top.tirol (Oktober 2015)

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IAA 2015:

Vernetzte Mobilität und Hybridmotoren 03/2015

Tirols größte

Lehrbetriebe WER BILDET DIE MEISTEN LEHRLINGE AUS?

TREND ALL-IN-KLAUSEL WIE ARBEITSVERTRÄGE FUNKTIONIEREN ZEHN JAHRE TIROLER WINTERTOURISMUS EIN VERGLEICH ZWISCHEN FRÜHER UND HEUTE

ÜBERGEBEN ODER VERERBEN? WAS UNTERNEHMER WISSEN SOLLTEN EINE BEILAGE DER


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top.tirol

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser!

E

s ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das mag antiquiert klingen – trifft aber immer noch zu: Eine fundierte Ausbildung kommt jungen Menschen im Berufsleben zugute. Zudem sind kompetente Fachkräfte eine Triebfeder jeder funktionierenden Wirtschaft. Eine zentrale Rolle in der Qualifizierung unserer Nachwuchskräfte spielen die Lehrbetriebe in Tirol. Die größten darunter bilden 20 und mehr Lehrlinge parallel aus. Wer die Ausbildungskönige in unserem Land sind, erfahren Sie im top.tirol-Ranking der größten Lehrbetriebe Tirols ab Seite 10. Weiters bieten wir Ihnen in dieser Ausgabe einen Einblick in die Tiroler Start-up-Szene: Wir stellen Ihnen junge Unternehmen vor, die mit ihren Ideen und Konzepten aus der vielfältigen Landschaft der Innovativen hervorstechen (S. 32). Darüberhinaus verraten wir, was man als Unternehmer wissen muss, um sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren zu können (S. 70). Außerdem waren unsere top.tirol-Autoredakteure vor kurzem in Frankfurt auf der Automobilausstellung IAA. Welche Highlights dort vorgestellt wurden, lesen Sie im top.tirol-Autospecial ab Seite 45. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre und einen sonnigen, goldenen Herbst. Die Redaktion

Inhalt Kurz gefragt ���������������������������������������������������������� 5 Zehn Jahre Tiroler Wintertourismus ��������������������������� 6 Menschen und Märkte �������������������������������������������� 8 Ranking: Tirols größte Lehrbetriebe �������������������������10 All-in-Verträge ������������������������������������������������������22 Übergeben und vererben ��������������������������������������26 Innovative Start-ups ����������������������������������������������32 Social-Media-Marketing ����������������������������������������40 Autospecial ���������������������������������������������������������45 Employer Branding �����������������������������������������������70 Betriebliche Gesundheitsförderung �������������������������74 Klüger werden mit ������������������������������������������������78

¬

Impressum top.tirol – Die besten Seiten der Tiroler Wirtschaft, Beilage der Tiroler Tageszeitung, September 2015 Medieninhaber und Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/58 6020, office@target-group.at, www.target-group.at Mitarbeiter dieser Ausgabe: Marco Lösch, BA, Eva Lobenwein, Kristina Fallenegger, Thomas Bucher, Ines Burkhardt, Mag. Klaus Erler, Daniel Feichtner, Eva-Maria Hotter, Matthias Krapf, BA, Walter Mair, Eva Schwienbacher, BA, Ernst Spreng · Anzeigenverkauf: Wolfgang Mayr, verkauf@target-group.at · Hersteller: Intergraphik, Innsbruck Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

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KURZ GEFRAGT

Therese Fiegl Gründerin der Bauernkiste und Tiroler Edle(s)

Ausbildung: Matura am Akademischen Gymnasium Innsbruck, Studium an der Universität für Bodenkultur, Agrarökonomik

Als Führungskraft braucht man: ein gutes Team, eine wertschätzende, positive Grundhaltung, Offenheit, Freude am Gestalten, Flexibilität, klare Ziele und Visionen

Funktion: Unternehmerin

Mein größter Erfolg in den letzten fünf Jahren: ein gutes Team aufzubauen

Werte, die mir wichtig sind: Ehrlichkeit, Treue, Toleranz Mein Lebensmotto: Wer nicht genießt, wird ungenießbar

Die beste Entscheidung in meinem Leben: meinen Mann zu heiraten und mit ihm vier Kinder zu haben

Mich motiviert: Freude am Gestalten

Die Bauernkiste/Tiroler Edle(s) steht für: „Das Gute ist so nah“

Ein guter Tag startet mit: einer Wanderung im Wald mit meinem Hund

Meine Mitarbeiter sind: unentbehrlich, sehr engagiert, fast nur Frauen

Meine Lieblingsbeschäftigung am Wochenende: Ausschlafen, um dann alles in Ruhe machen zu können

In fünf Jahre sehe ich die Bauernkiste/Tiroler Edle(s): als Projekt und edle Schokolade /Laden, die (fast) jeder kennt und schätzt

Mit Tirol verbinde ich: Berge, Almen, Bergwiesen, Graukühe, viel Sonne, frisches Trinkwasser und Kultur

Was ich an meinem Beruf mag: die Zusammenarbeit mit vielen, besonderen Menschen; die vielfältigen Dinge, die ich jeden Tag erleben darf Für die Zukunft wünsche ich mir: Frieden, Gesundheit für meine Familie, meine Mitarbeiter und mich, mehr Bewusstsein und Achtsamkeit für die Natur

© PRIVAT

Der Standort Tirol ist für mich: Ideal. Leben und arbeiten zu dürfen, wo andere Urlaub machen

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2004/05 – 2014/15

10 Jahre Wachstum in Tirol Gesamt-Tirol konnte sowohl bei Ankünften als auch Nächtigungen ein Plus verbuchen.*

Tirols Wintertourismus im Vergleich

+17,7% +3,5%

Die nächste Wintersaison steht vor der Tür. Während sich der Tiroler Tourismus auf die kommenden Gäste vorbereitet, ist es Zeit, einen Blick zurück zu werfen und zu zeigen, was sich in den vergangenen zehn Jahren im Wintertourismus getan hat. KUFSTEIN

+2,2 % -7,7 % REUTTE

KITZBÜHEL

+18,5 % +0,4 %

SCHWAZ INNSBRUCK-STADT

+18,3 % +12,0 %

+31,6 % +26,1 %

+8,4 % -6,0 %

IMST LANDECK

+14,6 % +7,4 %

+22,9 % +8,2 %

INNSBRUCK-LAND

+5,1 % -9,1 % LIENZ

+17,6 % -1,0 %

Mehr Gäste, kürzere Verweildauer Auch wenn die Ankünfte seit 2004/05 gestiegen sind, reisten die Gäste in manchen Bezirken merklich früher ab.**

Ankünfte Nächtigungen

Luxus und Individualität Im letzten Jahrzehnt entwickelte sich der Unterkunfts-Trend hin zu mehr Sternen und Ferienwohnungen.*** +24,0 %

bis -8,0 % -28,0 %

bis

+31,0 %

Gewerbliche Ferienwohnungen Privatquartiere

-42,8 %

Private Ferienwohnungen

* Quelle: Tirol Werbung, ** Quelle: Landesstatistik Tirol, *** Quelle: Amt der Tiroler Landesregierung, Sg. Landesstatistik und tiris; Aufbereitet: Tirol Werbung

+24,7 %


Die Gäste-Top-10 Diese zehn Nationen nächtigten besonders häufig im Winterurlaub bei uns.**

NÄCHTIGUNGEN 2014/15

DEUTSCHLAND

Zunahme seit 2004/05

-6,3 %

+6,4 %

13.176.045 NIEDERLANDE

ÖSTERREICH

SCHWEIZ & LIECHTENSTEIN

VEREINIGTES KÖNIGREICH

BELGIEN

POLEN

TSCHECHISCHE REPUBLIK

RUSSLAND

DÄNEMARK

2.763.014 -3,4 %

3.202.385

RUMÄNIEN

CHINA

+19,8 %

74.365

Eingebrochen

Besonderes Wachstum konnte im vergangenen Jahrzehnt bei Gästen aus folgenden Ländern verbucht werden:**

BULGARIEN

+133,1 %

60.353

+11,0 %

393.428

+91,3 %

108.923

+108,9 %

419.554

+114,1 %

94.898

+76,5 %

454.953

+20,1 %

162.972

+105,1 %

547.984

+11,5 %

204.181

+12,5 %

932.455

+64,0 %

291.233

+2,6 %

1.215.074

+23,2 %

572.162

+45,2 %

1.259.841

+7,1 %

550.171

+2,5 %

1.763.095

Groß im Kommen

UKRAINE

Zunahme seit 2004/05

ANKÜNFTE 2014/15

+591,3 % +506,6 % +575.8 % +661,8 %

+513,8 % +548,1 %

+445,5 % +382,8 %

Die stärksten Rückgänge im Tiroler Wintertourismus in den vergangenen zehn Jahren gab es bei Ankünften aus:**

GRIECHENLAND

JAPAN

NEUSEELAND

SÜDAFRIKA

-46,6 % -45,0  % -30,6 % -42,8 %

-20,9 % -1,3 %

-11,9 % -20,8 %


top.tirol

Menschen & Märkte Heimische Unternehmen und erfolgreiche Veranstaltungen machen Tirol zu einem höchst attraktiven Wirtschaftsstandort.

© ISK TIROL

Hochwertiger Unterricht Seit 14. September gibt es mit der International School Kufstein (ISK) ein hochwertiges Bildungsangebot für Jugendliche ab 14 Jahren. Absolventen dieser in Tirol einzigartigen Schule schließen nach vier Jahren nicht nur mit der österreichischen Zentralmatura ab, sondern nach erfolgreicher Akkreditierung zusätzlich mit dem International Baccalaureate Diploma (IB Diploma). Die Schüler erwartet ein Unterricht in Englisch und eine individuelle Förderung in den Schwerpunkten „Sprache, Wissenschaft, Kreativität, Wirtschaft und IT“. www.isk-tirol.at

Neue Seminarräume

D

© DIE FOTOGRAFEN (2)

Präsident der IV-Tirol, Dr. Reinhard Schretter

ie Tourismusschulen Villa Blanka sind unter die zehn besten Tourismusausbildungsstätten der Welt. Um dieses Top-Niveau weiter zu heben wird investiert und um rund 3,8 Mio. Euro auf das Restaurant der Villa Blanka ein Stock aufgebaut. Darin werden hochwertige Seminarräume untergebracht. Die Baumaßnahmen sollen Ende Dezember 2015 abgeschlossen sein.

Forschung und Entwicklung Tiroler Industrie leistet Löwenanteil Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) im Unternehmenssektor kommt mit 83,6 Prozent ein Großteil von den Tiroler Industriebetrieben. Der Präsident der Industriellenvereinigung Tirol Reinhard Schretter sieht insbesondere in der guten Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Landes.

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Zufrieden mit dem zügigen Baufortschritt: Tourismus-Obmann Franz Hörl, WK-Direktor Horst Wallner, Gastronomie-Obmann Josef Hackl, Villa Blanka-Obmann Klaus Ennemoser, Georg Malojer (Baumanagement) und Villa Blanka-Geschäftsführer Peter Trost (v. l.)


© GEBRÜDER WEISS

top.tirol

Führungswechsel bei UNIQA Tirol Das neues Logistikterminal der Gebrüder Weiss bietet auf tausend Quadratmetern Platz für 5.000 Palletten.

D

Nachhaltig auf Schiene Das neue Terminal in Hall umfasst eine Lager- und Umschlagsfläche von 1.000 Quadratmetern und bietet Platz für 5.000 Palletten. Der gesamte Standort ist 130.000 Quadratmeter groß. Der Gebäudekomplex verfügt über einen eigenen Bahnanschluss, der direkt auf der Ost-West-Route des Orange Combi Cargo liegt. Der Gebrüder-WeissGanzzug pendelt täglich zwischen Wien und Vorarlberg. Ebenfalls im Fokus des Transportexperten stehen intermodale Verkehre – der Kombination aus Zug und Lkw – Richtung Italien. Den Hauptlauf der Güter über die Alpen wickelt Gebrüder Weiss größtmöglich über die Schiene ab.

Reinhold Resch folgt mit 1. 1. 2016 Diego Reichstamm (re.)

Der internationale Transport- und Logistikexperte eröffnet in Hall/Tirol ein hochmodernes Logistikterminal. ebrüder Weiss hat seinen Standort Hall in Tirol um ein neues Logistikterminal erweitert und den Umschlagsbereich erneuert. Ausgestattet mit modernen Kameraanlagen, einer energieeffizienten Beleuchtung und thermischer Grundwasserheizung erfüllt das Hochregallager die höchsten Standards an Sicherheit, Technik und Ökologie. „Dank der neuen Lagerkapazitäten können wir auf kurzfristige Kundenanfragen noch schneller und flexibler reagieren“, sagt Hannes Mayr, Niederlassungsleiter Hall bei Gebrüder Weiss. Das Terminal ist seit Anfang August in Betrieb. Das Investitionsvolumen des Ausbaus beträgt rund vier Millionen Euro.

Doppelte Arbeitsplatzprämie für Kleinunternehmen 135 Millionen Euro für Tirol: Das ist das Impulspaket der Tiroler Landesregierung, das im Juni beschlossen wurde. Die Gelder werden für die unterschiedlichsten Maßnahmen verwendet, die allesamt das Wachstum des Landes nachhaltig unterstützen sowie Arbeitsplätze sichern und schaffen sollen. Unternehmer, die in ihren Betrieb investieren wollen, erhalten zum Beispiel eine Unterstützung von 7,5 Prozent statt bisher fünf Prozent der förderbaren Kosten aus der Tiroler Kleinunternehmensförderung. Die Förderung kann ab 1. Oktober 2015 beantragt werden.

© STEINMAYR & CO

Gebrüder Weiss vergrößert Standort

© UNIQA

G

ie UNIQA Landesdirektion Tirol wird künftig von Reinhold Resch geleitet. Mit Anfang des kommenden Jahres übergibt der bisherige Landesdirektor Diego Reichstamm das Ruder an seinen Nachfolger. Diego Reichstamm wechselt nach vier Jahren als Landesdirektor und über 40 Jahren Tätigkeit in der Versicherungswirtschaft in den Ruhestand. Die UNIQA Landesdirektion Tirol ist mit 25 Prozent Marktanteil marktführende Versicherung des Bundeslandes. Reichstamm übergibt seinem Nachfolger rund 200.000 Kunden mit insgesamt ca. 400.000 Verträgen und ein Prämienvolumen in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro.

Hochkarätige Verstärkung Roland Grumiller, bisheriger Geschäftsstellenleiter beim Industrieversicherungsmakler AON steht vor einem Wechsel zum Tiroler Familienunternehmen Steinmayr & Co Insurance Brokers GmbH per 1. 1. 2016. Bei Steinmayr & Co freut man sich über die prominente zukünftige Verstärkung: „Wir sind sehr glücklich, dass wir ab Januar mit Roland Grumiller den aus unserer Sicht besten Fachmann im Bereich Industrie als neuen Spartenleiter in unserem Team haben werden.“

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Wer bildet die meisten Lehrlinge aus?


DAS

to p . tirol R A N K IN G

Š SWAROVSKI OPTIK

SWAROVSKI OPTIK befindet sich unter den Top 42 mit aktuell 29 Lehrlingen.


top.tirol

Tirols größte

LEHRBETRIEBE top.tirol hat sich auf die Suche nach den größten Nachwuchsschmieden gemacht und präsentiert die Top 42. Von Eva Schwienbacher und Eva-Maria Hotter

I

nsgesamt 11.500 Lehrlinge, aufgeteilt auf 3.700 Betriebe, werden im Jahr in Tirol ausgebildet. 19 Prozent dieser Nachwuchsfachkräfte eignen sich ihre beruflichen Fertigkeiten in den 42 größten Ausbildungsstätten im Land an. Was diese Zahlen auch noch verdeutlichen, ist die Bedeutung der kleinen und mittelständischen Unternehmen für die Tiroler Wirtschaft – schließlich bilden diese 81 Prozent der Fachkräfte aus, die dem Arbeitsmarkt künftig zur Verfügung stehen.

Die Umfrage Neben der Anzahl der Lehrlinge, die derzeit im Betrieb ausgebildet werden, gaben die 42 befragten Unternehmen preis, welche Benefits sie vergeben, wie gut vorbereitet die Lehrstellensuchenden ins Vorstellungsgespräch kommen und wie es um die Motivation der Lehrlinge bestellt ist. Zur Thematik „Personalsuche“ gibt ein Unternehmensberater wertvolle Tipps. Außerdem hat top.tirol die Big-Player um eine Benotung des österreichischen Schulsystems gebeten. Wie ein Experte die österreichische Ausbildung für Lehrlinge einschätzt, ist in einem Extra-Interview nachzulesen. ¬

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top.tirol

Die Größten der Großen Diese Grafik zeigt die Top 10 aus dem top.tirol-Ranking. Die Spitzenreiter beschäftigen aktuell jeweils mehr als 50 Lehrlinge.*

215 1. MPREIS

12.

34.

11.

140 3. ÖBB

136 4. SPAR

33.

13.

158

109

90

9. DM

7. PLANSEE SE 19.

32.

18.

104 6. SWAROVSKI

34.

22. 25. 31.

14.

36.

23.

15.

41.

17.

30. 35.

28.

26.

39. 41.

40.

37.

29. 38. * Stichmonat September 2015

21.

20.

16.

27.

8. BODNER BAU

2. SANDOZ

5. GE JENBACHER

24.

10. FIEGL & SPIELBERGER

42.


top.tirol

Das Ranking Die Liste der Top 42 gibt einen Überblick über die größten Lehrbetriebe Tirols. Das ausschlaggebende Kriterium für die Reihung ist die Anzahl der Lehrlinge, die aktuell im Betrieb ausgebildet werden. Zusätzlich bildet das Ranking den Anteil der Auszubildenden ab, die nach Lehrabschluss übernommen werden sowie die verschiedenen Benefits, die von den Betrieben vergeben werden.

Betrieb

derzeit beschäftigte Lehrlinge*

Übernahmen nach Lehrabschluss

1.

MPREIS WARENVERTRIEBS GMBH

215

> 90%

2.

SANDOZ GMBH

158

100%

3.

ÖBB-INFRASTRUKTUR AG

140

> 50%

4.

SPAR ÖSTERREICHISCHE WARENHANDELS-AG

136

> 50%

5.

GE JENBACHER GMBH & CO OG

109

100%

6.

D. SWAROVSKI KG

104

> 50%

7.

PLANSEE SE

90

> 50%

8.

ING. HANS BODNER BAUGESELLSCHAFT M.B.H. & CO. KG

59

< 50%

9.

DM DROGERIE MARKT GMBH

57

> 50%

10.

FIEGL & SPIELBERGER GMBH

52

> 50%

11.

LUZIAN BOUVIER HAUSTECHNIK & FLIESEN GMBH

52

> 50%

12.

ELEKTRIZITÄTSWERKE REUTTE AG

51

> 50%

13

BILLA AKTIENGESELLSCHAFT

50

> 50%

14.

KIKA MÖBEL-HANDELSGMBH

50

> 50%

15.

TIWAG-TIROLER WASSERKRAFT AG

49

> 50%

16.

STRABAG AG

49

100%

17.

RIEDER GMBH & CO KG

47

> 50%

* Stand im Stichmonat September 2015; Quelle: Die Angaben beruhen auf Rückfragen bei den Unternehmen sowie der Wirtschaftskammer Tirol.

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Benefits

k. A.


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DIE BENEFITS IM ÜBERBLICK

Prämie

Ausflüge / Exkursionen

Verköstigung

Führerschein

Betrieb

Ausbildung / Workshops

Unterkunft

derzeit beschäftigte Lehrlinge*

Übernahmen nach Lehrabschluss

18.

ELEKTRO MÜLLER GMBH & CO KG

46

> 50%

19.

HERVIS SPORT- UND MODEGESELLSCHAFT M.B.H

46

> 50%

20.

TIROL KLINIKEN GMBH

46

> 50%

21.

MULTIVAC MASCHINENBAU GMBH & CO KG

38

100%

22.

SWAROVSKI OPTIK KG

36

100%

23.

HOFER KG

35

> 50%

24.

INNSBRUCKER KOMMUNALBETRIEBE AG

35

> 50%

25.

TYROLIT SCHLEIFMITTELWERKE SWAROVSKI KG

34

> 50%

26.

LIEBHERR-HAUSGERÄTE LIENZ GMBH

34

> 50%

27.

“UNSER LAGERHAUS“ WARENHANDELSGESELLSCHAFT M.B.H.

33

< 50%

28.

FRITZ EGGER GMBH & CO. OG

32

100%

29

EMPL FAHRZEUGWERK GMBH

30

90%

30.

JOHANN HUTER & SÖHNE

30

> 50%

31.

ING. HANS LANG GESELLSCHAFT MBH

30

> 50%

32.

RETTERWERK GMBH

28

> 50%

33.

OPBACHER INSTALLATIONEN GMBH

28

100%

34.

MODE VON FEUCHT GMBH

28

> 50%

Ermäßigung Öffis

Sonstiges

Benefits

k. A.

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Betrieb

derzeit beschäftigte Lehrlinge*

Übernahmen nach Lehrabschluss

Benefits

35.

STANGLWIRT GMBH

27

> 50%

36.

OBERLANDESGERICHT INNSBRUCK

26

< 50%

k. A.

