausgenommen) ist

Meine Familie zählt zu den Pionieren im

Helmut Buchacher

Buchrainerhof in Arzl als Biobauer mit

Mein Lieblingssnack im Gemeinderat ist

großer Leidenschaft in dritter Generation

Kaffee, Kaffee, Kaffee ;)

Wenn ich mir ein Gesetz wünschen dürfte,

Mein Lieblingsoppositioneller ist sind die

Tiroler Biolandbau. Ich betreibe den

wäre es mehr Transparenz für Konsumenten, um die Qualität von Lebensmitteln besser und schneller einschätzen und beurteilen zu können. Die regionale Herkunft von

Gemeinderäte, die für unsere Stadt die besten Ideen einbringen

Von der Opposition wünsche ich mir ab Herbst einen sachlicheren Umgangston

Botschaften für Christoph – att G ra be nk äm pfe Z us am men ha lt st ärke r. G em ei ns am st ht ac m it ke ig in E nt erm ac ht “. ge ge n di e lin ke „UI) Ge ra ld (G

z

n enu hr , ! n o S e i d w ie nur Mach es eit eren S t un den (F I ) ähl die h Chris t in

e

Sei dir deiner Stärken bewusst und kämpfe.

Danke, dass wir uns üb er viele Themen austauschen könn en und du gerne teilst. Bisher konn te ich mich auf dich verlassen, wä re schön, wenn das so bleibt! Julia (Neos)

Du bist stets freundlich, redest gut – auch wenn das „Schri ftdeut sch“ irg endwie nicht zu dir pas sen will.

Helmut (SPÖ)

Tom (List e Fritz)

gurke, Erst kommt die Bio dann die Moral. Mesut (A LI)

die Flügel, d n si s a d , iß le F d n u Arbeit nd Hügel. u om tr S r be ü n re h sie fü Reinhold (Senior en)

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Steckbrief von Reinhold Tiroler Seniorenbund

Ich heiße Reinhold Falch

Eines Tages möchte ich, in dass Innsbruck

Ich bin Gemeinderat, weil ich und der

Seniorenpolitik spielt

in Österreich eine Vorreiterrolle in der

Tiroler Seniorenbund in allen wichtigen

kommunalpolitischen Fragen mitgestalten

Mein Lieblingssnack im Gemeinderat ist

und mitentscheiden wollen

ein Stück Schokolade mit ganzen Nüssen

Mein erlernter Beruf ist Betriebswirt

Mein Lieblingsregierender ist der, der

Wenn ich mir ein Gesetz wünschen dürfte, wäre

Stadt Innsbruck einsetzt

sich mit maximalem Engagement für die

es ein Antialtersdiskriminierungsgesetz oder ein modernes Altenpflegegesetz

Botschaften für Reinhold

Du bist ein K ava lier der a lten Schu le – sach lich, gela ssen, kom petent, christlich-soz ia l.

än freundliches L ei er m im st ha u D Gesicht, wenn wir cheln auf deinem eine R eden sind uns begegnen. D auf die R edezeit d n u t te ei er rb vo gut nde ich schön. angepasst, das fi

Helmut (SPÖ )

Julia (Neos)

Älter werden h eißt hier besser wer den. Mesut (A L I)

An dir schätze ic h deine Freundlich keit u n d R u h e. Tom (List e Frit z)

dir in Es bleibe S t ille S t urm un derz un d rein das H Wille! s t a r k de r I ) Chris t in e

die Die größte Ehre, schen man einem Men erweisen kann, zu ist die, dass man hat. ihm Vertrauen

A u f w e it e rh in g u te Z u s a m m e n­ arb e it u n d vi e l (m e h r) H e rz b lu t fü r S e n io re n th e m e n . Ge ra ld (G I)

Christoph (ÖVP)

21

(F


Steckbrief von Julia NEOS

Ich heiße Julia Seidl

Mein Lieblingsbanknachbar im Gemeinderat

Ich bin Gemeinderat, weil ich will, dass

Benjamin Plach, weil wir uns sehr wertschät-

Österreichs wird

„streiten" können - im positivsten Sinn!

(die eigene Parteigenossin ausgenommen) ist zend über unsere unterschiedlichen Meinungen

Innsbruck die lebenswerteste Stadt

Mein Lieblingsressort ist Stadtentwicklung

Mein Lieblingssnack im Gemeinderat ist

und Kultur

sind Lachgummis und Äpfel

Wenn ich mir ein Gesetz wünschen dürfte,

Mein Lieblingsregierender ist sind die

wäre es ein verpflichtender Generationencheck, der alle politischen Entscheidungen auf

umfassende Nachhaltigkeit für die nächsten

Damen in der Regierung

Von der Regierung wünsche ich mir ab Herbst mehr gemeinsam am Regierungsprogramm

Generationen überprüft

arbeiten! Weniger Oppositionspolitik in den eigenen Reihen, welche über die Medien ausgetragen wird!

Botschaften für Julia R osen, Tulpen, N elken, alle Blumen welken. Scheinbar hat man‘s nich t kapiert, weil der freie Markt flo riert.

Du bist selbstbewusst, kompetent – eine echte Bereicherung de s Gemeinderats. Helmut (SPÖ)

eichen der Z ie d r e w t, is l a Liber ach handelt . n a d d n u t n n e k Zeit er

Mesut (A LI)

aus mehreren e g in D ie d st h e Du si au ft dir ab, k n a m d n u n ve Perspek ti zu wollen! ech te Lösung en Tom (List e Frit z)

S chö ne n S o m mer – so nst fä llt m ir ni ch ts da zu ei n. Ge ra ld (G I)

en) Reinhold (Senior

Nicht alles, w as gut geme int ist, ist gut auch getroffen! Christoph (Ö VP)

denk e immer Denk e oft un d r auenzimmer , an das klein e Femein der at renn t G das mit dir zumhrist in e n enn t! un d sich C I) Christ in e (F

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Steckbrief von Gerald Gerechtes Innsbruck Ich heiße Gerald Depaoli

Eines Tages möchte ich in Innsbruck

Ich bin im Gemeinderat, weil ich in Innsbruck

Stadtsenat (Verkehrsressort) ausüben

mindestens eine amtsführende Funktion im

etwas verändern möchte und meiner

Meinung nach die derzeitige bürgerfeindliche „Drüberfahr-Politik" der Viererbande beendet werden sollte

Mein Lieblingsbanknachbar im Gemeinderat ist Markus Lassenberger von der FPÖ Mein Lieblingsregierender ist ...den gibt es nicht

Mein erlernter Beruf ist Feuerwehrmann und Tischler

Von der Regierung wünsche ich mir

Mein Lieblingsressort ist Verkehrs- und

„Drüberfahr-Politik", das Beenden des

die Beendigung der bürgerfeindlichen bisherigen Stillstandes und Konsequenzen

Wirtschaftspolitik

für nachweislich schuldhaftes Verhalten der immer noch im Amt befindlichen Akteure

Wenn ich mir ein Gesetz wünschen dürfte, wäre es die Aufhebung des Wahlrechts für Studenten mit weniger als fünf Jahren festem Hauptwohnsitz in Innsbruck

Botschaften für Gerald derat Niemand im Gemein hin ter st eh t mit so viel Elan und seinen Argumen ten Forderungen wie du.

Schade, dass du, was Beleidigungen be trif ft, keine Sch mer zgrenze kennst. Julia (Neos)

Tom (List e Fritz)

hle tend bist, zä Wenn du wü st, or du sprich bis zehn, bev t, r wütend bis wenn du seh . bis hundert VP) Christoph (Ö

Dein Mut und En gagement wiegen nicht die ma ngelnde Selbstkritik, Popu lism u s, Verbissenhei t und Fru stration auf. Helmut (SPÖ)

ht Du solls t nic n, immer s ag e t, iß w a s du w e r aber imme u d wis s en , was ! t s a gs I) Christ in e (F

Wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendw o ‘ne Busspur her. Wenn du glaubst, es geht nicht schlim mer, gibt ‘s auch deinen P arkplatz nimmer. Mesut (A LI)

Wenn einmal etwas nicht gelingt und andere darüber lachen , dann weine nicht – die soll en es erst besser machen. Reinhold (Senioren)

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Steckbrief von Mesut Alternative Liste Innsbruck Ich heiße Mesut Onay Eines Tages möchte ich in Innsbruck Ich bin Gemeinderat, weil sich kurz vor der

Teil der stärksten Gemeinderatsfraktion

Menschen zusammengeschlossen haben,

Bürger_innenbeteiligung Innsbruck zur

letzten Gemeinderatswahl engagierte

um mit der ALI soziale und solidarische Politik vorzuleben, mit der man auch erfolgreich sein kann

ALI sein, die mit Gratisöffis und vorbildhafter Demokratie- und Mobilitätshauptstadt Österreichs gemacht hat

Mein Lieblingsbanknachbar im Gemeinderat ist Mein erlernter Beruf ist Tänzer und

akademischer Versicherungskaufmann Mein Lieblingsressort ist Kultur

Reinhold Falch Meine Lieblingsregierender ist Janine Bex, weil sie als starke Frau einen neuen, kooperativen Politikstil vertritt

Wenn ich mir ein Gesetz wünschen dürfte, wäre es, dass die Stadtgemeinde Innsbruck

Von der Regierung wünsche ich mir ab Herbst,

Stadtbevölkerung bezahlbaren Wohnraum

solidarisch mit den sozialen und wirtschaftlichen

die Verpflichtung bekommt, ihrer

dass sie gerade in Zeiten der Pandemie

zur Verfügung zu stellen

Belangen der Bevölkerung ist

Botschaften für Mesut erlieren – wer Wer kämpft, kann v hon verlor en . nicht kämpft, hat sc

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K ATERSTIMMUNG BEI L’ARC: Das L’Arc dar f keinen Gastgar ten machen, der Kater Noster daneben hat seinen let ztes Jahr noch bekommen. Das Problem unter anderem: fehlende Parkplät ze.

BÜROKRATIE VS. PRA XIS

Nach monatelangem Hin und Her wurde dem L’Arc ein Gastgarten nicht genehmigt. Besitzer Selle Coskun fühlt sich ungerecht behandelt und will die Argumente der zuständigen Ämter und der Politik nicht gelten lassen. Text: Rebecca Müller – Fotos: Axel Springer

I

m April hat Selle Coskun, Betreiber des L’Arc in der chen. „Diese ist zum aktuellen Zeitpunkt noch immer Leopoldstraße, um einen Gastgarten angesucht. ausständig“, heißt es in der Stellungnahme. „Stimmt Dieser Antrag wurde mit Verweis auf zu wenige nicht!“, sagt Coskun. „Ich habe die Zustimmung des Stellplätze abgelehnt. Selle Coskun hat daraufhin Hauptmieters abgegeben – auf Nachfrage am Telebeantragt, die Ladezone vor seinem Lokal in eine Kurz- fon hat man mir in der Liegenschaftsverwaltung der parkzone umwidmen zu lassen. Zusätzlich brauchte Stadt gesagt, das würde so passen.“ In einem späteren es einen politischen Beschluss im Schrei­ben hätte es dann geheißen, Stadtsenat. Diese Entscheidung fiel die Zustimmung des Hauptmieters im August: Bgm. Georg Willi (Grüwürde nicht reichen. ne), StR.in Christine Oppitz-Plörer In der Stellungnahme (FI), StR.in Andrea Dengg und StR. werden auch Beschwerden von Rudi Federspiel (FPÖ) stimmten Anrainern angeführt. „Stimmt dagegen, Vize-Bgm. Johannes auch nicht“, sagt Coskun. „Bis Anzengruber (ÖVP), StR.in Elli heute haben wir keine einzige Mayr (SPÖ) und Vize-Bgm. Uschi Verwaltungsübertretung began„Die Politik schiebt gen. Die Probleme betreffen nicht Schwarzl (Grüne) dafür. alles auf das Amt und uns, sondern sind Altlasten, die Das Nein seitens der Verwaltung mit dem Standort verbunden wird so begründet: „Das Ansuchen das Amt alles auf sind.“ Und was sagt die Politik zur wurde abgelehnt, weil nicht alle die Politik.“ Gastgarten-Causa? „Die fehlenerforderlichen Voraussetzungen SE LLE COSKUN, BESITZE R L’ARC de Zustimmungserklärung und gegeben waren.“ Hier argumentiert die vielen Anrainerbeschwerden man einmal mehr in Richtung der haben dazu geführt, dass nach Diskussion im Stadtzu wenigen Stellplätze: „Der Stadtsenat hat in seiner Sitzung vom 16. Jänner 2019 beschlossen, dass neue Gastsenat der Antrag abgelehnt wurde“, heißt es aus dem gärten in gebührenpflichtigen Kurzparkzonen genehmigt Bürgermeisterbüro. werden können, sofern noch Stellplätze in den Berechti Selle Coskun ärgert sich. Nach monatelangem Hin gungszonen vorhanden sind“ – und das sei im Falle des und Her steht er ohne Gastgarten da. Die ArgumenL’Arc eben nicht der Fall. „Aber mit der Umwidmung der tation seitens Stadt und Amt kann er nicht nachvollziehen. „Die Politik schiebt alles auf das Amt und das Ladezone wurden drei neue Kurzparkzonenparkplätze Amt alles auf die Politik.“ Dabei habe es, so Coskun geschaffen“, hält Selle Coskun dagegen. weiter, gerade heuer geheißen, dass man der Gastronomie wegen Corona entgegenkommen wolle. „Aber MONATELANGES HIN UND HER. wenn es dann darum geht, das auch umzusetzen, wird Außerdem habe man Selle Coskun aufgefordert, eine man im Stich gelassen!“ Zustimmungserklärung der Hauseigentümer einzurei25


