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Abschied von fossiler Energie wird dauern
Nachhaltige Energieträger als Ersatz für Gas- und Ölheizungen sind gefragt. Doch die Wende kostet Geld und Zeit, dies zeigte eine Infoveranstaltung.
Franz Lustenberger Die Übersicht der erneuerbaren Heizungen im Kanton Zug ist ernüchternd. 81 Prozent aller Heizungen in der Gemeinde Baar basieren auf fossiler Energie. Baar ist derzeit Schlusslicht bei der Umstellung auf erneuerbare Hei- mensleiterin der WWZ: «Die Dekarbonisierung, also der nachhaltige Umbau der Energieversorgung zu erneuerbaren Energien, ist das klimapolitische Ziel.» Wärmeverbünde sind ein möglicher Weg zum Ziel. Mit Verbundlösungen gewinne man Unabhängigkeit vom Ausland und könne Synergien bei der Effizienz nutzen. Deshalb erarbeiten Gemeinde und WWZ zusammen derzeit eine Machbarkeitsstudie für einen künftigen Wärme- und Kälteverbund in der Gemeinde Baar. Die Mindestanforderungen sind vom Gemeinderat festgelegt worden: 80 Prozent der Heizenergie sollen aus erneuerbarer Energie stammen und CO2-frei sein. zungen, alle anderen Zuger Gemeinden sind bei der Energiewende weiter vorangeschritten. Dies wollen der Gemeinderat und die WWZ AG ändern.
Esther Denzler, Unterneh-
Fast ganz Baar wird einbezogen Als grosse Perimeter für die Machbarkeitsstudie sind Baar-Dorf, Blickensdorf und Inwil vorgesehen, als mittlere Perimeter sind es Allenwinden und Walterswil-Sihlbrugg. Innerhalb der Projektperimeter können Ausbauetappen bestimmt werden. Für Rolf Gähwiler, Projektleiter der Studie, ist es wichtig, bereits
Gemeindeversammlung
Die Abstimmung über eine mögliche Miete des Restaurants Baar-City zog rekordverdächtig viele Stimmberechtigte an.
Der Gemeinderat sorgte für zahlreiche weitere Stühle, die im Foyer platziert wurden, denn am vergangenen Donnerstag trafen 441 Stimmberechtigte und acht Gäste im Gemeindesaal ein. So erfreulich dieses selten grosse Interesse an einer Gemeindeversammlung war: Eine deutliche Mehrheit der Anwesenden entschied sich gegen den Vorschlag des Gemeinderats, das Restaurant Baar-City zu mieten und zu verpachten.
Zwar verpachtet die Einwohnergemeinde bereits seit vielen Jahren erfolgreich drei Restaurants (Lättich, Krone, SportInn). Diese Lokale befinden sich allerdings in gemeindeeigenen Liegenschaften. Das Lokal Baar-City müsste die Gemeinde hingegen vom Eigen-
Nicht verpassen
Führung mit Einblick in die Wasserversorgung Allenwinden: Samstag, 22. April, 14 Uhr
Treffpunkt Restaurant Löwen. Mit Apéro nach dem Rundgang, organisiert von der Bürgergemeinde Baar.
Alexandra Zvekan: Samstag, 22. April, 11 bis 16 Uhr, Kunstkiosk, Robert-FellmannPark. Landschaften in Aquarell.
Öffentliche Besichtigung bestehende Wärmeverbünde einzubeziehen – es sind dies vor allem Holzwärmeverbünde der Korporation Baar-Dorf, die Pelletheizung im Schulhaus Allenwinden sowie Circulago im Unterfeld und der Energy Hub bei der V-Zug. In der Machbarkeitsstudie für die Gemeinde Baar werden alle möglichen Energieträger untersucht. In Frage kommen etwa Seewasser, Tiefengrundwasser, Erdwärme, Abwärme, Biomasse, Holz oder Pellets. Die WWZ arbeitet derzeit am Grossprojekt Ennetsee – von Rotkreuz bis zur Äusseren Lorzenallmend in der Stadt Zug. Dieses wird hauptsächlich mit Energie aus der KVA Renergia im luzernischen Perlen versorgt. Abfall ist ebenfalls ein wichtiger Energieträger. Nur ein Beispiel: Schon in einem 35-Liter-Abfallsack steckt genügend Energie für ein warmes Vollbad.
