Serie A - Jahresbericht 2010 1.1 der Fakultät für Architektur, RWTH Aachen

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Impressum Serie A - Jahresbericht 20101.1 der Fakultät für Architektur, RWTH Aachen Redaktion Univ.-Prof. Peter Russell, Dekan (Konzeption, Texte) Dipl. Ing. Sandra Hortz (Konzeption, Gestaltung, Layout, Lektorat) Marcella Hansch B.Sc. (Gestaltung, Layout) Alexandra Schmitz B.Sc. (Gestaltung, Layout) Sahar Berressem M.A. (Übersetzung)

Fakultät für Architektur der RWTH Aachen ISSN 1862-0310 ISBN 978-3-936971-26-2 Erschienen in der Reihe: Jahresberichte der Fakultät für Architektur, RWTH Aachen Band 1.1/ 1. Halbband 2010

Herausgegeben von der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen © FdR (Freunde des Reiff e.V.) - Aachen 2010 Schinkelstraße 1 D - 52062 Aachen fdr-publikationen@architektur.rwth-aachen.de Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, sind vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages oder der Autoren ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu verarbeiten und zu verbreiten.

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Inhalt / Table of Contents 2 3 5 6

Impressum / Imprint Inhalt / Contents Vorwort des Dekan Foreword of the Dean Einleitung / Introduction

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Selbstbauprojekte / Student-Constructed Projects Wohn- und Küchengebäude in Kananga Kindergarten in Hamlet Creche Winterschule im Himalaya

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Forschungsprojekte /Research Projects Megacities - Herausforderung Megastädte STARS - Stadträume in Spannungsfeldern

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Abschlussarbeiten / Theses Diplom /Diploma Keimzelle Keimzelle „Frisch und Fromm“ - Weingut im Rheingau Bodemuseum Hochkant am Alsterfleet Wasserkraftwerk Chlus Dock in Magdeburg Neues Bauhaus Museum Weimar Neues Museum für die alten Meister Q1 - RWTH Campus West Moschee Oman Dive Center

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Abschlussarbeiten / Theses Bachelor Interventionen an der Port de Paris Interventionen an der Port de Paris Interventionen an der Port de Paris Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin Stadtwohnen Hospiz Köln - Severinsviertel

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Stegreife - Seminare / Impromptu Designs - Seminars Living Design „Grüner wird´s nicht!“ BIG - Grundlehre BIG - Bild_Raum_Zeit-digital BIG - Erforschen und Erfinden BIG - Reisen und Zeichnen

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Entwürfe / Design Projects Diplom / Diploma Thermic Power Oman Ile de Cygnes

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Master Grenzstationen CH Feuerwehrwache HS9 Leichte Kost „Da ist Platz!“

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Faculty News - Retrospective Zur Sache, bitte... Ein Erasmusjahr in Valencia Festakt Gottfried Böhm Form follows technology Neustart Montagabendgespräche WS 09/10 Constructing knowledge Mustergültig Werkberichte SS 09

Bachelor Bologna - Das Haus der Stadt Lützow-Kaserne Aachen Lützow-Kaserne Aachen

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Vorschau / Preview

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Vorwort

Foreword

Systematisch die eigenen Leistungen zu diskutieren und zugleich auch nach außen hin darzustellen, gehört zu den zentralen Aufgaben einer Hochschule – wir nehmen sie an der Architekturfakultät der RWTH Aachen sehr ernst. Die Qualität der Ausbildung zum Architekten, ihre gesellschaftliche Relevanz und ihr Stellenwert sind nur so lange garantiert, wie sie auch anregend reflektiert werden. Der Jahresbericht für Architektur der RWTH Aachen 2010 präsentiert einen aktuellen Einblick in die laufende Diskussion an unserer Architekturschule. Er richtet sich an Studierende und Lehrende, an Fachleute und an eine an unseren Aufgaben und Problemstellungen interessierte Öffentlichkeit. Das Buch zeigt Beispiele aus der Lehre an den Lehrgebieten und Lehrstühlen der Architekturfakultät. Es stellt die Ergebnisse des Entwurfs, der Konstruktion, der gestalterischen Fächer und der Forschung vor. Die Synergien, die aus dieser einzigartigen Fächervielfalt resultieren, zeigen, wie wir Einfluss nehmen auf die Lösung aktueller Planungs- und Bauprobleme und wie wir zu einer besseren Gestaltung unserer Umwelt beitragen. Ein herzlicher Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen sowie zunächst und vor allem den Studierenden für ihr Engagement und für die Ergebnisse. Mit der vorliegenden Publikation stellen wir uns dem internationalen Wettbewerb um die bestmögliche Ausbildung zum Architekten.

Discussing our own achievements and making them transparent to a wider community in a stringent and systematic way belongs to the central tasks every University has to fulfil – a task which the faculty of architecture at the RWTH Aachen University has placed a serious emphasis. The quality of teaching und educating future architects, their social relevance and their importance can only be guaranteed when they are accompanied by critical reflection. The faculty of architecture‘s almanac presents a vivid insight into current affairs and discussions in our architectural school. It is addressed to students and teachers, to experts and as well to a public which may be interested in our special qualities and problems. The book presents examples of work from professorial chairs in the faculty of architecture. It shows solutions to constructive and artistic subjects as well as solutions which have emerged out of special research projects. Synergetic effects which result from these outstanding variety of subjects demonstrate how we are able to incorporate influences from current problems of planning and construction in order to create a better built environment. Special gratitude is owed to all the colleagues and teaching staff and above all to the students for their engagement and effort. With the present publication we hope to enter into an international competition of the best-possible educational standards for students of architecture.

Uni.-Prof. M.Arch. Peter J. Russell Dekan der Fakultät für Architektur

Univ.-Prof. M.Arch. Peter J. Russell Dean of the Faculty of Architecture

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Einleitung Willkommen zur Neuauflage der Serie A in 2010. Vier Jahre nach unserer ersten Ausgabe (Band 0) sind die Bachelor- und Masterstudiengänge eingeführt und stetig weiter entwickelt worden. In dieser Zeit ist vieles passiert an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen University. Neben den neuen Studiengängen wurde etwa die Hälfte der Professuren altersbedingt neu besetzt. Daraus resultiert zwangsläufig eine große Veränderung in der Ausrichtung der Lehre und Forschung. In den kommenden Semestern wollen wir kontinuierlich die besten Arbeiten und Ergebnisse der Lehre, sowie aktuelle Forschungs-Aktivitäten an unserer Fakultät in der Serie A darstellen. Wir werden in jeder Ausgabe ein gesondertes Schwerpunktthema aufgreifen, welches die besonderen Leistungen unserer Studierenden, Lehrenden und forschenden Mitglieder der Fakultät dokumentieren soll. In der Vergangenheit wurden hervorragende Ergebnisse produziert, aber es ist nicht ausreichend darüber geredet worden. Dies wird die Serie A nun ändern!

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In diesem Heft stellen wir eine Reihe von Aktivitäten vor, die in einem erstaunlichen Prozess zu ‚Selbstbauprojekten in Entwicklungsländern‘ geführt haben. In Afrika oder im Himalaya wurden durch das Engagement unserer Lehrenden und Studierenden Projekte realisiert, die ohne diese kreative und finanzielle Unterstützung nicht zustande gekommen wären.

Die ‚gelebte Entwicklungszusammenarbeit‘ mit örtlichen Beteiligten und Handwerkern ist nur ein Aspekt des Erfolgs dieser Selbstbauprojekte. Bemerkenswert ist auch die Umsetzung der eigenen Ideen, die körperliche Erfahrung mit dem Bauen unter zumeist extremen klimatischen Bedingungen. Die Studierenden erleben etwas Wunderbares: Am Ende stehen sie vor einem fertigen Gebäude, wo anfänglich nichts war, außer ein paar Skizzen und am Ende können sie sagen: „Das habe ich geleistet.“ Diese Erfahrungen sind unbezahlbar! Schwerpunktsthema Zu den großen Leistungen in der Vergangenheit der Fakultät gehört die Tradition der Selbstbauprojekte, die als Teil des Studiums in Zusammenarbeit von Lehrenden und Studierenden realisiert wurden. Das Reiffmuseum ist umgeben von Selbstbauprojekten, von denen ein großer Teil unter der Leitung vom Lehrstuhl Tragkonstruktionen errichtet wurden. Weniger präsent sind unsere Selbstbauprojekte im Ausland. Weit entfernt vom Reiffmuseum, der europäischen Kultur und des Klimas sind eine Reihe von Projekten entstanden, die von engagierten Studierenden, je nach baulichen Bedürfnissen erschaffen wurden. Es sind Projekte, die aber nicht nur Bedürfnisse befriedigen wollen, sondern auch als Initialzündung für weitere Bauten fungieren sollen. Durch den großartigen Einsatz der ehrenamtlichen Aktivitäten seitens der Lehrenden, sind diese Bauprojekte aber erst möglich geworden. Wir wollen uns auf

diesem Wege bei allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken: Die Serie A widmet daher ihr erstes Schwerpunktthema diesen Leistungen und präsentiert die vier aktuellsten Beispiele in Südafrika, im Kongo und im Himalaya. Es gibt bei allen Selbstbauprojekten aber nicht nur den Aspekt zu helfen, sondern auch den Effekt der ‚Metamorphose‘ vom Studierenden zum Architekten/in, den wir auf den Gesichtern aller Heimkehrer/innen erkennen können. Univ.-Prof. M. Arch. Peter J. Russell Dekan der Fakultät für Architektur


Introduction Welcome to the second edition of Serie A. Since our first issue (No. 0) four years ago, the Bachelor and Master Programs presented in the book have been introduced and constantly further developed. During this time a lot has happened at the Faculty of Architecture at RWTH Aachen University. Apart from the new programs there are also ten new members in the professoriate which led to great changes concerning the orientation of teaching and research in the Faculty. In the coming semesters we want to successively present the best achievements from teaching as well as new activities in research at our Faculty in the Serie A. In addition, we want to address a main topic in each issue which is meant to document the special achievements of our students, teachers and the researching members of the Faculty.

cess of these Student-Constructed-Projects. Of equal importance is the realization of the participants’ own ideas and the corporeal experience of building under often extreme climatic conditions. The students experience something wonderful: To stand in front of a completed house where before was nothing but a few drawings and then to say, „I did this“. Priceless! Main Topic One of the great achievements in the Faculty’s past is the tradition of the Student-Constructed-Projects, which have been realized in cooperation of teachers and students as parts of the study program. The Reiff Museum is surrounded by Student-Constructed-Projects most of which were erected by the Department of Structures and Structural Design.

In this book we want to present a series of activities which have led to the „Student-Constructed-Projects in Developing Countries“. In Africa or in the Himalayas our teachers and students with great commitment realized projects which would not have been possible without this creative and financial support.

Our Student-Constructed-Projects abroad are less conspicuous. Far away from the Reiff Museum, European culture and climate a number of projects to meet different building requirements were realized by our committed students. Projects have been created which not only were meant to satisfy needs, however, but were also supposed to have a priming effect with other buildings following in its wake. These building projects were made possible by the great honorary efforts of the teachers. We want to take this opportunity to thank all involved for their untiring efforts.

The experienced development cooperation with local parties and craftsmen is only one aspect of the suc-

The Serie A therefore dedicates its first main topic to these efforts and presents the four most recently built

We achieved many extraordinary things in the past couple of years without talking about them. Now, the Serie A is here to change that.

examples in South Africa, the Congo and the Himalayas. In these and all the other Student-ConstructedProjects it is not only the notion of helping the needy which is important. It is also the transition from student to architect that we can read in the faces of all the students coming back. Univ.-Prof. M. Arch. Peter J. Russell Dean of the Faculty of Architecture

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SELBSTBAUPROJEKTE STUDENT CONSTRUCTED PROJECTS

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Studenten bauen für Studenten - U.KA Kananga Université du Kasayi Forschungs- und Entwicklungsprojekt 2010 URL: http://www.kongo.isl.rwth-aachen.de/wordpress/

Grundriss

Schnitt

Die Stiftung Deutscher Architekten unterstützte Studierende der RWTH Aachen und der Uni Siegen bei der Umsetzung eines Hilfsprojekts im Kongo: Studenten bauen für Studenten

rellen Stabilisierung einer bislang vernachlässigten Region im Herzen Afrikas – in der Demokratischen Republik Kongo – zu setzen. Wir - das ist eine Gruppe bestehend aus 15 Studierenden und sieben Hochschulmitarbeitern der RWTH Aachen (unter der Leitung von Prof. Rolf Westerheide) und der Universität Siegen (unter der Leitung von Prof. Bernd Borghoff), die am 27. Februar 2010 in die demokratische Republik Kongo geflogen sind, um dort ein Wohn- und Küchengebäude für Studenten der kongolesischen Université du Kasayi zu realisieren. Die Reise war der bisherige Höhepunkt einer Entwicklung, die vor 14 Jahren begonnen hat. Seit 1996 existiert in Kananga, der Hauptstadt der Provinz KasaiOccidental, die erste nachkoloniale Hochschule, die „Université Notre-Dame du Kasayi“. Seit 2001 ist der Lehrstuhl für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen mit einem Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Rolf Westerheide und Stefan Krapp an der weiteren Entwicklung der Hochschule beteiligt.

26.04.2010 | „Es ist schon ein kleines Wunder, was hier in nur einem Monat entstanden ist“, so eröffnete tief bewegt der kongolesische Rektor der Université du Kasayi, Prof. Nyeme Tese, die Abschlussfeier des Projektes „Des étudiants construisent pour des étudiants“ (Studenten bauen für Studenten) am 29. März 2010 in Kananga in der Demokratischen Republik Kongo. Ja, wir haben es mit viel Schweiß, Ausdauer, Improvisation und Kreativität und gegenseitiger Hilfe geschafft, zwei Gebäude als Initialprojekt für die geplante neue Baufakultät im Kongo zu errichten. Das Projekt ist von der Vision geleitet, mit der Entwicklung und dem Neubau der Université du Kasayi einen wichtigen Baustein zur wirtschaftlichen und soziokultu10

Masterplan (Stand 2010)


Rendering

Rendering

In den letzten Jahren gab es an der RWTH zahlreiche Projekte und Entwürfe, die sich mit der Situation im Kongo befasst haben und aus denen viele Projektideen hervorgegangen sind. Das neueste Entwurfs- und Realisierungsprojekt - ein Studentenwohnheim für die kongolesischen Studenten, eine Kooperationsarbeit zweier deutscher Unis und einer jungen kongolesischen Uni - wurde finanziert von der Stiftung Deutscher Architekten, vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD), vom „Verein zum Aufbau und Austausch mit der Université du Kasayi (U.KA.) Kongo“ und vom Institut für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen. Der Entwurfsprozess erforderte aufgrund der finanziellen und technischen Ressourcen interdisziplinäre, innovative Herangehensweisen – unter Einbeziehung angepasster Technik-, Klima- und Konstruktionskonzepte, die in Symbiose mit den architektonischen Ideen entstanden sind. Da wir es bei der baulichen Umsetzung vor Ort nicht mit einem Team von erfahrenen

Baupraktikern zu tun hatten, kam der Planung des Bauprozesses und der Erstellung einzelner Bauteile eine wesentliche Bedeutung zu. Nach dem ersten großen Staunen und der Befürchtung, mit den Mitteln, Werkzeugen, der Hitze und dem Regen niemals in der kurzen Zeit einen solchen Gebäudekomplex aufbauen zu können, wurde die Begeisterung vor Ort immer größer. Denn die Herausforderung, quasi nur mit Handarbeit und mit Baumaterialien, die alle aus dem unmittelbaren Umfeld der Baustelle und Region stammen, zu arbeiten, spornte alle gleichermaßen an - Deutsche und Kongolesen. Erbauen konnten wir die beiden Gebäudekomplexe nur durch die intensive und harte körperliche Arbeit der kongolesischen und deutschen Studenten. Auf der Baustelle gab es weder fließendes Wasser noch Elektrizität und auch keine Bau- und Werkzeugmaschinen. Alles wurde per Hand und Körperkraft geleistet. Unser Bauprojekt musste mehrere Kriterien erfüllen: Es musste 1. sehr kostengünstig geplant und ausgeführt

Rendering

werden, 2. eine impulsgebende Wirkung bezüglich Materialverwendung und Ressourcenschonung haben, 3. über das architektonische Produkt eine identitätsstiftende Wirkung für die Uni und die Studenten auslösen, 4. einen architektonischen Ausdruck bekommen, der sich vom bisher Gebauten positiv abhebt, und 5. in der gemeinsamen Arbeit den Begriff „interkultureller Austausch“ persönlich erfahrbar machen. Alle Beteiligten sind sich einig, dass wir die anvisierten Ziele weitgehend erreichen konnten. Wir haben gegenüber herkömmlichen Bauprojekten durch den Einsatz von z.B. Maniok als Mörtel und Putzzuschlag teuren Zement ersetzen können. Dies hat eine Kostenreduktion von 8000 Euro bewirkt. Wir haben in Planung und Ausführung den extremen klimatischen Bedingungen in der Savanne dadurch Rechnung getragen, dass wir durch die Stellung der Gebäude und die Dachüberstände sowie durch Raumhöhe und Durchlüftungsmöglichkeit für einen sehr guten Sonnen- und Regenschutz gesorgt haben. 11


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Der in diesem Sinne nachhaltige und konstruktiv solide Baukomplex integriert sich gut in die Landschaft, eröffnet wunderbare Ausblicke und schafft auch in dem Hofraum, der in einer eintägigen Gemeinschaftsarbeit geebnet wurde, sehr wichtige Kommunikationsmöglichkeiten. Durch die Ausrichtung und Höhe des Daches und die vertikale Ausrichtung von je drei Fenstern für die einzelnen Zimmer entsteht durch die Querlüftung und Lichtmenge ein angenehmes Raumklima. Die extrem starken Regenfälle und Wassermassen erfordern besondere Vorkehrungen bezüglich geregelter Wasserableitung und langsamer Versickerung. Nachdem das stabile, den starken Winden trotzende Dach fertiggestellt war, haben wir mit dem Lauf des Wassers eine Art Regenrigole gebaut und das Ganze dann einem in das Gelände modellierten Versickerungsbereich zugeführt. Die kongolesischen Arbeiter und Bauern konnten uns hierzu die entscheidenden Tipps in der Befestigung dieses Landschaftsbauwerks geben. Interkultureller Austausch und innovative Herangehensweisen: Deutsche und kongolesische Studenten lernten in der Zusammenarbeit viel voneinander. Das Projekt stand immer unter dem Leitgedanken des gegenseitigen Lernens. Diese Haltung hat es uns und unseren Studierenden erleichtert, von den wenigen kon-

golesischen Bauarbeitern vor Ort sehr viel im Umgang mit den im Kongo gebräuchlichen Materialien zu erfahren, und die Kongolesen haben am Ende des Projektes unsere Stringenz im Entwurf und in der Arbeit schätzen gelernt. Alle Architekturen im Kongo funktionieren nur dann wirklich gut, wenn sie die Komplementarität von innen und außen einer gebauten Struktur berücksichtigen. Das heißt Vorbereiche, überdachte Zonen, Windschutz und Durchlüftung, eine richtige Ausrichtung zur steil stehenden Sonne und Multifunktionalität der gemeinschaftlichen Bereiche müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Die Begegnungen mit den Verantwortlichen und Entscheidern der Universität, der Bürgermeisterin, dem Gouverneur und vielen neugierigen Studierenden und Bewohnern der Umgebung haben uns Hoffnung gemacht, dass in diesem ausgebeuteten Land Architektur verbinden kann. Maniok als Mörtelersatz: Maniok ist eines der Hauptnahrungsmittel im Kongo. Die reife Maniokwurzel wird geschält, getrocknet und in Mühlen zu Mehl verarbeitet. Die Abfälle (Schale, Endstücken, faule Stellen) können ebenfalls zum Mehl verarbeitet werden, das als Rohstoff zur Mörtelherstellung eingesetzt wird. Das Maniokmehl wird allerdings nicht wie Zement in Pulverform direkt verwendet. Das Maniokmehl wird mit

Wasser und Maismehl zu einem dickflüssigen Bindemittel verarbeitet. Dazu werden ca. 80 Liter Wasser erwärmt und etwa 10 Liter Maniokmehl untergerührt. Nachdem das Wasser etwas Bindung hat, werden 10 Liter Maismehl hinzugefügt. Die Mischung wird unter ständigem Rühren ca. 60 Minuten gekocht. Ergebnis ist eine dicke, Kleister ähnliche, grüngraue Flüssigkeit. Um den Maniokkleber zu lagern, wird eine Grube ausgehoben, in die der fertige Kleber geschöpft wird. In dieser ist der Kleber mehrere Tage haltbar. Um den Wasserverlust durch Verdunstung und Versickerung auszugleichen, wird regelmäßig Wasser untergemischt. Der Mörtel wird in einem Mischungsverhältnis aus acht Schubkarren dunkler Erde, fünf Schubkarren Sand und sieben Eimern Maniokkleber hergestellt. Je nach Verwendungszweck wird im Nachhinein noch Maniokkleber oder Wasser hinzugefügt, um die Mörtelfähigkeit zu verbessern. Für horizontale Fugen wird eine trockenere, für vertikale Fugen wird eine weichere Mischung hergestellt. Der Mörtel braucht in der Sonne ca. zwei Tage, um auszuhärten. Die Festigkeit entspricht in etwa der einer mageren Zementmischung. Wir sind uns darüber im Klaren, dass hier noch weiterer Forschungsbedarf zum konstruktiven Einsatz erforderlich ist. Die RWTH Aachen und die Uni Siegen werden sich hierin auch verstärkt weiter engagieren. 13


Entwerfen, Entwickeln, Bauen

Ithuba Skills College Hall in Montic, Südafrika 2008/2009 Lehrstuhl für Gebäudelehre und Entwerfen - Dipl.-Ing. Bernadette Heiermann, Dipl.-Ing. Judith Reitz Lehrstuhl für Tragkonstruktion - Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Trautz, Dipl.-Ing. Arne Künstler in Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein, S2arch (Social Sustainable Architecture), Wien URL: http://gbl.arch.rwth-aachen.de/ddb/

Axonometrie

Hamlet Creche, Phase 4, 2010 Lehrstuhl für Gebäudelehre und Entwerfen - Dipl.-Ing. Bernadette Heiermann, Dipl.-Ing. Judith Reitz Lehrstuhl für Tragkonstruktion - Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Trautz, Dipl.-Ing. Christoph Koj, Dipl. Ing. Arne Künstler in Kooperation mit der Henkel Friendship Initiative und Vuya! Investments Südafrika URL: http://gbl.arch.rwth-aachen.de/montic/ Hintergrund Seit 2006 finden von Seiten der Lehrstühle Gebäudelehre und Tragkonstruktionen Lehrveranstaltungen statt, die im Rahmen von Realisierungsprojekten in Südafrika praktische Erfahrungen in der konkreten Verwirklichung von Bauvorhaben in die universitäre Ausbildung integrieren. Von der ersten Entwurfsskizze über die Entwicklung von Modellen, Ausführungsplänen und 1:1-Mock-ups bis hin zur Realisierung durchlaufen die Studierende innerhalb eines Jahres sämtliche Phasen eines Projektes. Die 3 bislang gebauten Entwürfe wurden jeweils aus den vorgegebenen Parametern Programm, klimatische Bedingungen und Ökonomie (knappes Buget) entwickelt. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Entwicklung experimenteller Bauweisen und Konstruktionen im Holzbau, hinsichtlich Tragwerk und Fügungstechnik.

3D-Modell

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Die Projekte werden vor Ort gemeinsam mit den lokalen Gemeinden, Ngo´s und einheimischen Helfern realisiert.


Schnitt

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Ansicht West

Ansicht

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Ithuba Skills College Hall 2008-09 Das Ithuba-Projekt ist eine Gemeinschaftsinitiative mit den gemeinnützigen Organisationen Ithuba Skills College, Johannesburg, und S2arch, Wien. S2arch hat es sich zum Ziel gesetzt, europäische Universitäten und andere Bildungseinrichtungen zu vernetzen, damit sie in Südafrika nach dem Motto »Build together, Learn together« notwendige Gebäude wie Kindergärten und Schulen planen und zusammen mit Studenten und Einheimischen bauen. Im Rahmen dieser Projektaktion ist in Montic, etwa 40 km südlich von Johannesburg, vor zwei Jahren das Ithuba Skills College mit der Intention gegründet worden, afrikanischen Jugendlichen, welche aus ärmlichsten Verhältnissen der umliegenden Townships kommen, in einer fünfjährigen Qualifizierungsphase Kenntnisse in Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften, aber auch praktische Basisfertigkeiten wie Mauern, Tischlern oder

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Perspektive 1

Nähen zu vermitteln. Insgesamt werden auf dem Campus fünf Klassenräume mit zugeordneten Werkstätten, eine Bibliothek, eine Veranstaltungshalle, ein Küchenhaus, ein Verwaltungsgebäude und einige Wohnhäuser für Lehrer und Gäste entstehen. Die zentrale, 250 qm große Halle wird für Unterricht, Tanz- oder Theateraufführungen, aber auch für Gottesdienste und andere Feierlichkeiten der angrenzenden Gemeinde genutzt. Mit dem vorgelagerten Platz bildet das Gebäude daher die Mitte des Campus. Nach Osten schließen die Klassenräume und Werkstätten an, im Norden ist der Bau einer Bibliothek geplant. Das Gebäude ist als Mischkonstruktion aus Beton/Ziegelwänden und Holzstützen/Trägern gebaut worden. Während die Wände im Süden und Osten aus preiswerten ortüblichen Zement-Ascheziegeln gemauert wurden, wurde am Boden die gesamte Holzkonstruktion aus Standardprofilen vorfabriziert. Dreizehn Haupt-

träger lagern im Westen auf örtlich gegossenen Betonstützen, im Osten auf schlanken Holzstützen auf. Die Aussteifung des Daches erfolgt über 120 ebenfalls vorfabrizierte Nebenträger, die zwischen die Hauptträger geschraubt wurden. Während die Fassaden im Westen und Süden weitgehend geschlossen gemauert und geschlämmt sind, öffnen sie sich im Norden und Osten großflächig über transparente PolycarbonatHohlkammerplatten, um die wärmende Wintersonne zu nutzen. Ganzseitig angeordnete hohe Türen führen auf den zentralen Platz, ein ausladender Dachüberstand bietet hier eine wettergeschützte Außenfläche für kleine Aufführungen und ausreichenden Sonnenschutz im Sommer. Im Süden grenzen die Nebentrakte an: Neben Küche und Lager gibt es einen Sanitärbereich mit KompostToilettensystem, in dem Flüssig- und Feststoffe getrennt entsorgt werden.

Perspektive 2

Perspektive 3


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Hamlet Creche, Phase 4, 2010 Phase 4, ist ein Township am Rande der Kleinstadt Prince Alfred Hamlet, ca 130 km nordwestlich entfernt von Kapstadt gelegen. Vor 4 Jahren wurden die von den Bewohnern selbstgebauten sogenannten Shacks von der Kommune durch sogenannte staatlich geförderte RDP Häuser ersetzt. Für die ca 300 dort lebenden Kleinkinder gibt es bislang keinen Kindergarten. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Fa Henkel und ihrem südafrikanischen BEE Partner Vuya!. Das Gebäude entwickelte sich aus den Anforderungen, klimatisch gute Bedingungen im sehr heißen Sommer, wie auch im verhältnismäßig kalten Winter zu erreichen, sowie örtlich vorhandene preisgünstige Materialien zu verwenden.