Und es ward Blau­licht Ernst Pavelka ist der Archivar der Innsbrucker Rettung. Bei einer Führung durch die Wache am Sillufer erzählt er von der kaum erforschten Geschichte des örtlichen Rettungswesens und kramt für 6020 Rares wie Skurriles hervor. Text: Benjamin Stolz – Fotos: Franz Oss

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„Da gibt’s ein paar schräge Sachen.“ E R N ST PAV E LK A , S A N ITÄTE R U N D A R C H IVA R , R ET TU N G I N N S B RU C K

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n einer Vitrine im Dr.-Otto-Kölner-Saal im Rettungshochhaus am Sillufer liegt ein Torso aus Pappmaché, der gut 120 Jahre alt ist. In den ersten Sanitäterkursen der Innsbrucker Rettung diente er zur Veranschaulichung der wichtigsten menschlichen Organe. „Da gibt’s ein paar schräge Sachen“, erzählt Ernst Pavelka nicht ohne Schmunzeln von den Methoden, mit denen man noch weit vor den ersten Sanitätskursen in Innsbruck versucht hat, Menschenleben zu retten: Die Rede ist von rektal eingeblasenem Tabakrauch, Riechsalzen oder akrobatischen Armbewegungen, die den Atemkreislauf simulieren sollten. Ernst Pavelka ist Sanitäter der Österreichisches Rotes Kreuz Freiwillige Rettung Innsbruck und arbeitet als Archivar der Dienststelle systematisch die Geschichte der Innsbrucker Rettung auf. „Zur Feuerwehrgeschichte gibt es genug, zur Geschichte des Rettungswesens aber fast nichts“, weiß er. Kein Wunder, denn die historische Aufarbeitung des Gesundheitsdienstes ist ein breites Feld: Stadt- und Vereinsgeschichte treffen auf 27

Kommunikations- und Sanitätstechnik, medizinisches Fachwissen auf militärhistorische Kenntnisse. „Die Innsbrucker Rettung ist ein zivilgesellschaftliches Projekt“, beginnt Pavelka die Geschichte der heutigen Ortsstelle am Sillufer zu erzählen. „DÖS BRENNT ABER HÖLLISCH“ Allein 2019 gab es in Tirol über 130.000 Rettungseinsätze (ohne Krankentransporte). Anfang des 19. Jahrhunderts muss man im Unglücksfall einen Boten zum nächststationierten Arzt schicken oder sich von einem Lohnkutscher in die Klinik bringen lassen. Die ersten Rettungstrupps treten in der Stadt im Rahmen der Feuerlöschstatur von 1817 auf. Priester, Händler und Wundärzte haben im Brandfall die Aufgabe, Verwundete zu versorgen. 1857 wird die Freiwillige Feuerwehr Innsbruck gegründet und erst ein knappes Vierteljahrhundert später – 1881 – eine ihr unterstellte Sanitätsabteilung. In Innsbruck rückt die neue Abteilung zum ersten Mal bei einer Übung öffentlich auf. Nach dem Wiener Ringtheaterbrand im


Im Archiv der Innsbrucker Ret tung gibt es einige Kuriositäten, unter anderem eine 120 Jahre alte Figur aus Pappmaché.

„Zur Feuer wehr­ geschichte gibt es genug, zur Geschichte des Rettungswesens aber fast nichts.“ Dezember desselben Jahres entsteht im ganzen Habsburgerreich ein Bewusstsein für den Rettungsdienst. 400 Menschen kommen im Schadensereignis, bei dem alles schiefgeht, was schiefgehen kann, ums Leben. Die von Leichen und Verletzten blockierten Türen gehen nach innen auf, die Feuerwehr, die zu dieser Zeit im Gegensatz zum Theater keinen Telefonanschluss besitzt, wird falsch alarmiert und rückt mit zu wenig Männern an. Trotz der Katastrophe ist die Aufstellung der Innsbrucker Sanitätsmannschaft halbherzig: „Für diesen Zug hat man alte, ausgediente Feuerwehrmänner aufgestellt“, weiß Pavelka. Diese sind obendrein nicht besonders gut ausgebildet. In den Memoiren von Gründungsmitglied Leo Steiner liest man von der Reaktion eines Patienten auf die wenig zimperliche Behandlung einer Wunde: „‚Du, Peer, dös brennt aber höllisch‘. ‚Dös ischt schon recht‘, meinte Peer, ‚dös muaß so sein, dafür heilt's a guat und bald‘.“

E R N ST PAV E LK A

Besagter Peer hat, wie sich später herausstellt, die Wunde versehentlich mit hochkonzentrierter Karbolsäure beträufelt. DIE GRÜNDERVÄTER. „Leo Steiner wird immer als der Gründervater der Rettung dargestellt. Es ist aber nicht so, dass einer allein einen Rettungsdienst gründet“, versucht sich Pavelka gegen ein vorherrschendes Narrativ der Vereinsgeschichte entgegenzustellen. Im Jahr 1897 holen die Herren Gustav Riegl, Leiter der Rettungsabteilung der Feuerwehr, und Branddirektor Viktor Baron Graff Dr. Otto Kölner als Korpsarzt ins Boot, um Sanitäter besser auszubilden. Weil man zusätzlich das Personal der Abteilung verjüngen will, engagiert man frisch vermählte „Steiger“ für den Ret-

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tungsdienst – unter ihnen Leo Steiner. Zur Erklärung: Steiger waren Feuerwehrmänner, die im Brandfall in Häuser stiegen, um Personen und wertvolles Mobiliar zu retten. Dieser Job gilt damals als so gefährlich, dass ihn nur ledige junge Männer ausführen dürfen. Verjüngt und mit festen Verbindungen in den Gemeinderat tut sich die Sanitätsabteilung in den Folgejahren hervor. 1907 gilt heute als Gründungsjahr der Innsbrucker Rettung und die oben genannten Herren gelten als Gründerväter. Der Sonderstatus Leo Steiners mag daher rühren, dass er durch seinen späten Tod im Jahr 1964 alle anderen Gründerväter weit überlebt hat und außerdem das zweite Kind von Anna Steiner-Knittel ist – der realen Vorlage von Wilhelmine von Hillerns „Geierwally“. Pavelka hält Dr. Otto Kölner heute „mindestens genauso, wenn nicht wichtiger für die Gründung der Rettung“.

RETTUNG IM KRIEG. Die Einsatzstatistiken der ersten Jahre der Rettung werden von Riss-, Schnitt-, Hieb- und Stichwunden, gefolgt von Knochenbrüchen, Verstauchungen, Verbrennungen, inneren Verletzungen und epileptischen Anfällen angeführt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind es insgesamt die beiden Weltkriege, die die größte Herausforderung für die Ortsstelle darstellen. Bis Ende des Ersten Weltkriegs werden über 60.000 Verwundete über den Innsbrucker Bahnhof transportiert. Der spätere Obmann Karl Kačičnik und seine damaligen Kollegen sollen zum Beispiel, als die Verwundeten der Isonzo-Offensive (1917) am Innsbrucker Bahnhof ankamen, drei Tage und Nächte durchgearbeitet haben. In den 1920ern lässt die Innsbrucker Rettung die Häuser in der Innsbrucker Wilhelm-Greil-Straße 23 und 25 bauen,

Feldtelefone aus dem Zweiten Weltkrieg fanden noch bei den Olympischen Spielen 1964 und 1976 Einsat z.

Die Innsbrucker Ret tung lebte nicht nur von Spenden, sondern et wa auch von den Einnahmen eines Kinos.

Früher ver suchte man Menschen mit akrobatischen Handbewegungen wieder zubeleben.

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„Leo Steiner wird immer als der Gründer vater der Rettung dargestellt. Es ist aber nicht so, dass einer allein einen Rettungsdienst gründet.“ E R N ST PAV E LK A

mittlerweile hat man als symbolische Geste bereits zwei Lehrsäle nach Frauen benannt – unter anderem nach Marie Gabriele Gräfin zu Lodron-Laterano. Die Krankenschwester hatte für ihren Einsatz im Ersten Weltkrieg die höchste Verdienstmedaille des internationalen Roten Kreuzes für Krankenpflegerinnen bekommen.

in dem sich bis zur Eröffnung der heutigen Wache am Sillufer im Jahr 1970 der Hauptstützpunkt befindet. Hier betreibt die Rettung auch die Kammerlichtspiele, die bis 2000 als Kino weitergeführt werden. Auf Bildern aus der NS-Zeit stehen an den Foyerwänden des sich mittlerweile in den Händen der Stadt Innsbruck befindlichen Kinos Zitate von Propagandaminister Joseph Goebbels. Ab 1938 wird im Archiv der ins Deutsche Rote Kreuz inkorporierten Innsbrucker Rettung „die Quellenlage sehr schlecht“, so Pavelka. „Man muss annehmen, dass aus der Nazizeit absichtlich Sachen vernichtet worden sind. Innerhalb der Rettung Innsbruck hat es Mitglieder mit nationalsozialistischen Tendenzen gegeben“. Sicher weiß man, dass einzelne Mitglieder nach dem Krieg wegen ihrer NS-Vergangenheit ausgeschlossen wurden. Im Krieg und in der Nachkriegszeit dürfen auch Frauen Fahrdienst machen – später nur mehr als Dritte mitfahren. Erst 1988 werden sie männlichen Transportführern gleichgestellt. Trotzdem dauert es bis ins Jahr 2000, bis wieder eine Frau hauptamtlich angestellt wird. In der Geschichte des Rettungsdienstes sind Frauen lange Zeit marginalisiert worden,

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DAS WUNDER DER TECHNIK. Welche Rolle der Krieg für die frühe Geschichte der Innsbrucker Rettung gespielt hat, sieht man im Zivilschutzraum im Keller der Wache, in dem heute ausgediente technische Geräte gelagert werden. Ein Satz deutscher Feldtelefone aus dem Zweiten Weltkrieg wird noch bei den Ambulanzen der Olympischen Spiele 1964 und 1976 verwendet. Das erste Sprechfunkgerät aus dem Jahr 1956 sieht von der Größe eher wie ein Kühlschrank als ein Kommunikationsmittel aus. Die Exponate wirken im Keller etwas verloren. Laut Pavelka sei schon lange geplant, „dass man hier in der Wache ein Museum errichtet“. Noch beschränkt sich das Museum auf ein paar gut eingerichtete Vitrinen in den nach den Gründervätern benannten Lehrsälen. Kommendes Jahr allerdings soll in einem bereits dem Zweck gewidmeten Raum ein kleines Museum in der Wache entstehen. Auch im bereits angekündigten Neubau bekommt Pavelka jedenfalls mehr Platz „mit klimatisch günstigen Bedingungen für das Archiv“. Bis dahin lohnt ein virtueller Abstecher in das lesenswerte, von Ernst Pavelka verfasste historische Wiki des Roten Kreuzes Innsbruck. Mehr Infos zur Geschichte der Rettung gibt es unter: https://museum.roteskreuz-innsbruck.at


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Die aktuelle Situation bringt auch Sportveranstalter ins Grübeln. Kooperation statt Konkurrenz – dazu haben sich Innsbruckläuft und die Laufwerkstatt entschlossen, sich an einen Tisch gesetzt und die einzigartige Eventkombination aus Frauen- und Stadtlauf

inkl. Halbmarathon und eine große Lauf-Expo. Also alles wie

geschaffen. Die Startnummern gelten als IVB-Ticket in der

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IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße 3 / 6020 Innsbruck, T +43 512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at; Gestaltung: Zimmermann Streiter Werbeagentur; Fotos: IVB, Webhofer


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6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

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Tip Durc p: Zum hpro bi eine gemi eren s Po rt io n M c h t e o m os beste llen .

Im Momoness in der Anichstraße 10 werden, der Name verrät es, hauptsächlich Momos serviert – aber auch Sushi (und mehr). Was nach einer außergewöhnlichen kulinarischen Co-Existenz klingt, hat einen sehr logischen Grund: Das Momoness wird von den Chefs des Sensei (MariaTheresien-Straße) betrieben. Das Lokal ist klein und bietet nur ein paar Sitzgelegenheiten, alle Speisen gibt’s

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aber natürlich auch zum Mit­ nehmen .

