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92 Sportanlage ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG

American Football Zentrum mit nachhaltigem Energiekonzept

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Innsbrucks Sportviertel ist um eine Trainings- und Spielstätte reicher. Seit einiger Zeit herrscht am American Football Zentrum in der Innsbrucker Wiesengasse reger Betrieb. Ein lang gehegter Wunsch der American-Football-Community geht mit dem neuen Football Zentrum in Erfüllung.

(CMS) Das alte Trainingszentrum für American Football in Tirol befand sich auf einem Fußballfeld im Innsbrucker Stadtteil Sieglanger. Die notwendigen Infrastrukturen waren dort größtenteils in Containern untergebracht. Aufgrund der damaligen prekären Raumsituation wurde von der IIG ein Architekturwettbewerb ausgelobt. Insgesamt 18 Wettbewerbsbeiträge wurden eingereicht und der Beitrag des Innsbrucker Architekten DI Erich Gutmorgeth umgesetzt.

Abtrennbare Besprechungsräume.

Foto: Birgit Köll Fotografie Ein Gegenpol zum Tivoli

Als Gegenpol zum Tivoli Stadion wurde kein zusätzliches Gebäude, sondern eine neue offene Platzanlage mit großem Dach errichtet. Die Besucher gelangen von der Wiesengasse zu den Sitzreihen, welche den freien Blick auf das abgesenkte Spielfeld ermöglichen. Die Tribüne weist knapp 700 Sitzplätze auf. Auf der oberen Ebene sind ein Kiosk sowie die barrierefreien WC-Anlagen untergebracht. Im Untergeschoß befinden sich die Mannschafts- und Schiedsrichterkabinen, Duschen und WC-Anlagen sowie zwei Lagerräume. Im Westen ist das Spielfeld ebenfalls über eine Rampe erreichbar. Bei Bedarf kann ein Lift nachgerüstet werden. Die notwendigen Anschlüsse hierfür wurden baulich bereits vorgesehen. Auf der südlichen Längsseite des Spielfelds befindet sich ein Turm mit den Coachesboxen, ein Kamerapodest sowie das Scoreboard. Das errichtete Trainingszentrum erfüllt alle Bedingungen für eine zeitgemäße Wettkampf- und Trainingsanlage sowohl für regionale American Football Teams, als auch das Nationalteam.

Klimaneutrales Energiekonzept

Die große Herausforderung lag in der klimaschonenden Bereitstellung der hohen Spitzenlasten und der großen Jahresmengen für die Warmwasserbereitung.

ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Sportanlage 93

So werden doch maximale Zapfmengen von 300 Liter pro Minute bzw. bei Vollbetrieb der Trainingsanlage mittlere Tagesmengen von ca. 8.000 Litern benötigt. Die Beheizung des gut gedämmten Gebäudes – z.B. steht der gesamte Komplex thermisch entkoppelt auf 40 cm Glasschaumschotter – über die Niedertemperatur Fußbodenheizung ist eine einfache Angelegenheit. Eine Kombination von Solarthermie, PV- und Wärmepumpenanlage sichert den zukunftsfähigen CO2-neutralen Betrieb am Standort.

Wärmepumpenkaskade und solare Energieerzeugung vor Ort

Die Energieerzeugung erfolgt über eine Niedertemperatur-Luft-Wasser-Wärmepumpe, welche sich östlich am Rand des Gebäudes befindet. Für die hohen Warmwassertemperaturen wurde eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe installiert, welche aus dem Pufferspeicher der Niedertemperatur-Wärmepumpe eine gute „Quellentemperatur“ von 35 °C nutzen kann. Am Dach des Gebäudes wurden zwei solare Systeme installiert. Eine thermische Solaranlage für die Warmwasserbereitung bzw. Heizungsunterstützung und eine PV-Anlage für die Stromerzeugung.

Mechanische Be- und Entlüftung

Die hohen Feuchtelasten und der Frischluftbedarf der Sportler machten eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage erforderlich. Durch eine kluge Luftkaskade konnte der Normbedarf von ca. 7.000 m³ auf 4.000 m³ reduziert werden.

Energieerzeugung vor Ort – am Dach des Football Zentrums.

ECKDATEN ENERGIESYSTEM • Konditionierte Grundfläche: 885 m2 • Thermische Solaranlage mit 164 m2 • PV-Anlage mit 25 kWp (160 m2) • Vorwärmespeicher: 5.000 l (Quellenergie) • Warmwasser-Pufferspeicher: 10.000 l • Luft/Wasser Niedertemperatur-WP: 81,8 kW

Bei A2/W40, COP 2,82 • Wasser/Wasser Hochtemperatur-WP: 60,4 kW

Bei W35/W70; COP 4,13

Foto: Birgit Köll Fotografie

Foto: Birgit Köll Fotografie

Leandra Jänicke, MSc Nachhaltigkeitskoordinatorin

Fotos: IIG

IIG Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG A-6020 Innsbruck, Rossaugasse 4 Tel.: +43 (0)512 / 4004 info@iig.at, www.iig.at

