the etf & etp newsletter i ausgabe 03, 2013
GASTBEITRAG
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KOMPAKT
08
10x10.ch / 17.4.2013 / 8. Jahrgang / 10 x jährlich
GESPRÄCHSSTOFF
10
Marktkapitalisierte Indizes
Mit Mut und Zeit zum Erfolg
Gold und Immobilienaktien
Ueli Mettler erklärt, wo sie Sinn machen – und wo nicht.
Goldminenaktien haben stark verloren. Jetzt einsteigen?
Bei diesen sollte man die Gewinne einfahren, sagt Peter Bänziger.
BRENNPUNKT
Sicherheit auf allen Ebenen
INHALT EDITORIAL
04
BRENNPUNKT
Sicherheit auf allen Ebenen Was man auch tut, ein Restrisiko bleibt immer. 09
KOMPAKT
Volatilität austricksen Wie man sich die aktuellen Unsicherheiten zunutze macht. 12
INDEX DER AUSGABE
MSCI Japan Infrastructure Japan setzt auf Infrastruktur. Experten bezweifeln den Nutzen. 13
WISSEN
Die Wertpapierleihe Jacques-Etienne Doerr erklärt, wo sie sinnvoll ist.
Einfach ist nicht einfach Kürzlich habe ich mich als Mistery Shopper von einer etablierten Bank über meine Investitionsmöglichkeiten beraten lassen. Ich hätte eine grössere Summe geerbt, die ich kostengünstig anlegen wolle. Ich sei risikofreudig und die nächsten Jahre nicht auf das Kapital angewiesen. Zudem hielte ich nichts von Prognosen und gäbe mich mit der Marktrendite zufrieden. Kurze Zeit später erhielt ich einen irritierenden Anlagevorschlag: Nur ein ETF war aufgeführt. Das wars dann mit passiven Anlagen. Da erstaunt es nicht, dass die ETF-Quote der Privatanleger noch immer sehr gering ist. Doch gerade für sie ist es schwierig, einen solchen Vorschlag zu hinterfragen. Dies belegt eine Studie der Universität St. Gallen. Sie zeigt, dass Schweizer in Geldfragen über zu wenig Wissen verfügen. Nun gut, dafür hat man Spezialisten, die grundsätzlich gut ausgebildet sind. Dieses nicht repräsentative Mistery Shopping und der geringe ETF-Einsatz der Privatanleger zeigen jedoch, dass ETF noch immer verhalten von Banken angeboten werden. Hinzu kommt eine steigende Komplexität. Das macht die Sache für den Berater nicht einfacher, der Private ist praktisch chancenlos. Sündenbock sind zumeist die Anbieter. Doch es sind die Anleger, die integrierte Währungsabsicherungen nachfragen (Seite 04) und die risiko reduziert in Aktien investieren wollen (Seite 13). Tatsache ist: Einfach war gestern. Ihr Rino Borini
MONITOR ROHSTOFFE
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Überflieger Palladium Viele Rohstoffe kränkeln. Eine Ausnahme bildet Palladium.
IMPRESSUM Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: info@10x10.ch, Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Barbara Kalhammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer Cover: fm AG
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S E I T E 03 DAS NEUSTE ZUERST
das neuste zuerst
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News Ticker
1 ETF auf Schweizer Pharmawerte
2 Europa ohne Banken
3 ETF auf Mittelstandsanleihen
>Rekordquartal Die ETFBranche erlebte einen fulminanten Start ins neue Jahr. Im ersten Quartal wurden Rekordmittelzuflüsse in Höhe von 70,1 Milliarden Dollar verzeichnet.
Die Grossbank UBS erweitert ihr Angebot in der Schweiz um einen ETF auf den SXI Life Science Index. In dem nach Marktkapitalisierung gewichteten Barometer finden sich an der SIX Swiss Exchange kotierte Aktien von Unternehmen, die in den Bereichen Pharmazeutika, Medizintechnik und Biotechnologie tätig sind. Die Gewichtsobergrenze liegt bei 10 Prozent. Die drei grössten Positionen im Index sind Lonza, Roche und Novartis.
Mit dem neuen Amundi ETF MSCI Europe ex Financials erhalten Anleger die Möglichkeit, in den europäischen Aktienmarkt ohne Finanztitel zu investieren. Ausgeschlossen sind Banken, Versicherungen, Immobiliengesellschaften und sonstige Finanzdienstleister. Berücksichtigt werden grosse und mittelständische Unternehmen aus 16 Industriestaaten in Europa. Ende Januar wurde das Produkt an der Schweizer Börse gelistet.
