dasteht,was geht
nzeiger
FÜR DAS NORDQUARTIER
Quartierzeitung für Altenberg, Beundenfeld, Breitenrain, Löchligut, Lorraine, Spitalacker, Wankdorf, Wyler und Wylergut | 98. Jahrgang, 16 6 00 Exemplare
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Web: www.afdn.ch
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SANIERUNG DER KORNHAUSBRÜCKE 3
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OHNE BREITSCH KEIN ZÜRI WEST 8
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DAS LORRAINEBAD WIRD SANIERT 14
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ERWÄRMENDES AUS DER YB-KÜCHE 17
Die nächste AfdNAusgabe erscheint am 29. Januar 2025
DAS QUARTIER-PORTAL www.afdn.ch
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Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern sowie all den Anzeigen-Partnern frohe Festtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und für dieses nur das Allerbeste. Ihre AfdN-Macher*innen.
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IhreKontaktstelle für Kleininserate im Anzeiger für das Nordquartier
Druckerei Läderach AG
Beachten Sie bitte den Beitrag «In eigener Sache» auf Seite 5. Merci viu mau.
dasteht,wasgeht
Diaconis – selbständiges Wohnen inder Seniorenresidenz VillaSarepta
Diaconis – selbständiges Wohnen
inder Seniorenresidenz VillaSarepta
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IdyllischamoberenAarehang–eingebettetineinewunderschöneGartenanlageundmittraumhafterAussichtaufdie AlpenunddieBernerAltstadt–liegtdie SeniorenresidenzderStiftungDiaconis. Mitinsgesamt14modernenund komfortablenZwei-Zimmer-Wohnungen bietetsie RaumfürSeniorinnenundSenioren,die ihrenAlltagweitestgehendselbständig bewältigen könnenundgleichzeitiggrossen WertaufeinbreitesAngebot anunterstützendenDienstleistungenlegen.
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Erstklassiges WohnenimAlter InderVillaSareptastehenIndividualitätund KomfortanersterStelle.Die Wohnungenmit EchtholzparkettsindmitbarrierefreienBade-
zimmernausgestattet,verfügenübermoderne KüchenundBalkonemitfantastischerAussicht. DenAlltagderMieterinnenundMietererleichtert dasvielseitigehauswirtschaftlicheLeistungsangebot.ObBegleitdienst,Haushaltsarbeitenoder Zimmerreinigung:DasService-Personalnimmt sichZeit fürpersönlicheAnliegenundgestaltet das Wohnen inderSeniorenresidenzangenehm undsicher.DashausinternePflegeteamsteht rundumdieUhrzur Verfügung.UnweitderVilla SareptabefindetsichzudemdasSalem-Spitalmit NotfallstationundÄrztezentrum.Solässtessich beruhigtwohnen.
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VielfältigekulturelleAnlässe MehrereAufenthaltsräume, grosszügige TerrassensowieweitläufigeGartenanlagenergänzen das Wohnangebotundladenzum Verweilenein. DerstilvolleSalondientnicht nurals gemeinsames Wohnzimmer, sondernauchals Veranstaltungsort fürzahlreichekulturelleAnlässe.Regelmässig verwandeltsichderRaumimRahmender«Salonkonzerte»ineine Konzertbühne Junge Talente derMusikschule Konsibern spieleninder KonzertreiheStücke vonKlassikbis ModerneundbezauberndieMieterinnenundMietermitihrem Können ZudenweiterenRäumlichkeitenzählt auchder schöneSpeisesaal,indemdasmehrgängigeMittagsmenüserviertwird.Nebensaisonalenund ausgewogenenGerichten,dietäglichzurAuswahl stehen,erfülltdasengagierte TeamderHotellerie
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Lebensmitteleinkaufen,die Wohnungputzen,den Gartenpflegenund im WinternochSchneeschaufeln –dieseAufgabenstellen für ältere MenscheneinegrosseBelastungdar Dannist WohnenmitDienstleistung einesinnvolleLösung,diefür wohltuende Erleichterungsorgt. diaconis
VielfältigekulturelleAnlässe MehrereAufenthaltsräume, grosszügige TerrassensowieweitläufigeGartenanlagenergänzen das Wohnangebotundladenzum Verweilenein. DerstilvolleSalondientnicht nurals gemeinsames Wohnzimmer, sondernauchals Veranstaltungsort fürzahlreichekulturelleAnlässe.Regelmässig verwandeltsichderRaumimRahmender«Salonkonzerte»ineine Konzertbühne Junge Talente derMusikschule Konsibern spieleninder KonzertreiheStücke vonKlassikbis ModerneundbezauberndieMieterinnenundMietermitihrem Können ZudenweiterenRäumlichkeitenzählt auchder schöneSpeisesaal,indemdasmehrgängigeMittagsmenüserviertwird.Nebensaisonalenund ausgewogenenGerichten,dietäglichzurAuswahl stehen,erfülltdasengagierte TeamderHotellerie
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auchgerneindividuelle Wünsche. DieMieterinnen undMieterderVillaSarepta könnennachLust undLauneamwöchentlich ändernden FreizeitundAktivitätsangebotvon Diaconisteilnehmen. FürweitereAbwechslungund Möglichkeitenzum Austauschsorgenunserebeliebten Themenwochen,diemehrmalsim Jahrorganisiertwerden. DiebesondereAufmerksamkeitdes Personalsund dasWissenumdieIndividualitätderMieterinnen undMietersorgendafür,dasssichderLebensabendinderVillaSareptagutbetreutundin besterGesellschaftgeniessenlässt.
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DiaconisVillaSarepta CaseManagement Schänzlistrasse19,3013Bern Telefon0313377206,cm@diaconis.ch
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MeldenSiesichfüreinenunverbindlichenBesichtigungstermingerne zeigenwirIhnenfreie WohnungenundberatenSieindividuell. WirfreuenunsaufIhrenAnruf!
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Diaconis VillaSarepta•Schänzlistrasse19•3013Bern 031337 72 06•cm@diaconis.ch•www.diaconis.ch
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DiaconisVillaSarepta
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KORNHAUSBRÜCKE
Eine Sanierung mit vielen Auswirkungen
Die Kornhausbrücke wurde vor rund 125 Jahren erbaut und zuletzt 1997/1998 saniert. Heute weist sie diverse Schäden auf und muss deshalb einer umfassenden Sanierung unterzogen werden. Gleichzeitig werden die Tramgleise und die Fahrleitungen erneuert. Zwischen Februar und November 2025 bleibt die Brücke für den Verkehr gesperrt. Das hat insbesondere auch Auswirkungen auf den Tram- und Busbetrieb von BERNMOBIL . cae/mgt
Die 125-jährige Kornhausbrücke, ein Wahrzeichen Berns, steht vor einer umfassenden Sanierung. Die letzte Erneuerung fand 1997/1998 statt, doch mittlerweile sind wieder diverse Schäden sichtbar. Die Sanierung ist notwendig, um die Kornhausbrücke auch für die kommenden Generationen zu erhalten. Neben der Instandsetzung der Brücke selbst werden auch die Tramgleise und die Fahrleitungen ersetzt. Die Vorbereitungsarbeiten haben Ende September begonnen, die Hauptarbeiten starten im Februar 2025 und dauern bis voraussichtlich November 2025.
Umleitungen beim ÖV
Das bedeutet, dass auf die nordwärts ausgerichteten Bernerinnen und Berner temporär diverse Veränderungen zukommen. Denn in dieser Zeit ist die Kornhausbrücke vollständig für den motorisierten Individualverkehr und den öffentlichen Verkehr gesperrt. Diese Schliessung betrifft auch die BERNMOBIL-Linien 9 in Richtung Wankdorf Bahnhof und 10 nach Ostermundigen. Damit die Fahrgäste von BERNMOBIL trotzdem an ihr Ziel gelangen, sind auf dem Liniennetz einige Änderungen geplant. So fährt der Bus nach Ostermundigen während der Hauptarbeiten via untere Altstadt und Nydeggbrücke nach Ostermundigen.
AUCH STADT UND EWB
Die Stadt Bern nutzt die sich bietenden Synergien und setzt gleichzeitig mit den Gleisersatzarbeiten von BERNMOBIL die notwendigen Sanierungs- und Korrosionsschutzarbeiten am Brückenkörper um. Im Oberbau der Brücke werden der schadhafte Strassenbelag und die darunterliegende Abdichtung vollständig erneuert, um Folgeschäden an der Tragkonstruktion zu vermeiden. Zudem wird auch der Brückenunterbau umfassend saniert. Der Korrosionsschutz wird ab 2025 über vier Jahre schrittweise erneuert, wobei besonders gefährdete Bereiche zuerst behandelt werden. Diese Korrosionsschutzarbeiten finden aus Witterungsgründen jeweils im Sommer statt und werden von Kletter*innen ausgeführt.
Energie Wasser Bern rüstet die öffentliche Beleuchtung auf der Brücke auf die energiesparende LED-Technologie um. Zudem wird die F irma NTS Glasfaserkabel verlegen, um die untere Altstadt mit dem schnellen Datennetz zu erschliessen.
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Das 9i-Tram verkehrt in dieser Zeit im Nordquartier nur die Strecke Kursaal – Wankdorf Bahnhof. Dafür werden die neuen Zweirichtungstrams von Tramlink eingesetzt, welche via den neuen Gleiswechsel beim Kursaal wenden. Gleichzeitig fährt ein Ersatzbus via Lorrainebrücke und Viktoriarain und bedient neben dem Viktoriaplatz auch die Haltestellen Salem und Schönburg, die der 10er-Bus während der Sanierung der Kornhausbrücke nicht erschliessen kann.
Zu Fuss passierbar
Eine gute Nachricht gibt es für alle, die zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs sind: Die Kornhausbrücke bleibt auch während der Bauarbeiten passierbar. Je nach Bauphase können jedoch unterschiedliche Einschränkungen auftreten. Ein kleiner Wermutstropfen: Das Velo muss während eines grossen Teils der Sanierung gestossen werden.
www.kornhausbruecke.ch, www.bernmobil.ch
EIN WAHRZEICHEN
Die 1896–1898 erbaute Kornhausbrücke gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist im Bauinventar der Stadt Bern als «schützenswert» eingestuft. Im Verlauf der Jahre wurden verschiedene Änderungen, Verstärkungen und Instandstellungen vorgenommen. Aber die Grundkonstruktion «ist von sehr guter und dauerhafter Qualität», sagt Projektleiter Reto Beer. Alle paar Jahre wird der Zustand der 355 Meter langen und maximal 48 Meter hohen Br ücke untersucht und kleinere Instandstellungsarbeiten werden rasch ausgeführt, grössere wie die jetzt anstehende Sanierung aber von langer Hand geplant. Die Kornhausbrücke besteht aus acht unabhängigen Teiltragwerken. Der grosse Bogen hat eine Spannweite von 115 Metern, die fünf kleineren – vier davon auf der Nordseite – stützen je 34 Meter ab. Ergänzt wird das Ganze durch die Anschlussfelder im Süden und Norden. Das Gefälle der Strasse beträgt 2,7 Prozent. www.bern.ch > Kornhausbrücke
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Während der Sanierung wird der ÖV und der MIV umgeleitet.
Visualisierung der Klimaanpassungsmassnahmen in der Optingenstrasse.
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Bild: zvg
OPTINGENSTRASSE
Es wird für die Zukunft gebaut
Energie Wasser Bern startet im Januar 2025 mit der abschliessenden Sanierungsetappe der Werkleitungen für Wasser, Gas und Strom im Breitenrain. Gleichzeitig werden Glasfaserkabel für ultraschnelles Internet verlegt. Ab Sommer setzt die Stadt in der Optingenstrasse mit Klimaanpassungsmassnahmen ein Zeichen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. mgt/cae
Seit
Anfang des Jahres saniert
Energie Wasser Bern eine Vielzahl veralteter Werkleitungen für Wasser, Gas und Strom im Quartier. Diese umfassende Modernisierung legt die Grundlage für eine weiterhin stabile und sichere Energieversorgung in den nächsten Jahrzehnten. Die Arbeiten in der Schläfli-, Optingen- und Sickingerstrasse sind bereits abgeschlossen. Bis zur Festtagspause sollen auch die Arbeiten auf der Südseite der Spitalackerstrasse fertiggestellt sein. Im Januar 2 025 startet die finale Bauphase auf der Nordseite der Spitalackerstrasse. Diese Arbeiten sollten bis Ende April 2025 abgeschlossen sein.
Internet mit Glasfaser ab Sommer 2025 verfügbar
Parallel zur Sanierung der Werkleitungen werden Glasfaserkabel für ultraschnelles Internet verlegt. Die Erschliessungsarbeiten laufen bereits. Bis Ende Januar 2025 sollen alle Liegenschaften kontaktiert sein, die an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Im Frühjahr 2025 folgt der Einzug der Glasfaserkabel in die Gebäude sowie die Montage der Anschlussdosen. Die Bewohner*innen der angeschlossenen Liegenschaften können ab Sommer
2025 das ultraschnelle Internet bei einem Anbieter ihrer Wahl buchen und nutzen.
