FOKUS BAUEN IM BESTAND
190776
DREI MAL HOCH: 1. Alpine Traumlage
Österreich 14,90 € Deutschland 14,90 € Schweiz 23,00 sfr
4
2. Perfekter Panoramablick 3. Geniale Holzarchitektur (Projekt No. 8)
INDEX 100 Klima-Raum
Österreichs BESTE Architekturbüros!
I’m from Austria Österreichische Architekturexporte von Kroatien bis nach Texas.
Klimaneutral bauen – mit kluger Planung und den richtigen Materialien.
Ausgabe 2018
ALT JETZT NEU: Inspirierende Umbauten & innovative Sanierungskonzepte für überraschende Raumqualitäten
114905
DAS GRÖSSERE MAGAZIN FÜR ARCHITEKTUR-KULTUR UND KULT-ARCHITEKTUR
CLE ANE T R IVA – DIE E L EGA NZ D ER D I SK RE TI ON ALS RESULTAT SOUVER ÄNER TECHN I K . — RED UZ IE RT ES KOMPA KT DES I GN W I E BEI EI NEM NORM ALEN WC — GESC HLOS SE N ER KER AMIKKÖR PE R — S P ÜL R A ND LOSE FORM — LCC -VERED ELUNG D ER K ER AM I KOBE RFL ÄCHE — INT UIT IV E BE DIE NUNG M I T D EM D REHK NOPF — FERNBED I ENUNG — K R ÄF T I G ER UN D DOCH SA NF T E R DU SCH STR AHL — POW ERM OD U S M I T 5,6 L / M I N — SANF TERE L ADY-DU SCH E — DU SCH KOPF VOLLSTÄND I G GESC HÜT Z T — AUTOM ATI SC HE GERU CHS AB SAUGUNG — L E D - NACH T L IC HT — PROGR AM M I ERBARE BENUT ZER PROFI LE — INTEG R IE RT E S E L B ST R E INIGUNG S FUNK TI ONEN — ABNEHM BARER SI T Z UND D EC K EL — N IEDR IGE R E NE RGIE V E R BR AUC H
Unsere Nachbarin sieht auf einmal so frisch aus. Hat sie was machen lassen?
Ganz bestimmt – eine solche Fassade kriegt die nicht nur mit ihrer guten Substanz hin!
FOKUS BAUEN IM BESTAND Architektur Architekten Wimmer-Armellini Fotos Marcel Hagen, Studio 22 / www.studio22.at Projekt Sinnbild (No. 46 Seite 96)
100 ÖSTERREICHISCHE HÄUSER
1
IN HALT
100 HÄUSER No.
Projekt / Bundesland
1
Scheer Haus / OÖ
Seite 6
2
Haus Riedl / OÖ
8
3
Ein schmales Haus / T
4
Villa am Waldrand / W
12
5
Haus PAC / K
16
6
EFH G / B
18
No.
Projekt / Bundesland
7
Haus St. Peter in der Au / NÖ
20
39
WALD-WOHN-WERKRAUM – Strohbox / V
81
8
Leierhof / S
24
40
Oeconomiegebäude Josef Weiss / V
84
9
BAUEN IM BESTAND
10
Seite
Wohnhaus W / V
28
41
Revitalisierung Lamprechthof / ST
86
10
Haus Ollersbach / NÖ
30
42
KOR / NÖ
88
11
Leben in der Scheune / ST
32
43
Haus T / ST
90
12
Haus Pauschitz im Weinviertel / NÖ
34
44
Haus B / W
92
13
Schräger Monolith / T
36
45
Haus mit Hof / K
94
14
Das Haus am Waldrand / T
38
46
Gemeinsames Wohnen am Kolpingplatz / V
96
15
Haus Moosbrugger / V
40
47
Haus für einen Winzer / B
48
Baumhaus / B
49
Haus CC / NÖ
102
50
Doppelt verdichtet – Haus K / V
104
51
RUPERTIHAUS / S
106
52
Zubau-Haus Fritz Mayr / V
109
Seite
53
Gutshof aus dem frühen Mittelalter / NÖ
110
I’m from Austria
98 100
No.
Projekt / Land
16
Villa Kreta / GR
43
54
Der verwunschene Schupfen und Haus Leopold / NÖ
112
17
Greenhouse Austin / USA
44
55
Transformer / NÖ
114
18
Hideaway / GR
47
56
Haus R / OÖ
116
19
Haus Kroatien / HR
48
57
Wohnhaus Höllerer / NÖ
118
20
Backsteinhaus im Backsteingarten / CZ
50
58
HAUS P / ST
119
21
Haus D / IT
52
59
Haus W / W
120
22
Casa CV / HU
55
60
Haus SPQ / K
121
61
Haus Moser / T
122
62
Bauernhaus M1 / B
124
63
EFH Harreither/Pramreiter / NÖ
126
64
Kutscherhaus / W
128
Interview mit Bernd Steinhuber
54
Interview mit Julia Kick Architektin
82
Interview mit LOSTINARCHITECTURE
21
20
87
Interview mit STUDIO HOFFELNER SCHMID
101
Interview mit Agentur NEST
108
22 17
18
19 16
15 46
35
93 30
9
40
52
67
50 77
78
28
13
39
3 14
32
73
65 31
79 61
No.
Projekt / Bundesland
Seite
23
Wohnhaus KL / W
56
24
Mountain View House / T
58
25
HAUS A / OÖ
59
26
Haus mit GIEBEL / OÖ
60
27
das kleine Schwarze / W
62
No.
Projekt / Bundesland
28
Haus H / V
63
65
Haus Welser / T
29
Haus am Hang / NÖ
64
66
KUHWIESENHANGHAUS / K
132
30
Haus S / V
66
67
BOTANY HOUSE / V
134
31
Haus Birne / V
68
68
Wohnhaus S / W
135
32
HAUS P / T
70
69
Where the eagles live / NÖ
136
33
Haus Brugger / S
71
70
Bungalow im Weißtannenkleid / NÖ
138
34
CoMED / W
72
71
Haus Krumpendorf / K
139
35
Haus Höller / V
74
72
Haus „33“ / W
140
36
Baumhaussuite / S
76
73
Wohnhaus DRV / T
142
37
HAUS PER / ST
78
74
Haus SF / OÖ
144
38
Nordhanghaus K / NÖ
79
75
Beachhouse am Weinberg / W
146
Diese Übersicht zeigt die geografische Verteilung in den Regionen und Bundesländern – und nicht den exakten Standort.
2
INHALT
Seite 130
IN HALT
100 HÄUSER Klima-Raum No.
Projekt / Bundesland
Seite
No.
Projekt / Bundesland
76
Haus HGW / ST
149
89
Haus für Renate und Harald / S
Seite 172
77
Strohhaus / V
152
90
Gartenhaus / OÖ
174
78
Haus LM / V
154
91
Haus LUI / K
176
79
Lehmputzhaus in Ludesch / V
155
92
Haus R17 / OÖ
177
80
Haus H2 / NÖ
156
93
Haus mit Hof / V
178
81
Haus M / ST
158
94
geschichtet und geschlichtet / NÖ
180
82
Häuser am Wasser / W
160
83
Einfamilienhaus DTG / NÖ
161
84
auf der Schafalm – Haus G / K
162
85
Familienhaus Grafenegg / NÖ
164
86
Low Tech Gehöft NB56 / ST
166
87
EFH St. Florian / OÖ
168
88
Haus T – Wohnen in den Baumkronen / NÖ
170
Essay von Heinrich Schuller
150
49 70
12 83
85
92 2 90
74 87
63 25
57
42
53
94
97
80
10
4
54
1
29
27
23 64 96
44 72 82
59
34
68
98
75
55 7
38
100
88
62
89 69 33
48 26 8
24
47 56
58 99
6
76
36 81
51
11
41
37 95
66
71
84
86 43
45 91 5
INDEX 100
60
der vorgestellten Architekturbüros auf Seite 214
95
Haus SD / B
186
96
Wohnhaus 1190 / W
188
97
Haus H / NÖ
192
Editorial
98
Haus K14 / W
193
Produkte
200
99
Villa 2B / ST
196
Architekten-Index
214
100
Haus Marie / NÖ
198
Impressum
216
5
INHALT
3
Alle
40 Sek. wächst
1nach
HAUS
Im Wald vermehrt sich Österreichs Rohstoff Nr. 1 nachhaltig. Jede Sekunde wächst in Österreichs Wäldern ein Kubikmeter Holz nach. Am Tag ergibt das umgerechnet 2.160 Einfamilienhäuser in Holzbauweise – eine ganze kleine Stadt! Wir können auf Holz bauen. Selbst wenn wir jedes einzelne Gebäude in Österreich mit Holz errichten, verbrauchen wir erst ein Drittel des jährlichen Holzzuwachses.
Holz ist genial.
Mehr überraschende Holzfakten auf Fotocredit: 24gramm Architektur Fotograf: Martin Weiß
Architektur als Konzept:
Das Unsichtbare ist überall Architektur bestimmt nicht nur unser Umfeld, sie ist unser Umfeld und betrifft unsere Umwelt. Mit dieser Ausgabe zeigen wir, dass Know-how nicht nur im Gesamtkonzept deutlich wird, sondern auch im Detail steckt. Baustoffe, Materialien und Techniken machen unsere Architektur – und Umwelt – besser. Wo und wie man sie einsetzt, ist je nach Lage und Anforderung unterschiedlich. Spätestens 2050 muss weltweit klimaneutral gebaut werden. Die Vorgabe bedeutet, dass alle Materialien „möglichst natürlich, nachwachsend und regional sind, in Gebäuden, die komplett zerlegt werden können und ihre Energie von der Sonne beziehen. Faszinierend zu beobachten, welche neuen Möglichkeiten sich durch die Technik für alte Baustoffe wie Lehm, Stroh und Holz derzeit eröffnen“, schreibt Architekt Heinrich Schuller in unserem Schwerpunkt KLIMA-RAUM. Denn nicht nur die Bauprozesse ändern sich mit der Wiederentdeckung von altbekannten Materialien – sie eröffnen auch eine vollkommen neue Architektur, wie wir mit unseren Beispielen (ab Seite 148) zeigen.
Einen kleinen Ausflug machen wir mit unserem Thema I’M FROM AUSTRIA, in dem wir zeigen, dass Bauen im Ausland manchmal mit lustigen Anekdoten, wie der Änderung der Bauordnung, einhergehen kann. Sieben Häuser, von Kroatien bis Texas, wurden von österreichischen Architekturbüros gebaut, wir haben nachgefragt, was sie über gesetzliche Bestimmungen und klimatische Grundvoraussetzungen bis hin zu verschiedenen Wohnkulturen aus funktionalen oder kulturellen Ansprüchen zu erzählen haben.
Besonderer Planung bedarf es auch bei Umbauten, Sanierungen und Renovierungen. Auch in dieser Sparte ist Know-how gefragt. BAUEN IM BESTAND erfordert eine besonders sorgfältige Abstimmung der individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Bauherren mit den Besonderheiten der vorhandenen Orte und Situationen. „Es geht nicht darum, das Neue zu verstecken, sondern den Kontrast zwischen Neu und Alt zu betonen. Nur so entsteht eine Einheit“, so Architekt Christian Prasser. Am Beispiel des burgenländischen Streckhofs von Prasser zeigt sich deutlich, was gute Planung an Qualitäten in alten Häusern herausholen, erneuern oder wieder rückführen lässt. „Weiterbauen“ bedeutet demnach auch „weitererzählen“. In vier Architekteninterviews gehen wir den besonderen Herausforderungen zum Thema „Alt und Neu“ nach und zeigen die besten, außergewöhnlichsten Projekte aus Stadt und Land (ab Seite 80).
Lassen Sie sich erneut inspirieren, 100 Mal und mehr …
Bauen ist ein Abenteuer. Diesmal sind wir auch persönlich betroffen – fast die ganze Redaktion lebte während der Produktion auf der Baustelle und war erstmals mit den vielen kleinen und großen Entscheidungen konfrontiert, die sich in einem solchen Bauprozess – und sei es nur der Umbau einer Küche – auftun. Fachkundige Unterstützung sei deshalb jedem empfohlen, es zahlt sich aus – für das räumliche Ergebnis und das Budget.
Foto Christoph Liebentritt
Manuela Hötzl Herausgeberin „100 Häuser“
EDITORIAL
5
1 Die wenigsten Häuser stehen in idyllischer Alleinlage am Waldrand. Nicht nur, weil es wenige davon gibt, manchmal möchte man gar nicht ganz abseits sein. Weil der Weg zur Arbeit zu lang wäre oder weil man es auch genießt, den nächsten Nachbarn um die Ecke zu haben. Entsteht das neue Heim in einer dicht bebauten Siedlung, ist Kreativität gefragt, wenn es darum geht, aus dem Zuhause dennoch einen wunderbar geschützten Raum zu machen, der einem die nötige Privatsphäre bietet, ohne das Gegenüber zu verprellen. Man will schließlich keine Festung um sich bauen, sondern nur ein Nest zur freien Entfaltung. Dieser Spagat ist H E R T L . A R C H I T E K T E N aus Steyr im kreativen Austausch mit dem Bauherrenehepaar Sabine und Christoph Scheer gelungen. Zwar umrandet eine geschosshohe Mauer vermeintlich das gesamte Grundstück, doch in Wirklichkeit werden immer wieder kleine Einblicke gewährt, so dass kein Gefühl von Abschottung entsteht. Die Südwestecke ist offengeblieben, außerdem übernimmt auch eine Garage mit Nebenraum eine schützende Funktion. Das Erdgeschoss ist somit durch die Hofsituation für die Öffentlichkeit fast nicht einsehbar und lässt Raum zur individuellen Gestaltung und Freiheit. Auch wenn das Obergeschoss ebenfalls in den Hofinnenraum ausgerichtet ist, ragt es über die Mauer hinaus und nimmt so dezent Kontakt mit der Nachbarschaft auf, ohne an Privatheit zu verlieren. Die moderne Architektur des Hauses und die Wahl der Farbe Schwarz für die Außenfassade verdeutlichen zusätzlich, dass man sich nicht verstecken will. Die klare Erscheinung macht neugierig und tatsächlich erstaunt die Großzügigkeit und Vielfältigkeit der Innenräume, die mit der Freifläche im Hof verschmelzen. Klare Linien, sich konsequent wiederholende Farben und nicht zuletzt die kreative Nutzung des natürlichen Sonnenlichts geben dem Haus eine ganz besondere Note und stärken seine Individualität. Ein auffälliger Neubau in einer sonst eher sich ähnelnden Nachbarschaft, aber eben auch 190 Quadratmeter, um ganz für sich allein zu sein. jur
Gemeinsam allein
Architektur H E R T L . A R C H I T E K T E N Web www.hertl-architekten.com Objekt Scheer Haus Kategorie Neubau Fassadenmaterial WDV-System Fassadenfirma Moser Fertigputz GesmbH Adresse Eggendorf im Traunkreis, Oberösterreich Bauherr Sabine und Christoph Scheer Planungsbeginn 06/2012 Fertigstellung 08/2015 Wohnfläche 190 m2 Fotos paul ott photografiert / www.paul-ott.at
6
Büro H E R T L . A R C H I T E K T E N , O B E R Ö S T E R R E I C H / Haus O B E R Ö S T E R R E I C H
WEIT MEHR ALS EIN FENSTER
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Das Land im Haus Architektur URMANN RADLER Architekten (Martin Urmann, Heinrich Radler) Web www.urmannradler.at Objekt Haus Riedl Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passiv haus Fassadenmaterial Holz Fassadenfirma Simader Baumeister und Zimmermeister GmbH Adresse Kirchschlag bei Linz, Oberösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 2012 Fertigstellung 2014 Wohnfläche 166 m2 Fotos Kurt Kuball / www.kurtkuball.com
2 „Das Land ins Haus holen“, so beschreibt der Architekt Martin Urmann eines seiner Ziele, als er mit seinem Team für ein Bauherrenpaar und dessen Kinder ein ganz besonderes Haus in Kirchschlag bei Linz plant und baut. Beachtet man den besonderen Standort des Hauses, erscheint einem diese Absicht völlig natürlich. Kirchschlag gehört zum Mühlviertel, einer besonders schönen Gegend in Österreich, die nicht nur reich an Geschichte ist, sondern mit ihrer traumhaften Landschaft überzeugt: Wälder und Felder wechseln sich auf Hügeln ab. Wo mancher sich in der Stadt eine Tapete mit ähnlichen Motiven ins Haus holt, kann das Haus Riedl in Kirchschlag mit einer Dauer- und Liveübertragung auftrumpfen. So wie die Architekten Haus und Natur miteinander verbinden wollen, unterstützt auch eine Idee der Bauherren, das Haus an seine Umgebung anzupassen: An der Nordost-Fassade
geht eine Boulderwand über die gesamte Höhe des Hauses, das auf diese Weise seinen Bewohnern den Wunsch erfüllt, ihre Sportleidenschaft auch zu Hause ausüben zu können. Alles passt perfekt ins Konzept – bis hin zur Hanglage, in der das Haus steht. Die Hanglage ist ein Grund dafür, dass das ganze Haus nach dem Split-Level konzipiert ist. Sprich, die einzelnen Stockwerke sind versetzt zueinander angeordnet. Man kann es sich auch so vorstellen, als schneide man ein Haus in seiner Mitte durch und füge beide Hälften versetzt wieder aneinander. So entstehen einzelne Wohnebenen, die mit Treppen verbunden sind – und platzraubende Treppenhäuser unnötig machen. Auch beim Haus Riedl. Unter dem Eingangsgeschoss auf Straßenniveau mit Carport, Nebenräumen und Garderobe folgt ein halbes Geschoss tiefer die offene Wohnebene. Ein weiteres halbes Geschoss abwärts öffnet sich neben einem Bürozimmer und einer geplanten Sauna der Weg in den Garten. Darunter erreicht man die nächste Ebene mit Eltern- und Kinderschlafzimmern. Man könnte auch sagen, man steigt in sein eigenes Haus hinab, um schließlich private Ruhe zu finden. Auch in der Verwendung der Materialien spiegelt sich die äußere Landschaft wider: Beton und Holz geben den Ton an und ergänzen sich perfekt. Aber nicht zuletzt ist es die enorm großzügige Verglasung auf allen Ebenen, die einem für einen Moment das Gefühl gibt, man stehe mittendrin in der atemberaubenden Landschaft. Und das bei jeder Wetterlage, zwölf Monate im Jahr. Da hat man sich wahrlich das Land ins Haus geholt – oder das Haus ins Land. Eine gelungene Verschmelzung eben. jur
8
Büro U R M A N N R A D L E R A R C H I T E K T E N , O B E R Ö S T E R R E I C H / Haus O B E R Ö S T E R R E I C H
Fotograf: Andreas Hofer
FACTS OBJEKT Einfamilienhaus mit Holzfassade STANDORT Mostviertel, Niederösterreich ARCHITEKT Dipl. Ing. Christine Mueller-Zarl Wien JOSKO PRODUKTE Ganzglas-System: FixFrame Holz/Alu-Hebeschiebetür: FixFrame HS Holz/Alu-Fenster & Terrassentür: Platin 82 Oberfläche außen: Alu RAL 7016 anthrazitgrau hwf matt Oberfläche innen: Eiche N11 blond lasiert Innentür: PRADO V SET Eiche natur lackiert Sonnenschutz: Easy Raffstore Zubehör: Glasbrüstung
GRÜNER WOHNEN VOM BAUSTOFF BIS ZUM STANDORT: DIE FEINFÜHLIGE EINBETTUNG IN DIE UNBERÜHRTE NATUR MACHT DIESES ARCHITEKTURJUWEL BESONDERS. Eiche aus dem Baumbestand der umliegenden Wälder, Stein aus der Ybbs: Für ihr Haus im Mostviertel wählte Architektin Christine Mueller-Zarl ausschließlich natürliche Materialien aus der Region. Stets in Verbindung mit der Natur fühlt man sich auch als Bewohner oder Besucher dieses Architekturjuwels, das im Juni 2012 fertig gestellt wurde: Durch die Auflösung der rechten Winkel im Haus und den Einsatz der Nurglasecken ist es möglich, von fast überall im Haus einen wunderbaren, fast 360 Grad weiten Blick ins umliegende Gebiet der Kalkalpen zu werfen. Zu verdanken ist dies auch dem rahmenlosem FixFrame-System von Josko. »Uns für Josko zu entscheiden – ein österreichischer Betrieb, mit nachhaltigen und hochwertigen Materialien und Produkten – war für uns die einzig logische Schlussfolgerung«, so Mueller-Zarl. »Die Kombination aus Alu und Eiche mit nicht sichtbaren Bändern und einer Rundum-Verglasung ist Weltklasse und ermöglicht dem Haus einen permanenten Austausch und Dialog mit der Natur.«
Schmalspurhaus Architektur Geri Blasisker Web www.blasisker.com Objekt Ein schmales Haus Kategorie Neubau Fassadenmaterial Naturputz Adresse Absam, Tirol Bauherr Leonice Knapp Planungsbeginn 2007 Fertigstellung 2016 Wohnfläche 105 m2 Kosten EUR 250.000,– Auszeichnung Landespreis Tirol 2016, Bestes Haus 2018 Fotos Geri Blasisker
3
10
Büro G E R I B L A S I S K E R , T I R O L / Haus T I R O L
Flexibel bleiben: Das heißt es auch manchmal auf dem Weg zum fertigen Haus – und das galt es bei diesem Projekt gleich in mehreren Aspekten zu berücksichtigen. Schon das Grundstück, auf dem dieses schmale Haus steht, zeichnet sich nicht durch Großzügigkeit aus. Klein und verwinkelt, misst es gerade einmal 11 × 50 Meter. Beschaulich an einem rauschenden Bach gelegen, ist es jedoch ohne Zufahrt und nur über einen Holzsteg zu erreichen. Das machte die Planung nicht einfach und so mussten nach dem Projektstart im Jahr 2007 einige Genehmigungsverfahren überwunden und eine Feuerwehrzufahrt sichergestellt werden. 2014 kam es schließlich zum Baustart, wobei der Rohbau nur in einem ganz speziellen Zeitfenster errichtet werden konnte, nämlich während einer drei Wochen andauernden Bauphase eines auf dem östlich angrenzenden Grundstück gemeinnützigen Wohnbaus. Alle weiteren Materialien wurden Stück für Stück zum Grundstück getragen, bis das Haus dann Ende 2016 fertiggestellt wurde. Nun schlängelt es sich durch den zur Verfügung gestellten Platz und zeigt, dass äußere Limitierungen dem Wohngefühl keinen Abbruch tun müssen. Aufgrund der beengten Lage war die längliche Form des Grundstücks direkt ausschlaggebend für den Grundriss des Hauses; dieses ist an seiner schmalsten Seite nur 1,20 Meter breit. „Die Qualität eines Raumes hängte nicht zwingend von dessen Größe ab“, so Architekt Geri Blasisker, der dieses Projekt in Absam in Tirol umsetzte und dafür sorgte, dass man in dem Haus nun auf 105 m² Wohnraum recht großzügig residieren kann. Das funktioniert, indem das Haus über Halbgeschosse erschlossen wird – diese sorgen nicht nur für spannende Sichtachsen, sondern nutzen den Raum optimal aus. Auf sechs bewohnbaren Ebenen, die sich in unterschiedliche Lebensbereiche teilen, findet man hier Platz zum Arbeiten, Schlafen, Essen, Kochen und Spielen. Für ein behagliches und offenes Wohngefühl wurde in den Innenräumen auf reduzierte Materialien gesetzt. Fenster und Böden sind aus heimischer Lärche gefertigt, der Rest wurde ganz schlicht in Weiß gehalten und verleiht den Räumen eine offene Klarheit. Die Fenster wurden dabei so hineingesetzt, dass die umliegende Gebirgswelt Bildern gleich eingerahmt ist und genug Tageslicht in die Räume strömt. Ganz oben auf der Dachterrasse kann man dann genauso in die Ferne schweifen – und hat gleichzeitig Blick über die üppige Vegetation auf dem Grundstück. Diese blieb weitgehend erhalten, deshalb können die Äpfel dann im Herbst direkt von den Bäumen gepflückt werden. mip
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Wohnen mit Waldblick 4
12
Büro AT E L I E R C L AU S R A D L E R , W I E N / Haus W I E N
2
Wohnen ist eine Gratwanderung an manchmal unsichtbaren Grenzen. Man will gerne die Aussicht ins Weite, aber keinen Einblick aus der Nähe. Man will die Natur in greifbarer Nähe und gleichzeitig die Stadt in fußläufiger Entfernung. Man will Gäste bewirten, aber auch seine Ruhe haben. Ein gutes Wohnhaus muss also ein janusköpfiges Etwas sein, das all diese Gegensätze vereint, ohne sich die zwei Herzen in der Seele ansehen zu lassen, denn schließlich soll es architektonisch ein elegantes Ganzes ergeben. Nicht nur im übertragenen Sinne, sondern auch ganz physisch an der Grenze steht auch die Wiener Villa, die Architekt Claus Radler für ein Bauherren-Ehepaar entwarf. Sie liegt direkt am Wald- und Wiesengürtel, der Wien im Westen umgibt und als Parkschutzgebiet für Bebauung tabu ist. Dementsprechend scharf gesteckt waren die Grenzen, in denen sich die Wohnwelt bewegen durfte: Jene des aus den 80er-Jahren stammenden Altbaus, der aufgrund seiner Massigkeit den Wunsch nach Weitblick nicht erfüllen konnte und abgebrochen wurde. Der wichtigste Wunsch von Bauherr und Bauherrin: Großzügig und „cosy“, intim und weiträumig zugleich sollte das neue Zuhause sein. Ein Blick über die Wipfel hinab nach Wien, kein Blick über die Hecke in den Garten. Eine
wohntypische Gratwanderung also. Die simple Raffinesse: Die Villa macht sich die Höhenunterschiede des Bauplatzes geschickt zunutze. Zufahrt und Eingang liegen im Untergeschoss; das Gartengeschoss mit dem Wohnbereich ist dadurch blickgeschützt. Dafür wird der Besucher mit einer luftig-vertikalen Eingangshalle belohnt, in die ein verglaster Wintergarten fast dramatisch hineinragt. Die Front zur talseitigen Terrasse wird von einem markanten Vorsprung zusammengehalten, der sich weiß von der warm-dunklen Klinkerfassade abhebt. Zum Waldrand hin zeigt das Haus seine privateste Seite und öffnet sich zu einem sonnigen und dennoch geschützten Pool. Im Inneren wird das Spiel mit verschiedenen Höhen noch weiter ausgereizt. Durch die Staffelung im Split-Level ergibt sich ein so selbstverständlicher wie spannender Parcours durch das Haus. Dem Wunsch nach Repräsentation und Privatheit wird durch eine clevere Idee Rechnung getragen: Die Räume sind paarweise angeordnet, jedem offenen Bereich ist ein kleiner, intimer Raum zugeordnet. Split-Level und Raumkombinationen, das klingt kompliziert. Zu viel Variation kann das Innere eines Hauses leicht zu einem überfrachteten Labyrinth werden lassen. Bei der Villa am Waldrand besteht keine Gefahr des Verirrens: Ein von oben belichteter Luftraum
in der Mitte des Hauses fungiert als vertikaler Ruhepol, um den herum der Weg nach oben schwungvoll zirkuliert. Im Obergeschoss öffnet sich dieser Weg in eine breite Dachterrasse, von der aus der Waldrand zum Greifen nahe ist. Doch auch hier geht die Offenheit Hand in Hand mit der Geborgenheit: Der Blick in die wuchernde Wildnis wird eingerahmt vom breiten, gemauerten Kamin, der über dem Wohnzimmer in die Höhe ragt. Verkleidet ist dieser, wie fast das ganze Haus, mit dänischem Klinker – für das an Putzfassaden gewöhnte Wien eine ungewöhnliche Wahl. „Jeder einzelne Ziegelstein ist von Hand geformt“, betont Gerda Edelmüller, Projektleiterin im Büro Claus Radler. „Keiner gleicht dem anderen, dadurch ergibt sich eine organische, lebendige Optik und Haptik.“ Nicht nur hier wurde besonderes Augenmerk auf die Materialwahl gelegt. Im Innenraum kam Ulmenholz zur Anwendung, sowohl bei den Innenwänden als auch bei der Deckenverkleidung, ein warmer Kontrast zum kühlen türkischen Marmor, der dem Wohnund Esszimmer als Bodenbelag einen luxuriösen Schimmer verleiht. „Bauherr und Bauherrin denken in langen Zeiträumen“, erklärt Gerda Edelmüller. „Daher waren zeitlose und dauerhafte Materialien gefragt.“ man
Architektur ATELIER CLAUS RADLER Web www.arch.cr Gartenplanung Clemens Lutz Gartenarchitekt Web www.clemenslutz.eu Steinarbeiten Breitwieser Objekt Villa am Waldrand Kategorie Neubau Fassadenmaterial Dänischer Klinker, Putz Fassadenfirma FABAU GesmbH Fenster Josko (Holz/Alu-Fenster Platin, Holz/Alu-Hebeschiebetür FixFrame HS, Ganzglassystem FixFrame, Sonnenschutz Easy Raffstore) / www.josko.at Adresse Wien Bauherr Privat Planungsbeginn 10/2014 Fertigstellung 11/2016 Wohnfläche 595 m² Fotos (1,2,3) Paul Sebesta, (4) Clemens Lutz �1
Büro AT E L I E R C L AU S R A D L E R , W I E N / Haus W I E N
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Farbenspiel mit Schliff: Der Kalkstein „Caramello Shell“ aus der Breitwieser Stone World lässt dem satten Grün des Gartens und dem leuchtenden Blau des Pools elegant den Vortritt.
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Auch der Außenraum verspricht Offenheit und Geborgenheit gleichermaßen. Geplant wurde der Garten von Gartenarchitekt Clemens Lutz.
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Büro AT E L I E R C L AU S R A D L E R , W I E N / Haus W I E N
RN T ED NE D I GM N I TM I T G AG RA T E S IE GS N
NN AA TT UU RR SS TT EE I NI N W SI EE R S E R B Y BBY R B E IR TEWI TI E
Im Einklang mit Pflanzen und Wasser stilvoll arrangiert in Szene gesetzt, Im Einklang mit Pflanzen und Wasser stilvoll arrangiert in Szene gesetzt, praktisch und umweltneutral zugleich sindNatursteinplatten, die Natursteinplatten, Pooleinfassungen, praktisch und umweltneutral zugleich sind die Pooleinfassungen, Blöcke und Pflaster aus Hause dem Hause Breitwieser ein idyllisches Upgrade für jeden Blöcke und Pflaster aus dem Breitwieser ein idyllisches Upgrade für jeden Outdoor-Bereich und Garantie eine Garantie für maximalen Genuss Himmel. Outdoor-Bereich und eine für maximalen Genuss unter unter freiemfreiem Himmel.
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Des Hauses neue Kleider Den perfekten Standort für ihr Familienhaus hatten die Bauherren in Klagenfurt gefunden. Auf dem Grundstück stand bereits ein Holzhaus aus den 1950er-Jahren. Nach einiger Zeit, die die Bauherren darin verbrachten, hatten sie eine enge Verbindung zu dem alten Haus aufgebaut. Ihr ursprünglicher Plan war es daher, das Haus zu renovieren. Doch die niedrige Raumhöhe und die schlechte Bausubstanz sprachen gegen eine Sanierung, ein Neubau war alternativlos. Dabei sollte nicht alles komplett neu werden. In seiner Form sollte der Bau an das Vorgängerhaus erinnern, so der Wunsch der Bauherren. Dementsprechend blieben Spitzgiebel und Fassaden in dunklem Holz. „Die Form wurde aufgenommen und damit gespielt“, beschreibt die mit der Planung beauftragte Architektin Stefanie Murero. Das Spiel zeigt sich auch in der Fassade, bei der ein Fensterladen beim Schließen in der Fassadenstruktur verschwindet. „Ein Spiel zwischen Hülle und Öffnungen“, wie es die Architektin nennt. Bei der Planung war nicht nur die Detailarbeit wichtig, sondern vor allem das große Ganze. „Das Besondere an diesem Haus ist, dass es sich trotz seiner modernen Sprache in die Umgebung einfügt“, sagt Murero. Eine Aufgabe, die durch die feine Holzkonstruktion und das Satteldach gelang. Durch offene Räume zog Licht in das Haus ein. Der offene Stiegenlauf ermöglicht die Sicht vom Erd- bis ins Dachgeschoss. Gleichzeitig richtet sich das Haus auf den Garten aus. Ein zusätzlicher Bauteil schuf eine Terrasse mit Blick in den Garten. „Besonders wichtig war eine ganz klare und schnörkellose Linie, ohne dabei ungemütlich zu werden“, erklärt die Architektin. Bei der Planung ließ sich die Familie viel Zeit. Zeit, die sie auch wegen der raschen Umsetzung in Holzbauweise hatte. Über ein Jahr tüftelten sie gemeinsam mit der Architektin an dem „Haus PAC“, damit es zum Erinnerungsstück im modernen Kleid wurde. clt
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Architektur MURERO BRESCIANO architektur (Stefanie Murero, Beppino Bresciano) Web www.murerobresciano.at Objekt Haus PAC Kategorie Neubau Fassadenmaterial Holzfassade: Lärchenschalung Fassadenfirma Franz Roth GmbH Adresse Klagenfurt, Kärnten Bauherr Fam. Pacher Planungsbeginn 09/2014 Fertigstellung 07/2016 Wohnfläche 180 m² Auszeichnung Holzbaupreis Kärnten 2017 Fotos Johannes Puch / www.johannespuch.at
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Architektur HEIMSPIEL architektur (Julia Stoffregen, Gisela Mayr) Web www.heimspiel-architektur.at Objekt EFH G Kategorie Neubau, Niedrig energiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial WDVS in Kombination mit Lärchenholz Fassadenfirma Fa. Groß Marko, Strobl Bau Adresse Burgenland Bauherr Privat Planungsb eginn 10/2015 Fertig stellung 06/2017 Wohnf läche 193 m² Fotos Hertha Hurnaus / www.hurnaus.com
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Das Atriumhaus hat eine lange Tradition. Schon die Römer bauten Häuser mit dem für das Atriumhaus charakteristischen Innenhof. Ein Innenhof, der das Sonnenlicht einfängt und in die angrenzenden Wohnräume fließen lässt. Ob kreisrund, eckig oder als Halbkreis – das Atriumhaus wurde von seiner Architektur her schon immer individuell gestaltet. Als das Architekturbüro HEIMSPIEL architektur aus Wien im Oktober 2015 mit den Planungen begann, konzipierte das Team einen eingeschossigen Bungalow für eine vierköpfige Familie, der sich ähnlich einer U-Form an den Innenhof schmiegt. Die Bauherren wünschten sich alle Räumlichkeiten auf einer Ebene, Barrierefreiheit und keine Treppen. Das U, das auf einer der Seitenlinien – in diesem Fall der kürzeren – liegt, öffnet sich nach Osten, wo der querliegende Pool die östliche Einfassung des Innenhofes bildet. Der Eingangsbereich befindet sich in der westlichen „Kurve“ und so gerät man beim Betreten direkt in den harmonischen Wohnfluss, der einen durch das Haus treiben lässt. Das Gefühl der Grenzenlosigkeit ist beabsichtigt und wird durch das offene und lichtdurchflutete Wohnkonzept mit seinen zwei gebogenen Glasscheiben unterstützt. Vom Eingangsbereich wird man zunächst in die Küche, dann zum Wohnraum und zum Kaminzimmer und schließlich bis hin zum Innenhof gesogen. Überquert man den Innenhof mit seinem Pool, gelangt man an der gegenüberliegenden Seite in die Elternschlafräume, die zum Innenhof offen sind. Über die nach Westen orientierten Kinderzimmer treibt es einen zurück zum Eingangsbereich. Dieser angenehme Wohnfluss gelingt in beide Richtungen und gibt den Bewohnern des Hauses das Gefühl, in einem beschützenden Kosmos zu leben. Durch einen großzügig angelegten Vorgarten im westlichen Teil des Grundstückes, der durch einen Holzzaun von der Straße abgeschirmt wird, ist das Haus nicht einsehbar und bietet ein spezielles Gefühl der Freiheit. Die architektonische Besonderheit des Einfamilienhauses im Burgenland wird durch die Wahl der verwendeten Materialien unterstützt. Der Wohnraum öffnet sich mit einer Glasfassade zum Innenhof. Kellergeschoss, Bodenplatte und aufgehende Wände wurden in Massivbauweise errichtet, Dach sowie die dem Innenhof zugewandten Wände in Holzbauweise. Die Außenfassade ist als Putzfassade mit Besenstrichstruktur gestaltet, im Kontrast dazu steht die Innenhoffassade mit Lärchenholzschalung. Alle Materialien basieren auf ökologischen Werkstoffen. Alles in allem ein Zuhause, um loszulassen und sich gänzlich dem natürlichen Lauf des Wohnens hinzugeben. jur
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Alle unter einem Dach: Unter diesem Satteldach hat sich eine Jungfamilie ihr helles und freundliches Domizil errichtet.
Die Rehabilitation des Holzwegs Was für ein Dach! Von weitem schon erspäht man erst das ausladende Satteldach. Dann entdeckt man, dass darunter ein überaus passables Haus Unterschlupf gefunden hat. So ein Überbau ist eine klare Ansage. Wie auch der Anspruch der Bauherren, mit dem sie an die Architekten herangetreten sind: Mit dem Domizil aus Holz sollte nicht nur ein Haus für die junge Familie geschaffen werden. Nein, auch der Niederösterreichische Holzbaupreis sollte mit drin sein. Eine Freude für die Architekten von bogenfeld, welche sich mit der Planung beauftragt sahen. Diese nahmen die nicht alltägliche Herausforderung gerne an und bauten ein Haus, das bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich aus Holz besteht. Lediglich die Bodenplatte, der Sanitärbereich und das Treppenhaus wurden aus Sichtbeton
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gestaltet und ziehen sich harmonisch durch den Gebäudekern. Der Neubau steht nun frei inmitten einer gewachsenen Siedlung; dort, wo sich einst der Pfarrhof befand. Trotzdem hat das Grundstück aufgrund seiner Größe ausreichend Distanz zu den Nachbarn, weshalb getrost darauf verzichtet werden konnte, Bezug auf die Bestandsbauten rundherum zu nehmen. Stattdessen orientierte man sich an der Topo grafie, der Grundstücksform und den Bedürfnissen der Jungfamilie. Dass auch der Einfluss von Sonnenlicht in die Planung miteinbezogen wurde, ist dem Neubau klar anzusehen. Die Sonne findet hier durch die großzügig eingesetzten Fensterfronten ausreichend Einlass und sorgt für eine helle und freundliche Atmosphäre im Inneren des Hauses, welche durch die freien und offenen Strukturen ergänzt wird. Der
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Grundriss des Hauses mit 209 m² Wohnfläche wurde bewusst einfach und robust gehalten, war doch ausreichend Flexibilität vonseiten der Bauherren gewünscht. Ein Einfamilienhaus ist selten ein abgeschlossenes Projekt, sondern eher eine Bestandsaufnahme: Deshalb wurde das Gebäude so erschlossen, dass der obere und der untere Teil jederzeit entkoppelt werden können. Sollte sich eines der Kinder im späteren Alter einen eigenen Wohnbereich realisieren wollen, steht dem nichts im Wege. Bis dahin wohnt die Jungfamilie hier gemütlich unter einem Dach und wartet auf den Niederösterreichischen Holzbaupreis. Für den „best architects 18“ wurde das Haus jedenfalls schon mal nominiert. Alles ein Zeichen dafür, dass der Holzweg ein ganz guter Weg ist. mip
Architektur bogenfeld ARCHITEKTUR (Birgit Kornmüller, Gerald Zehetner) Web www.bogenfeld.at Objekt Haus St. Peter in der Au Kategorie Neubau Fassadenm aterial Fichte sägerau Farben und Beschichtungen Adler Lacke (Fenster, Fassade, Eingangsbereich), www.adler-lacke.com Adresse St. Peter in der Au, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 2014 Fertigstellung 2016 Wohnfläche 209 m² Fotos Violetta Wakolbinger / www.viovio.at
7 Offene Strukturen und viel einfallendes Sonnenlicht erzeugen das luftige Wohngefühl dieses Einfamilienhauses.
Die sägeraue Fichtenholzfassade nimmt das Motiv des alten Holzschuppens nebenan auf: Der Bauherr selbst hat mit Familie und Freunden jedes einzelne Brett im Farbton Wenge (Pullex 3in1-Lasur von Adler) gestrichen.
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Foto Peter Ribton Photography
HOLZ IN EDELSTER FORM MAR EINER HOLZ SETZT AUF ÖKOLOGISCHE BR ETT VER EDELUNG UND AR BEITET MIT DEN ELEMENTEN ER DE, LUFT, FEUER UND WASSER. SO WER DEN SCHÖNE ARCHITEKTUR EN MIT SOLIDEN HOLZPRODUKTEN VER EDELT. Ursprünglich gegründet 1996 als Starkholzsägewerk, hat das Unternehmen die Wirtschaftskrise genutzt und sich neu positioniert. Es entstand die Manufaktur „Mareiner Holz – Brettveredelung Gmbh“, die sich auf die Entwicklung von Nischenprodukten spezialisiert hat: Massivholzbretter mit unterschiedlichsten Brettveredelungstechniken für den dekorativen Innenausbau. Dabei kann der Kunde zwischen den unterschiedlichsten Holzarten, Modifikationen, Oberf lächen und Beschichtungen wählen. Die Hölzer werden thermisch behandelt,
gedämpft, gebrannt, gebürstet, geschliffen, geölt, gehackt oder verkohlt und so für jeden Auftrag individuell gemeinsam mit dem und für den Kunden – und mit Architekten – entwickelt. Und das natürlich 100 % ökologisch. Das Ergebnis sind Terrassendielen und Wandpaneele in den unterschiedlichsten Farben und Optiken, die in Innenraumgestaltung, Fassaden und Terrassen zur Anwendung kommen. Heute beschäftigt Mareiner Holz 45 Mitarbeiter und beliefert mit einer Exportquote von 7 % mehr als zehn Länder weltweit mit ihren edlen Brettern.
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100 Häuser × Mareiner
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PARTNER DER ARCHITEKTUR Der Trend in der Holzveredelung geht zum Verkauf von individuellen Komplettlösungen, die auf den jeweiligen Kunden und Markt abgestimmt werden – nicht nur zum Verkauf von Brettern alleine. Diese werden gemeinsam mit Architekten und Investoren entwickelt. So wurde auch die Produktinnovation „Vulcano“ mit ihrer verkohlten Fassade zusammen mit einem Investor in der Schweiz entwickelt und dann in das Produktsegment bei Mareiner Holz aufgenommen. Dafür gibt es bei Mareiner eine eigene Abteilung zur Entwicklung von und mit Architekten. Diese betreut und begleitet zusammen mit den Architekten brandneue Projekte von Anfang an und vom ersten Entwurf über die Materialauswahl bis hin zur Umsetzung. Mareiner-Projekte wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit Holzbaupreis 2012 (NÖ), 2013 (K) und 2018 (NÖ) oder dem Architekturpreis 2015 für „Das beste Haus“ (Privathaus Wicher, Selzthal). W W W.M A R EINER HOLZ .AT/ A RCHITEKTENLOU NGE
100 % ökologisch: Die Hölzer von Mareiner werden thermisch behandelt, gedämpft, gebrannt, gebürstet, geschliffen, geölt, gehackt oder verkohlt und so für jeden Auftrag individuell gemeinsam mit dem und für den Kunden – und mit Architekten – entwickelt. Foto Andreas Balon
Foto Andreas Balon
Mareiner Holz kann außerdem auf folgende Ehrungen verweisen: PEFC-Zertifikat 2016 und 2017 von der Holzforschung Austria, FSC-Zertifikat 2015 – 2 017 von qualityaustria, Ökoprofit-Zertifikat 2016 und 2017, klimaaktiv-Auszeichnung, WKO-Anerkennung für unternehmerische Leistungen zum 20-jährigen Jubiläum.
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Schief gewinkelt
Wo einst ein alter Bauernhof stand, ragt nun ein Ferienhaus mit flachen Ecken und spitzen Kanten in die Landschaft.
