P.b.b. | VERLAGSORT: 6020 INNSBRUCK | 10Z038387M
TOURISMUSMAGA ZIN | AUSGABE 05/11 | HERBST 2011
OLYMPIA IN TIROL Weniger als 100 Tage bis zu den 1. Olympischen Jugend-Winterspielen
Foto: Mario Webhofer
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3 STICHWORT SAISON
YOG 2012 ZAHLEN BITTE Olympischen Jugendwinterspielen werden 1.059 Athleten
An den 1.
Medaillenaus 67 Nationen teilnehmen. 63 iplinen Disz 15 und en rtart bewerbe in 7 Spo Kühtai und eld Seef k, bruc Inns in werden ausgetragen.
Zitiert „Die Sportler sind früher natürlich zu Fuß die Stiegen hinaufgegangen. Die haben halt noch eine ganz andere Kondition gehabt.“
Beim Wort genommen
Christian Waibl, Bakkenchef der Bergisel-Schanze
Der Begriff „Olympiade“ ist kein Synonym für „Olympische Spiele“, wie fälschlicherweise oft angenommen wird, sondern bezeichnet den Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen.
„Die ersten Jugend-Sommerspiele in Singapur waren in puncto Aufwand und Dimension gleichzusetzen mit richtigen Spielen. Wir hingegen haben uns in Größe, Flair und Ausrichtung daran orientiert, wirklich Spiele für die Jugendlichen zu gestalten.“
Premiere Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck war Eistanz erstmals olympische Disziplin. Bei den Jugendwinterspielen 2012 wird Eistanz zum ersten Mal als gemischter TeamBewerb ausgetragen. So liegt es nahe, dass auch eine EiskunstlaufOlympiasiegerin unter den YOG-2012Botschaftern ist: die Koreanerin Yuna Kim.
© IOC
Georg Spazier, Marketingverantwortlicher YOG 2012
„Wir sind sehr stolz darauf, dass der Tirol Shop als Partner für das Merchandising der YOG ausgewählt wurde. Damit haben die Organisatoren bewiesen, dass ihnen Qualität wichtig ist.“ Claudia Wührer, Geschäftsführerin des Tirol Shop
Im Vergleich
Der erste Gast.
1.500
1.059 Athleten
1.123 Athleten
500
1.091 Athleten
1.000
1.449 Athleten
Die erste Eintrittskarte für die YOG 2012 erhielt Bundespräsident Heinz Fischer.
Olympische Spiele Innsbruck 1964: (36 Nationen)
Olympische Spiele Innsbruck 1976: (37 Nationen)
Winteruniversiade IBK/Seefeld 2005: (50 Nationen)
Olympische JugendWinterspiele 2012: (67 Nationen)
© IYOGOC
0
4 EDITORIAL SAISON
© YOG 2012
Von der Entwicklung einzelner Sportstile und -arten bis zum Auf- und Ausbau einer Infrastruktur, die weltweit ihresgleichen sucht – Tirol hat dem Winter in den vergangenen Jahrzehnten ein komplett neues Sportoutfit verpasst.
Die YOG sind eine große Chance, Tirol noch stärker als bisher als gleichermaßen junge, trendige wie abwechslungsreiche Winterund Sommerdestination für Jugendliche aus aller Welt in den Fokus zu rücken.
Der touristische Wettbewerb um die Jugend ist für den Gesamterfolg des Tourismuslandes Tirol unerlässlich. Mit zukunftsträchtigen Innovationen und Events in diesem Bereich punkten wir bei den Jungen – den Gästen von morgen.
5 EDITORIAL
Gold für Tirol
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um dritten Mal – nach 1964 und 1976 – wird vom 13. bis 22. Jänner 2012 das Olympische Feuer in Tirol brennen: Bei den ersten Olympischen JugendWinterspielen (Youth Olympic Games; YOG) werden 1.059 Sportler aus über 60 verschiedenen Ländern in 63 Bewerben gegen- und miteinander antreten und Tirol offiziell zum Nabel der Wintersportwelt machen. Die überwältigende Zustimmung, die Innsbruck und Seefeld vom Olympischen Komitee erfahren haben, ist zurückzuführen auf das Knowhow und die Kompetenz, die sich die beiden Orte zusammen mit ganz Tirol seit über 100 Jahren in Sachen Wintersport erarbeitet haben. Von der Entwicklung einzelner Sportstile und -arten bis zum Auf- und Ausbau einer Infrastruktur, die weltweit ihresgleichen sucht – Tirol hat dem Winter in den vergangenen Jahrzehnten ein komplett neues Sportoutfit verpasst. Knapp 1.200 Lift- und Seilbahnanlagen, mehr als 4.000 Kilometer präparierter Skipisten, 4.000 Kilometer Langlaufloipen, mehr als 200 Naturrodelbahnen – wer Tirol im Winter besucht, dem stehen die Berge für vielfältige Unternehmungen offen.
Große Chance. Die YOG sind darüber hinaus eine große Chance, Tirol noch stärker als bisher als gleichermaßen junge, trendige wie abwechslungsreiche Winterund Sommerdestination für Jugendliche aus aller Welt in den Fokus zu rücken. Bereits in der Vergangenheit konnte sich Tirol immer wieder zukunftsträchtig mit einer faszinierenden Mischung aus Sport und Lifestyle bei Jugendlichen in Szene setzen. Etwa im Bereich „Snowboard“, in dem Tirol mit Events wie dem Air & Style oder dem Big Mountain Fieberbrunn schnell eine Vorreiterrolle einnehmen konnte. Und auch im Sommer konnten international vielbeachtete Leuchtturm-Projekte – etwa die Area 47 im Ötztal – bereits erfolgreich an die Startrampe geschoben werden. Mit einer derartigen Infrastruktur, die den Jugendlichen moderne Sportarten wie Klettern, Rafting oder Canyoning näher bringt, lassen sich auch Schulportwochen wieder neu und zeitgemäß inszenieren. Mit Initiativen wie Climbers Pa-
radise, einer Jugend-WM 2011 oder den ausgebuchten SAAC-Climbing Camps hat sich Tirol auch im Trendthema Klettern sehr gut entwickelt. Der Abenteuerspielplatz Tirol glänzt also bereits in unterschiedlichsten Facetten und mit jugendgerechten Angeboten für Winter- und Sommersportwochen, die übrigens übersichtlich auf www.young.tirol.at zu finden sind. Doch ganz oben am Siegertreppchen darf sich Tirol im Bereich Jugend noch nicht wähnen. Aufholbedarf lassen sich beispielsweise aktuell in zwei Bereichen orten. Einerseits im Radsegment – konkreter in Downhill- und Bikeparkbereichen, die bei Jugendlichen seit Jahren hoch im Kurs stehen. Über Jahre hat sich hier etwa im benachbarten Leogang ein Mekka der Szene entwickelt. Im Windschatten dieser Angebotsentwicklung hat auch Tirol mächtig aufgeholt – mit dem mittlerweile zum Klassiker mutierten Singletrail auf der Nordkette, der aktuell im „Red Bulletin“ spektakulär aufscheint. Aber auch mit Angeboten wie dem Bikepark Steinach und Hopfgarten oder dem Lisi-Osl-Trail in Kirchberg. Derartige Vorhaben sind aufgrund langer Genehmigungsverfahren schwierig umzusetzen – aber die Anstrengungen lohnen! Andererseits hat Tirol sicherlich noch einen Aufholbedarf im Bereich jugendgerechter Unterkünfte. Tatsächlich hat sich auch in diesem Segment ein gesellschaftlicher Wandel vollzogen, sind Ansprüche gestiegen, wollen Jugendliche trendige (Frei-)Räume, in denen sie nicht als „Störenfriede“ wahrgenommen werden, sondern ganz im Gegenteil ihren Lifestyle auch (aus-)leben können. Dankenswerterweise ist vom Land Tirol ab 2012 eine Förderschiene für Jugendunterkünfte vorgesehen, damit wir auch hier gegenüber anderen Destinationen aufholen werden. Der touristische Wettbewerb um die Jugend ist für den Gesamterfolg des Tourismuslandes Tirol unerlässlich. Mit zukunftsträchtigen Innovationen und Events in diesem Bereich punkten wir bei den Jungen – den Gästen von morgen. Die trendigen Facetten der Marke „Tirol“ werden so poliert. In diesem Sinne wird insbesondere auch die YOG dem Werbeslogan gerecht: Gold für Tirol! ×
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7 INHALT SAISON
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MADE IN TIROL
KONZENTRIERTES SPIEL
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„AM LIEBSTEN SELBER WIEDER JUNG“
© LAND TIROL/IRIS REICHKENDLER, THEATER PRAESENT, IOC, TVB ACHENSEE, YOG 2012
16 28 DIE NEUEN BRAUCHEN LANGEN ATEM
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DIE TECHNIK DER SPIELE IM WANDEL
THEMA: YOG 2012 8
Faszination Olympia In Innsbruck brennt zum dritten Mal das Olympische Feuer. Aber wie wird das wirklich sein – Spiele für Jugendliche?
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„Am liebsten selber wieder jung“ Benjamin Raich ist offizieller Botschafter der YOG 2012. Der Tiroler Skistar im Interview
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Die Technik der Spiele im Wandel Wie der technologische Fortschritt die Olympischen Spiele verändert hat
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Das Rückgrat der Spiele Rund 1.400 freiwillige Helfer werden zum Gelingen der YOG 2012 beitragen.
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Ein Sommer in Singapur Vergangenes Jahr fanden in Singapur die ersten Olympischen Jugend-Sommerspiele statt.
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Made in Tirol Nachhaltigkeit: Die YOG 2012 stellen sich der Herausforderung.
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Kleine, feine Kollektion Der Tirol Shop übernimmt für die YOG 2012 das gesamte Merchandising.
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Kultur verbindet Die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele stehen auch für ein nachhaltiges Kultur- und Bildungsprogramm.
Ein Tag in Tirol SAISON startet eine Serie, in der touristische Märkte vorgestellt werden. Den Auftakt macht China.
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Konzentriertes Spiel Das Theater praesent, seit 2006 an vielen Orten Innsbrucks tätig, residiert seit Kurzem im eigenen Theaterraum.
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Erweiterter Blickwinkel „Psychiatrische Landschaften“ – eine vielfältig ansprechende Spurensuche aus verschiedenen Perspektiven
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Kommentare
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Nachgefragt
MAGAZIN 38
App ins Glück Apps für Touristen sind eine neue Form des Services. Genutzt werden sie aber auch von Einheimischen.
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Die Neuen brauchen langen Atem Laufveranstaltungen können einer Region helfen, sich zu positionieren oder sie noch attraktiver machen.
IMPRESSUM SAISON – Tourismusmagazin, Nr. 5/2011 (63. Jahrgang)
SAISON-Abohotline: 0512/58 60 20
HERAUSGEBER: Tirol Werbung, Maria-Theresien-Straße 55, 6020 Innsbruck • MEDIENINHABER UND VERLEGER: target group publishing GmbH – Zielgruppen Verlag, Karl-Kapferer-Straße 5, 6020 Innsbruck • CHEFREDAKTEUR: Matthias Krapf • REDAKTION: Mag. Sylvia Ainetter, Steffen Arora, Julia Brugger, Mag. Sonja Kainz, Mag. Jane Kathrein, Esther Pirchner, Ernst Spreng • AUTOREN: Ernst Molden, Alois Schöpf • FOTOGRAFEN: Gerhard Berger, Michael Rathmayr • PRODUKTION: NERO WerbeGmbH, www.nerografik.net • LAYOUT: Philipp Frenzel • ANZEIGENVERKAUF: Thomas Pilgram, t.pilgram@zielgruppenverlag.at • ANSCHRIFT VERLAG/PRODUKTION: Karl-Kapferer-Straße 5, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 60 20, Fax DW -20, redaktion@zielgruppenverlag.at • GESCHÄFTSFÜHRUNG VERLAG: Mag. Andreas Eisendle, Michael Steinlechner • DRUCK: Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten
8 YOG 2012 saison
Faszination Olympia Weniger als 100 Tage sind es noch. Die ersten Olympischen JugendWinterspiele setzen ein Zeichen, von dem der Sportplatz Tirol international profitieren wird. In Innsbruck brennt zum dritten Mal das Olympische Feuer. Aber wie wird das wirklich sein – Spiele für Jugendliche? Von Erns t Spreng
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u Besuch in der Organisationszentrale der Youth Olympic Games. Auf dem Weg dorthin zeigt die Rücklaufuhr in der Maria-Theresien-Straße: Es sind noch rund 100 Tage, dann starten die ersten Olympischen Winterspiele für Jugendliche. In den Büroräumlichkeiten herrscht gute Stimmung. Hier arbeiten viele junge Menschen für das Gelingen dieser Premiere. In allen Gesichtern sieht man eines: den olympischen Geist, großes Engagement für die Sache. Und man ist selbst gespannt, wie es sein wird, wenn im Jänner rund 1.050 Athleten, einige Hundert Betreuer und insgesamt circa 10.000 bis 15.000 akkreditierte Personen zwei
Wochen lang in Innsbruck und Seefeld, im Kühtai und am Patscherkofel zum ersten Mal in der Geschichte der Olympischen Bewegung zusammenkommen, um Winterspiele für jugendliche Sportler zu feiern. „Es gibt keinen Vergleich“, bringt es Georg Spazier auf den Punkt, der bei der YOG 2012 für das Marketing verantwortlich ist. „Die ersten Jugend-Sommerspiele in Singapur waren in puncto Aufwand und Dimension gleichzusetzen mit richtigen Spielen. Wir hingegen haben uns in Größe, Flair und Ausrichtung daran orientiert, wirklich Spiele für die Jugendlichen zu gestalten. Insofern kann man ruhig davon reden, dass Innsbruck die ersten wirklichen Jugendspiele erleben wird.“
Hochwertig bescheiden.
Ein Beispiel dafür, wie man sich die Olympischen Jugendspiele vorstellen kann, liefert Benno Steger, der für die gesamte Verpflegung zuständig ist. „Wir haben keine VIPs. Bei uns bekommt das Internationale Olympische Komitee das gleiche Mittagessen wie ein Volunteer oder einer der Helfer der Großsponsoren. Auch bei der Verpflegung ist unser Ansatz, bescheiden zu sein und dennoch höchste Qualität abzuliefern“, erklärt Steger. Wie in allen Bereichen der Olympischen Jugendspiele in Innsbruck und Seefeld ist man auch bei der Verpflegung bereits im Endspurt und kümmert sich um die Details. Die großen Fragen sind geklärt
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© TiRoL WERBUnG
Plakativ. Die Tirol Werbung weist mit der internationalen Kampagne „Gold für Tirol“ auf die Wintersportkompetenz des Landes hin.
„Im Jänner wird man mit einem Schlag die Internationalität dieser Spiele zwangsläufig in Tirol spüren und erleben.“ GEoRG sPaZiER, YoUTH oLYMPiC GaMEs 2012
und auf schiene. „Jetzt geht es darum, wie wir beispielsweise die Tische in der Dogana im Congress innsbruck aufstellen, damit es für die athleten gemütlich ist und für die arbeitenden effizient“, so
steger. allein mit der organisation dieses Bereiches ist steger seit rund einem Jahr beschäftigt. Es gilt vieles zu bedenken. „Die Menüpläne der athleten mussten in einem Prozess mit dem ioC abgespro-
chen werden. Hier schaut sich eine medizinische Kommission an, ob die Ernährung ausgewogen ist, ob inhaltsstoffe eventuell zu positiven Dopingtests führen könnten und vieles mehr“, erzählt Benno steger.
Olympische Identität. Was wird der Tiroler nun im Jänner erleben, wie wird die Faszination olympia zu spüren sein? Georg spazier von der YoG hat hier eine klare Vorstellung. „Man wird auf einen schlag die internationalität der spiele erleben. Über 60 nationen kommen nach Tirol, insgesamt rechnen wir mit 2.000 offiziellen in ihren national-outfits, dazu die einheitlich gekleideten Helfer und das auftreten der großen sponsoren. Das
10 wird ein einprägsames Bild für die Tiroler Bevölkerung“, erklärt spazier. auch Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung, ist überzeugt davon, dass die olympische Jugendbewegung die Tiroler und Tirolerinnen begeistern: „Viele meinen, man kann die Jugendspiele nicht mit den regulären olympischen spielen vergleichen. in manchen Bereichen – wie zum Beispiel der anzahl der sportler – stimmt das.
Blickfang. Eine der vielen Marketingaktivitäten der Tirol Werbung rund um die Youth Olympic Games ist der „Gold-für-Tirol-Bob“.
„Alle FreestyleBewerbe finden im Kühtai statt, das nordische Zentrum ist Seefeld. Der Rest der Wettkämpfe wird in Innsbruck und am Patscherkofel ausgetragen.“ GEoRG sPaZiER, YoUTH oLYMPiC GaMEs 2012
aber: Die organisation und das internationale Engagement des olympischen Komitees sind praktisch ident zu großen spielen. Die großen sponsoren der olympischen spiele sind mit dabei, man kann insgesamt mit 10.000 bis 15.000 akkreditierten rechnen und Vertreter von rund 60 nationen werden nach Tirol kommen. Die Jugendspiele haben eine strahlkraft, die man mitunter noch unterschätzt.“
Derzeit findet man den Bob am Flughafen Innsbruck als begehrtes Fotomotiv für Tirolbesucher.
© TiRoL WERBUnG (3)
Die Hotspots. Die Tiroler sind ein Volk, das den Wintersport in all seinen Facetten begeistert aufnimmt. Deswegen rechnet man bei vielen Bewerben damit, dass die anzahl der Zuschauer beträchtlich ist, zumal man in vielen sportarten unter den jugendlichen athleten Topsportler in Tirol antreffen wird. „nimmt man Bewerbe wie Freestyle oder Eiskunstlauf, so werden wir in Tirol die absolute Weltklasse sehen“, erklärt Georg spazier. „Und natürlich darf sich Österreich in vielen Bewerben konkrete Medaillenchancen ausrechnen.“ Die Wettbewerbsstätten stehen bereit, die organisation der sportstätten steht und der Zuschauer kann sich leicht
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YOG 2012 – in aller Kürze Die wichtigsten Daten und Fakten zu den 1. Olympischen Jugend-Winterspielen auf einen Blick.
athleten Von 13. bis 22. Jänner werden 1.059 junge athleten und athletinnen im alter von 15 bis 18 Jahren aus über 60 nationen in 15 Disziplinen gegeneinander antreten. austragungsorte Die Wettbewerbe werden in innsbruck, seefeld, igls, am Patscherkofel und im Kühtai ausgetragen.