Abschliessende Deckbelagsarbeiten im Mai 2025
Voraussichtlich im Mai 2025 werden dort, wo zuvor Gräben ausgehoben wurden, neue Deckbeläge eingebaut. Dieser Arbeitsschritt erfolgt üblicherweise zeitlich versetzt, um dem Untergrund ausreichend Zeit zu geben, sich zu setzen. Für eine fachgerechte Ausführung und den Einbau eines hochwertigen Deckbelags sind zudem warme und trockene Witterungsbedingungen erforderlich. Die Deckbelagsarbeiten werden im gesamten Perimeter ausgeführt.
Mehr Grün in der Optingenstrasse Die Optingenstrasse wird nach Abschluss der Sanierung der Werkleitungen vorerst in einem provisorischen Zustand belassen. Aus gutem Grund: Anstelle einer grossflächigen Neuasphaltierung plant die Stadt Bern beidseitig der Fahrbahn entsiegelte und teilweise begrünte Flächen und pflanzt 23 neue Bäume (vgl. AfdN, Ausgabe 16/2023). Im Sinne der «Schwammstadt» tragen diese Massnahmen durch Beschat-
CARTE BLANCHE FÜR…
…RÖFES BUNTE WELT
VEGETARISCH FÜR FAULE
tung und Verdunstung zur Abkühlung bei und sollen damit die Aufenthaltsqualität an der Optingenstrasse spürbar erhöhen. Die Aufwertungsmassnahmen beginnen voraussichtlich im Sommer 2025.
www.ewb.ch, www.bern.ch, www.afdn.ch
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
• Energie Wasser Bern hat die Sanierung der Werkleitungen in der Schläfli-, Optingen- und Sickingerstrasse abgeschlossen. Im Januar 2025 beginnt die letzte Sanierungsphase auf der Nordseite der Spitalackerstrasse. Diese Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende April 2025.
• Die Verlegung der Glasfaseranschlüsse erfolgt im Frühjahr 2025. Ab Sommer 2025 steht ultraschnelles Internet zur Verfügung und kann beim Anbieter der Wahl bestellt werden.
• Die Deckbelagsarbeiten sind für Mai 2025 geplant. Eine Ausnahme bildet die Optingenstrasse, die vorerst in einem provisorischen Zustand bleibt. Ab Sommer 2025 setzt die Stadt Bern dort Klimaanpassungsmassnahmen um und pflanzt 23 neue Bäume.
«Vegetarisch für Faule», so lautet der Titel des Kochbuches, das meine Tochter mir zum Geburtstag geschenkt hat. Vegetarisch, weil unser Haushalt mittlerweile aus ideologischen (Tochter) oder praktischen (ich, gewichtsdisziplinarischen) Gründen tendenziös vegetarisch ausgerichtet ist, Flexitarier nennt man das sinnigerweise. Faul, weil sie weiss, dass meine Aufmerksamkeitsspanne beim Kochen bei max. 90 Minuten liegt. Das liegt vielleicht daran, dass ich Fussballfan bin und ein Spiel halt nur 90 Minuten dauert. Da muss halt alles reinpassen: Tore, packende Zweikämpfe, Emotionen, Fouls. Oder eben gebratener Tofu, Gnocchi mit Rucolabutter und Beeren-Joghurt-Eis mit Schokolade. Und morgen an meinem nächsten Kochpflichttag gibts Risotto mit Zucchini und Walnüssen, Kochzeit: eine Halbzeit (45 Minuten)!
Rolf Julmy lebt seit 25 Jahren im Nordquartier, ist Fussballfan, besucht regelmässig die Heimspiele des FC Breitenrain sowie zwecks Erfrischung diverse favorisierte Gaststätten. Zudem staunt er immer wieder über die stetig auftretenden Banalitäten des Alltags, die er zuweilen in Worte fasst: https://gratis-5536196.webadorsite.com/
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«IN
EIGENER SACHE»
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Liebe Leserinnen und Leser
Schön, dass Sie den Anzeiger für das Nordquartier in Händen halten. Dieser erscheint 2025 bereits im 99. Jahrgang – mittlerweile sind gut 10 Jahre vergangen, seit wir ihn übernommen haben. Seither wird er von einem kleinen Team mit viel Herzblut und Engagement realisiert.
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Damit wir Sie auch künftig mit interessantem, spannendem, hintergründigem sowie zuweilen auch überraschendem Lesestoff unterhalten können, zählen wir auf Sie u nd danken für Ihren wertvollen Beitrag.
Quartiernachbarlich grüssen Claudio A. Engeloch, Verleger, und das ganze AfdN-Team.
www.afdn.ch
Der BKW-Weihnachtsbaum beim Viktoriaplatz hat eine lange Tradition. Dienstag, 10. Dezember 2024, 17.12 Uhr. Bild:
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FREIWILLIGER ABO-BEITRAG
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Diaconis Wohnen& Pflege• PalliativeCare •Arbeitsintegration Schänzlistrasse43•3013Bern 031337 77 00•info@diaconis.ch•www.diaconis.ch
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231213_Inserat_Weihnachten_100x143.indd1 27.11.202308:21:59
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18. Dezember 2024
ROSENGARTEN
Rundumsanierung auf guten Weg Die Rundumerneuerung des Rosengartens rückt näher. Für die Projektierung hat der Stadtrat einstimmig k napp zwei Millionen Franken freigegeben. Berns bekannteste Grünanlage ist über 100 Jahre alt. Eine komplette Sanierung gab es noch nie, die letzte grössere Umgestaltung liegt mehr als 60 Jahre zurück. Bei der nun geplanten Erneuerung sollen Identität, Charakter und Atmosphäre des Rosengartens erhalten bleiben. Im Zentrum stehen die Neugestaltung des Rosenparterres als Herzstück des Gartens, der Neubau der öffentlichen WC-Anlage und die Erneuerung der unterirdischen Infrastruktur. Auch soll die Parkanlage sicher und barrierefrei gestaltet und dem veränderten Klima angepasst werden.
(aus BZ vom 2. Dezember 2024)
«LÄDERE»
Grosser Handlungsbedarf in Bern
Da der Grosse Rat des Kantons Bern den Campus Burgdorf abgelehnt hat, bleibt die Technische Fachschule, im Volksmund «Lädere» genannt, somit in der Lorraine.
Die Debatte im Rat beobachtete «Lädere»-Direktor Matthias Zurbuchen von der Tribüne aus. Er sei «enttäuscht» über den Entscheid, sagt er. Seit rund zehn Jahren hatte sich die Technische Fachschule auf den Umzug vorbereitet, zurückhaltend investiert, gedanklich war man schon 20 Kilometer entfernt auf dem neuen Campus in Burgdorf. Nun muss sich die Institution wieder strategisch auf Bern ausrichten. In Bern hat die Fachschule zwei Standorte, bildet Lernende in zwölf Berufen aus und beschäftigt Angestellte i n 105 Vollzeitstellen.
Die Konsequenzen des politischen Entscheids treffen die «Lädere» direkt. Die jahrelangen Vorbereitungen, die Bestellung des Raumbedarfs: Alles wandert in die Tonne. Zeitnah lösen will Zurbuchen das Raumproblem und den Sanierungsbedarf: «Insbesondere die Werkhalle in der Lorraine braucht eine rasche Sanierung.» Gesamthaft umfasst der Sanierungs- und Raumbedarf am Standort Bern rund 50 Millionen Franken. (aus BZ vom 4. Dezember 2024)
SPIELPLÄTZE
Viel zu viele Zigarettenstummel Im Rahmen einer kürzlich veröffentlichten Spielplatz-Analyse 2024 sammelte der Verein Stop2drop innerhalb von zwei Wochen auf 170 Spielplätzen in 22 Kantonen Zigarettenstummel ein. Insgesamt
QUARTIER-SPLITTER
wurden 15 479 Stummel gezählt – die Dunkelziffer dürfte um einiges höher liegen. Besonders betroffen ist dabei auch die Stadt Bern, wo auf diversen Spielplätzen besonders viele St ummel gefunden wurden. Laut Stop2drop lagen durchschnittlich 91 Zigarettenstummel auf den analysierten Spielplätzen. Es gab jedoch grosse Ausreisser, bei denen auf einzelnen Spielplätzen mehrere Hundert Zigarettenstummel gefunden wurden – dies war in der Stadt Bern auf fünf Spielplätzen der Fall. Dies auf dem Stadtteilpark Holligen, der die Liste mit 650 Stummeln anführt, gefolgt vom Lorrainepark mit 526 Stummeln und dem Büner Plätzli mit 340 Stummeln. (aus 20 Minuten vom 4. Dezember 2024)
GUISANPLATZ
Neuer Standort für Tramhaltestelle Um den Knoten Guisanplatz zu entlasten, will der Kanton Bern die Tramhaltestelle Guisanplatz in die Papiermühlestrasse verlegen. Die Stadt Bern ist unter anderem für den Bau der neuen Wartehallen verantwortlich. Zudem sollen im Zuge der Bauarbeiten Klimaanpassungsmassnahmen umgesetzt werden. Dafür hat der Gemeinderat einen städtischen Kreditanteil von 3,6 Millionen Franken zuhanden des Stadtrats genehmigt.
Mit der Dynamik des Entwicklungsschwerpunkts (ESP) Wankdorf – dem grössten ESP des Kantons –nimmt auch der Verkehr zu. Die Kapazitätsgrenzen sind bereits heute erreicht. Insbesondere der Knoten Guisanplatz stellt für alle Verkehrsteilnehmenden ein Nadelöhr dar. Um den Knoten zu entlasten und den Verkehr zu verflüssigen, sollen die Haltestellen Guisanplatz in beide Richtungen in die Papiermühlestrasse verlegt werden: Die Trams der Linie 9 sollen künftig im Normalbetrieb direkt von der Rodtmattin die Papiermühlestrasse einbiegen können. Wendemanöver von Trams auf dem Guisanplatz sind so künftig nur noch bei Veranstaltungen nötig. (aus Mediencenter Bern vom 5. Dezember 2024)
TOJ
Leistungsvertrag angepasst
Der Gemeinderat hat den Leistungsvertrag 2025–2026 mit dem Trägerverein für die offene Jugendarbeit in der Stadt Bern (toj) angepasst und genehmigt. Die Anpassung wurde nötig, weil der Stadtrat an seiner Sitzung vom 31. Oktober 2024 (SRB 2024-433) eine Erhöhung der Abgeltung an den toj um 300 0 00 Franken pro Jahr beschlossen hat. Gemäss dem Beschluss sollen mit den zu-
sätzlichen Mitteln bestehende Angebote und insbesondere die aufsuchende Jugendarbeit gesichert werden.
Die Abgeltungssumme beläuft sich damit neu für das Jahr 2025 auf 2 6 03 811 Franken und für das Jahr 2026 auf 2 623 811 Franken. Der toj führt verschiedene Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene (im Nordquartier u.a. das Jugendzentrum newgraffiti und unterstützt, berät und begleitet diese. Er ermöglicht Jugendlichen, an der Gemeinschaft teilzunehmen und teilzuhaben. Toj betreibt darüber hinaus in der Stadt Bern Treffpunkte für diese Zielgruppe. (aus Mediencenter Bern vom 12. Dezember 2024)
LUNA LLENA
Leistungsvertrag angepasst Seit 29 Jahren ist das Luna Llena eine legendäre Quartierbeiz. Nun suchen Daniel Münger und Carolina Henzi eine Nachfolge. Carlos Cornejo, der Vater von Carolina Henzi, hat sich aus gesundheitlichen Gründen bereits zurückgezogen. Vor gut zwei Monaten vermeldete der Instagram-Kanal der Quartierbeiz Luna Llena, dass die Küche über Mittag geschlossen bleibe. Anfang Dezember setzten die Betreiber einen weiteren Post ab: Nach 29 Jahren wollen sie die Schlüssel für das Lokal an der Scheibenstrasse, wo der Wyler auf das Breitenrainquartier trifft, abgeben. «Irgendwann im 2025», steht da in gelber Schrift auf einem silbernen Vollmond, «sagen wir Adios und Muchas Gracias.»
Nach einer Nachfolgelösung wird gesucht.
(aus BZ vom 6. Dezember 2024)
BERNMOBIL
Neue Trams kommen etwas später Die Überschwemmungen im Herbst in Valencia haben auch Stadler Rail getroffen. Der Hersteller der neuen Berner Trams gerät in Verzug. Ein neues Stadler-Tram aus Valencia traf am Donnerstag mit mehrwöchiger Verspätung in Bern im Depot Bolligenstrasse ein.
