P.b.b. | VERLAGSORT: 6020 INNSBRUCK | 10Z038387M
TOURISMUSMAGAZIN • #4/19 • NOVEMBER 2019
DAS HERZ DER ALPEN UND DIE WELT Tirols wichtige touristische Märkte im Portrait.
01_Cover_SAISON_1911.indd 1
19.11.19 14:41
btv.at/tourismus
Am Berg und im Tal Damit Gast und Gastgeber zusammenkommen. Wussten Sie, dass die BTV mehr als 700 Hotels, 45 Seilbahnen und 1.000 tourismusnahe Unternehmen zuverlässig betreut? Das funktioniert, weil wir Land und Leute ganz genau kennen und uns mit kommenden Trends frßhzeitig auseinandersetzen.
02-03_AD_Inhalt_SAISON_1911.indd 2
19.11.19 14:37
3
INHALT
INHALTSVERZEICHNIS S A I S ON
TIROL UND DIE WELT
Schwerpunktthema
al
20 22
4
Das Wirtshaus als fixer Bestandteil der Tiroler Identität Kommentar von LH Günther Platter
5 Mit Leidenschaft und
Weltoffenheit Editorial von Florian Phleps
6 Die Welt auf Reisen
Wie sich Luxus zum Allgemeingut entwickelt
44
10 Die lieben Nachbarn
Welche Märkte sind am wichtigsten für Tirol?
22 Authentisch in der
Gegenwelt Mit welchen Inszenierungen Tirol international punktet
26 Verrückter Mann
Eine Tiroler Delegation erkundete kürzlich den US-Markt.
© INNSBRUCK TOURISMUS / SCHÖNHERR, SWAROVSKI KRISTALLWELTEN, HEXENWASSER SÖLL, IMGA, TIROL WERBUNG
„Die Erreichbarkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Auswahl.“ HOLGER GASSLER LEITER MÄRK TE, TIROL WERBUNG
Magazin 32 Profile
Wer kommt, wer geht, wer wechselt
33 Eine für alle
Die Snow Card Tirol gibt es heuer zum zehnten Mal.
14 Was wäre, wenn?
Deutschlands schwächelnde Wirtschaft und der Tiroler Tourismus
36 Wettkampf der
Hobby-Athleten Die Winter World Masters Games 2020 in Innsbruck
18 Gespaltenes Königreich
38 Humanoiden im Hotel
20 Von pauschal
40 „ Es gibt nur coolen
Trotz drohendem Brexit dürfte Großbritannien ein stabiler Markt bleiben. bis individuell Hoffnungsmarkt China
02-03_AD_Inhalt_SAISON_1911.indd 3
Eine Tiroler Softwareschmiede tüftelt an einem Rezeptionsroboter. Content“ Der 17-jährige Charles
36
Bahr berät Unternehmen zur Generation Z.
43 Kreative Köpfe krönen
Der neu geschaffene Arthur Zelger-Preis von der Tirol Werbung und WEI SRAUM
44 „Die Hexerei ist da!“
Wie ein uralter Bauernhof ins Hexenwasser übersiedelt wird.
48 Kommentare 50 Nachgefragt
bei Johannes Köck
saison.tirol
IMPRESSUM SAISON Tourismusmagazin, Nr. 4/2019 (70. Jahrgang) SAISON Abohotline: 0512/58 6020 oder saison@target-group.at Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Tirol Werbung, Maria-T heresien-Straße 55, 6020 Innsbruck • Mit der Produktion beauftragt: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck • Chefredakteur: Matthias Krapf, MA • Redaktion: Daniel Feichtner, Mag. Susanne Gurschler, Theresa Kleinheinz, BA, Mag. Simon Leitner, Rebecca Müller, BA, Esther Pirchner, Lisa Schwarzenauer, MA Autoren: Ernst Molden, Alois Schöpf • Fotografen: Franz Oss, Axel Springer • Grafik: Thomas Bucher, Alina Klampfer, Marco Lösch, BA • Illustrationen: Monika Cichoń • Anzeigenverkauf: Walter Mair, w.mair@target-group.at • Anschrift Verlag: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/5 8 6020, Fax DW -2820, redaktion@target-group.at • Geschäftsführung Verlag: Mag. Andreas Eisendle, Michael Steinlechner, Matthias Krapf, MA • Druck: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Horn Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL https://saison.tirol/info/impressum abgerufen werden.
19.11.19 14:38
4
KOMMENTAR
DAS WIRTSHAUS ALS FIXER BESTANDTEIL DER TIROLER IDENTITÄT Es gibt nichts, was eine persönliche Begegnung ersetzen kann.
B
Bündel an Maßnahmen den Fortbestand dieser kulturell und gesellschaftlich so wichtigen Institution unseres Landes sichern. Im Fokus stehen ganzjährig geöffnete Klein- und Kleinstbetriebe mit einem regionalen Speiseangebot. Neben der Änderung von Förderrichtlinien, die vor allem Jungunternehmern die Übernahme oder Revitalisierung eines Tiroler Wirtshauses erleichtern soll, beinhaltet das „Wirtshaus-Paket“ des Landes aber auch Beratungs- und Unterstützungsleistungen, die in Kooperation mit der Wirtschaftskammer und den Bezirkshauptmannschaften angeboten werden. Darüber hinaus werden die Tiroler Wirtinnen und Wirte künftig mit Betriebsanlagensprechtagen bei den Bezirkshauptmannschaften und einer eigenen Imagekampagne unterstützt. Jedes Wirtshaus, das wir durch diese Maßnahmen vor dem Zusperren bewahren können, ist ein Gewinn. Schließlich stellt die Tiroler Wirtshauskultur nicht nur ein wichtiges Element unserer gesellschaftlichen Tradition dar, sondern auch einen fixen Bestandteil der Tiroler Identität. Ihr
„WIRTSHAUS-PAKET“
Jedenfalls gilt es, unsere Wirtshäuser bestmöglich zu unterstützen. Das Land Tirol will mit einem
04-05_LH_Editorial_SAISON_1911.indd 4
GÜNTHER PLATTER, L ANDESHAUPTMANN VON TIROL
© AXEL SPRINGER
eim Reden kommen die Leut’ zam“. Was den Menschen seit jeher das Lagerfeuer war – ein Ort, an dem sich nicht nur die Gemeinschaft versammelte, sondern an dem auch intensiv diskutiert wurde – das ist in Tirol seit Jahrhunderten das Wirtshaus. Der praktische Nutzen moderner Kommunikationsmittel in Ehren, aber selbst in unserer heutigen Zeit gibt es nichts, was eine persönliche Begegnung ersetzen kann. Die gleichermaßen verbindende wie heimelige Atmosphäre unserer Tiroler Wirtshäuser trägt wohl auch mit dazu bei, warum dort nicht selten selbst schwierige Themen auf den Tisch kommen und zu einer Lösung gebracht werden. Das Wirtshaus sozusagen als Kommunikationszentrum unserer Dörfer und Städte – von seiner Bedeutung für die kulinarischen und touristischen Aspekte ganz zu schweigen. Darum dürfen wir dem Wirtshaussterben, welches sich seit Jahren abzeichnet, nicht länger tatenlos zusehen. Selbst alteingesessene Betriebe kämpfen ums Überleben oder schließen ihre Pforten für immer. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von fehlendem Eigenkapital für Investitionen über hohe behördliche Auflagen bis hin zur schwierigen Nachfolgefindung. Ebenso werden immer mehr Tiroler Traditionshäuser durch internationale Restaurants ersetzt – eine Tatsache, die zwar der kulinarischen Vielfalt unseres Landes dienlich sein mag, mit jedem Wirtshaus, das zusperrt, geht aber auch ein gutes Stück Tiroler Tradition verloren. Und dies kann weder in unserem eigenen Sinne noch in jenem unserer Gäste sein.
19.11.19 14:35
5
EDITORIAL
MIT LEIDENSCHAFT UND WELTOFFENHEIT
D
ie Tiroler Gastfreundschaft ist legendär. Die erfolgreiche Entwicklung des Tourismus in unserem Land ist geprägt von Tirolerinnen und Tirolern, die als Gastgeber herausragende Qualitäten entwickelt haben. Diese familiäre Atmosphäre hat unser Land zum temporären Sehnsuchtsort für viele Menschen werden lassen. Auch aus diesem Grund trägt das viel zitierte „Herz der Alpen“ seinen Namen zurecht. Mit Leidenschaft und Weltoffenheit haben wir in den vergangenen Jahrzehnten diesen guten Ruf aufgebaut. Zweifellos hat der Erfolg der Urlaubsregion die Entwicklungsmöglichkeiten und die Freizeitqualität im eigenen Land erweitert. Tirol ist heute als wirtschaftlich prosperierendes und weltoffenes Land bekannt. Eine Weltoffenheit, die wir jeden Tag in zahllosen Begegnungen mit Menschen unterschiedlichster Herkunft, Religion und Erwartungshaltungen weiterentwickeln. Wir Tiroler sind aber auch zurecht stolz auf die Bekanntheit und die Anziehungskraft unseres Landes in aller Welt. Dieses positive Lebensgefühl in unserer alpinen Bergwelt wurde in seiner Beständigkeit, Offenheit, Geradlinigkeit und Lebensfreude durch internationale Gäste mitgeprägt – und von den Einheimischen mit viel Leidenschaft und enormem Einsatz entwickelt. Und so zeigt sich der Erfolg unseres Tiroler Tourismus heute nicht nur in seiner wirtschaftlichen Dimension, sondern vor allem auch im Selbstbewusstsein der Bevölkerung, ihren Lebensraum als Erholungsraum für Menschen aus aller Welt zu gestalten.
© TIROL WERBUNG / OLIVER SOULAS
UNTRÜGLICHES GESPÜR
Wenn sich die Menschen in unserem Land für die Entwicklung unseres Tourismus interessieren und einbringen, dann sehe ich das positiv. Denn die Tirolerinnen und Tiroler sind in Zukunftsfragen nicht abhängig von Zurufen, die vielfach von außen kommen. Sie wissen selbst um die Stärken und die Be-
04-05_LH_Editorial_SAISON_1911.indd 5
deutung der heimischen Tourismuswirtschaft, aber auch um Entwicklungen, die Lösungen brauchen. Sie nutzen die enorme Freizeitqualität mit Leidenschaft – und verbringen so viele Kurzurlaube im eigenen Land wie noch nie. Diese Liebe zur eigenen Urlaubs- und Freizeitregion, die den kritischen Blick nicht ausschließt, wird immer die Basis unseres Erfolgs bleiben – nicht der Zuspruch auf Fernmärkten, der wichtig ist, aber nur ergänzenden Charakter hat. Der anhaltende Erfolg in den Nahmärkten bleibt der zentrale Schlüssel für unsere Lebensqualität. Und ich bin überzeugt, dass auf die Menschen in Tirol Verlass ist. Sie haben ein untrügliches Gespür dafür, dass ökologische Weitsicht und Dynamik in einer innovationsorientierten Ökonomie keinen Widerspruch darstellen, sondern zusammenfinden. Es braucht viele konstruktive Kräfte. Und den positiv geprägten Dialog mit Leidenschaft und Weltoffenheit für neue Akzente auf dem Tiroler Weg.
DER ANHALTENDE ERFOLG IN DEN NAHMÄRKTEN BLEIBT DER ZENTRALE SCHLÜSSEL FÜR UNSERE LEBENSQUALITÄT.
FLORIAN PHLEPS, GESCHÄFTSFÜHRER TIROL WERBUNG
19.11.19 14:35
6
TIROL UND DIE WELT
DIE WELT AUF REISEN
Der Tourismus ist einer der weltweit am schnellsten wachsenden Sektoren. Wirtschaftswachstum und Globalisierung sind dabei, aus dem Luxus ein Allgemeingut zu machen – und verändern das Spielfeld in der Branche nachhaltig. Text: Daniel Feichtner
V
Reisefreudigkeit anschürten. „Damals haben wir die erste Milliarde international Reisender pro Jahr erreicht“, sagt Siller. „Und die nächste wird wohl in nur 20 Jahren fällig sein.“
KEIN PRIVILEG DES WESTENS
Die Welt-Tourismus-Organisation UNWTO prognostiziert 1,8 Milliarden international Reisender bis 2030. Anders als bisher werden sie sich nicht mehr zum größeren Teil aus westlichen Ländern rekrutieren. „Reisen ist ein zentrales Bedürfnis der neuen Mittelschicht“, erklärt der Experte. Und während diese sozio-ökonomische Gruppe in west-
© MCI, SHUTTERSTOCK.COM
on Mühsal über Luxus bis hin zum Massenphänomen: Reisen hat einen Wandel durchlebt, der noch lange nicht abgeschlossen ist. 1950 waren weltweit rund 25 Millionen Menschen jenseits ihrer heimatlichen Grenzen unterwegs – und damit etwa ein Prozent der globalen Bevölkerung. 2018 konnten bereits 1,4 Milliarden internationaler Ankünfte verbucht werden: 16 Prozent der Menschheit reisten als Touristen. „Der globale Tourismus wächst seit Jahrzehnten“, bestätigt Hubert Siller, Leiter des MCI Tourismus. Eine deutliche Steigerung gab es kurz nach der Jahrtausendwende, der wirkliche „große Sprung“ geschah 2010. Nach der Finanzkrise nahm der globale Wirtschaftsmotor Fahrt auf. Damit gingen ökonomische Zuwächse besonders in Schwellenländern und die globale Vernetzung einher, die die
06-09_Globale Reiseentwicklung_SAISON_1911.indd 6
19.11.19 14:35
BOCK HABEN
„Reisen ist ein zentrales Bedürfnis der neuen Mittelschicht.“
auf gut österreichisch.
Herkunftsländer internationaler Touristen
HUBERT SILLER, LEITER MCI TOURISMUS
lichen Nationen sehr ausgeprägt oder sogar wieder im Schrumpfen begriffen ist, wächst sie in anderen Ländern exponentiell. Gerade in Asien sind einige der bevölkerungsreichsten Nationen der Welt dabei, ein Wohlstandsniveau zu erreichen, das es einer enormen Zahl an Menschen ermöglicht, Touristen zu sein. Zwar wird der Besucherstrom aus Europa, von wo 2015 noch die Hälfte aller internationalen Gäste stammten, nicht abreißen. Im Gegenteil: Angenommen wird eine 40-prozentige Zunahme bis 2030. Verglichen mit dem vorhergesagten Wachstum der Zahlen Reisender aus dem asiatisch-pazifischen Raum mit 87, dem Nahen Osten mit 125 und Afrika mit 157 Prozent ist das allerdings eher moderat. „Aktuell besitzen fünf Prozent der chinesischen Staatsbürger einen Pass“, meint Siller. „Das sind rund 70 Millionen. Diese Zahl wird sich in wenigen Jahren verdoppeln.“
UNTERSCHIEDLICHE WÜNSCHE
Die neuen Touristen stellen auch neue Anforderungen. Für sie gilt: Wer weit reist, will viel sehen. Gerade bei asiatischen Gästen stehen deswegen Des-
2015 Afrika Amerika Asien/Pazifik Europa Naher Osten Global
35 Mio. 199 Mio. 290 Mio. 594 Mio. 36 Mio. 1.18 Mrd.
2030 Afrika Amerika Asien/Pazifik Europa Naher Osten Global
90 Mio. 265 Mio. 541 Mio. 832 Mio. 81 Mio. 1.81 Mrd.
+157 % +33 % +87 % +40 % +125 % +57 %
QUELLE: UNWTO
→
JE TZ T ! N E R E I B O PR 06-09_Globale Reiseentwicklung_SAISON_1911.indd 7
19.11.19 14:35
8
TIROL UND DIE WELT
Entwicklung von Ankünften und Übernachtungen in Tirol
+ 35 %
40 % 30 %
Ankünfte Übernachtungen
20 %
+ 13,8 %
10 % 0% -10 % 2007/08 2008/09 2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
2015/16
2016/17
2017/18
„Bei jüngeren Menschen verschwimmt die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit. Das führt zu flexiblerem Reiseverhalten, aber auch zum Bedürfnis nach dem Ausbruch aus dem Alltag.“
QUELLE: TTR
HUBERT SILLER, LEITER MCI TOURISMUS
tinationen am Programm, an denen sie viele Sehenswürdigkeiten geballt auf kleinem Raum vorfinden. Für die aufstrebenden Mittelschichten ist Reisen zudem mit Status gleichzusetzen. Und so jagen viele den „Must-sees“ hinterher, anstatt Erholung oder Aktivität zu suchen. Auch das Reiseverhalten der „altgedienten“ Touristen ist nicht unverändert. Seit Jahren steigen die Ankünfte im Tiroler Tourismus deutlich stärker als die Übernachtungen. „Gäste bleiben kürzer – suchen aber intensivere Erlebnisse. Bei jüngeren Menschen verschwimmt die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit. Das führt zu flexiblerem Reiseverhalten, aber auch zum Bedürfnis nach dem Ausbruch aus dem Alltag“, schildert Hubert Siller. Dazu kommen die Digitalisierung und die schnelle Verfügbarkeit von Angeboten, die spontane Entscheidungen anhand von Faktoren wie Wetter oder Schneelage ermöglichen.
NICHT IM BRENNPUNKT
Darauf muss Tirol reagieren. Einprägsame Erlebnisse und kurzfristig zur Verfügung stehende Aktivitäten zählen bei der Auswahl, gerade bei Spontanreisen. Und auch Mobilität ist ein großes Thema. „Intelligente Verkehrslösungen werden immer wichtiger“, sagt Siller. Denn nur ein Ziel, das ohne Verkehrschaos zu erreichen ist, ist auch attraktiv. Was die Verschiebung der Gästestruktur angeht, sieht er dagegen keinen immanenten Handlungs bedarf. Anders als große Metropolen ist Tirol und das hiesige Angebot nicht im Fokus der neuen Gäste.