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„Fährt man hoch auf die Postalm im Salzburger Tennengau, so stellt man bereits auf dem Weg zu dieser idyllischen Hochebene fest, dass sie zahllose und einzigartige Blickperspektiven auf die umliegenden Gebirgsketten des Tennengebirges und des Dachstein-Tauern-Massivs freigibt“, beschreibt Architekt Maximilian Eisenköck die atemberaubende Kulisse für den Leierhof. Dabei steht er dem Bauen im alpinen Bereich ambivalent gegenüber: „Der schmale Grat, die Balance in der Architektur – sie gelingt selten im alpinen Bereich. Verwunderlich, bieten doch die Alpen an sich die idealen Voraussetzungen für gutes Bauen.“ Umso mehr galt es, für die Planung dieses privaten Ferienhauses eine adäquate Lösung zu finden. Dabei wich man vom ursprünglichen Plan ab: Anfangs sollte ein stillgelegter Bauernhof dieser neuen Funktion zugeführt werden. Dieser war beim Erwerb durch die Bauherren allerdings schon einige Jahre dem Verfall preisgegeben gewesen, weshalb das Projekt schließlich als Neubau konzipiert wurde. Nun vermag es der Leierhof, sich als Bauwerk eigenständig, aber unaufdringlich in dieser Landschaft zu präsentieren. Der akzentuierte Holzkörper, einem massiven Steinsockel entwachsend wie die Bäume der umliegenden Landschaft, weitet sich asymmetrisch aus, um sich am scharf geschnittenen Dach wieder zu vereinen. Rechteckige Winkel finden sich hier nicht. Der Bau nimmt die verschiedenen Blickrichtungen und Perspektiven des Massivs in sich auf und spiegelt mit seinen spitzen und flachen Kanten die Umgebung wider. Nur manchmal leuchten nachts die in die Fassade geschnittenen Fensteröffnungen und zeugen von Gästen im privaten Ferienhaus. Dieses bietet einen großzügigen Grundriss auf kompaktem Raum. Vier Schlafzimmer und dieselbe Anzahl an Badezimmern sind auf drei Ebenen verteilt, deren freundliche, gemütliche Atmosphäre durch eine durchgängig helle Holzverkleidung der Innenräume erreicht wird. Versammlungsort ist der große Wohn-, Ess- und Kochbereich, der – auf zwei Geschosse aufgeteilt – spektakuläre Ausblicke erlaubt. Weiter unten im Keller findet sich nicht nur ein Wellnessbereich, hier ist auch der Weinkeller. So kann man sich nach dem Saunagang ein Glas Wein auf dem Balkon gönnen, während man das Gebirgspanorama überblickt. mip
Architektur Architekt Maximilian Eisenköck Web www.maxeisenkoeck.com Objekt Leierhof Kategorie Neubau Fassadenmaterial Holz Fassadenfirma Holzbau Burgschwaiger Adresse Abtenau, Salzburg Bauherr Privat Planungsbeginn 03/2011 Fertigstellung 07/2015 Wohnfläche 199 m2 Kosten EUR 600.000,– Fotos Maximilian Eisenköck
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Im Bundesland Vorarlberg ein Einfamilienhaus zu bauen, das ist nicht mal eben so gemacht. Eine lange Bautradition, die Altes zu schätzen weiß und sich immer wieder neu erfindet, lässt nicht zu, dass man da schnell mal so ein Haus hinsetzt. Sowohl Bauherren als auch Architekten stellen hohe Ansprüche an sich selbst und an das, was sie einmal ein Zuhause nennen wollen. Entscheidet man sich dann auch noch, im Dorfzentrum einer kleinen Marktgemeinde wie Bezau zu bauen, direkt am Grebenbach, geht man noch behutsamer vor. Inmitten einer recht heterogenen Umgebungssituation will man nicht derjenige sein, dem es nicht gelingt, das Richtige für den Ort zu schaffen. Man möchte bereichern, mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es darum geht, ein einzigartiges, modernes und sich in den Ort gut einfügendes Haus entstehen zu lassen. Wie selbstverständlich soll es wahrgenommen werden. Als stünde nur eine weitere Kuh auf der Weide. Wenn auch eine äußerst prächtige. Dieses Ziel haben sich die Architekten des Architekturbüros Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH aus Bregenz gesetzt und damit schließlich sogar den Vorarlberger Holzbaupreis 2017 in der Kategorie
Einfamilienhaus gewonnen. Entstanden ist ein Bau, der sich mit großer Sympathie und Empathie für seine Umgebung in die Dorfgemeinde eingliedert – aber in seinem Kern trotzdem einzigartig ist. Zwei einfache Baukörper, ein quergestelltes eingeschossiges Nebenhaus nördlich ausgerichtet und ein zweigeschossiges Wohnhaus mit flach geneigtem Satteldach, schmücken das Baugrundstück und bilden eine private Hofsituation. Trotz der Erfüllung vieler regionaltypischer Merkmale ist der offene und moderne Charakter des Hauses nicht zu übersehen. Holz ist das vorherrschende Material und da von guter Qualität und trocken auch unbehandelt. Ein ökologischer Aspekt, der Bauherren wie Architekten wichtig war. Die Fassade besteht innen und außen aus Weißtanne, im Inneren wurden meist Eichendielen
Architektur Cukrowicz Nachbaur Architekten (Andreas Cukrowicz, Anton Nachbaur-Sturm) Web www.cn-architekten.at Objekt Wohnhaus W Kategorie Neubau, Niedrige nergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial Holzschirm in Weißtanne Fassadenfirma Fa. Kaspar Greber Adresse Bezau, Vorarlberg Bauherr Privat Planungsbeginn 05/2014 Fertig stellung 05/2016 Wohnfläche 180 m² Auszeichnung Vorarlberger Holzbaupreis 2017 Fotos Adolf Bereuter
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verlegt, während die Treppe aus massiver Esche gefertigt wurde. Türen und Einbaum öbel nehmen die Weißtanne wieder auf. So wie das Haus sich respektvoll dem Ort zugehörig erklärt, ist es selbstverständlich, dass alle Materialien aus der Region stammen. Und so bedarf es auch keiner großen Erklärung, wenn behauptet wird, das Haus gehöre zur Gemeinde wie jedes neugeborene Enkelkind. Und so ein schönes noch dazu. jur
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Die Landschaft eines kleinen Ortes in der Stadtgemeinde Neulengbach spielte eine wichtige Rolle bei der Planung von „Haus Ollersbach“. Die Eigenheiten der Natur waren auch Inspiration für den beauftragten Architekten Rochus Kahr, insbesondere die Wackelsteine in Niederösterreich. In architektonische Formensprache übersetzt, entstand das pyramidenartige Fundament, das den Bau trägt. Die Hanglage des 900 Quadratmeter großen Grundstücks wurde so überbrückt und ein erhabener Ausblick geschaffen. Als die Bauherren zum ersten Mal in das Büro des Architekten kamen, hatten sie noch eine ganz andere Vorstellung von ihrem neuen Heim. Sie wollten ein Holzhaus, erinnert sich der Architekt. Schnell zeigte sich, „dass das an diesem Grundstück nicht funktioniert“, so Kahr. Die Ausrichtung des Grundstücks nach Norden und der Wunsch nach niedrigen Baukosten erforderten eine andere Planung. Der erste Entwurf des Architekten war der eines modernen Hauses, das sich an den Längsseiten nach Osten und Westen ausrichtet. „Mit dem Entwurf habe ich sie schon überrascht“, erinnert sich Kahr. Die kompakte Bauform hielt Energie- und Baukosten niedrig. Auch mit dem Verzicht auf einen Keller wurden Kosten gespart. Bei der Planung des Innenraums war Großzügigkeit wichtig. Die 160 Quadratmeter wurden optimal genutzt, etwa mit dem Gang im Obergeschoss, der gleichzeitig auch ein begehbarer Schrankraum ist. „Im Wohnraum war natürlich der Ausblick das große Thema“, sagt der Architekt. Vom Wohnraum im Erdgeschoss öffnet sich das Landschaftspanorama nach Westen und Norden. Von der Küche gelangt man über Stiegen auf die Terrasse. Dadurch, dass der Wohnraum über der Terrasse liegt, sind die Bauherren vor Insekten geschützt. Im Eingangsbereich verhält sich das Haus „introvertiert“, wie Kahr beschreibt. „Wenn man das Haus betritt, hat man eigentlich keine Ausblicke.“ Der Gang ins Obergeschoss wird nur mit einem Fensterschlitz und Oberlichten beleuchtet. Die Fenster in den Schlafräumen zeigen in verschieden gedrehten L-Formen Ausschnitte aus der umliegenden Landschaft. Im Schlafzimmer kann man im Bett liegend in die Weite schauen, im Badezimmer von der Badewanne aus in die Baumkronen. So wird die Natur in den Wohnraum geholt. clt
Showräume
10 Architektur rochuskahrarchitektur Web www.rochuskahr.com Objekt Haus Ollersbach Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Adresse Ollersbach, Niederösterreich Bauherr Mag. Lisa Kraus, Mag. Philipp Kraus Planungsbeginn 04/2016 Fertigstellung 03/2018 Wohnfläche 154 m² Fotos rochuskahrarchitektur
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Architektur LP architektur Web www.lparchitektur.at Objekt Leben in der Scheune Kategorie Umbau Fassadenmaterial sägeraue Lärchenschalung Fassadenfirma Holzbau Luttenberger & Co KG Adresse Thal, Steiermark Bauherr Ulrike und Markus Bieder Planungsbeginn 02/2013 Fertigstellung 11/2015 Wohnfläche 231 m² Auszeichnung Holzbaupreis Steiermark 2017, best architects 2018 Fotos Albrecht Imanuel Schnabel / www.albrecht-schnabel.com
Innerer Wandel Die Kultur eines Dorfes besteht aus ihrer gewachsenen Struktur. Alte Bestandsgebäude, die ihren Nutzen zum Teil verloren haben, gehören zu diesem schützenswerten Gefüge dazu – und brauchen manchmal nur einen Bauherrn, der das Potenzial für sich entdeckt. Das ursprüngliche Wirtschaftsgebäude, Bestandteil einer Hofanlage in Thal bei Graz, hat einen solchen gefunden. Eine junge Familie wollte die Scheune in ein Wohnhaus verwandeln und gaben LP architektur den Auftrag, „behutsam mit der bestehenden Substanz“ umzugehen. So wurde die Scheune in ihrem Charakter bewahrt und vorwiegend natürliche Materialien für den Umbau verwendet. Die Holzfassade entspricht den landwirtschaftlichen Bauten der Umgebung und hat ihren ländlichen Charakter behalten. Ganz nach dem Motto: „Low- statt Hightech“ –
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ein Leitbild für das gesamte Unterfangen. Neues Leben wurde von den Architekten vor allem im Inneren eingehaucht: Ein intelligenter Raum im Raumkonzept schafft für die Familie großzügige Wohnräume, die auf zwei Ebenen organisiert werden. Akzente setzt die Kombination aus den Materialien Holz, Stahl und Sichtbeton. Präzise gesetzte Öffnungen geben den Blick in die hügelige Landschaft frei. Der Entwurf basiert auf einem Haus-imHaus-Prinzip – nicht nur räumlich, auch thermisch ist der Bestandsbau vom Neubau getrennt. Die Struktur des Wirtschaftsgebäudes ermöglicht jedoch durch große Spannweiten der Rahmenkonstruktion ein hohes Maß an Flexibilität in der Raumaufteilung. Viel Offenheit und einfache Höhensprünge statt Wände zonieren den Raum. Im Erdgeschoss sind die Hauptfunktionen Kochen, Essen und Wohnen
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sowie das Elternschlafzimmer mit Badezimmer angeordnet. Eine vorgelagerte, gedeckte Terrasse erweitert den Wohnraum nach außen. Das Obergeschoss besteht aus zwei Kinderzimmern, einer gemeinsamen Sanitäreinheit sowie einem offenen Wohnraum. Durch die Ausformulierung einer Galerie entsteht zusätzliche Großzügigkeit. Als Metamorphose des Groben und Voluminöse ins Feine und Großzügige beschreiben die Architekten den Umbau. Ganz nach Wunsch der Bauherrnfamilie: Offenheit, Modernität und Gemütlichkeit. Ein Ergebnis mit einem funktionierenden Dialog von Alt und Neu – entstanden in vielen Dialogen zwischen Architekten und Bauherrn. Somit: Ein besonderes Haus mit unprätentiösem Schick, das sich außerdem selbstverständlich in das Hofensemble und das Dorf einfügt. mah
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Kopf an Kopf
12 Am Anfang dieser Architektur standen konzeptionelle Handskizzen des Architekten Jakob Dunkl, die durch die Bauherren Christoph Pauschitz und Barbara Beranek-Pauschitz realisiert wurden. „Als Industriedesigner habe ich die architektonische Grundidee dann detailliert und zusammen mit Handwerksbetrieben umgesetzt“, erklärt Pauschitz die ungewöhnliche Genese dieses idyllisch gelegenen Bauprojekts am Rand der Leiser Berge. Ausgehend vom Altbestand, einem 80 m² großen Weinviertler Ausgedinge mit Stall, wurden hier zwei Zubauten mit Satteldächern von insgesamt 100 m² hinzugefügt, die zusammen mit dem Altbestand eine L-Form ergeben. Der eine Zubau hat die Aufgabe, die sanft wellige Landschaft mittels seiner großen Fensteröffnungen direkt ins Wohnzimmer zu holen. Der andere dient nun als Keramik-Atelier der Bauherrin. Für eine bäuerliche – wenn auch nicht typisch regionale – Bautradition stehen die gesägten Rotzedern-Schindeln an der Fassade, wie Pauschitz erzählt: „Es kamen drei Tiroler, die die Schindeln in nur vier Tagen angebracht haben – und die Kosten waren gleich wie für eine Putzfassade.“ Der Umbau inklusive flachem Gebäudeabschnitt mit Blechdach ist überaus geglückt: Er verbindet architektonische Feinheit, ein hervorragendes Konzept und eine solide Ausführung mit einer sympathischen Bescheidenheit. Die regionale Architektur wird hier äußerst sensibel in die Gegenwart transponiert. mpe
Konzeptskizzen Jakob Dunkl Planung Christoph Pauschitz Objekt Haus Pauschitz im Weinviertel Kategorie Neubau, Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Schindeln, Rote Zeder Dachflächenfenster VELUX / www.velux.at Adresse Niederösterreich Bauherr Christoph Pauschitz, Barbara Beranek-Pauschitz Planungsbeginn 10/2011 Fertigstellung 10/2013 Wohnfläche 120 m2 Fotos Romana Fürnkranz / www.architekturfotografiewien.at
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Haus N I E D E R Ö S T E R R E I C H
Produkt: Eternit GroĂ&#x;format All in One Architektur: Mark Aurel Wyss, Rossetti + Wyss Architekten AG Fotografie: Eternit
Einzigartige Architektur. Einzigartiger Baustoff. www.eternit.at
AL 13
Wie kann moderne Architektur in einer dörflichen Struktur bestehen und einen Glanzpunkt setzen? Das zeigt ein gelungenes Praxisbeispiel aus Ehenbichl bei Reutte in Tirol: Hier hat Architekt Martin Reinstadler von a4 L architects sein eigenes Zuhause gebaut. „Schräger Monolith“ hat er den Bau mit der hellgrauen Aluminiumfassade und dem Flachdach genannt. Von außen erkennt man die komplexe Geometrie, im Inneren überzeugt die Großzügigkeit des offenen Wohnens über alle Stockwerke. Vor allem ist man erstaunt, wie gut sich die Architektur in den Bestand einfügt – auch wenn sie sich mit ihren schrägen Linien und der Materialwahl vollkommen von der Tradition tirolerischer Baukultur abhebt. Reinstadler ist ein begeisterter Alu-Fan – er setzt das Material gerne und oft in seiner Architektur ein, wie er sagt: „Erstens, weil das Thema Nachhaltigkeit bei der Materialwahl dominierte, und zweitens, weil Aluminium ein
faszinierender, hochmoderner Baustoff ist.“ Aluminium ist vielseitig einsetzbar, kann Dach und Fassade schmücken, ist robust, aber auch formbar. Ein Material, das Ideen fließen lässt und Ressourcen schont: Das Haus erfüllt trotz der komplexen Geometrie den österreichischen Niedrigstenergiestandard. Vor allem fasziniert Martin Reinstadler die Haltbarkeit und Wartungsfreiheit der Alu-Hülle des Gebäudes: „Aluminium verfügt über die Eigenschaft, dass es sich selbst mit einer schützenden Oxidschicht überzieht. Nichts bröselt oder blättert ab, nichts rostet an verborgenen Stellen.“ Der Bau mit den Wohnräumen im Obergeschoss und den Schlafräumen im Erdgeschoss trägt die typische Handschrift des Architekten: Er ist modern, zeitgenössisch, aber auch langlebig und damit schon für die nächsten Generationen gebaut. Ein Monolith, ein Schutzraum – auch gegen das mitunter raue Klima in Tirol. Für Reinstadler ist der „Schräge Monolith“ ein
ganz besonderes Projekt: Die Planung eines Hauses für sich selbst und die Familie war eine wichtige Erfahrung, sagt der junge Architekt, dem es hier virtuos gelungen ist, „Architektenvision und Bauherrenrealität“ unter ein AluDach zu bringen. mpe
Architektur a4L architects Web www.a4L-architects.com Objekt Schräger Monolith Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial PREFA Alu-Schindeln / www.prefa.at Fassadenfirma Spenglerei Müller, Lermoos Adresse Ehenbichl, Tirol Bauherr Martin Reinstadler Planungsbeginn 2013 Fertigstellung 2015 Wohnfläche 150 m2, 35 m2 Einliegerwohnung Fotos PREFA / Croce & Wir
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Büro A 4 L A R C H I T E C T S, T I R O L / Haus T I R O L
Lichtung
Architektur Kleboth und Dollnig (Gerhard Dollnig, Andreas Kleboth) Web www.klebothdollnig.com Objekt Das Haus am Waldrand Kategorie Neubau Fassadenmaterial Holz, Glas, Natursteinvermauerung, Fassadenplatten Adresse Reith bei Seefeld, Tirol Bauherr Privat Planungsbeginn 12/2014 Fertigstellung 07/2017 Wohnfläche 265 m² Fotos David Schreyer / www.schreyerdavid.com
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Büro K L E B O T H U N D D O L L N I G, O B E R Ö S T E R R E I C H / Haus T I R O L
Die Lichtung mit Ausblick auf das Bergpanorama Tirols, am Eingang des Seefelder Plateaus, ist nicht irgendein Bauplatz. Ziemlich genau an dieser Stelle hatte der Vater des Bauherrn damals mit seinen Söhnen ein einfaches Wochenendhaus errichtet. Als klar wurde, dass eine Sanierung nicht sinnvoll sein würde, stand eine schwere Entscheidung an, die der Sohn erst nach einiger Bedenkzeit treffen konnte. Sein Vertrauen wurde jedoch mehr als gerechtfertigt, denn fast ebenso viel Herzblut wie damals die Familie legte Architekt Gerhard Dollnig in die Planung des neuen Gebäudes. Das Haus, das nun zwischen den Fichten steht, könnte sich nicht perfekter in die Topografie der Landschaft schmiegen. So befindet sich der Eingang, wie auch die Garagen, im Untergeschoss auf Straßenniveau. Hier betritt der Besucher den unteren Teil des äußerlich massiv und archaisch wirkenden Baus und dann sogleich den Lift. Sobald sich die Türen jedoch im Obergeschoss öffnen, wartet eine Überraschung. Lichtdurchflutet – ganz Glas und Holz – ist der Pavillon, auf dem Sockel etwas zurückgesetzt, so dass eine Terrasse mit spektakulärem Fernblick ihren Platz findet. „Die Materialität spiegelt jeweils den Grad der Privatsphäre“ der 265 qm großen Wohnfläche, erklärt der Architekt, denn die transparente Behaglichkeit ist ausschließlich dem Wohnen, Kochen und Essen gewidmet. Während sich das Obergeschoss also nicht einladender präsentieren könnte, zeigt sich das Erdgeschoss mit Natursteinvermauerung weniger offenherzig und beherbergt die intimeren Räume des Gebäudes wie Schlaf- und Badezimmer. Hier wird wiederum „durch die Materialsprache eine Atmosphäre der Sicherheit und Geborgenheit transportiert“. Die Funktion bestimmt also nicht nur das Material, sondern findet gleichzeitig ihre Entsprechung im Hinblick auf Ästhetik und Ambiente. Gelungen! sos
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Großes Kino „Sinnbild hierfür war stets der Gewichtheber: Der Sockel und die statisch relevanten Innenmauern sind aus Beton und heben das Haus quasi in die Höhe“, sagt Architekt Christian Feldkircher. Das Haus Moosbrugger ist ein Haus am Hang, und zwar an einem wirklichen! Ein Gefälle von Süden nach Norden an der schmalen Grundstücksseite von über 5 Metern stellte eine knifflige Bauaufgabe dar. Bescheiden fielen dagegen die Wünsche der Bauherren aus: Vorgegeben waren lediglich die Zimmeranzahl, etwas Holz und das Budget. Alle drei Bestellungen konnten erfüllt werden. Das Ergebnis: Ein unaufgeregtes Äußeres, das die Überraschung für den Innenraum zurückbehält. „Der lebt von den Ausblicken und Lichtführungen, von den Kräften, die das Haus in die Höhe und gegen den Hang stemmen, sowie von der weichen Holzhülle, die den Innenraum umgibt.“ Von der südseitigen Zufahrt wirkt das Haus eingeschossig und einladend, erst von Norden aus ist die gesamte Steilheit des Hanges ersichtlich. Die exponierte Lage, ein frei
auskragendes Terrassendach und die Fensterbänder bieten dafür aber einen einzigartigen Blick in die Schweiz und ins Allgäu. „Es türmt sich etwas auf, ohne in der ortsbaulichen Umgebung aufzufallen. Im Innenraum nimmt die Lichtführung den Tagesverlauf stark auf. Das südliche Fensterband beim Eingang belichtet den Wohnraum mit Sonnenlicht und lässt es bis in das Untergeschoss vordringen. Die notwendigen Nordfenster sind Blickfenster in die weite Umgebung. Im Wechsel zum gegenüberliegend eindringenden Sonnenlicht entsteht eine warme Atmosphäre.“ Im Erdgeschoss finden sich der großzügige Wohnraum, Küche, Essund Wohnbereich samt überdachter Terrasse, eine Treppe führt direkt ins „Gartenzimmer“ und auf die Wiese. Heimatgefühle, die sich auch in den Materialien niederschlagen: Dort setzte man auf Fichte und Weißtanne, gängige heimische Hölzer ohne lange Lieferwege. „Die betonierten Flächen sind schalglatt mit neuer Schalung ausgeführt und sandgestrahlt. So auch die Decken im Untergeschoss. In Zusammenarbeit mit einem Lichtplaner wurden auch
geeignete Leuchten ausgewählt, um die Decke samtig und textil wirken zu lassen.“ Holz und Beton vermitteln zwischen damals und heute und zwischen Natur und Mensch. anm
Architektur firm Architekten (Christian Feldkircher, Albert Moosbrugger) Web www.firm-zt.com Objekt Haus Moosbrugger Kategorie Neubau Fassadenmaterial Holz Fassadenfirma Zimmerei Flatz Adresse Alberschwende, Vorarlberg Bauherr Manuela und Michael Moosbrugger Planungsbeginn 09/2015 Fertigstellung 04/2017 Wohnfläche 190 m² Fotos Petra Rainer / www.petra-rainer.at
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I’m from Austria Grenzübergreifendes Arbeiten nimmt stetig – auch in der Architekturbranche – zu. Bauen im Ausland erfordert aber mehr als Reiselust. Andere Bauordnungen, gesetzliche Bestimmungen und klimatische Grundvoraussetzungen bis hin zu verschie denen Wohnkulturen aus funktionalen oder kulturellen Ansprüchen – all das macht die Anforderungen an die Planung und Ausführung von Häusern über die Grenzen Österreichs spannend. Wir haben sieben Architekten aus Österreich dieselben Fragen gestellt. Von Unterschieden in der Wohnkultur bis zum Baurecht. Vom modernen Ferien domizil in Kroatien bis zum extravaganten Einfamilienhaus in Texas.
„Der architektonische Diskurs in Südtirol ist zwar aus verschiedenen Ländern genährt, hat sich aber in den letzten Jahrzehnten sehr eigen ständig entwickelt und bleibt sehr spannend.“
„Das mag ich, neben der Landschaft, den Menschen und der gebauten kom munistischen Rohheit, an Ungarn. Das ist echt und ehrlich, persönlich.“ Bernd Steinhuber
Michael Obrist von feld72 Architekten
„In Austin haben wir im Planungsprozess viel mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede gefunden.“ Architekt Mladen Jadric
Manu factum Gegenseitiger Respekt und Vertrauen verbindet den Bauherrn und die Architekten von GERNER GERNER PLUS. schon lange. Eine gute Basis, gerade wenn man sich gemeinsam auf neues Terrain wagt. Griechisches Terrain, um genau zu sein. Wie ist es zu dem Projekt gekommen? Ein langjähriger privater Bau herr hat auf Kreta einen magi schen Ort gefunden und seine Liebe zur Insel entdeckt. Welche Unterschiede gibt es im Planungs- und Bauprozess im Vergleich zu Österreich? Zuerst mussten alle unsere Plä ne übersetzt werden. Überra schend war dann doch die sehr exakte Betrachtung der Pla nung von den örtlichen Behör den und die steten Kontrollen. Vor allem in der Steinbe- und -verarbeitung fanden wir hohe manuelle Fertigkeiten vor. Die Exaktheit in der Ausführung: Wobei man dazusagen muss, dass hier auch von österrei chischer Seite (ÖBA) ständig kontrolliert wurde. Die Villa wurde nach österreichischen Standards gebaut. Dies bedeu tete für die örtlichen Firmen allerdings Ausnahmezustand. Trockenheit und Hitze setzen einfach andere Maßstäbe.
Kreta, Griechenland
Architektur GERNER GERNER PLUS. (Andreas Gerner, Gerda Maria Gerner, Matthias Raiger, Matthias Bresseleers, Oliver Gerner) Web www.gernergernerplus.com Objekt Villa Kreta Kategorie Neubau Fassadenmaterial Naturstein Fassadenfirma Lokaler Steinmetz Adresse Kreta, Griechenland Bauherr Privat Planungsbeginn 08/2015 Fertigstellung 05/2017 Fotos Rupert Steiner
Tempelbau zu Kreta Der verwendete Naturstein stammt aus der Region und wurde von einem lokalen Steinmetz verarbeitet. In Stein gekleidet, integriert sich das Haus in die Berglandschaft. Meer in Sicht: Das Haupthaus und das Gästehaus wurden in leichter Hanglage versetzt angeordnet. Gerade so viel, dass man von dem Punkt den Blick auf das Meer genießen kann.
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Was hast du aus dem Projekt mit nach Hause genommen? Hohe manuelle Fertigkeiten. Die arbeiten unter schwierigen Bedingungen und trotzdem sehr viel manuell. Dadurch entsteht natürlich auch ein hö herer Zeitaufwand, aber auch durch die gesetzlich vorge schriebenen „Ruhezeiten“ auf der Baustelle.
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American way of life
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Architektur JADRIC ARCHITEKTUR Web www.jadricarchitects.com Objekt Greenhouse Austin Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial Stucco Fassade Fassadenfirma Doug Marsh, SKYWEST-Builders Adresse Austin, USA
Austin, USA
Bauherr Privat Planungsbeginn 05/2011 Fertigstellung 08/2013 Wohnfläche 320 m2 Fotos Paul Bardagjy Photography / www.bardagjyphoto.com
Gemeinsam gedacht
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Schon während seiner Studienzeit besuchte Mladen Jadric Texas. Was er damals nicht wusste: Auch eines seiner Häuser würde bald die Hügel von Austin zieren. Rund zehn Jahre lagen zwischen Studium und Baubeginn, rund drei Jahre zwischen Planungsbeginn und Fertigstellung. Ent standen ist ein Haus, das nicht nur ziert, sondern sich auch in die Landschaft integriert. Wie ist es zu dem Projekt gekommen? Am Anfang stand ein Ge spräch, danach kamen fast zwei Jahre, in denen wir ver schiedene Szenarien auspro biert haben. Das Haus ist für die Familie meines Bruders entwickelt worden, der ge meinsam mit seiner Frau als „Hardware Architect“ in Aus tin, Texas, lebt und seit vielen Jahren in der IT-Branche tä tig ist. Obwohl seine Berufsbe zeichnung nicht mit Baukunst zu verwechseln ist, gibt es auch viele Gemeinsamkeiten. Wie alle kreativen Berufe verspür ten die beiden den Bedarf, sich mit einem „die Kreativität för dernden“ Raum zu umgeben. Dann kam die Gelegenheit, dieses schöne Grundstück zu erwerben. Das Grundstück liegt in einem grünen Viertel, nicht weit vom Stadtzentrum entfernt, aber abgeschirmt durch seine Topografie und das üppige Grün. In der Regel bleiben solche Grundstücke nicht lange auf dem Markt, doch interessanterweise war es viel zu klein für texanische Verhältnisse. Die Entschei dung war somit klar und auch, dass es danach keine Umkehr mehr gibt. Was verbindet dich mit den Bauherren und dem Land? Ausgestattet mit einem Stipen dium des damaligen BMUK im Jahr 1994, habe ich die Gele genheit gehabt, mich als Gast
student längere Zeit in New York aufzuhalten. Damals hatte die amerikanische Archi tektur, vertreten durch Persön lichkeiten wie Lebbeus Woods, Steven Holl, Peter Eisenman, einen intensiven Architektur diskurs und -dialog mit Eu ropa gepflegt. Wegen meines Bezugs nach Österreich war für mich speziell das Dreieck New York-Los Angeles-Aus tin interessant. Über NY und LA wusste man viel, aber über die intellektuelle Szene in der Umgebung der Universität von Austin – eine gebildete Stadt, auf welche die sogenannten Texas-Rangers, unter ande rem Colin Rowe, John Hejduk, Bernhard Hösli, aufmerksam gemacht haben – leider wenig. Damals habe ich nicht ahnen können, dass ich eines Tages dort auch etwas planen wür de. Aber durch Zufall konnte ich mit diesem Projekt meinen Beitrag zum „digitalen ameri kanischen Traum“ leisten. Welche Unterschiede gibt es im Planungs- und Bauprozess im Vergleich zu Österreich? Wir haben viel mehr Ähnlich keiten als Unterschiede im Pla nungsprozess gefunden. Zum Beispiel: Obwohl als Aufgabe relativ klein, war die Planung eine lange und komplexe An gelegenheit. Dazu kamen die hohen Anforderungen. Nach amerikanischem Standard er reicht der Bau die Werte eines „Greenhouse“, was in Europa
dem Niedrigenergiestandard entspricht. Den Bereich der Einfamilienhäuser dominiert in Amerika der Holzbau. Es war auch bei diesem Projekt die einzige Bauweise, wel che den knappen Budgetrah men einhalten konnte. Zur hohen Qualität der Ausfüh rung haben auch das gegen seitige Lernen und der Aus tausch mit Partner-Architekt Erik Gonzalez aus Austin und mit dem selten engagierten Baumeister Doug Marsh von SKYWEST-Builders wesent lich beigetragen. Learning from – was hast du aus dem Projekt mit nach Hause genommen? Den Respekt gegenüber der natürlichen Umgebung. Ein Familienhaus beginnt, so defi niere ich es immer, indem man einen Teil der Natur zum Gar ten macht und somit ein Stück Paradies selbst mitgestalten darf. Licht, Farben, Topogra fie, Düfte habe ich durch aus gedehnte Aufenthalte zuerst sorgfältig studiert und danach Räume durch Simulationen von Situationen entwickelt, an denen alle Haushaltsmit glieder beteiligt waren. Das Resultat war eine Vielzahl an unterschiedlichen Raumerfah rungen und Kontrasten zwi schen Innen- und Außenwelt, die sich den Blicken und dem Licht unterordnen. Das macht dieses Projekt so einmalig.
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Ein langer Planungsprozess, eine kurze Bauzeit. In nur acht Monaten wurde der Holzbau in Austin fertiggestellt. Der Baustoff reagiert auf die umliegende Bebauung, der Entwurf auf die texanische Landschaft.
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Ein Jahr dauerte alleine der Planungsprozess. Verschiedenste Konstellationen wurden simuliert und alle Familienmitglieder involviert. Ein aufwendiger, aber auch lohnender Prozess. Denn das Einfamilienhaus ist nun nicht nur angepasst an seine Nutzer. Es schafft abwechslungsreiche Situationen, welche diese immer aufs Neue entdecken können.
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Pilion, Griechenland
Priorität Panorama
Griechischer Wein
Bei einer so traumh aften Aussicht will man doch nicht nach Hause gehen. Das dachte sich zumin dest der Bauherr und realisierte mit D oris Kut scher von the|s opht|loft kurzerhand einen klei nen Wohnraum auf e iner Garage. Ein kleines H ideaway und alles, was man bei diesem Ausblick wirklich braucht. Was verbindet dich mit dem Bauherrn? Ich durfte für den Bauherrn schon in der Vergangenheit di verse Bauaufgaben umsetzen. Wie ist es zu dem Projekt gekommen? Der Bauherr ist ein langjäh riger Geschäftspartner. Ei nes Tages kam er auf die Idee, auf einer ehemaligen Terras se in Pilion ein kleines Hide away errichten zu wollen. Ge rade an dieser Stelle hat man den schönsten Ausblick auf die Umgebung und das Meer.
Wer hier die Hauptrolle spielt, zeigt schon die Verteilung der Quadratmeter. Die Terrasse wurde größer angelegt als der Wohnraum selbst. Dieser wurde auf das Notwendigste reduziert und besticht durch Zurückhaltung. Die Terrasse inszeniert großzügig, was wirklich wichtig ist: den Ausblick. Eigentlich war das Hideaway als Gästehaus gedacht. Nun wird es zunehmend vom Bauherrn selbst genutzt. Kein Wunder, findet man an diesem Rückzugsort doch alles, was man braucht. Um dies möglich zu machen, wurden die Möbel von the|sopht|loft gemeinsam mit Josef Prödl Tischlerei nach Maß gefertigt.
Architektur the|sopht|loft Web www.sophtloft.at Objekt Hideaway Kategorie Neubau Adresse Pilion, Griechenland Bauherr Privat Planungsbeginn 2014 Fertigstellung 2015 Wohnfläche 35 m² + 40 m² Terrasse Fotos Marina Probst-Eiffe / www.fotomarina.at
Welche Unterschiede gibt es im Planungs- und Bauprozess im Vergleich zu Österreich? Das Planen und Bauen in Grie chenland unterscheidet sich grundlegend von allem in Ös terreich. Für das Einreichver fahren konnten wir aber einen ansässigen (Deutsch sprechen den) Architekten gewinnen. Dieser stand auch als Bauauf sicht zur Verfügung. Was hast du aus dem Projekt mit nach Hause genommen? Dass es gerade ein geeigne ter Partner ermöglicht, Ideen weltweit umzusetzen.
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Architektur GSarchitects (Danijela Gojic, Brigitte Spurej) Web www.gsarchitects.at Objekt Haus Kroatien Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Raumklima Fassadenmaterial VWS Adresse Bibinje, Kroatien Bauherr Privat Planungsbeginn 10/2015 Fertigstellung 04/2017 Wohnfläche 515 m2 Fotos Damir Fabijanic Photography / www.fabijanic.com
Bei dem Entwurf wurde nichts dem Zufall überlassen, was auch an den Bauherren lag, die sich in das Konzept des „Weges“ sofort verliebten. „Alles wurde gemeinsam entschieden“, beschreibt Danijela Gojic den Prozess. Sogar das Besteck wurde von den Bauherren für das Projekt ausgewählt.
Kroatische Künste 48
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Meerweg Der Weg ist das Ziel: Das gilt besonders für das Haus am Meer an der kroatischen Küste. Oder vielmehr: „Der Weg ist das Haus“, wie die Architektin Danijela Gojic das Konzept beschreibt. Wie ist es zu dem Projekt gekommen? Österreichische Bauherrn ha ben uns weiterempfohlen. Das passiert eigentlich oft. In dem Fall war es ein besonderes Glück. Ich habe noch nie besse re Bauherren gehabt, die so mit dem Projekt mitleben – und so glücklich sind mit ihrem Haus. Was verbindet dich mit dem Land? Der Zufall war, dass das Grundstück des Hauses gegen über von dem Ort liegt, auf dem ich meine Kindheit verbracht habe. Ich bin ja Slowenin und war jeden Sommer auf der kroatischen Insel.
Welche Unterschiede gibt es im Planungsprozess im Vergleich zu Österreich? Der größte Unterschied ist, dass man in Kroatien einen Polierplan einreicht. Danach sind, anders wie in Österreich, keine Änderungen mehr mög lich. Man baut exakt das, was man einreicht.
Bibinje, Kroatien
Das lange, schmale Grundstück führt zum Meer. Die Mauer inszeniert diesen Weg von der Kirche an der Straße entlang Olivenbäumen und Wiesen. Wie eine Galerie geleitet die Steinmauer diese Inszenierung. Auch im Haus muss sich etwas bewegen. Sehr viel sogar, wie der Bauherr meint. „Das Haus beschäftigt“ mich sagt er.
Learning from – was hast du aus dem Projekt mit nach Hause genommen? Das Besondere an dem Projekt war nicht nur der Ort oder das Land – sondern die Bauherren. Sie waren von Beginn an in das Haus verliebt. Auch wenn es einen kleinen Wettbewerb gab, bei dem die Eltern und Verwand ten die Jury darstellten. Das war eine emotionale Diskussion.
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Tschechische Krone
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Architektur Jan Proksa Architekt Web www.janproksa.com Objekt Backsteinhaus im Backsteingarten Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Backstein Fassadenfirma Jirí Jindra Adresse Prušánky, Tschechien Bauherr
Prušánky, Tschechien
Privat Planungsbeginn 2012 Fertigstellung 2016 Wohnfläche 55 m2 Fotos BoysPlayNice / www.boysplaynice.com
20 Traditionsbewusst fügt sich das Backsteinhaus in den Dorfverband: Der Bestand längs der Straße und weiß verputzt, der Neubau um 90 Grad gedreht und roh belassen. Durch das Abrücken des Neubaus bricht der Architekt zwar die ortstypische L-Form der Streckhöfe auf, orientiert sich zeitgleich aber an der Formgebung. Entstanden sind so nicht nur zwei getrennt nutzbare Einheiten, sondern auch ein gemütlicher und uneinsehbarer Innenhof.
Familien verbunden im Back steinverband Jan Proksa studierte Architektur in Prag, Helsinki und Wien. Geblieben ist er schlussendlich in Wien und gründete 2014 sein eigenes Architekturbüro. In Prušánky, einem Dorf in Tschechien, plante er das Backsteinhaus im Backsteingarten. Für seine Familie und bis ins kleinste Detail. Wie ist es zu dem Projekt gekommen? Auf dem Grundstück in Prušánky hat früher meine Großmutter gelebt. Das alte Haus wurde zur Straße hin renoviert und im hinteren Teil abgerissen. Im Hof ist dadurch Platz für ein zweites Haus entstanden. Dieses ist von der Straße aus unsichtbar und wird von meiner Mutter derzeit als Ferienhaus genutzt. Welche Unterschiede gibt es im Planungs- und Bauprozess im Vergleich zu Österreich? In Tschechien sind die Anforderungen an die Unterlagen zur Einreichung deut lich anspruchsvoller und detaillierter. Die Ausführungsplanung wird dadurch selten von Architekten übernommen. Dafür ist das Land weniger von Bau normen geprägt und die Bereitschaft der Handwerker, auch „nicht-normgerechte“ Details auszuführen, größer.
Minimalistisch, offen und funktional. So präsentiert sich das Haus außen. Minimalistisch, offen und funktional empfängt es im Inneren. Ein charakterstarkes Ganzes, das Jan Proksa bis hin zu den Möbeln nach Maß gestaltet hat.
Learning from – was hast du aus dem Projekt mit nach Hause genommen? Wie viel Einfluss ein verständnisvoller Bauherr auf die Details haben kann. Es war allgemein ein besonderes und per sönliches Projekt. Ich durfte meine Ideen ohne Kompromisse an Qualität und Pla nung umsetzen. Im Vordergrund stand die Architektur.
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Italomodern
Architektur feld72 Architekten (Anne Catherine Fleith, Michael Obrist, Mario Paintner, Richard Scheich, Peter Zoderer) Web www.feld72.at Objekt Haus D Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial Putzfassade Fassadenfirma DATZ Adresse Kaltern, Italien Bauherr Privat Planungsbeginn 03/2015 Fertigstellung 01/2017 Wohnfläche 123 m2 Fotos David Schreyer / www.schreyerdavid.com
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Kaltern, Italien
Size doesn’t matter: „Obwohl das Grundstück eher klein ist und das Budget sehr begrenzt war, konnten wir gemeinsam mit dem Bauherrn ein Haus entwickeln, das eigentlich ein Paradoxon ist. Indem wir es in noch kleinere Einheiten auflösten und daraus einen Dorfverbund entstehen ließen, wurde aus der Kleinheit eine Größe“, erklären die Architekten von feld72 das überraschende Wohnkonzept. Die Verbindung von Stadtplanung und Architektur unter einem Dach: Das Haus D hat fast dieselbe Komplexität wie ein kleines Dorf. Mit Piazza, Gassen, Brücken, Hochpunkten und Durchblicken. Diese lassen das Innen und das Außen miteinander verschmelzen.
Wahre Größe
Nicht nur interdisziplinär, sondern auch international. Die Herkunft der fünf Partner von feld72 bringt kulturelle Vielfalt ins Büro: Richard Scheich kommt aus Australien und Vorarlberg, Anne Catherine Fleith aus dem Elsass, Mario Paintner aus Kärnten und Michael Obrist sowie Peter Zoderer aus Südtirol. Gemeinsam arbeiten sie an der Schnittstelle von Architektur, Stadtplanung und Kunst. Oder sie verbinden alle drei Disziplinen – so zu sehen im Haus D in Südtirol. Wie ist es zu dem Projekt gekommen? Wir haben bereits mehrere Projekte in Kaltern in Südtirol gemacht, kannten die Bauher ren und sie schätzten unseren Zugang zur Architektur.
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Was verbindet euch mit den Bauherren / dem Land? Mit Kaltern verbindet uns mehreres: Neben der Tatsache,
dass es der Heimatort von Mi chael Obrist ist, entstand dort nach einem gewonnenen Wett bewerb das Winecenter und nach einem weiteren gewon nenen Wettbewerb eine größe re, mehrfach ausgezeichnete Wohnsiedlung, die zu einem Modell für die Verzahnung von Architektur und Siedlungsent wicklung in Südtirol wurde. Wir haben vor Ort noch weite re Projekte entwickelt und sind generell in Südtirol sehr aktiv – neben dem Wohnungsbau und der Siedlungsentwicklung vor allem auch im Bildungsbau. Welche Unterschiede gibt es im Planungs- und Bauprozess im Vergleich zu Österreich? Es herrscht im Süden Südtirols eine eigentlich schon mediter rane Wohnkultur – das war me Klima und die Überlage rung der Kulturen haben ihre Spuren auch in der Lebensart hinterlassen. Der architekto nische Diskurs in Südtirol ist zwar aus verschiedenen Län dern genährt (Italien, Öster reich, Schweiz), hat sich aber in den letzten Jahrzehnten sehr eigenständig entwickelt und bleibt sehr spannend. Ge
nerell gibt es in Südtirol eine sehr hohe handwerkliche Qua lität und ein experimentier freudiges Unternehmertum. Zudem sind die Standards im klimagerechten Bauen sehr hoch – Südtirol sieht sich als Vorreiter Italiens in diesem Sektor und investiert sehr viel in Nachhaltigkeit, so dass alle unsere dort errichteten Gebäu de selbstverständlich diesen hohen Standards entsprechen. Learning from – was habt ihr aus dem Projekt mit nach Hause genommen? Das Projekt entstand in einem Ort, mit dem wir uns schon sehr lange, auch durch ande re Projekte, intensiv ausein andergesetzt hatten, insofern ist dieser Lernprozess von den Qualitäten dieses Ortes her ein langanhaltender und kontinu ierlicher. Wahre Nachhaltig keit entsteht vor allem durch eine Bindung an einen Ort und durch eine Qualität, die von Menschen über eine län gere Zeit als erhaltenswürdig betrachtet wird. Hoffen wir, dass diese Bindung an den Ort und seine Menschen noch eine Weile anhält.
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Das Ende vom Anfang Heute sind sie gute Freunde. Kein Wunder, mit der Casa CV hat nicht nur Bernd Steinhuber, sondern auch Bauherr Csaba so einiges erlebt. Ein Projekt, welches das Verständnis von Baukultur und die Bauordnung selbst erneuert. Aber auch ein Projekt, das Steinhuber und den Bauherrn verbindet und dazu animiert weiterzudenken. Immer noch. Wie ist es zu dem Projekt gekommen? Angefangen hat es mit der Frage, ob ich mir die Pläne von einem Wochenendhaus anschauen könnte. Ein Ju gendfreund meiner damaligen Freundin hat sich auf einem Hügel am Balaton von einem ungarischen Architekten ein Haus planen lassen. Er war sich nicht ganz sicher, ob das so für ihn die optimale Lö sung ist oder ob man vielleicht noch irgendwie etwas verbes sern kann. Meine Antwort war dann sehr klar: Ja, kann man. Indem man die Pläne zerreißt und komplett neu beginnt. Was verbindet dich mit dem Bauherrn? Und was mit dem Land? Mit dem Bauherrn verbindet mich, dass er ein Mann mit
Rückgrat und ein Freigeist ist. Mit Handschlagqualität. Und dass er nicht zimperlich ist. Man braucht schon auch eine Haltung, wenn Leute extra zum Haus kommen, um dich zu beschimpfen. Die Bude war da mals ein Skandal im Ort. Nach der Fertigstellung wurde so gar die Bauordnung geändert, damit „so etwas“ nicht noch einmal passiert. Auch in der ungarischen Architekturszene wurde heftig diskutiert. Was wurde an dem Projekt kritisiert? Darf man oder darf man nicht einen Kontrast zur baulichen Umgebung setzen? Muss im mer alles so bleiben, wie es ist? Was ist schön? Das wa ren so die dahinterliegenden Fragen. Mir war schon klar, dass die Casa CV im Kontext
einigermaßen fremd ist. Sie polarisiert – aber das Ausmaß der Aggression war doch über raschend. Ich persönlich finde das Haus wenig aufregend. Und gab es auch positive Stimmen? Eine sehr originelle „positi ve Stimme“ sogar. Der Besit zer hat mir erzählt, dass eines Nachmittags ein gut trainier ter Mann mit einer extrem knapp bekleideten, stöckel beschuhten Blondine bei ihm im Garten stand. Er hat recht blumig seine Lebensgeschich te erzählt und auch die Teile nicht ausgelassen, in denen er recht rasch das Land für einige Zeit verlassen musste. Danach fragte er den Besitzer Csaba, ob er so freundlich wäre, ihm die Pläne von dem Haus zu ge ben. Er wollte sich auch gern so eines bauen lassen. Dann würden er oder seine Freun de auch nicht wiederkommen. Aber genau das mag ich, neben der Landschaft, den Menschen und der gebauten kommunisti schen Rohheit. Das ist echt und ehrlich. Welche Unterschiede gibt es im Planungs- und Bauprozess im Vergleich zu Österreich? Das Bauen in Ungern hatte nicht viel mit dem zu tun, was wir aus Österreich gewohnt sind. Und sogar bei uns denkt man sich oft: „Das kann jetzt nicht sein, oder?“ Es war wirk lich zäh. Mit einer kleinen un garischen „Baufirma“, das Baubüro ein alter Lada Taiga, die Pläne im Kofferraum unter den Ziegeln und grobstoffliche Maurer aus Transsilvanien. Ein echtes Abenteuer. Was hast du aus dem Projekt mit nach Hause genommen? Kopfschmerzen vom selbst ge machten Wein, den Türschlüs sel, lebenslanges Wohnrecht und eine großartige Freund schaft. Außerdem ein Projekt, an dem sich die eigene Ent wicklung über die Jahre stän dig und ungefragt zeigt. Ge rade weil ich das Haus ja auch immer wieder selbst nutze. Aus heutiger Sicht würde ich es völ lig anders machen. Aber geht es da nicht allen Architekten so? Ich weiß nicht, wahrschein lich ja. Ich glaube, ich muss das präziser formulieren: Die Grundidee war damals schon richtig. Nur die Reaktionen
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nicht, die Ausformulierung, die Antworten. Das Konzept war eine wilde, rohe Betonbu de. Sie sollte schon im Vorfeld auf die Schwierigkeiten in der zu erwartenden Bau- und De tailqualität reagieren. Als die Ästhetik im Bau sichtbar wur de, war das aber nicht kompa tibel mit der damaligen Ge schmackswelt meiner Kunden und heutigen Freunde. In letz ter Konsequenz zählt natürlich ihr Wohlbefinden. Manchmal dachte ich mir dann schon: Warum eigentlich? Was ist da mein Benefit? Viel Nerven, viel Zeit und ehrlicherweise sehr wenig Honorar – und zum Schluss eine Lösung, die aus meiner Struktur ein normales Haus macht. Wozu dann der Aufwand? Ja, wozu dann der Aufwand? Was ich damals – vor zehn Jahren – gelernt habe: Wenn die Freude der Benutzer das Ziel ist, verzichtet man damit meistens auch auf Radikalität. Man bleibt „gefällig“. Das war weder das Bild, das ich von mir als Gestalter hatte, noch da von, was für mich in der Welt etwas bedeutet. Und wie bist du danach mit diesem Thema umgegangen? Daraus entstand für mich ein starker Fokus auf das Konzep tive und eine gelebte Distanz zu den Projekten. Es muss ge trennt von „mir“ und „mein“ sein. Nicht mein Konzept, son dern das Konzept. Im Wesen. Nicht in der Ästhetik. Radi kal ist immer über den Rand gedacht und nie in der Mitte. Trotzdem kann es „normal“ aussehen – diese versteckten „Nonkonformitäten“ finde ich interessant. Aber konform wirkt auch die Casa CV nicht … Na ja. Dieses Haus stimmt für die Eigentümer und die Freunde, die zu Besuch kom men. Für mich stimmt es halt nicht. Aber ich bin ein Freund von Ehrlichkeit und zeige die Casa CV trotzdem. Die Ge schichte ist ja dort auch nicht zu Ende. Ich konzipierte gera de ein zweites Haus für meine Freunde in Budapest. Nach zehn Jahren Freundschaft, den Erfahrungen der Casa CV und vielen Diskussionen über das Leben, Werte, Architek tur, Kunst und Entwicklung stehen wir jetzt gemeinsam an einem neuen Punkt.
Was ist geplant? Das neue Projekt ist definitiv über den Rand gedacht. Nicht nur das Bauwerk, sondern auch der Workflow. Vereinbart ist, dass ich völlig ohne Vor gaben ein Konzept entwickle. Das kaufen sie dann für eine Summe, die ihnen angemes sen erscheint, oder eben nicht. Wie ein Stück „Kunst“. Ei nen zweiten Durchgang gibt es nicht. Damit ist der Gestalter nicht mehr auch Dienstleister. Und: Wenn es gekauft wird, ist
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es so, wie es ist! Nach vier in tensiven Monaten und 15 ent wickelten Häusern habe ich den Entwurf, der präsentiert werden sollte, kommentarlos per Mail geschickt. Eine ra dikale, rohe Struktur. Sicher nicht jedermanns Sache, aber verkauft. Ich bin mir sicher, dass nächstes Jahr, wenn das Projekt fertig ist, wieder viele Kommentare über den Zaun gerufen werden. So schließt sich der Kreis.
Alsóörs, Ungarn
Architektur Bernd Steinhuber Objekt Casa CV Kategorie Neubau Fassadenmaterial Beton, Putz Adresse Alsóörs, Ungarn Bauherr Csaba F. Fertigstellung 2008 Wohnfläche 92,30 m2 Fotos Bernd Steinhuber
Ungarische Botschaft Ein Haus, so prägnant für seine Umgebung, dass es im Sprachgebrauch von Alsóörs einen eigenen Namen hat. Bernd Steinhuber erzählt: „Im Volksmund heißt das Haus ‚train station‘, weil es die Leute an die ungarischen Bahnhöfe erinnert hat, die während des Kommunismus gebaut wurden.“ „Im wichtigsten ungarischen Online-Magazin (epiteszforum. hu) hatte das Projekt 15.000 Klicks – die meisten Zugriffe überhaupt auf der Plattform. Dazu kommen rund 300 – teils recht interessante – Kommentare. Da fielen auch Worte wie Verbrecher, Scheiß-Österreicher und vieles mehr. Amüsant war das“, erinnert sich Steinhuber an die ausgelöste Diskussion im Internet und fügt hinzu: „Da gab es noch Emotion zur Baukultur!“
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Area 23 Es ist eine kleinteilige Einfamilienhausbebauung, die das Siedlungsgebiet im Südosten von Wien charakterisiert. Beschaulich, gemütlich, ruhig. Jedoch: Auf einem schmalen, langgestreckten Grundstück scheint ein Wohnblock „gelandet“ zu sein, hat die Füße ausgestreckt und angedockt. „Das gesamte, kompakte Raumprogramm wurde von den Bauherren vorgegeben. Zusätzlich spielte die geringe Grundstücksbreite in der Planung eine wichtige Rolle, um eine bestmögliche Ausnutzung für die Gegebenheiten zu erreichen“, erzählt Architekt DI Herbert Halbritter über das Wohnhaus KL. Die junge Familie, für die das Haus entworfen wurde, war nicht nur Klient, sondern gleichzeitig Partner bei der Planung und der Durchführung. Auch die dunkle Fassade wurde gemeinsam ausgewählt, um das Gebäude so neutral wie möglich in den Garten einzubetten. Haus und Natur – ein untrennbares Duo. „Auf die Umgebung wurde im Sinne der Freiraumoptimierung Bezug genommen – teilweise wurden schon vorhandene Bepflanzungen belassen und eingebunden. Eine in die Planung eingeflossene Bepflanzung mit Hainbuchen stellt einen natürlichen Sichtschutz dar.“ Baubestimmungen erlaubten zwar eine dreigeschossige Bebauung, anstelle einer vertikalen Stapelung wurden die Geschosse aber als Split-Level-Wohnlandschaft versetzt ausgeführt. Interessante Nebeneffekte: Eine barrierefreie Rampe verbindet das Kindergeschoss mit der Wohnebene, und differenzierte Blickbeziehungen in den umgebenden Freiraum schlagen Brücken zwischen dem Innen und dem Außen. Eine „Grasrampe“ samt kleiner Treppe leitet Bewohner und Besucher zum Kopfbau des Hauses. Boarding-Gefühle entstehen, als würde KL wie E. T. jeden Moment abheben. Sichtbetonoberflächen, flügelglatter Estrich und Naturholzportale verleihen dem Wohnraum im Inneren Neutralität und gleichzeitig behagliche Wohnqualität. Eine anthrazitfarbige Putzfassade mit Portalen aus Lärchenholz bildet die Außenhaut. „Dadurch konnte auch die gewünschte Materialreduktion erreicht werden. Zusätzlich dient der Beton als Speichermasse in den Sommer- bzw. Wintermonaten.“ KL – moderne Architektur oder doch maßgeschneidertes Kunstobjekt? anm
Architektur Architekten Halbritter & Hillerbrand (Herbert Halbritter, Heidemarie Hillerbrand) Web www.h2arch.at Objekt Wohnhaus KL Kategorie Neubau Fassadenmaterial WDVS Fassadenfirma Prameshuber & Partner GmbH Adresse Inzersdorf, Wien Bauherr Privat Planungsbeginn 07/2014 Fertigstellung 10/2016 Wohnfläche 122 m² Fotos Daniel K
Gut getarnt – als reduziertes, abgeschottetes Einfamilienhaus. Bereits im Garten wird jedoch klar, abgeschottet ist das Haus nicht. Reduziert ebenso wenig. Fast als wäre es nicht von dieser Welt.
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„Wenn wir bei der Grundstücksbegehung charakteristische Elemente in der Landschaft erkennen, versuchen wir, diese im Design wiederzugeben“, erläutert Nina Tešanović von SoNo arhitekti ihren Gestaltungsprozess. Das slowenische Architekturbüro plante zwar nicht zum ersten Mal ein Objekt in Österreich, das „Mountain View House“ in der Nähe von Kitzbühel war dennoch eine landschaftliche Premiere. Das erste Haus in den österreichischen Alpen – Hanglage und Bergpanoramablick inklusive. Der Bauherr wünschte sich ein Eigenheim, das der traditionellen Architektur der Region modern gegenübersteht, und SoNo lieferte den überzeugenden Entwurf. Ein Haus, das, dem Gestalt ungsprozess treubleibend, die Bergspitzen der Umgebung zum gebauten Thema machte. In Größe, Höhe und Form verschieden, spiegeln die Giebeldächer die umgebende Landschaft wider. Ein Thema, das nicht nur äußerlich umgesetzt, sondern auch im Inneren des Hauses inszeniert wurde. So richtet sich im Wohnbereich der Blick durch eine raumhohe Fensterfront Richtung Tal und gegenüberliegende Bergkette. Gleich über drei Ebenen folgt das Haus dem Steilhang – und mit den Ebenen auch die unterschiedlichen Terrassen, die alle eine eigene Aufgabe zugesprochen bekommen: einen Freizeitbereich, einen Entspannungsbereich mit Jacuzzi und einen Zugang zum Obstgarten im Erdgeschoss. Sowohl dieses untere Geschoss als auch der Zugang von der Straße wurde
in dunklen Tönen gehalten und scheint mehr geerdet. Die verbleibenden Giebeldächer sind hingegen in Weiß gehalten und erinnern, thematisch passend, an schneebedeckte Gipfel. Wenn der Gestaltungsprozess für SoNo arhitekti in Slowenien und Österreich auch gleich beginnt, ein Unterschied hat sich bei der Umsetzung dennoch herauskristallisiert. So haben die Architekten aus Ljubljana folgende Erfahrung gemacht: „Der Planungsprozess ist anders. In Slowenien ist das Erlangen einer Baugenehmigung ein langwieriger Prozess mit viel Papierkram. In Österreich geht das alles schneller und wir konnten viel detaillierter auf die Pläne eingehen.“ Ein Mehrwert für die Bauherren sowie die Baufirmen und vielleicht ein zusätzlicher Anreiz für die Architekten beim nächsten Projekt in den Alpen. ros
Architektur SoNo arhitekti Web www.sono.si Objekt Mountain View House Kategorie Neubau Adresse Kitzbühel, Tirol Bauherr Privat Planungsbeginn 01/2014 Fertigstellung 12/2015 Wohnfläche 340 m² Kosten EUR 1.500.000,– Fotos Matevž Paternoster
Landschaft lesen lernen
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Very americano Schnurstracks gerade liegt dieses Haus in Enns in einem Hang wie eine scharfe, lange Linie. Architektonisch war hier Reduktion das Gebot der Stunde. Hinter den klaren Fassaden hält dieses Haus jedoch Unerwartetes bereit. Ein Einfamilienhaus, das wie eine luxuriöse Villa wirkt – und das auf maximal 150 m²: So lautete der Wunsch des Bauherrn. Kein Schnickschnack sollte vom Wesentlichen ablenken und so Platz für die individuellen Wünsche der Bewohner schaffen, die da etwa wären: ein luxuriöser Master-Bedroom mit eigenem Wellnessbereich. Oder eine fein bestückte Zigarrenlounge nach amerikanischem Vorbild, in die sich der Hausherr mit Vorliebe zurückzieht. Wie wurden der Wunsch nach struktureller Einfachheit und die Portion Luxus unter einen Hut gebracht? „Mit einem guten architektonischen Konzept und der Reduktion auf vier Materialien: Sichtbeton, Holz, Glas, rostiger Stahl“, beschreibt Architekt Helmut Poppe seinen Entwurf für dieses Domizil. Dieses wirkt nun äußerst luftig mit vielen Freiflächen und herausragender Klarheit. Wand und Decke bestehen aus Sichtbeton, während Holz bei den raumhohen Möbeln für einen warmen Kontrast sorgt. Durch die vielen
Glasfronten und den langgezogenen Bau ergeben sich im Inneren ständige Bezugspunkte nach außen – und durchfluten die Wohnbereiche mit viel natürlichem Licht. Die Sichtschutz elemente aus rostigem Stahl setzen Akzente und sorgen für partiellen Sonnenschutz. Etwa für die überdachte Terrasse, die das Wohnhaus von der Zigarrenlounge trennt und in den Baukörper integriert wurde. Windstill und
durch Glas und Lamellen geschützt, kann diese auch bei rauer Witterung von den Bewohnern und Gästen genutzt werden. Zugleich ist sie auch ein Durchgang, der beide Gartenbereiche miteinander verbindet. Der überdachte Zugang erfolgt, bedingt durch die Lage auf einer Hangkante, von der Straßenseite her über eine freiliegende Treppe. Ganz mondän, wie es sich für ein solches Haus gehört. mip
Die überdachte Terrasse ist in den Baukörper integriert und erhält so die Qualitäten eines weiteren Wohnraums – nur mit Frischluft.