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Die in der Hauptsache verwendeten Materialien sind daher auf der Baustelle hergestellte massive Lehmsteine, ortsübliche Holzquerschnitte und als Fassadenmaterial Brettholz aus der lokalen Obstwirtschaft. Der Kindergarten ist Nord-Süd orientiert. Gruppenräume, Küche sowie die Nebenräume sind linear angeordnet. Im Süden vorgelagert ist eine überdachte langgestreckte Loggia, die sich vor der Küche zu einem großzügigen Essplatz aufweitet. Das Gebäude ist als Holzständerkonstruktion ausgeführt. Die Dachkonstruktion besteht aus einer Reihung von asymmetrischen Satteldächern, die elementweise auf der Bodenplatte vorgefertigt und anschließend auf die tragenden Wände bzw. Stützen gesetzt wurden. Einen besonderen Reiz macht hierbei die wechselseitig angeordnete Faltung in der Dachuntersicht aus, die

Teil des Tragwerks, einer Sparrenkonstruktion mit Zugband, ist. Im Norden sind die Wände mit massiven Lehmziegeln ausgefacht und beidseitig verputzt. Bewegliche Blendläden vor den Fenstern schützen im Sommer vor der Sonne, im Winter erwärmt die tiefstehende Sonne die Räume. Im Süden, Osten und Westen sind die Wände innenseitig mit großformatigen aussteifenden Sperrholzplatten verkleidet. Zwischen die Holzstützen sind ungebrannte Ziegelsteine als Speichermasse gestapelt, die zusätzlich von außen gedämmt sind. Darauf aufgebracht ist eine Beplankung aus recycelten Brettern der in der Obstwirtschaft überall verwendeten Obstkisten. Die Dachhaut besteht aus verzinktem Blech. Das Gebäude wird in den Semesterferien im Sommer 2010 fertig gebaut.


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Himalaya

Winterschule im Himalaya Lehr- und Forschungsgebiet für Technischen Ausbau und Entwerfen Studienprojekt

Im nordindischen Ladakh, auf einer Hochebene etwa 3700 Meter über dem Meeresspiegel liegt der Ort Sani. Zur Verbesserung der Lebensbedingungen sollte hier, in der Abgeschiedenheit zwischen den Gebirgszügen des Himalaja und des Karakorum, eine Winterschule gebaut werden. Die wesentliche Herausforderung für Planung und Bau des Projektes war es, einfache solare Strategien mit lokalen Bautraditionen zu verbinden.

Das Gebäude wurde im Rahmen eines Seminars von Studenten geplant und im Spätsommer 2007 zusammen mit örtlichen Kräften in nur vier Monaten Bauzeit realisiert. Über ein detailliertes Monitoring wurde die thermische Entwicklung im Haus ausgewertet; die Ergebnisse dienen der Optimierung der Winterschule selber - darüber hinaus liefern sie grundlegende Kennwerte zur Auslegung weiterer Projekte in der Region.

Hintergrund des Projektes Der Initiator des Projekts ist der Aachener Förderverein Sani Zanskar, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die Lebensbedingungen im bäuerlich geprägten Zanskartal zu verbessern. Nach ersten Patenschaften wurde es vorrangiges Ziel, die Bildungschancen der Kinder und die medizinische Grundversorgung im Tal zu verbessern. Eine Winterschule mit Krankenstation sollte gebaut werden. Mit dieser Idee wandte sich der Verein im Sommer 2006 an das Lehrgebiet Technischer Ausbau und Entwerfen der RWTH Aachen. Das Haus sollte auf einer Fläche von ca. 150 Quadratmetern neben einem großen Schulraum kleinere Zimmer für medizinische Behandlungen bieten. Wegen des kurzen Sommers im Himalaja musste schnell und einfach gebaut werden. Die grundlegende Frage aber war: Wie kann die Schule an einem Ort ohne technische Infrastruktur bei Wintertemperaturen, die häufig unter -20°C liegen, beheizt werden? Brennholz ist in der nahezu baumlosen Region zu wertvoll und der traditionell verfeuerte getrocknete Kuhdung nur wenig effektiv. Es war daher naheliegend, die einzige, aber reichlich verfügbare Energiequelle im Tal zu nutzen: die Sonnenenergie. Die eingesetzten solaren Techniken mussten so einfach und funktionell sein, damit die Nutzer sie selber bauen und

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Studenten füllen Strohwände


benutzen können. Zweite Maßgabe für die Planung war die nur beschränkte Verfügbarkeit von Baumaterialien. Traditionell wird ausschließlich in Bruchstein und Lehm gebaut, und schon Holz muss aus tiefer gelegenen Regionen herangeschafft werden. Planungsphase im Seminar Über ein Seminar wurden zunächst von Studierendengruppen grundsätzliche Entwurfsalternativen erarbeitet und in ihrer thermischen Leistungsfähigkeit berechnet. Ziel der Entwürfe war zunächst die optimale Nutzug der Sonnenenergie - mit dem fortschreitenden Entwurfsprozess rückten aber zunehmend Fragen der Bauökonomie der innenräumlichen Flexibilität und Erwei-

Studenten beim Bau

terbarkeit in den Vordergrund. Die in Gruppen erarbeiteten Entwurfsvarianten dienten einer grundlegenden energetischen und räumlichen Abwägung. Das Ergebnis ist ein lang gestrecktes, zur Sonne ausgerichtetes Gebäude. Der additive eingeschossige Grundaufbau begünstigt eine einfache und schnelle Realisierung, die Südfassaden wurden von konstruktiven Erfordernissen freigehalten und den verschiedenen inneren Anforderungen entsprechend unterschiedlich ausgebildet: Im Schulraum wird die Sonnenenergie über die große Verglasung direkt genutzt - er bietet zur Tagesmitte das angenehmste Raumklima, kühlt jedoch nachts durch die Glasflächen wieder ab. In den kleineren Räumen kommen Trombewände zum Einsatz - hier wird die Wärme tagsüber in eine hinter der Glaswand liegende Lehmwand eingespeichert und nachts zeitverzögert in den Raum abgegeben. Letzter Baustein des thermischen Konzepts sind die zweischaligen, gut dämmenden Lehm-Strohwände. Die ersten Berechnungen und die nachfolgenden detaillierten Simulationen zeigten: Die hohe solare Einstrahlung im Winter ermöglicht eine ausreichende Behaglichkeit über die meisten Wintertage auch ohne zusätzliche Beheizung. Für die extremsten äußeren Bedingungen, die durch die - wie sich später herausstellte - seltene Kombination extrem tiefer Temperaturen mit geringer Einstrahlung über mehrere Tage definiert war, war die angestrebte Zielgröße jedoch nur schwer zu erreichen. Für diese Zeiten wurde optional der Einbau eines länger speichernden Kollektor Steinspeichersystems eingeplant.

Studenten und einheimische Arbeiter beim Bau der Fassaden

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Bau der Winterschule Im Sommer 2007 reiste eine Gruppe Aachener Studenten nach Indien, um das Haus zusammen mit örtlichen Kräften zu errichten. Die Bautechniken vor Ort sind archaisch: Sämtliche Baustoffe werden von Hand und vor Ort bearbeitet, Hebezeuge, und selbst Schubkarren sind nicht zu finden. Gleichzeitig gibt es eine überraschende Anwendungsvielfalt der wenigen Materialien: Neben den in Massen vor Ort geformten und getrockneten Lehmsteinen wird nicht nur mit Kuhdung bewehrter Lehmputz sondern auch fein gesiebter Markalak-Lehm verwendet, der durch seinen hohen Tongehalt selbst für die Abdichtung der Flachdächer ge-

eignet ist. Der Bau erfordert neben der körperlich mühsamen Arbeit in der Höhenluft viel Überzeugungsarbeit für die, für örtliche Verhältnisse ungewohnten Details und für die Anpassung der lokalen Bautechniken an die Vorgaben des Projektes: so erforderten zum Beispiel die Realisierung der aus rohen Konstruktionshölzern gezimmerten zweifachen Verglasungen nicht nur baubegleitende Details, sondern auch beharrliche Verhandlungen, um den lokalen Schreiner zu überzeugen. Nach vier Monaten Bauzeit wurde die Schule im Spätsommer 2007 zusammen mit dem örtlichen Partnerverein eingeweiht. Innenansicht

Monitoring Um die Temperaturentwicklung zu messen, wurde das Gebäude vor der Abreise mit einfachen Thermometern ausgestattet. Nach fünf Wintermonaten kamen Rückmeldungen aus Sani: Die Berichte sind positiv, die Messergebnisse jedoch sehr uneinheitlich. Die Nutzer hatten vor Einbruch des Winters ein Loch in das Dach geschlagen, in der Annahme, der übliche Rauchabzug für ein offenes Feuer zur Beheizung sei vergessen worden. Nach Reparaturen, technischen und baukonstruktiven Verbesserungen an Dach und Boden wurde eine autonome Messstation samt Photovoltaikanlage installiert, um die Leistungsfähigkeit des Objekts detailliert und verlässlich auswerten zu können. Nach dem Winter 2008/2009 gab es aus Sani weit präzisere Angaben. Für die Auswertung sind zwei Zeiträume von besonderem Interesse: extrem kalte Perioden mit Tagesdurchschnittstemperaturen unter –20°C und Perioden 22

Frontansicht


mit einer sehr geringen durchschnittlichen solaren Einstrahlung < 50 W/m²d. In beiden Situationen fallen in vergleichbaren traditionellen Innenräumen die Temperaturen deutlich und dauerhaft unter den Gefrierpunkt. In der Schule kann gegenüber den Außentemperaturen eine um 20-30°C höhere Raumtemperatur realisiert werden. Nur in zwei Wochen des Jahres mit dauerhaft geringer Einstrahlung und niedriger Außentemperatur unterschreitet die durchschnittliche Raumtemperatur die +5°C Grenze. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass in 95% der Wintertage in einfacher Lehmbauweise auch unter Einsatz nur passiv solarer Strategien ausreichende Energiegewinne zur Beheizung des Gebäudes erzielt werden können.

Bauherr: Förderverein Sani Zanskar, Aachen; Nyima Odser Sorig Foundation, Sani Planung: Tillmann Heuter, Lehrgebiet Technischer Ausbau und Entwerfen, Vertretung der Professur: Jo Ruoff Beteiligte Studierende im Bau: Katrin Broll, Sabine Hennen, Nils Jansen, Johannes Meyer, Björn Mierau, Adrian Oellers, Helena Oellers, Susanne Schneider, Susanne Stübben, Susanne Weitzel Fertiges Gebäude mit Schülern

Das Projekt zeigt: Die Kombination einfacher solarer Maßnahmen mit lokalen Bautechniken bringt deutliche Energiegewinne. Der g emeinsame Bau der Schule, die positive Resonanz der Nutzer und die Verwendung der gewonnenen Erkenntnissen für nachfolgende Projekte in der Region lassen eine weitere Anwendung und Verbreitung der einfachen solaren Strategien und Bautechniken erhoffen. Für die beteiligten Studenten bot die Winterschule eine seltene Chance: ein Projekt schon im Studium vom ersten Entwurfsgedanken bis zur Fertigstellung zu begleiten und wesentlich mit zu gestalten: denn gerade die Umsetzung des Schulbaus und der intensive Austausch mit den Bewohnern von Sani ist nicht zuletzt auch der Begeisterungsfähigkeit und der Unbefangenheit der Studierenden zuzuschreiben. Tillmann Heuter, TA+E Studenten beim Bau der Fassade

Technische Beratung: Schmidt Reuter GmbH, Köln Lehrstuhl für Baubetrieb und Gebäudetechnik, RWTH Aachen, Marten F. Brunk Förderer: Pro-RWTH, Sto-Stiftung Eckdaten: Lage: Sani, Jammu und Kashmir, Indien Höhe: 3700 m üNN Technische Infrastruktur vor Ort: keine Nutzfläche: ca. 150 m² Photovoltaiksystem mit 1000 W peak

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FORSCHUNGSPROJEKTE RESEARCH PROJECTS

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Megacities - Megachallenge

Herausforderung Megastädte Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur Lehrstuhl für Ingenieurgeologie und Hydrogeologie Lehrstuhl für Stadt- und Bevölkerungsgeologie (Christian-Albrechts-Universität, Kiel) Departement of Architecture and Urban Planning (Guangdong University of Technology, Guangzhou) “Analysis of informal dynamics in mega urban areas - based on spatial structure and steering mechanisms focused on water in the Pearl River Delta” Teil des Schwerpunktprogramms SPP 1233 „Megacities - Megachallenge - Informal Dynamics of Global Change“, Deutsche Forschungsgesellschaft 2007-2009 URL: http://www.megacities-megachallenge.org/

Abb. 1: Strukturwandel in der Megastadt? (K. Wiethoff 2008)

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Herausforderung Megastädte Der weltweite Trend zur Megastadt hält an. Gab es 1970 lediglich 3 Megastädte, sind es heute bereits über 40. Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern wird die Zahl der Megastädte und polyzentralen Megaagglomerationen weiter zunehmen. Als Schwerpunkte des globalen Wandels werden sie zu wichtigen „Laboratorien der Zukunft“, in denen globale Trends geschaffen und reflektiert werden. Megaurbane Gesellschaften stehen aber auch komplexen Problemen gegenüber, die zu neuen und unberechenbaren sozialen, ökonomischen, räumlichen und politischen Organisationsformen führen. Angesichts dieser planerischen Herausforderung hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft 2007 das Schwerpunktprogramm „Megacities – Megachallenge: Informal Dynamics of Global Change“ gestartet. Insgesamt 9 Projektteams beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Facetten der informellen Dynamik in der Megaagglomeration des Pearl River Deltas, China bzw. der Megastadt Dhaka, Bangladesh. Hauptziel des Schwerpunktprogramms ist es, theoretische Ansätze und Modelle zu entwickeln, die als ganzheitliche Erklärungsansätze für die informellen Prozesse und Strukturen in Megastädten dienen können.


Forschungsrahmen Bislang nutzte die Stadtforschung meist Ansätze, die dem europäischen und amerikanischen Urbanitätskontext entstammten. Diese werden häufig dem sich heute bietenden Bild der zunehmenden Megaurbanisierung nicht mehr gerecht. Für eine dem Zeit- und Urbanitätsgeist angemessene Stadtforschung wird die Integration in multidisziplinäre und mehrdimensionale Forschungsansätze in Zukunft wichtiger denn je. Der Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur der RWTH Aachen untersucht im Rahmen des DFG-Programms in einer interdisziplinären Kooperation die dynamischen Prozesse innerhalb der Wechselwirkungen von Mensch und Umwelt in Guangzhou. Der integrative Ansatz vereint theoretische Konzepte mit Forschungsmethoden von Sozial-, Natur- und Planungswissenschaften. Es sollen formelle und informelle Institutionen und Prozesse identifiziert werden, die für Auswirkungen innerhalb des fortschreitenden Urbanisierungsprozesses verantwortlich sind. In autoritär-zentralistischen Systemen wie in China haben informelle Faktoren und Prozesse in der Siedlungsentwicklung nicht die Ausmaße wie in demokratischdezentral geprägten Ländern. Dennoch existieren – bisweilen in erheblichem Umfang – solche informellen Einflüsse auf formell gestaltete Siedlungsstrukturen. Sie werden hier besonders wirksam, da sie außerhalb eines scheinbar komplett „von oben“ gesteuerten Prozesses ablaufen und aufgrund dessen meist auch außerhalb des Blickwinkels der „offiziellen“ Analyse, Bewertung und Planung liegen. Die Rolle der ungesteuerten, auf lokaler Ebene eingreifenden Faktoren auf formell geplante und strukturierte Städte wird in China immer

bedeutender. Im Forschungskontext wurden daraus drei Unterziele abgeleitet: • Verständnis der vielschichtigen Siedlungsdynamiken in der Megastadt Guangzhou, • Verständnis der Beziehungen zwischen sich ändernden Ressourcenströmen und –Qualitäten (ökologische Vulnerabilität), sich ändernden Siedlungsstrukturen und Lebensbedingungen (sozioökonomische Vulnerabilität) in verschiedenen räumlichen Einheiten und Bevölkerungsgruppen, • Differenzierung formaler und informeller Institutionen und Prozesse, die für die veränderte Stadtlandschaft verantwortlich sind. Untersuchungsareal: Stadtlandschaft Perlflussdelta Für die Megastadtforschung stellt China durch sein rasantes Stadtwachstum eine Besonderheit dar. Seit 1978 hat sich in China die Anzahl der Städte mehr als verdreifacht, im gleichen Zeitraum hat sich die Anzahl der Städte mit über einer Million Einwohnern vervierfacht, mehr als 20 Städte haben über fünf Millionen Einwohnern, darunter fünf Megastädte mit mehr als 10 Millionen registrierter Einwohnern. In China leben 422 Millionen Menschen in den Städten, wobei die Dunkelziffer nicht-registrierter Migranten auf 148 Millionen geschätzt wird.

Abb. 2: megaurbane und polyzentrale Stadtlandschaft des Pearl River Deltas (K. Wiethoff 2008)

Seit Anfang der 1990er Jahre entstanden in China als Ausdruck für enormes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum zahlreiche Sonderentwicklungszonen, so auch im Pearl River Delta. Der urbane Ballungsraum des Deltas gehört zu den am dichtesten besiedelten Regionen der Erde - eine diffuse Verstädterungszo-

Untersuchungsansatz: urban units als interdisziplinäres Analysetool für megaurbanes Management In den komplexen Agglomerationen megaurbaner Räume stellen die unterschiedlichen Skalen der Betrachtung eine große Herausforderung dar: Während bei einer Untersuchung der meist großen Verwaltungs-

ne mit 40 bis 60 Millionen Einwohnern, die sich über 150 Kilometer von Hongkong über Shenzhen bis nach Guangzhou erstreckt. Die Megastadt Guangzhou ist eines der wirtschaftlichen Kraftzentren Chinas - hier werden die Auswirkungen auf die urbanen Transformationsprozesse besonders deutlich: Eine starke globale wirtschaftliche Nachfrage schafft Arbeitsplätze und zieht aus den armen Provinzen zahlreiche Menschen an. Dieser Andrang - im Zuge der Reform in den 80er Jahren durch Deng Xiaoping in Gang gesetzt - entwickelt sich zunehmend zu einem Problem für die Stadt.

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Abb. 3: Konzept der urban units; Betrachtung von Makro-, Meso- und Mikrokontext, (K. Wiethoff 2009)

einheiten die Komplexität nicht mehr beherrschbar ist, liefert die Betrachtung der kleinsten Ebene (z.B. einzelne Gebäude) kein differenziertes Bild. Um das megaurbane System zu verstehen, ist es daher notwendig, die großen Agglomerationsbereiche in kleinere Einheiten zu gliedern. Dafür werden sich wiederholende Mikrostrukturen – etwa einzelne Gebäudetypen und ihre angrenzenden Außenräume – zu Gruppen mit jeweils gleichartigen, homogenen Charakteristika zusammengefasst. Mit Hilfe dieser „Stadtbausteine“ wird es möglich, das unübersichtliche System der Megacity auf wichtige, für die Entwicklungsanalyse charakteristische Hauptelemente zu reduzieren. Die verschiedenen StadtbausteinTypen können mit ihren ökologischen, ökonomischen und sozialen Kennwerten als „Zeiger-Struktur“ für das Gesamtsystem Guangzhou fungieren. Für ihre Abgrenzung bieten sich in der Region des Perlflussdeltas Strukturen an, die aus der traditionellen und aktuellen Siedlungsentwicklung hervorgehen und auf gewachsenen Subeinheiten unterhalb der Ebene des gesamten Siedlungskomplexes basieren. Dazu gehören in sich mehr oder weniger stark geschlossene Gebäudestrukturen oder Blöcke; traditionelle Beispiele in China sind hierbei Hofhäuser oder die besonders in der kommunistischen Ära ausgebauten „Danwei“, aber auch die modernen, häufig an westliche Leitbilder angelehnte Gated Communities. Die derart definierten Raumeinheiten bilden die Grundlage zur strukturellen Analyse von Ist-Situation 28


und vorhandenen Wechselwirkungen. Die Interaktion der funktional und strukturell verschiedenartigen urban units, aus denen sich die Stadtlandschaft zusammensetzt, ihre Relevanz für das mega-urbane System und ihr Einfluss auf Entwicklungsdynamiken und Ressourcenflüsse sind von entscheidender Bedeutung für ein tieferes Verständnis vom Funktionieren von Megastädten. Ein Ziel des Forschungsprojektes ist es daher, räumliche und strukturelle Verknüpfungen zwischen den urban units sowie dynamische Prozesse innerhalb zu identifizieren und zu analysieren. Der Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur hat eine stadtmorphologische Analyse mit Schwerpunkt auf informellen Dynamiken und spezifischen Raumcharakteristika auf unterschiedlichen Betrachtungsebenen (Mikro, Meso, Makro) durchgeführt. Auf Basis der urban units erfolgte eine Mikroanalyse in zwei Schritten. 1) qualitative und quantitative Analyse von bebautem und unbebautem Raum, 2) Studien zu folgenden megaurbanen Phänomenen: a) Wechselwirkungen in den Randbereichen (z.B. äußere und innere Entwicklungstendenzen, Zugänglichkeit) b) Raumausprägung (z.B. Proportionsstudien) c) Typologien von Selbstregulierungsprozessen (z.B. Raumgestaltung, Raumumwidmung, Mikrourbanismus) d) Szenarien für Entwicklungstendenzen (z.B. Handlungsoptionen) e) Raumstudien zu verschiedenen sozialräumlichen Situationen (z.B. Privatheit und Öffentlichkeit in der Raumnutzung) Hierbei standen folgende Forschungsfragen im Vordergrund: 1) Wie beeinflussen die laufenden Urbanisierungsprozesse die Stadtgestalt der Megastadt Guangzhou? 2) Was kann - im Sinne einer nachhaltigen Stadtent-

wicklung- aus den ablaufenden Veränderungsprozessen, und den daraus resultierenden unterschiedlich motivierten Raumeingriffen (Mikrourbanismus) gelernt werden? Untersuchungsgebiete Der Untersuchungsschwerpunkt der vier Feldphasen zwischen 2007 und 2009 wurde auf die kleinteiligen und heterogenen urban units gelegt, die vielfältige Dynamiken in den Bereichen Bau-, Freiraum-, Gewässerund Bewohnerstrukturen erwarten ließen. Nach der ersten Grobklassifizierung verschiedener Typen im gesamten Stadtgebiet, wurden auf Basis von Satellitenbildern und Ortsbegehungen 70 urban units, darunter 10 Dörfer im periurbanen Bereich, 15 bereits urbanisierte Dörfer, 25 heute zunehmend industriell geprägte Ruralstrukturen und 20 Altstadtstrukturen ausgewählt und einer Kurzanalyse unterzogen. Bei der Auswahl lagen folgende Kriterien zugrunde: • zu erwartende dynamische Einflüsse auf Stadtentwicklungsebene • Vergleichbarkeit der Gebiete hinsichtlich ihrer Größe, Struktur und (in)formeller Veränderungsprozesse (raumstrukturell, ökologisch und sozioökonomisch) In einem weiteren Schritt erfolgte die Auswahl von vier Gebieten für eine Tiefenanalyse, die für die o. g. vier Gruppen Referenzgebiete genereller struktureller Veränderungstendenzen in Guangzhou darstellen. Die Wahl fiel auf das urban village Xincun im Osten und die Dörfer Shibi und Yuangangcun, beide im Süden Guangzhous, sowie mit Yunguicun eine gut erhaltene Bebauungsstruktur in der Altstadt. Alle Gebiete befinden sich im Einflussbereich der neuen Stadtentwicklungsachse, die eine städtebauliche Neustrukturierung in Nord-Süd- Ausdehnung mit 5 Millionen qm Planungsfläche vorsieht. Sie sind somit weitgreifenden wirtschaftlichen, räumlichen und sozialen Veränderungen unterworfen und eignen sich daher besonders

als Untersuchungsräume. Einblicke in Ergebnisse 1) Makroebene: Aussagen zur allgemeine Entwicklungstendenz Guangzhous Ausgehend von den morphologischen Vergleichsanalysen der über 70 urban units kann die These aufgestellt werden, dass es innerhalb der Entwicklung vom Dorf zum Dorf in der Stadt viele Parallelen gibt. Es zeichnen sich verschiedene Veränderungsprozesse ab, die für eine zunehmende Urbanisierung sprechen, je größer die Nähe zu den neuen Stadtentwicklungsprojekten ist. Diese sind zum Teil zwar deutlich zeitversetzt, aber in ihrer strukturellen Ausprägung einander sehr ähnlich. Aufgrund der unterschiedlichen Lage im Stadtraum befinden sich die Gebiete in verschiedenen morphologischen Entwicklungsstadien. Die Dörfer Guangzhous folgen einer Art „klassischer“ Entwicklung von urban villages, die von einer ehemals dezentralen und unattraktiven Randlage zu einer prädestinierten Zentrumslage gelangen. Die- von der Stadt absorbiert- in immer größere Verdichtung übergehen, bis sie Platz machen müssen für jene Projekte, die Rendite und Prestige für die Stadt versprechen. 2) Mikroebene: megaurbaner Mikrourbanismus und seine Motivation In den Untersuchungsgebieten konnten verschiedene wiederkehrende Raumcharakteristika identifiziert werden, die symptomatisch für Gebiete sind, die sich aktuell im raumstrukturellen Umbruch befinden. Die unterschiedlichen räumlichen Veränderungen spiegeln die aktuellen Entwicklungstendenzen der urban units wider. Man kann unterscheiden zwischen (1) Arealen mit einem hohen Grad an strukturellem Wechsel, der sich aber nachweislich erst in jüngerer Zeit etabliert hat und von einem Aufbrechen der traditionellen Stadtclusterung zeugt, und (2) den noch sehr ursprünglichen 29


Raumstrukturen, die durch Topographie oder Zugangsbeschränkungen Innen und Außen deutlich separieren. Vielfach wird das vorhandene Raumangebot an die benötigte Nachfrage an Nutzungsoptionen und Gestalt adaptiert. In Abhängigkeit von soziokulturellem Hintergrund und ökonomischen Möglichkeiten der Nutzer zeigt sich ein „situativer Urbanismus“, der sich in verschiedenen Facetten von Mikrourbanismus äußert. Die anhaltenden rasanten Urbanisierungsprozesse bedingen, dass die ursprünglich zentral von oben gesteuerten Regulierungsmaßnahmen (sog. „top-down-Prozesse“) dieser Dynamik nicht gewachsen sind. So entsteht zwischen den ökonomischen, strukturellen und Umwelt-Veränderungen und dem staatlichen Handeln ein Vakuum, das vielfältige Handlungsspielräume bietet für bauliche Erweiterungen, Schaffung von LowCost-Wohnraum und informelle Einnahmequellen. Mit der wirtschaftlichen Liberalisierung ist die privatwirtschaftliche Nutzung dieser informellen Räume zu einem festen Bestandteil des städtischen Lebens geworden. Es vollzieht sich also ein Wandel von „topdown-Prozessen“ hin zu „bottom-up-Prozessen“, die sich vornehmlich auf der kleinräumlichen Mikroebene widerspiegeln. Die räumliche Struktur der städtischen Flächen territorialisiert gesellschaftliche Ordnungen und reguliert erlaubte wie unerlaubte Tätigkeiten der Bewohner.

