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Gebäudesimulationen
from PHmag2021 Tirol
by zweiraum
HAUSTECHNIK Gebäudesimulationen 149
Haustechnik im Wandel
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Die Firma Alpsolar Klimadesign beschäftigt sich mit Themen wie Klimaengineering, Haustechnikplanung und der Thermisch-Dynamischen Gebäudesimulation. Die Zeichen der Zeit haben auch auf das Berufsbild des Haustechnikers große Auswirkungen.
(CMS) Eine möglichst energiesparende, gut durchgeplante Haustechnik ist in Zeiten des verstärkten Klimaschutzes unumgänglich. In einem Gespräch mit den beiden Geschäftsführern von Alpsolar Klimadesign, Admir Music und Matthias Burkert, erfuhren wir, wo die großen Herausforderungen und Veränderungen liegen und wie sinnvoll Gebäudesimulationen sind.
PASSIVHAUSmagazin: Wie sehr hat sich das Berufsbild des sogenannten „Haustechnikers“ während der letzten Jahre verändert und wo liegen die Herausforderungen heute? Music&Burkert: In den letzten 15-20 Jahren hat sich Vieles verändert. Durch die sogenannte Energie- und Klimakrise hat die Vielfalt der Energieträger und der Energieerzeugungssysteme deutlich zugenommen. Anstelle von Öl- und Gas gibt es jetzt eine breite Auswahlmöglichkeit an alternativen und erneuerbaren Energieerzeugungssystemen. Auch in anderen Gewerken, wie in der Lüftungstechnik, haben die Anlagenkomplexität und Empfindlichkeit der Nutzer, insbesondere im Bereich der Wohn- und Bürogebäude, deutlich zugenommen. Dass eine installierte haustechnische Anlage in der Errichtung
Fotos: Alpsolar
möglichst kostengünstig und im Betrieb möglichst effizient funktionieren soll, setzt man mittlerweile voraus. Zusätzlich kümmert man sich vermehrt um die immer steigenden Anforderungen an Schallakustik und Raumluftqualität, welche zusätzlich durch die Wärmedämmung und hohe Gebäudedichtheit verursacht werden. Viele bauphysikalische Größen wie Luftschall, Geräteschall, Be- und Entlüftung sowie Feuchteproblematik innerhalb der Räume (im Winter zu trocken oder im Sommer zu warm bzw. feucht), Schimmelproblematik, Luftkonditionierungen wie Filterung, Entfeuchtung und Befeuchtung und vieles mehr, sind die aktuellen Herausforderungen eines Haustechnikers. Es geht schon lange nicht mehr um das reine Lüften, Heizen oder Kühlen. Die ideale Raumluftqualität ist das Maß aller Dinge. >>
150 Gebäudesimulationen HAUSTECHNIK
Foto: Alpsolar Screenshot einer Gebäudesimulation
PASSIVHAUSmagazin: Welche Vorteile bringen thermisch-dynamische Gebäudesimulationen für geplante Projekte und wie gut wird dieses Angebot von Bauherren angenommen? Music&Burkert: Ein Gebäude wird mittels einer Gebäudesimulation auf den Prüfstand gestellt, um herauszufinden, ob es seiner Anwendung bzw. seinen Anforderungen entspricht oder eine Abstimmung zwischen Bauwerks- und Gebäudetechnik erforderlich ist. Wir nennen es gerne Gebäudetuning. Dabei können unterschiedliche Ziele verfolgt werden – je nach Wunsch und Vorstellung der Projektanten und des Errichters. Im Mittelpunkt steht am Ende aber immer der Nutzer, welcher über viele Jahre und Jahrzehnte ein behagliches Raumklima genießen darf. Wenn dies mit einer kostengünstigen und effizienten Anlagentechnik gelingt, dann ist es umso besser. Bauherren die Gewissheit und vorläufige Informationen über ihr Gebäude und die eingesetzte Anlagentechnik haben wollen, ohne nachträgliche Überraschungen in Kauf nehmen zu müssen, nehmen die Gebäudesimulation gerne an. Oft geht es auch um wirtschaftliche Vorteile, deren Auswirkungen untersucht werden sollen.
PASSIVHAUSmagazin: Wie sehr spürt man in Ihrem Bereich das wachsende Umweltbewusstsein der Bevölkerung? Welche Rolle spielen Förderungen in dieser Frage? Music&Burkert: Das Umweltbewusstsein der Leute steigt von Tag zu Tag. Da kommt man gar nicht drum herum, was auch gut ist. Je umweltbewusster die Leute sind, desto öfter können neuen Technologien eingesetzt werden. Förderungen schaffen dabei bekanntlich Anreize, bringen Leute zum Umdenken und ermöglichen eine breite Anwendung innovativer Systeme. Sie stützen daher neue Technologien, welche in der Realität eingesetzt werden können.
