Oktober 2021
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T O P.T I R O L
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
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rfolg ist selten einfach zu erreichen und nie garantiert. Doch auch wenn eigentlich immer harte Arbeit hinter erfolgreichem Wirtschaften steckt, sind es schlussendlich vor allem herausfordernde Zeiten, in denen sich die Spreu vom Weizen trennt.
So ist die Pandemie der vergangenen eineinhalb Jahre zum ultimativen Test geworden – nicht nur dafür, welche Unternehmen vorher auf stabilen Beinen standen, sondern auch für alle, die sich darauf verstehen, sich in widrigen Situationen zu behaupten. Denn gerade in Zeiten von drastischen Umbrüchen und Paradigmenwechseln tun sich Möglichkeiten für alle auf, die sich darauf verstehen, die Zeichen der Zeit zu deuten, den nötigen Innovationsgeist mitbringen und die Flexibilität, um die Gunst der Stunde zu nutzen. Auch diesmal widmen wir unsere Erfolgsgeschichten wieder Tiroler Unternehmen, denen das gelungen ist, und die sich nicht nur trotz, sondern gerade in harten Zeiten hervorgetan haben, und beweisen, dass Krisen dazu da sind, um gemeistert zu werden.
T I RO L S O PL AT T FO N LI N ER W I RTSC M F Ü R W W W.TO H A F T: P.T I RO L
ERFOLGS GESCHICHTEN
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CURA COSMETICS GROUP
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FELDER GROUP
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INTERWORK
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LECKOTECH
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RF DESIGN
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STIHL TIROL
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TIROLER VERSICHERUNG
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WETSCHER IMPRESSUM: top.tirol Erfolgsgeschichten – Oktober 2021 Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 6020, office@target-group.at, www.target-group.at • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Daniel Feichtner, Daniel Schreier, BA, Mag. Katharina Wildauer, Mag. Simon Leitner, Lisa Schwarzenauer, MA, Theresa Kleinheinz, BA • Grafik: Thomas Bucher Fotos sofern nicht anders gekennzeichnet: Axel Springer, Franz Oss • Gesamtverkaufsleitung: Wolfgang Mayr Verkauf: Tanja Ischia, Hannah Oderich, Bruno König • Hersteller: Intergraphik GmbH, Innsbruck Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.
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SPRUNG INS NETZ
Statt in Schockstarre zu verfallen, hat der Tiroler Kosmetikspezialist Cura Cosmetics Group die Coronakrise so gut es geht genutzt. Unter anderem wurde etwa ein eigener Webshop etabliert, der künftig ein wichtiges Standbein des Unternehmens darstellen soll.
200 Bis zu
neue Artikel bringt die Cura Cosmetics Group jährlich auf den Markt.
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ie Coronakrise dauert weiter an – und viele Unternehmen leiden noch immer unter den Konsequenzen der Pandemie. Bei Cura Cosmetics – Entwickler, Produzent und Vermarkter von Kosmetika – ist man bisher jedoch recht gut durch die Krise gekommen: „Trotz Covid-19 konnten wir unsere Ziele in allen Geschäftsbereichen erreichen, was uns schon ziemlich stolz macht“, erzählt Manuel Reinalter, einer der Geschäftsführer des in Innsbruck beheimateten Unternehmens. „Im TV-Commerce haben wir gelernt, uns kurzfristig auf neue Situationen einzustellen. Dieses Mindset hat uns in den letzten eineinhalb Jahren definitiv geholfen.“ Veränderungen hat es seit dem Ausbruch von Corona jedoch auch bei Cura gegeben: Im Zuge der Krise und der damit
einhergehenden Schwerpunktverlagerung zu Onlineshopping hat man nämlich einen Webshop aufgezogen. Und das war durchaus Neuland für den Betrieb.
RICHTIGER ZEITPUNKT
Schon in der Vergangenheit hat man bei Cura immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt, einen eigenen Onlineshop zu errichten. Dass entsprechende Pläne nicht schon früher umgesetzt wurden, lag Reinalter zufolge daran, dass man erst noch den richtigen Zeitpunkt abwarten wollte: „Unser Ziel war, erst einen gefestigten B2BBereich zu etablieren, um dann aus dieser gesicherten Position heraus in den Directto-Consumer-Markt einzusteigen.“ Im vergangenen Jahr hat man sich schließlich dazu entschieden, den Sprung ins Netz zu wagen – und daran hatte auch
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Mehr Kompetenzen: Seit Ende des letzten Jahres kümmert sich bei Cura ein eigenes Team um den D2CBereich und den neu gegründeten Webshop.
die aktuelle Krise einen entscheidenden Anteil. Reinalter glaubt zwar, dass sich der Handel wieder erholen und es für Kunden auch künftig wichtig bleiben werde, bestimmte Produkte anfassen und vor Ort testen zu können, „aber das Konsum- und Kaufverhalten hat sich durch Covid-19 nachhaltig verändert, und es wäre fahrlässig von uns, nicht in dieser digitalen Welt vertreten zu sein.“ Seit Ende 2020 ist Cura nun mit einem Onlineshop am deutschsprachigen Markt vertreten – und seitdem habe man bereits viel an Erfahrung gewonnen, wie Reinalter berichtet: „Unsere Lernkurve zeigt steil nach oben. Wir haben mittlerweile etwa ein besseres Gefühl für den Markt und lernen zunehmend, wie unsere Kunden auf Anreize reagieren.“ Nun gelte es insbesondere, die Bekanntheit des Web-
NEUE WEGE
Unabhängig von der Entwicklung des Onlineshops spielt Digitalisierung an sich bereits seit Längerem eine wichtige Rolle bei Cura. „Digitalisierung ist für uns zum einen eine Gelegenheit, uns weiterzuentwickeln, und zum anderen eine große Chance, uns von Mitbewerbern abzuheben“, erklärt Reinalter, warum man dem Thema so viel Aufmerksamkeit widmet. Doch gerade in diesem Bereich hat Cura mit einem in Tirol gängigen Problem zu kämpfen: dem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. Um diesem Umstand so gut es geht entgegenzuwirken – und auch für die Pflege des Onlineshops genügend Personal bereitstellen zu können –, beschreite man beim Recruiting völlig neue Wege, wie Reinalter verrät: „Wir haben den gesamten Prozess auf online umgestellt, suchen verstärkt über Social Media und sind generell sehr offen, auch jungen digitalen ‚Nerds‘ eine Chance zu bieten.“ Talente gebe es genug – nur müsse man sie eben erst finden.