Zusammen mit der Stuttgarter Börse hat BayernInvest einen ETF lanciert, mit dem Anleger von den Renditen gelisteter deutscher Mittelstandsanleihen profitieren. Die Obligationen sind in speziellen Segmenten deutscher Börsen gelistet, etwa dem «entry standard». Der BayernInvest Deutscher Mittelstandsanleihen UCITS ETF wird aktiv gemanagt. Aktuell hält er mehr als 10 Titel im Portfolio mit einer ungefähren Restlaufzeit von 3,5 Jahren.
Börsenplatz: SIX Swiss Exchange
Börsenplatz: Xetra
Börsenplatz: Börse Stuttgar
ISIN: CH0190495264
ISIN: FR0011340413
ISIN: LU0903441706
TER: 0.6%
TER: 0.3%
TER: 1.05%
>Umsatzanstieg Im Vergleich zum ersten Quartal 2012 stieg die Zahl der Abschlüsse im ETF-Segment an der SIX Swiss Exchange auf 235 937 und der Umsatz um 9,4 Prozent auf 23 Milliarden Franken. >Zweijahrestief Begleitet von kräftigen Abflüssen bei Gold-ETF hat sich der Goldpreis unter 1400 Dollar, den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren, abgeschwächt.
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Die Angaben in diesem Dokument stellen keine Rechts-, Steuer- oder Anlageberatung dar. Bitte verwenden Sie dieses Dokument nicht als Grundlage für Ihre Anlageentscheidungen. Der Wert von Anlagen und die daraus erzielten Erträge können ebenso fallen wie steigen, und Anleger erhalten den ursprünglich investierten Betrag unter Umständen nicht in voller Höhe zurück. Herausgegeben von Vanguard Investments Switzerland GmbH. © 2013 Vanguard Investments Switzerland GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
S E I T E 04 BRENNPUNKT
Sicherheit auf allen Ebenen Die Kapriolen an den Devisenmärkten bescheren ETF bittere Renditeeinbussen. Ein komplexer Währungsschutz soll Abhilfe schaffen. Doch auch der kann das Fremdwährungsrisiko nicht komplett ausschalten. Wie man am besten mit dem Restrisiko umgeht. «Bleibe im Land und nähre dich redlich», heisst es in der Bibel. Dieser Psalm wurde allerdings nicht für die Welt der Geldanlage geschrieben, denn dort ist Diversifikation einer der entscheidenden Faktoren. Das bedeutet, dass nicht nur im eigenen Land, sondern rund um die Weltkugel wie auch in unterschiedliche Anlageklassen investiert werden sollte. Problematisch sind dabei, vor allem für den Franken-Anleger, die Währungsdifferenzen. In den letzten zwei bis drei Jahren hatten die Währungseinflüsse bei Investitionen ausserhalb der Schweiz oftmals einen negativen Effekt auf die Renditen. Dies zeigte sich in der Vergangenheit besonders eindrücklich am Beispiel Gold. So kletterte der Preis für das Edelmetall in den vergangenen drei Jahren um mehr als 40 Prozent nach oben, doch für FrankenAnleger sah die Rechnung etwas anders aus. Ihr Plus belief sich nur auf 27 Prozent. Grund dafür war die Aufwertung gegenüber dem Dollar. Diese Entwicklung zeigt sich jedoch nicht nur im Rohstoffbereich, sondern auch bei Aktien-ETF. So verlor ein
Anleger hierzulande mit einem ETF auf den Eurostoxx 50 mehr als 15 Prozent. In Euro belief sich das Minus nur auf 1,5 Prozent. In beiden Fällen wären Anleger mit dem Kauf eines währungsgesicherten Indexfonds besser beraten gewesen. Anbindung an den Euro Doch nicht immer ist ein Produkt mit Währungsabsicherung die richtige Wahl. Durch die Anbindung des Frankens an die europäische Gemeinschaftswährung haben sich ungesicherte Produkte besser entwickelt. So erzielte der EuroStoxx-50-Index in Franken innert Jahresfrist eine um mehr als ein Prozent höhere Rendite. «In einem Umfeld, wie es seit September 2011 nach der Anbindung des Schweizer Frankens an den Euro herrscht, ist eine Investition ohne Währungsabsicherung die bessere Wahl», betont Thomas Merz, Executive Director, Head UBS ETF Switzerland & Liechtenstein. Ob eine ETF-Anlage mit oder ohne Währungsschutz erfolgt, sollte also genau durchdacht werden. Denn möglicherwei-
se gehen einem damit wertvolle Renditepunkte verloren. Methoden der Währungsabsicherung Anlegern, die nach einem Währungsschutz suchen, bietet sich eine wachsende Palette an sogenannnten «hedged» ETF. Dazu zählen in erster Linie Produkte auf Edelmetalle wie Silber und Gold sowie auf einige wenige Aktienmärkte wie S&P 500, Nasdaq 100, MSCI World und MSCI Japan. Darüber hinaus hat ETF Securities kürzlich eine breite Palette an währungsgesicherten Exchange Traded Products in die Schweiz gebracht. Im Gegensatz zu ETF handelt es sich dabei um Inhaberschuldverschreibungen, die kein Sondervermögen darsellen, aber besichert werden. Feinheiten gibt es auch bei der Ausgestaltung von börsengehandelten Indexfonds und der Art der Absicherung. Merz unterscheidet drei Methoden: Die aktive Währungsabsicherung beinhaltet, wie der Name schon sagt, einen aktiven Entscheid des PortfolioW EITER S. 05