FALKNER & RIML GMBH

26

< 50%

k. A.

38.

THÖNI INDUSTRIEBETRIEBE GMBH

25

< 50%

39.

MAN TRUCK & BUS VERTRIEB ÖSTERREICH AG

25

> 50%

40.

SWIETELSKY BAUGESELLSCHAFT M.B.H.

24

100%

41.

LIEBHERR-WERK TELFS GMBH

23

> 50%

42.

PIRKTL HOLIDAY GMBH & CO KG

20

< 50%

37 falkner-riml.at

Tel.: 05 0104-210

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k. A.


top.tirol

„Das duale Ausbildungssystem ist ein Vorzeigemodell“ Drei Fragen an Michael Schratz, Dekan vom Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.

H

© UNI INNSBRUCK

err Schratz, spiegelt dieses Ergebnis die allgemeine Zufriedenheit in Österreich mit dem österreichischen Bildungssystem wider? Michael Schratz: Die Testergebnisse aus der PISA-Studie zeigen Leistungen im oberen Durchschnitt, jedoch Unterschiede in den Fächern. Im Bereich Schule gibt es allerdings vieles, was sich nicht über Vergleichsstudien messen lässt, aber wichtig ist – Neugier, Interesse, Resilienz, soziale und kulturelle Kompetenzen für eine zukünftige, demokratische Gesellschaft. Zufriedenheit mit dem Bildungssystem zeigt sich vor allem dort, wo die Eltern den Eindruck haben, dass ihre Kinder in den jeweiligen Schulen gut aufgehoben sind und ihre Anliegen ernst genommen werden. Wie schneidet die österreichische Lehrlingsausbildung im europäischen Vergleich ab? Das duale Ausbildungssystem ist ein Vorzeigemodell, an dem andere Länder großes Interesse zeigen und Elemente daraus übernehmen. In den Wettbewerben EuroSkills und WorldSkills bringen die österreichi-

TIROLS TOP 42 ÜBER DAS BILDUNGSSYSTEM

schen Schülerinnen und Schüler hervorragende und international anerkannte Leistungen. Und wie steht es allgemein mit dem österreichischen Bildungssystem? Ein Vorzeigemodell oder besteht Verbesserungsbedarf? Österreichische Lehrkräfte sind im Ausland sehr gefragt, ebenso das Modell der Berufsbildung. Wir setzen auf hohe Investitionen in Bildung wie in Schulbücher oder Schulfreifahrt und im berufsbildenden Bereich auf attraktive Angebote, wie die Berechtigung zum Studium mit der Reifeprüfung sowie den Zugang zu gesetzlich geregelten Berufen. Gefördert werden allerdings vorwiegend Einzelleistungen, weniger die Leistung im Team. Verbesserungsbedarf besteht am Übergang von der Volksschule in die Sekundarstufe I durch zu frühe Selektion, da die Entscheidung für die Zukunft mit zehn Jahren zu früh ist. Das System ist im europäischen Vergleich zu reguliert, wodurch Schulleitungen wenig Autonomie leben können, um den Bedingungen der jeweiligen Schulstandorte optimal begegnen zu können. ¬

10 %

SEHR GUT

12  %

GUT

57 %

BEFRIEDIGEND

Wie benoten Sie das österreichische Bildungssystem?* Benotung nach der Schulnotenskala von 1 bis 5 12  % keine Angabe; Umfrage durch MOHOTEL

*

7  %

GENÜGEND

2 %

NICHT GENÜGEND

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5 Tipps zur erfolgreichen Lehrlingssuche Den richtigen Lehrling zu finden stellt Betriebe vor großen Herausforderungen – wie sie diese besser meistern können, verrät der Tiroler Unternehmensberater Dieter Duftner.

Z

eitungsannoncen, Online-Plattformen, soziale Netzwerke, das AMS, Schul- und Messebesuche – über verschiedene Wege versuchen Tirols Betriebe, potenzielle Nachwuchsfachkräfte zu erreichen. Doch nicht alle Berufsbilder stoßen auf Interesse. Besonders in den Branchen Handel, Tourismus, Baugewerbe sowie im Friseurberuf werden dringend Lehrlinge gesucht. Umso privilegierter dürfen sich jene Ausbildungsstätten schätzen, bei denen sich gleich mehrere Bewerber melden. Dann gilt es noch, den passenden Lehrling auszuwählen. Überzeugende Bewerber, fleißige Lehrlinge Im Rahmen der top.tirol-Umfrage wurden MPreis, SPAR, ÖBB und Co. gefragt, wie es um das Auftreten der Jugendlichen bei Vorstellungsgesprächen geht. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass die Bewerber gut vorbereitet zum Vorstellungsgespräch kommen, rund ein Drittel ist mit einem Teil zufrieden und nur sieben Prozent sind nicht zufrieden. Auch während ihrer Ausbildung schneiden die Lehr-

linge gut ab und erhalten für ihre Motivation eine Durchschnittsnote von 1,9. Es ist kein Zufall, dass jene Unternehmen, die die meisten Lehrlinge ausbilden, ein Händchen für engagierte Jugendliche haben, sagt Dieter Duftner, Geschäftsführer der Innsbrucker Unternehmensberatung Duftner & Partner: „Je größer das Unternehmen, desto standardisierter und professioneller die Personalsuche. Auch die Qualitätskriterien, die ein junger Mensch für eine Anstellung erfüllen muss, sind bei den Großen meist klar definiert.“ Was das gute Auftreten der Kandidaten bei den Vorstellungsgesprächen betrifft, sieht Duftner folgenden Zusammenhang: „Jungen Menschen fällt es heute leicht, an Informationen zu kommen. Über Bewertungsplattformen, Erfahrungsberichte sowie die Unternehmensseiten erfahren sie online ohne großen Aufwand, was von ihnen verlangt wird und können sich entsprechend vorbereiten.“ Folgende fünf Ratschläge gibt der Experte Unternehmen für die Lehrlingssuche mit auf den Weg:

Vor der Einstellung von Lehrlingen ist es wichtig, das Anschreiben genau zu studieren. Denn Lehrstellensuchende stehen meist am Beginn ihrer Karriere. Ihr Lebenslauf hat nur wenig Aussagekraft: „Aus dem Begleitschreiben erfahre ich als Arbeitgeber, ob sich ein Kandidat mit dem Unternehmen beschäftigt hat und warum er sich dafür interessiert. Die Schreibweise lässt außerdem darauf schließen, ob jemand eher ein kreativer oder analytischer Mensch ist.“

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1. Fokus aufs Anschreiben legen


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2.

Auf die Vorbereitung achten

Der Kandidat sollte im Vorstellungsgespräch zeigen, dass er sich gründlich mit dem Unternehmen beschäftigt hat. Er sollte also über Kenntnisse über den Tätigkeitsbereich, die Dienstleistungen, die Produkte usw. seines potenziellen Arbeitgebers verfügen. Mögliche Fragen sind: Was reizt dich an unserem Unternehmen, an der Branche?

3. A uswahl- und Testverfahren

TIROLS TOP 42 BEWERTEN IHRE LEHRLINGE Kommen die Lehrstellensuchenden gut vorbereitet zum Vorstellungsgespräch?

durchführen

Mit schriftlichen Tests können sich Unternehmer einen Überblick über Aspekte, die Schulnoten nicht abdecken, verschaffen. Zum Beispiel über das Allgemeinwissen, die Genauigkeit oder die Lese- und Schreibkompetenz.

*

ZUM TEIL

31 %

4. A ustausch mit dem Elternhaus

NEIN

In einem weiteren Schritt empfiehlt Duftner, die Erziehungsberechtigten in den Einstellungsprozess einzubeziehen: „Dabei geht es weniger um Kontrolle, als darum abzuklären, wie die Eltern zur Ausbildung stehen. Sollte es einmal zu Schwierigkeiten kommen, ist es schließlich auch die Rolle des Lehrherren, die Verantwortlichen zu kontaktieren.“

7 %

*

JA 57 %

5  % keine Angabe; Umfrage durch MOHOTEL

5. S pielregeln klar kommunizieren

Bevor der Lehrling in das Unternehmen eintritt, sollte er klar über die Erwartungshaltungen des Arbeitgebers sowie den künftigen Ausbildungsweg informiert werden.

TIPP FÜR KLEINUNTERNEHMEN: Betrieben, die über keine eigene Personalabteilung verfügen, rät Duftner den Ausbildungsprozess Schritt für Schritt zu planen. Zudem sollte ein Verantwortlicher definiert werden: „Vom Erstkontakt über den Betriebseintritt und die Einschulungsphase bis hin zur Betreuung während der Ausbildung sollte geklärt sein, wer sich um den Lehrling kümmert.“ Dies sollte auch schriftlich festgehalten werden.

Wie ist die Motivation der Lehrlinge während ihrer Ausbildung? **

17 % 2 %

SEHR GUT SEHR GUT BIS GUT

67 %

GUT

7 %

BEFGRIEDIGEND

2 %

GENÜGEND

** Benotung nach der Schulnotenskala von 1 bis 5; 5  % keine Angabe; Umfrage durch MOHOTEL


top.tirol Entgeltliche Einschaltung

Mit der Lehre zum Weltmeister

LWB

300 Lehrlingswettbewerbe in 65 Lehrberufen organisiert die Wirtschaftskammer Tirol jährlich. 50 Prozent aller Lehrlinge nehmen daran teil. David Narr, Bereichsleiter von TYROLSKILLS, über die Wettbewerbe als Chance für die Lehrlinge, Unternehmen und Branchen sowie für Tirol als Wirtschaftsstandort.

© WK TIROL, DIE FOTOGRAFEN

rung als engagierter Ausbildungsbetrieb bietet den Unternehmen beachtliche Vorteile bei der Bewerbung von Lehrstellen. Was spricht schließlich mehr für einen Betrieb, als einen Landessieger ausgebildet zu haben?

Medaillenregen für Tirols Lehrlinge – die Teilnahme an Wettbewerben ist für junge Menschen immer ein besonderes Erlebnis.

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err Narr, was ist das Ziel von Lehrlingswettbewerben? David Narr: Jeder Wettbewerb hat eine Vorbildwirkung und eine Strahlkraft um die Jugend in Tirol zu begeistern und zu zeigen, wie weit man mit einer Lehrausbildung kommen kann. Den Lehrlingen soll die Gelegenheit geboten werden, Berufskenntnisse und Fähigkeiten mit ihren Berufskollegen schon während der Lehre zu vergleichen, zu erproben und außerhalb des üblichen Prüfungswesens unter Beweis zu stellen. Weitere wichtige Aufgaben von Wettbewerben sind Imageaufwertung der Lehrberufe, Fachkräftesicherung sowie die Stärkung der dualen Ausbildung.

Wie können Wettbewerbe dem Fachkräftemangel entgegenwirken? Sie steigern die Attraktivität der Lehrberufe, indem sie jungen Menschen zeigen, dass sie mit ihrem Beruf bis hin zum Weltmeistertitel alles erreichen können. Eltern wiederum erkennen, dass eine berufliche Ausbildung ein Karrieresprungbrett für ihre Kinder bedeuten kann. Außerdem sieht man bei Wettbewerben, wie viel Präzision und Geschick in einem Beruf stecken. Was haben die Lehrlinge davon, ihr Können mit Berufskollegen zu messen? Im Besonderen bietet der Wettbe20

werb Lehrlingen Vorteile als Training auf die Lehrabschlussprüfung: Das Selbstvertrauen wird gefestigt. Der Wettbewerbsteilnehmer wird zur Lehrabschlussprüfung mit größerer Erfahrung und Sicherheit antreten. Erfolge sind auch

David Narr, Bereichsleiter TYROLSKILLS Lehrlingswettbewerbe der WK Tirol

eine hervorragende Referenz in jedem Lebenslauf. Sieger erfahren Anerkennung innerhalb des Betriebs und in der Öffentlichkeit. Außerdem beweisen alle Teilnehmer Charakterstärke, indem sie sich der „Herausforderung“ stellen. Darüber hinaus können sich die Lehrlinge für weitere Wettbewerbe qualifizieren. Was sind die Vorteile für den Lehrbetrieb? Der Nutzen für Tiroler Betriebe besteht in der Qualitätsfeststellung der betrieblichen Ausbildung noch vor der Lehrabschlussprüfung. Die Positionie-

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Wie schneiden Tirols Lehrlinge bei den Wettbewerben ab? Wie die Erfolge zeigen, ausgesprochen gut. Ein aktuelles Beispiel sind die Erfolge unserer Friseure, die beim Bundeslehrlingswettbewerb die Plätze eins und zwei belegten und darüber hinaus die Mannschaftswertung für sich entscheiden konnten. 2013 gelang es unserem Teilnehmer des Bundeslehrlingswettbewerbs für den Lehrberuf Zimmerer den Staatsmeistertitel zum vierten Mal in Folge nach Tirol zu holen. Auch international beweisen die jungen Tiroler Talent: 2012 bei den EuroSkills holten sich die Landschaftsgärtner Gold, bei den WorldSkills Bronze. Dadurch wird verdeutlicht, wie engagiert, motiviert und talentiert unsere Lehrlinge sind. Welche Bedeutung haben die Erfolge für den Wirtschaftsstandort Tirol? Wettbewerb fördert die Qualität. Das gilt in besonderem Maße auch für die Ausbildung von zukünftigen Fachkräften. Die Leistungen der Jugendlichen bei den vielen Wettbewerben zeigen die hohe Ausbildungsqualität in den Tiroler Lehrbetrieben. Deren Ausbilder und Ausbilderinnen vermitteln praxisnah die facheinschlägigen Fertigkeiten und Kenntnisse im realen wirtschaftlichen Umfeld. Motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte sind ein Garant für wirtschaftlichen Erfolg. Was sagen Sie zu den Leistungen der Tiroler Wettbewerbs-Teilnehmer? Den Preisträgern und Preisträgerinnen gehört die Zukunft. Haben sie doch Einsatz, Leistungswillen und Durchsetzungsvermögen bewiesen – Attribute, die für den weiteren Lebensweg nur von Vorteil sein können. ¬



Im Trend: All in Arbeitsverträge mit sogenannten „All-in-Klauseln“ sind auch in Tirol im Trend. In Führungspositionen gehören sie laut einer aktuellen Studie fast schon zum Standard. Von Ernst Spreng

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m Juli dieses Jahres hat die Innsüber 80 Prozent. „Bei Jobs in der obersbrucker Personalberatung „Connect ten Führung wird inzwischen nicht mehr Competence“ eine umfassende Geüber das Ob verhandelt, sondern über das haltsstudie präsentiert. Dabei wurWie – und das meist von Arbeitgeber und den rund 7.000 Gehaltszettel von Tiroler Arbeitnehmer“, erklärt Christian Bauer, Christian Bauer Unternehmen in jeder Größe und aus vieGF des Innsbrucker Personalberaters. GF Connect Competence len Branchen analysiert. Ein Punkt, der „Hier ist es normal, dass Mehrleistungen dabei markant auffällt, ist die stark steigende Zahl pauschal mit einer Überbezahlung abgegolten wervon All-in-Arbeitsverträgen. Wer den Begriff „All den. Beide Seiten versprechen sich hier ein Mehr an in“ nur vom Online-Poker kennt: Bei diesen Verträ- Flexibilität sowie hohe Autonomie in der Erledigung gen wird eine Mehrleistung an Stunden durch eine der Führungsaufgaben.“ Überbezahlung abgegolten. Connect Competence erhebt im Zweijahres- Zunahme auf allen Ebenen rhythmus die verschiedenen Gehaltsvariablen in Aber auch wenn man eine Ebene nach unten in den Tirol. Zuletzt wurde 2013 analysiert. Und in diesen Tiroler Unternehmen schaut, so sieht man einen zwei Jahren hat sich gerade bei den All-in-Arbeits- markanten Anstieg von All-in-Vereinbarungen. Auf verträgen einiges getan. Haben 2013 in Tirol rund der Ebene von Spezialisten mit mehrjähriger Be53 Prozent der oberen Führungsetagen einen sol- rufserfahrung sind es inzwischen rund 40 Prozent chen Vertrag gehabt, so sind es 2015 bereits knapp aller Tiroler Arbeitnehmer, die einen All-in-Vertrag


Die perfekte Lösung

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für Betrieb oder Büro! haben. „Auf dieser Ebene wird von den Arbeitnehmern schon noch sehr genau nachgefragt, was das dann für den Arbeitsalltag heißt“, weiß Christian Bauer aus seiner Erfahrung und ergänzt: „Ganz allgemein haben wir festgestellt, dass Vereinbarungen, die dauerhaft zu Lasten einer Partei gehen, in der Praxis nicht funktionieren. Bei Führungskräften und Spezialisten gibt es in Tirol auch kaum Mogelpackungen. Hier wird bei den Betrieben auf Fairness geachtet, denn diese Arbeitnehmer will man langfristig binden.“ Bei angelernten Kräften, abgeschlossenen Lehren und Berufseinsteigern zeigt die aktuelle Studie ebenfalls ein Ansteigen der All-in-Verträge, auch wenn sie dort kaum noch eine Rolle spielen. „Die Unternehmen, die an unserer Studie teilgenommen haben, meinten dazu ziemlich geschlossen, dass Allin-Verträge in diesem Bereich auch nicht sinnvoll seien und man eher davon abgehe.“

Nützen muss es beiden All-in-Vereinbarungen haben laut dem Personalprofi nur dann Bestand, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber daraus Vorteile schöpfen. Und er gibt zu bedenken, dass es auch einige Stolperfallen gibt. „Unternehmen dürfen nicht glauben, dass ein All-in-Vertrag die gesetzlich vorgeschriebenen Stundenaufzeichnungen überflüssig machen“, „Wenn All-in-Verein- meint Bauer. „Außerdem betreffen barungen stark zu Las- All-in-Verträge auch den 13. und ten einer Partei gehen, 14. Gehalt – im Gegensatz zu einer vereinbarten Überstundenpaudann funktioniert das in schale.“ Auch das Thema Gleitder Praxis nicht.“ zeit und All-in birgt seine Tücken. „Gleitzeitvereinbarungen und AllChristian Bauer, GF Connect Competence in gleichzeitig funktionieren nur, wenn im Arbeitsvertrag genau festgehalten ist, wie viele Stunden durch die Überbezahlung abgegolten werden“, warnt Christian Bauer. Ist es im Arbeitsvertrag festgehalten, so ist eine gewisse Stundenanzahl abgedeckt, der Rest kann mit Gleitzeitregelungen gut abgefedert werden. Und alle profitieren von der Flexibilität, die sich dadurch ergibt. Ganz allgemein hält der Personalberater fest, dass All-in-Verträge in gehobenen Funktionen sinnvoll sind: „Bei angelernten Kräften, jungen Mitarbeitern und bei Berufen, in denen Überstunden kaum eine Rolle spielen, haben solche Verträge meiner Meinung nach nichts zu suchen.“ In vielen österreichischen Kollektivverträgen findet man übrigens inzwischen schon sogenannte Fairness-Klauseln, die auch dazu beitragen, dass Allin-Verträge in höheren Positionen von beiden Seiten des Arbeitsvertrags durchaus geschätzt werden. ¬

Auch für ADMs und Haushalte Überdachten, beleuchteten Ladebereich. • Transporthilfen (Hub- und Rollwagen). • Paket- und Warenannahmedienst, inkl. Verbringung in Ihre angemietete Lagerbox. • Papier-, Karton-, Kunststoff-, Holz-Entsorgungsinsel direkt vor Ort. • Keine Treppen, alles ebenerdig. • Zugangszeiten: Mo-So 5:00 - 22:00 Uhr

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top.tirol Entgeltliche Einschaltung

Ärztinnen aus Leidenschaft

Im Medzentrum in Hall befinden sich verschiedene Fachärzte unter einem Dach. Das ermöglicht Synergieeffekte für Patienten und Ärzte. Zwei Medizinerinnen, die immer wieder gerne kooperieren, stellen sich vor.

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rau Doktor Strasser-Wozak, Sie sind Internistin und Angiologin im Medzentrum. In welchen Situationen können sich Patienten an Sie wenden? Dr. E. Strasser-Wozak: Als allgemeine Internistin bin ich für Erkrankungen der inneren Organe und des Herzkreislaufsystems zuständig. Meine besondere Leidenschaft gilt jedoch dem Gefäßsystem. Als einzige niedergelassene Angiologin in Tirol bin ich auf Diagnostik und konservative Therapie von Durchblutungsstörungen der Arterien und Venen spezialisiert. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Tätigkeit ist die Behandlung chronischer, schlecht heilender Wunden. Patienten mit solchen Ulcera können in meiner eigenen Wundambulanz betreut werden. Immer wichtiger wird auch der Aspekt der medizinischen Vorsorge. Deshalb kommen viele Patienten 24

Worauf legen Sie in der Betreuung Ihrer Patienten besonderen Wert? Besonders wichtig ist mir, dass die Patienten genug Zeit haben ihre Anliegen oder Probleme zu besprechen. Ein offener und ehrlicher Umgang mit meinen ¬ Patienten steht an erster Stelle.

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rau Doktor Topar, warum haben Sie sich als Dermatologin für eine Praxis in einem Ärztehaus entschieden? Priv. Doz. Dr. G. Topar: Als ich auf der Suche nach Mietobjekten in Hall und Umgebung auf die Räumlichkeiten in der Behaimstraße aufmerksam wurde, war ich begeistert.

