SP EZ IA L
P.b.b. | VERLAGSORT: 6020 INNSBRUCK | 10Z038387M
TOURISMUSMAGAZIN • #5/18 • NOVEMBER 2018
KREATIVE KÖPFE im Tiroler Tourismus
Unsere
Bäume sind die härtesten unter der
Sonne
HOLZBAU MAIER GmbH & Co KG | Gewerbestraße 171 | 5733 Bramberg | Austria | Tel. +43/(0)6566/72 64 | www.maier.at
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INHALT
INHALTSVERZEICHNIS S A I S ON
KREATIVE KÖPFE
4 Neue Synergien
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entwickeln Kommentar von LH Günther Platter
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5 Wir brauchen
Schrittmacher! Editorial von Josef Margreiter
6 Ein besserer Weg
Valentin Schütz und sein Erfolgs-Start-up Gronda
8 Elemente des Erfolgs
Wie Jakob Falkner James Bond nach Tirol holte
12 Mehr als Zahlen
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Wenn Anita Zehrer Familienbetriebe erforscht, geht es nicht nur um Zahlen.
14 Unter der Haube
Was Spitzenkoch Simon Taxacher antreibt
17 Im Herzen Tirolerin
Martha Schultz: Touristikerin, Interessenvertreterin – und „Tirolerin des Jahres“
24 Dirndl, Hosenanzug
und Yogamatte Katharina Pirktl hat sich dem Thema Mitarbeiterführung verschrieben.
26 Visionen am Wasser
Hansi Entners „Kraftplatz“: das Atoll Achensee
28 Andersdenken als
© CHRISTOPHER GRUNERT, PROMEDIA, AREA 47, AXEL SPRINGER (3)
Erfolgsrezept Wie Emanuel Wohlfahrter Zauberteppichen zum Erfolg verholfen hat
„Alles passiert hier mit einem Lächeln.“ CHRISTIAN SCHNÖLLER, AREA 47
20 Das Abenteuer Tirol Der Erfolg der Area 47 ist eng mit Christian Schnöller verbunden.
30 Herzensangelegenheiten
Wie Maria Hauser die Geschicke des Stanglwirts mitlenkt
38 Der Masterplan
Die Bundesregierung hat mit dem „Plan T“ eine neue Tourismusstrategie vorgelegt.
42 „Den Beruf Koch wieder sexy machen“ Benjamin Parth, Koch des Jahres 2019, im Interview
44 Vom Frieden singen
Tirol und das 200-Jahr- Jubiläum von „Stille Nacht“
46 Ein Jahr im Zeichen
des Kaisers Wie das Land Tirol Kaiser Maximilian anlässlich seines 500. Todestages gedenkt
48 Kommentare 50 Nachgefragt
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bei Johann Mauracher
IMPRESSUM SAISON Tourismusmagazin, Nr. 5/2018 (70. Jahrgang) SAISON Abohotline: 0512/58 6020 oder saison@target-group.at Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Tirol Werbung, Maria-T heresien-Straße 55, 6020 Innsbruck • Mit der Produktion beauftragt: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck • Chefredakteur: Matthias Krapf, MA • Redaktion: Daniel Feichtner, Mag. Susanne Gurschler, Mag. Simon Leitner, Rebecca Müller, BA, Esther Pirchner, Lisa Schwarzenauer, MA Autoren: Ernst Molden, Alois Schöpf • Fotografen: Franz Oss, Axel Springer • Grafik: Marco Lösch, BA, Sebastian Platzer Illustrationen: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Walter Mair, w.mair@ target-group.at • Anschrift Verlag: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 6020, Fax DW -2820, redaktion@target-group.at Geschäftsführung Verlag: Mag. Andreas Eisendle, Michael Steinlechner, Matthias Krapf, MA Druck: NP Druck Gesellschaft m.b.H., St. Pölten. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL https://saison.tirol/info/impressum abgerufen werden.
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KOMMENTAR
NEUE SYNERGIEN ENTWICKELN Tirol wurde zu einer der Top-TourismusMarken der Welt.
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schaftsstandorte werden sich in Zukunft nur mehr mit Exzellenz und Qualität behaupten können. Dafür entscheidend sind die Fachkräfte der Zukunft und eine digitale Infrastruktur, die die Ansiedelung von innovativen Top-Unternehmen auch in entlegenen Lagen unseres Landes ermöglicht. Die neue Holding wird dafür entscheidend sein, dass Tirol in diesen beiden Bereichen Vorreiter sein kann. Denn wir wissen: Wir müssen sowohl die Ausbildung für diese Fachkräfte anbieten als auch das Lebensumfeld bieten, damit sie nicht abwandern. Und andererseits müssen wir weiter beim Breitbandausbau mit neuen Projekten den Ton in Österreich angeben. Ich sehe die neue Holding und die damit verbundene enge Kooperation zwischen unserem Wirtschafts-, Agrar- und Tourismusstandort Tirol als einmalige Chance, um Tirol auch in Zukunft als einen der weltweit erfolgreichsten Standorte und lebenswertesten Lebensräume für unsere Bevölkerung zu stärken. Ihr
GÜNTHER PLATTER, L ANDESHAUPTMANN VON TIROL
© AXEL SPRINGER
iebe Tirolerinnen, liebe Tiroler, es ist so weit: Am 30. Oktober wurde die neue Tirol-Holding aus der Taufe gehoben. Künftig wird sie als alleiniger Eigentümer der drei Tochtergesellschaften Tirol Werbung, Standortagentur Tirol und Agrarmarketing Tirol fungieren. In allen drei Tochtergesellschaften werden Beiräte installiert. Im Falle der Tirol Werbung bleibt das Tyrol Tourism Board in der aktuellen Form als Beirat bestehen und wird weiterhin die Markenausrichtung der Tourismus-Marke Tirol vorgeben. Mit der Tirol-Holding wird nicht nur die Exzellenz aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft und Landwirtschaft unter einem Dach vereint, sondern auch eine Vernetzung dieser Kompetenzen mit Wissenschaft, Sport, Kultur und Forschung erreicht. Und davon profitieren letztlich alle. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Marke Tirol hauptsächlich vom Tourismus getragen. Tirol entwickelte sich zu einer der Top-Tourismus-Marken der Welt. Auf diesen Erfolg können wir alle sehr stolz sein. Das Ziel muss es nun aber sein, dieses Know-how zu nützen und neue Synergien aus den verschiedenen Wirtschaftsbereichen unseres Landes zu entwickeln. Ein gutes Beispiel dafür wird eines der ersten Projekte sein: Wir werden Tourismus & Kulinarik mit einer noch engeren Zusammenarbeit zwischen Agrarmarketing und Tirol Werbung zu einem neuen Stärkefeld der Marke Tirol etablieren. Die gute Wirtschaftslage und Top-Werte beim Rückgang der Arbeitslosigkeit seit über drei Jahren zeigen, dass sich Tirol auch als Wirtschaftsstandort immer besser behaupten kann. Die Herausforderungen sind jedoch vielfältig. Mitteleuropäische Wirt-
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EDITORIAL
WIR BRAUCHEN SCHRITTMACHER!
© TIROL WERBUNG
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irol – das Herz der Alpen – hatte zu allen Zeiten seine „Schrittmacher“. Tatkräftige Visionäre, die Impulse für ihre Regionen setzten, mit eigensinniger Zielstrebigkeit und viel Herz für die Leute. Auch der Mut unserer Tourismuspioniere ist vielfach belegt, und ihre Weitsicht fußte insbesondere darauf, die Menschen hinter ihren Ideen versammeln und begeistern zu können. Sie verfolgten – im Bewusstsein für die Chancen und Stärken des Landes – konsequent ihre eigenen Routen zu den nächsten Gipfeln. Und wurden so zu „wirtschaftlichen Tiroler Bergführern“ – ausgezeichnet sowohl mit viel Sinn für das Gemeinwohl als auch mit individuellem Unternehmergeist. Tirol ist auch in der Gegenwart gesegnet mit intelligenten Köpfen und „Machern“, die zwischen kreativen Höhenflügen und gesunder Bodenhaftung ihre Erfolge feiern – eine kleine und mit Sicherheit nicht vollständige Auswahl dieser wichtigen „Schrittmacher“ findet sich in der aktuellen Ausgabe der vorliegenden SAISON. Diese Menschen, die ganz Besonderes schaffen, verwirklichen ihre Lebenswerke im Großen wie im Kleinen. Wer auch im kleinsten Betrieb mit Leidenschaft und positivem Einsatz beglückende Ergebnisse schafft, leistet Hervorragendes. Und wer zusätzlich über sein eigenes Unternehmen und seinen rein egoistischen Vorteil hinausdenkt, der kann Impulse setzen, die eine Gesellschaft in Summe weiterbewegt. Regionen leben von diesen Pionieren, die sie voranbringen, getrieben von Unternehmergeist, Heimatliebe und einer Vision.
„WIR BRAUCHEN VOR ALLEM WIEDER EIN KLARES BEWUSSTSEIN FÜR EINE GESELLSCHAFTLICHE ATMOSPHÄRE, DIE NACH PIONIERTATEN VERLANGT!“
Soll Tirol auch in Zukunft als Land so erfolgreich bleiben und seiner Bevölkerung im wahrsten Sinn so viele positive Perspektiven vermitteln, dann brauchen wir nicht nur diese „Schrittmacher“ ganz dringend. Wir brauchen vor allem wieder ein klares Bewusstsein für eine gesellschaftliche Atmosphäre, die nach Pioniertaten verlangt! Voraussetzung dafür wäre ein mehrheitlicher Konsens innerhalb der Bevölkerung über die regionalen Stärken und ein Bekenntnis, diese im internationalen Kontext abseits des allzu provinziellen Kleingeists mutig zu forcieren. Doch gemeinsame Überzeugungen sind leider viel schwerer als früher herstellbar – angesichts zunehmend unterschiedlicher Sichtweisen in einer stark differenzierten Gesellschaft, zunehmender Egoismen, einer um sich greifenden Saturiertheit in persönlichen Komfortzonen und neuen Medien, die entgegen ihrer Credos Menschen eher ent- als befreunden. Gut gemeint heißt in diesem Kontext nicht immer gut gemacht! Unser Land hat dennoch beste Voraussetzun gen, sich als Standort mit herausragenden Qualitäten auch im weltweiten Wettbewerb noch stärker zu etablieren. Warum? Weil wir auf viele Tirolerinnen und Tiroler setzen können, die als unternehmerische Menschen ihre innere Haltung und ihren Blick für das Ganze zeigen. In seinem Buch „Innovation – eine Streitschrift für barrierefreies Denken“ beschreibt der Journalist Wolf Lotter eine Welt abseits von Käfighaltung und tradierter Gesinnungsgrenzen. Im Zentrum von Lotters Buch steht ein Held – das eigenständige, kritisch hinterfragende, selbstverantwortliche Individuum: „Innovation lebt davon, dass Menschen selbst entscheiden, was besser werden soll, und nicht darauf warten, dass ihnen jemand Verbesserung verordnet.“ Für Lotter zeichnet sich die Intelligenz einer Gesellschaft dadurch aus, dass sie weiß, was schon vorhanden ist, und gründlich darüber nachdenkt, was sie will. In diesem Sinne braucht Zukunft Herkunft und Haltung. Von beidem hat Tirol erfreulich viel!
JOSEF MARGREITER, GESCHÄFTSFÜHRER TIROL WERBUNG
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EIN BESSERER
WEG
Nach seinem Studium hatte Valentin Schütz einen Job in der Tasche. Doch der Drang, selbst etwas auf die Beine zu stellen, war größer. Also zog er mit 23 zurück nach Hause, um Internet-Unternehmer zu werden – und echte Probleme zu lösen.
KREATIVE KÖPFE
Text: Daniel Feichtner
E „ MEIN BACKUP-PLAN WAR MEIN KINDERZIMMER. IM SCHLIMMSTEN FALL WÄRE ICH AM SCHLUSS WIEDER MIT NULL DAGESTANDEN.“ VALENTIN SCHÜTZ, GRÜNDER VON GRONDA
s gibt nahezu keine Branche mehr, in der der Fachkräftemangel nicht bittere Realität ist. Doch kaum einen Bereich trifft das Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte so sehr wie den Tourismus. Valentin Schütz hat diese Entwicklung aus nächster Nähe miterlebt. „Im Hotel meiner Eltern hat sich das ziemlich plötzlich bemerkbar gemacht“, berichtet der Pitztaler. „Wir hatten früher immer sehr gute Mitarbeiter. Aber innerhalb weniger Saisonen ist es uns unheimlich schwergefallen, qualifiziertes Personal zu finden.“ Das Bewusstsein um dieses Problem begleitete ihn durch sein Studium – und auch danach. Mit seinem Abschluss in Internationaler Wirtschaft hatte er bereits eine Stelle bei einem deutschen Konzern in der Tasche. „Aber eigentlich wollte ich immer schon Unternehmer werden“, sagt Schütz. Auf eigenen Beinen stehen und etwas Sinnstiftendes schaffen, hieß die Devise. Und das Betätigungsfeld war auch schon abgesteckt: „Gastronomie und Hotellerie hatte ich ja eigentlich im Blut. Welches Problem ich in Angriff nehmen wollte, wusste ich auch.“ Blieb also nur die Frage nach dem „Wie“.