S E I T E 05 BRENNPUNKT
Managers. Das Absicherungsgeschäft wird angepasst, wenn er Bedarf dafür sieht. Ist der Manager der Ansicht, dass der Dollar gegenüber dem Franken aufwertet, so wählt er bewusst ein kleines Absicherungsgeschäft, da damit der aus der Währungssicherung zu erwartende Verlust kleiner ausfällt, erklärt Merz. Die Währungsabsicherungsgrösse kann hier über oder unter den effektiv abzusichernden ETF-Vermögen liegen. Die zweite Möglichkeit ist die Bandbreiten-Ausbalancierung. Hier erfolgt die Absicherung innerhalb einer Bandbreite, zumeist zwischen +3/-3 Prozent des ausstehenden Absicherungsbetrags. Werden die Bandbreiten über- oder unterschritten, wird die Absicherungssumme angepasst. Die dritte Möglichkeit ist die passive Kalenderausbalancierung. Je nach Ausgestaltung des ETF wird das Absicherungsgeschäft täglich oder monatlich an das abzusichernde ETF-Vermögen angepasst. Bezogen auf den UBS Gold-ETF fügt Merz an: «Da allfällige Gewinne aus der Absicherung täglich realisiert und in Gold reinvestiert werden, beinhaltet die Kalender-Methode substanziell geringere Gegenparteirisiken im Vergleich zu den anderen Methoden, die Absicherungsgewinne seltener realisieren.» Reduktion des Fremdwährungsrisikos Nicht nur die Arten der Absicherung können sich unterscheiden, sondern auch die Häufigkeit der Anpassungen. Daher tragen die Produkte «daily» oder «monthly» im Namen. Letzteres definiert eine monatliche Währungsabsicherung. Das bedeutet, die Fonds werden mittels Währungster-
B E I S P I E L F Ü R WÄ H R U N G S A B S I C H E R U N G Index steigt
Quelle: iShares
Heimatwährung wertet auf
Tag 1
Änderung Index/Währung
Tag 2
Tag 1
Änderung Index/Währung
Tag 2
Aktienindex
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25%
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Aktienindex
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120
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Devisenkurs (CHFUSD)
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Aktienwert
Devisenkurs (CHF-USD)
1,2
0
Aktienwert
In USD
120
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In USD
120
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In CHF
100
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In CHF
100
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Absicherung
Absicherung
Verkauf USD
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-120
Verkauf USD
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Kauf CHF
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Kauf CHF
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Währung P&L
0
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Währung P&L
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Sicherungsqualität
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80%
Sicherungsqualität
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NAV
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NAV
100
100
Zu Beginn (Tag 1) ist das Wechselkursrisiko völlig abgesichert, daher
Am Tag 2 wertet der Franken zum Dollar auf. Dadurch sinkt der rechne-
beträgt die Absicherungsquote 100 Prozent. Der Absicherungsquotient
rische Wert der Aktien in der Fondswährung von 100 auf 80 Franken.
ergibt sich durch das Teilen des Wertes des Sicherungsgeschäfts (120)
Da sich aber ein Gewinn aus dem Versicherungsgeschäft ergibt, wird
und den lokalen Wert der Aktienposition (120). Der Absicherungsquo-
der gesunkene Aktienwert in Franken kompensiert. Durch das Wäh-
tient verändert sich durch die Performance des zugrundeliegenden
rungssicherungsgeschäft wird der in Franken denominierte Anleger
Aktienmarktes. Der Quotient erhöht sich, wenn die Kurse sinken und
geschützt. Ein ungesicherter ETF hätte 20 Prozent an Wert verloren.
umgekehrt. Am Tag 2 steigt der Aktienmarkt um 25 Prozent, der Indexwert klettert von 120 auf 150 Dollar. Der NAV steigt ebenfalls. Da die Höhe der Absicherung unverändert bleibt, fällt die Absicherungsquote von 100 auf 80 Prozent.