Cura vertreibt Kosmetika nicht nur, sondern entwickelt und produziert sie auch selbst.
© CURA COSMETICS GROUP, FRANZ OSS
M A N U E L R E I N A LT E R , GF CUR A COSMETIC S GROUP
shops zu erhöhen, um den Bereich E-Commerce als weiteres wichtiges Standbein etablieren zu können.
CURA COSMETICS Die auf Schönheits- und Pflegeprodukte spezialisierte Cura Cometics Group wurde 1999 ins Leben gerufen. Hauptsitz des Unternehmens, das aktuell rund 175 Mitarbeiter beschäftigt, ist in Innsbruck. Seit 2007 entwickelt und vertreibt man Kosmetika gemeinsam mit der deutschen Beautyexpertin und Mehrheitseigentümerin Judith Williams. Das Produktsortiment erweitert sich jährlich um bis zu 200 Artikel, wobei jeder einzelne davon von Cura selbst umgesetzt wird. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in mehr als als 20 Ländern, online wie offline.
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
„Es wäre fahrlässig von uns, nicht in der digitalen Welt ver treten zu sein.“
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PIONIERARBEIT MIT INNOVAT IONSGEIST Dank ihrer Innovationskraft hat sich die Felder Group in den letzten 65 Jahren zu einem globalen Player für Holz-, Kunststoff- und Aluminiumbearbeitungsmaschinen entwickelt. Das Familienunternehmen steht für qualitativen Maschinenbau „Made in Austria“.
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ngetrieben von unermüdlichem Innovationsgeist entwickelt und produziert die Felder Group im Herzen Tirols intelligente Lösungen und Produkte für all jene Anwender, die mehr als einfach nur eine Maschine wollen. Richtungsweisende Maschinenkonzepte und qualitativ hochwertige Produkte haben das Familien-Unternehmen seit 1956 zu einem der Technologieführer der Branche gemacht.
KOMPETENZERWEITERUNG
Mit der Integration der Otto Mayer Maschinenfabrik in die Felder Group im Jahr 2019 wurde die Kompetenz in der Bearbeitung von NE-Metallen weiter gesteigert. Die Marken Felder, Format4, Hammer, Mayer erfüllen die höchsten Ansprüche im Möbelbau, in der Massivholzbearbeitung, 6
„Egal wohin sich die Märkte entwickeln, wir werden da sein.“ HANSJÖRG UND MARTIN FELDER, GESCHÄF TSFÜHRER DER FELDER GROUP
im Fensterbau, in der Aluminiumbearbeitung und mit der Produktlinie c-tech auch in der Kunststoffbearbeitung. Die Entwicklung und Produktion einer an die 200 Maschinen umfassenden Modellpalette, von kombinierten Standard-Holzbearbeitungsmaschinen bis hin zum High-End-5-Achs-CNC-Bearbeitungszentrum oder vollautomatisierten Robotik-Lösungen, erfolgt im Werk in Hall in Tirol.
MIT PIONIERGEIST ZUM SPITZENTECHNOLOGIE-UNTERNEHMEN
Über 40 Mitarbeiter in der Forschungsabteilung entwickeln ständig neue Lösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen der Anwender auf der ganzen Welt. 35 internationale Patente, 100 MaschinenNeuentwicklungen und Markteinführun-
© FELDER GROUP
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„Jahrzehntelange Erfahrung und stän dige, kompromisslose Forschung sind unser größter Trumpf.“ Egal ob Holz, Alu oder Kunststoff, die Fertigungs industrie setzt auf Maschinen aus Hall in Tirol.
gen sowie 22 Millionen Euro Investition in den letzten Jahren zeigen den Stellenwert der Forschungs- und Entwicklungsarbeit.
ALLES AUS EINER HAND: MASCHINEN UND SOFTWARE
In der modernen Tischlerei sind es nicht nur die Maschinen selbst, die die Produktivität und Effizienz steigern können. Einfache Bedienbarkeit, smarte Softwareunterstützung und vernetzte Maschinen sind die neuen Erfolgsfaktoren. Software aus dem Hause Felder Group erhöht die Produktivität, sichert komplexe Produktionsabläufe und schafft mehr Ertrag. Ebenso wie intelligente Software und vernetzte Maschinen haben auch moderne Automatisierungs- und Robotik-Lösungen längst im Handwerk ihren Platz gefunden.
ROBOTIK-LÖSUNGEN UND INDIVIDUELLE AUTOMATISIERUNG
Mit robotmotion bietet die Felder Group individuelle Robotik-Lösungen, leistbar in der Anschaffung, einfach zu bedienen und somit ein echter Gewinnbringer im täglichen Einsatz. Speziell ausgebildete Automatisierungsberater stimmen die Projektlösung individuell auf jeden Kunden ab. Von der Bedarfsanalyse über die Beratung und Implementierung bis hin zur Schulung und Nachbetreuung gilt auch hierbei wieder: „Alles aus einer Hand“.
ran. „Nach 65 Jahren sind wir mehr denn je am Puls der Zeit. Es entwickeln sich permanent neue Materialien und technologische Möglichkeiten. Jahrzehntelange Erfahrung und ständige, kompromisslose Forschung sind unser größter Trumpf. Es gilt, Trends zu erkennen und mit Investitionen in neue Technologien am Ball zu bleiben. Egal wohin sich die Märkte entwickeln, wir werden da sein“, geben Hansjörg und Martin Felder, die Geschäftsführer der Felder Group, ein Versprechen für die Zukunft.
FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSARBEIT Über 40 Mitarbeiter in der Forschungsabteilung 35 internationale Patente 100 MaschinenNeuentwicklungen und Markteinführungen 22 Millionen Euro Investition in den letzten Jahren
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
WEITERHIN AM PULS DER ZEIT
Auch nach mehr als sechs Jahrzehnten der Firmengeschichte bleibt die Felder Group eines der agilsten Technologieunternehmen Tirols und treibt als Innovationsführer unermüdlich technische Entwicklungen vo7
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FACHKRÄFTE FÜR TIROL Die Auftragsbücher vieler Tiroler Unternehmen sind nach der Krise wieder gut gefüllt und alle Zeichen stehen auf Wachstum, wenn man nur die passenden Mitarbeiter für die wirtschaftliche Erholung finden würde.