06-09_Globale Reiseentwicklung_SAISON_1911.indd 8
„Der aufstrebenden Mittelschicht geht es darum, Eindrücke zu sammeln und eine Gegenwelt ihrer eigenen Kultur kennenzulernen.“ Tirol sei dagegen eher aktivitätsorientiert und liege nicht auf den Hauptreiserouten der großen neuen Tourismusströme. „Inwieweit diese neuen Reisenden irgendwann doch verstärkt in Tirol landen könnten, lässt sich heute schwer abschätzen. Für Tirol werden jedenfalls – trotz so mancher Euphorie über die neuen Märkte – die bestehenden Nahmärkte von zentraler Bedeutung bleiben“, ist sich Siller sicher.
Trend und Prognose Ankünfte weltweit Internationale Ankünfte (Mio.)
1,8 Mrd.
1.800 1.600
Trend 1995-2010
1.400
Prognose 2010- 2030
1.200
Tatsächliche Entwicklung 1995-2018
1.000
1,4 Mrd.
800 600 400
525 Mio.
200 0
1995
2000
2005
2010
2015
2020
2025
2030
QUELLE: UNWTO BAROMETER JÄNNER 2019
19.11.19 14:35
www.eurogast.at
Mein Eurogast Partner genießt nicht nur mein Vertrauen, er hat sogar den Schlüssel zu meinem Lager. Ihr mittelLebens ndler großhä nomie tro für Gas tellerie und Ho
Vorzüge, die man nicht kaufen kann. Es geht nicht um das Einkaufen alleine. Es geht um die Werte, die darüber hinaus gehen. Um Service, Vertrauen, Handschlagqualität, Individualität – und um Nähe: geographisch und emotional. Wir kennen eben die Wünsche unserer Kunden und deren Gäste ganz genau. So wird aus einer Geschäftsbeziehung echte Freundschaft. Dazu kommt: Wir sorgen für regionale Wertschöpfung. Und das macht Ihren Einkauf bei uns doppelt wertvoll!
Weil man Vertrauen nicht kaufen kann. Wir sind Eurogast
Almauer
Grissemann
Interex Kärntner Legro
06-09_Globale Reiseentwicklung_SAISON_1911.indd 9
Kiennast Landmarkt Pilz & Kiennast Riedhart Sinnesberger
Speckbacher Zuegg
19.11.19 14:35
10
TIROL UND DIE WELT
DIE LIEBEN
Als wichtigstem Ursprung von Gästen kommt den Nahmärkten eine besondere Rolle im heimischen Tourismus zu. Doch welche davon sind die wichtigsten, und warum entscheiden sich gerade Menschen aus diesen Regionen so oft für einen Urlaub in Tirol? Text: Simon Leitner
D
ie meisten Touristen, die ihren Urlaub in Tirol verbringen, kommen aus (un)mittelbaren Nachbarländern, den sogenannten Nahmärkten, zu uns. „Darunter verstehen wir grundsätzlich die wichtigsten Herkunftsmärkte, die sich in der Umgebung Tirols, maximal sechs Stunden Fahrzeit davon entfernt, befinden“, erklärt Holger Gassler, Leiter Märkte bei der Tirol Werbung. Zu den wichtigsten zählen
10-13_Nahmaerkte_SAISON_1911.indd 10
Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie die weiter entfernten Niederlande, die zusammen für über 75 Prozent des Nächtigungsvolumens verantwortlich und damit essenziell für den heimischen Tourismus sind.
WICHTIGE HERKUNFTSLÄNDER
Der bedeutendste Nahmarkt für Tirol ist dabei mit großem Abstand Deutschland: Mehr als die Hälfte aller Nächtigungen
entfallen auf Gäste aus dem nördlichen Nachbarland, wobei der Großteil aus den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Mitteldeutschland und Nordrhein-Westfalen stammt. „Deutschland ist traditionell der wichtigste Nahmarkt für uns“, sagt Gassler. „Das war schon früher so, ist auch jetzt so und wird auch in Zukunft so sein.“ Ebenfalls bereits seit längerer Zeit eine aus touristischer Sicht zentrale Region für Tirol sind die Niederlande, die den zweitgrößten Anteil an Gästen stellen. Ob ihrer relativ großen Entfernung zu Tirol gelten sie, streng genommen, zwar nicht mehr als Nahmarkt, werden aufgrund ihres Stellenwerts allerdings dennoch als solcher behandelt. Räumlich gesehen wesentlich näher befinden sich da schon der dritte und vierte Platz in der Rangliste der wich-
© TIROL WERBUNG, TIROL WERBUNG / MALLAUN JOSEF, PITZTALER GLETSCHER
NACHBARN
19.11.19 14:34
11
TIROL UND DIE WELT
Die wichtigsten Nahmärkte Deutschland
52 %
Niederlande
10 %
Österreich
8,5 %
Schweiz
5,5 %
Italien
2%
Tschechien
1,6 %
QUELLE: TIROL WERBUNG, TOURISMUSJAHR 2017/2018, MARKTANTEIL IN PROZENT
Nahmärkte und ihre Besonderheiten im Detail Deutschland Winter:
80+20
80 % Stammgäste tigsten Nahmärkte, nämlich Österreich und die Schweiz, bei denen man in der vergangenen Dekade deutliche Zuwächse verzeichnen konnte. Interessant im Hinblick auf die österreichischen Urlauber ist vor allem der Umstand, dass die
Tourismusgebieten (mehr) Zeit und vielleicht sogar eine Nacht zu verbringen.
UNTERSCHIEDLICHE BEDÜRFNISSE
Die Gründe dafür, warum es gerade aus diesen Regionen so viele Menschen zum
„ Die Erreichbarkeit einer Urlaubsdestination spielt eine entscheidende Rolle bei deren Auswahl.“ HOLGER GASSLER, TIROL WERBUNG
Was machen sie in Tirol? Lieblingsaktivität Sport: Skifahren (80 %), Winterwandern (39 %) und Schwimmen/Baden (25 %) Lieblingsaktivität Sonstiges: Essengehen (46 %), Spazieren/Bummeln (39 %), Après-Ski (36 %) Sommer:
63+ 37 63 % Stammgäste Was machen sie in Tirol? Lieblingsaktivität Sport: Wandern (89 %), Schwimmen/ Baden (44 %), Radsport (26 %) Lieblingsaktivität Sonstiges: Spazieren/Bummeln (55 %), Essengehen (49 %), Ausflüge (46 %)
Tiroler sich, was die Anzahl der Ankünfte anbelangt, sowohl im Sommer als auch im Winter mittlerweile knapp vor den Wienern zur stärksten Gästeschicht entwickelt haben. Gassler sieht dies nicht zuletzt in Maßnahmen wie der Snow Card und anderen Kartenverbünden sowie dem wachsenden und vielfältigen Tiroler Angebot begründet, die Einheimische dazu animierten, auch in entfernteren
Sportmöglichkeit allein reicht nicht jedem – Urlaubern aus Italien sind zum Beispiel Kulinarik und Kultur wichtiger.
10-13_Nahmaerkte_SAISON_1911.indd 11
Urlaub nach Tirol zieht, sind vielfältig und bis zu einem gewissen Grad von Land zu Land anders gelagert. „Jeder Markt tickt anders und hat andere Bedürfnisse“, sagt Gassler. Während Deutsche etwa vorwiegend aufgrund des sportlichen Angebots zu uns kämen, spielten bei Gästen aus Italien, einem weiteren Nahmarkt, Kulinarik, Brauchtum und Kultur im Allgemeinen eine größere Rolle. Diese Tatsache wirkt sich auch auf das Marketing in den Nahmärkten aus: Je nach Land greift die Tirol Werbung auf Strategien mit unterschiedlichen Schwerpunkten zurück, wobei die entsprechenden Schritte immer auf die jeweilige Region abgestimmt sind. Gemäß der Vorliebe von Schweizer Gästen, die in ihrem Tirol-Urlaub eher Wert auf entspannende denn auf sportliche Tätigkeiten legten, spiele man Gassler zufolge in der Schweiz beispielsweise keine Kampagne zum Thema Klettern aus – im Gegensatz zu Österreich, wo man insbesondere den sportlichen Gast ansprechen und sich mit der Profilierung als Berg(sport)-→
Niederlande Winter:
88+ 12 88 % Stammgäste Was machen sie in Tirol? Lieblingsaktivität Sport: Skifahren (86 %), Winterwandern (46 %), Snowboarden (22 %) Lieblingsaktivität Sonstiges: Essengehen (62 %), Après-Ski (54 %), Entspannen (30 %) Sommer:
68+ 32 68 % Stammgäste Was machen sie in Tirol? Lieblingsaktivität Sport: Wandern (88 %), Schwimmen/ Baden (53 %), Radsport (27 %) Lieblingsaktivität Sonstiges: Essengehen (60 %), Sightseeing (60 %), Spazieren/Bummeln (54 %)
19.11.19 14:34
TIROL UND DIE WELT
Im Wachsen
Österreich Winter:
64+ 36 64 % Stammgäste Was machen sie in Tirol? Lieblingsaktivität Sport: Skifahren (56 %), Winterwandern (37 %), Schwimmen/Baden (28 %) Lieblingsaktivität Sonstiges: Spazieren/Bummeln (56 %), Essengehen (36 %), Entspannen (35 %) Sommer:
57+ 43 57 % Stammgäste Was machen sie in Tirol? Lieblingsaktivität Sport: Wandern (75 %), Schwimmen/ Baden (44 %), Radsport (24 %) Lieblingsaktivität Sonstiges: Spazieren/Bummeln (54 %), Sightseeing (50 %), Essengehen (41 %)
land von anderen Mitbewerbern wie etwa dem Salzburgerland abheben wolle.
WOZU IN DIE FERNE SCHWEIFEN?
Ungeachtet unterschiedlicher Bedürfnisse gibt es aber einen Faktor, der alle Nahmärkte eint und gleichzeitig dem heimischen Tourismus viele Optionen eröffnet: nämlich die Nähe zu Tirol. „Die Erreichbarkeit einer Urlaubsdestination spielt eine entscheidende Rolle bei deren Auswahl“, erklärt Gassler. Dementsprechend bieten sich für Gäste aus nahegelegenen Regionen sowohl spontane als auch (mehrere) Kurztrips nach Tirol an – nicht zuletzt in der Nebensaison oder in Randzeiten, die immer mehr an Attraktivität gewinnen und bei Betrieben für zusätzliche Nächtigungen abseits der Hauptsaison sorgen. Abgesehen von der Möglichkeit kurzfristiger Reisen sprechen noch drei allgemeine Trends für Urlaub in nahen
Was die Zuwächse in den letzten zehn Jahren betrifft, liegt Tschechien mit einem Plus von 60,1 Prozent an erster Stelle. Dahinter folgen die Schweiz mit 40,1 Prozent sowie Österreich mit einer Steigerung von 16 Prozent. QUELLE: TIROL WERBUNG, TOURISMUSJAHR 2007/2008–2017/2018
Gefilden: ein zunehmendes Bedürfnis nach Sicherheit, die Beschäftigung mit Fitness und Gesundheit und ein gesteigertes Umweltbewusstsein. Vor allem Letzteres ist deutlich im Tourismus zu spüren und schlägt sich etwa in den Anreisegewohnheiten von Gästen nieder, die immer öfter auf Flugzeuge verzichten und stattdessen auf umweltfreundliche(re) Verkehrsmittel wie Bahn
© TIROL WERBUNG / BERGER GERHARD
12
Das starke österreichische Familienunternehmen seit 1904
www.wedl.com onlineshop.wedl.com
10-13_Nahmaerkte_SAISON_1911.indd 12
19.11.19 14:34
n19-
13
TIROL UND DIE WELT
Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird nicht nur von den Tourismusdestinationen forciert, auch Gäste legen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit.
Schweiz Winter:
74+ 26 74 % Stammgäste Was machen sie in Tirol? Lieblingsaktivität Sport: Skifahren (73 %), Schwimmen/ Baden (38 %), Winterwandern (35 %) Lieblingsaktivität Sonstiges: Spazieren/Bummeln (48 %), Essengehen (44 %), Après-Ski (40 %) Sommer:
oder Bus setzen. Und das ist natürlich einfacher, wenn der Weg nicht ganz so weit ist ... Die Nahmärkte sind also nicht nur deshalb von maßgeblicher Bedeutung, weil sie für den größten Teil des Nächtigungs- und Ankunftsvolumens in Tirol verantwortlich sind, sondern auch, weil sie aufgrund der Nähe und der damit einhergehenden Möglichkeiten das größte
Potenzial für Gäste und damit auch für Tourismusbetriebe bereithalten. „In absoluten Zahlen gesehen, gibt es natürlich größere Märkte als die Nahmärkte, China zum Beispiel, welchen wir als Tirol Werbung ebenfalls bearbeiten“, erklärt Gassler. „Aber die Nahmärkte sind die größten Gästebringer und werden auch in Zukunft die wichtigsten Herkunftsländer für den Tiroler Tourismus bleiben.“
65+ 35 65 % Stammgäste Was machen sie in Tirol? Lieblingsaktivität Sport: Wandern (88 %), Schwimmen/ Baden (51 %), Radsport (27 %) Lieblingsaktivität Sonstiges: Spazieren/Bummeln (59 %), Entspannen (39 %), Sightseeing (35 %) QUELLE: T-MONA-GÄSTEBEFRAGUNG WINTER 2017/2018 BZW. SOMMER 2018
THE 1 DER NEUE BMW 1er JETZT MIT € 1.000,–* FRÜHBUCHERBONUS.
Unterberger Kufstein Endach 32, 6330 Kufstein Telefon 0 53 72/69 45 info@unterberger.cc
Unterberger St.Johann Anichweg 1, 6380 St. Johann/T. Telefon 05352/62389 office.stj@unterberger.bmw.at
Symbolfoto
Unterberger Denzel Innsbruck Griesauweg 32, 6020 Innsbruck Telefon 0512/33435 info@unterberger-denzel.bmw.at
www.unterberger.cc www.unterberger-denzel.bmw.at
Mehr erfahren unter bmw.at/1er BMW 1er: von 85 kW (116 PS) bis 225 kW (306 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 3,8 l/100 km bis 6,8 l/100 km, CO -Emission von 100 g CO /km bis 155g CO /km. 2
2
2
* Dieses Angebot ist gültig beim Kauf eines neuen BMW 1er Neu- oder Vorführwagen mit einer Sonderausstattung ab Werk im Wert von mindestens € 1.000,– netto und Kaufvertragsabschluss bis 31.12.2019 und Auslieferung bis 31.03.2020. 10-13_Nahmaerkte_SAISON_1911.indd n19-the1-2_unterberger_210x135_1_oo.indd 13 1
Freude am Fahren
19.11.19 06.11.19 14:34 17:27
14
WAS WÄRE,
DEUTSCHLAND
WENN?
14-17_Deutschland_SAISON_1911.indd 14
19.11.19 14:33
15
TIROL UND DIE WELT
Deutschland ist seit Jahrzehnten der wichtigste Markt für den Tiroler Tourismus. Neben Angebot und Nachfrage entscheiden aber auch andere Faktoren darüber, ob dies auch in Zukunft so bleibt – zum Beispiel die Wirtschaftslage. Text: Rebecca Müller
S
eit Monaten zeigen sich Experten pessimistisch und warnen vor einem Einbruch der derzeit positiven Wirtschaftslage in Deutschland. Welche Auswirkung hat bzw. hätte eine schwächelnde Konjunktur auf den Tiroler Tourismus? „Erst einmal keine“, sagt Martin Lohmann, Geschäftsführer des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa. Zwar gebe es erste Anzeichen für eine schwächelnde Wirtschaftsleistung, etwa ein leicht gebremstes Wachstum und Probleme in einzelnen Branchen wie der Industrie, diese würden sich aber nicht auf das Reiseverhalten auswirken: „Konsequenzen für die Reisebranche gibt es erst, wenn der potenzielle Reisende weniger Geld in
INTERNATIONALE KONKURRENZ
Aktuell sieht Martin Lohmann den Tourismus vor andere Herausforderungen gestellt. Nach Jahren des Wachstums müsse der Branche klar sein, dass dieses irgendwann ein Ende erreichen wird: „Touristiker müssen sich jetzt auf Stagnation der Gesamtnachfrage einstellen. Alles andere wäre blauäugig.“ Außerdem sei die Konkurrenz weltweit größer geworden: „Eine deutsche Familie kann im Februar wieder zum Skifahren nach Fieberbrunn fahren oder sie könnte – im selben Zeitraum – eine Urlaubsreise in Südafrika, Chile oder Mexiko verbringen.“ Immer mehr Menschen könnten sich immer mehr Destinationen leisten, gibt Martin Lohmann zu beden-
„ Konsequenzen für die Reisebranche gibt es erst, wenn der potenzielle Reisende weniger Geld in der Brieftasche hat.“
© NIT / KIEL, TIROL WERBUNG / MALLAUN JOSEF
MARTIN LOHMANN, GESCHÄFTSFÜHRER INSTITUT FÜR TOURISMUS- UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA
14-17_Deutschland_SAISON_1911.indd 15
der Brieftasche hat, und davon sind wir – wenn überhaupt – noch weit entfernt.“ Ob die Menschen vorsichtiger werden bzw. beim Urlaub sparen, wenn von einer sich anbahnenden Talsohle die Rede ist? Auch das kann der Experte prinzipiell nicht bestätigen: „Hier spielt die individuelle Wahrnehmung eine große Rolle. Selbst wenn die Arbeitslosenquote auf sechs, sieben Prozent ansteigen würde, müsste es einen selbst treffen, bevor man sein Konsumverhalten ändert.“
ken. „Das heißt nicht, dass sich die Familie irgendwie enttäuscht von Fieberbrunn abwendet, sondern nur, dass sie in einem Jahr einmal woanders hinfliegt.“
MIT ZUVERSICHT IN DEN WINTER
Anzeichen für einen Einbruch am deutschen Markt kann auch Helga Freund, Geschäftsführerin von Eurotours International, nicht erkennen – im Gegenteil: „Bis Ende September sind heuer 5,5 Millionen deutsche Gäste nach Tirol →
19.11.19 14:33
Im Winter ist das Ötztal die bei Gästen beliebteste Destination. 2,9 Millionen Übernachtungen wurden in der letzten Saison gezählt.
gekommen. Das entspricht einem leichten Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.“ Prinzipiell sei man bei Eurotours, einem der größten Incoming-Reisebüros Europas, nach wie vor sehr gut gebucht. Leicht gestiegen sind mit 1 Prozent auf 19,8 Millionen auch die Übernachtungen. Weil auch die Aufenthaltsdauer in der heurigen Sommersaison mit durchschnittlich 3,6 Tagen konstant geblieben ist, ist Freund überzeugt: „Auch was die Wintersaison angeht, können wir durchaus mit Zuversicht nach vorn schauen.“ Um auch den kommenden Jahren mit Zu-
versicht entgegenblicken zu können, gelte es laut Helga Freund, dranzubleiben, gut vernetzt zu sein und entsprechende Angebote zu positionieren. Tirol müsse „der Inbegriff des alpinen Lebensgefühls und der Lebensqualität mit Strahlkraft“ bleiben. Darüber hinaus sieht Helga Freund einen weiteren Vorteil Tirols, der für weiterhin stabile Zahlen bei den Gästen aus Deutschland sorgen könnte: „Hilfreich ist, dass gerade in Deutschland das Thema des ‚nachhaltigen Tourismus‘ immer präsenter wird und Tirol hier sehr gute Angebote liefern kann.“
„Hilfreich ist, dass gerade in Deutschland das Thema des ‚nachhaltigen Tourismus‘ immer präsenter wird und Tirol hier sehr gute Angebote liefern kann.“ HELGA FREUND, GESCHÄFTSFÜHRERIN EUROTOURS INTERNATIONAL
DER DEUTSCHE MARKT IN ZAHLEN In den letzten 20 Jahren sind sowohl die Nächtigungen im Winter (+ 7 %) als auch im Sommer (+ 10 %) gestiegen.