minkontrakten mit einer Restlaufzeit von einem Monat abgesichert. Am Ende der Laufzeit erfolgt das Rollen in den nächsten Kontrakt. Unter dem Monat werden die Währungspositionen nicht den Marktbewegungen des Index oder Indexänderungen angepasst. In der Folge kann es zu einer kurzfristigen Über- beziehungsweise Untersicherung des Währungsexposures kommen. Steigt der Index, dann wäre das Währungsengagement unterbesichert und
umgekehrt. «Mit dem Sicherungsgeschäft lässt sich somit das Fremdwährungsrisiko verringern, jedoch nicht komplett ausschalten», erklärt Andreas Zingg, Head iShares Sales Deutschschweiz. Wie erwähnt können durch die Absicherung sowohl Gewinne als auch Verluste anfallen. Bei der monatlichen Absicherung werden diese als «unrealised FX profit&loss» bezeichnet. Sollte die Lokalwährung des zugrundeliegenden Basiswertes W EITER S. 06
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S E I T E 06 BRENNPUNKT
nachgegeben haben, gibt es ein positives «unrealised FX P&L» und die Aktienanlage wird geringer sein als der Nettoinventarwert (NAV). Im umgekehrten Fall, wenn die Lokalwährung steigt, kommt es zu einem negativen unrealisierten Gewinn/Verlust und das Investment wird höher sein als der NAV. Bei der täglichen Absicherung wird der Absicherungsbetrag täglich neu festgelegt und so entsteht kein «unrealised FX profit&loss». Anpassungen im Detail Änderungen im Index haben keine Auswirkungen auf die Währungsabsicherung innerhalb des Monats. Doch bei der Ausgabe und Rücknahme von Fondsanteilen während des laufenden Monats werden die Kontrakte im Verhältnis zur Benchmark angepasst. Natürlich erfolgt in einem solchen Fall auch eine Änderung des Aktienengagements. Im Detail wirken sich Veränderungen des Index oder des Wechselkurses wie auf Seite 5 dargestellt auf den ETF mit monatlichem Rollmechanismus aus. Währungsabsicherungen verursachen Kosten. Wie hoch sie im Detail sind, kann im Voraus schwer beziffert werden und hängt auch von den Änderungen der Devisenkurse ab. Zum Monatsende werden bei einer monatlichen Absicherung die ForwardKontrakte gerollt (in den nächstlaufenden Kontrakt). Ob es dabei zu Verlusten oder Gewinnen kommt, hängt ab von der Fris-
tenstruktur und der Zinsdifferenz der Wäh- Strategischer Entscheid Zusammenfasrungen, sagt Zingg. Somit lässt sich erst send entstehen direkte Kosten durch die im Nachhinein eruieren, ob es zu Rollge- zum Teil höheren Verwaltungsgebühren, winnen oder -verlusten gekommen ist. Ein die Geld-Brief-Spanne auf Devisenforwards und das allfällige zusätzlicher KosRoll-Pricing. Darütenfaktor können Wie hoch die Kosten für die Wähber hinaus können allfällige Spreads rungsabsicherung sind, kann im bei der monatlichen auf WährungsterMethode unvorherminkontrakte sein. Voraus schwer beziffert werden. sehbare Kosten Beispielsweise bei durch die Ungeden währungsgesinauigkeiten aus der Währungsabsicherung cherten ETF von iShares fallen diese Kosten nicht an, da bei Short- und Long-Positionen anfallen. Was die Währungsabsicherung genau kostet, ist erst im Nachhinein festjeweils der mittlere Preis verwendet wird. Die Währungsabsicherung kommt bei iSha- stellbar. In jedem Fall lassen sich jedoch res-ETF in einer um 5 Basispunkte höheren bei starken Währungsschwankungen im Gesamtkostenquote zum Tragen. Natürlich Idealfall selbst höhere Absicherungskosmuss auch mitberücksichtigt werden, dass ten leicht verschmerzen. Andererseits darf eine monatliche Absicherung kosteneffizi- nicht vergessen werden, dass sich durch die enter sein kann als eine auf täglicher Basis. Währungsschwankung eine höhere Rendite Jedoch ergibt sich eine grössere Ungenau- ergeben kann. Die strategische Währungsigkeit beim Absichern. Auch bei einer täg- allokation ist eine Konsequenz aus der Gelichen Anpassung ist das Risiko kaum vor- wichtung der Anlagekategorie und der gehanden, da der Gewinn oder Verlust aus der wählten Benchmark. Genauer gesagt muss Absicherung täglich realisiert wird. der Anleger zuerst entscheiden, wie viel Währungsrisiko er mit seiner Strategie traWÄ H R U N G S E I N F LU S S gen will. Für die jeweilige Fremdwährung YTD 1Y 3Y ist anschliessend eine genaue EinschätGold in USD -3.57 -3.86 42.26 zung notwendig. Erst im dritten Schritt soll ETF Gold (USD) -4.03 -4.20 40.78 entschieden werden, ob einer währungsgeETF Gold (CHF) -0.72 0.37 27.35 sicherten oder ungesicherten Variante der ETF Gold (CHF) hedged -4.17 -5.26 35.02 Vorzug gegeben wird. BK USD/CHF
4.07
4.95
-10.63
Quelle: UBS ETF/London Bullion Market/10x10, Stand: 28.03.2013
Web-Link: 1x1 der ETF
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© UBS 2013. Alle Rechte vorbehalten.