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ie Tiroler Wirtschaft plagt eineinhalb Jahre nach dem Beginn der Covid-19-Pandemie wieder ein altbekanntes Problem: In vielen Branchen fehlen die Fachkräfte. Das hemmt nicht nur die konjunkturelle Erholung, sondern macht es für manche Unternehmen unmöglich, neue Aufträge anzunehmen, im Falle des Tourismus müssen manche Betriebe sogar bis zur Wintersaison schließen, weil ihnen die Arbeitskräfte fehlen. Ein Blick auf die offenen Stellen, die vom AMS Tirol ausgeschrieben werden, zeigt, dass vor allem das Bau- und Bau-
Interwork hat eine innovative Lösung gefunden, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
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nebengewerbe, die Industrie, die Pflege und der Tourismus betroffen sind.
INNOVATIVE LÖSUNG
Doch woher qualifizierte Mitarbeiter nehmen, wenn nicht stehlen? Rainer Körber hat mit seinem Team von Interwork eine innovative Lösung gefunden, dem Fachkräftemangel in Tirol entgegenzuwirken: Der Personalbereitsteller rekrutiert Fachkräfte im Ballungsraum Wien und anderen Teilen Ostösterreichs und vermittelt sie als Zeitarbeiter an Betriebe in Tirol. Derzeit fast 240 Fachleute, vor allem aus dem Baunebengewerbe, aber auch für die Industrie und den medizinischen Bereich, die von Montag bis Donnerstagabend in Tirol arbeiten und dann wieder nach Hause fahren. Viele der vermittelten Arbeitskräfte wollen nicht mehr in Ostösterreich arbeiten, da sich das Lohnniveau und die Arbeitsbedingungen seit der EU-Osterweiterung stetig verschlechtert haben, andere sind über 50 und finden andernorts keine Anstellung mehr: „Für sie macht es absolut Sinn, hier in Tirol eine
„Für unsere Mit arbeiter macht es absolut Sinn in Tirol eine Arbeit anzunehmen, die mit vielen Bene fits lockt.“ R AINER KÖRBER , GESCHÄF TSFÜHRER INTERWORK
© AXEL SPRINGER
E R F O L G SG E S C H I C H T E : I N T E R W O R K
Das Team von Rainer Körber übernimmt die komplette Abwicklung der Personalbereitstellung.
240
Mehr als von Interwork vermittelte Fachkräfte arbeiten derzeit in Tirol.
UNKOMPLIZIERT ZU NEUEN MITARBEITERN
Ein Segen für Tiroler Betriebe, die unter einem Mangel an Personal leiden: „Unsere Partner bekommen Fachkräfte, die sie am Tiroler Arbeitsmarkt nicht bekommen. Sie können Mitarbeiter so lange, wie sie sie benötigen einsetzen, und somit flexibel auf die Entwicklung der Auftragslage reagieren“, bringt Körber sein Geschäftsmodell auf den Punkt. Die Bereitstellung funktioniert völlig unkompliziert und flexibel. Das Team von Interwork organisiert alles, vom Recruiting über die Organisation der Anreise und Unterbringung, bis hin zur An- und Abmeldung der Mitarbeiter. Kunden von Interwork bezahlen nur den vereinbarten Stundensatz und bekommen dafür zuverlässige Arbeitskräfte zu Verfügung gestellt. Interwork rekrutiert bevorzugt heimische Fachkräfte mit einem Wohnsitz
R AINER KÖRBER
in Österreich. Das Leasingpersonal spricht Deutsch, kennt die Gepflogenheiten auf österreichischen Baustellen und in Industriebetrieben und kann sich so schnell und unkompliziert einarbeiten.
RISIKOMINIMIERUNG
Ein weiter Vorteil für Unternehmen ist die Risikominimierung: „Es ist immer ein finanzielles Risiko, einen neuen Mitarbeiter einzustellen. Wir nehmen dieses Risiko für die Unternehmen auf uns“, so Körber. Bei einer Fixanstellung ist es schwierig, sich unkompliziert von solchen Mitarbeitern zu lösen, bei einer Kooperation mit Interwork trägt der Personaldienstleister das Risiko, wenn ein neuer Mitarbeiter
ausfällt oder nicht die erhoffte Leistung bringt. Interwork bietet aber auch im umgekehrten Fall, nämlich dann, wenn Kunden und Mitarbeiter mit der Zusammenarbeit zufrieden sind, Modelle an, Leasingmitarbeiter zu übernehmen. Beim sogenannten Integrationsleasing ist von vornherein ausgemacht, dass der Mitarbeiter übernommen wird, wenn die Zusammenarbeit für alle drei Seiten, also Kunden, Personaldienstleister und vor allem Mitarbeiter passt. Unternehmen müssen ein Abschlagshonorar von zwei Bruttomonatslöhnen bezahlen und können die neue Arbeitskraft sofort übernehmen.
ZUKUNFTSVISION
Für die nächsten Jahre planen Rainer Körber und sein Team, Interwork zu einem der größten Personalbereitsteller Österreichs weiterzuentwickeln und ihr Portfolio im Fachkräfte aus weiteren Branchen zu ergänzen. Derzeit wird gerade ein Netzwerk an diplomiertem Pflegepersonal aufgebaut, das in Zukunft Einrichtungen in Tirol verstärken soll. 9
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Arbeit anzunehmen, die mit vielen Benefits, wie attraktiver Arbeitszeit und guter Arbeitsatmosphäre, lockt“, erklärt Körber.
„Unsere Partner be kommen Fachkräfte, die sie am Tiroler Arbeitsmarkt nicht bekommen.“
Branchen, in denen Interwork Fachkräfte verleiht: • Baugewerbe • Baunebengewerbe • Industrie • Medizinischer Bereich
© AXEL SPRINGER
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Die Profis von Leckotech bringen viel Know-how und eine Spürnase mit.
MIT HIGHTECH UND GESPÜR Leckotech in Steinach am Brenner hat sich auf das Aufspüren von Wasserschäden, Trocknung und Sanierungen spezialisiert. Das Know-how der Profis ist außerdem beim Aufspüren von Schimmel ebenso gefragt wie nach Bränden oder bei der Trocknung von Neubauten.
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ls Walter Schaffer 2016 gemeinsam mit seiner Frau Lydia Leckotech gründete, waren sie zu zweit. „Mittlerweile sind wir ein Team von zwölf“, berichtet der Geschäftsführer. „Und wie es derzeit aussieht, werden wir weiter expandieren.“ Denn das Geschäftsfeld, auf das er und seine Mitarbeiter sich spezialisieren, ist gefragt. Im Fokus stehen Wasserschäden, die die Profis mit Hightech aufspüren und beseitigen – inklusive der Sanierung der Folgeschäden. Dazu kommen die Bekämpfung von Schimmel, die Entfeuchtung von Neubauten und mehr. Zudem ist das Sanierungs10
Know-how von Leckotech genauso auf Brandschäden applizierbar.