Disziplinen Biathlon, Bob, Curling, Eishockey, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Freestyle ski, Kunstbahnrodeln, Langlauf, nordische Kombination, short Track Eisschnelllauf, skeleton, ski alpin, skisprung, snowboard Elchtest Um als Passivhaus zertifiziert zu werden, musste sich das olympische Dorf 3 dem BlowerDoor-Test unterziehen. Dabei wird mit einem übergroßen Föhngebläse Luft aus dem Gebäude gesaugt, um die Dichtheit des Baus zu kontrollieren. Jungreporter Das Trainingsprogramm für Jungreporter wurde vom ioC bei den Jugendsommerspielen 2010 in singapur ins Leben gerufen. 16 junge Journalisten, Fotografen und Kameraleute zwischen 18 und 25 bekommen die Gelegenheit, im Rahmen eines Großereignisses von Profis zu lernen. Kultur- und Bildungsprogramm Rund um die Jugend-Winterspiele gibt es zahlreiche Bildungsangebote für athleten und schüler. Unter anderem geht es um soziale Verantwortung, digitale Medien und gesunden Lebensstil, Partner sind die Universität innsbruck und die UMiT.
© YoG 2012)
Benni Raich, Lindsey Vonn und Yuna Kim als Botschafter der YoG 2012 werden sie unter anderem die jungen athleten, die an den spielen in innsbruck teilnehmen, betreuen und unterstützen.
nachhaltigkeit Ein Mehrwegbecher- und -geschirrsystem soll Müll vermeiden, das olympische Jugenddorf besteht aus Passivhäusern und wird mit Möbeln des sozial-ökonomischen Betriebes schindel&Holz ausgestattet, die Wohntextilien von s‘Gwandtl kommen ebenfalls aus heimischer Produktion.
YoG 2012 dabei sein und in 17 unterschiedlichen arbeitsbereichen eingesetzt. Yoggl das Maskottchen der YoG 2012
singapur im sommer 2010 fand in singapur die erste auflage der olympischen Jugendspiele statt. Die beeindruckende Bilanz: 5.000 athleten und angehörige der nationalen olympischen Komitees, 1.200 Medienvertreter, 20.000 Freiwillige und mehr als 370.000 Zuschauer. Tickets alle Bewerbe der YoG 2012 sind kostenlos zugänglich. Bei den outdoor-Veranstaltungen sind keine Tickets erforderlich (abgesehen von speziellen Bereichen), für indoor-Veranstaltungen können diese online unter www.innsbruck2012.com bestellt werden. Volunteers Mehr als 1.200 Freiwillige werden bei den
Zeremonie Die offizielle Eröffnungszeremonie der 1. olympischen Jugend-Winterspiele wird am 13. Jänner im Bergisel-stadion stattfinden – das damit bereits zum dritten Mal schauplatz einer olympischen Eröffnungsfeier ist.
orientieren. „alle Freestyle-Bewerbe finden im Kühtai statt, das nordische Zentrum ist seefeld. Der Rest der Wettkämpfe wird in innsbruck und am Patscherkofel ausgetragen“, fasst es Georg spazier zusammen. auch Josef Margreiter hat sich jene Wettkämpfe schon im Kalender eingetragen, die er unbedingt live miterleben will. „ich persönlich glaube daran, dass wir in diesen zwei Wochen sehr spannende Momente erleben werden. Die Tiroler werden die symbolwirkung und das Flair olympischer spiele in kompakter Form miterleben dürfen“, ist Margreiter überzeugt. „Die sportlichen Leistungen der Jugendlichen sind dabei genauso wichtig wie das gemeinsame Erleben des olympischen Gedankens. Darum freue ich mich darauf, mit Einheimischen und Gästen gemeinsam die jungen olympiasieger und Weltmeister der Zukunft mit ihrer Begeisterung und ihrem Können in Tirol hautnah erleben zu dürfen.“ Ein besonderer ort während der olympischen Jugend-Winterspiele ist auch die Maria-Theresien-straße, wo täglich von 14. bis 22. Jänner abends die Medaillenfeiern stattfinden werden. Rund eineinhalb stunden vor und nach der Medaillenzeremonie wird ein Rahmenprogramm geboten, in das regionale Künstler stark eingebunden sind. Hier werden sich auch alle großen sponsoren
© YoG 2012
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Vorfreude. YOG 2012-Geschäftsführer Peter Bayer (links) und ÖOC-Präsident Karl Stoss (rechts) nehmen das Maskottchen Yoggl mit den Vertretern der Fackellauf-Sponsoren, Gregor Almassy (Samsung, zweiter von links) und Philipp Bodzenta (Coca-Cola), in ihre Mitte.
olympischen Ringe für die Marke Tirol zu nutzen. auf den Märkten reagiert man sehr positiv auf das Zeichen, das Tirol mit der Förderung des sports und der Jugend setzt. in den kommenden vier Monaten werden wir gezielte Marketingaktivitäten setzen, um Tirols sport- und Urlaubskompetenz umfassend darzustellen. Die
„Die Youth Olympic Games haben eine Strahlkraft, die man mitunter noch unterschätzt.“ JosEF MaRGREiTER, GF DER TiRoL WERBUnG
präsentieren und der olympische Gedanke ist jeden abend spürbar, wenn die besten Jugendlichen mit Gold, silber und Bronze ausgezeichnet werden.
Sportland Tirol. abseits der Emotionen wird derzeit intensiv daran gearbeitet, die symbolkraft dieser ersten olympischen Jugend-Winterspiele auch touristisch zu nutzen. „Für die Tirol Werbung sind die spiele eine einmalige Gelegenheit, das sportland Tirol in seiner Gesamtheit zu präsentieren“, erklärt Josef Margreiter. „Es ist uns gelungen, die symbolkraft der
dritten olympischen spiele in Tirol sind dafür eine ideale Plattform.“ Die Tirol Werbung sieht sich hier nicht nur in der Rolle des klassischen sponsors, sondern nutzt mit der Kampagne „Gold für Tirol“ diese Plattform intensiv, um auf die Wintersportkompetenz des Landes international hinzuweisen. ob Banner am Tivoli-stadion, Plakate an den Grenzstellen Tirols oder internationale auftritte in den vergangenen Jahren bei den verschiedensten Großveranstaltungen: Tirol zeigt sich als guter Gastgeber und nutzt die Chance, als erste Region dieser Welt zum dritten Mal
olympische spiele beheimaten zu dürfen. Eines der spannendsten Projekte ist die „Wall of Fame“ im Congress innsbruck. Dieses interaktive Kunstprojekt steht gleichsam für den Gemeinschaftsgedanken olympischer spiele. auf dieser „Wand“ kann sich jeder verewigen und so Teil dieser olympischen Jugendspiele werden. Dass sich die Jugendspiele in innsbruck durchaus mit den großen olympischen spielen messen können, zeigt der olympische Fackellauf, der am 27. Dezember in innsbruck beginnt und das olympische Feuer in alle Österreichischen Bundesländer und Hauptstädte bringt, bevor dann am 13. Jänner 2012 das olympische Feuer am Bergisel zum dritten Mal entfacht wird. Die letzten fünf Tage vor der Eröffnung ist der olympische Fackellauf in Tirol unterwegs. Ehemalige sportgrößen werden diesen Fackellauf genauso prägen wie internationale Prominenz. Presenting Partner des Fackellaufs sind samsung und Coke – gleich wie bei den olympischen sommerspielen 2012 in London. Während hierzulande Raiffeisen und „Tiroler Tageszeitung“ Fackelläufer suchen, tut dies samsung beispielsweise nicht nur in Österreich, sondern auch in Polen, Tschechien oder Finnland. Daran erkennt man, welche strahlkraft diese spiele für Tirol besitzen werden. Und auch das hat Tradition: Wer die letzten Fackelläufer auf dem Weg nach innsbruck sind und wer das olympische Feuer in innsbruck entfacht, wird bis zum schluss geheim gehalten. ×
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Benno Steger ist bei den YOG 2012 für den Bereich der Verpflegung verantwortlich. Die Verköstigung der Athleten wird hauptsächlich im Congress Innsbruck stattfinden.
S
AISON: Herr Steger, wie schaut die Verpflegung der Athleten und Betreuer aus? BEnno sTEGER: Frühstück gibt es im olympischen Dorf. Mittag- und abendessen sollen die athleten hauptsächlich in der Dining Hall im Congress innsbruck bekommen. Wir rechnen hier mit rund 1.700 abendessen pro Tag. Versorgt werden die athleten aber auch mit einfachen Gerichten bei den einzelnen spielstätten. Was gibt es zu essen? Die speisen der ath-
leten sind vor allem reich an Kohlehydraten und Proteinen. Frische ist absolut wichtig. Es sind einfache Gerichte, die qualitativ hochwertig zubereitet werden, schließlich steht Tirol auch für gute Kulinarik. Religiöse Wünsche beziehungsweise spezielle anfragen werden wir kurzfristig lösen, wenn wir dann Mitte Dezember wissen, welche nation welche sportler entsendet. Wie werden freiwillige Helfer, Mitarbeiter, Sponsoren und offizielle Gäste verpflegt? Es sind Jugendspiele. Vom internatio-
IHR GASTRO-PROFI MIT ZUSTELLSERVICE
© YoG 2012
„Alle werden gleich verpflegt“ Benno Steger ist Food & Beverage Coordinator der YOG 2012.
nalen olympischen Komitee abwärts ist daher der allgemeine Wunsch und die Richtlinie: alle Mitarbeiter sind gleich und werden daher auch gleich verpflegt. Ein ansatz, der genau zu diesen olympischen spielen passt. Wann starten Sie mit der Verpflegung? Wir starten bereits am 2. Jänner und mein Team wird dann bis 25. Jänner im Einsatz sein. Vielen Dank für das Gespräch.
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14 YOG 2012 SAISON
„Da wäre ich am liebsten selber wieder jung“ Skistar Benjamin Raich ist offizieller Botschafter der YOG 2012. Der DoppelOlympiasieger von Turin 2006 erzählt im Interview, worum er die YOGAthleten beneidet, worauf es bei einer Teilnahme an Olympischen Winterspielen ankommt und warum er selbst gerne als Skispringer an den Start gehen würde. DA S INTERVIEW FÜHRTE S TEFFEN AROR A .
S
AISON: Herr Raich, Sie sind neben Lindsey Vonn und Yuna Kim die dritte SportIkone, die als Botschafter für die YOG 2012 auftritt. Was hat Sie dazu bewogen, diesen ehrenamtlichen Posten anzunehmen? BENNI RAICH: Ich bin begeisterter Sportler und wenn ich an meine Jugend zurück denke, hätte ich mir auch so einen Event wie die YOG 2012 gewünscht. Da wäre ich am liebsten selber wieder jung. Es ist für Nachwuchssportler ein Traum, solche Wettkämpfe zu haben. Wir hatten zwar auch schon Jugendbewerbe, aber nichts Vergleichbares, was die Größe und Bedeutung der Veranstaltung anbelangt. Hier triff t man auf einen Schlag hunderte Gleichgesinnter, die auch so drauf sind, wie man selbst. Und was für mich auch wichtig war: Ich bin Tiroler und stolz darauf, dass wir zum dritten Mal olympische Spiele veranstalten dürfen. Da bin ich natürlich gerne mit dabei. Tirol ist das Wintersportland der Alpen. Ist eine Veranstaltung wie YOG 2012 Ihrer Meinung nach wichtig für Tirol? Mit Sicherheit, denn die Spiele bieten dem
Land eine weltweite Bühne. Die Bilder vom schneebedeckten, sonnigen Tirol, mit seinen Bergen und den tollen Sportmöglichkeiten werden in alle Welt getragen. Ich erlebe das selber ständig, wenn ich mit dem Weltcup-Zirkus unterwegs bin: Tirol und Innsbruck sind international ein Begriff und sehr beliebt. Großveranstaltungen wie die YOG 2012 sind wichtig, damit dieses positive Image in den Köpfen der Menschen drinnen bleibt. Sie haben bei Olympischen Winterspielen mehrfach Medaillen geholt und sind am Treppchen ganz oben gestanden. Was raten Sie jungen Sportlern, die bei den YOG 2012 erstmals olympische Luft schnuppern? Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen und ich bin mir sicher, das werden die meisten tun. Ich kann ihnen nur raten, die Wettkämpfe zu genießen und möglichst locker zu bleiben. Bei den Olympischen Winterspielen für die Jugend wird ein professionelles Umfeld geboten, dadurch erhalten die Nachwuchssportler die Möglichkeit, erste Kontakte mit Medien und großen Zuschauermengen zu sammeln. Auch das ist für ihre Zukunft sehr
wichtig. Sie können interessante Gespräche mit spannenden Menschen führen, wichtige Kontakte knüpfen und vor allem den olympischen Spirit aufsaugen. Welche Chancen bietet eine Großveranstaltung wie die YOG 2012 jungen Sportlern? Es gibt viele, die es über solche Nachwuchsbewerbe zur großen Karriere geschafft haben. Aber man muss auch bedenken, dass es noch mehr gibt, die trotz guten Erfolgen in jungen Jahren nicht den Sprung an die Weltspitze geschafft haben. Wenn man sich dessen bewusst ist, sind solche Wettkämpfe eine Chance. Zumindest, um, wie vorhin gesagt, erste Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Ist es für junge Sportler nicht zu früh, bei solchen Großveranstaltungen an den Start zu gehen. Nein, ich denke nicht. Ich selbst war 18 Jahre alt, als ich den Durchbruch mit den ersten großen Erfolgen schaff te. Heute gibt es schon Sportler, die mit 16 ganz oben stehen. Wichtig ist nur, nicht übermütig zu werden und mit beiden Beinen fest am Boden zu stehen. Aber Erfolg und Ruhm sind schon wichtige
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© IOC (2)
YOG 2012-Botschafter. Benjamin Raich ist „stolz darauf, dass wir zum dritten Mal olympische Spiele veranstalten dürfen.“
Dinge im Sport. Ich sag ganz offen, dass es nichts Tolleres gibt, als in Schladming vor 50.000 jubelnden Menschen den Hang hinunterzufahren. Das sind die Momente, die diesen Job so einzigartig machen. Und genau solche Erlebnisse, wenn auch im kleineren Maßstab, können die Nachwuchstalente bei den YOG 2012 sammeln. Was ist der maßgebliche Unterschied zwischen dem Profi-Skizirkus, an dem Sie heute teilnehmen, und den Nachwuchsbewerben Ihrer Jugend? Je mehr du Profi wirst, desto mehr bist du mit dem Drumherum, den Medien, den Sponsoren, den Fans konfrontiert. Der Druck steigt dadurch. Als junger Sportler hat man die Möglichkeit, den Sport an sich noch viel mehr zu genießen. Wobei ich mich nicht beklagen will, ich liebe meinen Job und weiß, dass ich nicht davon leben könnte, wenn es die Fans, Sponsoren und die Medien nicht gäbe. Denn im Grunde ist die Herangehensweise an jedes Rennen dieselbe – egal ob Kindermeisterschaft in Klösterle oder Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel. Denn was zählt, ist der Erfolg. Ich sage immer: Ich übe meinen Sport seit 25 Jahren aus.
Werden Sie selbst bei den YOG 2012 als Zuseher dabei sein oder sind Sie zu dieser Zeit im Wettkampfstress? Leider fällt das mit Wengen und Kitzbühel zusammen, wodurch ich mich auf die eigenen Wettkampfvorbereitungen konzentrieren muss. Aber ich habe mir fest vorgenommen, den einen oder anderen Bewerb zu besuchen. Die YOG 2012 setzen auch modische Akzente mit der brandneuen Fanartikellinie. Haben Sie selbst schon das eine oder andere Teil gesichert? Ich habe bisher erst zwei der blauen T-Shirts, aber die sehen spitze aus. Ich hab gelesen, dass es auch Handschuhe, Jacken, Mützen und Bandanas gibt. Die muss ich mir noch anschauen. Am besten vor Weihnachten, denn ich muss ohnehin noch Geschenke besorgen (lacht). Wären Sie nicht Benni Raich und noch einmal jung genug, um an den YOG 2012 teilzunehmen: Welche Disziplin, abgesehen vom Alpinen Skilauf, würde Sie am meisten reizen? Hm, mich interessieren sehr viele Sportarten. Am meisten wür-
de mich wahrscheinlich der Sprunglauf reizen. Das ist schon was Besonderes, mit den Skiern so weit durch die Luft zu hüpfen. Ich habe das auch schon einmal ausprobiert, aber das ist nicht ohne und ganz schön gefährlich, wenn man es nicht kann. Weniger gefährlich und fast genauso reizvoll finde ich Langlaufen und Biathlon. Das habe ich auch schon versucht und dabei eine deutlich bessere Figur gemacht als am Schanzentisch. Bei den Mannschaftssportarten ist ganz klar Eishockey mein Favorit. Vielen Dank für das Gespräch.
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ZUR PERSON Benjamin „Benni“ Raich gilt als Techniker unter Österreichs Skistars. Legendär ist sein Triumph im Nachtslalom von Schladming 1999, als er vom 23. Rang aus im zweiten Durchgang noch den Sieg holte. Der Doppel-Olympiasieger sowie dreifache Weltmeister, der mit Ski-Dame Marlies Schild liiert ist, hat beste Erinnerungen an Jugendwettbewerbe: 1996, 1997 und 1998 räumte er bei der Junioren-WM mehrfach Goldmedaillen ab. Als YOG 2012-Botschafter will der 33-jährige Pitztaler der Jugend den Spaß am Skisport vermitteln.
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© YOG2012, TVB INNSBRUCK, NORDKETTE INNSBRUCK, OLYMPIAWORLD INNSBRUCK, HOLZKNECHT, YOV2012
Bergiselschanze
Sportinfrastruktur. Die Austragungsstätten der YOG 2012 sind auf dem neuesten Stand der Technik. Seit 1976 hat sich viel getan.