S E I T E 07 KOLUMNE
Sinn und Unsinn von marktkapitalisierten Indizes Ueli Mettler In der letzten Zeit ist es haben könnte, macht es Sinn, alPartner c-alm in Mode gekommen, bei regelbaternative Indizes zu prüfen. Für sierten Anlagestrategien die Refealle anderen zwei gute Gründe, renzierung an marktkapitalisierte Indizes in Frage warum man durchaus beim Marktkapitalisierungszu stellen: Im Nominalwertbereich liest man vieschlüssel bleiben kann: lerorts über die Anwendung von «Fiscal Strength» 1. Marktkapitalisierung als GleichgeIndizes, die den Gewichtungsschlüssel anstatt prowichtsansatz: Wer gemäss Marktkapitalisierung portional zu den am Markt ausstehenden Schulden anlegt, ist per Definition ein Gleichgewichtsinveseines Emittenten an deren wirtschaftlicher Leistor: Er fragt die einzelnen Kapitalanlagen in genau tungsfähigkeit bemessen. Bei Aktienanlagen liedenjenigen Mengen nach, die am Markt angeboten gen die Themen «Minimum Varianz» und «1/n» werden. Im Umkehrschluss sind Anlagestrategien, (gleichgewichtete Indizes) im Trend, um gerade in die nicht gemäss Marktkapitalisierung stückeln kleineren Segmenten wie im Schweizerischen Akkeine Gleichgewichtsstrategien. Zwecks besserer tienmarkt unnötige Klumpenrisiken zu vermeiden. Illustration dieses Arguments vergleichen wir den Natürlich gilt: Der Markt muss in einem AnlagesegKapitalmarkt mit einer stilisierten Agrarökonomie, ment spielen oder im Fachjargon «effizient» sein, die nur Mangos (5 Prozent der nationalen Produkdamit eine kapitalisierungsgewichtete Vermögenstion) und Äpfel (95 Prozent der nationalen Produkanlage in diesem Segment Sinn macht. Da der Eftion) herstellt: Wie soll nun der Konsumgüterkorb fizienzgrad eines Marktsegmentes aber ohnehin des Durchschnittsbewohners aussehen? Damit das nicht objektiv messbar ist, wollen wir uns nicht unMarktgleichgewicht nicht aus den Fugen gerät, nötig mit dieser Frage aufhalten, sondern kommen wird der repräsentative Konsumgüterkorb wohl gleich zum nächsten Punkt: Welcher Gewichtungsoder übel bei 19 Äpfeln nur eine Mango enthalten. schlüssel wäre effizienter als der MarktmechanisWenn alle Konsumenten plötzlich 10 Äpfel und 10 mus und würde bessere Resultate erzielen? ZweiMangos konsumieren wollen, dann stehen der Ökofelsohne lässt sich in der einen Datenhistorie, die nomie schmerzhafte Anpassungsprozesse bevor. uns für solche Testzwecke zur Verfügung steht, ei 2. Marktkapitalisierung als «Maximum ne Vielzahl von Gewichtungsregeln finden, die in Liquidity»-Ansatz: Die gemäss Marktkapitalisieder Vergangenheit bessere Resultate als die Marktrung vorgenommene Vermögensanlage repräsengewichtung zeigten. Die vergangenheitsorientiertiert auch die liquideste Anlagestrategie, die verte Suche nach solchen Strategien nennt man Data fügbar ist: Die Rangfolge der im Swiss Performance Mining. Ob die Mehrrendite auch in Zukunft anhält, Index enthaltenen Aktien ist bezüglich des Kritesteht freilich in den Sternen. riums tägliches Handelsvolumen – mit ganz we Das Zwischenfazit: Wenn man als Anleger nigen Ausnahmen – identisch mit der Rangfolge davon überzeugt ist, dass (a) in einem spezifischen bezüglich Marktkapitalisierung. Das ist ein gewichAnlagesegment der Marktmechansimus keine vertiger Vorteil, wenn es beispielsweise darum geht, nünftigen Resultate liefert und man (b) mit einer seine Kapitalanlagen in einer Krisensituation zu anderen Gewichtungsregel nachhaltig mehr Erfolg veräussern.