52 % der Nächtigungen
war Deutschland auch im Tourismusjahr 2017/18 der wichtigste Markt für den Tiroler Tourismus.
Top 3 Destinationen Winter: Ötztal, Paznaun/Ischgl, Zillertal
Top 3 Destinationen Sommer: Wilder Kaiser, Achensee, Zillertal
Übernachtungen (Winter + Sommer) Vergleich 2000 bis 2018 – Eckpunkte: 2000: 2018:
Tiefpunkt 2007:
23.889.296 25.714.304
21.536.635
46 % der deutschen Übernachtungen in Österreich entfallen auf Tirol
14-17_Deutschland_SAISON_1911.indd 16
Höhepunkt 2018:
25.714.304 Quelle: Tirol Tourism Research, Landesstatistik Tirol
© VERKEHRSBUEROGROUP / JENNY FETZ, ÖTZTAL TOURISMUS
Mit
19.11.19 14:33
RANGE ROVER SPORT
GEBALLTE DYNAMIK
AB SOFORT BEI UNS. Der Range Rover Sport ist der dynamischste Range Rover, der je gebaut wurde. Dank herausragender Leistung und Funktionalität sowie fortschrittlicher Technologien bietet er ein unübertroffenes Fahrerlebnis, das Sie sicher und entspannt ans Ziel bringt. Sportliche Designmerkmale und sein kraftvoll-markanter Auftritt sorgen zudem dafür, dass der Range Rover Sport alle Blicke auf sich zieht.
Range Rover Sport: Krafstoffverbrauch komb. in l/100 km: 12,8–3,2; CO2-Emissionen komb. in g/km: 291–73, nach WLTP-Zyklus ermittelt und zur Vergleichbarkeit auf NEFZ zurückgerechnet. Weitere Informationen unter www.autoverbrauch.at. Symbolfoto. Autowelt Innsbruck Denzel & Unterberger GmbH & Co. KG Griesauweg 28, 6020 Innsbruck Tel.: 0512 3323-0, E-Mail: info@denzel-unterberger.cc
Autowelt Innsbruck
landrover-innsbruck.at
14-17_Deutschland_SAISON_1911.indd 17
19.11.19 14:33
18
TIROL UND DIE WELT
GROSSBRITANNIEN
GESPALTENES
KÖNIGREICH Großbritannien steht vor politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die sich auch auf den Reisemarkt auswirken werden. Trotzdem werden britische Urlauber wohl weiterhin ein wichtiger Faktor für den Tiroler Tourismus bleiben. Text: Lisa Schwarzenauer
„ BRITEN NEHMEN SICH WIEDER ZEIT FÜR SICH SELBST UND LASSEN DEN ALLTAG HINTER SICH, UM NEUE ERFAHRUNGEN ZU SAMMELN.“ ANGELA SEMRAJC, TIROL WERBUNG
18-19_Vereinigtes_Koenigreich_SAISON_1911.indd 18
D
rei Jahre nach dem Referendum über den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs ist immer noch nicht klar, wie, wann und ob der Brexit passieren wird. Feststehe im Moment eigentlich nur, dass die Diskussion um den Brexit Großbritannien geteilt habe und große Unsicherheit in der Bevölkerung herrsche – und die wirke sich auch auf die Reiselust der Briten aus, sagt Angela Semrajc. „Die Briten sind bei der Urlaubsbuchung etwas vorsichtiger geworden, im Moment erfolgen die Buchungen relativ kurzfristig“, erklärt die Großbritannien-Expertin der Tirol Werbung.
BLICK IN DIE KRISTALLKUGEL
Genaue Prognosen seien schwierig: „Viele Fragen rund um die Austrittsverhandlungen sind noch
26.11.19 16:23
© TOM HANSLIEN, TIROL WERBUNG
TIROL UND DIE WELT
19
offen, aber man kann davon „Briten nehmen sich wieder ausgehen, dass sowohl das Zeit für sich selbst und lassen „Prinzipiell herrscht eine Inbound- wie auch das Outden Alltag hinter sich, um positive Stimmung bound-Reisevolumen beeinneue Erfahrungen zu samflusst werden“, so Semrajc. bei den Reiseveranstaltern.“ meln. Das gelingt natürlich Studien der Association of am besten in der Natur oder British Travel Agents (ABTA) bei Begegnungen mit anderen MARTINA JAMNIG, ÖSTERREICH WERBUNG LONDON prognostizieren, dass PauMenschen und Kulturen.“ Beschalreisen und All-inclusivesonders das WintersportangeAngebote beliebter werden könnten und die Reisen- bot in Kombination mit der Tiroler Kulinarik und den vermehrt auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhält- Gastfreundschaft sei hier interessant für die Briten. nis achten werden. Die gut ausgebaute Infrastruktur samt moderner Dramatische Einbrüche erwartet momentan Liftanlagen und direkten Fluganbindungen sowie allerdings niemand. „Fakt ist, dass Urlaub einen das im Vergleich zu ähnlichen Destinationen wie der sehr hohen Stellenwert für die Briten hat und sich Schweiz oder auch Frankreich sehr gute Preis-Leisdas höchstwahrscheinlich auch nicht ändern wird“, tungs-Verhältnis seien weitere wichtige Argumente betont Semrajc. Das bestätigt auch Martina Jamnig für einen Tirol-Urlaub, so Semrajc. von der Österreich Werbung London: „Prinzipiell herrscht eine positive Stimmung bei den Reisever- WINTERSPORT ALS MAGNET anstaltern. Sie rechnen zwar mit Rückgängen, diese Laut der Österreich Werbung sind ein Fünftel der sind aber wesentlich geringer als zunächst befürch- britischen Auslandsurlauber aktive Skifahrer, und tet, die Veranstalter sind zufrieden mit den Zahlen.“ das sei ein großes Plus für Tirol: „Das Positive an den britischen Skifahrern ist, dass sie weiterhin ihren POSITIVER TREND Skiurlaub buchen werden, egal ob Brexit oder nicht“, Österreich werde eine beliebte Destination bleiben, sagt Martina Jamnig. Auch aufgrund des momentan ist Jamnig überzeugt: „Österreich überzeugt zum sehr schwachen Pfundes werde voraussichtlich bei einen durch die spektakuläre Landschaft und die den Unterkünften und der Aufenthaltsdauer gespart, Kombination aus Natur und Kultur, aber vor allem aber nicht komplett auf den Skiurlaub verzichtet. auch durch ‚Value for Money‘-Angebote und die Ge- Ähnlich sieht das Semrajc, die in diesem Zumütlichkeit.“ Der vergangene Winter war mit 554.000 sammenhang in engem Kontakt mit der britischen Ankünften (ein Plus von 3,8 Prozent) in ganz Öster- Reiseindustrie und der Österreich Werbung London reich ein Rekordwinter, und trotz leichter Rückgänge im Sommer 2019 hat sich der Markt auch in den Jahren nach dem Referendum positiv entwickelt. Das sieht man auch in Tirol, das mit jährlich „ Die Briten sind bei der Urlaubsrund 1,7 Millionen Nächtigungen und einem Marktbuchung etwas vorsichtiger geanteil von 45 Prozent – vor Salzburg mit 22 Prozent worden, im Moment erfolgen die und Wien mit 19 Prozent – der österreichische Marktführer für britische Gäste ist. „Im 5-Jahres-Vergleich Buchungen relativ kurzfristig.“ entwickelt sich der Markt sehr positiv, da haben wir ein Wachstum von circa 10 Prozent bei Ankünften ANGELA SEMRAJC, TIROL WERBUNG und etwas weniger als 2 Prozent Zuwachs bei den Nächtigungen“, berichtet Semrajc.
FASZINATION TIROL
Tirol profitiere stark davon, dass sich die Briten authentische Erlebnisse im Urlaub wünschen und das Hier und Jetzt mehr genießen wollen, sagt sie:
18-19_Vereinigtes_Koenigreich_SAISON_1911.indd 19
steht: „Unsere Zielgruppe wird sich nicht vom Brexit abhalten lassen. Es ist jetzt aber besonders wichtig, weiterhin am Markt präsent zu sein, um nicht Marktanteile an die Konkurrenz zu verlieren.“
26.11.19 16:23
20
TIROL UND DIE WELT
VON PAUSCHAL BIS INDIVIDUELL Wohlstand und Reisefreudigkeit der Chinesen nehmen zu. Neben den klassischen Bustouristen kommen immer mehr Individualtouristen. Das bietet große Chancen – wenn der heimische Tourismus einiges berücksichtigt. Text: Susanne Gurschler
IN ZAHLEN
CHINA
Jüngere Chinesen sprechen gut Englisch, sind interessiert an Land und Leuten und ausgesprochen kommunikativ.
20-21_China_SAISON_1911.indd 20
C
hina: das viertgrößte Land der Erde, wirtschaftlich überproportional prosperierend, die größte Volkswirtschaft der Welt – mit 1,4 Milliarden Einwohnern. Und es ist in vielen Bereichen ein unterschätztes Land. Hartnäckig hält sich das Bild der Bustouristen, die nach einem straffen Zeitplan mehrere Destinationen abklappern. Doch die Zahl der Individualtouristen aus China steigt. Sie sind zahlungskräftig und neugierig auf Land und Leute. Es gilt allerdings, wichtige kulturelle Unterschiede zu kennen.
Rund 17 Prozent der Auslandsreisen führen Chinesen nach Europa, das sind 9,2 Millionen Menschen. Österreich gehört zu den Top-Destinationen, Tirol nimmt Rang zwei nach Wien ein. Zwar machen chinesische Gäste nur 0,8 Prozent der Tirol-Urlauber aus, doch die Übernachtungen haben seit 2008 sommers um 470 Prozent zugenommen, winters sogar um 607 Prozent. 55 Prozent aller chinesischen Nächtigungen entfallen auf Innsbruck, gefolgt von Seefeld (21 Prozent) und Imst (sieben Prozent). Sommer wie Winter sind in etwa gleich wichtig. Durchschnittlich bleiben die Gäste aus China zwar nur 1,1 Nächte, geben aber überdurchschnittlich viel Geld pro Tag aus, nämlich 229 Euro und damit fast 100 Euro mehr als andere. Innsbruck sei heuer zwar mit einem kleinen Minus gestartet, doch das liege an Entwicklungen in China, erläutert Karin Seiler-Lall, Direktorin des Innsbruck Tourismus. „Es findet gerade eine Marktbereinigung statt. Viele kleine und mittlere Reiseveranstalter gehen in Konkurs, größere fusionieren.“
UPPER MIDDLE CLASS
Tirol Werbung und Innsbruck Tourismus, letzterer primäres Urlaubsziel der chinesischen Gäste, konzentrieren ihren Fokus verstärkt auf Individualtouristen und Kleingruppen aus der „Upper Middle Class“ wie Beamte, höhere Angestellte oder Selbstständige. „Kleingruppen und Individualreisende bleiben länger, im Schnitt zwei bis drei Tage pro Destination, wobei sie zwei bis drei Länder besuchen“,
19.11.19 14:31
21
TIROL UND DIE WELT
„ Gemeinsam mit Ötztal sind wir der erste internationale Stopp des Sina Ski Cups, der bisher nur in China ausgetragen wurde. Dieser kommt 2020 wieder.“ KARIN SEILER-LALL, INNSBRUCK TOURISMUS
so Seiler-Lall. 94 Prozent der Reisenden kommen aus den Metropolen Peking, Shanghai, Guangzhou, Shenzhen und Chengdu. Sie legen Wert auf perfekte Infrastruktur und ein urbanes Umfeld.
© INNSBRUCK TOURISMUS / BLICKFANG, TIROL WERBUNG, INNSBRUCK TOURISMUS / SCHÖNHERR (2)
SKIFAHREN AUF DER TO-DO-LISTE
Die Gäste erwarten Geduld und Toleranz gegenüber bestimmten Gewohnheiten, wie etwa dem lauten Schmatzen beim Essen. Symbolik spielt in China eine große Rolle. Die Zahl 4 etwa ist ein No-Go bei Zimmernummern, Tischen, Stühlen usw. Chinesische Gäste bedienen sich eigener Social-Media-Kanäle und eigener Bezahlsysteme, nämlich Alipay und WeChat Pay.
Der Winter zieht zwar immer mehr chinesische Gäste an – zum Vergleich: kamen 2008 noch 36 Prozent der chinesischen Gäste im Winter, so sind es mittlerweile 41 Prozent –, doch klassische Winter- KOOPERATION IM MARKETING sportler werden sie nicht werden. Und das, obwohl Die Marketingaktivitäten der Tirol Werbung und die chinesische Regierung bis zu den Olympischen speziell von Innsbruck Tourismus sind auf die BeWinterspielen 2022 in Peking dürfnisse chinesischer Gäste rund 300 Millionen Chinesen abgestimmt. Neben der Zuzu aktiven Wintersportlern sammenarbeit mit Salzburg machen möchte. (u. a. gemeinsames Büro in Pe „Für den chinesischen king) besteht im Rahmen von Gast ist Skifahren ein Event, „Jewels of Romantic Europe“ etwas, was man auf der Tobereits seit zwanzig Jahren do-Liste abhakt“, sagt Florian eine Kooperation mit Salzburg Kahr, Marktleiter für China, und dem Flughafen München, Russland und Ukraine der Tirol den Sehenswürdigkeiten NeuWerbung. (Imperiale) Sehensschwanstein, Zugspitze und „Für den chinesischen würdigkeiten und Shoppen geSwarovski Kristallwelten. hören zum Urlaub. Gast ist Skifahren ein Event, Dazu kommt die direkte Natur-, Schnee- und GletMarktbearbeitung mit Fokus etwas, was man auf der schererlebnisse in Kombination auf das Thema Winter und die To-do-Liste abhakt.“ mit einer Attraktion, wie etwa „Sina Ski Cup Promotion“. „Gein Sölden 007 Elements oder in meinsam mit Ötztal sind wir FLORIAN KAHR, TIROL WERBUNG Innsbruck der Swarovski Shop, der erste internationale Stopp kommen gut an. Immer stärker des Sina Ski Cups, der bisher suchen chinesische Urlauber nur in China ausgetragen auch den Kontakt. Gerade jüngere Chinesen sprechen wurde. Dieser kommt 2020 wieder“, unterstreicht gutes Englisch, sind interessiert und kommunikativ. Seiler-Lall. Dem chinesischen Gast kommt es auf „Kleinig- Der Effekt wird nicht ausbleiben, die Zahl der keiten“ an. Wasserkocher, Gratis-WLAN, Toilettearti- chinesischen Gäste weiter steigen, sofern Sicherheit kel oder Hausschuhe im Zimmer gelten ihm als selbst- gewährleistet ist. Nach den Attentaten in Europa gab verständlich. Politische Themen sind ebenso tabu wie es einen starken Knick. Dieser ist jedoch längst ausein erhobener Zeigefinger gar eine Zurechtweisung. geglichen.
20-21_China_SAISON_1911.indd 21
Chinesische Gäste interessieren sich insbesondere für die imperiale Geschichte und schätzen Shoppingmöglichkeiten.