Neben den nepalesischen Teigtaschen, die es mit verschiedenen Füllungen – vegetarisch, Fleisch oder Fisch – gibt, kommen auch gebratene Nudeln, Currys und Algensalat auf den Tisch. Die Hauptattraktion bleiben aber die gedämpften Teigtaschen , die mit einer C urrysauce daherkommen – die acht Stück um 8,40 Euro schmecken sehr gut und machen auch satt.


Da s Co o l R u n I n n i n de r M a r i a hi l f s t r a ß e 2 6 l i e f e r t k a r i bi s c h e F u s i on s k ü c h e a u f h o h e m Ni v e a u .

ÜBERRASCHUNG

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Sich Tipp: chen l äs ein G m Chef vo Ru m hlen e f p em n! l as s e

Das kleine Restaurant an der Innpromenade hat auch ein paar Sitzplätze im Außenbereich zu bieten. Der Koch und gleichzeitig Chef des Hauses stammt aus der Karibik, seine Frau managt Service und Bar. Das Logo des Lokals und auch die lockere, legere Atmosphäre bereiten einen nicht wirklich darauf vor, was in der Karte steckt: Riesengarnelen, Jakobsmuscheln, Thunfischsteak, Ribeye-Steak, Chickenwie Veggie-Roti (Roti sind mit Wraps

vergleichbar) und mehr. Geschmack und Qualität der Speisen haben voll überzeugt , das Kokos-Rucola-Risotto ist eine neue Erfahrung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Wer noch Platz für ein Dessert hat, kann zwischen Kokos Panna Cotta und lauwarmem Mangostrudel wählen – Letzterer war ein wenig fad und der einzige kleine Wermutstropfen.

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DIE GEMÜSE­ RETTERINNEN Di e Ge no ssensch a f t f el d:sc h a f f t nimm t B a u e r n Gemüse, d as ans o ns t e n Aus s c h us s w äre, a b, u m Su ppenw ü rze d ar aus h e r z us t e lle n . Da s P roj ekt w ird gem e ins am mit d e r Le b e n shi l f e Tirol realis iert.

Karotten , die nicht normierten Vorgaben entsprechen –

die zum Beispiel Knubbel oder „zwei Beine“ haben –, werden von Produzenten aussortiert , weil Supermärkte sie ihnen nicht abnehmen würden. Die Genossenschaft feld:schafft sammelt Gemüse mit optischen Mängeln , das

ansonsten aber einwandfrei ist, und verarbeitet es gemeinsam mit der Lebenshilfe Tirol zu Suppenwürze und Chutneys . Luzia Dieringer , eine der Gründerinnen der Genossenschaft, erklärt, dass auch

die Produzenten, bei denen sie und ihre Kolleginnen die Waren einsammeln, den Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung zu schätzen wissen. In Sachen Herstellung der Produkte und Vertrieb bekommen die „Gemüseretterinnen“ Unterstützung von der Lebenshilfe Tirol .

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E I N TR AUE R S P I E L KO M M T S E LT E N A L L E IN Seit 2018 steht der Pavillon am Landestheater leer – von diversen, temporären Zwischennutzungen abgesehen. Damit der leere Würfel in der Ecke nicht ganz alleine blöd dasteht, leistet ihm das Hofgarten Café in der Kategorie „verwaist an prominenter Stelle“ Gesellschaft. Die halb abgebrannte Ruine steht immer noch – seit Juli 2019. Könnte man dann mal angehen.

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Beschuldigter: A CASA Pizzeria Viaduktbögen Delikt: italienisches Zeitgefühl Schuldspruch: Sie werden hiermit aufgefordert, Ihre italienischen Zeitangaben den österreichischen anzupassen. Bei mehrmaligen Besuchen wurde festgestellt, dass italienische 10 Minuten (die angekündigte Abholzeit) in etwa 30 bis 40 österreichischen Minuten entsprechen. Hierbei ist festzuhalten, dass eine Abholzeit von 30 Minuten absolut in Ordnung wäre, allerdings nur bei vorheriger Ankündigung. Strafmaß: Aufgrund der hohen Pizzaqualität gibt es hier einen klassischen Freispruch mit der Bitte um Anpassung bei der Abholzeitangabe.

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KL E IN E U N D G R O S S E K ÜC HE NC HE F S MundArt verarbeitet Biohuhn zu Curry – und hat dabei dieses Mal Unterstützung. von Flo Seidl

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b er mitkochen darf, fragt mich mein Sohn Sebastian, als ich gerade dabei bin, das Huhn zu tranchieren. Ich freue mich ja, wenn er mitkocht, die Vorstellung aber, zu zweit das Huhn mit scharfen Messern zu bearbeiten, stresst mich dann doch ein bisschen. Also lege ich ihm, ganz nach „Nose-to-Tail-Konzept“, die Hühnerhaut hin: „Du kannst dich ja um die Haut kümmern! Machst halt so knusprige Hühnerchips draus.“ Auch wenn mir dieses „Nose-to-Tail-Konzept“ gefällt – in unseren Breiten ist es nach wie vor schwierig, das ganze Tier zur Verarbeitung zu bekommen. Meist gibt es ja nur Kopf- und Fußloses, Brustfilet bzw. Keulen. Dabei könnte man vom Kamm bis zu den Innereien eigentlich alles verkochen. Aber immerhin haben wir ein fast ganzes Huhn verarbeitet: Knusprige Hühnerhautchips, ein würziges Chicken-Curry aus dem Fleisch und aus der Karkasse eine kräftige Hühnersuppe. Guten Appetit!

SEBASTIAN

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MUNDA RT

ZITRONENGRAS Nebst Curry, Ingwer und Limette bekommt dieses Gericht besonders durchs Zitronengras eine erfrischende, exotische Geschmacksnote. Diese immergrüne Heil- und Gewürzpflanze zählt in der asiatischen Küche zu einem Alltagsgewürz, mittlerweile wird es aber auch bei uns immer beliebter und ist wirklich eine Entdeckung wert. Zitronengras zählt zu den Gräsern, hat mit Zitronen also nichts zu tun, beinhaltet aber das ätherische Öl Citral, welches ihm diese herrlichen, erfrischenden Aromen entlocken. Zitronengras wirkt antibakteriell, bindet überschüssige Fette, Cholesterin und soll auch eine krebshemmende Wirkung haben. Außerdem soll Zitronengras eine positive Wirkung auf den Magen-Darm-Bereich haben.

Das Rezept: Chicken-Curry Zutaten: 1 Huhn, 1–2 Limetten, 1 Paprika, 3–4 Frühlingszwiebel, 2 Stangen Zitronengras, 1 kleine Ingwerknolle, 2 Knoblauchzehen, 1 Handvoll Erbsenschoten, 1 Dose Kokosmilch, 2–3 EL Curry-Gewürzmischung, etwas Öl zum Anbraten, Salz, frischer Koriander

dem Huhn ab. Dann biegt man die Keulen nach außen und schneidet mit einem scharfen Messer die beiden Brustfilets vom Brustbein beginnend heraus. Keulen aus dem Becken lösen und ebenfalls das Fleisch vom Knochen entfernen. Die Fleischstücke in mundgerechte Stücke schneiden, mit Limettensaft marinieren und in den Beilage: Basmatireis Kühlschrank stellen. Die Karkasse kann man mit etwas Wurzelwerk zu einer kräftigen Hühnerbrühe verkochen. Curry Gewürzmischung: 2 TL Koriander, Paprika in kleine Stücke, Frühlings­ 2 TL Kreuzkümmel, 2 EL Kurkuma, 2 TL zwiebel in Ringe schneiden. Ingwer und Ingwerpulver, 1 TL Bockshornklee, Knoblauch fein würfeln. Die Zitronengras1/2 TL Zimt, 2–3 Nelken, 1 TL Kardamom, 1 Chilischote, 1 TL Pfefferkörner stangen halbieren. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen, Frühlingszwiebel anbraten, Knoblauch und Zubereitung: Ingwer hinzugeben und ein paar Minuten Gewürzmischung: Alle Gewürze, bis auf das Pulver, in der trockenen Pfanne ein paar mitbraten. Dann gibt man das Fleisch hinzu, Minuten anrösten. Die Kardamomkapseln lässt es etwa 5 Minuten bei starker Hitze anknacken und schälen. Alle Zutaten im braten. Mit Curry-Gewürzmischung würzen und sogleich mit Kokosmilch aufgießen. Mörser zu einem Pulver verarbeiten. Restliches Gemüse hinzugeben und ein Chickencurry: Fleisch vorbereiten: Das Huhn paar Minuten bei kleinerer Hitze einköcheln lassen. waschen und enthäuten. Das geht wirklich mit der Hand und den Fingern am Besten. Mit Salz und Limettensaft abschmecken Man fährt zwischen Haut und Fleisch hinein und mit frischem Koriander auf Basmatireis servieren. und hebt die Haut vorsichtig ab, zieht sie

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6020 und SPAR verlosen

EINE SPARGUTSCHEINKARTE IM WERT VON 50 EURO

Kennwort: „MundArt“ Einsendeschluss: 30. September 2020 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at


Kaffeeklatsch 6020 ist wieder in Sachen #gönndir unterwegs. Zum kulinarischen Testobjekt dieses Mal auserkoren: Kaffee und Kuchen. chen: Schoko-Mandel-Ku r allem ein großes und vo kokuchen. saftiges Stück Scho n Schlagobers Pluspunkte für de eren und die frischen Be

Topfentorte: Sehr cremig, frisch durch einen Hauch von Zitrone

Und Gott sah, dass es köstlich war Kaffeehaus zum Großen Gott, Schneeburggasse 71 Jenseits des Stadttrubels findet man im etwas abseits gelegenen, aber ruhigen Hötting das Kaffeehaus zum Großen Gott. Der herzliche Wirt, Walter Hadlauer, versorgt seine Gäste mit gutem Kaffee und süßen sowie pikanten Schmankerln. Dank entspannter Atmosphäre im Innen- und Außenbereich eignet sich das Kaffeehaus perfekt zum Abschalten und Innehalten. Angebot: drei Kuchensorten

Der Apfelkuchen m it Streuseln und eine r großzügigen Portion Sa hne schmeckt genauso lecker w ie bei Oma.

Preis-Leistungs-Check: Kuchen: 3,20 Euro Kaffee: Verlängerter: 2,30 Euro, Cappuccino: 2,80 Euro Zusätzliches Angebot: Frühstück von 8 bis 20 Uhr 46


Guter Kuchen, gute Sache Café Namsa, Amberggasse 1/65 Für die, die das Konzept nicht kennen: Das Namsa ist ein soziales Unternehmen, das anerkannten Flüchtlingen ein erstes Arbeitsverhältnis bietet – und seinen Gästen guten Service, gutes Essen und guten Kuchen! Zur Auswahl stehen fünf verschiedene Kuchen (sechs, wenn man den Brownie mitzählt), auch ein glutenfreier Schokokuchen ist dabei. Das Café ist außerdem sehr nett eingerichtet – das Namsa ist eines dieser Orte in Innsbruck, an dem man sich wie in einer größeren Stadt fühlen darf.

ber Apfelkuchen: mür liche Boden, süß-säuer Äpfel und cremige cht Haube – könnte ni besser schmecken!

Angebot: Große Auswahl, saisonales Obst, glutenfreie und vegane Option Preis-Leistungs-Check: Kuchen: 3,60 Euro pro Stück Kaffee: Iced Latte: 3,80 Euro Zusätzliches Angebot: Wechselnde Mittagsmenüs, Brunch am Samstag und Sonntag von 9 bis 13 Uhr

rte: Kirsch-Crumble-To fruchtig, herb und sehr rund im Geschmack

Schokomoussetorte : Sehr schokoladig, aber nicht zu süß . Ein Traum!

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er Testmsmiet eginfach

Hier sti om Preis alles – v nis s-Verhält Leistung l Auswah über die tät und uali bis zu Q ack. c Ges hm

Heidelbeerkuchen , mit den ,,echten“ t frischen und nich gezüchteten Glashausbeeren: Next Level lecker

Der Cheesecake wird 8 Stunden #gebacken – und h. schmeckt himmlisc

Gar nicht klein – und sehr fein Klein & Fein, Markthalle Innsbruck (Terrasse auf der Innseite) Das Klein & Fein ist vor Kurzem (von der Maria-Theresien-Straße) in die Markthalle umgezogen und ist in jedem Fall eine Bereicherung für die dortige (ohnehin schon gute aufgestellte) Gastronomie. Die Kuchenauswahl ist, samt veganer und glutenfreier Option, groß. Die Erklärungen zu den guten und ordentlich großen Stücken gibt’s von der Chefin persönlich – daran und auch daran, wie gut ihre Kuchen schmecken, merkt man, wie viel Liebe hier in jedem Detail steckt. Der Kaffee hat auch geschmeckt und auch ein Iced Coffee wurde serviert, obwohl er nicht auf der Karte steht. Kurzum: Hier bleiben keine Wünsche offen. Angebot: Große Auswahl, saisonales Obst, glutenfreie und vegane Option Preis-Leistungs-Check: Kuchen: 2,90 Euro pro Stück Kaffee: Cappuccino: 2,80 Euro, Espresso: 1,90 Euro (die Milch und die Eiswürfel dazu, um einen Iced Coffee zu basteln, wurden nicht verrechnet)

a: Torta della Nonn üppig, aber (deswegen) geil!