CHRISTIAN KATZ
ALEX HINDER
UELI METTLER
ERWIN HERI
10x10-Kolumne; Fünf Persönlichkeiten im Turnus
LUTZ JOHANNING
S E I T E 08
Mit Mut und Zeit zum Erfolg Gold hat stark an Strahlkraft eingebüsst, und bei GoldminenAktien ist der Glanz schon fast komplett weg. Kommen sie wieder in Fahrt? Jahrelang kannte der Goldpreis nur eine Richtung: Norden. Doch in der jüngsten Vergangenheit verlor das edle Metall stark. Und es ist schwer zu sagen, ob Gold – zumindest auf kurze Frist - seine besten Zeiten gesehen hat oder nicht. Auch die Analysten sind sich uneins. Doch solange die Notenbanken die schwächelnde Wirtschaft mit billigem Geld bekämpfen, profitiert der Goldpreis. Bei Goldminenaktien sieht das Bild noch ernüchternder aus. Seit mehreren Monaten findet ein brutaler Ausverkauf statt. Vergleicht man die Kursentwicklung der Goldminen-ETF mit der GOLDMINEN-ETF AN DER CH-BÖRSE Basiswert
ISIN
Anbieter
DAXglobal Gold Miners
IE00B3CNHG25
Solactive Gl. Pure Gold Miners
IE00B7KMTJ66
NYSE Arca Gold BUGS NYSE Arca Gold BUGS MSCI ACWI Gold
Quelle: 10x10.ch Stand: 11.4.2013
TER
YTD
1Y
ETF Secs
0.65%
-15.2%
-
UBS
0.43%
-
-
LU0259322260
RBS
0.65%
-14.5%
-21.2%
LU0488317701
ComStage
0.65%
-16.9%
-23.3%
LU0854423927
Lyxor
0.50%
-14.3%
-
Goldpreisentwicklung, erkennt man eine so grosse Differenz zwischen den Minenunternehmen und dem Edelmetall wie noch nie. Historisch gesehen steht Gold immer noch auf hohem Niveau – doch die Minenaktien notieren auf einem Allzeittief. Einer der Hauptgründe für deren schlechtes Abschneiden sind unter anderem Managementfehler bei den Minenfirmen. Manche Minenbetreiber haben während des Booms zu Höchstpreisen Juniorproduzenten übernommen und müssen hier nun korrigieren. Hinzu kommt, dass die Förderung von Gold immer teurer wird. Der ganze Sektor befindet sich derzeit in einem Strukturwandel. Bei Goldminen muss sich ein Anleger des Risikos bewusst sein. Der Sektor ist einer der volatilsten überhaupt, das grösste Problem ist die geringe Liquidität der weltweiten Goldminen- und Förderunternehmen. Ihr Börsenwert beträgt rund 300 bis 400 Milliarden Dollar. Das ist weniger als der derzeitige Börsenwert von Apple. Das bedeutet: Variieren auf einem solch kleinen Markt die geförderten Mengen des Edelmetalls auch nur leicht, können die Kurse stark schwanken. So mancher Anleger mag es derzeitig verlockend finden, in Goldminen einzusteigen, die meisten schwimmen allerdings lieber mit dem Strom. Doch die Gefahr ist gross, dass man mit der Masse falsch liegt. Der umgekehrte Weg ist das Schwimmen gegen den Strom und der Kauf von Anlagen, die aktuell nicht im Trend liegen. Und genau darum geht es bei Minenaktien: sie sind aus der Mode und ihre Bewertungen im Keller. Investoren, die jetzt einsteigen, brauchen zwei Dinge: Mut und Zeit. Im Falle einer Investition ist eine breite Streuung über die grossen, etablierten Minenwerte sinnvoll. Der Kauf von einzelnen Minenwerten birgt hingegen ein zu grosses Risiko. RB Web-Link: 10x10 ETF-Übersicht
10sekunden
KOMPAKT
> ETF besser als Fonds Der 13 Monate alte Pimco Total Return ETF konnte im März 285 Millionen Dollar Neugelder einsammeln. In das Fonds-Pendant Pimco Total Return Fund wurden nur 32 Millionen Dollar investiert. Damit scheint der ETF bei den Anlegern deutlich beliebter zu sein. Auch die Rendite des Indexfonds überzeugt. In den letzten 12 Monaten erzielte der ETF ein Plus von 11,6 Prozent, der Fonds legte nur 8,5 Prozent zu. Hintergrund ist, dass Manager Bill Gross bei dem kleineren ETF deutlich flexibler ist als beim grossen Fonds. > Trendwende bei Rohstoffen Gold verkaufen, zyklische Rohstoffe zukaufen. So könnte man die Anlageverschiebungen im Bereich der Rohstoffe zusammenfassen. Im ersten Quartal 2013 hat sich die Risikobereitschaft der Investoren erhöht. Aus GoldETP flossen in den ersten drei Monaten des Jahres 9,2 Milliarden Dollar ab, so die Zahlen von ETF-Securities. Auf den Kauflisten standen Silber, Kupfer, Palladium und Platin sowie breite Rohstoffkörbe. > Weniger ETF in privater Hand Über die Hälfte des ETF-Marktes wird von institutionellen Investoren dominiert. So das Ergebnis einer Studie von Strategic Insight. Im Bereich der Aktien-ETF liegt ihr Anteil bei mehr als 57 Prozent. Grund dafür sei, dass ETF sehr liquide handelbar sind, dies gilt vor allem für Schwellenländerprodukte. Bei Obligationen-ETF zeigt sich ein anderes Bild. Hier ist das Interesse der Privatanleger mit 70 Prozent bedeutend grösser. > Höhere Bonität treibt ETF an Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätseinstufung der Philippinen auf BB+ erhöht. Grund dafür waren die Bemühungen der Regierung, die Konjunktur zu fördern. 2012 wuchs die Wirtschaft des Landes um 6,6 Prozent. Positiv wirkte die höhere Bonität auch auf den ETF. Der in den USA gehandelte iShares MSCI Philippines Investable Market Index Fund kletterte seit Jahresbeginn um 18 Prozent. 2012 legte das Produkt 43 Prozent zu. In Europa kann mit dem db xtrackers MSCI Philippines IM TRN UCITS ETF auf den Markt gesetzt werden.