19.11.19 14:31
22
TIROL UND DIE WELT
AUTHENTISCH IN DER
GEGENWELT 22-25_Inszenierung_SAISON_1911.indd 22
19.11.19 15:13
TIROL UND DIE WELT
23
Um Tirol für internationale Gästegruppen zu interessieren, sind Inszenierungen – von Orten, Ereignissen oder Produkten – ein geeignetes Mittel. Erfolgreiche Beispiele dafür sind in Tirol die Swarovski Kristallwelten, 007 Elements und das Hahnenkamm-Rennen. Text: Esther Pirchner
D
© SÖLL (3)
ie schnellsten Skifahrer rasen vom Hahnenkamm aus zu Tal, der berühmteste Agent im Auftrag Ihrer Majestät verfolgt hoch über Sölden seine Widersacher, die strahlendsten Kristalle aus Tirol glitzern in der ganzen Welt. Tirol hat vieles zu bieten, was ein internationales Publikum anzieht. Wenn James Bond mit der Gondel zum Restaurant ice Q – im Film „Spectre“ von 2015 eine stylishe Privatklinik – fährt, wenn Dominik Paris und Beat Feuz sich ein Abfahrtsduell auf der Kitzbühler Streif liefern oder Swarovski von Wattens aus Kristalle in die ganze Welt exportiert, dann verleiht das den jeweiligen Tiroler Orten eine besondere Anziehungskraft.
„DIE MARKE JAMES BOND IST FÜR UNS DIE EINTRITTSKARTE IN NEUE MÄRKTE.“
nutzen. Falkners Plan, „nachhaltig etwas zu entwickeln“, entstand früh und fand auch Eingang in die Vereinbarungen mit der Bond-Produktionsfirma eon Productions rund um den Dreh.
EIN HAUS FÜR SCHURKEN UND FANS
Die Marke James Bond hilft Sölden nicht nur auf bereits erschlossenen Märkten, Falkner sieht sie auch als „Eintrittskarte für neue Märkte“ wie China oder Indien. Mehrmonatige Verhandlungen und Entwicklungsarbeit mit eon, der JAKOB FALKNER, GESCHÄFTSFÜHRER DER Designfirma Optimist Design, dem Art BERGBAHNEN SÖLDEN Director der Bond-Filme Neal Callow sowie Architekt Johann Obermoser und nicht zuletzt Bauarbeiten unter extremen Wetterbedingungen SPORT UND UNTERHALTUNG auf 3.040 Metern Seehöhe waren Trotzdem braucht es mehr als „nur“ das Ereignis nötig, bis 007 Elements auf dem Film, wagemutige Skifahrer oder das Produkt Kris- Gaislachkogel im Juli 2018 eröfftall, um ein internationales Publikum anzuspre- net werden konnte. Nun thront chen. Regionen und Orte wie das Hintere Ötztal, der Baukörper auf dem Berg wie Kitzbühel oder Wattens setzen auf Authentizität, die spektakulären Verstecke der zugleich kann diese Authentizität ihre volle Strahl- James-Bond-Schurken, ein Nokraft erst entfalten, wenn sie mit einer Inszenierung vum selbst für Bond-Fans. verknüpft wird. In neun Räumen setzt die Jakob Falkner, Geschäftsführer der Berg- Installation auf Multimedialität bahnen Sölden, verweist in dem Zusammenhang und Interaktion. Titelsequen- Im Sichtfeld von 007 Elements: darauf, dass Sölden für Sport und Unterhaltung zen, Actionszenen, Drehorte, der Bond-Schauplatz Gletscherstraße steht und diese Positionierung „nicht nur auf dem dazu das Making-of einzelner Papier besteht, sondern gelebt wird“. Es lag daher Szenen und die Geschichte von James Bond stehen auf der Hand, James Bond nicht nur für die Dauer hier im Fokus, interaktive Stationen sowie der Rumpf der Dreharbeiten zu „Spectre“ auf dem Gletscher des beim „Spectre“-Dreh zu Bruch gegangenen Flugwillkommen zu heißen, sondern die Marke auch zeugs beeindrucken die Gäste. Besonders wichtig darüber hinaus für die Bekanntheit von Sölden zu war Jakob Falkner und Johann Obermoser die →
22-25_Inszenierung_SAISON_1911.indd 23
19.11.19 15:13
24
TIROL UND DIE WELT
Das Gastspiel des Circus Roncalli zog im Sommer 2019 Besucher in die Swarovski Kristallwelten.
GELUNGENER MIX
„GÄSTE WOLLEN IMMER MEHR TEIL DER INSZENIERUNG SEIN, WOLLEN NICHT MEHR NUR SCHAUEN, SONDERN MITTENDRIN SEIN.“
Gruppe ihr individuell zugeschnittenes Gesamterlebnis bekommen – und dieses erstreckt sich von der Buchung über die Ankunft und den Besuch bis zur Abreise. Erwartungen, die das Produkt und seine Vermarktung wecken, müssen vor Ort eingelöst werden, sagt Isser.
KRISTALLDOM UND SELFIES
Bilden in Sölden die Filmfigur und die Bei Reisenden aus China, Indien oder den Marke Bond den Kern, um den die InszeUSA ist das Interesse am Unternehmensnierung kreist, so ist es in den Swarovski gegenstand, dem Kristall, besonders Kristallwelten das Produkt Kristall. Das hoch. Sie zeigen sich von der Crystal 1995 eröffnete Aushängeschild des KrisCloud im Garten, dem Kristalldom und tallkonzerns in Wattens vereint Elemente anderen Wunderkammern besonders von Museum, Brandland und Themenbeeindruckt, nützen Selfie-Points, gepark. Das Angebot ist vielfältig und vernießen aber auch die auf ihre engen ändert sich ständig. Wichtig sei dabei Zeitpläne und ihren Geschmack zugeimmer, beim „Erzählen der Geschichte schnittene Gastronomie. Besucher aus STEFAN ISSER, glaubwürdig zu bleiben und den Bezug dem D-A-CH-Raum sind nicht nur für GESCHÄFTSFÜHRER DER zum Produkt herzustellen“, meint Stefan die sich ständig verändernden WunderD. SWAROVSKI TOURISM Isser, Geschäftsführer der D. Swarovski kammern empfänglich, sondern auch für SERVICES Tourism Services. die Gartenlandschaft und den Spielturm. Mit Kristall gehe das Temporäre Angebote punkten bei ihnen besonders einfach, weil er so mit einem „Mix aus persönlicher Ansprache und guFür die gelungene Inszenierung kontextfreudig sei. Er lässt sich ter Hardware“ (Isser). Dazu gehören Sommerevents am Gaislachkogel überreichte Florian Phleps (Tirol Werbung, l.) von Künstlern ebenso verwen- wie das diesjährige Gastspiel des Circus Roncalli Johann Obermoser (M.) und Jakob Falkner den wie als Schmuckstück oder und das Open-Air-Kino im Garten oder winterliche den Tirol Touristica Award. in der Mode, verleiht den Wun- Inszenierungen wie das Lichtfestival. Menschen aus derkammern wie dem Garten der näheren Umgebung lassen sich darüber hinaus der Swarovski Kristallwelten ein von museumspädagogischen Programmen oder gleichermaßen unverwechselba- kulinarischen Events zu einem Besuch anregen. res Gepräge. Vor allem Gästegrup- INSTAGRAMMABLE MOMENTS pen aus Deutschland, Öster- Selbstverständlich gibt es auch veränderte Ansprüreich, Indien, Italien und China che an das Erlebnis, die alle diese Gruppen stellen. finden ihren Weg hierher – ent- „Es geht vom Must-see zum Must-feel“, erklärt Stefan sprechend vielfältig sind auch Isser. „Die Menschen sind weit gereist, haben alles ihre Ansprüche an die Sehens- gesehen in der Welt oder kennen es zumindest von würdigkeit. In den Swarovski YouTube und Instagram.“ Ähnlich wie bei 007 EleKristallwelten soll jede einzelne ments geht es darum, interaktive Erlebnisse zu ge-
22-25_Inszenierung_SAISON_1911.indd 24
© DIE FOTOGRAFEN, KSC (2), SWAROVSKI KRISTALLWELTEN (3)
Positionierung in der Landschaft: Die Freiflächen des Gebäudes öffnen den Blick zu den Drehorten ice Q und Gletscherstraße – hier sollen Besucher den James-Bond-Schauplätzen möglichst nahe kommen und das authentische Erlebnis genießen können.
19.11.19 15:13
25
TIROL UND DIE WELT
Kaum eine andere Skiarena bietet einen so guten Blick auf die Strecke wie jene in Kitzbühel.
währleisten, „Instagrammable Moments“ zu schaffen und für ein stimmiges Zusammenspiel der einzelnen Angebote zu sorgen. Beim Winterfestival wird dieser Anspruch mit einem virtuellen Cello bei der Kristallwolke oder verschlüsselten Lichtbotschaften, die an der Fassade des Spielturms in den Himmel geschickt werden können, erfüllt. Für das kommende Jahr, wenn die Kristallwelten ihr 25-jähriges Bestehen feiern, ist eine weitere – noch geheime – Innovation geplant.
DER CHRISTO DER SKIPISTEN
„MAN MUSS DEN MENSCHEN EINE GEGENWELT ZUM ALLTAG BIETEN.“
INFO
www.hahnenkamm.com Swarovski Kristallwelten Wattens ganzjährig geöffnet kristallwelten.swarovski.com 007 Elements Gaislachkogel, Sölden geöffnet während der Winter- und Sommersaison sowie zwei Wochen rund um das Skiweltcup Opening 007elements.soelden.com
22-25_Inszenierung_SAISON_1911.indd 25
EINMAL UND IMMER WIEDER
Die extrem schwierigen Strecken Streif und Ganslernhang, von denen Abfahrtbzw. Slalomspezialisten auf der ganzen Welt träumen, sowie ein reibungsloser organisatorischer Ablauf zeichnen das Hahnenkamm-Rennen aus. Stolz ist Huber aber auch auf die Tatsache, dass es das Rennen schon so lange gibt. Während andere Weltcup-Pisten aus dieser Zeit längst stillgelegt sind, haben ständige Veränderungen und Verbesserungen beim Hahnenkamm-Rennen dazu geführt, dass man noch heute auf derselben Strecke fahren kann wie 1931. Um immer auf dem neuesten Stand zu sein, sehen sich Huber und sein Team bei vielen anderen Skirennen und anderen Sportveranstaltungen bis hin zum Golf-Großevent Ryder Cup um. Abgesehen davon sei das Hahnenkamm-Rennen aber ein Selbstläufer, der jedes Jahr funktioniert: reizvoll für die Athleten und damit auch für denn Tross, für Journalisten und Zuseher aus aller Welt. Warum das so ist, erklärt Huber damit, dass der Mensch immer eine Gegenwelt zum Alltag brauche. In Kitzbühel funktioniert dies so gut, dass Zuschauer das Hahnenkamm-Rennen nicht nur einmal erleben wollen. „Über dieses ‚Das musst du einmal gesehen haben‘ hinaus“, schwärmt Huber, „haben wir bei unseren Gästen den Nimbus: ‚Das musst du immer wieder gesehen haben!‘“
MICHAEL HUBER, VORSIT ZENDER DES ORGANISATIONSKOMITEES HAHNENK AMM-RENNEN
Die Frage, wie das Jubiläumsjahr 2020 begangen wird, hört auch der Vorsitzende des Organisationskomitees Hahnenkamm-Rennen Michael Huber immer wieder. Zum 80. Mal werden er und sein Team im Januar das berühmte Skirennen in Kitzbühel ausrichten, große Feierlichkeiten sind trotzdem nicht geplant. Schließlich seien „die wahren Helden
80. Hahnenkamm-Rennen 20.–26. Jänner 2020, Kitzbühel
die Skifahrer, sie sollten gefeiert werden“. Ein weiterer „Held“ in Kitzbühel ist der Berg, der jedes Jahr pünktlich zu Slalom und Abfahrt in ein „mobiles Sportstadion“ umgewandelt werde. Dafür bemüht der Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs (K.S.C.) einen Vergleich aus der Kunst: „So wie Christo Dinge einpackt, so packen wir den Berg ein, aus der Natur wird für eine Woche eine alpine Skirennstrecke.“
19.11.19 15:13
26
TIROL UND DIE WELT
VERRÜCKTER
MANN Der Blick über den großen Teich löst bei den meisten Menschen seit jeher Faszination aus. Die USA, Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ein Klischee. Bei dem sich etwas tut im Kopf, aber vor allem im Bauch. Eine Tiroler Delegation hat den US-Markt kürzlich erkundet. Text: Patricio Hetfleisch
W
er sich dann tatsächlich auf die immer noch lange Reise über den Atlantik macht, bei dem wird dieses Gefühl stärker. In die Vorfreude mischen sich heute allerdings unwillkommene Zwischentöne. Staunend verfolgt man von diesseits des Atlantiks die hektisch medial begleitete, twitter-diplomatiegetriebene Dekonstruktion einer einst stabilen Hegemonialmacht in eine unberechenbare, launische Diva in der ohnehin schon chaotisch anmutenden Weltpolitik. „This man is crazy“, kommentiert ungefragt der erstbeste Taxifahrer. Eine Feststellung, der dieser Tage wie eine schuldbewusste Geste der New Yorker Gastfreundschaft wirkt – und die einem in der als liberal geltenden Metropole an der Ostküste immer wieder begegnet. Es ist Anfang Oktober und das erste Grollen des Donners, das das Impeachment-Verfahren gegen den Präsidenten der Vereinigten Staaten ankündigt, ist bereits zu vernehmen.
26-27_Marktreise_USA_SAISON_1911.indd 26
Für eine Tiroler Delegation aus Wirtschaftstreibenden und Touristikern allerdings herrscht „Indian Summer“, eine ungewöhnlich stabile und angenehm warme Wetterlage. Und nicht nur die Temperaturen von weit über 20 Grad bringen die Teilnehmer der Marktreise – organisiert von Tirol Werbung, Feratel und Tiroler Sparkasse – ins Schwitzen, sondern auch der volle Terminkalender.
IM EPIZENTRUM
An der Ecke 5th Avenue/East 57th Street aus dem typisch gelben Fahrzeug entlassen, steht man dabei gefühlt im Epizentrum. Da der nach dem 45. Präsidenten der USA benannte Tower. Dort, in Richtung Norden, hinter dem ikonischen Glaswürfel des Apple Store, der mächtige Central Park, der dem Metropolitan Museum eine Heimat bietet und in dem die Tirol-Delegation aus Anlass des Maximilianjahrs an der Eröffnung der Ausstellung „The Last Knight“ teilnimmt. In Richtung Süden lockt die ferne Silhouette des Finanzdistrikts von Man-
Das ikonische One World Trade Center mit dem 9/11 Memorial im Financial District in Manhattan
hatten mit dem beeindruckenden One World Trade Center, wo das globale Medienhaus Condé Nast die Tiroler empfängt, um über Reisetrends und -bedürfnisse der US-Amerikaner zu informieren. Viel näher, nur wenige Blocks vom Trump Tower, in dieselbe Richtung der Crystal Room im Headquarter von Swarovski USA, in dem die US-Geschäftsleitung über ihre Herausforderungen auf dem Markt berichtet. Und im Westen schließlich – genauer an der südwestlichen Ecke des großen Parks gelegen – der Riedel-Glas-Showroom, in dem die Eigenheiten des Wirtschaftens in den USA thematisiert werden.
26.11.19 16:23
27
TIROL UND DIE WELT
1 Dieses majestätische Schwert ist eines der zahlreichen Stücke, die im Metropolitan Museum of Art von Kaiser Maximilian erzählen.
1
2
2 Der österreichische Star-Trompeter Franz Hackl brachte beim Empfang im österreichischen Generalkonsulat in New York ein Ständchen vor Außenminister Alexander Schallenberg und Landesrätin Beate Palfrader (v. l.).
WICHTIGER HANDELSPARTNER
Die USA sind für die Tiroler Exportwirtschaft ein wichtiger Handelspartner. „Made in Austria“ ist insgesamt gefragt wie nie zuvor. Die USA selbst sind für Österreich nach Deutschland zweitgrößter Auslandsmarkt. Für die Touristiker gelten die Vereinigten Staaten weiterhin als einer der wichtigsten Fernmärkte. 113.000 US-Amerikaner fanden in der Wintersaison 2017/18 und im Sommer 2018 den Weg als Gast nach Tirol. Im Zehnjahresvergleich ist ein deutlich positiver Trend zu verzeichnen: Sowohl Winter (+53 %) als auch Sommer (+29 %) entwickelten sich prächtig. Und auch die Aufenthaltsdauer verbesserte sich – im Sommer von im Schnitt 1,9 auf 2,4 Tage deutlich, im Winter von 3,2 auf 3,3 Tage. Besonders gefragt sind bei den amerikanischen Reisenden Innsbruck, St. Anton am Arlberg und Kitzbühel. Aber auch das Angebot von Seefeld, Ötztal, Ischgl und der Zugspitz Arena weiß zu begeistern. Und entsprechend ist die Marktreise auch besetzt. TVB-Geschäftsführer und -Obleute, Marketing- und Vertriebsprofis, Hoteliers, Skischulbetreiber und viele andere sind gekommen, um zu verstehen, was der US-Amerikaner will, wie er tickt, um ihn nach Tirol zu lotsen.
© PATRICIO HETFLEISCH (3)
HARFENKLÄNGE AUF DEM DACH
Tirol und die Österreich Werbung setzen am Markt USA vor allem auf die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern, Reisejournalisten, Influencern und Bloggern – die wichtigsten Multiplikatoren. Viele von ihnen sind der gemeinsamen Einladung in die Rooftop Bar des NoMad Hotels in Midtown gefolgt.