Zusätzliches Angebot: Wechselnde Mittagsmenüs mit zum Beispiel Quiches, Salaten und Suppen, Brunch am Freitag- und Samstagvormittag, Verkauf von Chutneys, Marmeladen, Pesti etc. 48


Happy Place Haepinest, Innstraße 2 Das wunderhübsche Haepinest bietet drinnen wie draußen ein paar Sitzgelegenheiten. Um einen der Plätze zu ergattern, muss man ein wenig Glück haben – oder ein bisschen Geduld und Zeit mitbringen. Dafür wird man aber auch mit sehr gutem Kuchen und einem sehr guten Kaffee in allen Varianten belohnt. Gedacht wird hier an alle – mit den verschiedenen Alternativen zu Kuhmilch oder den veganen und glutenfreien Kuchen.

ananenbrot Das vegane Chai-B d angenehm ist super saftig un empfehlenswert! würzig – absolut

Angebot: Fünf verschiedene Kuchen, samt glutenfreier und veganer Option Preis-Leistungs-Check: Kuchen: 3,30 Euro Kaffee: Iced Latte: 3,70 Euro, Chai-Latte: 3,70 Euro Zusätzliches Angebot: Frühstück, kleine Mittagskarte

Saftig-fluffiger Karottenkuchen, das Cream-CheeseFrosting passt perfekt dazu.

Außergewöhnlich – sehr guter Cheesecake , locker, sehr saftig einfach sehr gut! 49


d sehr Brownie in groß un ftig schokoladig und sa

Bewusster Genuss Crema, Maria-Theresien-Straße 49a Das Crema ist sehr klein und sehr beliebt – wer einen der wenigen Tische ergattern will, braucht definitiv Glück. Sowohl die Einrichtung als auch die Getränke und Speisen sind sehr hübsch und absolut Instagramfreundlich, und auch geschmacklich überzeugt (fast) alles. Die Kuchen sind alle selbstgebacken und werden mit Dinkelmehl und weniger Zucker zubereitet – man kann also mit gutem Gewissen zugreifen. Angebot: Drei Kuchen, zwei Leckereien (Scones und Cookies) Preis-Leistungs-Check: Kuchen: 3,20 Euro bzw. 3,50 Euro Kaffee: Iced Latte: 4,70 Euro, Cappuccino: 2,80 Euro Zusätzliches Angebot: Frühstück, pikante Brote

erzeugt: Der Cheesecake üb f Die Kombination au rrahm erfrischendem Saue funktioniert und süßem Boden wirklich sehr gut. ryDer Lemon-Blueber acklich Muffin ist geschm was gut, aber leider et en fest und ein bissch zu gut gekühlt.

Immer gut Immerland, Leopoldstraße 27 Schon seit Längerem eine Fixpunkt am Wiltener Platzl, ist das Immerland vor allem für den Brunch am Wochenende bekannt – punktet aber auch mit einer kleinen und sehr feinen Kuchenauswahl. Von klassischem (aber ganz und gar nicht fadem) Strudel über Kuchen und kleineren Happen wie Muffins, Brownies und Cookies. Angebot: Vier Kuchen, zusätzlich verschiedene Cookies Preis-Leistungs-Check: Kuchen: 3,20 Euro bzw. 2,90 Euro Kaffee: Cappuccino: 2,90 Euro

Der Apfelstrudel , schmeckt genau so el wie ein Apfelstrud schmecken muss: süß, fruchtig und nach zuhause.

Zusätzliches Angebot: Mittagskarte mit Sandwiches, Burger und Co.

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Bananenbrot: Die Investition in den Espresso-M ascarpone wäre es wert gew esen, leider ist das Bana nenbrot etwas trocken.

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Einrichtungshaus Föger www.foeger.at Preise sind Abholpreise inkl. MwSt. Einzelstücke, Zwischenverkauf vorbehalten.


PROGRAMM S E P TE M B E R 2020

AUSSTELLUNG

AB 3. SEPTEMBER G E BU RTSTAG S S CHAU

ANTON CHRISTIAN IM VOLKSKUNSTMUSEUM

Der Tiroler Künstler Anton Christian beschäftigt sich seit Jahren mit den Schattenseiten des menschlichen Daseins – Geburt und Tod, Krieg und Leid, Angst und Einsamkeit oder den Gebrechen des Alters. Anlässlich seines 80. Geburtstags widmen sich drei kooperierende Sonderausstellungen seinem Schaffen.

© ANTON CHRISTIAN, MARTIN VANDORY, INNSBRUCK, BETTINA VON ZWEHL, HNRX

a ls ß u f k Gi p s bloc z i t o N

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PROGRAMM

AUSSTELLUNG

25. & 26. SEPTEMBER POP-UP

INTERAKTIVE AUSSTELLUNG VON HNRX IM OPENSPACE

Der vor allem für seine Streetart bekannte Künstler HNRX stellt Zeichnungen aus, die vor Ort gekauft und mitgenommen werden können. Das Besondere: Da frei gewordener Platz mit immer neuen Zeichnungen gefüllt wird, entwickelt sich die Ausstellung im Zusammenspiel mit dem Publikum permanent weiter.

AUSSTELLUNG

AB 23. SEPTEMBER I N S PI R ATI O N A M B R A S „WUNDERKAMMER“ IM BTV STADTFORUM

Fotografin Bettina von Zwehl hat sich von der historischen Wunderkammer in Schloss Ambras inspirieren lassen und baut ab Ende September ihre eigene „Wunderkammer“ in der BTV Galerie auf. Am 23. und 24. September, jeweils ab 19 Uhr, wird die Ausstellung von Johanna Doderer musikalisch begleitet.

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r No

bert Gstrein

LITERATUR

11.–13. SEPTEMBER LE S E F E ST

ACHENSEE.LITERATOUR AM ACHENSEE

Die Region Achensee steht drei Tage lang ganz im Zeichen des geschriebenen Wortes. Eröffnungsleser ist der aktuelle Gewinner des Österreichischen Buchpreises Norbert Gstrein, außerdem lesen Anna Weidenholzer, Robert Prosser, Bernhard Aichner und Lena Avanzini.

Haupt-, Neben-, oder Sommerjob

Promotion für den

6020 verlost

Umweltschutz

5x1 SCHNUPPERSTUNDE

5, 4 oder 3 Tage / Woche

Kennwort: „Amazonen“ Einsendeschluss: 30. September 2020 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

h JETZT! Bewirb Dic www.greenpeace.at/directdialog 54

© ACHENSEE TOURISMUS, OLIVER WOLF, ARIAL AMAZONS

BEI DEN AERIAL AMAZONS


SEP 30 - OCT 04 2020 at Bikepark Innsbruck HOSTED BY

CRANKWORX.COM @CRANKWORX and Crankworx.com

Crankworx Innsbruck is a production by

ROTORUA

INNSBRUCK

WHISTLER


Tag Euro Aktion

LITERATUR

17.–19. SEPTEMBER D I E VO R LE S E R

18. PROSAFESTIVAL, DIVERSE LOCATIONS IN INNSBRUCK

Etwas verspätet, aber doch findet das 18. Prosafestival in Innsbruck statt. Vorgelesen wird in der Wagner’schen, der Stadtbibliothek und der Bar Sillwerk unter anderem von Martin Fritz, Katharina Ferner, David Fuchs und Benjamin Quaderer.

malig zigartig fach unschlagbar

Flex-Tarif Flexibel kündbar

Details siehe www.happyfitness.at AKTIVISMUS, LITERATUR, SPORT

27. SEPTEMBER

24/7 Fitness & Wellness

GRATIS TAGESKARTE FÜR 2 PERSONEN

ZUSA M M E N F LUS S

Zur Feier des World Rivers Day findet unter dem Motto #Zusammenschluss ein buntes Programm am Fluss statt: Neben einer SurfSession und Kinderprogramm finden abends Lesungen von Tiroler Autorinnen und Autoren und ein Open-Air-Kino statt.

Gutschein im Wert von je € 19 nur einmalig p.P. ab 16 Jahren einlösbar, wenn innerhalb der letzten 12 Monate kein Gutschein eingelöst wurde, mit Lichtbildausweis und Wohnadresse IBK/WGL und Umgebung, nach Beratungs-Info/Besichtigung ohne Terminvereinbarung: Mo.-Sa. 9:00-20:00 Uhr / So. & Frt. 13:00-19:00 Uhr. Gültig bis Fr. 09.10.2020.

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© KATHARIINA SUSEWIND, JENS OELLERMAN

WORLD RIVERS DAY AM SILLZWICKEL


PROGRAMM

LITERATUR

30. SEPTEMBER 19 UHR

D E R PR Ä S I D E NT CLEMENS BERGER LIEST IM LITERATURHAUS AM INN

Bergers Protagonist Jay Immer, Sohn burgenländischer Einwanderer, ist 55 Jahre alt, als er zum Doppelgänger von Ronald Reagan gewählt wird und ihn überall dort vertritt, wo dieser nicht sein kann – was super läuft, bis Jay sich für die Umweltbewegung engagiert.

amin t Benj lies r e r e Q ua d . P r os a ­ a m 1 8 t i va l fes

wir reden & lesen weiter

es Bu n t m mm a a r g Pro ickel w z l Sil

www.literaturhaus-am-inn.at 57


PROGRAMM

SPORT

5. SEPTEMBER 9 UHR

R AU F AU F D E N B E RG KLETTERSTEIGTESTIVAL LIGHT AUF DER NORDKETTE

irst: f y t , Safe Spa ß t i M icher s r e ab erg a m B e gs rw unte

Alpinärzte, Bergretter und staatlich geprüfte Bergführer zeigen den ganzen Tag lang, wie die neueste Klettersteigausrüstung richtig einzusetzen ist, und erläutern die wichtigsten Steig- und Sicherungstechniken – und danach kann man die Ausrüstung gleich testen.

LITERATUR 6020 verlost

24. SEPTEMBER

1 x 2 KARTEN

19 UHR

Kennwort: „Schiller“ Einsendeschluss: 20. Oktober 2020 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

G E S CH I CHTE N M IT MAR IAN N E XAVER BAYER LIEST IM LITERATURHAUS AM INN

Beschwörend und verstörend nüchtern zugleich erzählt Xaver Bayer vom Verschwimmen von Wirklichkeit und (Alb-)Traum, vom Unheimlichen, dem Wahnsinn und unseren geheimen Ängsten.

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© AXEL SPRINGER, KLAUS PICHLER

FÜR KABALE & LIEBE VON FRIEDRICH SCHILLER AM 30. OKTOBER IM GROSSEN HAUS


ENTGELTLICH E EINSCHALTUNG

MIT DER AK TIROL GUT INFORMIERT IN DIE LEHRE

© ATELIER 211/STOCK.ADOBE.COM

Bei allen Fragen zur Lehre seid ihr bei der AK Tirol gut aufgehoben. Denn das Team der Jugendabteilung weiß, wo den jungen Menschen der Schuh drückt.

I

m Herbst beginnen traditionell wieder viele Lehrverhältnisse. Mit den richtigen Infos fällt der Start ins Berufsleben gleich noch viel leichter. Deshalb finden Lehrlinge und Eltern hier einen Überblick über alle wichtigen Infos für den neuen Lebensabschnitt, zusammengestellt von den Experten der Jugendabteilung der AK Tirol. BERUFSBILD ANSCHAUEN Die AK-Expertinnen und Experten empfehlen, zu Beginn des Lehrverhältnisses das Berufsbild genau anzuschauen. In diesem ist aufgelistet, welche Fertigkeiten und Kenntnisse ein Lehrling während seiner Lehrzeit im Betrieb erlernen muss. DREIMONATIGE PROBEZEIT Die ersten drei Monate des Lehrverhältnisses sind die so genannte Probezeit. Innerhalb der Probezeit kann sowohl der Lehrberechtigte als auch der Lehrling das

Lehrverhältnis jederzeit ohne Angabe von Gründen lösen. Die Auflösung muss jedoch schriftlich erfolgen! ARBEITSZEITEN NOTIEREN Dringend empfohlen wird allen Lehrlingen, ihre Arbeitszeiten lückenlos und verlässlich aufzuschreiben. Sollte es einmal Probleme geben, sind diese Arbeitszeitaufzeichnungen sehr hilfreich. LEHRPLUS-TICKET Zu Beginn ist es für den Lehrling wichtig, sich ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr zu organisieren. Zur Auswahl steht das Lehr-Ticket zum Preis von 19,60 Euro pro Jahr (gültig nur an Arbeitstagen für Fahrten vom Wohnort zum Lehrbetrieb), darüber hinaus bietet der VVT die Möglichkeit, mit dem LehrPlus-Ticket ein ganzes Jahr um 97,80 Euro in ganz Tirol unterwegs zu sein (auch in der Freizeit). Die notwendigen Formulare und Infos sind 59

bei der Arbeiterkammer Tirol und dem Verkehrsverbund erhältlich. GUTSCHEINE FÜR NACHHILFE Und auch für den Fall, dass es in der Berufsschule einmal nicht so klappt, steht die AK Tirol hilfreich zur Seite und stellt Gutscheine für Gratisnachhilfe in Mathematik, Englisch und Angewandter Wirtschaftslehre zur Verfügung, die im Laufe der Lehrzeit eingelöst werden können. INFOS & KONTAKT Sollte es weitere Fragen zum Beginn der Lehre geben, helfen und beraten die Expertinnen und Experten der AK Jugend­abteilung unter der Gratis­ hotline 0800/22 55 22-1566.


