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Ds Tubechröpfi

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Mys Tal

Mys Tal

Uf men grüenem Bletterschöpfi stiit es liepligs Tubechröpfi. Het es bliichblaus Röcki and mit men grüene Sydemband.

Chlagt mer: «Niemer gseät mig aa. Ds Vyjeli wollten ali ha. Bin ig net su guet win daas hie im jungen Ustiggras?»

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«Blüemi, bis du nume stills!

Gschou, der Liebgott gseät's u will's: sölig git's un ander Lüt –triischt dys Gwendi net für nüt.

Wahr isch', menga giit verby. 's müessti öppis Stölzersch sy. Aber däär, wa zuen der chunnt, gseät dym Wäsen uf en Grund.»

Tubechröpfi — Taubenkropf (Pflanzenname)

Bletterschöpfi [eigentl. Bletters-Chöpfi] — von Blättern gebildetes Hügelchen

Vyjeli — Veilchen

Ustiggras — Gras, das im Frühling wächst

Gwendi — Kleid (die Verkleinerungsform zu Gwand hat hier affektiven Gehalt)

Anmerkungen S. 244 umhi — wieder zueha — herzu, heran leäuws — lau nume meä — nur noch, einzig

Un umhi chunnt e luuba Tag, wa d Suna warmi zueha mag, wa ds Lüfti leäuws u liechtlig giit dür d Wyda, wan am Bächi stiit. Un uf de Matte nume meä i schmale Fläcke lyt der Schneä. Es Müüsi pfyft im Öpfelbuum, u höei im Blauwe wien e Truum es fluchersch Wölhi sittig giit. U d Bärga schyne wyt u briit ir Ustigsune. Höei u wyt flügt schon e Wyih. O schöeni Zyt!

Müüsi — Meislein (offene ü-Qualität, wie z. B. frutigdeutsch Büümi ‹Bäumchen›) fluchersch — aufgelockert, duftig

Wölhi — Wölkchen sittig — sanft, ruhig, gleichmässig höei — hoch

Wyih — Weihe, Mäusebussard

Anmerkungen S. 244

Alphabetisches Verzeichnis der Gedichte

Hinweis: Der Buchstabe y bezeichnet in der Dialektschreibweise ein kurzes oder langes geschlossenes i. In der alphabetischen Reihenfolge werden deshalb i und y nicht getrennt.

116 Ds Leärchli im Herbscht

127 Ds Püüssi vur der Hustür 19 Ds Tubechröpfi

E 110 Eämdt 42 Eärschta Ryffe

125 Eärschta Schneä

94 Eärschta Schueltag

47 Elinzige

54 Emitts

71 En Arma

72 Es früntligs Wort

135 Es glückhafts Jahr

84 Es Tor giit uuf

77 Es Vögi

Fyraabe

Maria Lauber bei Zytglogge

Kulturgutstiftung Frutigland (Hg.)

Ischt net mys Tal emitts Maria Lauber (1891–1973) – Lesebuch

Eine Reise durch das vielseitige Werk der Autorin Maria Lauber mit Fotografien und einer CD mit Lesungen und Liedern

ISBN 978-3-7296-0928-0

«Insgesamt darf das Buch als eine wahre Fundgrube betrachtet werden, die Einblick in das überaus vielschichtige Werk der Dichterin gibt.»

Ueli Schmid, Frutigländer

«Mit grosser sprachlicher Sorgfalt liess die vor 125 Jahren geborene Dichterin eindringliche Bilder von grosser Tiefe entstehen.» Der Bund

«Es ist ein umfangreiches, vielstimmiges Werk geworden: Texte, Fotos und Musik ergeben hier eine seltene Einheit.»

Eric Facon, SRF

«Maria Laubers Texte berühren auch heute noch.»

«Lesens-, hörens- und sehenswert.»

SRF Regionaljournal Bern/Freiburg/Wallis

Berner Bär

«Die verdienstvolle Edition schliesst auch eine CD ein, auf der Christoph Trummer, Nadja Stoller und das Trio Rehblick die Texte der Dichterin zu neuem Leben erwecken.»