Die Technik der Spiele im Wandel Seit den letzten Olympischen Winterspielen im Jahr 1976 hat sich nicht nur in Innsbruck einiges getan: Wie der technologische Fortschritt die Olympischen Spiele verändert hat. VON JULIA BRUGGER
J
a, mein Gott, die Sportler sind früher natürlich zu Fuß die Stiegen hinaufgegangen. Die haben halt noch eine ganz andere Kondition gehabt“, scherzt Christian Waibl, 70-jähriger Bakkenchef der Bergisel-Schanze. Seit 60 Jahren ist er mit dabei, wenn es darum geht, den Schnee auf die Schanze zu bringen, die Spur vorzubereiten und zu warten. In dieser Zeit hat sich ein unglaublicher Wandel vollzogen. Christian ist ein fleißiger und guter Arbeiter. Auch heute noch. Dennoch wird die kommende Saison seine letzte sein. Rundes Lebensalter und rundes Jahr der Teilnahme fallen zusammen. Nun soll es
gut sein. „Heute fahren die mit dem Lift auf die Schanze und jede Skifirma hat ihre eigenen Container zum Wachsen, damit sie ja keine Spezialrezepte voneinander abkupfern können“, so Christian Waibl über die professionellen Ausbauten der Tiroler Sportinfrastruktur. Auch in Seefeld, dem Austragungsort für das Skispringen der jungen Olympia-Athleten, gibt es mittlerweile einen Lift für die Springsportler.
Technik-Spiele. Die Zeiten haben sich eben geändert. Forschung und Entwicklung sind in Siebenmeilenstiefeln vorangeschritten und die kleine Schwester der großen Spiele kann mit modernster Technologie aufwarten.
Während die Anzüge der Springer 1976 noch merklich Falten warfen, liegen sie mittlerweile wie eine zweite Haut am Körper. Wurden die Flugweiten 1976 auf Holztafeln angezeigt, leuchten sie heute per Knopfdruck mit Hilfe kleiner LED-Lämpchen auf. Wurden die aktuellsten Nachrichten per Fernschreiber vom Pressezentrum aus in die Redaktionen gesendet, genügen heute Handy, Laptop und Kamera. Das Pressezentrum in der Olympiaworld dient lediglich der Information und Orientierung für die Presse, indem Journalisten betreut werden und den aktuellen Stand der Spiele abfragen können. Günther Fritz, 20 Jahre lang Funktionär des Olympischen Komitees und
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Nordkette
Bobbahn Igls
O3
Seefeld Arena
Organisationsverantwortlicher für den Bergisel 1976, erinnert sich an praktikable technische Lösungen anno dazumal: „Die Presse hat einfach das Mikro im Telefon herausgeschraubt und ihre Tonbandgeräte angeschlossen. So wurden die Berichte damals an die Redaktionen überspielt.“ Eine Methode, die heute undenkbar wäre. Der Energieaufwand der Schneekanonen, Lifte, Beleuchtungen, Messgeräte und von anderem technischen Hi-TechEquipment ist heute weitaus größer als jener der Menschen. Aus Arbeitern sind vielmehr Dienstleister geworden. Der gesellschaftlich-technische Wandel spiegelt sich bestens an einem Großereignis wie den Olympischen Spielen wider.
Athleten, dort die Presse, hier die Betreuer, dort die freiwilligen Helfer – heute Volunteers genannt. Hier die Zuschauer, dort das Erste-Hilfe-Team. Jeder Weg ist in einer speziellen Farbe vorgezeichnet. Manche dürfen sich im Labyrinth der Wege nicht begegnen. Das betriff t die Olympiaworld ebenso wie andere Austragungsorte. Damit dies sichergestellt ist, geben Mike Höhsl und sein Team täglich entsprechende Daten in den Computer ein. Die Wände des temporären YOG-Büros in der Ingenieur-Etzel-Straße 15 sind mit den Plänen der Austragungsstätten tapeziert. „Jeder der 50 YOG-Mitarbeiter muss die Wege der verschiedenen Clients
kennen“, so der Veranstaltungsprofi. Das sei das Um und Auf für einen flüssigen und reibungslosen Veranstaltungsablauf. Doch die starke Technologisierung und Perfektionierung der Events hat auch ihre Kehrseite. „Heute kann jeder kleinste Brösel auf der Schanze rasch in einem Desaster münden“, gibt Christian Waibl zu bedenken. Sportevents seien ebenso überzüchtet wie der ganze Sport, so der langjährige Bakkenchef. „In den 50erJahren ist der Innsbrucker Hobbyspringer Raimund Haller noch mit den Skiern am Motorrad nach Garmisch gefahren. Bevor er überhaupt springen konnte, musste er erst den Schnee antreten“, erinnert er
Wurde der Schnee 1976 mit Wasser aus der Gießkanne und durch stetes Trampeln der Arbeiter und Helfer hart, so gleitet der Springer heute über Keramikschienen und Kunstschnee, den Raupen und Fräsen zurechtschneiden und flüssiger Stickstoff kühlt. Wurden damals die Planungsvorbereitungen per Hand und Tinte zu Papier gebracht, laufen heute Rechner heiß und spucken mehrschichtige 3-D-Simulationen der Veranstaltungsorte aus: Hier die
„Heute fahren die mit dem Lift auf die Schanze und jede Skifirma hat ihre eigenen Container zum Wachsen, damit sie ja keine Spezialrezepte voneinander abkupfern können.“ CHRISTIAN WAIBL, BAKKENCHEF DER BERGISEL-SCHANZE
© GERHARD BERGER
Gießkannen-Technik.
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Olympiaworld
OFFIZIELLE AUSTRAGUNGSORTE
Patscherkofel
1976: Innsbruck • Olympiazentrum • Bobbahn Innsbruck/Igls • Bergisel Sprungschanze • Patscherkofel Axams Seefeld
© YOG2012, PATSCHERKOFELBAHNEN, MESSE INNSBRUCK
Messe Innsbruck
sich an seinen Kollegen, der mit ihm die Schanze präparierte.
Infrastruktur neu. Die Zeiten haben sich eben geändert. Unglücke und Umbauten führten zu großen Veränderungen am Bergisel. Karl Schnabl und Toni Innauer flogen 1976 noch über geschätzte 40.000 Köpfe hinweg. 1988 jubelten rund 60.000 Gläubige Papst Johannes Paul II. von den Rängen in Innsbrucks größtem Open-AirVeranstaltungsort zu. Nach dem verheerenden Unglück beim Air & Style 1999, als fünf junge Menschen bei einer Massenpanik ums Leben kamen, wurde zunächst innegehalten und ein zusätzlicher Fluchtweg geschaffen. Wege wurden neu befestigt und die zugelassene Zuschauermenge begrenzt. Beim Umbau durch die iranische Architektin Zaha Hadid kam es zu weiteren Änderungen: Die Südtribüne musste weg. Die Schanzenneigung ließ hier keine Zuschauer mehr zu. Heute fasst das Stadion rund 20.000 Menschen. Bei der Eröffnungszeremonie der YOG 2012 rechnet das Organisationskomitee mit rund 12.000 Begeisterten aus aller Herren Länder, denen ein Spektakel ohne Gleichen geliefert werden soll. Auch die Bobbahn Innsbruck Igls wurde mittlerweile generalsaniert. Die Sportler finden hier nun wesentlich bessere Voraussetzungen als noch 1976.
„Das Aufwärmen war früher schwerer. Unterhalb vom Startraum war ein kleiner Bereich ausgebaggert. Dort konnten sich die Sportler auf einer Länge von 50 Metern aufwärmen“, erinnert sich der langjährige Funktionär Günther Fritz. „Heute haben die Sportler einen abgesperrten Bereich, in dem sie über 100 Meter sprinten können.“ Zuletzt wurde auch Seefeld auf den neuesten Stand gebracht und zu einem Nordischen Kompetenzzentrum ausgebaut. Die Schanze ist erneuert und wird nach den Olympischen Spielen den Sportlern des Skigymnasiums Stams zum Training dienen.
Zufahrt frei! 1976 waren bei der Eröffnung der Olympischen Spiele die ersten Reihen frei. Es war ein kleiner Regiefehler unterlaufen. Ehrengäste, die wegen ihres vollen Terminkalenders bekanntlich punktgenau zu den Veranstaltungen kommen, waren im Trubel der Zuschauer mit den Autos steckengeblieben. Damit schaff ten sie es nicht mehr rechtzeitig für die Eröffnung auf ihre Plätze in den ersten Reihen. Damit das diesmal nicht mehr geschieht, ist bestens vorgesorgt. „Die Gäste, das Publikum und Mitwirkende erhalten alle einen zeitlich und räumlich getrennten Zugang“, so Mike Hösl. Die Zufahrten werden abgesichert und freigehalten. Die unermüdliche Arbeit der unzähligen Vereinsfunktionäre
2012: Innsbruck • Olympiaworld Innsbruck. Hier werden Eishockey, Eiskunstlauf und Short Track ausgetragen. Das Olympic Speed Skating Oval wird zur Bühne für Eisschnelllauf. Das Main Media Center dient hier als Arbeitsplatz für Journalisten aus aller Welt. • Bobbahn Innsbruck/Igls. Im Igler Eiskanal finden die Rodel-, Bob- und Skeleton-Bewerbe statt. • Patscherkofel. Eine Adaptierung am Innsbrucker Olympiaberg ermöglicht einen einheitlichen Zieleinlauf für alle Ski-Alpin-Bewerbe. • Nordkette. Die Innsbrucker Skyline wird zum Schauplatz für Outdoor-Aktivitäten der Olympischen Jugend im Bereich Kultur- und Bildung. • Messe Innsbruck. Hier findet der Curling Wettbewerb statt und hier befindet sich auch das „Main Operations Center“. • Bergisel Stadion: Opening Ceremony • Medals-Plaza (Maria-Theresien-Straße): Medaillen, Ehrung, Konzerte, Olympische Flamme • Olympisches Jugenddorf: Unterkunft • Congress Innsbruck: Ort für Kultur-und Bildungsprogramme Seefeld Arena Im Mekka des nordischen Skisports finden die Bewerbe im Langlauf, Skisprung, Biathlon und der Nordischen Kombination statt. Kühtai Halfpipe, Slopestyle, Ski-Cross-Strecken befinden sich alle an einem Hang mit perfekter Ausrichtung. Das Gebiet avanciert zu einem Trainingszentrum, das weiterhin genutzt werden soll.
und Schützen im Jahre 1976 wird es in dieser Form nicht mehr geben. Neben den freiwilligen Helfern sorgen professionelle Sicherheitskräfte für einen ordnungsmäßigen Ablauf.
Eine Flamme für die Stadt.
Innsbruck wird weltweit der erste Austragungsort sein, in dem drei Olympische Flammen brennen und die Eröffnung in derselben Stätte ausgetragen wird. Während der gesamten Olympischen Spiele brennt stets das Feuer – Symbol des freundschaftlichen und ehrlichen Kampfes, der im antiken Griechenland seine Wurzeln hat. Die Organisatoren der YOG haben sich entschieden, die Flamme
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Altbürgermeister Romuald Niescher erinnert sich an die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 1976 in Innsbruck. Er selber war in dieser Zeit amtsführender Stadtrat für Wohnbau und für das Gästehaus der Stadt Innsbruck zuständig.
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„Innsbruck hat durch den Erhalt der Spiele 1964 einen infrastrukturellen Sprung gemacht, der 1976 noch einmal vergrößert wurde.“
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„Jeder Gemeinderat überlegte genau, wie Gebäude und Infrastruktur nachgenutzt werden könnten. Es sollte nichts gebaut werden, was nicht auch in Zukunft genutzt werden würde.“
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„Als Denver 1972 die Spiele absagte, musste schnell Ersatz gefunden werden. Innsbruck bekam den Zuschlag. Damit
© MICHAEL RATHMAYR
in die Stadt – und damit den Bürgern und Touristen näher zu bringen. „Die MariaTheresien-Straße ist eine wichtige Venue der Spiele. Dort werden wir die Flamme in einer kleinen Laterne für die gesamte Bevölkerung und für Touristen sichtbar aufstellen“, so Events & Ceremonies-Chef Gerhard Lanz. Eine Medals-Plaza, wie Innsbrucks zentrale Fußgängerzone im Wortlaut der Veranstalter heißt, gab es 1976 noch nicht. Die Medaillen wurden noch damals an den jeweiligen Austragungsorten übergeben. Diesmal soll auch dieses große Ereignis für die gesamte Stadt und für Zaungäste leicht einsehbar vonstatten gehen. Zentral in der Innenstadt. Mit bester Infrastruktur wird Innsbruck im Jänner 2012 also erneut Austragungsort der Olympischen Spiele. Und dabei macht es im Grunde keinen Unterschied, ob die Athleten Jugendliche oder Erwachsene sind. Der Aufwand und Einsatz bleibt derselbe. Und, wer weiß? Vielleicht folgen auf diese Spiele irgendwann mal die vierten Olympischen Spiele – die Infrastruktur dafür wäre auf jeden Fall bereits vorhanden. Was fehlt, ist lediglich das Dorf. Das müsste noch gebaut werden. ×
entstand auch ein Druck, das Olympische Dorf 2 so rasch wie möglich zu bauen. Im Anschluss an die Spiele kam es – wie bereits das Olympische Dorf 1 – der Tiroler Bevölkerung zu Gute.“ 4
„Die Nervosität der Exekutive war 1976 groß. Die Geiselnahme mit 17 Toten bei den Sommerspielen in München 1972 lag noch nicht lange zurück. Man hatte Angst, dass sich Derartiges bei uns wiederholen könnte. Die Prominenz wurde deshalb von Polizei und Gendarmerie bewacht.“
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© YOG2012
saison
Das Rückgrat der Spiele Rund 1.400 freiwillige Helfer werden zum Gelingen der YOG 2012 beitragen. Von Sonja K ainz
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ie sind das Rückgrat dieser Veranstaltung“, sagt Julia Schratz, Volunteer-Koordinatorin der YOG 2012, über die rund 1.400 freiwilligen Helfer, die unentgeltlich Tausende Arbeitsstunden leisten und so das Gelingen der 1. Olympischen Jugend-Winterspiele erst möglich machen. Die meisten sind zwischen 18 und 29 Jahre alt und studieren, erzählt Schratz, aber es gibt auch ein paar „Paradiesvögel“
wie einen Investmentbanker oder einen ehemaligen Roadie bei Metallica. Ebenfalls unterstützt werden die YOG 2012 von rund 100 sogenannten „Grauen Adlern“, älteren Helfern, die zum Teil schon bei den Olympischen Spielen in Innsbruck 1964 und 1976 dabei waren. Was diese Menschen begeistert und motiviert und was sie sich von den Jugendolympischen Spielen erwarten, erzählen sie im Gespräch mit der SAISON. ×
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© GERHaRD BERGER
„Du lernst die Menschen wirklich kennen“
Klaus Praxmarer (66), ehemaliger Landesbeamter
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er ehemalige Landesbeamte und passionierte Hobbysportler gehört zu den Volunteer-Veteranen. seit den olympischen Winterspielen 1976 ging in Tirol kaum eine sportgroßveranstaltung über die Bühne, bei der Klaus Praxmarer nicht freiwillig als Fahrer dabei war. „Jede einzelne Veranstaltung war ein Erlebnis“, sagt er. Er habe schon eine Reihe von sportstars bei sich im auto gehabt und sie zu solch heiklen Terminen wie einer Dopingkontrolle ebenso chauffiert wie zu den erfreulicheren wie einer siegerehrung. „Du lernst diese Menschen wirklich kennen“, erzählt Praxmarer. Das fasziniere ihn besonders. „ich fahre gerne auto und so kann man selbst auch etwas zum Gelingen beitragen.“ Ums Geld sei es ihm nie gegangen. Viel mehr Wert seien
ihm da schon die neuen Freundschaften, die er jedes Mal geschlossen hat. „Zwei, drei bleiben hängen.“ Mittlerweile ist daraus schon eine kleine Gruppe entstanden, die bei den unterschiedlichen Events immer wieder zusammenkommt. Freundlichkeit und Kollegialität sind für Klaus Praxmarer besonders wichtige Eigenschaften, die ein guter Volunteer mitbringen sollte. außerdem sollte er auch etwas von einem Fremdenführer haben, damit er den Gästen etwas über die schönsten Plätze der stadt erzählen könne. seinen Fahrgästen empfiehlt Praxmarer deshalb fast immer die seegrube. „Zuletzt habe ich einen Belgier gefahren, der mir anschließend gesagt hat, dass es dort oben so schön war, dass er in ein paar Monaten wiederkommen will.“ ×
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„Bei freiwilliger Arbeit bekomme ich das an Anerkennung zurück, was ich gerne gebe“
Brigitte Zerlauth (63), pensionierte Ärztin
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ch habe mein ganzes Leben lang gerne freiwillig gearbeitet, das hat mich immer zu Höchstleistungen motiviert“, erzählt die 63-Jährige. Brigitte Zerlauth ist eine von rund 100 „Grauen adlern“. sie war 16, als sie das erste Mal bei den olympischen Winterspielen in innsbruck mithalf. 1964 verkaufte sie unter anderem bei der abschlussveranstaltung Würstel. später bei der schlussfeier stand sie dann schulter an schulter mit den sportgrößen der Zeit wie Karl schranz. Die Freiwilligenarbeit war in den 60er-Jahren noch nicht ganz so durchorganisiert wie heute. „Damals haben sich die Freiwilligen einfach jeden Morgen melden können. ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit meinem Vater immer möglichst früh hin bin,
um noch irgendeinen Job zu ergattern“, lacht sie. „Bei der Freiwilligen-arbeit bekomme ich das an anerkennung zurück, was ich mit Freuden und gerne gebe“, beschreibt sie ihre Motivation. Bei den YoG wird Brigitte Zerlauth, die auch Englisch und Französisch spricht, Team-assistentin des national olympic Comitees von Monaco sein. „ich freue mich sehr, dass ich mit den sportlern unterwegs sein kann.“ immer wieder half die Medizinerin bei sportlichen Großbewerben als Freiwillige mit, zuletzt bei der ski-WM in st. anton 2001, wo sie sich extra Urlaub nahm, um dabei zu sein. Man habe zwar keinen achtstunden-Tag als Volunteer, aber dafür sei man in dieser Zeit voll und ganz im Geschehen und werde so ein Teil des Ganzen. ×
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© GERHaRD BERGER
„Ich will mehr mitbekommen als nur als bloße Zuschauerin“
Natasa Vukelic (25), Germanistikstudentin
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evor sie zu studieren anfing, arbeitete die 25-Jährige mit bosnischen Wurzeln vier Jahre lang in einer Bank. Kurz nachdem sie mit ihrem Germanistik und anglistikstudium angefangen hatte, kam ein E-Mail der Universität, das um Freiwillige für die spiele warb. „ich hatte plötzlich so viel Zeit und wollte sie nutzen.“ Die YoG 2012 würden sicher etwas Einmaliges und spannendes und sie freue sich sehr, dass sie dabei sein könne. Die begeisterte snowboarderin, die im Bereich Communications mithelfen wird, erwartet sich außerdem einen etwas tiefer gehenden Blick auf die Veranstaltung. „Wenn ich nur als Zuschauerin dabei sein würde,
würde ich die spiele wahrscheinlich nur von der sportlichen seite sehen, so bekomme ich auch ganz viel davon mit, was sich im Hintergrund abspielt“, sagt natasa Vukelic. Möglicherweise könne sie diese Erfahrung auch in ihrem späteren Berufsleben einmal nützen. „ich arbeite bei Media und Communications und denke, dass ich da auch sehr viel werde lernen können“, meint sie. „Es wird sicher einiges zu tun geben, vermutlich wird es auch ein bisschen stressig, aber spaß macht es mit sicherheit genauso.“ natasa Vukelic gehört zu den Pioneer-Volunteers, die zusätzlich zu ihren aufgaben auch ansprechpartnerin für andere Freiwillige ist. ×
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„Vielleicht ist unter den Jungathleten einer der Sportstars von morgen dabei“
Nicolas Stühlinger (24), Wirtschaftsstudent
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er weiß, wann es wieder eine solche Großveranstaltung in innsbruck geben wird. Es wird sicher ein Erlebnis, bei so einem Event dabei zu sein“, sagt nicolas stühlinger. auf den aufruf an Freiwillige, sich für die YoG zu melden, sei er auf der Rückseite einer Zeitschrift gestoßen. Zuerst habe er noch gezögert und sich gefragt, ob er denn neben seinem Masterstudium noch genug Zeit haben werde. „Meine Mutter hat bei den olympischen spielen 1976 gearbeitet und sie hat gemeint: ‚Mach das, das ist wirklich was Besonderes.’“ „ich glaube, dass innsbruck eine tolle stadt ist, um Jugend-Winterspiele auszutragen“, sagt nicolas stühlinger. im-
merhin sei innsbruck eine studentenstadt. „Es werden sicher viele studenten in die stadien gehen und ich glaube auch, dass durch die Bilder viel Freude in die Welt transportiert wird.“ Der 24-Jährige wird als Volunteer einen der standort-Manager bei organisatorischen aufgaben unterstützen. Vermutlich sei er dafür ausgewählt worden, weil das eben zu seinem studium passe. nicolas stühlinger verspricht sich schon davon, vielleicht für sein späteres Berufsleben etwas mitnehmen zu können, Hauptmotivation sei aber einfach nur der spaß an der sache und Freude daran, neue Leute zu treffen. Vielleicht ist ja unter den jungen athleten von heute auch einer der künftigen sportstars dabei, meint der student. ×
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Spiele für die Jugend. Die Volunteers werden wichtige Aufgaben übernehmen. Trotzdem soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen.
