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ENTDECKUNG IM GALGENFELD

RESTAURANT & BAR ZENT Entdeckung im unteren Galgenfeld

In einer Freizeitanlage würde man kaum eine ausufernde Tavolata erwarten. Doch wir sind genau hier fündig geworden: Im Indoorspielplatz Bimano auf dem Zentareal. Jean-Claud Galli

Grosszügiger Barbereich.

Das Januarloch ist glücklich überstanden, die vegane Karenzzeit und die alkoholfreie Phase sind ebenso Geschichte. Doch auch im Februar gilt bezüglich gastronomischer Ausschweifungen die Devise: Zusammenrücken, teilen und Wärme spenden. Irgendwann sind wir aber der Fondue-Caquelons und Raclette-Öfen überdrüssig und sehnen uns nach Alternativen. Fündig werden wir diesmal am äussersten Rand des Nordquartiers hinter der PostFinance-Arena zwischen Grosser und Kleiner Allmend, wo sich neben der Autobahn nicht etwa Fuchs und Has Gute Nacht sagen, sondern vielmehr Kletterer und Skateboarder aktiv sind: im seit 2017 bestehenden, 850 Quadratmeter umfassenden Indoorspielplatz Bimano am Zentweg. Gleich neben der Abenteu erfläche mit Vulkan, weissem Hai und U-Boot erstreckt sich im Obergeschoss in beeindruckender Grösse das Restaurant Zent samt Bar, welches nach überstandenem Nervenkitzel eine willkommene Oase der Ruhe darstellt.

Weit entfernt von Hot Dog und Pommes frites Wo Hobbysportler, Fortgeschrittene, Familien und Müssiggänger aufeinandertreffen, sind kulinarisch meist keine Hexereien zu erwarten und das Angebot reicht in der Re

Bilder:Jean-Claude-Galli

Zum Verweilen: Gemütliche Sofaecke.

gel von Hot Dog bis Pommes frites. Das «Zent» ist eine höchst erfreuliche Ausnahme, von der sich andere Freizeitzentren eine buchstäbliche Scheibe abschneiden könnten. Die Karte trägt die Handschrift von «Zwöi feissi Meitli», welche sich bereits mit mehreren Pop-up-Lokalen einen Namen gemacht haben. Am Mittag gibt es zwischen 11.30 und 14 Uhr täglich wechselnde Menüs mit und ohne Fleisch mitsamt einer veganen Option sowie einen Pastateller. Die saisonal wechselnde Abendkarte gilt ab 18 Uhr und umfasst fünf Hauptgänge sowie eine Reihe von kleineren Gerichten, die wild durcheinandergewürfelt eine wunderbare Tavolata ergeben.

Von «Muscles from Brussels» bis Goldie Hawn Was wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Und dies landet schliesslich auf unserem Tisch: dünn aufgeschnittene Bio-Kalbsnuss mit Selleriecrème – der Favorit unserer bezaubernden Begleiterin; gebratener Chicorée mit glasierten Baumnüssen, genannt «Muscles from Brussels»; frittiertes Bio-Poulet in Buttermilchpanade; ein «The Gol die Hawn» getaufter Salat aus Karotten, konfierten Safran-Schalotten und Brunnenkresse als unser persönlicher Liebling; Patatas Bra vas mit pikanter Tomatensalsa und hausgemachter Aioli; dazu kommen marinierte Oliven und Ruchbrot. Weitere Optionen: Bio-Speck mit eingemachtem Rotkabis oder gebratene Schwarzwurzeln mit Portulak.

Die «preussische Madonna» hält im «Grand Hotel Savoie» Hof Auch die Hauptgänge locken allein schon mit ihrer Originalität, verstärkt durch die «kuriose» Namensgebung. Hinter der «Preussischen Madonna» verbirgt sich gerösteter Sellerie mit halbgetrockneten Birnen, konfierten Kartoffeln und Lauchsenf. Das «Papipapo» entpuppt sich als Pastinakenrisotto mit Pinienkernen und Parmesansplittern. Und der «Grand Hotel Savoie» genannte Teller glänzt mit gebackenem Wirz samt Belugal insen, Chili-Butter, Federkohl und Burrata. In den Wintermonaten stets ein Volltreffer: Ossobuco. Im «Zent» wird die Bio-Kalbshaxe mit Tomatensauce, marinierten Borlottibohnen, glasierten Rüebli und Gremolata gereicht. Wer es lieber salopp mag: Im Focacciabrot gibt es Fried Chicken oder Roasted Ricotta, serviert mit Patatas Bravas oder Eichblattsalat. Zum Trinken empfehlen wir aufgrund der unterschiedlichsten Komponenten und in Anbetracht der unkomplizierten Klientel Bier oder Wasser, zum Apero eignet sich ferner Prosec co mit einem Schuss Ingwer. Nicht verpassen dürfen Sie den Kaffee. Er