Manfred Papst, NZZ am Sonntag

Kulturgutstiftung Frutigland (Hg.)

Chüngold – Erzählung

In ihrer autobiografisch grundierten Mundarterzählung ‹Chüngold› schildert Maria Lauber (1891–1973) das Aufwachsen eines Bergbauernmädchens auf der Schwelle zum 20. Jahrhundert (inkl. Hör-CD).

ISBN 978-3-7296-0974-7

«Das Buch Chüngold, ursprünglich 1950 erschienen, ist ein wegweisendes Stück Mundartliteratur, wird hier doch erstmals aus einer weiblichen Perspektive erzählt.»

Stefan Kämpfen, Luzerner Rundschau

«Die Mundarterzählung ist mit Kommentaren, Illustrationen und einer Hör-CD ergänzt, die einem beim Verstehen des Frutigdütsch behilflich ist. Eindrücklich!»

Regula Tanner, Bärn Liebi

«Bis heute ist das Buch wegen seiner Sprache, des Frutigdütschs, aber auch wegen seines Beschriebs des Lebens eines Bergbauernmädchens von grosser literarischer Bedeutung.»

Urs Häfliger, Jungfrau Zeitung

«Besonders reizvoll: Das Erleben wird sowohl aus der Sicht des Mädchens wie der erwachsenen Frau, die diese Geschehnisse reflektierend verarbeitet, geschildert.»

Svend Peternell, Berner Zeitung

«[…] erst das Frutigdütsch lässt das Erzählte und seine Sprache zu einer harmonischen Einheit werden. Der Begriff Heimat meint ja nicht nur die Landschaft, die Berge, die Wiesen, die Gerüche und Geräusche der Kindheit. Auch die Sprache, die vertrauten Wörter und Namen sind Heimat.»

Mark Pollmeier, Frutigländer

Maria Lauber bei Zytglogge

Kulturgutstiftung Frutigland (Hg.)

Chüngold in dr Stadt – Erzählung

Die Frutigtaler Bergbauerntochter Chüngold kommt

1907 als 16-Jährige in die Stadt Bern, um sich als Lehrerin ausbilden zu lassen. Maria Lauber (1891–1973) schildert in ihrer autobiografisch geprägten Erzählung, wie sich die junge, sensible und strebsame Seminaristin Chüngold in ihrem neuen ungewohnt-urbanen Lebensraum versucht zurechtzufinden.

ISBN 978-3-7296-5045-9

dr Stadt

«Die Autorin gibt in ‹Chüngold in dr Stadt› – eindrücklich beschrieben – einen tiefen Einblick in ihre Gefühle in jener Zeit.»

Heidy Mumenthaler, Berner Oberländer

«Maria Laubers Bücher sind grosse Literatur, sie lassen uns diese Jugendgeschichte aus alter Zeit so sinnlich und emotional nacherleben, dass es sich allemal lohnt, ein paar sprachliche Hürden zu überwinden, umso mehr, als dies dank der vielen Verständnishilfen der Zytglogge-Ausgabe problemlos möglich ist.»

Hans

Jürg Zingg, blog.berndeutsch.ch

«Genau wie der erste ist auch der zweite Chüngold-Band ein wertvolles Stück Mundartliteratur. Er dokumentiert ein Frutigdütsch, das heute nur noch von wenigen in dieser ausgeprägten Form gesprochen und von niemandem mehr geschrieben wird. Unschätzbar sind deshalb die Verdienste des Germanisten und Mundartkenners Erich Blatter, der die Neuauflage mit einer umfassenden Textredaktion und -kommentierungen zu Schreibweise und Aussprache bereichert hat.»

Peter Schibli, seniorweb.ch

«‹Chüngold in dr Stadt› ist ein Dialekt-Bildungsroman, der eigentlich keiner ist, aber als Zeitdokument unglaublich viel zu bieten hat.»

Simon Leuthold, SRF Musikwelle

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