PROGRAMM

MUSIK

1.–3. OKTOBER LET’ S DAN CE

HEART OF NOISE IM HAUS DER MUSIK

Zum bereits zehnten Mal findet Anfang Oktober das nicht mehr aus Innsbruck wegzudenkende Heart of Noise Festival statt – unter dem Motto „Again Everything“ sorgt ein gewohnt hochkarätiges Programm mit Konzerten, DJ-Sets, Vorträgen und mehr für eine Pause vom Alltag. Bespielt werden neben dem Haus der Musik auch der Kubus, der Hofgarten und die Stubaitalbahn (Tramatic Ride).

MUSIK

11.–20. SEPTEMBER

Bier, Mr Scott!

Sternzeit September 2020

Z E ITZ E I CH E N

Die Klangspuren 2020 finden mit neuem Programm und einem Corona-bedingten Österreichschwerpunkt statt, der es ermöglicht, auf die enorme Dichte von erstklassigen, internationalen Künstlerinnen und Künstlern aus Österreich zu verweisen – egal ob im Bereich der Neuen, komponierten Musik oder der freien Improvisationsmusik. Bespielt werden neben dem Silbersaal in Schwaz auch das Haus der Musik und die Hofkirche in Innsbruck.

EINEN U26FESTIVALPASS FÜR DAS KLANGSPUREN FESTIVAL MIT KONZERTEN IN INNSBRUCK UND IN SCHWAZ Kennwort: „Klangspuren“ Einsendeschluss: 7. September 2020 Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at © RUTH PEARCE

facebook.com/JollyInnsbruck

KLANGSPUREN FESTIVAL IN SCHWAZ

6020 verlost

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ENTGELT LI CH E EI N S CH ALT U NG

CRANK WORX INNSBRUCK 2020

C

rankworx ist das ultimative Mountainbike-Erlebnis. Geboren 2004 in Whistler, B.C., hat sich Crankworx inzwischen zu einer internationalen Festivalserie mit mehreren Tour Stopps rund um den Globus entwickelt. Heuer im vierten Jahr wird in Innsbruck das World Tour Finale ausgetragen und bietet für die besten Mountainbike-Athletinnen und Athleten der Welt die Bühne, um in verschiedensten Disziplinen auf höchstem Level gegeneinander anzutreten. Um die Sicherheit aller Fans, Athleten, Athletinnen sowie der Mitwirkenden zu gewährleisten, wird Crankworx Innsbruck 2020 ohne Zuseher am Eventgelände stattfinden.

GROSSES PUBLIC VIEWING IN INNSBRUCK Fans können der Weltelite beim Kampf um Titel, Ruhm und Ehre ganz entspannt auf dem großen LED Screen beim Public Viewing in der Innsbrucker Innenstadt zusehen. Während sich Athleten und Athletinnen gegenseitig zu Höchstleistungen pushen, warten in Innsbruck Workshops, Mini-Challenges, Biketests und die neusten Trends der Welt des Mountainbikens auf alle großen und kleinen Bikefreaks. Besonders die Kids kommen bei Kidsworx voll auf ihre Kosten und haben auf zwei Rädern jede Menge Spaß in Kurven und Co. An den Food Trucks wird man

© THOMAS EBERHARTER PHOTOGRAPHY

Die Weltelite des Mountainbikens trifft sich auch 2020, diesmal zum Crankworx World Tour Finale, wieder in Innsbruck. Fans verfolgen die Action beim entspannten Public Viewing in der Stadt.

mit kulinarischen Köstlichkeiten versorgt und kann sich durch die ganze Welt kosten. Wer es gerne noch gemütlicher hat, kann von der eigenen Couch die Action auf Red Bull TV mitverfolgen! CRANKWORX INNSBRUCK 2020 VON 30. SEPTEMBER BIS 4. OKTOBER 2020, WATCH LIVE ON RED BULL TV

Üb er

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PROGRAMM

FILM, MUSIK

9.–12. SEPTEMBER E XPE R I M E NTE LLE S MA S H U P

VORBRENNER 20: SUPERNOVA – ELECTRO LIVE CINEMA IM BRUX

Supernova ist eine Mashup-Aufführung von Film und Livemusik, basierend auf einer interpretativen Neufassung von sogenannten „orphan films“ („Waisenfilme“) aus vergangenen Jahrzehnten: Vintage Clips, Filme, Werbesendungen und Konzernvideos, ausrangiert und abgelegt als Abfallprodukte der Moderne.

Bettina von Zwehl WUNDERKAMMER. Die Ausstellung

23. September 2020 bis 23. Januar 2021, BTV Stadtforum Innsbruck Ausstellungseröffnung: 22. September 2020, 19 Uhr innsitu.at/fotografie

Johanna Doderer WUNDERKAMMER(N). Das Konzert

Mittwoch, 23., und Donnerstag, 24. September 2020, 19 Uhr, BTV Stadtforum Innsbruck innsitu.at/musik

WUNDERKAMMER. Der Dialog

Freitag, 25. September 2020, 19 Uhr, BTV Stadtforum Innsbruck innsitu.at/dialog Design: Studio Mut

Kunst und Kultur


„ Die Gletscher, die unseren Alpen ihr unverwechselbares, erhabenes Gesicht gegeben haben, werden binnen weniger Jahrzehnte verschwinden. Es ist daher allerhöchste Zeit, in bleibenden Bildern und Texten von der Faszination des Eises und der Größe und Würde des Hochgebirges zu erzählen.

Die große Hommage Eine faszinierende Bilderreise durch die Alpen und eine wissenschaftlich fundierte Bestandsaufnahme von bleibendem Wert. 256 Seiten, € 39.00

Erhältlich in jeder Buchhandlung und unter www.tyrolia-verlag.at

MUSIK

19. & 26. SEPTEMBER M US I K I M M US E U M

AROUND THE BLOCK FESTIVAL IM ZEUGHAUS

Der Verein Legends of Rock versammelt für das Around the Block Festival heimische Bands im Zeughaus – mit dabei sind Von Seiten der Gemeinde, Jo Stöckholzer, Rebel Musig, Neon Neet und mehr. Das Beste: Es darf sogar getanzt werden! (Die Maske muss aber mit.)

AKTIVISMUS

25. SEPTEMBER F R I DAYS FO R FUTU R E

© CC0 PRELINGER ARCHIVE, ZEUGHAUS

KLIMASTREIK IN DER INNENSTADT Corona hat die Klimakrise für ein paar Monate in den Hintergrund rücken lassen, vorbei ist sie aber natürlich nicht. Am 25. September findet deshalb der nächste globale Klima­ streik statt – und auch Innsbruck ist wieder dabei.

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PROGRAMM

PARTY, MUSIK

4. & 11. SEPTEMBER 18 UHR

G E BU RTSTAG S S PE C IAL

BÄCKEREI OPEN AIR UND OPEN MIC IM ZEUGHAUS

Mehr zur B äcke rei

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RUNDER GEBURTSTAG

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Zur Feier von 10 Jahren Bäckerei lädt die Kulturbackstube in den Zeughaus Innenhof: Am 4. September wird ein verspieltes Fantasieland mit Bands, Zukunftsbasar und anderen Programmpunkten kreiert, eine Woche später gibt es Open Mic Sessions und Comedy Performances unter freiem Himmel.

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Im September heißt es im Zeughaus „Happy Birthday, Bäckerei“. Aus diesem Anlass hat sich 6020 mit Gregor Huber und Baiba Dēķena über die Entwicklung und Zukunft der Kulturbackstube unterhalten.

„Und es verändert sich weiter“, meint auch Gregor. Der Tiroler kam vor zweieinhalb Jahren ins Team. Offiziell für die Kommunikation zuständig, macht er heute, so wie all seine Kollegen, „alles, was nötig ist“, wie er sagt. Das sei auch der Spirit der Bäckerei, die vor (fast) zehn Jahren gegründet wurde, um eine Alternative in jeder Hinsicht zu sein, eine Plattform, die für und mit ihrer Community lebt und besteht: Andere Konzerte und andere Lesungen als anderswo sollten hier stattfinden, und es sollte ein anderer Arbeitsplatz werden – nicht nur für das Team der Bäckerei, 64

sondern für alle, die in urbaner Umgebung ihren Jobs und Hobbys nachgehen wollen. Dieses Ideal strebe man bis heute an, meinen Baiba und Gregor, die noch viele Möglichkeiten und Potenziale rund um die „Kulturbackstube“ sehen. Wenn es nach den beiden geht, soll sich die Bäckerei auch in den nächsten zehn Jahren weiterhin stets verändern, und sich den Begebenheiten anpassen und eine der wichtigsten Kulturzentren und Plattformen der Stadt bleiben.

© GREGOR HUBER UND NICOLE SCHOPF

S

eit Baiba vor sechs Jahren als europäische Freiwillige aus Lettland in die Bäckerei gekommen ist, hat sich vieles verändert. „Das Programm war damals noch wenig profiliert, und trotz weniger Ressourcen wurde viel organisiert und gemacht“, erinnert sie sich. Das Team bestand aber aus jungen, motivierten und interessierten Menschen, die sich einbringen und etwas auf die Beine stellen wollten. Und das ist bis heute so geblieben, ebenso wie die Adresse in der Dreiheiligenstraße 21a – alles andere hat sich verändert.

Text: Haris Kovacevic


© SHOOTANDSTYLE.COM

Sportlicher Timetable Donnerstag, 1. Oktober, 18 bis 20 Uhr: Rockshox Innsbruck Pump Track Challenge – Finale Freitag, 2. Oktober, 14.30 bis 16.30 Uhr: CLIF Speed & Style Innsbruck – Finale Samstag, 3. Oktober, 14.30 bis 17 Uhr: Crankworx Innsbruck Slopestyle – Finale Sonntag, 4. Oktober, 13.30 bis 15.30 Uhr: iXS Innsbruck Downhill presented by Raiffeisen Club – Finale Pro

LIVE-ACTION IN DER CITY Crankworx Innsbruck findet statt – Zuschauen kann man (Corona-bedingt) vor Ort im Bikepark zwar nicht, dafür aber via Videoleinwand mitten in der Stadt. Und zu gewinnen gibt’s auch etwas.

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as Saisonfinale der Crankworx World Tour 2020 findet vom 30. September bis 4. Oktober – ohne Zuschauer am Berg, dafür mit allen sechs Disziplinen vollumfänglich – im Bikepark Innsbruck statt. Ein striktes Covid-19-Sicherheitskonzept garantiert das Sportprogramm sowie das Liveerlebnis für die Fans in der Stadt und vor den Bildschirmen – das sportliche Event wird live auf RedBull.TV übertragen.

plinen Rock Shox Innsbruck Pumptrack Challenge, Official European Whip Off Championships presented by Spank, dem Crankworx Innsbruck Slopestyle und dem Clif Speed & Style sowie dem Dual Slalom Innsbruck und dem abschließenden IXS Innsbruck Downhill presented by Raiffeisen Club. Fans können live dabei sein – zwar nicht am Berg – aber dank Liveübertragung auf Videoleinwänden im Zentrum in der Stadt (die genauen Orte werden noch festgelegt, hinfinden wird man dank Wegweisern aber in jedem Fall). Und wer sich das Spektakel bequem von der Couch aus anschauen möchte – alle Wettkämpfe werden live auf RED BULL TV übertragen.