PASSIVHAUSmagazin: Welches sind Ihre Highlight-Projekte der letzten Jahre? Music&Burkert: Da gibt es tatsächlich einige. Wir haben großen Spaß am Einsatz neuer Technologien in vielen Bereichen und „Höhen“, wo man es auf den ersten Blick nicht unbedingt empfehlen würde. Setzt man sich aber tiefer mit einem Projekt auseinander, ergeben sich oft Synergien, die solche Systeme befürworten. Plötzlich wird es möglich, ein Bergrestaurant in Sölden auf 2200 m Seehöhe mit Außentemperaturen bis -30 °C mit Luft-Wärmepumpen zu betreiben, um die Abwärmen der Seilbahn zu nutzen, oder ein historisches dankmalgeschütztes Kloster im Herzen der Salzburger Altstadt mittels vieler kleinerer Luftwärmepumpen vom Dachboden aus zu beheizen. Einige Großprojekte sind heuer wieder angelaufen, wie das Zeughausareal mit ca. 115 Wohnungen, davon die Hälfte in Passivhausbauweise, sowie die Kinder-Reha in Wiesing. Natürlich stellt die Fertigstellung des Bürogebäudes der ASIReisen in Natters ein Highlight dar, wo gemeinsam mit dem Architekturbüro Snóhetta ein einzigartiges Raumklimakonzept erstellt wurde. Mit automatisierter Fensterlüftungssteuerung nach Raumluftqualität, grüner Fassade als Sonnenschutz und sanfter Gebäudekühlung über den Fußboden, welche mittels Luftwärmepumpen erzeugt wird, ist hier etwas Besonderes gelungen.
PASSIVHAUSmagazin: Welche Rahmenbedingungen von Seiten des Landes würden Sie sich für Ihre Arbeit wünschen? Music&Burkert: In der Gebäudetechnikbranche (HKLS + Elektro) gibt es seit Jahren einen starken Fachkräftemangel. Sowohl Neueinsteiger als auch erfahrene Techniker sind am Markt kaum vorhanden. Unser Wunsch besteht darin, den Beruf des Gebäudetechnikers (ugs. Haustechnikers) gezielt attraktiver zu machen, damit vor allem jungen Menschen die Vielseitigkeit dieses Berufes näher gebracht werden können. Dabei gilt es bestehende Ausbildungsstätten wie HTL noch attraktiver zu machen, aber auch neue Ausbildungs- bzw. Weiterbildungsangebote zu schaffen. Wir sehen hier ein hohes Potenzial, welches angegangen werden sollte.
Gemeindeamt Pill (vorher)
Gemeindeamt Pill (nachher)
Fotos: Holzbau Wegscheider
Holzbau Wegscheider, Innovative Bau GmbH A-6136 Pill, Innstraße 2 Tel.: +43 / (0)5242 / 62220 office@holzbau-wegscheider.at www.holzbau-wegscheider.at
Holz und Lehm
Die zwei, die es möglich machen
Wir machen es anders und das schon seit 30 Jahren. Durch eine ökologische Bauweise lässt sich der Traum vom gesunden Wohnen einfach und dennoch in höchster Qualität verwirklichen. Wir haben uns auf die Holz-Lehm Mischbauweise spezialisiert, bei der ausschließlich natürliche Baustoffe verwendet werden – Holzbau ohne Chemie.
Neubauten, Aufstockungen, Zubauten und Sanierungen – all das kann in unserer speziellen Holz-Lehm Mischbauweise ohne zusätzliche Verleimung ausgeführt werden. Das gesunde Raumklima, welches auch durch Forschungsprojekte belegt wurde, hat schon über 1000 begeisterte Bewohner solcher Holz-Lehmbau-Systemen á la Wegscheider überzeugt. Die Holzbauweise wird dabei mit dem von uns entwickelten ÖKO-MASSIV-System kombiniert. Durch dieses System wird sehr viel Lehm in das Gebäude eingebracht, was zu einer hohen Speichermasse führt. Diese lässt sich mit der eines Ziegelhauses vergleichen, bietet Schutz vor sommerlicher Überhitzung und speichert im Winter die Wärme des Hauses. Lehm reguliert die Raumluftfeuchtigkeit und erzeugt dadurch ein angenehmes und gesundes Raumklima. Das ÖKOMASSIV-System bietet durch seine hohe Masse einen sehr guten Schallschutz, die Lehmfüllung und der Lehmputz gewähren eine sehr hohe Brandwiderstandsdauer.
Unseren Erfolg verdanken wir u.a. der jahrzehntelangen Weiterentwicklung im Holz- und Lehmbau sowie der Beteiligung an mehreren Forschungsprojekten der Universität Innsbruck.
Wir sind Europameister im Holz- und Lehmbau!
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