SAISON
MODERNE LÖSUNG
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Neben seinem Bezug zum Tourismus hatte Schütz sich gelohnt: Gronda operiert seit fast drei Jahren. ein zweites Ass im Ärmel: „Neue Medien waren mir Potenzielle Mitarbeiter können sich dort kostenlos immer schon nahe. Webseiten habe ich seit ich 14 oder Profile einrichten. Arbeitgeber bezahlen monatliche 15 war in Eigenregie programmiert und entwickelt.“ Abogebühren. Dafür können sie sich präsentieren, Damit stand ihm ein Medium zur Verfügung, in dem Jobs ausschreiben und werden mit potenziellen Miter Ideen umsetzen konnte – und wo Einsatz und arbeitern vernetzt. Können mehr zählten als Finanzkraft. So entstand Mittlerweile nutzen mehr als 400 UnternehGronda, ein Blog, auf dem Schütz gemeinsam mit an- men Gronda zur aktiven Rekrutierung – und mehr deren über Erfahrungen aus der als 6.000 haben, ein Profil auf Hotel- und Gastronomiebranche der Plattform. Die Auswahl, die berichtete. Damit war das Potensie dabei haben ist groß: Über zial bei weitem nicht ausgereizt. 70.000 Fachkräfte sind ebenfalls registriert. Bis 2019 sollen es soEs verging weniger als ein Jahr, bis Schütz mit dem Ausbau des gar 100.000 werden. Und auch der Fokus von Gronda wächst. Blogs zur Plattform den nächsten Schritt und die UnternehmensBislang auf den deutschsprachigründung wagte. Gronda sollte gen Raum ausgerichtet, ist der mehr als eine Informationsquelle Anbieter vor kurzem nach Italien VALENTIN SCHÜTZ werden. Die Vision: Als soziales expandiert – und weitere Länder sollen folgen. Netzwerk könnte es Betriebe und qualifizierte Arbeitskräfte zueinander führen und Der Erfolg gibt Schütz und seiner Plattform damit einen echten Lösungsansatz bieten. Gronda recht – und zeigt, wie gravierend der Fachkräftemangel mittlerweile ist. „Innovationen zu VOLLES RISIKO schaffen und zu fördern ist enorm wichtig“, bestätigt „Ein Unternehmen zu gründen, war ein Sprung ins Schütz. „Wir müssen moderne Werkzeuge zum Einkalte Wasser“, erzählt Schütz. Nachdem er seinen Job satz bringen.“ Denn der schlechte Ruf der Branche gekündigt hatte, zog er wieder zurück ins Eltern- bei Arbeitnehmern und dem Nachwuchs sei zum haus – um Kosten zu sparen. Eine Philosophie, die Teil selbstgemacht. „Da müssen wir einfach die er mit Gronda bis heute verfolgt: Investiert wird nur Scheuklappen ablegen und beginnen, Dinge anders in Dinge, die Usern und Kunden zugutekommen. zu machen.“ Einen Plan B hatte der damals 23-Jährige nicht. „Mein Backup-Plan war mein Kinderzimmer. Im schlimmsten Fall wäre ich am Schluss wieder mit Null dagestanden. Meinen Abschluss hatte ich ja. WIE GRONDA FUNKTIONIERT Solange man jung ist und keine Familie hat, ist das ein akzeptables Risiko.“ UNTERNEHMEN POTENZIELLE MITARBEITER Doch dazu sollte es nicht kommen. Schütz holte € zwei Mitgründer an Bord. Für alle drei war von Anfang an klar, dass die Plattform auf Profit ausgelegt sein musste. Wachstum war also das erste Ziel – allerdings nachhaltig und organisch. „Wir wollen ein • Unternehmensprofil • Lebenslauf • Job-Angebote • Qualifikationen Business, das nicht nur ein Produkt an den Mann • Wunschjobs bringt, sondern aktiv zur Lösung eines Problems beiträgt.“ Suchende und Professionalisten in einem Netzwerk zusammenzubringen, sollte zugleich Problemlösungsansatz und Geschäftsmodell sein.
„WIR WOLLEN EIN BUSINESS, DAS NICHT NUR EIN PRODUKT AN DEN MANN BRINGT, SONDERN AKTIV ZUR LÖSUNG EINES PROBLEMS BEITRÄGT.“
© GRONDA/FRANZ GIEL
MIT LEIDENSCHAFT
„Die größte Herausforderung war der Start“, sagt Schütz. Man arbeite in einer luftleeren Blase, ohne Feedback und ohne zu wissen, ob die Idee funktioniert. „Aber Hotellerie und Gastronomie liegen mir einfach am Herzen. Und um aus einer Idee etwas zu machen, muss man brennen.“ Denn ein Start-up zu gründen sei eben bei weitem nicht nur „lässig“, sondern vor allem enorm viel Arbeit. Doch diese hat
GRONDA ARBEITET IN BEIDE RICHTUNGEN Unternehmen präsentieren sich und offene Stellen, können aber auch potenzielle Mitarbeiter anhand ihres Profils direkt kontaktieren. Fachkräfte haben Einblick in Betriebs-Profile und Job-Angebote, auf die sie sich über die Plattform bewerben können.
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KRE ATIVE KÖPFE
ELEMENTE DES ERFOLGS
Mit der James-Bond-Installation 007 ELEMENTS ist Jakob Falkner der Coup gelungen, die Dreharbeiten für „James Bond 007: Spectre“ nachhaltig für Sölden zu verwerten. Text: Susanne Gurschler
Jakob Falkner, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden, will die internationale Strahlkraft Söldens weiter ausbauen.
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ames Bond kann man nicht bestellen, James Bond sucht sich die schönsten Plätze selber aus – betont Jakob Falkner, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden. Doch als 2014 die Crew um den James-Bond-Regisseur Sam Mendes nach Sölden kam, um sich den Gaislachkogl, das Gipfelrestaurant „Ice Q“ und die Gletscherstraße als möglichen Drehort anzuschauen, wusste Falkner, dass sie es
in die engere Auswahl geschafft hatten. Er erkannte die Chance für die Destination und nutzte sie. Die Dreharbeiten zu „James Bond 007: Spectre“ auf dem Gaislachkogl und die Verfolgungsjagd auf der Gletscherstraße bescherten Sölden große mediale Aufmerksamkeit. Mit der James-Bond-Installation 007 ELEMENTS auf dem Gaislachkogl haben die Bergbahnen Sölden nun eine filmtouristische Attraktion geschaffen, die international strahlt.
NACHHALTIGKEIT
Als die Verhandlungen mit der Produktionsfirma Eon bezüglich der Dreharbeiten begannen, war für Falkner klar, dass die Bergbahnen längerfristig etwas Nachhaltiges entwickeln wollten. „Wir wussten noch nicht, was, aber dass wir etwas machen wollten, war fix und das haben wir auch vertraglich festgelegt“, sagt Falkner.
KRE ATIVE KÖPFE
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Cine-Tirol-Leiter Johannes Köck (li.) überreicht Jakob Falkner den von Swarovski gestifteten Award.
Ein cineastisches Gipfelerlebnis verspricht die James-Bond-Installation am Gaislachkogl.
„Wir sind der erste Drehort, der offiziell eine James-Bond-Installation entwickeln konnte.“
© ANTON KLOCKER, CINE TIROL, CHRISTOPHER GRUNERT (2)
JAKOB FALKNER, GESCHÄFTSFÜHRER BERGBAHNEN SÖLDEN
Positiv für die weiteren diesbezüglichen Gespräche mit der Produktionsfirma war, dass die Bergbahnen Sölden alles daransetzten, der anspruchsvollen Crew perfekten Service bei den Dreharbeiten zu bieten. Schon kurz nach den Dreharbeiten im Jänner und Feber 2015 beauftragte Falkner den Architekten Johann Obermoser, sich bauliche Möglichkeiten für eine James-Bond-Ausstellung zu überlegen. Es gelang ihm zudem, Neil Callow, Set-Designer der letzten James-Bond-Filme, für seine Idee zu begeistern. Dieser erarbeitete ein inhaltliches Konzept und holte die amerikanische Kreativ-Agentur „Optimist Design“ ins Boot, die Inszenierungen für globale Marken wie Google oder die Grammy Awards erstellt hat. Einfach waren die Verhandlungen natürlich nicht, wie Falkner festhält: „Eine Weltmarke wie James Bond aus der Hand zu geben, da muss für die Produktionsfirma alles passen.“
TEAMWORK
„Es war ein stimmiges Wechselspiel zwischen Callow, verantwortlich für die inhaltliche Gesamtaufsicht, der das volle Vertrauen von Eon hatte und Schnittstelle zur Produktionsfirma war, dem Architekten, dem Optimist-Chef-Designer Tino Schaedler und mir“, erläutert Falkner. Im Frühjahr 2016 konnte Falkner sich in Los Angeles eine 1:1-Präsentation der räumlichen Aufteilung der Ausstellung 007 ELEMENTS durch die VR-Brille ansehen. Im Sommer 2018 wurde die cineastische Installation auf bzw. im Gaislachkogl eröffnet: Sie ist in den Berg gebaut. Auf 1.300 Quadratmetern und in neun Räumen entführt eine Multimedia-Show Interessierte und Fans in die Welt von James Bond. Das mediale Interesse an der einmaligen Einrichtung bei der Eröffnung war groß. Journalisten aus aller Welt kamen →
Auszeichnung für Jakob Falkner Der Cine Tirol Award wurde ins Leben gerufen, um Menschen zu würdigen, die sich um das Filmland Tirol besonders verdient gemacht haben. 2018 erhielt die Auszeichnung Jakob Falkner. Begründung: Der Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden zeigte enormen persönlichen Einsatz, die Produktionsfirma von „James Bond 007: SPECTRE“ für die Location Gaislachkogl und Bergrestaurant Ice Q zu begeistern und die Dreharbeiten im Ötztal umzusetzen. Ebenso zielstrebig verfolgte Falkner seine Vision, eine Bond-Erlebniswelt am Gaislachkogel zu schaffen. In enger Kooperation mit Eon Productions und dem Innsbrucker Architekten Johann Obermoser entstand die Multimedia-Installation 007 ELEMENTS, die Bond-Fans und Filmtouristen aus nah und fern nach Sölden bringt.
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KRE ATIVE KÖPFE
„007 ELEMENTS ist absolut authentisch, da die Dreharbeiten genau hier stattgefunden haben.“ JAKOB FALKNER
nach Sölden. „Die NBC Morning Show brachte einen Bericht über 007 ELEMENTS. Vier Minuten war Sölden Thema in dieser zuschauerstarken Sendung“, gibt Falkner ein Beispiel. US-amerikanische Zeitungen berichteten ebenso wie solche aus Japan, Australien oder aus arabischen Ländern.
GESAMTPAKET
Für Jakob Falkner ist 007 ELEMENTS der Höhepunkt eines Erlebnispakets aus mehreren spektakulären Ereignissen: „Die Auffahrt mit zwei modernen Bergbahnen, ein traumhaftes Alpenpanorama, eine Weltmarke, eine absolut gelungene Bond-stylische Architektur, ein moderner emotionaler Inhalt und absolute Authentizität, da die Dreharbeiten genau
hier stattgefunden haben“, unterstreicht Falkner. Zudem passe die Ausstellung perfekt zur Marke Sölden, die für Sport und Unterhaltung stehe. „Wir brennen für den Wintersport, aber wir wollen die Destination weiter international positionieren, James Bond strahlt global und erschließt uns neue Besucher: Filmtouristen aus aller Welt, die sich in der einmaligen Umgebung des Gaislachkogls auf die Spuren ihres Filmhelden machen“, ergänzt der Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden. Die Erwartungen, die er und seine Mitstreiter in 007 ELEMENTS setzen, sind hoch. Vom Sommer 2019 bis Ende 2020 sollen über 100.000 internationale Besucher kommen: „Die bisherige Frequenz zeigt eindeutig, dass wir das schaffen können.“
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MEHR ALS ZAHLEN Anita Zehrer erforscht am MCI Tiroler Familienbetriebe – nicht zuletzt aus dem Tourismus. Ihr BWL-Studium war dabei ein guter Einstieg. Um das Gesamtbild zu überblicken, musste sie aber lernen, Unternehmen nicht nur auf Faktenebene zu betrachten. Text: Daniel Feichtner
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ie Betriebe funktionieren, hat mich schon immer interessiert“, meint Anita Zehrer. Sie leitet das Zentrum Familienunternehmen (ZFU) am Innsbrucker MCI. Der ursprüngliche Plan war das allerdings nicht. Eigentlich zog es die Vorarlbergerin 1996 nach Innsbruck, um Übersetzer/Dolmetscher zu studieren. „Aber zu der Ausbildung ist schnell ein BWL-Studium dazugekommen“, erzählt sie. „Und mit dem Schwerpunkt Unternehmensführung und Tourismus ist damals schon der Fokus festgestanden, dem ich treu geblieben bin.“ Seit 2016 forscht sie am MCI als Leiterin des neu gegründeten ZFU. „Und das, obwohl ich selbst nicht aus einer Unternehmerfamilie komme“, sagt Zehrer.
„FAMILIENUNTERNEHMEN SIND USUS UND WURDEN DAHER EHER SELTEN ALS FORSCHUNGSOBJEKT ERKANNT.“ ANITA ZEHRER
„Es gibt zwar in meinem Umfeld familiengeführte Betriebe – direkt involviert war ich da aber nie.“ Das tat ihrem Interesse keinen Abbruch, eher im Gegenteil. Denn mit ihrer Forschung beschreitet sie in Österreich neue Pfade. Neben der Wirtschaftsuni Wien ist das Tiroler MCI die einzige österreichische Hochschule, die diesen Bereich in einem eigenen Institut wissenschaftlich untersucht.