Wie sieht Ihr Angebot aus? Mein Angebot ist vielfältig: Ich biete die Abklärung der gesamten Hauterkrankungen an und führe Muttermalkontrollen – Melanomvorsorgen – durch. Zudem verfüge ich über einen eigenen Raum, wo ich alle dermatologischen Operationen ausführen kann. Die Abklärung von Venenleiden sowie die Verödung von Besenreisern zählen auch zu mei-

nem Fachgebiet. Außerdem bin ich im kosmetischen Bereich tätig: Zu meinen Spezialbehandlungen gehören Fruchtsäurepeelings, Botulinumtoxininjektionen und auch Unterspritzungen mit Hyaluronsäurefillern. Eine weitere Leidenschaft gilt der Akupunktur: Nach Abschluss meiner Akupunkturausbildung habe ich mich noch in Richtung der sogenannten Kosmetischen Akupunktur weitergebildet und biete diese gerne als ganzheitliche Alternative zur Faltenbehandlung an.

pillarmikroskopie oder Ultraschall, bis zur persönlichen Befundbesprechung mit den Patienten und dem gemeinsamen Festlegen eines Therapieziels. Das macht meinen Beruf so spannend.

Dr. Elisabeth Strasser-Wozak Fachärztin für Innere Medizin mit dem Additivfach Angiologie, Notärztin am Stützpunkt Hall in Tirol und Belegärztin im Sanatorium Kettenbrücke

auch einfach zum jährlichen internistischen Check-Up in meine Ordination. Was begeistert Sie an Ihrem Fachgebiet? Meine Tätigkeit als Internistin und Angiologin ist sehr abwechslungsreich. Sie reicht von den verschiedensten diagnostischen Methoden, wie Ka-

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Was haben Patienten davon, dass sich Ihre Praxis in einem Ärztehaus befindet? Gerade letzte Woche kam eine Dame zu mir in die Ordination und sagte: „So jetzt hab ich endlich alles unter einem Dach beieinander!“ – Diese Aussage bringt es genau auf den Punkt. Von der Gynäkologie über die Urologie bis hin zur Kieferchirurgie – das Medzentrum vereint Ärzte verschiedener Fachrichtungen. Und weil wir uns untereinander gut kennen, ist ein koordiniertes Vorgehen zwischen den Fachrichtungen möglich. Es werden nicht nur Wege für die Patienten kürzer, auch Termine können koordiniert werden. ¬

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Priv. Doz. Dr. Gerda Topar Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Die Idee, mit anderen Ärzten im gleichen Haus eine Ordination zu eröffnen, hat mir sofort zugesagt! Das Ärztehaus bringt eine Menge Vorteile, sei es in der Zusammenarbeit oder in der gemeinsamen Betreuung von Patienten. Außerdem gefielen mir die hellen Räumlichkeiten, die gute Zugänglichkeit des Zentrums dank des Parkplatzes vor dem Haus und die gute Erreichbarkeit.



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Unternehmen übergeben oder vererben? Will ein Unternehmer seinen Betrieb an die nächste Generation übertragen, kann er dies zu Lebzeiten tun oder durch letztwillige Verfügung regeln. Im letzteren Fall sollten jedoch Vorkehrungen getroffen werden, da sich sonst ungewünschte Konstellationen ergeben können – dies insbesondere auch im Hinblick auf die neue EU-Erbrechtsverordnung. Von Eva-Maria Hotter

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ür viele Unternehmer steht bei der Gründung bereits fest, dass eines Tages ein Nachkomme den Betrieb fortführen soll. „Ein häufiges Problem in der Praxis ist, dass sich Unternehmer erst zu spät Gedanken über die Unternehmensnachfolge machen. Viele warten bis ins hohe Alter oder unter Umständen gar bis zum Tod“, berichtet Rechtsanwalt Franz Pegger aus seiner Erfahrung und ergänzt: „Eine Unternehmensübergabe ist in der Regel von langer Hand zu planen.“ Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig: Zum einen gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Unternehmen bereits zu Lebzeiten schrittweise zu übergeben und in diesem Sinne den Nachfolger Schritt für Schritt in das Unternehmen – zum Beispiel durch Einräumung einer Prokura, Geschäftsführungsbefugnis oder teilweisen Beteiligung – einzubinden. Zum anderen kann das Unternehmen bzw. eine Beteiligung daran auch erst im Zeitpunkt des Todes durch letztwillige Verfügung übergehen.


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„Ein häufiges Problem in der Praxis ist, dass sich Unternehmer erst zu spät Gedanken über die Unternehmensnachfolge machen.“

Vieles, was vertraglich zu Lebzeistimmten Personen wie Ehegatten ten durch Rechtsgeschäfte unter oder Nachkommen aber dennoch Lebenden geregelt werden kann, Pflichtteilsansprüche gegenüber lässt sich gleichermaßen auch den Erben zu. Diese belasten damit mit einer letztwilligen Verfügung das Vermögen, welches übertraFranz Pegger, Rechtsanwalt (Testament oder Vermächtnis) gen werden soll. Kindern, denen gestalten. „Dabei ist es wichtig, die ein Betrieb nicht übertragen wird, geplanten Schritte auch mit den Gesamt- bzw. muss ein entsprechender Wert vom eingesetzten Einzelrechtsnachfolgern abzustimmen. So lässt Unternehmenserben ausbezahlt werden. „Aus Unsich vermeiden, dass das Kind einen ganz andeternehmersicht können die Pflichtteilsansprüche ren Lebenswunsch verfolgt und von der Einsetproblematisch werden. Nämlich dann, wenn die zung als Nachfolger völlig überrascht wird“, beManövriermasse, sprich die Liquidität, nicht groß tont Franz Pegger. genug ist“, gibt Pegger zu bedenken. Die Finanzierung dieser Pflichtteilsansprüche sei gerade für Pflichtteilsansprüche. kleine Betriebe oft eine große Herausforderung. Im Allgemeinen kann ein Erblasser in einer letztDiese Problematik kann dadurch gelöst werwilligen Verfügung jeden berücksichtigen, den den, dass man etwa im Wege eines Notariatsakts er will. Nach österreichischem Recht stehen beeinen Pflichtteilsverzicht vereinbart. Dem Ver→

Expertenmeinung

Registrierkassenpflicht ab 2016 Im Rahmen der Steuerreform 2015 wurden u. a. Änderungen beim Kassieren von Bareinnahmen beschlossen.

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areinnahmen sind Umsätze, bei denen das Entgelt bar geleistet wird, aber auch Zahlungen mit Bankomat- oder Kreditkarte, Paylife, Quick, Gutscheine, Bons und Geschenkmünzen. Keine Barumsätze sind Überweisungen mittels e-Banking oder Erlagschein. Die Einzelaufzeichnungen müssen ab 1. Jänner 2016 zwingend ab einem Jahresumsatz des Betriebs größer als 15.000 Euro und Barumsätze mehr als 7.500 Euro mittels Registrierkasse erfolgen. Ausgenommen von der Registrierkassenpflicht sind Umsätze, die von Haus zu Haus, auf öffentlichen Plätzen oder Straßen bzw. freistehende Verkaufstische oder durch offe-

ne Verkaufsfahrzeuge erzielt werden (Jahresumsatzgrenze 30.000 Euro), sowie Umsätze von Webshops. Ebenfalls nicht betroffen sind Privatzimmervermieter und auch die Vermietung von Wohnungen und Räumlichkeiten, die der Einkunftsart aus Vermietung und Verpachtung unterliegen. Empfehlung: Da die Registrierkasse ab 1. Jänner 2017 auch mit einem Manipulationsschutz ausgestattet sein muss, empfehlen wir unbedingt vor Erwerb sicherzustellen (schriftliche Bestätigung), dass die Registrierkasse auch ab 1. Jänner 2017 den gesetzlichen Anforderun¬ gen entsprechen wird.

Daniel Nöbauer Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Gerichtssachverständiger

Ulrike Engl Steuerberaterin

augustin+nöbauer+partner Steuerberatung GmbH Mitterweg 16/II Würth-Zentrum, 6020 Innsbruck Telefon: 0512/29 44 39 Fax: 0512/29 44 39-21 www.fidas-innsbruck.at

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Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Pegger,

Partner bei Greiter, Pegger, Kofler in Innsbruck, einer der größten Wirtschaftskanzleien Westösterreichs

„Mit der neuen EUErbrechtsverordnung wird eine europaweit einheitliche Regelung geschaffen.“

zicht müssen beide Seiten in notarieller Form zustimmen, andernfalls bleibt der Pflichtteilsanspruch aufrecht. Der Rechtsanwalt hält fest: „Wie man es auch im Einzelfall gestaltet, Pflichtteilsansprüche sind Ansprüche der gesetzlichen Erben, die man nur mit deren Verzicht beseitigen kann.“ Handeln ohne Weitsicht. „Stirbt man ohne letztwillige Verfügung, dann gilt die gesetzliche Erbfolge. Dies führt bei entsprechenden Verhältnissen in der Regel zu Miteigentum“, so Anwalt Pegger. Die Folge: Das Unternehmen teilt sich nach den gesetzlichen Erbquoten auf. Hat ein Unternehmer zum Beispiel zwei Kinder und der Ehegatte ist bereits verstorben, erben die beiden den Betrieb zur Hälfte. „Mehrere Eigentümer verfolgen nicht unbedingt dieselben Ziele. Dies führt häufig zu einer Konfliktsituation“, berichtet der Rechtsanwalt aus der Praxis und führt weiter aus: „In Gesellschaftsverträgen finden sich häufig auch sogenannte Aufgriffsrechte für die Übertragung von Geschäftsanteilen unter Lebenden bzw. im Todesfall.“ Das bedeutet etwa, dass die Erben zwar erben, aber Mitgesellschafter von der Aufgriffsklausel Gebrauch machen und dadurch die Beteiligung an sich ziehen können. Deshalb sollte dem Experten zufolge unbedingt schon beim Abschluss eines Gesellschaftsvertrages auf diesen Aspekt geachtet werden.

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Grundlegende Änderung für das Erben in der EU. Seit 17. August 2015 gilt in der ganzen EU (mit Ausnahme von Dänemark, Großbritannien und Irland) eine neue einheitliche Regelung, die bestimmt, welches Recht zur Anwendung kommt, wenn eine Person im EU-Ausland verstirbt. Bei grenzüberschreitenden Erbfällen konnten sich bisher unter Umständen mehrere Gerichte im In- und Ausland für zuständig erklären, was vielfach zu Problemen geführt hat. „Mit der neuen EU-Erbrechtsverordnung wird eine europaweit einheitliche Regelung geschaffen“, erklärt Franz Pegger. Die Vereinheitlichung bringt zum Teil grundlegende Änderungen mit sich. Bisher knüpften die Regeln an die Staatsangehörigkeit des Verstorbenen an. Nun ist der letzte gewöhnliche Aufenthalt das ausschlaggebende Kriterium für das anzuwendende Erbrecht. Damit ist kein kurzer Auslandsaufenthalt oder Urlaub gemeint, sondern nur, wenn der Erblasser im Ausland seinen dauerhaften Lebensmittelpunkt hatte. „Verbringt ein österreichischer Unternehmer seinen Lebensabend beispielsweise in Italien, kann es durchaus passieren, dass er plötzlich einem anderen Erbrecht unterliegt, als er eigentlich glaubt“, warnt Rechtsanwalt Pegger und erklärt weiter: „So kann eine Situation entstehen, die entweder für die Erben unbefriedigend oder nicht im Sinne des Erblassers ist. Es eröffnet aber auch eine gewisse Gestaltungsmöglichkeit.“


Exkurs – Variante Stiftung War die Stiftung früher aus steuerlichen Gründen oft bevorzugte Wahl, haben sich diese Möglichkeiten inzwischen deutlich reduziert. Heutzutage eine Stiftung zu errichten, könne beispielsweise deshalb sinnvoll sein, um bei mehreren Kindern eine Zersplitterung des Unternehmens zu vermeiden, erklärt Rechtsanwalt Pegger.

Foto: © Yannick Wolff

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Das Erbrecht der einzelnen Länder variiert zum Teil stark vom österreichischen Recht – vor allem was die Pflichtteilsansprüche betrifft. So gibt es etwa in der spanischen Provinz Navarra überhaupt kein Pflichtteilsrecht. Soll österreichisches Erbrecht zur Anwendung kommen, muss es in der letztwilligen Verfügung durch einen schriftlichen Zusatz verankert werden. So lassen sich erbrechtliche Überraschungen trotz eines Wohnsitzes im Ausland vermeiden. „Eine eingehende juristische Überprüfung bestehender letztwilliger Verfügungen ist sinnvoll. Die Erstellung von letztwilligen Verfügungen sollte aber jedenfalls juristisch begleitet sein“, rät Rechtsexperte Pegger abschließend. ¬

TICKETS SICHERN! Es ist offiziell: Der Mann, der regelmäßig live vom roten Teppich der Oscars berichtet, und die längste Dauerwerbesendung im deutschen Fernsehen moderiert, präsentiert die Tirolissimo Gala am 29. Oktober 2015 in der Dogana Innsbruck. Freuen Sie sich auf Steven Gätjen! Bestellen Sie Ihr Gala-Ticket zu je EUR 55,– per E-Mail: 2015@tirolissimo.at Begrenztes Ticket-Kontingent. Im Ticket-Preis inkludiert: Eintritt zur Tirolissimo Gala 2015, Speisen und Getränke

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Tirols Industrie – Umweltschutz groß geschrieben

Energiesparender Schatten

Mit Sonnen- und Wetterschutzsystemen macht uns HELLA das Leben und Arbeiten angenehmer. Inzwischen finden die Produkte des Osttiroler Unternehmens aber auch im Hinblick auf Energieeffizienz und Umweltschutz immer mehr Interessenten.

Martin Troyer, Geschäftsführer der HELLA Holding GmbH

„Man kann von Menschen am Arbeitsplatz oder in ihrer Wohnung nicht erwarten, dass sie regelmäßig den Sonnenschutz nachjustieren.“

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ohn- und Arbeitsklima sind wichtige Schlagworte, die bei der Planung und Ausstattung von Gebäuden nicht mehr wegzudenken sind. Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, Räume den Bedürfnissen ihrer Bewohner anzupassen. Während einige davon schon beim Bau berücksichtigt werden müssen, gibt es auch Maßnahmen, die keine großen, baulichen Veränderungen erfordern. „Es wird immer deutlicher, wie wertvoll Markisen, Jalousien und ähnliche Systeme sind, um die Lebensqualität zu steigern“, meint Martin Troyer. Er ist Geschäftsführer der HELLA Holding GmbH, die Sonnen- und Wetterschutzsysteme entwickelt und herstellt. So prägt er das Wachstum der Branche aus erster Hand mit. Licht lenken Bei den Produkten, die HELLA inzwischen in ganz Europa und auch darüber hinaus vertreibt, geht es nicht nur darum, direkte Sonneneinstrahlung auszusperren. Ob im Büro oder im Wohnraum: Es wird zunehmend Wert darauf gelegt, so wenig Kunstlicht wie

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möglich zu verwenden. Deswegen lautet das Schlagwort „Lichtlenkung“. „Sonnenlicht tut Menschen gut – sowohl physisch, als auch psychisch“, attestiert Troyer. „Deswegen geht der Trend dahin, störende Sonneneinstrahlung nur abzudämpfen oder umzulenken, sodass sie nicht mehr blendet.“ So entsteht angenehme, indirekte Beleuchtung mit natürlichem Licht, ohne dass ein Dämmerungsgefühl entsteht, das müde macht oder die Augen überanstrengt. Moderne Werkstoffe Dabei baut HELLA auf Hightech-Materialien und ausgeklügelte Systeme. Zum einen kommen Lamellen bei Jalousien zum Einsatz, die Licht in Räume dringen lassen, es aber so ablenken, dass es an die Decke reflektiert wird. So kann auf künstliche Beleuchtung untertags verzichtet werden, ohne dass die Sonne blendet oder sich in Monitoren spiegelt. Zum anderen werden halbdurchsichtige Stoffe verwendet, die zu grelles Licht absorbieren oder reflektieren. Auf diese Weise wird ausreichend Licht durchgelassen, um angenehmes Leben und Arbei-


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© PETER KELIH (2), RAMONA WALDNER

Energiebewusst Der Umweltschutzgedanke beginnt bei HELLA aber nicht erst beim Einsatz der Produkte. Auch in der Herstellung baut das Unternehmen auf Nachhaltigkeit. In Abfaltersbach betreibt der Konzern bereits seit 1988 als größter Einzelgesellschafter ein Wasserkraftwerk, das mehr als vier Mal so viel Strom produziert, wie das Unternehmen benötigt. „Damit ist unser Hauptstandort energieautark“, meint Troyer nicht ohne Stolz. „Zudem bauen wir bei der Beheizung unserer Gebäude auf Wärme aus einem Bio-Heizwerk, um zusätzlich zur CO2-Reduktion beizutragen. Und natürlich setzen wir unsere eigenen Sonnen- und Wetterschutzsysteme ein.“

ten zu ermöglichen, ohne die biologische Uhr der Gebäudenutzer aus dem Takt zu bringen. Intelligente Systeme Um die technischen Möglichkeiten vollends auszureizen, setzt man bei HELLA auf den Trend zur Automatisierung. „Man kann von Menschen am Arbeitsplatz oder in ihrer Wohnung nicht erwarten, dass sie regelmäßig den Sonnenschutz nachjustieren“, meint der HELLA-Geschäftsführer. „Deswegen haben wir dafür eigene, nachrüstbare Lösungen entwickelt.“ Zur optimalen Steuerung kommt eine Kombination aus Licht-, Temperatur- und Windsensoren zum Einsatz. Anhand dieser Daten können sich Jalousien individuell dem Sonnenstand anpassen, Schatten spenden, wenn es im Raum zu heiß wird oder Markisen eigenständig eingefahren werden, wenn der Wind zu stark wird. Vernetzt und gesteuert werden die einzelnen Elemente von HELLAs ONYX-System. Die hauseigene Entwicklung bietet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, um einen intelligenten Haushalt über das Smartphone oder ein Tablet zu steuern. Dabei wird die Software nicht nur dauernd weiterentwickelt und mit neuen Funktionen versehen, sondern ist

auch lernfähig. So merkt sich ONYX zum Beispiel, wenn mehrfach die Temperatur oder der Helligkeitsgrad in eine Richtung angepasst wird. Diese veränderte Präferenz wird gespeichert und das System passt sich daran an. Gut für Mensch und Umwelt Sonnen- und Wetterschutzsysteme wirken sich aber nicht nur auf die Lebensqualität der Bewohner positiv aus. Sie steigern auch die Energieeffizienz von Gebäuden und senken die Kosten ebenso wie CO2-Emissionen. Und das betrifft nicht nur den Stromspareffekt durch den geringeren Einsatz elektrischer Beleuchtung. „Als Faustregel in Mitteleuropa gilt, dass in Bürogebäuden mehr Energie zur Kühlung als zur Beheizung aufgewandt werden muss“, berichtet Troyer. Und gerade dabei ist guter Sonnenschutz als passives Element ein wertvolles Werkzeug. „Anstatt zuzulassen, dass sich Räume aufheizen und die Hitze dann aufwendig abzutransportieren, können wir mit Beschattung von Anfang an für angenehme Temperaturen sorgen.“ Im Gegenzug dazu sind es im Winter nicht zuletzt Rollläden, die eine Abkühlung vermeiden. Als zusätzliche Isolierschicht senken sie den Heizbedarf.

Branche im Wachstum Zusätzlich zu diesen Energiesparmaßnahmen erfüllt der Standort in Abfaltersbach die neuesten Energieeffizienzrichtlinien. Die Anlage, in der 550 der insgesamt rund 1.300 Beschäftigten von HELLA arbeiten, wurde in den vergangenen Jahren im großen Stil und mit der Umwelt im Fokus ausgebaut. „In unserem Industriezweig herrscht enormes Wachstum“, meint Troyer. „Seit 15 Jahren setzt sich Sonnenschutz als Standard durch. Im gleichen Zeitraum sind die Preise entsprechender Produkten zudem um rund 20 Prozent gefallen.“ Diesem Umstand hat HELLA zu verdanken, dass der Konzern seit 2000 seine Größe verzehnfacht und sich international etabliert hat. Dem Standort Osttirol will das Unternehmen aber treu bleiben. „Wir schöpfen hier aus einem hervorragend ausgebildeten Pool an Arbeitskräften“, sagt Troyer. „Und zugleich sind wir uns unserer Verantwortung als nachhaltiger Arbeitgeber für die Region bewusst. Wir mögen zwar ein internationaler Konzern sein, aber wir bleiben einer mit Sitz in Osttirol.“ ¬ HELLA Sonnen- und Wetterschutztechnik GmbH 9913 Abfaltersbach 125 Telefon: 04846/6555-0 Fax: 04846/6555-134 E-Mail: office@hella.info www.hella.info

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START-UPS IN TIROL

Tirol am Start Zehn Start-ups aus Tirol, empfohlen von zehn Experten: top.tirol bietet einen kleinen Überblick über die unübersichtliche Szene der jungen, erfolgreichen und innovativen Tiroler Unternehmen. Von Daniel Feichtner

unterschiedlich ihre Betätigungsfelder. Meistens stehen sie zudem noch ganz am Anfang des unternehmerischen Lebenszyklus, sodass auch klare, aussagkräftige Zahlen Mangelware sind. Deswegen hat top.tirol zehn Experten mit Einblick in die heimische Szene nach dem Start-up aus Tirol gefragt, das ihnen in den vergangenen Jahren am innovativsten, beeindruckendsten und kreativsten im Gedächtnis geblieben ist. ¬

ExperienceFellow

Kritik aus erster Hand In allen Geschäftsbereichen ist die Kundenerfahrung einer der wichtigsten Faktoren. Diese Erkenntnis und die daraus folgenden Schlüsse verfolgte Marc Stickdorn bereits 2008 in seiner Forschung am MCI. Inzwischen hat er gemeinsam mit dem Mitbegründer Jakob Schneider aus seinem Konzept ein Produkt kreiert. Seit 2013 bieten sie Dienstleistern und Produktanbietern mit ihrem Start-up ExperienceFellow die Möglichkeit, Kundenerlebnisse in Echtzeit zu analysieren. App-gestützt erhalten Unternehmen Kritik und Lob aus erster Hand und können so schnell und präzise auf Kundenwünsche reagieren. Zu den Klienten von ExperienceFellow zählen bereits heute internationale Größen, wie das britische Telekommunikationsunternehmen Virgin Media. Dabei steht das Start-up noch ganz am Anfang und sucht aktuell Investoren für erste, große Marketingkampagnen.