Viviva: Dienstag, 18. April, 14 Uhr, Treffpunkt: Pavillon Bahnmatt. Führung durch Bahnmatt, Martinspark und WG Bahnmatt. Teilnahme ohne Voranmeldung.
Der Baustart ist frühestens in drei Jahren Was die sehr zahlreich anwesenden Baarerinnen und Baarer im Vorfeld der Gemeindeversammlung am vergange- nen Donnerstag am meisten interessierte, waren die Kosten und der Terminplan. Zu den Kosten für einen Anschluss an den Wärmeverbund konnten sich die WWZ-Verantwortlichen noch nicht äussern, dazu nur so viel: Diese setzen sich aus den Anschlusskosten und dem jährlich anfallenden Grundpreis sowie dem Preis für die tatsächlich bezogene Wärme zusammen. Klarer sind die Angaben für die Termine: Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie liegen im Herbst vor. In den Jahren 2024 und 2025 sollen die Baugesuche und Bauprojekte erarbeitet werden. Der Baustart ist für 2026 vorgesehen. Erste Energielieferungen könnten ab 2027 erfolgen. Diese Terminplanung sei «ambitioniert», wie die Verantwortlichen auf eine Frage aus dem Publikum erklärten. tümer verbindlich für die Dauer von zehn Jahren für jährlich 180 000 Franken (plus Zusatzkosten) mieten.
Gisela Hotz, die in der Nachbarschaft des «Baar-City» wohnt, rechnete vor, dass die Miete 60 Rappen pro Monat und Einwohner entsprechen würde. Mirjam Arnold (Mitte) meinte, dass «wir wahrscheinlich schon dümmer 180 000 Franken ausgegeben haben». Einig waren sich alle Rednerinnen und Redner, dass nach fünf Jahren eine Wiederöffnung des Restaurants wünschenswert wäre, dennoch sprachen sich die meisten am Rednerpult gegen eine Miete des Lokals aus.
Voraussetzungen von Seite des Eigentümers hat Nein ausgelöst Der Bebauungsplan schreibt im Hochhaus zwar eine öffentliche Nutzung in Form eines Restaurants vor. Doch der Eigentümer Dieter Zobel beruft sich darauf, dass keine Pflicht bestehe das Restaurant auch zu betreiben. Diese Spitz- findigkeit war wohl ausschlaggebend für die Absage des Souveräns. Zumal Finanzvorstand Pirmin Andermatt vorrechnete, dass unter den gegebenen Voraussetzungen ein erfolgreiches Betreiben des Lokals durchaus machbar sei. Michael Riboni (SVP) machte indes deutlich, dass der Mietvertrag Dieter Zobel vollumfänglich absichern würde, der Gemeinde jedoch nicht mal ein Vorkaufsrecht oder ein vorzeitiges Kündigungsrecht zugestanden würde. «Der Eigentümer tanzt der Gemeinde seit Jahren auf der Nase rum, auch bezüglich der öffentlichen Parkplätze. Er ist kein verlässlicher Vertragspartner», so Ribonis Verdikt. Der abschlägige Entscheid war so deutlich, dass sich Gemeindepräsident Walter Lipp ein Auszählen der Stimmen ersparte
Das Anliegen erhält Zuspruch, die Motion wird abgelehnt Der Gemeindepräsident sagte beim nächsten Traktandum, dass der Motionär betreffend
Schochenmühlestrasse
«Zinslose Darlehen für jegliche Photovoltaikanlagen sowie Solarthermieanlagen auf dem Baarer Gemeindegebiet» das Wort erhalte. Doch Erich Schmidiger war nicht im Publikum. Gaby Billing (SP) forderte Walter Lipp, der Verwaltungsrat bei der WWZ AG ist, dazu auf, sich für höhere Einspeisetarife stark zu machen, weil es sich dann lohne, auch grössere PV-Anlagen zu bauen. Sie stellte zudem den Antrag, die Motion teilerheblich zu erklären, was der Souverän jedoch grossmehrheitlich ablehnte Deutlich wurde indes der Vorschlag des Gemeinderats unterstützt, eine Trägerschaft zu gründen, welche Kredite für PV-Anlagen und Solarthermieanlagen vergeben kann. Dazu sagte der Bauvorstand Zari Dzaferi: «Die Trägerschaft muss von der Bevölkerung kommen.» Die Gemeinde werde ein Angebot schaffen, damit sich Interessierte treffen können, wenn sie Ideen hätten oder sich engagieren wollten, sollten sie sich melden. Das Anliegen sei jedoch vergleichbar mit einer Wohnbaugenossenschaft. «Da gibt es engagierte Leute, nur so kommt es zum Fliegen. Der Ball ist bei Ihnen.»