26-27_Marktreise_USA_SAISON_1911.indd 27
Harfenklänge und eine süße Gesangsstimme erfüllen die Luft, Lederhosen und Dirndln prägen das Bild ebenso wie das entspannte Lachen der netzwerkenden Gesellschaft. Florian Phleps, Geschäftsführer der Tirol Werbung, begrüßt und nutzt die Gelegenheit, um die ersten Bilder der neuesten Warren-Miller-Filmproduktion zu zeigen. Spektakuläre und moderne Bild-
Tirol und die Österreich Werbung setzen am Markt USA vor allem auf die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern, Reisejournalisten, Influencern und Bloggern – die wichtigsten Multiplikatoren. sprache, technisch aufwändig umgesetzt, rückt der Film, den die Österreich und Tirol Werbung sowie die Tourismusverbände von St. Anton, Ötztal und Kitzbühel ermöglicht haben, eindrücklich das ins Bild, worum es für viele Amerikaner in Tirol tatsächlich geht: Schnee, Skifahren, gewachsene Urlaubsorte mit Charme inmitten einer atemberaubenden Natur – allesamt Sehnsuchtsmotive für die Amerikaner, die als Ski-Film verpackt auf Screening-Events in mehr als 280 Städten weltweit gesehen werden. Diese moderne Erzählweise gepaart mit Vorträgen von Tirol Werbung und TVB Innsbruck – mit Charme und
Witz präsentiert – rücken die bekannten Vorzüge und Angebotsneuerungen der Destination ins Rampenlicht. Sehr zum Gefallen der Anwesenden. Beim Lunch wird es bei den Tischgesprächen geschäftlich konkreter.
ERÖFFNUNG IM METROPOLITAN MUSEUM
Der heimliche Star der Marktreise ist aber nicht der Tourismus, sondern Kaiser Maximilian I. Denn während in Tirol ein ganzes Jahr voller Events hinter uns liegt, startet das New Yorker Metropolitan Museum gerade ins Thema. Zur Eröffnung ist die Tirol-Delegation mit Landesrätin Beate Palfrader an der Spitze angereist und unter sie mischen sich Vertreter von Kunsthistorischem Museum und Schloss Ambras und der österreichische Außenminister, der nach seiner zweiten Angelobung direkt angereist kommt. Im Metropolitan verschmelzen Leihgaben des KHM – unter anderem die originalen Reliefs des Goldenen Dachls – mit Stücken der beeindruckenden Armory des weltbekannten Museums zu einer Schau unter dem Titel „The Last Knight – The Art, Ar mour and Ambition of Maximilian I“. Der letzte Ritter, Kunst, Rüstung und Ambition von Kaiser Max also mitten in New York. Zwischen all den Stücken, die vom Tiroler Kaiser erzählen, liegt dabei ein majestätisches Schwert, niederländischer Schmiedekunst entsprungen. Scharfer Stahl, vergoldete Zierleisten, das Andreas-Kreuz versehen mit dem Akronym „HMIAD“. „Halte Maß in allen Dingen“, so der Wahlspruch Maximilians. Eine Maxime, die heute in vielerlei Hinsicht aktuell ist – nicht nur für den „verrückten Mann“ im Weißen Haus.
26.11.19 16:23
28-29_AD_PR_Kroeswang_SAISON_1911.indd 28
19.11.19 14:29
29
E N T G E LT L I C HE E IN S C H A LT U N G
24-h-Frische für Tirol Je frischer das Produkt, desto besser das Gericht. Deshalb bietet KRÖSWANG seinen Kunden die einzigartige 24-h-Frische: Rund 1.000 Produkte werden ausschließlich nach Bestellung produziert und innerhalb von 24 Stunden geliefert.
Innerhalb von 24 Stunden landen die frischen Lebensmittel in den Küchen der Kunden.
ÜBER KRÖSWANG
© KRÖSWANG (2)
Der Familienbetrieb beliefert seit über 40 Jahren Gastronomie und Hotellerie mit frischen und tiefgekühlten Lebensmitteln, seit 2011 ist KRÖSWANG mit einem Standort in Tirol vertreten.
Ü
ber das ausgeklügelte System der KRÖSWANG 24-h-Frische werden täglich tausende Gastronomen in ganz Österreich und Süddeutschland mit frischen Produkten verschiedener Frische-Partner beliefert. Die Lebensmittel werden zum Großteil rein auftragsbezogen bei den Frische-Partnern produziert und innerhalb von 24 Stunden von KRÖSWANG zugestellt. „Durch diesen zeitlichen Vorsprung ist diese Frische auch in keinem C+C Großmarkt zu finden“, stellt Manfred Kröswang überzeugt fest.
GROSSE AUSWAHL
Die Palette KRÖSWANGfrischer Produkte ist breit. Sie umfasst Frischfisch vom oberösterreichischen Fischproduzenten
28-29_AD_PR_Kroeswang_SAISON_1911.indd 29
Eisvogel, Hühner- und Putenprodukte vom Kärntner Geflügelspezialisten Wech, küchenfertige Salate, Rohkost und Aufstriche aus der bayerischen Feinkost-Manufaktur Kugler, Rind- und Schweinefleisch vom steirischen Feinkost-Spezialisten Schirnhofer, Pasteten und Terrinen aus der Wiener Traditionsmanufaktur Hink sowie Milchprodukte von der größten österreichischen Molkerei Berglandmilch. Bei der Auswahl der Lieferpartner legt KRÖSWANG strenge Maßstäbe an. Nur Produzenten, die absolute Zuverlässigkeit, modernste und hygienische Verarbeitung und perfektes Qualitätsmanagement garantieren, haben eine Chance, Frische-Partner von KRÖSWANG zu werden.
Um eine Produktion am gleichen Tag zu ermöglichen, bestellen Kunden bis 11.30 Uhr bei KRÖSWANG, die Bestellungen werden dann unverzüglich weitergegeben. Innerhalb weniger Stunden werden die Waren der verschiedenen Frische-Partner an die beiden KRÖSWANG-Logistikzentren geliefert und ab 5 Uhr beginnt die Belieferung der Kunden. KONTAKT KRÖSWANG GmbH 6405 Pfaffenhofen/Telfs, Gewerbepark 6 Tel.: 07248/685 94 E-Mail: telfs@kroeswang.at www.kroeswang.at
19.11.19 14:29
30
MAGAZIN Radweg wurden im Rahmen der durch die WM ausgelösten Radoffensive neu gebaut oder saniert.
50
weitere Radwegkilometer werden aktuell gebaut oder sind in Bauvorbereitung. Rund
30 %
der Sommergäste in Tirol kommen zum Radfahren.
TIROL IST BIKEREGION Der Weltradsportverband UCI hat Tirol mit dem Label BikeRegion ausgezeichnet. Das Prädikat Bike-Region oder Rad-Region wird Ländern und Städten verliehen, die Austragungsort einer hochkarätigen Radsportveranstaltung waren und das Radfahren auf allen Ebenen forcieren. Den Preis nahm Georg Spazier, Geschäftsführer innsbruck-tirol sports GmbH (ITS), Ende September in Yorkshire, wo die RadWM heuer stattfand, entgegen. „Wir freuen uns über die Auszeichnung als UCI Bike Region. Das zeigt einmal
Georg Spazier, Geschäftsführer innsbruck-tirol sports GmbH (ITS), nahm die Auszeichnung von UCI-Präsident David Lappartient (li.) entgegen.
mehr, dass Tirol auf dem besten Weg zum Radland ist und die Rad WM im vergangenen Jahr nicht nur ein unvergessliches Erlebnis war, sondern als Impulsgeber nachhaltig positiv wirkt“, verweist LHStv Josef Geisler auf die bisherige Bilanz der Tiroler Radoffensive.
MOBILI TÄT S TAG 2 0 19 Am 11. November fand der mittlerweile 2. Tiroler Tourismus-Mobilitätstag statt. Mobilität und Nachhaltigkeit sowie die Auswirkungen dieser Megatrends auf die Branche standen beim Tiroler Tourismus-Mobilitätstag im Mittelpunkt. Über das Thema diskutierten Zukunftsforscher Tristan Horx, Mobilitätslandesrätin Ingrid Felipe, Florian Phleps, Geschäftsführer der Tirol Werbung, und Markus Mailer von der Uni Innsbruck. Daneben standen auch Best-Practice- Beispiele der Tourismusverbände Wilder Kaiser, Olympiaregion Seefeld und Mayrhofen-Hippach auf dem Programm.
30-31_Magazinaufmacher_SAISON_1911.indd 30
© LAND TIROL/GANGLMAYR, TIROL WERBUNG/RECHT REGINA, SHOWTIME / DEEN VAN MEER, TIROL WERBUNG / FRANZ OSS, FRANZ GERDL
125 km
19.11.19 15:15
MAGA ZIN
31
GESCHICHTENERZÄHLER Mit dem Reisejournalismuspreis Berg.Welten zeichnet die Tirol Werbung seit 15 Jahren die besten Beiträge rund um das Thema Berg aus.
EUROPA WANDERT N ACH S T. JOH A NN
Vom 5. bis 8. März 2020 finden die Europäischen Winterwandertage in St. Johann statt. Dreimal wird es bis 2023 die Winterwandertage der Europäischen Wandervereinigung in Tirol zu erleben geben. Los geht es im März 2020 in St. Johann in Tirol. Teilnehmern wird ein bunter Mix an Aktivitäten geboten – von Schneeschuhwanderungen über eine Mondschein-Skitour bis zu einer romantischen Fackelwanderung und einem kulinarischen Tiroler Abend.
30 JAHRE ALPINES DENKEN
Aus knapp 90 Einreichungen gingen heuer Wolfgang Machreich (Die Presse) in der Kategorie Wort, Christian Pfanzelt (Allmountain) in der Kategorie Bild und Marius Buhl (Die ZEIT Schweiz) in der KateDie drei Preisträger Wolfgang Machreich, gorie Jungjournalist als Sieger Christian Pfanzelt und Marius Buhl (v .l.) hervor. Die fünfköpfige Jury bestand aus Stefanie Holzer (Innsbrucker Autorin und Journalistin), Alexandra Rojkov (Vorjahres-Siegerin in der Kategorie „Jungjournalist“, Der Spiegel), Michael Pause (Bergexperte und ehemaliger Journalist beim Bayerischen Rundfunk), Markus Spillmann (Schweizer Medienmanager) und Markus Honsig (Chefredakteur des Bergwelten Magazins).
EISZAUBER
Das TourismusForum Alpenregionen (TFA) feiert Jubiläum und begeht dieses mit einem Branchentreff vom 30. März bis 1. April 2020 in Andermatt. Jährlich steht das TFA am Ende der Wintersaison als Fixpunkt in den Kalendern von Führungskräften der Bergbahnen- sowie Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Das Fachforum hat sich über die Jahre zu einem unabhängigen Think Tank entwickelt, rund 250 Entscheider und Unternehmer nehmen an den Treffen teil. Inhaltlich wird auch 2020 wieder der starke Praxisbezug, der das Forum auszeichnet, im Vordergrund stehen. Impulse kommen von bewusst branchenfremden Querdenkern – das Programm wird vorab im Detail bekannt gegeben: www.tourismusforum.ch.
30-31_Magazinaufmacher_SAISON_1911.indd 31
Vom 14. bis 16. Februar 2020 bringen rund 40 Eiskunstläufer, Artisten und Musiker die Erfolgsgeschichte des Klassikers Holiday on Ice auf das Eis der Olympiahalle Innsbruck. Die Produktion „Showtime“ nimmt die Zuschauer mit hinter die Kulissen und erzählt die Entstehungsgeschichte der weltbekannten Eisrevue – vom Casting der Eiskunstläufer bis hin zur ersten Welttournee.
19.11.19 15:15
32
MAGA ZIN
PROFILE CINE TIROL AWARD 2019 Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding und Mitbegründer der Cine Tirol Film Commission, wurde für seine besonderen Verdienste um das Filmland Tirol mit dem Cine Tirol Award ausgezeichnet. Margreiter rief die Cine Tirol gemeinsam mit dem Tiroler Filmschaffenden Erich Hörtnagl 1998 in seiner Funktion als Geschäftsführer der Tirol Werbung ins Leben.
Für weitere fünf Jahre im Amt beim Tourismusverband Region Hall-Wattens wurden bestätigt: Vorstand Stefan Isser, Aufsichtsratsvorsitzender Friedrich Auer, Obmann Werner Nuding, Vorstand Robert Trasser – im Bild zusammen mit Gerhard Föger von der Tourismusabteilung des Landes Tirol (von links nach rechts).
NEUER OBMANN Der TVB Kufsteinerland hat mit Georg Hörhager einen neuen Obmann, der bisherige Obmann Johann Mauracher war nicht mehr zur Wahl angetreten. Zum Obmann-Stv. wurde Peter Mayer und zum 2. Obmann-Stv. Emanuel Präauer gewählt. Aufsichtsratsvorsitzender ist Helmut Naschberger, Simon Hermann Huber sein Stellvertreter.
© WALTER WURZER, CINE TIROL
TEAM BESTÄTIGT
...so schmeckt Tirol!
KRAPFEN SCHLUTZKRAPFEN KNÖDEL Hergestellt in Tirol
32-33_Profile_SnowCard_SAISON_1911.indd 32 Saison_210x135_DEZ_2018indd.indd1 1
dengg krapfen & knödel manufaktur GmbH • Innsbrucker Str. 11 • 6060 Hall in Tirol Nähere Infos unter: www.dengg.info • Mo - Fr: 8:00 - 17:00 19.11.19 14:28 03.12.2018 11:07:26
EINE
FÜR ALLE Die Snow Card Tirol gibt es diese Saison zum zehnten Mal. Das Verbund-Ticket erfreut sich dabei nicht nur weiterhin großer Beliebtheit, sondern setzt auch international Maßstäbe. Text: Daniel Feichtner
DIE SNOW CARD TIROL
gilt in über 90 Skigebieten auf über 1.100 Liften und über 4.000 Pisten kilometern von 1. Oktober 2019 bis 15. Mai 2020 und damit 228 Tage lang. 2019/20 kostet die Snow Card 825 € für Erwachsene 659 € für Jugendliche und Invalide 413 € für Kinder und ist erhältlich bei allen teilnehmenden Bergbahnen und Verkaufsstellen, zu finden unter www.snowcard.tirol.at
GESCHENKIDEE
Heuer gibt es erstmalig Snow Card Gutscheine, die bequem online unter www.snowcard.tirol.at erhältlich sind.
ine Karte und ein Preis für mehr als 90 Tiroler Skigebiete – eine ganze Saison lang: Mit dem 1. Oktober ist die Snow Card in die mittlerweile zehnte Runde gegangen. Dabei tut sich die Ski-Verbunds-Karte hervor, und das nicht nur in Tirol: „Es gibt keine Tourismusregion im Alpenraum, der es gelungen ist, ein vergleichbares Angebot zu schaffen“, meint Hansjörg Kogler, Vorsitzender des Skigebiet-Verbunds, der hinter der Snow Card steht. „Bei den Saisonskipässen sind wir weltweit der größte Verbund, der mit einer Karte nutzbar ist. Und mittlerweile ist die Card auch eines der am längsten angebotenen Verbund-Tickets überhaupt.“
WEITERES WACHSTUM
Der Beliebtheit, der sich die Snow Card erfreut, tut das keinen Abbruch. Eher im Gegenteil. Seit ihrer Einführung haben sich die Verkäufe von rund 14.000 auf über 26.000 Stück beinahe verdoppelt. Und Kogler rechnet auch dieses Jahr wieder mit einem merklichen Plus: „Im Einheimischen-Segment ist das Wachstum relativ kontinuierlich. Dort haben wir um insgesamt rund ein Drittel zugelegt – auch wenn möglicherweise langsam eine Sättigung in Sicht ist.“ Zunehmend entdecken die Karte aber auch Gäste für sich, insbesondere aus dem benachbarten Ausland, und sorgen für dementsprechenden Zuwachs. „Im ersten Jahr haben
„Es gibt keine Tourismusregion im Alpenraum, der es gelungen ist, ein vergleichbares Angebot zu schaffen.“ HANSJÖRG KOGLER, VORSIT ZENDER SNOW CARD TIROL
3.000 Nicht-Tiroler sich eine Snow Card geleistet. Mittlerweile sind wir bei 11.000 Stück, einer Steigerung von mehr als 350 Prozent angelangt“, freut sich Kogler.
VORAUSGEDACHT
Aber die Umsätze stehen für die Initiatoren der Snow Card nicht im Vordergrund. Eine Steigerung sei zwar schön, sagt Kogler, den Verbund aber nur am unmittelbaren Gewinn zu messen, wäre viel zu kurz gedacht. Stattdessen geht es den Initiatoren vor allem um die Langzeitwirkung: „Mit der Snow Card machen wir Einheimischen und Gästen das breit gestreute und vielfältige Angebot Tirols zugänglich. Und wir haben ungebrochenes Vertrauen darin, dass unser Produkt überzeugt, und dass die, die Tirols Ski-Angebot einmal erlebt haben, wiederkommen werden“, so Kogler.
© SNOW CARD, PRIVAT
E
!
N N L
33
MAGA ZIN
l 0
07:26
32-33_Profile_SnowCard_SAISON_1911.indd 33
19.11.19 14:28
34
E N T G E LT L I C HE E IN S C H A LT U N G
1. 2.
3.