NEUE NEUGIERDE
„Im angloamerikanischen und deutschen Raum hat die Erforschung von Familienunternehmen Tradition“, meint Zehrer. Dort existiert kaum eine Wirtschaftsfakultät, die nicht ein Institut in dem Bereich betreibt. In Österreich gab es dahingehend
KRE ATIVE KÖPFE
„Für eine so komplexe Materie braucht es einen multidisziplinären Ansatz – um die Mechanismen zu verstehen und um helfen zu können.“ ANITA ZEHRER, LEITERIN DES ZENTRUMS FAMILIENUNTERNEHMEN
bislang kaum Interesse – „nicht obwohl, sondern eine so komplexe Materie braucht es einen multidisziplinären Ansatz – um die Mechanismen zu vielleicht weil unsere Wirtschaft und insbesondere verstehen und um helfen zu können.“ der Tourismus kleinteilig sind. Familienunternehmen sind Usus und wurden Und genau das, Unterstützung für Tiroler Familienunternehmen, ist die Mission der daher eher selten als Forschungsobjekt IN FAMILIEN-HAND Einrichtung. Deswegen geht der Praxiserkannt“, vermutet die Expertin. Familiengeführte Betriebe haben in Tirol lange Tradition und sind bis bezug auch immer vor – egal ob in Studien Doch Interesse und Bedarf steigen heute ein wichtiges Fundament mit hunderten Betrieben oder bei der Berapide. Schätzungen der Wirtschaftskamder Tiroler Wirtschaft. gleitung einzelner Unternehmen. mer zufolge steht in den kommenden zehn Jahren in Tirol in 2.600 FamilienunternehDENN: BEWUSSTSEIN ALS ERSTER SCHRITT men die Betriebsübergabe bevor. „Das ist wohl der kritischste Punkt im LebenszyUm dem gerecht zu werden, veröffentlicht das Kompetenzzentrum Ergebnisse auch klus solcher Betriebe“, weiß Zehrer. Eine in einer vereinfachten, auf Umsetzung Übergabe braucht viel Vorbereitung und optimierten und mit Infografiken aufBereitschaft aller beteiligten Parteien. Wird übereilt gehandelt, oder werden bereiteten Version. Betrieben, die sich an sind Familienunternehmen – lässt man EPUs Studien beteiligen, wird eine Zusammenwichtige Aspekte oder Stakeholder überaußer Acht, stellen sie fassung zur Verfügung gestellt. „Darin sehen, kann das einen Betrieb und damit 58 Prozent aller Tiroler Unternehmen. präsentieren wir die Resultate, eine Aufunter Umständen das Lebenswerk mehreschlüsselung, wie sich die Situation sperer Generationen zunichte machen. Sie erwirtschaften einen ziell in dem Unternehmen darstellt, und jährlichen Umsatz von was getan werden kann, um sie zu verbesMEHR ALS ZAHLEN 19 Milliarden Euro und sern“, erklärt Zehrer. Dazu begleitet das Als Zehrer sich zunehmend auf das Thema damit 52 Prozent des Umsatzes der ZFU jährlich einige wenige Unternehmen. zu spezialisieren begann, diente ihr das gesamten Tiroler Wirtschaft. „Das ist zwar nicht die Welt. Aber auch so BWL-Studium als Rüstzeug. „Ich dachte können wir Bewusstsein schaffen und mir: Das passt perfekt. Als Betriebswirtin Sie bieten einen Schneeballeffekt erzeugen.“ bin ich hervorragend vorbereitet“, erin128.500 unselbstständig nert sich die Wissenschaftlerin. „Heute Viele Familienunternehmer sind beschäftigten Personen sich der Übergabeproblematik und andeweiß ich, dass ich mit einem Psychologieeinen Arbeitsplatz. rer wichtiger Themen wie Digitalisierung oder Soziologie-Studium genauso gut beraten gewesen wäre.“ Denn Zahlen stehen oder der Balance zwischen Innovation und Tradition gar nicht bewusst. Hier helfe gerade in Familienunternehmen oft erst es nur, zu thematisieren und zu profesan zweiter Stelle. In vielen Fällen sind es kommunikative und zwischenmenschlisionalisieren. „Wichtig ist vor allem, dass che Probleme, die Vorrang vor der Bilanz unsere Existenz und unser Angebot von haben. „Erst wenn diese normative Ebene denen wahrgenommen werden, an die sie aller Tourismusbetriebe geklärt ist, kann es eine gemeinsame Visich richten“, meint Zehrer. „Und natürlich sind Familienunternehmen. kommen viele MCI-Studenten aus Famision und eine Strategie geben, an denen lienunternehmen, die sie auf kurz oder alle arbeiten können.“ Um strategische und ökonomische, lang weiterführen werden. Unsere Resultate und Erkenntnisse werden also auch langfristig aber auch soziale Aspekte abzudecken, arbeitet zur Besserung der Situation beitragen.“ Zehrer eng mit einer Soziologin zusammen. „Für
17.400
BETRIEBE IN TIROL
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KRE ATIVE KÖPFE
„MIR MACHT ES IMMER NOCH SPASS, IN DER KÜCHE ZU STEHEN – WENN ES NICHT SO WÄRE, KÖNNTE ICH NICHT AUF DIESEM NIVEAU ARBEITEN.“ SIMON TA X ACHER
UNTER DER HAUBE Simon Taxacher gehört zu den höchstdekorierten Spitzenköchen des Landes. Es sind aber nicht die Auszeichnungen, die den ehrgeizigen Kirchberger antreiben. Text: Simon Leitner
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as Jahr 2018 war ein erfolgreiches für Simon Taxacher und sein Restaurant Simon Taxacher: Der Betrieb des Kirchberger Spitzenkochs wurde nicht nur erneut von „Gault&Millau“ mit vier Hauben bedacht, sondern auch von den Restaurantguides Falstaff und A la Carte zum besten Restaurant Tirols gekürt. Für Taxacher selbst sind Anerkennungen dieser Art zwar schön, aber nicht das Wichtigste. „Ich bin stolz darauf, was ich mit meinem Team in den letzten Jahren erreicht habe, und freue mich natürlich über die Auszeichnungen“, so der Spitzenkoch. „Aber letzten Endes ändern sie nichts an unserem Tagesablauf: Wir müssen unabhängig davon jeden
Tag hart arbeiten und unsere Leistung bringen.“ Denn Taxacher geht es vor allem um eines – seine Gäste. „Ich möchte, dass das Restaurant voll ist, dass unsere Gäste zufrieden sind, und vor allem, dass sie auch wiederkommen. Das ist mein größter Ansporn.“
SPÄTE BERUFUNG
Zu seiner nunmehrigen Profession hat Taxacher erst verhältnismäßig spät, mit etwa 21 Jahren, gefunden – und das auch nur eher zufällig, wie er erzählt: „Eigentlich war ich früher im Service tätig, das hat mir einfach mehr Spaß gemacht. Dann habe ich aber mal in der Küche ausgeholfen und bin am
KRE ATIVE KÖPFE HAUBENKÜCHE IN TIROL
In der österreichischen Ausgabe des „Gault&Millau 2018“ sind 91 Tiroler Gastronomiebetriebe geführt, die zusammen 134 Hauben aufweisen. Im nationalen Vergleich befindet sich Tirol damit auf Platz zwei – nur Wien schneidet besser ab. An der Spitze der Tiroler Liste steht Simon Taxacher, dessen Restaurant als einziges das Maximum von vier Hauben erreichen konnte. Die Paznaunerstube von Martin Sieberer und das Stüva von Benjamin Parth gehören zu den insgesamt sieben Betrieben, die sich mit jeweils drei Hauben schmücken dürfen, während sich weitere 26 Tiroler Restaurants über jeweils zwei Hauben freuen können.
Ende dabei geblieben.“ Im Gegensatz zu Taxacher hat der damalige Küchenchef an jenem Tag sofort gemerkt, dass der Kirchberger Begabung fürs Kochen zeigte, und ihn daraufhin auch gefördert. In der Folge sammelte Taxacher viel Erfahrung bei anerkannten Spitzenköchen im In- und Ausland, bis er schließlich im Jahr 2000 den elterlichen Betrieb übernahm und sein eigenes Restaurant eröffnete. Das dazugehörige Hotel, das Taxacher gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sandra Kobald führt, wurde 2010 fertiggestellt und 2017 mit fünf Sternen klassifiziert.
EXPERIMENTIERFREUDE
Die französisch-mediterrane Küche des Gourmetkochs zeichnet sich durch ihre Geradlinigkeit und Präzision aus, die Arbeit mit dem einzelnen Produkt steht dabei im Vordergrund. „Was den Geschmack betrifft, arbeiten wir vollkommen auf das jeweilige Produkt bezogen“, erklärt Taxacher. „Wir schauen, was es verträgt, und versuchen, das Maximum herauszuholen, es in möglichst vielen verschiedenen Varianten und Kombinationen einzusetzen.“ Vor allem bei der Konzeption neuer Gerichte wird viel experimentiert, in manchen Fällen mitunter auch länger als geplant: „Nicht alles, was ich mir ausdenke, geht auch auf“, gibt Taxacher zu. „Doch dann wird so lange getüftelt, bis es zumindest annähernd so funktioniert, wie ich es gerne hätte. Und im schlimmsten Fall wird eben nach einer möglichst ähnlichen Alternative gesucht.“ Seine Freude am Kochen hat Taxacher sich trotz dieses bedingungslosen Strebens nach Perfektion bis heute bewahren können: „Mir macht es immer noch Spaß, in der Küche zu stehen – wenn es nicht so wäre, könnte ich nicht auf diesem Niveau arbeiten.“
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INTERNATIONALES PUBLIKUM
Was die angestrebte Klientel seines Restaurants betrifft, so versucht Taxacher, eine möglichst große Breite an unterschiedlichen Menschen anzuspre-
chen: Anspruchsvolle Einheimische sollen sich etwa genauso wohlfühlen wie erfahrene Gourmetreisende – wobei vor allem Letztere für einen Betrieb dieses Formats unverzichtbar sind. „Internationale Gäste in eine ländliche Region wie Kirchberg zu locken, ist im Allgemeinen gar nicht so einfach“, erläutert der Spitzenkoch. „Doch wir haben das Glück, dass wir uns in der Nähe von Kitzbühel und im Dreieck der Flughäfen Innsbruck, München und Salzburg befinden. Dadurch finden viele Leute zu uns.“ Dass Taxacher regelmäßig ins Ausland reist, um als Gastkoch bei diversen Veranstaltungen aufzutreten, trägt natürlich ebenfalls zur Reputation bei.
„ Ich möchte, dass das Restaurant voll ist, dass unsere Gäste zufrieden sind, und vor allem, dass sie auch wiederkommen. Das ist mein größter Ansporn.“ SIMON TA X ACHER, KÜCHENCHEF IM RESTAURANT SIMON TA X ACHER
Endgültig ins Ausland zu ziehen, kommt für Tirols höchstdekorierten Koch momentan allerdings ebenso wenig in Frage wie ein weiteres Restaurant an einem anderen Standort zu eröffnen – auch wenn es immer wieder entsprechende Anfragen gebe. Denn der Kirchberger ist davon überzeugt, dass sein Stammbetrieb zwangsläufig darunter leiden würde, wenn er nicht mehr vor Ort wäre: „In Österreich besuchen die Leute einen Betrieb in der Regel speziell wegen des Küchenchefs. In unserem Fall kommen die Gäste also wegen dem Taxacher – und der sollte dann halt auch da sein.“
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IM HERZEN TIROLERIN Martha Schultz ist nicht nur eine umtriebige Touristikerin, sondern auch als Interessenvertreterin in der österreichischen Wirtschaftskammer tätig. Für ihr Engagement wurde ihr vor kurzem eine besondere Auszeichnung verliehen. Text: Simon Leitner
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m September wurde Martha Schultz beim jährlichen „Tirol-Empfang“ in Wien zur „Tirolerin des Jahres 2018“ gekürt – eine Auszeichnung, die der Unternehmerin viel bedeutet, wie sie selbst sagt: „Ich war tief gerührt, als ich erfahren habe, dass ich ‚Tirolerin des Jahres‘ werde“, meint Schultz. „Wenn man gewissermaßen aus den eigenen Reihen, also von den Tirolerinnen und Tirolern, ausgezeichnet wird, freut einen das natürlich ganz besonders.“ Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Zillertalerin auch mit dem Motto jenes Abends, „Tiroler im Herzen – Europäer im Geiste“, vollauf identifizieren kann: →
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KRE ATIVE KÖPFE
Sie sei heimatverbunden und traditionsbewusst, aber gleichzeitig auch weltoffen und modern, sagt sie – „für mich stellt das keinen Widerspruch dar“.
„Mir war es immer ein Anliegen, Tirol in die Welt hinauszutragen.“ MARTHA SCHULTZ, GESCHÄFTSFÜHRERIN SCHULT Z GRUPPE
BOTSCHAFTERIN TIROLS
MODERNE SEILBAHNER
Dieser Anspruch – Tradition mit Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem zu verbinden – prägt auch das Familienunternehmen, dessen Geschicke Schultz seit 2004 mit ihrem Bruder Heinz leitet. Als größter privater Seilbahnbetreiber Österreichs unterhält die Schultz Gruppe mehrere Skigebiete in Tirol und Kärnten, unter anderem die Bergbahnen Hochzillertal oder das Großglockner-Resort Kals-Matrei. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch in anderen Bereichen tätig: Eine Baufirma, ein Reisebüro und eine Werbeagentur befinden sich etwa ebenso im Besitz der Firmengruppe wie Hotels und diverse Gastronomiebetriebe. Martha kümmert sich in erster Linie um die Bereiche Marketing, Kommunikation und Verkauf, während ihr Bruder Heinz den Großteil der unternehmerischen Verantwortung trägt.
IMPULSE FÜR OSTTIROL
Neben dem Zillertal, wo sich der Stammsitz des Unternehmens befindet, engagiert sich die Schultz Gruppe insbesondere auch in Osttirol. „Wir haben dort in der Vergangenheit viel geleistet und dazu beigetragen, die Region touristisch zu beleben“, erklärt Schultz. „Für uns hat das Gebiet mit seiner wunderschönen Natur großes Potenzial, vor allem auch im Hinblick auf Sommertourismus. Dieses Potenzial auszuschöpfen, ist zwar eine große Herausforderung, aber das macht ja auch den Reiz für einen Unternehmer aus.“ Das Engagement der Schultz Gruppe in Osttirol geht zu einem großen Teil auf Firmengründer Heinrich, den Vater von Martha und Heinz, zurück, der dort
zu Erweiterungen, Zusammenschlüssen und Verbesserungen. Wir stehen jedenfalls zum Standort Osttirol und wollen auch künftig dort vertreten sein.“
DIE SCHULTZ GRUPPE Gründung:
1966 Stammsitz: Uderns im Zillertal Geschäftsführer: Martha und Heinz Schultz Mitarbeiter: ca. 800 zu Spitzenzeiten, ganzjährig ca. 650
7 SKIGEBIETE mit über 70 Liften
bereits vor vielen Jahren Investitionen getätigt hatte. Heute gehören dem Unternehmen verschiedene Hotels und mit Ausnahme von jener in Lienz alle Seilbahnen in der Region. Auch für die Zukunft habe man viel vor, wie Martha Schultz bekräftigt: „Es gibt einige Pläne
Den Titel als diesjährige „Tirolerin des Jahres“ hat Schultz laut Jurybegründung nicht nur ihren Erfolgen als Geschäftsfrau, sondern auch ihrer Arbeit als Interessenvertreterin zu verdanken. Als Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich sowie Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft setzt sich Schultz für Tirols Unternehmer, vor allem aber für Tirols Unternehmerinnen ein. „Wirtschaftspolitisch besteht zwischen männlichen und weiblichen Unternehmern kein Unterschied“, meint Schultz. „Aber es gibt einfach Herausforderungen, die Frauen öfter oder mehr betreffen als Männer.“ Dazu gehöre etwa das Thema Kinderbetreuung, bei dem Schultz zwar Fortschritte, aber noch immer Handlungsbedarf sieht. „Ich versuche in solchen Fällen, Gehör zu finden und Verbesserungen für die Unternehmerinnen zu erreichen.“ Doch unabhängig davon, ob sie nun als Geschäftsfrau oder als Interessenvertreterin auftritt, sieht sich Schultz in erster Linie als eines: nämlich als „Botschafterin des Landes“. „Mir war es immer ein Anliegen, Tirol in die Welt hinauszutragen und Gäste aus dem In- und Ausland zu überzeugen, dass unser Land ein attraktiver Standort für Betriebe ist“, sagt Schultz. Eine wichtige Rolle dabei spiele ihre persönliche Verbundenheit zu Tirol, die sich nicht zuletzt auch in ihrer Sprache niederschlage: „Abgesehen von Fällen, in denen es nicht anders geht – etwa bei einer Fremdsprache –, lege ich meinen Dialekt nicht ab. Denn ich möchte immer als Tirolerin erkannt werden.“
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MAGA KRE ATIVE ZIN KÖPFE
ABENTEUER TIROL Der Erfolg der Area 47 am Eingang des Ötztals ist eng mit Christian Schnöller verbunden. Seit der Gründung stand er an der Seite von Hansi Neuner, dessen Vermächtnis er hochhält. Text: Susanne Gurschler
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ür manches braucht es viel Ausdauer. Ende der 1990er-Jahre schmiedete Hansi Neuner den Plan, einen Outdoorpark im Ötztal zu eröffnen, wie ihn Tirol, wie ihn Österreich noch nicht gesehen hatte. Schon damals an seiner Seite Christian Schnöller, der die Ideen des Adventure-Pioniers teilte – nach dessen Tod 2015 trägt er die Visionen des Erfinders weiter. Seit 2010 bietet die Area 47 am Eingang zum Ötztal Interessierten die Möglichkeit, aktuelle Trendsportarten auszuprobieren – vom Nervenkitzel im Hochseilgarten bis zu Adrenalin pur in der Water Area mit Wakeboard und Wasserschanze. Der Weg zum Outdoorpark war steinig. Erst nach acht Jahren konnte die Area 47 eröffnet werden. „Natürlich waren die Behördenwege langwierig: Es gibt nichts Vergleichbares in Österreich. Und Sicherheit ist auch uns das Wichtigste“, erklärt der
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Geschäftsführer im Rückblick. Echten Biss brauchten anfangs neben Neuner und Schnöller auch die Finanziers. „Wir hätten die ersten beiden Jahre nach der Eröffnung wohl nicht überstanden, wären die Bergbahnen Sölden nicht bedingungslos hinter der Area 47 gestanden“, sagt Schnöller. Mit 180.000 Besuchern und 12.000 Nächtigungen lag die Area 47 im ersten Jahr unter den Erwartungen der Initiatoren. Ab dem dritten Jahr ging es für die „größte Outdooranlage Europas“ allerdings steil bergauf.