HIGHTECH
Bei der Suche nach dem Ursprung von Wasserschäden hilft den Profis langjährige Erfahrung. Zugleich bauen sie aber auch auf Technologie, unter anderem auf Thermografie: Wärmebildaufnahmen, mit denen das infrarote Spektrum sichtbar wird. Und diese kommen nicht nur beim Aufspüren von Lecks zum Einsatz. Die Technik kann auch verwendet werden, um Wärmelecks in Gebäuden zu entdecken, weswegen Leckotech auch
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Gut ausgestattet spürt Leckotech bei Wasserschäden zuallererst die Ursache auf.
„Damit unsere Kun den sich nicht mit der Abwicklung herum schlagen müssen, fungieren wir als An sprechpartner.“ W A LT E R S C H A F F E R , L E C K O T E C H GESCHÄF TSFÜHRER
BREITES NETZWERK
Weil nahezu jeder Auftrag unterschiedlichstes Know-how verlangt, arbeitet Leckotech mit einem Netzwerk von Experten zusammen. „Wir haben eine Vielzahl von Partnern aus verschiedensten Bereichen bei der Hand, die uns unterstützen“, erklärt Schaffer. „Damit unsere Kunden sich nicht mit der Abwicklung herumschlagen müssen, fungieren wir als Ansprechpartner, die die individuell nötige Expertise bündeln.“
Die Mitarbeiter von Leckotech sind in ganz Tirol unterwegs.
KRISENSICHER
Dieses breite Betätigungsfeld macht Leckotech zu einem gefragten Anbieter. Dem hat die Krise keinen Abbruch getan, auch wenn die ersten Wochen schwierig waren, wie Schaffer berichtet: „Am Anfang ist es uns so gegangen wie allen. Erst wussten wir nicht, wie es weitergeht. Aber Wasser macht vor der Krise nicht Halt und dementsprechend sind wir gebucht wie eh und je – vermutlich sogar mehr.“ Denn während die Pandemie sich kaum auf das Geschäft ausgewirkt hat, spüren die Sanierungs-Profis die Folgen des Klimawandels hautnah: „Die Zahl der Unwetterschäden hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen“, weiß er. „Und da werden wir gebraucht.“
WEITERES WACHSTUM
Damit ist auch die Sommer-Saison gut befüllt: Während sich im Herbst und Winter alles um Schimmel dreht, nehmen die Unwetterschäden und die damit verbundenen Aufträge jeden Sommer zu. Kein Wunder also, dass es im Hauptquartier in Steinach am Brenner eng wird. Deswegen steht ein Umzug bevor. Geplant ist im kommenden Jahr ein neuer Standort in der Nähe von Innsbruck – ebenso wie ein Wechsel der Unternehmensform. Um dem Wachstum gerecht zu werden, wird das Einzelunternehmen Leckotech dann zur GmbH.
Spürnase Wärmebildkameras, Mess geräte und viel Erfahrung sind zwar hervorragende Werkzeuge. Doch Leckotech hat noch ein weiteres Ass im Ärmel: Mit ihrer phänomenalen Nase steht auch Schimmelspurhündin Malia dem Team zur Seite. Dank ihres Geruchssinns, der dem menschlichen um das 40-fache überlegen ist, kann die speziell ausgebildete Belgische Schäferhündin auch versteckte Schimmelnester unter Fußböden oder hinter dem Putz von Wänden problemlos erschnüffeln.
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Gebäudeanalysen anbietet. „Das ist eine Dienstleistung, die beim energieeffizienten Bauen immer gefragter ist“, bestätigt Schaffer. „Gerade in den kalten Monaten können wir im Wärmebild sichtbar machen, wo ein Gebäude Wärme verliert und mit welchen Maßnahmen am effektivsten saniert werden kann.“
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Als Familie gehen Miriam, Timmy und Ronny Rinnergschwentner ans Werk.
WIEDERERKENNUNGSWERT Mit handwerklichem Geschick und Kreativität sorgt RF Design für den Wiedererkennungswert von Fahrzeugen. Aber auch Fassaden, Fenster und vieles mehr zieren die Designs der Unterländer Firma.
„Die Familien dynamik und der Teamgeist machen solche Großprojekte möglich.“ TIMMY RINNERGSCHWENTNER, GESCHÄF TSFÜHRER RF DESIGN
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etönte Scheiben, beklebte Fenster, beschriftete Lkw – was mit dem richtigen Material, handwerklichem Feingefühl und Kreativität alles möglich ist, zeigt das Familienunternehmen RF Design seit 1984. Als der Namensgeber Franz Rinner gschwentner vor 37 Jahren begonnen hat, Autos zu bekleben, war er in der Gegend als „Zierstreifenpicker“ bekannt. Als einer der Ersten in Besitz einer mobilen Schriftenwerkstätte, konnte er die Fahrzeuge direkt bei seinen Kunden beschriften. „Das hat unheimlichen Anklang gefunden“, erinnert er sich.
BREITES PORTFOLIO
Heute geht es bei RF Design weit über die Autobeschriftung hinaus. Alles rund um Werbetechnik, von Digitaldruck über Banner bis hin zur Beschriftung ganzer Lkw-Flotten mit hunderten Fahrzeugen, trägt die Handschrift des Langkampfener Unternehmens. „Die Familiendynamik und der Teamgeist machen solche Großprojekte möglich“, erklärt der Sohn des Gründers, Timmy Rinnergschwentner. Er trat vor 20 Jahren in die Fußstapfen seines Vaters und übernahm 2019 den Betrieb. „Die Arbeit war mir immer wichtig und hat mir Spaß gemacht, doch muss es
© AXEL SPRINGER, RF DESIGN
E R F O L G SG E S C H I C H T E : R F D E S I G N
Seniorchef Franz mit seiner Frau Maria Rinnergschwentner
UNVERWECHSELBAR
Zu den Leistungen von RF Design gehören:
• Lkw- und Autobeschriftung
In der Werkstatt in Langkampfen werden unter anderem Firmenfahrzeuge beklebt, dabei sind auch aufwendige Vollverklebungen möglich.