Abb. 5: Typische Problemstellungen im megaurbanen Kontext und resultierende Handlungsstrategien (R. Strohschön, K. Wiethoff 2009)

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Bezogen auf den Wandel der Stadtgestalt und der Freiraumstruktur tun sich in diesem Zusammenhang folgende Fragen für den weiteren Forschungskontext auf: Was bedeutet es, wenn die Bänke des Aufenthalts abgebaut werden, wenn die Straßen die Gegenden der feindlichen Wildnis – Nicht-Orte gewissermaßen - darstellen und die inneren Enklaven abgerissen werden? Bilden sich neue Enklaven in den neuen Apartmentkomplexen? Ändern sich die Gewohnheiten der


städtischen Civitas? Werden Orte angeeignet, die zum Aufenthalt eignen? Deutlich wird auf jeden Fall: Die Gestalt, Nutzung und räumlichen Struktur des Freiraumes wird sich innerhalb der verschiedenen Stadteinheiten in den nächsten Jahren weiter drastisch wandeln, muss sie doch den Bedürfnissen einer wachsenden Megastadt gerecht werden, die auf dem Weg von lokaler Landwirtschafts- zu globaler Produktionsstätte ist. Generell verbunden ist diese Entwicklung mit einer Reduktion des öffentlichen Raumes zugunsten größerer Wohnkapazitäten und Verkehrsflächen – und den zu erwartenden strukturellen Folgeproblemen und Mangelerscheinungen in der (Frei-) Raumversorgung. 3) Entwicklung einer neuen Analyse- und Darstellungsmethode zu Abbildung struktureller Transformationsprozesse: das urban pattern

Resultierend aus der Frage nach einer möglichen strukturellen Vergleichbarkeit der Gebiete, die zeitliche Aspekte berücksichtigt, wurde die Idee der „urban pattern“ entwickelt. Ihnen liegt die Vermutung zugrunde, dass die Stadtgestalt von historischen Permanenzen geprägt ist, die sich noch heute abzeichnen und somit in Form urbaner Signaturen abgebildet werden können. Die in Abb. 6 und 7 dargestellten „urban pattern“ zeigen Prinzipdarstellungen der Entwicklungen des urban village Xincun und des Dorfes Shibi zu drei verschiedenen Zeitphasen. Das Kreisdiagramm links auf der Abbildung veranschaulicht die grundsätzliche Entwicklungstendenz bedingt durch aktuelle und zukünftige Restrukturierungs- und Investitionsmaßnahmen. Gleichermaßen werden die Permeabilität der Randbereiche sowie die Dichte durch unterschiedliche Durch-

Abb. 6: Phasenmodell des Urbanisierungsprozesses in Shibi, Guangzhou (K. Wiethoff 2008)

Abb. 7: Phasenmodell des Urbanisierungsprozesses in Xincun, Guangzhou (K. Wiethoff 2008)

lässigkeiten der Kreislinie dargestellt. Eine abstrahierte und nicht lokalbezogene Darstellungsform dieser Art ermöglicht es, unter Berücksichtigung der Einflussdeterminanten Demographie und Bevölkerungszusammensetzung, Raumstruktur sowie Transformationsprozesse, Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungstendenzen anderer Gebiete zu ziehen – immer die Annahme voraussetzend, dass ähnlich strukturierte Gebiete vergleichbare „interne Funktionsweisen“ haben. 4) Ausblick: Szenarienentwicklung Durch die Definition der urban units und die Analyse sich wiederholender Mikrostrukturen können Veränderungen und/oder Gemeinsamkeiten im Transformationsprozess kleinräumlich analysiert, differenziert und zum gesamtstädtischen Kontext in Bezug gesetzt werden. In einem weiteren Schritt können die so identifizierten „Transformationsvariablen“ eine Basis für die Simulation zukünftiger Situationen darstellen. Hierdurch wird es möglich, veränderte (Land)Nutzungsstrukturen in einem urbanen Gebiet zu erkennen und Rückschlüsse auf urbane Ressourcen zu ziehen. Es wird die These aufgestellt, dass grundsätzlich bestimmten Flächentypen spezifische Probleme und Handlungsoptionen zugewiesen werden können. Diese wiederholen sich auf Flächen ähnlicher oder gleicher Typologie und werden damit zu erkennbaren, sich wiederholenden Handlungsmustern, Strategien und räumlichen Mustern, die sich ebenso in ihrem Auswirkungsgrad auf das System der Megastadt ähneln. Die Übertragbarkeit dieser These auf andere megaurbane Kontexte gilt es zu überprüfen. Eine detaillierte Analyse der Nutzungen und der damit verbundenen strukturellen und ökologischen Veränderungen kann dabei helfen, die tatsächliche Einflussintensitäten der urban units für die gesamte Stadtentwicklung zu evaluieren und negativen Auswirkungen nachhaltig entgegenzuwirken. 31


Stars

Stadträume in Spannungsfeldern Plätze, Parks und Promenaden im Schnittbereich privater und kommunaler Aktivitäten Lehrtsuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung Leitung: Univ.-Prof. Dr. Klaus Selle Bearb.: Dr. Ulrich Berding, Dipl.-Ing. Antje Havemann, Dr. Juliane Pegels, Dipl.-Ing. Bettina Perenthaler URL.: http://www.pt.rwth-aachen.de , Rubrik „Forschung“

Laufzeit: 10/2006–09/2009; 2010 Verlängerung um ein Jahr. Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Anlass: „Schwarz-weiß-Malerei“ In den Fachdebatten ging man lange Zeit davon aus, dass öffentlich zugängliche Räume immer auch „öffentliche“ – unter Eigentums- und Verfügungsrecht der Kommune stehende – Räume sind. Im Umkehrschluss könnten Räume in „privater Hand“ per Definition keine öffentlichen Räume sein. Und auch die Vorstellungen von Rolle und Reichweite des Planens und Steuerns öffentlicher Akteure schienen mit diesen Schwarz-weißBildern aufs Engste zu korrespondieren: In den öffentlichen Räumen wirkte die Gestaltungsmacht der kommunalen Planung und Politik, in den privaten die der Märkte und einzelner Eigentümer – gezügelt bestenfalls durch öffentliche Rahmensetzungen. Diese Bilder und Vorstellungswelten sind durchaus noch nicht ganz verschwunden. Sie wirken etwa in der Diskussion über die „Privatisierung“ öffentlicher Räume fort: Dabei scheint es so, als würde vormals Öffentliches nun dem Privaten zugeschlagen. Zugleich aber eröffnet diese Diskussion den Blick auf etwas, das es bislang nicht zu geben schien: Stadträume rücken ins Blickfeld, die zwar öffentlich nutzbar sind, die sich 32

aber keineswegs im öffentlichen, sondern im privaten Eigentum befinden. Aus Vorstudien erwuchs die Vermutung, dass die Überschneidung und Überlagerung von öffentlichen und privaten Einflüssen keineswegs ein auf exotische Sondersituationen und neueste Entwicklungen beschränktes Phänomen darstellt. Unsere Vermutung war, dass die von den Stadtnutzerinnen als „normale“ öffentliche Räume erlebten Plätze, Parks und Promenaden in vielen Fällen im Eigentum von verschiedenen „privaten“ Akteuren sind bzw. von nicht-kommunalen Akteuren beeinflusst und geprägt werden. Bahnhofsvorplatz Eigentumsgrenze Typisch „hybrid“: Eigentumsgrenzen (zum Beispiel zwischen Kommune und Privateigentümer) bleiben für die Nutzer oft unsichtbar. Beispiele aus Hannover: Bemeroder Rathausplatz und der Vorplatz des Hauptbahnhofes (Ernst-August-Platz).

Dieser Vermutung gehen wir seit 2007 am Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes „STARS – Stadträume in Spannungsfeldern“ nach.

Bemeroder Rathausplatz Eigentumsgrenze

Vorgehen Das erste Ziel der empirischen Arbeit bestand darin, zunächst Räume zu identifizieren, die im Einfluss nichtkommunaler Akteure liegen. Diese identifizierten „hy-


briden“ Räume sollten dann im Rahmen ausführlicher Fallstudien einerseits hinsichtlich ihrer Funktion, ihrer räumlichen Situation und ihrer baulichen Beschaffenheit, andererseits hinsichtlich der sie beeinflussenden Akteure erfasst und genauer beschrieben werden: Wer hat Eigentumsrechte? Wer baut, entwickelt, pflegt die Räume? Wer reguliert die Nutzer und Nutzungen? Dann sollten die Hintergründe ihrer Entstehung ergründet und die Wirkungen analysiert werden, die aus den Einflüssen der unterschiedlichen Akteure resultieren. Um der Frage nachzugehen, welche Folgerungen aus dem Zusammenwirken der Akteure für den Handlungsbedarf der Kommunen resultieren, wurden Interviews mit leitenden Vertreter/-innen der jeweiligen für Stadtplanung und Grünflächen zuständigen Ämter bzw. Fachbereiche geführt. Die aus den 29 Fallstudien und den ca. 40 Interviews gewonnenen Ergebnisse wurden in einem kontinuierlichen Prozess abgeglichen und mit externen Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis im Rahmen einer Dialoggruppe diskutiert. Zudem wurden auf vier Werkstattgesprächen Zwischenstände erörtert und Anregungen für die weitere Arbeit formuliert. Befunde Im Folgenden sollen wesentliche Befunde des Projekts thesenartig zusammengefasst werden: 1. Stadträume im Schnittbereich kommunaler und privater Aktivitäten existieren in allen Lagen und Kontexten der Stadt. Entgegen der Annahme, „hybride” Räume stellten exotische Ausnahmefälle in unseren Städten dar, hat STARS gezeigt, dass eine große Zahl von Freiräumen in unseren Städten im Schnittbereich kommunaler und nicht-kommunaler Aktivitäten existieren. Es handelt sich nicht um „besondere” Räume mit speziellen Funktionen oder Bauformen – wie etwa Shopping-Malls

oder urbane Erlebnis-Center –, sondern um ganz alltägliche, öffentlich nutzbare Plätze, Grünflächen und Verbindungsräume. 2. Stadträume im Schnittbereich kommunaler und privater Aktivitäten sind „normal”. Die „hybriden” Räume sind so alltäglich, dass die privat-kommunalen Schnittbereiche für die kommunalen Akteure erst dann überhaupt ins Bewusstsein rücken, wenn z. B. bauliche Veränderungen genaue Nachforschungen bedingen oder anderer Handlungs-

bedarf besteht. Allerdings sind den Befragten in den meisten Kommunen die Besitzverhältnisse von Flächen und Räumen gar nicht präsent – auch sie werden erst im Handlungsfall relevant, obwohl dieses Wissen entscheidend sein kann für eine frühzeitige Kommunikation mit Beteiligten und auch einer langfristigen Entwicklungsplanung dienlich wäre. 3. Eine Vielzahl von Akteuren und Interessen ist involviert. Während uns die Fallstudien mit der großen Zahl unter-

Kapuziner Karree

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gänglich gemacht. Es ist also oft weniger eine „Privatisierung“ öffentlicher Räume als vielmehr eine „Veröffentlichung“ privater Räume zu beobachten.

Alte Spinnerei Ehemals geschlossene Räume werden umgenutzt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zum Beispiel die „Alte Spinnerei“ in Leipzig oder das Kapuziner Karree in Aachen.

schiedlicher „privater” Akteure überraschten, machten die Interviews besonders deutlich, dass auch die Kommunen selten mit nur einer Stimme sprechen: „Der Blumenstrauß privater Akteure trifft auf einen Blumenstrauß an kommunalen Akteuren. Auch die Stadt ist inzwischen in vielfältigste Einrichtungen und Verwaltungsformen aufgesplittert.” Zudem stellte sich heraus, dass Bund, Länder oder auch Kirchen zum Teil genauso renditeorientiert agieren wie Private – und daher harte Verhandlungspartner für die Kommune sein können. 4. „Hybride“ Räume entstehen aus verschiedenen Anlässen und Gründen. So vielschichtig „hybride” Räume, die involvierten Akteure und Interessen sind, so vielfältig sind auch die Hintergründe der Entstehung dieser Stadträume. Meist bringen mehrere Anlässe Akteure zusammen: z. B. im Falle von Vorplätzen, wo das Gebäudeumfeld adäquat gestaltet werden soll; oder in neuen Quartieren, wo Freiräume die Wohn- und Lebensqualität erhöhen sollen; häufig werden auch im Rahmen des Strukturwandels ehemals private Freiräume der Öffentlichkeit zu34

5. Es gibt eine große Vielfalt von Status quo und Dynamik. Oft hängen räumliche Entwicklungen und dynamische Akteurskonstellationen eng zusammen. Weniger offensichtlich sind Veränderungen von Zuständigkeiten und Eigentumsverhältnissen. Für die kommunalen Akteure bedeutet dies vor allem potenziell unzuverlässige Strukturen bei der Produktion öffentlich zugänglicher Räume. Gerade in Kommunen, in denen Projektentwickler, Filialen und Investoren in kurzen Intervallen kaufen, verkaufen und weiterentwickeln, wird sehr viel Wert auf vom Eigentümer unabhängige Sicherungen gelegt. Die Akteursbezüge müssen also gleichermaßen flexibel wie dauerhaft geregelt werden – eine Herausforderung für kommunale und juristische Strukturen. 6. Konflikte sind nicht typisch für Stadträume im Schnittbereich kommunaler und privater Aktivitäten. Obwohl sich das Zusammenspiel kommunaler und nicht-kommunaler Akteure vielschichtig gestaltet, stellen größere Konflikte die Ausnahme dar. In der Regel bemühen sich die Akteure, auftauchende Konflikte auf kommunikativem Wege zu lösen. Als häufige grundsätzliche Probleme in diesem Zusammenhang wurde uns jedoch geschildert, dass Absprachen und Vereinbarungen zwischen den Akteuren nicht immer aktenkundig sind oder nicht an die jeweils ausführenden Organe vor Ort kommuniziert werden. Die Vermutung, dass vermehrte Konflikte spezifisch für Räume im Schnittbereich sind oder bei Beziehungen mit privaten Akteuren verstärkt auftreten, wird aber nicht bestätigt. 7. Bei Planung und Bau „hybrider“ Räume wird deut-

lich: Marktdynamik und Verwaltungsdynamik unterscheiden sich erheblich voneinander. Der städtebauliche Vertrag, der als Instrument speziell für die Regelungen mit Privaten geschaffen wurde, gehört zum Alltagsgeschäft der Bebauungsplanung und ist vor allem für detaillierte und flexible Festsetzungen beliebt. Dabei sind „Deals” oder „Kopplungsgeschäfte” mit Privaten durchaus üblich. Ein wesentlicher Faktor, der die privat-kommunale Koproduktion erschwert, ist allerdings gerade die Dauer der Standard-Verfahren der Kommune. Privaten widerstrebten die langwierigen Verwaltungsverfahren in der Regel, und es sei ihnen oft wichtiger, einen kalkulierbaren Zeitrahmen zu haben als spezifische Forderungen durchzusetzen. Allerdings sehen die kommunalen Vertreterinnen durchaus die Notwendigkeit, sich den Privaten in diesem Punkt anzupassen. Die Interviewten stimmen darin überein, dass frühzeitige Kommu-

Bücherplatz Öffentlich nutzbare Räume im Privateigentum fügen sich oft so nahtlos in das Netz der öffentlichen Räume ein, dass erst im Zuge von Planungsprozessen die nicht-kommunale Eigentümerschaft erkannt wird – zum Beispiel im Fall des „Bücherplatzes“ in Aachen.


9. Die Kommune muss wissen, was sie will und ihre Steuerungsinstrumente optimal nutzen. In den Interviews zeigte sich, dass die Kommune als „multiple self” agiert. Dadurch entstehen fragmentierte Raumzuständigkeiten und unterschiedliche Interessen, die zunächst innerhalb der Kommune ausgeglichen werden müssen; denn gerade bei der Verhandlung mit nicht-kommunalen Akteuren ist ein eindeutiger Standpunkt der Kommunen von Vorteil.

Bahnhofsvorplatz Hausordnung Nur in Einzelfällen regeln Hausordnungen die Nutzungen „hybrider“ Räume. Auch die Überwachung mit Kameras stellt eher eine Ausnahme dar.

Was heißt das für die kommunale Praxis? Die Instrumente, die den Kommunen zur Gestaltung der Bezüge zwischen den Akteuren zur Verfügung stehen, sind letztendlich überall dieselben. Deren kreativer Einsatz oder Kombination ist das, was die unterschiedliche Versiertheit der Kommunen im Umgang mit weiteren Akteuren ausmacht. Im Vorteil sind hier besonders die Kommunen, die sich ohnehin im Rahmen von gezielten Programmen oder Konzepten ihren öffentlich nutzbaren Stadträumen widmen. Viele dieser Kommu-

nikation und Kontaktpflege mit Privaten ausschlaggebend für das Gelingen von Kooperationen sind. 8. Es braucht Regelungen für den dauerhaften Betrieb: Pflege und Instandhaltung. Sowohl in den Fallstudien als auch in den Interviews zeigte sich, dass öffentlich zugängliche Räume von vielen verschiedenen Akteuren gepflegt werden können. Bezüglich der Qualität der Pflege lassen sich keine Gesetzmäßigkeiten ableiten: Private pflegen ihre Räume selten schlechter als die Kommune, tendenziell kümmern sie sich eher um höherwertige Pflege. In den Interviews wurde jedoch deutlich, dass Geldgeber für Planung und Bau von Räumen sehr viel besser zu finden sind als Finanziers des dauerhaften Betriebs. Es ist also notwendig, Regelungen mit langjähriger Perspektive zu treffen.

Duft- und Tastgarten Das Spektrum der an Planung, Finanzierung, Bau und Pflege beteiligten Akteure ist häufig sehr breit. Ein Beispiel ist der Leipziger Duft- und Tastgartens: ein vielschichtiges Kooperationsprojekt des Grünflächenamtes, der Universität Leipzig sowie verschiedener Vereine und privater Sponsoren.

nen pflegen einen kontinuierlichen Austausch mit ihren nicht-kommunalen Gegenübern, der, wenn konkrete Projekte anstehen, intensiviert wird. Da nur in erstaunlich wenigen Kommunen davon berichtet wurde, dass bereits zu einem frühen Zeitpunkt die Eigentumsverhältnisse bei Planungen als relevante Daten herangezogen werden, wäre es wichtig, dieses Wissen auch in den Planungsämtern vorzuhalten oder aber dieses Wissen den Stadtplanungsämtern direkter zugänglich zu machen. Auch der „öffentliche Raum“ ist mittlerweile Gegenstand des Verhandlungsstädtebaus und damit ein Handlungsfeld der Stadtentwicklung wie jedes andere. Dies bedeutet, dass sich die Kommune eben auch in Bezug auf die öffentlich nutzbaren Räume auf nichtkommunale Akteure einlassen muss, wenn sie Stadträume produziert, pflegt und betreibt. Dabei kommt der Kommune weniger die Rolle eines neutralen Moderators konträrer Interessen zu, sondern eher die Pflicht, ihre eigene Position in dieser Koproduktionen zu finden. Gerade in Bezug auf öffentlich nutzbare Räume ist dies ein schwierigeres Unterfangen, da es in keiner Kommune eine Gesamtverantwortung für sie gibt. Eine neue Sichtweise des „öffentlichen Raumes“ als „öffentlich nutzbarer Raum“ eröffnet hier die Chance, den dahinter stehenden komplexen Verhältnissen gerecht zu werden und sich durch die oben beschriebenen Maßnahmen vorzubereiten auf Veränderungen und Verhandlungen. Im Sommer 2010 erscheint ein Buch zum Thema mit externen Beiträgen: Ulrich Berding, Antje Havemann, Juliane Pegels, Bettina Perenthaler (Hg.): Stadträume in Spannungsfeldern. Plätze, Parks und Promenaden im Schnittbereich öffentlicher und privater Aktivitäten.

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ABSCHLUSSARBEITEN THESES

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Keimzelle

Lehrgebiet Computergestütztes Planen in der Architektur - Univ.-Prof. Dpl.-Ing. Peter Russell Lehr-und Forschungsgebiet für Bauplanung und Baurealisierung - Univ.Prof. Dipl.-Ing. Sabine Brück Diplom WS 09/10 Patrick Lingenberg

Aufgabenstellung Auf Basis eines Krisenszenarios aus einer bestimmten klimatischen Region soll eine Keimzelle entwickelt werden, die den Opfern bei einem schnellen Neuanfang auf ihrem eigenen Land hilft. (...) Es ist ein schlüssiges Konzept vorzustellen und über definierte Zeiträume zu erläutern. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf dem architektonischen Konzept und dessen Umsetzung im Krisengebiet. Konzept - Grundsätzliche Thesen Das Projekt ist angesiedelt in den ländlichen, dörflichen bis vorstädtischen Gebieten Perus, einem von Armut und Arbeitslosigkeit geprägtem Entwicklungsland....

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Um effektiv die durch die Aufgabenstellung angestrebte Hilfe leisten zu können, ist die Kenntnis um die Hilfe-Empfänger (den Auftraggeber) der elementarste Faktor, der über Erfolg oder Miss-Erfolg einer jeden Hilfe-Leistungs-Ambition entscheidet.Die ehrliche Beantwortung der Frage, wer “Nutznießer” einer solchen Hilfe-Leistung sein sollte, ergibt sich sehr schnell aus der Betrachtung der Bedürftigkeiten und der daraus folgenden Erkenntnis, dass es die Ärmsten der Armen sind, diejenigen, welche nicht die nötigen Mittel haben, sich selbst aus einer solchen Krisen-Situation zu manövrieren. Es sind jene, bei denen eine Hilfeleistung aus humanitärer Sicht am dringendsten benötigt wird und am sinnvollsten anzusetzen ist.

Peru liegt auf der Grenze zweier tektonischer Platten und wird dadurch immer wieder von Erdbeben heimgesucht. Einstürzende Häuser sind der Grund dafür, dass es immer wieder zu zahlreichen Todesfällen kommt. Erdbebenresistentes Bauen ist zumeist aus mangelnder Kenntnis oder aber aus mangelnden finanziellen Mitteln nicht verbreitet. Das Projekt ist also unter folgender Überschrift zu verstehen: - Nachhaltige Hilfe für die nicht-urbane Bevölkerung - In ländlichen, dörflichen, vorstädtischen Strukturen - Hilfe zur Selbsthilfe Durch: - Einbringen einer Startenergie - Nutzung der lokalen Ressourcen - Beteiligung der Opfer am Wiederaufbau - Stärkung der sozialen, gemeinschaftlichen Strukturen Ziel dieses Projektes ist eine möglichst flächendeckende, unterstützende Versorgung der ländlichen Bevölkerung Perus nach schweren Erdbeben.Darüber hinaus ist der Spagat zwischen Sofort-Hilfe und Wiederaufbaumaßnahmen zu leisten. Konzeptuell ist das folgend beschriebene Hilfe-Paket KEIMZELLE vielmehr als KEIMZELLEN-THEMATIK zu verstehen. Über die Nothilfe (Erste Hilfe) hinaus handelt es sich nicht nur um eine materielle Unterstützung, sondern


vor allem darum, erdbebenresistentes Bauen zu schulen und Wissen darum zu vermitteln. Die nach Katastrophenereignissen schnell notwendige Erstversorgung wird mittels eines kompakten “Paketes” (Nothilfe-Tonne), welches leicht und somit “schnell” zu transportieren ist, geleistet. Um flächendeckend versorgen zu können, muss das Hilfe-Paket finanzierbar sein. Aus diesem Grund sind seine Inhalte auf das Wesentliche reduziert und nur in Zusammenhang mit einer zentralen Gemeinschaftsstruktur (Basis-Lager) vollends wirksam. Die Integration dieses Gesamt-Paketes (Nothilfe-Paket + Basis-Lager) in Systeme bewährter internationaler Hilfsorganisationen ist ebenso unabdingbar. (Medizinische Grundversorgung, Wasser- und Nahrungsmittelversorgung).Das Basislager ergänzt diese bestehenden Strukturen somit um die sofortige Integration von Wiederaufbau- unterstützenden Maßnahmen (in bestehende Sofort-Hilfe-Konzepte) und versteht sich somit als eine Art Schulungs-Zentrum für erdbebenresistentes Bauen unter ortsspezifischen Verhältnissen. Weder die Nothilfe-Tonne noch das Basis-Lager dürfen als Einzelnes gesehen werden, sondern müssen immer als Gesamtkonzept verstanden werden. Das Konzept enthält also einen Bauplan, dessen Ablauf und Umsetzung organisiert werden muss und eine starke Beteiligung der betroffenen Bevölkerung bedarf, somit deren Selbstständigkeit fördert und sie aus der

reinen Hilfe-Empfangenden-Position in eine aktive Rolle versetzt. Der Wiederaufbau wird fast ausschließlich auf Grundlage von Schulungen und Beratungen stattfinden, so dass Selbstständigkeit und Autonomie der Bevölkerung, welche seit jeher bei der Errichtung ihrer Gebäude stark involviert ist, gefördert wird bzw. gewahrt bleibt. Bei der ländlichen Bevölkerung Perus, als Zielgruppe, steht dabei ein effektives und kostengünstiges Bauen im Vordergrund. Die Verwendung lokal erhältlicher Baumaterialien macht die Maßnahme für “jeden” erschwinglich und fördert ihre Nachhaltigkeit durch potentiell hohe Nachahm-Effekte. Einer flächendeckend hohen Arbeitslosigkeit kommt die Eigenbeteiligung am Bau sehr entgegen, da sie das Potential birgt, sich im Bausektor zu spezialisieren. Kurzfristige Anstellungen in lokalen Bauunternehmen und somit einkommensschaffende Maßnahmen sind damit nicht nur denkbar, sondern auch erwünscht. Die aus einer derartigen Krisenbewältigung hervorgehenden Erkenntnisse und Fähigkeiten im Bezug auf erdbebenresistentes Bauen und Konstruieren steigern, wenn sie mit den traditionellen Gewohnheiten vereinbar sind und zudem weitergegeben und somit in das bestehende Kulturgut integriert werden, nachhaltig die Lebens-Qualität der betroffenen Bevölkerung. Somit kann die Krise als Chance betrachtet werden, welche genutzt werden will... 39


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Keimzelle

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Lehrgebiet Computergestütztes Planen in der Architektur - Univ.-Prof. Dpl.-Ing. M.Arch. Peter Russell Lehr-und Forschungsgebiet für Bauplanung und Baurealisierung - Univ.Prof. Dipl.-Ing. Sabine Brück Diplom WS 09/10 Anne Bauer

Die Hurrikans, die mit Wind und Regen Haiti verwüsten, zerstören jedes Jahr aufs Neue die Lebensgrundlage vieler Haitianer. Durch Armut und fehlende Arbeitsmöglichkeiten haben sie keine Chance, ein neues Leben mit einer festen Behausung aufzubauen oder gar Vorkehrungen für die nächste Hurrikansaison zu treffen. Die Keimzelle schafft die Grundlage, auf die eine Familie nach einer solchen Katastrophe aufbauen kann. Zunächst bietet die Keimzelle ein erstes temporäres Zuhause, das nach und nach mit eigenen Mitteln erweitert werden kann. Der Lebensstandart soll nicht auf unser Niveau angehoben werden, sondern langfristig so verbessert werden, dass er von den Haitianern aus eigener Kraft und ohne Hilfe von außen gehalten werden kann. Gefertigt werden die Keimzellen in Deutschland oder anderen Geberländern, da auf Haiti die Rohstoffe und Fertigungsmöglichkeiten nicht vorhanden sind. Da die Keimzellen mit Spenden finanziert werden, sind Fertigung und Inhalt der Kiste kostengünstig. Die Kiste, Grundlage der Keimzelle, ist aus Aluminium gefertigt. Aluminiumstrangpressprofile dienen als Grundelement der Konstruktion. Durch diese Fertigungsart hat die Kiste ein Eigengewicht von nur 120 kg. Neben dem geringen Gewicht hat Aluminium den Vorteil, nicht zu verwittern oder zu rosten. Es wird während des Fertigungsprozesses eloxiert und ist, obwohl die Keimzelle jahrelange extremen Witterungen ausgesetzt ist, geschützt.