„ Wie Hansi schare ich immer Menschen um mich, die Input liefern, die neue Ideen einbringen.“ CHRISTIAN SCHNÖLLER
EINSCHNITT
Der plötzliche Tod von Hansi Neuner stellte das Unternehmen vor eine neue Herausforderung. Zunächst leiteten es Schnöller und Mike Reden-Neuner gemeinsam, seit letztem Jahr ist Schnöller Alleinverantwortlicher. Wobei allein nicht der richtige Ausdruck ist und beim 43-Jährigen auch Widerspruch auslöst, denn er sieht sich als Teamplayer. „Wie Hansi schare ich immer Menschen um mich, die Input liefern, die neue Ideen einbringen“, betont Schnöller. Eines der Erfolgsgeheimnisse liegt für ihn darin, dass die Mitarbeiter von der Area 47 als Adventure-Park überzeugt sind. „Wir kommen viel herum. Wenn wir irgendwo etwas ausprobieren, dann ist
immer der Gedanke dabei: Könnte das zur Area 47 passen?“ Die Ideen für neue Angebote werden diskutiert, die Mitarbeiter liefern das erste Feedback. „Sind sie begeistert, dann geht es in die technische Planung“, so Schnöller. Sämtliche Anlagen werden speziell für die Area konzipiert: „Aus diesem Geist heraus sind unsere Highlights entstanden, allen voran natürlich die Water Area.“ Ein Ansatz, der sich im Erfolg spiegelt: Heuer verzeichnete die Area 47 über 200.000 Besucher und 46.000 Nächtigungen plus 25.000 Übernachtungen in Unterkünften im näheren Umkreis. →
E N T G E LT L I C HE E IN S C H A LT U N G
Alles andere als Zukunftsmusik: Registrierkassensysteme, die alle Stücke spielen Der Funktionsumfang PC-basierender Kassen geht schon lange weit über das Kassieren und Bonieren hinaus. Seit über 30 Jahren begeistert Firma Wötzer mit innovativen Kassenlösungen. So nun auch mit mehreren Software-Neuerungen:
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Über 200.000 Besucher verzeichnete die Area 47 im heurigen Jahr. Abenteuer versprechen auch die zahlreichen Outdoorangebote.
„ Wir wollen, dass die Leute sich wohlfühlen, Spaß haben, Abenteuer erleben – ob jung oder alt.“ CHRISTIAN SCHNÖLLER, GESCHÄFTSFÜHRER DER AREA 47
Einen weiteren wichtigen Erfolgsfaktor sieht Schnöller darin, dass „wir immer unseren Weg überprüfen“. Die Angebote müssen zum „Spirit“ der Area 47 passen: „Alles passiert hier mit einem Lächeln. Wir wollen, dass die Leute sich wohlfühlen, Spaß haben, Abenteuer erleben – ob jung oder alt.“
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BEGRENZUNG
Dass die Fläche nicht mehr erweiterbar ist, da die Area 47 an ein Naturschutzgebiet grenzt, ist für ihn kein Hemmschuh, sondern Ansporn. „Wir überprüfen ständig unser Angebot, schauen, was noch funktioniert, was nicht mehr. Was möchten wir Neues im Programm haben?“ So entstand etwa Westösterreichs erste Wakeboardanlage. Adventure auf hohem Niveau für Einsteiger, Familien und Abenteurer verspricht die Area 47 auch im Bereich Rafting, Canyoning, Biken oder Höhlentouren. Die Erlebnisse in freier Wildbahn sind das zweite Standbein der Area 47. Ein Standbein mit großem Potenzial. Mittlerweile bietet das Team professionelle Workshops und Kurse an, in denen Interessierte die Outdoorsportarten lernen können. Die Bike-Academy ist eines der wichtigsten neuen Projekte. „Dafür können wir die Zwischensaison nutzen. Die Leute probieren nicht nur, sie tauchen tiefer in den Sport ein und finden ein neues Hobby“, erläutert Schnöller.
Verzeichnete die Area 47 im Outdoorbereich 2010 (ohne Badeseen) 18.000 Teilnehmer, waren es heuer 75.000. „Der Mehrwert liegt darin, dass sie länger bleiben, sich intensiver mit dem Land auseinandersetzen und die Wertschöpfung höher ist.“ Zudem strebt die Area 47 eine weitere Internationalisierung bei den Besuchern an und einen intensiveren Austausch mit Outdoor- und Freestylesport-Unternehmen rund um den Globus.
WEITBLICK
Seit 2016 ist die Area 47 Mitglied der Adventure Travel Trade Association (ATTA), einer internationalen Vereinigung von Outdooranlagen mit über 1.000 Mitgliedern. Jedes Jahr findet in einem anderen Land ein Kongress statt, bei dem sich die Betreiber austauschen. „Tirol ist ein Land für Adventure – das wollen wir vermitteln, daran arbeiten wir“, erklärt Schnöller. Das „Abenteuer Tirol“ zu transportieren – da sieht er Tirol Werbung und Destinationen noch mehr gefordert.
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DIRNDL, HOSENANZUG UND YOGAMATTE Für Katharina Pirktl, Personalchefin im Hotel Schwarz, ist das Dirndl wie eine Arbeitsuniform und das Erste, das sie ablegt, wenn sie zu ihren vier Kindern heimkommt.
Seit 18 Jahren widmet sich Katharina Pirktl im Familienunternehmen Alpenresort Schwarz einem Thema, das heute die ganze Branche so sehr beschäftigt wie noch nie – der Mitarbeiterführung. Text: Rebecca Müller
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ährend Katharina Pirktl von der Lobby des Traditionshauses Alpenresort Schwarz in das neu umgebaute Restaurant geht, begrüßt sie Gäste und Mitarbeiter – letztere meist mit Vornamen –, gibt die eine oder andere Information weiter und rückt im Vorbeigehen noch ein Glas zurecht. Diesen Bereich hat sie gemeinsam mit dem Architekten gestaltet. Pirktl, die eigentlich aus der Modebranche kommt, arbeitet gerne kreativ. Kreativität bedeutet für sie: „Die Freiheit, Dinge weiterzuentwickeln.“ Dabei ist es für Katharina Pirktl nicht zwingend die Architektur, wo sich Kreativität im Alpenresort zeigt. „Ich denke da eher an unseren Buchla-
den für Gäste, den wir gemeinsam mit der Bücherei Wagner’sche entwickelt haben, oder unseren Blumenladen, wo unsere Gäste unseren Dekorateurinnen über die Schulter schauen können. Kreativität passiert für mich immer in der Zusammenarbeit mit Menschen.“
GUT DING BRAUCHT WEILE
Seit 18 Jahren ist Katharina Pirktl Teil des Familienunternehmens und Traditionshauses. Als sie damals anfing, im Schwarz zu arbeiten, wurde gemeinsam mit ihrem Mann und den Schwiegereltern überlegt, wo ihre Stärken liegen und welcher Aufgabe sie sich widmen möchte. Dass man sich damals für das
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Thema Mitarbeiter entschieden hat, darf heute als visionär bezeichnet werden. Das Schwarz gilt in Sachen Mitarbeiterführung als Leuchtturm in der Branche. „Hier haben wir jetzt zwar einen Vorsprung, es hat aber auch lange gedauert, den Bereich im Haus aufzubauen und in den Köpfen zu verankern“, erzählt Katharina Pirktl.
Vorbild genommen: „Ich habe mir zum Beispiel angeschaut, was große Industriebetriebe – oder Google – in diesem Bereich machen.“ In anderen Bereichen, wenn es zum Beispiel um die Innenausstattung geht, lässt sie sich auch gerne von Instagram oder Pinterest inspirieren. Sehr oft sind es aber Gespräche mit Mitarbeitern, Kollegen und auch Gästen, die Stoff für LAUFENDER PROZESS neue Ideen liefern. Dass auch die Mitarbeiter kreativ sein Mittlerweile arbeiten sie und zwei weitere Mitarbeiter im dürfen, findet die Chefin wichBereich Human Resources, tig: „Damit sie sich entfalten können und auch, damit sie also der Personalentwicklung. KATHARINA PIRKTL, ALPENRESORT SCHWARZ sehen, dass eine ihrer Ideen Laufend werden die Angebote für die Mitarbeiter – vom Teamumgesetzt wird. Das ist immer haus über Weiterbildungsmögeine tolle Motivation.“ Sie spüre lichkeiten in der hauseigenen Schwarz-Akademie nämlich auch, dass Menschen in ihrem Beruf nach und im Bereich der betrieblichen Gesundheitsvor- einer sinnstiftenden Aufgabe suchen. sorge BGF bis hin zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten – evaluiert und im Fall angepasst, wie Pirktl EINE FRAU, VIELE ROLLEN erklärt: „Das ist ein ständiger Prozess, in den vor Katharina Pirktl besetzt verschiedene Rollen: Sie ist allem auch das Feedback der Mitarbeiter einfließt.“ Gastgeberin, sie ist Chefin und dann ist sie auch noch Die Führungskräfte in den einzelnen Abtei- Mutter von vier Kindern. Es sind aber gerade diese lungen erhalten regelmäßig Schulungen in Sachen unterschiedlichen Rollen, die ihr die Kraft geben, Mitarbeiterführung. Ein adäquates Angebot, eine die selbigen auszufüllen. Wenn sie mit den Kindern konsequente Bearbeitung des Feedbacks der Mit- zusammen ist, sagt sie, kann sie entspannen und arbeiter und eine laufende Qualitätskontrolle seien gleichzeitig viel positive Energie für die beruflichen unerlässlich, ist Katharina Pirktl überzeugt: „Wenn Aufgaben tanken. du das Thema nicht ernst nimmst, brauchst du es Bei dem bewussten Übergang zwischen den nicht aufzugreifen. Und die Mitarbeiter müssen se- verschiedenen Aufgaben hilft ihr ein Kostümwechhen und spüren, dass es ernstgenommen wird, und sel: „Wenn ich heimkomme, ziehe ich als Allererstes jeder im Haus muss mitziehen.“ das Dirndl aus, wenn ich mich mit dem Innenarchitekten treffe, ziehe ich einen schwarzen Hosenanzug AUF DER SUCHE NACH INSPIRATION an, und wenn ich zurück ins Hotel gehe, ziehe ich Als Katharina Pirktl begonnen hat, das Mitarbeiter- wieder das Dirndl an.“ Und wenn sie einmal ganz programm im Alpenresort Schwarz aufzubauen, für sich sein will, um abzuschalten? „Dann hole ich hat sie sich unter anderem andere Branchen zum die Yogamatte raus.“
„Kreativität passiert für mich immer in der Zusammenarbeit mit Menschen.“
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Tagen mit Weitblick
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MITARBEITERFÜHRUNG IM HOTEL SCHWARZ Ausgezeichnet Die betriebliche Gesundheitsförderung des Hotels wurde mit dem BGF-Preis der Tiroler Gebietskrankenkasse und des Netzwerks für BGF ausgezeichnet. Das „schwarze Teamhaus“ Das Mitarbeiterhaus beherbergt neben 70 Wohneinheiten unter anderem eine Bibliothek, einen Schulungsraum und ein Fitnessstudio. 6 Millionen Euro wurden hier investiert. Weiterbildung In der Schwarz-Akademie werden laufend Schulungen für Mitarbeiter geboten. 300 Im Hotel Schwarz treffen 300 Mitarbeiter auf 300 Gäste.
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VISIONEN
AM WASSER
Hansi Entner ist Hotelier am Achensee, Gemeinderat in Eben und seit vielen Jahren Obmann des Tourismusverbandes Achensee. Ideen für die Region und den eigenen Betrieb setzt er konsequent und mit großem persönlichem Einsatz um. Text: Esther Pirchner
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o stellt man sich einen Tiroler Touristiker vor: offen, freundlich, selbst im Trubel gelassen, mit einem Gespür für das große Ganze genauso wie für Details, der Region eng verbunden und an der Welt interessiert. Ganz bestimmt, vermutet man, war Hansi Entners Weg in den Tourismus schon immer vorgezeichnet, die Nachfolge im elterlichen Hotel Wiesenhof beschlossene Sache. Entner lacht und verneint. Dass er die Tourismusschule Villa Blanka in Innsbruck besucht hat, war eher ein Zufall. Während des Studiums zog er nach Berlin und erlebte dort eine der spannendsten Phasen der europäischen Geschichte – die Jahre vor und nach dem Mauerfall. Erst als Entners Vater aus gesundheitlichen Gründen den Tourismusbetrieb nicht mehr weiterführen konnte, kehrte er nach Tirol zurück und übernahm den Wiesenhof. In den Jahren seither hat er ein 4-Sterne-Romantik-Hotel daraus gemacht, 2001 erweiterte er das Haus um einen Wellnessbereich, wo Zirbenholz, Steinöl und Bergkräuter für das regionale Profil sorgen.