Die Auslieferung der 27 neuen Trams hat sich leicht verzögert. Letzte Woche wurde zwar das 19. neue Tram angeliefert, wie Bernmobil-
Dezember
Sprecher Rolf Meyer auf Anfrage sagt. Das 20. Tramlink soll dann im Januar folgen. Gemäss letztem Plan hätten beide Fahrzeuge noch in diesem Jahr in Bern sein sollen. Damit wäre die Ablieferung der 20 Zweirichtungstrams mit Türen auf beiden Seiten abgeschlossen. Trotz der Verzögerungen droht Bernmobil kein Fahrzeugmangel, wie das Unternehmen beteuert. Darum setzt es auch die Ausmusterung der neun «Blaue Bähnli»-Trams und der zwölf alten Vevey-Trams – elf davon werden nach Lwiw in der Ukraine weitergegeben – fort. (aus BZ vom 16. Dezember 2024)
WYLERGUT
Neues Wandbild wird erschaffen Das Bild war über Jahre einer der Berner Aufreger schlechthin. Das Wand-Alphabet von Eugen Jordi und Emil Zbinden aus dem Jahr 1949 im Schulhaus Wylergut wurde 2019 kritisiert wegen rassistischer Motive, 2020 wurden drei Elemente übermalt, Täterschaft unbekannt (der AfN berichtete). 2023 wurde es abmontiert und heuer ins Historische Museum Bern verfrachtet. Hängen lassen oder abmontieren? Die Diskussion wurde engagiert geführt und bisweilen so gehässig, dass die BZ die Kommentarfunktion ausschalten musste.
Kürzlich gab die Stadt Bern bekannt, dass das Schulhaus dort ein neues Kunstwerk erhält. Die Künstlerin Shirana Shahbazi wird es zusammen mit Abschlussklassen erarbeiten. Die gebürtige Iranerin hat sich insbesondere mit ihrer Fotografie international einen Namen gemacht.
(aus BZ vom 16. Dezember 2024)
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40 Jahre Züri West
«Bi üs im Quartier»
Zum Jubiläum der Band sind zwei umfangreiche Bücher erschienen, die die Geschichte seit 1984 nachzeichnen und erstmals auch Kuno Laueners Texte und Zeichnungen vereinen.
Text: Jean-Claude Galli, Bilder: zvg
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Nach dem Album «Loch dür Zyt» im Dezember 2023 und der Veröffentlichung des Podcasts «8424» gibt es auch Ende dieses Jahres wieder gute Neuigkeiten von Züri West. Zum 40-Jahr-Jubiläum erscheinen zwei mächtige und prächtige Bücher, zusammen knapp viereinhalb Kilo schwer. Buch 1, «Züri West», zeichnet anhand von rund 1200 (!) Fotos die Geschichte der Band von 1984 bis heute nach. Buch 2, «Klau-
ener», enthält alle Songtexte von Kuno Lauener, ergänzt mit bisher unveröffentlichten Zeichnungen aus seiner Hand. «Wir hatten schon länger die Idee, unsere Geschichte in Buchform aufzuarbeiten, verscho -
Alle Songtexte von Kuno L. plus bisher unveröffentlichte Zeichnungen.
ben das Vorhaben dann aber immer wieder. Jetzt, wo klar ist, dass wir nicht mehr auf die Bühne können, haben wir die Sache konkret in die Hand genommen», sagt Stefan Mischler, Bandmanager und Co-Produzent der Bücher. «Relativ schnell entschieden wir uns, das Ganze in zwei Bände zu gliedern. Einerseits die Fotos zu zeigen und anderseits Kunos Texte mit seinen Bildern und Illustrationen. Manche sind schon während des Schreibes entstanden, andere später.» Während es beim Text-Buch auch um Vollständigkeit geht, war der Umfang beim Foto-Buch zuerst of-
fen: «Wir trafen mit mehreren Fotografen eine Vorauswahl, das waren schon Zehntausende von Bildern. Schlussendlich sagten wir uns: Es gibt gar keinen Grund, die Sache schmal zu halten», so Mischler. Ein weiser Entscheid, Interesse und Nachfrage sind gross. Nach zehn Tagen waren bereits drei Viertel der gedruckten Auflage verkauft. «Wir bekommen oft Briefe von Leuten, die schreiben, Züri West sei der Soundtrack ihres Lebens. Solche Men-
schen haben sicher Freude an den Büchern, weil sie zurückschauen und sich erinnern können. Insofern ist es schon eine Fan-Geschichte. Etwas für Menschen, die uns begleitet haben. Aber auch etwas für Menschen, die einen Sinn für Fotografie mitbringen und grundsätzlich für Musik.»
Volles Haus an der Vernissage Dass Züri West bis heute bewegen, zeigte auch die Buchvernissage vom
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Zum 40-Jahr-ZW-Jubiläum: zwei Bücher, viereinhalb Kilo, 1200 Fotos…
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Eine Platin-Auszeichnung des Albums «Aloha from Züri West» hing jahrelang im «Römer».
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dorftribüne.
28. November im «Löscher» am Viktoriaplatz. Gekommen waren die ganze Berner Musik-Szene und Stapi Alec von Graffenried, frühere Wegbegleiter, bekannte Szenegänger und YB-Grössen, darunter Christoph Spycher, Stéphane Chapuisat oder Lars Lunde. An den Wänden hingen 33 ausgewählte Bildsujets aus dem Buch, gedruckt auf grosse Kunststoffblachen, die nun in einer Siebner-Auflage und in drei Grössen auch käuflich sind.
Das bisher letzte Züri-West-Konzert fand am 15. September 2018 in Stäfa statt. 2021 machte Kuno Lauener seine MS-Erkrankung publik. Von Melancholie oder Wehmut war im «Löscher» aber nichts zu spüren. Sondern vielmehr freudige Erwartung auf einen weiteren Wurf dieser Band, die die meisten Menschen im Saal seit vier Dekaden begleitet. Zu
HINTERGRUND
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hören waren Neu-Interpretationen ihrer Hits, von einer eigens für diesen Abend durch den Rapper Baze zusammengestellten Band und Sängerinnen und Sängern wie Steff la Cheffe oder Phenomden. Davor las Schauspieler Marcus Signer ausgewählte Songtexte vor und Bänz Friedli hielt eine Laudatio. Auch der Kulturjournalist Sam Mumenthaler kam zu Wort, der erste Drummer der Band. Von ihm stammen die Texte im Foto-Buch, geordnet nach den Veröffentlichungsjahren der Alben, «erzählt strikt aus der Bandperspektive». Mumenthaler spricht vom «lauten» Buch und nennt es «Rock’n’Roll in Bildern». Und er und Friedli forderten im «Löscher», «Kuno endlich einen Literaturpreis zu geben».
Kuno ist nun Ehrendoktor Am 7. Dezember wurden sie hochoffiziell erhört, wie wir nun wissen, als die Uni Bern Lauener am traditionellen «Dies academicus» im Casi-
no die Ehrendoktorwürde verlieh. Und zwar explizit für «sein poetisches Schaffen und seinen Beitrag zum sprachlichen Kulturgut der Berner Mundart». «Er hat das Image der Stadt Bern als spannenden und attraktiven Ort lebendiger Jugendkultur mitgeprägt, und seine Texte und seine Musik berühren viele Menschen seit vierzig Jahren», sagte Rektorin Virginia Richter zur Entscheidung, die von der Gesamtuni und nicht von einer einzelnen Fakultät getragen wird. Lauener konnte die Auszeichnung nicht persönlich entgegennehmen. Er liess ausrichten, dass er diese Ehre zwar nie im Leben erwartet habe. «Aber der Doktorhut steht mir gut und die Freude ist gross!» Bald fielen in Fankreisen Vergleiche mit Bob Dylan, der 2016 als erster Musiker den Nobelpreis für Literatur erhalten hatte.
Zurück zur Buchvernissage: Dass sie im «Löscher» stattfand, ist keineswegs Zufall. Züri West sind mit dem
«Brass» Lorraine arbeitete. Lauener sei damals Stammgast gewesen, habe am Morgen immer Kaffee und Gipfeli bestellt und sei wohl von ihrem Basler Dialekt fasziniert gewesen, wie sie auch im Podcast erzählt. Ihre einprägsame Stimme – «Was isch wo aagsäit?» – ist im Intro von «Hans Peter zu hören», enthalten auf der Maxi-Single «Kirchberg» von 1986. Klar verortbare Reminiszenzen an die Lorraine und den Breitsch gibt es in den Songs einige. Eine besonders innige in «Fisch», dieser eindringlichen Liebeserklärung ans Lorrainebad auf dem Album «Bümpliz-Casablanca» von 1989. Ein «musikgewordener Sommernachmittag», wie Mumenthaler treffend schreibt.
YB und das Stammlokal Auf dem Album «Arturo Bandini» von 1991 gibt es gleich zwei Tracks mit direktem Bezug. Einerseits «Bi üs im Quartier», in dem der bekannte Ich-Erzähler von einer Frau mit dem Tankwart verwechselt wird. Anderseits «Hütt hei sie wieder mau gwunne», der wohl beste und stim-
Züri West sind mit dem Nordquartier seit ihren Anfängen stark verbunden.
Nordquartier seit ihren Anfängen stark verbunden, diese Umgebung hat ihre Musik massgeblich beeinflusst. Ein frühes Beispiel dafür verkörpert die an der Vernissage ebenfalls anwesende Grazia Pergoletti, die Mitte der 1980er-Jahre in der
migste YB-Song aller Zeiten. In den «fetten» Jahren seit dem Meistertitel 2018 ist er kurzzeitg etwas in den Hintergrund geraten, nun aber aktueller denn je. «Arturo Bandini» gilt in geneigten Kreisen (der Autor dieser Zeilen gehört dazu) als ikonischstes Werk der Band mit einem perfekten Spannungsbogen. Eines der «literarischsten Alben», schreibt Mumenthaler, «voller Referenzen an unsere Inspirationsquellen – von den Beatles bis zu den Young Boys». Allein für diese dreizehn Songtexte ist die Ehrendoktorwürde gerechtfertigt.
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Der FC Breitenrain be dan kt sich be i allenMitgliedern, Suppor te rn un d Freundenfürdie to lle U nte rs tützungim2024un d freutsic h aufeinWiedersehenaufdemlegendären SP ITZim2025 . Fo lge nd e Firmenhabenindi es er Sa isoneinSpielerpatrona t übernommen:
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Zu erwähnen sind weiter die Titel «Boulevard» auf dem Album «Super 8» von 1999 und natürlich «Römer» auf «Aloha from Züri West» von 2004. Letzterer ist Laueners Ode an sein früheres Stammlokal am Turnweg, wo er auch jahrelang wohnte, i m selben Haus wie der frühere Gitarrist Peter von Siebenthal. Bis 2016 führte der Italiener Alessandro La Marra das Restaurant. Während dieser Zeit hing auch eine Platin-Auszeichnung für das Album an der Wand. Mehrere der Bandmitglieder lebten unterschiedlich lange und zum Teil bis heute im Nordquartier. Lauener bereits bei der Gründung im Februar 1984, damals an der Attinghausenstrasse. Seine Beziehung zur Lorraine reicht aber noch weiter zurück, machte er doch seine KVLehre bei der damaligen Hallwag am Dammweg.
1987 wohnte er gemeinsam mit Gitarrist Küse Fehlmann ein halbes Jahr lang in einem Haus, das später abgebrochen wurde. Tagelang philosophierten die beiden dort über Musik und aus dieser Atmosphäre heraus entstanden auch Songs wie «7:7», enthalten auf dem Album «Sport und Musik» von 1988. Eine wichtige Adresse in der Bandgeschichte ist die Jurastrasse 15. Stefan Mischer, der die Band seit den Anfängen kennt und das Management 2006 nach dem schweren Unfall von Housi Schneeberger übernahm, hatte dort bereits in den frühen 1990er-Jahren sein Büro, untergebracht in einer früheren Garage. Von 1996 bis zur Jahrtausendwende mietete dann die Band die Räumlichkeit als Zentrale, bevor sie an die Grabenpromenade in die Altstadt zog.
«Tour de Lorraine»
Ein absoluter Höhepunkt im Zusammenspiel zwischen Züri West und Quartier ereignete sich über Ostern 1999. Wer dabei war, schwärmt noch heute davon. Da waren die «Brass», das «Du Nord» und das «Café Kairo», finanziell nicht auf Rosen gebettet.
Hier kann ich ungekämmt und in Zoggeln über die Strasse Gipfeli holen.