S E I T E 09 KOMPAKT
Die Volatilität austricksen Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten nehmen zu. Doch es gibt Möglichkeiten, um die Schwankungen zu reduzieren – oder sogar von ihnen zu profitieren. Die Aktienmärkte haben ein gutes erstes Quartal hinter sich. Der SMI legt beispielsweise um mehr als 10 Prozent zu. Doch für Anleger scheint bei Weitem noch nicht alles in trockenen Tüchern zu sein. Angeheizt durch die Politkrise in Italien und die Staatskrise in Zypern haben die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten wieder zugenommen. Ablesen lässt sich die höhere Nervosität an den Entwicklungen der Volatilitätsindizes. Der VSMI, der die Schwankungsbreite des SMI misst, hat im vergangenen Monat 10 Prozent zugelegt. Anfang April wurde mit 15,7 der höchste Stand seit Anfang September 2012 erreicht. Der VSTOXX, der die Schwankungen des europäischen Barometers Euro Stoxx 50 ermittelt, legte nahezu im gleichen Ausmass zu. Die Unsicherheit zeigt sich darüber hinaus an den Zuflüssen der ETP-Branche. So kletterten die Mittelzuflüsse in Aktien-ETP auf Minimum-Volatility-Indizes gemäss ETF-Landscape-Statistik von BlackRock im ersten Quartal um 76 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar. Diese aktiven Indizes zeichnen sich durch eine schwankungsreduzierende Strategie aus. Die jeweiligen Barometer schliessen besonders volatile Wertpapiere aus. Kosten beachten Eine andere Möglichkeit, um sich die Schwankungen zu Nutze zu machen, sind Anlagen in Volatilitäts-Indizes. Auch hier ist die Nachfrage gestiegen. Nach den Zahlen des Researchhauses Morningstar flossen 2012 europaweit rund 320 Millionen Dollar in diese Produkte. Die ETF werden vielfach zur Absicherung des Portfolios eingesetzt, da die Volatilität stark steigt, wenn die Aktienkurse fallen. Wichtig ist das Verständnis, dass mit diesen Barometern nicht direkt in Volatilität investiert wird, sondern in die zugrundeliegenden Futures. Die Futures laufen regelmässig aus und müssen somit verlängert (gerollt) werden. Dieser Vorgang ist mit Kosten verbunden und beeinflusst so die Rendite der Volatilitäts-Indizes negativ. Zumeist befinden sich die Futures in einer Contango-Situation. Das bedeutet, die Marktteilnehmer erwarten zukünftig eine höhere
?
15 15 Jahre Das wohl wichtigste Aktienbarometer des Euroraums ist der Euro Stoxx 50 Index. Dieser feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen. In der Schweiz gibt es auf diesen Index 11 ETF, aufgeteilt in 17 Anteilsklassen. Um von europäischen Aktien zu profitieren, sind eine Vielzahl von anderen Indizes im Markt erhältlich. Über die letzten fünf Jahre hätte der Anleger, der auf den MSCI Europe gesetzt hätte, beinahe 20 Prozent mehr verdient. Und schon allein mit dem MSCI EMU hätte der Anleger mehr Geld im Sack gehabt.