• Scheibentönung • Car Wrap • Objektgestaltung auf Außenfassaden und Fenstern • Banner und Schilder
TIMMY RINNERGSCHWENTNER
Glaselemente führte zu einem modernen Refresh des Top-Hotels“, freut sich Timmy Rinnergschwentner.
GESAMTPAKET
Je nach Wunsch der Kunden, setzt das Team fertige Grafiken um oder designt selbst. „Kunden können das Rundumpaket bei uns bestellen: von der Idee über den
Mit höchster Genauigkeit setzt das RF-Design-Team Kundenwünsche aus ganz Tirol um.
grafischen Entwurf bis hin zur Beschriftung“, so Timmy Rinnergschwentner. Um dies bestmöglich umzusetzen, wurde 2021 der gesamte „Maschinen-Fuhrpark“ erneuert, freut er sich. Eine neue Digitaldruckmaschine, die eine Drucktechnologie mit Ökofaktor sowie Weißdruck ermöglicht, gehört nun zur Ausstattung. „Damit stehen uns im Printbereich neue Möglichkeiten offen, um kreative und komplexe Kundenwünsche umzusetzen“, blickt Rinnergschwentner voraus. Im Vordergrund steht stets die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden: „In Zeiten der Preiserhöhung passten wir unser Foliensortiment so an, dass wir weiterhin die bestmögliche Preisleistung gewähren können“, so der Geschäftsführer. Den Erfolg von RF Design misst er in der Rückmeldung seiner Auftraggeber: „Dass wir langjährige, treue Kunden haben, die immer wieder sagen: Auf euch ist Verlass und das passt einfach“, liegt ihm besonders am Herzen. Mittlerweile setzen zahlreiche Lkw- und Autowerkstätten im gesamten Tiroler Raum auf den Unterländer Betrieb. 13
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
ausgewogen bleiben. Denn wer zu viel arbeitet, hat keine Zeit für Familie, Entspannung oder seinen Glauben“, so Seniorchef Franz Rinnergschwentner, der sein Unternehmen bei seinen Söhnen und seiner Schwiegertochter in guten Händen weiß. Mit Mama Maria ist das Team komplett. Denn neben Timmy besteht das Familienteam aus dessen Frau Miriam und dessen Bruder Ronny, der 2018 mit 20-jähriger Berufserfahrung als Metalltechniker dazu gestoßen ist. Mit Spaß gehen sie an die Herausforderungen heran: „Bei Kaffee und guter Musik entstehen bei uns die besten Ideen.“ So kam es auch, dass RF Design in diesem Jahr in die Renovierung eines Wellnesshotels involviert war. „Die Folierung zahlreicher Zimmertüren und
„Kunden können das Rundum paket bei uns bestellen: von der Idee über den grafischen Entwurf bis hin zur Beschriftung.“
E R F O L G SG E S C H I C H T E : S T I H L T I R O L
Blickt optimistisch in die Zukunft: STIHL-Tirol- Geschäftsführer Clemens Schaller
ORANGE KRAFT VORAUS STIHL Tirol ist Spezialist in der Entwicklung und Herstellung von Gartengeräten. Das Unternehmen aus dem Tiroler Unterland erwies sich auch in der Krise als wachstumsstark und innovativ.
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ir haben gelernt, dass sich Risiko in Kauf zu nehmen mitunter lohnt“, resümiert Clemens Schaller, Geschäftsführer von STIHL Tirol. Im Unternehmen mit Sitz in Langkampfen werden zahlreiche akkubetriebene Produkte hergestellt. Außerdem produziert und entwickelt STIHL Tirol Garten geräte, wie Rasenmäher oder Mähroboter und zählt mit einem Umsatzplus von 26 Prozent zu den wenigen Gewinnern der Krise. Obwohl man zu Beginn der Pandemie noch mit düsteren Verkaufsprognosen rechnete, entschied sich der STIHL Konzern, die
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Produktion vorerst nicht zu drosseln. „Eine Risikoentscheidung, die sich als gut und richtig herauskristallisierte“, sagt Schaller. Denn viele Menschen investierten während der Lockdownzeit in Haus und Garten, was zu einem unerwartet starken Nachfrageplus der STIHL-Produkte made in Tirol führte.
TIROLER KOMPETENZ
Gegründet wurde der Hersteller von Premium-Gartengeräten im Jahr 1981 in Kufstein. Heute arbeiten am Standort Langkampfen über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam am Erfolg.
IN ZAHLEN
702
Mitarbeiter*innen (2020)
576,2 Mio. € Umsatz (2020)
„Wir haben gelernt, dass Risiko sich mitunter lohnt.“ CLEMENS SCHALLER, GESCHÄF TSFÜHRER
E R F O L G SG E S C H I C H T E : S T I H L T I R O L
L STIHL TIROFF- O T K U NS T S G FERTIGUN
2 m 0 0 5 . 3 eit splätze
© AXEL SPRINGER
50 neue Arb vestitions 19 Mio. € In volumen
„Technisch Interessierte sind bei uns genau richtig.“
UNTERNEHMENS GESCHICHTE
1981
Gründung als VIKING Umwelttechnik in Kufstein
1984
Entwicklung der ersten eigenen Rasenmäher-Linie
Auch der Produk tionsbereich des GartengeräteHerstellers bietet attraktive Arbeitsplätze.
EIGENE EXPERTISE
Die Erweiterung um die Kunststoffproduktion dient nicht nur der Optimierung, sondern auch der Nachhaltigkeit. Bisher wurden diese Bauteile extern zugekauft, durch die hauseigene Herstellung werden Kosten und Wegzeiten gespart. Das vermindert auch LKW-Fahrten stark. „Durch die Inhouse-Produktion ist es einfacher, Prozesse im Sinne unserer Nachhaltigkeitsstrategie energieeffizienter und ressourcenschonender zu gestalten“, erklärt Clemens Schaller.
VERSTÄRKUNG GESUCHT
Aufgrund des Wachstums ist STIHL Tirol wieder verstärkt auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeiter*innen aus dem Kunststoff-Bereich, aber auch einigen anderen Unternehmensbereichen. „Technisch Interessierte sind bei uns genau richtig“, so der STIHL-Tirol-Geschäftsführer. Der Betrieb wuchs selbst im Pande miejahr 2020 um mehr als 70 Mitar beiter*innen, die Kunststoff-Fertig ung sorgt für weitere ca. 50 Jobs in Langkampfen. „Wir bieten sichere Arbeitsplätze und laden alle Interessierten herzlich ein, sich unsere offenen Stellenangebote näher anzusehen.“ Alle Interessierten checken diese unter jobs.stihl.at.