Und da war die Band, die sich nach zweieinhalb Jahren Live-Abstinenz für die «Super 8»-Tour einspielen wollte und deren Mitglieder regelmässig in den drei Lokalen verkehrten. Gemeinsam entstand deshalb die Idee zu einem dreiteiligen Solidaritätskonzert. Die noch heute existierende «Tour de Lorraine» war geboren, so getauft von der Band selber. Gleichzeitig wurde dabei auch
HINTERGRUND
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der damals neue Gitarrist Tom Etter, Nachfolger von Peter von Siebenthal, vorgestellt. Werbung gemacht wurde für die Tour nur halb inkognito auf Bierdeckeln, doch das Vorhaben sprach sich herum. Die drei überschaubar grossen Betriebe waren gerappelt voll, der Wohnzimmer-Groove einzigartig. Doch auch wer kein Ticket ergatterte, blieb vor Ort. «Züri West liegt in dieser lauen frühlingshaften Vollmondnacht auch rund um das Kairo in der Luft. Ohne Leinwand-Übertragung blubbert die atemlose Stimmung aus dem Keller zur improvisierten Party draussen am Dammweg», schrieb Brigitta Niederhauser im «Bund».
Kuno Lauener sagte im selben Jahr in der «Berner Zeitung» zum Reiz der Lorraine: «Hier kann ich morgens ungekämmt und in Zogglen über die
Strasse Gipfeli holen gehen, ohne dass mich jemand blöd anstarrt.».Nur einmal habe er Dealer vor seiner Haustür verjagen müssen. «Die haben mich genervt. Und schliesslich ist da vorn ja auch grad der Kinderspielplatz.» Bis in die 2000er-Jahre hinein wohnte er am Turnweg. Und danach noch eine Weile bei der Kreuzung Wyttenbach-/Breitenrainstrasse in einem Eckhaus. Im «SonntagsBlick» sagte er 2010 zur Entstehung des Albums
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«HomeRekords»: «Ich bin kürzlich umgezogen und wohne jetzt im Westen an der Stadtgrenze. Beim Umzug habe ich einen Koffer mit diesen Demo-Versionen ausgegraben. Die Songs tönen noch immer sehr gut, finden wir. Wir wollten sie unseren Fans nicht vorenthalten.»
Ohne Nordquartier hätten viele Songs und Alben eine andere Färbung gehabt. Lorraine und Breitenrain trugen massgeblich dazu bei, Züri West nicht nur für viele Bernerinnen und Berner zur Lieblingsband zu machen. Und zwar «forever». Nun nachzulesen in diesen beiden Büchern, die wir Ihnen vorbehaltlos empfehlen können.
www.zueriwest.ch
B ezugsquellen: https://zueriwest.ch/buecher/ https://zueriwest.ch/blachen/
SANIERUNG LORRAINEBAD
Die Ente hat Zähne gezeigt – und es hat gewirkt
Jahrzehntelang kursierten rund um das Lorrainebad die verschiedensten Ideen, nun soll es gesamthaft saniert werden. Bei einem öffentlichen Anlass des Vereins «Läbigi Lorraine (VLL)» informierten Vertreter der städtischen Behörden über das Projekt. Voraussichtlich im September 2025 wird über den Baukredit abgestimmt.
Martin Jost
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Vor rund 23 Jahren schlug erstmals die Stunde der Badi-Ente: Der Verein «Läbigi Lorraine» lancierte das Sujet, das dem Verein fortan als Symbol zum Erhalt des Lorrainebades als öffentliches Bad diente. Damals, als Gerüchte kursierten, die Stadtverwaltung wolle das Freibad ganz aufgeben. Im Frühling 2021 machte sich die Ente wiederum bemerkbar, dieses Mal zeigte sie sogar Zähne; als Zeichen der Entschlossenheit gegen den Vorschlag des Gemeinderates, das Lorrainebad nicht zu sanieren, sondern als reines Flussbad an Private zu verpachten. Dass keines dieser Szenarien realisiert wurde, darf der VLL als sein Verdienst für das jahrelange Engagement beanspruchen. Anlässlich seiner Mitgliederversammlung vom 28. November waren zur Präsentation des Projektes zwei Ver-
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treter von Hochbau Stadt Bern eingeladen. Der Projektleiter Lorenz Krattinger erläuterte sehr kompetent die verschiedenen Massnahmen zur Sanierung des Bades, das 1892 erbaut wurde und nach dem Marzilibad das zweitälteste Freibad der Stadt Bern ist. Schnell wurde aus seinen Ausführungen klar, dass die Anlage insgesamt in einem schlechten Zustand und eine Gesamtsanierung nötig ist. Eine, die den speziellen Charakter des Bades erhält, aber auch eine, die speziell herausfordernd wird, weil die Anlage schlecht erschlossen ist für Baustellenverkehr. Das Projekt sieht zur Lösung dieses Problems eine sogenannte Schleppkurve vor, die auf der Höhe des Restaurants Altenberg beginnt, bis in die Aare reicht, eine vorübergehende Verbreiterung des Uferweges bedingt und auf die Wie -
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se des Bades führt. Diese Baupiste wird für die Anwohnenden während der gesamten Bautätigkeit befahrbar sein, was auch für Rettungsfahrzeuge gilt.
Durchströmung des Beckens Für Aare-Schwimmende werden Ausstiegsmöglichkeiten vorhanden sein, auch ein durchgehender, wenigstens teilweise begehbarer Fussweg als Provisorium ist angedacht. Der Beginn der Bauarbeiten ist nach der Badesaison 2026 vorgesehen, weshalb das Bad in der folgenden Saison geschlossen bleibt. Ob das auch noch für das Jahr 2028 gilt, liess der Projektleiter bewusst offen, weil man innerhalb eines Bauprojektes immer wieder auf unvorhergesehene Arbeiten stosse. Aufwendiger als
Anlage in schlechtem Zustand, Gesamtsanierung unvermeidlich.
vorgesehen könnten beispielsweise die Arbeiten zur Sicherung des steilen Hanges beim Fussweg von der Jurastrasse zum Bad werden, da der Boden im Hang sehr nass und des-
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halb stark rutschgefährdet ist. Eine markante Massnahme betrifft das Schwimmbecken, das in seine ursprüngliche Form rückgeführt wird, also mit einer konstanten Durchströmung mit Aarewasser. Der schlammige Untergrund mit den invasiven Pflanzen wird entfernt, wodurch die Wasserqualität erhöht wird. Innerhalb des gesamten Projektes müssen auch die Aspekte des Denkmalschutzes einbezogen werden, das betrifft auch die Arbeiten an der Buvette. Diese ist gemäss Lorenz Krattinger zwar in gutem Zustand, stösst jedoch in den Platzverhältnissen an ihre Grenzen. Durch eine Vergrösserung eines Teils des Garderobenbereichs erhält die Buvette immerhin mehr Platz für die Lagerung. Um das leibliche Wohl weiterhin zu gewährleisten, werden auf der Wiese die nötigen Anschlüsse installiert, um die steigende Nachfrage allenfalls durch FoodTrucks abzudecken.
Zum Schluss betonte der Projektleiter, dass es sehr wichtig ist, dass sich die Bevölkerung bei der zuständigen Behörde meldet mit Anliegen oder Fragen, und zwar vor, während und nach der Bauphase.
www.bern.ch/Bauprojekte/Lorrainebad
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Seit
zehn Monaten ist sie im Quartier, die Praxis Ayurveda & Coaching von Claudia Sommer. Ihr Angebot spricht Frauen und ihre Gesundheit an und stärkt deren Persönlichkeiten. Die Gesundheit, so sagt sie, umfasse viel mehr als nur körperliche Prozesse, es ginge auch um mentale Herausforderungen und den bewussten Umgang mit Gefühlen. Mit Yoga, Ayurveda und Coaching umfasst ihre Unterstützung das Gesamtbild der körperlichen Heilung.
C laudia Sommer wuchs in Worb auf und besuchte die Rudolf-SteinerSchule in Ittigen. Nach dem Abschluss der Ecole Supérieure de Commerce in St-Imier zog es sie mit 20 Jahren nach Australien. Zurück in der Schweiz absolvierte sie die Ausbildung zur Bewegungspädagogin in Basel, wo sie auch wohnte, und sammelte vielseitige Erfahrungen in diesem Bereich. 2002 zog Claudia nach Bern, arbeitete als Quereinsteigerin in einer Kita und wurde Mutter dreier heute fast erwachsender Kinder. Seit über zehn Jahren leitet sie Kurse rund um die Geburt an verschiedenen Orten in Bern, darunter im Devi Yoga im Beaumont-Quartier sowie im Pilates Bern Studio im Breitsch. 2022 absolvierte sie die Ausbildung zur Ayurveda-Massage- und Ernährungstherapeutin und erweiterte ihre Kenntnisse 2023 als «Spiritual Life Coach». Derzeit vertieft sie ihr Wissen in Ayurveda-Frauengesundheit. Claudia liebt Sport, das Kennenlernen von anderen Kulturen und die Natur.
Wie ist die Idee deines umfassenden Angebotes gewachsen? Mein ganzheitliches Angebot für Frauen ist aus meiner langjährigen Erfahrung als Yoga- und BirthcareTrainerin, kombiniert mit der Faszination für die natürliche Frauengesundheit und dem Wissen aus Ayurveda und Coaching, entstanden. Meine eigene Coaching-Erfahrung hat mir verdeutlicht, wie stark meine Gedanken und unbewussten Glaubenssätze und Prägungen meine Gesundheit und mein Leben beeinflussen.
Wie kann ich mir eine gesamtheitliche Begleitung deinerseits vorstellen?
I n einem ersten Gespräch klären wir deine Ziele und Herausforderungen, erstellen eine Anamnese und entwickeln Massnahmen wie Ernährungsanpassungen, Routinen oder Atemübungen für deinen Alltag. Mit Ayurveda-Massagen und Coachinggesprächen unterstütze ich dich zusätzlich.
Was hast du gefühlt, als du den Schlüssel für deine eigene Praxis
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an der Stauffacherstrasse erhalten hast?
Als ich den Schlüssel für meine Praxis an der Stauffacherstrasse in den Händen hielt, spürte ich grosse Vorfreude – meine Vision wurde wahr. Die erste Zeit war intensiv, besonders weil mein Vater kurz vor der Übernahme der Praxis verstarb. Nun, fast ein Jahr später, stehe ich an einem ganz anderen Punkt und bin stolz darauf, was ich alles Schritt für Schritt erschaffen habe.
Welche Kundinnen möchtest du ansprechen und weshalb?
In meiner Praxis begleite ich Frauen und Paare in den verschiedenen Lebensphasen: vom Kinderwunsch über Schwangerschaft und Rückbildung bis hin zu den Wechseljahren. Die Hormonbalance-Massage, ist eine wertvolle Ergänzung zu meinem ganzheitlichen Angebot.
CORINNAS QUARTIER TALK mit
Offenheit und Vielfalt im Breitenrain-Quartier. Umso glücklicher bin ich, hier meine Praxis gefunden zu haben. Mit meiner Familie lebe ich im Schönau/Sandrain-Quartier, wo ich die Nähe zur Aare und zur Natur sehr schätze. Für mich ist das die perfekte Balance zwischen der Ruhe zu Hause und dem pulsierenden Leben im Breitsch.
Hat sich das Frauendenken in den letzten 20 Jahren stark verändert, was den weiblichen Körper und das In-ihm-«Daheimsein» betrifft? Insgesamt würde ich sagen, dass Frauen sich heute mehr in ihrem Körper «zu Hause» fühlen, da ganzheitliche Gesundheit und Selbstbestimmung in den letzten 20 Jahren mehr an Bedeutung gewonnen haben. Themen wie Zyklus, Geburt und Wechseljahre werden offener besprochen, und die Body-Positivity-Bewegung trägt auch dazu bei.
Wo ruhst du dich im Nordquartier besonders gerne aus?
In der Sauna Lorrainebad, das ist für mich Erholung pur. Im Sommer lasse ich den Tag gerne im Rosengarten bei einem Sonnenuntergang mit Sicht auf die Berner Altstadt ausklingen.
Hättest du dir ein Angebot wie deines als werdende Mutter gewünscht und wenn ja, weshalb?
Ja, ich hätte mir so ein Angebot gewünscht. Ein ganzheitliches Angebot hätte mir geholfen, diese herausfordernde und wundervolle Zeit bewusster und selbstbestimmter zu erleben.
Wie wichtig ist es in deinen Augen, das Thema Geburt, Wechseljahre und Frauenanatomie als Gesamtbild zu betrachten?
Der weibliche Zyklus spiegelt die Gesundheit wider. Ein Verständnis für die Abläufe – von Fruchtbarkeit über Geburt bis zu den Wechseljahren –ermöglicht Frauen, bewusst mit Veränderungen umzugehen.
Was hat dich in den Breitsch gezogen und wohnst du auch hier? Ich liebe die lebendige Atmosphäre,
Wo zieht es dich hin, wenn du unter Menschen gehen möchtest?
Ich gehe gerne ins Barbière, in die Alte Feuerwehr oder ins Viktors. Es gibt aber noch viele weitere tolle Cafés im Breitsch oder in der Lorraine, wie die Werkstatt, die ich ebenfalls sehr mag. Auch die La Cappella begeistert mit ihrem abwechslungsreichen Programm.