„ExperienceFellow löst mit der Plattform klassische Fragebögen ab. Denn nur mit detaillierten Information wo, warum und wie Kunden ein Produkt oder eine Dienstleistung verwenden, können Unternehmen nachhaltig ihre Kundenzufriedenheit verbessern.“ Christina Scholochow, Mitbegründerin und Geschäftsführerin mohemian

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© EXPERIENCEFELLOW

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tart-ups sorgen weltweit für Aufsehen. In nahezu allen Bereichen etablieren sich junge, innovative Unternehmen, die mit frischen Ideen, neuen Konzepten und bahnbrechenden Technologien Märkte umkrempeln. Und auch in Tirol blüht die Community der „jungen Wilden“. Vergleichen lassen sich die Unternehmen untereinander dabei nur sehr schwer. Zu verschieden sind ihre Ansätze und zu


© GLÜCKSPILZE

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Tyroler Glückspilze

Wie die Schwammerl Für Mark Stüttler hat die Faszination mit Pilzen schon früh begonnen. Was als Hobby und aus persönlichem Interesse begann, ist inzwischen zu einer marktreifen Geschäftsidee geworden. Bereits 2008 gründete er das Mushroom Research Center Austria, um sich mit Pilzen zu beschäftigen. Daraus wurde 2012 das Mushroom Production Center und die Marke Tyroler Glückspilze, die über ein gleichnamiges Startup vertrieben wird. Gemeinsam mit fünf Mitarbeitern züchtet Stüttler in Innsbruck aktuell über 50 Pilzsorten und verkauft sie als Saatgut für Gewächshäuser und den heimatlichen Garten. Das Potenzial ist dabei lange nicht ausgeschöpft. In Stüttlers Kulturensammlung finden sich rund 450 verschiedene Arten, die nicht nur als Speisepilze, sondern auch in Bereichen wie Medizin, Kosmetik, Recycling, Textilherstellung und vielen anderen Anwendung finden könnten.

„Die ,Glückspilze‘ aus Tirol haben jahrelang in der unglaublich vielfältigen Welt der Speisepilze geforscht, getestet und entwickelt. Daraus ist eine vielversprechende Geschäftsidee mit enormem Potenzial entstanden. Das begeistert mich!“

© POLYCHROME

Jürgen Bodenseer, Präsident Wirtschaftskammer Tirol

polychromelab

Heißkalte Kleidung Michele Stinco hat langjährige Erfahrung als Textildesigner und mehrere internationale Wettbewerbe gewonnen. Doch für die Unternehmen anderer zu arbeiten, war dem gebürtigen Italiener nicht genug: 2012 hob er mit seiner Partnerin Elisabeth Frey das polychromelab in Tirol aus der Taufe, um Ideen umzusetzen, für die – wie er sagt – großen Konzernen der Mut fehlte. Über polychromelab vertreibt er zudem handgefertigte Hightech Outdoorkleidung im Hochpreissegment. Der Clou der dafür selbstentwickelten Materialien ist ihre temperaturregulierende Eigenschaft. Je nachdem, welche Seite nach außen getragen wird, kühlen oder wärmen die Kleidungsstücke. Zudem testen Stinco und Frey ihre Produkte in einem Hochgebirgslabor und arbeiten gemeinsam mit der Universität Innsbruck daran, ein internationales Outdoorgütesiegel mit dem Namen „Alpine Proof“ zu etablieren.

„Polychromelab beeindruckt, weil es seine Marke sehr bewusst in Tirol positioniert, als Nischenprofi seine Position in Kooperation mit heimischen F&EEinrichtungen ausbaut und an einem Gütesiegel arbeitet, von dem der ganze Standort profitieren wird.“ Harald Gohm, Geschäftsführer, Standortagentur Tirol

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SynCraft

Energetisch

Ein Holzgaskraftwerk aus Tirol. Einfach einzigartig! Durch die Entwicklung von Technologien mit höchsten Wirkungsgraden kann ein kleines Unternehmen Großes für die Umwelt bewirken. Bernd Ebersberger, Professor für Wirtschaft und Innovationsmanagement, MCI

E-SEC

Einprägsam und sicher Daten, Informationen und elektronische Systeme wollen geschützt werden. Oft ist es aber nicht die Soft- und Hardware, die das größte Sicherheitsrisiko darstellt, sondern der Faktor Mensch. Diese Problematik zeigte Kathrin Prantner und zwei ihrer Studienkollegen in ihrer Bachelorarbeit an der Universität Innsbruck auf. Anstatt die erarbeiteten Ergebnisse brachliegen zu lassen, entschlossen sich die drei Informatiker nach dem Studienabschluss dazu, ihre Erkenntnisse markttauglich umzusetzen. Daraus entstanden ist das Innsbrucker Unternehmen E-SEC, das seit 2005 E-Learning-Software entwickelt. Das System, das mittlerweile weltweit bei knapp einer Million Usern Verwendung findet, nutzt sogenanntes „situatives Lernen“. Dabei versetzt die Software den Benutzer in ein virtuelles Gebäude, in dem ihm Datensicherheit realitätsnah und einprägsam nähergebracht wird.

Strom aus Biomasse: Mit dieser Thematik beschäftigte sich SynCraft Geschäftsführer Marcel Huber bereits während seiner Ausbildung am Innsbrucker MCI. Nach seinem Studium und mit Unterstützung durch die Hochschule machte er sich daran, sein Wissen in die Praxis umzusetzen. Dazu gründete er 2009 das MCI-Spin-off SynCraft. In dem Unternehmen entwickelt, plant und realisiert er gemeinsam mit mittlerweile acht Mitarbeitern Biomasse-Kraftwerke. Die Anlagen wandeln HolzHackgut minderer Qualität in Wärme und Elektrizität um. Außerdem befinden sich auch Varianten in Planung, die Reststoffe und Abfälle verwerten. Die Kraftwerke von SynCraft sind dabei klein, smart und hocheffizient, wodurch sie sich für den Einsatz für Siedlungs- und Gewerbegebiete eignen. Außerdem sind die Systeme hochgradig flexibel was die Brennstoffe angeht, was sie extrem vielfältig einsetzbar macht.

„E-SEC war mit allen Hürden konfrontiert, mit denen ein Startup zu kämpfen hat. Mit wahrem Gründungsgeist und unbändigem Glauben an die eigene Idee haben sie alle Hindernisse aus dem Weg geräumt und es geschafft, sich international zu etablieren.“ Christian Mathes, Vizerektor für Ressourcen der Vedmeduni Vienna

© E-SEC

„zirb sind drei Innsbrucker Studenten Mitte 20 die mal kein Internet Start-up sind, sondern was ‚handfestes‘ machen. Klingt interessant und ist es auch. Sie setzen zum Beispiel auf innovative Verpackungskonzepte mit direkter Weiterverwertung.“ Johann Füller, LFU, Lehrstuhl für Innovation & Entrepreneurship

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© VISALYZE GMBH

Entgeltliche Einschaltung top.tirol

Unternehmerzentrum am WIFI

„Visalyze zeigt Zusammenhänge ungeahnter Art in sozialen Medien und den Weiten des Internets. Das StartUp ist damit seiner Zeit noch voraus, hat aber eine große Zukunft dank seines nutzenorientierten Branchenansatzes, der gerade umgesetzt wird.“

Unternehmer/innen haben in Tirol einen ganz besonderen Ort des Lernens und Netzwerkens: das Unternehmerzentrum am WIFI Innsbruck.

Jürgen Popp, Business Angel, Kitzbühel

Visalyze

Überblick bewahren Die Flut an Daten, mit denen wir uns konfrontiert sehen, nimmt täglich zu. Dabei werden Datensätze klassisch als Zahlen dargestellt. Das kommt dem Verständnis vieler Benutzer aber nicht entgegen und entkoppelt Informationen von ihrem Ursprung. So können sie erkannt, aber nicht weiterverwendet werden. Informatiker Christoph Holz hat dem den Kampf angesagt. Mit dem 2012 gegründeten Start-up Visalyze macht er Daten nicht nur verständlicher, sondern will auch unsere Denkweise im Hinblick auf sie verändern. Visalyze dient dabei als Tool zur visuellen Darstellung von Big Data. So wird nicht nur ein Faktor in den Vordergrund gehoben, sondern ihre Gesamtheit dargestellt und in Echtzeit mit anderen Informationen verknüpft. Mit Visalyze richten sich Holz und sein Team an alle, die mit digitalen Informationen arbeiten – von der Einzelperson bis hin zum Großkonzern.

I

zirb

Im Lifestylesegment angesiedelt ist das Innsbrucker Start-up zirb, das vor kurzem einen selbst entwickelten Zirbenholzlüfter auf den Markt gebracht hat. Die drei Gründer, die aus den Bereichen Wirtschaft und Sport kommen, verstehen ihr Produkt in erster Linie als Designobjekt, das der geruchlichen Raumgestaltung dient. Sie wollen es ermöglichen, ohne großen Kostenaufwand Natur und natürliches Raumklima in den modernen Lebensraum zu integrieren. Zugleich bietet der Duft des Nadelholzes, den der Lüfter verströmt, aber auch positive physiologische Effekte. Der Geruch der Zirbe hat eine mittlerweile wissenschaftlich belegte Wirkung auf den Parasympathikus im menschlichen Gehirn. Studien bringen diesen Effekt mit Stressreduktion, gesenkter Herzfrequenz und erholsamerem Schlaf in Verbindung.

© EMANUEL KASER

Duft-Design

n der Business Class des Lernens ist alles auf die Ansprüche dieser Zielgruppe ausgerichtet. Wenn es eine Atmosphäre gibt, in der Wissen gedeihen kann, dann hier. Die topmodern eingerichteten Räume sind am Stand der Technik und bieten für jeden Anlass das passende Ambiente: von der einladenden Lounge für das angeregte Kennenlernen über das Kaminzimmer für feurige Diskussionen bis hin zu vier Seminarräumen und einem Congress-Saal für bis zu 100 Personen. Das Angebot für Unternehmen ist umfassend: Die Räumlichkeiten können für eigene Veranstaltungen angemietet werden, sei es für Produktpräsentationen, Kundenveranstaltungen oder Mitarbeiterschulungen. Zudem schnürt das WIFI auf Wunsch ein maßgeschneidertes Bildungsangebot. Das WIFI als Bildungsinstitut der Wirtschaft weiß, was Unternehmer brauchen und orientiert sich an den Bedürfnissen der Praxis. Das Gesamtkonzept umfasst neben der Raumvermietung ein entsprechendes Serviceangebot. Die professionelle Betreuung vor Ort sichert den reibungslosen Ablauf Ihrer Veranstaltung. Machen Sie sich selbst ein Bild und vereinbaren Sie einen unverbindlichen Besichtigungs- und Beratungstermin ¬ mit den Bildungsexperten am WIFI!

INFORMATION Stefanie Gebhart, BA MSc Telefon: 05 90 90 5-7270 E-Mail: stefanie.gebhart@wktirol.at tirol.wifi.at/unternehmerzentrum


© KIWENO

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Kiweno

Ernährung maßgeschneidert

„Kiweno verbindet digitales Gesundheitsmanagement mit klassischer Labormedizin. Das Start-up macht Lust auf einen gesunden Lebensstil. Die Gründer haben sich von Hürden nicht abschrecken lassen. Das gefällt mir. Von Kiweno werden wir noch einiges hören.“

Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittel sind auf dem Vormarsch. Für viele Betroffene ließen sich die Symptome oft verhältnismäßig einfach vermeiden. Allerdings ist die präzise Diagnose einer Unverträglichkeit oft nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern auch kostspielig. Diesem Problem widmet sich das Start-up Kiweno. Nach einer dreijährigen Entwicklungs- und Testphase bietet das Unternehmen seit 2015 Diagnose-Kits für 70 Nahrungsmittelunverträglichkeiten an. Getestet wird anhand weniger Tropfen Blut, die eingeschickt und analysiert werden. Das Produkt geht jedoch über den eigentlichen Test hinaus. Käufer erhalten über ein Onlineportal detaillierten Einblick in die Resultate und anhand dessen erstellten Gesundheits- und Ernährungsinformationen. Außerdem sollen ihnen in Kürze auch Diätpläne zur Verfügung stehen, die auf ihre individuelle Situation abgestimmt sind.

© ROLF SPECTACLES

Barbara M. Thaler, Internet-Unternehmerin und Vizepräsidentin der WK Tirol

ROLF Spectacles

Tiroler Durchblick Erfahrung in der Designszene, etwas Glück, selbst angeeignetes Know-how, eine Vision und eine ordentliche Portion Mut: Das sind die Zutaten, mit denen sich die vier Gründer von Rolf Spectacles 2007 daran gemacht haben, ein Produkt zu entwickeln, das bis heute für Aufsehen sorgt. Inzwischen sind ihre aus Holz und ohne Schrauben gefertigten Brillen weltbekannt. Mittlerweile bieten die kreativen Köpfe von Rolf rund 90 verschiedene Modelle an, die bis heute internationale Preise gewinnen und haben neben Holz auch den Werkstoff Stein für sich entdeckt. Zudem ist das Unternehmen seit seiner Gründung 2009 auf rund 50 Mitarbeiter angewachsen, inklusive einer Tochterfirma in den USA. Was alle ihre Produkte auch heute noch verbindet, ist aber die Philosophie dahinter: nachhaltige Produktion aus Tiroler Handwerksqualität verbunden mit modernem Design.

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„Als Start-up begonnen, ist Rolf Spectacles heute weltweit bekannt und agiert international. Der ehemalige Gewinner des Tiroler Jungunternehmerpreises weiß seine Stärke, Trends in Design umzusetzen, auszuspielen und ist umsatzstark am Markt vertreten.“ Mario Eckmaier, Landesvorsitzender Junge Wirtschaft Tirol


© AFREEZE

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AFreeze

Eiskalt Leben retten 2005 entstand aus einer Kooperation zwischen der Medizinischen Universität Innsbruck und der UMIT in Tirol ein revolutionärer Ansatz zur Behandlung von Vorhofflimmern. Wo bislang Hitze zum Einsatz kam, um die Herzrhythmusstörung in den Griff zu bekommen, bauten die Forscher auf Kälte. Der Ansatz Gewebe minimalinvasiv durch tiefe Temperaturen zu veröden, erwies sich als vielversprechender und deutlich schonenderer Therapieansatz. Um das Konzept zur Marktreife zu bringen, wurde 2008 das Start-up AFreeze gegründet und mit der Entwicklung des inzwischen patentierten CoolLoop-Herzkatheters und der nötigen peripheren Technologie begonnen. Vor kurzem konnte eine klinische Studie die Sicherheit und erste Wirksamkeit der Methode in der praktischen Anwendung belegen. Mittlerweile wartet die Entwicklung von AFreeze nur noch auf ihre Zulassung, bevor sie europaweit eingesetzt werden kann.

„AFreeze ist ein Paradebeispiel für die starke Leistung eines interdisziplinären Teams am Hightech-Standort Tirol: Die Entwicklung einer radikalen Technologie von der Idee bis zum erfolgreichen Einsatz im Menschen.“ Florian Becke, Geschäftsführer CAST Gründungszentrum GmbH

Entgeltliche Einschaltung © DANIEL KLJMA

Bester Schutz für die eigenen 4 Wände

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Daniel Kljma, Landesdirektor der HDI Versicherung in Tirol

ie Tage werden kürzer und man macht es sich wieder öfter zu Hause gemütlich. Doch wer schon einmal einen Schaden in seinen vier Wänden hatte, weiß, wie aufreibend sich die Behebung eines solchen gestalten kann. Da ist es wichtig, eine Haushaltversicherung zu haben, die weiß, worauf es ankommt: Rasche Unterstützung! Von der Schadensmeldung über Begutachtung und Auszahlung Ihrer Versicherungsansprüche. Wir reagieren schnell und unbürokratisch, wenn wirklich einmal etwas passiert! Damit Sie es sich so richtig bequem machen können. Ob Single-Appartement, 2-Zimmer Wohnung oder Reihenhaus – HDI bietet individuelle Lösungen und optimalen

Versicherungsschutz. Das ist Heimvorteil, die Haushaltsversicherung mit bis zu 40 % Prämienreduktion bei nur 100 Euro Selbstbehalt. Ein Preis-Leistungs-Vergleich mit Ihrem aktuellen Versicherungspaket zahlt sich auf jeden Fall aus. Kommen Sie mit Ihren Unterlagen unverbindlich bei uns vorbei, vereinbaren Sie einen Termin oder schicken Sie ein E-Mail ¬ an tirol@hdi.at.

HDI Versicherung AG Landesdirektion Tirol 6020 Innsbruck, Eduard-Bodem-Gasse 9 Telefon: 050/90 55 31, E-Mail: tirol@hdi.at www.hdi.at

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Geschäftsführer Andreas Span vor dem neuen Lack- und Weißdrucker, der Relief- und spezielle 3-D-Effekte auf verschiedensten Trägermaterialien ermöglicht.

Drucken in neuer Dimension Die Innsbrucker Firma PIXEL PROJECT bietet eine große Auswahl an individuellen Druck-Lösungen: Die Angebotspalette erstreckt sich dabei vom kleinen Shopschild bis hin zur 5.000 Quadratmeter großen Fassaden-Einhausung.

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er bei modernen Drucklösungen vorne mit dabei sein will, braucht neueste Maschinen. Aus diesem Grund investiert die Innsbrucker Firma PIXEL PROJECT jährlich in neue, modernste Drucker für den hauseigenen Maschinenpark. Der Vorteil für die Kunden liegt auf der Hand: Sie können sich auf eine qualitativ hochwertige, termingenaue und dennoch kostengünstige Umsetzung ihrer Projekte genauso verlassen wie auf Druckprodukte, die sowohl aus ökonomischer als auch ökologischer Sicht „up to date“ sind. Vom UV-Digitaldruck über den Latex-Digitaldruck und Sublimationsdruck bis hin zum brandneuen Relief- und 3-D-Druck wird in der PIXEL-PROJECT-Druckzentrale in der Va38

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liergasse eine breite Palette von Druckverfahren für unterschiedlichste Projekte angeboten: Dazu gehört die Wand- und Autogestaltung mittels bedruckter Folien genauso wie die Anfertigung von Großprints mit Abspanntechniken zum Beispiel für Hausfassaden, die Gestaltung von Bühnenhintergründen, der Textildruck, der Messebau, der Druck von FahnenAbhängern, der Teppichdruck, die Produktion von Slim Frames/Lightboxes oder die Realisierung freistehender bedruckter Trennwände. Täglich bis zu 3.000 Quadratmeter Druckfläche. Der Erfolg solcher Bemühungen kann sich sehen lassen: Die Nachfrage nach nachhaltigen Drucklösungen steigt rasant, PIXEL-PROJECT Druckmaschi-


© FRANZ OSS (4)

Entgeltliche Einschaltung top.tirol

Andreas Span, Geschäftsführer PIXEL PROJECT

„Wir drucken alles vor Ort. Auf ‚Made in Tirol‘ sind wir genauso stolz wie auf die Qualität, die wir tagtäglich abliefern.“

Modernste Maschinen garantieren ein perfektes Ergebnis. Seit Sommer 2015 können bei PIXEL PROJECT auch Reliefdrucke und spezielle 3-D-Effekte in Auftrag gegeben werden.

nen bedrucken täglich durchschnittlich 3.000 Quadratmeter in allen Klein- und Großauflagen. Herausragende Bildqualität ist bei der Umsetzung für das 28-köpfige PIXEL-PROJECT-Team genauso wichtig wie eine beeindruckende Beständigkeit der auf fast allen Materialen aufzubringenden Drucke. Vinylplanen, Airtex, Mesh, Poly, Soltis oder Decotex sind als Druckuntergründe jederzeit lagernd. Die Qualität der von PIXEL PROJECT umgesetzten Aufträge wird seit vielen Jahren sowohl von Privat- als auch von Geschäftskunden geschätzt. Auftraggeber finden sich im Bereich der Kunst genauso wie bei öffentlichen Einrichtungen, in Hotelerie/Gastronomie oder in Schulen und Krankenhäusern. Immer mehr im Kommen ist dabei der umweltfreundliche „Green Print“, der nicht nur PVC-frei ist, sondern noch weitere Vorteile bietet: Er verzichtet durch die Ver-

wendung von wasserbasierende Tinte auf Lösungsmittel im Druckverfahren. Drucklösung über Nacht. Um Aufträge zur vollsten Kundenzufriedenheit auch im Tagesgeschäft und über Nacht umsetzen zu können bietet PIXEL PROJECT Gesamtlösungen aus einer Hand. Diese beinhalten neben der Produktion in Innsbruck auch Beratungen vor Ort durch einen eigenen Kundendienstservice und ein österreichweites Lieferservice durch die Partnerfirma Morawa Berchtold Transporte GmbH. Ein eigenes Kreativ- und Grafikteam stellt dabei sicher, dass sich jedes DruckErgebnis so gestaltet, wie es sich der Kunde von Anfang an vorgestellt hat. Ist der Druck fertiggestellt, sorgt auf Wunsch die hauseigene Schlosserei samt Montageteams für das Anbringen auch großformatiger Hausfassaden-Drucke.