NICHT VOR ORT UND TROTZDEM DABEI. Wer hat die schnellste Zeit? Wer den besten Style? Amateure und Profis, Männer und Frauen battlen sich zum bereits vierten Mal im Bikepark in den Diszi-

6020 und Crankworx verlosen

5 x 2 HOT SEATS

E WA R M – 5 x K E EP M P A C K A G E N A F A U LT R D AU S B E ST EH EN

1 CAP

BEIM PUBLIC VIEWING AUF DER CRANKWORX INNSBRUCK EXPO IN DER STADT. DEIN GEMÜTLICHER SITZPLATZ IM LIEGESTUHL VOR DEM SCREEN, UM DEN LIVE STREAM IN BESTER GESELLSCHAFT (1 + 1) ZU GENIESSEN Einfach E-Mail an: gewinnspiel@6020stadtmagazin.at Einsendeschluss: 21. September 2020 Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse

1 SHIRT

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1 HOODIE


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Das Boot ist toll Ein Anker in Quarantänezeiten: Normalerweise baut Steffi Bielowski von Berufs wegen schnittige Boote in England. Dass ihr edles Kanu „Family Spirit“ nun in Tirol entstanden ist, hat mit Corona zu tun. Und mit Blut, das bekanntlich dicker ist als Wasser. Text: Christiane Fasching – Fotos: Franz Oss

A

m Achensee dampft und raucht es. Nicht nur, weil das Sommergewitter vom Vortag noch am Himmel hängt, sondern auch, weil Schamanin Doris gerade alle erdenklichen Schutzgeister zusammentrommelt. Im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Was das bringen soll? Ganz einfach: „Glück und Segen“ für das 5,6 Meter lange und 22 Kilo schwere Holzkanu, das in der taunassen Wiese auf seine Jungfernfahrt wartet. Zu Wasser geht es also just dort, wo vor einigen Monaten die Idee für die „Family Spirit“ – so der Name des Hauptdarstellers der spirituellen Taufzeremonie – entstanden ist. Damals, als die Corona-Pandemie die Welt auf den Kopf zu stellen begann, saß Steffi Bielowski mit ihren Eltern am Seeufer und überlegte,

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„Nur herumzusegeln, war für mich auf Dauer zu arg. Ich habe mich irgendwie entwurzelt gefühlt.“ STE FFI BIE LOWSKI

AUF HOLZ KLOPFEN: In Stef f is Kanu stecken unzählige Stunden Handarbeit und eine gehörige Por tion Familie. Das schmucke Logo stammt von ihrer Zwillingsschwester Tina, eingeschnit zt hat es ihre Tante Traudi.

Damals, als die CoronaPandemie die Welt auf den Kopf zu stellen begann, saß Steffi Bielowski mit ihren Eltern am Seeufer und überlegte, wie sie diese „komische Zeit“ bloß sinnvoll nützen könnte.

wie sie diese „komische Zeit“ bloß sinnvoll nützen könnte. Die Wahlengländerin hing nämlich nach einem Heimatbesuch in Innsbruck fest. Gestrandet in Tirol. Was nun? AM WASSER GEBAUT. Die Sauerteigangst bekämpfen. An den Bauchmuskeln arbeiten. Einen auf Marie Kondo machen. Italienisch lernen. Steuerunterlagen ordnen. Die Küche ausmalen … Corona-Projekte gab es ja wie Sand am Meer und genauso viele versandeten wohl auch wieder, als mit Mai dann die ersten Lockerungen auftauchten. Doch da legte Steffi erst richtig los. Am Achensee hatte sie nämlich beschlossen, für ihre Eltern ein Kanu zu zimmern. Und dafür ihren Vater Michael ins Boot zu holen. Der ehemalige Geschäftsführer der Olympiaworld hatte als Neopensionist Zeit und war „ein toller Lehrbua“, wie Steffi lächelnd betont. Eine Anmaßung, die sich die 35-Jährige durchaus erlauben kann. Schließlich hat die professionelle Holzbootsbauerin ihr Handwerk vor nunmehr sechs Jahren an der „Boat Building Academy“ im südenglischen Lyme Regis gelernt. „Die Ausbildung war extrem spannend: weil es eine Mischung aus traditionellem Handwerk und moderner Technologie war“, erzählt die passionierte Wasserratte, die zuvor eine Zeit lang als Skipperin über die Weltmeere cruiste. Die längste Tour führte sie damals von Malaysia nach Australien und dauerte stolze sieben Monate. „Wenn man so lange auf dem Wasser unterwegs ist, dann wird man immer mehr mit dem Boot vertraut:

Mich hat dann das Technische plötzlich viel mehr zu interessieren begonnen als das Segeln“, sagt Steffi, die nach diesem Langzeitturn aber auch gemerkt hat, dass sie wieder festen Boden unter den Füßen wollte. Steffis Erkenntnis: „Nur herumzusegeln, war für mich auf Dauer zu arg. Ich habe mich irgendwie entwurzelt gefühlt. Und das wollte ich ändern.“ MIT DER LIZENZ ZUM CRUISEN. Wurzeln hat die Innsbruckerin mittlerweile in England geschlagen. Dort lebte sie zuletzt in London und widmete sich an der Themse dem Bau von klassischen Ruderbooten – und zwar mit Techniken, die schon vor 100 Jahren en vogue waren. Zuvor arbeitete sie – als eine der wenigen Frauen – für die renom68


DIE GEISTER, DIE ICH RIEF: Bei einer spirituellen Taufzeremonie am Achensee werden alle erdenklichen Schut zgeister für das Boot zusammengetrommelt.

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mierte Firma „Spirit Yachts“ in Ipswich, die nicht nur Boots-, sondern auch Filmkennern ein Begriff sein dürfte. Schließlich schipperte anno 2006 kein Geringerer als James Bond in Gestalt von Daniel Craig in „Casino Royale“ in einer edlen Mahagoniyacht der Marke „Spirit“ durch Venedig. Und auch in „No Time To Die“, seinem finalen Auftritt als 007, wird Craig wieder auf einer „Spirit“ übers Meer und durch seine Missionen segeln, wie Steffi verrät. Aber zurück zu Steffis Kanumission, die in einer stillgelegten Holzwerkstatt in Innsbruck von der Idee bis zum fertigen Produkt reifte. Und in der nicht nur jede Menge Arbeit, sondern auch ganz viel familiäres Herzblut steckt. Das Tochter-Vater-Projekt wuchs sich nämlich im Laufe der Wochen immer mehr zu einem

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Das Tochter-Vater-­Projekt wuchs sich im Laufe der Wochen immer mehr zu einem richtigen Verwandtschafts-­ abenteuer aus.

richtigen Verwandtschaftsabenteuer aus: Die im Stil von Thonet-Sessel geflochtenen Sitze stammen von Steffis Mama Heidi, ihre Zwillingsschwester Tina hat das schmucke Bootslogo entworfen, das wiederum von Tante Traudi eingeschnitzt wurde. Auch die eingangs erwähnte Schamanin Doris ist keine Zufallsbekanntschaft, sondern eine weitere Tante aus dem verzweigten Clan. „Das Schöne an diesem Boot ist, dass eigentlich meine ganze Familie drinnensteckt: Deshalb ist es auch perfekt, so wie es ist“, gerät Steffi ins Schwärmen. Der ideale Name für das schnittige Kanu, das aus kanadischem Zedernholz gebaut wurde und auch Mahagoni- und Eichedetails birgt, lag also auf der Hand: „Family Spirit“, what else? SPÄNE BRINGEN GLÜCK. Nachdem die Schutzgeister nun also an höchster Stelle aktiviert und in Alarmbereitschaft versetzt wurden, umgibt die „Family Spirit“ bereits zur Morgen-

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DER K AHN K ANN WAS: 5,6 Meter lang und 22 Kilo schwer ist das edle Hol zkanu, das in einer stillgelegten Hol zwerkstat t in Innsbruck entstanden ist. Und nach der Jungfernfahr t am Achensee in G riechenland auf See ging.

stund eine dezente Whiskeyfahne. Zu Taufzwecken hat das Kanu nämlich eine hochprozentige Munddusche abbekommen. Sprich: Die Bootsbauerin und die neuen Bootsbesitzer haben das hölzerne Schmuckstück mit einem Mund voll Whiskey besprenkelt – die Champagnerflasche, die ansonsten obligatorisch am Rumpf zerschlagen wird, würde ja nur unschöne Dellen im schönen Holz hinterlassen. Gemeinsam wird das Kanu zum Ufer getragen und sanft ins Wasser gehievt, doch bevor überhaupt der erste Paddelschlag getan wird, ertönt ein verheerendes Krächzen. Die Leisten, mit denen die Sitze am Bootskörper angebracht wurden, sind gebrochen. Wie das passieren konnte? „Eine Schlamperei von einem Tischler“, murmelt Steffi mit etwas betrübter Miene. Und ärgert sich, dass sie nicht doch jeden Handstreich selber gemacht hat. Doch Minuten später strahlt sie auch schon wieder. Ihre Eltern paddeln nämlich einfach auf den Knien über den See – und sind begeistert vom

„Das Schöne an diesem Boot ist, dass meine ganze Familie drinnen steckt: Deshalb ist es auch perfekt, so wie es ist.“ STE FFI BIE LOWSKI

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Traditionshandwerk Die renommierte „Boat Building Academy“ liegt in der Kleinstadt Lyme Regis in der südenglischen Grafschaft Dorset. In einem 40-wöchigen Kurs lernen die Studierenden hier die Kunst des Bootsbaus in Theorie und Praxis. Die Ausbildung verbindet traditionelles Handwerk mit modernsten Techniken und vermittelt neben allen erdenklichen Bauarten auch Einblicke in die unterschiedlichen Antriebssysteme. Absolventen arbeiten oft in der Marineindustrie oder als selbstständige Bootsbauer. Übrigens: Die Branche ist nach wie vor sehr männlich besetzt. In England sind nur acht Prozent der Bootsbauer weiblich. Info: www.boatbuildingacademy.com In Österreich wird Bootsbau unter anderem an der HTBLA Hallstatt oder an der Berufsschule in Kremsmünster unterrichtet.

Nachdem die Schutzgeister nun also an höchster Stelle aktiviert und in Alarmbereitschaft versetzt wurden, umgibt die „Family Spirit“ bereits zur Morgenstund eine dezente Whiskeyfahne.

schwimmenden Familienzugang, der trotz kleinen Makels mit in den Griechenlandurlaub darf. Dort wird dann auch das Geheimfach eingeweiht, das Steffi für etwaige Sun-Downer-Momente eingebaut hat – ein Flascherl Wein und zwei Gläser haben in diesem schicken Special-Feature fabelhaft Platz. Wenn das James Bond wüsste ... GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN. Steffi denkt indes schon an das nächste Boot. Und an die Verlängerung ihres Heimatbesuchs. Die Arbeit an der „Family Spirit“ hat ihr nämlich so viel Spaß gemacht, dass es sie vorerst einmal nicht zurück in ihre Werkstatt nach England zieht. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich noch eine Zeit lang hier in Tirol bleibe und weitere Kanus oder auch Kajaks baue. Nachdem ich so lange an großen Projekten gearbeitet habe, war es jetzt einfach toll, ein bissl was Fragileres zu bauen: und zwar vom Anfang bis zum Ende“, verrät sie. Jetzt müssten nur noch die Schutzgeister dafür sorgen, dass künftige Bootsprojekte auch ohne Corona-Welle auskommen. 72


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„Drag ist ein Teil meiner Persönlichkeit, ich lebe dadurch meine Kreativität aus.“ SAMME LLEIDENSCHAFT: Patrik besit zt nicht weniger al s 100 Kopf bedeckungen.