Was wünschst du dir und den Leser*innen für die kommende Weihnachtszeit?
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine fröhliche Weihnachtszeit und liebevolle Momente im Kreise von Familie und Freunden.
Danke für den Einblick in deine Arbeit und deine Zeit und alles Gute dir für die Feiertage!
www.claudia-sommer.ch
«ZÄRTLECHI ZUNGE» VON PEDRO LENZ
Poetische Texte als Liedkunst
In seinem neuen Werk «Zärtlechi Zunge» entfaltet der Spoken-Word-Künstler und Schriftsteller Pedro Lenz wiederum sein einzigartiges Können und Panoptikum. Jean-Claude Galli
Spätestens vor zehn Jahren, als der Spielfilm «Der Goalie bin ig» nach seinem Roman von 2010 ins Kino kam, kannte plötzlich die ganze Schweiz Pedro Lenz. Bernerinnen und Berner, Mundart-Liebhaber und andere Kennerinnen schätzen das Werk des 59-Jährigen hingegen schon seit seinen ersten Veröffentlichungen um die Jahrtausendwende. Der Anzeiger für das Nordquartier traf ihn erstmals an einer Gartenparty in der Lorraine. Gesprochen wurde – natürlich – über die Young Boys, für die Lenz’ Herz bis heute heftig schlägt. Wie kein Zweiter beherrscht er es als Autor, scheinbar banale Alltagsaugenblicke lyrisch zu schärfen und in kostbare Kunstwerk-Miniaturen zu verwandeln, Satz für Satz und Zeile für Zeile ein Meisterstürmer der Mundart, ein Mittelfeld-Ass der Poesie, ein Libero des Stils.
Dass solche Qualitäten zu einer Kombination mit Musik bestens passen, ist klar und bereits erprobt. Als Spoken-Word-Artist interpretiert
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ausdrucksstark:
Lenz auch Solo-Lesungen wie ein Konzert. Und Bühnenprojekte mit Musikern verfolgt er seit den Anfängen, Sei es mit Patrik Neuhaus im Duo «Hohe Stirnen», mit PatentOchsner-Pianist Christian Brantschen oder mit Evelyn und Kristina Brunner. Aktuell tourt er mit dem Berner Komponisten und Pianisten Simon Ho und dem Programm
HÖRBUCH VON JIMY HOFER
«Zärtlechi Zunge», verschriftlicht im gleichnamigen Buch (Verlag Der gesunde Menschenversand). «Die Gedichte sind eigentlich Lieder», beschreibt Lenz die vorliegenden Texte. Geschrieben hat er sie auf seinen vielen Zugfahrten. Der Kluge reist immer noch im Zuge, der Kalauer sei hier erlaubt. Im Zentrum steht die Liebe in all ihren Facetten, der Span-
Verrückte Geschichten aus einem wilden Leben
nungsbogen reicht von der Geburt bis zum Tod. Und in der Essenz ist es wohl eine Dreifaltigkeit aus Selbstironie, Humor und Heiterkeit, welche Lenz so unverwechselbar macht. Spürbar sind auch die mittlerweile veränderten Lebensumstände, von der wilden Gartenparty hin zum ebenso quecksilbrigen Spielplatz. Lenz ist mittlerweile Vater von drei Kindern, was in vielen Zeilen vergnüglichen Einfluss findet. Wer aber seine Romane wie den schon erwähnten «Goalie», «di schöni Fanny» oder «Primitivo» lieber mag, sei beruhigt: Neben der Tournee schreibt Lenz auch wieder an einem längeren Werk, wie er kürzlich der «Schweizer Illustrierten» erzählt hat.
www.pedrolenz.ch
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Baldige Auftritte in Bern 31. Januar 2025, Buchhandlung Stauffacher, 1., 2. und 3. Februar 2025, L a Cappella
Vor gut zwanzig Jahren landete Jimy Hofer mit seinem Bucherstling «Ein Leben als Bronco» einen Überraschungserfolg. Nun meldet sich das Berner Original mit einem Hörtitel zurück.
Es ist eine Sonntagspredigt der besonderen Art an diesem frostigen Sonntag im Spätherbst. Als «Kirche» dient ein Festzelt im Garten des Landgasthofes Kreuz in Wohlen. Der charismatische Wirt Peter Tschannen ist der Sigrist. Und Zeremonienmeister ist sein Freund und Broncos-Gründer Jimy Hofer, der zur Vernissage seines Hörbuchs «Ge -
schichten, die das Leben schrieb» geladen hat. Doch unter den Gästen sind bei weitem nicht nur Club-Mitglieder. Schon sein Erstling «Ein Leben als Bronco» von 2003 verkaufte sich sehr stark, 2007 doppelte der zwischenzeitliche Stadtrat und Bundesplatz-Eisbahnbetreiber mit «Unterwegs im Leben» nach. Mittlerweile hat sich die Literaturszene etwas
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Jean-Claude Galli
gewandelt. Hörbücher boomen und Hofer geht mit der Zeit. Das nun vorliegende Werk beschreibt Hofers erste dreissig Jahre als Broncos-Member von 1973 bis 2003 und unterhält mit tollkühnen und archaischen Abenteuern rund um die Welt, geschildert in Hofers trockenem und gerade deshalb so humoristischen Tonfall. «Frei nach dem Motto: Frag nicht nach dem Sinn des Lebens, sondern gib ihm einen…». Eingelesen habe er den zwölfstündigen Inhalt aber zum Glück nicht selber, sagt Hofer auf sein Stimmvolumen anspielend. Sondern Profisprecher Volker Wolf, der einen breiten Öffentlichkeit aus der TVSendung «Bares für Rares» bekannt ist. Und auch der Taufpate der Produktion ist eine öffentliche Figur. Als Überraschungsgast taucht nämlich auch Florian Ast im Festzelt auf. Der Hitsänger ist Götti von Hofers älterer Tochter Anaïs und gab ihm den T ipp, das Hörbuch in einem Studio auf Mallorca aufzunehmen. Im ungleich kälteren Wohlen beginnt Ast
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Hörbuch, CD und MP3-Player-Set.
dann mit der Taufzeremonie und öffnet eine Flasche «Chlepfmoscht». Gleichzeitig schildert er, wie er Hofer kennenlernte, als er auf seiner ersten erfolgreichen Tournee mit dem Album «Florenstein» in den späten 1990er-Jahren nach Konzerten häufig noch in der legendären Broncos-Loge in der Matte Halt machte und dort viel zu viel trank, «bis mich Jimy eines Tages so richtig zur Brust nahm», wie er auch gleich konkret an Hofer vorzeigt. «Ohne ihn wäre ich heute vermutlich gar nicht mehr hier», sagt Ast. Dann zischt der Korken aus der Flasche und der Pate übergiesst das erste Exemplar der Hörbuch-Auflage mit einem kräftigen «Gutsch». «Itz müesst ders nume no choufe u vor auem lose», mahnt Hofer. und Bezugsquelle: www.jimyhofer.ch
RACLETTE
IM YB-CHALET
Tafeln für ein erwärmendes Fussball-Wunder
Bis Ende Januar kommt im Holzbau vor dem «Eleven» Raclette auf den Tisch. Die beste Gelegenheit für einen stimmigen Abend unter Freunden und zur Unterstützung von Gelb-Schwarz.
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Schweizerinnen
und Schweizer lieben Käse, kalt und warm. Knapp 23 Kilo verzehrten sie 2023 pro Kopf, Tendenz stabil. Im Winter ist er vor allem in den geschmolzenen Darbietungsformen Fondue und Raclette überaus beliebt. Diese heisse Liebe mit jener zum Herzensverein zu paaren, bleibt im YBChalet beim Stadion-Restaurant «Eleven» kein Traum. Wir haben die Young Boys schon immer mit allen Kräften unterstützt, in der Ferne und daheim im Nordquartier. Und stellen uns beim Besuch im Chalet an einem kalten Dienstagabend gerne vor, wie unser heutiger Umsatz in den Transfer eines neuen Stürmers oder ins Engagement des MagninNachfolgers fliesst. Jeder Bissen und jeder Schluck bringt den Erfolg zurück, so wünschen wir uns. Doch zuerst wird uns noch ein wenig Salz in die Wunden vom 7. Dezember gerieben, als YB auswärts gegen den FC Sion unterging. Denn im Bier-Angebot figurieren auch ValaisanneProdukte. Das Pale Ale ist nach unserem Ermessen aber so gelungen und passt derart ideal zum Vorspeisenplättli, dass wir uns nicht wehren. Das Plättli beinhaltet Trockenfleisch, Trockenwurst, Essiggemüse und Hausbrot. Für Vegetarier gibt es eine pflanzliche Alternative.
Nicht auf das omnipräsente Fondue, sondern auf Raclette gesetzt.
Der Mittelpunkt im Chalet-Menü ist natürlich das Raclette mit Kartoffeln. Der Käse stammt aus dem bewährten Hause Jumi, der vegane Käse von New Roots. Gegessen werden darf à discrétion, was den Menüpreis von 48 Franken mehr als recht-
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fertigt. Und eben, wir wollen ja bald neue Kräfte sehen, die uns rasch wieder in die obere Tabellenhälfte bringen. Auch mit der Weinauswahl wird uns erneut kurz die Schmach vom Tourbillon in Erinnerung gerufen. Die Weine stammen alle aus dem Wallis, präziser ausgedrückt vom 1993 gegründeten Weingut Bétrisey & Albrecht in Sitten. Doch zu einem echten Raclette-Abend, finden wir jedenfalls, gehören Fendant, Petite Arvine oder Heida aus dem südlichen Bergkanton. Alles da im Chalet. Also Augen zu, Mund auf und durch.
Wird im Frühling alles gut?
Bewusst hat sich die YB Gastro AG mit Chef Martin Geiger schon letztes Jahr entschieden, im Chalet nicht auf das in Bern omnipräsente Fondue, sondern auf Raclette zu setzen. Die Überlegung macht Sinn. Auch am Dienstag sind fast alle 90 Plätze belegt, nur brechen die Gäste wohl früher auf als vor dem Wochenende. Unbedingt erwähnt sei das Dekor mit gelb-schwarzen Vorhängen und Fotos aus der glorreichen Vergangenheit, das YB-Forever-Rechaud u nd die stimmige Musikauswahl,
die viele 1980er-Klassiker wie «(I Just) Died in Your Arms» oder «Forever Young» sowie Hits von Patent Ochsner und Züri West umfasst. «Warte bis zum Frühling, Bandini» heisst eines der Bücher von Kuno Laueners Lieblingsautor John Fante. Wir denken, so lange können wir es gerade noch aushalten bis zur Erholung unserer Mannschaft. Dann wird im ganzen Raum plötzlich kräftig «Happy Birthday» angestimmt. Ein älterer Herr hinter uns feiert Geburtstag. Und langt dann auch kräftig bei der in Weckgläsern servierten Dessert-Auswahl zu. Wir hingegen müssen die Segel aus Kapazitäts-
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gründen streichen. Aber für den kleinen Teil einer Zehenspitze des frischen Topskorers könnte es vielleicht reichen.
Für Eishockey-Anhänger Doch auch die Sportfans auf der anderen Strassenseite müssen nicht auf heissen Käse verzichten. Das SCB-Fondue, bestehend aus Greyerzer, Emmentaler und Vacherin, wird weitherum gerühmt. Eine fixe Einrichtung zu dessen Verzehr gibt es an Matchtagen im Restaurant Chäsbueb im Stadion. Zu Messezeiten ist es im Restaurant Allmend auf dem Bernexpo-Gelände und von Montag bis Freitag und je nach CurlingSpielplan auch am Wochenende im Restaurant Caledonia erhältlich. Und seit letztem Samstag auch wieder auf der Bundesplatz-Eisbahn.
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BEIZEN IM QUARTIER
Fondue nach koreanischer Art
Und hier noch unser Tipp für all jene, die sich zwar gerne zu einem gemütlichen Winter-Schmaus treffen, Käse aber nicht ausstehen können oder auch einmal nach einer zwischenzeitlichen Alternative fahnden. Bis Anfang März sind im Kursaal wieder die Rooftop-Iglus in Betrieb. Letztes Jahr prägte die japanische Küche das Angebot, dieses Jahr kommt Südkorea zum Zug. Die Iglus bieten maximal acht Personen Platz und werden nur einmal pro Abend vergeben. Das kulinarische Prinzip ähnelt jenem von Raclette und Fondue, was zeigt, dass die Sehnsucht nach einem gemeinsam geteilten Lagerfeuer seit der Steinzeit brennt. Im Hotpot köcheln getrennt ein Hühner- und ein Gemüsefond und warten auf Rinderstreifen oder Garnelen. Empfohlen aus der Beilagen-Liste: die koreanische Nationalspeise Kimchi (fermentierter Kohl, hier zusätzlich mit Fenchel), Teigtaschen mit Blumenkohl-Curry oder Oi Muchim, ein erfrischender koreanischer Gurkensalat. Und zwei Vorspeisentipps: die pikanten koreanischen Pfannkuchen Kimchijeon und die Miso-Auberginen mit Sesam und Petersilie.