INFOS B E I Z E N I M Q U A R T I E R • F O L G E 4 6 E I N K E H R

CHF

Küche: Jahreszeitgerechte Produkte aus der Gegend, mit Sorgfalt dargebracht

Service: Einfach, umkompliziert

Ambiente: Juvenil, sportlich, das Gegenteil von steif

Preise: Sehr vernünftig

Adresse: Zentweg 1A, 3006 Bern, Telefon 031 934 03 60, www.bimano.ch. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9 bis 23 Uhr; Freitag 9 bis 00.30 Uhr; Samstag 10 bis 00.30 Uhr; Sonntag 10 bis 18 Uhr. Am 13. und 15. Februar ist das Restaurant abends für eine private Gesellschaft reserviert.

stammt aus dem Solothurner Hause Oetterli. Zum Abrunden: hausgemachter Schoggi- oder Zitronenkuchen oder Schoggimousse.

Wer hat an der Uhr gedreht? Nochmals kurz zurück zur Tavolata: Sie trifft in ihrem Charakter genau unser eingangs geschildertes Credo des sich Näherkommens und Teilens. Alles geht, nichts muss. Und die Zeit rast, als hätte der rosarote Panther schwungvoll an der Uhr gedreht. Ungläubig schauen wir irgendwann auf unser Telefon, schlagartig daran den kend, was uns morgen im Büro blüht. Und freuen uns desto mehr schon wieder auf kleine Fluchten wie diesen Abend. Nachtrag für Ambitionierte: Der Boulderwettkampf «bimano Bärecöp» findet am 22. Februar statt.

 www.bimano.ch

QUARTIER-HIGHLIGHTS

Vorpremiere «Bern erlesen»

Narr – das narrativistische Literaturmagazin steht für junge, frische Texte. Seit 2011 publiziert es Stimmen, die anderswo noch nicht gehört werden. Drei Mal pro Jahr erscheint das Magazin, davon zwei Mal als reguläre Ausgabe und einmal als Sondernummer in Form einer eigenständigen Buchpublikation. Das Narr veranstaltet regelmässig Lesungen in Eigenregie oder in Kooperation mit Literaturinstitutionen und Festivals. 2016 wurde das Magazin mit dem Fachpreis Literatur des Kanton Solothurn ausgezeichnet. 2018 folgten die Nomination zum Swiss Design Award und 2019 die Nomination zum Design Preis Schweiz. Fridu verbringt seine gesamte Jugend im Fruchtwasser, der bhäbige Chemp singt sein Lied, Hunde

werden verschenkt, tanzende Bei ne lahm und Venus betrachtet vom Gurten aus den Weltuntergang. Bern schreibt viele Geschichten. «Das Narr» erzählt sie. 19 Autor*innen widmen sich den Eigenheiten der Aarestadt und regen dazu an, sie durch junge Literatur und Insidertipps neu zu erleben. Die Lesung gewährt exklusive erste Einblicke in diese Streifzüge. «Das Narr» gehört aktuell zu den am meisten beachteten Literaturzeitschriften im deutschsprachigen Raum. Nun kommt der Narren jüngster Streich: Im Mai 2020 erscheint ihr literarischer Reiseführer über Bern im neu gegründeten «Das Verlag». Vorpremiere «Bern erlesen»: Botanischer Garten. Sukkulentenhaus, Altenbergrain 21. Donnerstag, 13. Februar, 18.00 Uhr. Kleiner Barbetrieb bis 20.00 Uhr. Anmelden unter info@botanischergarten.ch oder 031 631 49 45. www.boga.unibe.ch/ agenda, www.dasnarr.ch