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Mit den Außenmaßen 200,5 x 151 x 163,5 cm entspricht die Keimzelle den Maßen eines LD3-Containers, einer Transporteinheit für den Flugverkehr, der in die gängigen Flugzeugtypen verladen werden kann. Mit Flugzeugen des Militärs und Hilfsorganisationen werden die Keimzellen nach Haiti geflogen. Flughäfen, die von diesen Maschinen angeflogen werden können, befinden sich an der Küste. Von dort aus werden die Keimzellen zu Distributionsstützpunkten im Landesinneren gefahren und gelagert. Diese Stützpunkte sind an das Straßennetz angeschlossen und mit einem LKW zu erreichen. Von den Stützpunkten können die Keimzellen mit LKW oder Unimog zu den Dörfern gefahren werden. Sobald nach einem Hurrikan die Wege wieder

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zu befahren sind, können die Keimzellen an Betroffene geliefert werden. Die Keimzelle stellt keine schnelle Ersthilfe dar, sondern kann präventiv geliefert werden. Abhängig von der Höhe der Spendengelder und Akzeptanz in der Bevölkerung entsteht ein flächendeckendes Netz der Keimzellen. Eine Keimzelle kann bis zu fünf Personen versorgen, was der durchschnittlichen Größe einer haitianischen Familie entspricht. Der Aufbau der ersten Phase der Keimzelle dauert etwa zwei Stunden und kann von einer Person, besser aber von zwei Personen bestritten werden. Die bebilderte Anleitung ist einfach verständlich. Aufgebaut bietet die Keimzelle einen wind- und regengeschützten Schlafraum für fünf Personen. Die Familie erhält Decken, Isomatten und ei-

nen Grundvorrat an haltbaren Grundnahrungsmitteln. Dinge, die mitgeliefert werden, sind entweder sehr robust (Solarlampe), so dass die Wahrscheinlichkeit, teure Ersatzteile kaufen zu müssen, gering gehalten wird oder sie sind so einfach gestaltet, dass mit wenig Geld und vorhandenen Mitteln Ersatz geschaffen werden kann (Gabione). Um nicht nur Hilfe anzubieten, sondern, im Rahmen der Möglichkeiten, die Ursachen zu bekämpfen, enthält die Keimzelle einen Solarofen. Dieser nutzt die Sonnenenergie zum Garen von Lebensmitteln. Die Nutzer müssen keine Holzkohle oder importiere Rohstoffe kaufen oder Bäume illegal abholzen. Einfach gestaltet stellt der Solarofen eines der Elemente dar, die von den anderen mit Hilfe einfacher


und leicht erhältlicher Materialien nachgebaut werden können. Ein weiteres einfach nachzuahmendes Element ist die anzubringende Trinkwasserreinigung. Bei der Solardesinfektion wird Wasser in PET-Behältern gefüllt und je nach Bewölkungsgrad 6 bis 24 Stunden der Sonne ausgesetzt. Die UVA-Strahlung im Sonnenlicht zerstört Keime und Erreger. Die Keimzelle schafft eine erste neue Heimat und eine Verbesserung der Lebensqualität. Die Menschen können sich von der Katastrophe und dem Verlust des Hauses erholen. Sie können zu Kräften kommen und nach und nach neues Material kaufen. So entstehen über die Jahre neue, solide Räume und ein befestigter Außenraum. Das Material der Keimzelle kann immer wieder verwendet werden, um

zusätzliche temporäre Räume und Außenbereiche zu schaffen. Diese Art zu bauen knüpft an die traditionelle Bauweise der Karibik an. Bei dieser entsteht ein ZweiRaum-Haus, das, parallel zum Wachsen der Familie, weitere Räume erhält. Der erste temporäre Raum bietet ausreichenden Schutz, sodass Geld und Zeit in dauerhafte, sichere Materialien investiert werden können. Bei einem Hurrikan werden die Nutzer über das mitgelieferte Kurbel- und Solarradio frühzeitig gewarnt. Der Inhalt der Kiste kann in die oberen Fächer gepackt werden. Es bleibt auch Platz für persönliche Gegenstände, die sicher verstaut werden sollen. Durch die Füllung der unteren Ebene der Kiste mit Geröll und dem eingebauten Wassertank beträgt das Gesamtgewicht der

Kiste 3 Tonnen und hält einem Hurrikan der Stufe 5 stand. Gabione (Gewicht gefüllt rund 250 kg/Stück) und die daran befestigte Gitterroste bleiben außerhalb der Kiste. Je nach Fortschritt und Materialauswahl des Ausbaus ist die Sicherheit der Bewohner nicht garantiert. Sie können Schutz in öffentlichen Gebäuden suchen. Auch in abgelegenen Dörfern gibt es Schulen, die staatlich oder durch Hilfsorganisationen geführt sind. Diese größeren Gebäude sind viel stabiler und bieten weit mehr Schutz als Einfamilienhäuser es können. Nach dem Hurrikan können die Nutzer zurückkehren zu ihrer Keimzelle. Sollten Teile oder das gesamte Haus zerstört sein, kann mit Hilfe der Keimzelle mit dem erneuten Wiederaufbau begonnen werden.

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„Frisch und Fromm“ ein Weingut im Rheingau

Lehrstuhl für Tragkonstruktionen - Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Trautz Lehr- und Forschungsgebiet für Bauplanung und Baurealisierung - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Sabine Brück Diplom WS 08/09 Miriam Winkler

Modell

Das Weingut „Frisch und Fromm“ zählt mit seiner bewirtschafteten Fläche von 200 Hektar und einer Erntemenge von 27.000 Hektoliter zu den großen Weingütern im Rheingau. Das Planungsareal für das projektierte Weingut befindet sich am Rand der Gemeinde Johannisberg. Es besetzt am Dorfrand von Johannisberg eine prominente Stelle und ist wegen der 48

terrassenartigen Topographie weithin sichtbar. Der Neubau des Weinguts soll mit seiner Architektur für das Thema Weinbau auf höchstem Niveau stehen und so positioniert werden, dass er als deutliches Zeichen für die Marke „Frisch und Fromm“ aus dem Rheintal zu erkennen ist. Die besonderen Qualitäten des Ortes

(Dorfstruktur, Bedeutung des Schlosses für das Panorama des Ortes) müssen trotz des hohen Bauvolumens erhalten werden. Das Weingut ist an der steilsten Stelle des Baugrundstücks positioniert und nutzt damit geschickt den natürlichen Geländeverlauf für die Anforderungen der


Außenperspektive

Produktion. Zwei Riegel sind über ein in den Hang integriertes Sockelgeschoss miteinander verbunden. Der Zwischenraum zwischen den Riegeln (Weingarten) mit Blick auf das Kloster Johannisberg ist der Empfangshof für die Besucher. Die Besucherebene ist strikt von der Produktionsebene getrennt. Vom Weingarten gelangen die Besucher in

den östlichen Riegel zu Verkauf, Verkostung und Verwaltung. Der westliche Riegel bildet einen Luftraum über Kelterei und Tanklager, so dass die darin befindlichen Ausstellungsbereiche intelligent mit der Produktion verknüpft sind. Die Produktionsbereiche des Weinguts sind aus klimatischen Gründen unter der Erde angeordnet. Die An-

lieferung erfolgt oberirdisch an der höchsten Stelle der Struktur, so dass der Transport von Trauben und Most durch die Schwerkraftmöglich ist. Die Fassade aus wärmegedämmten Profilgläsern fügt sich tagsüber gut in die umgebende Rebenlandschaft ein, nachts wird sie zum weit sichtbaren Zeichen für das neue Weingut. 49


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Lageplan

Grundriss EG


Schnitt A-A

Schnitt C-C

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Bodemuseum

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Lehrstuhl f端r Baukonstruktion 2 - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Hartwig Schneider Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Axel Sowa Diplom WS 09/10 Mathias Loth


Grundriss EG

Schnitt

Aufgabe des 7. Xella Studentenwettbewerbs ist der Entwurf eines Erweiterungsbaus für das Bode-Museum in Berlin. Es geht hier darum, den vielfältigen unterschiedlichen Raumanforderungen hinsichtlich ihrer eigentlichen Funktions- und Nutzungsart einen angemessenen Ort, eine angemessene Form und eine Unabdingbarkeit im Gesamtgefüge zu geben. Der Ort, die Stadt und die Struktur, die zu entdecken sind, geben dieser Aufgabe das Besondere. Es galt hier eine Struktur zu finden, die den Anforderungen nach Raum gerecht wird und zugleich auf das polygonale Grundstück gegenüber dem Bo­demuseum eingeht. Basierend auf einem Raster aus gleichseitigen Dreiecken wurde eine Wabenstruktur entwickelt, die lediglich an zwei Stellen von den Grundstücksgrenzen abweicht. Die Ausstellungsebenen werden als

geschosshohe Wabenplatten ausgebildet und bilden das Tragwerk, das zwischen der Fassade und den Kernen über das offene Foyer und die Verwaltungsebene spannt. Dabei werden die Ausstellungsräume dezentral von dem offenen Foyer über drei Treppenräume erschlossen. Diese zwei- bis dreige­schossigen Räume laden mit gezielten Ausblicken zum Verweilen ein und eignen sich auch zum Ausstellen großformatiger Kunstobjekte. Die Säle sind in­tuitiv zu durchwandern und ermöglichen so sehr unterschiedliche Routen und Auseinandersetzungen mit der Kunst. Die Räume mit ihren unterschiedlichen Wandlängen und Winkeln erlauben der Kunst in Dialog zueinander zu treten, nehmen sich jedoch durch Einfachheit und Kontinuität des ungerichteten Rasters zurück. Die Raumstruktur vermittelt so das Gefühl bis tief in das Gebäude und in die Kunst hinein einzutauchen.

Grundriss OG

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Hochkant am Alsterfleet

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Lehrstuhl für Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens - Univ.-Prof. ir.Dipl.-Ing. Wim van den Bergh Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens - Univ.-Prof. Arch. Meinrad Morger Diplom SS 09 - EAP-Preis 2009 - Annerkennung Dietlind Schälte

Blick vom Steinhöft

Lageplan

Grundrisskonzept


„Darf an diesem Ort ein Hochhaus gebaut werden? Ist das Hochhaus ein Solitär oder Teil der Stadt? Und welche Vorteile bietet das Wohnen im Hochhaus?“ Mit diesen wichtigen Fragestellungen eröffnet Frau Schälte ihren Vortrag. Hochhäuser seien in Hamburg kein Stadtbild prägendes Thema. Aber der Ort begründe die Möglichkeit. Historisch betrachtet ist die Stadt der Binnenalster zugewandt, der Brückenschlag zur Hafencity noch nicht vollzogen. Insofern leistet ein Hochhaus an diesem Ort einen wichtigen Beitrag und wertet die Promenade entlang des Alsterfleet zur Elbe auf. Ein Hochhaus sei immer ein Solitär. Das von Frau Schälte entworfene Hochhaus fügt sich präzise in den städtebaulichen Kontext. Es reagiert sorgfältig auf Nah- und Fernbezüge. Es belässt im Kreuzungsbereich den Blick auf die historische Feuerwache. Es verarbeitet durch zwei Versprünge die städtebaulichen Maßstäbe. Es präsentiert sich mit einer wohltuenden Schlankheit zur Hafencity. Der skulpturalen Architektur liegt ein strenges Gebäuderaster zugrunde: Orthogonal zur Uferkante

ausgerichtete Schotten nehmen im Zentrum den Gebäudekern und nach Norden und Süden wechselweise Zimmerpaare und Gemeinschaftsräume auf. Die Tragstrukutur wird im Kontext des Grundrisses beinahe unsichtbar. Immer gleiche Fensterformate sind mal bis zum Boden mit Blick in die Tiefe und mal mit Brüstung zum Hineinsetzen ausgeführt. Die Fenster werden von einer rot eingefärbten Betonfassade gefasst. Frau Schälte begreift das verdichtete Wohnen über der Stadt als Chance für die Gemeinschaft. Die Grundrisse sind verblüffend einfach organisiert und subtil differenziert: Wie auf einem Schachbrett wechseln sich paarweise zusammengefasste Schlafräume mit Küchen und Wohnräumen ab. Anstelle des einen großen Raums tritt je nach WG-Größe eine Vielzahl kleinerer Räume, die die Flurzonen erweitern und natürlich belichten. Frau Schälte macht sich hierbei die aus der Kubatur resultierenden unterschiedlichen Raumtiefen zunutze. Besonders bemerkenswert ist, dass sie es versteht diese Systematik geradezu spielerisch auf große wie kleine Wohneinheiten anzuwenden. Blick von der Slamatjenbrücke

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L채ngsschnitt

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Ansicht

Funktionsverteilung


Grundriss Eingang Foyer

Grundriss Wohnungen

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Wasserkraftwerk Chlus

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Lehrstuhl f체r Geb채udelehre und Grundlagen des Entwerfens Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Anne-Julchen Bernhardt Univ.-Prof. Arch. Meinrad Morger Diplom SS 09 - EAP-Preis 2009 - 1. Preis Auszeichnung: Helmut-Hentrich-Stiftung Luise Kister


Wasserkraftwerke sind ein Teil unserer Kulturlandschaft. Durch ihre oft einmalige landschaftliche Lage kommt der Gestaltung der Kraftwerke ein besonderer Stellenwert zu. Vor allem die in den Gebirgen situierten Kraftwerke sind zudem oft Zentren des Tourismus. Im Spannungsfeld zwischen rationaler Technik und Natur gilt es, dem Erscheinungsbild der Kraftwerke Ausdruck zu verleihen. Wasserkraft ist derzeit die einzige erneuerbare Energiequelle, die einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtstromproduktion leistet. In der Schweiz tragen die Wasserkraftwerke etwa 60 % der Stromproduktion. Das schweizerische Bundesamt für Energie hat kürzlich eine Studie zum Ausbaupotenzial der Wasserkraft bis ins Jahr 2050 veröffentlicht. Demnach könnte bei optimalen Bedingungen die Produktion um weitere 16 % wachsen. Die Topografie des Landes bietet dazu günstige Voraussetzungen. Die Rätia Energie Gruppe plant ein neues Wasserkraftwerk in der Talenge „Chlus“, Landquart, Schweiz.

Das Prättigau - das Tal zwischen Landquart und Klosters im Kanton Graubünden - ist ein von der Landquart durchflossenes, 40 km langes, meist enges Tal. Man erreicht das Prättigau von Landquart her durch die beeindruckende Talenge „Chlus“. Im Tal sind bereits drei Kraftwerksstufen vorhanden, die seit ca. 1920 betrieben werden: Klosters, das vom Davoser See gespeist wird, Schlappin und Küblis. Die Rätia Energie sieht weiteres Potenzial durch eine Nutzung der Stufe Küblis-Landquart. Im Bereich der Talenge „Chlus“ soll eine neue Kraftwerkzentrale entstehen, die in Kaskade mit der Zentrale Küblis betrieben werden soll. Da es sich um ein Speicherkraftwerk handeln wird, ist es aus technischer Sicht sinnvoll, die Zentrale am Fuße des südlichen Felsmassivs der „Chlus“ zu positionieren. Das weiter oben im Tal gesammelte Wasser wird durch einen im Fels angeordneten Druckstollen ins Tal geleitet, um dort am tiefsten Punkt direkt die Turbinen anzutreiben. 59


Grundrisse

Die Verfasserin entwickelt aus der Komposition von leeren und gefüllten Volumen einen kompakten, skulpturalen Gesamtkörper, der sich zurückhaltend und dennoch präsent in der Landschaft positioniert. Der introvertierte Leerraum, der die Maschinengruppen aufnimmt, durchdringt in Form einiger weniger Öffnungen das geschlossene Volumen, das die Räume für den Menschen und empfindliche Teile der Maschinerie beherbergt. Neben Belichtung, Belüftung und Erschließung ermöglichen diese Öffnungen dem Passanten reizvolle Einblicke in das Krafthaus. Die Massivität des in rohem Beton entworfenen Körpers stellt eine adäquate Antwort auf die Kraft des Wassers dar. Das 60

Sichtbarmachen des Triebwassers im Gebäude spiegelt zum einen das energiespendende Element Wasser innerhalb des Krafthauses wieder und bildet zum anderen sinnliche Momente aus. Das einfache, intelligente und schlüssiges Konzept wird durch einen hervorragenden Grad der Durcharbeitung unterstrichen. Das Projekt besticht durch seine Eigenständigkeit und Poesie. Über die funktional und technisch einwandfreie Umsetzung hinaus, hat die Verfasserin einen Ort mit außerordentlichen räumlichen Qualitäten und einer unverwechselbaren Atmosphäre geschaffen. Die Hervorragenden, perspektivischen Darstellungen verbildlichen dies. Rendering


Schnitte

Rendering

Detailschnitt

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Dock in Magdeburg

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Leben an und mit der Elbe Lehrstuhl f체r Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens Univ.-Prof. ir. Dipl.-Ing. Wim van den Bergh Xella Studentenwettbewerb 2008/2009 Dietlind Sch채lte, Philippe Frey


Pictogramme

Innovativer Wohnbau in Magdeburg Die Aufgabenstellung überrascht – auf den ersten Blick. Wird von der ostdeutschen Landeshauptstadt meist ein tristes Bild von Plattenbauten und Bevölkerungsrückgang gezeichnet, so entsteht bei näherer Auseinandersetzung ein deutlich differenzierterer Eindruck. Anders als die Partnerstädte Magdeburgs bei der IBA 2010 kanalisiert sich der Rückgang der Bevölkerung weniger in der überregionalen Abwanderung sondern in Suburbanisierung – also einer Bewegung in die Vororte. Hier knüpfen wir an. Die Hintergründe und Motivation dieser Suburbanisierung wurden eingehend analysiert. Die Qualitäten der Vororte sehen die Verfasser auf dem Wettbewerbsgrundstück erreicht, ja übertroffen: Neben einer Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten, der unmittelbaren Nähe zum Rotehornpark und den Elbauen, der guten Anbindung bei gleichzeitig ruhiger, „grüner“ Lage, kann vor

Maisonette Wohnzimmer

allem die schnelle Erreichbarkeit des Zentrums und der Hauptverkehrsachsen von Magdeburg als großer Pluspunkt des Gebietes angeführt werden. Durch Anbieten dieser Anzahl von Qualitäten und einem flexiblen, kinderfreundlichen Wohnen soll versucht werden die Suburbanisierung „umzuleiten“. Ordnung Durch die Einfassung des Grundstücks von zwei Strömen der Elbe orientiert es sich auf der Westseite klar zum Winterhafen mit Blick auf Altstadt und Dom und lässt sich durch die Vegetation auf der Ostseite der Verlauf der alten Elbe erahnen. Flankiert wird das Gebiet von einer Allee, die durch prägnanten Baumbestand dem Grundstück eine klare geometrische Linie zur Seite stellt. Diese Ordnung des Gebiets bildet den Rahmen für die vorgeschlagene Neuplanung.

Zwei Typologien Auf diese Parameter reagiert der Entwurf mit zwei Typologien. Als erstes ist ein „Quartier“ von Stadthäusern zu nennen. Durch die Anordnung von vier länglichen Haustypen werden Räume in dem Quartier gebildet, die Funktionen des Zusammenlebens aufnehmen. Diese Plätze werden durch die gezielte Setzung von öffentlichen Funktionen, einer Kindertagesstätte und eines Cafés mit Anleger für ein Ausflugsboot, ergänzt. Als wichtiges Kriterium bei der Planung der Häuser wurden auf der einen Seite die klare Differenzierung von öffentlichen und privaten Flächen angesehen und auf der anderen Seite der Blick auf die Elbe in jedem Typ erreicht. Innenhöfe bieten Möglichkeit zum Rückzug, während auf den Dachterrassen der Blick auf das Wasser genossen werden kann. Als Pendant zur klaren geometrischen Form der Allee wird ein Riegel angeordnet, der über dem Quartier 63


zu schweben scheint. Dieser wird über Laubengänge erschlossen, die eine öffentliche Kommunikationszone bilden. Um die einzelnen Wohnungen abzugrenzen und eine individuelle Eingangsituation zu schaffen, werden Loggien als Eingangsbereiche angeboten. Der Gegenspieler der Eingangsloggia, der private Außenraum befindet sich auf der Westseite des Riegels mit einem fantastischen Blick auf Elbe und die Altstadt von Magdeburg.

Ansicht Allee

Schnitt Quartiersstraße und Ansicht Riegel

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Schnitt Stadthäuser mit Ansicht Kita


Bauteilrecycling Für den Neubau sehen die Verfasser den Einsatz des so genannten Bauteilrecyclings vor: Bauteile aus dem Rückbau von Großwohnsiedlungen werden als Ganzes in Neubauten eingesetzt. Bis zu 20 Jahre alte Bauteile von Plattenbauten können so einer erneuten Nutzung zugeführt werden und bilden die Basis des Neubaus. Dieses Verfahren spart nicht nur Geld, sondern auch große Massen an Bauschutt die beim Rückbau vor allem im Osten Deutschlands anstehen. In der Planung gilt es zunächst ein „Spendergebäude“ zu finden, welches sich möglichst nah zum Neubau befindet und dessen Demontage zeitnah stattfindet. Die verwendbaren Bauteile werden vor Ort zerlegt und auf die Baustelle des Neubaus transportiert. Eine Anpassung erfolgt lediglich bei der Länge und Breite der Bauteile – Fensterund Türöffnungen werden später eingefügt.

Aus der Beurteilung der Jury Ein Riegel mit Durchwohnen, parallel am Fluss, quer auf der Brücke, rollt in einem Piktogramm einen Rasenteppich aus. Im Entwurf dagegen wird ein Teppich von schmalen, tiefen Wohnhäusern mit Innenhöfen herausgearbeitet, wobei das Grün aufgegeben ist und das Grundstück durch seine Bewohnergruppe kolonsiert wird. Der Riegel und die Wohnungsreihe an der Elbe haben Stadtblick. So entsteht ein kleines städtebauliches Ensemble, das Boot und Auto aufnimmt und in dem die gepflasterte Quartierstraße an einem interessanten Punkt endet, wobei eine strikte Raumorganisation von Öffentlichkeit und Privatheit erzeugt wird. Der Funktionsablauf und die räumlichen Qualitäten der tiefen Wohnungen sind hervorragend, auch hinsichtlich einer genauen und eleganten Architektursprache und Darstellung.

Blick vom Wasser

Stadthaus Wohnhof

Blick auf Quartiersplaty

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Neues Bauhaus Museum Weimar

Lehr- und Forschungsgebiet f端r Bauplanung und Baurealisierung - Univ.Prof. Dipl.-Ing. Sabine Br端ck Lehrstuhl f端r Kunstgeschichte - Univ.-Prof. Dr. phil. Alexander Markschies Diplom SS 09 D旦rthe Weigelt

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Weimar ist ein historischer Ort, den sich der Besucher im Stadtschloss erschließen kann. Die Früchte aus dem »Kosmos Weimar« kann nur ziehen, wem die Verknüpfung der Geschichte mit der Gegenwart gelingt. In der Weimarer Museumslandschaft ist dies vorrangig die Aufgabe des neuen Bauhaus-Museums. Weimar besitzt eine einzigartige, wenn auch nicht umfassende Sammlung zur Vorgeschichte, der Geschichte und Nachwirkung des Staatlichen Bauhauses, das hier 1919 gegründet wurde. Nach der im Bauhaus-Archiv Berlin ist sie die nach Umfang und Qualität bedeutendste weltweit. Den Grundstock bilden die etwa 150 Werkstattarbeiten, die 1925 von Walter Gropius in

Abendperspektive

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Ansichten

Schnitte

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Weimar zurückgelassen wurden. Wichtige Werkgruppen einzelner Meister — so vor allem Lyonel Feininger — und Schüler — u. a. Peter Keler, Karl Peter Röhl, Andor Weininger und Walter Determann — ergänzen sie. Wichtige Bestände befinden sich darüber hinaus in der Bauhaus-Universität Weimar/Archiv der Moderne und im Thüringischen Hauptstaatsarchiv. Diese Sammlung bildet den Kern der musealen Präsentation. Ein zweiter Schwerpunkt des Bauhaus-Museums ist der Ableitung der Bauhaus-Ideale aus der Geschichte des funktionalen Designs, die ihre Anfänge in der klassischen Periode hat, gewidmet. Schließlich ist drittens ein Wechselausstellungsbereich von entscheidender Bedeutung.

Innenperspektive

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Ein neues Museum f端r die alten Meister Lehr- und Forschungsgebiet f端r Bauplanung und Baurealisierung - Univ.Prof. Dipl.-Ing. Sabine Br端ck Lehrstuhl f端r Kunstgeschichte - Univ.-Prof. Dr. phil. Alexander Markschies Diplom WS 09/10 Rostislav Komitov

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Von der „Podesthaftigkeit“ der Architektur und der „Heiligkeit“ der Kunst Lange beobachte ich die immer stärker werdende Tendenz, bei welcher die museale Architektur immer stärker und konsequenter die Wege der absoluten Gleichgültigkeit geht. Diese Gleichgültigkeit ist hauptsächlich so zu verstehen, dass die Beziehung zwischen Raum und Kunstwerk ihre Sensibilität ständig verliert. Die Architektur zieht sich immer mehr im Hintergrund, der Raum versteckt sich, um der Kunst mehr Platz zu schaffen. Diese beinahe übertriebene Heiligsprechung der Kunst zeigt sich nicht nur bei dem Kunstwahn unserer Gesellschaft, sondern auch in jeglichen architektonischen Lösungen, welche den goldenen Schleier der Kunst immer stärker ausformulieren. Man könnte fast von einer „Podesthaftigkeit“ der Architektur sprechen. Eine Architektur, die es nicht schafft oder nicht will, Dialoge zu schaffen, Geschichten zu erzählen. Die Architektur steht nicht mehr im Zusammenhang mit dem Kunstwerk (wie z.B. dies zur Zeit der Gotik, der Renaissance, des Barocks der Fall war). Der Raum bleibt im Schatten der Kunst, er passt sich an dem Ausgestellten an, ohne Ansprüche auf eine Lebhaftigkeit und gewisse Eigenständigkeit zu stellen. Es wird viel zu leicht vergessen, dass Kunst ein Teil des Raumes und der Raum ein Teil der Kunst ist. Man könnte sogar behaupten, dass beide ohneeinander nicht funktionieren würden.

Diese Betrachtungen waren entscheidend für die Konzeption dieses Entwurfes. Dies ist ein Experiment, bei dem versucht wurde, sich von jeglichen ästhetischen Gesetzlichkeiten zu lösen, um ein Gebäude zu schafen, das aus Dialogen, Kontrasten, Überraschungen, Konsequenzen, und Inszenierungen besteht. Versucht wurde, die Kunst und die Architektur als ein Ganzes, Untrennbares zu zeigen. Maßgebend für die Konzipierung der funktionalen Hülle des neuen Museums für alte Meister, war der Umgang mit der Umgebung. Bei der Gestaltung des Gebäudes gab es vier Kriterien, die entscheidend waren: Die drei Puntkte: der festgelegte Platz des neuen Einganges, die Blickbeziehung und Verbindung zum Bode- Museum und die Führung zum Pergamon- Museum (und die restliche Museumsinsel). Die Linie: diese wird von der Bahntrasse dargestellt, die das Grundstück sehr stark prägt. Die tragende Struktur der Bahnstrecke besteht aus Wölbungen, welche zur Zeit hauptsächlich als Lagerflächen verwendet werden. Das Gebäude macht einen Sprung zwischen Funktionalität und Symbolik, indem beide Gegensätze zu einem Ganzen verschmolzen sind. So ist die symbolische Gebäudegestaltung ohne die funktionale Ausarbeitung (und umgekehrt) nicht denkbar. Der Entwurf ist wie eine theatralische Inszenierung, sowohl außen, als auch innen. Man wird durch das Gebäude geführt, der Besucher tanzt unbewusst die

Haupteingang

Blick vom Bodemuseum

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Choreographie der Architektur. Schwellen, Treppen, Lichtakzente dienen dazu, aus dem Gebäude ein Bühnenbild der Gegenwart zu schaffen. Außen tritt das Gebäude zurück, um vor der Bahntrasse einen Platz zu schaffen, welcher seinerseits die Verbindung des Gebäudes zu dem Pergamon- Museum darstellt. Auf der Seite, welche zum Bode- Museum führt, bildet sich einen Trichter, der einen ständigen Dialog zwischen den Gebäuden schafft. Durch die systematische, konzeptionelle Ausarbeitung der Umrisskanten bildet sich auch die funktionale Gliederung des Museums: es wird in drei Flügel unterteilt, welche unterschiedliche Nutzungen aufweisen. Der Hauptflügel (der Mittelflügel) ist der einzige Gebäudeteil, der im Kontakt mit dem Boden steht. Die restlichen zwei „schweben“ in der Luft. Durch das Einsetzen eines gewaltigen mit Bronze bekleideten Eingangselementes (durch eine perspektivische Verzerrung verstärkt) und durch das „Schweben“ der beiden anderen Flügel wird erreicht, dass der Besucher das gesamte Gebäudekomplex als ein „Tor“ wahrnimmt: der neue Eingang zur Museumsinsel.

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Im Inneren des Gebäudes gibt es zwei Welten, deren Bezüge zueinander sich ständig ändern: Die Welt der Kunst und die Welt der Architektur, welche durch Übergangsräume (Raumschwellen, die ebenso mit Bronze verkleidet) miteinander verbunden sind. Die Architekturwelt weist eine große Vielfältigkeit auf, welche durch unterschiedliche Inszenierungen, Lichtführungen, Raumoberflächen, Akustik etc erreicht wird. Die Trennung beider Welten ist fast überall durchgängig. Ausnahme machen die Zwischengeschosse, auch Metaebenen genannet, welche man durch „versteckte“ Treppen erreichen kann. Die Metallenen sind auch die einzigen Ruhebereiche in dem Museum. Von da aus kann man in die Ausstellungsbereiche runterblicken. Auf dieser Weise gelingt es dem Besucher, den Raum und die in dem Raum ausgestellten Kunstwerke als ein ganzes zu betrachten. Somit wird dieses Ganze zum Kunstwerk. Solche Durchblicke in anderen Ebenen sind überall zu finden. Dies ist dafür wichtig, damit man das gesamte Museum mit all seinen Einzelheiten als ein Erlebnis wahrnimmt und nicht nur die in dem Gebäude ausgestellten Meisterwerke.

