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Baarer Firmen zahlen wieder mehr Steuern

Die Rechnung 2022 der Einwohnergemeinde schliesst mit einem Überschuss von 19 Millionen Franken. Das sei nicht zu erwarten gewesen, sagt der Finanzchef.

Florian Hofer

Vor drei Jahren nämlich hatte der Gemeinderat noch vor stark sinkenden Einnahmen bei den juristischen Personen gewarnt. «Wir mussten annehmen, dass es mehrere Jahre dauern würde bis sich die sinkenden Einnahmen bei den juristischen Personen verbessern würden. Nun ist dieser Effekt deutlich früher eingetreten», so Finanzchef Pirmin Andermatt gegenüber unserer Zeitung

Höhere Einnahmen auch bei den natürlichen Personen

In Zahlen: «Die Firmensteuern haben mit 44,1 Millionen Franken fast wieder das Niveau von 2020 erreicht», so der Finanzvorstand erfreut. Noch vor einem Jahr waren die Steuereinnahmen der juristischen Personen auf knapp 34,5 Millionen Franken gesunken. Eine Erholung deutete sich zwar an, dass sie aber derart rasch und in dieser Grössenordnung erfolgen würde, hätten weder die Gemeinde Baar noch die Steuerbehörden des Kantons Zug, mit denen die Gemeinde bezüglich kommender Erträge regelmässig Gespräche führt, vorausgesehen. Weil auch die Grundstückgewinnsteuern und die Steuereinnahmen der natürlichen Personen höher ausfielen, schliesst die Jahresrechnung äusserst erfreulich ab. Nahezu eine Punktlandung gelang auf der Aufwandseite. «Denn den Aufwand kann man

Anzeige sehr viel genauer budgetieren», so Andermatt. Die Ausgaben fielen mit 140,4 Millionen Franken rund 1,6 Millionen Franken höher aus als budgetiert. Bemerkbar machten sich insbesondere der Buchverlust der WWZ-Aktien und der Minderwert einer grossen Liegenschaft. Auf der anderen Seite fielen der Personal- und der Sachaufwand geringer aus. «Im Personalbereich spüren wir den Fachkräftemangel», sagt Andermatt. «Gewisse Stellen konnten und können erst nach längerer Suche besetzt werden.» Das wirke sich in geringeren Lohnkosten und dafür höheren Ausgaben für die Personalsuche aus. Weil die personellen Ressourcen knapp sind, konnten zudem gewisse Projekte und Aufgaben nicht realisiert oder mussten verschoben werden, was sich letztendlich positiv auf den Sachaufwand ausgewirkt hat. Geringer ausgefallen sind auch die Zahlungen an den nationalen und den kantonalen Finanzausgleich. An den ZFA steuerte Baar im vergangenen Jahr 8,7 Millionen Franken bei. Das sind 5,3 Millionen Franken weniger als im Vorjahr. Den NFA subventionierte die Gemeinde mit 8,9 Millionen Franken (Vorjahr: 10,1 Millionen Franken). Diese Zahlungen dürften sich nach der kantonalen Steuergesetzrevision, die derzeit in Vorbereitung ist, verändern.

Gut gerüstet für die Grossprojekte Die Gemeinde hat im vergangenen Jahr 35,8 Millionen Franken in die gemeindliche Infrastruktur, insbesondere in die Schulbauprojekte Drei-

Energie

Fossile Heizsysteme sind omnipräsent

Im Vergleich zu anderen Zuger Gemeinden gibt es in Baar noch am meisten fossile Heizsysteme. Zwar erarbeiten Gemeinde und WWZ nun eine Machbarkeitsstudie für künftige Wärme- und Kälteverbünde. Bis klimafreundlichere Energieträger grossräumig eingesetzt werden können, wird es aber noch dauern. Seite 3 fachsporthalle Sternmatt 2, Erweiterung und Sanierung Schule Sternmatt 1 sowie Neubau Schule Wiesental, investiert. Das ist so viel wie noch nie in einem Jahr. «Dank des erneut sehr erfreulichen Abschlusses können wir die Investitionen nach wie vor aus eigenen Mitteln finanzieren, was ein Zeichen der Stärke ist», erläutert Pirmin Andermatt. Ob sich die Gemeinde in ein paar Jahren verschulden wird oder ob dies weiter hinausgeschoben werden kann, wird die langfristige Finanzplanung zeigen.