GESCHICHTEN

Mehrsprachige Berngeschichten Die Buchhandlung Sinwel und die Leila-Frauen aus dem Karibu laden ein zu «Berngeschichten in verschiedenen Sprachen». Mit anschliessendem Apéro. Buchhandlung Sinwel, Lorraine strasse 10. Samstag, 15. Februar, 17.00 Uhr. Anschliessend Apéro. www.sinwel.ch

SOUND

«Encore» Das mehrfach preisgekrönte Duo aus Strasbourg kreiert einen einzigartigen Weg, berauschende Melodien und rhythmische Club-Energie mit dichten Texturen und detaillierter Improvisation zu kombinieren. Rücken an Rücken lassen Maria Laurent an den Keys und Clément Chanaud-Ferrenq am Schlagzeug dem Publikum keine Chance, sich von ihren satten Drums und fetten Synthies nicht mitreissen zu lassen. Café Kairo, Dammweg 43. Donnerstag, 20. Februar 2020, 21.30 Uhr. www.café-kairo.ch, www.encore-duo.bandcamp.com www.mokosband.ch KLASSIK

Romantischer Liederabend Die Schweizer Sopranistin Julia Frischknecht und der Pianist Ricardo Acosta Murguía haben sich als Duo im Rahmen des Studiums zusammengefunden und verschreiben sich dem Lied von ganzem Herzen. Alterszentrum Viktoria, Schänzlistrasse 63. Donnerstag, 13. Februar 2020, 18.30 Uhr. Reservation online oder 031 337 21 11. www.az-viktoria.ch > Kultur

KULINARIK

Grand Casino goes China Noch bis zum 23. Februar lässt sich im Grand Casino Bern fernöstlichen Genüssen frönen – ohne dass man deswegen in den Flieger steigen müsste. In der Crazy Daisy Kitchen Bar gibt’s ein wöchentlich wechselndes Menu im Asia Style; lassen Sie sich von der einmaligen Atmosphäre verzaubern. Crazy Daisy Kitchen Bar im Grand Casino Bern, Kornhausstrasse 3. www.crazy-daisy.ch

KUNST

«Senza parole» Einst Werberin mit eigener Agentur, ist Daniela Camponovo, die im Altenberg wohnt, seit 2007 als freischaffende Zeichnerin und Malerin tätig. Offspace Viktoria, Gotthelfstrasse 31. 12. – 23. Februar. Vernissage: Mitt woch, 12. Februar, 18.00 Uhr. www.camponovoart.ch

Innovativund engagiert für Patientenweltweit Spitzenmedikamenteaus Bern

CSL Behring –der globale Anbieter vonBiotherapeutika, der sich seinem Versprechen,Leben zu retten,verpflichtet. InBernentwickelnund vertreiben wirmit mehr als 1‘600 Mitarbeitenden lebensrettendeTherapien für Menschenmit schwerenund seltenenKrankheiten. CSL Behring isteineTochtergesellschaftvon CSL Limited mitSitzinMelbourne,Australien.

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SONNTAGS BRUNCH

CHF 65.- Kinder bis 6 Jahre gratis 7-12 Jahre mit 50% Rabatt

F O L G E 7 1 Q U A R T I E R - C H Ö P F LOUIS ACKERMANN «Zeichnen ist Entspannung und Konzentration» Louis Ackermann lernt Briefträger. Logistiker bei PostMail, also. Im ersten Lehrjahr. Er stellt die Post in 3007 Bern zu, wohnt aber in 3013 Bern, wo er auch aufgewachsen ist. Louis Ackermann ist ein stilles Wasser. Die gründen bekanntlich tief.