Einzigartige und neue Drucktechnik. Eine spannende Neuheit im Druckbereich kann PIXEL PROJECT seit Sommer 2015 anbieten: den Lack- und Weißdruck, der Relief- und spezielle 3-D-Effekte auf verschiedensten Trägermaterialien bis zu einer Größe von vier mal zwei Metern ermöglicht. Von den Vorzügen und Besonderheiten dieser einzigartigen Drucktechnik können sich Interessenten jederzeit vor Ort überzeugen, eigene Produktpräsentationen werden auf Anfrage gerne organisiert. ¬

PIXELPROJECT GmbH Valiergasse 15, 6020 Innsbruck Telefon: 0512/27 88 67-0 E-Mail: office@pixelproject.at www.pixelproject.at

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Social-MediaMarketing: DIE BASICS

Bei der Nutzung sozialer Netzwerke als Unternehmen gilt es einige Punkte zu beachten. top.tirol stellt die elementarsten vor. Von Ines Burkhardt

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acebook, Twitter & Co. sind längst nicht mehr nur privater Zeitvertreib junger Menschen. In vielen größeren Unternehmen sind soziale Medien mittlerweile fixer Teil der Unternehmensstrategie. Und auch kleinere Betriebe präsentieren damit ihre Produkte, Ideen oder Dienstleistungen im Netz. Der Einstieg in die soziale Online-Welt ist einfach und günstig, trotzdem aber mit personellem Aufwand verbunden. Das bestätigt auch Bernhard Bachmann, Produktmanager beim WIFI Tirol und Verantwortlicher für den Lehrgang zum Social-Media-Manager: „Wer nicht über die zeitlichen Ressourcen verfügt, sollte den Schritt ins Social Web nochmal überdenken und dann doch die klassischen Werbekanäle nutzen.“ Wer den Schritt in die Online-Welt aber doch wagt, sollte folgende Punkte berücksichtigen. ¬

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1.

Sich über Rechte und Pflichten informieren Die rechtlichen Rahmenbedingungen von Social Media sind für viele Nutzer unbekannt oder manchmal auch nicht eindeutig. Daher ist es besonders bei der kommerziellen Nutzung ratsam, sich von einem Experten Rat zu holen. Generell gilt: Bei eigenen produzierten Texten obliegt das Copyright alleine dem Autor. Egal, ob auf einer Fanpage oder einem kurzen Tweet bei Twitter. Autorenfremde Zitate oder Passagen müssen kenntlich gemacht werden. Selbiges gilt auch für Bilder: Man sollte nur solche posten, bei denen die Bildrechte geklärt sind. Sind Menschen darauf zu sehen, bedarf es deren Einverständniserklärung. Anders verhält es sich mit Bildern größerer Menschengruppen, auf denen der Einzelne nicht mehr erkennbar ist. Unternehmen obliegen einer Impressumspflicht. Sie müssen deshalb auch transparente und korrekte Angaben zum Unternehmen machen und, falls vorhanden, auf die Webseite des Betriebs verweisen.

3.

Community aufbauen Um im Netz eine „Gemeinschaft“ aufzubauen und zu vergrößern, können Unternehmer themenverwandte Foren und Plattformen nutzen. Über diesen Weg lassen sich Botschaften weiter verbreiten. Friseure können sich zum Beispiel in einer Community über Hochzeitsvorbereitungen präsentieren und eventuell auch mit dem eigenen Pinterest-Account schon erste Ideen liefern. Auf Facebook gilt: je mehr Likes und Fans, desto größer der Wirkungskreis!

Bernhard Bachmann Produktmanager WIFI Tirol

„Wer nicht über die zeitlichen Ressourcen verfügt, sollte den Schritt ins Social Web nochmal überdenken und dann doch die klassischen Werbekanäle nutzen.“

2.

Verantwortlichkeiten und Regeln bestimmen Eine wirksame Kommunikation über Soziale Netzwerke erfordert Zeit und Strategie. Daher sollten Führungskräfte im Vorfeld Zuständigkeiten klären und festlegen, welche Inhalte an die Öffentlichkeit dürfen und sollen. Für Entlastung kann die Arbeitsteilung sorgen. In einem weiteren Schritt müssen die technischen Voraussetzungen geschaffen werden und den Mitarbeitern Zugriff auf die zu bedienenden Kanäle gewährt werden. Auch die privaten Accounts der Mitarbeiter sollten so abgestimmt sein, dass sie zum Unternehmensbild passen. Kritische Äußerungen oder nicht passende Bilder, die mit dem Betrieb in Verbindung gebracht werden könnten, färben leider auch auf den Auftritt der Firma ab.

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„Wer einen Blogger, der sich auf Thema spezialisiert hat, für sich gewinnen kann, punktet sicher“

DIE NETIQUETTE Soziale Medien sind eine öffentliche Plattform. Ist ein Inhalt veröffentlicht, kann er nicht mehr so leicht gelöscht werden. Gerade bei Unzufriedenheit nutzen User gerne den vermeintlichen Deckmantel der Anonymität und können Kritiken hinterlassen – teils auch sehr unflätige Kommentare. Daher sollte man als Unternehmer einige Verhaltensregeln beachten: Kritiken annehmen und ruhig bleiben: Vielleicht gibt es auch schon Lösungsvorschläge oder Verbesserungsmöglichkeiten. Die Community einbinden: Wer sich an die Community wendet und Vorschläge akzeptiert, wird offen wahrgenommen. Es zeigt Vertrauen auf gegenseitiger Basis. Deeskalation: Sachlich und ruhig auf emotionale Kommentare antworten. Patzige Antworten können weitere Entrüstung oder einen Shitstorm auslösen.

Bernhard Bachmann

4.

Auf Kommentare reagieren Das Social Web lebt von Interaktivität. Dementsprechend ist auch der direkte Austausch mit den Nutzern von großer Bedeutung. Gerade Unternehmensseiten bei Facebook werden gerne als „Beschwerdeplattform“ von unzufriedenen Kunden genutzt. Dementsprechend ist es wichtig, sich im Voraus auf eine sogenannte „Netiquette“ (siehe Infobox) zu einigen. Wer die Beiträge seiner Fans ignoriert, kann schnell in den Verruf geraten, nicht kundenorientiert zu agieren. „Gar nicht zu antworten ist keine gute Idee“, bestätigt Bachmann. Denn dies könne als schlechter Service aufgefasst werden.

Löschen von Beiträgen: Wiederholte Beleidigungen oder Ausfälligkeiten können kommentarlos gelöscht werden, auch User, die sich nicht an die Netiquette halten, können ohne weitere Warnung blockiert werden.

Die Zukunft Ihrer Immobilie liegt natürlich bei uns. Beiß rein und ruf an! Tel. 0512 / 574 600 Wohn- u. Wirtschaftsimmobilien GmbH · Innsbruck Meraner Straße 9 · office@innreal.at · www.innreal.at 42

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5.

Pinterest baut auf dem Schema einer virtuellen Pinnwand auf. Nutzer können themenspezifisch Bilder oder auch Links an eine digitale Pinnwand heften und sammeln. Diese können wiederum von anderen Nutzern an ihre Pinnwand geheftet werden. Der Dienst ist gerade für die Mode- und Lifestylebranche besonders interessant.

Das Angebot prüfen und nutzen Zwar ist Facebook mit rund 3,4 Millionen Usern in Österreich (laut Statista Austria 2014) das größte Soziale Netzwerk, aber die Vielfältigkeit der SocialMedia-Plattformen wird immer stärker genutzt. „Unternehmen sollten sich auch ihre Zielgruppe genau ansehen und überlegen, welche Kanäle für das Marketing am besten geeignet sind, denn die verschiedenen Dienste bekommen immer mehr Zulauf“, prognostiziert Bachmann. Auf der langen Liste unterschiedlicher Kanäle stehen beispielsweise Twitter, Instagram oder Pinterest, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen: Auf Instagram regiert die Bildsprache: Jeder User hat die Möglichkeit, eigene Bilder zu veröffentlichen. Mit Hashtags (# geschrieben) können die Fotos bestimmten, selbst definierten Kategorien zugeordnet und gefunden werden. Dieser Kanal ist vor allem für Berufsgruppen geeignet, für die der visuelle Auftritt im Vordergrund steht. Twitter ist ein Kurznachrichtendienst und übermittelt Mitteilungen – sogenannte Tweets – mit 140 Zeichen, die wiederum geteilt (retweeten) oder kommentiert werden können. Unternehmen können mit diesem Dienst zum Beispiel eigene Links oder wichtige Mitteilungen kurz und prägnant im Web veröffentlichen oder bereits auf anderen Kanälen veröffentlichte Beiträge weiter verbreiten – Stichwort Cross-Media-Marketing.

Auch wer auf seiner Unternehmerseite einen eigenen Blog implementiert, kann mit regelmäßig veröffentlichen Artikeln einen gewissen Mehrwert schaffen. Welche Themen der Blog aufgreift, ist branchenabhängig. Besonders beliebt sind derzeit sogenannte Gastartikel, also Beiträge, die von externen Autoren verfasst werden oder Interviews mit Kunden, die als Referenz die Webseite aufwerten. Neue Perspektiven bringen frischen Wind rein und zeugen davon, dass man offen für neue Ideen ist. „Wer einen Blogger, der sich auf Thema spezialisiert hat, für sich gewinnen kann, punktet sicher“, sagt Bachmann. Einige Unternehmen engagieren aber auch Texter für ihre Seiten, die dann gezielt eigenen Content erstellen. Ob bezahlte Inhalte der Schlüssel zum Erfolg sind? „Wenn sie der Seite helfen, ist das sicher keine schlechte Idee. Aber wer nur aufgrund von bezahlten PR-Texten seine Dienstleistung bekannt machen will, kann schnell Misserfolg haben“, erklärt Bachmann. Die Nutzer und die Zielgruppe merken schnell, wenn zu einem Produkt nur bezahlter Content im Web publiziert wird. Darunter könne die Authentizität leiden. Eine gute Dienstleistung brauche nicht ständig gesponserte Werbung, denn das mache ja auch die Wirkung von Social Media aus. Denn bei empfehlenswerten Produkten erfolge die virale Verbreitung über die Netzwerke ganz automatisch, meint der Experte.

DIE VORTEILE

6.

Aktiv bleiben „Dabei sein ist bei Social Media eben nicht alles“, resümiert Bachmann. Sind die Seiten und Kanäle eingerichtet, könne es nicht dabei belassen werden. Regelmäßige Aktivitäten und Wartung müssen die Seite am Leben erhalten. In regelmäßigen Abständen sollten Inhalte gepostet werden, um für das Zielpublikum interessant zu bleiben.

(Kostenlose) Publicity & große Reichweite Social Media ermöglichen Internetpräsenz ohne die aufwendige Erstellung einer Webseite. Gerade Start-ups oder Selbstständige können sich damit die Kosten für einen eigenen Webhost sparen. Eine Möglichkeit, um potenzielle Kunden oder Gäste direkt anzusprechen, sind zielgruppenspezifische Werbeanzeigen. Davon profitieren nicht nur internationale Unternehmen, deren Kunden weltweilt verteilt sind, sondern auch regionale Wirtschaftsschaffende. Facebook zum Beispiel sammelt und kombiniert Nutzerinformationen und richtet seine Reklamen gezielt an ein interessiertes Publikum. Auch der Online-Spezialist Bernhard Bachmann sieht den Trend dahin gehend, dass in Zukunft mehr Unternehmen die Vorteile von Social-Media-Marketing nutzen werden. „Bisher sind es noch relativ wenige Betriebe, die sich in Österreich mit Sozialen Netzwerken befassen. Noch sind die klassischen Wege wie die Werbung in der Zeitung überpräsent.“ Dies ändere sich mittlerweile langsam. Günstige Personalsuche Mittels Facebook oder Twitter können Unternehmen auf offene Stellen aufmerksam machen. Stellenausschreibungen werden auch gerne auf eigenen Jobbörsen geteilt. Die besten Seiten der Tiroler Wirtschaft

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top.tirol Entgeltliche Einschaltung

„Fangen Sie heute an, gesund zu bleiben!“ Gesundheitsvorsorge ist für die GENERALI ein zentrales Thema ihrer Aktivitäten.

„Unser Gesundheitscoaching unterstützt Sie, gesund zu leben!“ Dir. Markus Winkler

M

it unserer Werbekampagne mit Frau Dr. med. Vera Russwurm als Testimonial wollen wir zu einem gesünderen Lebensstil animieren. Die GENERALI bietet mit dem GENERALI Gesundheitscoaching eine achtwöchige Begleitung durch Coaches mit persönlichen Gesprächen und zugeschnittenen Tipps rund um Ernährung und Bewegung. GENERALI Regionaldirektor Markus Winkler: „Mit einer privaten Krankenversicherung kann man auf Leistungen zurückgreifen, die von der staatlichen Sozialversicherung nicht gedeckt sind (z. B. Ganzheitsmedizin). Wir betrachten die private Absicherung als sinnvolle Ergänzung zur unbestritten guten Grundversorgung in ¬ Österreich.“

Informationen zur Generali Gesundheitsvorsorge: Generali Tirol Kundendienst Telefon: 0512/5926-0 E-Mail: office.tirol.at@generali.com www.generali.at

7.

Blick hinter die Kulissen gewähren Wer seinen Fans ab und zu zeigt, wer hinter einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Marke steckt, macht sich beliebt. Denn „für die Zielgruppe ist es interessant zu wissen, wer hinter dem Unternehmen steckt“, erklärt Bachmann. So würden auch Mitarbeiter-Fotos mit deren Zuständigkeitsbereichen dem Unternehmen ein Gesicht im Social Web geben. Oder Bilder eines Produktionsablaufs: ein Möbelstück beim Entstehen in einer Tischlerei oder eine Blumenkomposition eines Gärtners. Besonders im Trend – speziell auf Facebook – liegen derzeit kurze Videos, die sich mit einem Smartphone ohne großen Aufwand erstellen lassen.

8.

Aufs Wording im Netz achten Schreibstil und Umgangston sollten an die Zielgruppe angepasst werden: Ein Gastronomiebetrieb mit jungem Publikum kommuniziert natürlich anders als ein exklusives Fünf-Sterne-Hotel.

Social-Media-Marketing zum Nachlesen Mehr Infos über Social-Media-Marketing bietet der Blog social-media.de. Die Webseite informiert über Tipps, Trends und wie man die verschiedenen Kanäle effektiv nutzen kann. www.social-media.de Das Buch „Social Media Marketing 2015: Steigern Sie Ihren Unternehmenserfolg mit Facebook, Twitter, XING & Co.“ von Stephanie Holmes (CreateSpace Independent Publishing Platform, 2015, 19 Euro) ist ideal für Einsteiger, gibt aber auch noch wertvolle Ideen für erfahrenere Marketing-Experten. Mit interessanten Hintergrundinformationen bietet das Buch eine gute Basis für erfolgreiche Auftritte im Social Web. Auch das WiFi Tirol bietet regelmäßig Social-Media-Lehrgänge an. Mehr dazu auf www.tirol.wifi.at


DAS WAR DIE

IAA 2015

Internationale Automobil Ausstellung Frankfurt 6 6 .

I N T E R N A T I O N A L E

A U T O M O B I L - A U S S T E L L U N G

MOBILITÄT VERBINDET 17. bis 27. September 2015, Frankfurt am Main

MOBILITÄT VERBINDET EINE MESSE ZEIGT DIE ZUKUNFT DES VERNETZTEN PKW SEITE 62 LUXUS UND KEIN ENDE

SUVs: DIE STARS DER MESSE

EINE BRANCHE INSZENIERT SICH OPULENT: ZU BESTAUNEN WAR UNTER ANDEREM DER NEUE FERRARI 488 GTB

JAGUAR F-PACE, VW TIGUAN II UND MERCEDES GLC WURDEN ZU PUBLIKUMSMAGNETEN

SEITE 50

SEITE 58


Porsche empfiehlt

Die Welt ändert sich. Aber jede Zeit hat ihren 911. Der neue 911. Ein Antrieb, der begeistert. In einem Sportwagen, der den härtesten Test besteht: an jedem Tag der Beste zu sein. Mit neuen Biturbo-Boxermotoren mit bis zu 420 PS und optionaler Hinterachslenkung für mehr Agilität.

Porsche Zentrum Tirol Mitterweg 27 6020 Innsbruck Herr Martin Mairhofer Tel.: 0512/227 55-2400 martin.mairhofer@porsche.co.at www.porscheinnsbruck.at

911 Carrera S (mit PDK) – Kraftstoffverbrauch: 7,7 l/100 km. CO2-Emission: 174 g/km. Nach EU 6 im NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus).


top.tirol

Zahlenspiele

Inhalt

1.000.000

Das war die IAA........................ 48 Automobile Sehnsucht................. 50

Schrauben

Feine Kleinwägen...................... 52

hielten den Messestand von Hyundai in Halle 6 zusammen. Der Stand selbst bestand unter anderem aus 60 Tonnen Stahl.

Kompaktklasse im Zentrum.......... 54 Hochwertige Mittelklasse............ 56 SUVs, die Stars der IAA.............. 58

44.000 Kilometer

QUELLE: AUTOMOBILWOCHE 19/2015, © SHUTTERSTOCK.COM

haben BMW-Testfahrzeuge in der Halle 11 während der IAA zurückgelegt. Testparcours war eine 400 Meter lange Strecke, die quer durch die Halle führte.

574 Prozent

teurer als zu anderen Zeiten sind während des ersten IAA-Wochenendes einige Hotelzimmer in Frankfurt.

400 Kilogramm Gummibärchen verteilte Audi in seiner Agora-Halle.

15.000 Kaffeebecher hatte Peugeot für seinen Messestand geordert.

Kurztest Hyundai ix35 Fuel Cell.... 61 Paradiesvögel............................ 62 Test BMW i8............................. 64 Automobile Oberklasse............... 66

-21 Grad

hatte es im „Quattro-Eisraum“ im Audi-Messestand. Besucher mussten sich hier besonders warm anziehen.

850 Tonnen Stahl ließ Mercedes in seiner Festhalle verbauen, dazu 235 Kilometer Kabel und 4.500 Leuchten.

5 TÜREN ZUM EINSTIEGSPREIS. JETZT schon ab

€ 8.990,– Der neue KARL 5 Türen und viele andere Qualitäten. Triff den neuen KARL. Mit bis zu 5 Türen, viel Platz, 6 Airbags, Park- und Berganfahrassistent sowie vielen weiteren attraktiven Vorteilen – alles deutsche Ingenieurskunst. Mehr auf opel.at Verbrauch gesamt in l / 100 km: 4,3 – 4,5; CO2-Emission in g / km: 99 –104.

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IAA-Extra

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top.tirol

Zu sehen: das Auto von morgen 219 Weltpremieren und 1.103 Aussteller aus 39 Ländern: Die 66. Internationale Automobilausstellung IAA in Frankfurt bekräftigte 2015 ihren Anspruch, die wichtigste Automobilmesse der Welt zu sein. Zentrale Themen waren heuer die Vernetzung der Fahrzeuge und die E-Mobilität. Von Klaus Erler

Bombastisch aus Tradition: Vor großem Publikum präsentierte Mercedes seine Neuheiten.