Schnitt A-A

Grundriss 1.EG

Grundriss 1.OG

Schnitt B-B


Grundriss 2.OG

Grundriss 3.OG

Fassadenschnitt

Schnitt C-C

Schnitt D-D

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Q1_RWTH Campus West

Quartierskonzept f端r Wohnen und Versorgung Lehrstuhl f端r Planungstheorie und Stadtentwicklung - Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Selle Lehrstuhl f端r St辰dtebau und Landesplanung - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Kunibert Wachten Diplom WS 09/10 Helena Gerhard

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Gestaltungsplan


Auf dem Gelände des ehemaligen Rangier- und Güterbahnhofes Aachen-West soll nach dem Willen von Stadt und RWTH in den nächsten Jahren Europas größter Campus entstehen. Auf dem rund 200.000 Quadratmeter großen Gelände entlang der Bahnstrecke vom Westbahnhof in Richtung Laurensberg sollen Unternehmen und Forschungsinstitute in Clustern zusammengefasst werden. Die RWTH rechnet mit über 5.000 neuen Arbeitsplätzen – dies bedeutet auch einen erheblichen Bevölke-

Perspektive Innenhof

rungszuwachs. Daher soll neben Büros, Forschungseinrichtungen und Produktionsanlagen auch attraktiver Wohnraum mit der erforderlichen sozialen und technischen Infrastruktur geschaffen werden. Die Entwurfsaufgabe richtet den Fokus auf eine potentielle Wohnnutzung auf dem RWTH Campus West, das heißt die Entwicklung eines Quartiers – Q1 für Wohnen und Versorgung. Bei der Konzeptentwicklung stehen drei Fragen im Vordergrund: -Wie kann eine städtebaulich verträgliche Einbindung

Perspektive Campus-Terrassen

des neuen Campus-Quartiers in die vorhandenen Wohn-, Gewerbe- und Freiraumstrukturen des umliegenden Stadtgebietes gelingen? -Welche nachfrageorientierten „urbanen Wohntypologien“, jenseits vom Eigenheim und dem Stadthaus, lassen sich in welchem Mix auf dem „Campusgelände“ realisieren? Welche ergänzenden Funktionen können die Attraktivität des neuen Quartiers stärken? -Welche ergänzenden Funktionen können die Attraktivität des neuen Quartiers stärken?

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Moschee

Lehrstuhl für Städtebau und Landesplanung - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Kunibert Wachten Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege - Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Raabe Diplom WS 09/10 - Walter-Henn-Förderpreis 2010 - Beste Abschlussarbeit Kalliopi Ousoun-Andreou, Stanimir Zhelyazkov

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Schnitt D-D

Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit Ort und Nutzeranforderungen des islamischen Zentrums, reagieren die beiden Verfasser auf die Aufgabenstellung mit einer Erweiterung der bestehende Bilal- Mo-schee und einer Neuanlage eines großzügigen Innenhofs mit umliegenden Bauköpern, die die gesamte Anlage nun städtebaulich schlüssig an die Professor-Pirlet-Str. anbindet. Der Entwurf begreift die starke Topographie des Geländes als Chance, um große Teile der Baumasse der Bildungseinrichtungen des islamischen Zentrums in Hanglage einzugraben und somit scheinbar zurück treten zulassen. Dadurch hebt sich der Baukörper der neuen Moschee als Solitärbau besonders hervor. Der vierseitig umschlossene In-nenhof liegt auf der tieferen Ebene und spannt zwischen den einzelnen Gebäuden aber auch auf beiden Ebenen der Anlage einen spannungsreichen und vielseitig nutzbaren Außenraum auf.

Grundriss UG

Grundriss EG

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Bei der baulichen Vergrößerung der Moschee wählen die Verfasser den Begriff der ,,fugenlosen Erweiterung’’ der Moschee, bei der charakteristische Bauelemente der bestehenden Moschee, wie das Minarett, die geschlossene Betonfassade, Geschosshöhen und Kubatur des Bestandes aufgenommen und in das neue Gebäude integriert werden. Diese Form der Erweiterung der Moschee stützen sie auf eine umfas-sende Recherche von Erweiterungen bekannter Moscheen

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weltweit und greifen eine der traditionellen Erweiterungsformen auf. Als sehr gut gelungen ist der sensible Umgang mit unterschiedlichen räumlichen Qualitäten und gewählten Nutzungen im Zusammenspiel von Bestand und Neubau zu sehen. Unterschiedliche Geschosshöhen, ein gezieltes Belichtungskonzept und unterschiedliche Raumproportionen schaffen ein beeindruckendes Raumerlebnis im Innenraum durch eine bewusste

Neuinterpretation der Räumlichkeiten für rituelle Nutzungen. Die schlüssige und souveräne Präsentation des Entwurfes unterstützte die gute grafische Darstellung der Arbeit. Diese Arbeit stellt eine sehr gute Betrachtung der Problematik aus planerischer Sicht dar und ist in allen Teilen des Diploms, der Analyse, der Kriterienbildung, der Entscheidungsfindung und planerischen Umsetzung von überdurchschnittlicher Qualität.

Perspektive


Ansicht Nord

Ansicht Ost

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Oman Dive Center

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Lehrstuhl f체r St채dtebau und Landesplanung - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Kunibert Wachten Lehr- und Forschungsgebiet Stadtbaugeschichte - Univ.-Prof. Dr.-Ing. Michael Jansen Diplom SS 09 Catherine Thoma und Philipp Reimann


Baustrukturplan

Das Sultanat Oman befindet sich im Südosten der Arabischen Halbinsel. Es ist eine Monarchie mit etwa drei Millionen Einwohnern, die seit den 1970er Jahren aufgrund der Erdölförderung eine rasante Entwicklung durchlaufen hat. Anders als die Arabischen Emirate verfügt das Land über eine mehrtausendjährige Siedlungstradition eines klassischen Handelsstaats durch Seefahrt und Karawanen. Mit der Entwicklung der letzten Jahrzehnte verschwindet nach und nach die traditionelle Lebensform in Klein- und Mittelstädten, die mit einer Aufgabe der alten Siedlungen einhergeht. Die Lage des Oman Dive Center befindet sich an einer ruhigen und idyllischen Bucht ca. 15 km entfernt vom lebendigen Hafen in Muttrah. Es hat für den touristisch erschlossenen Oman als eines der bekanntesten Tauchcenter eine lange Tradition und hohe Bedeutung für die Tourismusbranche.

Die felsigen Landmassen, die die Bucht umgeben, bieten vielfältige Möglichkeiten für spannende Ausblicke und laden ebenso wie die ruhige Wasseroberfläche zur Entwicklung neuer Ideen für ein internationales Quartier ein. Eine verkehrliche Anbindung ins Umland und nach Muttrah und Muscat besteht bereits, die Erschließung des Standortes selbst muss jedoch entwickelt werden. In seiner sehr provisorischen Gestalt wird es jedoch mittlerweile bedrängt von verschiedenen hochwertigen Hotelplanungen in unmittelbarer Umgebung. Die Nutzung des Tauch- und sportiven aquatischen Zentrums soll beibehalten, aber in anderer Form in die Gesamtplanung integiert werden (Unterwassertauchschule, schwimmendes Center etc.) Wichtige Ziele der städtebaulichen Planung sind: • Schaffung einer spannenden Nutzungsmischung der internationalen Begegnung, des kulturellen Austausches, Freizeit und wasserbezogenen sportlichen Nutzungen, verschiedenen Formen des temporären und dauerhaften Wohnens und Infrastruktur • Nutzung der Potentiale von Wasser und Land (amphibische Nutzungskonzepte und Gebäudeformen) • Ausschöpfung des energetischen Potentials des Wassers Insgesamt gilt es, zeitgemäße, an Kultur, Klima und Naturraum angepaßte omanische Siedlungsmuster zu entwerfen, die traditionelle Vorbilder omanischer Landschaftsgestaltung integrieren lassen.

Rendering Tower 05

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Apartmentetage

Apartmentetage 2

Wohnen

B端ro

Werkstatt

OTEC -Versuchsanlage

Ausschnitt Quartier - Grundriss

Perspektive Shuttleboot

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Dock


Die Diplomarbeit stützt sich in der Konzeptentwicklung auf eine äußerst fundierte Auseinandersetzung mit dem Ort des Oman Dive Centers sowie auf eine eigens entwickelte Programmatik für das International Quarter. Zentraler Impulsgeber für die neue Siedlung soll das Oman Sea Research Center sein, ein Forschungsinstitut für Meeresbiologie und aquatische Technologien, das sowohl baulich-räumliche als auch funktionale Faktoren definiert, die in einem technisch orientierten Städtebau-Architektur-Konzept resultieren. Aus dem Forschungsthema ergibt sich für die Bearbeiter die Idee einer aquatischen Siedlung, die langfristig energetisch autark funktionieren soll. Stadträumlich spannen sie einen Bogen von einem Strandquartier im Westen der Bucht über drei aquatische Quartiere auf Plattformen zu zwei Forschungstürmen im Meer, wobei jedes Quartier ebenfalls über einen zentralen Turm verfügt. Während die beiden Forschungstürme technoide Strukturen darstellen, die ausschließlich vom Oman Sea Research Center genutzt werden, bilden die Quartierstürme jeweils zentrale Orte mit öffentlichen wie auch Wohnnutzungen der ansonsten aus Hofhäusern bestehenden Siedlungsräume. Sie sind entlang einer Promenade angeordnet, die alle vier Quartiere oberir-disch erschließt. Hierzu parallel verlaufen unterirdisch ein Mobilitätssystem der ansonsten autofreien Sied-lung – mit ihren Parkhäusern im Osten und Westen der Bucht – und alle Energieversorgungsstränge, die alle sechs Türme miteinander verbinden. Ergänzt werden die Quartiere von solitären Wohnbauten entlang der Südhänge der Bucht. Nicht nur die sehr intensive Programmfindung und die kreative städtebauliche Idee, sondern auch die enorm tiefe Durcharbeitung von technischen wie auch strategischen Details überzeugen, so dass die Arbeit die in der Aufgabenstellung formulierten Anforderungen in allen Teilen erfüllt bzw. über sie hinausgeht und damit einen sehr guten Beitrag darstellt.

Perspektive Shuttleboot

Sicht von einem Boot bei der Einfahrt in die Bucht

Sicht vom Heliport des Tower 06 auf das Quartier

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Interventionen an der Port de Paris

Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie - Univ.-Prof. Dipl. Ing. Axel Sowa Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens - Univ.-Prof. Arch. Meinrad Morger, Univ.-Prof. Dipl. Ing. Anne-Julchen Bernhardt Bachelorarbeit SS 09 - Studienpreis „BDA Masters 2009“ Max Riemenschneider

Max Dankward Riemenschneider INTERVENTIONEN an der Porte de Paris in St. Denis RWTH Aachen, Fakultät Architektur (Univ.-Prof. Anne Julchen Bernhardt, Univ.-Prof. Axel Sowa) Riemenschneider reanimiert einen vom Verkehr umtosten Knotenpunkt in St. Denis bei Paris. Auf dem Grundriss eines historischen Kreisverkehrs entwickelt er ein zylindrisches Gebäude, das in moderner Sprache an die Revolutionsarchitektur von Etienne Boullée anknüpft und den Ort mit einem radikalen Bauwerk neu definiert. Als Referenz an den Bestattungsort vieler französischer Könige, die benachbarte Kathedrale, schlägt er ein riesiges Kolumbarium vor, in dem computergesteuert deponierte Urnen den Raum definieren und das Licht regulieren. Diese Grundidee wird konsequent umgesetzt und auf höchstem Niveau weiterentwickelt. Innerhalb des Gebäudes ergeben sich inszenierte Wegeführungen und inhaltlich entwickelte Raumfolgen die unseren Umgang mit den Toten völlig neu interpretieren. Dies gibt reichlich Anlass zur inhaltlichen Diskussion, unbestritten bleibt die hohe Qualität von Entwurf und Darstellung.

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Friedhof Innere Wand 11168 Urnenfächer zum Innenraum mit tranzluzenter Polycarbonat Fassade Rundgang Durchwegung durch die Urnenwand Andachtsring durch Oberlichter heller Flur mit 26 Andachtsräumen Äußere Wand 15925 Urnenfächer Außenfassade bestehend aus Platten in Urnenfachgröße in matter Stahloptik die als Gesamtarrangement eine homogen erscheinende Oberfläche ausbilden

Kellergeschoss

Erdgeschoss

1. Obergeschoss

2. Obergeschoss

Übergang/Zeremonie Treppenhügel „Schreiten“ in das Geistliche; Treppe schmiegt sich der Decke zunehmend an -> „Trancezustand“ Verabschiedungshalle „schwebend“ zwischen „Leben und Tod“

Krematorium Funktionsring Aufbahrungshalle, Personalräume, Verwaltung

Ofen/ Gitterostebene Kern des Krematorium; Hebebühne zu Katafalk in Verabschiedungshalle

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Intervention an der Porte de Paris

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Lehrstuhl f체r Geb채udelehre und Grundlagen des Entwerfens - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Anne-Julchen Bernhardt Lehrstuhl f체r Architekturtheorie - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Axel Sowa Bachelorarbeit SS 09 - Auszeichnung Helmut-Hentrich-Stiftung Leonard Wertgen


Ausstieg im Wald

Waldtor

Ziegeninsel

6 Dichter Bewuchs über dem Ausgang der Metrostation schafft einen Ausstieg im Wald. Das Aufsteigen aus dem Untergrund wird zu einem erhabenen Erlebnis. Man taucht auf in einer völlig anderen Welt. Exotische Pflanzen verleihen dem Raum eine ursprüngliche Natürlichkeit.

10 Hohe Bäume ragen zu beiden Seiten über die Autobahn und bilden so eine Torsituation des Parks aus. Der knochige Gestus der Schwarzkiefer, Pinus nigra, weckt Assoziationen eines fernen märchenhaften Ortes.

5 Die Ziege ist ein Tier und damit ein starkes Symbol von Natürlichkeit. Sie ist ein Nutztier des Menschen, hier aber nutzlos. Sie irritiert den Autofahrer oder vorbeigehenden Fußgänger. War das gerade eine Ziege?

Mensch und Mensch Wo lebt der Mensch? Der nomadisch lebende Mensch der Steinzeit bewegte sich in größter Freiheit auf diesem Planeten. Er folgte lediglich den Regeln der Natur: den Jahreszeiten, dem Wandern der Tiere. Mit dem Beginn der Sesshaftigkeit des Menschen entstanden erste Siedlungen. Aus diesen Siedlungen erwuchsen Städte. Heute lebt etwa die Hälfte der Menschheit in städtischen Strukturen. In ihr stehen der Mensch und sein Handeln ständig im Kontext des Nächsten. Der Raum den Mensch und Mensch sich teilen ist der öffentliche Raum. In der europäischen Stadt definieren

ausgesprochene und still vereinbarte Regeln das gemeinsame Nutzen dieses Raumes. Die Freiheit des Nomadenlebens ist einer leistungsfähigen Zivilisation gewichen, die Sehnsucht danach ist möglicherweise geblieben.

6 5

3

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8

1 9

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Topos Gierig hat die Ausbreitung des Menschen die Landschaft verschlungen. Das Verlangen nach Mobilität, das Streben nach Effizienz und die technische Möglichkeit der Umsetzung haben im letzten Jahrhundert große überregionale Verkehrswege entstehen lassen.

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Bunte Wiese 3 Blumen, Löwenzahn und Mohn, verschiedener Farben wachsen durcheinander. Durch die wilde und bunte Wiese entsteht ein Moment der Sommeridylle.

Sie durchschneiden die Landschaftsräume und verbinden kurzfristig Menschen miteinander. An der Porte de Paris treffen verschiedene Verkehrssysteme aufeinander: der Automobilverkehr, der Schiffverkehr, der Zugverkehr und der Fußgängerverkehr. Zwischen den floral erscheinenden Geometrien des Verkehrsknoten, den idealen Radien der Straßen, ist eine neue Art des Raumes entstanden. Diese Resträume des Verkehrs sind grüne Inseln der Freiheit in einer gebauten Stadt wie Paris. Sie sind getrennt von der Stadt durch die reißenden Ströme des Verkehrs. 90

Gefangenes Floß 4 Der Steg ist als Floß konstruiert. Die Struktur besteht aus Euro-Paletten welche über Drahtseile mit Industriekanistern verbunden sind. Das Floß wird an den vorhandenen Pollern festgemacht und bildet so einen Steg für sommerliche Nutzung. Der Steg wird von der Gruppierung Maltourneé die sich für die Erhaltung der Brachflächen am Wendebecken des Kanals einsetzt aufgebaut, gemeinsam mit weiteren Freiwilligen, wie etwa den Bewohnern des Parks.

Haus am Waldrand aus „Aneignungen an der Porte de Paris“. (L. Wertgen und M. Helten)

Fontäne 2 Eine zwanzig Meter hohe Fontäne wird dem Stadtpanorama am Wendebecken des Kanals hinzugefügt.

Zuflucht In welchem Maße ist eine Stadt definiert? Der öffentliche Raum ist vielerorts in seiner Nutzbarkeit streng vordefiniert. Auf der Wiesenfläche am Wendebecken des Kanals ist es möglich zu Zelten und zu Grillen. Ein Fußballplatz lockt täglich Jugendliche aus Saint Denis an. Der Kanal wird auf vielfältige Weise genutzt. Liebespärchen sitzen am Kanal und schauen in die Weite des Flusslaufs. Angler warten mit einer Flasche Wein darauf, dass ihr Abendessen anbeißt. Und für manche ist das Wasser sogar Lebensmittelpunkt. Sie leben am und vom Kanal,


Belvedere - Und plötzlich dieser Überblick

Schönes Unkraut

Café mit Gemüsegarten und Lavendelfeld

8 Was glänzt dort in der Ferne, in der Höhe? Das Belvedere befriedigt die Neugierde des Menschen, der unter der Autobahnbrücke entlang geht und sich fragt wie das Gebiet von oben aussieht. Die Spindeltreppe mit ihren hohen Wangen verbietet Zwischenausblicke. Sobald die Plattform erreicht ist eröffnet sich ein Überlick über den anderen Park – und die Gesamtheit der Eingriffe.

Texturen des Ortes (von links): brachliegendes Gras, Löwenzahl, Huflattich, Schafgarbe

9 Das Café ermöglicht dem eiligen Pendler einen Kaffee zum Mitnehmen und dem Verweilenden intime Sitzmöglichkeiten mit Blick auf die Landschaft des Parks und den Kanal. Der landschaftsarchitektonisch klar gestaltete Uferbereich erhält als Übergang zur Wildnis des Verkehrsknoten in Feldern kultivierte Natur.

waschen sich und ihre Kleider dort. So leben im Umfeld der Porte de Paris illegal etwa fünfzehn Menschen. Bei Ihnen handelt sich um Einwanderer, Sinti und Roma, sans-papier und andere die ihre Rolle in der Gesellschaft verloren haben oder nie hatten. Ihre Aneignungen der Verkehrsbauwerke, Schächte und Vegetation zu Wohnsituationen bilden eine analytische Sammlung in Form von Zeichnungen, Photographien und Beschreibungen. Das Nebeneinander und Miteinander der Spaziergänger, Sportler, Pendler, Stadionbesucher und Aneigner verlangt einen urbanen Raum, den anderen Park.

Der andere Park Die Porte de Paris ist ein Ort maximaler Öffentlichkeit, fernab von gewohnter geregelter Öffentlichkeit. Dem Raum ist keine klare Nutzung zugewiesen, er ist frei, offen und heterogen. Das Vorhandene und meine Eingriffe bilden zusammen den anderen Park. Um die Offenheit des Areals zu erhalten sind die Eingriffe gering. Sie schaffen Momente der Irritation. Sie stellen den Gegensatz von Stadt und Landschaft zur Schau und markieren so dieses parkartige Gefüge als einmalig im Kontext der Stadt Paris. Die Eingriffe schaffen besondere Momente, indem sie

7 Der Spontanbewuchs der Brachflächen wird verdichtet an der Spitze der Dreiecksfläche durch minimale Bodenaufschüttung angepflanzt und so ausgestellt. Die Bepflanzung wird durch Sedumarten und unempfindliche Gräser ergänzt. Es entsteht ein vielfältiger Bewuchs in Textur und Höhe.

den Raum atmosphärisch umdeuten: Die raue Stimmung der Brache wird durch idyllische Momente gebrochen. Dabei spielen Motive arkadischer Landschaften und englischer Landschaftsgärten eine Rolle. Die Nutzung des Ortes wird in ihrer Vielfalt nicht eingeschränkt, sondern durch programmatische und atmosphärische Eingriffe intensiviert. Der Passant wird verleitet, den Ort und seine Qualitäten zu sehen. Der Ort wird Brache und Idylle zugleich.

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Interventionen an der Port de Paris

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Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie - Univ.-Prof. Dipl. Ing. Axel Sowa Lehrstuhl f체r Geb채udelehre und Grundlagen des Entwerfens - Univ.-Prof. Arch. Meinrad Morger, Univ.-Prof. Dipl. Ing. Anne-Julchen Bernhardt Lehrstuhl f체r Wohnabu und Grundlagen des Entwerfens - Univ.-Prof. ir. Wim van den Bergh Bachelorarbeit SS 09 Niklas Fanelsa


Thema der Bachelorarbeit war eine Intervention auf dem Gelände der Porte de Paris. In einem heterogenen Gemenge von Infrastrukturen, Zwischenräumen und Fragmenten am Rande der Metropole Paris sollte ein Eingriff vorgenommen werden. Art und Umfang war dem Bearbeiter dabei freigestellt – ein selbstgewählter Ansatz unter der Berücksichtigung der ortsspezifischen Themen sollte gefunden werden. In einem einwöchigen Workshop vor Ort sollten mit einer „Erfinderischen Analyse“ der Ort untersucht und entdeckt werden. Aus diesem ersten Schritt sollte eine sich ein Manifest entwickeln, dass das spätere Vorgehen begründet und verankert. Ein klassisches Hotel besteht aus einer großen Anzahl unterschiedlicher Funktionen, die meist in einem hybriden Baukörper zusammengefasst werden. Ein großes Bauvolumen würde die Vielschichtigkeit und Individualität der einzelnen Orte der Port de Paris zerstören und negieren. Ein einziges Volumen kann daher nicht auf die Gegebenheiten und Anforderungen antworten. Auch sind viele Funktionen, die ein klassisches Hotel beherbergte obsolet geworden – die Zeit der großen Bälle und Raucherclubs ist vorbei. Der Entwurf eines spezifischen Hotels, bestehend aus unterschiedlichen Einheiten, bildet den Grundgedanken der Hotelfragmente. Das breite Nutzungsgefüge des Hotels wird aufgespalten und am Ort neu verarbeitet. Die einzelnen Einheiten können dabei viel präziser auf den Ort und die jeweiligen Anforderungen eingehen. Die einzelnen Nutzungen verteilen sich über die gesamte Port de Paris und schließen bestehende Wohnnutzungen, wie die Aneigner mit in das Konzept ein. Die Wohneinheiten können bestehende Systeme zur Akupunktur nutzen. Dabei können bauliche und infrastrukturelle Vorteile genutzt werden. Die kontemporären Anforderungen eines Hotels werden in den Entwurf mit eingewoben. Minimales Per-

sonal kann die einzelnen Einheiten überwachen und warten. Die Reservierung erfolgt im Vorfeld über Internet, oder vor Ort an einem Automaten. Frühstückssacks und Getränke können auch automatisch bezogen werden. Bei mehr Bedürfnis nach sozialer Interaktion können die schon lokal vorhandenen Infrastrukturen, wie Shopping Mall oder Döner Bude genutzt werden. Das fragmentarische Hotel wird universales Instrument beim temporären Verweilen auf der Porte de Paris. Der Basisturm bildet den Kern und die Zentrale des Hotels. Jede autonome Subeinheit geht mit der Basis eine Verbindung ein. Hotelbenutzer die kein Zimmer benötigen, können einen Dusch-O-Mat benutzten, oder einen Snack kaufen. Direkt neben dem Eingang befindet sich ein Automat zur Buchung eines Zimmers. Das Love Hotel stellt eine nahezu autarke Einheit im System dar. In diesem Drive-In Hotel, das direkt an das System Autobahn angeschlossen ist, können für kurze Dauer Liebeszimmer gemietet werden. Dabei suchen sich die Benutzer im Vorfeld eines, der sechs verschiedenen Themenzimmer, aus. Nach der Benutzung können die Gäste das Love Hotel auf der anderen Seite ungesehen wieder verlassen. Die gemeinschaftlichen Wohneinheiten am Rand der Maltournee nutzen das schon vorhandene Angebot von Fußball, Wiese und Schwimmbecken. Aktive Gruppen können hier das großstädtische geordnete Leben hinter sich lassen. Die einzelnen Wohnköper schmiegen sich an die Böschung und nutzen die vorhandenen Treppen als Zugang. Die Infrastruktur aus Parkplätzen und Decken wird genutzt, um kleine Wohnbungalows für die Reisenden zu schaffen. Da im Parkhaus keine natürliche Belichtung vorhanden ist, werden Löcher zur oberen Parkfläche aus der Decke herrausgebrochen. Bäume verraten die untere Wohnnutzung und verändert die Fläche des alten Bushofs. 93


Hotelfragmente

Leuchtreklame

Toilett-O-Mat

Service Container

Automat Getr채nk-O-Mat Snack-O-Mat

Grundmodul Gel채nder Stufe/Wangen

Read-O-Mat Sitzbank Dusch-O-Mat

Toilett-O-Mat

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Parkfl채che

Grundausstattung H체tte Themenzimmer

Klassenzimmer Lageplan 1:800

Luxus

Urwald

1

SM

2

Bibliothek 3

4

1 Auswahl des Zimmers & Bezahlung 2 Einparken 3 Benutzen 4 Abreise

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Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin

Lehrstuhl für Plastik - Univ.-Prof. grad. Des. Michael Schulze Lehrstuhl für Kunstgeschichte - Univ.-Prof. Dr. phil. Alexander Markschies Bachelorarbeit SS 09 Derya Bekar

„Deutsche Symphonie“ Der Text der deutschen Nationalhymne ist die dritte Strophe des Gedichtes „Das Lied der Deutschen“, verfasst von August Heinrich Hoffman von Fallersleben 1841. Die Melodie entstammt dem Kaiserlied von Joseph Haydn, komponiert 1796. Durch die Trennung und die Wiedervereinigung bekommt die erste Verszeile eine besondere Bedeutung: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!“. Seit der Wiedervereinigung ist dieses Lied die Hymne aller freien und geeinten Deutschen.

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Konzept

Das Konzept dieser Projektarbeit ist, die Nationalhymne für Besucher begehbar zu machen. Das Lied, bzw. die ersten sieben Sekunden der Melodie, während „Einigkeit und Recht und Freiheit“ gesungen wird, ist mit Hilfe der Hüllkurve visualisiert, indem der SchwingungsZeitverlauf als Wellenform graphisch dargestellt wird.

Die zweidimensionale graphische Darstellung dient als Grundform des Entwurfes. Diese Struktur wird bei dem Entwurf als Scheibe eingesetzt und bekommt dadurch eine dritte Dimension. Durch den ungewöhnlichen Maßstab erhält die „Deutsche Symphonie“ eine kolossale Präsenz auf dem Gewölbe des ehemaligen Kaiser Wilhelm Nationaldenkmales. Das Denkmal wird durch die Wege nicht nur visuell mit der geplanten Schlossfreiheit verbunden, sondern es erhält dadurch auch einen städtebaulichen Bezug zu seiner Umgebung. Die vorbeifahrenden Fahrzeuge und Passanten erleben einen visuellen Eindruck, da durch schnelle Veränderung ihrer Blickwinkel, der Moire Effekt entsteht. Weiterhin wird das Spreeufer mit großzügigen Sitztreppen und einer Plattform am Wasser neu definiert. Es wird ein näherer Bezug zur Spree für die Besucher und ein neuer Stadtraum für die Berliner erschaffen.