Architektur POPPE*PREHAL ARCHITEKTEN (Helmut Poppe, Andreas Prehal) Web www. poppeprehal.at Objekt HAUS A Kategorie Neubau Fassadenmaterial Sichtbeton, Putz Fassadenfirma INAU GmbH Adresse Enns, Oberösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 03/2015 Fertigstellung 03/2017 Wohnfläche 150 m² Kosten EUR 450.000,– Fotos Walter Ebenhofer
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Sieht man sich mit dem Panorama der Pyhrn-Priel-Region konfrontiert, kommt man leicht ins Schwärmen. Berge, Wälder, Wiesen und mehr: Kein Wunder, dass immer mehr Bauherren hier, umgeben von eindrucksvoller Naturlandschaft, sesshaft werden möchten. Doch dieser Trend bildet ein schwieriges Terrain. Denn mit jedem neuen Haus, das hier gebaut wird, droht die Gefahr, dass die Qualitäten des Ortes zurückgedrängt werden. Diese Problematik hatten mia2/ARCHITEKTUR im Visier, als sie das „Haus mit GIEBEL“ planten. Glücklicherweise waren sich auch die Bauherren dieser Problematik bewusst; eine junge Familie, die sich wünschte, dass sich das Haus in die Umgebung einfügt – und zugleich die Natur in den Wohnraum holt. Nun steht hier, leicht im Hang und mit viel Platz rundum, ein schlichtes und kompaktes Haus. Ein Haus, das nicht in der Landschaft, sondern
mit der Landschaft steht. Holz auf Beton. Und natürlich Glas, um das Wohngefühl nach draußen zu erweitern. Reduziert in Materialität und Formen, ist dieses Haus dennoch vielschichtig. Ein kleines Raumwunder also. Denn weil die Fläche hier auf das Nötigste beschränkt ist, gibt es kluge Lösungen zum Verstauen aller Dinge, die sich bei einer jungen Familie nun mal so ansammeln. Das bietet ausreichend Luftigkeit zum Leben. Im und ums Haus. Abgesehen vom Sockel aus Beton, wurde alles aus Holz gebaut und natürlich gedämmt. Das ist genauso vernünftig wie die Tatkraft der Bauherren, die maßgeblich an der Errichtung mitbeteiligt waren. Es zeigt sich klar, dass Vernunft nicht unbedingt langweilig ist. Das „Haus mit GIEBEL“ drückt der umgebenden Region nun seinen Respekt aus. Und das tut es auf schicke Art und Weise. Ein Haus und ein Statement. mip
An der Errichtung der Fassade aus geflämmten Brettern am Giebeldreieck hat die Jungfamilie selbst mitgearbeitet.
Feine Vernunft
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„Mach das Fenster auf, ich will raus!“ – Das Schiebefenster des Essbereichs lässt sich mit einem Handgriff öffnen und der Raum erweitert sich nach draußen.
Schlaue Lösungen für mehr Platz: Stauraum, auf dem man sitzen, toben und leben kann.
Architektur mia2/ARCHITEKTUR Web www.mia2.at Objekt Haus mit GIEBEL Kategorie Neubau Fassadenmaterial Holzfassade Fassadenfirma Alpe Zimmerei Tischlerei Adresse Roßleithen, Oberösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 11/2015 Fertigstellung 09/2017 Wohnfläche 156 m² Fotos Kurt Hörbst / www.hoerbst.com
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Tannenweiß
Ein Haus am Rande des Wienerwaldes. Oder genauer: Ein schwarzer Kubus am Fuße des Hackenberges in Sievering. Auf der Minimalfläche von 50 bebaubaren Quadrat m etern schuf Architekt Günter Pichler einen Lebensraum für eine mehrköpfige Familie. Eingepasst in den Kleingarten, geplant innerhalb der engen Bebauungsbestimmungen. Hier dominiert ein funktionaler Pragmatismus – und die Weißtanne. Das heimische Holz bildet in verschiedenen Oberflächenbehandlungen die Fassade und den gesamten Innenausbau. Flächenbündige Einbauschränke für alles, was man im Alltag benötigt, oder großzügige Massivholztüren, die bis unter die Decke reichen. Hochwertig, millimetergenau, mit präzisen Details ermöglichen alle Einbauten und Möbel einen maximalen Wohnraum auf kleinster Fläche. Wo betoniert werden musste, bleibt das Material allerdings sichtbar. Ganz nach Bauherrnwunsch in einer möglichst flexiblen Struktur. Ein heller Stiegenraum als zentrales Element verbindet Unter- und Obergeschoss. Mit räumlichen Höhen – und Himmelsblick. Dem Wunsch der Eltern, dass die Kinder Bäume und Himmel sehen, wird im Obergeschoss Rechnung getragen. Geborgen in ebenso sägerauen Weißtannenmöbeln, blickt man durch das große Panoramafenster auf die Wipfel der Bäume und über Wien. Einfach harmonisch, spielerisch perfekt. mah
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27 Architektur pichler. architekt[en] Web www.pichlerarchitekten.at Objekt Das kleine Schwarze Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Raum klima Fassadenmaterial Weißtanne sägerau Fassadenfirma Holzwerk Harold GmbH Adresse Wien Bauherr Privat Planungsbeginn 12/2013 Fertig stellung 12/2016 Wohnfläche 145 m2 Auszeichnung best architects 2018 Fotos Bruno Klomfar / www.klomfar.com
Architektur architektur.terminal (Martin Hackl, Dieter Klammer) Web www.architekturterminal.at Objekt Haus H Kategorie Neubau Fassadenmaterial Holzschindeln Fassadenfirma Moosbrugger Adresse Übersaxen, Vorarlberg Bauherr Privat Planungs beginn 01/2015 Fertigstellung 10/2016 Wohnfläche 180 m2 Fotos Bruno Klomfar / www.klomfar.com
28 Auf einem kompakten Sockelgeschoss formiert sich dieser zweiseitig auskragende Baukörper mit seiner markanten Fassade aus dunklen Holzschindeln, der über einer leichten Hanglage in Übersaxen schwebt und von der Seite betrachtet ein Ypsilon bildet. Den ebenerdigen Eingang vor Witterungseinflüssen schützend, konnte architektur.terminal mit dieser akzentuierten Formgebung vor allem den Anforderungen an das Raumprogramm der Bauherren gerecht werden. Nun leben diese auf 180 m² Wohnfläche, die sich auf zwei Ebenen aufteilen – wobei Oben und Unten eine klare Trennung zwischen funktionalen Anforderungen und Wohn- und Lebensräumen eingehen. Diese Aufteilung findet sich auch in der unterschiedlichen Verwendung der Baumaterialien und Oberflächen wieder. Während das Sockelgeschoss und die auskragende Decke in Beton ausgeführt wurden und Eingang sowie Haustechnik, Garage und Nebenräume beherbergen, sorgt die Holzkonstruktion in
der oberen Etage für eine wohnliche Atmosphäre. Erschließen lassen sich die erhaben gelegenen Wohnräume durch eine einläufig nach oben führende Holztreppe, deren massive Treppenhauswand eine hochwertige Kalkspachtelung mit Pigmentfarbanstrich erhielt und die direkt in den Wohn- und Essbereich mit Küche führt. Um den Terrassenhof angeordnet und dadurch mit Tageslicht durchflutet, wurden sämtliche Räume im Wohnbereich mit edlen Holzoberflächen ausgekleidet. Minimalistisch möbliert, steht die Behaglichkeit im Vordergrund, die durch einen Kamin unterstrichen wird. Auch das Schlafzimmer befindet sich im oberen Teil des Hauses – gemeinsam mit einer Ankleide, einem Bad sowie einer Sauna. Von dieser kann man direkt hinaus in den oben gelegenen Innenhof treten und das eindrucksvolle Panorama genießen, das sich den Bauherren eröffnet: Von hier aus überblickt man alles vom Rätikon bis zum schweizerischen Alpsteinmassiv. Schöne Aussichten! mip
YPSILON
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Architektur Bauer-Brandhofer Architekten (Georg Bauer, Walter Brandhofer) Web www.bbarch.at Objekt Haus am Hang Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial Lärchenholz Fassadenfirma Holzbau Strigl Adresse Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 04/2014 Fertigstellung 02/2017 Wohnfläche 142 m2 Fotos Andreas Buchberger / www.andreasbuchberger.net
Abgehoben Ganz am Ende des Siedlungsgebietes in Breitenfurt bei Wien, nach einigen Höhenmetern und steilen Serpentinen, steht sie, die „fliegende Schachtel“, wie Architekt Georg Bauer das 142 Quadratmeter große Haus schmunzelnd nennt. Und hinter diesem liebevollen Spitznamen steht folgende Geschichte: Eingeschossig sollte der Neubau werden, das war der Wunsch des Bauherrn. Bei einem Grundstück am Steilhang fordert dies allein schon Ideenreichtum von einem Architekten. Wenn dann noch einschränkende Bauauflagen hinzukommen und die Tatsache, dass selbst die Einrichtung der Baustelle im Hinblick auf den zur Verfügung stehenden Platz zur Herausforderung wird, ist kreatives Kopfzerbrechen gefragt. Das Ergebnis der Bauer-Brandhofer Architekten ist – abgehoben. Tatsächlich scheint das Haus mit der schönen Lärchenfassade und den dreifach verglasten, großen Scheiben zu schweben. Ein Betonblock als Sockel mit Keller- und Geräteraum verankert das Haus am Hang. Darauf befindet sich straßenseitig der Eingangsbereich und ein architektonisch gelungen integrierter Carport. Die filigran wirkenden Stahlstützen auf der anderen Seite des Gebäudes geben der Konstruktion ihre luftige Präsenz und ermöglichen das gewünschte Wohnkonzept auf einer Ebene. Ein Nussbaum im Garten verstellt die Aussicht ins Tal aufs Schönste. Deshalb durfte er natürlich bleiben und sorgt für ein heimeliges Nestgefühl im hellen Wohn-, Ess- und Schlafbereich. Um die mehrseitig begehbare Terrassenfläche herum gliedern sich die Räume U-förmig, so dass – besonders durch die Öffnung des Flachdaches – die Wirkung eines schwebenden Hofes entsteht. Der perfekte Platz zum Entspannen und um den Tag ausklingen zu lassen. Von hier gelangt man auch direkt über die zentrale Stahltreppe mit Holzstufen in den Garten und kann sich so auch jederzeit wieder erden. Oder Nüsse sammeln. sos
In luftigen Höhen: Nicht nur das Haus selbst scheint zu schweben. Die großzügigen Fensterfronten und eine Raumhöhe von 2,60 Metern geben den Bewohnern selbiges Gefühl.
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Fels in der Brandung Die Privatsphäre nimmt nach oben über jede Ebene zu. Auch die Lochfassade unterstützt diesen Effekt. Nur im Bereich des Wohnraumes öffnet sie sich zu einer Terrasse.
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Etwas abseits und doch mittendrin. Die große Fensterfront im Wohn- und Essbereich bietet nicht nur eine schöne Aussicht, sondern stellt auch eine Beziehung zum Dorf her.
Architektur Wellmann Ladinger Architektur Web www.wellmann-ladinger.com Objekt Haus S Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Raumklima Fassadenmaterial Beton gestockt Adresse Zwischenwasser, Vorarlberg Bauherr Privat Planungsbeginn 01/2014 Fertigstellung 12/2015 Wohnfläche 158 m² (ohne Keller, Garage, Technik) Auszeichnung Häuser-Award 2018 Fotos Marc Lins / www.marclins.com
Als die Planungen für das Haus S in Batschuns in der Gemeinde Zwischenw asser im Januar 2014 begannen, stand fest, dass es viele Aspekte zu berücksichtigen gab. „Wir wollten etwas Gutes machen“, erzählt Martin Ladinger vom Architekturbüro Wellmann Ladinger Architektur. Und damit sind gleich mehrere Bereiche gemeint. Zum einen gilt die Gemeinde Zwischenwasser als Baukulturgemeinde, erste Entwürfe wurden daher mit dem Gestaltungsbeirat geprüft und Problemstellungen angegangen. Außerdem waren sich Bauherren und Architekten einig, dass der Ressourcenverbrauch des Einfamilienhauses in Hanglage auf ein Minimum reduziert werden sollte. Ein vertretbarer ökologischer Fußabdruck gehörte zu den obersten Zielen. Trotzdem sollte der Anspruch an Architektur und Design nicht darunter leiden – immerhin ist der Bauherr selbst Designer. Topografische und baubehördliche Rahmenbedingungen, die Wünsche und die eigens designten Innen bereiche durch die Bauherrenfamilie sowie die
professionelle und umsichtige Planung und Umsetzung der Architekten ließen dieses besondere viergeschossige Traumhaus wie ein neues Stück Land aus der Erde emporsprießen. Mit einem offenen Eingangsbereich, Garderobe, Garage und Technikraum wartet die Immobilie im Erdgeschoss auf. Im ersten Obergeschoss spielt sich der gesellige Teil des Lebens ab. Das großzügige Wohnzimmer und die offene Küche mit Blick über die Felder lassen die berauschende Stimmung privater Feierlichkeiten erahnen. Darüber finden die Kinder im zweiten Obergeschoss ihr eigenes Reich. Eine Etage höher können die Eltern ihre Ruhe genießen. Wie ein Fels in der Brandung, der in ungemütlichen Zeiten Schutz und Beständigkeit bietet, beherbergt das Haus seine Bewohner. Und ist dabei umsichtig mit seiner Umgebung, indem es sich durch seine Form an das Gelände anpasst. Die verwendeten Materialien unterstreichen das Gefühl von Stärke: Die Außenfassade besteht aus gestocktem Sichtbeton. Die Innengestaltung gibt sich offen, hell und
freundlich und hebt somit noch einmal den positiven Charakter des Hauses hervor. Bewusst fiel die Wahl auf die Verwendung von Sichtbeton, geschliffenem Estrich und Weißtannentäfer im Wohn- und Essbereich. Die darüberliegenden Geschosse wurden mit Weißtanne ausstaffiert. Und so kann man gar nicht anders, als seine Sorgen zu vergessen. Hier kann man sich fallen lassen, vertrauen und entspannen – denn es scheint für alles vorgesorgt. jur
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Mit Fichtenholz und Birnenbaum „Wenn man seine eigenen Ideen nicht in unnötige Grenzen packt, tun sich viele Möglichkeiten auf. Architektur ist dann plötzlich nicht mehr nur Architektur, sondern Kunst, Kultur, Handwerk und vieles mehr. Dann darf man sich unmögliche Dinge trauen und Projekte mit neuen Rezepten anfassen.“ So lautet das Motto von Architekt Martin Mackowitz. Eine Einstellung, die ihm gerade bei diesem Haus den Zugang erleichterte. „Der Bauherr wollte immer schon in einem Baumhaus wohnen – und es sollte leistbar sein. Wir haben daher auf alles, das nicht notwendig war, verzichtet und dort investiert, wo es sinnvoll und notwendig ist.“ Übersetzt heißt das: eine einfache, günstige Holzbauweise mit Fichtenfassade ohne Keller und Lift. Ausgangspunkt für den Entwurf bilden die drei alten Hochstammbirnbäume auf dem Grundstück, der Wohnraum sollte Bezug zu ihren Baumkronen herstellen. „Die Bäume fassen das Grundstück ein und vom Wohnzimmer aus sieht man direkt in die Baumkronen – das erweitert den Wohnraum.“ Dem Boden keine Gewalt antun, sich verwurzeln und gleichzeitig mit den Bäumen schweben durch gezielt gewählte Ausblicke und Einblicke. Fast wie eine Art Hausboot
parkt der Leichtbau in einem grünen Hafen. Ein Niveausprung im Westen lädt zum Verweilen ein und macht den Namen zum Programm: Haus Birne. Eine sympathische, geradlinige Symbiose von gebauter und gewachsener Substanz. Eyecatcher ist aber vor allem die Fassade. Sie dient neben den Bäumen als weiterer Filter, das vorgesetzte Ornament aus einfachen Dachlatten wird aber auch zur Beschattung, als Sichtschutz, Absturzsicherung und Rankhilfe für Kletterpflanzen verwendet. „Daraus ergibt sich eine Schicht, die sich mit den Jahreszeiten verändern kann, u. a. durch Blattverlust von Pflanzen im Winter und mehr Sonne im Innenraum bis hin zur Abschattung durch
Blattwerk im Sommer.“ Im Innenraum kommen günstige Oberflächen wie 3S-Platten und Sicht estrich zum Einsatz. Bauen mit Bestand, Dinge anders denken, Sichtweisen und Haltungen ändern. Architektur eben, die Freude bereitet. anm
Architektur Martin Mackowitz Web www.ma-ma.io Objekt Haus Birne Kategorie Neubau Fassaden material Fichte Fassadenfirma Holzbau Sutter Adresse Nüziders, Vorarlberg Bauherr Michael Greifeneder Planungsbeginn 08/2015 Fertigstellung 08/2016 Wohnfläche 110 m² Aus zeichnung Vorarlberger Holzbaupreis Fotos Hanno Mackowitz / www.hannomackowitz.at
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Wohnort: Gletscher Wer kann schon von sich behaupten, auf einer prähistorischen Gletschermoräne zu wohnen? In Innsbruck ist dieses Kunststück nun gelungen: Das Haus P liegt an einer solchen Hangkante und bietet einen überwältigenden Ausblick sowohl auf die Nordkette als auch das südliche Gebirge des Inngletschers. Alles beherrschende Natur, die aber architektoni sche Zurückhaltung einfordert. Ein Entgegenkommen mit Sichtbeton, Glas, Cortenstahl und Holz. „Das sind Materialien, die echt sind, wahr und stark in ihrer Wirkung. Sie benötigen keine Beschichtung, keinen Schutz, keine Verfälschung und sie passen immer zusammen. Sie sind mit der Natur besser zu vereinbaren, als z. B. Nirosta, Alu-Paneele, lackiertes Holz oder irgendwelche Farben, welche die Natur nicht zur Geltung kommen lassen, sondern versuchen, selbst Papagei zu sein“, betont Architekt und „Arte Povera“-Fan Peter Lorenz. Wahrheit wird hier durch Klarheit und Stärke zum Ausdruck gebracht. Besonders der wetterfeste Cortenstahl schafft das geradezu spielend leicht und lässt den Konstrukteur darüber sogar ins Schwärmen geraten: Er „reift“, und zwar in einem Zustand, der ihn auf Dauer korrosionsfrei sein lässt. Dazu die Farbe! Kennen Sie ein schöneres Rot als Corten-Rot in der Sonne? Und welches andere Material schafft es so mühelos, mit dem Grün zu kommunizieren, aber auch mit dem Beton?“ Bauen am Gletscher heißt respektvolle Zusammenarbeit mit der Natur, Freund und nicht Fremdkörper sein. Architektur kann hier mit der Natur nur in einen Dialog treten,
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nie ein Streitgespräch führen. Dass man deshalb aber nicht zum Softie verkommen muss, beweist das reduzierte Innenleben. „Bis vor kurzem war Beton ein negativ besetztes Wort, mit dem ein schlechter Zustand beschrieben wurde. Unempfindlichkeit, Robustheit, Ausstrahlung, Zurückhaltung und Kraft des Betons sind aber durch kaum ein anderes Material in gleicher Weise zu erreichen.“ Harter Kern – weiche Schale. Außen versucht man sich im Einklang: Die Wiese geht bis zur Hauskante, nordund südseitig öffnet sich das Erdgeschoss zum Bergpanorama, darüber schwebt das Schlafgeschoss. Jahreszeiten und Sonnenlicht lassen immer neue Ausblicke entstehen. anm Architektur LORENZATELIERS Web www.lorenzateliers.at Objekt HAUS P Kategorie Neubau Fassadenm aterial Sichtbeton, Cortenstahl, Glas Fassadenfirma Glas Keil GesmbH Adresse Innsbruck, Tirol Bauherr Privat Planungsbeginn 01/2012 Fertigstellung 11/2015 Wohnfläche 230 m2 Fotos LORENZATELIERS
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S(chl)ichtbeton
Wenn sich die Bauherren in ein Haus des Architekten verlieben und deshalb an diesen herantreten, ist das ein schönes Zeichen. In diesem Fall ging es um das Haus Werner, das berger röcker gork architekten in Haigerloch umgesetzt haben. Genauso wie dieses Haus sollte auch das neue Zuhause der Familie Brugger aus Dämmbeton sein. Das Budget gab jedoch einen Rahmen vor, der eine andere Lösung erforderte, weshalb für die Innen- und Außenwände Betonfertigteilwände in Sandwich-Bauweise verwendet wurden. Der schlichten Eleganz des Hauses tat dies keinen Abbruch. Der streng geometrische Baukörper, dessen Außenfassade von einem spannungsvollen Kontrast zwischen den massiven Betonwänden und leichten Glas-Aluminium-Elementen geprägt ist, setzt eindeutig einen Akzent im ländlich geprägten Vorort Wals-Siezenheim südlich von Salzburg. Die Planung wurde von der Lage inmitten einer bestehenden Siedlung und der Nähe des Elternhauses nicht beeinflusst. Vielmehr sah der Architekt Peter Röcker darin einen sehr angenehmen Kontrast zwischen herkömmlicher Bauweise und einer schlichten, klaren Architektursprache in Beton. Auch im Inneren setzt sich die Reduktion auf wenige Materialien fort. Hier bestimmen Holz und Beton die reduzierte Atmosphäre. „Alle Aufenthaltsräume orientieren sich um den privaten U-förmigen Gemeinschaftshof“, beschreibt Peter Röcker die Anordnung des Wohnbereichs. „Die genaue Lage der unterschiedlichen Räume wurde dann, wie selbstverständlich, durch den natürlichen Lauf der Sonne bestimmt. Einzelne Bereiche wurden durch die in die Sichtbetondecke integrierte Beleuchtung mit künstlichem Licht akzentuiert.“ Auf eine Unterkellerung wurde bei diesem eingeschossigen Bauwerk verzichtet. Dafür spielt sich eine Ebene darüber umso mehr ab: Das Flachdach wurde extensiv begrünt und setzt dem Einfamilienhaus die Krone auf. mip
33 Die neutralen weißen Ausbauelemente fügen sich ideal in die Melange aus Sichtbeton und braunen Holztönen ein.
Architektur berger röcker gork architekten (Daniel Berger, Peter Röcker, Tim Gork) Web www.brg-architekten.de Objekt Haus Brugger Kategorie Neubau Fassadenmaterial Sichtbeton, Sandwich-Betonfertigelemente Fassadenfirma Ebster Bau GmbH Adresse Wals-Siezenheim, Salzburg Bauherr Stefan und Claudia Brugger Planungsbeginn 11/2014 Fertigstellung 08/2016 Wohnfläche 180 m² Kosten EUR 360.000,– Fotos Richard Prodinger
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Kristallwelt
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34 Auch wenn das Haus, eine kristalline Skulptur mit Ecken und Kanten, auf den ersten Blick sich selbst zu genügen scheint – hier spielen die Lage am Hang und der Ausblick die Hauptrolle. Empfangen wird man dennoch höchst repräsentabel. Der überdachte Hauseingang, die Visitenkarte der Villa, ist in den Kristall eingeschnitten und durch eine räumliche Auskragung vor der Witterung geschützt. Nicht nur das Entree, auch das Gebäude versteckt sich hinter der glänzenden, polygonalen Haut aus Aluminiumverbundplatten. Alles Fassade? Sicher nicht. ad2 architekten, bekannt für innovative – und durchaus komplexe – Entwürfe, gestalteten mit CoMED eine zeitgenössische Villa, die vor allem von ihren Details lebt – planerisch wie auch ausführungstechnisch ist nichts dem Zufall überlassen. Der gestalterische Ansatz von Innenraum und Möbeldesign ist ganzheitlich. „Wir sprechen gerne von der 5. Ansicht. Jedes Möbel dient nicht nur einer Funktion, sondern definiert die Übergänge und leitet von Raum zu Raum“, erklärt Architekt Andreas Doser. Die Wohnlandschaft faltet sich praktisch vor einem auf – verbunden mit einer zentralen Treppe, die zusätzlich Durchblicke und Licht in den Kristall bringt. Das umfassende Raumprogramm, das auch Sauna, Außenbereiche mit Pool, Terrasse und Outdoorküche miteinander verbindet, könnte vielfältiger nicht sein. Durchgängig ist die Gestaltung in Schwarz und Weiß. Materialien und Oberflächen variieren: Textilien, Feinsteinzeug, Corian, Stahl und Holz charakterisieren jeden einzelnen Raum. Die allseits polygonale Faltung, außen wie innen, wirkt im Ganzen leicht und logisch, ist jedoch der maximalen Ausnutzung des Raumes in Bezug auf Hanglage und behördliche Bebauungsvorschriften geschuldet. Das Haus ist eine Welt für sich. Mit großartigem Ausblick – ohne Einblick. mah
Architektur ad2 architekten (Andrea Dämon, Andreas Doser) Web www.ad2-architekten.at Objekt CoMED Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus Fassadenmaterial Alucobond Fassadenfirma ICC Fassadentechnik GmbH Adresse Wien Bauherr Privat Planungsbeginn 10/2013 Fertigstellung 09/2016 Wohnfläche 400 m² Fotos Hertha Hurnaus / www.hurnaus.com
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Architektur Innauer Matt Architekten (Markus Innauer, Sven Matt) Web www.innauer-matt.com Objekt Haus Höller Kategorie Neubau Fassadenmaterial Weißtanne Fassadenfirma Zimmerei Michael Kaufmann, Eigenleistung Adresse Alberschwende, Vorarlberg Bauherr Christian Gmeiner Planungsbeginn 2014 Fertigstellung 2017 Wohnfläche 132 m2 Kosten EUR 500.000,– Fotos Adolf Bereuter
Nicht nur Fassade In Alberschwende im Bregenzerwald, etwas abseits des Dorfzentrums, grasten an einem Steilhang bisher ausschließlich Ziegen. Die sind jetzt umgezogen. Denn es fand sich mit Sven Matt ein Architekt, der für die Pla nung eines Einfamilienhauses die Herausfor derungen der exponierten Lage und Topo grafie funktional und aufs Beste umsetzte. Der Giebelbau mit hangparallelem First verankert das Haus ganz natürlich in der Landschaft und zitiert subtil die traditionellen Bauernhäuser der Region. Sichtbar sind auf dem Hang nur zwei der drei Geschosse mit ihrer schönen, ungewöhnlichen Fichtenholzfassade. Ebenfalls verborgen ist der Eingang zum Haus, da der Besucher etwas versteckt neben der Garage Einlass findet. Dann „führt eine Folge von Treppen im Inneren des Hauses den Hang hinauf“, erklärt der Architekt. Tatsächlich wird mit jeder Stufe sichtbar, dass das Objekt, welches sich nach außen etwas unnahbar gibt, im Inneren mit umso größerer Offenheit aufwartet. Der bis hinauf zum First offene Wohn-/ Essbereich und die riesigen Panoramafenster mit atemberaubendem Fernblick stellen Licht und Landschaft in den Fokus. Das Baumaterial für den Innenausbau, geschliffener Sichtbeton
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und Fichtenholz, nimmt sich dementsprechend zurück und sorgt für Behaglichkeit im offenen Raumkonzept. Ein Wunsch des fleißigen Bauherrn, der mit vielen Helfern in jeder freien Minute selbst auf der Baustelle anpackte, sorgte allerdings für Kopfzerbrechen. Ein privater Außenraum am Steilhang – ohne viel Aufschüttung – war tatsächlich ein verzwicktes Anliegen. Die findige Lösung bestand schließlich in einer „raumhaltigen Fassadenkonzeption mit einer umlaufenden Terrasse als Übergang zum Naturraum“, beschreibt der Architekt die vertikal und horizontal angeordneten Fichtenlatten, die den Baukörper vereinheitlichen und einen einzigartig filigranen Look erzeugen. Die sich mit den raumhohen Glasscheiben teilweise sogar überlappende Konstruktion ist also bei weitem nicht nur Fassade und wirkt ganz nebenbei noch als Witterungsschutz. Von innen „entsteht ein Spektrum abgestufter Licht- und Blickdurchlässigkeiten, die die Räume gemäß ihrem Intimitätsgrad vor Einblicken schützen“, erklärt Matt. Die gut durchdachte Veranda erlaubt eine vollständige Umrundung des Hauses – und das will man ja wirklich gern von allen Seiten bewundern! sos
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Privater Freiraum trotz exponierter Lage. Die umlaufenden Terrassen mit dem Schirm aus Fichten latten machen es möglich.
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In eigener Sache Schöne Aussichten. Aus der Baumhaus suite fällt der Blick nicht nur auf den jahrhunderte alten Berg-Ahorn, sondern auch auf Bruck an der Groß glocknerstraße.
36 Architektur Gappmaier Architektur Web www.arch-gappmaier.com Objekt Baumhaussuite Kategorie Neubau Fassadenmaterial Lärchenholz Fassadenfirma Holzbau Maier Adresse Bruck an der Großglocknerstraße, Salzburg Bauherr Familie Unterberger Planungsbeginn 2015 Fertigstellung 12/2016 Wohnfläche 55 m² Fotos Hannes & Susanne Photography / www.hannesundsusanne.com
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Gute Beziehungen zu Fachleuten sind – das weiß jeder Nutzer dieser besonderen Art von „Vitamin B“ – Gold wert. Wenn das Auto oder die Waschmaschine kaputt ist, hilft es außerordentlich, vertrauenswürdige Fachkundige zu kennen. Umso besser und wertvoller, wenn diese gar zum engsten Familienkreis gehören. Dann machen sie ihre Arbeit am Ende vielleicht sogar aus und mit Liebe. So geschehen bei der Baumhaussuite auf dem Taxhof bei Bruck. Der Bergb auernhof befindet sich schon seit 1687 im Besitz der Familie Unterberger und wird seit einigen Jahren von den beiden Schwestern Elisabeth und Katharina geführt. Diese hatten das große Glück oder Geschick, sozusagen die „richtigen“ Männer zu heiraten: Der eine ist Architekt, der andere studierter Holztechniker und Designer. So konnte eine bauliche Erweiterung des Hofes quasi als „Familienunternehmen“ angegangen werden. Weder wollte man in die Substanz des historischen Bestands eingreifen noch an die bestehenden Gebäude anbauen. Da fiel der Blick auf den hofeigenen, über 500 Jahre alten Berg-Ahorn – und die Idee für ein Baumhaus der ganz besonderen Art war geboren. Nach rund sechsmonatiger Bauzeit war die Baumhaussuite nach Entwurf von Architekt Georg Gappmaier, dem Ehemann von Katharina Unterberger, verwirklicht. „Das Projekt ist in sehr enger Abwicklung mit der gesamten Familie Unterberger entworfen und umgesetzt worden. Das Ganze hat somit absoluten Eigenheimcharakter, da sehr viel Herzblut von jedem Einzelnen drinsteckt“, erzählt dieser. Die Bezeichnung „Baumhaussuite“ ist dabei äußerst treffend: Außen Lärche, ist der Innenraum wie aus einem Guss in unbehandelter Fichte gehalten. Wenn man durch die großen Fenster auf die riesigen fortstrebenden Äste des Berg-Ahorns blickt, ahnt man, wie sich ein Eichhörnchen fühlen mag, das aus seinem Kobel herausschaut. In vielen kleinen Details, angefangen bei einer Birkenast-Garderobe bis hin zum Moosbild im Bad, erkennt man die Leidenschaft für das Projekt wieder. Die Bauaufsicht führte übrigens neben Elisabeth Unterbergers Ehemann Ferdinand Steiner auch der Vater der beiden Schwestern, Matthias Unterberger. Ein richtiges „Familienunternehmen“ eben. jaz
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Bühnenbau
37 Dreiecksflächen im Bereich der Loggia, ein asymmetrisches Dach, eine von Seitenteilen geschützte Atriumterrasse sowie eine skulpturale Sitzstufentreppe. Architektonische Elemente, die man bei einem Haus im dorfähnlichen Fölling in Graz wohl nicht vermuten würde. Und eigentlich planten die Bauherren ja auch ein kompaktes Haus mit Giebeldach. „Durch die Topografie war aber schnell klar, dass der Wunsch, in der Entfernung die Basilika vom Wohnzimmer aus zu sehen, nur vom Obergeschoss aus möglich ist“, erklärt Architekt DI Axel Steidl. Der Entwurf durfte also nicht in die klassische Richtung eines 50er-Jahre-Hauses – mit großem Balkon im Obergeschoss und Wohnzimmer im Erdgeschoss – gehen und mündete daher in einen anderen, einen innovativeren Ansatz. Die Thematik wurde zwar aufgegriffen, aber anders designt. „Das begrünte, asymmetrische Satteldach wurde mit der Loggia zu einem skulptural anmutenden einzelnen Stück zusammengewoben.“ Zudem wurde innen die klassische Aufteilung von Schlaf- und Wohnräumen aufgebrochen. Elternschlafzimmer, Schrank raum und Badezimmer der Eltern wurden im oberen Stockwerk angesiedelt, Kinderzimmer, ein weiteres Bad sowie der Eingangsbereich des Hauses im Erdgeschoss. Als vermittelndes Element auch zwischen den Generationen der
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Bewohner entschied man sich für eine skulpturale Treppe im Garten. „Um ihr aber einen Mehrnutzen zu entlocken, wurde diese in Form von Sitzstufen ausgebildet, die unter anderem zum Sonnenbaden oder als Aufstellplatz für Pflanzen dienen. Sehr gerne wird die Treppe auch von den Bauherren als Platz genutzt, um der Tochter im unteren Gartenteil beim Spielen zuzuschauen.“ Das optisch weiterführende und raumbildende Objekt bietet aber nicht nur dem Material Holz eine spannende und zugleich zeitgerechte Bühne, sondern lässt Theater auch wirklich passieren, verrät der Architekt: „Unter anderem wurden die Sitzstufen schon als Zuschauerraum für eine Theateraufführung der ‚weltberühmten Kindergartentheatergruppe‘ der Tochter genutzt. Auch bei diversen Feiern laden die Sitzstufen zum Austausch oder Essen ein.“ Für die Bauherrin lässt die Außenhülle aus Lärche Kindheitserinnerungen an das Elternhaus wiederaufleben, weiß aber gleichzeitig auch mit dem naturbelassenen Charme und den umweltbewussten Eigenschaften des Holzes zu spielen. Persönliche Aus- und Einblicke auf höchstem Niveau. anm
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Architektur STEIDL ARCHITEKTEN Web www.st-ar.info Objekt Haus PER Kategorie Neubau Fassadenmaterial Lärchenholz Fassadenfirma König & Gruber GmbH Adresse Graz, Steiermark Bauherr Privat Planungsbeginn 2014 Fertigstellung 2017 Wohnfläche 162 m² Kosten EUR 462.000,– brutto Fotos Axel Steidl / www.st-ar.info
„Im Osten geht die Sonne auf. Im Süden nimmt sie ihren Lauf. Im Westen will sie untergehen. Im Norden ist sie nie zu sehen“, so der Songtext von Rolf Zuckowski. Vor diesem Problem stand das Architekturbüro t-hoch-n, als es in Niederösterreich ein Einfamilienhaus auf einem Nordhang planen sollte. „Die Bauherren wünschten sich viel Sonnenlicht – trotz der Nordhanglage“, erzählt Architekt Gerhard Binder. Die Lösung war ein in das Gebäude eingeschnittener Südwesthof. Dieser bringt nun direktes Sonnenlicht in die Innenräume. Es gab allerdings noch eine weitere Schwierigkeit. „Die relativ steile Hanglage war eine große Herausforderung“, so Binder. Die Split-Level-Bauweise schaffte hier Abhilfe. Der Neubau erstreckt sich über vier Ebenen, die versetzt angeordnet sind. So schmiegt sich das weiße Gebäude an den steilen Hang an. Vorbei am Carport gelangt man zur Eingangsebene. Eine Garderobe, einige Nebenräume und auch ein Gäste-Appartement findet man auf dieser ersten Ebene. Ein paar Stufen hinauf führen zu den Schlafzimmern und der Dachterrasse – von dort kann die Familie den wunderschönen Blick auf die umliegende Landschaft genießen. Ein Halbgeschoss unter dem Eingangsbereich liegt der großzügige Wohn- und Essbereich inklusive offener Küche. Riesige Fensterflächen lassen Außenbereich und Wohnraum miteinander verschmelzen. Das absolute Highlight befindet sich allerdings noch eine Ebene tiefer: der Wellnessbereich mit Pool. „Der Bauherr ist ein begeisterter Schwimmer, deshalb war der Indoor-Pool mit Mindestgröße ein Muss“, lacht Architekt Binder von t-hoch-n. Die Familie mit zwei kleinen Kindern breitet sich auf allen 405 m² Wohnfläche des neuen Hauses aus. Rote Klinkerziegelsteine an bestimmten Teilen der Wände und ein Eichenfußboden bringen eine wohnliche Atmosphäre in die großen und offenen Räume. „Alle Ansprüche der Bauherren – Großzügigkeit, Naturbezug und viel Sonnenlicht – konnten wir letztendlich gut umsetzen“, fasst der Architekt stolz zusammen. jug
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Guter Lauf Mitten im Familien leben – der SplitLevel ermöglicht eine optimale Raumaufteilung. Platz genug, um sich beim Spielen richtig auszubreiten.
Architektur t-hoch-n (Gerhard Binder, Peter Wiesinger, Andreas Pichler) Web www.t-hoch-n.com Objekt Nordhanghaus K Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus Fassadenfirma Putz Adresse Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 2010 Fertigstellung 2017 Wohnfläche 405 m² Fotos Gerhard Binder
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BESTANDSAUFNAHME
m, u r da rn t h e n de ic v n r u t eh ue z ond e chen e ht g s e e b i s s t „ E a s N e n, t z w t z u e n t s d e ck r as Al so t d t r s on n “ K e u u n . N u h e i t. N ne in r t o ine E ss e ra e kt ite ian P ch Ar hrist C
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ue ma n im Be le m i t wa s t a n td su dk j e d e n f o n s ex l i n g te oc y. lg o d h, d e n d e W i r r s t as er ze n s ke S a n i A d a B e i s p i g e n ine eru pt ie Im sfall nge ierun len nv ss Ge ge Be gen o se on H n sta in tei ä d e n d e l: D a m üss us e r n rs rfo sB e au n. de sorg rde e r ri nd fältig t ein n im ivi du e Ab e be un s sti d B elle mm onn e d he r r e ü r f n Wü n u n g sch n he m i iss e e i t d t Or en e d r e te n de B r v B e s a u Be und o o ste Sit nd rh i h r h e n d u a t i o a n d e e r ee n e ne ige Hä n. en es u ser Und we n e un r t is G esc e rzä : d w t, hi h e i t we i t c h t e l e n , erz e ub rzue die au r en zähl . en –
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Architektur Architekt Angelo Roventa Web www.elastic-living.com Objekt WALD-WOHN-WERKRAUM – Strohbox Kategorie Bauen im Bestand Fassaden material 3-Schicht-Massivholzplatten mit Baustrohballen gedämmt Fassadenfirma Doka GmbH Adresse Andelsbuch, Vorarlberg Bauherr Architekt Angelo Roventa Planungsbeginn 05/2015 Fertigstellung 09/2015 Wohnfläche 120 m² Kosten EUR 90.000,– Auszeichnung Vorarlberger Holzbaupreis 2017, Handwerk und Form 2015 Fotos Dietmar Stiplovsek
Auf Stroh gebettet Das Stroh ist weg, der Traktor auch, aber was passiert mit der ausgedienten Scheune? In der Stadt wie auch auf dem Land ist man vermehrt mit dem Thema Leerstand konfrontiert. Die leeren Gebäude zeugen von alten Epochen und sind aus dem Landschaftsbild nicht mehr wegzudenken – wie auch die Scheune in Andelsbuch im Bregenzer Wald. Oft droht den verlassenen Objekten aufgrund von Ideenlosigkeit der Abriss, aber in den alten Substanzen steckt großes Potenzial für Neues. Eines von vielen Szenarien zur Aktivierung von Leerstand kreierte der Architekt Angelo Roventa mit seinem WaldWohn-Werkraum. In das leere Wirtschaftsgebäude setzt er in die Mitte eine 35 m² große Box zum Wohnen und Werken – ein klassisches Raum-in-Raum-Konzept. Dabei schützt die Außenhülle der Scheune vor Wind und Wetter und ermöglicht im Inneren einen risikoarmen und günstigen Einsatz von Materialien, weil sie den Wettereinflüssen nicht ausgesetzt sind. Das konstruktive und raumbildende System übernehmen Schalungstafeln – natürlich in Strohgelb. Ummantelt wird die Struktur mit Stroh, das nicht nur dämmt, sondern auch eine Referenz zur ehemaligen Nutzung herstellt. Im Inneren dieses riesigen Strohballens erprobt Architekt Roventa sein früher entwickeltes Konzept „Elastic Living“. Die Wohnfläche wird elastisch durch verschiebbare Module genutzt. Je nach Bedarf öffnet oder schließt man das jeweilige Modul – der Schlafraum wird zum Wohnzimmer oder die Küche zum Arbeitszimmer. Im Handumdrehen schafft man sich den gerade benötigten Raum und vergrößert die vorhandene Wohnfläche von 35 Quadratmetern auf 120. Maximale Flächenausnutzung auf minimalem Raum. Von August 2015 bis Sommer 2016 konnte man dieses Raumwunder hautnah erleben und darin sprichwörtlich auf Stroh gebettet übernachten – Scheunenromantik pur. Das temporär eingebaute Objekt ist mobil und leicht demontierbar, somit kann Angelo Roventa damit weiterziehen und ein weiteres Gebäude aus dem Dorn röschenschlaf wecken. erc
1 Mit dem Konzept „Elastic Living“ verwandelt man den Raum mit verschiebbaren Modulen in jede gewünschte Funktion – die Küche wird zum Schlafzimmer, das Büro zum Wohnraum. 2 Der ausgedienten Scheune neues Leben einhauchen. Unterstützt wurde das Projekt von der Agentur NEST, die sich des Themas Leerstand annimmt und diesen wieder aktiviert.
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Ehrlich währt am längsten Als wäre es immer schon da gewesen, so selbstbewusst präsentiert sich das „Oeconomiegebäude Josef Weiss“ von Architektin Julia Kick nun wieder der Stadt. Vielleicht, weil es auch nach den Renovierung en bleiben durfte, wie es war. Von der Patina bis zur Raumstruktur. Alles beim Alten, aber mit ehrlichen Erneuerungen.
Nur zum Verständnis – es handelt sich bei dem Objekt um einen Gebäudekomplex. Von dir umgebaut wurde nun aber „nur“ das Wirtschaftsgebäude? Genau. Am Bahnhof befindet sich das „Hotel Weiss“. Der Südtiroler Josef Weiss hat die ses Gebäude Ende des 19. Jahr hunderts als seine Privatvilla errichtet, dann Zimmer ver mietet und das Hotel etwas ab seits mit den Weinkellern und einem Wirtschaftsgebäude er gänzt. Daraus resultiert auch die heutige Nähe dieser bei den Gebäude. Die „Weinkel lerei“ wurde bereits 2001 von einem Bauträger saniert. Da rin finden sich zwei Ärzte, ein Friseur mit Kosmetikstudio und eine private Wohnung. Für das Wirtschaftsgebäude gab es zwar immer wieder unter schiedliche Pläne, realisiert wurde aber keiner. Zuletzt wurde es als Lagerfläche genutzt.
Ich habe gelesen, das Wirtschaftsgebäude war „Liebe auf den ersten Blick“ – wie bist du zu dem Objekt gekommen? Irgendwie hat man diese Häu ser immer gekannt. Sie sind sehr markant und Dornbirn ist nicht so groß. Das Wirtschafts gebäude ist aber nie so richtig ins Auge gestochen. Ein Mak ler hat uns auf das Objekt auf merksam gemacht. Dann ging alles sehr schnell. War es schon zuvor ein Wunsch, im Bestand zu bauen? Oder hat sich das mit dem Objekt ergeben? Im Vorfeld waren eigent lich nur zwei Dinge klar: Das Raumprogramm sollte Arbei ten und Wohnen verbinden und es sollte etwas Altes oder zumindest ein Bestand sein. Im Wirtschaftsgebäude konn ten wir beides verbinden.
Gibt es im Herangehen an den Gestaltungsprozess Unterschiede, wenn man im Bestand baut? Natürlich. Der gravierends te Unterschied – zumindest, wenn man den Anspruch hat, dass vom Alten noch etwas üb rig bleibt – ist die Rücksicht, die man auf den Bestand neh men muss. Für uns war zum Beispiel von Anfang an klar, dass gewisse Elemente unbe dingt bleiben müssen. Um die se Elemente plant man dann herum. Und macht es einen Unterschied, selbst der Bauherr zu sein? Die Ideen wandern vom Kopf direkt auf das Papier. Sie ma chen keine Umwege über Drit te. Das beschleunigt den Pro zess wesentlich. Außerdem kann man sich ganz andere Dinge trauen. Die Risiken und Nebenwirkungen kennt man nicht, daher könnte man bei einem externen Bauherrn kei ne Garantie geben. Wenn man selbst der Bauherr ist, kann man die Verantwortung aber selbst tragen. Man lebt schon mit dem einen oder anderen Experiment im Haus. Kannst du mir ein Beispiel für so ein Experiment geben? Eigentlich ist der gesamte Holzboden im oberen Geschoss ein Experiment. Wir haben die alten Dielen rausgenommen, gereinigt und wieder einge setzt. Auf einen Estrich haben wir verzichtet. Dieser hätte viel Feuchtigkeit in den Aufbau eingebracht und hätte zusam men mit den alten Dielen nicht
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funktioniert. Der Schallschutz ist nun relativ schlecht und auch in der Nasszelle könnte der fehlende Estrich ein Prob lem werden. Wir wissen aber, was wir da drunter haben, kön nen Rücksicht nehmen und die Verantwortung übernehmen. Welche Vorgaben hast du dir selbst für das Projekt gestellt? Wir wollten unbedingt die vorhandenen räumlichen Ge gebenheiten erhalten und sie auf unseren Nutzeranspruch transferieren. Im unteren Ge schoss gab es drei Räume: die Remise, den Stall und den Raum, in den der überhohe Heuwagen einfuhr. Wir haben die Räume zwar miteinander verbunden, aber die Struk tur beibehalten. Ein Raum ist nun mein Büro, einer wird als (noch) nutzungsoffener Ein gangsbereich genutzt und im dritten Bereich befindet sich der Zugang zur Wohnung. Hier wäre es auch möglich, das Büro und den Wohnraum voneinander zu trennen. Eine Überlegung für später. Das obere Geschoss wurde früher als Heuboden genutzt. Da mals wie auch heute ist dieser Bereich völlig offen. Selbst die Nasszelle ist nur durch eine Schiebetür abgetrennt. Die Raumstrukturen bleiben also alle erhalten – innen wie auch außen haben wir versucht, so viel wie möglich zu erhalten. Was konntet ihr denn alles erhalten? Was musste weg? Wir wollten die Fassade mit ihrer Patina erhalten, wie sie ist. Für uns war klar, dass sich
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die Veränderung auf den In nenraum beschränkt. Dies war nicht nur eine gestalterische Entscheidung, sondern auch eine finanzielle. Die schadhaf ten Stellen, welche wir ausbes sern mussten, zeigen wir auch ehrlich her. Wir wollten nichts ausgleichen oder verstecken. Alle Neuerungen sollten ehr lich etwas anderes sein. Auch beim gestalterischen Konzept im Innenraum wollten wir nichts verstecken. Wir haben viel mit Seekiefernplatten ge
arbeitet. Ich mochte dieses Ma terial schon immer und wollte ein Material durchgängig ver wenden können. Etwas, das an der Wand ebenso funktioniert wie bei Möbeln. Beim „Bauen im Bestand“ geht es aber nicht ausschließlich um das Erhalten. Welches Potenzial siehst du noch? Diese Objekte ermöglichen es, an Orten zu wohnen, die sonst
nicht zur Verfügung stehen würden. Entweder weil sie zu teuer sind oder weil man gar keinen Baugrund mehr be kommt. Platzmangel ist sicher auch in Vorarlberg ein Thema. Wobei es hier sehr oft an der Hortung von Bauland liegt. Das Grundstück wird gekauft, nicht genutzt und der Wert steigt stetig. Verfügbar, als nö tiger Wohnraum, ist es nicht. Wir wohnen nun zwischen Bahnhof und Stadt. Es wäre unmöglich gewesen, so zent ral noch ein Grundstück zu be kommen. Wie hast du die Zusammenarbeit mit den Behörden emp funden? Wie geht das Land Vorarlberg mit der Thematik um? Der Denkmalschutz war auf alle Fälle ein Glücksfall für uns. Das Wirtschaftsgebäude wäre sonst weder verfügbar noch leistbar gewesen. Auch die Zusammenarbeit mit der Behörde für Denkmalschutz war bereichernd. Bei den För derungen hat Vorarlberg ge
nau nach dem Abschluss un seres Projektes einen großen Schritt gemacht: die Sanie rungsförderung für Projekte, die zuvor nicht als Wohnbau genutzt wurden. Ehemalige Industrie- oder Handwerksbe triebe, die nicht mehr genutzt werden, haben ein großes Po tenzial für neue Wohnprojek te und eine zentrale Nachver dichtung. Diese Projekte zu fördern, finde ich einen guten Schritt. Zurückblickend, was ist dein persönliches Highlight bei diesem Projekt? Die Eigenleistungen, die drin nen stecken. Der Vater meines Partners ist gelernter Tischler, mein Vater ist gelernter Mau rer. Beide sind in Pension und während der Hauptbauphase waren beide jeden Tag um acht auf der Baustelle. Sie haben so Kleinigkeiten und Nicht-Klei nigkeiten für uns gemacht. Das ist einfach extrem viel wert.