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KOORDINATEN
YB-Chalet: Papiermühlestrasse 71, 3014 Bern, 031 344 88 20 oder 079 823 12 45, www.bscyb.ch; offen bis 31. Januar 2025, Di bis Sa je 17.30 bis 23 Uhr oder auf Anfrage, geschlossen vom 22. Dezember 2024 bis 6. Januar 2025.
SCB Sportgastro AG: Mingerstrasse 12, 3014 Bern, 031 332 56 44 www.sportgastro.ch.
Rooftop-Iglus im Kursaal: Kornhausstrasse 3, 3013 Bern, 031 339 52 42, www.rooftop-igloo.ch; offen bis 1. März 2025, Di bis Sa je 17.30 bis 23.00 Uhr
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Mensch, aucham Tag kannman dichaufdem Veloübersehen.
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durchblickend
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Gemeinsamfür die Biodiversität–lokalbis weltweit birdlife.ch
Das Nordquartier – fürvieleeinfach«drBreitsch» – istein weitüberdieStadtgrenzen hinausbekanntestesBernerQuartier EsbeherbergtdieHauptsitzediverser bekannterUnternehmenwiedieBKW,CSLBehring,KTP, PostoderSBB.Auch führendeSportclubssindhierbeheimatet,soBSCYB,SCBoder derFCBreitenrain.
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hintergründig
objektiv informativ
breitgefäche rt naheliegend
DER ALTE LORRAINEGEIST
«Ich will im Bild sein über mein Land»
Auch Geister denken manchmal laut...
Das Jahr ist bald vorbei. Manchenorts versuchen die Menschen, mit hässlichen Maskeraden böse Geister zu vertreiben. Nutzlos. Wir Geister fürchten uns nicht. Und selbst wenn wir böse wären: Böses lässt sich nicht mit Bösem vertreiben. Die Leute projizieren ihre eigene Bosheit auf uns. Trotzdem mag ich manche ihrer absurden Traditionen. In der Altjahreswoche will ich wieder ins Haslital und im Rhythmus der schweren Treicheln Purzelbäume schlagen und Pirouetten drehn. Meinesgleichen suchen und hören, wie der uralte Sound von den Felsen widerhallt. Doch dann fliege ich rasch in die Lorraine zurück, denn hier bin ich zu Hause.
Meine Lorraine, die alte Lorraine –ich erkenne sie kaum wieder. Und der Baulärm macht mich schwindlig. Häuser werden renoviert oder abgerissen, neue in raschem Tempo hochgezogen. Dass die Brache so lang brach lag – ein Wunder! Nun stehen auch dort neue Häuser. Schöne, grosszügige Wohnungen, ich schaue manchmal heimlich zu den Fenstern hinein, ich will über mein Land im Bild sein. Auch Leute mit kleinem Budget wohnen scheints dort. Die Stadt halte die Mieten bezahlbar. Das sei wichtig und positiv, hörte ich Leute rühmen. Damit etwas vom «alten Lorraine-Geist» im Quartier weiterlebe.
Es gibt die Konservativen, die sich eigentlich – mir scheint zu recht – als Progressive verstehen. Nichts ist, wie es war, auch nicht die Bedeutung der Begriffe. Das Genossenschaftsmodell der Brass etwa stammt aus dem letzten Jahrhundert und ist doch das lebendige Beispiel eines
Vor dem «falafingo» (das Haus gibt es heute nicht mehr).
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Arbeitsorts ohne Ausbeutung und Entfremdung. Soweit das möglich ist. Selbstbestimmung – noch immer ein Zukunftstraum. Nötig wie eh und je. Auch im Denk:mal, der autonomen Schule, eingerichtet in einem Haus, dessen Besetzung seit Langem geduldet ist, werden alte Lebensund Bildungsvisionen neu erprobt.
An einer Strassenecke sprachen kürzlich zwei Frauen miteinander. Ich sass auf einer Kastanie und hörte ihnen zu. «Ein Quartier soll und muss sich verändern, das ist der Lauf der Zeit», sagte die eine. «Aber viele der älteren Häuser werden totalsaniert oder verkauft. Das bedeutet leider oft deutlich erhöhte Mieten. Nicht gut für ein Quartier, das auch Platz für Menschen mit kleinem Einkommen und für alternative Lebensformen bieten möchte.» «Ja», sagte darauf die zweite, «und die privaten Vermieter und Vermieterinnen sind sehr gierig geworden, die Mieten steigen jedes Jahr. Viele Familien ziehen deshalb weg. Günstiger Wohnraum ist kaum noch zu finden. Die Lorraine ist nicht mehr so lebendig.» Sie schwiegen eine Weile und sahen nicht besonders fröhlich aus. Dann meinte die erste: «Sehr begrüssenswert ist immerhin, dass in der Lorraine nach wie vor viele kleinere und mittlere Gewerbebetriebe anzutreffen sind. Und dass es hoffentlich bald wieder einen Quartiertreff gibt. Der wird dann sicher viel dazu beitragen, dass sich die Menschen aus dem Quartier besser kennenlernen und den offenen Ort für gemeinsame Aktivitäten nutzen.» Ich erspähte zwei Personen mit Hunden und hängte mich an ihre Fersen. Die Hunde schnupperten und schauten sich um, als bemerkten sie mich, trotteten dann aber wieder ihren Menschen hinterher. Der Aare zu. Sie erinnerten mich an das, was ich kürzlich eine junge Frau über das Quartier hatte sagen hören: «Baustellen an jeder Ecke! Und Hundescheisse! Wirklich viel von beidem!»
ges Auto kurvte um die Ecke, die Spazierenden sprangen samt ihren Hunden zur Seite und ich dachte noch einmal an die Frau mit der Hundescheisse. Sie hatte auch dazu etwas gesagt: «Mich dünkt, es fahren immer mehr sehr grosse und wohl auch sehr teure Autos durchs Quartier. Auch viele Lastenvelos, die mich weniger stören, die mir aber zeigen, dass sich mehr und mehr Volk mit Geld hier tummelt.» Ja, diese Lorrainebewohnerin hatte so einiges auf den Punkt gebracht: «Zwei, drei Art Galleries an bester Lage, welche nichts zum bunten Quartierleben beisteuern, sondern sich eher öffentlich unnahbar zeigen – so macht es zumindest den Eindruck. Sie sind bitz blöd und unterstreichen die sogenannte Aufwertung des Quartiers. Während die üblichen Festivitäten leider mehr und mehr ausbleiben. Wohl einem Generationenwechsel geschuldet oder halt der Gentrifizierung (Lärmklagen). Gleich geblieben sind die LorraineOriginale, die alten verlebten Gestalten und die Boule-Spielenden im Pärkli.»
Das Lorraine-Loch ist noch wie eine WG, früher war das ganze Quartier so.
Q U ARTIER-CHÖPF
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aber die Leute waren sauberer im Kopf. Heute ist die Lorraine sauberer, aber die Leute sind dreckiger im Kopf.» Tatsächlich hatte auch ich gehört, wie ausländische Familien von Schikanen und Beschimpfungen erzählten.
Weinkarte im ehemaligen «Fäuder».
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Fast wäre es in dem Moment zu einem Unfall gekommen. Ein mächti-
Die mit den Hunden waren weg, ich pausierte im Gemeinschaftsgarten unter der Brücke und alles ging mir noch einmal durch den Kopf. Auch ein anderes neulich belauschtes Gespräch. Ich hatte eine schön bepflanzte Terrasse bewundert, als eine Türe sich öffnete und ein Mann und eine Frau hinaustraten, um zu rauchen. «Früher bevölkerten Grüne die Lorraine», ereiferte sich der Mann. «Heute sind es MöchtegernGrüne. Es geht jetzt vor allem ums Geld. Früher haben wir hier unkompliziert zusammengelebt, jetzt wirds immer komplizierter. BünzliSchweizer und -Schweizerinnen halten Einzug ins Quartier. Und reklamieren wegen allem. Das Lorraineloch ist noch wie eine WG, früher war das ganze Quartier so. Die Leute konnten aufeinander zählen und schauten einander zu den Kindern und den Pflanzen. Ein Arbeiterinnen- und Arbeiterquartier, und es gab ein Rotlichtmilieu. Jetzt sind Breitsch und Lorraine als Wohngegend gefragt. Das hat alles verändert.» Er holte Luft und fuhr fort: «Früher war die Lorraine dreckiger,
Nun kam die Frau zu Wort: «Wir Nachbarinnen waren wie eine Familie, es gab Kulturaustausch. Und wir halfen einander aus.» Ein Besucher, dazugesellt, äusserte sich bedächtig: «Es ist schon ein grosses Thema, dass die ursprünglichen Lorrainebewohnerinnen und -bewohner im Quartier keine bezahlbaren Wohnungen finden, wenn ihnen wegen Renovationsabsichten gekündigt wird. Auch die Ähnlichkeit der Restaurants zeigt: Das Quartier ist homogener geworden. Es gibt keine Beiz wie den Felder mehr.» Dann redeten sie über die vielen Einbrüche der letzten Zeit: «Die haben der Kultur der offenen Tür auch geschadet.» Plötzlich fingen die drei zu schwärmen an: Das Lorrainebad! Die Pärkli und Kinderspielplätze! Die Lorraine ist eigentlich kein Quartier, sie ist ein Dorf, das ausläuft zur Aare hin! Sie rümpften zwar die Nasen über den Ghüder, der manchenorts ständig liege, aber, wichtiger: «Es wohnen wieder mehr junge Leute mit Kindern in der Gegend! Wohnstras-sen, die Asphaltzeichnungen – wunderbar!»
Geld und Geist. Das Geld dominiert die Gegenwart, da sind sich alle einig. Aber den Geist gibt es auch – ich bin der lebendige Beweis. Nicht hip und nicht trendy geistere ich doch durch die Köpfe und Herzen von vielen, die mein Quartier bewohnen und lieben. Und weiss: Ihre Liebe gilt auch mir.
B elauscht von Katrin Bärtschi
SOZIOKULTUR IM QUARTIER
NEUE REF. KIRCHGEMEINDE
Wahl des neuen Kirchenrates
Am vergangenen Mittwoch fand in den beiden reformierten Kirchgemeinden im Nordquartier, Markus und Johannes, eine langjährige Geschichte ihr Ende. Gewählt wurde der neue Kirchenrat. mgt
Die beiden Kirchgemeinden führten ihre letzten Kirchgemeindeversammlungen durch, zuerst jede Gemeinde für sich, um noch die letzten Geschäfte ordentlich abzuschliessen.
Gemeinsame Versammlung
Danach vereinten sich die Mitglieder und Kirchgemeinderät*innen zur gemeinsamen Versammlung, in welcher der neue Kirchgemeinderat der ab dem Neujahrstag 2025 in Kraft tretenden Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Bern-Nord gewählt wurde. Mit der Wahl der sieben Rä-
SERDAR YIGIT
tinnen und Räte vereinen sich altbewährte Kräfte aus beiden Kirchgemeinden. Sie werden die Geschicke einer Organisation, die in den letzten beiden Jahren faktisch schon zusammengewachsen ist und sich erprobt hat, lenken.
Erfahrene Person
Als Präsidentin wurde Susanne Aeberhard gewählt, sie präsidierte bereits die Markusgemeinde und vertritt im Kleinen Kirchenrat KKR (Exekutive) der Gesamtkirche Bern das Nordquartier.
«Weitsicht und Mut» Ruedi Beyeler, Präsident des KKR und als Gastredner eingeladen, lobte die Weitsicht und den Mut der abtretenden Rätinnen und Räte und dankte für deren Schaffenskraft. Die Gesamtkirche Bern begrüsst den Schritt zur Fusion und sieht es als Vorbild zu der Fusionsabstimmung aller zwölf Kirchgemeinden in der Stadt Bern, über die am 18. Mai 2025 gemeindeweit abgestimmt wird.
https://johannes-markus.refbern.ch/
«In bin blutjung, hochintelligent und wunderschön»
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«DerDIALOG Nordquartierist dieoffizielle Quartierkommission des Stadtteils V, Breitenrain-Lorraine. Er ist Bindeglied zumGemeinderat und zu denÄmtern der Stadt.Die Kommission vertritt gegenüberder Verwaltung und Verantwortlichen vonGrossprojektendieAnliegenderansässigen Bevölkerungund Betriebe.»
Mitdiesentrockenen Fakten haben wirim Januarunsere Kolumneeröffnet.Vielleicht etwas sprödefüreineÖffentlichkeitsoffensive Aber wir hatten gemerkt, dass unsere Kommissionvielen Menschenim Quartier völligunbekannt war. DIALOG, hä?