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obilität verbindet – so lautete das Motto der diesjährigen 66. IAA PKW, die vom 17. September bis zum 27. September 2015 traditionellerweise in Frankfurt stattfand. Einer der zentralen Inhalte dieses Jahr: das automatisierte Fahren und das intelligente Auto, das mit seiner Umwelt und mit anderen Verkehrsteilnehmern kommuniziert. Auch das Zusammenwachsen von Auto und Smartphone konnte man auf der IAA mitverfolgen und zur Erkenntnis kommen, dass Automobile als mobile Kommunikationsplattformen längst keine Zukunftsmusik mehr sind: Bereits 2015 ist jeder vierte Neuwagen mit dem Internet verbunden, 2017 sollen es bereits 80 Prozent sein. Dieser Trend wurde auf der diesjährigen IAA erstmals nicht nur auf den Ständen 48

IAA-Extra

der Hersteller und Zulieferer sichtbar sondern auch in einem eigenen neuen Ausstellungsbereich mit mehr als 180 Ausstellern. Das Auto wird immer klüger. Große Zulieferer wie Bosch, Continental und ZF gewährten Einblicke in eine verkehrssichere Zukunft: Das selbstbremsende Auto war auf der IAA genauso zu bestaunen wie der Notausweichassistent, der Linksabbiegeassistent, welcher Kollisionen in Kreuzungsbereichen verhindert und der Höhenassistent, der den Fahrer rechtzeitig warnt für den Fall, dass der PKW samt Dachträger und Fahrrad in ein zu niedriges Parkhaus einfährt. Auch ein Auto, das seinen Parkplatz selbst sucht und findet wurde gezeigt und wird schon in kurzer


E-Mobilität weiter im Trend. Ein weiterer zentraler Inhalt der heurigen IAA war die Elektromobilität, sowohl in Form reiner Elektrofahrzeuge, als auch in Form von Hybridfahrzeugen, die ihre rein elektrischen Reichweiten immer weiter ausdehnen. Dass deshalb der klassische Verbrennungsmotor in den kommenden Jahren aussterben wird, muss niemand befürchten: Auf der IAA konnte man sehen, welche Anstrengungen derzeit unternommen werden, um ihn noch weiter zu optimieren. Dazu gehört das Verbauen von Motoren mit geringerem Hubraum samt Turbo-Aufladung genauso wie die intelligente Zylinderabschaltung, der sinnvolle Leichtbau und ein Dieselmotor, der nicht nur der anspruchsvollen Euro6-Norm genügt, sondern sich auch kultiviert gibt wie nie zuvor. 
 Auch wenn angesichts des dicken Lastenhefts, das ein PKW 2015 zu erfüllen hat, bereits im Vorfeld nicht ganz zu Unrecht

© IAA

Zeit nicht mehr so utopisch sein, wie es jetzt noch klingt.

Großer Auftritt für Audi: Der Agora Pavillon wurde zum multimedialen Veranstaltungsort.

befürchtet wurde, dass die „Faszination Auto“, auf der diesjährigen IAA eventuell zu kurz kommen könnte: Leidenschaft, Enthusiasmus und Freude am Automobil waren auch heuer wieder deutlich spürbar. Sei es, wenn man die hohe Qualität des neuen Audi A4 bereits im Stand „begriff“, sei es, wenn man den abgehobenen Luxus des Rolls Royce Dawn bestaunte oder die hinreißenden Formen des Ferrari 488 GTB bewunderte: Die IAA 2015 blieb in ihrer 66. Ausgabe nicht nur die internationale Leitmesse für die Automobilindustrie, sondern auch für die Faszination Automobil. ¬

DIE IAA 2015 Ausstellungsfläche: 230.000 Quadratmeter, das entspricht 33 Standard-Fußballfeldern. Aussteller: 1.103 Aussteller aus 39 Ländern Nationalität: Die Zahl der vertretenen Länder stieg gegenüber der IAA 2013 um 11 Prozent auf 39 Nationen. Die Top 5 der ausländischen Länder­ beteiligungen waren China, Südkorea, Frankreich, Großbritannien und Italien.

Der neue BMW X1

Freude am Fahren

www.bmw.at/X1

Symbolfoto

GRENZENLOS. SPONTAN. DER NEUE BMW X1.

Unterberger – Denzel

GmbH & Co KG Griesauweg 32, 6020 Innsbruck Telefon 0512/33435, info@unterberger-denzel.bmw.at www.unterberger-denzel.bmw.at BMW X1: von 110 kW (150 PS) bis 170 kW (231 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 4,1 l/100 km bis 6,6 l/100 km, CO2-Emission von 109 g/km bis 152 g/km. IAA-Extra

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SPORT- UND LUXUSWAGEN

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Sehnsucht auf vier R채dern

Jeder will sie, kaum einer kann sie sich leisten: Die auf der diesj채hrigen IAA vorgestellten Sport- und Luxuswagen beherrschen ihren Job, das Thema Automobil spannend und faszinierend zu erhalten, perfekt.

WELTPREMIERE

Power aus Zuffenhausen Porsche hat den facegelifteten 911 komplett 체berarbeitet und schickt den Carrera mit neuen Turbo-Motoren und optionaler Hinterachslenkung ins Rennen. Mehr Leistung und weniger Verbrauch lautet die Devise der neuen Sechszylinder-Boxermotoren, die auf drei Liter Hubraum und Biturbo-Aufladung setzen: 370 PS sind im Heck des 911 Carrera, beim Carrera S werden 420 PS abgerufen. Damit erreicht der Carrera S 308 Stundenkilometer. 50

IAA-Extra


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WELTPREMIERE

Brachiales Power-Cabrio

40 Jahre nachdem Ferrari mit dem 308 GTB erstmals einen V8-Mittelmotor in einem Sportwagen präsentierte, öffnet die Marke das nächste Kapitel in ihrer Achtzylinder-Geschichte: Ferrari 488 GTB. Das brachial motorisierte zweisitzige Cabrio mit Aluminium-Faltdach, Spaceframe-Chassis und separat versenkbarer Heckscheibe wird von einem 3,9-Liter-V8-Turbo mit 670 PS angetrieben, der den SuperSportler aus Maranello in sagenhaften drei Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt. Für den ab sofort in Österreich erhältlichen ItaloEyecatcher sollte man rund 264.000 Euro auf dem Konto haben.

NEUVORSTELLUNG

Kompromisslose Fahrspaßmaschine

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Der neue Mazda MX-5 ist ein Kopfverdreher – vor allem mit geöffnetem Verdeck wirkt der zweisitzige Roadster in seiner vierten Generation unwiderstehlich. Der um zehn Zentimeter auf 3,9 Meter gekappte und um 100 Kilogramm abgespeckte Nippon-Roadster wird ab sofort in fünf Ausstattungslinien zum Basispreis von 25.990 Euro angeboten.

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© WERK

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Offener Schwabe

Das neue S-Klasse-Cabriolet ist der erste offene Luxus-Viersitzer von MercedesBenz seit 1971. Das faltbare Stoffverdeck des Viersitzers macht das Auto unwiderstehlich schön und kann bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h geöffnet und geschlossen werden.

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KLEINWAGEN

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Klein, aber fein

Eine Klasse erfindet sich neu: Verzicht im Kleinwagen-Segment gibt es keinen mehr, die neuen Kleinen stehen in Ausstattung und Fahrverhalten der Kompaktklasse um nichts mehr nach.

WELTPREMIERE

Maximaler Mini Der Clubman feierte als Neuzugang im Angebot von Mini sein Debüt in Frankfurt. Der gegenüber seinem Vorgänger um 27 Zentimeter gestreckte und um neun Zentimeter breitere Clubman ist jetzt das größte Mini-Modell. Hinter den zwei seitlich angeschlagenen Hecktüren verbirgt sich ein Gepäckraum von 360 Litern, der sich auf bis zu 1.250 Liter erweitern lässt. Damit ist der neue Mini in punkto Geräumigkeit mit dem Audi A3 Sportback oder mit einer Mercedes-Benz A-Klasse vergleichbar. Den Clubman gibt es Ende Oktober mit drei Motorisierungen ab 24.900 Euro.

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Frischluft-Knirps Viele der Merkmale des brandneuen smart fortwo cabrios hat er von seinem verlöteten Bruder übernommen: Stupsnase, Abmessungen, Motor und Antrieb hinten. Das Cabrio zeichnet zudem ein Textilverdeck aus: Es fährt auf Knopfdruck auch während der Fahrt zurück. Der fortwo lässt sich aber nicht nur als Faltdachcabrio, sondern auch als Vollcabrio fahren. Dazu werden die Dachholme herausgenommen und im Heckdeckel verstaut. Erhältlich ist der neue smart ab 2016 mit einem Dreizylinder-Motor mit wahlweise 71 PS oder 90 PS, wahlweise mit Schaltgetriebe oder Doppelkupplungsgetriebe.

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FACELIFT

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Rundgesüßter Kleiner

Cityflitzer

Ganz neu ist er nicht, aber fesch aufgefrischt: Der Fiat 500 bekommt als Limousine und Cabrio leicht veränderte Frontscheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht, einen neu gestalteten Kühlergrill und neue Heckleuchten. Zudem wird das Interieur hochwertiger. Auch bei den Farben hat sich was getan: Corallo Red und Opera Burgundy stehen ab sofort zur Wahl. Bei den Motoren hat man die Wahl zwischen dem Zweizylinder 0.9 8V Twinair mit 85 oder 105 PS und dem 69 PS starken 1.2 8V. Ein 1,3-Liter-Diesel ist geplant.

Ab dem Frühjahr 2016 gibt es eine Neuauflage des City-Flitzers Suzuki Baleno. In Frankfurt war der kompakte Fünftürer mit einem 355 Liter fassenden Kofferraumvolumen bereits zu sehen. Für den Antrieb stehen zwei Benziner zur Wahl: ein neuer Einliter-Turbomotor mit 111 PS sowie ein 1.2-Liter Dualjet-Motor mit MildhybridSystem und 90 PS. In punkto Sicherheit glänzt der Baleno mit einer radargestützten Bremsunterstützung und einem aktiven Tempomat mit Tempobegrenzer.

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KOMPAKTKLASSE

Helden des Alltags Dort wo Otto Normalverbraucher einkauft, muss nicht zwangsläufig die Langeweile regieren. Die neue Kompaktklasse präsentiert sich auf der IAA spannend wie selten zuvor.

WELTPREMIERE

Dem Golf das Fürchten lehren Der neue Opel Astra wurde auf der IAA bereits in seiner fünften Auflage gezeigt. Dieses Mal will er ernst machen und dem Golf die deutsche (und österreichische) Marktführerschaft abnehmen. Damit das gelingen kann, kommt er als Kombi und Limousine nicht nur mit geschärfter Optik, sondern wird auch deutlich leichter als sein Vorgänger. Neue Motoren samt Turbo-Benzin-Dreizylinder wird es ebenso geben wie eine Vielzahl von Assistenzsystemen und das einzigartige Voll-LED-Matrix-Licht, das blendfreies Dauerfernlicht ab 55 km/h ermöglicht.

FACELIFT

Mit Turbo erfrischt Rund drei Jahre ist der Kia cee’d auf dem Markt, jetzt wurde er aufgefrischt: Optisch blieb es dabei bei kleineren Retuschen, technisch hat sich mehr getan: Der Koreaner ist jetzt nicht nur als Dreizylinder-Turbo-Benziner, sondern auch mit einem siebenstufigen Direktschaltgetriebe und neuen Sicherheitssystemen erhältlich. Den Kia cee’d gibt es als fünftüriges Schrägheck cee’d, als Kombi cee’d SW, als Dreitürer pro cee’d und als GT.

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WELTPREMIERE

Französische Mitte Auf der IAA zeigte Renault die vierte Generation seines Golf-Konkurrenten Mégane. Anfang 2016 soll er auf den Markt kommen und gleich mit mehreren Pluspunkten auf sich aufmerksam machen: Dazu gehört ein deutlich hochwertigerer Innenraum genauso wie ein Biturbo-Diesel und eine überarbeitete Version des Dreizylinder-Benziners mit 90 PS.

WELTPREMIERE

Der kleine Luxus Als Premiummarke von Citroën präsentierte DS den neuen DS 4 in zwei Varianten auf der IAA: als Coupé-KompaktLimousine und als Crossback, eine Art entschärfter Stadt-SUV mit erhöhter Sitzposition. Der DS 4 ist bis ins Detail individualisierbar, trägt das neue „DS-Logo“ und besitzt XenonScheinwerfer mit Blinkern samt LED-

Lauflicht. Zudem ist der DS 4 in diversen Zweifarblackierungen erhältlich. Beide Karosserievarianten besitzen eine Panorama-Windschutzscheibe, optional gibt es viel Luxus, unter anderem Sitze mit Massagefunktion. Zum Marktstart Ende 2015 stehen für den Crossback vier, für die Limousine sechs Motorisierungen zur Wahl: drei Benziner und drei Diesel.

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MITTELKLASSE

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Vertreter’s finest Bei den auf der IAA vorgestellten Mittelklassefahrzeugen stellt sich eigentlich nur noch eine Frage: Was braucht man mehr? MESSEPREMIERE

Die Benchmark

EUROPAPREMIERE

Sportler-Kombi Im IAA-Rampenlicht stand die neunte Generation des Audi A4. Optisch kaum verändert wurde der A4 mit neuen Assistenzsystemen bestückt: Mit dabei unter anderem eine adaptive Geschwindigkeitskontrolle, die das Vorwärtsfahren im Stop-and-Go-Verkehr selbstständig übernimmt. Darüber hinaus ist der A4 optional mit einem Querverkehrsassistenten hinten bestellbar. In punkto Antrieb stehen drei TFSI- und vier TDI-Moren zwischen 150 PS und 272 PS bereit. Die Preise für den neuen A4 starten bei 34.380 Euro. Ein besonderes Gusto-Stück ist der Audi A4 g-tron, ein Erdgas-Turbo mit 170 PS und konkurrenzlos niedrigen Treibstoffkosten.

Mit dem Levorg Sports Tourer präsentierte Subaru einen neuen Mittelklasse-Kombi, der für die Marke neue Kundenkreise erschließen soll. Als sportlicher Kombi mit einer Länge von 4.7 Metern wird der Levorg von einem neu entwickelten 1,6-Liter-Turbo-Benzinboxer mit 125 kW/170 PS angetrieben, der mit besonderer Laufruhe bestechen soll. Serienmäßig an Bord: permanenter Allradantrieb und ein CVT-Automatikgetriebe. Für die Kombination von Sportlichkeit und Komfort stellt der Subaru-Händler ab 28.990 Euro in Rechnung.

WELTPREMIERE

Raumriese

WELTPREMIERE

Hybrid-Pionier Die Schönheit der vierten Generation des Toyota Prius liegt wohl im Auge des Betrachters, seine Qualität ist unbestritten: Der brandneue Hybrid ist um sechs Zentimeter gewachsen, die Sitzposition ist etwas niedriger, der priustypische große Digitaltacho ist geblieben. Die Materialien wirken hochwertiger, das Handy wird in der Mittelkonsole via Induktion geladen. Die kombinierte Motorleistung steht noch nicht fest, dürfte aber um die 150 PS betragen. Händlerpremiere soll im Frühjahr 2016 sein.

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Nach dem im Juni erfolgten Start der Skoda Superb Limousine war auf der IAA die neue Generation des Superb Combi zu besichtigen. Zu den Stärken des elegant designten Kombis zählen die üppigen Platzverhältnisse und das hohe Komfortniveau. Einen Bestwert im Segment markiert das Kofferraumvolumen mit 660 Litern. Bei umgelegten Rücksitzen passen fast zwei Kubikmeter in den 4,83 Meter langen Tschechen. Ein Komfort-Highlight stellt die adaptive Fahrwerksregelung (DCC) dar. Optional gibt es auch die neueste Generation des Parklenkassistenten (Park Assist). Ab 28.310 Euro.


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WELTPREMIERE

Auto-Glück auf Französisch Der brandneue Renault Talisman zeugt einmal mehr von Renaults Versuch, in der gehobenen Mittelklasse Fuß zu fassen: ein Unterfangen, das bisher nicht so recht erfolgreich war. Damit es diesmal gelingt wird es den großen Franzosen als Kombi und Limousine mit Allradlenkung, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und mit Motoren, die ein Leistungsspektrum von 110 bis 200 PS abdecken, geben. Die Ausstattung beginnt bei LED-Scheinwerfern und 360-Grad-Kameraüberwachung und endet bei der automatischen Abstandsregelung und der automatischen Einparkfunktion.

MESSEPREMIERE

Toro rosso Die neue Giulia ist ein echter Alfa Romeo und damit eine Sportlerin durch und durch: Um das zu beweisen kehrt die Stufenhecklimousine zum Heckantrieb zurück und wird optional von sechs Zylindern mit bis zu 3 Liter Hubraum angetrieben. Die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse ist mit 50:50 perfekt, auch die gelungene Optik – vor allem des Hecks – wird wenig Grund zur Beanstandung geben.

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SUV

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Stadtbergsteiger So lebendig wie kein anderes Auto-Segment: Die SUVs boomen. Dank eines wahren Neuheiten-Feuerwerks war dieser Umstand auch auf der IAA unübersehbar. WELTPREMIERE

EUROPAPREMIERE

Hohes Tier

Nobel-SUV im Anrollen Bisher gab es den Ford Edge nur in Nordamerika zu kaufen, ab Sommer 2016 kommt die zweite Edge-Generation auch in Europa auf den Markt. Der neue Top-SUV setzt mit seinem kraftvollen Erscheinungsbild, dem üppigen Platzangebot und modernster Technik neue Maßstäbe und hat Kunden im Visier, denen der Kuga zu klein ist. Der Ford-Crossover fährt ausschließlich mit 4x4-Technik und ist mit zwei Zweiliter-Selbstzünder-Aggregaten mit 180 PS bzw. 210 PS verfügbar.

Endlich hat auch Jaguar seinen SUV: Mit dem F-Pace präsentierten die Briten auf der diesjährigen IAA eines der Highlights. Die Motorenpalette reicht vom 180 PS starken 2,0-Liter-Turbodiesel bis zum 380 PS starken V6-Kompressormotor. Das Fahrzeug besteht zu 80 Prozent aus Aluminium, als Sonderausstattung ist erstmals der Jaguar Activity Key erhältlich. Dieser Sender in Form eines Armbands deaktiviert alle im Innenraum liegenden Schlüssel, wenn das Fahrzeug abgeschlossen wird. Zum Öffnen und Schließen der Türen reicht es, das Armband an die Heckklappe zu halten. Markteinführung im Frühjahr 2016.

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Das neue Rund Der neue Mercedes GLC löst den in seiner rustikalen Kantigkeit oft missverstandenen Mercedes GLK ab. Der SUV ist nicht nur runder als sein Vorgänger, er wächst auch in alle Richtungen. Ein Luftfahrwerk ist optional, ab Werk ist der GLC mit Kollisionswarner, Seitenwind- und Lichtassistenten oder dem Attention Assist ausgestattet. Die optionalen Sicherheitsausstattungen sind „State of the Art“ und beinhalten einen radargestützen Bremsassistenten genauso wie Sensoren, die vor Heckkollisionen warnen. Erhältlich ab 49.500 Euro.

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EUROPAPREMIERE

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Pionier im neuen Kleid

EUROPAPREMIERE

Durch den Gatsch Der auf der IAA vorgestellte neue Nissan Navara wird in Thailand produziert. Der Allrad bleibt klassisch zuschaltbar, angetrieben wird der Navara von einem neu entwickelten, wesentlich sparsameren 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 160 PS oder 190 PS. Die DoubleCab-Modelle haben statt der blattgefederten Starrachse eine Mehrlenkerachse mit Schraubenfedern.

Der inzwischen drei Jahre alte Toyota RAV4 war auf der IAA mit Facelift und erstmals mit HybridAntrieb zu sehen. Unter der Motorhaube verbirgt sich beim Hybrid ein 2,5-Liter-Saugbenziner, unterstützt von einem Elektromotor. Rund 200 PS Systemleistung sind zu erwarten. Der Innenraum ist bei den neuen RAV4-Modellen hochwertiger ausgeführt, auch bei der Sicherheitstechnik wurde nachgeschärft: ein automatisches Fernlicht ist jetzt ebenso erhältlich wie einen abstandsgeregelten Tempomat. Den Zweiliter-Diesel-RAV4 gibt es ausschließlich als Frontantriebsversion mit Schaltgetriebe. Diesel-Automatik und Diesel-Allrad sind nicht mehr erhältlich.

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SUV

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Deutscher Platzhirsch Der VW Tiguan in seiner zweiten Generation war zweifellos einer der großen Stars der diesjährigen IAA. Für den Antrieb des um sechs Zentimeter gewachsenen SUVs sind vier Benziner und vier Diesel von 115 PS bis 240 PS zuständig. Die Basismotoren haben ausschließlich Frontantrieb, bei den anderen Varianten ist Allradantrieb optional oder serienmäßig. Neu im Tiguan ist der Drehund Drückschalter in der Mittelkonsole, der vier verschiedene AllradModi ansteuert. Ein Stauassistent, der den Tiguan auf Autobahnen bis Tempo 70 kurzzeitig alleine fahren lässt, ist ebenfalls erhältlich.

MESSEPREMIERE

NEUERSCHEINUNG

Tuscon vs. Tiguan

Kleiner Lademeister Der Honda Urban HR-V zielt auf den Markt für kleine SUVs. Spannend ist sein Raumkonzept: Die teilbaren Rücksitze lassen sich nach vorne klappen und im Fahrzeugboden absenken, sodass eine ebene Ladefläche entsteht. Die Sitzflächen können auch nach oben geklappt werden, die Beifahrersitzlehne lässt sich nach vorn klappen. Erhältlich als Benziner (130 PS) und Diesel (120 PS) ab 20.990 Euro.

Mit dem neuen Tucson will Hyundai dem VW Tiguan Paroli bieten. Das kann gelingen: Die Innenverarbeitung ist solide, von der elektrisch öffnenden Heckklappe und der Querverkehrswarnung bis hin zur Verkehrszeichen-Erkennung sind unzählige Komfort- und Sicherheitsfeatures bestellbar. Neu sind ein 1,6-Liter-Turbobenziner mit 177 PS und ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Die Diesel leisten jetzt ab 116 PS bis 185 PS. Die Preise beginnen bei 23.990 Euro, auch hier ist der Tiguan nicht mehr weit entfernt.