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„Konsequent etwas anderes“ – Architektin Julia Kick über das Oeconomiegebäude Josef Weiss
„Es klingt abstrakt, aber das Haus ist sicher auch eine kollektive Erinnerung. Viele bleiben stehen und erzählen von früher. Man wohnt in einem Stück Geschichte der Stadt.“
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„Die ursprüngliche Tragstruktur und die unterschiedlichen Höhen zonieren den sonst offenen Raum im oberen Geschoss. Die Tür, durch welche früher die Heuwägen hereingeschoben wurden, ist höher als die anderen. Für uns ergibt diese Besonderheit nun ein Split-Level.“ 4
Architektur Julia Kick Architektin Web www.juliakick.com Objekt Oeconomiegebäude Josef Weiss Kategorie Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Holzschirm, Mauerwerk, Fachwerk Adresse Dornbirn, Vorarlberg Bauherr Philipp Nußbaumer und Julia Kick Planungsbeginn 01/2016 Fertigstellung 03/2017 Wohnfläche 200 m² Auszeichnung Vorarlberger Holzbaupreis 2017, Das Beste Haus 2018 Fotos (1, 3, 4) Darko Todorovic, (2) Nussbaumer Photography
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Gaubengeschichten Einen Ort mit langer Geschichte und vielen Hektar Grund fand Architekt Erich Prödl im steirischen Stattegg vor. Nur zehn Kilometer nördlich von Graz ist man dort schon in einer rauen, verwunschenen – und hügeligen – Landschaft. Der Hof selbst mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden geht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Zusammen mit Hammerschmid, Pachl, Seebacher – Architekten entwickelte Prödl ein Konzept, das der „gewachsenen Struktur“ und vor allem dem Hof, Herzstück des Ensembles, einen „hohen Stellenwert“ einräumt. Der Um- und Anbau für eine junge Familie war von Beginn an davon bestimmt, „ein ausgewogenes und angemessenes Verhältnis zwischen bestehender und neuer baulicher Kubatur herzustellen“, so der Architekt. Das alte Bauernhaus wurde möglichst belassen und nur in bautechnischer Hinsicht ertüchtigt oder rückgebaut. Sanierungen – und sind sie auch noch so „sanft“ – können die Atmosphäre einer alten Stube leicht zerstören. Nicht so hier. Die Authentizität der Räume blieb nicht nur erhalten, deren Qualität wurde durch sensible Eingriffe, Raumabfolgen und eine neue Wegeführung extrem gesteigert. Über das Bauernhaus erreicht man auch den neuen Turm, dem ein Zubau weichen musste. Dieser quadratische Holzturm gibt dem Ensemble Leichtigkeit und einen Hauch von südlichem Flair. Dort sind die Kinderzimmer sowie ein Sauna- und Bibliotheksraum mit vorgelagerter Veranda untergebracht. Eine Brücke führt von den Kinderzimmern direkt in den Garten. Naturnähe soll ja auch gelebt werden. mah
Architektur ARGE Erich Prödl Associates mit Hammerschmid, Pachl, Seebacher – Architekten Web www.hpsa.at Objekt Revitalisierung Lamprechthof Kategorie Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Lärchenholz Fassadenfirma STEIRERHAUS GmbH Adresse Stattegg, Steiermark Bauherr Privat Planungsbeginn 2014 Fertigstellung 11/2016 Wohnfläche 266 m2 Fotos Dietmar Hammerschmid / www.hpsa.at
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Umbauter Sonnenanbeter
Form und Farbe des Hauses KOR fallen in der Häuserzeile auf. Eine gewollte Provokation? „Der Garten ist heilig“, war ei ner der ersten Sätze der Bau herrin. Damit blieb uns für die Erweiterung des Hauses nur die schmale, seitliche Ab standsfläche. Die Breite durf te aber nicht mehr als die hal be Gebäudehöhe betragen. In diesem Fall nicht mehr als drei Meter. Gleichzeitig muss ten wir einen Schattenwurf auf die bestehende Terrasse vermeiden. Das war am Ende eine mathematische Aufgabe und ergab die Form mit dem „ausgebissenen“ Eindruck. Im Entwurf ging es um die Konfi guration, die das Haus gerade noch haben darf, um all diese Ansprüche zu erfüllen – und nicht um Provokation. Abgesehen davon, dass der Garten nicht bebaut und die Sonnenterrasse nicht beschattet werden darf, mit welchen Wünschen ist die Bauherrin noch an dich herangetreten? Das Bestandshaus ist aus den 20er-Jahren. Ein entzückendes Haus, welches der Vorbesitzer bewahrt und saniert hat. Die Bauherrin hat das weiterge führt, aber mit kaum 30 Qua dratmetern pro Stockwerk wurde es einfach zu klein für die vierköpfige Familie. Der Wunsch war, einen eigenen Zubau für die Kinder zu er richten, mit zwei Zimmern und einem Spielbereich. Zusätzlich sollte ein neuer Zugangsbe reich zum Bestand geschaffen werden. Verbunden sind beide Häuser durch einen minimalen Sichtschlitz aus Glas im neuen Eingangsbereich. Außen so auffällig – wie sieht dein Gestaltungskonzept im Innenraum aus? Wir haben innen auf ein sehr schlichtes Konzept gesetzt. Ein Grund war die ausgefallene Kubatur außen, der andere die Bauherrin. Sie bringt ihren ei genen „Brit-Pop“-Stil mit sehr ausgewählten Akzenten ins Haus. Das schlichte Konzept gibt Raum für ihre persönliche Gestaltung. Wir haben vor rangig auf Schwarz, Weiß und Grau gesetzt. Nur die Fenster
Ungewöhnliche Vorgaben. Un gewöhnliches Ergebnis. In Niederösterreich realisierte Connie Herzog von LOSTINARCHITECTURE ein Haus neben dem Haus, das kreativ – und gleichzeitig prag matisch – die Wünsche der Bauherrin erfüllt. Eine Nachver dichtung, die mehr als nur Wohnraum schafft – und durchaus polarisiert. rahmen sind in Gold. Im Ein gangsbereich haben wir eine dezente schwarze Stahltrep pe platziert. Boden und Wän de sind grau und weiß. Eben so im Kinderbereich. In den Zimmern selbst durften sich die beiden Kinder aber jeweils eine Farbe aussuchen und mit entscheiden. Die Farben wur den dann mit Deko-Elementen in die Zimmer gebracht. Span nend finde ich im Eingangsbe reich, dass man den alten Putz noch sieht. Man sieht das Alte, steht aber eigentlich im Neuen. Ein schöner Übergang. Und der Sichtschlitz aus Glas? Auch ein gestalterischer Übergang? Ich hätte das Haus gern noch weiter abgerückt und den Sichtschlitz verbreitert. Dies hätte sicher den Kontrast von Neuem und Altem verstärkt. Der Platz war aber einfach nicht vorhanden. Das Haus ist nur 2,60 Meter breit und das Glas 40 Zentimeter breit.
Die Familie lebt nun seit zwei Jahren in dem Haus. Wie ist das Feedback? Die Eltern sind auf alle Fäl le sehr zufrieden. Die Kinder werde ich beim nächsten Be such fragen. Ich glaube, auch die Anrainer haben sich mitt lerweile daran gewöhnt. Bei diesem Projekt gibt es einfach eine bewusste Trennung von Alt und Neu. Vielleicht hät te das Neue nicht so extrem werden müssen, aber alles re sultiert aus den Vorgaben der Nutzer. Dass es nun polarisiert, finde ich jedoch gut. Wenn es polarisiert, dann spricht man darüber und beschäftigt sich vielleicht auch im Osten Öster reichs wieder mehr mit Archi tektur und Baukultur. Das Projekt KOR fällt unter den Begriff Nachverdichtung. Du be schäftigst dich aber auch auf anderen Ebenen mit der Thematik „Bauen
im Bestand“. Welche Projekte sind dir ein besonderes Anliegen? Ich finde es immer spannend, an Kunstprojekte mit dem Background der Architektur heranzugehen. Vor allem mit der Thematik des Leerstands und der Wiederbelebung set zen wir uns dabei auseinander. Eines der letzten Projekte ha ben wir 2016 im Rahmen des Viertelfestivals Niederöster reich in der Stadt Haag initi iert. Da wurde eine Recherche gemacht, wie viele Quadratme ter alleine in der Stadt Haag leer stehen. Gemeinsam mit zwei Künstlern wurden diese dann temporär bespielt. Wie hat die Bevölkerung das Projekt angenommen? Die Bevölkerung wurde mit eingebunden und wir haben versucht, Impulse zur Nach nutzung zu geben. Ich wür de aber behaupten, dass der Gedanke von alternativen Verwendungsmöglichkeiten noch nicht gänzlich in den Köpfen der Bevölkerung an gekommen ist. Allgemein in Österreich, in Haag haben wir speziell die Erfahrung ge macht, dass die meisten nicht vermieten wollten. Nicht ein mal temporär. Da würden dann ja Fremde kommen und vielleicht etwas kaputt ma chen. Sie brauchen das Geld nicht und lassen die Lokale lie ber ungenutzt. Die Innenstadt ist wie ausgestorben. Der Leerstand von Geschäftslokalen in den Stadtzentren ist nicht nur in Niederösterreich ein Problem. Wie kann man sich dieser Thematik nähern? Ich glaube, mittlerweile hat es ganz Österreich und jede klei ne Gemeinde erwischt. Die Gesellschaft muss bewuss ter auf diese Thematik hinge wiesen werden. Explizit auch die Entscheidungsträger, die zumeist keine fachliche Aus bildung in diese Richtung ha ben. Es ist ein selbst gemach tes Problem. Ich bin aber auch der Meinung, dass sich daran so schnell nichts ändern wird. Nicht, solange keine Vorgaben von oben kommen und diese auch exekutiert werden.
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„Eine logischmathematische Aufgabe“ – Architektin Connie Herzog von LOSTINARCHITECTURE über das Haus KOR
„Die Bauherrin ist mit so viel Liebe an der Gartenarbeit. Ich finde es schön, dass man nun direkt vom Eingangsbereich Einblick in den Garten hat. Eine Ein-, Aus- und Durchsicht gleichermaßen.“
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42 Architektur LOSTINARCHITECTURE Web www.lostinarchitecture.at Objekt KOR Kategorie
„Eigentlich ist es ein Hanghaus. Die Straße liegt höher als der Garten. Auch das hat die Form gebung beeinflusst. Im Garten wurde ein Stück des Hauses ausgeschnitten, um der Sonne den Weg nicht zu ver sperren. Straßenseitig kragt das Haus dafür aus, um mehr Platz zu schaffen.“
Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Spezialputz Stolit („Elefantenhaut“) Adresse Korneuburg, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 02/2014 Fertigstellung 08/2015 Wohnfläche 57,74 m² Kosten EUR 220.000,– Fotos Franz Ebner / www.franzebner.at
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Ein schöner Ausblick, Ruhe und Wein. Das Atelier Ulrike Tinnacher machte ein Winzerehepaar glücklich. Sie genießen nun ihren wohlverdienten Ruhestand in ihrer neuen Residenz. „Das Haus sollte einen starken Bezug zur umgebenden Landschaft herstellen und die besonderen Ausblicke hervorheben“, so Architektin Tinnacher. Modern und dennoch zurückhaltend präsentiert sich der Neubau auf einer südsteirischen Hügellandschaft. Rundherum nichts – außer weitläufigen Weingärten. Ein Betonhaus in diese idyllische Landschaft zu setzen ist sehr mutig. Man könnte meinen, die graubraune Fassade mit den wenigen Fenstern lässt sich nicht mit der Umgebung vereinen. Doch das Atelier Ulrike Tinnacher überzeugte vom Gegenteil. Der angrenzende flache
Glasbau verleiht dem gesamten Gebäude eine gewisse Leichtigkeit. Durch die großen Fensterflächen „wird die umgebende Landschaft Teil der Innenräume“, schwärmt Tinnacher. Im transparenten Bauteil sind Eingang, Küche und Wohnbereich untergebracht. Diese Bereiche sind komplett offen gestaltet – es gibt weder Wände noch Türen. Im Kontrast dazu steht das Giebeldachhaus aus Sichtbeton. Es dient als eine Art Rückzugsort. Dort sind die privaten Bereiche wie das Schlafzimmer untergebracht. Eines darf im Haus eines Winzerehepaares natürlich nicht fehlen: der Weinkeller! Der Keller ist das Einzige, das vom ursprünglichen Bestand übrig geblieben ist. In dem über 350 Jahre alten Gewölbe lagern die Bauherren ihre Schätze unter optimalen klimatischen
Bedingungen. Doch nicht nur der Keller kann mit tollen Dämmeigenschaften punkten. „Das Haus ist eines der ersten Gebäude in Österreich, das mit monolithischem Dämmbeton gebaut wurde“, erklärt Ulrike Tinnacher. Während die 50 Zentimeter dicken Wände im Sommer kühlend wirken, speichern sie im Winter die Wärme im Inneren. Das Wohnhaus ist durch viele Kleinigkeiten perfekt an seine Bewohner angepasst. Architektin Tinnacher betont, wie wichtig ihr diese Details sind: „Architektur muss für mich im Kontext gedacht, geplant und umgesetzt werden.“ Die Bauherren sind auf jeden Fall von ihrem neuen Eigenheim begeistert. Kein Wunder – wer würde nicht gerne sein Gläschen Wein bei einem derart unglaublichen Ausblick genießen? jug
Architektur Atelier Ulrike Tinnacher Web www.ulriketinnacher.at Objekt Haus T Kategorie Neubau, Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Beton Adresse Gamlitz, Steiermark Bauherr Privat Planungsbeginn 2013 Fertigstellung 2015 Wohnfläche 150 m2 Fotos Simon Oberhofer / www.simonoberhofer.com
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Rundum scharfe Kurven Umbauten bedeuten immer ein Abwägen, inwieweit die alte Bausubstanz erhalten werden kann und in welcher Form die Qualitäten eines zeitgenössischen Wohnens implementierbar sind. Najjar & Najjar Architekten schichteten das Haus B, ursprünglich aus den 1960er-Jahren, innen wie außen – im wahrsten Sinn – neu und legten die „Persönlichkeit“ des Hauses frei. Die zeitgenössische Villa lebt nun vor allem von unterschiedlichen Raumfolgen. Schon an der Fassade kann man verschiedene Wohnbereiche – und die besondere Ambivalenz zwischen Privatheit und totalem Fernblick – ablesen. Materialität, Transparenz und Formenspiel werden in Schichten aufgebaut. Rames Najjar: „Wir wollten das relativ große Haus und die Vertikalität des bestehenden Blocks neu strukturieren. Die Sockelzone wird durch den Naturstein betont, nach oben wird das Haus immer transparenter.“ So trennt der Schlafbereich – als getöntes Glasband ablesbar – das Erdgeschoss vom oben aufgesetzten Wohnbereich. Das Dachgeschoss wurde vollkommen neu gestaltet. Statisch von drei Stützen gehalten, ermöglicht die neue Konstruktion eine Rundum-Glasfassade und den 360-Grad-Blick von der obersten Ebene. Dieser ist bei klarem Wetter wirklich beeindruckend: das Wiental im Nordosten, im Süden das Alpenvorland, und im Osten kann man bis ans Grenzland von Ungarn und Slowenien sehen. Auch die weiße Aluminiumfassade verstärkt die Wirkung der Leichtigkeit. Im Inneren wird der Raum groß und hell – eine offene Treppe führt in das letzte Geschoss, das wie ein Glaspavillon auf dem Haus thront. Die Räume sind fließend miteinander verbunden. Die „schräge“ Stützenkonstruktion verstärkt den Charakter eines modernisierten Lofts. Die Villa am Hang hat die 1960er-Jahre damit weit hinter sich gelassen und ist selbstbewusst im 21. Jahrhundert angekommen. mah
Architektur Najjar&Najjar Architects (Karim Najjar, Rames Najjar) Web www.najjar-najjar.com Objekt Haus B Kategorie Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Alucobond, Glas, Stein Fassadenfirma Mglass Gmbh, Glastechnik.at, Casa Sasso Adresse Wien Bauherr Privat Fertig stellung 2016 Fotos Manfred Seidl / www.manfred-seidl.com
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Haus und Hof Von der Veranda aus den sagenhaften Seeblick genießen. Oder im Hof unterm Kirschbaum sitzen und die Steine der süßen Früchte in die Wiese spucken. Das pensionierte Bauherrenehepaar lebt dieses idyllische Bild einen Großteil des Jahres am Ossiacher See in Kärnten. Am schönsten ist es allerdings, wenn die große Familie zu Besuch kommt. Deshalb war es auch höchste Zeit, dem nur 44,5 Quadratmeter kleinen Ferienhaus aus dem Jahr 1960 eine Verjüngungskur zu gönnen und es gleichzeitig zu erweitern. Der Wohnraum wurde großzügig nach Südwesten geöffnet und umstrukturiert, so dass gemeinsam mit den neuen, zweiseitig vorgelagerten Veranden eine schichtenweise Verschmelzung von Außen- und Innenraum gelingt, erklärt Architektin Sonja Hohengasser. Als Fassadenmaterial kommt dunkel gestrichenes Fichtenholz zum Einsatz, welches die optische Verbindung von Neubau und Altbestand souverän herstellt und die ausgewogenen Proportionen unterstreicht. Durch die Zusammenlegung mit dem Nachbargrundstück entstand auch Platz für die Errichtung eines separaten Ateliers, das dem künstlerischen Tatendrang des Paares endlich Raum gibt. An der Hangseite optisch verbunden werden die beiden Gebäude durch eine Pergola, die als architektonisches Element den Kirschbaum ins Zentrum rückt und einen geschützten kleinen Hof entstehen lässt. Der Umbau mit seiner gekonnten Erweiterung und Verschiebung des Aufenthaltsbereichs nach draußen hat sich als gute Idee und außerordentliche Steigerung der Wohnqualität erwiesen. Man möchte sofort die Koffer packen und dieses Ferienhaus und seine klugen, kreativen Eigentümer besuchen – sicher ist mit ihnen gut Kirschen essen. sos
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45 Architektur Hohengasser Wirnsberger Architekten (Sonja Hohengasser, Jürgen P. Wirnsberger) Objekt Haus mit Hof Kategorie Neubau, Umbau, Bauen im Bestand Fassaden material Stulpschalung Fichte Fassadenfirma Kogler Holzbau GmbH Adresse Ossiach, Kärnten Bauherr Privat Planungsbeginn 03/2015 Fertigstellung 07/2016 Wohnf läche 44,5 m² Umbau, 31,4 m² Neubau Fotos Christian Brandstätter / www.christianbrandstaetter.com
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46 Es gibt Häuser, die so besonders sind, dass sie über Generationen hinweg inspirieren. Manchmal erscheint auch ihre Architektur und Baugeschichte als Sinnbild ihrer Bestimmung: Das historische Doppelhaus, das von der Kolpingfamilie Bregenz für das Projekt „Gemeinsames Wohnen am Kolpingplatz“ erworben wurde, steht unter Denkmalschutz. Das Fachwerkgebäude mit dem schönen Treppengiebel, auch Mesnerhaus, Guggerhaus oder „Gugger von Staudach’scher Edelsitz“ genannt, ist mit der Jahreszahl 1611 versehen, wobei Teile des Fundaments auf Mitte des 15. Jahrhunderts datiert werden konnten. Als sich das Architektenteam Wimmer-Armellini behutsam, aber mit der nötigen Entschlossenheit an die Arbeit machte, den schwer sanierungsbedürftigen zweiteiligen Bestand umzubauen und mit einem Neubau den räumlichen Bedürfnissen des Projektes Rechnung zu tragen, stieß es auf freundliche Neugierde und Vertrauen seitens der Bevölkerung. Durchaus keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass zwischen Alt- und Neubau nicht nur 500 Jahre, sondern auch einige architektonische Epochen liegen. Aber in Bregenz muss nicht musealisiert werden und so konnte ein modernes Gebäude aus Sichtbeton entstehen, das sich einer ähnlichen Formsprache wie sein älteres Gegenstück bedient und diesem in Ausdruckskraft und Qualität um nichts nachsteht. Souverän kommt es ohne rechte Winkel aus und verbindet sich fließend mit dem Altbestand. Da das historische Doppelhaus durch eine Fachwerkbrücke miteinander verbunden war, erweiterten die Architekten diesen Übergang auf alle Ebenen, so dass beispielsweise im Erdgeschoss ein großzügiges Foyer entstehen konnte. Das Wohnensemble am Kolpingplatz 3 bietet ein innovatives Wohnkonzept und Zuhause für Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen. Die finanziell leistbaren elf Kleinwohnungen mit 30 – 5 0 qm sind modern und barrierefrei ausgestattet. Gemeinschaftsräume und Begegnungszonen tragen dem Wunsch der Bewohner Rechnung, „gemeinsames Wohnen“ umzusetzen. Die durch die Architekten bemerkenswert gelöste Aufgabe steht als Sinnbild für das Projekt. Alt und Jung, Mensch und Architektur ergänzen sich gleichwertig und entwickeln ein gemeinsames Empowerment aus Tradition und Innovation. sos
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Architektur Architekten Wimmer-Armellini Web www.wimmer-armellini.at Objekt Gemeinsames Wohnen am Kolpingplatz Kategorie Neubau, Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Kalkputz, Sichtbeton Fassadenfirma Putz: Vladimir Pepic, Sichtbeton: Gobber Bau GmbH Adresse Bregenz, Vorarlberg Bauherr Kolpingfamilie Bregenz Planungsbeginn 03/2011 Fertigstellung 02/2016 Wohnfläche 665 m2 Kosten EUR 2.332.000,– Fotos Marcel Hagen, Studio 22 / www.studio22.at
Sinnbild
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Schmal, niedrig, klein – drei Attribute, die nicht nur den ursprünglichen Zustand des Streckhofes der Winzerfamilie Iby-Lehrner beschreiben, sondern auch die Aufgabenstellung für den Architekten Martin Mostböck. „Mein Ziel war es, den Bestand zu optimieren. Ich wollte zeitrichtige Räume schaffen“, definiert der Architekt seine zuvor gefasste Absicht. Ein großes Ziel, betrachtet man die Ausgangssituation, über welches man sich aber noch hinaus gestreckt hat. Das Gebäude wurde entkernt sowie der Wohn- und Essbereich zum Dachraum geöffnet. Vormals niedrig und klein, erreicht der Bestand sein Optimum als großzügiger, lichtdurchfluteter Raum. Schmal wäre er jedoch geblieben, wäre Mostböck nicht noch einen gestalterischen Schritt weiter gegangen. Durch das Herausschieben dreier „Boxen“ aus Glas und Metall ergänzt er den Grundriss parallel. Der großzügige Einsatz von Glas lässt zusätzliches Tageslicht in das Innere des Hauses und öffnet die Räume zum Garten. Die Bauherren sind gerade von dieser Neuerung begeistert. So berichtet der Architekt: „Vom ersten Entwurf weg sind die Bauherrn das gestalterische Konzept mitgegangen. Schön zu sehen, wie viel Freude sie nun mit der Nähe zum Garten und dem Ausblick beim Frühstück haben.“ Denn während eine „Box“ den Wellnessbereich beherbergt, wurde die andere dem Essbereich vorgelagert, fungiert als Erweiterung des Wohnbereiches sowie als Wintergarten. Über eine Rampe ist dieser zusätzliche Raum mit dem Obergeschoss verbunden. Damit umgeht der Entwurf nicht nur den Platzmangel im Inneren, welcher durch eine Stiege verschlimmert worden wäre, sondern sichert den Bauherren auch einen barrierefreien Zugang für das Alter. „Die Rampe verbindet nicht nur die Geschosse, sie koordiniert auch das neue Raumgefüge und stellt eine Beziehung her“, erklärt Mostböck den Mehrwert der ungewöhnlichen Erschließung. Sowohl die „Boxen“ als auch die Rampe stellen „eine sichtbare Kollision von Alt und Neu“ dar, wie die Bauherren Paul und Eva Lehrner den Entwurf so treffend
beschreiben. Charakterstark ist der Bestand wie auch die Erweiterung, wodurch sich beide zu einem ausbalancierten Ganzen verbinden. Der Entwurf streckt sich damit nicht nur aus dem ursprünglichen Grundriss hinaus, sondern auch über das gesetzte Ziel hinweg. ros
Architektur Architekt Martin Mostböck Web www.martin-mostboeck.com
MARTIN MOSTBÖCK Man muss dem Bestand immer eine Existenz schulden. Die Herausforderung ist dann, das Neue und das Alte zueinander zu stellen und zu verbinden. Nebeneinander und Miteinander. Das ist die Balance, die ich versuche zu erzeugen.
Objekt Haus für einen Winzer Kategorie Neubau, Umbau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Bauen im Bestand Fassaden material Putz, Stahl, Glas Adresse Horitschon, Burgenland Bauherr Paul und Eva Lehrner (Weingut Iby-Lehrner) Planungsbeginn 2013 Fertigstellung 2016 Wohnfläche 257 m² Auszeichnung Architekturpreis Das Beste Haus 2018 Fotos Martin Mostböck
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Mensch und Maschine „Ein Bauwerk muss sich immer dem Dialog stellen: mit seiner Umgebung und mit den Menschen, die es nutzen.“ So bringen die Wiener Architekturbüros beim Baumhausprojekt ihre Bau-Philosophie auf den Punkt und so entstehen unter der Leitung der Architekturbüros Söhne & Partner und BEST(un)BUILT einzigartige Lösungen, wie etwa das Baumhausprojekt im Burgenland. Baumhaus – das klingt nach einem Rückzugsort aus Kindertagen, einem Refugium hoch über dem Boden. Nach den Genüssen weiter, idyllischer Ausblicke, nach dem Wind und nach dem Rauschen der Blätter. Hier ist diese Idee in die Gegenwart transponiert: Das Baumhaus ist nämlich auch eine extravagante Garage, die aus einem James-Bond-Film stammen könnte. Es ist ein geheimnisvoller und überraschender Holzbaukörper – ein vieleckiges Parkdeck zwischen den alten Bäumen des Grundstücks mit einer straßenseitigen Garageneinfahrt über
eine vorgelagerte Brücke und großflächigen Glasportalen. Über die Außenstiege wird die topografische Hanglage geschickt genutzt und eine Verbindung zum darunterliegenden Gartenbereich geschaffen. Die Tragkonstruktion der Garage als zentrale Stütze bildet somit die ästhetische Verbindung zum Terrassen- und Wohnbereich des Geländes. Das neu interpretierte Baumhaus schafft nicht nur Platz für mehrere PKWs, einen Sanitärraum und Stauraum, sondern mit seiner auskragenden Baumkrone
auch eine Überdachung, einen neuen, schützend-behaglichen Ort auf der Terrassen-Ebene. Und so ist diese Architektur nicht nur ein ästhetisches Ereignis, sondern auch ein multifunktionaler Bau, der eine Erweiterung des Terrassenbereichs miteinschließt. „Wir wollten von dieser unteren Ebene den Eindruck entstehen lassen, dass das Baumhaus selbst den Baum darstellt, auf dem es gebaut wird – ein Baum und ein Baumhaus für Mensch und Maschine“, resümieren die Architekten. mpe
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Architektur Söhne & Partner Architekten, BEST(un)BUILT Web www.soehnepartner.com, www.best-un-built.com Objekt Baumhaus Kategorie Neubau Fassadenmaterial Holzlattung vertikal, gestockter Sichtbeton Fassadenfirma Johann Hums GmbH Adresse Neusiedler See, Burgenland Bauherr Privat Planungsbeginn 05/2014 Fertigstellung 10/2015 Nutzfläche 71 m2 Fotos Markus Kaiser / www.markus-kaiser.at
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Antriebskraft Ein Haus mit Charakter sollte es sein. Mit Geschichte und zentral gelegen. Bereits 2010 fand das Bauherren-Paar seinen neuen Lebensmittelpunkt an ungewöhnlicher Stelle. In einer ehemaligen Autowerkstätte. Gemeinsam mit den Architekten von STUDIO HOFFELNER SCHMID verwandelten sie das Industriegebäude in ein Wohnhaus. Im Interview erzählen das Bauherren-Paar und Architekt Sebastian Schmid von den Reizen, Reaktionen und Heraus forderungen, die ein solches Projekt mit sich bringt.
Die Bauherren waren vor euch schon mit anderen Architekten im Gespräch. Wodurch konntet ihr sie überzeugen? Architekt Sebastian Schmid: Der größte Unterschied war wohl, dass wir nicht zum Ab riss geraten haben. Nicht jeder hat Lust oder Geduld, sieben Jahre an einem einzelnen Ein familienhaus zu arbeiten. In der heutigen Zeit ist es einfach schneller und billiger, einen Neubau auf der grünen Wiese zu errichten, als einen Bestand umzubauen. Wir haben ein Konzept entwickelt, das das Projekt in mehrere Baupha sen einteilt. So konnten wir es über mehrere Jahre begleiten. Es dauerte, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wolltet ihr schon immer im Bestand bauen? Oder hat sich die Idee erst mit dem Objekt selbst entwickelt? Bauherren-Paar: Wir wollten etwas mit Charakter. Daher schwebte uns schon länger der Umbau eines Bestandsgebäu des vor. Nach der ersten Be sichtigung der alten Werkstät te kreisten die Gedanken und Ideen. Durch den Bestand war einiges schon vorgegeben. Al leine durch das Volumen der Werkstatthalle, das wir beibe halten haben, ergibt sich nun ein besonderes Wohngefühl. Inwiefern unterscheidet sich der Gestaltungs prozess bei Projekten wie diesen? Schmid: Im Bestand muss man mehr auf den Ort selbst eingehen. Zu Beginn ist man manchmal mit Situationen
konfrontiert, die man nicht gleich versteht. Erst wenn man sich eingehend mit der Ge schichte beschäftigt, wird vie les klar. Man kann sozusagen vom Bestand lernen. Für mich ist dieser Prozess fast reizvol ler als ein Neubau. Wenn man sich mit dem Haus und der Ge schichte beschäftigt, kommen die Ideen ganz von selbst. Und welches Potenzial hast du in diesem Bestand gesehen? Schmid: Als ich das erste Mal dort war, habe ich mich sofort in den Ort verliebt – in das Ensemble und die unter schiedlichen Situationen. Man hat den Straßentrakt, der die Kommunikation fördert, den Innenhof, der sehr intim und uneinsehbar ist, sowie die Rückseite, die sich zum Mühl bach und zur Natur öffnet. Diese Vielfalt machte damals den Reiz und macht nun die Qualität aus.
nen jetzt die Galerie schwebt und die Lichtinstallation ange bracht ist. Das Holztor mit den zahlreichen Schrammen und Ecken und die Lampen, die früher über der langen Werk bank hingen, erleuchten nun den Küchenblock. Das alles er gibt ein besonderes Flair. Das Objekt hat einfach eine Ge schichte, die man auch gerne weiterführt. Eigentlich auch ein Stück „Stadtgeschichte“, die ihr mit dem Objekt erhalten habt. Wurdet ihr von Laa an der Thaya in eurem Vorh aben unterstützt? Bauherren-Paar: Die Stadt vergibt im Rahmen ihrer Mög lichkeiten Förderungen für die Sanierung und den An kauf von Bestandsobjekten, die älter als 50 Jahre sind. Die Stadtgemeinde war beim Bau verfahren sehr hilfsbereit. Es lief alles unkompliziert.
Und wie sind die Reaktionen der Einwohner von Laa an der Thaya? Bauherren-Paar: Besonders die Nachbarn aus unserer Straße freuten sich, dass die alte Werkstatt wieder aus ih rem Dornröschenschlaf er wacht und mit Leben gefüllt wird. So ganz konnten sich an fangs die Laaer nicht vorstel len, dass wir hier mal wohnen möchten bzw. was das werden soll. Die Gerüchte gingen von Bachbühne über Restaurant bis hin zum Heurigen. Aber ab der Fertigstellung erhielten wir ausschließlich positive Reakti onen. Aufgrund der Lage direkt am Bach, an der Hauptspazier route von Laa, sowie der frü heren Verwendung als Indust riegebäude ist unser Haus sehr bekannt. Oft wurden wir schon gefragt, wo wir in Laa woh nen, wenn das Gegenüber dann ungefähr erahnt, wo das ist, kommt gleich die Reaktion: Ah, das tolle Haus direkt am Bach.
Welches Gestaltungskonzept habt ihr für das Ensemble entwickelt? Schmid: Was erhaltenswert ist, bleibt erhalten. Was neu ge baut wird, darf auch ruhig der jetzigen Zeit entsprechen. Die Werkstätte war zum Beispiel nicht mehr zu retten. Sie wur de abgerissen und durch einen Holzbau ersetzt. Die Metallfas sade erinnert nun aber an die vormalige Nutzung. Wir woll ten den „Spirit“ des Ortes er halten.
Bauherren-Paar: Auch die vielen Kleinigkeiten, die wir aus dem Bestand behalten und wieder verbaut haben, tragen dazu bei. Die alten Eisenträ ger im Wohnzimmer, auf de
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„Ein Haus, gereift wie guter Wein“ – Architekt Sebastian Schmid von STUDIO HOFFELNER SCHMID über das Haus CC
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„Alle umliegenden alten Häuser haben Stege oder Terrassen zum Wasser hinaus. So eine Situation wollten wir auch generieren. Einen geschützten Bereich, wo man am Wasser sitzen kann.“
„Ich glaube, die Beziehung zwischen Alt und Neu kommt nun ziemlich gut heraus. Es ist ein Kontrast und keine Anbiederung an den Bestand. Zu verdanken ist dies auch den Bauherren, die in liebevoller Kleinarbeit renoviert haben.“
Architektur STUDIO HOFFELNER SCHMID (Gregor Hoffelner, Sebastian Schmid) Web www.hoffelnerschmid.com Objekt Haus CC – Wohnwerkstatt Kategorie Bauen im Bestand Fassadenmaterial Rheinzink, Thermokiefer, Putz Fassadenfirma Pollak GmbH Adresse Laa an der Thaya, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 01/2010 Fertigstellung 01/2017 Wohnfläche 235 m² Fotos Kurt Kuball / www.kurtkuball.com
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Jüngster Bestandteil
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Was tut man nicht alles für seine Kinder? Die Bauherren dieses Hauses überließen ihr altes Eigenheim ihren Kindern und Enkelkindern. Dieses Opfer hat sich aber allemal gelohnt. Architektin Helena Weber zauberte dem Ehepaar ein neues Zuhause, welches nicht besser auf die beiden zugeschnitten sein könnte. „Das Bauherrenpaar ist seit Generationen mit dem Ort verbunden“, erzählt Architektin Weber. Die Auswahl an Grundstücken ist im Vorarlberger Rheintal allerdings nicht sehr groß. Deswegen entschied man sich dazu, am familiene igenen Grundstück nachzuverdichten. Architektin Helena Weber nahm die Herausforderung an und plante ein Gebäude für ein spitz zusammenlaufendes, dreieckiges Grundstück auf Hanglage. Das war aber noch nicht genug. Auf dem neuen Grundstück befanden sich bereits ein Mehrfamilienhaus und ein Doppelcarport für vier Autos – dieser Bestand sollte in den Neubau integriert werden. „Der Anspruch war, qualitätsvoll in der vorhandenen Struktur nachzuverdichten, am und um den Bestand weiterzubauen und so neuen Lebensraum zu schaffen“, erklärt Weber. Das neue Gebäude bietet eine willkommene Abwechslung zu den Häusern in der Umgebung. Das Sockelgeschoss aus Sichtbeton schmiegt sich an die Neigung des Hangs. Darüber das große Wohngeschoss aus Holz. Ein Kontrast, der perfekt harmoniert. Lamellen aus Weißtanne lockern die Holzfassade im oberen Geschoss auf. Ein Zugang vom Garten aus erlaubt einen separaten Eingang in die untere Ebene. Diese kann auch als Einliegerwohnung genutzt werden – die Kinder der Bauherren nehmen diese Rückzugsmöglichkeit ab und zu in Anspruch. Da dies der letzte Umzug des Ehepaars sein sollte, wurde bei der Planung vorausschauend gedacht. Aus diesem Grund ist die komplette obere Ebene barrierefrei gestaltet. Auch die Innenräume des Wohngeschosses können sich sehen lassen. Modern, lichtdurchflutet und offen. Der Wohnraum führt in einen Innenhof und schließlich zu einer überdachten Terrasse – Außen- und Innenbereich verschmelzen. Das absolute Highlight ist der weite Blick über das Rheintal. So kann man den Kaffee auf der Terrasse doch nur genießen. jug
Architektur HELENA WEBER ARCHITEKTIN, Philipp Berktold Architekt Web www.helenaweber.at, www.berktold-architekten.at Objekt Doppelt verdichtet – Haus K Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Weißtanne Fassadenfirma Fa. Dobler Holzbau Adresse Klaus, Vorarlberg Bauherr Privat Planungsb eginn 10/2015 Fertigstellung 02/2017 Wohnfläche 149 m2 Auszeichnung Häuser-Award 2018 Fotos Adolf Bereuter
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51 Architektur AKF ARCHITEKTUR KOLLEKTIV FAVORIT Web www.akf.co.at Objekt RUPERTIHAUS Kategorie Bauen im Bestand Fassadenmaterial Hinterlüftete Fassade mit Polymerbitumen, Schweißbahn-Deckung Adresse Thumersbach, Salzburg Bauherr Gunda und Johannes Schwaninger Planungsbeginn 08/2016 Fertigstellung 12/2017 Wohnfläche 70 m² Kosten EUR 180.000,– Fotos (1,2) Johannes Schwaninger, (3) Peter Andersen
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Flugtechnik
1.655 m Seehöhe, knapp unterhalb der Waldgrenze, mit Blick auf Zell am See, die Kitzbüheler Alpen und die Dreitausender der Hohen Tauern. Was nach idyllischer Einsamkeit für die Bewohner klingt, bedeutet für den Architekten erhöhten Mehraufwand. Statt Lastwagen und Kran kam der Hubschrauber zum Einsatz, erzählt Johannes Schwaninger. „Um den Transportweg möglichst kurz zu halten, wurde mit dem Eigentümer des Nachbargrundstücks eine Landeerlaubnis an einem günstigen Platz vereinbart. Der Punkt liegt 100 Höhenmeter unter der Hütte und ist über eine Forststraße erreichbar. Das Gewicht der im Tal vorgefertigten Kreuzlagenholz-Elemente wurde auf die Traglast des verwendeten Hubschraubers abgestimmt. Bei den Flugtagen wurde auf die Bedürfnisse der Natur, insbesondere der Wildtiere, Rücksicht genommen: Während der Brunftzeit zwischen Mitte August und Ende September fanden keine Flüge statt.“ Oben sein, ohne Störfaktor zu werden. Sensibel und unaufdringlich. Auch die Architektur hat sich einzufügen, am besten mit einem Haus, das mit der Zeit gar nicht mehr als solches wahrnehmbar ist. Wie ein Tarnanzug soll das Gebäude immer stärker mit seiner Umgebung verwachsen, bis das alternde Material nicht mehr vom Wald unterscheidbar ist. Vollkommene Tarnung eben, die jede Tarnung überflüssig macht. „Durch die schwarze
Außenhaut aus doppellagiger Alpinpappe verschmilzt die Hütte mit dem sie umgebenden Wald und ist vom Tal aus praktisch nicht erkennbar. Das sichtbare Kreuzlagenholz brennt mit der Zeit aus und nimmt die Farbtöne der Umgebung an. Die Dachneigung entspricht der Hangneigung. Beim Zustieg aus dem Tal wächst die Hütte quasi optisch aus dem Boden heraus. Im Winter bilden sich an den Außenwänden vertikale Eisflächen.“ Niederschläge fließen, wie bei einer Regenpelerine, über die Außenhaut ab und versickern direkt im Almboden. Der Verzicht auf Dämmstoffe schützt
vor Ungeziefer und Nagern. Bevor dieses „unsichtbare Haus“ aber gebaut werden konnte, musste erst die alte, „sichtbare“ Schutzhütte entfernt werden. „Beim Abtragen der alten Hütte wurden einige gestalterische Details aufbewahrt und später wiederverwendet, zum Beispiel die Kleiderhaken. Durch das vorhandene Fundament war die Grundfläche baulich bereits vorgegeben und sollte möglichst optimal ausgenützt werden. Die abgelegene Lage bedingte eine möglichst einfache, auf die Nutzung abgestimmte Haustechnik mit einem hohen Grad an Eigenwartung für den Benützer.“ Auch Raum ist auf dem Berg kostbar und so besticht der Grundriss des Innenraums durch seine absolute Direktheit. Gänge fehlen, jeder Raum führt direkt in den nächsten. Auch auf Rückzugsorte wurde verzichtet. Hier oben hat man nichts voreinander zu verstecken, Lebensrhythmus und Tagesablauf einer Almhütte geben den Weg vor: Wasser liefert die nahe Gebirgsquelle, Sonnenenergie versorgt das Haus mit Strom, Wärme kommt aus dem Holzo fen. „Türen und Fenster sind, wenn die Hütte nicht bewohnt ist, durch Holz-Schiebeelemente hermetisch abgeschottet, es verbleiben keinerlei Öffnungen in der bewitterten Außenhaut. Hier wird die Sonne in den nächsten Jahren endgültig für das ‚verschwindende Haus‘ sorgen und die noch helle Fassade grau und später tiefbraun ausbrennen.“ anm
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Foto Janina Kepczynski
„Aber das haben wir noch nie gemacht“ Diesen Satz hören Lukas Böckle und Angie Schmied bei ihren Projekten ständig. Mit ihrer Agentur NEST vermitteln sie temporär leerstehende Flächen an Raumsuchende, die günstigen Platz für ihre beruflichen, kulturellen, künstlerischen oder sozialen Zwecke benötigen. In ihrem Projekt CREAU – kurz für „Creative Au“ – bespielen Handwerker und Kulturtreibende ein 1 ha großes Gelände. 100 Häuser hat sie in ihrem Lieblingsprojekt CREAU besucht. Warum der Name NEST? Wir sehen uns mit unserer Ar beit als Ermöglicher. Beim Be griff NEST entsteht ein gutes Bild im Kopf, weil von dort aus bringt man den Vogelbabys das Fliegen bei. Außerdem verste hen wir uns als eine Brutstätte für neue Ideen und Nutzungen. Was war eure erste Brutstätte? Über das Architekturbüro von Lukas Böckle hatten wir die erste Möglichkeit zur Zwi schennutzung. Das Projekt T.R.U.S.T.111 ist auch gleich zeitig Lukas’ Diplomarbeit. Das Zinshaus wurde mit vielen Nutzungen belegt, wie etwa ei nem Pop-up-Hostel, einer Rad werkstatt, Ateliers oder einem Vereinslokal. Nachdem wir dieses Kreativhaus im Novem ber 2013 aufgeben mussten, wollten die Künstler wieder ein neues Atelier und beauftragten
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uns, etwas anderes zu suchen. So sind wir in das Thema rein geraten und nicht mehr raus gekommen.
nen ein, aber das Leben ist viel mehr als Wohnen. In Öster reich isst man ja auch mehr als nur Schnitzel und Knödel.
Wie ist eure Vor gehensweise bei einem neuen Objekt? Es ist toll, wenn Ideen spru deln, aber natürlich folgen wir auch einem Pragmatismus be zogen auf Richtlinien, Flucht wege usw. Lukas und ich be gutachten zuerst einmal den Leerstand und sehen dann: Was ist möglich, was nicht? Ebenfalls analysieren wir: Was verträgt der Ort, was braucht er? Dann filtern wir unsere Da tenbank der Suchanfragen und erstellen aus allen Parametern ein Konzept. Hierbei wollen wir keine Monofunktion, son dern mehrere Nutzungen zu sammenbringen. Dadurch ent steht ein Funke und bringt die Nutzungen und den Ort wei ter. Leider fällt allen nur Woh
Was treibt euch täglich an? Wir sehen uns als Beleber. In Wirklichkeit will ja keiner in einer Stadt wohnen, in der kein Leben stattfindet, und dem muss man Raum und Platz ge ben. Wir bringen Leben in leere Räume zurück, warum sind sie sonst da? Wie geht ihr mit der zeitlichen Begrenzung der Nutzung um? Wir sehen im Vergänglichen die Magie. Das inspiriert die Leute, weil sie wissen, dass es etwas Besonderes ist, das sie so nie wieder haben werden. Dieser Umstand setzt so viel mehr Energie frei, als wenn es vergleichsweise für die Ewig keit wäre.
Alte Häuser erzählen Geschichten, wie geht ihr damit um? Wir bekommen viel erzählt, re cherchieren und benutzen die Geschichten in unserem Kon zept weiter. Hier in der CREAU haben wir durch die Pferde trainer erfahren: Wo jetzt un sere Bar ist, war früher der Do pingstall. Mit dem spielen wir natürlich und jetzt gibt es an der Tränke Dopingbier zu kaufen. Was wollt ihr aus eurer Arbeit anderen auf den Weg mitgeben? Darüber nachdenken, ob man immer etwas Neues bauen muss und ob etwas anderes nicht viel mehr hergibt, auch im Hin blick auf unsere Ressourcen, die immer weniger werden. Jeder muss einen Beitrag leis ten und Verantwortung über nehmen, was man auf der Welt macht. Für uns als Architekten heißt es, dass wir nicht bauen.
52 Architektur stemmerarchitekten Web www.stemmerarchitekten.at Objekt ZubauHaus Fritz Mayr Kategorie Neubau, Um- bau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Lärchenholz Fassadenfirma Holzbau Greber Adresse Weiler, Vorarlberg Bauherr Simon und Ricarda Mayr Planungsbeginn 03/2015 Fertigstellung 07/2016 Wohnfläche 127 m2 Fotos Jens Ellensohn / www.ellensohn-fotografie.com
Nicht von schlechten Eltern Wieder bei den Eltern wohnen. Für Ricarda und Simon Mayr ist damit ein absoluter Traum in Erfüllung gegangen. Bauherrin Ricarda hat die letzten sechs Jahre zwar nur wenige Minuten entfernt von ihrem Heimatort Weiler gewohnt, doch nun war es für sie an der Zeit, wieder nach Hause zu kommen. Die günstigste Lösung: Zurück in das Elternhaus. Damit Ricarda und ihr Mann Simon Küche und Schlafzimmer nicht mit den Eltern teilen müssen, kamen stemmerarchitekten zum Einsatz. „Die beiden wollten ein Haus mit einem hohen Wiedererkennungswert. Ein Wohngebäude, das ihre Persönlichkeit widerspiegelt“, so Architekt Roland Stemmer. Ursprünglich sollte das bestehende Elternhaus aufgestockt werden. Das war letztendlich doch nicht der optimale Plan. Dann kam die zündende Idee: Ein kompletter Neubau wird an das alte Haus angedockt. Das in den 1960er-Jahren gebaute Elternhaus und der moderne Zubau könnten kontrastreicher nicht sein. „Dennoch hat dieser Entwurf von Beginn an alle sehr überzeugt“, erzählt Stemmer zufrieden. Der neue Betonbau wurde auf Wunsch der Bauherren mit Latten aus Lärchenholz verkleidet. Das Erdgeschoss ist eher klein. Das auskragende Obergeschoss wird von drei Stelzen gestützt. Durch einen separaten Eingang gelangen Ricarda und Simon Mayr in ihr neues Reich. Ein paar Stufen nach oben, vorbei an Garderobe, Gäste-WC und Speis, führen in den offenen Wohn- und Kochbereich. Holz ist nicht nur bei der Außenfassade zu finden. Böden, Türen und Möbel aus geölter Eiche verleihen den Innenräumen eine gemütliche Atmosphäre. Ein Musikzimmer darf bei einem Musikerehepaar natürlich nicht
fehlen. Hinter dem raumhohen Schrank der Küche versteckt sich ein kleines Arbeitszimmer, wo das Klavier von Ricarda und die Gitarren von Simon ihren Platz finden. Über weitere Stufen gelangt man in das Schlafzimmer und in das Bad. An dieser Stelle verschmilzt das alte Bestandsgebäude mit dem Zubau. Diese Räume befinden sich nämlich im Obergeschoss des Elternhauses. stemmerarchitekten haben für eine kleine Familie ein neues Zuhause geschaffen. „Ein Projekt, bei dem alle Beteiligten und besonders jene, die es bewohnen, sehr zufrieden damit sind“, schwärmt Architekt Roland Stemmer. jug
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FRANZ SAM Man respektiert grund sätzlich das Alter der Bausubstanz, ohne den baulichen Zustand zu bewerten. Aufgrund der Tatsache, dass es immer weniger alten Bestand gibt, definiert sich der Wert sodann über das Al ter einer Struktur. So mit ist Baualter als eine Wertekategorie und als Wertmaßstab geeignet.