Den ganzen Tag draussen, Kälte, Regen, Hitze. Und Pflanzen interessieren mich doch zu wenig, als dass ich die ganzen lateinischen Namen ler nen möchte. Ich schnupperte auch bei der Briefpost in Bümpliz. Das war Ende neunte Klasse. Der Lehrlingsausbilder sagte, so wie ich arbeite, würden sie mich nehmen. Da waren aber schon Sommerferien. Ich begann ein etwas spezielles zehntes Schuljahr: Eine Woche Schule, eine Woche schnuppern. In der BFF, BVS Plus. Dann erhielt ich die Zusage von der Post. Für 2019. Ich freute mich und ich wechselte ins «normale» Zehnte. Und nachher kam ich in die Lehre. Ob ich den Beruf lange ausüben werde, weiss ich jetzt noch nicht. Ich habe keine Pläne. nicht so strenge Konzentration wie bei der Arbeit, wo ich keine Fehler machen darf. Ich zeichne mit Bleistift und Kugelschreiber, selten mit Farben. Zu den vielen kleinen Figu ren würde Farbe nicht so gut passen, höchstens als Hintergrund. Und manchmal bin ich zu faul zum Ausfärben. Wie ich zeichne, finde ich schon gut, aber um ein Künstler zu sein, bräuchte ich mehr Übung. Ich mache es zum Spass und habe eigentlich kein Ziel damit.

Ich wurde 2002 im Salemspital geboren. Bis ich vier war, wohnten wir in Muri, dann kamen wir in den Breitsch. Mutter, Vater und meine beiden Brüder. Noé ist vier Jahre jünger als ich, Gilles zwei. Ich ging im Spitalacker in den Kindergarten und später in die Schule. Kurz vor meiner ersten Klasse bekam mein Vater Krebs, Lungenkrebs, und vor zehn Jahren starb er. Ich war sieben, ich weiss nicht mehr so viel, aber einige Dinge schon. Zuerst hatte man es nicht bemerkt, er hatte immer Schmerzen im Bein und man dachte, vielleicht sei ein Muskel kaputt. Darum merkte man es zu spät. Etwa zwei Monate, nachdem er gestorben war, kam ich mit den Brüdern in ein Kinderheim, für ungefähr drei Wo chen. Das war auch, um Mutter zu entlasten. Sie holte sich auch Hilfe in dieser Zeit. Ich ging gerne in die Schule, jeden falls wenn ich jetzt zurückdenke. Als ich noch dort war, war es vielleicht nicht so. Denn das Lernen machte mir nicht so Spass. Aber es ist sicher gut, dass ich etwas gelernt habe. Ich habe schon aufgepasst, aber ich habe nicht so gerne gelernt. Der Ort war gut, die Umgebung, der Schul hausplatz. Und in der Tagesschule hatte ich auch immer Spass. Irgendwann fing ich an, beim FC Breitenrain zu spielen, ungefähr mit sechs Jahren. Das war auch gäbig, der Fussballplatz war grad neben dem Schulhaus. In der Oberstufe hatte ich gerne Englisch und Geschichte. Über den Ersten und Zweiten Welt krieg, das war recht spannend. Ich fand es gut, zu erfahren, wie der Krieg entstanden war und wie er sich entwickelte. Ich überlegte, wieso man überhaupt so weit gekommen war, dass es Krieg gab. Die Neunte war das beste Schuljahr. Weil ich damals mit den meisten Kollegen in die gleiche Klasse kam. Es gab nur noch eine Klasse, viele gingen ja in den Gymer. Die Lehrer und Lehrerinnen waren eigentlich die ganze Zeit nicht schlecht. Weil ich keine Idee hatte, was ich werden wollte, ging ich in der Achten ziemlich viel schnuppern. Zuerst als Polygraf. Das gefiel mir nicht so, weil ich einen Tag lang eine Visitenkarte gestalten und ausdrucken musste, das war nicht so spannend. Dann in einer Gärtnerei, auf dem Bau, Maurer – ich wollte wissen, wie das ist. Und Fachmann Betriebsunterhalt. Maler. Detailhandel auch. Ich sei zu wenig der Verkäufertyp, zu wenig offen zu den Kunden, sagten sie mir dort. In der Lagerlogistik fanden sie, ich sei zu wenig motiviert für den Beruf. Das stimmte schon, mich dünkte es ein wenig langweilig. Gärtner war eigentlich noch gut. Aber ich dachte: Meine Kollegen lernen Automecha niker, Informatiker, zwei Kinderbetreuung, einer macht nach zwölf Jahren Steinerschule nun das Juve so-Sozialjahr. Zwei gehen in den Gymer. Unter der Woche machen wir ab und zu etwas zusammen, am Wochenende häufig. Der Wechsel von der Schule in die Lehre war schon anstrengend. «Wenn ich immer so müde bin, schaffe ich das nie», dachte ich am Anfang. Aber jetzt geht es, ich habe mich ans frühe Aufstehen gewöhnt. Ich stehe um halb sechs auf. Wie die Arbeit mir beigebracht wird, ist angenehm. Der Beruf ist interessant. Bei der Briefpost haben wir mehr Abwechslung als im Lager. Die Arbeitskolleginnen und -kollegen sind freundlich. Wir sind nicht den ganzen Tag drin, sondern können hinaus, wo wir auch Kontakt mit Leu ten haben. Wir können die Arbeit ein wenig selber einteilen, je nach Arbeitsanfall. Ich habe erst einmal etwas Negatives erlebt, als eine Frau mich zusammenge pfiffen hat, weil jemand ihren Brief avisiert hatte, ohne vor her zu läuten. Ihre Klingel war aber auch an einem versteckten Ort. Ich bin in der Gewerkschaft, weil ich es wichtig finde, dass die nicht aussterben. Ich finde es gut, für was sie sich einsetzen. Für mich persönlich vielleicht weniger, aber allgemein. Ich zeichne gerne. Ich zeichne Figuren. Zeichnen ist Entspannung und gleichzeitig Konzentration. Aber «Bei der Briefpost haben wir mehr Abwechslung als im Lager.» Früher war man «Pöschteler» bei der PTT, heute Logistiker bei PostMail: Louis Ackermann ist im ersten Lehrjahr. Bild: kb