1. Aktivkohle-Anschwemmfilter entfernt Schmutz und Partikel größer als 0,5 Mikrometer. 2. wellwasser® AktivatorEdelstahlgehäuse gefüllt mit ausgesuchten Kristallen 3. Mechanischer Bakterienfilter mit Trenngrenze 0,1 Mikrometer Bakterienzurückhaltung: ›99,99999 % ›LOG7
Veredelt in Tirol
W
asser ist das wertvollste Lebensmittel. Auch wenn unser Wasser jeden Tiroler Wasserversorger in einwandfreier Qualität verlässt, verliert es diese oftmals auf dem Weg zum Glas aufgrund älterer,
undichter Leitungen, längerer Standzeit des Wassers oder unsauberer Anschlüsse. Die Wellwasser Technology GmbH hat eine Wasseraufbereitungsanlage entwickelt, die frisches und sauberes Wasser jederzeit zur Verfügung stellt. Die well-
„ wellwasser® ist Regionalität, Nachhaltigkeit, Umweltschutz, gelebte Gastfreundschaft und ein Stück Heimat.“ DIETMAR MERANER, GESCHÄFTSFÜHRER, WELLWASSER TECHNOLOGY GMBH
34-35_PR_Meraner_SAISON_1911.indd 34
wasser® Wasseraufbereitungsanlage sorgt dafür, dass die Wasserqualität sensorisch auf höchstem Niveau und mikrobiologisch einwandfrei ist. In Verbindung mit der Schankanlage wird wellwasser® still und perlend offen in gebrandeten wellwasser® Glaskaraffen frisch gezapft. Für Geschäftsführer Dietmar Meraner ist auch der Gesundheitsaspekt entscheidend: „Im Zeitalter eines nicht mehr überschaubaren Marktes an Nahrungsergänzungsmitteln ist eine Rückbesinnung auf die reine Ausgangssubstanz Wasser wichtig. Mit unseren wellwasser® Trinkbrunnen für Schulen und Kindergärten liefern wir einen wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung in der Entwicklungsphase unserer Kin-
© SHUTTERSTOCK.COM, WELLWASSER TECHNOLOGY GMBH (4)
Wellwasser Technology bietet die optimale Anlage für sauberes und gesundes Wasser – in der Gastronomie oder im Haushalt.
19.11.19 14:27
35
E N T G E LT L I C HE E IN S C H A LT U N G
GASTRO
HOME
Für die Gastronomie entfällt das aufwendige Handling mit sperrigen Kisten. Dadurch wird Platz im Lager und in den Kühlschränken geschaffen. Gäste und Einheimische kommen in den Genuss von qualitätsvollem, heimischem Wasser – einfach aus der Schankanlage gezapft, still oder perlend, und in edlen wellwasser® Karaffen kredenzt.
Qualitätsvolles Wasser ist auch in den eigenen vier Wänden ein Muss. Es beginnt bei der Wasserentnahme fürs Kochen und Zubereiten und endet beim Trinken des frischen, kristallklaren Wassers. So wird schon Kindern von Anfang an Zugang zu bestem Wasser geboten und sie lernen die Qualität und den Wert des gesunden und sicheren Wassers zu schätzen.
der und sensibilisieren sie darauf, dass Wassertrinken cool ist.“ Zudem trägt wellwasser® auch zur Schonung der Umwelt bei. Leergut, Transportwege und Müllentsorgung entfallen.
WIE FUNKTIONIERT ES:
Die wellwasser® Wasseraufbereitungsanlage wird in die Wasserzuleitung zum Karbonator installiert. Ein Aktivkohlefilter adsorbiert Fehlgeruch, Verfärbungen, unangenehmen Geschmack (z. B. Chlor) und weitere organische Schadstoffe. Eine 0,5 µm (0,0005 mm) Membran hält Schmutzpartikel, Schwebestoffe, Zysten, Schimmelsporen etc. zurück. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Dicke eines Haares beträgt 0,05 mm. In einem mit ausgesuchten Kristallen gefüllten Edel-
34-35_PR_Meraner_SAISON_1911.indd 35
stahlgehäuse wird das durchfließende Wasser aktiviert und positiv beeinflusst. Zuletzt sorgt ein mechanischer Bakterienfilter mit einer Trenngrenze von 0,1 µm (zehntausendstel Millimeter) dafür, dass keine pathogenen Keime getrunken werden können. Alle gelösten Mineralstoffe bleiben erhalten.
wellwasser® in der wellwasser® Glaskaraffe, die es in drei Größen (0,25, 0,5 und 1 Liter) gibt. Bei der HOME Edition steht die Anlage in der Regel unter dem Küchenwaschbecken. Damit ist gewährleistet, dass das saubere Wasser nicht wieder durch verunreinigte Leitungswege belastet wird.
EINFACH INSTALLIERT:
Wir installieren die Anlage immer so nah als möglich an der Entnahmestelle. In der Gastronomie wird sie direkt vor dem Karbonator der Schankanlage installiert. Der Karbonator kühlt das aufbereitete Wasser und reichert es mit Kohlensäure an, wodurch es an der Schankanlage als wellwasser® still und wellwasser® perlend frisch gezapft werden kann. Serviert wird
KONTAKT Wellwasser Technology GmbH Stadlweg 23, 6020 Innsbruck Tel.: 0512 / 560966, Mobil: 0664 / 1007746 E-Mail: office@wellwasser-technology.com www.wellwasser.com
19.11.19 14:27
36
MAGA ZIN
WETTKAMPF DER
HOBBYATHLETEN Rund eineinhalb Jahre nach der Rad-WM findet sich Innsbruck wieder in der Gastgeberrolle für ein sportliches Großevent: Bei den Winter World Masters Games im Jänner 2020 werden bis zu 3.000 Athleten aus der ganzen Welt erwartet. Text: Lisa Schwarzenauer
G
„DAS MASTERS VILLAGE SOLL EIN TREFFPUNKT FÜR INNSBRUCKER, TIROLER UND ATHLETEN AUS DER GANZEN WELT WERDEN.“ GEORG SPAZIER
36-37_WorldMastergames_SAISON_1911.indd 36
© IMGA, EMANUEL KASER
I
m Grunde sind die World Masters Games die verschiedenen Sportstätten hat und viele Bewerbe Olympischen Spiele für Hobbysportler“, sagt parallel passieren. Mit dieser Komplexität können Georg Spazier, Geschäftsführer der inns- wir mittlerweile schon sehr gut umgehen.“ Das sei bruck-tirol sports GmbH. Mit dem sportlichen gemeinsam mit Tirols gutem Ruf als WintersportGroßevent holen er und sein Team nach den Youth destination und der bereits vorhandenen InfrastrukOlympic Games 2012 und den tur ein wichtiger Grund gewesen, International Children’s Games DIE DISZIPLINEN weshalb man im Frühjahr 2016 Biathlon, Langlauf, Nordische Kombination, 2016 bereits die dritte internaden Zuschlag für die VeranstalShort Track, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, tionale Großveranstaltung in die tung bekommen habe. Curling, Eishockey, Skispringen, Ski Alpin, Region Innsbruck. Damit schließe Ski Orientierungslauf, Skibergsteigen sich jetzt ein Kreis, sagt Spazier: TEILNEHMERREKORD „Die Winter World Masters Games An den Winter World Masters sind quasi das letzte Puzzlestück DIE VERANSTALTUNGSORTE Games kann jeder teilnehmen, der Winter-Multisportveranstal- • Olympiaworld Innsbruck (Eis-Cluster) der 30 Jahre oder älter ist – ein tungen, das Innsbruck und Tirol • Patscherkofel (Alpin-Cluster) bestimmtes sportliches Niveau • Seefeld (Nordisches Cluster) noch gefehlt hat.“ wird nicht unbedingt vorausge• Praxmar (Skibergsteigen) setzt. Den Teilnehmern gehe es • Kitzbühel (Curling, Skispringen) ERFAHRUNGSWERTE auch weniger um den Erfolg als Da man mit den vergangenen • Eishalle Telfs (Training Eis-Cluster) um das Erlebnis, betont Spazier: Veranstaltungen schon viel Erfah„Viele in der Altersklasse machen rung und Know-how sammeln konnte, sei es nahe- mit, um in der Welt herumzukommen und Kontakte gelegen, das zu nützen und mit den Winterspielen zu knüpfen, um neue Gegenden kennenzulernen für die Generation 30 Plus weiter auszubauen, er- und das Feeling dieser Veranstaltungen zu erleben.“ klärt Spazier: „Multiwintersport ist organisatorisch Das lassen sich die Athleten auch gerne einiges kossehr komplex, weil man zahlreiche Sportarten an ten: Sowohl Anreise als auch Unterkunft und die
19.11.19 14:27
G
37
MAGA ZIN
DIE TEILNEHMER Durchschnittsalter:
Anmeldegebühr müssen von ren die WWMG 2020 das bisher ihnen selbst getragen werden. größte Multisportevent der Welt. Das mache die Veranstaltung auch besonders spannend für BUNTER RAHMEN den Tourismus, da man daNeben den sportlichen Wettmit im Prinzip die perfekten kämpfen in Disziplinen wie Ski potenziellen Tirol-Urlauber ins Alpin, Eiskunstlauf, Biathlon Land hole und Wertschöpfung und Curling ist ein umfang„Unser Ziel ist, dass wir generiere. Rahmenprogramm indie Olympischen Winter- reiches Das Interesse ist jedenfalls klusive Masters Village in der spiele bei den Teilnehmern Innsbrucker Innenstadt geplant: groß: Einige Sportarten sind bereits ausverkauft. Stand MitDie Maria-Theresien-Straße übertreffen.“ te November haben sich 2.700 wird zum Schauplatz für die Hobby-Sportler angemeldet – Eröffnungs- und Abschlussfeier, GEORG SPAZIER, GESCHÄFTSFÜHRER INNSBRUCK-TIROL SPORTS 1.000 mehr, als bei den letzten Siegerehrungen, Video-ZuWinter World Masters Games sammenfassungen des Tages angetreten sind. „Unser Ziel ist, und ein für alle zugängliches, dass wir die Olympischen Winterspiele übertreffen, kostenfreies Kulturprogramm mit Konzerten von die 2.900 Teilnehmer haben“, sagt Spazier. Das sei nationalen und internationalen Künstlern. „Das zwar ambitioniert, aber durchaus realistisch, da er- Masters Village soll wirklich ein Treffpunkt für fahrungsgemäß vor allem Sportler aus dem näheren Innsbrucker, Tiroler und Athleten aus der ganzen Umkreis erst gegen Ende der Anmeldephase aktiv Welt werden“, sagt Spazier. „Deshalb sind die Verwerden würden. Sollte man das Ziel erreichen, wä- anstaltungen auch für alle frei zugänglich.“
51
Anzahl Begleitpersonen:
1,6
Herkunft: 50 % Europa, 27 % Nordamerika, 23 % Rest der Welt Nationen:
55
Ältester Teilnehmer:
87
(Ski Alpin) Beliebteste Disziplin: Eiskunstlauf (550+ Teilnehmer)
Gut für Ihre Gäste:
Gut für Ihre Immobilien: 36-37_WorldMastergames_SAISON_1911.indd 37
19.11.19 14:27
38
MAGA ZIN
HUMANOIDEN IM HOTEL
Ein Tiroler Softwareunternehmen tüftelt derzeit an einem Roboter, der sich in Zukunft um den Check-in von Gästen und weitere Aufgaben in Hotelrezeptionen kümmern soll. Erste Probeeinsätze sind schon für das kommende Jahr angepeilt.
E Der Roboter Produziert wird der Roboter namens Pepper von einem französischen Unternehmen, Casablanca kümmert sich lediglich um die Entwicklung der Software. Die Bezeichnung „Casai“ setzt sich zusammen aus dem Firmennamen „Casablanca“ und „AI“, dem englischen Kürzel für „Künstliche Intelligenz“.
38-39_Rezeptionsroboter_SAISON_1911.indd 38
in Roboter an der Hotelrezeption – diese Vorstellung mag für viele nach ferner Zukunftsmusik oder Science-Fiction klingen, könnte allerdings tatsächlich schon bald Alltäglichkeit werden. Das Schönwieser Unternehmen Casablanca Hotelsoftware arbeitet jedenfalls intensiv daran, ein entsprechendes Produkt auf den Markt zu bringen, und möchte bereits im nächsten Jahr erste Feldversuche mit seinem digitalen Rezeptionisten starten.
UNTERSTÜTZEN, NICHT ERSETZEN
Für Alexander Ehrhart, den Gründer und Geschäftsführer der Oberländer Softwareschmiede, ist ein Roboter an der Rezeption gewissermaßen vorläufiger Endpunkt der fortschreitenden Digitalisierung in der Hotellerie. Das Ziel derselben, so Ehrhart, sei es stets gewesen, so viele Abläufe wie möglich zu automatisieren, um sowohl den Gästen als auch den Betreibern von Unterkünften bestimmte Arbeiten abzunehmen. Das habe mit Zimmerplanung und Reservierung
begonnen und mit Anfrage- und Channel-Management, Onlinebuchung sowie Zahlungsabwicklung seine Fortsetzung gefunden. „Ein digitaler Rezeptionist ist nun der nächste logische Schritt in dieser Entwicklung“, sagt der Experte. „Letztlich geht es einfach darum, ein neues Device in die Hotelsoftware zu integrieren und damit einen weiteren Aufgabenbereich abzudecken.“ Und genau an solch einem Gerät tüftelt Ehrharts Team seit nunmehr rund einem Jahr, wobei „Casai Pepper“, wie der Roboter heißt, am Ende dieselben Tätigkeiten wie sein menschliches Vorbild übernehmen und folglich weit mehr sein soll als nur eine Art anthropomorpher Check-in-Automat: Die Begrüßung der Gäste, deren Anmeldung sowie die Aufnahme und Ergänzung von Daten gehören ebenso zu seinem künftigen Aufgabenbereich wie Auskünfte (etwa über nahegelegene Wanderungen) und sogar, falls gewünscht, die Begleitung aufs Zimmer. Damit soll der Roboter vorhandenes Personal aber nicht ersetzen, sondern lediglich unterstützen, wie Ehrhart bekräftigt. Ihm zufolge gehe es hauptsächlich darum, Arbeiten zu übernehmen, „um die sich kein Angestellter reiße“, Nachtdienste beispielsweise.
© SHUTTERSTOCK.COM, CASABLANCA HOTELSOFTWARE GMBH (2)
Text: Simon Leitner
19.11.19 14:27
39
MAGA ZIN
„DER GAST MUSS NICHTS EINGEBEN, NICHTS KLICKEN UND NICHTS TIPPEN, NUR MIT DEM ROBOTER REDEN. ALLES PASSIERT ÜBER SPRACHBASIERTE KOMMUNIKATION.“
SPRECHEN STATT TIPPEN
Obwohl man erst seit etwas über einem Jahr daran arbeite, sei die Entwicklung des Roboters schon relativ weit fortgeschritten, sagt Ehrhart. Casai Pepper könne bereits durch Winken auf sich aufmerksam machen, sich Menschen zuwenden, diese durch Gesichtserkennung identifizieren und auch mit ihnen sprechen. Letzteres, so Ehrhart, sei der entscheidende Vorteil gegenüber Automaten und berge das größte Potenzial. „Der Gast muss nichts eingeben, nichts klicken und nichts tippen, nur mit dem Roboter reden. Alles passiert über sprachbasierte Kommunikation“, erläutert der Schönwieser. „Deshalb können auch Gäste davon profitieren, die nicht so IT-affin sind.“ Die Integration eines Chatbots und die Verbesserung der Spracherkennung stellen derzeit noch eine der größten Schwierigkeiten für die Entwickler dar – wenn es nach Ehrhart geht, könnten aber schon im kommenden Jahr erste Probeeinsätze mit Casai Pepper durchgeführt
ALEX ANDER EHRHART, GESCHÄFTSFÜHRER CASABL ANCA HOTELSOFT WARE
werden. Bevor man ihn schließlich an interessierte Hoteliers verkaufe, wolle man erst einmal beobachten, wie sich der Roboter im täglichen Betrieb schlägt und vor allem, wie die Gäste auf ihn reagieren.
DIE ZEIT IST (FAST) REIF
Was den generellen Stellenwert von Robotern im Tourismus betrifft, ist Ehrhart überzeugt davon, dass sie schon in wenigen Jahren nicht mehr aus der Branche wegzudenken sind und sich in verschiedenen Bereichen etablieren werden. Im Moment herrschten vielerorts zwar noch
Berührungsängste vor, es sei allerdings nur eine Frage der Zeit, bis diese zerstreut würden, so der Unternehmer: „Man sieht das oft bei digitalen Neuheiten, dass viele anfangs skeptisch darauf reagieren. Bei Smartphones ist das ja auch nicht anders gewesen.“ Was Ehrhart in dieser Hinsicht zusätzliche Hoffnung gibt: Bei ersten Präsentationen von Casai Pepper habe sich gezeigt, dass die Hemmschwelle bei Kindern tendenziell niedriger sei. „Und diese“, so Ehrhart, „sind ja die nächste Klientel. Deshalb bin ich zuversichtlich.“
Bots, Butler und Barkeeper Es gibt weltweit bereits einige touristische Betriebe, die Roboter einsetzen. Eine kleine Auswahl. In der Lobby des New Yorker Yotel Hotels kümmert sich ein Roboter namens Yobot mit seinem langen Gelenkarm um die Zwischenlagerung von Gepäckstücken. Insgesamt hat Yobot die Aufsicht über 150 Schließfächer. Im M Social Hotel in Singapur greift der Roboter Aura dem Hotelpersonal tatkräftig beim Zimmerservice unter die Arme. Er bringt
38-39_Rezeptionsroboter_SAISON_1911.indd 39
Bestellungen direkt zu den Gästen und kann sogar selbstständig Aufzüge bedienen. Auf Schiffen der Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean findet man Roboter, die als Barkeeper fungieren. Die Bestellung erfolgt per App, danach machen sich zwei bionische Greifarme an die Arbeit und mixen den gewünschten Drink.
Shake it: Auf manchen Kreuzfahrtschiffen werden Drinks bereits von Robotern serviert.