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Mittelalter goes modern
Architektur sam – architects Web www.sam-architects.at Objekt Gutshof aus dem frühen Mittelalter Kategorie Umbau, Bauen im Bestand Adresse Alt-Rehberg, Niederösterreich Bauherr Familie Dr. Resch Planungsbeginn 1999 Fertigstellung 04/2015 Wohnfläche 500 m² Auszeichnung Das beste Haus 2018 Fotos (1) Hertha Hurnaus / www.hurnaus.com, (2, 3, 4) sam – architects
Der Gutshof aus dem frühen Mittelalter der ehemaligen Burg „Rechperch“. Bruchstein-Sichtmauerwerk mit freistehender Rauchküche und gemauertem Pyramidenkamin kennzeichnet das denkmalgeschützte Unikat. Die bewegte Geschichte des Hauses ging aber an der Bausubstanz nicht spurlos vorüber: Vom hoheitlichen Wohnen und Verwalten wechselte man nach dem Dreißigjährigen Krieg zu einer rein landwirtschaftlichen Nutzung. „Gleichzeitig mit der Veränderung der Funktionen verschlechterte sich der Bauzustand dermaßen, dass ursprüngliche Decken entfernt und neue Deckenebenen mit anderen Bedürfnissen eingezogen wurden. Die Höhenlage der Geschoss-Holzdecken des Mittelalters wurde in der Barockzeit anders positioniert, Tür- und Fensterlagen passten sodann nicht mehr zusammen. Es liegt auch die Vermutung nahe, dass das Gebäude mehrere Male, vermutlich über Jahrzehnte hinweg, kein regensicheres Dach hatte, da Innenputzlagen durch Frosteinwirkung stellenweise nicht mehr vorfindbar waren“, schildert Architekt Franz Sam die Ausgangslage. Keine leichte Aufgabe also. Respekt vor der Vergangenheit und zeitgemäße Wohnfunktionen für mehrere Generationen sollten bei der Revitalisierung Hand in Hand gehen. Das Credo des Architekten: Die originäre Substanz nur minimal zu verletzen und historisch alte und neue Bausubstanz
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gestalterisch eigenständig zu belassen wie neu zu entwickeln. „Der historische Gebäuderaum und die damit in Zusammenhang zu bringende Oberfläche wurden nur hochbautechnisch ertüchtigt, Putzflächen neu verputzt, Natursteinmauerwerk blieb unverputzt. Sämtliche neu hinzugefügten Materialien unterscheiden sich in Materialität und Aussehen bewusst von der historischen Materialität und Form, d. h. es wurden Metall- bzw. Holz-Alu-Verbundfenster zum Abschluss jener Öffnungen verwendet, welche zum Umbauzeitpunkt über keine Fenster mehr verfügten.“ Frische Durchblicke wurden in das über 800 Jahre alte Gemäuer hineingeschnitten, im Schnittpunkt der L-förmigen Gebäudetrakte pflanzte man in der vollen Höhe eine neue Beton-Tragstruktur ein. Diese trägt Lift, Treppe, neue Wände und Böden; die noch erhaltenen barocken Deckenbalken „durchstoßen“ dabei die entsprechend perforierten Betonwände. Ohne Zweifel distanzieren sich die neuen Entwurfselemente von der historischen Substanz, schaffen aber gerade durch den Kontrast ein spannungsgeladenes Neues – Respekt vor dem Alten mit einem gewissen Durchsetzungsvermögen. In Summe: Ein lebendiger Beitrag zur Belebung des Ortskerns von Alt-Rehberg und ein wesentlicher Impuls zur Integration zeitgemäßer Nutzungsszenarien in historisch gewachsene Besiedelungsstrukturen. anm
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Versteckte Schätze Knapp 66 Jahre Familiengeschichte steckten in der Villa im Wienerwald, als der Urenkel der Hauseigentümerin das Anwesen übernahm. Als Kind spielte er gerne im Garten des Anwesens. Nun hatte der Journalist seine eigene Familie, mit der er die Geschichte des Hauses bewahren und weiterschreiben wollte. Mit dem Wunsch nach einem behutsamen und leistbaren Umbau bea uftragte er das Architekturbüro Franz&Sue. Die Planung von „Haus Leopold“ begann mit einer Reise in die Vergangenheit und der Geschichte der Urgroßmutter des Bauherrn. Die Wiener Greißlerin hatte das Domizil 1949 gekauft und den Garten mit Obstbäumen bepflanzt. Auch viele Generationen später ist der Charme des Mansardenh auses noch nicht verflogen. Vieles sollte auch nach dem Umbau erhalten bleiben: die alten Kastenfenster, die Terrazzoböden, die unter grauen Fliesen freigelegt wurden, und auch der alte Schupfen im Garten. Doch um Licht in das dunkle Haus zu bringen, waren auch harte Schritte nötig: Die Wände zwischen Küche, Wohnraum und Esszimmer mussten fallen. Ein großer Wohnraum wurde geschaffen mit einem repräsentativen Erker als Blickfang
und einer Kuschelecke. Auch die Außenwand zur Gartenseite wurde aufgebrochen und das Wohnzimmer über eine Lärchenholzterrasse in den Innenhof verlängert, wo alte knorrige Apfelb äume wachsen. Die Terrasse verbindet den Wohnraum mit dem Schupfen, der früher auf der fensterlosen Rückseite des Hauses vor sich hin moderte. Aus dem einstigen Wirtschaftsgebäude wurde ein Refugium für Familie und Freunde. Der Dachboden, in dem früher Erinnerungsstücke neben Spinnweben lagerten, ist nun die Schreibwerkstatt des Bauherrn und der Spielplatz für die Kinder. Die Einrichtung ist auf das Wesentliche reduziert: auf einen Holzschreibtisch, einen Stuhl, gepolsterte Kastenschränke und Steckdosen. Der Innenraum wurde mit Fichtenlatten verkleidet und wird von einer Lichtleiste beleuchtet. Wo früher Efeu rankte, ist nun eine Glasfassade auf der Giebelseite eingesetzt. Durch die Glaswand im Wohnraum hat man den alten Schupfen mit vermoostem Dach inmitten von Obstbäumen gut im Blick. Ein Bild, das schon immer da war, aber nie entdeckt wurde und das Haus um ein Kapitel reicher macht. clt 1
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54 Architektur Franz&Sue (Christian Ambos, Michael Anhammer, Robert Diem, Harald Höller, Erwin Stättner) Web www.franzundsue.at Objekt Der verwunschene Schupfen und Haus Leopold Kategorie Umbau, Bauen im Bestand Adresse Eichgraben, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 01/2015 Fertigstellung 05/2016 Wohnfläche 130 m² (Haus), 30 m² (Schupfen) Fotos (1, 3) Andreas Buchberger / www.andreasbuchberger.com, (2) Manfred Seidl / www.manfred-seidl.com
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Ich einfach unveränderlich Nähert man sich dem Jahrhundertwendehaus in Mödling von der Straße, scheint alles beim Alten geblieben zu sein. Einstöckig und mit Vorgarten empfängt es, wie schon in den vorangegangenen 100 Jahren und gleich den umliegenden Häusern, seine Besucher. Nur ein kleiner gläserner Hinweis verrät schon auf der Straße, was spätestens im Garten sofort ersichtlich ist: die Transformation. „Da die natürliche Lichtführung im Gebäude ein Hauptanliegen war, wurde über dem Wohnraum teilweise die Decke entfernt und südseitig der Giebel verglast“, verrät Architekt und Bauherr Christian Formann den straßenseitigen Anhaltspunkt einer Veränderung und ergänzt: „Diagonal über die ostseitigen Dachfenster und zu der westseitigen Verglasung im Erdgeschoss konnten wir so den Wohnraum optimal beleuchten.“ Gerade diese westseitige Verglasung stellt die größte Veränderung im Bestand dar. Denn zum Garten öffnet der Architekt das Haus durch eine großflächige Glasfront. Nahezu die gesamte tragende Mauer wurde entfernt und durch 500 Kilogramm schwere Stahlträger abgefangen. Ein Kubus streckt sich nun aus dem Grundriss heraus in den Garten. Fast 160 Zentimeter auskragend, lässt er das Tageslicht durch die gläserne Front ins Innere, erweitert die Wohnfläche und stellt einen fließenden räumlichen Übergang zum Garten her. Viele Aufgaben, die der Kubus alle mit Bravour erfüllt, und trotzdem beansprucht er nur ein Minimum an Gartenfläche. „Die Entscheidung bei der Umsetzung fiel auf eine Holzriegelbauweise mit einer hinterlüfteten Fassade. Das ermöglichte uns, eine möglichst schlanke, bauphysikalisch und statisch optimierte Bauweise
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umzusetzen“, erläutert Formann die Details. Gemeinsam mit Stefan Puschmann leitete er nicht nur den Umbau, sondern auch das Architekturbüro formann ² puschmann I architekten. Mit möglichst einfachen Mitteln erreichten die Architekten eine maximale Verbesserung der Wohnqualität. Sie adaptierten die neuen Nutzeransprüche in einem zeitgemäßen Rahmen, behielten dabei aber den Charme des Jahrhundertwendehauses bei, ergänzten ihn jedoch in ansprechender Weise. ros
Architektur formann ² puschmann I architekten Web www.f2p.at Objekt Transformer Kategorie Umbau, Niedrigenergiehaus, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Altbau: Massivwand verputzt; Zubau: Holzriegelbau mit hinterlüfteter Fassade Fassadenfirma Altbau: Baumeister KAISER & SAMAHA Adresse Mödling, Niederösterreich Bauherr Britta & Christian Formann Planungsbeginn 2013 Fertigstellung 2015 Wohnfläche 140 m² Fotos (1,3) Romana Fürnkranz / www.architekturfotografiewien.at, (2) formann ² puschmann I architekten
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CHRISTIAN FORMANN Wenn man im Bestand baut, muss schon im Vorfeld die vorgefundene Situation genau analy siert werden. Die bestehende Lage auf dem Grundstück, die Ausrichtung, erhaltens werte Strukturen, nicht vorhandene Plan unterlagen, erkannte und vermutete Schäden, geänderte Anforderungen im Hinblick auf Haus technik, Statik und Bauphysik. Diese Parameter und viele mehr haben einen großen Einfluss auf den Planungsprozess.
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Gänzlich kopiert wurde Hallstatt dann doch nicht. Bereits 2012 sorgte die Nachricht von der originalgetreuen Nachbildung des oberösterreichischen Bergdorfes in China für Aufsehen. Wenn auch die Ähnlichkeit verblüffend ist, die Unterschiede sind unübersehbar: Die Stadt wurde spiegelverkehrt errichtet, im Springbrunnen sollen Goldfische schwimmen und auch die eine oder andere Palme stört die stadtplanerische Illusion. Einen weiteren Hinweis im Hallstätter Suchbild stellten die Architekten von Luger & Maul im Frühling 2017 fertig. Nicht in der Provinz Guangdong, sondern in Oberösterreich. Doch auch hier arbeitete man nach einem Vorbild. Das einsturzgefährdete Bestandsgebäude wurde zwar bis auf seine massiven Wandteile abgerissen, diente aber weiterhin als Modellvorlage. Ohne Anbiederung wurde es in zeitgemäßer Sprache, in Form und Materialwahl, als Wohngebäude wiederhergestellt. Doch sowohl die eingeschränkte Bauzeit und die für Baufahrzeuge ungeeigneten Zuwege als auch der schwierige Baugrund erschwerten das Vorhaben. Problematische, aber dennoch kalkulierbare Bedingungen. Nicht absehbar war hingegen der Fund einer historischen Stiegenanlage. Diese wurde erst während des Bauprozesses entdeckt, von dem Bauherrn in das Konzept integriert und von Restaurator J. Wintersteiger wiederhergestellt. Nicht die einzige Besonderheit in der Erschließung – so findet sich zwar eine offene Wegeführung außen, jedoch keine Stiege im Inneren des Hauses. Ein Lift verbindet die drei Geschosse miteinander. Ebenso wie man die historische Anlage in das Erschließungskonzept integrierte, bezog man auch den rohen Fels in die Räume mit ein. Hinter Glas in Szene gesetzt, hält er den Kontrast zum Holz, stellt eine Referenz an die Topografie dar und erzeugt einen fast musealen Charakter. Eine ganz besondere Atmosphäre und eine unkopierbare dazu. Zumindest so lange der Dachstein keine originalgetreue Nachbildung in Guangdong bekommt. ros
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Architektur Luger & Maul Web www.luger-maul.at Objekt Haus R Kategorie Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Lärche Fassadenfirma Kieninger GesmbH Adresse Hallstatt, Oberösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 06/2012 Fertigstellung 05/2017 Wohnfläche 150 m2 Auszeichnung Häuser des Jahres 2018 Fotos Walter Ebenhofer
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Die Besondere Note Besitzer eines Weingutes zu sein gehört so ziemlich zu den romantischsten Wunschfantasien für das eigene Leben. Manch einer kann sich diesen Wunsch eines Tages vielleicht wirklich erfüllen und ein anderer wächst mit dem Wissen auf, dass es irgendwann genau so sein wird. So wie bei Alois Höllerer jun., der 2010 die Geschäftsführung des Weingutes Höllerer von seinem Vater übernimmt und somit die über 200 Jahre alte Tradition der Familie fortführt. Wenn sich schon früh herausstellt, dass auch das Herz der nächsten Generation für den Wein anbau schlägt, ist der Übergang perfekt. Allerdings: Generationenwechsel gehen oft mit Veränderungen einher, so auch auf dem Weingut Höllerer in Engabrunn in Nieder österreich. Alois Höllerer jun. gibt nicht nur seinen Weinen eine neue Richtung, auch seinem Wunsch nach zeitgemäßem Wohnraum
auf einer Ebene auf dem Gut ist er nachgekommen. Die junge Winzerfamilie bezog eine neu erschaffene und geräumige Wohnung in Holzbauweise im Dachbereich des Hoftraktes. Das Architektenteam des Innsbrucker Architekturbüros Imgang Architekten ZT GmbH plante und baute die Wohnung von November 2015 bis Mai 2017, eine Wohnung, die sich wunderbar in das bestehende Gebäude einfügt und 2018 mit dem Holzbaupreis Niederösterreich in der Kategorie Um- und Zubau, Sanierung ausgezeichnet wurde. Die Entscheidung für den Holzbau ist der hohen Wohnqualität, der Fortführung bestehender Holzkonstruktionen im Dachbereich und der kurzen Bauzeit zu verdanken. Um den Hauptraum der Wohnung in Richtung Innenhof orientieren zu können, wurde die Dachlandschaft mit zwei Giebeldächern fortgeführt, die gegenüber dem Bestand ausgedreht sind. Zwei mit Thermoesche belegte
Terrassen wurden geschaffen und bieten großzügige Außenräume, genügend Privatsphäre, aber auch die Möglichkeit, Teil des Hofgeschehens zu bleiben. Den Raumabschluss Richtung Hofseite bildet eine durchlässige Holzlattenfassade aus Mini-BSH-Trägern aus vorvergrauter Lärche, die im Erdgeschoss einen kleinen Arkadengang andeutet. Eine optimale Verbindung zwischen Alt und Neu, die das Ensemble als Einheit verbleiben lässt. Auch im Inneren setzt sich die Verarbeitung von Holzwerkstoffen fort und rundet das Konzept des Umbaus ab. Zum Wunschtraum, sein eigenes Weingut zu besitzen, gehört eben auch die wunderbare Vorstellung, nach getaner Arbeit in den eigenen – nach eigenen Vorstellungen konzipierten – vier Wänden mit der Familie den eigenen Wein zu probieren und über den nächsten Jahrgang nachzudenken. jur
Architektur Imgang Architekten (Martin Kircher, Christoph Milborn) Web www.imgang.com Objekt Wohnhaus Höllerer Kategorie Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Aluminiumrauten, Holzschalung Fassadenfirma PREFA Adresse Engabrunn, Niederösterreich Bauherr Familie Höllerer Planungsbeginn 11/2015 Fertigstellung 05/2017 Wohnfläche 275 m² Auszeichnung Niederösterreichischer Holzbaupreis 2018 Fotos Andreas Scheriau / www.scheriau-photography.at
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Kubistisches Kunststück
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Um zu diesem Hof zu gelangen, der in Frauenberg in idyllischer Hanglage ein bewaldetes Tälchen überblickt, muss man asphaltierte Straßen verlassen. Die Besonderheit an diesem Projekt war für das Team von Werkform Architektur „eindeutig die rurale Umgebung mit dem bestehenden bäuerlichen Ensemble und die umringende Natur selbst“. Das hier gelegene Hofensemble auf landwirtschaftlich genutzter Liegenschaft umfasste ein Wohnhaus und drei Wirtschaftsgebäude. „Das bestehende Haus diente als Wohnhaus für die Eltern, die den landwirtschaftlichen Betrieb führen. Es sollte neuer Raum für den Sohn mit Jungfamilie entstehen. Das Generationenhaus
wurde durch eine Umstrukturierung der Innenräume und Separierung der Erschließung in zwei Wohneinheiten transformiert“, so die Architekten über die Anforderungen an das Projekt. Für das Elternehepaar wurde das Erdgeschoss in massiver Bauweise altengerecht angepasst sowie um einen Schlafraum mit angrenzendem Bad im Zubau erweitert. Der Jungfamilie steht nun das umfunktionierte und in Holzblockbau realisierte Obergeschoss des Altbaus sowie der gesamte Zubau zur Verfügung. Dieser wurde als bewusst einfach gehaltenes kubisches Element in Holzbauweise in den Hang gestellt. Seine Form ergab sich durch die vom Bauherrn gewünschten Funktionen. Herausforderung im Planungsprozess war es, „den Zubau mit seinen Funktionen in die bestehende traditionelle Bauform harmonisch einzufügen“. Damit nicht zu sehr in den Bestand eingegriffen werden musste, wurde der Zubau additiv an die Ostseite angefügt und mit einer „Glasfuge“ angebaut. Der sich dadurch ergebende verglaste Baukörper ist ein Verbindungsbau zur Erschließung des neuen Gebäudes, zusätzlich kann er als erweiterte Wohnfläche genutzt werden. Auch bei der Fassade des Zubaus, eine Rhombenschalung aus Lärche, wurde auf einen behutsamen Austausch mit dem Bestand geachtet: „Holz – in diesem
Fall eine unbehandelte Lärchenschalung – vergraut mit der Zeit und passt sich harmonisch in die landschaftliche Umgebung ein. Die Fassade des neuen Baukörpers sollte den Bezug zur Umgebung aufnehmen und sich in das bestehende Ensemble einfügen.“ Die ländliche Umgebung kann die Jungfamilie jetzt nun durch die großzügigen Glasflächen in den Fassaden genießen, deren Aussicht bis hinüber zur Wallfahrtskirche Frauenberg reicht. mip
58 1 Alt neben Neu: Dieser kubische Zubau mit unbehandelter Lärchenschalung macht sich gut neben dem Elternhaus. Der Hang konnte natürlich be lassen werden: Der Bestand ruht auf einem Plateau, das ausreichend Platz für den Zubau bot.
Architektur Werkform Architektur Web www.werkformarchitektur.at Objekt HAUS P Kategorie Umbau Fassadenmaterial Rhombusschalung Lärche Fassaden firma Holzbau Steyer Adresse Frauenberg, Steiermark Bauherr Familie P. Planungsbeginn 06/2014 Fertigstellung 10/2015 Wohnfläche 380 m² Fotos Werkform Architektur
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Alte Bekannte Während am Stadtrand von Wien viele Neubauten entstehen, fristen Häuser älterer Bauart im Stadtkern oft ein tristes Dasein. Den meisten droht der Abriss. Eng, dunkel, mit steilem Dach – das war die Ausgangslage für das Bauprojekt „Haus W“, an dessen Anfang ein Haus aus den 1950er-Jahren im 23. Wiener Gemeindebezirk stand. Da ein Abriss nicht infrage kam, tüftelte Bauherr Lothar Trierenberg an dem Umbau des Hauses. Dafür holte er den Wiener Architekten Sebastian Illichmann mit ins Boot. Illichmann kennt die Familie des Bauherrn seit vielen Jahren und auch das Haus sehr gut. „Es war reizvoll, ein Haus, das man schon so lange kennt, zu bearbeiten“, sagt der Architekt. Die Hausherrin wurde eng in die Planung eingebunden. Mit ihr wurden Rückzugsorte, wie eine Schlafnische, entwickelt. Auch wurde das Haus so konzipiert, dass es für eine Vermietung an eine vierköpfige Familie geeignet war. Das Besondere an dem Projekt ist seine Zurückhaltung – auf den ersten Blick. Trotz Umbaus hat die Fassade zur Straßenseite hin die Optik des Altbestands beibehalten und reiht sich in die Nachkriegssiedlung ein. Erst auf den zweiten Blick zeigen sich die verschiedenen Seiten des Gebäudes mit drei An- und Zubauten aus Holz. Mit einem Obergeschoss aus Holz hat das Haus an Höhe gewonnen, durch einen Zubau wurde Platz für ein drittes Schlafzimmer geschaffen. Der Keller blieb erhalten und bietet Platz für Sauna und Dusche. Im Erdgeschoss sind eine Garderobe und eine große Wohnküche untergebracht. Mit neuer
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Fußbodenheizung, Isolierung und Dämmung ist das Haus zudem energieeffizient. Die alte Bausubstanz stellte eine bautechnische Herausforderung dar, erinnert sich Illichmann. „Man braucht ein hohes Maß an Flexibilität“, resümiert er. Viele Ideen seien erst bei der Planung entstanden, etwa die Dachkonstruktion. An das Steildach wurde ein Flachdach angebaut, das zu einer hoch liegenden Terrasse wurde. Am Übergang der Dächer wurde ein Giebelfenster eingebaut, das Gang und Stiege beleuchtet. Die zwei Terrassen und Glasfassaden orientieren sich Richtung Garten. Im Innenraum
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tüftelt e der designaffine Bauherr, bekannt für sein Wiener Kaffeehaus „das möbel“, an der Ge staltung. „Es war spannend, auch seine Sicht zu sehen“, sagt Illichmann. „Die Kombination aus alten und neuen Teilen ist einfach stimmig.“ clt
Architektur illichmann-architecture Web www.illichmann-architecture.com Objekt Haus W Kategorie Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Hanffaserdämmplatten, Lärchenlattung Fassadenfirma Graf-Holztechnik GmbH Fenster Josko (Holzfenster Rubin) / www.josko.at Adresse Wien Bauherr Lothar Trierenberg Planungsbeginn 11/2011 Fertigstellung 05/2017 Wohn fläche 180 m² Kosten EUR 2.770,– pro m² Auszeichnung Das beste Haus 2018 Fotos Kurt Kuball / www.kurtkuball.com
2 Das Haus aus den 1960er-Jahren wurde gänzlich abgebrochen. Die historische Substanz im Erdgeschoss blieb jedoch erhalten. Hier arbeitet der Bauherr nun in seiner Werkstätte.
Manchmal entwickelt sich ein neues Heim erst im Verlauf von mehreren Jahren. Problemstellungen führen zu innovativen Lösungen und am Ende wird das Ergebnis sogar mit einem Preis gekrönt. Ein ganz besonderes Haus in der Stadtgemeinde Bleiburg hat es vorgemacht: „Das beste Haus 2018“, ein verdienter Architekturpreis für das Architekturbüro Architekt DI Reinhold Wetschko aus Klagenfurt. Die Architekten begannen mit den Planungen im Februar 2013 und konnten das Projekt drei Jahre später fertigstellen. Stets im engen kreativen Austausch mit den Bauherren Dr. Claudia Quendler-Spitz und Dr. Franz Quendler ist ein einzigartiges Bauwerk in Kubusform entstanden, das Neu und Alt in sich vereint. Ursprünglich wollten die Bauherren die beschränkte räumliche Kapazität eines bestehenden Wohnhauses durch den Erwerb eines unbebauten Nachbargrundstückes erweitern. Dies gelang jedoch nicht und so kam es zum ersten Umdenken: Statt des Grundstückes kauften die Bauherren das direkt angebaute Nachbarhaus. Somit gab es aber erst mal keinen Platz für Freifläche im Außenbereich. Schnell kamen Architekten und Bauherren zu dem Schluss, dass eine Zusammenlegung beider Häuser aufgrund bestimmter architektonischer Merkmale nicht sinnvoll erscheint. Denn das neu erworbene Haus wies einige Besonderheiten auf: Einerseits war es durch fragwürdige An- und Aufbauten sowie Leerstand alles andere als zeitgemäß, andererseits beinhaltete es historische Elemente wie massive Steinmauern mit Kreuz- und Tonnengewölbe im Erdgeschoss, im Bereich der westlichen Außenwand verlief sogar einmal die mittelalterliche Stadtmauer. Man passte sich den Gegebenheiten an und baute das Haus auf seine ursprüngliche historische Bausubstanz zurück. Dieses Vorgehen trennte die beiden Häuser voneinander und so konnte doch noch Raum für einen Außenbereich gewonnen werden. Der Altbau wurde in weiteren Schritten modernisiert und aufgestockt. So entstand im Erdgeschoss eine Werkstatt für den Bauherrn und im Obergeschoss eine Wohneinheit. Eine Wohneinheit, die großen Wert auf den Blick ins Freie legt. Zum Beispiel mittels einer völlig verglasten Südfront und der raumhohen Fenstertüren nach Westen mit Blick in die umliegenden Gassen oder auf den entstandenen Freibereich, der mit Kies ausgelegt ist. Trotz einiger Anpassungen an bestehende Gegebenheiten ist es gelungen, ein einzigartiges Objekt zu bauen, das sich wiederum wunderbar an die Lebensbedingungen der Bauherren anpasst. Heute ist eine zeitgemäße, moderne Architektur zu bewundern, der es gelungen ist, den Altbestand zu erhalten, und die trotzdem auf nichts verzichtet. Und das ist eben preisverdächtig! jur
Ein Schritt zurück, zwei Schritte vor
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Architektur Architekt Reinhold Wetschko Web www.arch-wetschko.at Objekt Haus SPQ Kategorie Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Dickputzfassade mit horizontaler Besenstrichstruktur Fassadenfirma Liesnig Bau GmbH Adresse Bleiburg, Kärnten Bauherr Dr. Claudia Quendler- Spitz, Dr. Franz Quendler Planungsbeginn 02/2013 Fertigstellung 02/2016 Wohnfläche 60 m² und 40 m² Werkstatt Auszeichnung Preisträger Kärnten „Das beste Haus 2018“ Fotos Gisela Erlacher / www.erlacher.co.at
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Bestands übernahme Architektur madritsch * pfurtscheller (Reinhard Madritsch, Robert Pfurtscheller) Web www.madritschpfurtscheller.at Objekt Haus Moser Kategorie Neubau, Umbau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial Alte Schalung Fassadenfirma Eigenleistung Adresse Neustift, Tirol Bauherr Tina Maikl-Moser, René Moser Planungsbeginn 2015 Fertigstellung 2016 Wohnfläche 105 m² Kosten EUR 230.000,– brutto Fotos Wolfgang Retter
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1 Der Wandersmann: Vielleicht kein weiter Marsch, aber für ein Haus eine beachtliche Distanz. Das Haus Moser wurde rund 800 Meter vom ursprünglichen Standort wieder aufgebaut. 2 Multifunktionale Überraschung. Die Treppe zum Obergeschoss ist nicht bloß Erschließung und raumbilden des Element. Sie ist gleichzeitig auch der Kachelofen. Ein hölzernes Gesamtwerk. Was nicht erhalten werden 3 konnte oder ergänzt werden musste, wurde konsequent in Fichtenholz gehalten.
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„Ob jemand ein Holz braucht?“, fragte der Bauer abends in die gemütlich sitzende Runde. Er hätte sich sicherlich niemals träumen lassen, dass sein zum Abriss stehender, weit über hundertjähriger Heustadel in Neustift im Stubaital auf diese Weise förmlich im Ganzen den Besitzer wechseln würde. Das Architektenteam Pfurtscheller und Madritsch aus Innsbruck hatte mit den Bauherren, Familie Moser, nämlich einen klugen Plan ausgeheckt. Da der erste Entwurf für ein 85 Quadratmeter kleines Eigenheim wegen „Ortsunüblichkeit“ von offizieller Seite abgelehnt wurde, war die neue Idee jedenfalls in dieser Hinsicht eine sichere Sache: Der leerstehende Stadel wurde an seiner ursprünglichen Stelle abgetragen und auf dem Baugrundstück der Mosers nur ca. 800 Meter weiter wieder aufgebaut. Erstaunt waren alle am Bau Beteiligten darüber, wie wenig erneuert oder ersetzt werden musste. Jedoch erst, als der historische Stadel aus handgehacktem Fichtenholz mit seinen Schwellen, Säulen, Balken, Streben, Pfetten und Sparren auf dem neuen Betonfundament stand, wurde die Qualität der historischen Zimmermannskunst wirklich ersichtlich. Jetzt konnte „das benötigte Raumprogramm der Familie hineingewoben werden, wobei das Bestehende in seiner Formen- und Materialsprache das Neue bestimmt“, erklärt Robert Pfurtscheller. Nur konsequent also, dass sämtliche Oberflächen wie Böden, Decken und Wände aus Fichtendreischichtplatten bestehen und als Oberflächenbehandlung ausschließlich geseift sind. Das neue Innenleben ist perfekt auf die Bedürfnisse von Erwachsenen und Kindern abgestimmt und strahlt behagliche Wärme aus. Besonderes Highlight und genauso ungewöhnlich wie das ganze Wohnkonzept ist allerdings der Kachelofen, der gleichzeitig die Treppe in das Obergeschoss darstellt. Die sympathische, aus Innsbruck zugezogene Familie kennt in Neustift im Stubaital inzwischen jeder. Neugierig bleiben die Leute beim Holzstadel stehen und schnell entsteht ein freundliches Gespräch. Manch einer erinnert sich an ein romantisches Stelldichein hinterm Stadel, einer erzählt, wie er als Bub seine Initialen ins Holz geritzt hat. In einem sind sich alle einig: Wer die Geschichte des Stubaitals auf so wertschätzende Weise weitererzählt, gehört hierher! Genau wie der alte Stadel. sos
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Streck dich! Architektur Architekt Christian Prasser, cp architektur Web www.cp-architektur.com Objekt Bauernhaus M1 Kategorie Bauen im Bestand Innenausbau Josef Prödl Tischlerei / www.proedl.at Betonfertigteile Mandl & Bauer / www.mandl-bauer.at Adresse Jois, Burgenland Bauherr Privat Planungsbeginn 09/2013 Fertigstellung 06/2015 Wohnfläche Haus: 187 m², Stadl: 144 m² Auszeichnung 2018 Das beste Haus. Architekturpreis 2018, Nominierung 2017 best architects 18 award, 2016 Holzbaupreis Burgenland 2016, 1. Preis Fotos Philipp Kreidl / www.ateliers.at
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1 Der Wohnraum öffnet sich ebenerdig zur Gartenterrasse. Ein ausgewogener Mix edler Materialien – dänischer Klinker für den Kamin und türkischer Marmor für den Boden, ergänzt mit warmen Textilien – sorgt für Behaglichkeit.
Von der Küche aus geht der 2 Panoramablick über Garten und Zufahrt. Eine behagliche Frühstücksnische findet im anschließenden Aussichtserker Platz.
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Aus Alt mach Neu: Klingt einfach. Damit eine historische Bausubstanz aber ihren speziellen Charakter bewahrt und dennoch neue räumliche Qualitäten erhält – dafür ist eine besonders sensible Planung nötig. Weiterbauen ist ein immer wichtigeres Thema in der Architektur – verstärkt in ländlichen Regionen, wo Dorfkerne ihre Infrastruktur, Lebendigkeit und Dichte verlieren. Oft ist es leichter, auf der grünen Wiese ein Haus nach seinen Wunschvorstellungen zu bauen, als ein Bestandsgebäude so zu adaptieren, dass es für zeitgenössisches Wohnen geeignet ist. Aber wenn das Kunststück gelingt – wie beim Bauernhaus M1 im Burgenland –, dann entsteht ein spannendes Wechselspiel mit dem Besten aus zwei Welten. Der Bauernhof in Jois, ein typischer burgenländischer Streckhof, liegt direkt an der Hauptstraße des Ortes. Das schmale, 55 Meter lange Grundstück wird straßenseitig von einer
Steinmauer begrenzt und hinten von einer alten Scheune abgeschlossen. Der ursprüngliche Plan, diese Scheune zum Wohnhaus und den langen Hof zum Gästehaus umzubauen, wurde schnell verworfen. Und der Plan umgekehrt. Sofort war klar, dass der Platz zwischen Haus und Scheune zum zentralen Punkt des Wohnens werden sollte. Nicht nur, weil nur dort die Tiefe des Grundstücks erlebbar ist. Besonders die Scheune hatte es dem Architekten Christian Prasser angetan. „Eigentlich war es ein Glück, dass die vorherigen Besitzer nur den vorderen Teil des Hauses benutzt hatten; so war alles in seinem ursprünglichen Zustand erhalten.“ Die traditionelle Scheune mit sägerauen Lärchenbrettern und offenen Fugen hat sich – auf den ersten Blick – auch nicht verändert. Dennoch wurde der Baukörper bis auf seine Steinmauern und den alten Dachstuhl komplett entkernt. Christian Prasser: „Es geht nicht darum, das Neue zu verstecken, sondern den Kontrast zwischen Neu und Alt zu betonen. Nur so entsteht eine Einheit.“ Zum Wohnhaus ist der neue Quader zusätzlich mit raumhohen Glasscheiben versehen, die direkt den Blick in den Garten freigeben. Mit dem großen Scheunentor kann die vordere Front völlig geöffnet werden. Gästezimmer, Freizeitbereich und innenliegender Pool machen die Scheune somit zu einem – wahlweise – Innen- oder Außenraum. Das eigentliche Wohnhaus im ursprünglichen Bauernhaus tritt optisch ein wenig zurück – aber nur äußerlich. Auch beim Altbau wurde formal nur geringfügig eingegriffen. Betritt man das schmale Haus, ist der Charme überwältigend. Durch die durchgehende Tiefe von sechs Metern und die Länge von 30 Metern erschließt sich das Haus Raum für Raum. Bedingt durch das ansteigende Grundstück bzw. unterschiedliche Unterkellerungen verfügen die Räume im Erdgeschoss über verschieden hohe Boden niveaus. Gewohnt wird Richtung Garten, zur Scheune hin. Raum für Raum ein Musterbeispiel, wie man mit Bestand und Verstand plant. mah
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Holzvorsprung Umgeben von Vierkanthöfen mit bewirtschafteten Feldern in Wolfpassing, liegt das Einfamilienhaus in einer für Niederösterreich typisch bäuerlichen Umgebung. Auffallend ist der lichtdurchflutete eingeschossige Holzbau durch den Wechsel seiner Glaswände mit der Holzfassade. Erst wenn man das Gebäude betritt, wird die ringförmige Anordnung der verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten um den Wohnund Essbereich deutlich. Die Bauherren wollten vom alten Baubestand nur den gemauerten Gewölbekeller erhalten. Über großzügige Oberlichtverglasungen wird dieses Herzstück des Gebäudes mit Tageslicht versorgt. Das Wohnhaus in Holzmassivbauweise ist nachhaltig von Handwerkern aus der Region gebaut. Der Einsatz von fossilen Brennstoffen sollte vermieden werden und auf den Einbau von kontrollierter Be- und Entlüftung wurde Wert gelegt. Der klassische, großzügig angelegte Bungalow zeigt sich in einer Fassade aus naturbelassener,
geseifter Weißtanne und bekam dafür den Niederösterreichischen Holzbaupreis 2016 in der Kategorie Wohnbauten verliehen. Vom Essbereich mit Wänden in rahmenloser Verglasung führt eine überdachte, große Holzterrasse in den weitläufigen Garten. Der Eindruck eines hellen, fließenden Überganges wird durch die Raumhöhe von über drei Metern im Wohnbereich zusätzlich verstärkt. Man kann frei atmen und denken. Auf Gänge wird nach Möglichkeit verzichtet. Das Gefühl, mitten in der Natur zu stehen, lässt Urlaubsfeeling hochkommen. Das Team von Philipp Berktold Architekt rund um Projektarchitektin Susanne Bertsch aus Dornbirn macht mit diesem Projekt das Wohnen wieder neu erlebbar. Modernität, zeitlose Eleganz und eine ganzheitliche Auffassung von Gestaltung und Architektur prägen den Baustil des Hauses. Im Einklang mit dem Innen und Außen können die Bauherren ihre gewohnte Umgebung wieder neu genießen. evh
Architektur Philipp Berktold Architekt Web www.berktold-architekten.at Objekt EFH Harreither / Pramreiter Kategorie Neubau, Bauen im Bestand Fassadenm aterial Weißtanne sägerau Fassaden firma Zimmerei Fahrenberger Adresse Wolfpassing, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 02/2012 Fertigstellung 11/2015 Wohnfläche 215 m² Auszeichnung Niederösterreichischer Holzbaupreis 2016 Fotos Kurt Hörbst / www.hoerbst.com
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Hinterhofgalopp Architektur smartvoll (Philipp Buxbaum, Christian Kircher) Web www.smartvoll.com Objekt Kutscherhaus Kategorie Umbau, Bauen im Bestand Fassadenmaterial Stahl Fassadenfirma Schlosserei Hafner Heiztechnik Carbon4 GmbH / www.carbon4.at Adresse Wien Bauherr Privat Planungsbeginn 10/2011 Fertigstellung 10/2016 Wohnfläche 35 m2 Auszeichnung „gebaut“ 2018 Fotos Dimitar Gamizov / smartvoll
„Alles bleibt anders“, so das Motto von Philipp Buxbaum und Christian Kircher von smartvoll. „Wir wollen neue Wege gehen und dazu brauchen wir Menschen, die Spaß dabei haben, mit uns die weißen Flecken auf der Landkarte zu erforschen.“ Einen solchen Fleck, experimentierfreudige Bauherren inklusive, haben sie mit dem alten Kutscherhaus mitten im Herzen Wiens gefunden. Denn hinter der Baufluchtlinie des Museumsquartiers gelegen, sollte es dieses Haus im Bebauungsplan eigentlich gar nicht geben – umso länger hat die Planungszeit gedauert und umso mehr Präsenz zeigt es jetzt. Auf nur 35 Quadratmeter Grundfläche, eingezwängt in einem verwunschenen Innenhof, ist ein urbanes Mini-Loft entstanden. Ein Apartment, das seine ursprüngliche Funktion vollkommen hinter sich lässt. Als „fliegenden Galoppwechsel“ könnte man deswegen den Entwurf bezeichnen. Denn um den nahezu dreiseitigen Baukörper schwingt sich nun über zwei Seiten eine elegante Lamellenstruktur, die gleichzeitig das außenseitige Stiegenhaus aufnimmt, die neue Fassade darstellt – und nebenbei, baurechtlich, als Geländer für die vorgelagerte Terrasse fungiert. Ein Kunstgriff der Multifunktionalität ist auch das Mobiliar. Bett, Bank, Tisch und Sofa sind eine All-in-one-Konstruktion, die mittig im Raum als Wohnskulptur Platz für Lebensraum macht. Küche, Bad und WC sind praktisch in einen schwungvollen Wandschrank integriert, der der fensterlosen Außenwand folgt. Ein Rückzugsort in einem wiederentdeckten Kutscherhaus, das
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ultimatives städtisches Leben auf kleinstem Raum ermöglicht. Für das Gefühl der Großzügigkeit des neuen Einraumapartments sorgt zusätzlich ein besonderes Highlight. Von der Dachterrasse genießt man einen unvergleichlichen Blick auf und über die Museen des Quartiers. Ein kleiner Findling, der die Zügel smart in die Hand genommen hat. mah
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Holz über Kopf
Wenn im Gespräch über Immobilien das berühmte „Lage, Lage, Lage“ fällt, geht es in der Regel um das Stadtviertel oder den Ortsteil, das oder der den Preis eines Grundstücks bzw. eines Gebäudes bestimmt. Im Fall von Haus Welser geht die Sache mit der Lage jedoch noch ein gutes Stück weiter. Mitten im hoch über Innsbruck gelegenen Mutters thront dieser besondere Betonbau auf einem Hügel, wodurch er nicht nur diversen Blicken – die er zweifellos auf sich zöge –, sondern auch verstärkt dem Föhn ausgesetzt gewesen wäre. ao-architekten entgegneten dieser Exponiertheit, indem sie das Haus großzügig in den Hügel einbetteten, so dass das Erdgeschoss nahezu vollständig darin verschwindet. In diesem gut geschützten Bereich liegen die Kinderzimmer, von denen jedes einzelne einen eigenen Zugang zum Garten besitzt. Wohnen, Essen, Kochen und Arbeiten sind im Obergeschoss untergebracht, wo die positiven Aspekte der Lage – wie ungehinderte Ausblicke über die Nachbargebäude oder reichlich Sonnenlicht zu jeder Tageszeit – auch trotz der schützenden Einbettung erhalten bleiben. Ein üppiger Baumbestand sorgt für zusätzlichen Schutz der Privatsphäre, welcher aufgrund der auffälligen Form des Gebäudes umso dringlicher erscheint. Haus Welser „thront“ nämlich nicht nur auf dem Hügel, sondern wird obendrein von einem wuchtigen Dachkörper in Weißtanne „gekrönt“, der sich imposant auf die geschliffenen Sichtbetonwände legt. Während die „äußere“ Lage weitgehend die Positionierung des Gebäudes auf dem Grundstück vorbestimmte, legten ao-architekten auch besonderen Wert auf die „innere“ Lage der Funktionen, die sie selbst bestimmten. „Uns interessieren Räume, welche Zonierungen und Rückzugsbereiche aufweisen“, sagt Architekt Michael Felder. Insbesondere das Obergeschoss ist charakterisiert durch freistehende Wände und eine offene Raumstruktur mit locker zonierten Bereichen, die sich am Bodenbelag ablesen lassen. Gleichzeitig bleibt die gesamte Etage über die durchgängige Decke als Einheit erkennbar. Auch die südliche Terrassenfläche, welche – seitlich von Wänden begrenzt sowie nach vorne und oben offen – quasi einen innenliegenden Außenraum bildet, zeigt eindeutig: Auf die Lage kommt es an. jaz
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Architektur ao-architekten (Walter Niedrist, Andrea Zeich, Michael Felder) Web www.ao-architekten.com Objekt Haus Welser Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial Sichtbeton gefräst Fassadenfirma Baumeister Goidinger Adresse Mutters, Tirol Bauherr Familie Welser Planungsbeginn 05/2015 Fertigstellung 05/2017 Wohnfläche 210 m2 Fotos Günter Richard Wett / www.guenterrichardwett.com
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A DV E R T O R I A L
G EBAUTE AUTH ENTIZITÄT
www.mayr-glatzl.at
Eine Schwäche für das Detail schreiben sich Mayr&Glatzl Interieurs selbst zu und stellen ihre gute Selbsteinschätzung bei den Lofts in Ober waltersdorf auch gleich unter Beweis. Eine verfal lene Seidenspinnerei wurde restauriert, aufgewer tet und luxuriös ausgestattet. Ein ganzer Komplex, bestehend aus 23 Lofts, bietet nun großzügig Platz für so manchen Wohntraum. Einen davon konnten M&G Interieurs deuten und er füllen. So authentisch wie möglich und mit viel Res pekt für Geschichte, Raum und Charakter gestalten sie für die Besitzer des 220 Quadratmeter großen Loft einen modernen, lichtdurchfluteten Raum. Sowohl die Stahlsäulen als auch das Schwung rad wurden in das Gesamtbild integriert, die alte Transmissionsanlage wahrlich in Szene gesetzt. Um möglichst viel Freiraum zu erzeugen, wurde die Wohnsituation ausschließlich mit Glaselementen begrenzt. Diese wurden so authentisch wie möglich hergestellt – ganz so wie man früher Glaswände an gefertigt hat. Nicht nur das Glas, denn Mayr&Glatzl achten bei allen Einzelheiten auf die selbst aufer legte Authentizität. Gegebene Strukturen wurden erhalten und betont. Die offene Raumstation wird hingegen im Wohnbereich nicht durch das Glas er zeugt, sondern auch durch die Erhöhung. Die Fens ter können so bodentief gesetzt werden und bieten großzügigen Ausblick. Hinaus in den Garten, aber auch in den Raum hinein. Zum Beispiel auf den Kü chenblock aus Aluminium, monolithisch und eben so erfolgreich inszeniert wie die alten industriellen Strukturen. Der Beweis: Eine Schwäche für das De tail ist die Stärke von M&G Interieurs.
Mayr&Glatzl × 100 Häuser
Fotos Gebhard Sengmüller / www.fotosengmueller.com
Projekt Loft in der Seidenspinnerei, Oberwaltersdorf Design M&G Interieurs Fertigstellung 2017 Beteiligte Firmen Fleiner, die Schmiede (Metallarbeiten), Geischläger (Baumeister), Inolox (Elektrik), Kugler (Installationen), Ortner (Pandomo Boden), Bernhard Weikl (öba)
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Fenster zum Berg
„Das Haus ist ein großer Raum, der mit den Blicken auf die Landschaft korrespondiert. Die wird aber nicht als Panorama inszeniert, sondern setzt sich vielmehr aus Einzelbildern zusammen“, fasst Architekt und Stadtplaner Michael Gebhard zusammen. Genau heißt das: Der Katschberg im Norden, die Karawanken im Süden, gegenüber, auf der anderen Talseite, der knapp über zweitausend Meter hohe Tschiernock, Teil der Nockberge. Mit großer Sensibilität und Sorgfalt folgt der Grundriss der 34 % starken Hangneigung und lässt die Außenform und den Innenraum entstehen, mitwachsen. Vier über Treppenstufen verbundene Ebenen sind den verschiedenen Wohnbereichen (Schlafen, Rekreation, Kochen, Essen/Wohnen) zugeordnet. Freistehende Möbelstücke findet man darin aber kaum: „Ein großer Tisch (Arbeits- und Esstisch), zwei Bänke und ein Tablett-Tisch – mehr braucht es nicht. Der Rest sind Einbaumöbel. Es wirkt der Raum mit dem Holz – und die Landschaft.“ Durchdachte Askese, die selbst mit dem Auto nur schwer erreichbar ist. „Eine richtige Zufahrt würde auch den Hang und die Wiese, die ja vom angrenzenden Bauernhof nach wie vor als Kuhweide genutzt wird, beeinträchtigen.“ Es ist ein Ort, an dem man gern allein mit sich und der Landschaft ist. Um den Eingriff in den Hang zu minimieren, wurde das kleine Haus mit Abstand aufs Gelände gesetzt – eine bodenschonende Bauweise, die unter dem Baukörper
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einen Lebensraum für Flora und Fauna entstehen lässt. Auch die Optik folgt dieser Linie und orientiert sich an den teilweise eigenwillig geformten und oft auch aufgeständerten Stadln der Gegend. Offen und selbstverständlich reckt sich der Baukörper dem Tal entgegen und bietet Bewohnern und Gästen einen Panoramaplatz in der ersten Reihe. Hier sitzt man gerne zum Frühstück, genießt die über den Berg kommende Morgensonne und den weiten Blick.
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Wem das nicht genug ist: Auf dem Dach gibt es einen geschützten, uneinsehbaren Bereich, der auf den beeindruckenden gegenüberliegenden Gipfel des Tschiernock ausgerichtet ist. Wind- und blickgeschützt, sonnen- und sternenexponiert, meint man hier den Hauch der Kärntner Bergwelt unmittelbar zu spüren. Weit weg scheinen das Dorf und der Rest der Welt. Den Soundtrack zur Bergkulisse liefern allein die Kuhglocken. anm
Nicht nur der Grundriss orientiert sich zum Tal. Die großen, symmetrisch an geordneten Eckverglasungen lenken den Blick zu sätzlich in diese Richtung.
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Architektur MORPHO-LOGIC Architektur + Stadtplanung (Michael Gebhard, Ingrid Burgstaller) Web www.morpho-logic.de Objekt KUHWIESENHANGHAUS Kategorie Neubau Fassadenmaterial Lärche Fassadenfirma Weissenseer Holzbau Adresse Trebesing, Kärnten Bauherr Privat Planungsbeginn 01/2015 Fertigstellung 08/2017 Wohnfläche 70 m² Auszeichnung Holzbaupreis Kärnten 2017, Häuser Award 2018, GEPLANT + AUSGEFÜHRT 2018 Fotos Michael Heinrich, MORPHO-LOGIC
Hier hat der Hang das Sagen. Nicht nur die äußere Form des Hauses orientiert sich nach ihm, auch die Raumgliederung im Inneren.
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Altes Herz in neuem Heim Architektur NINA MAIR ARCHITECTURE + DESIGN, GEORG BECHTER ARCHITEKTUR + DESIGN Web www.ninamair.at, www.bechter.eu Objekt Botany House Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial Tanne Fassadenfirma Fetz Holzbau Adresse Vorarlberg Bauherr Privat Planungsbeginn 2013 Fertigstellung 2015 Wohnfläche 197 m² Fotos Christian Flatscher / www.christianflatscher.com
Dass sozusagen ein altes „Herz“ den Innenraum mit Wärme füllt und die Bewegung zwischen den Etagen ermöglicht, sieht man dem Botany House weder von außen noch von innen an. Tatsächlich wurde der Neubau von 2015 jedoch auf den Kellermauern eines ansonsten abgetragenen Bestandsgebäudes errichtet und um dessen ebenfalls beibehaltenen Erschließungskern sowie Kamin herumgebaut. Dies sparte einerseits Kosten, ermöglichte aber andererseits auch einen interessanten Grundriss. „Wir wollten einen fugen- und stützenfreien Raum rund um den Kern schaffen“, sagt Architektin Nina Mair. Um diesen Raum dennoch unterteilen zu können, erhielt das alte und neue „Herz“ eine zusätzliche Funktion. „Man zieht raumteilende Schiebetüren bei Bedarf einfach aus dem Kern heraus“, so Mair. Während sich das aus Ziegeln gebaute Erdgeschoss auf diese Weise flexibel gestalten lässt, ist das als Holzkonstruktion ausgeführte Obergeschoss hingegen klar und fest strukturiert. Ein Luftraum auf der Ostseite führt beide Etagen räumlich zusammen. Im Namen des Hauses spiegelt sich die Leidenschaft der Bauherren für Botanik wider. Dieser Passion wird in Form großflächiger Fenster Rechnung getragen, die einen ungehinderten Blick auf den Garten ermöglichen. Zwei davon zeichnen sich überdies dank weit hervorspringender Rahmen als hervorragende Sitznischen aus, die zum Verweilen mit einer Tasse Tee und einem guten Buch einladen. Ganz zufällig ist dies nicht, denn im Botany House wurde auch die Liebe der Bauherren
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zur Literatur berücksichtigt. Dieser zweiten Leidenschaft wurde eigens eine Bibliothek im Obergeschoss gewidmet, deren Regale bis unters Dach hinaufragen. Eine gepolsterte Nische zwischen den Bücherregalen frönt hier abermals dem gemütlichen Aspekt der Lesekultur. Urig gemütlich zeigt sich das Botany House auch rein äußerlich. Der Unterschied zwischen den Baustoffen in den beiden Geschossen verschwindet hinter einer Tannenverkleidung, die perfekt nach Vorarlberg mit seinen traditionellen Holzhäusern passt. Einen schönen Kontrast hierzu, der wiederum die Modernität des Gebäudes unterstreicht, kreieren ein großer Carport aus Sichtbeton sowie Treppenverkleidungen aus Cortenstahl. jaz
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Architektur Architekt Krischanitz Web www.krischanitz.at Objekt Wohnhaus S Kategorie Umbau Fassadenmaterial Dietfurter Kalkstein Fassadenfirma Steinindustrie Dipl. Arch. A. Friepess Ges.m.H. & Co. KG Adresse Wien Bauherr Privat Planungsbeginn 01/2014 Fertigstellung 06/2017 Wohnfläche 510 m2 Fotos Lukas Roth, Köln / www.lukas-roth.de
Die Umkehrung Am Rande von Wien gibt es immer noch sehr interessante Grundstücke in Hanglage, die jedoch in vielen Fällen unzulänglich bebaut sind. In der Regel ergibt sich ein über Jahre wachsender Endzustand solcher Gebäude aus einem stückweisen Ausbau und damit einer über die Zeit entstandenen Heterogenität. Ursprünglich machte der als Bestand vorgefundene Gebäudecharakter den Eindruck einer etwas aus der Zeit gefallenen „Villa“ mit durchaus kuriosen Attributen wie „Kegelbahn“ oder „Hallenbad“. Das im Zuge des Umbaus in die heutige Zeit transformierte Gebäude wurde weder in Lage noch Form allzu sehr verändert – vielmehr wurde unter Einbeziehung der bestehenden Struktur das Gebäude vollkommen neu organisiert und gewissermaßen in sein Gegenteil verkehrt. Das zweite Untergeschoss, als Garagen- und Zugangsgeschoss konzipiert, fasst einen Doppelstellplatz, den Treppenaufgang und den Zugang zum Lift, welcher schließlich über die drei Hauptgeschosse bis zum Schlafgeschoss führt. Das erste Untergeschoss als Basis der oberen Baumasse beherbergt den Eingang von der Außentreppe, die Garderoben, den inneren, sich teilenden Treppenaufgang, einen Arbeitsraum und Lagerräume. Im Erdgeschoss befinden
sich die Bibliothek, der Wohnraum, die Küche, der Essraum (Küche und Essraum mit separatem Zugang), die Vorratskammer mit direkter Anlieferung vom Lift (ehemalige Kegelbahn) und schließlich das frei neben dem Gebäude liegende Schwimmbad sowie die vor dem Wohnraum liegende Terrasse mit abgesenktem Hof. Im Obergeschoss findet man vier Schlafzimmer, einen Musik-TV-Raum und zwei Bäder. Das Dachgeschoss mit Treppe und Kamin ist
als Terrassengeschoss konzipiert – mit zentralem Raum und umlaufender Aussichtsterrasse mit wunderbarem Rundblick über die Stadt und den Wienerwald. Neben den erforderlichen bautechnischen Maßnahmen, der Baustatik und Bauphysik, sowie dem Innenausbau wurde ein modularer Fassaden- und Bodenraster 50/50 cm (Dietfurter Kalkstein) über die plastisch relevanten Ausstülpungen des Gebäudes gelegt. Adolf Krischanitz
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Blickfang
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Schlafen unterm Sternenhimmel. Eine Kindheitserinnerung des Architekten und ein besonderer Wunsch des Bauherrn. Möglich macht es dieses 5 m² große Panoramafenster von Sky-Frame.