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Betriebliche Nachfolge: Herausforderung und Chance Die betriebliche Nachfolge gehört mit zu den spannendsten und richtungsweisendsten Ereignissen im Lebenszyklus eines Unternehmens. Stellt sie doch einen Neustart dar, der ebenso komplex und herausfordernd ist, wie die Gründung eines neuen Unternehmens. Genaue Regeln für die betriebliche Nachfolge aufzustellen macht wenig Sinn, da jede Nachfolge individuell gestaltet werden muss. Jedoch sollte der Zeitpunkt der Nachfolge gut geplant werden, am besten mit der Erstellung eines Ablaufplans. Weiters kommt der Analyse des Vermögensbestands und der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie der offenen Kommunikation zwischen Übergeber und Nachfolger große Bedeutung zu. Frühe Planung Der Schlüssel einer erfolgreichen betrieblichen Nachfolge für alle Beteiligten liegt in einer frühzeitigen und sorgfältigen Planung, bei der alle Partner und Experten – insbesondere die finanzierende Bank – miteinbezogen werden. Der überwiegende Teil der potenziellen Unternehmensnachfolgen kann als langfristig erfolgreich angesehen werden. Die Gründe für ein Scheitern von Unternehmensnachfolgen sind Spannungen in der privaten Sphäre zwischen Übergeber und Übernehmer, die fehlende Einbeziehung der potenziellen Übernehmer in die Nachfolgeplanung und die mangelnde
Bereitschaft, Berater wie Rechtsanwalt, Steuerberater, Notar und Bank in die Planung zu integrieren. Leistungspaket Die Hypo Tirol Bank ist seit über 100 Jahren ein starker, verlässlicher und erfahrener Partner der Tiroler Wirtschaft und hat in dieser Zeit zahlreiche Unternehmensnachfolgen erfolgreich begleitet. In dieser, für das Unternehmen und den Unternehmer bzw. die Unternehmerin höchst spannenden Phase ergeben sich zahlreiche Chancen – in betrieblicher, aber auch in privater Hinsicht. Damit diese optimal genützt werden können, steht die Hypo Tirol Bank als Finanzdienstleister mit einem umfangreichen Leistungspaket im Rahmen des Investitions-, Liquiditäts-, Risiko- und Veranlagungsmanagements zur Seite. Auch Kooperationspartner und Netzwerke zu rechtsberatenden Berufen helfen bei der optimalen Gestaltung der betrieblichen Nachfolge. Gemeinsam erfolgreich Unternehmer sind es gewohnt, jeden Tag wichtige Entscheidungen – oft alleine – zu treffen. Die Praxis zeigt, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit des Übergangs des Unternehmens in die nächste Generation durch die Einbindung der Familie, der Bankexperten und Experten wie Steuerberater und Rechtsanwälte steigt. Neh-
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Ein Sommer in Singapur Vergangenes Jahr fanden in Singapur die ersten Olympischen Jugend-Sommerspiele statt. Ein Versuch, Jugendliche vermehrt wieder für die olympischen Disziplinen zu interessieren. V O N S Y LV I A A I N E T T E R
Ziel: Olympia.
Die erste Auflage der Jugendspiele ließ sich das IOC einiges kosten – 100 Millionen Euro des 222-MillionBudgets soll das Komitee getragen haben. „Alles war top organisiert und geplant, man
hat den organisatorischen Aufwand, den die Singapurer betrieben haben, gespürt. Und natürlich ist mein Ziel, mich in den kommenden Jahren für die Olympischen Spiele zu qualifizieren“, sagt Knabl. Zweck der Veranstaltung ist, mehr Jugendliche für die olympischen Sportarten und die Olympischen Spiele zu begeistern, war doch das Interesse an den Sportbewerben vonseiten der Jungen drastisch gesunken. Auch Knabl sieht in den Olympischen Jugendspielen eine schöne Zwischenetappe für Sportler auf dem Weg zu Olympia. Wie bei den Olympischen Spielen für Erwachsene waren auch in Singapur die Sicherheitsvorkehrungen hoch: „Bei der Einfahrt in das Gelände wurden alle Busse genauestens auf Bomben untersucht, das Gelände war von zwei fünf Meter hohen Stacheldrahtzäunen umgeben, und an den Eingängen waren Soldaten mit Maschinengewehren positioniert“, erzählt Knabl, „ein wenig beängstigend war das schon.“ Auch Doping war ein Thema. „Ich wurde gleich
zweimal getestet und alle aus dem Österreich-Team wurden kontrolliert“, berichtet Knabl und fügt hinzu: „Aber Dopingfälle gab es in Singapur nicht.“ Ganz ohne Kritik ging die Premiere der Jugendspiele aber nicht über die Bühne: Im Vorfeld der Singapurer Sommerspiele waren Zweifel am Medieninteresse aufgetreten – die Befürchtungen erwiesen sich allerdings als unbegründet. Die Berichterstattung übertraf die Erwartungen: Rund 1.900 Journalisten wurden akkreditiert, Fernsehanstalten aus 166 Ländern berichteten von den Wettkämpfen. Auch Knabl erinnert sich an die zahlreichen Journalisten und natürlich daran, dass er unmittelbar nach seinem Sieg einem „Eurosport“-Reporter ein Interview gab. „Bekannter bin ich nach meinem OlympiaSieg schon, aber sonst hat sich nicht viel verändert“, lacht er.
Olympia macht Freundschaft? Das IOC betont unermüdlich, dass es bei
„Alles war top organisiert und geplant, man hat den organisatorischen Aufwand, den die Singapurer betrieben haben, gespürt. Und natürlich ist mein Ziel, mich in den kommenden Jahren für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.“ LUIS KNABL
© GERHARD BERGER
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ingapur 2010. Die Stadt ist im Olympiafieber. 3600 Jugendliche aus 205 Nationen treten bei den ersten Olympischen Jugend-Sommerspielen in 201 Wettbewerben gegeneinander an. Die Disziplinen sind dieselben wie bei den „regulären“ Spielen, 222 Millionen Euro verschlingt die Veranstaltung, 20.000 Freiwillige helfen mit. Der damals 18-jährige Luis Knabl, Triathlet aus Pfaffenhofen, hat sich als einer von 16 Österreichern für die Jugendspiele in Singapur qualifiziert und räumt schlussendlich gleich zwei Medaillen ab. Eine Gold- und eine Bronzemedaille nimmt er mit nach Hause, wo sie jetzt neben dem Bett auf dem Nachttisch liegen. „Natürlich war Singapur etwas ganz Besonderes für mich“, erzählt er, „eigentlich war alles wie bei den richtigen Olympischen Spielen im Fernsehen.“ Bei denen hätte Knabl theoretisch auch antreten können, denn teilnehmen darf man ab 16 Jahren. Sich zu qualifizieren, sei jedoch bei den Jugendspielen einfacher. „Gerade in meiner Disziplin – dem Triathlon – erreicht man seine Topform in der Regel mit 24. Jetzt hätte ich in der Qualifikation noch keine Chance, bei den Jugendspielen war das was anderes.“ Dort liegt die Altersgrenze bei 18 Jahren.
Bei den ersten Olympischen Jugend-Sommerspielen vom 14. bis 26. August in Singapur traten 3.600 Athleten aus 205 Nationen in 26 Sportarten gegeneinander an, 1.900 akkreditierte Journalisten dokumentierten die Bewerbe. Mehr als ein Drittel der Zuschauer war unter 24 Jahre alt. Bei der dreistündigen Eröffnungszeremonie standen 5.500 Darsteller auf der Bühne, 27.000 Zuschauer verfolgten das Spektakel.
den Jugendspielen nicht nur um sportliche Leistungen, sondern auch um den olympischen Geist, kulturellen Austausch und Völkerverständigung gehe. „Natürlich fährt man dorthin, um zu kämpfen und zu gewinnen“, sagt Knabl, der Sport stehe absolut im Vordergrund. Die beiden Medaillen sind auch – klarerweise – sein persönliches Highlight der Olympischen Jugendspiele. „Nach meinen Wettkämpfen hab ich auch das Kultur- und Bildungsprogramm genützt, an ein paar Ausflügen teilgenommen und Sightseeing gemacht“, sagt Knabl, „vorher hat mich aber nur der Wettbewerb interessiert.“ Was ihm auch im Gedächtnis geblieben ist, ist der Teamgeist: „Ich habe viele interessante Menschen kennen gelernt“, erzählt der Triathlet, „mit vielen Sportlern habe ich jetzt noch Kontakt.“ Besonders beeindruckt, sagt Knabl, habe ihn auch das Engagement der Volunteers und der Veranstalter, aber auch Teamgeist und Fairness zwischen den Sportlern. „Man hat gemerkt, dass Singapur sich über die Olympischen Jugendspiele freut. Die Menschen waren neugierig und hilfsbereit und die ganze Stadt war voll von Olympia-Plakaten.“ Gute Vorzeichen also für die Olympischen Jugend-Winterspiele in Innsbruck. „Ich werde mir die Bewerbe sicher anschauen, wenn ich Zeit habe“, sagt Luis Knabl, „am liebsten Skifahren und Langlaufen.“ Den Sportlern wünscht er, dass „sie auch so eine schöne Zeit haben wie ich in Singapur und dass sie auch so herzlich willkommen geheißen werden“. ×
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SINGAPUR 2010
© TRIAPRESS/LAR, KNABL (2)
Sieg. Luis Knabl holte in Singapur Gold und Bronze für Österreich.
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Made in Tirol Nachhaltigkeit als sozial, ökologisch und ökonomisch ausbalanciertes Handeln und Wirtschaften gewinnt im Veranstaltungsbereich an Bedeutung. Die YOG 2012 stellen sich auch dieser Herausforderung.
© Land Tirol/Iris Reichkendler
Von Julia Brugger
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Bereits bei startschuss des Projektes YoG 2012 wurden soziale und ökologische Verantwortung als wichtige aspekte der spiele definiert. Gemeinsam mit Vertretern von Land Tirol, stadt innsbruck, der neuen heimat, der Tirol Werbung und den innsbrucker Verkehrs- und kommunalbetrieben wurden diverse nachhaltigkeitsbemühungen entwickelt. „Wir haben uns bewusst für einzelne Projekte und nicht für eine durchgehende nachhaltigkeitsstrategie entschieden“, erklärt Jürgen steinberger, human resource- und Finanzverantwortlicher der YoG 2012. es sollten energie und ressourcen gespart und arbeitsplätze geschaffen werden, wo es im Zuge personeller wie finanzieller ressourcen sowie der knappen Vorlaufzeit möglich war. einige der Beispiele können sich sehen lassen. angefangen vom olympischen dorf o3, das als größter Passivhauskomplex europas gilt, über die in Tirol produzierten holzmöbel und Vorhänge der 444 athleten-Wohnungen bis hin zu einem Mehrwegbecher- und
VIELVERSPRECHENDE INITIATIVEN Tiroler Mehrwegbecher und -geschirrverleih die abfallvermeidung durch den einsatz von Mehrwegsystemen spielt bei Veranstaltungen eine zentrale rolle. auf initiative der YoG 2012 starteten das Land Tirol, das arbeitsmarktservice Tirol und der Gemeinnützige Verein issBa ein Pilotprojekt für einen Tiroler Mehrwegbecher- und geschirrverleih. der erste landesweit tätige Tiroler komplettanbieter für Mehrwegsysteme soll vor allem auch nach den spielen das Veranstaltungswesen bereichern. Bisher wurden im imster Betrieb bereits 69 Planstellen geschaffen – besonders auch für benachteiligte Personen, die sich am arbeitsmarkt derzeit schwer tun.
© Land TiroL/iris reichkendLer (2)
Sozial und ökologisch.
© YoG 2012
N
achhaltigkeit ist ein sperriger und abstrakter Begriff. die dahinter stehenden Werte und inhalte müssen erst sichtbar, hörbar, lesbar und erfahrbar gemacht werden. im kern geht es um die zentrale Frage, wie wir unseren enkel- und Urenkelkindern die Welt überlassen wollen. aber auch, wie sich die Gesellschaft bestmöglich verhalten möchte und kann. dass die globale Wirtschaft mehr Fairness und Umweltverträglichkeit benötigt, ist mittlerweile common sense auf internationaler, europäischer und österreichischer ebene. Große events sind dabei öffentlichkeitswirksame Beispiele, bei denen sich nachhaltigkeit in seiner Vielfältigkeit deklinieren lässt: von Beschaffungskriterien über catering, Transport und Mobilität, Papier- und energieverbrauch sowie öffentlicher Bewusstseinsbildung bis hin zur Zertifizierung. Was den Äpfeln ihr „Bio“ und den Bananen ihr „Fair Trade“ ist, ist den Veranstaltungen das Label „Green events“. Biologische und regionale Produkte, intelligente regionale kreisläufe in Produktion und abfallverwertung, Vermeidung und reduktion von ressourcen und Flächenverbrauch sind dabei zentrale schlagworte.
Jürgen Steinberger, LHStv. Hannes Gschwentner, Thomas Jascha und Anton Kern präsentieren das Mehrwegsystem, das bei den Olympischen Jugend-Winterspielen zum Einsatz kommen soll.
Schindel&Holz-Geschäftsführer Heribert Pichler, Bgm. Elisabeth Blanik, LHStv. Hannes Gschwentner und Jürgen Steinberger mit einem neu gefertigten YOG 2012-Stuhl.
Tiroler Möbel- und Vorhangprojekt der Lienzer Betrieb schindel&holz erhielt den Zuschlag, die 1.600 Möbelgarnituren für das o3 zu tischlern. nachdem soziale kriterien wie die integration von Langzeitarbeitslosen in die europaweite ausschreibung eingebaut wurden, konnte sich der osttiroler Betrieb durchsetzen und den auftrag in höhe von 500.000 euro an Land ziehen. auch die Vorhangproduktion für das o3 ging mit s‘Gwandtl an einen osttiroler Betrieb, der vom Zuschnitt übers nähen und anbringen der aufhänger bis zur Verpackung regional produziert. das auftragsvolumen betrug dabei 60.000 euro und ermöglichte vier neue arbeitsplätze für Frauen, die schwierigkeiten hatten, erneut in den arbeitsmarkt integriert zu werden.
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geschirrverleih, dem Landesumweltanwalt Johannes kostenzer gute noten ausstellt. kleinere Bildungsprojekte mit der naturschutz-Bildungsorganisation natopia stellen ergänzende Bildungsmaßnahmen für Tiroler kinder und Ju-
Zeiten haben sich verändert, die ansprüche an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik haben sich erhöht. heute werden nachhaltigkeitskoordinatoren eingesetzt und nachhaltigkeitsberichte geschrieben, studien erstellt und einsparungsmaß-
„Wir haben uns bewusst für einzelne Projekte und nicht für eine durchgehende Nachhaltigkeitsstrategie entschieden.“ JÜrGen sTeinBerGer, hUMan resoUrce- Und FinanZVeranTWorTLicher der YoG 2012
gendliche dar, die in in- und outdoorUnterrichtseinheiten die Landschaft in der sillmündung näher kennen lernen.