WELTPREMIERE

Oligarchomobil Ohne geht’s nicht, auch eine britischdeutsche Nobelmarke braucht ihren SUV. Bentley hat deshalb den Bentayga gebaut und ihn auf der IAA erstmals gezeigt: Bentley-typisch gibt es Luxus pur, vom Leder über edle Hölzer bis hin zum 2.000 Watt starken Audiosystem. Angetrieben wird der Luxus-SUV von einem sechs Liter großen W12 mit Twin-Turbo, 608 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 301 km/h.

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TECHNISCHE DATEN

TEST

Wasserkraftwerk

Mit dem ix35 FCEV bietet Hyundai das erste WasserstoffBrennstoffzellen-Fahrzeug in Serienproduktion an. In Österreich kann man kann es nicht nur kaufen, sondern auch mieten. Test: Klaus Erler

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er Hyundai ix35 FCEV hat es in sich: Der Antrieb des koreanischen SUVs emittiert nur Wasser. Dabei ist er komplett alltagstauglich und lässt sich mit allen Vorteilen eines Elektrofahrzeugs (hohes Drehmoment ab Leerlauf, geringe Geräuschentwicklung) fahren. Da die Stromquelle eine mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle ist, entfällt auch das Handicap der geringen Reichweite: Hyundai gibt eine Reichweite von ca. 600 km an, unter realistischen

Alltagsbedingungen wird sie sich bei rund 450 Kilometern einpendeln. Umweltfreundlich mit regenerativen Stromquellen. Die Maximalleistung beträgt ausreichende 136 PS, der Tankvorgang ist nach ungefähr vier Minuten erledigt. Ab dann verwandeln die Brennstoffzellen die Energie, die bei der Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff entsteht, direkt in Strom, Wasser und Wärme um. Einige

Hyundai ix35 FCEV Motor: Elektromotor, Frontantrieb Leistung: 100 kW/136 PS Drehmoment: 300 Nm Beschleunigung 0–100: 12,5 Sekunden Verbrauch kombiniert (Werk): 0,95 kg Wasserstoff/100 km Testverbrauch: 1,3 kg Eigengewicht: 1.846 kg Preis Testwagen: 65.000 Euro netto Mietservice: 48 Monate/20.000 km, 0 Euro Anzahlung, Miete 1.816 Euro pro Monat

Probleme bleiben allerdings bestehen: Wasserstoff kommt nur in gebundener Form vor und muss zuvor mit hohem Energieaufwand abgespalten werden. Voll umweltfreundlich ist Wasserstoff also nur, wenn er mit Strom aus regenerativen Stromquellen erzeugt wird. Zudem fehlt eine Wasserstoff-Infrastruktur: Momentan stehen die einzigen beiden österreichischen WasserstoffTankstellen in Wien und in Innsbruck ¬ (OMV-Andechsstraße).

DESIGN ABSEITS AUSGETRETENER WEGE

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Die neuen Mazda Allrad-Modelle begeistern immer und überall. Die perfekte Verbindung von SKYACTIV-Technologie und optimalem Grip dank Mazda Allradantrieb sorgt für Sicherheit und Fahrspaß bei allen Fahrbahnbedingungen – zu jeder Jahreszeit. Überzeugen Sie sich doch bei einer Probefahrt! LEIDENSCHAFTLICH ANDERS. Verbrauchswerte: 4,7 – 7,2 l/100 km, CO2-Emissionen: 123 – 165 g/km. Symbolfoto.

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IAA-KONZEPTFAHRZEUGE

Zukunftsschau Wenn Designer und Techniker träumen dürfen: Konzeptfahrzeuge sind traditionell die Lichtgestalten der IAA.

Schnelles Blau Bugatti Vision Gran Turismo: Auf der IAA enthüllte Bugatti das Show Car in Originalgröße. Dieses beeindruckende Auto wird es in Realität so nicht geben, fahren lässt es sich in der Videospielreihe Gran Turismo auf der PlayStation.

Tesla-Jäger Porsche Mission E: Dieser E-Sportwagen hat es in sich. Ähnlich wie der Tesla S soll der Porsche Mission E 500 Kilometer rein elektrisch schaffen. Bei mehr als 600 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 in unter 3,5 Sekunden wird mit Sicherheit auch die Fahrfreude nicht zu kurz kommen. Die Batterie des Sportwagens soll sich in 15 Minuten zu 80 Prozent aufladen lassen.

Der neue Méhari Citroën Cactus M: Dieses Konzept ist ein deutlicher Verweis auf Zeiten, in denen Citroën Designikonen quasi aus dem Ärmel schüttelte: die Fünfziger- bis Siebzigerjahre. In diesem Fall wagt man eine Neuinterpretation des bis 1987 gebauten Beach-Mobils Méhari. Leicht, weil aus Kunstsoff sind die Karosserieteile, der Innenraum kann dank wasserfester Pölster und Drainage-Öffnungen im Fußbereich komplett gewaschen werden. Auf einem zusätzlichen Dachaufbau lässt sich sämtliches Sport-Equipment transportieren. Der Cactus M kann auch für zwei Personen zum Biwakieren genutzt werden. 62

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GTE brutal VW Golf GTE Sport Concept: Erstmals beim diesjährigen GTI-Treffen am Wörthersee zu sehen landete dieses futuristische Automobil nun auch auf der IAA. Ausgestattet mit Flügeltüren und Hybridantrieb wird er von 400 PS angetrieben. Die Front lässt schon erste Rückschlüsse auf den zukünftigen Golf zu.

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Sternenzukunft

Mercedes Concept IAA: Diese Studie ist derart voll mit neuartiger Technologie, dass man gar nicht weiß, wo man beginnen soll. Ab Tempo 80 fährt ein aerodynamisches rotglühendes Langheck aus, es gibt Außenspiegel statt Kameras, per Touchpad wird der Viertürer geöffnet, per Sensorenfelder bedient. Angetrieben wird der Benzin-Elektro-Hybrid durch 279 PS.

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Atemberaubender Schönling aus der BMW-Sportmanufaktur: BMW i8 Plug-in-Hybrid.

Wie vom anderen Stern Obwohl der BMW i8 bereits seit über einem Jahr auf dem Markt ist, hat der visionäre Plug-in-Hybrid nichts an Strahlkraft verloren. top.tirol sonnte sich im Schein des schnittigen Bayern-Sportlers. Test: Walter Mair

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it dem Plug-in-Hybrid i8 hat BMW einen sportlichen Superstar auf die Straße gestellt, der eine ganz spezielle Anziehungskraft auf Sportwagenfans ausübt. Wo immer er auftritt, wird der BMW i8 von „standing Ovations“ begleitet, Passanten verrenken sich die Köpfe nach unserem in „Ionic-Silver mit Akzent i-Blau“ lackierten BMW-Sportler. Auch bei Einparkmanövern versammelten sich augenblicklich Bewunderer, nicht nur um das Spektakel der nach oben aufschwingenden Flügeltüren zu beobachten, sondern auch um die technische Details in Erfahrung zu bringen. Außergewöhnliches Ambiente. Solcherart erhaschten sie auch einen Blick auf das Interieur. Es strahlt Dynamik pur aus und gibt BMW-Kennern das Gefühl, zuhause angekommen zu sein: Jedes Element im Cockpit ist auf den Fahrer ausgerichtet. Ein Blickfang in der vorwiegend aus Carbon konzipierten CFK-Fahrgastzelle ist dann das 8,8-Zoll große, dreidimensionale Control Display in der Mitte der Armaturentafel, das alle fahrerrelevanten Informationen hochauflösend darstellt. Vorne findet man im 64

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BMW i8 rasch die perfekte Sitzposition, hinten wird’s schon ein wenig enger, denn die zwei Rücksitze sind maximal für Kinder ausgelegt. Oder fürs Übergepäck beim Urlaubstrip, denn der Kofferraum unter dem schräg liegenden Heckfenster umfasst nur 154 Liter. Atemberaubende Fahrdynamik. Unter der Motorhaube des BMW i8 Plugin-Hybrid sorgt ein 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner samt Elektromotor mit einer Gesamtsystemleistung von 362 PS für Fahrspaß vom Feinsten. Schon beim leichten Antippen des Gaspedals liefert der 131-PS-starke E-Motor sein maximales Drehmoment an die Vorderachse und katapultiert den Bayern-Boliden raketenhaft nach vorn. Gemeinsam mit dem 3-Zylinder mit 231 PS, die an die Hinterachse geleitet werden, durchbricht der Allrad-i8 in nur 4,4 Sekunden die 100 km/h-Schallmauer. Dennoch: Die Grenzen der Physik sollten auch bei diesem Sportwagen beachtet werden, da er in zackigen Kurven zum leichten Übersteuern neigt. In diesem Fall wird der auf maximale Sicherheit gebriefte Bayern-Bomber allerdings von der Dynamischen Stabilitätskontrolle (DSC) sofort zur Raison gebracht.

Wählt man den Elektromodus an, gleitet der i8 nahezu geräuschlos und emissionsfrei mit bis zu 120 km/h über den Asphalt. BMW gibt den Verbrauch mit 2,1 Liter/100 km an, ein Wert der im Alltag schon aufgrund der ungezählten lustvollen Kick-down-Manöver niemals zu halten sein wird. ¬

TECHNISCHE DATEN BMW i8 eDrive Coupé Motoren: 3-Zylinder-Turbo-Benziner (170 kW/231 PS) plus Elektromotor (96 kW/131 PS) Hubraum: 1.499 ccm Antrieb: Allrad, vorn durch E-Motor Getriebe: 6-Stufen-Automatik Spitze: 250 km/h (elektronisch abgeregelt) Spitze elektrisch: 120 km/h Reichweite elektrisch: 37 km Reichweite kombiniert: 440 km Verbrauch: 2,1 l/100 km Gewicht: 1.485 kg Preis: 137.000 Euro Gesamtwert Testfahrzeug: 144.974 Euro

© EMANUEL KASER (3)

TEST


Entgeltliche Einschaltung top.tirol An der ersten Biogas-Tankstelle Tirols in Schlitters können Erdgasautos mit heimischem Biogas betankt werden.

Erdgas und Biogas: Kraftstoffe der Zukunft

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rdgasfahrzeuge kosten in der Anschaffung in etwa so viel wie ein vergleichbares Dieselfahrzeug. Vom wendigen Cityflitzer bis zum schweren Nutzfahrzeug – alle namhaften Fahrzeughersteller bieten serienmäßig Erdgasautos an. In puncto Treibstoffkosten, die sich mit ca. 4 Euro pro 100 km um rund die Hälfte reduzieren, bieten Erdgasautos einen deutlichen Vorteil gegenüber Benzin- und Dieselfahrzeugen. Außerdem verursachen sie keine umweltbelastenden und gesundheitsgefährdenden Feinstaub- und Rußpartikel und die CO2-Emissionen sind gering. Die TIGAS unterstützt die Etablierung von Erdgas als Kraftstoff durch ein attraktives Förderungsprogramm für die Anschaffung von erdgasbetriebenen Fahrzeugen und bietet bei Zulassung eines Erdgas­fahrzeugs bis 31. 12. 2015 eine Förderung von 1.310 Euro (inkl. USt) an.

© TIGAS

Wer kostengünstig und umweltschonend fahren will, tankt Erdgas. Neue Fahrzeugmodelle, attraktive Förderungen und niedrige Treibstoffkosten sorgen für steigende Zulassungszahlen bei Erdgasautos.

Dichtes Erdgastankstellennetz in Tirol. Mit tirolweit 27 Tankstellen steht Erdgasautofahrern eine flächendeckende Erdgastankstelleninfrastruktur zur Verfügung; weitere sind in Planung. Seit November 2014 können an der Tankstelle an der B169 in Schlitters Erdgasautos auch mit reinem Biogas betankt werden. Biogas ermöglicht Mobilität mit einem heimischen, CO2-neutralen und nahe¬ zu feinstaubfreien Treibstoff. Nähere Infos Kostenfreie Serviceline: 0800 828 829 www.tigas.at

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OBERKLASSE Audi

Vorsprung durch Technik

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Vorsprung durch Technik

Gleiten statt hetzen

Größe, Ruhe und Gelassenheit: Wer in der neuen Oberklasse Platz nimmt, ist wirklich angekommen. WELTPREMIERE

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Elegant und komfortabel rollt die neue BMW 7erGeneration an den Start. Der über fünf Meter lange Siebener hat unter Verwendung von Aluminium und carbonfaserverstärktem Kunststoff um rund 130 Kilogramm abgespeckt und wurde serienmäßig mit einer Luftfederung bestückt. Revolutionär ist die Gestensteuerung im 7er. Ebenfalls einzigartig: Als weltweit erstes Serienautomobil kann der Luxusliner mit der Option „Ferngesteuertes Parken“ fahrerlos in Kopfparklücken oder Garagen hinein- und wieder herausfahren. Der neue BMW 7er ist als Einstiegsvariante 730d mit 265 PS ab 96.000 Euro erhältlich.

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Kraftstoffverbrauch 3,7Symbolfoto. – 5,7 l/100 km. – 129 g/km. CO2-Emission: 95 gesamt: CO2-Emission: 95 – 129 g/km. Symbolfoto. 66

IAA-Extra

Was hat der neue VW T6 auf einer Seite verloren, die Oberklassen-Neuheiten der IAA vorstellt? Erstens passt er von der Größe, zweitens vom Preis: Der brandneue Multivan Highline TDI 4MOTION kostet 96.000 Euro. Ob der T6 wirklich ein neues Modell ist oder eher ein Facelift des T5, darüber scheiden sich die Geister. Optisch steht er auf jeden Fall runderneuert da, das Cockpit wurde komplett aufgefrischt. Und auch unter der Motorhaube blieb wenig beim Alten. Topmodell ist jetzt der 204-PS-Diesel mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Erstmals ist das Fahrwerk auch mit einer adaptiven Verstellung zu haben. Der T6 ist ab sofort lieferbar, die Multivan-Varianten beginnen ab 36.000 Euro.


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IAA-Impressionen Bezirk Innsbruck Land im Bundesland Wien War auf der IAA zu bewundern: Der im neuen James-Bond-Film „Spectre“ eingesetzte Range Rover Sport SVR. Teile des Films wurden in Obertilliach und Sölden gedreht: Dass mit dem Tiroler Kennzeichen etwas nicht ganz stimmt, wird wohl nur Insidern aufgefallen sein.

Die Legende lebt Horex war in den Fünfzigerjahren einer der vitalsten deutschen Zweiradhersteller. Nach einigen Insolvenzen wurde auf der IAA der neue Hoffnungsträger der einst so glänzenden Marke präsentiert: Die VR6 Silver Edition, die in einer Kleinserie von lediglich 33 Stück auf den Markt kommen soll.

Bitte hier flexen Angebracht auf dem am TeslaStand präsentierten Modell S zeigt dieser Aufkleber, wo die Helfer im Ernstfall die Karosserie aufzuflexen haben. Dank strenger Produkthaftungsgesetze nehmen Amerikaner das Thema Automobil sichtbar ernst.

Der kleine Prinz Schneller als die Polizei erlaubt

Der Kindersitz im neuen Bentley Bentayga ist nicht nur aus (hoffentlich pflegeleichtem) Leder, sondern auch derart fein verarbeitet, dass am Weg zum Golfplatz aus der zweiten Sitzreihe wohl keine Klagen zu hören sein werden.

Den auf der IAA vorgestellten Audi S8 hätte die deutsche Polizei wohl gerne als Dienstwagen: kein Wunder bei 605 PS, 3,8 Sekunden von 0 auf 100 und einer Höchstgeschwindigkeit, die gegen Aufpreis 305 km/h beträgt.

Der Lauf der Zeit Heute noch brandneu auf der IAA zu bewundern, morgen als Modell in den Wühlkisten der am Messegelände verkaufenden Händler: Gegen den Strom der Zeit kann wohl auch der größte Messestar nicht anfahren. IMPRESSUM: Redaktion: Mag. Klaus Erler, Walter Mair · Grafik: Thomas Bucher · Fotos falls nicht anders gekennzeichnet: Klaus Erler, Walter Mair Anschrift für alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. 0512 / 58 6020, office@target-group.at, www.target-group.at IAA-Extra

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Mit der Betrieblichen Vorsorge auf der Überholspur Die Differenz zwischen Letzteinkom­ men und Pensionsanspruch wird immer größer. Das ist kein Geheimnis. Weniger bekannt ist die tragende Rolle der Be­ trieblichen Vorsorge: Arbeitgeber sparen Steuern und Abgaben, halten den Auf­ wand für Abfertigungen kalkulierbar und bieten Fachkräften einen guten Grund, im Unternehmen zu bleiben. Mitarbeiter­ Innen können ihre private Vorsorge sinn­ voll ergänzen. Das Wirtschaftsleben hat Formel-1-Tempo in Sachen Veränderung. Später Berufseinstieg, Job-Hopping, Fachkräftemangel, längere Pensionszeiten sind für Unternehmen Herausforderungen. Wie hält man gute MitarbeiterInnen im Betrieb, wie finanziert man trotz steigender Kosten Gehälter und Abfertigungen und bleibt unternehmerisch im Rennen? Die Betriebliche Vorsorge von Raiffeisen bietet maßgeschneiderte Lösungen und eine Win-Win-Situation für alle. Investieren und sparen zugleich Unternehmen, die auf Betriebliche Vorsorge setzen, sparen Lohnnebenkosten, profitieren von Bilanzvorteilen und schaffen sich einen Imagevorteil am Talentemarkt. MitarbeiterInnen ergänzen die staatliche Pension, optimieren Lohnsteuer- und Sozialabgaben. Betriebliche Vorsorge sichert vor allem den KMU einen Platz in der ersten Startreihe und ist eine Erfolgsinvestition, die bares Geld und Wettbewerbsvorteile bringt. Die „Zukunftssicherung“ spart Unternehmern Lohnnebenkosten und wirkt steuerschonend für MitarbeiterInnen. Für alle ein Gewinn Gute MitarbeiterInnen sind wertvolles Unternehmenskapital, und der beste Nachwuchs ist gerade gut genug. Eine Betriebspension ist für alle im Team ein Gewinn. Für Sicherheitsdenker bietet Raiffeisen die betriebliche Kollektivversicherung, Veranlagungsoptimierer setzen auf die Pensionskasse. Für beide attraktiv: die Lohnnebenkosten-Ersparnis. In der Betrieblichen Vorsorge spielen auch Einzelkämpfer eine wichtige Rolle. Die ZRW-FK_VOR2015_ADV_185x250ssp_oInt_rz.indd 1

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Die besten Seiten der Tiroler Wirtschaft

04.09.15 11:56 69


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EMPLOYER

BRANDING Der gute Ruf als Arbeitgeber.

Eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, hilft Unternehmen langfristig auf effizientem Weg neue Mitarbeiter zu finden. Von Eva-Maria Hotter

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mployer Branding bezeichnet das Bestreben, ein Unternehmen als attraktiven Dienstgeber am Arbeitsmarkt zu positionieren. Das Ziel ist, die Personalsuche dadurch einfacher, effizienter und erfolgreicher zu gestalten. „Es wird eine solide Basis geschaffen, welche die Mitarbeiterrekrutierung erleichtert“, erklärt Christoph Ettlmayr, Marken-Experte vom Institute of Brand Logic in Innsbruck. Ganzheitliche Steuerung. Damit dieses Vorhaben auch gelingt, gilt es das gewünschte Arbeitgeberbild zuerst intern festzulegen und abzustimmen. Nur so ziehen alle relevanten Bereiche wie Geschäftsleitung, Marketing- und Personalabteilung an einem Strang und vermitteln das Arbeitgeberbild einheitlich und klar an potenzielle Bewerber. Ettlmayr stellt klar: „Die Kommunikation am Arbeitsmarkt ist erst der zweite Schritt.“

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Die Einflussfaktoren. Laut dem Experten müssen sich Unternehmen für erfolgreiches Employer Branding über folgende vier Elemente der Arbeitgebermarke klar werden: Unternehmensprofil, Arbeitskultur und -umfeld, Verhaltens- und Führungsprinzipien sowie Kompensationsangebote (siehe Infografik). Wofür stehen wir bzw. wofür wollen wir stehen? – Diese Frage kann und sollte sich jedes Unternehmen stellen. „Ein Arbeitgeber sollte diese vier Punkte Schritt für Schritt präzise klären“, rät Ettlmayr, denn „die Anziehungskraft des Unternehmens kommt aus den eigenen Ressourcen“. Die Arbeitgebermarke lässt sich so gezielt aufbauen, steuern und letztendlich kommunizieren. Ein üppiges Budget ist dafür keineswegs zwingende Voraussetzung, Christoph Ettlmayr attestiert: „Sowohl große als auch kleine Betriebe sollten sich dem Thema zuwenden und davon nachhaltig profitieren – nur die Dimensionen sind dabei andere.“ Motivation und Zufriedenheit. „Gute Mitarbeiter sind ein entscheidender Erfolgsfaktor“, unterstreicht der Marken-Experte. Welches

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Online-Bewertungen. Eine besondere Rolle nehmen beim Employer Branding Arbeitgeber-Bewertungsplattformen, wie kununu oder jobvote, ein. Dort können aktuelle und →

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Unternehmen will schließlich nicht die besten und motiviertesten Mitarbeiter für sich gewinnen? Neben der Rekrutierung neuer Mitarbeiter zählt ebenso die langfristige Bindung bestehender Mitarbeiter zu den Kernaufgaben. Eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen, ein starker Zusammenhalt im Team sowie kontinuierliche Weiterentwicklung zählen hier zu den zentralen Motivatoren. Eigene Mitarbeiter sind auch die besten Markenbotschafter für das Unternehmen. Berichten sie beispielsweise Freunden und Familie positiv von ihrer Arbeitsstelle, kann das für Jobsuchende unter ihnen ausschlaggebend sein, sich dort zu bewerben.