HERAUSFORDERNDE ZEITEN
Die Qualitäten der Region mit dem internationalen State of the Art zu verbinden, versteht Entner auch als Obmann des TVB Achensee und
als Gemeinderat der Bürgermeisterliste in Eben. In seine Ägide fiel die Zusammenlegung der vier Tourismusverbände – eine besonders intensive Zeit, auch wenn man schon davor rund um den See eng zusammengearbeitet hatte. Ähnlich herausfordernd war die Umsetzung des jüngsten Projekts von TVB und Gemeinden, des Freizeitzentrums Atoll Achensee, für das sich Hansi Entner und der Ebner Bürgermeister Josef Hausberger als treibende Kräfte stark machten.
VOM „KRAFTPLATZ“ ZUM ATOLL
Dabei war das Atoll nicht das erste und bei weitem nicht das einzige Projekt, das diskutiert wurde, um den „Kraftplatz am See“ (Hansi Entner), den Badestrand Buchau, beziehungsweise die Region insgesamt aufzuwerten. Begeistert erzählt er von bedeutenden zeitgenössischen Architekturprojekten, wie sie Santiago Calatrava in Valencia, Steven Holl mit der Wein-
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„WIR SIND NIRGENDS DIE GRÖSSTEN, DIE BESTEN, DIE SCHNELLSTEN, UNSER USP IST DIE VIELFALT.“ HANSI ENTNER, OBMANN DES T VB ACHENSEE
Das zeigt sich schon im Foyer mit Infostation, Welcome-Center Achensee, Achensee Shop und einem Café-Restaurant, das schnell zum beliebten Treffpunkt wurde. Mit Blick auf den See, den Badestrand und ein ausgemustertes Schiff der Achenseeschifffahrt, das nun den Kindern als Spielburg dient, lassen es sich Freundesrunden und Familien hier gutgehen.
SICHTBARES UND UNSICHTBARES
Die Orientierung hin zum Wasser auf allen Ebenen – vom Schwimmbad bis zu den Saunen am Dach –, das „schönste Panorama“ (Hansi Entner), ist eine der großen und sofort sichtbaren Qualitäten des Baus. Auf andere, weniger auffällige verweist er im Vorübergehen, etwa auf die Errichtung als Holzbau ab dem ersten Stock, auf die Parkraumbewirtschaftung, die hohe Qualität der Gastronomie, das Energiekonzept und einen achtsamen Umgang mit der Umwelt.
IDEEN SAMMELN UND UMSETZEN
erlebniswelt Loisium und Peter Zumthor mit der Therme Vals umgesetzt haben – und von seinem ursprünglichen Wunsch, etwas Ähnliches am Achensee zu schaffen. Ein anderes Projekt, „Achensee City“ mit einer gläsernen Manufaktur der Steinölbrennerei, Schausennerei und anderen eingesessenen Betrieben, entwickelte das Schweizer Büro Steiner Sarnen für die Region. Letztendlich fiel die Entscheidung aber für ein Freizeitzentrum in Eben, das nicht nur mit einem vielfältigen Innenleben punktet, sondern auch mit einem reizvollen Außenbereich.
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FREIZEIT FÜR ALLE
Ein Ort für alle ist es geworden, mit großem Erholungswert und starker Anziehungskraft. Dass sich die kreativen Köpfe hinter dem Atoll und viele andere bis ins Detail mit diesem Projekt beschäftigt haben, daran lässt Hansi Entner bei einer Führung durchs Haus keinen Zweifel.
Beim Thema Nachhaltigkeit kommt Entner auf die spanische Smart City Santander zu sprechen – ein Reiseziel für die Zukunft. Er kann sich für außergewöhnliche technische ATOLL ACHENSEE Lösungen begeistern und Maurach für das Gefühl der Weite und täglich geöffnet: Unendlichkeit, das sich auf Panorama-Bad und -Spa: einem Steg über dem Wasser 10–22 Uhr einstellt. Drei Holzstege fühLakeside-Gym und Boulderhalle: ren derzeit schon einige Meter 8–22 Uhr weit über den See. Hansi Entners Zukunftsvision für den See-Bad (Mai–September): Achensee würde wesentlich 8–19 Uhr weiter reichen: eine 980 MeFamily-Eldorado: ter lange und 4 Meter breite ab 8 Uhr Brücke, die vom Atoll in einer Eislaufplatz (Winter): sanften Welle quer über den 10–21 Uhr See ans andere Ufer führt, mit www.atoll-achensee.com einer Dampferanlegestelle in der Mitte. Eine andere ist, den Radweg als Rundkurs um den See zu führen, was mit einem Betonschwimmsteg auf Seeniveau machbar wäre. Noch werden diese Projekte diskutiert. Ob sie umsetzbar sind, ist wie beim Atoll auch eine Kostenfrage. Dennoch werden es nicht die letzten Pläne sein, die Hansi Entner schmiedet – und gemeinsam mit Gemeinde und Tourismusverband Achensee wohl auch verwirklicht.
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ANDERSDENKEN ALS ERFOLGSREZEPT
„Zauberteppiche“ aus Tirol sind in aller Welt im Einsatz – ebenso wie viele andere Produkte von Sunkid aus Imst. Emanuel Wohlfarter war der erste Mitarbeiter des Unternehmens und hat ihm als Geschäftsführer zu internationalem Erfolg verholfen. Text: Daniel Feichtner
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en Betrieb, den er leitet, kennt Emanuel Wohlfarter in- und auswendig. Kein Wunder, immerhin war er der erste Mitarbeiter von Sunkid und hat die Imster Firma mitaufgebaut. Heute ist das Unternehmen weltweiter Marktführer bei „Zauberteppichen“ – Personenförderbändern, die unter anderem Wintersport-Anfängern als einfach benutzbare Lift-Alternative
dienen. Und auch wenn die Aufstiegshilfen noch immer wichtiges Produkt sind: Mittlerweile ist sowohl das Unternehmen als auch sein Portfolio gewachsen.
EIN WENIG GLÜCK
Seine heutige Position hat Wohlfarter Flexibilität und Durchhaltevermögen zu verdanken – und Zufall, wie er sagt. Sunkid-Gründer Dieter Zimmermann
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„FEHLSCHLÄGE GEHÖREN DAZU. NICHT ALLES, WAS MAN SICH VORSTELLT, FUNKTIONIERT AUCH SO.“ EMANUEL WOHLFARTER
lernte er bei der Arbeit als Skilehrer kennen. Daraus wurde ein Jobangebot als rechte Hand des Geschäftsführers. Als dieser Sunkid nach drei Jahren verkaufte, wurde die Produktion nach Oberösterreich verlegt. Wohlfarter blieb an Bord – aber auch in Tirol, von wo aus er Vertrieb und Marketing zu leiten begann. „Damit wurde ich – und bin es bis heute – Schnittstelle zwischen Kunden und Technikern.“ Allerdings war das eine extrem saisonale Aufgabe. „Im Sommer wussten wir oft nicht, was wir mit unserer Zeit anfangen sollen.“ Um nicht stehenzubleiben, studierte er berufsbegleitend Management und Wirtschaft am MCI. Zugleich kam er zunehmend zur Überzeugung, dass Sunkid nicht nur internationaler werden, sondern auch sein Spektrum erweitern musste. „Wenn wir von Kunden gesprochen haben, dachten wir an Skigebiete. Erst später haben wir kapiert, dass das auch Badeseen oder Spielplatzbetreiber sein können – und sind“, sagt Wohlfahrter.
fasste Sunkid Naturwerkstoffe ins Auge: Ziel war es, sich weiterzuentwickeln – vom reinen Aufstiegshilfen-Anbieter zum Entwickler von „Spielwelten am Berg“, ganzjährig, nachhaltig und innovativ. Damit rückten auch Holz-Spielgeräte zusehends in den Fokus – seither ein wichtiger Bestandteil der Produktpalette. Mit dem Angebot wuchs auch Sunkid, das heute sechs Tochterunternehmen besitzt und weltweit tätig ist. Anstelle eines Konzerns sieht Wohlfarter die Firmen als Netzwerk. „Unsere Mitarbeiter sind über die ganze Welt verteilt, von den USA bis nach Australien. Und eine unserer wichtigsten Aufgaben ist der Austausch, untereinander ebenso wie mit unseren Kunden. Denn nur mit Kommunikation kann es Innovation geben.“
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FLEXIBILITÄT ALS ERFOLGSMODELL
Anstatt reiner Aufstiegs-Technik, hat sich Sunkid heute Freizeit und Aktivität in allen Aspekten auf die Fahnen geschrieben. „Freizeit ist das wertvollste Gut, gerade für Kinder und Familien“, so Emanuel Wohlfarter. Sein Ziel erreicht haben damit aber weder er noch das Unter-
VIELFALT ALS FOKUS
Seit einem Management-Buyout im Jahr 2013 steht Emanuel Wohlfarter gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Herbert Zopf an der Spitze von Sunkid. Die Philosophie ist die gleiche geblieben. Diversität der Produkte steht im Vordergrund. Anstelle eines Großprojektes setzt der Geschäftsführer lieber mehrere kleinere Aufträge mit ihren individuellen Herausforderungen um. Das erlaubt es, in vielen Bereichen aktiv zu sein, und streut das Risiko: „Fehlschläge gehören dazu. Nicht alles, was man sich vorstellt, funktioniert auch so“, gibt er offen zu. Schlage aber ein kleineres Projekt fehl, könne man genauso viel davon lernen – ohne zu großen Schaden.
EINE BREITERE VISION
2005 nahm Sunkid den ersten Sommerartikel ins Sortiment auf: Kunststoffmatten, die Hügel zu improvisierten Wasserrutschen machen. Die Lösung war das nicht – aber ein erster Schritt in eine maßgebende Richtung. „Die Abkehr vom Winterfokus war Kundenwunsch ebenso wie Intuition“, meint Wohlfarter. „Und wohl die wichtigste Entscheidung, die wir getroffen haben.“ Nachdem Plastikprodukte nur bedingt Anklang fanden,
Neben seinen Kunden baut Sunkid bei Innovationen vor allem auf seine Mitarbeiter. „Wir sind alle Menschen, die gerne aktiv und in der Natur sind. Wir beobachten viel, und viele von uns haben selber Kinder“, sagt Wohlfahrter. „Da lernt man schnell, was gut ankommt und was nicht. Und bei einem neuen Spielgerät wird auch der eigene Nachwuchs zum Probespielen eingeladen.“
SUNKID IN ZAHLEN
1996 gegründet hat Sunkid heute, sechs Tochterfirmen und drei Produktionsstandorte. In den vergangenen 22 Jahren war das Imster Unternehmen an der Umsetzung von mehr als 8.500 Projekten rund um den Globus beteiligt. Dabei werden die mehr als 100 Mitarbeiter von Sunkid von 45 internationalen Vertriebspartnern unterstützt.
„WENN WIR VON KUNDEN GESPROCHEN HABEN, DACHTEN WIR AN SKIGEBIETE. ERST SPÄTER HABEN WIR KAPIERT, DASS DAS AUCH BADESEEN ODER SPIELPLATZBETREIBER SEIN KÖNNEN – UND SIND.“ EMANUEL WOHLFARTER, GESCHÄFTSFÜHRER SUNKID
nehmen, ganz im Gegenteil: „Freizeitverhalten ist in ständiger Entwicklung – sowohl bei Einheimischen als auch bei Gästen.“ Das sieht Wohlfarter als positive Herausforderung, auch im Angesicht von Besorgniserregendem wie Klimawandel und stagnierenden Skifahrerzahlen: „Tirol bietet hervorragende Natur und viel Gastfreundschaft – die beide vom Schnee unabhängig sind.“ Anstatt zu verzagen, rät er, über die eigenen Grenzen hinauszudenken: „Wer flexibel und in Bewegung bleibt, wer sich nicht auf ein Thema fixiert, der wird die Möglichkeiten erkennen, die sich bieten.“
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Maria Hauser gehört zur neuen Generation im Stanglwirt. Der Badeteich gehört zum von ihr mitgestalteten Spa und ist einer ihrer Lieblingsplätze im Hotel.
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Text: Rebecca Müller
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ls „ihr Lebenselixier“ bezeichnet Maria Hauser die Freiheit, kreativ sein zu dürfen. Seit 2006 arbeitet sie im Familienunternehmen, zuvor hat es sie im Rahmen ihrer Ausbildung erst einmal in die Ferne, nach Australien und in die USA, gezogen. Eine wertvolle und für sie wichtige Erfahrung, erzählt Hauser: „Nicht nur aus beruflicher Sicht – ich bin in der Zeit im Ausland auch persönlich gewachsen und habe zum Beispiel meine Schüchternheit abgelegt.“ So gesehen, meint die junge Mutter, waren die Aufenthalte im Ausland für sie „lebensnotwendig“. Maria Hauser betont auch, dass sie nicht nur die Freiheit braucht, kreativ zu sein, sondern auch die Möglichkeit, ihre Ideen entsprechend umzusetzen. „Wenn man nie ein Ergebnis sieht, leidet am Ende auch die Kreativität darunter, sie wird sozusagen im Keim erstickt.“ Genauso wichtig sei es, auch Mitarbeiter aktiv in Gestaltungs- und Veränderungsprozesse einzubinden, sagt sie. Umso mehr die Mitarbeiter sehen, dass auch ihre Ideen, Erfahrungswerte und Meinungen zählen, desto stärker würden sie sich auch mit dem Haus identifizieren.
© FRANZ OSS
VON TRADITION UND „KUSCHELMUSCHELN“
In einem Traditionshaus wie dem Stanglwirt, dessen Geschichte untrennbar mit der Person von Hausherr Balthasar Hauser verknüpft ist, muss die nächste Generation Veränderung und Innovation mitunter behutsam angehen. Für Maria Hauser, die mittlerweile gemeinsam mit ihrem Bruder Johannes und ihrer Schwester Elisabeth zur Geschäftsführung gehört, schließt Tradition Innovation aber nicht aus: „Natürlich wollen wir beibehalten, was uns ausmacht, →
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HAUS SCHI
Die Geschichte des Stanglwirts geht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Die Gesc Stanglw 16. Jahrh
1966
Balthasar Hauser übernimmt den Stanglwirt.
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1968
Bau des heutigen Stammhauses
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hat der Stanglwirt damals.
1980
Der Stanglwirt nimmt das europaweit erste Biomasse-Kraftwerk für ein Hotel in Betrieb. Die neue Generation Maria Hauser und ihre Geschwister Johannes und Elisabeth gehören mittlerweile zur Geschäftsführung im Stanglwirt.
2006
Maria Hauser tritt offiziell – nach einem Studienund Arbeitsaufenthalt in Australien und den USA – in den Betrieb ein. Wellness und Kommunikation Sie ist hauptverantwortlich für den Wellnessbereich sowie Marketing und Veranstaltungen wie die Weißwurstparty.