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Architektur WILLL Architektur Web www.willlarchitektur.at Objekt Where the eagles live Kategorie Neubau Fassadenmaterial Mineralisches Wärmedämm verbundsystem Fenster Sky-Frame / www.sky-frame.com Adresse Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 05/2013 Fertigstellung 12/2015 Wohn fläche 385 m² Fotos (1,3) Paul Ott, (2) Bernhard Eder
Schlafen unter Sternen, Wohnen im Freien und nur wenige Schritte zum eigenen Naturteich. Das Haus „Where the eagles live“ ist in vielerlei Hinsicht besonders. Auch der Projektname kommt nicht von ungefähr. Das Haus sitzt ganz oben auf einem nach Südosten abfallenden Hang am Waldrand und wird hangseitig über ein längliches Atrium, ähnlich einem Nest, belichtet. Damit der Bau zu dem wurde, was er ist, mussten die Bauherren ihrem Architekten vertrauen. „Sie waren sehr mutig“, erinnert sich Johannes Will, der mit dem Bau beauftragt wurde. Sein Architekturbüro hat einen eher ungewöhnlichen Zugang zu Projekten. „Am Anfang fragen wir: Wie wollen Sie sich fühlen?“, sagt Will. Die Optik ist noch Nebensache. Die Bauherren ließen sich auf den Prozess ein, der auch von einem Feng-Shui-Experten begleitet wurde. Dafür wurden sie mit einem Haus belohnt, das viele besondere Atmosphären schafft. „Ein Thema des Hauses ist der Blick: Weitblick, Ausblick und Spiegelung“, erklärt der Architekt. Vom Blick in den Himmel, der durch ein Panoramafenster im Schlafzimmer über ein aufgeklapptes Dach ermöglicht wird, bis zum Weitblick in die unverbaute Landschaft durch Glasfassaden im Wohnzimmer. Auch ein zehn Meter langer Spiegel im Innenhof macht den Blick zum Himmel frei. Verschiebbare Glasfassaden holen die Natur in den Wohnraum. Der Gang vom Schlafzimmer zum Badezimmer im Obergeschoss, die über das Atrium verbunden sind, ist dann unter freiem Himmel möglich. Gleichzeitig fügt sich der Bau in die umliegende Landschaft ein. Die Topografie der Landschaft kam dabei entgegen. Von weitem erscheint das Haus nur eingeschossig. Ein direkt an den Bau angrenzender 15 Meter langer Schwimmteich ist eine weitere Besonderheit. „Das Schönste ist, wenn man als Architekt weiß, dass das wirklich so genützt wird“, sagt Will. Wenn die Bauherren also im Teich ihre Längen schwimmen oder vom Schlafzimmer aus in den Himmel schauen. „Ich kenne das Gefühl noch als Kind, wenn man sich in die Wiese schmeißt und in den endlosen Himmel schaut, das ist meditativ.“ Ein Gefühl, das die Bauherren jede Nacht erleben dürfen. clt
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Erfahrungsschatz Weite Felder und sanfte Hügel prägen das Landschaftsbild um die Gemeinde Althöflein im Weinviertel. Kein Wunder, dass ein Arztehepaar vor fünf Jahren beschlossen hat, sich hier niederzulassen. Inmitten von bäuerlichen Häusern drängt sich ihr Bungalow nicht auf, fügt sich vielmehr ins Ortsbild ein. Aus der Nähe fällt die Fassade aus Weißtannenholz auf, die ähnlich einer Skulptur die Anlage umschließt. Grund dafür sind die verschieden breiten Holzlatten, die rhythmisch angeordnet sind. Die Optik der Fassade war einer der vielen Wünsche der Bauherren. Schließlich sollte das Haus ein Rückzugsort für die Pension werden. „Sie hatten sehr konkrete Vorstellungen“, erinnert sich Architekt Thomas Abendroth. Doch bevor er mit dem Bau beauftragt wurde, musste sich der Architekt erst beweisen. Nur sieben Minuten Zeit hatte er, um die Bauherren beim ersten Treffen von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Das Ehepaar setzte auf sein positives Gefühl, die gemeinsame Planung begann – und damit auch eine Freundschaft, wie Abendroth erzählt. Da das Paar schon in den 90er-Jahren gebaut hatte, wusste es genau, was es wollte – und was nicht. So verzichteten die Bauherren auf ein Wohnzimmer, da es in ihrem früheren Haus kaum verwendet worden war. Der zentrale Wohnraum, der eine Küche mit Holzherd umfasst, spannt sich über die komplette Tiefe des 130 Quadratmeter großen Hauptgebäudes. Über eine Glasfront eröffnet sich der Blick ins Grüne. Die Bauherren nahmen viele liebgewonnene Gewohnheiten mit in das Niedrigenergiehaus. So entstand ein separater Eingang, in dem sie ihren Hund nach einem langen Spaziergang abduschen können. Für die Gartenarbeit wurde ein Gemüsegarten konzipiert, der von der Außenfassade umschlossen ist. Das Holz der Fassade ist auch im Innenraum stilgebend. Die Weißtanne aus dem Bregenzerwald findet sich auch in den zwei Nebenbauten, dem Hobbyraum und dem großen Carport, wieder. In einer U-Form zusammengesetzt, bilden die drei Gebäude einen geschützten Innenhof, in dem mediterrane Pflanzen in Steinterrassen angelegt sind. „Die U-Form des Gebäudes fängt die umliegende Landschaft ein und würdigt den Ort“, sagt Abendroth. Dieses Zusammenspiel aus Natur und Architektur ist aus seiner Sicht das Besondere an dem Haus. clt
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Architektur Abendroth Architekten Web www.abendroth.at Objekt Bungalow im Weißtannenkleid Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial Weißtanne Fassadenfirma Plan 3 Adresse Althöflein, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 2012 Fertigstellung 12/2013 Wohnfläche 130 m2 Hauptgebäude, 174 m2 Nebengebäude Auszeichnung Niederösterreichischer Holzbaupreis 2014 Fotos Andreas Buchberger / www.andreasbuchberger.net
Sicht- und Seespiele
Architektur A01 architects / M.Plan Web www.a01architects.com Objekt Haus Krumpendorf Kategorie Neubau Fassadenmaterial Putzstruktur (eigens entwickelt) Fassadenfirma sto Adresse Krumpendorf am Wörthersee, Kärnten Bauherr Privat Planungsbeginn 2013 Fertigstellung 2015 Wohnfläche 257 m2 Fotos Hannes Kohlmeier / www.foto-kohlmeier.at
Krumpendorf, nur acht Kilometer von der Landeshauptstadt Klagenfurt entfernt, liegt auf der Sonnenseite des Wörthersees. Der beliebte Wohn- und Badeort mit knapp dreieinhalbtausend Einwohnern punktet mit guter Infrastruktur und dörflichem Charakter – und natürlich mit dem wunderschönen
71 Seeufer. Das Grundstück, auf dem A01 architects das Haus planten, steht in zweiter Reihe – die Lage und der Grundriss des Hauses werden daher davon bestimmt, die bestmögliche Anbindung und Sicht auf den Wörthersee zu gewährleisten. Dafür muss man gewohnte Raumaufteilungen auch mal umdrehen. Im Erdge schoss sind daher die privaten Räumlichkeiten, im Obergeschoss die Wohn- und Essbereiche angeordnet. Der Verbindungsraum wird von den Architekten außen wie innen in Szene gesetzt. Der Stahl-Glaskubus macht den Treppenraum zu einem zentralen Element im Wohnraum und bringt viel Licht ins Haus. Obwohl straßenseitig gelegen, schaffen die Architekten mit vertikalen Lamellen aus beschichtetem Aluminium eine Art Flimmerraum, der den direkten Einblick über beide Geschosse verwehrt. Als Kontrast zu der glänzenden Metallstruktur ist der Rest des Hauses mit einer speziellen Putzstruktur versehen. Die gemeinsam mit der Firma sto entwickelte Kammzugtechnik lässt eine horizontale Linienstruktur entstehen. Die Farbe Weiß erinnert an ein weiches, moduliertes Gipsobjekt mit freundlicher Haptik. Die kleinen, da und dort auftauchenden Schlitze sind verputzte Platten vor Fenstern, wo kein direkter Einblick erwünscht ist. Richtung See wird die überdachte Terrasse von Holzleisten abgelöst, die als großflächige Drehschiebe-Elemente die Privaträume im Erdgeschoss schützen und einen eigenen Außenraum als Schicht vor den Garten setzen, der flexiblen Sichtschutz sowie ein angenehmes Licht-Schatten-Spiel erzeugt. Die klare Linienführung des Entwurfs wird an diesem Haus Programm und optisch manifestiert – Streifen, Lamellen, Putzleisten an der Fassade und selbst der Marmor auf dem Boden: Linien finden sich überall. Die schönste – in Sichtweite – ist der Horizont am See. mah
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Keine Kompromisse
Kein Entweder-oder: Dieses Haus ist ein Und. Auf dem Gipfel des Pötzleinsdorfer Berges gelegen, vereint es, was oft unvereinbar scheint. Hier finden sich Stadt und Land gleichwohl wieder, indem sich Wien mit seinen urbanen Verdichtungen überblicken lässt und ein Eintauchen in diese jederzeit möglich ist. Zugleich ist dieses Domizil ein Rückzug in eine dörfliche Umgebung, die ein Naturerlebnis
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zulässt. Umrahmt von einem Garten, der die Bewohner von draußen abschirmt, stellt eine Allee die Verbindungskette zum öffentlichen Raum dar und macht diesen, sofern nötig oder gewollt, einfach erschließbar. „Der Mensch ist gesellig und will Rückzug. Will in der Stadt sein und in einem Dorf, will die Verdichtung von Urbanität genießen und sich in die Natur hineinträumen“, so Architekt Zoran Bodrozic
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über diese außergewöhnliche Villa, die gleichermaßen introvertiert und extrovertiert ist. Warum sollte man sich für einen entscheiden, wenn man beide Pole harmonisch in ein Gebäude integrieren kann? Denn trotz aller Überbrückungen ist dieses Einfamilienhaus äußerst geradlinig und minimalistisch. Darüber können auch die Wellness-Oase mit Sauna oder der Indoor-Pool hinwegtäuschen, bei
Architektur architekt zoran bodrozic Web www.azb.co.at Objekt Haus „33“ Kategorie Neubau,
Inmitten der großzügigen Strukturen dieser lichtdurchfluteten Villa wurden Zonen der Behaglichkeit geschaffen.
Niedrigenergiehaus Fassadenmaterial ALUCOBOND-Platten, eloxierte Alu-Platten Fassadenfirma Fa. Almond Adresse Wien Bauherr Grossmann Immo GmbH Planungsbeginn 04/2012 Fertigstellung 12/2015 Wohnfläche 533 m2 Fotos Robert Niederl / www.robertniederl.com
Innen und Außen befinden sich in diesem Domizil in einem Stadium der fließenden Übergänge.
72 dem die Inszenierungen der Wasseroberfläche eine große Rolle spielen – und welche ihren Kontrapunkt im Außenbereich anhand eines Schwimmbiotops wiederfinden. Für die Fassade war das Motiv des Atriums als antike Form einer fensterlosen Villa beispielgebend – diese wird gänzlich aufgebrochen: zwar fensterlos, doch vollverglast. Balken umschließen sie wie ein Rahmen und schaffen begehbare Räume
im Außenbereich; die dadurch entstandene Klarheit dominiert auch im Inneren. Offene und großzügige Räume geben Struktur und erlauben immer wieder gemütliche Rückzugsorte. Für den Treppenaufgang, der die Etagen miteinander verbindet, schuf Künstler Zsolt Szalai (2nd art) eine Trennwand aus Cortenstahl, deren Muster dem harten Material eine weiche Note verlieh, die sich bis in die Decke
des Wellness-Bereichs ausdehnt. Egal, von welchem Stockwerk aus: Stets kann der Blick von innen nach außen wandern und auf dem ringsum liegenden Blätterwald ruhen bleiben. Den schönen Naturaussichten wurde seitens der Bauherren durch Nachhaltigkeit Tribut gezollt, das Niedrigenergiehaus ist dafür gerüstet, jederzeit energieautark zu werden. Auch hier galt: Keine Kompromisse. mip
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Müsste man sich bei diesem Haus für einen Lieblingsplatz entscheiden, wäre das nicht einfach. Fiele die Wahl auf den Sitzerker mit Panoramafenster in Richtung des umliegenden Waldes? Oder eher auf den raumhoch verglasten Wohnbereich mit direktem Zugang zur Terrasse? Das zweigeschossige Wohnhaus in der Tiroler Gemeinde Mils geizt nicht mit attraktiven Ausblicken, ist doch schon die Lage pure Idylle und erscheint wie aus einem Prospekt der Tirol Werbung. In einem leicht ansteigenden Waldgrundstück, umgeben von zwei Bächen, liegt dieses Haus in naturbelassener und bewaldeter Umgebung. Dass man deshalb keineswegs dem Kitsch verfallen muss, zeigen ROECK ARCHITEKTEN mit diesem freistehenden Baukörper auf zwei Ebenen, der außen und innen spannende Sichtachsen und Aussichten bietet. Der Eingangsbereich führt in Form eines Vorsprungs zum Hauptkörper des Hauses und bildet gleichzeitig einen schützenden Winkel zum Garten. Ein Lichthof trennt den Eingang vom Wohnbereich, welcher sich über die ganze Länge des unteren Geschosses zieht. Hier finden sich der Wohnbereich mit Küche, Lagerräume sowie der Essbereich mit raumhoher Verglasung, die sich zum Garten hin öffnet. Auf die visuelle Kommunikation zwischen außen und innen wurde durch den großzügigen Einsatz von Fenstern viel Wert gelegt. Doch auch in der Materialwahl finden sich Bezüge zur Lage des Hauses: Als Kontrast zu Sichtbetonw änden und naturbelassenem Stahl wurde für die Innenraumgestaltung heimisches Eichenholz verwendet, das sich auch in der Pfostenriegelfassade wiederfindet. Bei so vielen Aussichten ist es ebenso wichtig, gewisse Einsichten einzudämmen. So etwa bei den privaten Räumlichkeiten im oberen Geschoss. Südlich vorgelagerte, verschiebbare Holzelemente schirmen die Schlafräume ab, indem sie gleichzeitig Schatten und Sichtschutz bieten. Im Foyer des oberen Teiles des Hauses findet sich dann auch der Sitzerker, der aus der nördlichen Fassade hervorspringt und ausreichend Platz zum längeren Verweilen bereithält – Lese lampe inkludiert. mip
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Pur(istisch)e Idylle Architektur ROECK ARCHITEKTEN Web www.architekt-roeck.at Objekt Wohnhaus DRV Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial WDVS, Holzfassade Fassadenfirma KPS Ötztal Putz GmbH, Holzbau Falbesoner Adresse Mils bei Hall, Tirol Bauherr Privat Planungsbeginn 11/2014 Fertigstellung 12/2016 Wohnfläche 242 m² Fotos Dominik Rossner / www.rossnerdominik.com
Als Kontrast zum Sichtbeton findet sich das heimische Eichenholz nicht nur in der Fassade, sondern auch in den Innenräumen.
Der Lichthof verbindet Eingangsbereich und Wohnräume. Über die Stufen geht es hinauf zu den privaten Räumlichkeiten.
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Kluger Knick Geschützt und großflächig. So wünschten sich die Baufamilie die Freiräume vor ihrem Haus. Auf beides reagieren MOSER UND HAGER Architekten mit den großen Dachüberständen.
Am Anfang eines jeden Bauprojekts steht die Konstruktion, die spätestens beim Bau optisch hinter Wänden und Fassaden oder dicken Farbschichten verschwindet. Nicht so beim „Haus SF“ im oberösterreichischen Altenberg. Hier spielt die Struktur des Holzbaus die Hauptrolle und stellt sich in feinen Streben zur Schau. „Auf den ersten Blick ein traditioneller Holzbau, zeigt sich bei näherem Hinsehen die zeitgemäße Interpretation“, erläutert Architektin Anna Moser von MOSER UND HAGER Architekten, die 2015 mit der Gestaltung und Planung beauftragt wurde. Die Baustruktur zeigt sich „je nach Bedarf“, manchmal verschwindet sie in der Wand, ein anderes Mal wird sie als Gestaltungselement eingesetzt, zu einem Regal verkleidet oder bildet Galerien
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oder Balkone aus. Dieses Spiel schafft unkonventionelle Räume. Bei der Planung zeigte auch die Baufamilie großen Einsatz und legte selbst Hand an, schildert Moser. „Sie haben sich mit Holz, Oberflächen und Strukturen befasst und mit Anstrichen, Ölungen und Lasuren experimentiert“, erinnert sich die Architektin. Das gemeinsame Interesse am Holzbau und die Liebe zum Detail seien eine gute Basis für die Zusammenarbeit gewesen. Die Baufamilie hatte von Anfang an genaue Vorstellungen von ihrem neuen Heim. Ein „intelligent gestrickter Holzbau“, der den Wohn- und Arbeitsraum „unter ein Dach“ bringt, und großzügige, überdachte Freiflächen waren die Vorgaben. Entstanden ist ein funktionales, optisch reizvolles Haus mit Holz „innen und außen“. Mit Ausnahme
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der Bodenplatte aus Stahlbeton ist die Konstruktion gänzlich in Holzriegelbau ausgeführt. Auch die Innenw ände und die Dachuntersicht sind mit Holzlatten verkleidet. Die Verbindung von Arbeits- und Wohnraum wurde über einen zweigeschossigen Wohnbereich mit Küche und Ofen gelöst. Er ist das Zentrum des Hauses und verbindet die zwei Bereiche, die als Bauteile versetzt voneinander überdachte Freiräume im Außenbereich schaffen. Vom südlich ausgerichteten Wohnbereich aus eröffnet sich der Blick auf unverbaute Landschaft. Trotz moderner Optik fügt sich das Haus in die umliegende Landschaft des Mühlviertels ein. Ein Aspekt, der sowohl der Architektin als auch der Bau familie wichtig war. clt
74 Architektur MOSER UND HAGER Architekten Web www.moserundhager.at Objekt Haus SF Kategorie Neubau, Niedrige nergiehaus Fassadenmaterial Lärchenschalung Fassadenfirma Kapl Bau GmbH Adresse Altenberg, Ober österreich Bauherr Privat Planungsbeginn 04/2015 Fertigstellung 09/2017 Wohnfläche 216 m² Fotos Gregor Graf / www.gregorgraf.net
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Aus Liebe zum Meer
Wer ein Strandhaus in den Weinbergen Wiens baut, lebt gerne außergewöhnlich. Dafür spricht auch, dass das gesamte Haus quasi um eine 3 Meter hohe Skulptur des österreichischen Künstlers Franz West gebaut wurde. Diese wurde vom Garten ins Innere geholt und einfach in das neu errichtete Haus integriert. Die Liebe zur Kunst und die Liebe zum Meer gehen hier eine aparte – und äußerst gelungene – Kombination ein. Lebensfreude galt auch architektonisch als Motor des Antriebs, so Architekt Alexander Diem über seine Idee zum Entwurf: „Man muss das verstehen wie eine dieser berühmten Garagen im Silicon Valley: Neue Ideen brauchen ein bisschen Garzeit, um nicht sofort dekonstruiert zu werden. Wir haben versucht, Räume zu
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schaffen, die diese Lebens- und Betrachtungsweise mit einer sehr positiven diesseitigen, aber auch sinnlichen Anmutung unterstützen und fördern.“ Eine äußerst sinnliche Komponente erhält hier vor allem die Außenfassade, die aus vorgebogenem, weiß lackiertem Holz besteht, das an einer bestimmten Stelle fließend in eine Außenstiege aus pulverbeschichtetem Stahl übergeht. Die geschwungenen Lamellen bewegen sich wie sanfte Wellen rund um das Gebäude, dessen tragende Elemente aus Ziegelbauweise und Decken aus Stahlbeton bestehen. Im Inneren sorgen sie – je nach Sonneneinfall – für akzentuierte Lichtspiele. Das Strandhaus-Feeling wurde hier nicht nur architektonisch umgesetzt, es wird auch bewusst gelebt. Diem führt in dem Haus zwei
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Baukörper mit offenen Strukturen zusammen und kreiert gleichzeitig eine Open-House-Situation, bei der sich die Wege aller Beteiligten im auserkorenen Zentrum des Hauses treffen – der Küche. Nach dem gemeinsamen Kochen und Feiern können sich von hier aus Familie, Freunde, Bekannte, Erwachsene und Kinder in alle Richtungen zerstreuen. Sämtliche Wege wurden dabei so kurz wie möglich gehalten. So wurde die Sauna im Untergeschoss so angelegt, dass sie vom Wohnzimmer aus nur gefühlte zehn Meter entfernt ist. Über eine Außenstiege aus pulverbeschichtetem Stahl erreicht man den Dachgarten mit Blick auf den Garten und die Gasse. Hier kann man sich etwa an heißen Tagen draußen sonnen – ganz so, als läge das Meer direkt vor der Türe. mip
Gerade kann jeder: In diesem Haus dominiert die geschwungene Linie. Und sorgt für außergewöhnliche Ein- und Ausblicke.
75 Offene Strukturen für das Beachhouse-Lebensgefühl: Hier wird gegessen, geplaudert und gelesen. Und die eine oder andere Party gefeiert.
Architektur Architekt Alexander Diem Web www.alexdiem.com Objekt Beachhouse am Weinberg Kategorie Neubau Fassadenmaterial Holz und Fliesen Fassadenfirma Holzbau Ing. Huber / Keramiker Lilith Matthews und Alexander Eselböck Adresse Wien Bauherr Privat Planungsbeginn 01/2015 Fertig stellung 06/2017 Wohnfläche 600 m² Fotos Jork Weismann / www.jorkweismann.com
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Klima-Raum —
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Unser Biorhythmus ist von Natur aus für ein Leben im Freien konzipiert. Die Qualität des Lichtes wirkt sich nachweislich auf unser Wohlb efinden aus. Ein großes Thema ist dabei der Zusammenhang zwischen künstlichem und natürlichem Licht. Die gesamtheitliche Planung von Beleuchtung und Fensterflächen sollte diesem menschlichen Bedürfnis nach Licht Rechnung tragen.
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Licht, Luft, Sonne – Begriffe, die Architekten der Moderne als Definition für lebenswerte Bauten verwendeten. Seit damals hat sich viel getan, neue Baustoffe und Materialien wurden entwickelt oder wiederentdeckt. Und das Verständnis für gesunde Räume und ressourcenschonende Energiekonzepte ist vermehrt in der Bauindustrie angekommen. Bis 2050 muss klimaneutral gebaut werden. Das bedeutet für die gesamte Bauindustrie eine Umstellung. Bauen mit nachhaltigen, regionalen Materialien in Gebäuden, die komplett zerlegbar sind, führt zu neuen, innovativen Konzepten. Die Tendenz geht wieder weg vom Hightech zurück zu Lowtech. Oder wie Architekt Heinrich Schuller analysiert: „Die zunehmende Komplexität des Bauens hat zu einer Diskussion über eine menschen- und naturgerechte Architektur geführt. Faszinierend zu beobachten, welche neuen Möglichkeiten sich durch die Technik für alte Baustoffe wie Lehm, Stroh und Holz derzeit eröffnen.“ Wer also in nachhaltige Planung und Qualität der Bauweisen investiert, hat im Lebenszyklus eines Bauwerks – und für die Umwelt – viel getan. 100 Häuser definiert mit den Begriffen Licht, Luft, Energie die drei wesentlichsten Komponenten für ein optimales Raumklima neu und zeigt die innovativsten Beispiele für eine nachhaltige Zukunft des Bauens.
Die Qualität eines Raumes wird maßgeblich von den verwendeten Materialien definiert. Einzelne Komponenten und ganze Bauweisen bestimmen das Klima im Raum – und dessen Luftgüte. Schließlich atmet der Mensch 15.000 bis 20.000 Mal täglich ein und aus. Die richtigen Baustoffe können, auch bei Umbauten, die Luft im Raum filtern oder den Feuchtigkeitsgehalt regulieren.
ENERGIE Energie ist das Thema des 21. Jahrhunderts – besonders bei der Errichtung und der Erhaltung von Gebäuden. Ressourcenschonendes Bauen, niedrige Erhaltungskosten und energieeffizientes Heizen (und Kühlen) sind bei der Planung gleichermaßen von Bedeutung. Das richtige Gesamtkonzept verbindet dabei den Einsatz von Bau- und Dämm stoffen mit einer ausgefeilten Steuerung der Haustechnik.
Stroh(t)räume
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Günstiger Baustoff, regionale Produktion, schnelle Bauweise, hohe Eigenbauleistung, einfache Verarbeitung, frei von Schadstoffen, hoher Schall- und Hitzeschutz, diffusionsoffen, recycelbar und kompostierbar – alles Vorteile von Stroh als Dämmstoff.
Stattegg ist eine Gemeinde in der Steiermark, deren Wappen als silberner Pfahl im grünen Felde beschrieben wird. Und so erscheint auch das Haus HGW, gerät es einem ins Sichtfeld. Wie ein amerikanischer „Airstream“-Wohnwagen, der womöglich weiterzieht. Dennoch liegt die Besonderheit der Immobilie ganz woanders. Getäuscht wird man von der Blech-Außenfassade, um schließlich zu erfahren, dass das Haus HGW ein Strohhaus ist. Wahrlich kein Strohfeuer, sondern eher durchdacht und vor allem nachhaltig. Das Architekturbüro pluspunkt architektur plante und baute mit dem Haus HGW nicht sein erstes Strohhaus. Vielmehr haben sich der Architekt Gerald Diechler und sein Team auch auf diese Art zu bauen spezialisiert. Im Haus HGW bestehen – neben einem Sockelgeschoss aus Ortbeton – die zwei Wohngeschosse aus Bretterholz-Wandelementen mit Holzriegeln und dazwischen gestapelten und festgezurrten Strohballen. Gute Gründe für den Strohballenbau gibt es viele. Der Wunsch, ökologisch und trotzdem kostengünstig zu bauen, ist nur einer
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davon. Die Bauweise ist auch deshalb interessant, weil die Strohballen meist aus der Region bezogen werden können. Als Bauleiter ist es einem quasi möglich, dem später verwendeten Baumaterial beim Wachsen auf dem Feld zuzusehen. Auch die Ernte kann man verfolgen und dann den Rohstoff direkt beim Bauern abholen. Außerdem fördert gepresstes Stroh die Wärmespeicherung und den Schallschutz. Das Haus HGW in Stattegg kann von sich behaupten, dass es mit einem thermischen Solarkollektor und einem Stückholz-Küchenherd in Bezug auf die Wärmegewinnung energetisch unabhängig ist. Und wie wohnt es sich denn nun in einem Haus aus Stroh? Hat man sich Strohhäuser nur gebaut, weil man sich nichts „Besseres“ leisten konnte? Eben nicht. Das Strohhaus mag in seinem Ursprung aus einer Notlage heraus entstanden sein, doch eine gute Eigenschaft ist schon lang bekannt: das angenehme Raumklima. Wählt man für die Innenwände Lehm oder Holz – oder eine Kombination aus beidem –, wird selbst der kurz hereinschneiende Besucher das harmonische Klima bemerken: im
Winter wohlige Wärme, im Sommer willkommene Frische. Ein Haus, das atmet und einem die beste Luft zum Atmen liefert. Auf der Basis natürlicher Rohstoffe, die in vielfacher Verarbeitung ihren Weg in unseren Alltag finden. Das schont nicht nur das Klima, es erschafft sogar unser eigenes – zumindest da, wo wir am liebsten sind: zu Hause. jur
Architektur pluspunkt architektur Web www.pluspunkt.cc Objekt Haus HGW Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Raumklima Fassadenmaterial Rheinzink Fassadenfirma Steinberger Dach GmbH Adresse Stattegg, Steiermark Bauherr Privat Planungsbeginn 2015 Fertigstellung 2016 Wohnfläche 218 m2 Fotos go-art georg ott / www.georgott.com
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Lowtech oder Hightech Raumklima in Zeiten des Klimawandels Text: Heinrich Schuller 1 Der Alnatura-Campus ist europa weit das größte Bürogebäude mit einer Außenfassade aus Lehm. Das Know-how und die Lehmstampfwände stammen vom Vorarlberger Martin Rauch (Lehm Ton Erde). Entwickelt wurde ein zweischa3 liges Fertigteil aus Stampflehm mit innenliegender Dämmung aus Schaumglas.
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Das Generalthema der diesjährigen „Tri“, des Internationalen Symposiums für energieeffiziente und nachhaltige Architektur in Bregenz, war, kurz zusammengefasst, die Auseinandersetzung zweier Denkrichtungen mit einem komplexen Thema: Wie heizen und kühlen wir in Zukunft ohne Öl, Gas und Atomstrom? Die einen, eher Skeptiker, halten die zunehmende Komplexität des Bauens für unmenschlich, wenn nicht sogar unnatürlich. Die anderen, eher Optimisten, betrachten Technik nicht als Teil des Problems, sondern als Mittel zur Lösung vieler Probleme. Ein Versuch des Abwägens von Architekt Heinrich Schuller.
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Klima-Raum
Hightech versus Lowtech Allein der Versuch auseinanderzuklamüsern (eine verworrene Sache mit Mühe entwirren) scheiterte kläglich, weil es anscheinend keine Definitionen von Hightech und Lowtech gibt. Vor etwa 5.000 Jahren war wohl das Konzept des Rades innovativstes Super-Hightech, obwohl doch so banal. Auch die dampfgetriebene Eisenbahn galt wohl vor 200 Jahren als revolutionäres Hightech. Manche befürchteten möglicherweise „unvorhersehbare Auswirkungen der Geschwindigkeit auf den menschlichen Körper“. Was ist also Hightech? Ich behaupte, eine Technik, die wir „Normalos“ nicht verstehen. Das Rad und die Dampfmaschine waren mit etwas gutem Willen für jedermann physikalisch nachzuvollziehen. Für moderne Technik wie das Smartphone, das Internet, selbst den Kühlschrank und den Fernseher gilt das nicht
mehr. Die meisten wissen gerade noch, wie die Technik richtig zu bedienen ist, aber keinesfalls, wie sie eigentlich funktioniert. Die zunehmende Komplexität des Bauens hat daher zu einer Diskussion über eine menschen- und naturgerechte Architektur geführt.
Intelligenz statt Technik Seit Anbeginn des Bauens ging und geht es primär um Behaglichkeit. Frische Luft kam bis vor 20 Jahren durch undichte Fenster, der Ofen oder der Radiator unter dem Fenster sorgte für ein brauchbares Raumklima, befeuert durch haufenweise fossile Energie. Mit der Erkenntnis eines Physikers, dass es energetisch besser und billiger geht, kam das revolutionäre Passivhauskonzept: kompakt gebaut, wärmebrückenfrei gedämmt, luftdicht und mit minimalster Haustechnik. Also für uns Nichtphysiker:
Die „Tri – Internationales Symposium für energieeffiziente und nachhaltige Architektur“ findet seit 1996 alle zwei Jahre in Bregenz am Bodensee statt. Ihre Teilnehmer sind Architekten, Bauträger, Bau- und Energieexperten aus Gemeinden, Unternehmen und Organisationen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. www.tri-info.com
Architekt Heinrich Schuller (*1961) hat sein GeneralplanerBüro ATOS ARCHITEKTEN 1999 in Wien gegründet. Die frühe Mitarbeit und Forschung an der Ökosiedlung Gärtnerhof hat seine ganzheitliche Herangehensweise an Architektur wesentlich geprägt. Die Integration von Bauphysik, Haustechnik und Statik schärft den Blick und ermöglicht innovative Gebäude. Schuller ist unter anderem klimaaktiv Kompetenzpartner, Mitglied der Plattform Innovative Gebäude und Strohbauexperte.
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www.atos.at
Fotos Marc Doradzillo, Alnatura
„Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern nichts mehr weglassen kann.“ – Antoine de Saint-Exupéry 3
Behaglichkeit nicht durch Energieverbrauch, sondern einfach durch einen dicken Pullover und Rückgewinnung von Wärme. Passivhausbau ist denkbar einfach: Man orientiere sich nach der Sonne, baue keine unnötigen Schnörkel, sorge für möglichst wenig Wärmeverluste und für einen regelmäßigen Luftaustausch. Durch warme Oberflächen ist das Raumklima fantastisch, die Luft nachweislich gesünder, der Wärmebedarf minimal und die Energiekosten vernachlässigbar. Und das Ganze ohne Hightech.
Komfortlüftung statt Mief Leider besitzt der Mensch kein gutes Sensorium für schlechte Luft, nicht für Kohlendioxid, nicht für Schimmelsporen, nicht für Giftstoffe. Im Regelfall ist die Luft in geschlossenen Räumen daher schlecht. Wir sind unkonzentriert
oder leiden an diversen Symptomen, die wir erst spät oder gar nicht mit dem Giftcocktail moderner Bau- und Wohnstoffe in Verbindung bringen. Im schlimmsten Fall entsteht Kondensat an kalten Oberflächen oder sogar Schimmel. Eine Komfortlüftung ersetzt unser fehlendes Sensorium durch einen simplen CO2-Sensor, der bedarfsgerecht und mit geringstem Energieaufwand lüftet.
Raumklima oder Klimawandel Spätestens 2050 muss weltweit klimaneutral gebaut werden. Also mit Materialien, die möglichst natürlich, nachwachsend und regional sind, die lange halten, die keine bedenklichen Stoffe abgeben und wiederverwendbar sind, in Gebäuden, die komplett zerlegbar sind, ihre Energie von der Sonne beziehen und eingebettet sind in autarke, menschengerechte
Siedlungsräume. Faszinierend zu beobachten, welche neuen Möglichkeiten sich durch die Technik für alte Baustoffe wie Lehm, Stroh und Holz derzeit eröffnen. Wer hätte denn gedacht, dass es möglich ist, eine zweischalige Lehmstampfwand mit Schaumglas für ein Bürogebäude zu verwenden? Der Vorarlberger Lehmbaupionier Martin Rauch präsentierte diese Innovation auf der „Tri“-Tagung. Bei seinem Projekt des Alnatura-Campus in Darmstadt sorgt die Verbindung des ältesten Baumaterials Lehm mit dem modernsten Schaumglas für Behaglichkeit und gutes Raumklima. Der Bau wird bei seiner Fertigstellung europaweit das größte Bürogebäude sein, dessen Außenfassaden aus Lehm gebaut sind. Intelligente Gebäude werden wohl in Zukunft die sein, die, egal, ob Lowtech oder Hightech, die Angemessenheit der Mittel nach Ge- und Verbrauch einsetzen.
Klima-Raum
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Nachhaltig bauen – ein Wunsch, der immer häufiger geäußert wird. Architekt Georg Bechter fand dafür eine ex- perimentelle Lösung und führt 100 Häuser nun durch den Entstehungsprozess:
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„Die Neugierde und der Drang, sich konsequent mit Neuem aus einanderzusetzen, schafft Ideen und lässt Innovationen entstehen.“
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„Eine gute Planung ist Grundv or aussetzung für das nachhaltige Bauen. Nach sorgfältiger Ausarbeitung und Planung kann mit einfachen Mitteln Gutes entstehen. Gerade durch das Arbeiten mit ökologischen Materialien wird ein Mehrwert für Ort, Raum und Mensch geschaffen.“
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„Der Standard kann einfach nie das Beste sein. Die Welt ist immer schon weiter.“
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Architektur Georg Bechter Architektur + Design Web www.bechter.eu Objekt Strohhaus Kategorie Neubau, Raumklima Fassadenmaterial Kalkputz Fassadenfirma Markus Lerch Adresse Vorarlberg Bauherr Privat Fertigstellung 2014 Wohnfläche 126 m² Auszeichnung Hypo-Bauherrenpreis 2015 Fotos (1, 2) Georg Bechter, (3, 4, 5, 6) Adolf Bereuter
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Geballtes Stroh
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Kann Stroh ein ganzes Haus tragen? Ja, wenn es zu großen Ballen gepresst wird und der Architekt Georg Bechter dafür verantwortlich ist. Bei dem eingeschossigen Gebäude ersetzt der Vorarlberger Planer einfach herkömmliche Ziegelwände durch gestapelte Strohballen, welche gleichzeitig die lastabtragende und die dämmende Funktion übernehmen und ohne stützenden Holzaufbau auskommen. Die Idee des Strohhauses gab es nicht von Anfang an, sondern es war die Antwort des Architekten auf den Wunsch seiner Bauherren, einen ökologischen und günstigen Wohnraum zu schaffen. Die experimentelle und äußerst nachhaltige Lösung überzeugte. Die Wände aus Stroh mussten nicht speziell behandelt werden und sind außen mit Kalk und innen mit Lehm verputzt. Damit ist der Wandaufbau laut Architekt kompostierbar. Die Haustechnik beschränkt sich aufgrund der hervorragenden Dämmung auf ein Minimum – keine Wärmepumpen, keine Heizkreise. Das spart wiederum Kosten. Das Gebäude kommt mit einem Warmwasserboiler und einem Kachel ofen aus, der die gesamte Wohnfläche beheizt. Anstelle von Hightech setzt man auf einfache
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Lösungen. Abhängig von der Jahreszeit unterstützt das strohgedämmte Dach die optimale Nutzung der Sonne. Im Sommer spendet die weit auskragende Holzkonstruktion Schatten und im Winter reichen die flach stehenden Sonnenstrahlen tief ins Gebäude, um es zusätzlich zu erwärmen. Der Fußboden bildet mit der verbundenen Bodenplatte einen weiteren Wärmespeicher, indem er tagsüber Wärme aufnimmt und diese abends wieder abgibt. Die tragenden Strohwände bilden die Außenhülle und ermöglichen ein offenes Raumkonzept. Bechter stellt in diese „freie Halle aus Stroh“ vier Holzboxen mit verschiedenen Nutzungen ein. Schiebetüren trennen oder verbinden die jeweiligen Zonen. In den 120 cm breiten Außenwänden werden Öffnungen zu gemütlichen Nischen – zum Sitzen und Baden. Im Inneren kreieren die leicht unebenen, weißen Wände mit den glatten Holzoberflächen eine behagliche Atmosphäre. Außen umrahmt das Holz die Strohwände, um auf dessen Besonderheit zu verweisen. Georg Bechter zeigt auf nachhaltige und günstige Weise, was man aus einem Haufen Stroh alles zaubern kann. erc
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ENERGIE
Schräge Wiese – trotz geneigtem Dach ist eine Begrünung möglich. Die extensive Dachbegrünung speichert im Sommer Wasser und hilft gegen Überhitzung im Inneren. Im Winter dient der erhöhte Dachaufbau als zusätzliche Isolierschicht und bietet übers Jahr hinweg Lebensraum für kleine Tiere und Pflanzen.
Regionale Wertschätzung – der Baukultur, des Handwerks und der Materialien. Alle drei Komponenten des guten Bauens verband Architektin Catharina Fineder zu einem ganzheitlichen Konzept, das sich sehen lassen kann. Nein, gesehen werden muss. Denn das Haus LM fällt auf und aus dem Rahmen. Aus den grünen Fensterrahmen, um genau zu sein. Diese sind schon aus der Ferne ein klarer Blickfang. Im Inneren als Sitzfenster geplant, bieten sie einen gemütlichen Rückzugsort und großzügigen Aussichtspunkt gleichermaßen. Hier blickt man auf den Naturschwimmteich, der schon zuvor das Zentrum dieses Generationen-Bauplatzes war. Das Haus LM wurde nun für die junge Familie so positioniert, dass sich die Längssteine nach Süden öffnen. Die Fassade aus dunklen Naturschieferplatten und die markante Formgebung verleihen dem Haus hingegen ein fast abstraktes Erscheinungsbild. Dabei lässt die dynamische Deckung der Platten durchaus Vergleiche mit der sonst regional typischen Schindelholzfassade zu. Eine Neuinterpretation abseits der hölzernen Zwänge. Zumindest an der Fassade, denn das Haus selbst wurde bewusst in Holztafelbauweise ausgeführt. Das verwendete Holz wurde in der Region geschlägert, im nahen Sägewerk verarbeitet und in einer lokalen Zimmerei zu Außenwänden veredelt. Der Innenausbau mit Tonplatten und Lehmputz wurde hingegen in Eigenleistung erbracht. Diese Materialwahl ist nicht nur ökologisch, sondern sorgt auch für ein angenehmes Raumklima. Aspekte, zu denen auch die extensive Dachbegrünung positiv beiträgt. Besonders ökologisch, dient sie als Regenwasserpuffer und Lebensraum für Insekten. Gleichzeitig schützt sie auch vor Überhitzung und beeinflusst so das Klima im Haus. Ein ganzheitliches Konzept und eines, dem man nur seine Wertschätzung entgegenbringen kann. ros
Die Wert vorstellung
78 Architektur Catharina Fineder Architektur Web www.catharinafineder.com Objekt Haus LM Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Raumklima Fassadenmaterial Naturschiefer Fassadenfirma Lins dach und fassade GmbH Adresse Feldkirch, Vorarlberg Bauherr Privat Planungsbeginn 03/2015 Fertigstellung 04/2017 Wohnfläche 155 m2 Fotos Petra Rainer / www.petra-rainer.at
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Purismus in reiner Form Gut fürs Klima: Für ein ideales Raumgefühl sorgt die Kombination aus weiß pigmentiertem Lehmputz und immer wieder Holz – etwa in Form von Eichendielen in den Schlafräumen.
Ist man von einem schönen Bergpanorama umgeben, ist keine Ablenkung vonnöten. Gut, wenn das Eigenheim einen ungetrübten Blick auf die umgebende Naturlandschaft möglich macht, indem es durch unbeirrte Geradlinigkeit überzeugt. Purismus in Reinform drückt demzufolge dieses Wohnhaus in Ludesch in Vorarlberg aus, das Architekt Reinhold Hammerer in höchst schlichter, aber nicht minder eindrucksvoller Manier errichtet hat. Alles an diesem Haus ist minimalistisch und entspricht so dem Lebensgefühl der Bauherren Wolfgang Walter und Nicole Absenger, die sich mit diesem Neubau urbanes Penthouse-Feeling mitten in ein rurales Umfeld geholt haben. Den Architekten kannte man schon von Kindestagen an. Vielleicht konnte er deshalb alle Anforderungen der Bauherren so passgenau umsetzen. Ebenerdig sollte das neue Zuhause sein – und stufenlos erschließbar. Konsequenterweise hieß das auch, auf einen Keller zu verzichten. Ohne jegliche Fugen
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sorgte man hier für nahtlose Übergänge von einem Raum zum nächsten – bis auf die Terrasse hinaus. Dafür geizt dieser Bau nicht mit attraktiven Aussichtsmöglichkeiten: Die Südseite ist raumhoch verglast und lässt freien Blick auf die Berge zu. Damit das nicht auf Kosten der Privatheit geht, können zu intime Einblicke mit einem 4,50 Meter hohen Vordach mit Screens abgeschirmt werden. Im Inneren des Familienhauses, das aus wärmegedämmtem Planziegel errichtet wurde, herrscht ein freies und gleichsam angenehmes Raumgefühl. Auch hier ist kein Detail zu viel. Schiebetüren sind elegant und sparen Platz, und auch beim Mobiliar gibt es nichts, das diese äußerste Klarheit stört. Logisch, dass dieses Credo auch für die Fassade gilt. Völlig umhüllt von Cortenstahl, kann man sich in diesem Refugium auch im Garten immer unbeobachtet fühlen. Und da die gemütlich vor sich hin rostende Schale keine Pflege benötigt, lässt sich abends ganz entspannt der Sonnenuntergang genießen. mip
Architektur HAMMERER Architekten Web www.hammerer.co Objekt Lehmputzhaus in Ludesch Kategorie Neubau, Raumklima Fassadenm aterial Cortenstahl Fassadenfirma Schlosserei Kobald Adresse Ludesch, Vorarlberg Bauherr Nicole Absenger und Wolfgang Walter Planungsbeginn 10/2014 Fertigstellung 03/2016 Wohnfläche 140 m² Kosten EUR 500.000,– Fotos Bruno Klomfar / www.klomfar.com
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Konstruktion, Fassade, Dämmung, Einrichtung und Heizung setzen auf den vielfältigen Werkstoff Holz. Die Haustechnik ist bewusst minimal gehalten und setzt neben Holz auf Ökostrom als Energieträger.
Naturraum „Der Beton steht für den erdverbundenen Teil des Gebäudes und definiert den Sockel, auf dem sich der Holzbau erhebt“, zeichnet Architekt Mag. Juri Troy die Struktur seines Entwurfes nach. Dieser gegossene Kern beherbergt auch die gesamte Haustechnik, den Ofen, die Treppe und die Nassräume. Er beschützt die sensiblen Nervenzellen des Hauses, während um ihn herum das gewachsene Holz die Hülle für das Leben der BewohnerInnen bildet. Erdgeschossig findet sich der Wohnraum, die Schlafräume und ein Arbeitsbereich sind im Obergeschoss angeordnet und über einen zweigeschossigen Luftraum miteinander räumlich verschränkt. Die Haustechnik wurde bewusst minimal gehalten und beschränkt sich auf das Wesentliche. Energieträger sind ausschließlich Holz und Ökostrom, geheizt wird mit einem zentralen Holzofen sowie in einigen Bereichen mittels Fußbodenheizung. Auch bei der Einrichtung hat man bequemlichen Schnickschnack entsorgt. „Da es sich um ein Wochenendhaus handelt, war es wichtig, sich von all dem unnötigen Komfort zu
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verabschieden, der einen täglich umgibt. Innen ist alles in Weißtanne gehalten, da dies deutlich schlichter ist und dem Haus die Anmutung eines großen Möbels verleiht. Die Außenhülle ist in einfacher Fichte gehalten.“ Unbehandelte, natürliche Materialien, die als Erweiterungen der Natur dienen. Sensibel ist das Haus zudem so in den Hang gesetzt worden, dass es ohne Geländeveränderungen auskommt. Die Ausrichtung der zweigeschossigen Loggia folgt dem Lieblingsblick der Bauherrn übers Tal in die gegenüberliegenden Hügel des Wienerwaldes und schirmt gleichzeitig von der Hauptwindrichtung ab. Ähnlich wie die Jahreszeiten an den Bäumen passt sich auch die flexible Nutzung des Hauses den unterschiedlichen Lebensphasen seiner BewohnerInnen an – und kann mitwachsen. „So soll das Haus derzeit als Zweitwohnsitz fungieren, der aber mit der Wohnung in Wien immer wieder auch für längere Phasen getauscht werden kann. Längerfristig ist aber auch ein Wechsel des Lebensmittelpunktes vollständig aufs Land angedacht.“ anm
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Architektur juri troy architects Web www.juritroy.at Objekt Haus H2 Kategorie Neubau, Niedrig energiehaus, Raumklima Fassadenmaterial Fichtenholz Fassadenfirma Otmar Berger Holzbau GesmbH Adresse Rekawinkel, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 06/2015 Fertigstellung 10/2017 Wohnfläche 93 m2 Kosten EUR 2.500,– pro m2 Fotos Juri Troy
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Ist man erstmals verliebt, stellt man sich gemeinsam jeder Herausforderung. So auch bei dem Haus M – denn der Isolationsbeton hat Bauherrn wie auch Architekt gleichermaßen begeistert. Für 100 Häuser führt Christian Tabernig durch die größten Verä nderungen im Bau stellenalltag:
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„Die Schalungsarbeiten entsprechen fast schon einer Tischlerarbeit. Alles muss sehr sogfältig ausgeführt werden, um Austritte von Zementschlämmen zu verhindern. Das Betonieren selbst erfolgt dann nicht mit einer Pumpe – der Beton wird mit Kübeln eingebracht. Auch damit er beim schichtweisen Einbringen schon leicht verdichtet.“
Selten war ein Gebäude so sehr dem reinen Beton verschrieben wie Haus M. Das monolithische Bauwerk in der Steiermark „liest“ sich geradezu wie ein Liebesgedicht an den Baustoff, und zwar an das Material in seiner Reinform, noch ehe bauphysikalische Standards es in Dämmungen zwängen, die den ihm eigenen Charme verhüllen. Dass Haus M heute ganz bauordnungskonform so sein darf, wie es ist, hat es einer technischen Errungenschaft der letzten Jahre, dem Isolationsbeton, zu verdanken, welcher dem mineralischen Verbundstoff quasi einen Neuanfang in Nacktheit ermöglichte. Dass es allerdings überhaupt erst zu dem außergewöhnlichen Bau in dessen finaler Gestalt kam, ist zu einem beträchtlichen Teil dem Zufall oder – wenn man so will – der Fügung zu verdanken. Die „Reise“ zum monolithischen Heim begann nämlich unter völlig anderen Vorzeichen. „Äußerst markant bei diesem Haus war der lange Planungsprozess, bei dem sich Ausgangslage, Rahmenbedingungen, Budget, Bedürfnisse und somit der Entwurf teilweise komplett verändert haben“, erzählen Harald Kloiber und Christian Tabernig von projektCC. Sogar eine Baueinreichung für einen Um- und Zubau hatte es bereits gegeben, als die Bauherren auf ein Haus in Graz stießen, welches teilweise aus Isolationsbeton bestand. Es muss wohl Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, denn allen potenziellen Schwierigkeiten zum Trotz – Baufirmen mit dem für die monolithischen Wandaufbauten nötigen Know-how würden lokal schwerlich zu finden und die Behörden nicht leicht zu überzeugen sein – hielten sie unbeirrt an ihrem frisch gefassten Wunsch nach einem Haus komplett aus Isolationsbeton fest. Auch die Architekten waren von dem Experiment begeistert: „Das Spannende für uns bei dieser Geschichte ist vor allem, dass durch diesen Kontrast zwischen Natur und der künstlich gegossenen Materie etwas ganz Neues entsteht. Und dass die Bauherren von Wärme und Geborgenheit sprechen, wenn sie die rauen, rohen Flächen betrachten, und nicht von Kälte und Härte, wie es bekanntermaßen vielen anderen geht, wenn sie auf Beton treffen. Genau diese Kontraste – einerseits in den Bildern, andererseits in der Betrachtungsweise der Nutzer – machen für uns den Reiz dieses Hauses aus.“ jaz
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„Da die gegossene Wand bereits der fertige Raumabschluss ist, war der Bauteilschutz beim Ausbau umso anspruchsvoller. Sämtliche Leitungen sind bereits in der Schalung verlegt. Bei unserem Haus auch eine Heiz-/Kühl decke. Stemmarbeiten gibt es keine.“
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„Das Ergebnis steht und fällt mit dem akribischen Einsatz vor Ort. Fehler können nicht kaschiert werden. Gerade diese Rohheit macht aber auch den Reiz aus.“
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Beton-Liebe Architektur projektCC (Harald Kloiber, Christian Tabernig) Web www.projekt.cc Objekt Haus M Kategorie Neubau Fassadenmaterial Isolationsbeton Fassadenfirma Baumeister Prügger Adresse Graz, Steiermark Bauherr Privat Planungsbeginn 2012 Fertigstellung 05/2017 Wohn- fläche 250 m² Fotos (1, 2) projektCC, (3, 4, 5, 6) paul ott photografiert / www.paul-ott.at
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LUFT
Über die Fußböden heizt und kühlt eine zentrale WasserWärmepumpe den Holzriegelbau mit Zellulosedämmung. Innen reguliert ein Lehmputz das Klima, indem er viel Feuchtigkeit aufnehmen und sie bei geringer Luftfeuchtigkeit wieder abgeben kann.
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Hölzerne Hochzeit
„Es handelt sich hier um zwei Kleingartenwohnhäuser für ganzjähriges Wohnen. Das Kleingartengesetz schreibt die Höhe der Häuser, die verbaute Fläche und auch den Abstand zu den Nachbarn exakt vor“, berichtet Architekt Jürgen Radatz über die Ausgangssituation der beiden Bauten an der Alten Donau. Rigide Vorgaben in puncto Höhenbeschränkung bedeuten für die meisten Kleingartenwohnhäuser dabei aber vor allem eines: niedrige Raumhöhen und wenig Licht. Dennoch: „Im Haus Süd konnte trotzdem ein Wohnraum mit 3,60 m Raumhöhe geschaffen werden. Diese großzügige Lösung lässt einen vergessen, dass man sich in einem Kleingartenhaus befindet.“ Erreicht wurde das mittels Split-Level-Lösung. Im nördlichen Haus löste man das Platzproblem aufgrund der funktionalen Anforderungen ohne Verschränkung der Geschosse, dafür aber mit raumhohen Verglasungen, die auch noch einen schönen Bezug zur Alten Donau herstellen. Neben dem architektonischen „Raumwunder“ (für jedes Haus wurde lediglich eine Bauparzelle mit 200 m² benötigt) bestechen die beiden Gebäude vor allem durch die Verwendung ökologischer Baumaterialien. „Es handelt sich dabei sowohl innen wie außen um natürliche Materialien, die beide haptisch erfahrbar sind. Die Western Red Cedar außen wurde gebürstet ausgeführt, die Jahresringe können beim Darüberstreichen gefühlt werden. Die Fassade wirkt dadurch ruhig und elegant. Darüber
hinaus ist die Western Red Cedar sehr haltbar und witterungsbeständig. Der Lehmputz innen ist, verglichen mit Glättputzen, viel rauer und in der Lage, Raumfeuchte aufzunehmen und wieder abzugeben und wirkt damit raumklimaregulierend. Beides sind sehr schöne und haltbare Materialien, die seit Jahrtausenden in allen Kulturen zum Bauen verwendet werden. Bei entsprechender Ausführung und Pflege halten diese Materialien sehr lange und erlauben dem Haus ein ‚Altern in Würde‘.“ Ein überzeugender Beitrag zur Integration in die Landschaft und die Besiedlungsstruktur, worin sich auch die vom Architekten entworfenen Einbaumöbel einreihen: „Möbel müssen sich in das optimierte Raumkonzept einpassen und dieses unterstützen. Sie müssen den Bewohnern Vergnügen bereiten und alle funktionalen Wünsche erfüllen. Die Möbel wurden großteils aus Massivholz bzw. natürlichen Materialien, wie z. B. Linoleum auf den Küchenfronten, gebaut und sind damit auch haptisch sehr angenehm.“ Meistens unterbelichtet, entpuppen sich bei diesen beiden gekuppelten Häusern auch die Untergeschosse als echte Highlights: Diese können zum Beispiel als Gästezimmer verwendet werden. „Weiters wurden im Untergeschoss von Haus Süd eine kleine Schwimmhalle und eine Dampfsauna eingebaut, die über die bodengleichen Verglasungen von oben belichtet werden. Das Spiel des Lichtes mit dem Wasser ist dabei von großer Bedeutung.“ anm
Architektur Architekt Jürgen Radatz Web www.architekt-radatz.at Objekt Häuser am Wasser Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus Fassadenmaterial Western Red Cedar Fassaden firma Zimmerei der Firma Swietelsky Adresse Wien Bauherr Privat Planungsbeginn 03/2013 Fertigstellung 01/2016 Wohnfläche 260 m² Fotos (1) Stefen Zenzmaier, (2) Lichtbildkultur Martin Schlager / www.lichtbildkultur.at
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Im Kreislauf
LICHT
„Wir waren gerade mit den Umplanungen unserer langjährigen Wohnung zu einem altersgerechten Wohnsitz beschäftigt, als sich die Gelegenheit eines Grunderwerbs in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem alten Wohnort ergab. Auf Empfehlung unseres Sohnes, der bereits ein Wohnbauprojekt mit den Planern verwirklicht hatte, beauftragten wir einen altersgerechten Wohnsitz in einer für Niederö sterreich typischen Einfamilienhaussiedlung“, erläutern die Bauherren. Der Pavillon mit nahezu quadratischem Grundriss wurde zentral auf dem kleinen Grundstück positioniert. Das helle und freundliche Wohnhaus erhielt 2017 den Preis für „Vorbildliches Bauen in Niederösterreich“. Der Wohnraum sollte kostengünstig, barrierefrei und hell sein. Durch die intelligente Raumanordnung der beiden Baukörper ist eine optimale Raumnutzung nahezu ohne Gänge entstanden. Zentrales Element des Pavillons ist ein begrüntes Atrium, das sich rundherum verglast mitten im Wohnraum präsentiert. Offene Wohnbereiche wechseln sich mit geschlossenen Rückzugsmöglichkeiten ab. Das lässt eine überraschende Großzügigkeit auf kleinem Raum zu. Verstärkt wird dieser Raumeindruck durch die verglasten Außen wände des Wohn- und Esszimmers. Die Ausführung erfolgte traditionell als Ziegelbau mit weißem Strukturputz mit Besenstrich, der mit einer holzverschalten Fertigteilgarage kombiniert ist. Da das Gebäude nicht unterkellert ist, fungiert die Garage zudem als Kellerersatz. Auch die in weißem Schleiflack gehaltene Inneneinrichtung ist vom Architekten geplant worden. „Wir versuchen, das Innere des Hauses wie ein Raumkontinuum zu konzipieren“, so Architekt Christoph Gaber von X42 Architektur. Der Parkettboden ist als Naturholzboden mit einem Eichenparkett in Fischgrät ausgeführt, wobei die im ganzen Haus verlegte Fußbodenheizung für ein angenehmes Raumklima sorgt. Ein Kamin im Wohnzimmer lädt zum gemütlichen Entspannen ein. evh
Architektur X42 Architektur (Christoph Gaber, Marko Jell-Paradeiser, Martin Moser, Matthias Brandstetter) Web www.x42.at Objekt Einfamilienhaus DTG Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Raumklima Fassadenm aterial WDVS Adresse Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 2014 Fertigstellung 2016 Wohnfläche 115 m² Auszeichnung Vorbildliches Bauen in Niederösterreich 2017 Fotos Max Kropitz / www.maxkropitz.com
Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Der kleine Lichthof im Zentrum des Hauses macht die Jahreszeiten auch im Inneren erlebbar.