© INSTITUTE OF BRAND LOGIC

Jeder ist betroffen. Längst betrifft diese Thematik nicht mehr nur Großkonzerne, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen. Der strukturelle Wandel am Arbeitsmarkt erfordert es, sich als Arbeitgeber attraktiv zu präsentieren. Ausschlaggebend ist zum einen der demografische Wandel, den Unternehmen momentan besonders durch die geburtenschwachen Jahrgänge spüren. Zum anderen befeuert der akute Fachkräftemangel die Situation zusätzlich. Betriebe müssen sich mehr und mehr bemühen, um qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu finden.

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ehemalige Mitarbeiter über verschiedene Kriterien wie Arbeitsatmosphäre, Aufgabenfeld oder Aufstiegschancen urteilen. Viele Bewerber informieren sich über diesen Weg vorab über den ins Auge gefassten Arbeitgeber. „Diese Portale spiegeln im Grunde das Resultat von aktivem Employer Branding wider. Sind die Mitarbeiter zufrieden, finden sich dort auch positive Bewertungen“, resümiert Ettlmayr. Dieses Kommunikationsmittel dürfe keinesfalls unterschätzt werden. An allen Kontaktpunkten entsteht der gute Ruf eines Unternehmens, deshalb sollte man diese aktiv steuern. Erfolgreiches Employer Branding gestaltet vieles im Vorfeld, das Ergebnis verbreitet sich anschließend über die verschiedenen Kommunikationskanäle. Leistungsversprechen vs. Realität. „Die tatsächliche Leistung bildet den guten Ruf des Unternehmens. Deswegen sollte nicht das Blaue vom Himmel versprochen werden. Es ist wichtig seine Stärken zu kennen und diese authentisch und

WAS BEEINFLUSST DIE ARBEITGEBERMARKE?

1.

2.

Arbeitskultur und -umfeld

3.

Verhaltens- und Führungsprinzipien

Entscheidend sind auch Arbeitskultur und -umfeld. Hier stellen sich Bewerber Fragen wie: Wo liegt der Arbeitsplatz? Direkt in der Stadt oder etwas entlegener? Ist der Weg zur Arbeit lang? Wie sind die Gegebenheiten vor Ort? Gibt es offene Räumlichkeiten oder eigene Büros?

Ebenso nehmen Verhaltens- und Führungsprinzipien eine wesentliche Stellung ein. So wirkt sich schlechtes Betriebsklima oder hierarchischer Führungsstil vielfach negativ auf die Arbeitgebermarke aus.

4. Kompensationsangebote Unternehmensprofil

Beim Aufbau eines attraktiven Arbeitgeberbilds bildet die Unternehmensmarke den wesentlichen Ausgangspunkt. „Sie stellt sozusagen den guten Ruf des gesamten Unternehmens in der Bevölkerung dar und ist der zentrale Erfolgsfaktor“, sagt der Marken-Experte.

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individuell zu kommunizieren“, rät der Experte. Die Kommunikation kann über klassische Varianten wie Inserate oder auch über einschlägige Businessportale wie XING oder LinkedIn erfolgen. Ebenso eignen sich die sonstigen Social-Media-Kanäle, um unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen. Gerade das Talent Recruiting gestaltet sich angesichts der Situation am Arbeitsmarkt als schwierig. Man spricht dabei sogar vom „War of Talents“, dem Kampf um talentierte Junge. Vielfach werden der sogenannten „Generation Y“ (ab 1980 Geborene) und „Z“ (ab 1995) unterstellt, besonders anspruchsvoll zu sein, doch Ettlmayr beruhigt: „Jede Generation hat einfach Dinge, die ihr besonders wichtig sind. Das kann heutzutage beispielsweise die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie oder die Möglichkeit zum Homeoffice sein.“ Letzten Endes ist es für Unternehmen vor allem deshalb essentiell eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, um sich von der Konkurrenz abzuheben und langfristig am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. ¬

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Am Ende beeinflussen selbstverständlich auch das Gesamtpaket an Kompensationsangeboten die Arbeitgebermarke. Sämtliche Vergütungen und sonstige Anreizsysteme für die Mitarbeiter fallen in diese Kategorie. Beispiele dafür sind Grundgehalt bzw. -lohn, Boni, Firmenhandy, Dienstwagen oder günstige Verpflegung in der hauseigenen Kantine.


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Best Practice-Beispiele Längst betrifft Employer Branding nicht mehr nur Großkonzerne, denn von einer starken Arbeitgebermarke profitiert schließlich jedes Unternehmen – unabhängig der Größe. Die drei folgenden Kampagnen sorgten in den vergangenen fünf Jahren aber für besonderes Aufsehen:

© 360B / SHUTTERSTOCK.COM © TONYV3112 / SHUTTERSTOCK.COM © PHILIP LANGE / SHUTTERSTOCK.COM

Lufthansa Seit November 2009 hat Lufthansa für sein Karriereportal einen eigenen YouTube-Kanal. Interessierte können den „BeLufthansa“-Channel abonnieren, um so auf dem Laufenden zu bleiben. In kurzen Videos berichten Mitarbeiter und Praktikanten verschiedener Abteilungen und Standorte von ihren Eindrücken und Erfahrungen. Rund 70 Videos stellte das Unternehmen bereits online. Zusätzlich hostet der Konzern auch einen eigenen Twitter-Account, mit dem er regelmäßig auf Facebook oder seine Homepage verweist.

Mag. Hannes Ziegler, Geschäftsführer Maschinenring

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Axel Springer „YEAH3000 – Das geilste Start-up des Planeten!“ – so heißt das Recruiting-Video des Axel Springer Verlags. Kreativ und ausgeflippt wird in dem Clip ein fiktives Start-up vorgestellt, in dem Mitarbeiter während der Arbeit spaßige Freizeitaktivitäten verfolgen. Am Ende löst das Schluss-Statement „Alle Chancen eines Start-ups. Aber mit Spaß an der Arbeit, der von der Arbeit kommt.“ die Situation auf und weist auf die Karriereseite des Unternehmens. Auf YouTube wurde das Video bereits mehr als 200.000 Mal angeklickt. Unter „YEAH3000“ findet sich im Netz auch eine eigene bunte LandingPage mit direktem Link zur Karriere-Seite.

© MASCHINENRING

Viele Mitarbeiter bilden wir selbst aus, der Einsatz rentiert sich.

Adidas Der deutsche Sportartikelhersteller hat seinen Sitz in Herzogenaurach in Mittelfranken. Nicht allen potenziellen Bewerbern aus aller Welt ist diese Stadt ein Begriff, deshalb geht das Unternehmen mit seiner Mikro-Website „herzo.adidasgroup.com“ in die Offensive. Viele Bilder mit übersichtlichem Inhalt vermitteln einen Eindruck, wie es ist, für den Konzern in Herzogenaurach zu arbeiten und dort zu leben – Tipps für Biergärten und Nachtleben inklusive. Zusätzlich zeigt eine eigene Familien-Rubrik, welche Aktivitäten und Ausbildungsmöglichkeiten auf Kinder warten, um sich so auch für Eltern als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.

Lehrlinge schaffen Mehrwert

er Lehrling beim Maschinenring ist, sitzt nur selten im Büro. Denn neben dem klassischen Lehrberuf des Bürokaufmanns und der Bürokauffrau finden sich im Maschinenring vor allem angehende GärtnerInnen und ForstfacharbeiterInnen. Besonders in diesen zwei Berufen ist Personal schwer zu finden, wird es nicht selbst ausgebildet. Der Maschinenring setzt deshalb auf eine nachhaltige Ausbildungspolitik und eine langfristige Förderung der Mitarbeiter. Wer als Lehrling im Unternehmen beginnt, wird nicht selten sogar zum Meister und bleibt langfristig dabei. Denn nichts ist schlimmer, als Mitarbeiter, die nach ihrer Ausbildung mit viel Know-how das Unternehmen in eine andere Richtung verlassen. Zum Glück passiert das kaum, beim Maschinenring finden junge Menschen langfristige Perspektiven. Die Unternehmensphilosophie der Förderung der Landwirtschaft und die breite Dienstleistungspalette des Unternehmens garantieren Abwechslungsreichtum, ohne dass Mitarbeiter das Gefühl hätten, nur für den Wohlstand einer anderen Person zu arbeiten. Und so danken es uns die Mitarbeiter mit langjährigen Arbeitsverhältnissen. Doch das wichtigste: Nicht nur die jungen Menschen lernen etwas vom Unternehmen, auch das Unternehmen lernt ¬ von seinen Jungen. Die besten Seiten der Tiroler Wirtschaft

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Betriebliche Gesundheitsförderung rechnet sich Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeiter sind mittelfristig für das Unternehmen gewinnbringend und außerdem Teil der gesellschaftlichen Pflichten eines Betriebs, sagt der Gesundheitsökonom Bernhard Güntert. Von Eva Schwienbacher

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in Korb voller frischer Äpfel, gratis Mineralwasser, Stressbewältigungs-Kurse, Rückenschulung, Kooperationen mit Fitnessstudios, gesundes Essen in der Kantine und Beratungsangebote – mittlerweile stellen immer mehr Unternehmen in Tirol ihren Mitarbeitern gesundheitsfördernde Leistungen kostenlos zur Verfügung. Doch was spricht dafür, sich als Führungskraft auch um das körperliche und psychische Wohlergehen der Belegschaft zu kümmern?

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Sechs Gründe für BGF. „Einen Euro für betriebliche Gesundheitsförderung, kurz BGF, ausgeben, heißt etwa drei Euro zurückbekommen“, mit dieser Faustregel veranschaulicht Bernhard Güntert, Wirtschaftswissenschaftler und Universitätsprofessor an der UMIT in Hall, wie sich eine gesundheitsfördernde Unternehmensstrategie rechnet. Ein klassischer Indikator für den Erfolg von BGF sei die Reduzierung krankheitsbedingter Abwesenheiten: „Kurzfristige und oft berufsbedingte Erkrankungen können


L-17 Training „Einen Euro für betriebliche Gesundheitsförderung, kurz BGF, ausgeben, heißt etwa drei Euro zurückbekommen“

zurückgehen. Selbst wenn Ausfälle nur ein bis zwei Tage dauern, entstehen dadurch häufig Produktionsstillstände oder mehr Stress für die Kollegen.“ Dass es den Mitarbeitern im Betrieb gut geht, wirke sich auch auf die Qualität der Kommunikation nach außen, etwa im Kundenkontakt, sowie auf die Identifikation mit dem Unternehmen aus. Weiters bedeuten zufriedene und gesunde Mitarbeiter eine erhöhte Produktivität. Als dritten Grund für die BGF nennt der Experte die Kreativitätssteigerung: „Im gemeinsamen Prozess zur Lösungsfindung kommen oft versteckte Potenziale der Angestellten ans Licht.“ Eine Chance, die man sich als aufgeschlossener Unternehmer laut Güntert nicht entgehen lassen sollte. Auch in der Personalsuche haben mitarbeiterfreundliche Firmen bessere Chancen auf engagierte Bewerber. „Arbeitssuchende schauen nicht nur auf das Aufgabenprofil, sondern auch auf die Rahmenbedingungen“, so der Wirtschaftswissenschaftler. Schließlich zeigen Betriebe, die auf die Gesundheit der Mitarbeiter achten, soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. →

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Bernhard Güntert, Universitätsprofessor an der UMIT in Hall

Für aktives Fahren Die besten Seiten der Tiroler Wirtschaft

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Wissen wie: zwei „gesunde“ Tiroler Betriebe Jeder Kilometer, den EGGER-Mitarbeiter laufen, ist Bares Wert – 2014 wurden 8.250 Euro für soziale Zwecke „erlaufen“.

„Wir werden immer älter – alle sechs bis sieben Jahre steigt die Lebenserwartung um ein Jahr – umso wichtiger ist es, möglichst gesunde Lebensjahre dazuzugewinnen.“ Gerade chronische Krankheiten seien oft verhaltensbedingt und ließen sich somit beeinflussen.

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EGGER läuft FRITZ EGGER GmbH & Co. OG aus St. Johann beschäftigt in Tirol 1.100 Mitarbeiter und wurde 2005 mit dem Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung vom Österreichischen Netzwerk BGF ausgezeichnet. „Unser Ziel ist es, die Gesundheit des Mitarbeiters, dem eine zentrale Stellung im Unternehmen eingeräumt wird, bewusst zu fördern“, erklärt Wolfgang Loinger, Leiter der Personalabteilung Österreich. Unter den Maßnahmen sind Sportkurse, Vorsorgeuntersuchungen, Fachvorträge, Raucherentwöhnungskurse und Ernährungsberatung. Besonderen Anklang findet die Aktion „EGGER läuft“: Dabei wird die Teilnahme an Laufevents betrieblich gefördert. Für jeden gelaufenen Kilometer gehen fünf Euro an soziale Einrichtungen in der Region. „Umgerechnet rund 130 Euro pro Mitarbeiter investiert EGGER an den Standorten St. Johann in Tirol, Wörgl und Unterradlberg (NÖ) in die Gesundheitsförderung“, erklärt Loinger. „Seit der Einführung des Gesundheitsprogramms im Jahr 2005 wurde der Krankenstand um etwa einen Tag reduziert.“

„Unser Ziel ist es, die Gesundheit des Mitarbeiters, dem eine zentrale Stellung im Unternehmen eingeräumt wird, bewusst zu fördern.“ Wolfgang Loinger, Leiter der Personalabteilung Österreich

© FRITZ EGGER GMBH & CO. OG

Die Voraussetzungen. Wie ein Arbeitsplatz gesünder wird, lässt sich nicht mit einer allgemeingültigen Formel erklären: „Je nach Berufsgruppe und Größe des Unternehmens unterscheiden sich die erforderlichen Maßnahmen. Mitarbeiter einer Tischlerei, wo Staub und Lärm gesundheitliche Probleme bereiten, haben natürlich andere Bedürfnisse als Bankangestellte, die unter Bewegungsmangel am Computerarbeitsplatz leiden.“ Dennoch müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden, die branchenunabhängig sind: „In erster Linie muss die Geschäftsleitung bereit für Neuerungen sein. Ich kann das Verhalten der Mitarbeiter nur dann nachhaltig verändern, wenn auch die Verhältnisse anpasst werden.“ Erst dann sei es sinnvoll, eine gesundheitsfördernde Strategie zu entwickeln, so Güntert. In der Problemanalyse und Lösungsfindungen sei es außerdem unerlässlich, die Mitarbeiter einzubinden. Zudem empfiehlt der Experte, sich externe Berater ins Haus zu holen, die den gesundheitsfördernden Prozess von der Anfangsphase bis zur Evaluierung professionell begleiten. „Wichtigste Voraussetzung für den Erfolg ist jedoch, dass Eigentümer und Führungskräfte selbst Veränderungen wollen und bereit sind, auch Führungsstrukturen und Führungsverhalten gesundheitsorientiert zu gestalten und dies Teil der Unternehmensstrategie und -kultur wird“, bringt Güntert es auf den Punkt. ¬


© RLB TIROL

© EMANUEL KASER

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Die RLB sorgen mit verschiedenen Angeboten dafür, dass die Mitarbeiter in Bewegung bleiben.

„Mit gesundheitsfördernden Angeboten möchten wir unseren Mitarbeitern helfen, die richtige Work-LifeBalance zu finden.“

Attraktivität des Arbeitsplatzes steigern 2008 startete die Raiffeisen-Landesbank (RLB) Tirol AG ihr Gesundheitsprogramm, wofür sie 2011 und 2014 das Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung erhielt. „Dass der Bankberuf auch physisch anstrengend sein kann, zeigen viele Studien“, erklärt der Personalchef der RLB Christoph Spöck. „Mit gesundheitsfördernden Angeboten möchten wir unseren Mitarbeitern helfen, die richtige Work-Life-Balance zu finden.“ Beispiele sind Ernährungsberatung inklusive Kochkurs, Coaching am Arbeitsplatz durch einen Physiotherapeuten, Rückendiagnostik, ein Familienbetriebsfest oder die Anschaffung von Wasserkrügen. Mehr als die Hälfte der 394 Mitarbeiter nutzen laut Spöck das Angebot. Und auch außerhalb der RLB wird das Engagement zur Gesundheitsförderung honoriert: „Es hilft uns, uns als attraktiven Arbeitgeber in der Region zu positionieren. Denn Bewerber treffen ihre Entscheidungen heutzutage nicht mehr nur auf Basis der Gehaltsvorstellung.“

Christoph Spöck, Personalchef der RLB

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KLÜGER WERDEN MIT …

Fehler als Chance Das Interview führte Eva Schwienbacher

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bung der Fehler und eine wertschätzende rau Cerwinka, einem MitarKommunikation. beiter unterläuft ein schwerwiegender Fehler. Das UnWie kann das gelingen? Indem Fühternehmen verliert einen Gabriele Cerwinka rungskräfte ihren Mitarbeitern die ChanKunden. Wie verhält sich der Chef im Idealfall? Gabriele Cerwinka: Zunächst müssen ce geben, konstruktiv mit Fehlern umzugehen und die Auslöser für den Fehler geklärt werden. Dabei ihnen die Angst nehmen, bei der nächsten Kündisoll es nicht um die Person und Schuldzuweisungen gungswelle dabei zu sein. gehen, sondern um die Hintergründe und Zusammenhänge. Der Chef soll hartnäckig nachhaken, Wie profitiert ein Unternehmen davon? Höhere sich nicht mit Erstantworten zufriedengeben und Mitarbeitermotivation, verringerte Ausgaben – jeder eine offene, wertschätzende Kommunikation pfle- Fehler kostet auch Geld – eine effizientere Teamargen. Gefährlich wird es, wenn der Chef Eskalations- beit und eine verbesserte Zusammenarbeit in Richstufen nicht einhält, also zuerst mit allen anderen tung Produktqualität und Dienstleistungsqualität. spricht und dann erst mit dem Betroffenen. Das ist ein Vertrauensverlust, der sich nicht so schnell wie- Wie oft darf derselbe Fehler passieren? Ein dergutmachen lässt. Letztlich geht es um eine dau- Fehler ist erlaubt. Sobald er ein zweites Mal unter exakt denselben Umstänerhafte Verbesserung. den passiert, muss ein Gespräch mit dem Mitarbeiter Unternehmen tendieren geführt werden. Passiert dazu, Unangenehmes dreimal derselbe Fehler mit „schönzureden“. Probleden gleichen Vorzeichen, me werden so zu Herausbefindet man sich in einer forderungen. Soll ein ernsten Situation. Fehler überhaupt als solcher bezeichnet werWie steht es um die Fehden? Prinzipiell empfehle lerkultur in Österreich? ich, die Dinge beim Namen Ich sehe ein deutliches Verzu nennen. In einer ersten besserungspotenzial nach Reaktion sollte man aber oben. Vielfach herrscht die nicht unbedingt das Wort Fehler in den Mund nehmen, da dieses Angst, Scham Meinung: „Wenn ich nichts sage, kann ich auch nicht und Schuldgefühle auslöst. Der Betroffene sollte zu- die Rüge bekommen und gekündigt werden.“ Fehler nächst sachlich aufzeigen, was passiert ist. Wenn führen hierzulande oft zur Bloßstellung oder Sankdas Missgeschick behoben ist, rate ich aber dazu, tionen. Ein gutes Fehler-Management haben Branvon Fehlern zu sprechen. Schließlich sollte man chen wie Luftfahrt oder die Medizin. Im Dienstleistungsbereich besteht enormer Handlungsbedarf. auch Fehler machen dürfen.

Führungskräfte sollten ihren Mitarbeitern die Chance geben, konstruktiv mit Fehlern umzugehen und ihnen die Angst nehmen, bei der nächsten Kündigungswelle dabei zu sein.

Ein Kapitel ihres Buchs ist der Einführung einer „positiven Fehlerkultur“ gewidmet. Was ist damit gemeint? Eine positive Fehlerkultur bedeutet einen konstruktiven Umgang mit Fehlern, eine Miteinbindung der Mitarbeiter bei der Behe78

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Vielen Dank für das Gespräch.

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Gabriele Cerwinka lebt in Wien und ist seit 1993 freiberufliche Referentin und Coach für Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation sowie Office-Management, Fachbuchautorin und Universitätslektorin. Buchtipp: Cerwinka Gabriele / Schranz Gabriele: Fehler erlaubt – Aus Fehlern lernen, statt Schuldige zu suchen, LINDE Verlag, 168 Seiten

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In welchen Situationen passieren die meisten Fehler? Die drei häufigsten Fehlerquellen sind fehlende Information, eine nicht stattgefundene Kommunikation und das Missachten von Arbeitsschritten und Vorgangsweisen im Sinne der Qualitätsrichtlinien eines Unternehmens.


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