19.11.19 14:27
40
MAGA ZIN
INTERVIEW
„ES GIBT NUR COOLEN CONTENT, KEINE COOLE WERBUNG“ Der heute 17-jährige Charles Bahr hat bereits zwei Unternehmen gegründet und berät Unternehmen in Fragen wie: Wie erreicht man die Generation (Gen) Z, was wollen junge Arbeitnehmer – und ist Facebook wirklich tot?
Charles, mit 11 Jahren hast du angefangen eigenen Alter, sondern durch ihr Mindset. Gen Z ist die erste Video-Content zu erstellen, mittlerweile hast du deine Generation, die die Medienlandschaft eigenständig zweite Firma gegründet, die erste mit 15. Wie geht das? mitgestalten kann und damit den gleichen Einfluss CHARLES BAHR: Wichtig dabei zu wissen ist in jedem hat wie herkömmliche Tageszeitungen oder tradiFall, dass ich nicht mal eben zu meinen Eltern ge- tionelle, lineare Medien. gangen bin und gesagt habe: „Mama, Das bringt enorme Chancen mit Papa, ich möchte jetzt eine Firma sich – Persönlichkeiten und Aktionen „KLASSISCHE gründen.“ Für alle hört es sich immer wie Greta Thunberg mit Fridays for ANZEIGEN GEHEN nach so einem riesigen Schritt an, am Future hätten ohne dieses Potenzial Ende saß ich aber einfach nur zusamniemals eine solche Reichweite erzieIM KOPF EINES men mit zwei Freunden in meinem len können. JUGENDLICHEN Kinderzimmer und wir wollten ein UNGEFÄHR SO UNTER WIE Projekt starten. Und wie wirbt man um sie, wie erreicht man DIE ANTWORT Aus der Idee, große Unternehmen sie? Bei der Erreichung der Gen Z gilt AUF EINE NOREPLYund namhafte Marken mit „Zielgrupimmer die Devise: Es gibt nur coolen pen-Know-how“ direkt aus der Gen Z Content, keine coole Werbung. KlasMAILADRESSE.“ ungefiltert zu unterstützen, ist dann sische Anzeigen gehen im Kopf eines Stück für Stück ein richtiges Team geJugendlichen ungefähr so unter wie worden – da mussten wir zwangsweise eine Firma die Antwort auf eine Noreply-Mailadresse. gründen, um Rechnungen schreiben zu können. Dazu sind die Anforderungen an Branded Content – also Inhalte, die Marken erstellen – anWer ist die Generation Z? Was macht sie aus? Aus dere geworden: Guter Content ist der, der schnell unserer Sicht sind alle jungen Menschen im Alter reproduzierbar und für Teens identifizierbar ervon zehn bis 23 Jahren Teil der Gen Z. Darüber scheint und nicht der, der von einem riesigen Prohinaus definiert man sie allerdings nicht über ihr duktionsteam kreiert wird.
40-41_Interview_Bahr_SAISON_1911.indd 40
© GABRIELE GRIESSENBÖCK
SAISON:
Das Gespräch führte Rebecca Müller.
19.11.19 14:26
41
MAGA ZIN
Der 17-jährige Charles Bahr spricht regelmäßig auf Veranstaltungen wie hier beim BÖTM-Seminar in St. Johann im Oktober.
Facebook ist bei der jungen Generation abgemeldet, oder? Welche Kanäle würdest du der Tourismusbranche empfehlen, wenn es darum geht, für Destinationen zu werben? Facebook nutze ich tatsächlich meistens nur noch, um nachzuschauen, wann meine Eltern Geburtstag haben oder um mit den „Älteren“ zu kommunizieren. Im Tourismus-Bereich bieten sich verschiedene Netzwerke an. Instagram wäre hier zwar offensichtlich, weil es als Inspirationsquelle der jungen Generation gilt – dort geht man allerdings schnell unter. Mehrere Influencer auf Reise in die eigene Region zu schicken und sie „gemeinsam mit ihrer Community“ (in digitaler Form) erkunden zu lassen, wäre aus meiner Sicht viel glaubwürdiger. Aber auch hier geht es dann nicht darum, in einem Video alle Sehenswürdigkeiten zu teilen, sondern vielleicht viel eher sich mit den Menschen vor Ort zu unterhalten und die echte Kultur einzufangen. Dafür bietet sich das „ungefiltert sein“ von Social Media extrem gut an. Am Ende muss es allerdings eine ganzheitliche Message und ein übergeordnetes Ziel geben. Lufthansa macht das mit #LifechangingPlaces extrem gut. Es gibt eine Klammer, die dann mit immer wieder neuen Stories gefüllt werden kann und unendliches Potenzial für neuen Content bietet.
Was wollen die Arbeitnehmer der Generation Z? Und wie gewinnt man ihre Aufmerksamkeit? In erster Linie geht es der Gen Z darum, dass gerade im Berufsleben die eigene Meinung etwas wert sein soll. Teenager möchten gehört werden. Ob sie mit ihrer Aussage tatsächlich nachhaltig etwas ändern können, steht auf einem anderen Blatt, aber die grundsätzliche Möglichkeit zu haben – das ist extrem wichtig. Unternehmen und Ausbildungsbetriebe müssen sich viel eher darauf einstellen, ehrlich zu kommunizieren. Jedem Teenager ist klar, dass der Alltag eines Auszubildenden nicht immer spannend und abwechslungsreich ist. Das allerdings genauso zu kommunizieren und ungefiltert den Alltag zu teilen, machen nur die wenigsten Unternehmen.
„In erster Linie geht es in der Gen Z darum, dass gerade im Berufsleben die eigene Meinung etwas wert sein soll.“
Wie entscheidet die Generation Z, wohin sie in den Urlaub fährt? Die Frage nach dem Urlaubsziel ist bei der Gen Z nicht anders als bei vorherigen Generationen: Es geht vor allem um bereits bestehende Familientraditionen und neue Impulse. Instagram dient zwar in vielen Fällen als Inspiration, jedoch werden die Ideen in den seltensten Fällen auch konkret umgesetzt. Hierbei spielt die eigene Umgebung immer noch eine größere Rolle.
40-41_Interview_Bahr_SAISON_1911.indd 41
„ FACEBOOK NUTZE ICH TATSÄCHLICH MEISTENS NUR NOCH, UM NACHZUSCHAUEN, WANN MEINE ELTERN GEBURTSTAG HABEN.“
Denkst du manchmal darüber nach, dass du irgendwann selbst zu alt bist, um dann die nächste Generation zu verstehen? Das ist eine Frage, die wir bei uns intern auch offen und oft diskutieren – am Ende nimmt meine Glaubwürdigkeit jetzt schon jeden Tag ab. Und das ist auch gut so. Deswegen haben wir bereits die noch jüngere Generation im Team. Vielen Dank für das Gespräch.
19.11.19 14:26
Rahofer.
Suzuki ALLGRIP. Das intelligente Allradsystem.
uki N Mehr Suz
ews auf
Erleben Sie mehr Grip auf jedem Untergrund. Suzuki ALLGRIP passt sich konstant den Fahrbahnverhältnissen an und verteilt das Drehmoment immer ideal auf alle vier Räder. Das bedeutet nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch mehr Fahrspaß. Alle Infos auf suzuki.at Verbrauch „kombiniert“: 4,4-6,3 l/100 km, CO₂-Emission: 101-143 g/km 1)
2)
1) WLTP-geprüft, auf NEFZ zurückgerechnet. 2) IGNIS und SWIFT auch als HYBRID erhältlich. Irrtümer, Druckfehler und Änderungen vorbehalten. Abbildung zeigt Modelle in Sonderausstattung. Symbolfotos. Mehr Informationen auf www.suzuki.at oder bei Ihrem Suzuki Händler.
I N N S B R U C K | Langer Weg 12 | Tel. 0 512 - 3336-0 V O M P | Industriestr. 5 | Tel. 0 52 42 - 642 00-0 W Ö R G L | Innsbrucker Str. 105 | Tel. 0 53 32 - 737 11-0 1) WLTP-geprüft, auf NEFZ zurückgerechnet. 2) IGNIS und SWIFT auch als HYBRID erhältlich. Irrtümer, Druckfehler und Änderungen vorbehalten. T E L F S - P F A F F E N H O F E N | Gewerbepark 14 | Tel. 0 52 62 - 654 00 Abbildung zeigt Modelle in Sonderausstattung. Symbolfotos. Mehr Informationen auf www.suzuki.at oder bei allen teilnehmenden Suzuki Händlern. WWW.AUTOPARK.AT
42-43_AD_Zelgerpreis_SAISON_1911.indd 42
19.11.19 14:26
43
MAGA ZIN
KREATIVE KÖPFE
KRÖNEN
Die Arbeit von Grafikern verleiht Produkten und Unternehmen ein Gesicht. Doch die kreativen Köpfe bleiben meist im Hintergrund. Das soll sich im kommenden Jahr ändern. Text: Theresa Kleinheinz
D
er Tirol-Schriftzug trägt das Tourismusland in die Welt hinaus – Mastermind dahinter war der bekannte Innsbrucker Grafiker Arthur Zelger. Allzu oft bleiben Designer aber hinter ihren Schriftzügen verborgen. Während in Branchen wie Musik oder Architektur Talente regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet werden, gab es ein solches Pendant für Grafiker in Tirol bisher nicht. Hier setzen nun der Arthur Zelger-Preis und ein ebenfalls neu geschaffenes Förderstipendium an. 2020 werden erstmals herausragende Leistungen mit Tirolbezug im Bereich Grafik und Design honoriert.
Die Bewerbung besteht aus Kontaktangaben, einem Lebenslauf und einem Projektexposé. Auf der Basis des Exposés macht sich die Jury ein Bild von der Arbeit. Es soll deutlich formulierte Überlegungen, Arbeitsansätze bzw. Strategien, einen Zeitplan und die geplante Präsentationsform sowie die Beschreibung des Tirolbezuges beinhalten.
FÖRDERUNGSWÜRDIG
Den Nachwuchs in der Grafikbranche sprechen die Initiatoren mit dem Die Nachkommen von Arthur Zelger Arthur Zelger-Förderstipendium an. haben sich mit der Tirol Werbung Damit werden Abschlussarbeiten mit und dem WEI SRAUM Designforum 5.000 Euro unterstützt. Es richtet sich zusammengetan und den Preis sowie an junge Tiroler Designer und jene, das Stipendium im Namen des Tiroler die an Projekten mit Tirolbezug arbeiGrafikpioniers ins Leben gerufen. Zelten. In Frage kommen Arbeiten, die ingers Leistungen sollen junge Designer novative Lösungen in den Bereichen Infos zur Bewerbung unter: anspornen, Tirol als Ort der Kreativivisueller Kommunikation, Fotografie, weissraum.at/zelger tät zu nutzen und sich aktiv damit Produkt-, Industrie- und Modedesign auseinanderzusetzen. bieten. Bewerben kann man sich bis zum 28. Februar 2020. Die geförderten Arbeiten PREISVERDÄCHTIG werden im Rahmen eines Stagetime-Abends der Einzelne Grafiker sowie Kollektive haben alle zwei Öffentlichkeit präsentiert. Die Teilnahme ist auch Jahre die Chance auf den mit 5.000 Euro dotierten für Teams mit bis zu drei Personen möglich.
VORBILDHAFT
© THOMAS SCHROTT
BEWERBUNG FÜR DAS FÖRDERUNGSSTIPENDIUM
Arthur Zelger-Preis für gute Gestaltung. Wer gewinnt, entscheidet eine sechsköpfige Jury. Das international besetzte Komitee schaut sich Arbeiten im Bereich der Grafik und Produktgestaltung an. Dazu kommen aber auch Beiträge an der Schnittstelle zur Fotografie, dem Modedesign oder dem Social Design. Die Jurymitglieder nominieren dazu Teilnehmer, deren Arbeiten einen inhaltlichen Bezug zu Tirol haben – also auch Gestalter, die nicht in Tirol leben oder arbeiten, sich aber kreativ mit dem Land auseinandersetzen.
42-43_AD_Zelgerpreis_SAISON_1911.indd 43
„BEI KREATIVARBEIT IST HEUTE EINE GEWISSE ANONYMITÄT ÜBLICH GEWORDEN. DEM WOLLEN WIR ENTGEGENWIRKEN.“ KURT HÖRETZEDER, VEREINSVORSTAND VON WEI SRAUM DESIGNFORUM.
19.11.19 14:26
44
MAGA ZIN
„DIE H E X E R E I IST DA!“ Das mehrfach ausgezeichnete Hexenwasser in Söll ist eine der großen Attraktionen für Familien im Tiroler Unterland. Nun kommt ein uriges Hexenhaus dazu – ein 350 Jahre alter Bauernhof. Text: Susanne Gurschler
D
er Holzboden knarzt, die Türen greinen, die Fenster seufzen, die Wände sind hier und da etwas schief und die Räume unterschiedlich hoch – in jedem Winkel gibt es etwas zu verstecken und etwas zu entdecken. Es braucht nicht viel, um beim Thema Hexenhaus die Fantasie anzukurbeln, egal ob bei Kindern oder Erwachsenen. Eines aber ist ein Hexenhaus mit Sicherheit nicht, weder in der Fantasie noch in der „Realität“, nämlich nigelnagelneu. Und so brauchten die Verantwortlichen bei den Bergbahnen Söll nicht lange, um in einem alten, leerstehenden Bauernhof ihre „lang ersehnte Hexerei“ zu erkennen – und damit eine neue Attraktion als Ergänzung zum bestehenden Themengelände Hexenwasser.
44-47_Bauernhofrettung_SAISON_1911.indd 44
RUND UM NATUR UND WASSER
Das Hexenwasser ist ein sommerlicher Hotspot im Unterland, ein auf Familien zugeschnittener Natur-Erlebnispark, in dessen Mittelpunkt das Element Wasser steht. Er garantiert den Bergbahnen Söll auch in den warmen Monaten Auslastung und Frequenz. Das Besondere: Die Freizeitanlage wurde im Unternehmen entwickelt und von den eigenen Leuten umgesetzt. Das Hexenwasser dockt an die alte Sage von zwei Hexen an, die am Saukogel an der Hohen Salve bzw. auf dem Juffinger am Paisslberg gelebt haben sollen. 2002 entstanden die ersten Stationen auf einer Strecke von 350 Metern zwischen Bergstation und Naturbach. Im Jahr darauf legten die Betreiber den Barfußweg an. 2016 erhielten die Bergbahnen Söll den Tourismus-Innovationspreis für das „Blaue Wunder“. Eingerichtet in einer ehemaligen Garage, boten die dort angesiedelten Stationen noch einmal vertiefende Möglichkeiten, Wasser mit allen Sinnen zu erleben. Das Credo bei allen Erweiterungen: Die Kinder sollen spielerisch den Kreislauf der Natur kennenlernen. „Naturnah, authentisch, das ist uns wichtig. Wir wollten und wollen keine aufgesetzten Attraktionen“, betont Walter Eisenmann, Geschäftsführer der Bergbahnen Söll. Nun kommt mit dem ehemaligen Jodlhof eine eigene „Hexerei“ dazu.
19.11.19 14:26
MAGA ZIN
45
Den ehemaligen Jodlhof (li.) so weit als möglich in seiner ursprünglichen Form zu erhalten, war die Devise beim Wiederaufbau als „Hexerei“.
DER JODLHOF
© SKIWELT SÖLL, HEXENWASSER SÖLL (4)
Rund 350 Jahre steht der Jodlhof am Söller Bromberg, die letzten Jahre leergeräumt, weil der Besitzer Josef Feiersinger für sich und seine Familie ein neues Haus errichtet hatte. Dem Abriss preisgeben wollte er das geschichtsträchtige Gebäude dennoch nicht und trat an die Bergbahnen Söll heran, ob sie nicht Verwendung für das Gebäude hätten. Die Idee kam nicht von ungefähr: Schon die Simonalm bei der Talstation in Hochsöll hatten die Bahnbetreiber übersiedelt und in ein heimeliges Berggasthaus samt Seminarräumen umgewandelt. Die Frage allerdings war: Lässt sich der Jodlhof überhaupt translozieren?
„Der Hof bot die Gelegenheit, ein Indoor-Programm zu entwickeln, das bei unbeständigem bzw. schlechtem Wetter funktioniert“, so Angelika Pastler, für das Marketing der Bergbahnen Söll zuständig.