Höhere Ansprüche.
Für daniel swarovski war soziales und ökologisches engagement im Unternehmen noch ehrensache. es wurde nicht groß darüber geredet, es wurde einfach getan. die
nahmen erarbeitet. nicht nur budgetär, sondern auch energetisch sollten Veranstaltungen effizient sein. der Vorteil: Gerade im energiebereich schlägt sich die einsparung sofort in der Geldbörse nieder. doch auch regionale kreisläufe können und sollen im sinne der nachhaltigkeit unterstützt werden. ob das catering von Biobauern in der Umge-
bung oder vom anonymen Großhandel stammt, ist nicht nur für die Werbung essenziell, sondern auch für eine stärkere regionale Wirtschaft und für eine gesunde Zukunft der Tiroler Böden. allein der cateringbereich zeigt, wie sehr die Zulieferkette für ein Großevent an der verantwortlichen Gestaltung und entwicklung der Gegenwart und Zukunft Tirols beteiligt sein kann.
Produkte aus der Region.
Für das catering der spiele – ein zentraler potenzieller nachhaltigkeitsbereich jeder Großveranstaltung – sollen regionale Produkte bevorzugt werden, wie YoGGeschäftsführer Peter Bayer unterstreicht. Wesentlich wäre dabei zudem die Forcierung für ökologische Zutaten. ob dies möglich sein wird, möchte Bayer noch überprüfen lassen. die abteilung contracting der innsbrucker kommunalbetriebe aG leistete gemeinsam mit dem Technikteam der olympiaworld bereits 2010 einen großen Beitrag, um Wärme und damit fossile energie und co2 im zentralen austragungsort
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Neu im Fuco Programm Der neue FucoMat, das optimale Gar- und Warmhaltegerät für den professionellen Einsatz in der Gastronomie.
© innsBrUck ToUrisMUs, roBerT PariGGer
Ressourcenschonend. Vom Olympischen Dorf, in dem nach den Spielen Wohnungen entstehen, gelangen die Athleten mit dem Shuttle-Dienst der Innsbrucker Verkehrsbetriebe zu den Sportstätten – etwa dem Bergisel-Stadion.
der spiele einzusparen. „die abwärme aus der eismaschine ist früher verpuff t. Jetzt können wir sie effizient ins heizsystem einspeisen und nutzen“, erklärt dirk Jäger aus der abteilung energieinnovation der ikB mit stolz. die zahlreichen optimierungsmaßnahmen sparten allein in der saison 2009/2010 eine Million kilowattstunden ein. Für die gesamte anlage wird erneut ein optimierungsplan erarbeitet, um weitere einsparungen zu erzielen. Bei all den projektbezogenen nachhaltigkeitsbemühungen der YoG stellt die Mobilität eine schwieriges Thema dar. die anreise der athleten aus aller Welt geht naturgemäß mit einer starken emission einher. doch Peter Bayer ist ein kleiner coup gelungen. „Wir sind stolz darauf, dass wir neben dem Flughafen auch den Bahnhof als offiziellen Port of entry beim ioc durchbringen konnten“, erklärt der Geschäftsführer. die Bemühungen sind ohne Zweifel da und was im Zuge der knappen Vorlaufzeit machbar war, wurde umgesetzt. demnach haben die spiele bereits einen guten start in richtung „Green event“ hingelegt. ×
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32 YOG 2012 SAISON
Kleine, feine Kollektion Der Tirol Shop übernimmt für die YOG 2012 das gesamte Merchandising. Mit knalligen Farben, ungewohnten Designs und günstigeren Preisen soll die jugendliche Zielgruppe angesprochen werden. Keine Kompromisse gab es bei der Qualität.
© TIROL SHOP (11)
VON SONJA K AINZ
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Yoggl in Plüsch. Aber nicht nur bei den Farben und Preisen wollte man sich auf eine etwas jüngere Zielgruppe zu bewegen, auch bei den Schnitten hat man die traditionelle Linie des Shops zum Teil verlassen. Anstatt der klassischen Mützen gibt es beispielsweise die zipfelmützenartigen Beanies. „Wer weiß, wenn sie gut ankommen werden, werden sie vielleicht auch ins reguläre Sortiment aufgenommen. Das ist für uns die Chance auszuprobieren,
ob so etwas Absatz findet. Wieso sollten wir nicht auch einmal ganz flippige und bunte Tirol-Mützen produzieren?,“ meint die Shop-Chefin. Gerade die Mützen seien tolle Geschenke, die man für seine Lieben mit nach Hause nehmen könne, oder auch für sich selbst als Andenken. Außerdem gibt es noch T-Shirts, Longsleeves, SoftshellJacken, Handschuhe, Tassen und natür-
gebe, könne aber relativ rasch nachbestellt werden. Die Vorbestellungen von Großkunden hätten ihre Erwartungen bereits übertroffen, der große Boom werde vermutlich nächstes Jahr im Jänner einsetzen. Wührer sieht in der YOG 2012-Kollektion auch eine Chance, eine etwas jüngere Zielgruppe für den Tirol Shop zu erschließen. „Unsere Kernkundenschicht ist derzeit zwischen 25 und 55 Jahre alt. Wir versu-
„Wenn unsere Produkte in die Welt hinausgetragen werden, ist das für uns natürlich eine tolle Werbung.“ CLAUDIA WÜHRER, GESCHÄFTSFÜHRERIN TIROL SHOP
lich das YOG-Maskottchen, den Yoggl, in Plüsch. Im Tirol Shop sind die Artikel seit 5. Oktober erhältlich, während der Spiele wird es dann auch Außenstellen an den unterschiedlichen Austragungsorten in Seefeld, Igls, Kühtai und Innsbruck geben.
Neue Zielgruppe. Es sei eine „kleine, feine“ Kollektion geworden, falls es Bedarf
chen also, mit den YOG-Produkten eine ganz neue Kundenschicht anzusprechen und auch die Teenager von 14 bis 19 zu erreichen“, erklärt Claudia Wührer. „Wir sind sehr stolz darauf, dass der Tirol Shop als Partner für das Merchandising der YOG ausgewählt wurde. Damit haben die Organisatoren bewiesen, dass ihnen Qualität wichtig ist.“ ×
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isprinzessinnen, Skispringer, Freeskier und Snowboarder zieren die Kollektion, die der Tirol Shop zusammen mit den Organisatoren der 1. Olympischen Jugend-Winterspiele eigens entworfen hat. Die Farben sind knallig und die Preise liegen etwas unter dem Niveau der regulären Tirol-Shop-Artikel. Bei der Qualität gab es dagegen keine Abstriche. „Wir haben keine typische Werbeartikelkollektion produziert, sondern wir wollten, dass diejenigen, die unsere Produkte kaufen, damit in ihre Heimat zurückfahren und noch lange Zeit Freude daran haben“, sagt Claudia Wührer, Geschäftsführerin des Tirol Shop. Alle Textilien sind dezent mit dem Tirol-Logo versehen, das ein Qualitätssiegel für die Käufer sein soll. „Wenn unsere Produkte in die Welt hinausgetragen werden, ist das für uns natürlich eine tolle Werbung“, meint Wührer.
34 YOG 2012 SAISON
Kultur verbindet Neben vielen spannenden sportlichen Bewerben stehen die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele auch für ein nachhaltiges Kultur- und Bildungsprogramm. Ein Vorgeschmack. V O N J A N E K AT H R E I N
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ie Spannung ist greifbar. Seit Jänner trainiert Ömer Erdogdu mit rund 80 Jugendlichen den YOG Dance. Zweimal pro Monat heißt es dafür schwitzen, im Turnsaal des Wirtschaftskundlichen Gymnasiums der Ursulinen in Innsbruck. Frei nach dem Motto „Teil sein ist alles“ erarbeiten die jungen Tänzer gemeinsam mit den Profis eine eigene Choreografie. Die ersten Auftritte im Frühjahr waren ein Erfolg. Lampenfieber haben die jungen Tänzer dennoch. Der große Auftritt, der kommt noch. Die feierliche Eröffnungszeremonie der ersten
Olympischen Jugend-Winterspiele am 13. Jänner am Bergisel.
Fünf Schwerpunkte.
YOG Dance ist eine Kombination aus Sport und Kultur und soll die Jugendlichen auch nachhaltig für die Bewegung motivieren und für das Tanzen begeistern. Neben Tanz- und Trommelworkshops soll in diesen zehn Tagen gemeinsam mit den Teilnehmern ein Gesamtkunstwerk aus Tanz, Musik, und modernen Kunstformen entstehen. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch das Kulturund Bildungsprogramm der YOG 2012
zieht. Fünf Themenschwerpunkte wurden dafür vorab fixiert: „Olympism“ (Höchstleistung, Respekt und Freundschaft), „Skills Development“ (professionelle Sportkarriere), „Well Being & Healthy Lifestyle“ (Ernährung, Anti-Doping, Übertraining), „Social Responsibility“ (Vorbildwirkung) und „Expression“ (digitale Medienarbeit). Viele lokale Partner konnten bereits für die praktische Umsetzung dieser Schwerpunkte ins Boot geholt werden. Die Tiroler Sportdachverbände etwa stellen beim Mountain Snow & Fun Camp in Workshops neue und bekannte Sportarten vor. Die YOG 2012 sind auch in den
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CONGRESS INNSBRUCK Neben den AthletInnen ist vor allem die Bevölkerung, allen voran Tirols Jugendliche, eingeladen, am vielseitigen Kultur- und Bildungsprogramm der YOG 2012 teilzunehmen, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und neue Freundschaften zu schließen. Der Congress Innsbruck ist während der Spiele Schauplatz des Kultur- und Bildungsprogramms. ÖFFNUNGSZEITEN 13. Jänner 2012 – 11 bis 15 Uhr 14. Jänner – 21. Jänner 2012 – 11 bis 19 Uhr 22. Jänner 2012 – 11 bis 15 Uhr www.innsbruck2012.com www.cmi.at
© YOG 2012 (5)
Workshops. YOG Dance ist eine Kombination aus Sport und Kultur und soll die Jugendlichen auch nachhaltig für die Bewegung motivieren.
Tiroler Schulen durch Partnerschaften präsent.
Schuhplattler-Workshops. Über tausend junge Athleten werden von 13. bis 22. Jänner 2012 zu den 1. Olympischen Jugend-Winterspielen erwartet. Die Einbindung der lokalen Jugend soll einen
einzigartigen interkulturellen Austausch ermöglichen. Dass die Gäste dabei auch ein Stück Tiroler Tradition kennen lernen, ist garantiert, denn der Tiroler Landestrachtenverband gibt Schuhplattler-Workshops. Über die Höhepunkte der YOG 2012 werden die Protagonisten dann selbst berichten. Gemeinsam mit dem Medienkol-
OLYMPIA FÜR CINEASTEN Das Leokino Innsbruck hat die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele zum Anlass genommen, ein Sportfilmfest ins Leben zu rufen. Vom 16. bis 20. Jänner 2012 wird jeden Tag ein Film mit Olympiabezug gezeigt. „Crazy Canucks“, „Cool Runnings“, „Schwere Jungs“, „Peterka – Jahr der Entscheidung“ und „Downhill Racer“ gibt es zu sehen. Im Rahmen des Festivals sind auch Diskussionen mit ehemaligen Olympiateilnehmern über olympische Themen geplant.
leg Innsbruck produzieren die Teilnehmer in Workshops Medieninhalte und übernehmen zugleich einen Teil der regionalen Berichterstattung. Eine Diskussionsrunde rund um das Bildungsprogramm im Rahmen der YOG 2012 gibt es übrigens beim 3. Tiroler Sportforum am 29. Oktober 2011 im Landhaus in Innsbruck. ×
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MAGAZIN
© KURZENTRUM UMHAUSEN
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Radontherapie in Umhausen
© THULE G. JUG
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Sektionschefin Elisabeth Udolf-Strobl (Leiterin der Sektion Tourismus und historische Bauten) überreichte gemeinsam mit LH-Stv. Wilfried Haslauer den Staatspreis Tourismus 2011 in der Kategorie „Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeiter/-innen“ an Katharina und FranzJosef Pirktl vom Alpenresort Schwarz (Mieming)
Staatspreis für Tourismus geht nach Mieming
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m 23. September 2011 wurde in Salzburg der „Staatspreis Tourismus“ für innovative Mitarbeiterführung und -entwicklung vergeben. Zu den Gewinnern zählt das Alpenresort Schwarz in Mieming. In der Juryentscheidung heißt es, das Urlaubsresort konnte durch einen „ganzheitlichen Ansatz mit einer Fülle von Initiativen zur Mitarbeiterförderung, die von ei-
ner fix eingerichteten Projektgruppe laufend entwickelt und umgesetzt werden“, überzeugen. Konkret nannte die Jury Maßnahmen zur fachlichen und persönlichen Weiterbildung, die Förderung von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, die Entwicklung mitarbeiterbezogener Vorteile sowie Initiativen zur abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit. ×
itte September eröffnete das Kurzentrum Umhausen im Ötztal. Auf 3.700 m2 Therapiebereich werden unter anderem Radontherapie, GanzkörperKältetherapie und Gamma-Swing-Wirbelsäulentherapie angeboten. Investiert wurden rund 20 Millionen Euro. Das Radonheilwasser aus dem Ötztal empfiehlt sich besonders bei degenerativen Wirbelsäulen- und Gelenksbeschwerden, ebenso bei Beschwerden des rheumatischen Formenkreises sowie bei Erkrankungen der Haut und der Atemwege. ×
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© PRO.MEDIA
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Initiatoren und Impulsgeber des HayekColloquiums 2011 (v. l.): Söldens BM Ernst Schöpf, LR Bernhard Tilg, Edmund Stoiber und Michael Brandl (Tirol Werbung)
er Gedankenaustausch von international renommierten Wirtschaftsexperten und Politikern steht beim Hayek Colloquium in Obergurgl im Mittelpunkt. Die erste Auflage eröffnete der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber. „Das Hayek Colloquium stellt einen wertvollen Beitrag zur Vernetzung von Tourismus, Wissenschaft und Wirtschaft im Sinne der Standortstrategie und der Markenkerndefinition dar“, resümiert Michael Brandl, Prokurist der Tirol Werbung. Die Marke Tirol würde in puncto Kernleistungsversprechen im Dreieck „Urlaubsland im Herz der Alpen“, „International vernetzter Denkplatz“ und „Qualitätsstandort für Unternehmen“ positioniert. Die Veranstaltung soll jährlich in Obergurgl stattfinden. ×
KULTURTIPPS
VON ES THER PIRCHNER
© JOCHEN FILL
Denkplatz der Alpen
KUNST UND KÄLTE Die Spielfassung von Thomas Bernhards Roman „Frost“ des Wiener Theater.Punkt wurde 2010 mit dem Nestroypreis ausgezeichnet. In Innsbruck ist das Ein-Mann-Stück im Rahmenprogramm der Ausstellung „Personal Tempest“ zu sehen. 28./29. Oktober 2011, Tirol Panorama, Innsbruck
© GALERIE ST. BARBARA
Tiroler Identität
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LETZTE DINGE Musik, die ans Innerste, an die letzten Dinge rührt, ist Mozarts Requiem. Im Rahmen von musik+ interpretieren Kammerchor und Hofkapelle Stuttgart das Werk und die C-moll-Messe Mozarts unter der Leitung von Frieder Bernius (Bild). 10. November 2011, 20.15 h, Congress, Innsbruck
„Der Ötzi pflückt das Edelweiß“ von Thomas Ertl (Hrsg.), Tyrolia Verlag
Sicherer Bergsport
© KURATORIUM FÜR ALPINE SICHERHEIT
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on 5. bis 6. November 2011 findet in Innsbruck zum sechsten Mal die Alpinmesse statt. Die diesjährige Auflage steht unter dem Motto „Skitouren“, im Mittelpunkt steht der Informationsaustausch zum richtigen Verhalten im Notfall. Neben Produktneuheiten gibt es Workshops zu den Themen LVS-Suche, Skiservice für Jedermann, Höhenverträglichkeitstests, Notfall im Gebirge mit Bergung eines Lawinenopfers und Sicherungsgeräte beim Klettern. Bergreisen weltweit runden das Angebot ab. Veranstalter ist das Österreichische Kuratorium für alpine Sicherheit.×
© BINDERHOLZ
oher kommen das Tiroler Selbstverständnis und das Tiroler Landesbewusstsein? Der Band „Der Ötzi pflückt das Edelweiß“ geht dem Tiroler Gedächtnis auf den Grund. In 20 Beiträgen werden die Eckpunkte anschaulich vorgestellt und in ihrer Bedeutung diskutiert. Jedes Kapitel stammt von einem Autor mit speziellen Fachkenntnissen, neben der sachlich korrekten Bearbeitung fließen auch kritische Sichtweisen und ironische Seitenblicke in die Darstellung ein. Eine lesbare und stellenweise kritischironische Einführung in ein Land und seine „Helden“. ×
WALDESRAUSCHEN Die Galerie im FeuerWerk zeigt eine Ausstellung zum Jahr des Waldes, die Holz und Bäume als Kunst- und Architekturobjekte versteht: „Baum in allem“ des Künstlers Hans Kirchmair und des begnadeten Holzbauers Wolfgang Pöschl. bis Juli 2012, Binderholz, Fügen
WEITERE VERANSTALTUNGEN Ödön von Horvath: Der jüngste Tag 29. 10. bis 18. 11. 2011, 20 h, Stadttheater Kufstein www.stadttheater-kufstein.at Lukas Resetarits: Osterreich – ein Warietee 2.0 3. 11. 2011, 20 h, Kurhaus, Hall in Tirol http://kulturlabor.stromboli.at Kerzenschein und Kachelofen. Volkslieder 12. 11. 2011, 16 h, Alte Gerberei, St. Johann in Tirol www.jeunesse.at Wiltener Sängerknaben: Hofkirchenkonzerte 15. und 22. 11. 2011, 18.30 h, Hofkirche, Innsbruck www.saengerknaben.com
© INNSBRUCK TOURISMUS, TIROL WERBUNG (2)
App ins Glück
Infos aufs Handy. Das „Ischgl-App“ zählt zu den erfolgreichsten Angeboten in Tirol. Auch in Schwaz kann man sich mobil informieren.