1992
Eintritt in die STIHL Gruppe
2001
Eröffnung des Kompetenzzentrums für Gartengeräte in Langkampfen
2017
einheitlicher Marken auftritt unter STIHL
2021
Spatenstich zum Erweiterungsbau einer eigenen Kunststoff-Fertigung
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Seit Jahren wächst STIHL Tirol stabil und baut seit einigen Monaten nun erneut kräftig aus. Eine eigene Kunststoff-Fertigung entsteht. Im Laufe des nächsten Jahres wird STIHL Tirol somit große Teile des für die Produktion nötigen Kunststoffs in Eigenregie herstellen. Geplant sind zehn Spritzgussmaschinen, die 50 bis 60 Prozent des Bedarfs abdecken sollen, weiß der Geschäftsführer: „Wir erhöhen unsere Fertigungstiefe mit diesem Schritt enorm.“ In weiterer Folge werden die STIHL-Produkte aus Langkampfen überarbeitet und optimiert, sodass die Leistung höher und die Handhabung noch einfacher wird.
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Als eine der ältesten Versicherungen Österreichs bietet die TIROLER seit 200 Jahren Versicherungsschutz für Tirol, Südtirol und Trentino. Zum Jubiläum legt sie mit der Aktion FrauTIROLER den Fokus auf eines der größten gesellschaftlichen Probleme: Gewalt gegen Frauen und Kinder.
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Vorstandsdirektorin Isolde Stieg in der Innsbrucker Zentrale der TIROLER VERSICHERUNG.
ie Wurzeln der TIROLER VERSICHERUNG liegen im Feuer: Im Tirol des frühen 19. Jahrhunderts wurden immer wieder Existenzen und teilweise ganze Dörfer durch Brände ausgelöscht. Den Opfern blieb oft nichts anderes über, als zu betteln oder als Tagelöhner von Hof zu Hof zu ziehen, um überleben zu können – und selbst das war nur mit einer offiziellen Genehmigung erlaubt, dem Kaiserlichen Brandbettel. Um sich vor den Folgen solcher Brandereignisse schützen zu können, entstand mit der TIROLER VERSICHERUNG vor genau 200 Jahren die erste Feuerversicherung Österreichs, getragen alleine von den Beiträgen der Mitglieder.
© TIROLER VERSICHERUNG, AXEL SPRINGER
SICHERHEIT FÜR LAND UND LEUTE
E R F O L G SG E S C H I C H T E : T I R O L E R V E R S I C H E R U N G
TIMELINE 1821
Die TIROLER VERSICHERUNG entstand aus dem Bedürfnis, sich vor den existenzbedrohenden Folgen von Bränden zu schützen.
Gründung der FeuerVersicherungs-Anstalt für Tirol als Privat-Verein durch kaiserliche Genehmigung
1823
Veröffentlichung der Statuten, die bis heute fast unverändert sind
1899
100.000 Mitglieder, ca. 160.000 versicherte Gebäude
1919
Verlust der Mitglieder aus Südtirol und Trentino als Folge der Teilung Tirols
HINSCHAUEN UND HANDELN
Das große Jubiläum sei ein Grund zum Feiern, aber auch ein Anlass, mutig zu sein und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. „Wir haben uns gefragt, in welchem Bereich wir in unserer Region noch nicht so gut dastehen und überlegt, was die Basis für eine funktionierende, faire Gesellschaft ist, wo wir ansetzen und
I S O L D E S T I EG , V O R S TA N D S D IR EK TO R IN TIROLER VERSICHERUNG
Impulse geben können, wo sich die Leute heute zusammentun und etwas verbessern müssen“, erzählt Stieg. „Bei uns im Haus sind Chancengerechtigkeit und Gleichberechtigung gelebte Realität, das kann aber nur eine Selbstverständlichkeit sein, wenn die Basis passt und unsere Kinder angstund gewaltfrei aufwachsen können.“ Gewalt sei ein sehr unbequemes Thema, das trotz seiner Relevanz gerne ignoriert wird, und genau deshalb habe man beschlossen, das Jubiläum dafür zu nutzen,
Umzug in die WilhelmGreil-Straße 10, wo bis heute der Hauptsitz zu finden ist
1938
Enthebung des Direktors Josef Dobin durch die Nazis
1945
Rückkehr Dobins, Beginn Wiederaufbau der zerbombten Zentrale
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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
„Es haben sich Leute in Not zusammengetan, um eine Lösung für ein Problem zu finden“, sagt Isolde Stieg, die seit September als Vorstandsdirektorin die Geschicke der TIROLER VERSICHERUNG leitet. An diese Pionierleistung will man im Jubiläumsjahr anknüpfen – 2021 geht es allerdings nicht um Brände, sondern um eine andere, ebenso große gesellschaftliche Herausforderung: Gewalt gegen Frauen und Kinder.
„Es haben sich Leute in Not zu sammengetan, um eine Lösung für ein Problem zu finden.“
1931
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1979
Mehr als 50 Prozent aller Häuser in Tirol sind bei der TIROLER gegen Feuerschäden versichert
Seit 1931 befindet sich der Hauptsitz der TIROLER in der Wilhelm-Greil-Straße 10 – ab 2022 wird hier neu gebaut, um den Standort auch in Zukunft nutzen zu können.
1982
Angebot um Lebens versicherung erweitert
1998
Ein neues Logo und die neue Werbelinie sorgen für Aufsehen.
2000
Walter Schieferer und Franz Mair übernehmen Vorstandsagenden
2006
2020
Auszeichnung als TopArbeitgeber des Wirtschaftsmagazins Trend, erstmals mehr als 350 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
2021
Zum 200-Jahr-Jubiläum startet die Initiative FrauTIROLER, die Projekte fördert, die Frauen und Kinder stärken.