Als Dragqueen ist Patrik Rosenberger in Innsbruck allein auf weiter Flur. Das hält ihn aber nicht davon ab, sein schillerndes Hobby seit zehn Jahren mit großer Leidenschaft auszuüben und sogar Preise einzuheimsen. Text: Denise Neher, Fotos: Axel Springer

F

Nicht zu stoppen. Vor zehn Jahren hat 6020 Patrik schon einmal zum Interview getroffen und ihn und sein ungewöhnliches Hobby in einen Artikel verpackt. Die ersten Sätze damals im Porträt: „Patrik Rosenberger ist Innsbrucks Drag Queen. Die einzige. Das möchte er gern ändern – und ruft zu mehr Mut auf.“ Hat sich das in den vergangenen zehn Jahren geändert? Nicht wirklich, Patrik ist weiterhin allein auf weiter Flur. Zwei Dragqueens gibt es nach Patriks Wissen in Innsbruck bzw. in Tirol, ihn und Sindy Sinful. In Graz oder in Wien ist schon deutlich mehr los, und deswegen gehört Patrik seit einiger Zeit der Dragqueen-Familie House of King an. „Wir haben ein gemeinsames Programm und so habe ich sicher einmal im Monat einen Auftritt und das in ganz Österreich“, freut sich Patrik. Patriks Dragqueen-Künste haben sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt, er singt, tanzt, macht Späße

rüher haben mir die Leute nachgerufen: ‚Schau, eine Transe‘, heute rufen sie: ‚Schau, eine Dragqueen!‘ – das ist schon ein großer Fortschritt!“, erklärt Patrik Rosenberger. Als Dragqueen fühlt sich Patrik nicht im falschen Körper. Er möchte keine Frau sein, sondern lediglich als Frau auf der Bühne stehen. Sobald sich Patrik nach stundenlanger Vorbereitung und Arbeit in Vanessa Community verwandelt hat, ist Showtime angesagt. „Dass genauer unterschieden wird, ist sicher auch ein Verdienst von Conchita Wurst, von Heidi Klums Show Queen of Drags oder auch von Tamara Mascaras Teilnahme bei Dancing Stars“, glaubt Patrik. Dass ihm überhaupt Leute auf der Straße etwas nachrufen und ihn von oben bis unten genau mustern, stört ihn nicht. „Wir Dragqueens leben ja davon, dass man uns ansieht“, sagt der 29-Jährige und schmunzelt. 75


HINGUCKER: Vanessa fällt gerne auf.

auf der Bühne und ist bekannt für seine aufwändigen Kostüme. Vergangenes Jahr dann die Krönung: Zunächst hat er beim Grazer Tuntenball eine Europareise gewonnen und darauffolgend den Style Contest beim Life Ball in Wien. Über seinen Hauptpreis, einen Suzuki Swift, hat sich Patrik sehr gefreut. Drei Monate lang hat er sein Outfit konzipiert und genäht. Als Weird sisters hat der Innsbrucker dann für großes Aufsehen gesorgt und war auf unzähligen Pressefotos zu bewundern. Teil der Persönlichkeit. Das Nähen hat ihm seine Inzinger Oma beigebracht. Inzwischen ist sie stolz auf ihren Enkel und sammelt sämtliche Presseartikel. Seine Eltern können mit dem Hobby hingegen eher weniger anfangen. „Drag ist ein Teil meiner Persönlichkeit, ich lebe dadurch meine Kreativität aus“, bringt Patrik seine Leidenschaft auf den Punkt. Reich wird er mit seinen Auftritten nicht, im Gegenteil. Eine Dragqueen zu

sein, ist ein teures Hobby. In Patriks Wohnung befinden sich mehr als 100 Perücken, einige davon sogar selbst gemacht, und geschätzte 400 Kostüme. Als Dragqueen ist er Hairdresser, Visagist, Stylist, Schneider und Entertainer in einer Person – das ist eine Riesenherausforderung, die ihm aber großen Spaß macht. „Wenn ich zwei Wochen nicht als Dragqueen unterwegs bin, werde ich schon kribbelig“, sagt Patrik und lacht. Bunte Pläne. Bedauerlich findet er es, dass es in Innsbruck kaum mehr Auftrittsmöglichkeiten für ihn gibt. Früher ist Patrik regelmäßig im Weekender bei der Land of OzParty oder bei der „Queer Attack“ aufgetreten. Beide Möglichkeiten gibt es nicht mehr. Während der Corona-Zeit hat er sich ein neues Programm als Hexe mit Tarotkartenlegen überlegt. „I put a spell on you“ wird in Zukunft einmal pro Monat im Bacchus über die Bühne gehen. Ansonsten wäre 76

AUSWÄRTS: Besonder s gern trit t Vanessa in Wien auf.


AUFWÄNDIG: Patrik stellt die meisten Kostüme selbst her.

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„Wenn ich zwei Wochen nicht als Dragqueen unterwegs bin, werde ich schon kribbelig.“

sein Traum eine Art Late Night Show im Treibhaus. „Ich bin gern lustig, spontan und schlagfertig und hätte in diesem Programm verschiedene Interviewpartner und Gastkünstler auf der Bühne“, verrät Patrik seinen Traum. Ein anderer Wunschtraum wäre es, in Heidi Klums RealityWettbewerb Queen of Drags dabei zu sein. Patrik hat sich vor wenigen Wochen online beworben, die Zusage erhielt aber seine Wiener Freundin Chichi. „In der Show darf’s vermutlich nur eine Öster­ reicherin geben, ich gönne es ihr von Herzen“, erklärt Patrik. Hinter den Kulissen. Patrik hat seit jeher ein Leben, das mit Glitzerkostümen, auf­

wändigem Make-up und schwindelerregenden High Heels nichts zu tun hat. Nach einer Kochlehre im Hotel Europa hat er seinen Zivildienst bei den Johannitern absolviert. Das hat ihm so gut gefallen, dass er bis heute geblieben ist. Patrik ist dort seit einigen Jahren Vollzeit als Buchhalter beschäftigt und bei jeder Weihnachtsfeier der große Star: Seine Kollegen wünschen sich nämlich immer, dass er als Dragqueen auftaucht, und sind jedes Mal völlig baff. „Die jungen Zivildiener wissen dann oft gar nicht, wohin sie zuerst schauen sollen.“ Seit zehn Jahren hat Patrik einen festen Freund: Emidio. Er unterstützt ihn voll und ganz, ist bei vielen Auftritten mit dabei 78

und sehr stolz. Patrik denkt gern an ein besonderes Geschenk von ihm zurück: einen 300 Euro teuren BH, der ihm für Drag-Auftritte ein tolles Dekolleté zaubert. „Der BH hat Silikoneinlagen und wurde von Dragqueen-Legende Olivia Jones konzipiert“, erzählt Patrik. Emidio kann außerdem sehr gut tanzen und bringt ihm immer wieder neue Schritte und Choreografien für seine Auftritte bei. Obwohl es in Innsbruck so wenig Auftrittsmöglichkeiten gibt, kann sich Patrik nicht vorstellen, aus seiner Heimat wegzuziehen. „Ich lebe sehr gern in Tirol, bin hier verwurzelt und finde die Ruhe schön“, schwärmt er.


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Was macht eine Pandemie mit der Partnersuche? 6020 hat einen Partnervermittler und drei Singles gefragt, wie und ob man in Zeiten von Corona langfristig daten kann. Text: Benjamin Stolz – Illustrationen: Monika Cichoń

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insamkeit macht unzufrieden und wer zufriedener mit seinem Liebesleben ist, der ist umgekehrt auch weniger einsam. Was man im Austausch mit Freunden vielleicht schon gehört hat, wurde in einer aktuellen Studie der Soziologin und Sexualpädagogin Barbara Rothmüller an der Sigmund Freud Privatuniversität bestätigt: Zwei Drittel der Personen in Singlehaushalten fühlten sich im April einsam. Bei Menschen mit „unverbindlichen sozialen Kontakten“ oder „unverbindlichen Beziehungen“ hat sich das Liebesleben eingeschränkt: Die Hälfte der ersteren hatten zu ihren aktuellen Sexpartnern selten oder gar keinen Kontakt, die zweiten häufiger zu ihren Expartnern als vorher. 45 Prozent der 18- bis 20-Jährigen bezeichneten in der Umfrage ihr Sozialleben überhaupt als „trostlos“.

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Kurz gesagt: Singles, die mit ihrem Beziehungsstatus unzufrieden sind, haben es zurzeit nicht leicht. Nach sechs Monaten Pandemie ist Corona längst ein Dauerzustand und ein Date mit Mund-NasenSchutz oder imaginiertem Babyelefanten für viele keine angenehme Vorstellung. Wie wichtig ist die Partnersuche in Zeiten von Corona und wie soll man zurzeit überhaupt jemanden kennenlernen? MITEINANDER GEHEN. Wolfgang Posch betreibt das Innsbrucker Büro der Partneragentur Contacta. „Im Lockdown haben die Leute gespürt, was Alleinsein bedeutet“, erklärt er. Den Lockdown hat auch die Agentur zu spüren bekommen, April und Mai waren aber „gute Monate“ mit wieder mehr Kundenzulauf. Posch ist so etwas wie Tinder mit Hirn.


s i b 8 1 r e d t n e z o r P 5 4 n e t e n h c i e z e b n e g i r h ä 2 0- J r h i e g a r f in de r Um t p u a h r e b ü S o z i al l e b e n s “ . o l t s o r t „ s l a

Menschen auf Partnersuche kommen zu ihm ins Büro und werden in eine Kartei aufgenommen, die wiederum anderen Singles vorgelegt wird. Auch wenn das Konzept einer klassischen Partnervermittlung etwas altmodisch anmaßt, hat Posch keine Angst vor in Corona-Zeiten boomenden Dating-Apps. Er will mit Regionalität punkten und Idealvorstellungen von Partnern auflockern: „So manche Kundin kommt hierher und meint: 178 cm Körpergröße wäre schön. Und nach einer halben Stunde sagt dieselbe Person: Der Chef wäre nicht mehr zu haben? Dann sage ich: Nein, ich wäre Ihnen ja zu klein.“ Hohe Ansprüche beim Onlinedating hält Posch für ein großes Problem. Außerdem sieht er Leute, die „nicht gut Rechtschreiben können“ im Nachteil. Das Ergebnis einer niederländischen Studie aus dem Jahr 2019 zeigt, dass Tippfehler, Regelverstöße und Fehler durch eine informelle Sprache potenzielle Partner unterm Strich weniger attraktiv erscheinen lassen. FOMO FÄLLT FLACH. Auch Viktoria ist eine korrekte Rechtschreibung beim Chatten wichtig. Auf Dating-Apps ist es schließlich „das Einzige,

was man zum Ausdruck bringt.“ DatingApps erleben gerade einen nie dagewesenen Boom. Allein im ersten Quartal des Jahres hatte Tinder ganze sechs Millionen Abonnenten. Damit war der OnlinedatingGigant, lässt man Gaming-Apps beiseite, die umsatzstärkste App auf dem Markt. Auf Partnersuche ist Viktoria momentan nicht. Im Gegenteil: „Als der Lockdown kam, habe ich es genossen, für mich alleine zu sein.“ So wie sich die Situation momentan entwickelt, macht sie „lieber etwas alleine, bevor ich auf ein halbherziges Date gehe.“ FOMO, fear of missing out (Millennial-Sprech für „etwas verpassen“), fällt durch Corona für viele flach. In Barbara Rothmüllers zu Beginn zitierter Studie steht, dass 35 Prozent der Men-

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„Im Lockdown haben die Leute gespürt, was Alleinsein bedeutet.“ WOLFGANG POSCH


„ Als der Lockdown kam, habe ich es genossen, für mich alleine zu sein.“ VIKTORIA

schen ohne sexuelle oder romantische Beziehung erleichtert darüber waren, „dass während des Lockdowns niemand von ihnen erwartete, ein aktives Sexleben zu führen.“ Bei asexuellen Personen war es sogar jede zweite Person und bei Menschen in Beziehung ganze 18 Prozent, die eine „geringere sexuelle Erwartungshaltung“ durch Corona erleichterte. SOZIALE RÄUME UND EINE GENERATIONENFRAGE. David Prieth empfindet die aktuelle Datingsituation als etwas belastender: „Mir kommt vor, dass sich zurzeit viel mehr dieses Gefühl durchschlägt, dass ich etwas verpasse.“ Dating in Zeiten von Corona ist für David zwar nicht tabu, jedoch mit gegenseitigem Vertrauen verbunden, denn: „Ich glaube nicht, dass ich bei einem Kuss sagen würde: Sorry, eine

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Armlänge Abstand!“ Beruflich betreffe ihn jedoch „weniger die Schmus-fraktion als die Veranstalterfraktion.“ Als Clubbetreiber sind die mittlerweile seit Monaten geschlossenen Nachtclubs wichtige soziale Räume. Dort gebe es nicht nur wichtige Kontakte, sondern „magische Momente, in denen man sich leichter verlieben kann.“ Genau wie die Jungen nötigt Corona auch die älteren partnersuchenden Singles, die in ungefährlicheren Zeiten gerne das Tanzbein schwingen, zu virtuellen Ausweichmöglichkeiten. Beim Onlinedating sieht Prieth die Generation „50 plus“ im Nachteil. Und tatsächlich: Wissenschaftler von der University of Michigan bestätigen in einer beunruhigenden Studie, dass heterosexuelle Männer beim Onlinedating 18-jährige Frauen am attraktivsten finden und Frauen wiederum Männer bis 50 Jahre. Über

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„Mir kommt vor, dass sich zurzeit viel mehr dieses Gefühl durchschlägt, dass ich etwas verpasse.“ DAVID PRIETH

das subjektive Empfinden der Einsamkeit hat Rothmüller in ihrer Studie herausgefunden, dass sich die Personengruppe ab 51 vergleichsweise am wenigsten isoliert und ungefestigt in ihren Beziehungen fühlt.

gelebt.“ Die Studentin bleibt zurzeit lieber unter ihren Freunden. Ein Tinder-Date will sie nicht erzwingen und schon gar nicht „mit dem nächstbesten auf ein Date gehen.“ Teresa könnte sich zwar vorstellen, dass online eine Freundschaft entsteht. „Die große Liebe“ zu finden, ohne die Person im echten Leben zu sehen, kann sie sich jedoch nicht vorstellen. Partnervermittler Wolfgang Posch bedauert, dass vor allem die ganz jungen Leute – er selbst hat eine 17-jährige Tochter – an der nur eingeschränkt möglichen Intimität leiden. „Den jungen Leuten nimmst du die Jugend, den Leichtsinn irgendwo zu sitzen, zu trinken.“ Während diese Zeilen geschrieben werden, stieg die weltweite Zahl der Corona-Toten auf 800.000. Die Partnersuche mag auf der Prioritätenliste in einer Welt mit Covid-19 nicht auf Platz eins stehen, doch Wolfgang Posch ist überzeugt: „Einsamkeit macht krank.“