PARALLELE ENTWICKLUNG
„Unsere Bauherrschaft waren also Hexen“, lacht Knapp. Wie schon bei den Stationen des Hexenwassers wälzten die Mitarbeiter der Söller Bergbahnen gemeinsam mit Knapp inhaltliche Ideen, verwarfen die eine, drehten und wendeten die andere. „Die Überlegungen reichten von ganz banalen Fragen wie ‚Was essen Hexen?‘ bis zu ‚Worum geht es den Hexen?‘ und ‚Welches Bild wollen wir vermitteln?‘“, erläutert Peter BAUGESCHICHTE Knapp. Die Verantwortlichen zogen Besonders wichtig war allen, den Innsbrucker Architekten ein positives Bild zu entwerfen. und Bauforscher Peter Knapp Keine bösen Hexen sollten hier zurate. Er kannte alle Akteure, hausen, sondern gute, weise „Naturnah, authentisch, hatte er doch vor Jahren die alHexen, die die Natur würdigen das ist uns wichtig. ten Höfe in Söll erfasst, darunter und für ihre Heilmittel nutzen. Wir wollten und wollen auch den Jodlhof, der damals Gleichzeitig durften sie ruhig noch bewohnt war. Schabernack treiben, den keine aufgesetzten Der Fachmann für historiSchalk im Nacken spüren. Attraktionen.“ sche Gebäude führte eine BauDie Hexen sollten das Haus analyse durch, dokumentierte „okkupieren“, sich einfach WALTER EISENMANN, die verschiedenen Bauphasen, einnisten, was für das ProjektBERGBAHNEN SÖLL die das Wohn- und Wirtschaftsteam hieß, das Gebäude bleibt gebäude erlebt hatten. „Die Bauim Großen und Ganzen, wie es substanz erwies sich als gut. ist. Nur Kleinigkeiten werden Aus meiner Sicht stand einer Übersiedlung also ausgebessert und repariert. „Wie es sich für so eine nichts im Weg“, erinnert sich Knapp. Hexerei gehört: Es sollte alles gleich schief, gleich Für die Bergbahnen Söll das Signal, die Über- krumm bleiben – aber statisch natürlich einwandsiedlung zu planen und eine konkrete Verwendung frei“, so Knapp. zu überlegen. Von Anfang an war klar, dass der Hof Die von der Tiroler Bauordnung geforderten auf der Bergstation errichtet werden sollte, in der Sicherheitsmaßnahmen bei einer öffentlichen NutNähe des Hexenwassers. Hier sollten die Hexen, die zung mussten in das historische Gebäude integriert Kinder und Erwachsene beim Hexenwasser von werden – von Fluchtwegen bis hin zum Brandschutz. Station zu Station begleiten, ihr Haus bekommen. Keine einfache Aufgabe. →
44-47_Bauernhofrettung_SAISON_1911.indd 45
Jedes einzelne Holzteil wurde vor dem Abbau durchnummeriert, damit es später wieder richtig eingesetzt werden konnte. Eine Schatulle mit Infos aus der Zeit, in der das Gebäude entstand, durfte nicht fehlen.
19.11.19 14:26
46
MAGA ZIN
Rund zwei Monate, dann stand der alte Jodlhof an neuer Stelle in fast alter Pracht.
BIS INS DETAIL
PETER KNAPP, ARCHITEKT UND BAUFORSCHER
INNEN UND AUSSEN
Die Tenne fungiert als multifunktionaler Veranstaltungsraum, für Hexentheater zum Beispiel. Auch die mystische Walpurgisnacht soll hier stattfinden. Im Stall dreht sich alles um das Thema Tiere. Die Stube wiederum eignet sich perfekt für aufregende Hexengeschichten. Hier findet sich das wertvolle Hexenbuch, in dem die Hexen wieder blättern.
44-47_Bauernhofrettung_SAISON_1911.indd 46
Die weisen Hexen sollen ihre neue Heimstatt in Besitz nehmen.
© NIKLAS WENINGER, HEXENWASSER SÖLL (2)
„WIE ES SICH FÜR SO EINE HEXEREI GEHÖRT: ES SOLLTE ALLES GLEICH SCHIEF, GLEICH KRUMM BLEIBEN – ABER STATISCH NATÜRLICH EINWANDFREI.“
Die Küche darf man sich als echte Hexenküche vorErst einmal aber suchten die Verantwortlichen den stellen. Es wird brodeln und duften bei den geplanten richtigen Platz auf dem weitläufigen Gelände und Workshops zu Salben, Tinkturen und Kosmetika. die ideale Ausrichtung (Blick auf den Wilden Kaiser), Wer seine Sachen reparieren oder einen Hexenhut stand der Hof am Bromberg doch am Hang. In einem herstellen will, geht in die Flick- und Nähkammer, weiteren Schritt nummerierten wer die gesammelten Steine beKnapp und die Mitarbeiter der arbeiten, in die Machlkammer. Zimmerei sämtliche Hölzer Im ersten Stock steht die sinn„Dieses Hexenhaus durch, um beim Wiederaufbau liche Wahrnehmung im Mittelsteht locker weitere alle an der richtigen Stelle einzupunkt. Hier gibt es zum Beispiel 350 Jahre und die Hexen Holzzuber zum Waschen der vom bringen – eine aufwendige Arbeit bei rund 1.600 Stück. werden sich darin sehr, Wandern müden Füße. „Nicht al Vier Wochen dauerte es les ist verplant, wir wollen, dass sehr wohlfühlen.“ schließlich, bis die Arbeiter den sich die Hexerei entwickelt“, so Hof zur Gänze abgetragen und Angelika Pastler. Nicht minder WALTER EISENMANN, die Bestandteile richtig gelagert „hexisch“ geht es im Umfeld zu. BERGBAHNEN SÖLL hatten. Die letzten Elemente, die Ein Hexengarten mit Kräutern Steine im Keller, waren die ersten, und Sträuchern soll entstehen, aus die auf der Bergstation wieder geschlichtet wurden. dem sich die Hexen bedienen, um ihre Zaubermittel Nach rund zwei Monaten stand der Jodlhof, nun als herzustellen. Einige Räume werden ganztags zugängHexerei unweit der Bergstation. „Die Frage, wie weit lich, andere nur bei Veranstaltungen offen sein. der alte Jodlhof im Detail der neuen Bestimmung als Eine kurze Wanderung vom Hexenwasser Haus der Hexen angepasst werden soll oder muss, durch einen lauschigen Wald, schon stehen die hat uns die ganze Zeit begleitet“, erläutert Knapp. kleinen und großen Gäste in Zukunft vor dem Ein paar neue Fenster, die Räume wo möglich mit Hexenhaus. Offiziell eröffnet wird die Hexerei vorDämmung, Schalter und Steckdosen im Aufputz, aussichtlich zusammen mit der neuen Hexenwasansonsten beließ man alles beim Alten. ser-Gondelbahn im kommenden Juli. Obwohl, nicht ganz! Denn die Hexen haben Eines ist für Bergbahnen-Geschäftsführer sich den Ort schon angeeignet. Im Keller findet sich Walter Eisenmann aber jetzt schon sicher: „Dieses die Brunnenstube, das Wasser kommt von einer na- Hexenhaus steht locker weitere 350 Jahre und die hen Quelle. Hier, wo die weisen Frauen ihre Kräuter Hexen werden sich darin sehr, sehr wohlfühlen.“ Der lagern, die Zutaten für ihre diversen Mixturen, ent- altehrwürdige Jodlhof hat eine neue Bestimmung springt nun jenes Hexenwasser, das dem Erlebnis- gefunden. park seinen Namen und sein Thema gibt.
19.11.19 14:26
SAIS
täglich geöffnet HOTLINE 24/7 medalp sportclinic Imst & Sölden +43 699 1611 9988 medalp sportclinic Zillertal +43 664 288 4000
www.medalp.com 44-47_Bauernhofrettung_SAISON_1911.indd 47 SAISON-TargetGroup-WEopen-Hotline_20191200_a.indd 1
14:26 19.11.19 09:40
48
MAGA ZIN
KOMMENTARE
VON ALMEN UND BERGHÜTTEN Alois Schöpf lebt als Journalist und Schriftsteller in Lans.
L
eben wir nicht in einer verrückten Zeit? Statt sich darüber zu freuen, dass der Sommer wunderbar war und inzwischen in einen noch wunderbareren Herbst mündete, wird vor allem über die bevorstehende Klimakatastrophe geredet, deren untrügliches Zeichen überdurchschnittlich warme und viele Sonnentage sein sollen. Als geplagter Tiroler, der lebenslänglich unter den Kälteattacken der Natur gelitten hat, fehlt mir der Zugang zu dieser zeitgeistigen Angstlust. Daher berichte ich lieber über meine Wanderfreuden, denen ich allerdings die Feststellung vorausschicken möchte, dass es weltweit sehr viele und nicht minder schöne Berglandschaften gibt, wie Tirol sie zu bieten hat. Der Unterschied, weshalb unser Land sich so großer Beliebtheit erfreut, ist also, so überraschend die Aussage vielleicht klingen mag, nicht die Natur, sondern die Infrastruktur, mit der diese Natur dem Besucher erschlossen wird. Leider gerät diese Erkenntnis im Zeitalter epidemisch voranschreitender Naturreligiosität zu sehr in Vergessenheit. Reden wir also über die Infrastruktur, die sich im besten Fall darin äußert, dass der Wanderer einen Parkplatz vorfindet, für dessen Benützung er nicht ausgeplündert wird. Und dass ihn Wegweiser von Beginn an bis hinauf in einsamere und
höher gelegene Gebiete daran hindern, vom Weg abzukommen und in einer gefährlichen Mondlandschaft zu landen. Ein Grundgesetz des Tourismus lautet bekanntlich, dass über jene Basics, ohne die das Geschäft nicht funktioniert, selten laut geredet wird, was nichts daran ändert, dass faire Preise, Sicherheit und Sauberkeit die Grundlage des Wirtschaftszweigs darstellen. Womit wir endlich auf jenen Almen und Berghütten angelangt wären, die mit ihrem Angebot gleichsam die Belohnung bereitstellen, die am Ende eines oft anstrengenden Aufstiegs steht. Und hier ist es nun endgültig Zeit, ein großes Lob auszusprechen und die Behauptung zu wagen, dass man im sommerlichen Tirol auf Bergeshöhen bei gemäßigten Preisen meist ebenso gut wenn nicht besser speisen kann als im Tal. Ja, manche Wirtinnen und Wirte bieten auf Bergeshöhen geradezu Hauben-Niveau, ohne dass man vor überdrehtem Luxus ins Schwitzen gerät. Ein großes Kompliment! Bleibt die Sauberkeit: Ich habe diesen Sommer keine Alm und keine Berghütte besucht, deren meist großzügig dimensionierten Toiletten und Umkleideräume nicht immer sehr sauber gewesen wären. Man spricht nicht gern darüber, ist aber dennoch froh, wenn alles passt. Also auch hierfür herzlichen Dank!
48-49_Kolumnen_SAISON_1911.indd 48
© BÖHM, DANIELA MATEJSCHEK
Man spricht nicht gern darüber, ist aber dennoch froh, wenn alles passt.
19.11.19 14:25
49
MAGA ZIN
DIE KÖNIGIN GÄHNT Ernst Molden, 52, lebt als Liedermacher und Schriftsteller in Wien. Für seine Platten und Bücher wurde er mehrfach ausgezeichnet. Demnächst erscheint ein gemeinsames Album mit der Schauspielerin Ursula Strauss („Wüdnis“, bader molden recordings).
I
m letzten Sommer hab ich einen Essay darüber gelesen, wie die Stadt Venedig im 14. Jahrhundert mit der Pest umging. Man schloss die Tore und sperrte die Molen. Die tausenden Toten türmte man auf den entferntesten Inseln der Lagune auf, man führte ein kompliziertes System der Quarantäne ein. Dennoch: Die Königin der Städte verlor die Hälfte ihrer Bevölkerung in einem Jahr. Dann zog der schwarze Gifthauch weiter. Man rappelte sich auf, lüftete und putzte. Man setzte sich seufzend wieder auf den Thron. In diesem Herbst machten wir einen Familienausflug nach Venedig, die Liebste, zwei Teenagerkinder, mein Bruder, meine Schwägerin. Mit dem Zug fuhren wir über den Semmering und durch die verhangenen Alpen. Der Tag wurde nicht ganz hell. Als wir nach sieben Stunden Santa Lucia erreichten, war es Nacht, aber diese Nacht war nicht ganz dunkel. Ein gelbliches Leuchten hing wie Elbenrotz in der Dunkelheit. Schwappende Geräusche drangen aus den Kanälen, und überall war ein Geruch nach Fisch. Ich war fast 20 Jahre nicht dagewesen. Die Königin schien zu gähnen. Mit dem Vaporetto schwankten wir Richtung Arsenale, wo ein kleines Haus für uns gemietet war. Die Kinder staunten. In der Kirche neben dem kleinen Haus soll Vivaldi getauft worden sein. Im diffusen Licht des nächsten Tages sahen wir erst, wo wir gelandet waren. Wir gingen zum Markusplatz, der zart überflutet war, auf hüfthohen Stegen schoben sich träge Raupen aus tausenden Besuchern vorwärts, osteuropäische Menschen, die scheinbar einkaufen wollten, chinesische Menschen, die sich scheinbar in alle Ewigkeit raupenförmig vorwärts schieben wollten. Die Königin schien zu gähnen. Später trafen wir noch auf die Kunsttouristen, die geografisch nicht zuordenbar waren, dafür
48-49_Kolumnen_SAISON_1911.indd 49
Die Welt tritt vor und legt der Königin unter den Städten ihre kostbarsten Erzeugnisse vor die Füße. ästhetisch keine Zweifel ließen. Damen mit Mänteln aus Plastik-Spitzengewebe, Zweimetermänner mit penibel gepflegten Vollbärten und gigerlhaft eng geschnittenen Mänteln. Wenn einer oder eine dieser Kunsttouristen in eine venezianische Regenlacke trat, blieb er oder sie stehen, um sich angestrengt minutenlang mit dem Gatschfleck auf dem Gewand zu beschäftigen. An sich ist die Biennale ja eine schöne Idee: Die Welt tritt vor und legt der Königin unter den Städten ihre kostbarsten Erzeugnisse vor die Füße. An zwei Tagen besuchten wir die Schau im Arsenal. Die meisten der Exponate, dachte ich, würden nichts mehr ausdrücken, wenn man den Stecker aus der Dose zog. Manches aber war berührend und wunderschön. Später wanderten wir weiter durch die Stadt. Die Königin schien zu gähnen. Den letzten Tag verbrachten wir am Lido, sammelten Muscheln und aßen Sardinen. Das war das Beste. Die Rückfahrt im Boot zur Hauptinsel verzögerte sich dann aber. Ein Lotse zog ein riesenhaftes Kreuzfahrtschiff mitten durch das Herz der Stadt, eine obszöne technische Behauptung, höher als alles, was sich hier zum Himmel erhebt, hässlicher als alles, was man von hier jahrhundertelang fernhalten wollte. Möwen kreischten tadelnd. Die Königin schien zu gähnen, vielleicht zu seufzen.
19.11.19 14:25
50
NACHGEFRAG T
1 5 F R A G E N A N ...
JOHANNES KÖCK DREI SCHÖNE ORTE AUF DER WELT (AUSSERHALB TIROLS): Tengboche/Nepal; Abel Tasman National Park/ Neuseeland; Wailea/Maui LETZTER URLAUB (WO UND WANN): British Columbia/ Alberta – Kanada; 2018
ZUR PERSON
DIE GRÖSSTEN SÜNDEN IM TOURISMUS SIND: ÜBERerschließung, Beliebigkeit, „musikalische Beschallung“ immer und überall DIE STÄRKEN DES TIROLER TOURISMUS: unternehmerischer Mut, Ganzjahresangebot, Professionalität & Qualität DIE HERAUSFORDERUNGEN FÜR DEN TIROLER TOURISMUS: Gut ausgebildete, motivierte und engagierte MitarbeiterInnen aus dem In- und Ausland zu finden; Balance zwischen Erschließung und Bewahrung zu halten; Verkehrsbelastung für Gäste und Einheimische zu mindern.
50-52_Nachgefragt_SAISON_1911.indd 50
DIE BESTE IDEE IM TOURISMUS DER LETZTEN FÜNF JAHRE: 007 ELEMENTS hoch über Sölden ZUM ERSTEN MAL IM KINO WAR ICH: im Alter von acht Jahren mit meinem Vater im Nonstop-Kino in Innsbruck für die „Wochenschau“ und einen Zeichentrickfilm im Anschluss MEIN LIEBLINGSFILM IST: „Drei Farben“ von Krzysztof Kieślowski – ein dreiteiliges Meisterwerk in jeder Hinsicht! IN BOLLYWOOD IST TIROL: das Paradies, Utopia und Shangri-La in einem
Seit 1998 leitet er die Cine Tirol Film Commission, gemeinsam mit seinem Team und seinen Partnern im In- und Ausland hat er in dieser Verantwortung bis heute mehr als tausend internationalen und nationalen Filmproduktionen den Weg nach Tirol geebnet. 2006 schloss Köck das Masterstudium „Filmproduktion“ an der Donau-Universität Krems ab, seit 2003 ist er auch diplomierter Mediator.
DER NÄCHSTE BOND SOLLTE: wieder in Tirol spielen – dann im Sommer, wofür ich schon ein paar tolle 007-Locations wüsste IN MEINEM BIO-PIC WERDE ICH GESPIELT VON: Roberto Benigni DER GANZEN WELT PRÄSENTIEREN MÖCHTE ICH: „Über Tirol“ – ein Dokumentarfilm mit ausschließlich Flugaufnahmen von Tirol in allen Jahreszeiten NACH TIROL HOLEN WÜRDE ICH GERNE: Juliette Binoche WAS FEHLT DEM FILMLAND TIROL: Ein großes Filmstudio – aber wir arbeiten daran …
© ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ
DIE GRÖSSTEN TUGENDEN IM TOURISMUS SIND: Gastfreundschaft & Gastlichkeit; Authentizität; Nachhaltigkeit
Nach Abschluss des Tourismuskolleg Innsbruck sammelte Johannes Köck berufliche Erfahrungen in den verschiedenen Bereichen des Tourismus – nicht nur in Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien, sondern auch in den USA. Seit 1994 wirbt er für Tirol, zunächst im Unternehmensbereich Marketing, dann Kommunikation der Tirol Werbung.
19.11.19 14:25
M_B
Bluemania
[von griech. Manie] Verlangen nach reinstem Wasser; führt nicht selten zur leidenschaftlichen M ontes -Liebhaberei; gekennzeichnet durch ein unverfälschtes Geschmackserlebnis und perlendes Lebensgefühl.
montes.
50-52_Nachgefragt_SAISON_1911.indd 51 M_Barmotiv_210x280mm_Saison.indd 1
d a s f e i n s t e v o m wa s s e r .
19.11.19 14:25 06.11.2019 09:00:10
Ã¥ftang:
Zwoa echte Tyroler.
l ck wi Z & Hell 50-52_Nachgefragt_SAISON_1911.indd 52
19.11.19 14:25