Grundriss

Schnitt 1-1

Lageplan

Ansicht S端dwest

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Schnitt 2-2

Detail

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Perspektive

Nachtansicht

Vogelperspektive

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Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin Lehrstuhl für Plastik - Univ.-Prof. grad. Des. Michael Schulze Lehrstuhl für Kunstgeschichte - Univ.-Prof. Dr. phil. Alexander Markschies Bachelorarbeit SS 09 Marie Carl

Der Entwurf Das Denkmal als ein Raum, ein Ort der Kommunikation, aber auch der Stille. Ein Ort, welcher zusammenführt, jedoch auch Raum für sich selbst lässt. Ein immer währendes aufeinander Treffen und wieder verlassen um sich als Individuum, aber auch Teil der Gesellschaft zu sehen. Die Sinne werden sensibilisiert um bessere Kommunikation hervor zubringen. 100

Die Räume der Wahrnehmung In den Räumen werden oft einfache Situationen verstärkt. Verborgene Gefühle, Ideen zum Thema Einheit, jedoch auch zum Leben allgemein werden durch Sinneswahrnehmung thematisiert. Es wird verarbeitete, was lange verborgen war um zu verstehen, was damals passiert ist. Gemeinsam wird wahrgenommen und gefühlt.


Modellfoto

Grundriss

Modellfoto

Schnitte Modellfoto

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Detail

Detail

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Modellfoto

Detail


Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

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Stadtwohnen Hospiz Köln-Severinsviertel Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege - Univ.-Prof. Dr. Ing. Jan Pieper Bachelorarbeit SS 09 Mathieu Oly

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Der Hausrücken

Der öffentliche Vorplatz

Die Lage im Block

Das Sterben in der Stadt. Ein Haus, zum Sterben, in der Stadt. Das urbane Hospiz. Der letzte Schritt des Menschen, ist die Lebensphase des Sterbens. Jeder stirbt, doch nur wenige wollen dies wahr haben. Der Tod ist in der modernen Gesellschaft als Fehler angesehen, als ein Versagen der Medizin. Man möchte sich der Vorstellung des Endlichen entledigen; so hat die Gesellschaft,verstärkt im 20. Jahrhundert, angefangen Mechanismen des Ausklammerns zu entwickeln. Der Tod wird im Leben ausgeklammert. Diese unmenschliche Entwicklung heiszt es zu dämpfen; das Sterben ist so natürlich wie die Geburt. Die Auseinandersetzung mit dieser Endlichkeit einer jeden Existenz, muss zurück in die Gesellschaft. Die Kontraste der Geburt und des Sterbens müssen sich wieder, so wie dies in der Historie immer der Fall war, vermischen. Der richtige Ort der Rückkehr, kann nur die Stadt sein. Das Leben trifft auf das Sterben und macht dieses wieder sichtbar.

eben Sie sind. Sie sind bis zum letzten Augenblick wichtig und wir werden alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden sterben, sondern auch bis zuletzt leben können.“ Insbesondere in der letzten Phase der menschlichen Existenz, ist eine würdevolle und angemessene Umgebung absolut notwendig. Es soll die Pflicht der begleitenden Personen eines sterbenden Menschen sein, sich dessen Belange und Wünsche anzunehmen. Die bauliche Gestalt, einer solch komplexen und differenzierten Aufgabe muss versuchen, in aller Vorsicht, auf diese speziellen Anforderungen der Gäste und Begleiter einzugehen. Die Essenz all dieser Aspekte, ist das Hospiz. Hier konzentrieren sich die Antworten auf die gestellten Fragen der Sterbenden unter uns. Es ist ein Haus zum Sterben, zum würdevollen Sterben. Dieses Haus, kann nicht auf alle individuellen Wünsche jedes einzelnen Gastes eingehen. Es kann jedoch jedem eine hohe Qualität bieten und genau dies muss dieses Haus leisten können. Eine Qualität, die allgemein verstanden und angenommen wird. Jeder ist im Tode gleich, es gibt in dieser Phase kaum greifbare Unterschiede. Das, was ein jeder Sterbende einzigartig macht, ist sein gelebtes

Leben. Seine gelebten Erfahrungen, Erinnerungen und Geschichten. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass der Gast, auch wenn er örtlich nun nicht mehr in seiner direkten, bekannten Umgebung ist, das Recht auf das Miteinziehen dieser Souvenirs hat. Der Gast soll sich sein Nest auskleiden dürfen.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. So lautet der erste Artikel des deutschen Grundgesetzes. Cicely Saunders sagte folgendes; „Sie sind wichtig, weil Sie

Das Hospiz gebettet im Innersten der Stadt, im Block. Als integrativer Bestandteil der Gesellschaft; nicht dazwischen, nicht am Rand, sondern mittendrin. So formt die materialisierte Lebendigkeit, der Block, die Gestalt des Neuen; des neuen Hauses für temporäres Wohnen. Die innere Blockkontur lässt hier nur eine klare Form zu, die des Riegels. Im unmittelbaren Kontext, gilt es nun die Lage dieser Ergänzung zu bestimmen. Wie wird der Eingriff zu einer Bereicherung, zu einer Klärung der stadträumlichen Proportionen? Es gibt hier drei in Betracht gezogene Stellungen, die alle einen Vorplatz zum nördlichen Blockrand ausbilden. Der Unterschied liegt im Verschieben der Riegels zu der Längsachse der Blockstruktur. Die erste Möglichkeit, beschreibt das Anlehnen des 105


Riegels parallel an den südlich angrenzenden Bestand. Die zweite Stellung positioniert sich zentral in die innere Kontur des Blocks. Die gewählte Ausrichtung orientiert sich an der nördlichen Randbebauung und deren Nebenbauten. Nur diese Wahl lässt das Entstehen vollwertiger und klar defi nierter Stadträume zu. Das Sterben in der Stadt. Ein Haus, zum Sterben, in der Stadt. Das urbane Hospiz. Der letzte Schritt des Menschen, ist die Lebensphase des Sterbens. Jeder stirbt, doch nur wenige wollen dies wahr haben. Der Tod ist in der modernen Gesellschaft

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Grundriss

als Fehler angesehen, als ein Versagen der Medizin. Man möchte sich der Vorstellung des Endlichen entledigen; so hat die Gesellschaft, verstärkt im 20. Jahrhundert, angefangen Mechanismen des Ausklammerns zu entwickeln. Der Tod wird im Leben ausgeklammert. Diese unmenschliche Entwicklung heiszt es zu dämpfen; das Sterben ist so natürlich wie die Geburt. Die Auseinandersetzung mit dieser Endlichkeit einer jeden Existenz, muss zurück in die Gesellschaft. Die Kontraste der Geburt und des Sterbens müssen sich wieder, so wie dies in der Historie immer der Fall war, vermischen.

Der richtige Ort der Rückkehr, kann nur die Stadt sein. Das Leben trifft auf das Sterben und macht dieses wieder sichtbar. Die bauliche Gestalt. Das Gemüt des sterbenden Menschen, fragt nach einem Haus, welches seine differenzierten Stimmungen versteht. Eine Architektur modelliert aus den schwankenden Belangen der Grundstimmungen des menschlichen Wesens. In dieser Phase des Lebens werden essentielle Dinge, wie Rückzug, Schutz, Gemeinschaft und Offenheit, wichtig. So sollte das


Nordansicht

Ansicht

Haus genauso viele differenzierte Charakterbereiche, als es Gemütsstimmungen der Bewohner gibt, anbieten. Die Verfügbarkeit dieser Elemente muss da sein, wer diese wie in Anspruch nimmt, ist der Seele jedes einzelnen frei überlassen. So besteht das Gebäude aus drei Gedanken, dem harten Rücken, den Schatullen und der verbindenden Geste. Der steinerne, konkave Rücken versteht sich als tröstende Burg, als Möglichkeit des Abkapselns und Anlehnens. Dies ist die Metapher der vermeintlichen Beständigkeit und ewigen Geborgenheit. An diese Grundmauern schmiegen sich die Schatullen. Als Behälter für einen edlen Inhalt. Das Wertvollste wird in eine warme, von Stoffen ausgekleidete und somit behagliche Holzschale gebettet. Der Inhalt ist dermaszen zerbrechlich, dass nur weiche Materialien den Raum fassen dürfen. Hier fi ndet das intime Leben der Sterbenden statt. Diese Räume lassen daher genügend Raum, für individuelle Wünsche oder persönliche Mitbringsel, zu. Der dritte Gedanke entspringt dem Angebot der Verknüpfung der Schatullen und des Rückens. So besteht die Möglichkeit, des gegenseitigen Besuchens oder Einladens. Ist dies nicht erwünscht, so kann der Gast sich mittels des Schlieszens textiler Raumteiler dieser sozialen Ebene widersetzen. Die verbindende Geste ist, in seiner Funktionsweise, demzufolge als hybrid anzusehen.

Südansicht

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ENTWÜRFE DESIGN PROJECTS

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Thermic Power Oman

Ein Aufwindkraftwerk f端r das Sultanat Oman Lehrstuhl f端r Tragkonstruktionen Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Trautz Gebundener Entwurf WS 08/09 Arnd Rose

Perspektive

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Die Hauptkomponenten des Aufwindkraftwerks sind die annährend kreisrunde Kollektorfläche und der zentrale Kamin: Durch Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Luft unterhalb der transparenten Dachfläche des Kollektors und strömt aufgrund ihrer geringen Dichte durch den Kamin nach oben, wodurch an den offenen Rändern des Kollektors neue kühle Luft angesaugt wird, die sich wiederum im Kollektor erwärmt. Die in dieser konstanten Luftströmung enthaltene Energie wird über Turbinen und Generatoren im Kaminsockel in elektrische Energie umgewandelt. Ebenfalls im Sockelbereich des Kamins befinden sich die zum Betrieb und zur Wartung der Anlage erforderlichen Komponenten: Die Werkstätten, das Umspanwerk und die Leitwarte. Innerhalb des Kamins befindet sich auch ein Besucherund Informationszentrum, von dem aus über Aufzüge eine Aussichtsplattform in 960 m Höhe erschlossen wird. Sowohl Mitarbeiter, als auch Besucher erreichen das Zentrum der Anlage über eine Seilbahn, die oberhalb des Kollektordachs fährt, für den Liefer- und Wartungsverkehr ist eine hierzu parallele Straße unterhalb des Daches vorgesehen.

Schnitt

Konstruktionskomponenten

Ansicht

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Aufsicht

Grundriss in 15 m Hรถhe

Perspektive

Perspektive

Grundriss in 5 m Hรถhe

Perspektive


Grundriss oberste Ebene

Grundriss Besucherebene

Grundriss Werkstatt und Funktionsbereich

Perspektive

Perspektive

Perspektive

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Ile de Cygnes

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Lehrstuhl für Konstruktives Entwerfen - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Mirko Baum Gebundener Entwurf SS 09 Markus Ruhe

Aufgabe des Entwurfes ist es, in das allmählich aus den Jahrhunderten entstandene Stadtbild von Paris, dessen heutige Erscheinung immer noch hauptsächlich durch die Errungenschaften des 19. Jahrhundert bestimmt wird, ein neues „Wahrzeichen“ zu setzen, das ein charakteristischer Ausdruck unserer Generation in sich trägt. Als Standort für das Bauwerk dient hierbei die 1825 künstlich angelegte Insel „Ile des Cygnes“, die schon selbst durch ihre extrem lange und schmale Form (21 x 900 m) ein einzigartiges Merkmal der Pariser Seine darstellt; ein Ort, dessen Bedeutung durch den direkten Dialog mit dem nahe stehenden Eiffelturm noch hervorgehoben wird.


Lageplan

Rendering

Modellfoto

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Grenzstationen CH

Lehrstuhl für Baukonstruktion 2 - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Hartwig Schneider Projekt M1 / Gebundener Entwurf Juditha Rudolf

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Eine Besonderheit in dem europäischen Grenzgefüge bildet die Schweiz, die nicht der Europäischen Union und der damit verbunden Zollunion beigetreten ist. Auf dem Grundstück der Zollanlage Weil am Rhein soll eine neue Gemeinschaftszollanlage als prototypisches Gebäude mit einer begrenzten Standzeit entwickelt werden. Neben den funktionalen Anforderungen die mit der Zollabfertigung zusammenhängen, stehen die Modularität und Demontierbarkeit der baulichen Struktur im Fokus der konstruktiven Konzeption. Das Leitbild des Entwurfes, ist eine weitspannende Dachscheibe, die entsprechend der bestehenden Fahrbahnstruktur auf sechs stählernen Baumstützen ruht. Um die Scheibe als frei tragendes Element sichtbar zu machen, werden die Baukörper der Zollanlage an den Rändern des Daches untergestellt, ohne einen physischen Kontakt herzustellen. Als Tragsystem für Dächer mir großen Spannweiten wird der Trägerrost herangezogen. Um einem hohen Grad der Vorfertigung gerecht zu werden, wird der Rost in einzelne rechteckige Module unterteilt, die im Inneren über einen verschieden großen ellipsoiden Hohlraum verfügen. Die Module weisen somit verschiede Materialstärken auf und werden dem Spannungsverlauf der Decke entsprechend angeordnet. Um der leichten Bauweise gerecht zu werden und um die Form der Module herstellbar zu machen, werden die Module in Glasfaser verstärktem Kunststoff hergestellt. Die Zollgebäude stellen sich als scharfkantige Volumen unter das Dach und werden von inneren Regalwänden getragen. Außen nehmen sie sich mit einer homogenen Polycarbonatfassade und vertikalen Fensterstreifen zurück.


Pictogramme

Ansicht

Modell

Modell

Fahrerperspektive

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Feuerwehrwache HS9

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Lehrstuhl f端r Konstruktives Entwerfen - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Mirko Baum Projekt M1 Dorothee Fritzsche


Aufgabe des Entwurfes: Die schwimmende Feuerwehrstation HS9, die während ihrer 31 Jahre langen Betriebstätigkeit die meisten Flusseinsätze in Prag durchführte, wurde von kurzem wegen ihres schlechten technischen Zustandes außer Betrieb gesetzt. Die Prager Feuerwehr verlor dadurch eine wichtige Einsatzeinheit, deren Einsatzbereich sich heute einige in der Stadt stationierte Feuerwehrwachen teilen müssen. Diese unbefriedigende Situation soll künftig durch Errichtung einiger neuen „Land-Wasser“ Stützpunkte verbessert werden. Aufgabe des Entwurfs ist die Neuplanung der Feuerwehrstation HS9, die gegenwärtig an der Mündung vom Flusshafen Smichov als ein ortsfester Stützpunkt für Land- und Flusseinsätze entwickelt werden soll. Eine sinnvolle Einbindung der neuen Feuerwehrwache in den Fluss und das Straßennetz sowie Raumkonzepte, die eine schnelle Einsatzbereitschaft der Mannschaft ermöglichen, sind hier von großer Bedeutung.

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Schnitte und Grundrisse

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Beplankung_ Aluminiumblech vernietet Spant 1_ gefaltetes Aluminiumblech Stinger_ gefaltetes Aluminiumblech Spant 2_ gefaltetes Aluminiumblech Gummiauflager f체r Rost Rostelement 135/133 Halterung Steg_ Gusselement Zwischenst체ck_ Anschluss Ponton Gussrahmen_ Zusammenschluss Poton Poton_ Glasfaserverst채rkter Kunststoff Umlaufende Gummidichtung

Schnitte und Grundrisse

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Leichte Kost

Varietétheater in Köln Lehr- und Forschungsgebiet Technischer Ausbau und Entwerfen - Dipl.-Ing. Joachim Ruoff M1 Projekt Julia Dobritz und Alexandra Idziak

Der Standort des neuen Musicals am Rudolfplatz bietet eine besondere städtebauliche Situation, da sich die beiden Hauptachsen Kölns an diesem Punkt kreuzen. Zum einen trifft die bereits sehr belebte Nord-Süd-Achse der Ringe auf die weniger prominente Ost-WestAchse. Des Weiteren bildet der Rudolfplatz durch seine Ausdehnung einen großzügigen Platz aus, der im Kontext der städtebaulichen Ausrichtung des Musicals eine wichtige Rolle spielt. Der Musicalkörper steht aufgrund seiner inselhaften Lage zwischen den beiden Straßen der Ost-West-Achse und den der Ringe, in einer ständigen Beziehung zum Stadtraum des Rudolfplatzes. Durch die zentrale Lage und hohe Frequentierung durch die öffentlichen Verkehrsmittel der KVB wird der Rudolfplatz von mehreren Tausend Menschen am Tag überquert. Das Gebäude soll mit Hilfe der dynamischen Grundrissform eine selbstverständliche städtebauliche Er- und Umschließung ermöglichen. Die vielbesuchten Nutzungen der Ringe werden in dem Riegel aufgegriffen und fortgeführt. In Ost-West Ausrichtung erstreckt sich das Musical und belebt, durch den im Osten liegenden Eingang, diese bisher vernachlässigte Achse. Das Musical erhält somit einen eigenen Vorplatz abgewendet von den Ringen. 124


Grundriss EG

Grundriss 1.OG

Grundriss 2.OG

Grundriss 3.OG

Grundriss KG

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Der Eingang stellt sich als Stempel dar, der von allen Seiten freigestellt ist und somit die Besucher aus jeder Laufrichtung aufnimmt. Der Besucher betritt im Erdgeschoss den Eingangskörper und wird bereits im Foyerbereich des 1.Obergeschoss aus dem sonstigen Besucherstrom des Rudolfplatzes herausgehoben. Der Saal befindet sich als Herzstück des Musicals zentral in der Mitte und gliedert das Foyer aufgrund seiner Form in Bereiche verschiedener Nutzungen. Das Foyer und die Zugänge in den Saal entwickeln sich terrassenartig um den Saal herum vom 1. bis 3. Obergeschoss und bieten dem Besucher am höchsten Punkt auf der Dachterrasse einen freien Blick auf dem Dom. 126

Detailschnitt


Schnitt A-A und Schnitt B-B

Ansicht Nord und Ansicht Ost

Ansicht S端d und Ansicht West

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„Da ist Platz!“

Urbane Platzgestaltung „Hinterm Bahnhof“ in Nürnberg Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur - Dr. Ing. Florian Kluge Projekt M1 Lena Uhle und Daniel Stollfuß

Stadtplätze prägen seit jeher das Bild unserer Städte. Sie sind zentraler Bestandteil des öffentlichen urbanen Lebens, weisen eine große Vielfalt an unterschiedlichen Nutzungen und Gestaltungen auf, setzen architektonische Akzente und sind Spiegel des gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenlebens. Im Rahmen eines Workshop-Seminars sollten sich die Studierenden mit dem urbanen Platzmodell auseinandersetzen und der Frage der aktuellen sowie zukünftigen Anforderungen und Bedürfnissen an städtische Plätze nachgehen: Welchen Anforderungen muss ein Platz in unseren heutigen Städten gerecht werden? Welche Rolle spielt er im urbanen Leben? Und welche

Gestaltungskriterien sind zu beachten, damit ein Platz seine ihm zugedachten Funktionen erfüllen kann? Verschiedene Platztypologien und –qualitäten wurden während einer 3-tägigen Exkursion nach München und Nürnberg anhand von historischen und modernen urbanen Plätzen untersucht und bewertet. Das Planungsgebiet des Entwurfs, der Nelson-Mandela-Platz, liegt hinter dem Nürnberger Hauptbahnhof und befindet sich in seiner heutigen Gestaltung in einem städtebaulich unbefriedigendem Zustand, seiner Funktion als Hauptverknüpfungspunkt der Südstadt zur Altstadt und Eingangstor in das südliche Stadtge-

füge wird er nicht mehr gerecht. Ziel des Entwurfes war es, ein ordnendes, die Funktionen und Ansprüche berücksichtigendes Gesamtkonzept für den Platz, sowie eine angemessene gestalterische Lösung in Bezug auf die gesamtstädtische Einbindung und die Freiraumqualität zu entwickeln. Lena Uhle und Daniel Stollfuß entwickeln in ihrer Arbeit mit dem Titel „Geschichte in Bewegung“ ein Konzept, welches der Historie des Ortes und seiner bestehenden und zukünftigen Funktion gerecht wird. Die enge Verknüpfung mit der Geschichte der Südstadt schafft eine neue Identität für den Platz, als Transitraum muss der Platz eine gewisse Flexibilität beinhalten, um sei-

Details Bänke

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ne Funktion weiterhin erfüllen zu können. Beide Aspekte wurden in Form einer ansprechenden, dem genius loci des Ortes angemessenen einheitlichen Platzgestaltung verwebt. Der Platz wird wieder als Einheit wahrgenommen, Nutzungskonflikte werden durch klare Zonierungen der Funktionsbereiche vermieden und eine Verbesserung der wichtigen Verbindung AltstadtSüdstadt durch Aufwertung der vorhandenen Unterführungen erzielt. Durch die Nutzung und Ergänzung des noch vorhanden historischen Kopfsteinpflasters, welches im Kontrast zu dem ansonsten mit großformatigen Betonplatten belegten Platz steht, wird die Galgenhofstraße wieder erkenn- und wahrnehmbar und ist ein erster Hinweis auf die Geschichte des Platzes. Der Fischbach, ein ehemals bedeutsamer, heute nicht mehr erlebbarer Bachlauf wird durch im Boden eingelassene LED-Lichtlinien in seinem historischen Verlauf wieder sichtbar gemacht. Die Hauptwege der kreuzenden Fußgänger werden durch Schienen im Platzbelag gekennzeichnet. Diese werden in Anlehnung an echte Zugschienen konstruiert und dienen nachts als Lichtlinien. Des Weiteren

werden auf diesen Schienen die Bänke und Abfalleimer des Platzes so montiert, dass sie beweglich und beliebig verschiebbar sind. Die Oberfläche der Bänke wird mit Zitaten und Hinweisen auf die Geschichte der Nürnberger Südstadt bedruckt. Die Sätze sind erst lesbar, wenn die zwei „richtigen“ Bänke einer Achse zusammen geschoben werden. Dieses spielerische Element regt an, die Bänke auch tatsächlich zu bewegen. Die Aufschriften vermitteln den Südstädtern den Wert ihres Stadtteils für Nürnberg. Aufgrund der Nähe zum Bahnhof, der als Inbegriff des Reisens zu verstehen ist, sowie der unterschiedlichen Herkunftsländer der Südstädter, werden vier verschiedene Baumarten verwendet. Durch Blüten und Herbstfärbung entsteht eine eigene, sich je nach Jahreszeit verändernde Atmosphäre auf dem Platz. Die Bäume werden entlang der Schienen in Linien gepflanzt. An jedem Kreuzungspunkt der Schienen steht ein Baum, die weiteren Bäume stehen in unregelmäßigen Abständen zu einander. So ist die Linearität der Bäume zwar wahrnehmbar, trotzdem behält die Anordnung der Bäume auf den ersten Blick die Zufälligkeit eines Hains. Lageplan

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Bologna - Das Haus der Stadt

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Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung - Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe SchrÜder Projekt B1 Julia Hämmerling


Der Entwurf ist die Synthese vom Topos der Stadt und Typus des Reihenhauses. Dem Typus des Reihenhauses liegt eine determinierte Struktur zugrunde, aus der sich die Textur und schließlich die sich daraus ergebende Kubatur des Entwurfes ergibt. Das Haus fungiert als kleine, eigene Stadt, ist eine Stadt in der Stadt. Das räumliche und mentale Aufeinandertreffen von Bewohnern in der Stadt intensiviert sich durch die Nähe und Intimität in dem Wohnblock. Die Bedürfnisse, die die Stadt durch ihre Elemente erfüllt, tauchen auch hier auf und fordern ein architektonisches Äquivalent. Gemeint ist der Platz oder Hof als Ort des Aufeinandertreffens, die Straße, der Weg als Gliederung und Mittel des zielgerichteten Fortkommens und schließlich das Haus, der Wohnraum als Rückzugsort. Die Stadt Bologna präsentiert sich hermetisch geschlossen nach außen hin. Die Fassaden wirken introvertiert, das private Leben findet im Inneren statt. So öffnet

sich auch der Entwurf nach hinten hin, zergliedert sich fast in seine einzelnen Elemente. Die Orientierung der Öffnungen differenziert sich in eine Sicht- und Belichtungsachse. Die Belichtung verläuft in der gleichen Achse wie der Typus, wodurch ein Form der Privatheit oder Öffentlichkeit entstehen kann, je nachdem, ob die Öffnung zum eigenen Innenhof oder zum Außen, der Straße oder dem Hinterhof geöffnet ist. Dem entgegen steht die Sichtachse, die sich durch den Topos, die Beschaffenheit des Ortes mit den schon bestehenden Gebäuden ergibt. Die Sichtachse läuft folglich orthogonal zur Belichtungsachse, wodurch eine Abgrenzung der Bewohner voneinander im Sinne der Privatheit gewährleistet wird. Diese Orientierung der Öffnungen zu denen der anliegenden Gebäuden schafft Verbindung. Nicht nur physisch zu den anliegenden Gebäuden, sondern auch und vor allem zwischen den Bewohnern dieser Parteien.

Die Wegführung ist durch Achsen vorgegeben. So entspricht die horizontale Wegführung der Längsachse des Hauses und lässt dieses dadurch zu dem Typ Reihenhaus werden. Daneben steht die vertikale Erschließung konträr durch ihre Punktualität. Sie tritt, in Form eines zentralen Kernes, immer an selber Stelle auf und auch zwischen den einzelnen Häusern variiert ihre Stellung nur gering. Der Kern ergibt sich aus den zentralen Elementen Erschließung, Belichtung und Raum. Diesem immer gleich bleibenden Raumgefüge schließen sich die privaten Räume an, scheinen sich diesem fast zu assimilieren und geben die Richtung der Raumerschließung vor. Der sich dadurch ergebende Raum ist wie ein Trichter, der das Private geborgen einschließt und das Öffentliche zur Kommunikation und zum Miteinander weitet. Die Abgrenzung des Öffentlichen zum Halböffentlichen findet durch Abstufungen in der Ebene statt. 131


So befindet sich der öffentliche Raum, die Straße, am Tiefsten. Folglich muss jedes Haus erst einmal über eine Schwelle, eine Stufe betreten werden, um den Übergang vom Öffentlichen zum Halböffentlichen bewusst zu machen, und mit jedem Grad der Privatheit geht auch eine Erhöhung einher. Im Konkreten entstehen so drei Raumtypen, die sich den Besonderheiten ihrer direkten Umgebung anpassen. So gibt es den Typus des Hof definierenden und ich zurücknehmenden Hauses, das die bereits vorhandene Gebäudestruktur aufnimmt. Dem entgegen steht eine Typus, der die Privatheit seines Hofes gewährleistend, nur eine geringe Überschneidung zum Nachbarhof erlaubt. Der dritte Typ orientiert sich ganz seiner mittigen, von den beiden anderen Typen umringten Lage entsprechend nur am zentralen Hof und an sich selbst. Privatheit findet dieser sich im Erdgeschoss vollkommen öffnende Typ nur in sich selbst und dem angrenzenden Haus, voraus sich die innen angeordneten Höfe ergeben. 132

Grundriss


Rückansicht

Ansicht

Schnitt längs der Straße

Schnitt längs der Straße

Isometrie

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Lützow-Kaserne Aachen Entwicklung eines urbanen Wohnquartiers Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur - Dr. Ing. Florian Kluge Integriertes Projekt Stadt und Landschaft im Bachelor Eva-Maria Friedel, Ina Weber, Roxana Wetter

Städte sind komplexe Gebilde, die sich ständig verändern. Auf sehr unterschiedliche Weise wirken Architekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten an diesem dynamischen Veränderungsprozessen mit. Im Rahmen des Integrierten Projekts Stadt und Landschaft befassen sich die Studenten des Bachelorstudiengangs Architektur erstmals mit der Problematik, anhand eines konkreten Stadtgebietes übergeordnete Zusammenhänge zu erfassen, Ansätze für Veränderungen zu finden und Vorschläge für eine mögliche Entwicklung zu erarbeiten. Die Bearbeitung erfolgte in drei Phasen: 1. Wahrnehmen, Analysieren und Folgern, 2. Konzipieren und Entwerfen, 3. Räumlich und inhaltlich Vertiefen. Diese werden durch phasenbezogene Vorlesungen, Trainingsbausteine und einer dreitägigen Intensivarbeitsphase zum Einstig in die jeweilige Vertiefung unterstützt. Das Planungsgebiet liegt in Aachen Schönforst unmittelbar an der Triererstraße und der Autobahnausfahrt Aachen-Brand. Die circa 42,5 Hektar große Fläche wird heute noch als Bundeswehrkaserne genutzt und grenzt sich, als bisher „verbotener“ Ort, bewusst von der Umgebung ab. Flankiert wird sie durch sehr unterschiedliche Quartiere und Nutzungen, wie dem 70er-Jahre Wohnquartier „Driescher Hof“, dem nörd134


Analyse und Entwicklung Aachens mit Lage der Lützow-Kaserne

lich angrenzende Gewerbegebiet, dem Wohnquartier „Schönforst“ und der östlichen Begrenzung zum Stadtteil Aachen-Brand durch den Autobahndamm der A44. Aufgabe ist es, ein urbanes Wohnquartier zu entwickeln, welches durch Verwendung unterschiedlicher Gebäude- und Wohntypologien sowie identitätsstiftender Raum- und Freiraumstrukturen einen eigenständigen Charakter und eine neue Adresse für den Standort schafft.

der Erschließung der jeweiligen Parzellen. Anknüpfungen an angrenzende Grün- und Freiflächen, wie an die Vennbahn und ergänzende Fuß- und Radwege sollen die Zugänglichkeit des neuen Quartiers unterstützen.