Dass die Gemeinde besser dasteht als erwartet, zeigt ein Blick auf das Nettovermögen pro Einwohner. Statt wie budgetiert bei 6529 Franken liegt es nach wie vor bei 7010 Franken. Weil auch die Prognosen erfreulich aussehen, darf der Fi-

Tatkraft

Konditionen für Vertrag abgelehnt Damit das Restaurant BaarCity wieder eröffnet werden kann, machte sich der Gemeinderat mit Tatkraft und Ausdauer daran, mit dem Eigentümer eine Lösung zu finden. Der Souverän würdigte wohl dieses Engagement, lehnte jedoch einen zehnjährigen Vertrag mit dem Immobilieninhaber deutlich ab.

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Lage beim Kanton nanzvorstand beruhigt in die Zukunft blicken: «Wir sind gut gerüstet für die weiteren Grossprojekte wie den Ausbau des Bushofs oder die Neugestaltung des Bahnmatt-Areals.» Was mit dem jährlich angehäuften Überschuss sonst noch gemacht werden kann, wird sich in einiger Zeit herausstellen. Die Finanzkommission hat den Auftrag, einen Vorschlag für eine Rück- beziehungsweise Teilrückzahlung der Steuern zu erarbeiten. Von diesem Ergebnis der Beratungen der Finanzkommission hängt auch ab, ob es zu weiteren Steuersenkungen kommt. Anfang 2000 war der Steuerfuss in Baar noch bei 73 Prozentpunkten gelegen, derzeit ist er bei rund 51 Prozent, was Baar zu einer der steuergünstigsten Gemeinden der Schweiz macht.

Das finanzielle Polster des Kantons Zug wächst immer weiter. Das gesamte Eigenkapital hat im vergangenen Jahr um 326 Millionen Franken zugenommen. Es beläuft sich per Jahresende 2022 auf 1,9 Milliarden Franken. «Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 468 Pro zent», führt Finanzdirektor Heinz Tännler dazu aus. Insgesamt schliesst der Kanton Zug die Jahresrechnung 2022 trotz schwierigem Umfeld mit einem Rekordergebnis ab. Der Ertragsüberschuss beträgt 332 Millionen Franken. Insbesondere die höheren Erträge bei den Kantonssteuern und die höhere Gewinnausschüttung der Nationalbank haben dazu beigetragen.

Dynamik

Am Siedepunkt kann es so lustig sein Kilian Ziegler bot eine Show, die die Rathus-Schüür über den Siedepunkt hinaus zum Kochen brachte. Mit der Dynamik des Oltner Mundarts und der Kraft eines Holzhammers setzte der SlamPoet wortgewandt Wortspiele in Szene, wobei die Sehnsucht nach einer gerechten Gesellschaft stetig mitschwang.

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Der Gesamtaufwand von 1,6 Milliarden Franken fiel um 11 Millionen Franken höher aus. Hauptgründe für die Überschreitung des Budgets waren die Aufwände für die Unterbringung und Versorgung von Schutzsuchenden aus der Ukraine und die Pandemie. Finanzdirektor Tännler erklärt: «Mit der Beteiligung am Härtefallprogramm 2022 des Bundes und den Restzahlungen aus dem auslaufenden Härtefallprogramm konnten 12,9 Millionen Franken als À-fonds-perdu-Beiträge ausbezahlt werden.»

Die Fiskalerträge und der kantonale Anteil an der direkten Bundessteuer lagen um 77 Millionen Franken über dem Budget. Heinz Tännler sagt dazu: «Dafür verantwortlich sind bei den natürlichen Personen vor allem Sondereffekte und steuerstarke Zuzüge.» fh

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