Ein Blick auf das Smartphone und man weiß, welcher Berg dort gerade rot im Sonnenuntergang schimmert. Apps für Touristen sind eine neue Form des Service. Genutzt werden sie aber auch von Einheimischen. VON ERNS T SPRENG
H
inter dem Begriff „App“ versteckt sich die Kurzform des englischen Wortes „Application“. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind damit kleine Programme für das Smartphone gemeint, die uns das Leben erleichtern sollen. Oder einfach nur Spaß machen. Hinter den drei Buchstaben steckt aber mehr. Beim Smartphone spricht man von „nativen Apps“, die also nur auf einem bestimmten Handy verwendbar sind. Die andere Variante der hilfreichen Programme sind „Web-Apps“. Die funktionieren auf PC, Laptop und Smartphone – benötigen aber einen Internet-Browser. Gerade die Unabhängigkeit von der Hardware ist für viele ein guter Grund, immer mehr auf Web-Apps zu setzen. Die Tirol Werbung hat 2010 mit zwei Apps für das iPhone die ersten Erfahrungen
mit dieser Art der Serviceleistung gesammelt. „Tirolerisch für Anfänger“ ist ein erfolgreiches Fun-App, das „Snow-App“ ein Serviceangebot der Tirol Werbung. „Unsere Erfahrungen mit Apps sind unterschiedlich“, erklärt Eckard Speckbacher, Leiter digitale Medien der Tirol Werbung. „Sobald ein App eine geographische Beschränkung hat, ist es für den User nicht mehr so interessant. Bei der Suche eines Skigebietes will sich der Nutzer beispielsweise nicht nur auf Tirol beschränken, sondern ein App für viele Regionen.“ Überzeugt von der digitalen Welt ist man bei der Tirol Werbung trotzdem. „Unser Weg in der Zukunft wird es sein, Web-Apps anzubieten, da man damit jeden erreichen kann – unabhängig davon, welches Handy er benutzt.“
Nutzen stiften. Die Erfahrungen der Tiroler Tourismusregionen mit Apps sind
„Einheimische, die unsere Apps nutzen, sind unsere besten Botschafter.“ © TIROL WERBUNG
ECKARD SPECKBACHER, TIROL WERBUNG
positiv. Mit rund 100.000 Downloads in zwei Jahren zählt das „Ischgl-App“ zu den erfolgreichsten. „Wir setzen mit unserem App bewusst auf Information“, beschreibt Andreas Steibl, Geschäftsführer der Region Ischgl-Paznaun, die Ausgangslage. „Schneeberichte, das Wetter oder Veranstaltungen beeinflussen stark das kurzfristige Buchungsverhalten.“ Steibl ist überzeugt davon, dass das eigene App ein nachhaltiges Instrument ist, das Markenimage positiv zu beeinflussen. „Vor allem Gäste, die öfters in Ischgl Urlaub machen, nutzen unser App das ganze Jahr. Überrascht hat mich, dass viele Einheimische unser App verwenden und sich so mit der Marke Ischgl stark identifizieren.“ Auch in St. Anton am Arlberg ist man mit den Downloads des kostenlosen Apps sehr zufrieden. Rund 40.000 Mal ist St. Anton inzwischen auf den Handys seiner Gäste vertreten – und das in einem Jahr. „Mit dem eigenen App wollten wir zu den ersten gehören, die diesen Service hochwertig anbieten“, erklärt Martin Ebster, Tourismusdirektor von St. Anton. „Die Gäste nehmen das Angebot sehr gut an. Unsere Einschätzung ist aber, dass in Zukunft doch mobile Web-Lösungen wichtiger sind als die klassischen Apps. In beiden Fällen muss man sehr gut überlegen, welche Inhalte man transportiert. Es soll umfassend sein, ohne den Nutzer mit Informationen zu überfrachten.“
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„Unser App sorgt für ein nachhaltiges Markenimage.“ © TVB ISCHGL
ANDREAS STEIBL, TVB ISCHGL-PAZNAUN
Apps sind persönliche Butler, die einem das Leben erleichtern, Nutzen stiften und unterhalten sollen. Davon sind nicht nur Tirols Tourismusregionen überzeugt, sondern auch größere Städte wie Schwaz. Als eine der ersten Orte hat sich die Silberstadt entschieden, ein App für die Stadt auf die Füße zu stellen. „Derzeit ist unser App vor allem ein Bürgerinformationssystem“, erklärt der Schwazer Vizebürgermeister Martin Wex. „Die Inhalte sind aber jetzt schon so, dass sie auch touristischen Nutzen stiften.“ Das nächste Kaffeehaus oder die Infos zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten – all das kann das Schwaz-App. „Wir sind sehr interessiert daran, dieses mobile Angebot zu erweitern“, so Wex. Von der geführten Erlebnisroute durch Schwaz bis hin zu konkreten Buchungsmöglichkeiten – der Schritt vom Bürgerinformationssystem zur touristischen Nutzung ist für die Schwazer ein logischer. „Unser App holt sich aktuelle Informationen von verschiedenen Datenbanken, der Wartungsaufwand ist dadurch überschaubar“,
erklärt Wex. „Im touristischen Bereich wird es dann besonders wichtig sein, dass diese Informationen so nutzbar sind, dass der User nicht ständig online ist. Die aktuellen Roaminggebühren sind immer noch ein Hemmschuh. Das wird sich in den kommenden Jahren aber erledigen.“
Stolz auf Tirol. Das aktuellste Projekt der Tirol Werbung ist ein digitales Gipfelbuch. Mit dem „Gipfelstürmer-App“ kann man auf Facebook seine ganz persönlichen Gipfelsiege mit der ganzen Welt
„Vom Bürgerservice zum touristischen Nutzen ist es nur ein kleiner Schritt.“ MARTIN WEX, VIZEBÜRGERMEISTER SCHWAZ
© WEX
Der digitale Butler.
teilen und sich auf den Tiroler Gipfeln einchecken. So wird der Einzelne zum Botschafter der Tiroler Berge. Mit diesem Projekt ist die Tirol Werbung Vorreiter in der mobilen Welt. „Ziel des ‚Gipfelstürmers‘ ist es, die Marke Tirol in die digitale Welt hinauszutragen“, erklärt Eckard Speckbacher. Dabei werden viele Tiroler selbst zu touristischen Markenbotschaftern. „Wenn ein Tiroler seinen Gipfelsieg auf Facebook postet, dann ist er für unsere Gäste ein Experte, der absolut glaubwürdig ist“, so Speckbacher. Mobile Applikationen sind für Einheimische wie Gäste ein spannendes Mittel, Tirol zu erleben. In einem sind sich alle Anbieter touristischer Apps einig: Auf diese Kanäle zu setzen, darf nicht Selbstzweck sein, um zu zeigen, dass man innovativ ist. „Apps müssen mit Inhalten und Funktionen überzeugen“, erklärt auch der Tiroler App-Profi Martin Klaunzer. „Die Zeiten, in denen man mit einem App den Anwender sehr leicht begeistern konnte, sind für mich vorbei. Dafür ist das Angebot bereits zu groß.“ ×
„Das Thema gewinnt in Tirol an Bedeutung“
© SUSHISEVEN
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Der Tiroler Martin Klaunzer ist seit 1998 selbstständig im Bereich „Neue Medien“. Sein aktuelles Projekt ist ein Taxi-App für ganz Österreich.
AISON: Herr Klaunzer, wie wichtig sind Apps im Tourismus? MARTIN KLAUNZER: Für große Anbieter sind Apps extrem wichtig. Für einzelne Betriebe wird es immer schwieriger, bei der Fülle an Apps den Anwender zu erreichen. Viele Smartphone-Anwender installieren nur eine Handvoll Apps, die für sie wirklich Bedeutung haben. App oder mobile Website? Beides hat Vor- und Nachteile. Apps wirken auf den Kunden „hochwertiger“. Idealerweise funktionieren Apps auch ohne Datenver-
bindung – ein Vorteil im Ausland. Mobile Websites sind kostengünstig umzusetzen und leicht zu warten. Wie beurteilen Sie die Situation in Tirol? In Tirol gibt es etliche sehr schöne Apps im Tourismusbereich. Auf der anderen Seite haben mehrere große Regionen derzeit kein überzeugendes App-Angebot. Ich merke, dass das Thema App in den vergangenen Monaten in Tirol stark an Bedeutung gewinnt. Vielen Dank für das Gespräch.
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40 MAGAZIN SAISON
„Events können einer Region helfen, sich in eine bestimmte Richtung zu positionieren.“
Das Gesamtkonzept. Laufstreckennetz, Lauftreffs, Laufveranstaltungen – dass sich die Tourismusregion Achensee zum Thema Laufen bekennt, ist an vielen Orten spürbar.
ANGELIKA SCHERER-HUMML, TIROL WERBUNG
© TVB ACHENSEE, H. SONNTAG
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Das Besondere. Beim Karwendelmarsch erfahren Wanderer an drei Stationen entlang der Strecke mehr über die Besonderheiten des Naturschutzgebiets.
Die Neuen brauchen einen langen Atem Laufveranstaltungen können einer Region helfen, sich zu positionieren, oder sie noch attraktiver machen. Vorausgesetzt, die Idee passt in das touristische Gesamtkonzept. Um treibender Motor für den Tourismus zu sein, fehlt aber noch das Besondere. V O N J A N E K AT H R E I N
ischenprodukt? Definitiv nicht. „Laufen wird nachgefragt“, sagt Andreas Tomaselli. Der Sport- und Tourismusconsulter steht Max2 vor, einer Agentur, die sich auf die Themen Laufen und Gesundheit spezialisiert hat und von Coaching bis hin zur Laufstreckenentwicklung Verschiedenes anbietet. Sein Eindruck deckt sich auch mit Gästebefragungen. Tirol ist in erster Linie wegen der Landschaft und der Natur als Urlaubsland gefragt. Als beliebteste Sportarten werden Wandern, Schwimmen und Baden, Bergsteigen, Mountainbiken und auch Laufen genannt. „Der Gast wünscht sich CrossCountry-Bewegung. Eine geführte, gelenkte Bewegung“, sagt Andreas Tomaselli. Dass vom Laufwegenetz auch die Einheimischen profitieren, ist ein schöner Nebeneffekt. Wenn sich die Einheimischen in der Region gut auskennen, haben auch die Gäste etwas davon. Ob man aber nun den nicht laufenden Gast im Urlaub zum Laufen bekehren kann? Nordic Walking hat einen höheren Stellenwert als Laufen. Beide Aktivitäten werden von Neulingen aber nur gelegentlich ausprobiert. Ob jemand im Urlaub läuft, hängt also stark von seinen Alltagsgewohnheiten ab, das geht aus einer Studie des Linzer Marktforschungsinstitutes Spectra hervor.
Viel im Angebot.
Wirft man einen Blick in den Tiroler Sportkalender, kann es um die Nachfrage nach dem Laufsport so schlecht nicht stehen. Eine Veranstaltung jagt die andere. „Wie bei allen Sport- oder auch Kulturevents wird auch bei Laufevents eine ganz spezielle Zielgruppe angesprochen und damit ist ein solcher Event für diese Zielgruppe urlaubsentscheidend. Events können einer Region helfen, sich in eine bestimmte Richtung zu positionieren“, weiß Angelika Scherer-Humml,
41 Tourismusforschung der Tirol Werbung. Die Region Achensee bekennt sich klar zum Thema Laufen. Der Achenseelauf ging heuer in die zwölfte Runde. „Die Teilnehmerzahlen sind seit vielen Jahren konstant gut, was aufgrund der Masse an Laufveranstaltungen bereits ein Erfolg ist“, bestätigt Martin Tschoner, Geschäftsführer Tourismusverband Achensee. Hinter dem Achenseelauf stehen einzelne sportbegeisterte Einheimische und darin sieht Tschoner bis heute die Stärke der Veranstaltung. Die Touristiker erkannten erst viel später, dass das Laufen und damit der Achenseelauf für die Angebotsentwicklung entscheidend sein könnten.
Kultstatus.
Heuer in der 27. Auflage. Der Focus liegt ganz klar auf dem Läuferpublikum aus der Region, den Schülern, den Familien. „Die Einheimischen machen eine Veranstaltung dauerhaft groß“, sind Eva Mirwald und Michael Wanivenhaus überzeugt. Um eine touristische Wirkung zu erzielen, müsse man aber schon etwas Besonderes bieten. Der Ötztal-Radmarathon, der habe es etwa
für eine Region zu werben, ist nichts Neues. Wenn sie in das Konzept der Region eingebunden sind, ist die Wirkung auf den Märkten umso stärker. Passt das Rahmenprogramm, reist der Gast ein paar Tage vorher an oder bleibt länger. Der große Teil der ausländischen Teilnehmer kommt übrigens bei fast allen Tiroler Laufveranstaltungen aus den Nachbarländern Deutschland und Italien.
„Die Teilnehmerzahlen sind beim Achenseelauf konstant gut, was aufgrund der Masse an Laufveranstaltungen bereits ein Erfolg ist.“
Reiselustige Läufer.
Wer aber das Besondere sucht, also das, was auch den Lauftouristen in die Region zieht, der muss schon genauer hinschauen und landet wieder am Achensee und in der Region Seefeld. Mit der Erweckung des Karwendelmarschs ist den beiden Tourismusverbänden das Besondere gelungen: Sport im Naturschutzgebiet. Wissenswertes zum Thema und zur Region gibt es quasi im Vorbeilaufen, dass man im Naturpark darauf achtet, so wenig Müll wie möglich zu produzieren, beruhigt das ökologische Läuferherz. Das Konzept geht auf. „Wir konnten eine Nächtigungssteigerung verzeichnen“, ziehen Martin Tschoner (GF Achenseetourismus) und Markus Tschoner (GF Olympiaregion Seefeld) nach drei Jahren Bilanz. Außerdem kamen bereits zur zweiten Auflage mehr als ein Viertel der Teilnehmer aus den Quellmärkten Deutschland und Niederlande. Eine befruchtende Zusammenarbeit. Das ist in der Tiroler Laufszene allerdings eher Ausnahme als Regel. Die Protagonisten kochen meist ihr eigenes Süppchen. Vielleicht ist das der Hemmschuh, der verhindert, etwas richtig Großes auf die Beine zu stellen?
geschafft. Auch der Tirol Speed Marathon, der vier Mal vom Brenner nach Innsbruck führte, brachte internationales Flair nach Tirol. Dass eine Laufveranstaltung ein Entscheidungskriterium für einen Urlaub in Tirol darstellt, das können die beiden zwar nicht sehen, allerdings fragen immer mehr Gäste nach den Laufterminen im kommenden Jahr, um ihre Urlaubspläne darauf abzustimmen. Wer sich am Laufmarkt im Ausland etablieren will, braucht einen langen Atem. Der typische Laufgast, der hat sich meist schon viel früher für die Region Tirol als Ziel entschieden.
Tiroler im Visier. Einzelkämpfer haben
Werbeträger Sport. Tirol bietet eine
es deutlich schwerer, können sich aber mit viel Engagement auch behaupten – wie man am Innsbrucker Stadtlauf sieht.
einzigartige Kulisse zum Laufen. Und dass Sportveranstaltungen eine gute Möglichkeit sind, um mit stimmungsvollen Bildern
MARTIN TSCHONER, GF TOURISMUSVERBAND ACHENSEE
Allen Laufveranstaltungen gemeinsam sind die gleichbleibenden Teilnehmerzahlen. Woran das liegt, darin sind sich die Veranstalter und Touristiker nicht einig. Ein Überangebot an Veranstaltungen, sagen die einen. Mangelnde Kontinuität, die anderen. Ein Blick in die Schweiz, die am ehesten einem Vergleich mit Tirol standhält, zeigt, dass kleine Veranstaltungen sehr wohl zwischen 10.000 und 20.000 Teilnehmer anziehen. Was machen die Schweizer anders? „Die meisten dieser Veranstaltungen haben eine lange Tradition“, sagt Andreas Tomaselli. „Der Schweizer Läufer tickt anders. Er fährt nicht ins Ausland, um zu laufen, weil es im Inland genügend interessante Laufveranstaltungen gibt“, meint Eva Mirwald. Die Läufer aus Deutschland, Österreich und Italien gelten als reiselustiger.
Alleinstellungsmerkmal. Vielleicht hat man in Tirol nach der großen Zeit der Volksläufe auch einfach den Weiterdreh verpasst? Das Angebot an Laufveranstaltungen ist groß, was fehlt, ist jedoch das Besondere, das eine Reise nach Tirol erst interessant macht. An Ideen mangelt es nicht: St. Johann will sich als Tourismushochburg etablieren und entwickelt ein sommerliches Gegenstück zum berühmten Koasalauf. Und Innsbruck soll bald einen Nacht-Halbmarathon bekommen. Mit der Wiederbelebung des Karwendelmarschs ist Bewegung in die Szene gekommen. Ein gutes Zeichen. Auch wenn es einige Jahre dauern wird, bis sich die Neuen etabliert haben. Entscheidend ist ein langer Atem.×
ORIENTIERUNG
LAUFTERMINE
Wer die richtige Laufstrecke sucht, braucht Infos über die Wegbeschaffenheit. Im Gelände werden Läufer dank des Laufland-Tirol-Leitsystems mit Richtungs- und Distanztafeln durch die Natur geleitet. Die Tafeln zeigen Richtung, Streckenlänge und Schwierigkeit (blau = leicht, rot = mittelschwierig, schwarz = schwierig) an und ob sich die Strecke zum Laufen, Berglaufen oder Nordic-Walken eignet. Inklusive gelaufener Kilometerabschnitte. Das Streckennetz der Laufland-Tirol-Karte ist zwar nicht vollständig, bietet sich aber als erste Orientierungshilfe im Internet an. Man wählt ein Gebiet aus oder eine Strecke und kann deren Verlauf im Höhenprofil verfolgen. www.tirol.gv.at
Im Herbst und Frühwinter finden traditionell weniger Laufveranstaltungen statt. 23. Oktober 2011 – Astberglauf in Going 26. Oktober 2011 – Pillerseetal Halbmarathon (St. Ulrich am Pillersee) 11. Dezember 2011 – Kolsassberg Run 18. Dezember 2011 – Haller Sterntalerlauf 31. Dezember 2011 – Innsbrucker Silvesterlauf
42 MAGAZIN SAISON
Polnische Top-Journalisten am Stubaier Gletscher auf Pressereise in Tirol
TV-Aufnahmen mit der berühmten polnischen Schauspielerin Kasia Figura in der Zillertaler Bergwelt im Winter 2010/11
Ein Wintermärchen in Rot-Weiß POLEN
Reisemärkte. Saison startet eine Serie in der touristische Märkte vorgestellt werden. Zum Auftakt Polen und die Lust auf Schnee. V O N J A N E K AT H R E I N
I
n Pose werfen. Lächeln. Kasia Figura ist Profi. Dass sie heute friert, merkt man der polnischen Schauspielerin gar nicht an. Die Zillertaler Berge im Vordergrund, Postkartenwetter dahinter. Ideale Bedingungen für Dreharbeiten. Diese Bilder machen Lust auf Pistengaudi, auf schnelle Abfahrten und Schnee, der ins Gesicht spritzt. Die Polen haben Tirol als Winterdestination entdeckt – wegen seiner Berge, den tollen Pisten und dem Nachtleben.