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hier aktiv zu werden. „Es reicht bei diesem Themenbereich nicht aus, stillschweigend zu spenden“, betont die Vorstandsdirektorin – man müsse darüber reden, aufeinander schauen und als Gesellschaft für Veränderung sorgen. „Uns ist klar, dass das kein lustiges und kein einfaches Thema ist, aber mit vereinten Kräften können wir hier etwas bewegen.“ Um das zu schaffen, wurde die Initiative FrauTIROLER ins Leben gerufen, die Frauen- und Kinderprojekte in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino mit insgesamt 200.000 Euro unterstützt. Die Hälfte des Geldes wird über eine OnlineAbstimmung der Bevölkerung vergeben, die restlichen 100.000 Euro vergibt eine Fachjury bestehend aus Andrea Hohenegger (Opferschutzgruppe Klinik Innsbruck, Eva Pawlata (Gewaltschutzzentrum Tirol), Elisabeth Rathgeb (Caritas Tirol), Martina Steiner (Plattform offene Jugendarbeit Tirol) und Martin Ritsch (Männerberatung Mannsbilder Tirol).
Die Landesdirektion in Bozen betreut Südtirol und Trentino, dazu kommen Kundenbüros und Zulassungsstellen in allen Bezirken. Insgesamt zählt die TIROLER aktuell rund 120.000 Kundinnen und Kunden.
GRUNDPRINZIP SOLIDARITÄT
Das soziale Bewusstsein und das Bestreben, die Region und die Gesellschaft positiv zu beeinflussen, sind tief in der Geschichte der TIROLER verankert. Die 1823 statutarisch festgelegten Prinzipien gelten zum großen Teil auch heute noch: ist ein Verein auf Gegenseitigkeit und gehört den Kundinnen und Kunden, es gibt keine Eigentümer, Gewinnausschüttungen oder Versicherungspflicht – erwirtschaftete Gewinne werden für die Weiterentwicklung des Unternehmens und zur Bildung von
© TIROLER VERSICHERUNG, AXEL SPRINGER
Eröffnung einer Landesdirektion für Südtirol in Bozen und Wiederherstellung des ursprünglichen Marktes
Zahlen und Fakten
Die TIROLER VERSICHERUNG beschäftigt rund 365 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, den Großteil davon im Hauptsitz in Innsbruck.
E R F O L G SG E S C H I C H T E : T I R O L E R V E R S I C H E R U N G
zur Person
weiberwirtschaft.at
Isolde Stieg ist seit zehn Jahren Teil der TIROLER VERSICHERUNG. Gestartet hat sie ihre Karriere dort im Bereich Rechnungswesen und Controlling. 2020 ist sie in die erweiterte Geschäftsführung eingetreten, seit September 2021 ist sie Vorstandsdirektorin.
200 Jahre feiern wir fraulich. Mit 200 000 EURO für Kinder- und Frauenprojekte. Mehr Informationen unter frautiroler.info Sicher sind wir weiblich.
SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG
Die TIROLER ist nicht nur ein relevanter Wirtschaftsfaktor im Land, sondern auch eine wichtige Arbeitgeberin: Mehr als 350 Personen sind aktuell im Unternehmen beschäftigt. Damit man Talente anziehen und halten kann, wird großer Wert darauf gelegt, ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten. „Wir verlangen viel, sind aber auch bereit, viel zu geben“, so Stieg. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ganz verschiedene Bedürfnisse, und heutzutage
ISOLDE STIEG
ist es möglich, sehr gut darauf einzugehen und so ein leistungsförderndes Klima zu schaffen.“ Verschiedene Teilzeitmodelle – auch für Führungskräfte –, flexible Arbeitszeiten und Homeoffice sind im Unternehmen selbstverständlich, alles andere wäre aus Sicht der Vorstandsdirektorin mit den heutigen Möglichkeiten nicht zeitgemäß. Dass es für dieses Bestreben regelmäßig Auszeichnungen gebe, sei schön und habe hoffentlich auch Signalwirkung für andere Unternehmen: „Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, welche Möglichkeiten man als Unternehmen hat. Da können wir sicher ein Vorbild sein.“
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FrauTIROLER & Kampagne „Feier und Flamme für die Frauen“
Zum 200-Jahr-Jubiläum vergibt die TIROLER Versicherung 200.000 Euro an Projekte, die Frauen und Kinder im Euregio-Raum unterstützen. Alle TIROLER Kundinnen und Kunden ab 18 können bis 7. November bestehende und neue Projekte einreichen. Pro Projekt werden bis zu 10.000 Euro vergeben. Über eine Online-Abstimmung werden 100.000 Euro verteilt, weitere 100.000 Euro vergibt eine Fachjury. Begleitend dazu läuft gerade die Kampagne „Feier und Flamme für die Frauen“, deren bunte Sujets und Plakate für mehr Bewusstsein und Zivilcourage werben. Mehr Infos dazu unter frautiroler.info.
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Reserven für schwierige Jahre verwendet, Solidarität steht an erster Stelle. Aufträge werden deshalb auch soweit möglich an Kundinnen und Kunden vergeben das Kapital wird regional veranlagt: „Uns ist wichtig, dass die Wertschöpfung möglichst in der Region bleibt. Nur wenn unsere Wirtschaft funktioniert, können wir den Wohlstand und die soziale Sicherheit, die wir hier gewohnt sind, sicherstellen“, betont Stieg.
„Wir verlangen viel, sind aber auch bereit, viel zu geben.“
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E R F O L G SG E S C H I C H T E : W E T S C H E R
DIGITALISIERUNG AUF SOLIDEM FUNDAMENT Digital ist Trumpf. Doch anstatt Flickwerk zu betreiben oder voreilig vorzupreschen, legt Wetscher mit WetscherMAX Wert auf eine gut durchdachte Verschmelzung von digitalen und analogen Einkaufserlebnissen.
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ittlerweile gibt es keine Branche, an deren Türen die Digitalisierung nicht mit Vehemenz pocht. Spätestens die Pandemie hat ein für alle Mal bewiesen, dass kein Weg an modernen, zeitgemäßen Geschäftsmodellen vorbeiführt. Bei so manchem Unternehmen hat diese Erkenntnis zu eiligen Umbrüchen geführt – oft aber nicht immer zum Guten. „Dieses überhastete Auf-die-BeineStellen einer Digitalisierungsoffensive ist uns erspart geblieben“, berichtet Martin Wetscher, Geschäftsführer des Einrichtungshaus Wetscher und dessen neuer Marke WetscherMAX. An diesem, mittlerweile in Filialen in Innsbruck und Fü-
Seine Premiere hat WetscherMAX in Fügen gefeiert – parallel dazu wurde eine zweite Filiale in Innsbruck, im Greif Center, eröffnet.
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gen umgesetzten digitalen Shop-Konzept arbeitet das Familienunternehmen seit 2018 – ganz ohne den plötzlichen Zeitdruck, den andere während der Pandemie zu spüren bekommen haben. Und das ist auch gut so. Denn WetscherMAX wollte ordentlich durchdacht und solide umgesetzt werden – mit viel Planung und ohne Experimente.