Den ersten Lipizzaner hat Balthasar Hauser um 70.000 Euro bei einer Versteigerung von Licht ins Dunkel erworben, heute ist der Reitstall im Hotel eines der bekanntesten Alleinstellungsmerkmale des Stanglwirts.
1968 Bau des hauses
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Der neu erweiterte Wellnessbereich, im Speziellen der Naturbadeteich samt Wasserfall, ist einer ihrer Lieblingsplätze im Stanglwirt. Ein weiterer ist die alte Gaststube mit Kachelofen, die für sie mit vielen Erinnerungen verbunden ist. „Auf dem einen Tisch haben die Gäste gegessen, auf dem nächsten hat die Kellnerin die Tischwäsche gebügelt und auf dem daneben hat mein Vater als Kind die Hausaufgaben gemacht.“
das ist ja auch unser Alleinstellungsmerkmal, aber unser Motto lautet auch: Trend trifft Tradition.“ Eine Anekdote beschreibt, wie dieser Prozess LIEBE ZUM DETAIL in der Praxis aussieht. Maria Hauser wollte die Auf die Frage, was Gäste von einem 5-Sterne-Haus Liegewiese rund um das Bio-Hotel, die sogenannte mit Weltruf wie dem Stanglwirt erwarten, hat Maria Kaiserwiese, etwas vielfältiger Hauser eine klare Antwort: Wohlgefühl und Individualigestalten und zusätzlich zu den Liegestühlen auch Strandkörtät. Der dazugehörige Standard be, „Kuschelmuscheln“ wie sie würde ohnehin vorausgesetzt. sie nennt, aufstellen. In puncto Am Ende seien es besondere Gestaltung hat jedoch ihr Vater Ideen und die kleinen, liebevollen Dinge, die den großen die Oberhand und ist Neuheiten Unterschied machen, ist sie gegenüber oft erst etwas skepüberzeugt: „Wenn ein Gast tisch. Also hat Maria einfach eine „Kuschelmuschel“ mit anmerkt, die Bettdecke sei ihm ihrem eigenen Geld auf Ebay zu warm, dann hat er beim ersteigert und zur Probe mitten nächsten Besuch automatisch auf der Wiese platziert. Als Vater eine andere Decke – ohne, dass Balthasar erkannte, dass diese er sie anfordern muss.“ Sitzgelegenheit von den Gästen Kleine Überraschungsbegeistert angenommen wurde, momente wie diese seien mitMARIA HAUSER, STANGLWIRT hat sie auch bei ihm Gefallen geunter Grund dafür, dass sich funden und er ließ sofort mehr der Stanglwirt seit Jahrzehnten davon bestellen. „Mittlerweile über unzählige Stammgäste sind wir, glaube ich, der größte Abnehmer von ‚Ku- freuen darf. Keine Selbstverständlichkeit, weiß schelmuscheln‘ in der Region“, erzählt Hauser und die Hotelierin: „Das Reiseverhalten hat sich derart lacht. verändert – unsere Konkurrenz ist mittlerweile die ganze Welt.“ Neben der für sie so wichtigen Liebe HAUSAUFGABEN UND GÄSTE NEBENAN zum Detail stellt Maria Hauser ihr Schaffen daher Als es um den Bau und die Gestaltung des neuen Spa stets unter ein persönliches Motto, das sie sich von im Stanglwirt ging, wurde Maria Hauser von An- Johann Wolfgang Goethe leiht: „Es muss von Herzen fang an von Vater Balthasar aktiv mit eingebunden. kommen, was auf Herzen wirken soll.“
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„Wenn man nie ein Ergebnis sieht, leidet am Ende auch die Kreativität darunter, sie wird sozusagen im Keim erstickt.“
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1968 Bau des heutigen Stammhauses
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40 Betten hat der Stanglwirt damals 1970 werden drei Tennisplätze gebaut, die dem Hochwasser zum Opfer fallen und verlegt werden. Später kommen Tennishallen dazu – deren Dächer Hauser begrünt.
HOTEL-
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1980 Der Stanglwirt nimmt das europaweit erste Biomasse-Kraftwerk für ein Hotel in Betrieb Die neue Generation Maria Hauser und ihre Geschwister Johannes und Elisabeth gehören mittlerweile zur Geschäftsführung im Stanglwirt
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24 h Frische für Tirol Eigentlich ist es ganz einfach: Je frischer das Produkt, desto besser das Gericht. Deshalb bietet KRÖSWANG seinen Kunden die einzigartige 24-h-Frische: Rund 1.000 Produkte werden ausschließlich nach Bestellung produziert und innerhalb von 24 Stunden geliefert.
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er seinen Kunden kompromisslos frische Lebensmittel bieten will, kommt an folgender Frage nicht vorbei: Wie schafft man es, frisch produzierte Waren in kürzester Zeit in die Küche des Kunden zu bringen? „Wir haben uns diese Frage schon vor Jahren gestellt und eine einzigartige Lösung entwickelt“, erklärt Manfred Kröswang. Die Rede ist von der KRÖSWANG-24-h-Frische. Durch dieses ausgeklügelte System werden täglich tausende Gastronomen in ganz Österreich und Süddeutschland mit frischen Produkten verschiedener Frische-Partner beliefert.
Die Lebensmittel werden zum Großteil rein auftragsbezogen bei den Frische-Partnern produziert und innerhalb von 24 Stunden von KRÖSWANG zugestellt. „Durch diesen zeitlichen Vorsprung ist diese Frische auch in keinem C+C Großmarkt zu finden“, stellt Manfred Kröswang überzeugt fest.
BREITES FRISCHE-SORTIMENT
Die Palette KRÖSWANGfrischer Produkte ist breit. Sie umfasst Frischfisch vom oberösterreichischen Fischproduzenten Eisvogel, Hühner- und Putenprodukte vom Kärntner Geflügelspezialisten Wech, kü-
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Innerhalb von 24 Stunden landen die frischen Lebensmittel in den Küchen der Kunden.
„Unsere Frische ist in keinem C+C Großmarkt zu finden.“ MANFRED KRÖSWANG, GESCHÄFTSFÜHRER
chenfertige Salate, Rohkost und Aufstriche aus der bayerischen Feinkost-Manufaktur Kugler, Rind- und Schweinefleisch vom steirischen Feinkost-Spezialisten Schirnhofer, Pasteten und Terrinen aus der Wiener Traditionsmanufaktur Hink sowie Milchprodukte von der größten österreichischen Molkerei Berglandmilch. Bei der Auswahl der Lieferpartner legt KRÖSWANG strenge Maßstäbe an. Nur Produzenten, die absolute Zuverlässigkeit, modernste und hygienische Verarbeitung und perfektes Qualitätsmanagement garantieren, haben eine Chance, Frische-Partner von KRÖSWANG zu werden.
© KRÖSWANG (4)
ABGESTIMMTER FRISCHE-ABLAUF
Um eine Produktion am gleichen Tag zu ermöglichen, bestellen Kunden ihre KRÖSWANGfrischen Produkte bis 11.30 Uhr. KRÖSWANG gibt die gesammelten Bestellungen unverzüglich an seine Partner weiter, damit diese mit der Produktion der Waren starten können. So werden etwa sofort nach Eingang der Bestellung bei KRÖSWANG Fische aus dem Teich geholt, verarbeitet und kommissioniert,
Hühner frisch geschlachtet, verarbeitet und versandfertig gemacht oder Salat geputzt, gewaschen, geschnitten und verpackt. Innerhalb weniger Stunden werden alle KRÖSWANGfrischen Produkte der verschiedenen Frische-Partner an die beiden KRÖSWANG-Logistikzentren geliefert, in der Nacht werden sie auf alle elf KRÖSWANG-Standorte aufgeteilt. Ab fünf Uhr früh beginnt die Belieferung der Kunden in ganz Österreich und Süddeutschland – damit diese die bestellten, tagesfrisch produzierten Lebensmittel sofort verarbeiten können. Durch die auftragsbezogene Produktion und schnelle Lieferung innerhalb von 24 Stunden kommen die Lebensmittel unvergleichlich frisch in die Küche des Gastronomen. Der Küchenchef profitiert mehrfach: Gerichte mit frischen Produkten schmecken besser, außerdem haben diese Lebensmittel ein längeres Mindesthaltbarkeitsdatum und bringen mehr Flexibilität in die Planung. KONTAKT Kröswang GmbH 6405 Pfaffenhofen/Telfs, Gewerbepark 6 Tel.: 07248/685 94 E-Mail: telfs@kroeswang.at www.kroeswang.at
ÜBER KRÖSWANG
Der Familienbetrieb beliefert seit über 40 Jahren Gastronomie und Hotellerie mit frischen und tiefgekühlten Lebensmitteln, seit 2011 ist KRÖSWANG mit einem Standort in Tirol vertreten. Die Filiale Pfaffenhofen wurde heuer ausgebaut und flächenmäßig verdoppelt, damit die steigenden Mengen bewältigt werden können. Im Vorjahr ist der Umsatz in Tirol um über 11 % gestiegen.
Um fünf Uhr früh starten die Frische-LKWs zu den Kunden.
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MAGAZIN EINE FÜR (FAST) ALLE Über
90 Skigebiete
Die Snow Card Tirol ist der größte Kartenverbund weltweit. Der Skipass gilt mittlerweile für über 90 Skigebiete.
277
Skitage
1.100
Über Liftanlagen
4.000
Über Pistenkilometer
2009 war die Snow Card Tirol erstmals erhältlich, zu den über 90 Skigebieten, für die der Skipass gilt, gehören auch die fünf Tiroler Gletscher Kaunertal, Pitztal, Sölden, Stubai und Hintertux. Die Saison ist für Besitzer der Karte damit bereits am 1. Oktober gestartet und wird noch bis zum 15. Mai dauern – was nicht weniger als 277 Skitage bedeutet. Vor allem Einheimische, aber auch Gäste, nehmen dieses umfassende Angebot zahlreich an. Im Vorjahr wurde die Snow Card Tirol rund 27.000 Mal verkauft. Infos zu Preisen und eine Übersicht zu allen aktuellen Skigebieten gibt es hier: www.snowcard.tirol.at
BIG DATA IM FOKUS
Beim Treffen der Österreichischen Tourismusmanager (BÖTM) in Wien wurde eine Datenallianz für den heimischen Tourismus gefordert. Die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf den heimischen Tourismus diskutierten über 90 Tourismusmanager und Experten aus ganz Österreich beim heurigen BÖTM-Seminar, das im Oktober in Wien stattfand. Einig war man sich darüber, dass man sich den Herausfor-
derungen nur gemeinsam stellen könne. Für Gernot Riedel, Geschäftsführer der Region St. Johann in Tirol, fehlt bis dato noch die dafür notwendige Vernetzung: „Wir jammern zwar alle, dass uns Google und Co. völlig überholt haben, aber wir denken noch immer in Regionsgrenzen.“
Beim diesjährigen BÖTM Top-Seminar in Wien diskutierten über 90 Tourismusmanager und Experten darüber, welche Rolle Destinationen im Zeitalter der Digitalisierung künftig einnehmen.
MAGA ZIN
MOBILER TOURISMUS
EISZAUBER IN DER OLYMPIAHALLE
Beim VCÖ-Mobilitätspreis Tirol 2018 wurden unter anderem die Projekte Bahnhofshuttle sowie E-Carsharing in Osttirol ausgezeichnet. Der Hauptpreis ging an die Stadtgemeinde Lienz.
Michael Schwendinger (VCÖ, li.), LHStvin Ingrid Felipe (2. v. re.) und Wolfram Gehri (ÖBB-Postbus Regionalmanager, re.) zeichneten das Bahnhofshuttle aus und überreichten die Urkunde an Florian Phleps und Katleen Johne (beide Tirol Werbung).
Der Fokus des Projekts „Tirol auf Schiene“ liegt auf einer nachhaltigen Anreise der Gäste mit der Bahn und der Mobilität vor Ort. Wie zum Beispiel beim Bahnhofshuttle von Tirol Werbung und Four Seasons Travel, mit dem Gäste und Einheimische auch auf dem Weg vom Bahnhof zum Hotel bzw. nach Hause komfortabel und umweltschonend unterwegs sind. In der Hauptkategorie des VCÖ-Mobilitätspreises Tirol gewann heuer die Stadtgemeinde Lienz – für die Gestaltung des Bahnhofs als Mobilitätszentrum. Die Auszeichnung wird vom Land Tirol und den ÖBB vergeben.
© GABRIELE GRIESSENBÖCK, DAVID SCHREYER, HOLIDAY ON ICE/DEEN VAN MEER, LAND TIROL/KATHREIN
www.bahnhofshuttle.tirol
CONVENTION BUREAU 2.0
Comeback für Holiday on Ice: Nach 25 Jahren kommt die legendäre Eisshow wieder nach Innsbruck. Vom 11. bis zum 13. Jänner ist die aktuelle Show ATLANTIS in der Olympiahalle zu sehen – als Österreich-Premiere.
Das Team des Convention Bureau Tirol ist Experte für Kongresse, Seminare und Incentives in Tirol.
Das Convention Bureau Tirol hat einen neuen Online-Auftritt und stellt dabei die mobile Nutzung in den Vordergrund. Die neue Webseite des Convention Bureau Tirol, dem Experten für Kongresse, Seminare und Tagungen, ist online. „Mobile First“ ist der Kern des Website-Konzepts relevante Inhalte stehen gepaart mit einem spannenden Storytelling-Ansatz an erster Stelle. Das Convention Bureau Tirol steht mit seinem Wissen online und offline kostenfrei sowie neutral bei der Planung von Events jeglicher Art in Tirol zur Seite.
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MAGA ZIN
DER MASTERPLAN Die Kombination Österreich und Tourismus hat sich über die Jahre als klare Erfolgsgeschichte erwiesen. Damit das so bleibt, wird im Rahmen des „Plan T – Masterplan für den Tourismus“ gerade an einer neuen Tourismusstrategie fürs ganze Land gearbeitet. Text: Lisa Schwarzenauer
D Petra Nocker-Schwarzenbacher (WKO), LH Günther Platter und BM Elisabeth Köstinger beim Kick-off zur Beteiligungsphase
„GERADE TIROL ALS FÜHRENDES TOURISMUSLAND IM ALPENRAUM IST INTERESSIERT AN EINER STRUKTURIERTEN UND ZUKUNFTSORIENTIERTEN HERANGEHENSWEISE.“ LH GÜNTHER PLATTER, TOURISMUSREFERENT
er im Frühjahr vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus vorgestellte „Plan T“ ist die erste strategische Beschäftigung mit Tourismus in Österreich seit rund zehn Jahren. Dafür wurden in den letzten Monaten neun Kernthemen erarbeitet, die jetzt in dialogorientierten Zukunftswerkstätten in den Bundesländern behandelt werden.