Nachhaltiges Mobilitätsmanagment • CO 2-neutrale Dienstwege bis Ende 2025 • Ausarbeitung einer Dienstwege und -reiserichtlinie • Förderung umweltfreundlicher Mobilität auf Arbeitswegen – eine Halbierung der mit konventionellen Pkws zurückgelegten Arbeitswege wird bis 2025 angesterbt

Nachhaltige Beschaffung • Ausarbeitung einer Richtlinie für nachhaltige Beschaffung (Zielsetzung und Mindeststandards für alle wesentlichen Produktgruppen) • Sicherstellung eines nachhaltigen Büroeinkaufs • Sicherstellung von

Nachhaltigkeitskriterien im

ICT- und Verpflegungsbereich Energiemanagment • CO 2-neutrale Energieversorgung bis 2040 • Vermeidung zusätzlichen

Energieverbrauchs durch Kühlung • Konsequente Umsetzung von Green ICT Maßnahmen

Entwicklung einer integrierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsstrategie mit kennzahlenbasierter Wirkungsberichterstattung • Prozess zur Strategieentwicklung und integrierten Berichterstattung nach GRI-Standards

Nachhaltigkeit im Unternehmen

Im Bewusstsein, dass zur Erreichung der globalen Klima- und Nachhaltigkeitsziele aktives Handeln auf allen Ebenen notwendig ist, nimmt die IIG die Verantwortung ihrer Vorbildfunktion auch im Bereich der Unternehmensführung wahr.

Um diese Werte nach außen zu tragen und auch auf Betriebsebene aktiv die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen, entschied sich die IIG Ende 2019 dem Klimabündnis beizutreten. Nach einem umfassenden Klimacheck des Betriebsstandortes wurden gemeinsam Klimaziele und -maßnahmen definiert. Sie umfassen folgende Bereiche:

• Nachhaltiges Mobilitätsmanagement • Nachhaltige Beschaffung • Energiemanagement • Nachhaltigkeitsstrategie und -berichterstattung

Die Umsetzung der Maßnahmen zur Erreichung der IIG-Klimaziele soll maßgeblich dazu beitragen, den CO2e-Fußabdruck des Unternehmens zu senken. Mittelfristig strebt die IIG die CO2e-Neutralität an. Aus der Überzeugung, dass nur mit gemeinschaftlichem Vorgehen eine dauerhaft nachhaltige Entwicklung möglich ist, stellt die Klimabündnis-Partnerschaft einen wichtigen Schritt dar.

Die Auszeichnung als Klimabündnis-Betrieb ist für die IIG daher Wertschätzung für bisherige Leistungen und Ansporn für zukünftiges Handeln zugleich.

www.iig.at

DI Markus Lechleitner, MMag. Jürgen Steinberger, Geschäftsführung

Klimafreundliches Bauen ist wichtiger denn je

Mit einer jährlichen Neubaukapazität von ca. 250 Wohneinheiten im Passivhausstandard und einem Bauvolumen von ca. 45 Mio. Euro leisten wir unseren aktiven Beitrag für ein gesundes Klima und für leistbares Wohnen in hoher Qualität. Über 2 Mio. Euro fließen zudem jährlich in die Sanierung und die thermische Verbesserung von älteren Gebäuden.

Unser Fokus liegt dabei auf der energieeffizienten und ressourcenschonenden Errichtung von Neubauten und der Deckung des Restenergiebedarfs durch erneuerbare Energieträger. Mit Hilfe einer hochwertigen Sanierung des Wohnungsbestandes schaffen wir den Ausstieg aus Öl- sowie Gasheizungen und leisten Investitionen für die Zukunft, beispielsweise durch unsere langjährige Erfahrung im Einsatz von Wärmepumpen. Dabei ist es unser Ziel, die Umwelt zu schonen, langfristig Energie zu sparen und Kosten für unsere KundInnen zu senken. Wichtig ist uns auch die Zusammenarbeit mit regionalen AnbieterInnen und Partnern und der Einsatz von natürlichen Baustoffen, wie beispielsweise im Holzbau. Wir sind dankbar für unsere kompetenten Partner, mit denen wir gemeinsame Ziele verfolgen und für das Vertrauen unserer Auftraggeber bzw. der Gemeinden.

Fotos: Alpenländische/Florian Scherl, rechts oben: Dieter Vetter Architekten, Lustenau DATEN UND FAKTEN: Wir verfügen über einen augenblicklichen Bestand von ca. 7500 Mietwohnungen und verwalten ca. 5700 Eigentums- und Gemeindewohnungen in Tirol und Vorarlberg. Zusätzlich verwaltet die Alpenländische ca. 150 Geschäftslokale und ca. 10.000 Abstellplätze.

Geschäftsführung: DI Markus Lechleitner (Geschäftsführung Technik) MMag. Jürgen Steinberger (Geschäftsführung Finanzen) Mitarbeiter: 66 MitarbeiterInnen in Tirol und Vorarlberg

Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH A-6020 Innsbruck, Viktor-Dankl-Straße 6 Tel.: +43 (0)512 / 571411 tirol@alpenlaendische.at A-6800 Feldkirch, Vorstadt 15 Tel. +43 (0)5522 / 75981 vorarlberg@alpenlaendische.at

www.alpenlaendische.at

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