KLARER VORSATZ
Das WetscherMAX Konzept hat Martin Wetscher gemeinsam mit seinem Sohn Maximilian 2018 aus der Taufe gehoben. Dabei haben sie sich den lückenlosen Brücken schlag zwischen digitalem und analogem Handel zum Ziel gesetzt – und beweisen seit 2019 in zwei Filialen, dass die Rechnung aufgeht: „Fokussiert man sich einzig auf den digitalen Auftritt, läuft man Gefahr, den stationären Handel aus den Augen zu verlieren“, erklärt Martin Wetscher. „Dann kann man seine Energien gleich in einen reinen Onlineshop investieren.“ Stattdessen bleibt bei WetscherMAX der persönliche Kontakt fundamentaler Aspekt – erweitert durch ein digitales Angebot, mit dem das Wohnerlebnis greifbar wird.
„Fokussiert man sich einzig auf den digitalen Auftritt, läuft man Gefahr, den stationären Handel aus den Au gen zu verlieren.“ MARTIN WETSCHER, GESCHÄF TSFÜHRER WETSCHER
© WETSCHER
E R F O L G SG E S C H I C H T E : W E T S C H E R
MEHR ALS EIN GESCHÄFT Bereits jetzt warten WetscherMAX-Filialen mit einem Café auf, das für wohnliche Atmosphäre sorgt. Geplant ist jedoch deutlich mehr: Veranstaltungen und Events wie Kochabende sollen WetscherMAX zu einem Ort des inspirierenden Austauschs für DesignLiebhaber machen.
DIGITAL VOR ORT
Anstelle einer Ergänzung oder Konkurrenz zum stationären Handel verschmilzt bei WetscherMAX das digitale mit dem analogen Shopping-Erlebnis. Im Kern bleibt die stationäre Präsenz mit Verkäufern vor Ort, die Kunden als Begleiter zur Seite stehen. „Wir haben uns auf die klassischen kaufmännischen Tugenden besonnen“, beschreibt Martin Wetscher. „So können wir individuelle Wohnwelten gemeinsam mit Kunden gestalten, anstatt sie nur durch unser Angebot zu schleusen.“ Dazu wurden
für WetscherMAX die drei Grundwohnstile Natur, Modern und Loft vordefiniert. Anhand einer digitalen Wohnstilanalyse können Kunden eruieren, was ihren Bedürfnissen entspricht.
ENTSCHLEUNIGT
Dafür, dass das nicht zwischen Tür und Angel passiert, sorgt ein Café, das wesentlicher Bestandteil jeder WetscherMAXFiliale ist. Dort können sich die Gäste Zeit lassen, um bei einem Kaffee in aller Ruhe den eigenen Wohnbedürfnissen auf den
EINSTEIGERFREUNDLICH
„Seinen Wohnraum zu gestalten, kann gerade für Wohneinsteiger eine Herausforderung sein“, erklärt Wetscher. Und genau sie sind es, an die sich WetscherMAX richtet: Auf sie ist nicht nur das digitale Geschäftsmodell maßgeschneidert, sondern auch die Produktlinien, die sich durch Leistbarkeit genauso auszeichnen wie durch Stilsicherheit und Coolness-Faktor. „Wir haben viel Erfahrung darin, das Beste aus einer Wohnlösung herauszuholen, sei es durch die optimale Platzierung der Möbel oder die passenden Accessoires. Und dieses Wissen kann kein Webshop vermitteln“, ist er sich sicher. „Stattdessen verschmelzen wir klassische Beratung mit digitalen Werkzeugen, um so ein zeitgemäßes, individuelles Einkaufs- und Wohnerlebnis zu bieten.“ 21
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Gemeinsam von Martin Wetscher und seinem Sohn Maximilian entwickelt, verbindet WetscherMAX einen physischen Showroom mit digitalen Werkzeugen zu einem neuen Einkaufs erlebnis.
Grund zu gehen – natürlich über das gratis zur Verfügung gestellte WLAN. „Dabei dienen die Wohnstile nur als Orientierungshilfe“, erklärt Martin Wetscher. „Anhand dieser wird dann die individuell perfekte Kombination entwickelt.“ Bei der eigentlichen Planung der idealen Wohn-Lösung helfen dann neben dem mit QR-Codes versehenen Showroom auch ein digitaler Einrichtungsassistent und natürlich bestens geschulte Mitarbeiter vor Ort.
ZUM SCHLUSS
Gegen den Strom Innovativ zu sein heißt, Problemlösungen dort zu sehen, wo andere keine finden oder gar nicht erst suchen. So ist es oft Voraussetzung, sich über Konventionen und generelle Überzeugungen hinwegzusetzen, um Erfolg zu haben – wie die Geschichte regelmäßig beweist. Von Max Schnabl
„Es gibt keinen Grund dafür, dass jemand einen Computer zu Hause haben wollte.“
„ Das Erdöl ist eine nutzlose Absonderung der Erde. Es ist eine klebrige Flüssigkeit, die stinkt und in keiner Weise verwendet werden kann.“ Kaiserliche Akademie der Wissenschaften St. Petersburg, 1806
Ken Olson, Gründer von Digital Equipment Corp., 1977
„ Ich denke nicht. In Amerika herrschen Bedingungen, welche die Verwendung von Entwicklungen dieser Art notwendiger machen als hier. Hier haben wir Eil boten im Überfluss.“ William Preece, Chefingenieur der Britischen Post, 1879 auf die Frage, ob das Telefon für die Bevölkerung von öffentlichem Nutzen sein werde.
„Wir sind 60 Jahre ohne Fernsehen ausgekommen und werden es weitere 60 Jahre tun.“
„ Der Mensch wird es in den nächsten 50 Jahren nicht schaffen, zu fliegen.“
Avery Brundage, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, 1956
Wilbur Wright, Pionier der Luftfahrt, 1901
„ Kein Flugzeug wird jemals in der Praxis erfolgreich sein.“
„ Theoretisch und technisch mag das Fernsehen realisierbar sein, wirtschaftlich nicht. Wir sollten auf diese Entwicklung keine Träume vergeuden.“ Lee De Forest, Erfinder und einer der Väter des Elektronikzeitalters, 1926
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© ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ
Lord Kelvin, Physiker und Präsident der Royal Society, 1902
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