TOURISTISCHE KERNTHEMEN
In Tirol geht es dabei um die Kooperation zwischen Tourismus, Landwirtschaft und Kulinarik. Josef Margreiter, Chef der Tirol Werbung: „Tirols Landwirtschaft und Tourismus sind an sich ein erfolgreiches Paar, das sich über die Jahre allerdings auseinandergelebt hat. Es gibt noch Luft nach oben – sowohl beim landwirtschaftlichen Angebot als auch bei der touristischen Nachfrage. Daher ist der ‚Plan T‘ eine willkommene Möglichkeit, eine erfolgreiche Entwicklung von Tourismus und Landwirtschaft in Sachen Kulinarik auf breiter Basis anzustoßen.“ Das ist auch im Sinne der Agrarmarketing Tirol, die sich schon länger mit diesem Thema beschäftigt. „Wir haben es in den letzten Jahren geschafft, eine breite Palette an heimischen Produkten höchster Qualität aufzubauen. Bei der Positionierung nach außen sind wir allerdings noch schwammig“, so Matthias Pöschl, Ge-
„Tirols Landwirtschaft und Tourismus sind an sich ein erfolgreiches Paar, das sich über die Jahre allerdings auseinandergelebt hat.“ JOSEF MARGREITER, GESCHÄFTSFÜHRER TIROL WERBUNG
schäftsführer der Agrarmarketing Tirol. Der „Plan T“ soll dabei helfen, gerade auch das Thema der alpinen Kulinarik stärker zu besetzen.
EXPERTISE AUS VERSCHIEDENEN BEREICHEN
Zusätzlich zu den Zukunftswerkstätten ist auch ein interdisziplinärer Expertenrat mit Vertretern aus Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft an der Ausarbeitung des „Plan T“ beteiligt, dem neben Josef Margreiter auch LH Günther Platter angehört. „Gerade Tirol als führendes Tourismusland im Alpenraum ist interessiert an einer strukturierten und zukunftsorientierten Herangehensweise. Ich bin voller Zuversicht, dass wir den positiven Schwung im Sinne der Branche aufgreifen und weiterführen werden“, so Platter. Die Ergebnisse und konkrete Vorschläge sollen im März 2019 präsentiert werden.
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Tischlerei & Topmarken Österreichs erste Adresse für Wohnkultur: Mit internationaler Erfahrung aus hunderten Hotelprojekten sorgen die hauseigene Innenarchitektur und Tischlerei für Perfektion vom Plan bis zur Umsetzung.
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MAGA ZIN
INTERVIEW
„MAN MUSS DEN BERUF KOCH
WIEDER SEXY MACHEN“ Benjamin Parth gilt seit Jahren als einer der besten und kreativsten Köpfe der österreichischen Spitzengastronomie. Jetzt wurde der 30-Jährige von „Gault&Millau“ zum Koch des Jahres 2019 gewählt. Das Gespräch führte Lisa Schwarzenauer.
Herr Parth, Sie wurden vor kurzem zum Koch des Jahres gewählt. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung? BENJAMIN PARTH: Die Auszeichnung bedeutet mir sehr, sehr viel – sie gehört zu den Highlights von dem, was man als Koch erreichen kann. Das große Ziel ist jetzt natürlich die vierte Haube. Die fehlt uns noch, und darauf arbeiten wir jetzt hin.
große Zeit. Und ich bin im elterlichen Betrieb aufgewachsen, da war die Küche natürlich interessant.
Stichwort Nachwuchs: Kommen in Tirol Talente nach, die in Ihre Fußstapfen treten können? Das hoffe ich, und ich glaube, dass auch einige unterwegs sind. Aber man muss natürlich den Beruf Koch wieSie haben sehr jung schon Meilender sexy machen. Wenn ich mit steine erreicht, für die andere ihr jungen Leuten – jünger als ich „Abschalten ist natürganzes Berufsleben brauchen. – beim Bewerbungsgespräch Wie war das für Sie? Natürlich rede, ist ihr Ziel eigentlich imlich schwierig, das ist hat man immer schauen müsmer, auf dieser Zeitschrift zu eine Koch-Krankheit.“ sen, dass man trotz allem auf sein, in dieser Sendung dabei zu sein etc. Der Beruf Koch ist dem Boden beleibt. Richtig BENJAMIN PARTH realisieren kann man das aber ein schöner Beruf, weil man seiner eigenen Kreativität eigentlich erst jetzt, mit 30, mit ein bisschen Abstand. Das ist freien Lauf lassen kann, wenn natürlich auch noch kein Alter, aber da denkt man die Möglichkeit bekommt. Aber ich glaube, man dann schon, ziemlich cool, was ich mit 20 man muss Leuten auch einfach wieder klar maerreicht habe, oder mit 23. chen, dass man auch hart dafür arbeiten muss, wenn man erfolgreich sein will. Warum sind Sie überhaupt Koch geworden? Jamie Oliver hat mich sehr fasziniert, als ich zehn, Was braucht man, wenn man als Koch erfolgreich sein will? Man muss es mit viel Liebe machen. Man zwölf Jahre alt war, das war gerade seine ganz
© KIRCHGASSER-PHOTOGRAPHY, PROMEDIA, JÖRG LEHMANN
SAISON:
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ZUR PERSON
Benjamin Parth (*1988) ist im elterlichen Hotel Yscla in Ischgl aufgewachsen. Auf die Lehre bei Spitzenkoch Heinz Winkler in Aschau folgten weitere Stationen im Ausland. Seit 2008 ist Parth Küchenchef im Gourmetrestaurant Stüva in Ischgl, wo er sich 2009 zum jüngsten Haubenkoch Österreichs kochte.
muss auch auf die Zähne beißen können, weil man natürlich nicht jeden Tag Lust hat, am Herd zu stehen. Und man braucht einen langen Atem – man darf sich nie ausruhen. Was ist Ihre kulinarische Philosophie? Purismus. Ich will es dem Gast so einfach wie möglich machen: Er soll schmecken, was auf dem Teller ist, er soll erkennen, was auf dem Teller ist, und er soll danach wissen, was er gegessen hat. Wie lange dauert es, bis ein Gericht bereit für das Restaurant ist? Das kann ein Jahr dauern, aber auch zwei Jahre, wo einfach immer die Idee im
Hinterkopf schlummert, bis es dann passt. Kochen ist meistens nicht so romantisch, wie man es sich vorstellt. Wie ist es, wenn Sie privat in Restaurants gehen oder bekocht werden – können Sie da abschalten und einfach genießen? Abschalten ist natürlich schwierig, das ist eine Koch-Krankheit. Ganz weg komme ich nie davon, dafür bin ich glaube ich einfach zu fanatisch. Aber das ist ja nicht schlecht. Es belastet mich nicht, weil ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Vielen Dank für das Gespräch.
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MAGA ZIN Vor der St.-Annen-Kirche in St. Petersburg spielte im Oktober die Bürgermeister Musikkapelle unter der Leitung vom Karl Mark „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, im Inneren wurde die Geschichte des Liedes in einer Spielszene mit Musik nachgezeichnet.
FRIEDEN
VOM SINGEN Eine Friedensbotschaft senden die Tiroler mit „ihrem“ 200-Jahr-Jubiläum zu „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ – und treten damit in die Fußstapfen der Zillertaler Sänger, die das Lied einst verbreitet haben.
D
ie Geschichte geht so: Orgelbauer Karl Mauracher repariert im Salzburgischen eine Orgel, schnappt dort ein Lied von Hilfspriester Joseph Mohr und Lehrer Franz Xaver Gruber auf und bringt es mit nach Fügen. Im Zillertal lernen es Sängergruppen wie die Strasser und Rainer und verbreiten es zuerst in Europa, dann in den USA und Russland – auf Märkten, in Konzerten an Fürstenhöfen, ja sogar beim russischen Zar. Irgendwann auf diesem Weg wird „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ so etwas wie ein viraler Welthit – ein guter Grund, um die Tiroler Beteiligung an dieser 200-jährigen Erfolgsgeschichte ausgiebig zu feiern.
GESANG AUF DEM MARKT
Anknüpfungspunkte dafür finden sich in der Geschichte etliche, beispielweise bei den Handschuhhändlern Strasser, die in Europa von Markt zu Markt zogen und das Geschäft mit Gesang ankurbelten. Die weihnachtliche Stimmung, die sie vor
DIE STILLE NACHT FÜR ZU HAUSE
Der Tirol Shop hat zum 200-Jahr-Jubiläum von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ eine Sonderedition mit zwölf Geschenken und Giveaways herausgebracht, darunter Weihnachtskugeln und -sterne aus Glas, eine Decke, Tee, eine Sternschale und warme Fäustlinge. Erhältlich sind die Stücke im Tirol Shop und online auf www.tirolshop.com.
AUF NACH MOSKAU!
Auch den Sprung nach Übersee und weit in den europäischen Nordosten schaffte „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ im Gepäck von Zillertaler Sängern, nämlich mit Ludwig Rainer und seinem Ensemble, die das Lied erstmals 1839 in New York sangen und später für zehn Jahre im zaristischen Russland weilten. Tiroler Musiker wie die Bürgermeister Musikkapelle wandelten im Rahmen der gemeinsamen internationalen Kampagne von Tirol Werbung, Salzburger Land Tourismus, Oberösterreich Tourismus und Österreich Werbung auf ihren Spuren. Im Oktober 2018 reisten sie nach Moskau und St. Petersburg und gaben dort mehrere „Stille Nacht“-Gastspiele. Es ist ein Anfang, denn das Friedenslied als Botschaft aus Tirol soll auch anderswo gehört werden: Gastspiele und andere Marketingmaßnahmen sind in den USA, im deutschsprachigen Raum, in Italien, Tschechien, Polen und dem Vereinigten Königreich geplant.
RAINER, MOHR UND MAURACHER
Wer nach Tirol kommt, hat in vielen Orten Gelegenheit, mehr über das Lied zu erfahren und ganz be-
© CHRISTIAN WIND (2), PETER HÖRHAGER
Text: Esther Pirchner
200 Jahren verbreiteten, wird nun auf den Tiroler Adventmärkten wiederbelebt. Verpackt in ein kurzes Theaterstück mitten im Marktgeschehen, wird diese erste Station der Verbreitungsgeschichte u. a. auf den Märkten in Rattenberg, Hall, Innsbruck, St. Johann und Lienz nacherzählt.
PROFILE „Mauracher und Mohr“ in der Festhalle Fügen bringt stimmungsvoll den Briefwechsel zwischen dem Orgelbauer und dem Priester auf die Bühne.
NEUER PRÄSIDENT Mit 97 Prozent wurde Christoph Walser zum designierten Präsidenten der Tiroler Wirtschaftskammer gewählt. Am 14. November übernimmt der 43-Jährige, der auch Bürgermeister von Thaur ist, offiziell das Amt von Jürgen Bodenseer.
200 JAHRE STILLE NACHT
MUSIKBOTSCHAFTER BIS HEUTE
Mit Veranstaltungen wie diesen, mit dem Singspiel „Stille Nacht – die wahre Geschichte“, mit neuer Musik für Chor und Orchester, einem Chorworkshop, Liedern, die Kinder lernen können, mit Ausstellungen und vielem anderen mehr soll musikalisch der Geist der Weihnacht weitergetragen werden. Tirol, das Land der Musikbotschafter, will damit in aller Welt für festliche Stimmung und Feierlaune sorgen.
Von Tirol in die Welt
AUSSTELLUNGEN • D er Klang der Alpen, Schloss Fügen, bis 3.2.2019 • H eimatmuseum Strasserhäusl, bis 3.2.2019 • L udwig Rainer und der Achensee, Achenkirch, 24.11.–23.12.2018 MÄRKTE, WIRTSHÄUSER, LESUNGEN •W orkshop für Chöre, Landesmuseum Ferdinandeum, 17.11.2018 •M arkttreiben: Rattenberg, Innsbruck, Hall u. a., 24.11.–22.12.2018 • L ebendiger Adventkalender: 24 Orte im Zillertal, am Achensee und in der Silberregion Karwendel, 1.–24.12.2018 •M usikalische Wirtshäuser: Schwannerwirt, Weerberg, 14.11.2018 Kirchenwirt, Maurach, 7.12.2018 • S tille Nacht Revisited: Pfarrkirche Fügen, 29.12.2018 Stiftskirche St. Josef, 30.12.2018 (MUSIK-)THEATER •M auracher und Mohr, Festhalle Fügen, 14., 15., 16.12.2018 • S tille Nacht – die wahre Geschichte, SZentrum, Schwaz, 21., 22., 23.12. 2018 • D ie Stillen Nächte des Ludwig Rainer, Steudltenn, Uderns, 25., 26., 28., 30.6.2019 weitere Infos: www.stillenacht.com www.kultur.tirol
VERTRAG VERLÄNGERT Karin Seiler-Lall, seit drei Jahren Geschäftsführerin des Innsbruck Tourismus, bleibt an der Spitze des TVBs. Der Vorstand hat den Vertrag mit Seiler-Lall um vier Jahre bis 2022 verlängert.
NEUE FUNKTION FÜR GERBER Landtagsabgeordneter und Hotelier Mario Gerber ist neuer stellvertretender Obmann des Fachverbands Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich.
© I. ASCHER, INNSBRUCK TOURISMUS/BLICKFANG PHOTOGRAPHIE, GERBER HOTELS
sondere (vor-)weihnachtliche Momente zu erleben. Der Steudltenn im Zillertaler Uderns nimmt das Stück „Mauracher und Mohr“ mit viel Gesang und Instrumentalmusik und im Sommer seinen Dauerbrenner „Die Stillen Nächte des Ludwig Rainer“ wieder auf. Begeistert erzählt Bernadette Abendstein, die die Kulturveranstaltungen des 200-Jahr-Jubiläums von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ koordiniert, auch von den „Musikalischen Wirtshäusern“ und dem „Lebendigen Adventkalender“. Die einen versammeln heimische Musikgruppen in den Gasthäusern in Tirol und bieten auch Gelegenheit, selbst mitzusingen. Die anderen laden an den 24 Tagen des Advents zu Musik und Lesungen zum Thema Frieden. Unter anderem bestreiten Julia Cencig, Ludwig Dornauer, Julia Gschnitzer, Franz Posch, und Helmuth A. Häusler jeweils einen Abend zusammen mit Musikgruppen wie den Hoameligen, den Tiroler Wechselsaitigen und Jung und Frisch.