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Büro X42 A R C H I T E K T U R , W I E N / Haus N I E D E R Ö S T E R R E I C H
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Aussichtsreich „Lustig war die gemeinsame Vermessung des Grundstückes mit einer 4 Meter langen Stehleiter, bei der wir alle relevanten Höhen und Aussichtspunkte geprüft und optimiert haben“, lässt Architekt Christoph Abel die erste Planungsphase Revue passieren. Behutsam platzierte man schließlich den Holzbau in den Hang und drehte ihn so, dass die bestmögliche Aussicht ins Tal gegeben ist. Einfühlsam, aber bestimmt. Mit zwei horizontalen Linien (Dach und Boden) legt sich das Gebäude in das stark abfallende Gelände. Der Effekt: Die Kubatur tritt in den Hintergrund und spielt in der entfernten Wahrnehmung keine Rolle mehr. Oben wird das Haus durch ein klassisches, jedoch
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verschränkt und flach geneigtes Satteldach abgeschlossen, das im Westen in ein Vordach übergeht. Eine Brücke zum Wohnraum. „Die innen sichtbaren, rohen Brettsperrholzelemente zeigen ohne weitere Vorsatzschale die tatsächliche Tragstruktur. Diese Holzbauteile wurden mit einer UV-Schutz-Lasierung behandelt, damit das helle Fichtenholz nicht nachdunkelt. Im bewussten Kontrast dazu wurde der Boden mit einem dunkleren Eichenboden ausgelegt.“ Betreten wird das Haus G über den Essbereich. Anschließend gelangt man über den Wohnbereich, der durch ein Ofenelement getrennt ist, in die Privatzone. Eine große Südterrasse ist für Gäste des Hauses, die Westterrasse wird
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als Gemüsegarten und als Aussicht vom Bad genutzt. Die Schlafräume im östlichen Teil erlauben den weiten Blick Richtung Schafweide und Koralm. Innen also optimale Raumnutzung inklusive großzügigem Wohngefühl. Außen: ein Spiel mit Materialien. „Der Stein dient als Abgrenzung der Straße zum Grundstück und ist als Schlichtmauerwerk wie bei einer Abgrenzung zu einer Schafweide zu verstehen. Der Beton bildet den Sockel des Gebäudes und wächst als künstlicher Stein aus dem Hang heraus. Der Holzbaukörper schafft es, über dem Gelände zu schweben.“ Eine erträgliche Leichtigkeit des Seins, möchte man sagen. anm
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Architektur ABEL und ABEL Architektur (Barbara Abel, Christoph Abel) Web www.abelundabel.at Objekt auf der Schafalm – Haus G Kategorie Neubau, Raumklima Fassadenmaterial Lärche geölt Fassadenfirma Holzbau Loike GmbH Adresse Wolfsberg, Kärnten Bauherr Privat Planungsbeginn 07/2014 Fertigstellung 08/2017 Wohnfläche 128 m² Fotos Arnold Pöschl / www.arnoldpoeschl.com
Ein Haus aus Holz schafft ein wohltuendes Raumklima, denn das Material nimmt Feuchtigkeit auf und gibt es kontinuierlich wieder ab. Außerdem wirken die ätherischen Holzöle beruhigend und senken die Herzfrequenz.
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Camouflage Alt ist hier nur der Bestand des an der Bahntrasse Wien-Krems inmitten eines landwirtschaftlichen Gebietes gelegenen Ziegelhäuschens. Gut getarnt hinter Büschen und Bäumen, erkennt man auf den ersten Blick kaum, dass sich hier ein Gebäudekomplex versteckt – trotz seiner Größe. Denn erhöhter Platzbedarf einer Großfamilie war ausschlaggebender Grund für die Sanierung und Erweiterung des Altbestands, der ohne Infrastruktur dalag. Im Zuge der Bauarbeiten wurde das Haus mit einer Abfolge von Wohn- und Arbeitsräumen ausgestattet, die temporär oder längerfristig genutzt werden können, und um einen neuen Holzbau erweitert. Obwohl Architekt Andreas Breuss hierfür alle Baumaterialien direkt der Natur entnommen hat und sich somit auf traditionelle Qualitäten besinnt, ist an diesem Bau nichts altbacken. Ganz im Gegenteil, denn Holz, Lehm und Stroh wurden bautechnisch auf höchst innovative Weise eingesetzt. Und das nicht nur optisch. Der tragende Holzriegelbau etwa erhielt eine schützende Lehmschicht, die bauphysikalische Funktionen wie Schall- und Brandschutz übernehmen kann. Von einem nur fünf Kilometer entfernten Getreidefeld stammen die 35 cm dicken Strohballen, mit denen das Haus gedämmt wurde. So wurde nicht nur ein landwirtschaftliches Abfallprodukt sinnvoll verwertet, es wurden auch unnötige Transportwege vermieden und somit der ökologische Fußabdruck im Bauprozess minimiert. Der darauf aufgetragene Lehmputz sorgt nicht nur für optimale Luftfeuchtigkeit und hohe Wärmespeicherkapazitäten, sondern verbessert auch die Raumakustik und wirkt sich positiv auf die Lichtstreuung aus. Ökologie und positives Raumgefühl wurden konsequent eingesetzt – bis zum eigens vom Architekten entwickelten Lehm estrich mit Fußbodenheizung: Umweltbelastende Baustoffe aus Beton konnten so vermieden werden, ein Verkleben des Holzbodens wurde überflüssig. Auch außen steht der naturnahe Bau mit einer spielerischen und lebendigen Fassade aus schmalen Lärchenstäben in ständigem Austausch mit seinem Umfeld. Die horizontalen Leisten der Fensterläden wurden so konzipiert, dass der Lichteinfall im Sommer minimiert und im Winter maximiert wird. Über eine vorgelagerte Arkade steht der Holzbau in direkter Blickverbindung mit dem Altbestand, der ebenso mit natürlichen Baustoffen saniert wurde und stellt – auch im übertragenen Sinne – generationenübergreifende Bezüge her, die Geschichte und Innovation in Form dieses Großfamilienhauses verbinden. mip
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Architektur ANDIBREUSS Web www.andibreuss.at Objekt Familienhaus Grafenegg Kategorie Neubau, Umbau, Raumklima Fassadenmaterial Unbe handelte Lärchenstäbe Adresse Grafenegg, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 08/2012 Fertigstellung 03/2016 Wohnfläche 350 m2 Fotos Astrid Bartl / www.fotograefin.com
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Als natürliches Dämmmaterial fungieren hier Strohballen. Frei von Chemie, sind sie auch schallabsorbierend. Darauf findet sich eine vier Zentimeter dicke Lehmputzschicht für eine positive Raumregulierung und einen optimalen Wärmespeicher.
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Forscher, Architekt, Bauherr und ausführender Handwerker – diese Tätigkeiten übernahm Hochschuldozent Robert Mair bei seinem Low Tech Gehöft selbst. 100 Häuser lässt er an dem Prozess von der Theorie in die Praxis teilhaben:
„Mit Eigenholz oder Abbruchziegeln zu arbeiten entsprang einerseits dem Nachhaltigkeitsdiskurs, anderseits kam es dem eigenen erlernten Handwerk entgegen.“
„Natur ist Freund und Feind zugleich. Wie gelingt es mit Naturbaustoffen ein Nest zu bauen, diese aber selbst nicht abzubauen?“
„Ausdauer lohnt sich – wie beim Marathon. Nicht derjenige, der am schnellsten startet, gewinnt, sondern der, der bis zum Ende Haltung bewahrt. Zu oft brechen Bauherren in ihrem Anspruch ein, weil ihnen die Kraft oder finanzielle Mittel ausgehen.“
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Lebensqualität dank Lowtech
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„Das alte Bauernhaus war eines der ersten Häuser in diesem Gebiet und steht an einer besonderen Stelle: den ganzen Tag Sonne, weiter Blick und umgeben von alten Wirtschaftsgebäuden. Wenige dieser alten Landhäuser sind noch erhalten, viele werden abgebrochen und durch Neubauten ersetzt. Die ortstypischen, einfachen Typologien verschwinden“, bemerkt Architekt und Hochschuldozent DI Robert Mair. Da Konstrukteur und Bauherr in diesem Fall eine Person waren, kam ein Neubau nicht infrage. Vielmehr begab man sich auf die Suche nach einer nachhaltigen und dennoch eigenständigen Form. Kein Kontrast zwischen Alt und Neu, sondern ein enger Dialog, ein Fortschreiben und Weiterbauen in der ähnlichen Haltung war das Ziel. „Im Wesentlichen wollten wir bewahren, was Qualitäten hatte, und erneuern, was überformt war – etwa aus den 60er-, 70er-Jahren. Das Eternitdach, die Zwischenwände und die Böden hatten keinen Charme und konnten deshalb weichen, die dicken, alten Mauern und die Kastenfenster wollten wir aber belassen.“ In der Folge wurde das alte Langhaus erhalten und durch ein neues Volumen ergänzt. Eine „alte Hülle“, die ein „modernes Innenleben“ preisgibt. Ohne Anspruch auf Architektur bekommt man plötzlich Baukunst serviert. Raffinierter Raum inklusive Naturbezug. So legt etwa der Erweiterungsbau zusammen mit der originalen Holzhütte eine Spange um den alten Nussbaum und erschafft einen geschützten privaten Wohnhof. „Umringt von
eigenen Streuobstwiesen, Mischwald, Wiesen und Äckern blicken wir auf die Koralm und erleben Tages- und Jahreszeiten permanent im Wechsel. Die extensive Bewirtschaftung der 3,74 ha – zu der Holzarbeit und das tägliche Stückholzheizen gehören – sorgt für einen naturräumlichen Bezug, der über das reine Betrachten der Landschaft hinausgeht.“ Ein Öko-Gewissen, das Hand in Hand mit architektonischem Anspruch geht. Gebaut wurde hier im Dienst der Lebensqualität und nicht als Statussymbol nach außen. Lowtech-Selbsteinsatz löste dabei industrielle Fertigung ab: „Statt PV und Wärmepumpe haben wir uns beim Heizen für Scheitholz entschieden. Das kommt – wie auch das Holz für den Neubau und den Dachstuhl des Altbaus – aus dem eigenen Wald etwa 20 Meter vom Bauplatz entfernt. Auch der Lehmputz innen und der Kalkputz außen sind von Hand und ohne Zusätze aufgebracht und wurden direkt auf der Baustelle aus den Rohstoffen gemischt. Sie regulieren das Raumklima größtenteils ohne Technik, dazu ersetzt ein eigener Hausbrunnen den Wasseranschluss, für Lebensmittel sorgen Garten und Acker. Lowtech geht über das Bauen hinaus.“ anm
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Architektur Robert Mair Objekt Low Tech Gehöft NB56 Kategorie Neubau, Umbau, Niedrig energiehaus / Passivhaus, Bauen im Bestand, Raumklima Fassadenmaterial Kalkdickputz / Lärchenschalung Adresse Großklein, Steiermark Bauherr DI Robert und Andrea Mair Planungsbeginn 06/2009 Fertigstellung 12/2014 Wohnfläche 180 m² Fotos Robert Mair
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Unverleimtes und chemisch unbehandeltes Vollholz, Lehmputz sowie Holzwolledämmung sorgen für eine angenehme Raumluft im Inneren. Außerdem kann das Haus atmen und es dämmt, speichert und puffert perfekt.
Architektur Tp3 Architekten (Andreas Henter, Markus Rabengruber) Web www.tp3.at Objekt EFH St. Florian Kategorie Neubau, Niedrige nergiehaus / Passivhaus, Schwerpunkt Raumklima Fassadenmaterial Lärchenholz Adresse St. Florian, Oberösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 2015 Fertigstellung 2016 Wohnfläche 145 m² Fotos Mark Sengstbratl / www.mark-sengstbratl.net
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Alles Atrium
Auffällig ist die große steinerne Treppenanlage, die von der Straße aus in den Eingangsbereich des Wohnhauses führt. Zu den Straßenseiten hin eher introvertiert, öffnet sich die Holzfassade mit ihrem großzügig verglasten Atrium Richtung Garten. Der Grundgedanke für dieses eingeschossige Wohnhaus folgt der Analogie eines alten römischen Atriums. Alle Räume münden direkt durch verglaste Terrassentüren in das Atrium. Allerdings öffnet sich der Innenhof weiter zur Terrasse und ermöglicht einen Blick in den Garten. Das Gebäude wurde als Aufbau auf
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einen bestehenden Keller neu erbaut, als Niedrigenergiehaus konzipiert und ist mit Wärmepumpe und kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Lärchenholzfassade erinnert an alte bäuerliche Strukturen und scheint über dem Sockel an der Eingangsfront förmlich zu schweben. Um ein angenehmes, helles und freundliches Raumklima sowie ein ökologisch hochwertiges Wohnhaus entstehen zu lassen, wurden für die Errichtung unverleimtes und chemisch unbehandeltes Vollholz, Lehmputz sowie Holzwolledämmung verwendet. Das Lärchenholz dämmt, speichert und puffert perfekt, so dass es im Winter Bestwerte in der Auskühldauer erreicht. Holzwände kann man als atmende Bauteile beschreiben. Wie eine zweite Haut dominiert im Inneren des Hauses der Baustoff Holz und lässt ein besonderes Raumgefühl entstehen. Ein atmosphärisch ruhiger Wohnraum lädt zum Entspannen ein. „In diesem Haus, umgeben von Massivholzwänden, teilweise mit Lehmputz versehen, fühlt man sich wie in einer Schatulle, in der man seine schönsten und wertvollsten Sachen aufbewahrt, eingebettet in Holz, in etwas, das man gerne berührt“, schwärmt Andreas Henter von Tp3 Architekten. evh
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Wipfelstürmer Einmal im Leben möchte man Urlaub in den Baumkronen machen. Während einer Safari-Reise durch Afrika vielleicht. Oder man baut sich sein eigenes „Baumhaus“ mitten in Gumpoldskirchen und genießt den Luxus, zwölf Monate im Jahr darin leben zu können. Der Blick fällt dann womöglich nicht auf umherwandernde Elefantenherden, trotzdem ist man mehr als beeindruckt. Als die Bauherren, durch ihre Berufe in Gärtnerei und Floristik sehr naturverbunden, sich mit dem Architektenteam des Büros Viereck Architekten aus Kindberg trafen, hat es sofort gepasst. Es gab seitens der Bauherren bereits die Vorstellung, ein luftiges Baumhaus zu bauen, und Viereck Architekten beschäftigte sich Anfang 2015 schon länger mit schwebenden Konstruktionen aus Naturmaterialien. So entstand bis Anfang 2016 diese ganz besondere Immobilie, die eine romantische Wunschvorstellung für die Zukunft zum Glück der Gegenwart werden lässt. Geschütztes Wohnen im 1. Stock inmitten des schönen, alten Baumbestandes auf einer Fläche von
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über 3.000 Quadratmetern. Natürlich stand die Verwendung von Holz als Basisbaustoff schnell fest. Hinzu kamen die Dachgestaltung als verstecktes Zelt und eine Aluminiumfassade. Vertikale Fassadenelemente strecken das Haus optisch noch mehr in die Höhe, so dass das ganze Ensemble mit seiner natürlichen Umgebung verschmilzt. Ein Effekt, der durch großzügige Fenster- und Terrassenflächen rund um das ganze Objekt weiter unterstützt wird. Es entsteht das angenehme Gefühl, dass sich ein neu gebautes Haus respektvoll seiner Umgebung anpasst und sie nicht verdrängt. Betritt man das Innere des Hauses, bleibt dieses positive Empfinden erhalten. Lehmputzwände, Holzstichwände und -decken, Holzböden, Raumhöhen bis über vier Meter und ein offener Grundriss mit offener Küche und Kamin lassen einen vergessen, dass man sich in einem Haus befindet. Fast scheint es, als habe man spontan sein 120 Quadratmeter-Zelt an der schönsten Stelle aufgeschlagen und ein Lagerfeuer für die wohlige Wärme angefacht – mit rundum
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freiem Blick in die Natur. Der Wunsch, wenigstens einmal im Leben in einem Baumhaus in wundervoller Umgebung zu übernachten, ist beim Einzug für die Bauherren in Erfüllung gegangen. Vielmehr stellt sich nun spätestens im Sommer beim Sprung in den Pool die Frage, wie man es anstellen kann, das Zuhause möglichst selten zu verlassen. jur
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Architektur Viereck Architekten Web www.viereck.at Objekt Haus T – Wohnen in den Baumkronen Kategorie Neubau Fassadenmaterial Holzlattung vertikal, PREFA Stehfalz Fassadenfirma Strobl Bau – Holzbau GmbH, Wastl GmbH Adresse Gumpoldskirchen, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 2015 Fertigstellung Jänner 2016 Wohnfläche 120 m² Fotos (2) Andreas Tischler / www.andreastischler.com, PREFA / www.prefa.at, (1,3) Croce & Wir / www.croce.at
Inmitten von Baumkronen wird man ständig mit frischer und kühler Luft versorgt. Im Inneren regulieren Lehmputz und Wände, Decken und Böden aus Holz das Raumklima – ergänzt durch eine Wohnraumlüftung und eine Luftwärmepumpe zum Heizen. Ein Haus, das von Luft lebt.
1 Auf Augenhöhe – die umlaufende Terrassenfläche bietet einen Rundumblick in die Gartenlandschaft. Die vertikalen Fassadenelemente strecken 3 das Gebäude optisch in die Höhe. Außerdem harmoniert das Dunkelgrau des Aluminiums mit dem dominierenden Baustoff Holz.
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Persönliche Krönung
„Laut Bauplatzerklärung wäre ein Flachdach möglich gewesen. Die Gemeinde hätte jedoch die Baugenehmigung verzögern können. Da die Bauherren weder Streit mit der Gemeinde noch eine Zeitverzögerung in Kauf nehmen wollten, wurde die Entscheidung zu einer Veränderung der Dachform getroffen“, erinnert sich Architekt Walter Schuster. Ein „Haus für Renate und Harald“ sollte es werden. Anonymität der Bauherren gibt es bei hobby a. nicht. Warum auch, ist doch jeder Entwurf individuell auf die Bedürfnisse der Bauherren abgestimmt und aus ihrer Persönlichkeit heraus entwickelt. In diesem Fall wurde der fünfköpfigen Familie die Wohnung in der Stadt Salzburg zu klein. Nach längerer Suche entschied man sich schließlich, auf einem bereits vorhandenen Grundstück ein Einfamilienhaus zu errichten. Gewünscht war ein moderner Baukörper mit offenem Grundriss, eine möglichst ökologische und nachhaltige Bauweise sowie ein gutes Raumklima und eine gute Raumatmosphäre. Ansprüche, die vor allem durch den
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Einsatz von Weißtanne erfüllt wurden, die im Vergleich zu anderen heimischen Holzarten eleganter oder moderner wirkt und weitgehend astund harzfrei ist. Den Kontrapunkt dazu bildet Soloeco, ein ökologisch hergestellter Werkstoff, der vor allem durch seine angenehme Haptik besticht. „Die Beschränkung auf zwei Materialien bedeutet zudem eine Konzentration auf das Wesentliche, die räumliche Wirkung wird in den Vordergrund gestellt. Lehmputz wurde nur bei den Innenwänden im Keller verwendet, wo weder Holzwände noch Sichtbeton sinnvoll gewesen wären.“ Und der wurde übrigens vom Bauherren unter Mithilfe des Architekten selbst aufgebracht. Eyecatcher bleibt aber sicher das aufgefaltete Flachdach und der dadurch entstandene spannende Dachraum: Eine Neuinterpretation des Satteldachs mit drei Firsten, welche mit den südlich gelegenen Gebirgszügen in einen Dialog tritt und dem Haus dazu noch einen individuellen Charakter verleiht. Renate, Harald und die Kinder fühlen sich sicher wohl. anm
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1 Eine ungewöhnliche Formgebung, ein span nender Raum. Die neu Neuinterpretation des Satteldaches gibt dem Dachgeschoss einen ganz besonderen Charakter.
Wenn man sich mit Gemüse aus dem eigenen Garten versorgt, warum dann auch nicht den Strom selbst produzieren? Mit der Kraft der Sonne und einer zukunftsweisenden Haustechnik wird ein Teil des Energiebedarfs für Haus und Elektroauto bereitgestellt.
2+3 Die Weißtanne wurde nicht nur als Fas sadenmaterial gewählt, sie wurde auch konsequent im Innenraum verwendet. Eine Konstruktion aus Holztafelelementen bedeckt alle Wände und die Decke.
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Architektur hobby a., schuster & maul Web www.hobby-a.at Objekt Haus für Renate und Harald Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Raumklima Fassadenmaterial Holzschalung Weißtanne Fassadenfirma Holzbau Burgschwaiger Adresse Elixhausen, Salzburg Bauherr Renate W. Planungsbeginn 10/2014 Fertigstellung 06/2017 Wohnfläche 251 m2 Fotos Renate und Harald W.
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Graues Grün Grünes Grau Eine eigene kleine Welt, wie der Architekt verspricht, ist der Dachgarten nicht nur optisch. Extensive Dachbegrünungen können auch das Mikroklima der Umgebung verbessern. Das verdunstende Wasser sorgt für Kühlung und eine Verbesserung der Luftfeuchtigkeit.
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Der Winter ist vorbei. Das Eis hat sich zurückgezogen. Die Pflanzen beanspruchen ihren rechtmäßigen Platz. Nicht das Eis der vergangenen kalten Monate. Nein, das der letzten Eiszeit. Zurückgelassen hat sie im oberösterreichischen Braunau einen einzelnen Felsblock. Ein Findling im nun satten Grün. Ganz so scheint es, wenn man das Gartenhaus von X ARCHITEKTEN betrachtet. Ein massiver Fels, der sich naturnah und wie selbstverständlich in seine Umgebung integriert. „Hätten wir eine weiße Villa in diesen Garten gesetzt, sie würde optisch ihren Platz fordern. Es ging uns aber um die Verzahnung von Haus und Natur. Beim Stahlbeton waren der Bauherr und ich uns deswegen sofort einig. Eine schöne Kombination, eine gewisse Neutralität und trotzdem eine Haptik“, begründet Architekt David Birgmann das hier alles bestimmende Material. Einigkeit herrschte aber nicht nur bei dieser Wahl. Die gute Zusammenarbeit zwischen Herrn Burgstaller, dem Bauherrn, und dem Architekten Birgmann zeichnet das ganze Projekt aus. Dabei wurde das Haus nicht für den Bauherrn entworfen, sondern für seine Tochter und ihre Familie. Sie hat – zu Recht – immenses Vertrauen in die gestalterischen Ansprüche ihres Vaters. So war zum Beispiel eine pavillonähnliche Bebauung gewünscht, um mit dem Grundstück in Kontakt zu bleiben. Man wollte sich aber auch mit dem Flächenverbrauch kritisch auseinandersetzen. Was nach einem klaren Widerspruch klingt, wurde mit einem Vorschlag des Bauherrn aufgelöst. Ein Dachgarten. „Als diese Idee im Vorentwurf entstand, spannte sich plötzlich eine gewaltige dritte Ebene auf. Die vollflächige, intensive Begrünung trägt der Bebauung Rechnung. Wir konnten bepflanzen, was wir versiegelt
haben. Eine ganz eigene Welt“, schwärmt der Architekt. Ein Landschaftsarchitekt wurde nicht benötigt, der Bauherr ist für das Konzept und die gärtnerischen Inhalte verantwortlich, umgesetzt wurde es von X ARCHITEKTEN. Diese eigene Welt wurde über eine Außentreppe mit dem ebenerdigen Garten verbunden. Hier findet sich auch das Gartenhaus des Gartenhauses, dieses wurde von dem Künstler Sepp Auer als multifunktionale Skulptur angefertigt. Außerdem wird hier unten die Verzahnung von Außen- und Innenraum besonders schön sichtbar, denn aus jedem Zimmer ist die Nähe
spürbar. Ein gestalterisches Konzept wie aus einem Guss. Kein Wunder, denn hier wurde zur Gänze nach den Entwürfen von David Birgmann gearbeitet. Von der Außenhülle bis zur Vorhangstange. „Neben dem Dachgarten ist für mich persönlich die Entwicklung des Hauses selbst ein Projekt-Highlight. Es ist wahnsinnig leicht von der Hand gegangen. Alles war klar. Alles hat sich richtig angefühlt.“ Es hat sich nicht nur so angefühlt, es ist auch alles richtig. Denn ganz selbstverständlich steht das Gartenhaus nun in Braunau. Als wäre es schon seit der letzten Eiszeit da. ros
90 Architektur X ARCHITEKTEN (David Birgmann, Bettina Brunner, Max Nirnberger, Lorenz Prommegger) Web www.xarchitekten.at Objekt Gartenhaus Kategorie Neubau, Raumklima Fassadenmaterial Stahlbeton-Sandwichelemente Fassadenfirma Baumeister Ing. Franzmair Adresse Braunau, Oberösterreich Bauherr Fam. Burgstaller Planungsbeginn 12/2013 Fertig stellung 01/2016 Wohnf läche 260 m² Fotos David Schreyer / www.schreyerdavid.com
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Die Auskragungen des Daches sind auf die Einfallswinkel der Sommersonne abgestimmt. Sie schützen im Sommer vor direktem Licht und Überhitzung im Inneren und das bei eingeschränktem Blick hinaus in die Natur.
LICHT
91 Weite statt Wände Am Ende einer Sackgasse in einer Kärntner Siedlung gelegen, befindet sich Haus LUI sozusagen an der Schnittstelle zwischen der bewohnten Welt und einer ebenso ausgedehnten wie unbebauten Kulturlandschaft. Der Bauherr wünschte sich hier ein offenes, zeitloses Haus, das zum freien Schlendern einlädt. Gleichzeitig sollte das neue Heim die weite Ebene des Lerchenfeldes – ebenjene besagte Kulturlandschaft – als Genius Loci würdigen. Folglich machten spado architects die Weite zum bestimmenden Element des Entwurfs. Und dies gleich in mehrerlei Hinsicht. Zum einen wäre da das großzügige Raumprogramm, das sich mit lediglich vier Zimmern auf 215 Quadratmetern als rigoroses Plädoyer gegen jede Enge erweist. Teil davon ist auch ein zweigeschossiger Luftraum, der Erd- und Obergeschoss über eine große, rechteckige Öffnung miteinander verbindet. Zum anderen feiert Haus LUI regelrecht die umliegende Landschaft, indem es die Grenzen zu dieser weitgehend auflöst. Eine praktisch komplett verglaste Südwest- und Nordwestfassade öffnet das flache Gebäude auf beiden Ebenen zum Außenbereich hin. Eine Terrasse unter einem weit auskragenden Dach vertieft bei Bedarf diese Annäherung. Im Zentrum des Hauses zieht eine massiv anmutende monolithische Treppe
die Aufmerksamkeit auf sich. Diese mit Holz verkleidete Stahlkonstruktion wirkt wie ein fester Anker, der den Raum gerade noch vor einer völligen Auflösung in die Weite bewahrt. „Die Innentreppe wurde sehr oft abgeändert, und es gab verschiedene Varianten“, erzählt Architekt Hannes Schienegger von spado. „Sie ist als Gegengewicht zur Luftigkeit und Weitläufigkeit der Räume konzipiert.“ Das akribische Ausarbeiten von Details betraf indes nicht nur diesen besonderen Aufgang. „Die Idee des Hauses, das aus Scheiben und einem fliegenden Dach aufgebaut ist, ließ in weiterer Folge immer nur sehr klare und präzise Entscheidungen zu“, so Schienegger. „Die Erfahrung, wie wichtig eine starke Idee in diesem Zusammenhang ist, war für uns sehr wertvoll.“ jaz
Architektur spado architects (Harald Weber, Hannes Schienegger) Web www.spado.at Objekt Haus LUI Kategorie Neubau, Raumklima Fassadenmaterial Hanfdämmung mit mineralischem Putz Fassadenfirma STRABAG AG Adresse Kärnten Bauherr Privat Planungsbeginn 2014 Fertigstellung 2017 Wohnfläche 215 m² Fotos Kurt Kuball / www.kurtkuball.com
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ENERGIE
Grün ist die Hoffnung Kein wuchernder Efeu, kein rankender wilder Wein und auch kein neues System zur Vertikalbegrünung. Ja, die Fassade des Hauses R17 ist grün. Doch grün ist, was drinnen steckt, und nicht, was außen dran wächst. Denn Architekt Gerald Anton Steiner setzte bei diesem Neubau auf ein ungewöhnliches Material. Altbekannt und gleichzeitig neu entdeckt – Nutzhanf. Zu Fassadendämmplatten verarbeitet, handelt es sich um einen qualitativ hochwertigen Wärme- und Schallschutz, der als regional nachwachsender Rohstoff auch ökologisch besonders wertvoll ist. Doch das Umweltbewusstsein von Bauherren und Architekten spielte nicht nur bei der Materialwahl eine Rolle: Der Neubau sollte auch keinen Störfaktor darstellen, sondern sich in die Landschaft integrieren. Zur Straße gänzlich
verschlossen, öffnet sich das Haus nun zur Hangseite und mit Blick in das Mühlviertler Hügelland. Eine Weitsicht so beeindruckend, dass man sie aus jedem Raum des Hauses genießen will und jetzt auch kann. Natürlich von der Terrasse im Erdgeschoss, aber auch aus dem Schlafzimmer, dem Arbeitszimmer und sogar aus der Badewanne im Untergeschoss. Weniger Aussicht, dafür auch keine Einsicht können die Bauherren hingegen auf dem südlich orientierten Patio genießen. Dieser schließt eben erdig an Küche und Wohnbereich an, bietet einen geschützten Außenbereich und die Möglichkeit, auch in kühlen Nächten noch draußen sitzen zu können. Wenn auch nicht begrünt, Grün trägt das Haus dann schlussendlich doch. Einerseits durch die mediterrane Pflanzenwahl im Patio und auch auf der Außenhaut.
Gemeinsam mit der Firma SYNTHESA entwickelte der Architekt eigens für dieses Projekt eine rillenartige Verputztechnik. Strukturiert und in Grün gehalten, bindet der Verputz das Haus noch stärker an die wald- und wiesenreiche Umgebung, stellt aber gleichzeitig eine Analogie zu dem hier bestimmenden Material dar: dem Nutzhanf. ros
Das Grün der Fassade dient nicht nur dem Gebäude, sich in die Umgebung einzufügen, sondern weist auch auf dessen grünen Wandaufbau hin. Die Dämmplatten aus Hanffasern erzeugen aufgrund der Diffusionsoffenheit ein angenehmes Raumklima. Eine nachhaltige Lösung für Bewohner und Umwelt.
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Architektur Architekt Gerald Anton Steiner Web www.geraldantonsteiner.com Objekt Haus R17 Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Raumklima Fassadenmaterial Hanffaserdämmplatten von Capatect Fassadenfirma Krückl Baugesellschaft m. b. H. & Co KG Adresse Mühlviertel, Oberösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 2014 Fertigstellung 2017 Wohnfläche 152 m2 Fotos Capatect / www.capatect.at
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LUFT
„Um die beste Aussicht zu bekommen, muss man so weit oben bauen wie möglich. Dort ist der Hang aber am steilsten und wenn man auf ein Minimum den gesetzlichen Abstand ausnutzt, dann gibt es wenig Platz für Böschungen beim Aushub. Daher war die Baugrubensicherung das Schwierigste beim Bau des Hauses“, lässt Architekt Matthias Hein die Errichtung Revue passieren. Eingebettet in die Topografie, auf dem Hang oberhalb von Bregenz, bietet sich ein spektakulärer Blick in das Rheintal und die Bodenseeregion. Stufenweise steigen die Geschosse sanft den Hang hinauf und lassen auch die Innenräume nach oben hin luftiger werden. Maximal schöne Aussicht ohne Verlust der Privatheit. Ein loft a rtiger Wohn-/Essbereich führt dabei auf die vorgelagerte begrünte Dachterrasse. „Sie ist deshalb wichtig, weil eine Dachfläche an einem Hang von den weiter oben befindlichen Menschen als Fassade wahrgenommen wird, während ein Gründach das Haus viel besser in die grüne Umgebung einfügt. Außerdem bringt es für den sommerlichen Wärmeschutz Vorteile durch die deutlich niedrigere Wärmespeicherfähigkeit als bei Kies. Auch von Insekten und besonders Bienen wird die Grünfläc he
Ein Wandaufbau mit 50 cm starken Ziegeln, Kalkputz außen, Lehmputz innen und einer sorgfältigen Detailplanung benötigt kein Wärmedämmverbundsystem. Diese diffusionsoffene Bauweise garantiert mit Materialien, die frei von schädlichen Lösungsmitteln sind, eine hohe Luftqualität.
sehr geschätzt.“ Natürlichkeit, die auch die Palette für die Materialien vorgab. Um eine hohe Luftqualität zu garantieren, wurde auf nachdämpfende, schädliche Lösungsmittel verzichtet. Außen verputzte man mit Kalk, innen mit Lehm. „Das Ziel war, einen monolithischen (ungedämmten) und diffusionsoffenen Wandaufbau mit natürlichen Materialien zu bekommen. Man hätte auch innen anstatt Lehm einen Kalkputz verwenden können. Der Lehm ist allerdings von seiner Pufferfähigkeit unglaublich gut. Er hat eine klimatisierende Wirkung – speichert also Feuchte und gibt sie wieder ab, im Sommer liefert er Verdunstungskühle. Zudem finde ich den hell-erdigen Farbton des Lehmverputzes sehr angenehm und schön. Außen halte ich den Kalk für sehr gut, da er aussintert und sehr widerstandsfähig wird. Das kennt man ja zur Genüge von alten Häusern.“ Im Gegensatz zu diesen wurden aber hier die Gangflächen bis ans Limit ausgenutzt. Exakte, handwerklich gefertigte Tischlermöbel aus Douglasie bieten größtmöglichen Stauraum und treten mit den seidigen, leicht wolkig erscheinenden Lehmputzoberflächen in einen interessanten Dialog. Trotz umliegender Natur wurde auch ein Innenhof als Rückzugsort miteingeplant – der Name ist beim „Haus mit Hof“ eben Programm. Zugang gewährt ein ornamentales Einfahrtstor. „Der Hof sollte geschlossen werden, aber nicht hermetisch, sondern eher durch einen Filter, der noch Licht und Blicke durchlässt, aber unterbricht. Die Holzoberfläche des Garagentors sollte ebenfalls durchlaufen, da ein Materialwechsel eine unverständliche Kleinteiligkeit ergeben hätte.“ Stufe für Stufe erlaubt das Haus immer neue Aussichten und Panoramen. Postkartenidylle, die aber jede Art von Kitsch vermissen lässt. anm
Architektur HEIN architekten Web www.hein-arch.at Objekt Haus mit Hof Kategorie Neubau, Niedrig energiehaus / Passivhaus, Raumklima Fassadenm aterial Kalkputz Fassadenfirma Familie Kalb Adresse Bregenz, Vorarlberg Bauherr Privat Planungsbeginn 06/2015 Fertigstellung 01/2017 Wohnfläche 192 m² Fotos David Schreyer / www.schreyerdavid.com
Stufenschnitt 93 178
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A DV E R T O R I A L Fotos katsey.org
BAUEN MIT BAUMBESTAND Ein Garten als verbindendes Element der Architektur. Nicht weniger wünschten sich die Bauherren des Wohnhaus Ba von KRAMER&KRAMER. Hohe Erwartungen an eine Freifläche. Noch höhere an die Gestalter. Die erschwerenden Parameter: zwei Grundstücke, zwei Baukörper und Höhenunterschiede in der Topografie. Denn während das Wohnhaus mit Terrasse auf einer ebenen Rasenfläche situiert ist, befindet sich das Poolhaus auf einem abfallenden Hanggrundstück. Hier in Hinterbrühl gelang aber weit mehr als eine optische Verbindung der Baukörper. Behutsam wurde der Pflanzen- und Baumbestand aufgefrischt, Gräserbänder ziehen sich über den Hang und als wiederkehrendes Element durch den Garten. Die Formensprache der Architektur spiegelt sich in der Gartengestaltung. Besonders der Poolbereich spielt alle Stückchen: Die
Begrünung der Wände sind mit berankten Stahlseilen ausgeführt. Die Besonderheit: Die Poolabdeckung wurde als Holzdeck gestaltet, welches sich automatisch steuern lässt und das man bei Bedarf in eine „Garage“, die in den Hang hineingebaut wurde, verschwinden lassen kann. Die Aufenthaltsbereiche sowohl vor dem Haus als auch in Poolnähe wurden mit Möbeln von Extremis, Living Divani, Minotti und Paola Lenti bestückt und mit Töpfen von Atelier Vierkant begrünt. Sorgsam von KRAMER&KRAMER ausgewählt, bieten sie, ebenso wie die Gräser bänder, eine Art Leitsystem. Gartengestaltung und Möblierung orientieren sich an den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen der Aufenthaltsbereiche und definieren sie als Zonen. Keine reine Verbindung, sondern ein Gesamtbild. Geschaffen von einem Familienunternehmen, das ebenso kontinuierlich gewachsen ist wie der Baumbestand des Wohnhaus Ba in Hinterbrühl.
Projekt Wohnhaus Ba, Hinterbrühl
Architektur Helge Meerheim Architektur
Gartenarchitekt und Ausführung KRAMER&KRAMER Gartenfläche 5.400 m²
Möbel Living Divani, Extremis, Minotti, Paola Lenti Ausstattung Pooldeck, Holzterrasse, Sunsquare Beleuchtung Bega
Bepflanzung Föhren, Gräserstreifen, Strukturbepflanzung
www.kramerundkramer.at
KRAMER&KRAMER × 100 Häuser
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Lichtspiele
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LICHT
Tagsüber Räume mit natürlichem Licht zu versorgen und auf Kunstlicht zu verzichten, gestaltet sich an trüben Herbst- und Wintertagen schwierig. Mit einer intensiven Tageslichtplanung ist das aber möglich. Bei bedecktem Himmel bringt Licht von oben dreimal mehr Helligkeit als von der Seite.
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Wenn die Rede von einem Lichtspielhaus ist, denken wir an ein Theater, in dem man Filme sehen kann. An ein Kino. Aber was, wenn man den Begriff auf das herunterbricht, was in ihm steckt? Was, wenn wir ein Haus meinen, das mit dem Licht spielt? Solch ein Haus steht in Krems an der Donau in Niederösterreich. Die Altstadt von Krems gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe Wachau. Kein Wunder, denn die reiche Geschichte und das baukulturelle Erbe sind einzigartig. So scheint es nur allzu verständlich, dass das Architektenehepaar Christine und Franz Leuthner sich entschied, seinen Lebensmittelpunkt von Wien nach Krems zu verlegen. Ein städtisches Wohngefühl sollte erhalten bleiben und so fiel die Wahl für das neue Zuhause auf ein 300 Jahre altes Winzerhaus mit Heurigenausschank im Altstadtgebiet. Das Haus war zu groß für die kleine Familie und das Architektenpaar beschloss, den Umbau gleich als Mehrfamilienhaus zu planen. Auch wenn viel Wert auf den Erhalt von Altem und guter Bausubstanz gelegt wurde, war es das Ziel der Bauherren und Bauträger, das umgebaute Haus energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Das bedeutete, einen Energiesparprofi zum Leben zu erwecken, der gleichzeitig seinen Bewohnern ein gesünderes und komfortableres Leben verschafft – ein Active House mit besonderem Augenmerk auf ein wohltuendes Raumklima (gute Tageslicht-, Raumluft- und Temperaturverhältnisse), den energetischen Verbrauch und die Auswirkungen des Gebäudes auf die Umwelt. Auch in Krems, wo das Klima für den Weinbau optimal ist, gibt es sie, die trüben Tage im Herbst und Winter. Denen wollte das Paar mit seinem Architekturbüro a-lp architektur zu Leibe rücken. Neben dem Licht, das hereinkommen sollte, waren die Ausblicke von großer Bedeutung. Allerdings sollten es geschützte Ausblicke werden mit so wenig Einblick wie möglich. Im Winzerhaus mit neuem Gewand soll der Bewohner sich geborgen fühlen. Scheinbar verspielt, aber eigentlich akribisch konzipiert, wurde das gesamte Haus mit Belichtungselementen versehen. Ein gekonntes Wechselspiel zwischen Wänden und Öffnungen bis in die Dachschrägen lässt einen das angenehme Gefühl verspüren, dass sich die Immobilie allerlei ausdenkt, um zu unterhalten. Schon die prächtige Holzeingangstür und die Tür zur Freifläche im Hof spielen mittels kleiner Glaselemente mit Licht, das auf dem Steinfußboden schimmert und je nach Tageszeit variiert. Von dort an kann man seiner Neugier nachgeben und sich von dem Schauspiel des Lichts berieseln lassen – im Haus, das mit dem Licht spielt. jur
Architektur a-lp architektur Web www.a-lp.at Objekt geschichtet und geschlichtet Kategorie Umbau, Niedrigenergiehaus / Passivhaus, Bauen im Bestand, Raumklima Fassadenmaterial Eternit Fassadenfirma Springer GesmbH Dachflächenfenster VELUX, www.velux.at Tageslichtplanung VELUX Daylight Visualizer Adresse Krems, Niederösterreich Bauherr Christine und Franz Leuthner Planungsbeginn 2012 Fertigstellung 2015 Wohnfläche 510 m2 Kosten EUR 1.040.000,– Fotos Jörg Seiler
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Mehr Raum für Tageslicht
Musik Mittelschule Weissenbach Planung: Baukooperative GmbH; Foto: Patricia Weisskirchner
Tageslicht ermittelt mit Daylight Visualizer
Bei guten Tageslichtverhältnissen können bis zu 15% bessere Lernerfolge erzielt werden!
Überlassen Sie nichts dem Zufall! Mit dem Planungstool „Daylight Visualizer“ lassen sich optimale Tageslicht-Lösungen während der Entwurfsplanung evaluieren. Kostenloser Download unter www.viz.velux.com
ALT TRIFFT NEU Ein altes Sacherl verwandelte sich mit Eternit in ein modernes, lichtdurchflutetes Wohnhaus inklusive adaptiertem Wirtschaftstrakt und Stadl. Ausreichende Besonnung des Wohntraktes, barrierefreie Erschließungswege im Inneren und gedeckte Zugänge waren Vorgabe für das Projekt.
PRODUK T Eternit Dachplatte DD-L Quadrat 40/40 vollkantig, schwarz ARCHITEK T Mag. arch. Judith Ecker VERARBEITER Hatzmann, Hofkirchen FERTIGSTELLUNG 2016 FOTOGRAF www.visual-affairs.at
Das Wohnhaus wurde großteils – bis auf seine Tragstruktur – ausgehöhlt und ab Roh-/Erdboden wieder auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf ökologische Baustoffe und Nachhaltigkeit gelegt. So wurde bestehende Bausubstanz so weit wie möglich weiterverwendet und als wichtige Speichermasse genutzt. Das Obergeschoss inklusive Sicht-Dachstuhl erhielt mittels Massivholzelementen ein Face-Lifting und folgte damit den Erfordernissen der neuen Raum nutzung und des neuen Platzbedarfes. Das Projekt entwickelte sich von innen heraus und wieder zurück. Neue Elemente wurden nach außen hin durch die Eternit-Dachplatte in „wilder Deckung“ verdeutlicht, alte, bestehende Elemente durch Putz. Dadurch entstand eine spannende Mischung aus Alt und Neu.
www.eternit.at
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Eternit × 100 Häuser
A DV E R T O R I A L Eternit × 100 Häuser
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Atemlos Nein, von der pannonischen Tiefebene ist hier im Süd burgenland nichts mehr zu spüren. Außer Atem kann das so mancher Fahrradtourist nur noch nickend bestätigen. Wenn hier auch keine alpinen Bergtouren gefahren werden, die hügelige Landschaft überrascht so manchen. Des einen Leid ist der Bauherrin Freud. So ist es nicht verwunderlich, dass die Architekten von ATMOS schwärmen: „Das Grundstück ist ganz besonders situiert. Eine unverbaute Lage und dann der Fernblick! Der Wunsch der Bauherrin war es deshalb, ein Gebäude mit maximaler Aussicht zu konzipieren.“ Aussicht, aber keine Einsicht. Deswegen zeigt sich das Haus SD auch nach Norden verschlossen. Nur unbedingt notwendige Öffnungen wurden hier gesetzt. Ganz anders im Süden. Hier, wo der Blick ins abfallende Tal, auf den umliegenden Wald, die Wiesen und die Wallfahrtskirche fällt, öffnet sich das Blickfeld, und zwar ganz individuell. Die Fichtenholzfassade lässt sich in
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diesem Bereich durch Schiebeelemente öffnen und schließen. Diese wurde, ebenso wie die Terrasse, vorgezogen. So entsteht zwischen innerer und äußerer Fassade ein geschützter Bereich. Noch privater und dennoch draußen kann man sich hingegen in den beiden Innenhöfen aufhalten. Das Gebäude selbst zeigt sich zu diesen Außenbereichen hin gänzlich transparent – die Architekten erweitern so den Innenraum um diese Freibereiche. Um einen ebenerdigen Zugang zum Garten zu garantieren, wurden die Räume im Inneren auf drei verschiedenen Ebenen organisiert. So erklärt Architekt Roland Mikolics das Raumprogramm: „Ein weiterer Wunsch der Bauherrin war die Dreiteilung. Ein Wohnbereich, ein privater Individualbereich und ein flexibler.“ Diese Bereiche schwingen sich um die Innenhöfe. Geschaffen wurde ein komplexes, lichtdurchflutetes Raumkonzept und gleichzeitig ein reduziert elegantes Haus. Kurz: Einfach atemberaubend! ros
Architektur ATMOS Architekten (Michael Ivancsics, Ronald Mikolics) Web www.atmos-arch.at Objekt Haus SD Kategorie Neubau, Niedrigenergiehaus Fassadenmaterial Vorvergrautes Lärchenholz, Alu-Blech blank Fassadenfirma Holzbau Hirschböck GmbH, Spenglerei Kunkic Niko Adresse Großmürbisch, Burgenland Bauherr Privat Planungsbeginn 03/2013 Fertigstellung 02/2015 Wohnfläche 175 m2 Kosten EUR 425.000,– Fotos Jennifer Elisabeth Fetz / www.fotografiefetz.at
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Vom schöner Öffnen und Schließen
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Glas-Faltwand de luxe: Die hoch wertigen Rahmenprofile aus Holz ermöglichen beste Wärmedämm werte in Verbindung mit einer 3-fach Isolierverglasung.
Architektur Buschina & Partner Web www.buschina.at Objekt Wohnhaus 1190 Kategorie Neubau Adresse Wien Bauherr Privat Planungsbeginn Jänner 2013 Fertigstellung Mai 2015 Nutzfläche 650 m² Glasfaltanlagen Solarlux GlasFaltwand Woodline Fotos Hertha Hurnaus / www.hurnaus.com
Ein Haus der schönen Gegensätze. Auf einem Grundstück in bester Lage, im 19. Wiener Gemeindebezirk, schufen die Architekten Buschina & Partner eine Villa mit großzügigem Außenbereich. Das Haus erfüllt alle Ansprüche an eine gründerzeitliche Villa, hohe Räume und Stuck inklusive – und ist doch ein modernes Hightech-Masterpiece in Ausstattung und Design. Alle drei Geschosse sind mit einem Lift verbunden, Wellness-Area und In- und Outdoorpool vervollkommnen die luxuriöse Einrichtung. Vor- und Rücksprünge der Fassade und des Daches geben dem Gebäude eine interessante Silhouette. Im Wohnraum herrscht Loftcharakter – nicht zuletzt durch die gartenseitig geöffnete Fassade, die die ganze Rückseite aufhellt. Und beide Etagen sind durch die besondere Glas-Faltwand sowohl im geschlossenen, aber ganz besonders natürlich im offenen Zustand erlebbar. Die raumhohen Glasrahmen über die ganze Front lassen sich nach innen zu beiden Seiten auffalten – und lösen die Grenzen zwischen Außen und Innen auf. Die Wohn-Essküche bietet eine Aussicht, als stünde man direkt auf der Terrasse. Doch auch halb geöffnet oder geschlossen vermittelt die Fassade Leichtigkeit und Offenheit. Insgesamt ist die Villa eine große Geste der Exklusivität, deren Hülle zwar an die Urform eines Wohnhauses erinnert, doch die hellen, groß zügigen Innenräume ermöglichen ein Loftwohnen im Grünen. Ganz schön offen. mah
Mit den gänzlich öffenbaren Glas-Faltwänden verschmilzt der Innen- mit dem Außenbereich.