Analyse, Entwicklung Aachens und Lage der Kaserne: Die Studentinnen Eva-Maria Friedel, Ina Weber und Roxana Wetter, entwickelten auf der Basis einer umfangreichen Analyse zwei Leitideen für die Lützow-Kaserne. Schwerpunkte sind, klar abgegrenzte Quartiere mit eigenem Charakter zu schaffen und gemeinsame Treffpunkte für die Bewohner des Quartiers und die umliegenden Gebiete zu ermöglichen. Die Ansätze fanden, in zum Teil modifizierter Form, im Rahmenplan zu einem einheitlichen Entwurfskonzept zusammen.

Städtebauliches Konzept Es entstehen fünf in Struktur und Nutzung klar zu unterscheidende Teilbereiche. Das Kultur- und Bildungsquartier im Nordosten und daran anschließend gen Süden urbane Treffpunkte mit Gastronomie-, Einzelhandels- und Dienstleistungsbesatz, welche sich in und um den denkmalgeschützten Gebäudebestand bilden und sich bis zur Triererstraße ziehen. Büro- und Freizeitnutzungen sind, mit guter Anbindung an die nahe gelegene Autobahn, in den östlichen Bestandsgebäuden und Ergänzungen untergebracht. Als zentraler Bestandteil des Quartiers gliedert sich das Wohnen in kleinteilige Strukturen im Norden und in Blockrandbebauung mittig des Areals, welche einen Park einschließen.

Fazit aus der Analyse Grundlage beider Ansätze ist die größtmögliche Erhaltung von Bestandsstrukturen. Dies gilt sowohl für die Bausubstanz, als auch für den Baum- und Straßenbestand. So bildet eine „Grüne Allee“ mit integrierten Parkbuchten und Grünstreifen, die Haupterschließung des Quartiers. Weitere Straßen dienen in erster Linie

Selbst gewählte Vertiefung des Entwurfes sind die vielfältig geschaffenen Treffpunkte im öffentlichen und gemeinschaftlichen Raum. Sowohl durch die Parks und das urbanen Zentrum, als auch durch die Flächen innerhalb der Blockrandbebauung für gemischte Wohnnutzungen, wird ein in Dimension und Qualität differenziertes Angebot geschaffen und im Detail dargestellt.

Lageplan

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Lützow-Kaserne Aachen Entwicklung eines urbanen Wohnquartiers Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur - Dr. Ing. Florian Kluge Integriertes Projekt Stadt und Landschaft im Bachelor Pascal Martis, René Lierschaft, Markus Wolf, Ahmad Sawaf

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Anlass und Ziel Städte sind komplexe Gebilde, die sich ständig verändern. Architektinnen und Stadtplanerinnen wirken auf unterschiedliche Weise an diesen dynamischen Veränderungsprozessen mit. Im Rahmen des Stadtprojekts wird dies zum ersten Mal eingeübt. Anhand einer konkreten Planungsaufgabe sollen Sie Zusammenhänge verstehen lernen, Ansätze für Veränderungen herausfinden und Vorschläge zur Entwicklung eines Stadtgebietes erarbeiten. Sie sollen konkret an einem Ort die Stadt wahrnehmen, analysieren und Folgerungen ableiten, diese in Konzepte übersetzen und diskutieren sowie ihre Überlegungen visualisieren und nachvollziehbar erläutern und begründen. Das Stadtprojekt ist die gemeinsame Übungsaufgabe des Lehrstuhls für Städtebau und Landesplanung, des Lehrstuhls für Planungstheorie und Stadtentwicklung, sowie des Lehrstuhls für Landschaftsarchitektur und dem Lehrgebiet Freiraumplanung im Modul „Projekt B3 - Architektur und Planung“. Aufbauend auf den Vorlesungen, in denen erstes Wissen über die Stadt, ihre Entwicklung, ihre Planung und Gestaltung vermittelt worden ist, sollen Sie in einer praxisnahen Übung das erworbene Wissen anwenden und stadtplanerische Arbeitsweisen und -methoden erproben. Aufgabe und Ort Im Rahmen des Stadtprojekts sollen Sie Ideen und Maßnahmen zur Entwicklung der Lützow-Kaserne und ihres Umfeldes in Aachen-Ost erarbeiten und eine passende städtebauliche Struktur mit besonderen Freiraumqualitäten entwerfen.

Analysepiktos

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Geb채udetypologien


Der heute noch als Bundeswehrkaserne genutzte Standort, liegt östlich des Stadtteils Aachen-Schönforst unmittelbar an der Triererstraße und der Autobahnausfahrt Aachen-Brand. Aufgrund seiner exponierten Lage und seiner Größe von ca. 42,5 ha bietet der Standort die Möglichkeit zur Entwicklung eines neuen Stadtquartiers zwischen Aachen und Brand. Flankiert wird die Fläche von unterschiedlichen Quartieren und Nutzungen, wie dem 70er-Jahre Wohnquartier ‚Driescher Hof‘ jenseits der Triererstraße, dem nördlich angrenzende Gewerbegebiet ‚Neuenhofstraße‘, dem westlich gelegene Wohnquartier ‚Schönforst‘ und der östlichen Begrenzung zum Stadtteil Aachen-Brand durch den Autobahndamm der A44. Als bisher ‚verbotener‘ Ort verhält sich die Fläche im Stadtgefüge wie ein Fremdkörper, der sich von der Umgebung bewusst abgrenzt und nicht vernetzt ist. Aufgabe ist es, ein gemischtes und urbanes Quartier mit eigenständigem Charakter zu entwerfen. Durch die Verwendung unterschiedlicher Gebäude- und Wohntypologien sowie identitätsstiftender Raum- und Freiraumstrukturen soll eine neue Adresse ausgebildet

werden. Neben der Hauptnutzung des Wohnens ist ein in Art und Umfang angemessenes Programm für gemischte Nutzungen mit Dienstleistungs-, Handwerksund nicht störenden Gewerbeeinheiten für das Quartier zu formulieren und räumlich strukturell zu integrieren. Auch für die Freiflächen sind nachhaltige Grünstrukturen und Nutzungsangebote für Erschließungen, Aufenthalts- und Freizeitnutzungen mit besonderen Gestaltungsqualitäten für öffentliche und private Freiräume zu entwickeln. Im Rahmen des Stadtprojektes sollen zunächst die Grundlagen zusammengetragen werden, die Ihnen helfen mögliche Entwicklungen des Gebietes zu beurteilen und schließlich Vorschläge zur Neuordnung des Gebiets zu erarbeiten. Sie sollen also klären: • welche Akteure mit welchen Interessen die Konversion des Kasernengeländes mit bestimmen, • welche Chancen, Potentiale und Mängel das Areal prägen, • wie die Kasernenfläche neu genutzt und mit der Umgebung stadträumlich verknüpft werden kann und • welche Maßnahmen notwendig sind, um den Bedürfnissen der verschiedenen Nutzergruppen vor Ort zu entsprechen. 139


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STEGREIFE_SEMINARE IMPROMPTU DESIGNS_SEMINARS

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Living Design

Dinner for One ...up to six Lehrstuhl f端r Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens - Univ.-Prof. Wim van den Bergh Betreuer: Florence Pfaff + Anika Karthaus Stegreifentwurf und Wettbewerb WS 2009/2010 Mathieu Oly, Eugenio Catalano

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Eine bekannte Situation: Der Tisch reicht für ein bis zwei Personen bequem aus,... aber was passiert, wenn man ein nettes Dinner mit Freunden bei sich veranstalten möchte? Im WS 09/10 werden Objekte prämiert, welche als Tisch für ein bis zwei Personen in einer räumlich begrenzten Studentenwohnung alltagstauglich sind und darüber hinaus für das große Dinner noch mehr bereithalten. Neben dem ästhetischen und funktionalen Ergebnis sind bei der Prämierung Fragen der Materialität und der Verarbeitungsqualität von Belang. Der Stegreif kann alleine oder von einem Team aus zwei Studenten bearbeitet werden.

Die Art der Erweiterung ist möglicherweise für die Gestalt des Tisches bestimmend: Handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Schiebens-Klappens-Faltens oder gibt es neue Ansätze einen Tisch zu vergrößern? Gesucht wird eine raffinierte Idee für die vielen Anforderungen an einen solchen Tisch.

Als angehende Architekten und Gestalter spielt natürlich die Formgebung und Materialität des Tisches eine Rolle. Ebenso wird die handwerkliche Verarbeitung von der Jury in die Bewertung miteinbezogen.

Es befinden sich zahlreiche Tische auf dem Markt, welche genug Platz für 1-2 Personen bieten und im Bedarfsfall vergrößert werden können. Selten findet man darunter innovative und gestalterisch anspruchsvolle Lösungen. Dies bietet uns Anlass das Thema „Tisch“ in die Stegreifreihe „Living Design“ aufzunehmen. Das Produkt „Dinner for one ...up to six “ soll hier die übliche Art von Klapp- oder Ausziehtischen hinterfragen, weiter entwickeln und neu interpretieren – handelt es sich doch um ein Problem, welches sich in vielen Wohnungen mit beengtem Raum stellt. So sollte „Dinner for one ...up to six“ die Möglichkeit bieten ein Dinner für mindestens 6 Personen zu veranstalten. Gleichzeitig sollte er jedoch nicht mehr als 0,6 qm Grundfläche im Kleinstzustand besetzen und dabei noch ein „Dinner for one“ ermöglichen. 143


„Grüner wird´s nicht!“

Eine Aktion zur Innenstadterneuerung in Euskirchen Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung Betreuer: Ulrich Berding Stegreif SS 2009

„Grüner wird‘s nicht!“ Eine Aktion zur Innenstadterneuerung in Euskirchen Im Rahmen des laufenden Sanierungsverfahrens Viehplätzchenviertel in Euskirchen sollten die Studierenden eine öffentlichkeitswirksame Aktion konzipieren und durchführen, die das sanierungsbedürftige Stadtviertel und seine Qualitäten in ein neues bzw. überraschendes Licht rückt und die Bewohner zum Mitmachen und Nachdenken anregt. Das von den Studierenden entwickelte Konzept „Grüner wird‘s nicht!“ sah vor, einen in die Jahre gekommenen zentralen Platz im Viertel für einen Tag im Sommer 2009 mit Kunstrasen auszulegen. Die mit einfachen Mitteln hergestellte neue Optik und Haptik machte den unscheinbaren Platz mit einem Mal zu einem regelrechten „Highlight“ im Quartier. 144

Masterplan


Aufbau

Aufbau

Eröffnung Pressetermin

Impressionen

Impressionen

Fertiges Viehplätzchen

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Grundlehre

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Lehrstuhl f端r bildnerische Gestaltung Univ.-Prof. Thomas Schmitz


Auswahl aus Semesterarbeiten

Auswahl aus Semesterarbeiten

Diamolette-Maschine

Architektur reflektiert die vorhandene Welt, indem sie diese in ihre Konzepte und Kompositionen einbindet. Dabei kommt der Methode des Beschreibens, Beobachtens und Reflektierens eine besondere Bedeutung zu. Wir brauchen das eigene Tun und die unmittelbare, physische Konfrontation, damit die Dinge wirklich in unserem Bewusstsein ankommen. Es geht um das „Interesse“ im wortwörtlichen Sinn. Die Studierenden gewinnen in der Grundlehre der Bildnerischen Gestaltung Einblick in die spezifischen Eigenschaften und

Möglichkeiten analoger oder digitaler Techniken der Gestaltung. Handwerklichkeit und Experiment spielen gleichermaßen eine Rolle. Intensive praktische Übung fordert die Entwicklung eines ‚Fingerspitzengefühls‘ und die Fähigkeit zur inhaltlich motivierten medienübergreifenden Anwendung von Gestaltungs- und Darstellungstechniken beim Abstrahieren und Erfinden von Raum. Die Entwicklung einer ‚Kultur des Reisens’ mit zahlreichen Exkursionen dient der gezielten Auseinandersetzung mit Bauwerkenin ihrem jeweiligen Kon-

text. Das ‚tätige Sehen’erzwingt dabei einpersönliches Statement. Wir nennen das: Eine Haltung entwickeln. Im Gegensatz zur scheinbaren Objektivität der Apparate ist das eigene ‚Machen‘ immer subjektiv. Der Bezugspunkt bleibt der Mensch. Dabei erforschen wir nicht nur die uns umgebende Welt und unsere Phantasie, wir erleben auch unsere eigene Sinnlichkeit in der immer präsenten Frage nach dem WIE, also die Frage nach der gefühlten und gemessenen Qualität der Dinge.

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Bild_Raum_Zeit_digital Lehrstuhl f端r bildnerische Gestaltung Univ.-Prof. Thomas Schmitz

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In diesem Themenkomplex werden die bildgebenden Medien Fotografie und Video thematisiert und unter wechselnden Gesichtspunkten hinterfragt. In dem regelmäßig stattfindenden Fotografie-Seminar werden in Projekten prekäre Orte thematisiert: So wurden z.B. im Musée Royal de l‘Armée in Brüssel Technikbegeisterung und militärische Zielsetzungen in einer denkwürdigen Symbiose sichtbar; aufeinander folgende fotografische Feldstudien auf Campingplätzen und im Umfeld der JVA Stammheim mit dem angrenzenden Ortsteil Stammheim setzten den mittlerweile historischen ‚Deutschen Herbst‘ in einen zeitgenössischen Kontext. In den Seminaren ‚Let’s change the World’, ‚Realraum-Bildraum’ und ‚Das Bild Hauen’ wurden unterschiedliche Methoden der Bildgestaltung mit Fotografie thematisiert, sei es als ‚manuelle Bildbearbeitung’ des fertigen Fotos, oder als „Modulationen“ des realen Raumes, um mit skulpturalen Mitteln in den Prozess der Bildgebung einzugreifen und das Foto zu verfremden. In den Videoseminaren ‚Rhythmen’ und ‚Split Screens’ wurden ästhetische wie inhaltliche Möglichkeiten der künstlerischen Auseinandersetzung mit Raum, Zeit und Kausalität oder Nicht-Kausalität seiner Ereignisse untersucht. Ziel solcher Seminare ist es, Bewegung als Handlung im Raum sichtbar zu machen, zeitliche Aspekte als Teil der Raumerfahrung ins Bewusstsein zu rücken und als Inhalt von Gestaltung begreifen zu lernen.

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Erforschen und Erfinden

Lehrstuhl für bildnerische Gestaltung Univ.-Prof. Thomas Schmitz

Im Wahlbereich bietet der Lehrstuhl Seminare zu experimentellen und explorativen Themen mit wechselnden inhaltlichen Fragestellungen an. In dem Grafikkurs „Form und Prozess“ wurden Gesetzmäßigkeiten von Struktur- und Formbildungsprozessen vergleichend in den Maschinenhallen des WZL und in Naturformen aus der Formensammlung des Lehrstuhls untersucht. Die bildnerische Recherche von Orten und Methoden der Wissenschaft in der RWTH soll auch in Zukunft ein Betätigungsfeld des Lehrstuhls sein. In einem Kooperationsprojekt ‚KörperWissen - Anatomie. Statik. Dynamik’ mit den Lehrstühlen Kunstgeschichte und Tragkonstruktion wurde aus unterschiedlichen Perspektiven den Analogien zwischen der Architektur des menschlichen Körpers und Architektur als menschlicher Körper nachgegangen und z.B. in architektonisch transformierten Modellen des menschlichen Bewegungsapparates abstrahiert und räumlich umgesetzt. In dem Seminar ‚Designing Visions‘ wurde die Suche nach dem noch Unbekannten, dem Innovativen, dem Visionären thematisiert. Damit war ganz besonders auch der Prozess des Findens selbst gemeint, das durch gezielte methodische und technische Maßnahmen und Assoziationstechniken beflügelt werden kann, die unser formales und räumliches Vorstellungsvermögen spielerisch erweitern.

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Reisen und Zeichnen

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Lehrstuhl f端r bildnerische Gestaltung Univ.-Prof. Thomas Schmitz


Reisen ist Nahrung für die Phantasie. Architekten haben das Reisen stets kultiviert. Im Mittelpunkt unserer jährlichen, großen Exkursionen steht die Reflexion der vielschichtigen, erlebten Eindrücke mit unterschiedlichen bildnerischen Medien. Eine ganz von selbst entstehende Regelmäßigkeit der Arbeit verändert darüber hinaus die Wahrnehmung einer fremden Kultur in einem wesentlichen Punkt: Durch die Intensität der Teilnahme am täglichen Leben beim Skizzieren und Malen entsteht das Gefühl, wenigstens für einen Moment dazuzugehören. In den vergangenen Jahren haben wir Städte im islamischen Kulturbereich bereist: 2008 Istanbul, 2009 Marrakesch.

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FACULTY NEWS_RETROSPECTIVE

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Zur Sache, bitte...

Interview Johannes Kuehn

Wann fangen Sie morgens im Büro an?

Ich beginne so in der Zeit von 9.00-9.30 Uhr, ähnlich wie an der Uni.

Wie viele Mitarbeiter haben Sie?

Wir arbeiten im Moment mit etwa 10-15 Mitarbeiter zusammen. Je nach Bedarf. Wir arbeiten im Büro arbeitsteilig, d.h. an allen Projekten arbeitet außer uns Partnern immer auch mindestens ein Mitarbeiter. Wenn wir während des Arbeitsprozesses bei unseren Mitarbeitern vorbeischauen, ergeben sich dadurch ständig Projektbesprechungen im Team.

Wie viele Projekte laufen gerade in Ihrem Büro?

Welcher war Ihr letzter Wettbewerb?

Es gibt gerade etwa 20 laufende Projekte; darunter sind jedoch auch ein paar kleinere Sachen.

Nach welchen Hauptkriterien wählen Sie Bewerber aus?

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Welche Fachzeitschriften lesen Sie regelmäßig?

(lacht) Ja, wenn ich dazu komme, lese ich die „Bauwelt“ und als es sie noch gab die „L‘Architecture d‘aujourd‘hui“, an der Axel Sowa beteiligt war. Die hatte ich schon als Schüler abonniert. Leider gibt es sie nicht mehr, was ich immer noch sehr bedauere, genauso wie das Verschwinden von „Daidalos“. Aber Axel Sowa ist ja schon wieder aktiv: sein neues Journal „Candide“, das er am Lehrstuhl macht, ist da ein guter Kandidat.

Machen Sie regelmäßige Teamsitzungen?

2009-2010 Gastprofessur an Fakultät für Architektur RWTH Aachen 2001 Gründung KUEHN MALVEZZI mit Wilfried Kuehn und Simona Malvezzi 1998-2001 Mitarbeit und Projektleitung im Büro Dobbelaar, de Kovel, de Vroom, Rotterdam 1998 Architekturdiplom an der Technischen Universität Berlin, Prof. Kees Christiaanse 1994-1995 Studium an der Faculdade de Arquitectura da Universidade do Porto, Portugal 1990-1998 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes 1989-1998 Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin 1969 geboren in Hamburg

Platz gibt. Deshalb können wir in einer Fabriketage im 3. Geschoss mit 360° Blick und einer großzügigen Fläche von 700 qm arbeiten. Die nächsten Häuser sind auf mehreren hundert Metern Entfernung gelegen. Sehr ruhig, aber direkt am Hauptbahnhof.

Der Wettbewerb zum Neubau der Deutschen Botschaft in Nikosia/Zypern wurde vor kurzem entschieden. Für uns gab es eine Anerkennung.

Wir arbeiten sehr gerne mit jungen Mitarbeitern zusammen, die direkt von der Uni kommen und noch nicht durch die Arbeit in anderen Büros festgelegt sind. Aber natürlich kann man nicht alle Projekte nur mit Berufsanfängern machen. Bei Projekten einer gewissen Größenordnung stellen wir dann Teams aus jungen mit erfahrenen Leuten zusammen.

Auf welchem Stuhl sitzen Sie?

Schalten Sie bei einem Jobangebot Anzeigen?

Die ‚Villa Pisani’ von Vincenzo Scamozzi. Sie liegt nicht unweit von Vicenza in Lonigo und ist sicher nicht allen bekannt. Scamozzi war Bauleiter für Palladio. Die Villa ähnelt der ‚Villa Rotonda’ und stellt sie meines Erachtens sogar in den Schatten. Das könnte ein Ziel für die nächste Exkursion sein.

Nein. Denn wir haben sehr viele freie Bewerbungen. Deshalb haben wir eher die Qual, auch guten Bewerbern absagen zu müssen.

Wie heißt das letzte Architekturbuch, das Sie angeschafft haben?

„Frame and generic space“ von Bernard Leupen. Ein Buch über strukturelle Fragen im Wohnungsbau als Vorbereitung des Seminars im nächsten Semester an der RWTH. Für mich etwas ganz anderes, als uns im Büro aktuell beschäftigt.

In welchen Räumlichkeiten befindet sich Ihr Büro?

Wir haben das große Glück in Berlin zu sein, wo es sehr viel

Ich sitze hier auf einem Eiermann-Drehstuhl.

Macht Ihnen Ihre Arbeit Spaß? Ja, Ja. Ohne Einschränkung? Ja. Nennen Sie Ihr Lieblingswerk eines unbekannten Architekten.

Was macht für Sie einen ‚großen’ Architekten aus?

Man kann sich einmal anschauen, welche ‚großen‘ Architekten es gegeben hat und herausfinden, was die so an sich haben. Ich glaube, ein guter Architekt ist jemand, der Großzügigkeit und große Konsequenz in seine Architektur hineinbringt. Für mich ist Mies van der Rohe so ein Architekt. Wenn ich an einer Stelle nicht weiter komme, kann ich mich fragen, was er gemacht hätte. „Mach die Sachen größer“, hat er einmal ge-


sagt. Das heißt, die Dinge räumlich größer wirken zu lassen und nicht nur an das Minimum zu denken. Es muss nicht in messbaren Metern größer sein. Großzügigkeit kann auch anders erreicht werden. Ja, und sicher braucht man Gelassenheit um seine Ziele zu erreichen, ohne dabei ständig gegen Widerstände anzurennen. Der ‚gute’ Bauherr ist der, der versteht, was wir tun. Aber es ist auch der Architekt, der seinen Teil dazu beitragen muss, dass er verstanden wird. Es ist Dialogfähigkeit, die ein Architekt haben muss. Er muss seine Haltung darstellen können: Nicht nur sich selbst, das ist das wenigste, sondern auch den anderen gegenüber.

Woran misst sich für Sie Erfolg im architektonischen Werk?

Wenn man Räume so baut, wie man sie sich vorgestellt hat und dann von der eigenen Arbeit positiv überrascht wird. Wenn ein Raum z.B. noch großzügiger ist, als ich es erwartet hätte. Natürlich versuche ich, die Dinge präzise voraus zu sehen, das ist das, woran wir ständig arbeiten. Man kann Erfolg natürlich auch gesellschaftlich auffassen, aber das ist nicht mein persönlicher Fokus. Gleichwohl wenn wir jetzt über Erfolg reden, dann ist für mich der besondere Erfolg, sich selbst noch zu übertreffen.

Mögen Sie kreatives Chaos?

des Menschen: Sobald ich die Schule besuche, wird das, was ich tue, dokumentiert und nach äußeren Kriterien bewertet. Mein Handeln wird fremdbestimmt. Im Laufe der Zeit werden dadurch mein Verhalten und meine Kreativität auf Abrufbarkeit normiert. Die Frage ist, wenn man das Wort Kreativität in Bezug auf Architektur benutzt, wie ich mir einerseits einen irrationalen Zugang bewahren kann, auf der anderen Seite als Architekt aber keine Fehler machen darf, da ich ja für alle möglichen Folgen meiner Planung hafte! Diese unglaubliche Kontrolle ist ja das, was erstmal erschreckt, wenn man nach oder während der Uni in einem Architekturbüro arbeitet. Ich finde diesen Spagat sehr interessant, die Leichtigkeit zu bewahren, eigene Ideen umzusetzen und diese in Einklang mit der großen Verantwortung zu bringen, die daran hängt.

Wie würden Sie das Thema in der Lehre umsetzen?

Im Sommersemester soll es um das Verhältnis von ‚Festlegen’ und ‚Freiheiten’ gehen. Wie viel muss ich festlegen, um möglichst viele Freiheiten zu bekommen? Wie viel kann ich offen lassen, um möglichst wenig festlegen zu müssen? Es ist wie ein Spiel: eine offene Architektur, die trotzdem feststeht und eine prägnante Architektur, die dennoch Offenheit besitzt. Eine Architektur, die als Setzung begriffen wird, jedoch Aneignung und Veränderbarkeit erlaubt.

Das ist ja etwas Relatives. Es suggeriert, dass aus dem Chaos heraus Kreativität entsteht. Ich bin da gar nicht so sicher. Ich selbst bin nicht so chaotisch veranlagt, aber finde es bewundernswert, wenn andere im Chaos gut arbeiten können. Es sind ja oft jene Dinge, die man selbst nicht hat, aber trotzdem oder gerade deswegen schätzen kann. Für mich jedoch ist Chaos keine Grundvoraussetzung. Meiner Arbeitsweise wäre das nicht förderlich.

Wie entsteht der Entwurf? Wie wir überhaupt zu unseren Entwürfen kommen, ist ja eine große Unbekannte.

Steckt in jedem Menschen kreatives Potential?

Wo würden Sie gerne wissenschaftlich in die Tiefe gehen?

Ja, klar! Schauen Sie sich an, wie kreativ Kinder sind. Wenn meine Nichte zu Besuch ist und aus allen möglichen Materialien Objekte baut, dann sehe ich natürlich Kreativität. Das hat sie ja nicht studiert. Wenn ich ihre Werke über die Jahre hinweg vergleiche, sehe ich jedoch auch, wie ihre Entscheidungen immer rationaler werden. Das liegt in der kulturellen Konditionierung

Es sind Fragen der Arbeitsmethodik, die mich sehr interessieren. Zum Beispiel: Wie entsteht der Entwurf? Wie wir überhaupt zu unseren Entwürfen kommen, ist ja eine große Unbekannte. Alle machen es, aber keiner weiß eigentlich, wie es dazu kommt. Es interessiert mich, dem nachzugehen, das methodisch zu untersuchen und zu reflektieren.