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MAGA ZIN
EIN JAHR IM ZEICHEN
DES KAISERS
Maximilian I. hat Tirol geprägt wie kaum ein anderer Herrscher. Im Jänner 2019 jährt sich zum 500. Mal der Tod des Habs burgers, weshalb im Zuge des vom Land Tirol ausgerufenen Maximilianjahres mit zahl reichen Veranstaltungen an den Kaiser erinnert wird. Text: Lisa Schwarzenauer
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it dem Goldenen Dachl, dem Zeughaus und dem Kaiserturm der Festung Kufstein hat Maximilian I. bis heute sichtbare Spuren in Tirol hinterlassen, wo er gerne und oft Zeit verbracht hat: Er hatte zwar keine feste Residenz, aber es ist historisch belegt, dass der Kaiser sich nach
Augsburg am häufigsten in Innsbruck aufgehalten hat. Auch abseits ikonischer Bauwerke hat er Tirol in dieser Zeit nachhaltig verändert – so gehen zum Beispiel die Tiroler Landesgrenzen teils auf ihn zurück. Nach 500 Jahren ist jedoch den wenigsten bewusst, wie stark Maximilian das Land tatsächlich beeinflusst hat. Das Maximilianjahr soll das nun ändern.
DER KAISER UND TIROL
Maximilians Verbundenheit zu Tirol liegt nicht nur daran, dass er in den Bergen seine Sport- und Naturbegeisterung ausleben konnte, sondern sie ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es das erste Land war, das Maximilian selbständig regieren durfte. Es schadete aber sicher auch nicht, dass er sich mit den in Tirol in großen Mengen vorhandenen Rohstoffen wie Salz und Silber seine zahlreichen Kriegszüge finanzieren konnte: „Maximilian soll gesagt haben ‚Tirol ist eine Geldbörse, in die man nie umsonst greift.‘ Er hat schon gewusst, was er an Tirol hat,“ so die Pro-
jekt-Koordinatorin des Maximilianjahres, Dr. Isabelle Brandauer. Doch nicht einmal die Tiroler Schätze konnten letztendlich verhindern, dass er seinen Nachkommen massive Schulden hinterließ – auch diese Seite des Kaisers wird im Veranstaltungsprogramm aufgegriffen.
PERSON HINTER DEM HERRSCHER
Die rund 100 Veranstaltungen sollen an das Leben und die Leistungen des Kaisers erinnern, dabei aber auch Maximilian als Menschen in den Mittelpunkt stellen. „Die Vielfalt an Programmpunkten soll nicht nur eine möglichst breite Masse ansprechen, sondern vor allem auch die komplexe Person Maximilians widerspiegeln“, so Brandauer. Material dafür liefert er genug: Maximilian war nicht nur ein ambitionierter Herrscher, der seine Macht durch Kriege und kluge Heiratspolitik auszudehnen wusste und damit den Grundstein für die Jahrhunderte andauernde Dominanz der Habsburger legte, sondern auch ein leidenschaftlicher Jäger und Wanderer
MAGA ZIN
sowie der Autor des teilweise autobiographischen Helden-Romans „Theuerdank“. War er in Belangen wie der Hochhaltung der Turniertradition und der ritterlichen Ideale – was ihm den noch heute gängigen Beinamen „Der letzte Ritter“ einbrachte – noch klar ein Mann des Mittelalters, zeigte er sich in anderen Dingen bereits sehr fortschrittlich, insbesondere in Bezug auf Medien und ihre Nutzung zu Propaganda-Zwecken, wie Brandauer erklärt: „Er hat sich beispielsweise den Buchdruck zunutze gemacht, und es ist belegt, dass er bei der Gestaltung seiner Gesichtszüge korrigierend eingewirkt und sichergestellt hat, dass die Nase auch wirklich passt. Er wusste, dass sein Profil etwas markanter war, und das hat er medienwirksam eingesetzt.“
VERANSTALTUNGSREIGEN
Bereits am 19. November findet mit der Eröffnungsfeier in der Innsbrucker Hof-
burg der offizielle Auftakt zum Maximilianjahr statt, das mit einem großen Fest in der Innsbrucker Altstadt am 12. Oktober 2019 seinen Abschluss finden wird. Als eines der Veranstaltungshighlights ist in der Hofburg ab 20. November zwei Monate lang die multimediale Lightshow Max 500 zu erleben, die das Publikum mit auf eine audiovisuelle Reise in die Zeit Maximilians nehmen will. Die Gedenkmesse in der Hofkirche am 12. Jänner markiert einen weiteren Höhepunkt. Der Großteil der Veranstaltungen findet ab März statt: Von Ausstellungen und Theateraufführungen für jedes Alter bis hin zu Familienwanderungen und einer archäologischen Schaugrabung bei der Festung Kufstein ist alles dabei – sogar einen eigens kreierten Max-Burger und eine Selfie-Station mit einem modernen Kaiser Maximilian wird es geben, erzählt Brandauer. „Das große Ziel ist, dass sich jeder im Maximilianjahr wiederfindet
EVENTHIGHLIGHTS DES MAXIMILIANJAHRS 19. November 2018: Auftakt Maximilianjahr, Hofburg Innsbruck 20. November 2018 – 20. Jänner 2019: Lightshow Max 500, Hofburg Innsbruck 12. Jänner 2019: Gedenkmesse 500. Todestag Maximilians, Hofkirche Innsbruck 19. Mai 2019: Familienfest im Zeughaus 20. – 23./28. – 30. Juni 2019: „Die 7 Leben des Maximilian“, zeitgenössisches Musiktheater an sieben Aufführungsorten in Tirol 12. Oktober 2019: Abschlussfest, Altstadt Innsbruck Weitere Veranstaltungen und Details gibt es auf www.maximilian2019.tirol.
und zumindest eine Veranstaltung dabei ist, bei der er sagt: ‚Das interessiert mich, da will ich hin!‘“
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KOMMENTARE
IMMER NUR LÄCHELN UND IMMER VERGNÜGT! Alois Schöpf lebt als Journalist und Schriftsteller in Lans.
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er Weg zum stillen Örtchen kann in vielen Restaurants und Hotels lang ausfallen. Auf einer dieser Irrgänge kam ich am Höhepunkt unseres luxuriösen und heißen Sommers an der etwas zurückversetzten Schankanlage eines renommierten Innsbrucker Innenstadtlokals vorbei und beobachtete, wie der Geschäftsführer beruhigend auf eine Kellnerin einredete, die ihr Gesicht in einer Nische über dem Waschbecken zu verbergen versuchte und haltlos weinte, sodass ihr ganzer Körper bebte. Als sich beim Gehen die Frage stellte, was geschehen sei, bekam ich zur Antwort: „Die Gäste sind sowas von arrogant, das kannst du dir nicht vorstellen!“ Der Vorfall erinnerte mich an meine Jugend, als ich neben meiner Mutter im Magazin unserer Gasthofes stand und schockiert mitansehen musste, wie sie nicht minder haltlos weinte und dabei immer wieder die Worte hervorstieß: „Ich kann nicht mehr! Ich tue es nur für euch Kinder!“ Und ich erinnere mich, wie sie an einem Sonntagvormittag ins Nachbardorf ging, um eine Bäuerin persönlich zu bitten, sie in der Abwasch nicht allein zu lassen. Und ich erinnere mich an die Tränen meiner Schwester, die den kleinen Fehler in der Buchhaltung auch nach Stunden noch nicht gefunden hatte. Und ich erinnere mich an die wüten-
den Blicke unseres Chefkochs, der im Hochbetrieb die Pfannen über den Herd knallte, dass das Fett nur so spritzte. Und ich erinnere mich zuletzt, um in die Gegenwart zurückzukehren, wie in einem Café in der Maria-Theresien-Straße die angerichteten Teller von einem vollen Tablett herunter rutschten, alles zu Scherben ging und der dafür verantwortliche junge Kellner als Inbegriff verzweifelter Ratlosigkeit auf das Desaster herab schaute. Man soll nicht herumreden: Die Arbeit in der Gastronomie ist schwer und anstrengend. Und man sollte sich nicht wundern, dass viele, trotz oftmals guter Verdienstmöglichkeiten, einen großen Bogen um den Beruf schlagen. Dabei haben es all jene, die mit den Gästen zu tun haben, noch leichter, sofern selbige zu den eher liebenswerten Zeitgenossen zählen, ihre Dienste zu schätzen wissen und mit Trinkgeld belohnen. Wirklich schwer wird es in der Küche: Sie ist nicht nur oft in beengten und überhitzten Räumen untergebracht. Köchinnen und Köche haben auch das Unmögliche zu schaffen, unter höchstem Zeitdruck viele verschiedene Gerichte zugleich in bester Qualität und vielleicht auch noch mit der Kunst eines Designers zuzubereiten. Ich danke allen, die mich während dieses Sommers bedient und für mich gekocht haben!
Man soll nicht herumreden: Die Arbeit in der Gastronomie ist schwer und anstrengend.
© BÖHM, DANIELA MATEJSCHEK
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VIELE, VIELE INDIVIDUEN Ernst Molden lebt als Liedermacher und Schriftsteller in Wien. Demnächst erscheint sein neues Album „Dei Schwesda waand“ (bader molden recordings).
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nser Herbst war, bis dato, ein Sommer. Noch bis vor ein, zwei Wochen sagte ich gern das Folgende dazu: Ich bin ein Gegner der Erderwärmung, aber der vergangene war einer der besten Sommer meines Lebens. Aber nun geht es schon ein bissl lang. Warme, fauchig-föhnig-schöne Tage, zwar wunderbares Licht, aber auch Staub und Trockenheit. In der vergangenen Nacht hat es wenigstens ein Stündchen geregnet und abgekühlt. Ein Duft unendlicher Dankbarkeit ging von den mürben Bäumen der Hauptstadt aus. Und es herrscht jetzt Konsens: Ja, jetzt will man Niederschlag. Ein bisschen Dämmer. Ein bisschen Herbst. Diese späte Zeit im endlosen Sommer hatte nämlich auch etwas Anstrengendes. Einerseits okkupierten wieder einmal die asiatischen Wanzen die Stadt. Diese, wie meine Liebste sie beschrieb, flachen und wappenförmigen Gesellen sind daumennagelgroß und in ihrer grünbräunlichen Marmorierung eigentlich hübsch anzusehen. Die aus China eingewanderten Blattwanzen haben allerdings zwei Nachteile. Sie kommen, erstens, gerade bei abkühlenden Nächten gern in die Häuser. Und, zweitens, stinken sie, wenn man sie bedrängt. Im Gymnasium meiner Kinder mussten ganze Stockwerke phasenweise evakuiert werden, weil die Krabbler aus dem Reich der Mitte eingedrungen waren und Teenager kreischend vor ihnen davonrannten. Und ein Freund, der Winzer ist, sagte mir, dass nur eine einzige Wanze in einen Traubenbottich gelangen muss, um 50 Liter Veltliner zu verderben. Andererseits hatten wir parallel die Zeit der Bier- und Volksfeste, der, wie ich sie nenne, Falschen Kirtage. Der echte Kirtag ist das Namensfest eines Kirchenpatrons draußen am Land, das einmal
Die Hofer-Dirndln und die Krachledernen aus den Häuten asiatischer Hunde fremdeln mich zutiefst an. jährlich der Ansiedlung Ritual, Taumel, Glanz und Glorie verleiht. Der Falsche Kirtag hingegen ist eine Veranstaltung, schlimmer, ein „Event“. Zu Zwecken der Gewinnmaximierung und Marktsättigung wird so ein Kirtag Versatzstück für Versatzstück in der großen Stadt aufgebaut, das Ziel ist der massenhafte Vollrausch und das damit zu machende Geschäft. Wiener Wiesen, Neustifter Kirtag, Leopoldi: Mir graut. Weil da das Land künstlich und mit Gewalt in die Metropole gepfropft wird, gleich einem falschen Organ in einen nicht dazupassenden Körper. Und ich, der ich das Land liebe und dauernd hinausfahre, definiere mich dennoch als Bewohner einer uralten und großen Stadt, einer zweitausendjährigen Konzeption aus Durchmischung, Chaos, aber auch verfeinerter Kultur. Die Hofer-Dirndln und die Krachledernen aus den Häuten asiatischer Hunde fremdeln mich zutiefst an. Ich fühle mich wie der Bürger des späten Roms, der von Woche zu Woche mehr Goten auf dem Forum sieht. Auch ihm wurde entrisch, aber das hat ihm nichts genützt. Also nein, ich will mich nicht passiv-gruselnd im Herbst verbergen. Ich habe eine freundlich-offensive Strategie gewählt, die ich an Blattwanzen und Kirtags-Alkis gleichermaßen anwende: Das sind einfach viele, viele Individuen. Sie kennen ihren Weg noch nicht und meinen es nicht bös. Und die Stadt hält sowas aus: Man sagt, dass irgendwann auch die Goten die Toga angelegt haben.
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NACHGEFRAG T
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JOHANN MAURACHER
AYURVEDA HABEN WIR ENTDECKT: Weil Gäste nicht mehr nach Indien fahren wollten
DREI SCHÖNE ORTE AUF DER WELT (AUSSERHALB TIROLS): Wien, Bordeaux, die Berge des Oman
GESUNDHEITSTOURISMUS WIRD IN ZUKUNFT: Am meisten boomen
LETZTER URLAUB (WO UND WANN): Im April – im Oman DIE GRÖSSTEN TUGENDEN IM TOURISMUS: Den Mut zu haben, klare Entscheidungen zu treffen DIE GRÖSSTEN SÜNDEN IM TOURISMUS: Massentourismus und Bettenburgen DIE STÄRKEN DES TIROLER TOURISMUS: Die Sicherheit und die Freundlichkeit im Lande DIE SCHWÄCHEN DES TIROLER TOURISMUS: Der Verkehr wird uns noch einholen.
ZUR PERSON
Johann Mauracher ist neben seiner Funktion als Tourismusobmann der Region Kufsteinerland auch Hotelier und Gastronom. Gemeinsam mit seinen Töchtern leitet er das Ayurveda Resort Sonnhof, wo unter anderem ayurvedische Küche mit Tiroler Tradition verbunden wird.
DIE BESTE IDEE IM TOURISMUS DER LETZTEN FÜNF JAHRE: Lebensraum 4.0, leider mit Startschwächen IN DEN TOURISMUS HAT ES MICH GEZOGEN, WEIL: Ich gerne Dienstleister bin und den Umgang mit Menschen liebe TOURISMUSENTWICKLUNG IN TIROL MUSS: Passieren, indem man alle zuständigen Abteilungen zusammenschließt (Tourismus, Landwirtschaft, Wirtschaft und die Tiroler)
AYURVEDA UND TIROL PASSEN ZUSAMMEN, WEIL: Eine gesunde Lebensweise und unser Land sich ergänzen MEIN LIEBLINGSGERICHT AUS UNSERER KÜCHE: Kaiserschmarren AUF EINEM BAUERNHOF BIN ICH/ FÜHLE ICH MICH: Glücklich und liebe diese natürliche Ruhe KUFSTEINS STÄRKE: Die gute Harmonie zwischen Gästen und Einheimischen
© ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ
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