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AUSGEDINGE Bereits in der Planungsphase des Haupthauses ist das erwähnte „Ausgedinge“ ungelöst am Bein gebaumelt und war nicht abzuschütteln. Ein Abriss war bei der Behörde nach Feststellungsbescheid nicht leicht durchsetzbar und ein Stillstand in Form des Zustandes nicht tragbar. Es tut gut, diese neue Hütte mit redu zier tem Dachvorsprung, schlichter thermisch behandelter Lärchenfassade mit Bandsägeschnitt und Vor vergrauungslasur und Pergola-Rahmen dem schlichten Betonkörper, sprich Garagen, vorgesetzt, zu betrachten. Bis auf die großzügige Eckverglasung beim Ess platz wurde kein Fenster neu geschaffen oder geschlossen. Nutzf lächen im Untergeschoss wurden, wenn erforderlich, mit Terrassen, Pergolen oder begrünten Flachdächern ausgefüllt, für die hauseigene Energiespeicherung und bei heißen Sommern erforderliche Kubaturen zum Ausgleich geschaffen. (Text: Viereck Architekten)
Foto Andreas Tischler
HOLZ IN HÜLLE UND FÜLLE W W W.MAR EINER HOLZ.AT A R C H I T E K T U R VIERECK ARCHITEKTEN ZT-GMBH W E B WWW.VIERECK.AT O B J E K T REFUGIUM IN DEN WEINBERGEN FA S S A D E N M AT E R I A L THERMISCH BEHANDELTE LÄRCHE MIT BANDSÄGE SCHNITT UND VORVERGRAUUNGSLASUR FA S S A D E N F I R M A MAREINER HOLZ BRETTVEREDELUNG GMBH F E R T I G S T E L L U N G 11/2017
Die Basis für dieses Projekt bildete ein Grundstück mit spannendem Umfeld aus nicht mehr genutzter und intakter Landwirtschaft mit einer jedoch gerade noch brauchbaren Hülle, die Anlass gab, diese neu zu definieren. Die Hofstelle gliedert sich in zwei Gebäudeeinheiten mit Haupthaus und dem jetzigen Gästehaus sprich ,,Ausgedinge“. Das Wohngebäude ist mit privater Nutzung dafür bestimmt, den Baukörper eher zurücktreten zu lassen. Das Gelände wurde geschickt genutzt und somit eine Untergeschossebene ausgebildet (alter Keller und Jauchengrube), die für die Unterbringung von Geräten, Technik und Freizeit mit gedeckter Terrasse genutzt wird. Darüber wird das Gebäude im Erdgeschoss über den westlich liegenden Eingang erschlossen, die gedeckten Parkplätze und Technikräume für Kühlung und Lüftungsanlagen
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100 Häuser × Mareiner
wurden großteils unterirdisch im Hang verpackt. Die Baunarben im Gelände wurden fachmännisch korrigiert, drainagiert und so weit wie möglich dem Geländeverlauf angepasst. Das Haupthaus mit alter Giebelstruktur wurde weitgehend übernommen und der Baukörper geringfügig nach Süden in guter Proportion gestreckt. Die Dimensionierung und die Schlichtheit der Fassaden war ein Wunsch des Bauherrn und Architekten insbesondere im Anblick von Seiten der Öffentlichkeit, südseitig wurde die einblickgeschützte Fassade mit der Vorbereitung zur Errichtung einer gedeckten Terrasse großzügig geöffnet. Auf eine Beschattung in herkömmlicher Art wurde verzichtet, Rücksprünge sowie Vordächer sollen den Energiehaushalt inklusive Tiefenbohrung/Wärmepumpe und zukünftiger Photovoltaikanlage sehr gut im Gleichgewicht halten. Ausblicke in die Natur sind von allen Seiten möglich – Lichtachsen wurden in die alten Wand- und Deckenscheiben geschnitten, Dachf lächen dort geöffnet, wo Licht hereinkommt, aber die Hitze draußen bleibt. Für Auftraggeber sowie für die Architekten war ausschlaggebend, Material und Handwerk aus der Region, ganz besonders zum Thema Terrassenboden, Sichtschalungen und Steinbeläge, einzusetzen.
Foto Andreas Tischler
PRODUKTE VON MAR EINER HOLZ: VORVERGR AUTE FASSADE UND TERR ASSE
A DV E R T O R I A L
HOLZLUXUS MIT ENTSPANNUNGSFAKTOR A R C H I T E K T U R CP ARCHITEKTUR / CHRISTIAN PRASSER W E B WWW.CP-ARCHITEKTUR.COM O B J E K T CHALET LECH LODGE, ARLBERG FA S S A D E N M AT E R I A L PANEELE VESUV UND GRAN PARADISO (MAREINER HOLZ) FA S S A D E N F I R M A MAREINER HOLZ BRETTVEREDELUNG GMBH W E B WWW.MAREINERHOLZ.AT B AU H E R R KLAUS MOOSBRUGGER-LETTNER W E B WWW.CHALET-LECH.COM F E R T I G S T E L L U N G 12/2012 F L ÄC H E 570 m 2
Am Arlberg, der Wiege des alpinen Skilaufs, kann man in den Chalets Lech Lodges die feine Lebensart kultivieren. Architekt Christian Prasser von cp-architektur Lech hat ein Chalet-Hotel mit vier exklusiven Ferien-Appartements geschaffen. Die Häuser bilden zusammen mit einem dritten Gebäude ein kleines Ensemble, welches inspiriert von den historischen dörf lichen Strukturen ein feines Domizil bietet. Die Chalets Lech Lodge zeigen, worin heute wahrer Luxus besteht: bei allem Komfort der Natur ganz nahe zu sein, Kraft
zu tanken und sich mit Freunden und Familie ohne Termine oder Verpf lichtungen zurückzuziehen. In genau diesem Sinn sind die gleichermaßen klassisch-alpin wie modern gestalteten Chalets wahre Luxushäuser und echte Kraftplätze. Das kleinere Chalet hat einen massiven Natursteinsockel, auf welchem das Obergeschoss in Strickbauweise aufgesetzt ist, das große Chalet hat eine Lärchenholzbretterschalung, beide Häuser tragen ein Dach aus Spaltschindeln. Die im Außenraum verwendeten natürlichen Baumaterialien Holz und
Naturstein finden sich auch im Inneren wieder: Hier sind die Wandverkleidungen und Einbauten in massiver, wärmebehandelter, gebürsteter Fichte, die Böden aus Travertin und Eiche, die Sitzmöbel und Vorhänge in Loden und Naturleinen, die Wandf lächen in Strukturputz und die Accessoires in Schwarzstahl ausgeführt. Die Gestaltung der Innenräume versucht eine reduzierte und zugleich behagliche und komfortable Interpretation alpiner Traditionen mit dem Ziel, eine Atmosphäre von Ruhe und Selbstverständlichkeit zu erzeugen.
Wellness einmal anders! Das thermisch behandelte Holz von Mareiner Holz wird mit Temperaturen bis zu 212° vorbehandelt. Danach sind die Bretter nicht nur tiefenentspannt, sondern gefallen auch mit einem neuen Teint.
Foto Lech Lodge
Die kraftvolle Ausstrahlung und Vitalität der Chalets Lech Lodges steckt schon in dem Holz, aus dem sie geschnitzt bzw. gebaut sind. Das stammt zu einem Gutteil von Mareiner: die Paneele Gran Paradiso und Mont Blanc im Innenbereich, sowie Vesuv im Außenbereich machen die Chalets zu einem einzigartigen Rückzugsort. Foto Lech Lodge
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Helles am Hang
Das Wiener Büro von Marianne Durig und Ulrich Burtscher hat in zentraler Lage in Klosterneuburg ein Einfamilienhaus gebaut, das sich nicht nur durch den phänomenalen Blick auf Stift Klosterneuburg auszeichnet, sondern vor allem durch die geschickte planerische Anpassung an das nicht ganz einfache Baugrundstück. Das relativ schmale Grundstück liegt an einem Nordhang, dazu reglementieren strenge Rahmenbedingungen der Bauordnung die Bauhöhe. Dies führte schnell zu der Entscheidung, eine maßgeschneiderte gestaffelte Bauweise auf drei Ebenen zu planen, welche die bebaubare Fläche und die mögliche Gebäudehöhe maximal ausnutzt. Der Bauherr wünschte sich ein Haus mit loftartigen Wohnräumen, einem separaten Kinderbereich, verschiedenen Outdoor-Aufenthaltsmöglichkeiten und einem Swimming-Pool. Die Küche sollte bewusst als Zentrum des Hauses inszeniert werden. Und so haben die Architekten Burtscher-Durig ein von viel Glas geöffnetes Gebäude geschaffen, einen gestaffelten, minimalistischen, weißen Kubus mit raumhohen Verglasungen, der sich mühelos in die Umgebung einfügt. Über eine Brücke an der Südseite gelangt man zum Carport und auch ins oberste Geschoss des Hauses. Unter der Brücke wurde ein überdachter atriumartiger Hof geschaffen: Der Wohnbereich verschmilzt ganz nach dem Wunsch der Bauherren mit dem Außenbereich. Vom Wohnzimmer aus hat man einen
atemberaubenden Blick auf Stift Klosterneuburg – mit der Chorfrauenkirche St. Magdalena –, dessen Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Die Schlafebene findet sich im untersten Geschoss, die Kinderzimmer sind wie die Küche nach Norden ausgerichtet und
Architektur Burtscher-Durig (Marianne Durig, Ulrich Burtscher) Web www.burtscherdurig.at Objekt Haus H Kategorie Neubau Fassadenmaterial WDVS, ALUCOBOND Adresse Klosterneuburg, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 2010 Fertigstellung 2013 Wohnfläche 320 m2 Kosten EUR 1.000.000,– Fotos Bruno Klomfar / www.klomfar.com
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haben direkten Zugang zum Garten. „Großzügigkeit auf jeder Ebene“ sowie „differenzierte Wohnerlebnisse und Ausblicke“, so die Architekten, waren das Ziel der Planung. Und wurden auch vollendet realisiert – trotz der beengten Grundstücksverhältnisse. mpe
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Klassische Kontur Die Wotrubakirche im 23. Wiener Gemeindeb ezirk besteht aus 152 rohen Betonblöcken, wovon der höchste knapp über 13 Meter misst. Aktuell wird die Kirche, die bereits 1976 fertiggestellt wurde, durch einen unterirdischen Zubau erweitert, der auch einen barrierefreien Zugang ermöglicht (Architektur – Projekt 55, Seite 114 ). Außerdem stellt die Kirche – auf dem Areal einer ehemaligen Kaserne, mit Sterngarten und Freiluftplanetarium – neben dem Architekturgenuss auch ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger dar. In dieser prominenten Nachbarschaft und in der grünen Umgebung findet sich die Villa K14 von WUNSCHHAUS. Ein weißer, in Kuben angeordneter Baukörper, der sich an die klassische Moderne anlehnt. Ein zeitloser Akzent in der natürlichen Umgebung. Klare Konturen, aufgelöste Kubaturen und viel Glas lassen innen differenzierte, lichterfüllte Raumabfolgen entstehen. Besonders großzügig und offen ist das Erd- und Wohngeschoss gestaltet. Viele unterschiedliche Freiflächen und Terrassen ergänzen die 230 Quadratmeter Wohnfläche zu einem großen Ganzen. Feine Materialien und maßgeschneiderte Möbel machen das ganzheitliche Design aus. Fast nebenbei: Der Ziegelbau mit Flachdach entspricht dem Niedrigenergiehaus-Standard – dafür sorgen unter anderem energieeffiziente Luftwärmepumpen sowie eine kontrollierte Wohnraumlüftung zur optimalen Frischluftzufuhr ohne Wärmeverluste. Eine Villa, die Licht und Luft ins Innere holt und – wie die Architekten schmunzeln – „eine gesegnete Nachbarschaft“ genießt. mah Architektur WUNSCHHAUS Architektur & Baukunst (Harald Jilg, Niki Perdula, Philipp Varga, Andrea Lagler) Web www.wunschhaus.at Objekt Haus K14 Kategorie Neubau Adresse Wien Bauherr Privat Planungsb eginn 2014 Fertigstellung 2017 Wohnfläche 230 m2 Fotos Lucia Bartl
Büro W U N S C H H AU S A R C H I T E K T U R & B AU K U N S T, W I E N / Haus W I E N
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A DV E R T O R I A L
Ich bin davon überzeugt, dass perfektes Handwerk in Verbindung mit innovativem Design wieder gefragt und erwünscht ist. —Josef Prödl
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PRÖDL × 100 Häuser
Matthias Prödl
Josef Prödl
Keine Wohnung gleicht der anderen: Mit dem Architekturbüro smartvoll hat die Firma Prödl einen ganz besonderen Wohnungsumbau realisiert. Die minimalistische Sanierung mit exquisitem Materialmix lässt den Raum des Altbaus erst richtig zur Geltung kommen. Die Küche als Mittelpunkt zeitgenössischer Lebensentwürfe wird kunstvoll inszeniert und passt sich dem reduzierten Design an. Ganz besonders wird das Bad von smartvoll architekten inszeniert. Als Möbel mittig im Raum platziert, umhüllt von kupferfarbenen Wandpanelen und im Kontrast zum dunklen Holzboden und Marmor im Inneren. Fast alle Einbauten sind variabel, lassen sich öffnen – oder schließen – oder ganz verschieben. So verbindet das räumliche Konzept innovatives, funktionales Design und handwerkliche Perfektion.
PARTNER DER ARCHITEKTUR www.proedl.at
Die Freude am Detail und der Sinn für Ästhetik machen einen guten Handwerker aus. —Matthias Prödl
FOTOS smartvoll (Tobias Colz / Dimitar Gazimov) PRÖDL × 100 Häuser
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Gemeinsam, nicht zusammen Eine ausgesuchte Nachbarschaft und eine familiäre Umgebung, das macht das Doppelhaus, geplant vom Grazer Architekturbüro LOVE, aus. Grundsätzlich. Oben der Vater auf knapp 100 Quadratmetern plus Einliegerwohnung, unten der Sohn mit Familie auf 220 Quadratmetern. In trauter Zweisamkeit als Ensemble bietet die Trennung übereinander doch Platz für viel Privatsphäre und einen eigenen unversperrten Ausblick. Denn beide Häuser sind vom Hang weg Richtung Panoramablick orientiert. Vorne wird der Landschaftsraum durch rundum große, überdachte Terrassen inszeniert. Innen faszinieren beide Häuser durch ihre offenen und doch schlicht raffinierten Grundrisse. Keine Wände, keine Gänge und fast nur Glas – ein Raumkonzept durchaus auf gemeinsamen Wunsch der Bauherren, denen es die holländische Architekturund Formensprache angetan hatte. Aufgrund der Schmalheit der Häuser und der von den Architekten geplanten Möbel, die den Raum freihalten, haben nur die Kinderzimmer keinen direkten Zugang zur Terrasse. Alles in allem eine wunderbare Lösung für ein Zusammenleben mehrerer Generationen – und bezüglich der Kosten nicht so viel Luxus wie vom Raumgefühl her. Durch die einfache Bauweise mit Ziegeln und Stahlbeton, mit nur teilweiser Unterkellerung, und die effektiven, eingeschossigen Grundrisse zählt dieses Haus eher zu den günstigen Bauprojekten. So einfach es klingt, so viel großzügige Qualität steckt jedoch in den beiden Gebäuden. Für die Architekten war der Ferienhauscharakter das Credo, also „Bungalows, die sich an den Hang schmiegen und eine tolle Aussicht freigeben“. Eben 365 Tage Urlaubsgefühl. mah
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Architektur LOVE architecture and urbanism (Herwig Kleinhapl, Bernhard Schönherr, Mark Jenewein, Andreas Perchinig) Web www.love-home.com Objekt Villa 2B Kategorie Neubau Fassadenmaterial Porotherm und STB Fassadenfirma KAPO Adresse Steiermark Bauherr Privat Planungsbeginn 12/2011 Fertigstellung 12/2014 Wohnfläche 128,6 m2 und 222,7 m2 Fotos Tamara Frisch / www.tamarafrisch.com
Büro L OV E A R C H I T E C T U R E A N D U R B A N I S M , S T E I E R M A R K / Haus S T E I E R M A R K
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Architektur ahoi! Verschlafen, ruhig und konservativ. So wird die Kurstadt gerne bezeichnet. In ihrem Zentrum scheint aber – zumindest architektonisch – geradezu die Post abzugehen! Denn obwohl das „Haus Marie“ auf den Fundamenten eines ehemaligen Weinhauerhauses aufbaut, ist hier scheinbar ein Partyschiff in der Altstadt vor Anker gegangen. Bereits kurz nach Erwerb der Liegenschaft fing die fünfköpfige Familie an, das Gebäude notdürftig herzurichten. Mehrfach musste das ursprüngliche Konzept geändert werden, bis man schlussendlich den Regiestuhl den kreativen Köpfen von Caramel architekten überließ. Diese machten sich ans Werk und katapultierten die nostalgische Heurigenatmosphäre ins Jetzt. Die Gemütlichkeit von damals wurde in das moderne Wohngefühl eingebettet, die Gartenstimmung auf sämtliche neu entstandenen Ebenen übertragen. Genauer heißt das: Grün von der Sohle bis zum Scheitel. Die Farbe des Rasens wächst als Strukturputz lebhaft die Außenfassade hinauf und schwappt auch über so manche Schwelle in den Innenbereich, mitunter bis zur Decke. Ganz oben mündet das Vorgehen in eine begrünte Dachterrasse und bietet einen Ausblick über umliegende Gärten und Bauwerke. Die Eltern, die Kapitäne des Familiendampfers „Marie“, haben ihr Quartier im Obergeschoss bezogen, definiert durch ein großzügiges Schlafzimmer und ein kompromissorientiertes Schlaf-/Arbeitszimmer. Platz ist an Bord kostbar, große Kunstfertigkeit zeigt sich im Detail. „Wir haben versucht, im Haus jede Ecke und Nische mit praktischen und nützlichen Funktionen auszustatten. So ist unter anderem hinter einer Schiebetür die Küchenzeile, hinter einer Tapetentür eine zweite Schmutzküche und hinter einem Vorhang ein Schlaf-/Liegeplatz mit Bibliothek versteckt. Hinter den verschiebbaren Leinwänden sind in den Zimmern
Architektur Caramel architekten (Günter Katherl, Ulrich Aspetsberger, Martin Haller) Web www.caramel.at Objekt Haus Marie Kategorie Neubau, Umbau, Niedrigenergiehaus Fassadenmaterial VWS mit grünem Baumit-Strukturputz Fassadenfirma Sperhansl BaugesmbH Adresse Baden, Niederösterreich Bauherr Privat Planungsbeginn 11/2015 Fertigstellung 06/2016 Wohnfläche 276 m2 Fotos Rois & Stubenrauch und Marie Veis / www.breve.at
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die Kleiderkästen und im Außenbereich eine Lounge sowie eine Bar zu finden. Das Dach beherbergt sogar drei Terrassenbereiche und einen Obstgarten“, erzählt Marie Veis, ehemalige Caramel-Mitarbeiterin, die 2015 für die Planung des Familiendampfers verantwortlich war. Die echte Party findet am Clubschiff Marie aber im Untergeschoss statt, das haben nämlich die drei Mädchen der Familie geentert. Die Kids toben sich in einem großzügigen Spielzimmer aus, ein offen verglaster Stiegenbereich versorgt es mit Licht. Architektonisch wird die in jeder Hinsicht offene Fläche lediglich durch die durchgehende Glasfassade unterteilt. Die Sichtbetondecke spielt mit der Betonoberfläche der Gartenterrasse und tritt mit den lebhaften Wasserspiegelungen des Pools in Kontakt. CLUB 3 prangt dort in fetter Neonschrift – Eintritt nur für Auserwählte. „Das ist ein Teil einer alten Lokalleuchtschrift, aus der wir für den Barbereich eine Auswahl getroffen haben. Für die drei Töchter fanden wir den CLUB 3 einfach diesbezüglich lustig. Nachdem sich hier weiters die drei gleichaltrigen Cousinen tummeln, haben sich die Kinder eigentlich CLUB 6 gewünscht, aber man kann eben nicht alles haben.“ anm
DEN GARTEN ALS WOHNRAUM ENTDECKEN
GARTENARCHITEKTUR BAUMSCHULE CONCEPT STORE
Hauptstraße 18 3441 Zöfing / Tulln www.kramerundkramer.at
Wir betreuen Ihr Projekt von der ersten Idee bis zum letzten Grashalm. Beratung, Planung und Umsetzung sowie auch Pflege und Betreuung kommen aus einer Hand. Unser Concept-Store bietet ein breites Sortiment an exklusiven Outdoor-Möbel, besonderen Pflanzen, hochwertigen Pflanzgefäßen und originellen Accessoires.
PRODU K TE
VOLLE – FARBENFROHE – SPANNUNG Textile Architektur von MDT-tex geht über die klassische Produktpalette von hochwertigen Wetterschutzsystemen und Sonnenschirmen weit hinaus. Die Verbindung von technischem Know-how mit ästhetischem Verständnis, die MDT-tex auszeichnet, führt über Materialforschung und technische Entwicklung zu den innovativen, einzigartigen Lösungen. Der neue Voll-Aluminiumspannschirm Typ S16 ist ein mit dem Red Dot Preis ausgezeichneter, weiterentwickelter Schirm, der mit einem BalanceSystem ausgestattet ist. Dieses beinhaltet eine exakte Gleichgewichtsverteilung zwischen Streben, Membran und Gestell, so lässt er sich fast wie von selbst öffnen und schließen. Außerdem: Die neuen, revolutionären Acrylfasern werden bereits während des Spinnprozesses eingefärbt. Die Farbpigmente werden dabei im Inneren der Faser eingeschlossen und sorgen so für eine intensive, langanhaltende und einzigartige Brillanz. Das Resultat dieses Hochleistungsproduktes ist die besonders hohe Lichtechtheit, UV-Beständigkeit und Reißfestigkeit und ermöglicht jeden gewünschten Farbton. Einzelne Bauteile wie der Handgriff, die Strebenverbinder und die Endkappen des Schirms können in verschiedenen Farben installiert werden. Das Gestell des Schirms ist entweder in Weiß oder Anthrazit erhältlich.
www.mdt-tex.com
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PRODUKTE
PRODU K TE
EIN HOCH AUF DEN BODEN Teppichkultur aus der Natur: Die Verbindung von traditioneller Handwerkskunst und zeitgemäßem Design ist Philosophie und Programm von allen Teppichkollektionen aus dem Hause Geba. Ganz besonders strahlend setzt „Tingwo“ seinen Charme ein. Die Schafwolle aus dem Tibetischen Hochland garantiert mit ihrem hohen Fettgehalt nicht nur ein langes Leben, sondern auch außer ordentlich leichte Pflege. Von Hand geschoren, kardiert und versponnen, gleicht keine Wollfaser der ander en und nimmt daher die Pflanzenfarbe der Tibet-Krabbwurzel in unterschiedlicher Art und Intensität auf. Dadurch entfalten sich in diesem Teppich – sanft changiert – bis zu 50 Farbnuancen und lassen somit dieses einzigartige Rot entstehen. In Kontrast dazu steht der Glanz von feinster chinesischer Seide und rundet so den optischen Gesamteindruck ab. Diese exquisiten Materialien sind es, welche handgeknüpft, mit über 152.000 Knoten pro Quadratmeter, dieses begehbare Kunstwerk zu einer Rarität für Generationen machen. Design: Harald Geba
www.geba.cc
PRODUKTE
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PRODU K TE „Tilt“-Serie von Nyta auf einen Blick DESIGNER: Johannes Marmon & Johannes Müller BESONDERHEITEN: Drehwinkel 360°, Neigungswinkel max. 110° OBERFLÄCHEN: weiß matt, schwarz matt, grau matt, Messing poliert AUSZEICHNUNGEN: German Design Award 2015, Good Design Award 2015
SCHÖN SCHRÄG
Etwas perfekt in Szene zu setzen funktioniert mit der prämierten Leuchtenserie „Tilt“ von Nyta sprichwörtlich im Handumdrehen. Hinter der jungen deutschen Lichtmarke Nyta stehen drei passionierte Leuchtendesigner, die ansprechen, überzeugen und selbstverständlich wirkende Leuchten gestalten. Kinderleicht und intuitiv lässt sich der „Tilt“-Schirm 360 Grad um die Lichtquelle drehen und zusätzlich noch um max. 110 Grad neigen. Mit dieser Bewegungsfreiheit lenkt man das Licht dorthin, wo es gewünscht ist. Für eine feste und saubere Ausrichtung in jeder Position sorgt eine selbstfixierende Aufhängung. Die in verschiedenen Farben matt lackierten Metall- oder polierten Messingschirme fügen sich mit ihrer hochwertigen Erscheinung in jede Umgebung ein und schwenken mit ihrem Lichtstrahl den Fokus – ganz nach dem Motto: Bühne frei.
www.nyta.eu
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PRODUKTE
A DV E R T O R I A L
PRODU K TE
HARMONIE + PERFEKTION IN DESIGN + FUNKTION Das Bad soll ein Ort sein, wo man sich in Ruhe zurückziehen kann. Dabei spielt nicht nur die ansprechende Optik eine wichtige Rolle, sondern auch Komfort, Funktionalität und Langlebigkeit. All diese Aspekte vereint Geberit auf eindrucksvolle Art bei seinen Produkten. Wie etwa bei der Komplettbadserie Acanto, die mit raffinierten Detaillösungen und einem ausgeklügelten Stauraumkonzept sämtlichen Ansprüchen gerecht wird. Das Dusch-WC AquaClean Mera fügt sich ebenfalls harmonisch in das Bad ein und punktet mit WhirlSpray-Duschtechnologie für eine gründliche und schonende Reinigung, innovativer TurboFlush-Spültechnik, WC-DeckelAutomatik, WC-Sitz-Heizung und integrierter Geruchsabsaugung. Die Duschfläche Setaplano besticht durch ihre Oberfläche aus hochwertigem Mineralwerkstoff. Diese fühlt sich im Vergleich zu Metall oder Keramik angenehm warm und seidig-sanft an. Die besonders rutschfeste Dusch fläche schafft mit dem stufenlosen Übergang ansprechende Badgestaltungen. Bei Geberit endet das Design nicht an der Oberfläche – es ist ganzheitlich durchdacht, Wohlfühlfaktor inklusive.
www.geberit.at
PRODUKTE
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PRODU K TE
DIE TIEFE DER FLÄCHE Lehm, Ton, Erde, Wasser – mit diesen natürlichen Grundstoffen kreiert Matteo Brioni poetische Oberflächen in höchster Präzision. 2010 gegründet, widmet sich die Firma ausschließlich der Herstellung von natürlichen Oberflächen für Architektur und Innenarchitektur mit einem Material, das seit Jahrhunderten ein wesentliches Element in der Branche ist: die rohe Erde. Die spezielle Haptik der handgefertigten, oft modulierten Boden- und Wandflächen wirkt plastisch und schafft ein Spiel aus Licht und Schatten in der Fläche. Die verschiedenen Kollektionen werden oft in mehreren Schichten, mit unterschiedlichen Texturen und Farben, aufgebracht. 2017 präsentierte Matteo Brioni „TerraWabi“, ein Produkt, das die Geschmeidigkeit und Tiefe von Löschkalk mit Wachs und Ölen kombiniert, um weiche, warme Erdtöne zu erreichen. Nachhaltig und elegant, traditionell und modern perfektioniert: Das alles steht für Matteo Brioni und seine Produkte und – fast nebenbei haben alle Oberflächen eine wunderbare Wirkung auf das Raumklima. In jedem Raum.
www.matteobrioni.com
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PRODUKTE
PRODU K TE
RUNDE SACHE Die Badkollektion Val zeichnet sich durch klare geometrische Formen, dünne Wandungen, extrem schmale Kanten und sanfte Radien aus. Dieses Spiel der Formen und Linien wurde von Konstantin Grcic beim Design der neuen Badobjekte wieder aufgegriffen und von Laufen meisterhaft in Saphirkeramik umgesetzt. „Von Anfang an war das Design von Val darauf ausgelegt, gebrauchs- und alltagstauglich zu sein“, so Konstantin Grcic, „dieser Philosophie sind wir auch bei den neuen Stücken treu geblieben.“ Ein echter Blickfang im Val Bad ist die freistehende, kreisrunde Badewanne mit 130 Zentimeter Durchmesser, die eine Alternative zu dem bereits eingeführten ovalen Modell bietet. Das runde Konzept wird von einem Waschtisch, WC und Bidet komplementiert. Eigens für Val hat Konstantin Grcic aktuell eine hochwertige Armaturenserie für Laufen kreiert, die in der Kategorie Product Design mit dem Red Dot Award 2018 prämiert wurde.
www.laufen.co.at
PRODUKTE
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Foto Sun Square Kautzky GmbH und Oliver Brenneisen
PRODU K TE
SCHATTENSPIELE Beschattungslösungen für die ganze Welt: Im Jahr 1993 in Wien gegründet und seit dreizehn Jahren am Standort in Tulln, fertigt SunSquare vollautomatische Sonnensegel. Diese drei- sowie viereckigen motorbetriebenen Beschattungslösungen, freistehend oder an der Wand montiert, mit einer maximalen Größe von 70 Quadratmetern sind ideal für Dachgärten oder Terrassen geeignet – weltweit wurden über 10.000 Sonnensegel gefertigt, sie schützen unter anderem im Botanischen Garten in Zürich, im Palmenhaus in Wien oder die BMW-Welten in München vor der Sonne. Die Konstruktion aus Antrieb mit Welle, Steuerung, Segel, Stützen und den Befestigungen benötigt vier oder sechs Befestigungspunkte, je nach eingesetztem System. Die Welle muss beiderseits mittels Stützen am Boden oder an der Hauswand fixiert werden. Die zwei Segelenden werden an je einem bzw. zwei Punkten befestigt. Die Welle dreht ein Elektromotor, der mit einem Windmessgerät verbunden ist und das Segel automatisch einholt, wenn Windgeschwindigkeiten über 40 km/h auftreten. Dynamische Windkräfte werden über ein Federsystem abgefangen. Dies ist möglich, weil das Federsystem über Rollen mit den Segelenden verbunden ist, was dafür sorgt, dass das Segel straff gespannt bleibt, bei Windböen aber nachgibt. Zudem streicht das Segel immer leicht aus dem Wind. Die Neigung des Segels ist so konzipiert, dass das Regenwasser abrinnen kann. Poetisch, zart – und hochtechnologisch. Jedes Sonnensegel ist eine Maßanfertigung nach den individuellen Bedürfnissen des Kunden.
www.sunsquare.com
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PRODUKTE
PRODU K TE
INNEN UND AUSSEN VERBINDEN Die Glas-Faltwand von Solarlux ist ein innovatives Fenster- und Fassadensystem, das beste Wärmedämmung und hohe Stabilität mit einer auf dem Markt einzigartig schlanken Optik verbindet. Individuell konfigurierbar, überzeugt sie mit technischen Finessen, ausgezeichnetem Design und großflächigen Raumöffnungen. Eine vielfältige Lösung für offene Wohnkonzepte: Raumhoch und barrierefrei lässt sich die Glas-Faltwand fast zu 100 % öffnen. Die maßgefertigte Fensterlösung verbindet filigrane Technik mit maximaler Transparenz für grenzen lose Wohnräume. Für noch mehr Natur stehen die neuen Glas-Faltwände „Woodline“ und „Combiline“ aus Holz und Holz/Aluminium. Sie werden ausschließlich aus Premiumhölzern hergestellt, die aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Mit einer aufwendigen Oberfl ächenbehandlung sowie einer umweltschonenden Lasur auf Wasserbasis „atmet“ das Holz und ist viele Jahre resistent gegen Umwelteinflüsse. Das Ergebnis: eine Glas-Faltwand in höchster Möbelqualität.
MEHR VON SOLARLUX Projekt No. 96 Seite 188
www.solarlux.at
PRODUKTE
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PRODU K TE
NATÜRLICHER DIAMANT Die Form von TAIRÚ basiert auf der tiefen Faszination für die Fliesen von KARAK und der Idee, diesen Fliesen einen angemessenen Rahmen zu geben: Die zarte Stahlkonstruktion in Form eines Diamanten hebt die Schönheit des Materials und ihrer Ornamentik hervor. Die Farbe der Stahlfassung folgt der Grundfarbe der einzelnen Fliese und das Glas symbolisiert die Lupe, mit der man den Wert eines Diamanten erst wirklich erkennt. Design: Heinz Glatzl & Joachim Mayr Erstmals präsentiert auf der Salone del Mobile. Milano, 2018 von Moroso
NATUR PURISTISCH Der Esstisch il NATURALE repräsentiert Purismus in der Form und hebt die Struktur und Schönheit der Holzoberfläche hervor. Der einzigartige Charakter wird auch durch die natürliche Oberflächenbehandlung von Schotten & Hansen verstärkt, die aus Harzen, Ölen und Wachs besteht und die feine Farbpalette der Natur verstärkt. Echte traditionelle Handwerkskunst gepaart mit zeitgenössischem Design. Design: Heinz Glatzl & Joachim Mayr Erstmals präsentiert auf der Salone del Mobile. Milano, 2018 von Moroso
www.moroso.it
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PRODUKTE
PRODU K TE
GELEGTE UNIKATE KARAK ist eine junge Fliesenmanufaktur aus Vorarlberg, die mit ihren handgefertigten Keramikprodukten Tradition und Moderne zusammenführen will. Die Verbindung der aus Japan stammenden traditionellen RakuBrenntechnik mit zeitgemäßer Ornamentik verleiht den Designfliesen ihre einzigartige haptische Oberfläche. Für das Team aus Design-, Architektur- und Kunstschaffenden ist dabei die ästhetische Schönheit des Endproduktes ebenso wichtig wie der handwerkliche und oft nicht steuerbare Produktionsprozess. So sind in jeder Fliese Chaos und Ordnung, Gestaltung und händische Bearbeitung vereint. Oft in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber entstehen so exklusive Kleinserien, die den Boden für sinnliche Räume bereiten.
MEHR VON KARAK Projekt No. 9 Seite 28
www.karak.at
PRODUKTE
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PRODU K TE
FEUER FÜR ARCHITEKTUR Durch zielstrebige Arbeit in Richtung Qualität, Optik und Design hat es Mandl & Bauer seit der Gründung 1995 in die Oberliga der Architekturbüros und somit zu namhaften Kunden gebracht. Das 18-köpfige Team steht für die innovative Entwicklung und den exquisiten Bau von Kaminen und Feuerstätten. Die Vorstellungen des Architekten und Kunden stehen dabei im Vordergrund. Mandl & Bauer strebt dabei immer eine Gesamtlösung an.
MEHR VON MANDL & BAUER Projekt No. 62 Seite 124
www.mandl-bauer.at
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PRODUKTE
PRODU K TE
CHARAKTER ANFEUERN Feuer & Wasser: Stefan Knopp verstärkt mithilfe einzigartiger Oberflächenbearbeitung bei seinen Möbeln die natürliche Struktur des Holzes. Feuer zerstört, sorgt aber gleichzeitig für Leben. Sein Einfluss sorgt für eine Metamorphose. Beim Köhlen wirkt er mit einer mehr als 1.000 Grad heißen Flamme auf das Holz ein: Risse entstehen und machen Spannungen sichtbar, harte Strukturen treten hervor. Eine inhomogene, geschmeidige Haptik entwickelt sich. Tiefenwirksam auch die Behandlung mit Wasser: Durch das Wässern öffnet das Holz seine Poren – das nutzt Stefan Knopp, um spezielle Pigmente einzuwaschen. Damit belebt er das Holz und gibt ihm ein neues Gesicht. Jedes Holz ein Charakter – jedes Design ein Unikat.
www.stefan-knopp.com
PRODUKTE
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PRODU K TE
WÄRME- UND RAUMGEFÜHL Die unsichtbare Infrarotheizung in Wand oder Decke Prinzip Oberflächenwärme statt Luftheizung: Der innovative Heizanstrich von Carbon4 folgt demselben Wirkprinzip wie Matten aus Carbonfasern. Genau wie Sonnenstrahlen wärmt die Strahlungswärme die Oberfläche der Objekte im Raum gleichmäßig auf. Denn eine Infrarotstrahlung erwärmt keine Luft, sondern nur feste Körper. Damit entsteht direkte Wärme ohne Leitungsverluste. Die Raumluft bleibt dabei relativ „kühl“ und erzeugt ein angenehmes Raumklima. Zusätzlich befindet sich der Heizanstrich unmittelbar auf der Wand, an der Decke bzw. unter dem Bodenbelag, was ein sehr dynamisches, energieeffizientes Heizverhalten mit sehr schnellen Reaktionszeiten ermöglicht. Die flexible Beschichtung lässt sich auch besonders gut bei historischen oder denkmalgeschützten Gebäuden anbringen, trocknet die Mauern aus – und hält den Raum frei von Heizkörpern.
MEHR VON CARBON4 Projekt No. 64 Seite 128
Stärke Anstrich 0,25 bis 0,4 mm (diffusionsoffen und für alle Oberflächen geeignet) Oberflächentemperatur 28 bis 55 Grad Heizbreite 30 bis 60 cm Maximallänge bei 130 Watt pro m2 15 Meter Maximallänge bei 250 Watt pro m2 10 Meter
Vor fünf Jahren hat Michael Plasch von Carbon4 den innovativen Heizanstrich entwickelt. Aus dem Bedarf heraus, eine flexible, energieeffiziente Heizung für alle Oberflächen zu gestalten. Das ist mit dem Heizanstrich gelungen. Vor allem für Wand und Decke empfohlen, ist der Anstrich auch in Küche oder Nassräumen als Fußbodenheizung sinnvoll. Im Prinzip ist je nach Beschichtungsdicke jede Temperatur möglich, im Normalfall sind 40 bis 45 Grad die Regel. Der Heizanstrich wird mit 24 Volt Niederspannung betrieben und gibt Strahlungswärme ab. Die in den Heizanstrich eingeführte Energie wird direkt in Wärme umgesetzt, ohne Leitungsverluste und ohne dabei CO2 zu produzieren. In Niedrigenergiehäusern sowie bei der Altbausanierung (Feuchtigkeits- und Schimmelsanierung) bzw. der Modernisierung wird dieses Heizsystem besonders gut eingesetzt. Die effektive Strahlungswärme belastet die Umwelt nicht und ist Energie einsparend, da die Wärmeverteilung im Raum sehr gleichmäßig und die Raumlufttemperatur kühler ist, als die Oberfläche der Einrichtungsgegenstände und Wände. Das Produkt hat eine fast unbegrenzte Lebensdauer und benötigt keinerlei Wartung. Auf der anderen Seite spart es dann auch noch sehr viel Energie. Voraussetzung ist dabei eine maßgeschneiderte Planung für den Raum und die Oberflächen. Carbon4 hat dafür eigene Dämmplatten entwickelt. Die Kombination der Produkte ist vor allem bei Anwendungen auf Betonoberflächen und alten Steinmauern sinnvoll. Eine thermische Entkopplung der Heizung von der Wand ist grundsätzlich immer von Vorteil, im Trockenbau und Neubau allerdings nicht nötig. Schon bei Raumtemperaturen von 18 bis 20° C fühlen sich Menschen so wohlig warm. Davon profitiert auch die Gesundheit: Denn die kühl bleibende Raumluft wird durch das System weder ausgetrocknet noch aufgewirbelt. Es entsteht ein angenehmes Raumklima, das nicht nur Allergiker aufatmen lässt. Dazu kommt, dass durch die gleichmäßige und flächendeckende Erwärmung der Mauern und Gegenstände im Raum die Kondenswasserbildung verhindert wird: Dies bedeutet, dem Schimmelpilz wird der Nährboden entzogen und feuchte Mauern trocknen aus.
www.carbon4.at
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PRODUKTE
Foto Jens Preusse
ETERNIT-TAFEL Wenn die Wiener Stadthalle – Österreichs größtes Veranstaltungszentrum – für etwas der Auslöser ist, dann weiß man, dass es mit guter Laune, freudiger Spannung und vielen Menschen zu tun hat. Die Architektin Christa Stürzlinger hat im Zuge eines Umbaus für die VIP-Bereiche der Stadthalle eine vielseitige Möbelserie entwickelt. Das Gestell aus schwarzem, pulverbeschichtetem Flach- und Rundstahl bleibt bei jedem Modell ident, nur die Oberflächenmaterialien werden an die jeweiligen Funktionen und Anforderungen angepasst. Das eine Mal Leder für den Hocker, ein anderes Mal Holz für den Beistelltisch. Herstellung, Produktion und Vertrieb erfolgen über exzellente regionale Partner, wie Kohlmaier (Polsterer) oder Wolfgang Ure (Schlosser). Neuestes Produkt der Serie in Kooperation mit Eternit ist auch für Outdoor geeignet: ein 2,4 Meter langer Tisch mit zwei Bänken. Das schwarze Untergestell, das Erkennungszeichen der Serie, wurde diesmal mit einer witterungsbeständigen Faserzementplatte von Eternit kombiniert. Das reduzierte Design mit klaren Materialien und variablen Oberflächen zeichnet jedes einzelne Stück aus – besonders macht die Tafel die rohe, aber haptisch samtige Oberfläche. Eine Tafel für gehobene Ansprüche und mit festlicher Bühnenqualität. Für weitere Informationen: eternit-tafel@100haeuser.at
www.studiocs.at www.eternit.at www.100haeuser.at
Edition 100 Häuser
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ARC H ITEK TEN - IN DE X
100 ADRESSEN BU RG E N L A N D ATMOS Architekten www.atmos-arch.at Stegersbach Projekt No. 95 Seite 186 BEST(un)BUILT www.best-un-built.com Neusiedl am See Projekt No. 48 Seite 100
K Ä R NTE N ABEL und ABEL Architektur www.abelundabel.at Klagenfurt am Wörthersee Projekt No. 84 Seite 162 Architekt Reinhold Wetschko www.arch-wetschko.at Klagenfurt am Wörthersee Projekt No. 60 Seite 121 Hohengasser Wirnsberger Architekten Spittal an der Drau Projekt No. 45 Seite 94 MURERO BRESCIANO architektur www.murerobresciano.at Klagenfurt am Wörthersee Projekt No. 5 Seite 16 spado architects www.spado.at Klagenfurt am Wörthersee Projekt No. 91 Seite 176
N I E D E RÖSTE R R E I C H Bauer-Brandhofer Architekten www.bbarch.at Purgstall an der Erlauf Projekt No. 29 Seite 64
O BE RÖSTE R R E I C H Architekt Gerald Anton Steiner www.geraldantonsteiner.com Linz Projekt No. 92 Seite 177 bogenfeld Architektur www.bogenfeld.at Linz Projekt No. 7 Seite 20
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INDEX
H E R T L . A R C H I T E K T E N www.hertl-architekten.com Steyr Projekt No. 1 Seite 6 Kleboth und Dollnig www.klebothdollnig.com Linz Projekt No. 14 Seite 38 Luger & Maul www.luger-maul.at Wels Projekt No. 56 Seite 116 mia2/ARCHITEKTUR www.mia2.at Linz Projekt No. 26 Seite 60 MOSER UND HAGER Architekten www.moserundhager.at Linz Projekt No. 74 Seite 144 POPPE*PREHAL ARCHITEKTEN www.poppeprehal.at Steyr Projekt No. 25 Seite 59 Tp3 Architekten www.tp3.at Linz Projekt No. 87 Seite 168 URMANN RADLER Architekten www.urmannradler.at Linz Projekt No. 2 Seite 8 X ARCHITEKTEN www.xarchitekten.at Linz Projekt No. 90 Seite 174
SA L ZBU RG Hammerschmid, Pachl, Seebacher-Architekten www.hpsa.at Salzburg Projekt No. 41 Seite 86 hobby a., schuster & maul www.hobby-a.at Salzburg Projekt No. 89 Seite 172 LP architektur www.lparchitektur.at Altenmarkt im Pongau Projekt No. 11 Seite 32
STE I E R M A R K Atelier Ulrike Tinnacher www.ulriketinnacher.at Graz Projekt No. 43 Seite 90 Erich Prödl Associates www.erichproedl.com Graz Projekt No. 41 Seite 86 GSarchitects www.gsarchitects.at Graz Projekt No. 19 Seite 48 Love architecture and urbanism www.love-home.com Graz Projekt No. 99 Seite 196 pluspunkt architektur www.pluspunkt.cc Graz Projekt No. 76 Seite 149 projektCC projekt.cc Graz Projekt No. 81 Seite 158 Robert Mair Großklein Projekt No. 86 Seite 166 STEIDL ARCHITEKTEN www.st-ar.info Graz Projekt No. 37 Seite 78 Viereck Architekten www.viereck.at Kindberg Projekt No. 88 Seite 170 Werkform Architektur www.werkformarchitektur.at Graz Projekt No. 58 Seite 119
TI RO L a4 L architects www.a4L-architects.com Breitenwang Projekt No. 13 Seite 36 ao-architekten www.ao-architekten.com Innsbruck Projekt No. 65 Seite 130
Geri Blasisker www.blasisker.com Projekt No. 3 Seite 10 Imgang Architekten www.imgang.com Innsbruck Projekt No. 57 Seite 118 LORENZATELIERS www.lorenzateliers.at Innsbruck Projekt No. 32 Seite 70 madritsch * pfurtscheller www.madritschpfurtscheller.at Innsbruck Projekt No. 61 Seite 122 Nina Mair Architecture + Design www.ninamair.at Innsbruck Projekt No. 67 Seite 134 ROECK Architekten www.architekt-roeck.at Innsbruck Projekt No. 73 Seite 142
VO R A R LBE RG Architekt Roland Stemmer www.stemmerarchitekten.at Götzis Projekt No. 52 Seite 109 Architekten Wimmer-Armellini www.wimmer-armellini.at Bregenz Projekt No. 46 Seite 96 architektur.terminal www.architekturterminal.at Röthis Projekt No. 28 Seite 63 Catharina Fineder Architektur www.catharinafineder.com Feldkirch Projekt No. 78 Seite 154 Cukrowicz Nachbaur Architekten www.cn-architekten.com Bregenz Projekt No. 9 Seite 28 firm Architekten www.firm-zt.co Lustenau Projekt No. 15 Seite 40
ARC H ITEK TEN - IN DE X
100 ARCHITEKTEN Georg Bechter Architektur + Design www.bechter.eu Langenegg Projekt No. 67 Seite 134 Projekt No. 77 Seite 152 HEIN architekten www.hein-arch.at Bregenz Projekt No. 93 Seite 178 HELENA WEBER ARCHITEKTIN www.helenaweber.at Dornbirn Projekt No. 50 Seite 104 Innauer Matt Architekten www.innauer-matt.com Bezau Projekt No. 35 Seite 74 Julia Kick Architektin www.juliakick.com Dornbirn Projekt No. 40 Seite 84 Martin Mackowitz www.ma-ma.io Feldkirch Projekt No. 31 Seite 68 Philipp Berktold Architekt www.berktold-architekten.at Dornbirn Projekt No. 50 Seite 104 Projekt No. 63 Seite 126 Wellmann Ladinger Architektur www.wellmann-ladinger.com Bregenz Projekt No. 30 Seite 66
WIEN a-lp architektur www.a-lp.at Projekt No. 94 Seite 180 A01 architects / M.Plan www.a01architects.com Projekt No. 71 Seite 139 Abendroth Architekten www.abendroth.at Projekt No. 70 Seite 138 ad2 architekten www.ad2-architekten.at Projekt No. 34 Seite 72 AKF ARCHITEKTUR KOLLEKTIV FAVORIT www.akf.co.at Projekt No. 51 Seite 106
ANDIBREUSS www.andibreuss.at Projekt No. 85 Seite 164 Architekt Martin Mostböck www.martin-mostboeck.com Projekt No. 47 Seite 98 Architekt Alexander Diem www.alexdiem.com Projekt No. 75 Seite 146
formann ² puschmann I architekten www.f2p.at Projekt No. 55 Seite 114 Franz&Sue www.franzundsue.at Projekt No. 54 Seite 112 GERNER GERNER PLUS. www.gernergernerplus.com Projekt No. 16 Seite 43
t-hoch-n www.t-hoch-n.com Projekt No. 38 Seite 79 the|sopht|loft www.sophtloft.at Projekt No. 18 Seite 47 WILLL Architektur www.willlarchitektur.at Projekt No. 69 Seite 136
HEIMSPIEL architektur www.heimspiel-architektur.at Projekt No. 6 Seite 18
WUNSCHHAUS Architektur & Baukunst www.wunschhaus.at Projekt No. 98 Seite 193
Architekt Christian Prasser, cp architektur www.cp-architektur.com Projekt No. 62 Seite 124
illichmann-architecture www.illichmann-architecture.com Projekt No. 59 Seite 120
X42 Architektur www.x42.at Projekt No. 83 Seite 161
Architekt Jürgen Radatz www.architekt-radatz.at Projekt No. 82 Seite 160
JADRIC ARCHITEKTUR www.jadricarchitects.com Projekt No. 17 Seite 44
Architekt Krischanitz www.krischanitz.at Projekt No. 68 Seite 135
Jan Proksa Architekt www.janproksa.com Projekt No. 20 Seite 50
Architekt Maximilian Eisenköck www.maxeisenkoeck.com Projekt No. 8 Seite 24
juri troy architects www.juritroy.com Projekt No. 80 Seite 156
Architekt Angelo Roventa www.elastic-living.com Projekt No. 39 Seite 81
architekt zoran bodrozic www.azb.co.at Projekt No. 72 Seite 140 Architekten Halbritter & Hillerbrand www.h2arch.at Projekt No. 23 Seite 56 ATELIER CLAUS RADLER www.clausradler.at Projekt No. 4 Seite 12 Bernd Steinhuber Projekt No. 22 Seite 55 Burtscher-Durig www.burtscherdurig.at Projekt No. 97 Seite 192 Buschina & Partner www.buschina.at Projekt No. 96 Seite 188
LOSTINARCHITECTURE www.lostinarchitecture.at Projekt No. 42 Seite 88 Najjar&Najjar Architects www.najjar-najjar.com Projekt No. 44 Seite 92 pichler. architekt[en] www.pichlerarchitekten.at Projekt No. 27 Seite 62 rochuskahrarchitektur www.rochuskahr.com Projekt No. 10 Seite 30 sam – architects www.sam-architects.at Projekt No. 53 Seite 110
AUS L A N D berger röcker gork architekten www.brg-architekten.de Stuttgart Projekt No. 33 Seite 71 Gappmaier Architektur www.arch-gappmaier.com München Projekt No. 36 Seite 76 HAMMERER Architekten www.hammerer.co Aarau Projekt No. 79 Seite 155 MORPHO-LOGIC Architektur + Stadplanung www.morpho-logic.de München Projekt No. 66 Seite 132 SoNo arhitekti www.sono.si Ljubljana Projekt No. 24 Seite 58
smartvoll www.smartvoll.com Projekt No. 64 Seite 128
Caramel architekten www.caramel.at Projekt No. 100 Seite 198
Söhne & Partner Architekten www.soehnepartner.com Projekt No. 48 Seite 100
feld72 Architekten www.feld72.at Projekt No. 21 Seite 52
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Impressum 100 ÖSTERREICHISCHE HÄUSER AUSGABE 2018 Das größere Magazin für Architektur-Kultur und Kult-Architektur
Herausgeber und Medieninhaber 100 Medien GmbH Pelzetleite 65, D-90614 Ammerndorf www.100medien.de Chefredaktion (verantwortlich) Manuela Hötzl, mh@100haeuser.at Creative Direction Ralf Herms / Rosebud, rh@rosebud-inc.com Redaktion Rosa Schaberl, rs@100medien.com Autoren Erik Czejka (erc), Julia Gmeiner (jug), Eva Habison (evh), Manuela Hötzl (mah), Andreas Maurer (anm), Maik Novotny (man), Marc Peschke (mpe), Michaela Putz (mip), Julia Riefenstahl (jur), Rosa Schaberl (ros), Sonja Schneider (sos), Claudia Tschabuschnig (clt), Jan Zimmermann (jaz) Design Cristina Bianchi, Andreas Rubatscher / Rosebud Lektorat Renate Messenbäck
Titelbild Projekt No. 8, Seite 24 Architektur: Maximilian Eisenköck, Wien Foto: Maximilian Eisenköck / www.maxeisenkoeck.com Anzeigen & Marketing THE 5 Schönblickstraße 45 D–72221 Haiterbach Verlag VfmK Verlag für moderne Kunst GmbH www.vfmk.org Vertrieb Morawa Pressevertrieb GmbH www.morawa.com Redaktionsanschrift 100 Medien GmbH Pelzetleite 65, D-90614 Ammerndorf T +49 172 894 22 90 Büro Österreich Salmgasse 4a, A-1030 Wien T +43 1 535 49 70
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