Im Unterricht mit Studenten ist mir Folgendes begegnet: Ein Student fragte mich: „Ich habe hier drei unterschiedliche Entwürfe gemacht. Wie entscheide ich nun, welcher der Beste ist? Oder wie entscheiden Sie das?“ Das sind wesentliche Fragen. Meine Antwort war: „Überlegen Sie sich Kriterien, nach denen Sie beurteilen können.“ Das Entwickeln von eigenen Kriterien ist etwas, das man lernen kann. Ich habe kürzlich ein Zitat von Mies gelesen. Auf die Frage, warum er bei den ‚Lake Shore Drive Apartments’ in Chicago seine Profile von außen an die Fassade gesetzt hat, entgegnete er: „Es gibt einen praktischen Grund, sie steifen das Element während der Montage aus und einen wahren Grund, weil ich die Profile zur Gliederung der Fassade haben möchte.“

Welche Eigenschaften sollten Studenten mitbringen?

Studierende müssen vor allem neugierig sein, das ist ganz wichtig. Die Neugierde ist etwas, das uns ein Leben lang antreibt. Aus Neugierde heraus kann ich ein Anliegen entwickeln. Was man auch lernen muss, das können einige besser als andere, ist vom Ego zu abstrahieren. Das soll heißen: man darf kritische Anmerkungen am eigenen Entwurf nicht zu persönlich zu nehmen, sondern sollte sie als Einladung verstehen, Dinge noch mal neu zu denken.

Was wollen Sie Ihren Studenten mit auf den Weg geben?

Letztendlich geht es um die Begeisterung für die Architektur. Im Seminar des letzten Semesters waren einige Studierende, die Zweifel hatten, ob das was sie machen das Richtige ist, aufgrund von zuviel Arbeit und Stress. Ich versuche, der Begeisterung für Architektur nachzugehen. Und zu vermitteln, dass es die Möglichkeiten gibt, auch nach dem Studium seine Ideen umzusetzen. In Bezug auf die Ausbildung ist mein Ziel, dass die Studenten unabhängig und konzeptuell denken können, um auch später ihre eigenen Methoden entwickeln zu können. Das Entscheidende ist für mich: selbständiges methodisches Arbeiten zu lehren.

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Ein Erasmusjahr in Valencia von Julia Krebs und Jarek Siwiecki

Am Anfang stellt sich natürlich immer die Frage: Warum Erasmus? Für uns war das ganz eindeutig, dass wir nach drei harten Jahren Bachelorstudium dem strickten Studienplan und seinen wenigen freien Entfaltungsmöglichkeiten entfliehen und einfach mal etwas neues ausprobieren wollten. Auslandserfahrung, eine andere Architekturausbildung erfahren, eine neue Kultur kennenlernen und eine neue Sprache erlernen, sind Dinge, die für die eigene Erfahrung und Persönlichkeitsentwicklung von großem Wert sind. In welches Land man geht und an welcher Uni man 1-2 Semester verbringen möchte, erfolgt meist erst nach langem Recherchieren und Abwägen von eigenen Interessen: Wo möchte ich leben? Welche Uni hat das beste Angebot? Was möchte ich erleben? Welche Sprache?... Unsere persönliche Entscheidung fiel auf Valencia in Spanien. Die spanische Kultur und Sprache hat uns sehr gereizt und Valencia als aufstrebende, drittgrößte Stadt in Spanien sehr zugesprochen. Die gute Lage zu anderen Städten in Spanien, das Klima und die internationale Ausrichtung der technischen Universität waren weitere Gründe für unsere Entscheidung. Nach der Zusage hat man ein paar Monate Zeit sich vorzubereiten und erste grundlegende Spanischkenntnisse anzueignen. Dann hieß es erst einmal Kofferpacken und auf nach Spanien um eine Wohnung zu finden. Da die Wohnungssuche bekanntlich schon einmal länger dauern kann, sind wir extra 2 Wochen früher angereist. Glücklicherweise und allen Erwartungen zum Trotz war die Wohnung schnell gefunden - eine 158


WG mit 2 Studenten aus Schweden und Polen - und die Uni fing erst eine Woche später an, als uns mitgeteilt wurden war. Was tun wenn man noch 3 Wochen Zeit hat bis zum Start des neuen Semesters? Die Stadt erkunden und vor allem erste Kontakte knüpfen mit Studenten aus der ganzen Welt die man auf diversen Erasmuspartys und Veranstaltungen in der Uni kennenlernt. Die gemeinsame Zeit als Erasmusstudent in einem fremden Land verbindet und es entstehen einige Freundschaften, die einem auch nach dem Auslandsstudium erhalten bleiben werden. In den ersten Tagen des neuen Semesters war es nicht so leicht sich an der neuen Uni zurechtzufinden. Das Gebäude der ETSA (Escuela técnica superior de arquitectura) gleicht einem Labyrinth und bei der Organisation zeigte sich bald die bekannte „mañana, mañana“ Mentalität der Spanier, die es mit der Zeit und ihren Stundenplänen nicht ganz so ernst nehmen. Nach der Einschreibung war man zunächst oft auf sich allein gestellt. Vieles musste man sich selber erfragen und öfters nachhaken, um an Informationen zu kommen. Um ein besseres Bild von dem vielfältigen Kursangebot zu erlangen, haben wir uns die in Frage kommenden Fächer erst alle angeschaut und ausprobiert, welche interessant erschienen. Für die Festlegung hat man als Erasmusstudent 3 Wochen Zeit und die waren auch auf jeden Fall nötig. Von den aus Deutschland gewählten konstruktiven Kursen auf Spanisch wählten wir einige ab, da sich zeigte, dass unsere Sprachkenntnisse dafür noch nicht ausreichend fortgeschrit-

ten waren. Die Architekturausbildung in Spanien unterscheidet sich zu der in Deutschland grundsätzlich, da Architekten hier für die statische Berechnung ihres Bauvorhabens immer noch selber verantwortlich sind. Dementsprechend ist das Studium an der UPV noch technischer ausgelegt. Neben der Uni bietet Valencia auch eine Menge an (Erasmus)-veranstaltungen und lokalen Events. Von der Uni werden jeden Monat organisierte Architekturreisen in ganz Spanien unternommen. In 2-4 Tagen reist man in bekannte Regionen und besichtigt historische und zeitgenössische Architektur. Neben diesen Reisen haben wir in dem letzten halben Jahr viel gesehen und Trips unternommen nach Madrid, Barcelona, Marrakesch, die Küste Spaniens und die Region um Castellón. Nun bleibt uns noch fast ein Semester bis es zurück nach Deutschland geht und wir uns für den weiteren Studienverlauf entscheiden müssen. Die Zeit hier in Spanien hat auf jeden Fall neue Interessen geweckt und Hemmschwellen abgebaut, sodass wir einen Master im Ausland durchaus in Erwägung ziehen. Es ist schön Architektur einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und verschiedene Bauweisen kennenzulernen und miteinander zu vergleichen. Eins ist mit Sicherheit klar, dass wir unsere Zeit hier genießen und die Entscheidung für ein Jahr nach Spanien zu gehen, die richtige war und wir ein Auslandsstudium jedem nur empfehlen können.

Mit Freunden

Veles e Vents_David Chipperfield

159 Cuidad de las Artes y de las Ciencias


Gottfried Böhm Festveranstaltung Jubiläum 90. Geburtstag

Zu Ehren ihres Emeritus, des bekannten Architekten Gottfried Böhm, hat die Fakultät für Architektur aus Anlass seines 90. Geburtstages am 02. Februar 2010 eine Festveranstaltung in der Aula ausgerichtet. Unter den geladenen Gästen befanden sich neben dem Jubilar selbst zahlreiche seiner ehemaligen Studenten und Diplomanden sowie viele seiner ehemaligen Professoren-Kollegen.

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Das Oeuvre Gottfried Böhms umfasst mehr als 200 Planungen und Bauwerke von international herausragender Bedeutung u. a. in Brasilien, Italien und Asien. Die deutsche Architektur der Nachkriegszeit ist wesentlich beeinflusst von seinen Bauwerken wie der Wallfahrtskirche in Neviges (1963-1968) und dem Rathaus Bensberg (1963-1969). Sein architektonisches Schaffen würdigte die große, vielbeachtete Ausstellung

„Gottfried Böhm – Felsen aus Beton und Glas“, die im Jahr 2006 im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt sowie zu Beginn diesen Jahres im Museum für Angewandte Kunst in Köln gezeigt wurde. Für sein Gesamt-Werk wurde er – als bisher einziger deutscher Architekt - 1986 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet, dem Äquivalent zum Nobel-Preis in der Architektur.


In den Jahren 1963 bis 1985 war Gottfried Böhm Professor für Stadtbereichsplanung und Werklehre an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen und prägte mit seiner Lehre, die einen menschenwürdigen, maßstabsgerechten Stadtraum in den Mittelpunkt stellte, mehrere Generationen von Architekten. Die Festveranstaltung am 02.02.2010 umfasste neben einem Rahmen-Programm mit Begrüßung, Gra-

tulation und Empfang eine Folge von Kurz-Vorträgen, in denen ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiter des Lehrstuhls – viele sind oder waren selbst Professoren an deutschen Hochschulen – die zentralen Thesen der Architektur-Lehre Gottfried Böhms aufzeigten, die eine zeitlose Gültigkeit bis heute besitzen.

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Form follows technology

Lehr- und Forschungsgebiets Konstruktives Entwerfen Univ.-Prof. Dipl.-Ing. (TH Prag) Mirko Baum WS 08/09 – SS 09

Dokumentation: Dirk Krolikowski, Falko Schmitt, Mirko Baum (Hsg.), KONSTRUKTION, 109 Seiten, Aachen – London 2009, ISBN 978-3-00-028729-9 Bildanlagen: Nikolas Ulrich Torscheit: Dep Ice Sheet Coring Drill/ Mobile Eiskern-Bohrstation (Übersichtszeichnung des Konstruktionsaufbaus) StringerSpanten Konstruktion

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„Form Follows Technology“ war ein erfolgreicher Versuch in zwei aufeinander folgenden Entwurfsseminaren ehemalige Studierende - heute Mitarbeiter in hochrangigen Londoner Architektenbüros - als Betreuer in die Lehre einzubinden. Die Entwurfsaufgaben waren eine mobile prototypische Funktionseinheit mit selbstbestimmter Nutzung. Das übergreifende Thema der ersten Aufgabe war das Wasser, das der zweiten Aufgabe die extreme Kälte. Beiden Themen gemeinsam war die Forderung nach industrieller Fertigung in Leichtbauweise und einem problemlosen Transport. Neben den üblichen Grundsatzüberlegungen konzentrierte sich die Betreuung auf die Anwendung von 3D CAD-Modellierungstechniken, von Rapid-Prototyping und von computerbasierten Entwurfsmethoden (parametrische Modellierungssoftware), mit dem Ziel einer

Problemlösung auf dem höchst erreichbaren Niveau der verfügbaren Mittel. Begleitend unterstützt und inspiriert wurde der Entwurfsprozess mit Vorträgen von Gastdozenten aus der Industrie und der Wissenschaft außerhalb und innerhalb der RWTH. Die Themenbreite der Vorträge reichte von Luft- und Raumfahrt über Hochhaus- und Hallenbau bis hin zur Nutzung von innovativen Werkstoffen. Nach den Zwischenkritiken in Aachen und London folgte im Aachener SuperC eine öffentliche Tagung, in der Referenten (z. T. ehem. RWTH-Absolventen) unterschiedliche Bauprojekte aus dem hochtechnologischen Bereich der Architektur und des Ingenieurbaus erklärt und zur Diskussion gestellt haben. Das Lehrgebiet bedankt sich bei Dirk Krolikowski und Falko Schmitt für ihren selbstlosen Einsatz bei der Or-

ganisation und der Betreuung des Projektes sowie bei Dennis Austin (RSH+P London), Jeroen Coenders (ARUP Amsterdam), Dierk Frenzen (AIRBUS Bremen), Daniel Hecker (Grimshaw Architects London), Marc Hoppermann (UN Studio Amsterdam), Prof. H.-G. Reimerdes (Institut für Leichtbau RWTH Aachen), Steffen Riegas (UN Studio Amsterdam), Felix Weber (ARUP Materials London), Dan Wright (RSH+P London) und Ozan Yalniz (ARUP Building Engineering London) für ihre inspirierenden Beiträge. Ganz besonderer Dank wird an den studentischen Beirat zur Verwendung von Studiengebühren gerichtet, ohne dessen moralische und finanzielle Unterstützung das Projekt und seine Dokumentation nicht hätte verwirklicht werden können.


Neustart

Die Zukunft der Stadtplanung Aufgabe - Profession - Lehre

Die PT_Tagung 2009 wurde im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Stadtentwicklungen“ am 29. Oktober 2009 durchgeführt. Jährlich werden in dieser Reihe wechselnde, stadtplanerisch relevante Themen aufgegriffen und diskutiert. Die Veranstaltung im Servicezentrum SuperC der RWTH Aachen richtete sich an Praktiker und Wissenschaftler aus allen beteiligten Handlungs- und Forschungsfeldern. Diesem interdisziplinären Ansatz entsprach auch die fachliche Zusammensetzung des Referentenkreises. Teilgenommen haben rund 150 Personen aus Praxis und Wissenschaft des In- und Auslands sowie 33 ReferentInnen. Im Rahmen der Tagung wurden: _die Aufgaben der Stadtplanung vor dem Hintergrund der sich wandelnden Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung in nationaler und internationaler Perspektive diskutiert, _der Wandel und Veränderung der Profession in einem Disziplinen und Generationen übergreifenden Austausch erörtert, _Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Aufgabenund Rollenverständnis identifiziert sowie _Folgerungen für Lehre, Berufseinstieg und Praxis abgeleitet. Besonderes Anliegen war es, auch jungen Planern und Planerinnen das Wort zu erteilen und einen Austausch der Generationen anzuregen.

Ergebnisse im Überblick Nach der Begrüßung durch den Dekan der Fakultät Architektur Prof. Peter Russell, in der er „das Vertrauen in eine bessere Stadtzukunft“ ansprach, begann die Tagung mit drei Einführungsreferaten zu den aktuell wesentlichen Aufgaben und Herausforderungen der Stadtplanung. Festgehalten wurde, dass die in Zukunft Planenden den durch Wandel und Krisen gestellten Aufgabenstellungen und „Spielvarianten der Stadt“ nur begegnen können, wenn sich die Zunft mit vielschichtigen Kenntnissen wappnet. Dazu gehörten sowohl „hard skills“ (Recht, Statistik, GIS, Projektsteuerung, ...) als auch „soft skills“ (Kommunikation, Partizipation, Moderation/Mediation, ...). In Bezug auf die Ausbildung der Planenden wurde Kritik laut an den heute teils verschulten Lehrformen und geringer Reflexionsbereitschaft. Gleichzeitig wurde festgehalten, dass der zu betrachtende Lehr-Gegenstand – die Stadt – äußerst komplex ist und es wurden Fragen laut, wie sich die vielen Anforderungen und Skills im Studium vermitteln lassen oder ob diese nur in postgraduellen Bildungsformen zu vermitteln sind. In den am Nachmittag folgenden vier Arbeitsgruppen wurden die Anforderungen an die Fachleute und Folgerungen für die Ausbildung unter den Stichworten Impulse, Entwürfe, Disparitäten und Konstellationen, die unterschiedliche Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche

der Stadtplanenden im Sinne von »Stadtperspektiven« bezeichnen, vertieft erörtert. Ziel war es, klar zu stellen, welche Veränderungen jeweils zu beobachten oder zu erwarten sind und was daraus für die zukünftige Ausbildung im Bereich Stadt resultiert. Das Abschlusspodium nahm das Selbstverständnis der Fachleute aus Architektur und Stadtplanung unter die Lupe und betrachtete Rollenbilder, Fremd- und Selbstzuschreibungen sowie die »shared mental models« – und die gelegentlich weit davon entfernten Realitäten. Die PlanerInnen wurden aufgerufen, Position zu beziehen und sich für die Sicherung und Weiterentwicklung der stadtplanerischen Kernkompetenzen einzusetzen. Die Dokumentation der Tagungsergebnisse, Audiomitschnitte der Keynotes und der Podiumsdiskussion sowie uns zur Verfügung gestellte Präsentationen finden sich unter www.pt.rwth-aachen.de/tagung09. Eine Fortführung der PT_Tagungsreihe „Stadtentwicklungen“, die jeweils in Kooperation mit Prof. Dr. Uwe Altrock (Universität Kassel), Prof. Dr. Rainer Danielzyk (ILS GmbH, Dortmund) und Prof. Kunibert Wachten (ISL, RWTH Aachen) stattfindet, ist für 2011 vorgesehen.

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Montagabendgespräche

Grand Tour Revisited Die architektonische Pilgerfahrt heute Vortragsreihe der Aachener Montagabendgespräche Lehr-und Forschungsgebiet Architekturtheorie Univ.-Prof. Axel Sowa Koordination : WM Ariane Wilson, Nicola Schulze

Das Thema dieses Semesters handelt von Reisen und Architektur. Termine : Montags 19:00 Ort : FO4 des Kármán-Auditoriums 30.11.2009_Hans Hollein 07.12.2009_Werner Blaser 14.12.2009_Sylvain Tesson 11.01.2010_Hiroshi Hara 18.01.2010_Patrick Blanc 25.01.2010_Jilly Traganou 01.02.2010_Sam Jacob 02.02.2010_Gottfried Böhm - Sonderveranstaltung zum 90. Geburtstag, Aula 1 (Hauptgebäude, RWTH)

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Von Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts suchten junge Menschen nach abgeschlossenem Studium mit einer Reise durch Europa, der „Grand Tour“, nach Vorbildern und Inspirationen. Zu diesen Reisenden gehörten auch Architekten, die von ihren exotischen und bildungsreichen Erfahrungen berichteten. Noch heute entsteht Architektur, so unsere Vermutung, nicht einzig aus der Einmaligkeit besonderer Orte, Kontexte und Bauaufgaben, sondern auch aus

der Verarbeitung von Reiseerlebnissen. Während sich die Reisenden der „Grand Tour“ zu den Stätten der Antike begaben, änderten und verzweigten sich die Reiserouten an der Schwelle zur Moderne und standen mehr und mehr im Zeichen eines globalisierten, kulturellen Austausches. Geleitet von der Frage, wie die Grand Tour heute verlaufen könnte, wohin sie führt und was sie im Schaffen der Reisenden auslöst, laden wir in diesem Win-

tersemester 6 Persönlichkeiten ein, die als Mittler zwischen Heimischen und Entlegenem, Gewohntem und Exotischen gewirkt haben und das Medium Architektur immer wieder als Anregung zu grenzüberschreitendem Denken verstanden haben. (Unterstützt von: Reiff +, Hans-Lamers Stiftung, proRWTH, Reisebüro Hagemann, Prohelvetia, Moleskine, Lindt, Institut Culturel Franco-Allemand, FranzösischDeutsche Hochschulzusammenarbeit Bonn.)


Constructing knowledge

Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie Univ.-Prof. Axel Sowa Tagung

Immer wieder wird auf Universitätsebene gefordert, auch die Architekten sollten sich durch Forschungsergebnisse hervortun. Dies ist etwas, was der zwischen Praxis und Lehre eingespielten Disziplin, nicht ganz leicht fällt. Die Anfang November stattgefundene Tagung „Constructing Knowledge / Das Wissen der Architektur“ war ein wichtiger Schritt in der Etablierung einer Forschungskultur an der Fakultät für Architektur. Anlass der Tagung war die Lancierung der neuen, auf einem blinden Gutachter-Verfahren basierenden Architektur-Zeitschrift „Candide. Journal for Architectural Knowledge“, die vom Lehr- und Forschungsgebiet gegründet und herausgegeben wird. Ziel der Tagung war es, unterschiedliche, architekturspezifische Wissensformen zu diskutieren. Dies geschah auch vor dem Hintergrund drängender Fragen, die den Architekturfakultäten an wissenschaftlichen Hochschulen in der heutigen Forschungslandschaft aufgegeben wurden. Die Disziplin Architektur musste sich der Frage nach ihrem akademischen Selbstverständnis stellen, um eigene Methoden und Forschungsoptionen zu formulieren.

Candide

Der Call for Papers zur Tagung stieß auf ungewöhnlich große Resonanz. 111 Abstracts aus ganz Europa, Nordamerika, sowie Ländern aus Asien und Lateinamerika wurden eingereicht, von denen in einem „double blind review“ zwanzig ReferentInnen zu einem Vortrag eingeladen wurden.

Journal for Architectural Knowledge

„Candide. Journal for Architectural Knowledge“ ist ein neues internationales, wissenschaftliches Forum für Architekten, Planer, Ingenieure, Sozialwissenschaftler, Ethnologen und Geographen. »Candide« veröffentlicht zweimal jährlich in englischer und deutscher Spra-

che Forschungsergebnisse aus dem umfangreichen Feld der Architektur und des Bauens. Damit entspricht »Candide« der großen internationalen Nachfrage nach einem Medium, das in der Lage ist, die spezifische Wissenskultur der Architektur zu pflegen und zu befördern. Jede Ausgabe von »Candide« gliedert sich in die fünf Rubriken Essay, Analyse, Projekt, Begegnung und Fiktion. Diese sollen dazu anregen, sich der Architektur auf beobachtende, analytische, kritische oder narrative Weise zu nähern. Die Auswahl der Beiträge erfolgt im Rahmen eines anonymisierten Gutachterverfahrens. In Candide Nr. 1 finden Sie folgende Beiträge: Essay / Bernhard Cache, De Architectura – Zum Inhaltsverzeichnis der Zehn Bücher über Architektur In seiner eingehenden Lektüre von De Architectura erhellt Cache die enzyklopädischen und ingenieurwissenschaftlichen Hintergründe von Vitruvs Traktat. Begegnung / Axel Kilian und Arnold Walz, Wissen als Programm Walz und Kilian erörtern Grenzen und Möglichkeiten des Skriptens in der Architektur. Fiktion / Ulrich Pantle, Bei uns in der Stadt Pantle sieht in der fiktiven Darstellung von Architektur in deutschen Fibeln eine Ursache für unsere Haltung zur Stadt. Projekt / Wilfried Kuehn, Modell und Ereignis Kuehn dokumentiert die Leitgedanken zum prämierten und viel diskutierten Neubauentwurf des Berliner Schlosses. Analyse / Robert Gassner, Familienbild mit Haus Gassner verbindet ethnologische und architektonische Theorien in der Betrachtung eines dänischen Einfamilienhauses der 1930er Jahre. 165


Mustergültig

Gemäldekopien in neuem Licht. Die Reiff-Sammlung zu Gast im Suermondt-Ludwig-Museum 20. Dezember 2008 – 22. März 2009

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Eröffnung: 19. Dezember 2008, 19 Uhr Pressetermin: 18. Dezember 2008, 11.30 Uhr Lange Zeit galten Kopien nach Gemälden und Skulpturen als Werke niederen Ranges. Originär und neu musste ein Kunstwerk sein. Das Negativimage der Kopien hatte auch praktische Konsequenzen, die Werke verschwanden aus Sammlungen, gerieten in Vergessenheit, oder werden seit Jahren nicht mehr ausgestellt. Bezeichnende Ausnahmen sind der Raffael-Saal in der „Neuen Orangerie“ in Potsdam, das eindrucksvolle „Musée des monuments français“ in Paris oder die Gipsabgusssammlung des „Busch-Reisinger-Museums“ in Cambridge. „Mustergültig – Gemäldekopien in neuem Licht“ untersucht anlässlich des hundertjährigen Jubiläums die Kopiensammlung des Reiff-Museums der RWTH Aachen (1908-2008). Sie war mit über 200 Werken unter anderem nach Rembrandt, Rubens, Raffael, Tizian, van Eyck, Dürer, Ribera und auch Lenbach eine der größten Sammlungen ihrer Zeit und diente zunächst der Ausbildung von Architekten. Als übergeordnetes Ziel verfolgte man die Entwicklung eines ‚neuen Museumstypus‘ – in dem das Zusammenspiel von Lehre, Sammlung und Ausstellungen, in denen neben kunsthistorischen und wahrnehmungsästhetischen Aspekten gleichermaßen die Herstellungsprozesse zur Anschauung gelangen sollten – um den besonderen Bedürfnissen der Studierenden technischer Hochschulen gerecht zu werden. Zudem wurde das Museum frühzeitig auch für das allgemeine Publikum geöffnet. Sich dieser Traditionen bewusst, ist das vom Institut für Kunstgeschichte initiierte Ausstellungsprojekt nicht nur in der Theorie Bestandteil der Ausbil-

dung, sondern bindet Studierende der Kunstgeschichte in alle Phasen mit ein – vernetzt Wissenschaft und Öffentlichkeit. Anhand von Werken des 17. bis 20. Jahrhunderts, spannenden Gegenüberstellungen von ‚Kopie & Original‘ und verschiedenen Nachahmungen einer Bildvorlage, lassen sich eindrücklich die malerischen Qualitäten der Originalkopien, die Modalitäten des Kopierens und die Geschichte des Sammelns veranschaulichen. Den Gemälden stehen ausgesuchte Skulpturen und Abgüsse zur Seite. So versteht sich die Ausstellung als ein Beitrag zum umfassenden Thema der Kopie und spürt der Entstehung und Geschichte des Universitätsmuseums nach. Martina Dlugaiczyk

Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog im Deutschen Kunstverlag, 180 Seiten, 100 zumeist farbige Abb. , 29,90 Euro. Ausstellungskuratorin: Martina Dlugaiczyk Reiff-Team: Sarvenaz Ayooghi, Ivonne Bochert, Annette Burkert, Miriam Elebe, Katharina Frank, Nina Giesen, Christiane Hoerle, Karin Janecek, Jenny Jansen, Nora Karbach, Christina Kral, Kathrin Lange, Pia Reinsch, Caroline Rordorf, Anna Steffens, Martina Witt. Alexander Markschies Institut für Kunstgeschichte der RWTH Aachen www.reiff-museum.rwth-aachen.de Kopist ber der Arbeit_ Wolfgang von Gliszcynski

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Werkberichte Liebe Studierende, liebe Kolleginnen und Kollegen, hiermit möchten wir Sie recht herzlich einladen zu der diesjährigen Ausgabe unserer Vortragsreihe werkberichte. Montags 19.30 Uhr im Hörsaal Fo4 Kármán - Auditorium Eilfschornsteinstraße 15 / Templergraben 52062 Aachen Wie in den Jahren zuvor, sollen auch in diesem Jahr wieder junge, innovative Architekten aus ganz Europa zu Wort kommen. Folgende Referenten sind unseren Einladungen gefolgt und wir freuen uns, Ihnen eine interessante und abwechslungsreiche Serie an Vorträgen präsentieren zu können: Wir hoffen, damit auf ein grosses Interesse zu stossen und freuen uns auf Ihren Besuch. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit zur Diskussion und zum fachlichen Austausch im Textilbetonkubus des Cafe Reiff. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: http://www.werkberichte-aachen.de Lehrstuhl Baukonstruktion 2, Prof. Hartwig Schneider Lehrstuhl Wohnbau, Prof. Wim van den Bergh Lehrstuhl Gebäudelehre, Prof. Anne-Julchen Bernhardt, Prof. Meinrad Morger 168

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04.05. Tezuka Architects, Tokio 11.05. UArchitects, Eindhoven 18.05. V+, Brüssel 25.05. a2o-architecten, Hasselt 08.06. Buol & Zünd Architekten, Basel 15.06 Kersten Geers David van Severen 22.06. Morscher Architekten, Bern 29.06. Kühn Malvezzi, Berlin 06.07. MGF Architekten, Stuttgart 13.07. Peter Fattinger, TU Wien


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Vorschau - Serie A 20101.2 Architecture & Engineering

Im Jahresbericht 20101.2 für Architektur der RWTH Aachen präsentieren wir neben dem aktuellen Einblick in die Arbeiten der Fakultät ein neues Schwerpunktthema. Dieses wird sich in der folgenden Ausgabe mit dem Thema „Architecture and Engineering“ auseinandersetzen. So werden interessante Forschungsergebnisse und neueste Entwicklungen im Bereich der Bauforschung von einzelnen Lehreinheiten vorgestellt. Wir hoffen auf ein reges Interesse und würden uns freuen, wenn Sie auch weiterhin die aktuelle Diskussion an unserer Architekturschule begleiten und mitgestalten.

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Druck Schrift

Druck&Verlag Mainz, Aachen Syntax (fb2tax)

Auflage 1500 St端ck, Aachen 2010

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http://architektur.rwth-aachen.de



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