Salo Fenn
Den Spruch hat Serdar Yigit von einer über 80-jährigen Kundin aufgeschnappt und übernommen: Jeden Morgen schaut er in den Spiegel und sagt sich diese Worte, um frohen Mutes in den Tag zu starten.
Serdar Yigit ist 42 Jahre alt und lebt seit 2009 in der Schweiz. Geboren wurde er in einem gebirgigen Dorf im Osten der Türkei. Dort waren Bücher eine Rarität, die wenigen vorhandenen Exemplare wurden drei- bis viermal gelesen. Umso grösser war die Faszination, als Serdar in Izmir das Gymnasium besuchte und Zugang zu den Werken von Dostojewski, Gorki, Tolstoi und Seghers erhielt.
Von Büchern und Menschen Neben Büchern liebt Serdar den Austausch mit Menschen. In der Türkei hat er Philosophie studiert und war in dieser Zeit auch politisch aktiv. Das ist in der Türkei nicht gut angekommen. Nach einem Aufenthalt im Gefängnis ergab sich die Möglichkeit, in die Schweiz zu flüchten.
Ich liebe es, mit Menschen zu sprechen und etwas Neues zu lernen.
Als Serdar nach Bern kam, besuchte er oft die kleinen Buchhandlungen in der Altstadt. Auf einem Spaziergang entdeckte er schliesslich die Kornhausbibliothek und verbrachte viel Zeit dort, um Deutsch zu lernen.
Als Freiwilliger arbeitete er zunächst in der interkulturellen Bibliothek. 2012 konnte er eine Praktikumsstelle in der Kornhausbibliothek Breitenrain antreten und liess sich an-
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Serdar Yigit vor einem Bücherregal. Bild: zvg
schliessend zum Bibliotheksmitarbeiter weiterbilden. Neben dieser Tätigkeit engagiert sich Serdar als Deutschkursleiter bei der Migrationsfachstelle isa und spielt Fussball in der Alternativen Liga Breitenrain.
. «Bärn, i ha di gärn!»
In Bern liebt Serdar die Aussicht auf die Berge, die Aare und die ruhige Atmosphäre der Stadt. Anders als in der Türkei fühlt er sich hier auch sicher. Am Breitenrain-Quartier schätzt er die vielen offenen Menschen und die tolle Stimmung. Aber leider würden auch hier die Mieten stetig teurer, was Bewohner*innen aus dem Quartier verdränge.
Am wohlsten fühlt sich Serdar in der Bibliothek im Breitenrain. Hier ist er verantwortlich für die Kinder- und Jugendmedien und liebt es, neue Bücher zu bestellen. Am meisten motivieren ihn aber die vielen kleinen Freund*innen, die hier täglich vorbeikommen.
BIBLIOTHEK BREITENRAIN
Die Bibliothek Breitenrain mit Ludothek befindet sich direkt am belebten Breitenrainplatz im 1. Stock des COOP-Gebäudes.
In der Bibliothek gibt es r und 22 000 Medien: Romane, Sachbücher, Comics, Musik-CDs, Filme, Zeitungen und Zeitschriften, Hörbücher, TipToi und Tonies sowie 2000 Spiele und Spielsachen.
Die Freude in den Augen der Kinder ist unbezahlbar.
«Ich dachte immer, wir Menschen wären lernfähig, aber jetzt denke ich: Äuä nid.»
Die Bibliothek ist für Serdar ein Ort des Friedens und des Mitgefühls: «Auf der Welt läuft vieles schief. Ich glaube nicht an Gewalt. Wichtig ist, dass sich etwas ändert und wir als Menschen ein Teil davon sind. Wir haben eine Verantwortung für alle Lebensformen. Wenn wir nicht miteinander reden, kommunizieren, sprechen, dann wird es auf der Welt nicht besser werden. Wir sind alle miteinander verbunden. Ich träume davon, dass wir alle irgendwann in Frieden leben.»
www.kob.ch
SeitunserermonatlichenPräsenzimAnzeiger hat sichdas geändert: wir werden wahrgenommen,und manchmal kommen sogar Gästeanunsere öffentlichen Sitzungen. Dasfreut uns sehr,denn je breiterdie Verankerunginunserem Quartier,desto selbstbewusster können wirunsere Anliegen gegenüberden Behörden vertreten.
An Themenfehltesnicht : Denken Sie nurandieengagierte DiskussionüberdieAllmenden, die gewünschtenTrainingsplätze fürden BS CYB,andieer weiterten Begegnungszonen,die Schulhausumbauten.DieArbeit geht uns auch imneuen Jahrnicht aus, und wir sind gespannt, wie sich die Zusammenarbeitmitder neugewählten Stadtregierung entwickelt. Unser Motto: Widerspruch fallsnötig, aberimmer konstruktiv–imDialog eben. Machen Siemit, kommen Sie vorbei!
Auch 2025tagtderDIALOG Nordquartier jeweilseinmalim Monat. Das nächste Malam Mittwoch,22. Januar,um19.45 Uhr imPfarreisaal St Marienander Wylerstrasse24. Bis dahinwünschen wirIhnenFrohe Festtage undeinen munteren Startins neue Jahr.
Kontakt: info@dialognord.ch ww w.dialognord.ch
Einblick in die Armeepferd-Grundausbildung
Trainpferde live: Vor 12 Tagen lud das NPZ ein, einen Einblick in die Ausbildung künftiger Armeepferde zu gewinnen. Zu dieser Veranstaltung durfte Betriebsleiterin Dr. Salome Wägeli rund 80 interessierte Besucher*innen begrüssen. cae/mgt
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Im November kaufte die Schweizer Armee 29 Freiberger und zwei Maultiere ein, die sich aktuell im Nationalen Pferdezentrum Bern in der Grundausbildung befinden. Rund drei Monate lang werden sie hier auf die künftigen Anforderungen als Trainbundespferd vorbereitet.
Vielfältige Anforderungen
Bei einem informativen Postenlauf erlebten die Besucher*innen die verschiedenen Stationen, welche die Jungpferde während ihrer Grundausbildung durchlaufen. Dazu gehören das Basten, also der Transport von militärischen Materialien in unwegsamem Gelände, das Reiten, das
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Abteilungsreiten der Jungpferde.
Fahren und das Holzrücken. Zudem gewährten die Verantwortlichen des NPZ Einblicke in die Haltungsform und erläuterten Einzelheiten über den täglichen Betrieb. «Das Ziel ist es, ein Armeepferd auszubilden, welches in allen Situationen ruhig und gelassen bleibt», erklärt Beat
Schenk, Verantwortlicher für die Pferdeausbildung. «Mit dem Freiberger haben wir für diese Aufgabe auch die ideale Pferderasse.»
«Wichtig: positive Erfahrungen»
Das Ausbildungsziel der Pferde ist für alle das gleiche, der Ausbildungsweg wird jedoch so weit möglich individuell an die Pferde und ihr Lerntempo angepasst. «Das Wichtigste sind positive Erfahrungen», fügt Schenk hinzu, «und dass die Pferde Fortschritte machen, egal wie klein – die positive Entwicklung ist massgebend.» Innerhalb von drei Monaten sollen die Pferde auf das entsprechende Ausbildungsniveau gebracht werden, damit sie die Schlussinspektion bestehen und anschliessend ihren Dienst im Kompetenzzentrum für Veterinärdienst und Armeetiere in Sand-Schönbühl antreten können. Dort werden sie dann im sogenannten Angewöhnungs-WK ihre ersten Erfahrungen als Armeetiere machen.
www.npz.ch
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Das Einspannen und Fahren ist ein wichtiger Teil der Ausbildung.
Bern, 18. Dezember 2024
Sudoku leichtSudoku mittel Sudoku schwer
Auflösungen der letzten Ausgabe Sudoku
So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.
GEWINNEN SIE
Senden Sie das Lösungswort an wettbewerb@afdn.ch oder per Postkarte an Anzeiger Nordquartier, Postfach, 3001 Bern. Die Gewinner:innen eines der 5 Einkaufsgutscheide à 20 Franken vom Wankdorf Center werden persönlich benachrichtigt. Es wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Schwedenrätsel
Schwedenrätsel: Bodennebel
DIES&DAS
VEREIN
«LÄBIGI LORRAINE»
Seit bald 40 Jahren unermüdlich für ein lebendiges Quartier
Der Verein «Läbigi Lorraine (VLL)» wurde vor 38 Jahren offiziell gegründet, nachdem sich eine Gruppe engagierter Leute schon vorher bemerkbar gemacht hatte mit Projekten zu alternativen Lebens- und Wohnformen. Das Engagement richtete sich anfangs vor allem gegen den befürchteten Abriss von Gebäuden mit günstigem Wohnraum. Martin Jost
In den 1980er-Jahren zogen viele junge Leute auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum in das Quartier», sagt Romano Manazza, «man traf sich, tauschte sich aus und kam zum Schluss, sich als Verein zu organisieren.» Der selbständige Grafiker ist Mitglied des neunköpfigen Vorstandes und erwähnt den sogenannten «City-Druck», der damals auf dem Wohnungsmarkt herrschte, da mehrere städtische Quartiere in ihrer ursprünglichen Form durch Bauprojekte gefährdet
Wir wollen mithelfen, die Voraussetzungen für Freiräume zu schaffen.
waren. Die Lorraine, sagt Romano Manazza, war traditionell ein ArmeLeute-Quartier, eines mit vorhandenem bezahlbarem Wohnraum, aber auch eines, das sich deshalb zu einem Rückzugsort entwickelte. «Es darf nicht vergessen werden», ergänzt Catherine Weber, ebenfalls Vorstandsmitglied des VLL, «dass die Entwicklung der Lorraine stark durch die 1980er-Bewegung beeinflusst wurde.» Im Quartier war viel Kleingewerbe ansässig, was auch heute noch so sei. «Das ist gut für ein Quartier, daraus entstehen Arbeitsplätze, es wird eingekauft, die Menschen begegnen sich und das macht ein Quartier erst lebendig.» Die Lorraine sei zwar etwas gastro-lastig geworden, bekräftigen die beiden Vorstandsmitglieder, auch das Gewerbe habe sich verändert, aber trotzdem,
diese gute Mischung aus Wohnen, Einkaufsläden, aber auch Galerien, Schuhmachereien oder Coiffeurgeschäften und Buchhandlung bestehe immer noch.
Erfolgsgeschichte Lorrainebad
Die Antwort auf die Frage, ob es trotz – oder vielleicht gerade wegen – aller Veränderungen immer noch lohnend sei, sich für die Lorraine zu engagieren, könnte nicht klarer ausfallen: «Ja, aber unbedingt», sagt Carherine Weber, «mehr denn je», und Romano Manazza nennt einige Gründe, weshalb sich die Menschen in der Lorraine wohlfühlen: «Es ist ein kleinräumiges Quartier und hat fast etwas wie einen Dorfcharakter, man kennt sich; ich finde, das ist sehr wichtig für eine gute Lebensqualität.» Die Vielfalt ist für die beiden der Nährboden für ein lebendiges Quartier, der Name des Vereins ist also Programm. Und äussert sich in vielerlei Aktivitäten. Beispielsweise in der Organisation von Informationsanlässen zu QuartierThemen, etwa anlässlich des Randwegfestes, wo sich der Verein als Anlaufstelle zur geplanten Sanierung der Häuser und den damit verbundenen Kündigungen der Wohnungen einbrachte. Oder zur Situation des Lorrainebades, einer Herzensangelegenheit und letztlich einer Erfolgsgeschichte für den VLL, nachdem man sich jahrelang gegen eine Privatisierung oder gar Zuschüttung gewehrt hatte und nächstes Jahr über die Sanierung abgestimmt wird. «Das Bad soll in der Art bleiben, wie es ist», sagt Catherine Weber, «nämlich als öffentliche Gratis-Badi ohne Spektakel.»
Streitpunkt Lorrainestrasse Zudem habe der VLL vieles beigetragen zur Schaffung und Erhaltung von Spielplätzen oder zur Wahrung von altem Baumbestand. Auch ein Engagement anlässlich der Lorraine-Chilbi gehört in das Jahresprogramm, so unterstützte der VLL am letztjährigen Fest den Spielbus auf der gibb-Wiese. Und da gibt es ja auch noch einen schier endlosen Streitpunkt, die Lorrainestrasse nämlich, oder die Dorfstrasse, wie sie von Anwohnenden auch genannt wird. Dörflicher soll sie werden nach dem Willen des Vereins, das heisst mit Langsam-Verkehr durch eine Reduktion auf Tempo 20 auf einem Teil der Strasse. Dieses markante Anliegen des VLL wird jedoch vom a nsässigen Leist mittels Einsprachen genauso vehement bekämpft. Was für Romano Manazza schlecht nachvollziehbar ist: «Unser Anliegen richtet sich nicht gegen das Gewerbe und seine Vertretungen. Aber beim jetzigen Verkehrsaufkommen und den bestehenden Verhältnissen kann ja gar nicht schneller gefahren werden.» Das Gewerbe würde deswegen nicht sterben, bekräftigt Catherine Weber, und: «Es sollte einfach akzeptiert werden, dass sich die Lorraine für alle verändert hat und weiter verändern wird.»