VERLORENE JUGEND. „Im Leben will man immer das, was man gerade nicht haben kann“, meint Teresa. „Vorher wäre es einem vielleicht gar nicht bewusst gewesen, dass man gerade kein Date hat. Man hätte einfach sein Leben

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SCHÖN TR AURIG So wie ein Maler einen Bildband gestaltet, fügt der schwedische Regisseur Roy Andersson in „Über die Unendlichkeit“ Einzelgeschichten zu einem formal einzigartigen Episodenfilm zusammen. Das Ergebnis ist traurig, aber unbedingt sehenswert. Kritik: Klaus Erler

A Om det oändliga/ Über die Unendlichkeit Schweden 2019, 73 min Regie: Roy Andersson Mit: Lesley Leichtweis Bernardi, Ania Nova, Gloria Ormandlaky, Tatiana Delaunay, Martin Serner Kinostart: 11. 9. 2020

chtung: Dieser Film ist zwar kurz, aber nicht schmerzlos. Und gleich noch eine Warnung: Wer Programmkinos gerne für den Konsum leichter französischer Komödien missbraucht, wird mit dem neuen Film von Roy Andersson sicher nicht glücklich werden, auch wenn „Über die Unendlichkeit“ hie und da als Komödie bezeichnet wurde. Der Film, der in kleinen Episoden dem Alltag gewöhnlicher Menschen nachgeht, verliert – dem Thema entsprechend – seine Lustigkeit nach wenigen Minuten. Ein Priester sucht seinen verlorenen Glauben, Eltern besuchen das Grab ihres in einem Krieg verstorbenen Sohnes, ein Liebespaar schwebt geistergleich über den Ruinen einer einst blühenden Stadt, eine besiegte Armee marschiert ins Gefangenenlager und ein Vater wird bis auf die Haut nass, während er im strömenden Regen seiner Tochter dringend die Schuhe binden muss. SCHMERZHAFT, DOCH RESPEKTVOLL. Das Hauptthema von „Über die Unendlichkeit“ ist die Verletzlichkeit des Menschen, mit der Andersson entlarvend deutlich, jedoch nie respektlos und abwertend umgeht. „Ich möchte die Schönheit des 86

Lebens betonen“, meint der Regisseur selbst zu seinem Film und weiter: „Um das zu zeigen, muss man natürlich einen Gegensatz schaffen. Man muss die schlechten und grausamen Seiten des Lebens zeigen. Betrachtet man zum Beispiel die Kunstgeschichte, sind viele Bilder von einer gewissen Tragik gezeichnet. Aber selbst wenn sie grausame und traurige Szenen des Lebens zeigen, haben die Künstler in gewisser Weise eine Energie übertragen und damit auch Hoffnung erzeugt.“ In seinen traumhaft-bildergleichen Filmeinstellungen lässt sich Andersson von den Künstlern der Neuen Sachlichkeit inspirieren. Der Regisseur zu dieser für ihn so wichtigen Kunstrichtung: „Alles ist im Fokus, sogar die grotesken Momente im Leben. Ich bin oft sehr eifersüchtig auf die Bilder in der Kunst, weil ich das Gefühl habe, dass Filme nicht dieselbe Qualität erreichen können wie die Kunst. Ich möchte wirklich Filme machen, die so ergiebig sein können wie Bilder.“ Mit „Über die Unendlichkeit“ ist Andersson am besten Weg dorthin, was auch die Jury des Filmfestivals in Venedig so empfand: Sie verlieh ihm den Silbernen Löwen für die „Beste Regie“.



DER EMIL PACKT’S MPreis fährt in die Liefer­zukunft: Zwei elektrisch betriebene PremiumE-Lastenräder warten ab sofort auf Testpiloten, die eine neue Art des innerstädtischen Transportierens ausprobieren wollen. Text: Klaus Erler – Fotos: Franz Oss

E

s gibt schlimmere Vorstellungen als die einer autofreien Innenstadt. „Geht nicht“, werden jetzt manche sagen, „wie soll ich ohne Auto meine Bierkiste oder die Doppel-Familien­ packung Toilettenpapier kaufen? Wie meinen defekten Saugroboter zum Service bringen?“ „Geht schon“, sagt MPreis und zeigt mit einem neuen Verleihsystem rund um zunächst zwei zum „EMIL“ getaufte E-Lastenräder, wie man sich eine Lieferzukunft ohne Pkw vorstellen könnte. ZWEI STUNDEN GRATIS. Beim T&G Markt in der Innsbrucker Bachlechnerstraße und an wechselnden MPreis-Standorten rund um Innsbruck – derzeit in Zirl – steht ab sofort je ein EMIL-E-Lastenrad bereit. Ab einem Einkauf von 20 Euro darf dort das Lasten88

rad zwei Stunden lang kostenlos genutzt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Testpilot nur schnell seinen Einkauf nach Hause bringen will oder die Testpilotin dazu auch gleich noch eine ausführliche Testfahrt unternimmt. Die einzigen Voraussetzungen sind die installierte App „Green4Rent“ des MPreis-Partners „Greenstorm“ und der Gutscheincode am Einkaufszettel. Damit ver- und entsperrt man das Bike per Smartphone. Nach einem kurzen Druck auf das Display des Bosch-E-Motors ist EMIL einsatzbereit. STEILE LERNKURVE. Da EMIL rund 2,5 Meter lang ist, vergehen einige wackelige Minuten, bis man sich an das neue Fahrgefühl gewöhnt hat. Einhändiges Fahren bleibt zunächst noch ein Wunschtraum, genauso wie


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freundliche Autofahrer, die nicht gleich in angewandter Selbstgerechtigkeit hupen, wenn EMIL elegant, aber ohne Fahrerhandzeichen die Kreuzung nimmt. Da die Lernkurve bei EMIL allerdings steil ist, pilotieren Fahrer das Lastenrad schon nach erstaunlich kurzer Zeit auf ganz selbstverständliche Art und Weise: Mit der linken Hand wird einer der vier elektrischen Unterstützungsmodi eingestellt, mit rechts der dazu passende Gang über die stufenlose Nabenschaltung. Schon geht die ganze Fuhre ab, als würde sie nicht 35 Kilo wiegen, sondern nur einen Bruchteil davon: Das alles kann auch als deutlicher Hinweis darauf verstanden

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werden, dass EMILs „Vater“, der deutsche Premiumbike-Hersteller Riese & Müller jahrzehntelange Erfahrung mit Lastenrädern hat. So stellt das Durchfahren auch kleinerer Lücken dank stabilem Geradeauslauf schon bald kein Problem mehr dar und das Transportieren von mehreren Kisten Bier verkommt nicht zur Zirkusnummer, sondern wird zur Erfolgsstory. Dank gefedertem Fahrwerk und Scheibenbremsen bewältigt das Lastenrad sogar rasche Abfahrten bis zu 50 km/h souverän. Wer experimentierfreudig ist, könnte EMIL sogar zu einer Bergfahrt überreden, die Akkugröße reicht einem trainierten Fahrer sogar für die Patscher Alm. In der Vertikalen gehen sich gerne um die 80 Kilometer Reichweite aus. Wer Derartiges ein paar Mal erlebt hat, wird eventuell einen sich hintenrum einschleichenden Gedanken bemerken: „Was wäre, wenn ich nur noch dieses Fahrrad als Fortbewegungs- und Transportmittel hätte, würde das nicht auch funktionieren?“ Und: „Wäre eine autofreie Innenstadt nicht eigentlich die bessere Alternative?“

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Damals, und sicher nicht zu ihrer Ära

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Das Unternehmen wird in Italien unterzeichnet

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Der Zensionist wurde früher Einheit-lich Gewicht-et

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Den Schwur hast du hier in Kreide gehalten

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Viele à la „finanzier Wohlhabende“ (1–2 W.)

8

Klingt (!) nach Haftraum und ist in Deutschland ver-Ort-et

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Sorge um Maurerbrausenachschub: Hoffentlich ist dort nicht Hopfen und Malz verloren

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Das Glück der Vereinten Nationen (?) bringt eigentlich Schaden

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So verrückt ist Gitti ja ausrufend widerlich

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Dass sie im Betragen zu finden ist, kannst du hier für Bahre Münze nehmen

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Britische Hautschädel, wohl nicht nur kahl, sondern auch hohl

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Eigentlich logisch: „Es leben b’sonders viel Kubaner / in ihrer Hauptstadt, in …!“

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Hier hat sich Herr Strache (ab)kürzlich vornämlich wiedererkannt

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Hier haben sich mutige Leichen aber ausgesprochen individuell verdreht

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ALTERSWEISHEIT Was wir von Meister Liu lernen können von Johannes F. Park

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n seinem zwölften Geburtstag beschloss den Horizont gerichtet: Indem man nicht davor stirbt. Jin Ma wusste nicht, ob er lachen oder die Antwort Jin Ma, mindestens 100 Jahre alt zu wer­ den. Weil er wusste, dass alles im Leben des Einsiedlers dankbar hinnehmen sollte. Der harte Arbeit war, suchte er Rat bei seinem Vater. Was Respekt vor dem weisen Mann verlangte von ihm, muss ich tun, um 100 Jahre alt zu werden, Vater, sich leise zurückzuziehen; doch sein Wunsch, dem fragte er ihn beim Zubettgehen. Der Vater strich Jin Geheimnis des Alters auf den Grund zu gehen, war Ma über die Wange und antwortete: Ich stärker. Bitte, Meister Liu, rief Jin bin ja gerade einmal halb so alt, mein LI E B E R M E ISTE R Ma seine Ungeduld leidlich unterdrü­ Junge. Frag besser deine Großmutter. LIU, I C H MUSS So eilte Jin Ma am nächsten Morgen ckend, verratet mir, wie ihr es ge­ schafft habt, 100 Jahre alt zu werden! zu seiner Großmutter. Kaum in ihrem WISSE N , WI E kleinen Garten angekommen, rief er MAN 100 JAH RE Meister Liu sah weiterhin ungerührt in die Ferne, und wieder verstrich ihr schon entgehen: Großmutter, sag ALT WI RD. einige Zeit. Doch plötzlich schloss der mir, wie ich 100 Jahre alt werde! Die Einsiedler die Augen, und nach einem Großmutter richtete sich auf, rückte kräfigen Atemzug sprach er: ihren Reishut zurecht, der ihr beim Jäten verrutscht war, und sagte: Nächstes Jahr werde ich 75 Jahre alt. Seit 70 Jahren lebe ich auf diesem Berg. Mein Tag Dann fehlen mir immer noch 25 Jahre, um zu wissen, beginnt mit dem ersten Sonnenlicht und endet, wenn wie man 100 Jahre alt wird, mein geliebtes Jade­ die Dämmerung hereingebrochen ist. Nach dem Auf­ äffchen. Frag besser Meister Liu, der ist alt genug. Also schnappte sich Jin Ma das Fahrrad seines stehen mache ich immer eine Stunde meine QigongBruders und fuhr auf verschlungenen Wegen bis zum Übungen, dann gehe ich barfuß spazieren. Dreimal Fuße jenes Berges, auf dem Meister Liu als Einsiedler täglich meditiere ich. Ich esse weder Fisch noch lebte. Mit jedem Schritt, den Jin Ma in den Staub des Fleisch, rauche und trinke nicht. Berauscht fühle ich Bergpfades setzte, wuchs seine Aufregung. Außer mich beim Anblick einer prächtigen Lotosblüte, mein Atem, aber voller Vorfreude erreichte er schließlich liebster Nachtisch ist ein Glas Wasser, nicht zu kalt. die ärmliche Behausung, die aus nicht viel mehr Ich habe mich zeitlebens von Frauen ferngehalten als ein paar Brettern zu bestehen schien, die man und gehe jeder Zerstreuung und jeder Aufregung aus dem Weg. Seit 1982 habe ich insgesamt keine zwischen einem Kiefernstamm und der mächtigen 20 Minuten auf einem Stuhl gesessen und ich habe bis zum Gipfel reichenden Felswand befestigt hatte. mich dreimal geärgert. Einmal aus Versehen. Meister Liu selbst saß vor seinem Heim und blickte lächelnd in die Ferne. Lieber Meister Liu, sagte Jin Ma, nachdem er sich Und wie ist das Leben so, fragte Jin Ma, glücklich den mit vor der Brust gefalteten Händen verbeugt hatte, Schlüssel für ein hohes Alter erhalten zu haben. Es ist fürchterlich, sagte Meister Liu. Einfach ich muss wissen, wie man 100 Jahre alt wird. Lange fürchterlich. Minuten vergingen, ohne dass Meister Liu überhaupt Notiz von seinem jungen Besucher zu nehmen schien. jfpark@6020stadtmagazin.at Schließlich antwortete er, den Blick immer noch auf 94


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