Gemeinderat lässt sich nicht auf einen fixen Zeitplan ein Auch die Interpellation der ALG thematisierte den Solarstrom. In der Stellungnahme der Partei mahnte Ivo Egger: «Es ist umgehendes Handeln angesagt.» Auch die SP vermisste verbindliche Terminangaben, etwa bezüglich des
Die Beschlüsse
● Die Miete des Rest aurants Baar-City durch die Gemeinde wurde von der Gemeindeversammlung deutlich abgelehnt.
● Motion v on Erich Schmidiger betreffend «Zinslose Darlehen für jegliche Photovoltaikanlagen sowie Solarthermieanlagen auf dem Baarer Gemeinde -
Der Rad- und Gehweg sind jetzt fertiggestellt
Nun werden noch die Strassenarbeiten vorangetrieben. Bis Freitag, 12. Mai, wird der Verkehr im Einbahnregime geführt.
Der Strassenbelag der Schochenmühlestrasse weist auf dem Abschnitt Altgasshof–Lorze über die ganze Länge Belagsschäden auf. Zudem fehlt ein Rad-/Gehweg, mit dessen Bau begonnen wurde. Nun wird auf besagtem Abschnitt der Strassenoberbau komplett ersetzt und die Strassenbeleuchtung mit LED-Leuchten ausgestattet. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden der Trennstreifen zwischen der Kantonsstrasse und dem neuen Rad-/Gehweg als artenreiche Magerwiese gestaltet und die Uferböschungen wieder standortgerecht neu bepflanzt.
Während vier Wochen ist die Strasse von Baar aus gesperrt Während der Bauarbeiten wird der motorisierte Indivi- dualverkehr ab sofort bis am Freitag, 12. Mai, im Einbahnregime von Steinhausen nach Baar über den neuen Rad-/ Gehweg geführt. Die Fahrt von Baar in Richtung Schochenmühle und Steinhausen wird ab der Einmündung Altgasshof gesperrt. Der Linienbus verkehrt aber weiterhin in beide Richtungen. Die Vortrittsregelung erfolgt mittels Lichtsignalanlage. Die Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer werden über einen provisorischen Rad-/ Gehweg im Gegenverkehr geführt. Während des Einbahnregimes sind die Liegenschaften entlang der Schochenmühlestrasse ab der Einmündung Altgasshof nur via Steinhausen respektive die Steinhauserstrasse von Zug erreichbar Da die Bauarbeiten witterungsabhängig sind, können Verschiebungen nicht ausgeschlossen werden. csc
Die genauen Bautermine: www.zg.ch/baustellen
Zeitpunkts der angekündigten Machbarkeitsstudie. Und Martin Zimmermann (GLP) erinnerte daran, dass sich nicht nur Dächer sondern auch Fassaden für PV-Anlagen eignen könnten. Das solle der Gemeinderat bei seinen Neubauten beachten. Zari Dzaferi sagte, dass der Gemeinderat am bisherigen Credo festhalten wolle: «Bei Neubauten werden PVAnlagen immer gebaut, sofern geeignet und bei bestehenden Gebäuden, wenn sie saniert werden.» Claudia Schneider gebiet»: Entscheid über Erheblicherklärung. Der Antrag der SP, die Motion teilerheblich zu erklären, wurde grossmehrheitlich abgelehnt.
● Die Beantw ortung der Interpellation der ALG «Mehr Solarstrom für Baar» wurde zur Kenntnis genommen. pd
Polizei
Am 6. April kam es gegen 16.15 Uhr auf der Sihlbruggstrasse, in Richtung Sihlbrugg, zu einer Auffahrkollision. Ein 36-jähriger Lenker musste wegen des stockenden Verkehrs anhalten. Der nachfolgende 38-jährige Autofahrer reagierte zu spät und prallte ihm ins Fahrzeug. Der Unfallverursacher verletzte sich bei dem Zusammenstoss leicht. Der Sachschaden an den beiden Fahrzeugen beträgt rund 20 000 Franken. pd
Feuerwehr
Die Feuerwehr Baar musste keine Einsätze leisten. pd