Reiselust.
Trotz der globalen Krise erfreut sich Polens Wirtschaft über Wachstum und das wirkt sich auch auf die Reiselust seiner Bewohner aus. Die Tirol Werbung sieht besonders im Segment der etablierten postmateriellen und Modern-
Performer-Bevölkerungsschichten in Polen eine hohe Affinität zu Aktivurlaubsformen. Tirol punktet hier ganz klar mit dem Winterurlaub und zählt 42 Prozent der österreichischen Gesamtnächtigungen von Polen. Die Motive „Sonne und Wärme tanken“, dem „Grau und den Sorgen den Rücken kehren“, und „frei sein“ stehen für viele Polen auch in den Wintermonaten ganz oben auf der Liste der Reisemotive. Wer nicht ans Meer fährt, fährt in die Berge und entflieht auf diesem Weg dem Stress. „Tirol ist im Winter der Marktführer in Polen. Mit geschätzten 4,1 aktiven und circa 8,8 Millionen potenziellen Skifahrern und der kontinuierlich steigenden Entwicklung der Nächtigungszahlen ist das Wachstumspotenzial des Marktes sehr hoch. In den
letzten 20 Jahren sind die Nächtigungen aus Polen um 11.140 Prozent gestiegen“, sagt Katarzyna Gaczorek, verantwortlich für die Bereiche Marketing & Verkauf in den Märkten Polen und Tschechien in der Tirol Werbung. Die Tiroler Winterdestinationen, allen voran das Ötztal, Stubai und Mayrhofen, sind nach den polnischen und tschechischen Nahgebieten am beliebtesten und liegen deutlich noch vor Südtirol und Salzburg. „Tirol wird als Qualitätsregion gesehen“, weiß Katarzyna Gaczorek, die gebürtige Polin ist, die letzten zweieinhalb Jahre bei der Österreich Werbung in Warschau ihre Marketingkompetenzen und Marktwissen gewinnen konnte und seit Juli dieses Jahres bei der Tirol Werbung für die Märkte Polen und Tschechien ver-
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© TIROL WERBUNG (2)
Der polnische Gast. Er ist mit durchschnittlich 37 Jahren deutlich jünger als alle anderen Tirol-Gäste (43 Jahre). Und es sind überwiegend Familien mit Kindern unter 14 Jahren, die sich in Tirol ein Wintermärchen erfüllen und günstige Unterkünfte wie Ferienwohnungen und Pensionen bevorzugen – hier besteht eine Chance für die Privatzimmeranbieter. Auf der anderen Seite sind die Polen sehr konsumfreudig und geben gerne Geld für gutes Abendessen, Après-Ski und Shoppen aus. Drei Viertel der Tirol-Urlauber sind Skifahrer mit eigener, meistens sehr guter Skiausrüstung und gehen ihrem Hobby auch im Herbst und Frühling nach. Tirol bietet mit seinen Gletscherskigebieten ideale Bedingungen. Gefragt im Urlaub sind auch Snowboarden, Rodeln und Shoppen. Wellnessangebot ist kein Hauptmotiv für die Urlaubsbuchung, aber eine wichtige Urlaubskomponente und gern genutzte Nebenaktivität. Der polnische Gast ist Autofahrer, wobei das Auto als Statussymbol gilt und deshalb auch neun von zehn Polen mit dem Auto nach Tirol kommen. Bahn, Bus REISEMARKT POLEN IN ZAHLEN:
und Flugzeug werden selten als Transportmittel gewählt.
Vertrauenssache. Da die meisten Polen noch nicht so reiseerfahren sind, ist ihr Informationsbedarf groß. Beliebte
sehr empfehlenswert, nach Aktionen zu suchen, die sich von den Mitbewerbern abheben – wie etwa die Einladung von Kasia Figura in Begleitung von Fernsehen und „Gala“-Magazin ins Zillertal oder die Durchführung der Wirtschaftskoopera-
„Tirol ist in Polen die beliebteste Winterdestination in den Alpen und punktet mit Schneesicherheit, feinem Kulturangebot und Kulinarik.“ KATARZYNA GACZOREK, MARKETING & VERKAUF POLEN UND TSCHECHIEN, TIROL WERBUNG
Recherchequellen sind das Internet und Reisebüros. Praktischer Tipp für das Marketing: Trends nicht verschlafen. Polen ist ein Markt, der zu Beginn Entwicklungen abwartet, dann aber umso stärker auf Trends aufspringt, weiß Katarzyna Gaczorek. Crossmedia-Kampagnen und integriertes Marketing machen auch weiterhin Sinn. Da die größten Konkurrenten wie Südtirol-Trentino und die Schweiz Polen als wichtigen Herkunftsmarkt ebenfalls längst entdeckt haben, ist es
tion mit der Top-Marke Audi Polen. Die Fußballeuropameisterschaften, die am 8. Juni 2012 in Polen und der Ukraine beginnen, bilden den perfekten Rahmen für etwas mehr Tirol-Werbung. ×
WINTERAKTIVITÄTEN: Skifahren (75 % der
HAUPTREISEZEIT: Wintermonate; der Sommer
polnischen Gäste), Snowboard (27 %), Rodeln
spielt für die Polen in den Alpen eine unterge-
(34 %), Spaziergänge, Ausflüge, Nachtleben
ordnete Rolle
TYPISCHER POLNISCHER GAST: höheres
(51 %), Shopping, Wellness weniger starker
Bildungs- und Einkommensniveau, Gast im
Fokus
KONTAKT Katarzyna Gaczorek, Marketing & Verkauf Polen und Tschechien Katarzyna.Gaczorek@tirolwerbung.at Tel. 0512 / 53 20-648
MARKTANTEIL: Rang 10 – mit 1,4 Prozent bei den Übernachtungen
Winter: 37 Jahre alt (Tirol-Durchschnitt 43 Jahre), Familien (36 %), Paare bzw. Paare mit
ANREISE: neun von zehn Polen reisen mit
Freunden (34 %); Stammgästeanteil im Winter
dem eigenem Auto an, Bus und Bahn spielen
REISESTRÖME: Deutschland (1,3 Mio. Ankünf-
20 %, größte Gruppe sind Intervallgäste und
eine untergeordnete Rolle. Keine direkte Flug-
te), Italien (650.000), Großbritannien (0,5 Mio),
Zweitbesucher (je 29 %); hoher Informations-
verbindung nach Tirol. Alternative Fluganbin-
Österreich (350.000)
bedarf, der über Internet und Reisebüros be-
dung nach München
friedigt wird
WICHTIGSTE TIROLER REGIONEN IM WINTER: BUCHUNGSGEWOHNHEITEN: 70 % buchen
Ötztal (14,8 % MA), Stubai (11,5 %),
HERKUNFTSREGION: Warschau und Umge-
direkt beim Vermieter, Reisebüros und Pau-
Mayrhofen (10,4 %), Erste Ferienregion im
bung, Städte mit mehr als 200.000 Einwoh-
schalarrangements werden verstärkt genützt
Zillertal (9,8 %), Paznaun-Ischgl (8,9 %)
nern in Nord-, West- und Südpolen. Schlesien
im Vergleich zum Tirol-Schnitt; die Reiseent-
Im Sommer: Innsbruck und seine Feriendörfer
nach Warschau die reiseintensivste Region
scheidung wird frühzeitig getroffen
AUFENTHALTSDAUER: mit 6,1 Tagen über-
INFOMATIONSQUELLE: Internet (65 %) – Be-
POLEN IN TIROL: 587.000 (gesamt) – 90 % im
durchschnittlich lange (Tirol gesamt: 5 Tage),
urteilungsplattformen und Social Web boo-
Winter (27 % im Jänner); Steigerung gegen-
Sommer 3,8 Tage (4,3)
men; mit deutlichem Abstand Bekannte und
über 2006/2007: 10,7 %
NÄCHTIGUNGSZAHLEN 2008/2009
Reisebüro BEVORZUGTE UNTERKUNFT: Ferienwohnun-
REISEVOLUMEN 2008: 13,4 Millionen Aus-
gen sowie günstigere Kategorien (48,8 %),
TAGESAUSGABEN: liegen mit € 138,- im
landsreisen, davon 7,9 Mio. Urlaubsreisen,
19 % nächtigen in der gehobenen Hotellerie
Tirol-Schnitt
2,9 Mio Geschäftsreisen
© TIROL WERBUNG
antwortlich ist. Für die polnischen Gäste heißt Qualität perfekt präparierte Pisten, moderne Infrastruktur, Tiroler Küche samt dem Après-Ski-Angebot und komfortable Sauna- und Wellnessanlagen.
44 MAGAZIN SAISON
Eigene Spielstätte. Das Theater praesent ist sesshaft geworden. Im Dezember wird das Kinderstück „Das kleine Hokuspokus“ wieder aufgenommen.
Konzentriertes Spiel Das Theater praesent, seit 2006 an vielen Orten Innsbrucks tätig, residiert seit Kurzem im eigenen Theaterraum in der Innsbrucker Jahnstraße. Mit der festen Spielstätte kommt auch ein erweitertes Programm und die Möglichkeit, die guten Kontakte in die österreichische Szene auszunutzen, erzählt einer der Gründer und Leiter des Theaters, Stefan Raab. DA S INTERVIEW FÜHRTE ES THER PIRCHNER .
S
AISON: Herr Raab, als das Theater praesent vor fünf Jahren seine Arbeit aufnahm, hatte die freie Theaterszene in Innsbruck mit Geld-, Raum- und sonstigen Problemen zu kämpfen. Sind die Rahmenbedingungen inzwischen besser geworden? STEFAN RAAB: Ja, es hat sich schon viel verändert seit der Zeit. Das Kulturamt der Stadt Innsbruck arbeitet sehr gut und verlässlich, auch mit den Ansprechpartnern beim Land Tirol haben wir eine gute Basis. Allgemein fehlt es aber in der freien Szene – im Vergleich mit anderen Bundesländern Österreichs – immer noch an Geld, um eine tragfähige Struktur aufzubauen.
Das Theater praesent wagt sich aber jetzt erstmals daran, einen eigenen Raum das ganze Jahr über zu bespielen. Das war immer schon unser Ziel. Wir haben in den letzten fünf Jahren viel gespielt und konnten uns gut etablieren, sodass wir nun statt Produktionsförderungen Jahresförderungen von Stadt und Land bekommen und im Zuge dessen auch vom Bund unterstützt werden. Wir haben uns auch sehr bemüht, einen geeigneten, leistbaren Raum zu finden, und jetzt wollten wir es versuchen – auch wenn ich noch nicht weiß, ob wir das ganze nächste Jahr wie geplant durchziehen können.
Von 1994 bis 1997 gab es bereits ein Theater in dem Kellerlokal in der Jahnstraße, das Theater der Provinz. Konnten Sie dort eine bestehende Spielstätte beziehen oder musste der Raum erst für ihre Zwecke adaptiert werden? Der Raum stand ja inzwischen leer beziehungsweise wurde von einer Werbeagentur genutzt, deshalb mussten wir vieles – den Boden im Theater, eine Podesterie, technische Einrichtungen, eine Zuschauertoilette und so weiter – neu machen. Dafür haben wir jetzt einen flexibel nutzbaren Theaterraum für 40 bis 60 Zuschauer, den wir in allen Richtungen bespielen können, ein Besucherfoyer und einen sehr kleinen Raum, den wir als Garderobe und Lager verwenden. Bisher war das Theater praesent dafür bekannt, außergewöhnliche, zu bestimmten Stücken passende Spielstätten wie das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, die Küche des Tiroler Bildungsforum oder das Sieben-Kapellen-Areal zu erschließen. Inwieweit ändert sich das Programm durch die Konzentration auf „nur“ einen Raum? Wir werden kleinere
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© REBECCA HAGELE
© THEATER PRAESENT (5)
Dass wir etwa „Dreck“ von Robert Schneider, den Monolog eines Ausländers in Wien, auf den Spielplan gesetzt haben, hat mehrere Gründe. Erstens nehmen wir in der Politik im Zusammenhang mit der Integrationsdebatte eine Verrohung der Sprache wahr. Zweitens konnten wir als Darsteller einen Freund von uns gewinnen, Markus Tavakoli, der aus Persien kommt und in Wien aufgewachsen ist. Er kennt also Vorurteile und den Umgang mit Ausländern in Österreich aus eigener Erfahrung.
„Wir fokussieren auf die Figur, auf die Persönlichkeit, auf eine knappe Ausstattung – und natürlich erzählen wir Geschichten, die uns wichtig vorkommen in dieser Stadt.“ STEFAN RAAB
Produktionen anbieten, dafür aber mehr verschiedene. Insgesamt planen wir pro Jahr ca. 120 statt der bisher 40 Aufführungen. Ein großer Vorteil ist, dass wir nun endlich eine unserer Kernkompetenzen voll ausspielen können, unsere gute Vernetzung in die österreichische Szene. Wir können nun weiter vorausplanen und Künstler einladen, wir wissen, dass wir die Struktur zum Proben haben. Die Kompetenzen im Fremdraumbespielen, die wir aufgebaut haben, werden wir trotzdem weiterhin nutzen, aber in geringerem Ausmaß. Für Ende Jänner 2012 ist zum Beispiel das Stück „Klamms Krieg“ mit Günter Lieder geplant, in dem eine Schulklasse den Unterricht eines Lehrers verweigert, der den Selbstmord eines Schülers verursacht hat. Das wird nicht nur im Theater zu
sehen sein, sondern eignet sich auch sehr gut für das Spiel in Schulklassen. An der inhaltlichen Ausrichtung des Theater praesent – Menschen und Geschichten in den Vordergrund zu stellen – ändert sich also nichts? Wir bleiben der Linie treu, dass wir auf die Figuren, die Persönlichkeiten fokussieren, und erzählen Geschichten, die uns wichtig vorkommen in dieser Stadt. Das sieht man auch bei „Leonce und Lena“ von Georg Büchner, unserer ersten Produktion im neuen Theater. Die Auswahl unseres künstlerischen Leiters Florian Eisner, das, was wir spielen, ist nicht beliebig. Wir konzentrieren uns auf Themen, die aus irgendeinem Grund in dieser Stadt, in diesem Land bedeutsam sind, die angesprochen werden müssen.
Was wird im Jahr eins nach der Theatereröffnung noch zu sehen sein? Nach „Dreck“ nehmen wir im Dezember das Kinderstück „Das kleine Hokuspokus“ wieder auf. Im Jänner gibt es wahrscheinlich eine Wiederaufnahme von „Gretchen 89ff.“. Für „Warten auf Godot“ in der Regie von Fabian Kametz klären wir derzeit die Rechte ab und danach spielt Julia Gschnitzer unter der Regie von Angelica Ladurner die Memoiren der Sarah Bernhardt. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Sachen, wie Lesungen oder Hörspiele. Es steht Ihnen ein arbeitsintensives Jahr mit dem Theater praesent bevor. Engagieren Sie sich trotzdem weiterhin im neuen Theaterhaus für die freie Szene, das im Herbst 2012 im ehemaligen „Sinne“ in der Wilhelm-Greil-Straße eröffnet wird? Das eine schließt das andere nicht aus. Das „Sinne“-Projekt, das die Stadt Innsbruck durchführt, ist ein Theaterprojekt für die gesamte freie Szene der Stadt. Das Haus wird von sehr vielen Gruppen genützt werden, und da hätten wir als Theater praesent alle unsere Produktionen nicht unterbringen können. Aber es ist toll, dass eine Stadt einen optimalen Raum mit funktionierenden Strukturen zur Verfügung stellt – und es ist gerade in Krisenzeiten etwas ganz Seltenes. Wir wollen bei dem Prozess unbedingt dabei sein und das unterstützen. Vielen Dank für das Gespräch.
×
NÄCHSTE PRODUKTION „DRECK“ von Robert Schneider Regie: Johannes Seilern mit: Markus Tavakoli Aufführungen: 3., 4., 5., 9., 10., 11., 12., 16., 17., 19., 23., 24., 25., 26. November 2011, jeweils 19.30 Uhr www.theater-praesent.at
46 MAGAZIN SAISON
Erweiterter Blickwinkel Mit Wanderausstellung, Buch und Film vermittelt das Interreg-IV-Projekt „Psychiatrische Landschaften“ die Geschichte der Psychiatrie im geografischen Raum des historischen Tirol seit 1830: eine vielfältig ansprechende Spurensuche aus verschiedenen Perspektiven. VON ES THER PIRCHNER
S
eit 1830 besteht in Hall in Tirol eine Psychiatrische Anstalt, 1882 folgte jene in Pergine im Trentino und 1891 wurde auch in Innsbruck eine neurologisch-psychiatrische Universitätsklinik eingerichtet. Seit damals haben sich die Haltung zu den in den Anstalten Betreuten, die medizinischen Erkenntnisse und Behandlungsformen sowie die Aufgaben der Pflege beständig verändert. Die Geschichte dieser Häuser umfasst die Heilung und Verwahrung der „Irren“ in den Anfängen ebenso wie die Vernichtung „unwerten Lebens“ in der Zeit des Nationalsozialismus und die Entstehung einer offenen Psychiatrie seit den 1970er-Jahren.
Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Heilung und Verwahrung waren die wichtigsten Aufgaben der ab 1830 eingerichteten Anstalten. Pfleger und Pflegerinnen waren als Wartpersonal für die Sicherung der Kranken zuständig.
Sowohl in Hall als auch in Pergine lag die Pflege auch in den Händen von Ordensschwestern. Mit den Barmherzigen Schwestern zogen ab 1881 auch deren Ordensregeln in die Haller Anstalt ein.
Zwar hat das wissenschaftliche Interesse an Psychiatriegeschichte in den letzten Jahren zugenommen und viele internationale Forschungsergebnisse gelten auch für den Raum des historischen Tirol, doch die spezielle politische Geschichte der Region führte auch zu einer Entwicklung der psychiatrischen Anstalten, die mit der in anderen Ländern nicht vergleichbar ist. Man denke nur an die Verbringung italienischsprachiger Patientinnen und Patienten nach Hall vor 1882 (und der deutschsprachigen Südtiroler später nach Pergine), an die Optierten im Faschismus, die nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr nach Italien zurückkehren konnten, oder daran, dass in Italien die
Anstaltspflege in Bildern (1830 bis heute) Filmstills aus „Die [un] sichtbare Arbeit“ zur Pflege in den psychiatrischen Anstalten im historischen Tirol, Christian Sanders (Zeichnungen), Niko Hofinger (Film)
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Öffnung der Anstalten wesentlich früher vorangetrieben wurde als in Österreich. Eine weitere Besonderheit des Interreg-IV-Projekts „Psychiatrische Landschaften“, das u. a. von Maria Heidegger, Michaela Ralser und Elisabeth DietrichDaum an den Instituten für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie und für Erziehungswissenschaften der Uni Innsbruck durchgeführt wurde, ist die Ausrichtung auf die Vermittlung der Inhalte in der Öffentlichkeit. Damit erschließen sich in mehrfacher Hinsicht neue Aspekte des Themas.
Auf Wanderschaft. Die Wanderaus-
Ausstellung „Ich lasse mich nicht länger für einen Narren halten“ kuratiert von Lisa Noggler und Celia Di Pauli • 21. Oktober – 18. November 2011 Toni Knapp Haus, Burggasse 16, 6130 Schwaz • 25. November 2011 – 2. Februar 2012 Universität Innsbruck, Atrium Langer Weg 11, 6020 Innsbruck • 17. März – 15. April 2012 Schlossmuseum Landeck Schlossweg 2, 6500 Landeck
Buch „Psychiatrische Landschaften. Die Psychiatrie und ihre Patientinnen und Patienten im historischen Raum Tirol seit 1830“ erscheint im November 2011
Film „Die [un]sichtbare Arbeit. Zur Geschichte der psychiatrischen Pflege im historischen Tirol von 1830 bis zur Gegenwart“ erscheint im November 2011 www.psychiatrische-landschaften.net
© CHRISTIAN SANDERS (5)
stellung „Ich lasse mich nicht länger für
tinnen und Patienten sowie die Ärztebelegschaft auch schon bisher im Mittelpunkt des Forscherinteresses standen, galt dem Pflegepersonal meist nur wenig Aufmerksamkeit. Diesen blinden Fleck auszufüllen, ist Ziel des Films „Die [un]sichtbare Arbeit“ und des dazugehörigen didaktischen Materials, die für den Gebrauch in (Pflege-) Ausbildungen gedacht sind. Dem Zuseher eröffnet sich dadurch ein neuer Blickwinkel, jener der Personen, die immer wesentlich näher mit den von ihnen Betreuten zu tun hatten als die behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Im November schließlich erscheinen die deutsche und italienische Ausgabe des Buches „Psychiatrische Landschaften“, das mit Interviews und Gesprächen einen breiten Zugang zur Tiroler Psychiatriegeschichte eröffnet. Wie die anderen Teile des Projekts basiert es zwar auf fundierten wissenschaftlichen Forschungen, richtet sich aber an alle am Thema Interessierten. Als Ergänzung zum Ausstellungsbesuch oder als alleinige Lektüre ist es dazu geeignet, eine wesentliche Lücke in der historischen Betrachtung Tirols zu schließen. ×
Psychiatrische Landschaften. Die Psychiatrie und ihre Patientinnen und Patienten im historischen Raum Tirol-Südtirol von 1830 bis zur Gegenwart
© NIKO HOFINGER
© NIKO HOFINGER (3)
Pflege im Fokus. Während die Patien-
INFO
© PSYCHIATRISCHE LANDSCHAFTEN
einen Narren halten“, die bisher in Hall und Bozen zu sehen war und im Herbst und Frühjahr u. a. nach Innsbruck und Landeck kommt, fokussiert auf die in den Anstalten verwahrten Patientinnen und Patienten. Sie beschreibt Biografien aus verschiedenen Zeiten, legt Behandlungsmethoden dar und berichtet von ganz alltäglichen Dingen wie Speiseplänen und Unterbringung. Fast durchwegs in klinischem Weiß gehalten, ausgestattet mit zahlreichen Anschauungsobjekten und erzählerisch durchdacht, gibt sie Einblick in die Situation der in den Anstalten Betreuten.
360 Patientinnen und Patienten wurden zwischen 1939 und 1941 im Zuge der Euthanasie getötet. Die Vorbereitung zur Verschickung in die Tötungsanstalt Hartheim musste das Pflegepersonal übernehmen.
„Reinlichkeit“ war bis in die 1980er-Jahre eine Hauptaufgabe der Pflegerinnen und Pfleger, der Putzlappen ein ebenso ausgeprägtes Markenzeichen wie der Schlüssel.
Symbol für das Ende der geschlossenen Anstalten ab 1975: In einer betreuten Aktion bauten Patientinnen und Patienten die Anstalt Pergine in Karton nach und verbrannten sie.
werbung
Historie und Zukunftsdenken Produktwelten und Gegenwartskunst
S
eit vielen Jahren ist SWAROVSKI INNSBRUCK funkelnder Anziehungspunkt der Innsbrucker Altstadt rund um das Goldene Dachl. Ganz neu gestaltet strahlt SWAROVSKI INNSBRUCK seit Sommer 2011 noch heller als zuvaor: als ein lichterfülltes, modernes Shopping-Ambiente in Verbindung mit jahrhundertealten, zum Teil bis in die Gotik zurückreichenden Bauelementen und Installationen bedeutender Gegenwartskünstler. Der dreiteilige Werkszyklus IM FACETTENREICH des Tiroler Künstlers Thomas Feuerstein findet sich gleich im Eingangsbereich und umfasst die Kunstobjekte SUPERFLY, PHANTOM und PARS PRO TOTO. Anhand des Motivs der Taufliege und einer Verschränkung aus Kunst und Wissenschaft stellt er bildlich die Komplexität der Welt dar. Mit der optisch-akustischen Installation CRYSTAL MATRIX von Erwin Redl hat SWAROVSKI INNSBRUCK seine eigene Wunderkammer. Darüber hinaus finden sich, verteilt über die
beiden Etagen, Innovationen rund um und aus Kristall. In der Spiegelwand im Eingangsbereich verbergen sich faszinierende Kristallkreationen aus über einhundert Jahren Kristallgeschichte. Auch die Kristalltreppe oder der Luster CASCADE von Vincent van Duysen sind Highlights von SWAROVSKI INNSBRUCK. Eine Erfrischung nach dem Shopping oder prickelnde Anreize für das bevorstehende Einkaufserlebnis gibt es im stilvollen Ambiente des 1st Floor ART SPACE: THE BAR bietet ausgesuchte Spitzenweine der Bodega Norton, des argentinischen Weinguts von Gernot Langes Swarovski.
Swarovski Innsbruck Herzog-Friedrich-Straße 39 6020 Innsbruck Tel. 0512 573 100 www.swarovski.com/innsbruck
49 KOMMENTARE SAISON
I
VON ALOIS SCHÖPF
nzwischen fahren ja schon Leute in die Anden oder nach Tibet, die man, ohne sie beleidigen zu wollen, unter der Rubrik „einfache Menschen“ einordnen müsste. Und sie besteigen statt des Bettelwurfs bei Hall den Kilimandscharo, der nach der Rückkehr unweigerlich die triumphierende Frage verursacht: „Bisch a schu am Killi g‘wesen?“ Wie soll man als einer, der seit Jahrzehnten langweilig an die obere Adria fährt und im selben Hotel absteigt, auf so viel Weltgewandtheit reagieren außer mit der neidvollen Erkenntnis, dass die meisten von denen, die alljährlich die Welt umrunden,
Welt kennen lernen, das tun sie als Ärzte, Anwälte oder Unternehmer bis zum Überdruss. Sie wollen vielmehr an einen Ort kommen, den sie kennen, weshalb sie sich sofort zuhause fühlen, dort Wirtsleute antreffen, von denen sie bestenfalls freundschaftlich begrüßt werden, und sie wollen den Alltag, der einiges von ihnen abverlangt, durch Tage der Selbstliebe und der Selbstverwöhnung ergänzen. Sie wollen viel schlafen, viel lesen, gut essen, genussreich trinken, sich pflegen, einander ohne Stress lieben, sporteln, wandern, in der Sonne sitzen und, weitab vom Lärm, zur Ruhe „Sollten wir nicht viel intensiver die Frage stellen, ob Tirol ein und wieder zu sich selbst kommen. Land ist, das man bereist, um noch nie Dagewesenes kennen Der technische Begriff „Tourist“ hat in Vergessenheit geraten lassen, zu lernen? Oder ein Land, das man aufsucht, um „prendere dass der Tourismus von zwei Gruppen il fresco“, also Sommerfrische zu machen, wie es seit dem lebt, die verschiedener nicht sein könn17. Jahrhundert aus der Gegend um Bozen bekannt ist?“ ten. Und dass überall dort, wo die eine Gruppe hofiert, die andere verscheucht wird. Sollten wir nicht viel davon immer gleich blöd nach Hause zurückkommen, und die intensiver die Frage stellen, ob Tirol ein Land ist, das man bereist, meisten Reisen den ökologischen Schaden nicht wert sind, der um noch nie Dagewesenes kennen zu lernen? Oder ein Land, durch den Kerosinverbrauch verursacht wird? Solch misanthropische Feststellungen ergeben sich das man aufsucht, um „prendere il fresco“, also Sommerfrische natürlich aus der Verachtung, die dem Sommerfrischler und zu machen, wie es seit dem 17. Jahrhundert aus der Gegend um Stammgast nicht nur im Kabarett entgegen schlägt. Leute, deren Bozen bekannt ist? Und sollten wir nicht zuletzt die Frage stellen, Leben während des Jahres so spannend ist, dass sie das Bedürfnis welche der beiden Gruppen für die Einheimischen sozialverträgverspüren, im Urlaub von all dem nichts wissen wollen, sind auch licher ist und welche mehr an Wertschöpfung abwirft? × für die Tourismusindustrie der blanke Horror. Denn sie wollen Alois Schöpf lebt als Journalist und Schriftsteller in Lans. nicht reisen, das ist ihnen zu anstrengend. Sie wollen nicht die
Gelblärchenzeit
I
VON ERNST MOLDEN
n dem Unterinntaler Bergdorf, in dem ich ein paar Jahre meiner Jugend habe verbringen dürfen, dort bin ich jetzt nur noch selten. Dies tut mir zuweilen leid, aber dann sehe ich’s wieder ein. Unsere drei Kinder haben sich zu herrlichen, aber riesenhaften Ungetümen entwickelt, und unter ihren welterobernden Tritten erbebt dieses alte, entzückende, aber doch auch ein wenig mürbe Haus, sodass wir uns dort nicht mehr gänzlich niederlassen können. Im Winter wohnen wir immer ein paar Tage bei benachbarten Bauern. Und dann betreten wir besuchsweise auch das betagte, von meinen Eltern und meiner Oma bewohnte Haus, vorsichtig, als wär’s ein fragiles Zwergenland oder eine begehbare Krippe. Aber ehe etwas hin wird, gehen wir wieder.
im Verhalten wie ein Laubbaum benimmt – es wird Herbst: weg mit den Nadeln! – sie erfreut im Herbst mein Herz am meisten. Je länger die milden Tage mit den dazwischengelagerten eiskalten Nächte anhalten, umso unglaublicher wird das Lärchen-Gelb, am Ende, kurz bevor die Nadeln, meist über Nacht völlig abfallen, sind die eleganten Bäume fast so gelb wie PEZ-Automaten versunkener Zeiten. Dazu riecht es nach Holzfeuer, alle Menschen hier, auch die meinen in ihrem lieben Haus, verbrennen die letzten Scheite der alten Saison. Das Holz für die neue kommt schon, es liegt in riesigen Halden bei den Häusern herum und wird sodann im Schutz der Balkone an die Hausmauern „Ende Oktober oder November zur Gelblärchenzeit. Da ist Wien geschlichtet. Der Rauch der Holzfeuer dann eine Zeitlang entsetzlich, nassgrau, grippefördernd, desteigt manchmal wie ein Indianerzeichen hoch in die klare Luft, manchmal pressiv. Über dem Bergdorf hingegen funzelt eine schwache, aber liebende Sonne, die Bauern breiten zärtlich einen Teppich duckt er sich und kriecht über die Wiesen wie eine furchtsame Schleiche, die aus Kuhkacke über die Heuwiesen.“ den Winter ahnt. Manchmal, meist im Rahmen einer Konzertreise, schaffe ich es Von solchen Visiten komme ich dann heim, betrete die auch allein auf einen kurzen Besuch, und zwar komme ich am Stadtwohnung, meine herrlichen, riesengroßen Ungetüme sprinliebsten genau jetzt: Ende Oktober oder November zur Gelbgen an mir hoch, und irgendwann fragt wer: Papa, wie war’s? Sag lärchenzeit. Da ist Wien dann eine Zeitlang entsetzlich, nassgrau, ich: Super! Sagt das Ungetüm: Wieso? Sag ich: Die Lärchen waren grippefördernd, depressiv. Über dem Bergdorf hingegen funzelt grad gelb. × eine schwache, aber liebende Sonne, die Bauern breiten zärtlich Ernst Molden lebt als Liedermacher und Schriftsteller in Wien. Sein neues einen Teppich aus Kuhkacke über die Heuwiesen, und die LärAlbum ES LEM (monkeymusic) wurde kürzlich mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. chen: tja, sie sind eben gelb. Diese wunderbare Konifere, die sich
© BÖHME
Reisen ist nicht Sommerfrische
50 NACHGEFRAGT SAISON
16 FR AGEN AN ...
Richard Rubatscher DREI SCHÖNE ORTE AUF DER WELT (AUSSERHALB TIROLS): Wien, Salzburg, Zermatt DIE GRÖSSTEN TUGENDEN IM TOURISMUS: Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Redlichkeit DIE GRÖSSTEN SÜNDEN IM TOURISMUS: ein ruinöses Preisdumping insbesondere im Sommertourismus DIE STÄRKEN DES TIROLER TOURISMUS: Tirol ist ein Land vieler Visionäre, die insbesondere in der Angebotsentwicklung sehr kreativ sind und darüber hinaus eine hohe Investitionsbereitschaft bekunden. DIE SCHWÄCHEN DES TIROLER TOURISMUS: vielfach noch unwirtschaftliche Betriebsgrößen, die eine Bereinigung der Marktstruktur erforderlich machen DIE BESTE IDEE DER LETZTEN FÜNF JAHRE: die YOG nach Tirol zu holen LETZTER URLAUB (WANN UND WO?): im Sommer 2011 auf Corfu ICH LERNE VON: den an mich täglich herangetragenen Aufgaben DAS KÖNNTEN TIROLS TOURISTIKER GUT GEBRAUCHEN: stabile politische Rahmenbedingungen und die Bereitschaft der Politiker, neue Projekte zuzulassen, sowie auch ein anhaltend niedriges Zinsniveau INNSBRUCK BRAUCHT OLYMPISCHE SPIELE, WEIL: nur durch Großveranstaltungen der Bekanntheitsgrad einer Sportund Tourismusstadt auf einem hohen Niveau gehalten werden kann. Gleichzeitig ergibt sich die Chance, sinnvolle Infrastruktureinrichtung neu zu schaffen und bestehende Einrichtungen nachhaltig zu verbessern.
© RUBATSCHER
GROSSVERANSTALTUNGEN BEDEUTEN FÜR DEN TOURISMUS: eine hohe Werbewirksamkeit auf breitester Basis DER OLYMPISCHE GEDANKE LIEGT MIR AM HERZEN, WEIL: dem Sieg ein hoher, aber nicht der höchste Stellenwert beigemessen wird MEINE LIEBSTE OLYMPISCHE WINTERDISZIPLIN: der Biathlon-Staffelbewerb DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG BEI DER ORGANISATION EINER GROSSVERANSTALTUNG: das richtige Team zu formen und die Einhaltung des Budgetrahmens DAS BESONDERE AN TIROL IST: die Naturschönheit in Verbindung mit der Gastfreundschaft FÜR DIE JUGENDWINTERSPIELE 2012 WÜNSCHE ICH MIR: eine perfekte Organisation und ein fröhliches Aufeinandertreffen von Jugendlichen aller Nationen
Richard Rubatscher ist Aufsichtsratsvorsitzender der Innsbruck 2012 GmbH, die für die Umsetzung der YOG verantwortlich ist.
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BTV TOURISMUSLÖSUNGEN BT V S A D JETZT MUSBUCH IS TOUR LEN: L BESTE us@btv.at m touris MEIN GROSSVATER HAT MIT FREMDENZIMMERN BEGONNEN. MEIN VATER HAT AUF 42 HOTELBETTEN ERWEITERT. ABER JETZT GEHT'S ERST RICHTIG LOS. ICH BIN BEREIT.
SIND SIE BEREIT?