Im Ausgang gehen die Kollegen und ich oft vor die Reitschule oder in den Innenhof oder in die Cafete. Für den Dachstock muss man ja meist achtzehn Jahre alt sein. Das sind noch nicht alle. Heute hat einer Geburi, wir wollten ins Bierhübeli, 2000er Party, aber die ist ausverkauft. Manchmal gehen wir auch ins Einspruch. Das ist eine Diskothek in der Stadt. Mir gefällt HipHop und Rap der Neunziger. Der Beat ist gut. Die Beats, die heute im Trend sind, sind eher langweilig und die Stimmen werden mit viel Auto-Tunes verändert.

Ein Traum? Ja, dass ich genug Geld habe, um mich frühpensionieren zu lassen. Vielleicht so mit fünfzig oder vierzig. Weil ich nicht das ganze Leben arbeiten möchte und im Alter bin ich dann nicht mehr so fit. Ich will nicht immer mit Arbeiten beschäftigt sein, sondern meine Zeit besser nutzen. Ich weiss nicht genau mit was. Reisen, in einem andern Land leben und vielleicht Teilzeit etwas arbeiten. In die USA oder nach Italien. Amerika ist riesig und es ist nicht völlig anders als die Schweiz. Ich könnte dort herumreisen und das Land kennenlernen. Oder nach Italien, weil es mich dort schön dünkt. Der Süden, das Meer.

Aufgezeichnet von Katrin Bärtschi

INFO

KOMET Werbeagentur AG LSA Uferweg 15 3000 Bern 13  wwww.komet.ch

KARGO Kommunikation GmbH Altenbergstrasse 8A 3013 Bern 13  www.kargo.ch

Erfolgreich am Aareufer: Christoph Balsiger (l.), KARGO Kommunikation, und Marcel Durst, KOMET Werbeagentur.

KOMET UND KARGO Inspiration, Kreativität und Jobs am Aareufer

Bilder: nt

Im Altenberg haben sich die Werbeagenturen KOMET und KARGO erfolgreich etabliert. Die beiden Gründer und Inhaber Marcel Durst und Christoph Balsiger tauschen sich aus. Über Inspiration und wirtschaftlichen Druck, über Freiräume und Belastung der insgesamt knapp 40 Mitarbeitenden, über die YB-Frauen oder darüber, was Biertrinken mit Kreativität zu tun hat. nt