Freiräume schaffen Alle Lebendigkeit in einem Quartier wird jedoch zweitrangig, wenn dort nicht mehr oder nur sehr begrenzt zu moderaten Mietzinsen gewohnt werden kann. «Das Thema Wohnen ist bis heute die wichtigste Angelegenheit von uns», sagt Catherine Weber. «Die Wohnsituation leidet darunter, dass
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private Hauseigentümer die Häuser renovieren oder sanieren und danach wieder ein Teil bezahlbarer Wohnraum weg ist.» Romano Manazza bestätigt, dass es diese Tatsache sei, die a m meisten plage, auch hervorgerufen durch Leerkündigungen, wonach vor einem Umbau alle Mietverträge gekündigt werden. Solches trägt gemäss den beiden dazu bei, dass sich die Struktur der Gesellschaft im Quartier verändert und sich langjährige Bewohnende gezwungen sehen, i n die Agglomeration zu ziehen. Die Möglichkeiten, auf diese Entwicklung Einfluss zu nehmen, seien jedoch sehr beschränkt, trotzdem könne die «Läbigi Lorraine» dank ihres Engagements diesbezüglich doch einige Erfolge aufweisen. «Wir wollen mithelfen, die Voraussetzungen für Freiräume für die Bewohnenden zu schaffen», fasst Romano Manazza ein Hauptanliegen zusammen und Catherine Weber sieht eine wichtige Funktion eines Quartiervereins darin, Anlaufstelle für verschiedenste Anliegen der Bevölkerung zu sein. «Wir sehen uns gerne in der Rolle als Steigbügelhalter für andere.»
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Dezember2024
Sonntag,22.Dezember – 4. Advent
JohanneskircheMartinFerrazzini, VeraFriedli(Orgel). 9.30UhrKirchenkaffee
MarienkircheMichalKromer,HyunjooKim(Orgel).Pfarreikaffee 9.30Uhr
MarienkircheÖkumenisches Weihnachtsspiel.Die Weihnachts17UhrgeschichtemitvielenLiedern,aufgeführtvonKindern undJugendlichenausdemNordquartier
Dienstag,24.Dezember – Heiligabend
JohanneskircheFamilienfeierfürKleinundGrossmit Weihnachts17UhrgeschichteundLiedern.SonjaGerber, VeraFriedli (Orgel)
JohanneskircheChristnachtfeier. AndreasAbebe,KarinB.Friedli 22Uhr(Sopran), VeraFriedli(Orgel)
MarienkircheHeiligabend-Gottesdienst.AndréFlury,Josef Willa, 22.30UhrChristineOefele(Blockflöte),HyunjooKim(Orgel). Glühwein,PunschundLebkuchen
Mittwoch,25.Dezember – Weihnachten
MarienkircheÖkumenischerGottesdienstmitAbendmahl.Herbert 9.30UhrKnecht,MichalKromer,BrigitteKunz-Burkhalter(Klarinette), VeraFriedli(Orgel)
Sonntag,29.Dezember
MarienkircheAndréFlury,Marc Fitze(Orgel) 9.30Uhr
Dienstag,31.Dezember – Silvester
mittenimLeben Gottesdienstefeiern
WirwünschenIhnen erfüllteund gesegnete Fest-und Feiertage
Januar2025
Mittwoch,1.Januar – Neujahr
MarienkircheÖkumenischerGottesdienstmitKommunion. 10UhrHerbertKnecht,MichalKromer, ThomasHammerschmidt(Trompete), VeraFriedli(Orgel).
Neujahrsapéro
Sonntag,5.Januar
JohanneskircheÖkumenischerGottesdienstmitAbendmahl.Mirjam 9.30Uhr Wey, Josef Willa, VeraFriedli(Orgel).Kirchenkaffee
Montag,6.Januar
JohanneskircheFiiremitdeChliinezumDreikönigstag. Vorberei17Uhrtungsteam
Sonntag,12.Januar
JohanneskircheFestgottesdienstzurEinweihungderneuenevange9.30Uhrlisch-reformiertenKirchgemeindeBern-Nord(die KirchgemeindenJohannesundMarkussindseit dem1.Januar2025fusioniert).MartinFerrazzini, SusanneAeberhard(PräsidentinKirchgemeinderat), EviAllemann(RegierungsrätindesKantonsBern), MitarbeitendeundEhrenamtliche,MarcStucki(Saxofon), VeraFriedli(Orgel).Apéroriche
MarienkircheAndréFlury,HyunjooKim(Orgel).Pfarreikaffee 9.30Uhr
Sonntag,19.Januar
Johanneskirche TobiasRentsch,JürgBernet(Musik).Kirchenkaffee 9.30Uhr
MarienkircheMichalKromer, VeraFriedli(Orgel).Pfarreikaffee 9.30Uhr
Sonntag,26.Januar
Johanneskirche Tauferinnerungsgottesdienst.AndreasAbebe,Sonja 9.30UhrGerber,Kinderder3.Klasse,ChristineGuy(Chorleiterin), VeraFriedli(Orgel).Apéro
MarienkircheGottesdienstmit Tauferinnerung.AndréFlury,Michal 9.30UhrKromer,Kinderder3.Klasse,Jean-LucGassmann (Musik).Pfarreikaffee
ReformierteKirchgemeindeBern-Nord Wylerstrasse 5,3014Bern,0313314037,johannes-markus.refbern.ch (ab1.Januar:bern-nord.reformiert.ch)
KatholischePfarreiSt.Marien Wylerstrasse24,3014Bern, 031330 8989, marienbern.ch
JohanneskircheÖkumenischeAltjahrabendfeier. Mirjam Wey, Josef 19Uhr Willa,Matyas Vinczi(Kontrabass), VeraFriedli(Orgel) kirchenbern nord
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Montag, 16. Dezember, 19–21 Uhr
Stricken für alle
Mittwoch, 18. Dezember, ab 19 Uhr
Mittwuch-Znacht
Samstag, 21. Dezember, 10–12 Uhr
Märitkafi
Sonntag , 22. Dezember, ab 12.30 Uhr Kutüsch
Dienstag , 24. Dezember
Wer alleine ist, besuche das Weihnachtsraclette im Saal der Johanneskirche.
Mittwoch, 25. Dezember, ab 19 Uhr
Indisches Mittwuch-Znacht, Singh Pal (nur bei genügend Anm.)
Freitag, 27. Dezember, 19–23 Uhr Äthiopisches Essen, Anm.: 076 457 72 43
Samstag, 28. Dezember, 10–12 Uhr Märitkafi
Dienstag, 31. Dezember, ab 20 Uhr Abendessen (Nigerian Cuisine) und Silvesterparty mit Alex
Samstag, 4. Januar, 10–12 Uhr Märitkafi
Sonntag, 5. Januar, ab 12.30 Uhr Kutüsch, Kurdisch-Türkisch-Schweizerischer Kulturverein
Dienstag, 7. Januar, 19 Uhr Bistro-Club, politische Diskussion, Prof. Beat Schneider
Mittwoch, 8. Januar, ab 19 Uhr
Veganes Mittwuch-Znacht, Anm.: 076 477 10 29
Freitag, 10. Januar, 19–23 Uhr Äthiopisches Essen, Anm.: 076 457 72 43
Samstag, 11. Januar, 10–12 Uhr Märitkafi
Sonntag, 12. Januar, ab 12.30 Uhr Kutüsch, Kurdisch-Türkisch-Schweizerischer Kulturverein
Montag, 13. Januar, 19–21 Uhr Stricken für alle
Mittwoch, 15. Januar, ab 19 Uhr Mittwuch-Znacht
Samstag, 18. Januar, 10–12 Uhr Märitkafi
Sonntag, 19. Januar, ab 12.30 Uhr Kutüsch
Mittwoch, 22. Januar, ab 19 Uhr Mittwuch-Znacht
Freitag, 24. Januar, 19–23 Uhr Äthiopisches Essen, Anm.: 076 457 72 43
Samstag, 25. Januar, 10–12 Uhr Märitkafi
Samstag, 25. Januar, 19 Uhr
Konzert: «Pittima» singen Canzoni di Fabrizio de Andre
Sonntag, 26. Januar, ab 12.30 Uhr Kutüsch
Montag, 27. Januar, 19–21 Uhr Stricken für alle
Mittwoch, 29. Januar, ab 19 Uhr Indisches Mittwuch-Znacht, Singh Pal Donnerstag, 30. Januar, 19.30 Uhr
«Cuba: Notfall für das Gesundheitssystem» Reisebericht von Marina Frigerio, mediCuba Schweiz, und Livio Martina, Fotograf
Einlass: 18.30 Uhr, Apéro
Breitsch-Träff-Infos: www.breitsch-traeff.ch
VERANSTALTUNGEN
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Quartierzentrum 5, getragen vom Verein Wylerhuus | Flur strasse 26b, 3014 Bern www.wylerhuus.ch | wylerhuus@bluewin.ch
Am Standort Flurstr. 26b betreibt der Verein Wylerhuus das Quartierzentrum 5. Raumvermietungen, Verkauf Tageskarten, Spielgruppe, Nähatelier sowie Information und Beratung gehören zu unseren Dienstleistungen fürs Quartier.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
BETRIEBSFERIEN | 21. Dezember 2024 – 5. Januar 2025
Während den Betriebsferien bleibt das QZ durchgehend geschlossen.
Quartierzentrum 5 Sekretariat | 031 331 59 55
C. Portner| Hausverwaltung & Raumvermietung
Öffnungszeiten Sekretariat & Information Mo und Fr: 13–17 Uhr
SBB-Tageskarten Gemeinde | 031 331 59 55
Verkauf direkt vor Ort und Bezahlung in Bar Mo und Fr: 13–17 Uhr
Quartierarbeit Bern Nord N. Müller | Leitung Quartierzentrum & Quartierarbeiterin | 078 208 92 59 nina.mueller@vbgbern.ch
Hotel Jardin, Bern
Militärstrasse 38, 3014 Bern Telefon 031 333 01 17, www.hotel-jardin.ch BoGa
Botanischer Garten Bern, Altenbergrain 21, 3013 Bern, Telefon 031 684 49 45, www.boga.unibe.ch
Hirslanden Bern
Hirslanden Bern AG, Salem-Spital Schänzlistrasse 39, 3013 Bern Telefon 031 337 60 00, salem-spital@hirslanden.ch
La Cappella
Allmendstrasse 24, 3014 Bern Telefon 031 332 80 22 www.la-cappella.ch
cinedolcevita
Seniorenkino Bern, CINEABC, Moserstrasse 24, Tram 9, Haltestelle Breitenrain- oder Viktoriaplatz, Eintritt Fr. 13.–. BEKB|BCBE-Kunden erhalten eine Vergünstigung von Fr. 5.– gegen Vorweisung des Kinogutscheines. Gutscheine erhältlich bei den BEKB|BCBE-Niederlassungen Bundesplatz und Breitenrain
Kulturmuseum Bern
Schützenweg 22, 3014 Bern Telefon 079 357 95 08 www.kulturmuseum.ch
Kirchenkino im Nordquartier
Markuskirche, Tellstrasse 33, 3014 Bern. www.refbern.ch
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Nein,dasist keinZuhause
UnsereP ro jekt eg ewährenMensche n aufderFluchtSchutzundschaffen neu eL ebensperspektiven.
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JetztmitTWINT spenden!
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nzeiger
IMPRESSUM
Herausgeber: blickpunktNord GmbH
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Auflage: 16 600 Ex.
Kontaktkoordinaten: Anzeiger für das Nordquartier, Postfach, 3001 Bern Telefon 031 351 35 13, www.afdn.ch, info@afdn.ch
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Redaktion: Claudio A. Engeloch (engeloch@a-fdn.ch)
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Katrin Bär tschi (katrin.baertschi@bluewin.ch) Urs Frieden, Journal B (frieden@halbzeit.ch)
Jean-Claude Galli (jean-claude.galli@fluestertuete.ch) Mar tin Jost (martin_jost6@bluewin.ch)
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Foto: Roland Koella (koella@koellafoto.ch)
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Die nächste AfdNAusgabe erscheint am 27. März 2024 DAS QUARTIER-PORTAL www.afdn.ch
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dasteht,wasgeht
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Abschiede gemeinsamgestalten. Ber nu ndRegion 0313338800 egli-ag.ch Breitenrainplatz42,3014Bern
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Mitteilungsblatt
Sonntag 22 .12. 2024
10 –18 Uhr offen
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