Es besteht keine Gefahr, dass die Werbeszene in Bern den Bach runtergeht. Eine gewisse Verlage rung flussabwärts gibt es jedoch schon. Die Veränderungen in der Matte, der traditionellen WerbeHochburg in Bern, entlocken Marcel Durst die verschmitzte Frage, ob der Altenberg der Matte wohl den Rang ablaufe. Vor gut 20 Jahren hat er im Altenberg die KOMET Werbe agentur gegründet. Damals waren sie zu viert, heute arbeiten 23 kreative und inspirierte Menschen in der unabhängigen Werbeagentur. In der KARGO Kommunikation von Christoph Balsiger waren es bei der Gründung vor 10 Jahren drei Mitarbeitende, heute sind es deren 14, die täglich an Gesamtlösungen für ihre Kundschaft arbeiten und nebenbei insgesamt bereits 240 Aaresprünge vollbracht haben sollen. Die Basis für die erfolgreiche Entwicklung war für beide Gründer identisch: Das Zauberwort heisst Beziehungen. «Beziehungen», sagt Marcel Durst, «schaden denen, die keine haben. Der Aufbau im ersten Jahr erfolgte ausschliesslich über bestehende Beziehungen.» Sein Rezept, um den Fortbestand der Firma mit neuer Kundschaft zu gewährleisten, nennt er die zweite Ebene; diese ist so einfach wie einleuchtend: «Gute Arbeit bringt neue Kunden.» Aufbau vom Beziehungsnetz Um die Wichtigkeit von Beziehun gen zum Aufbau einer Werbeagentur zu unterstreichen, reicht Christoph Balsiger ein kurzer Rückblick in die Gründungszeit seiner Agen tur. Damals widmete sich sein Team vorwiegend dem Branding, also dem Aufbau und der Entwicklung einer Marke oder des Logos eines Unternehmens. Bis der erste grosse Auftrag gewonnen wurde: «Plötzlich spricht man von Budgets, nicht nur von Logos», sagt er. Erst das wachsendes Beziehungsnetz und die tiefe Verankerung in der Ber ner Szene habe ermöglicht, Brands wie Züri West, den Kursaal oder das Gurtenfestival zu betreuen. Marcel Durst betont die Wichtigkeit, dass erfolgreiche Beziehungen auch im Geschäftsleben aus einem Geben und Nehmen bestehen: «Nachdem wir nun seit Jahren erfolgreich für den BSC Young Boys werben dürfen, war es an der Zeit, etwas zurückzugeben. Darum ist KOMET ab dieser Saison offizielle Partnerin der YBFrauen.» Humorvolle Slogans oder die kleineren Schritte, die man als etablierte Agentur machen muss, um das Beziehungsnetz auszubau

GELB-SCHWARZ STEHT AUCH FRAUEN GUT

Ob Frauen, die Fussball spielen, ob «Internet» wirklich mit «nett» zusammenhängt oder ob der Lottomillionär Heini Sutter sein Glück auch anderen in Aussicht stellt: KOMET betreibt Werbung getreu dem Agentur-Motto, dass der «Köder dem Fisch» schmecken muss – nicht dem Fischer.

ewb:lNTERNET: Der ansässige Energiespezialist bietet auch eigene Internet-Produkte an. KOMET hat dazu eine sehr nette Service-Kampagne kreiert. MIACAR: Das Startup der Migros bringt Einkäufe bequem bis in die Wohnung. KOMET hat die aktuelle Kampagne dazu kreiert. (Das Star-tup pilotiert sein Angebot ausschliesslich in Bern).  www.miacar.ch YB-Saisonkarte: Mit dem doppeldeutigen Refrain und YB-Einlauflied von Wurzel 5, bewirbt KOMET die Saisonkarten des Doppelmeisters.  www.bscyb.ch > News YB-Frauen: KOMET unter stützt die YBFrauen als Ärmelsponsor und nützt das Engagement auch für überraschende und gendergerechte Eigenwerbung.  www.bscyb > Frauen OFFIZIELLE PARTNERIN DER YB-FRAUEN WIR LIEBEN DIE FUSSBALL. WLAN-R out er gr at is

Wir sind die Internetten.

Internetter geht nicht: WLAN-Router kostenlos, 1 Monat geschenkt und Abopreise dauerhaft gesenkt. Aber nur, wenn Sie jetzt aufs glasfaserschnelle ewb.INTERNET wechseln. ewwwb.ch

broccoli Ding Dong, Wir liefern’s Dir gratis nach Hause. Ab CHF 25.–Mindestbestellwert. miacar.ch i

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