Volatilität als die aktuelle. Daher notieren Futures auf Volatilitäten zumeist über den Spotpreisen – und so entstehen beim Rollen oftmals Verluste. Nur wenn die aktuelle Höhe der Schwankungen die Markterwartungen übertrifft, können Gewinne realisiert werden. Die Volatilität als Anlage ist somit sehr komplex und kostspielig, aus diesem Grund sollten die Produkte eher für kurzfristige Absicherungen eingesetzt werden. Anleger können damit von einer steigenden Volatilität profitieren und zusätzlich Schadensbegrenzung betreiben, wenn die Kurse in den Keller rasseln. Darüber hinaus kann die Portfoliodiversifikation erhöht werden. Ohne die genaue Funktionsweise zu kennen, sollte ein Anleger allerdings lieber von einer Investition in Volatilitätsprodukte absehen, sonst ist mehr verloren als gewonnen. BK
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S E I T E 10 GESPRÄCHSSTOFF
Peter Bänziger ist Chief Investment Officer bei Swisscanto.
«Bei Gold und Immobilienaktien Gewinne mitnehmen» Die konjunkturellen Aussichten haben sich in den vergangenen Monaten etwas aufgehellt. Vor allem Entwicklungen aus den USA geben Anlass, positiver in die Zukunft zu blicken. Welche sind es? Es sind drei Hauptfaktoren: Erstens der Immobilienmarkt. Die Preise haben sich deutlich erholt und der Aufwärtstrend geht weiter, aber auch die Anzahl der Baubeginne und der Verkauf neuer Häuser sind deutlich gestiegen. Zweitens das Konsumentenvertrauen. Die Kauflust der Amerikaner ist ungebrochen und trägt damit zum Wirtschaftswachstum bei. Der dritte Punkt sind die Zeichen der Belebung auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote befindet auf dem tiefsten Stand seit vier Jahren. Wie steht es um Europa? Hier ist das Bild gemischt. Deutschland beispielsweise ist sehr gut ins neue Jahr gestartet. Bei Frankreich dagegen ist genau das Gegenteil der Fall. Bei Peugeot zum Beispiel gab es hohe Verluste. Die vorauslaufenden Indikatoren sind negativ. Gleichzeitig verbessert sich aber das Gesamtbild der Peripherie, so auch die Zahlen in Spanien. Doch die politische Lage bereitet sowohl in Spanien wie auch in Italien weiterhin Sorge.
In den vergangenen Monaten stand auch China unter Dauerbeobachtung. Zeigt das Land der Mitte eine Erholung? Ja, es hat sich mehr Schwung ergeben, doch leider ist dieser schon wieder etwas gebremst worden. Grund dafür sind Eingriffe der Regierung in den Immobilienmarkt, der bereits wieder heiss gelaufen ist. Geldund Fiskalpolitik in China werden in den
schen Regierung deuten darauf hin, dass man langsam die Geduld verliert mit dem unberechenbaren Verbündeten. Wir gehen davon aus, dass die Machthaber in Nordkorea vor allem Stärke demonstrieren wollen und dass es nicht zu einer Eskalation der Situation kommt. Trotzdem bleibt Nordkorea natürlich ein Risikofaktor für den asiatischen Kontinent.
kommenden Monaten geprägt sein von einer Gratwanderung zwischen einer wieder ansteigenden Inflationsrate und dem Versuch, eine Überhitzung des Immobilienmarktes zu verhindern.
Aktien haben sich in den letzten Monaten durchwegs gut entwickelt. Ist das Pulver bereits verschossen? Nein, langfristig ist dies noch nicht der Fall. Kurzfristig sind wir aber sehr schnell sehr weit gestiegen. Dies könnte selbst ohne spezifischen Grund kurzfristig zu einer grösseren Korrektur führen. Ein Blick auf die Bewertungen zeigt, dass der Weltaktienmarkt nicht mehr so deutlich unterbewertet ist, vielleicht noch im Bereich von 10 Prozent. Hier ist das Potenzial nach oben beschränkt. Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede.
Welche Auswirkungen könnte der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea haben? Die Möglichkeit einer Eskalation in diesem Konflikt birgt für China eine gewisse Gefahr. Jüngste Äusserungen der chinesi-
Welche Regionen sind immer noch attraktiv? Der Aktienmarkt Europa. Dies vor allem deshalb, weil die Peripherie, besonders Länder wie Italien W EITER S. 11
Der Weltaktienmarkt ist nicht mehr so deutlich unterbewertet, vielleicht noch im Bereich von 1 0 Prozent.
S E I T E 11 GESPRÄCHSSTOFF
und Spanien, markant unterbewertet ist. Aber auch Deutschland und Frankreich sind noch nicht sehr teuer. Den Ton und die Richtung gibt weiterhin der amerikanische Aktienmarkt an. Das Potenzial ist jedoch in Europa am grössten. Interessante Einstiegsmöglichkeiten bieten sich auch am chinesischen Markt. Dort empfiehlt sich jedoch ein Engagement in Fonds. Wie schätzen Sie die Gefahr einer kommenden Überbewertungsphase ein? Im Moment muss man darauf nicht spekulieren, um positive Renditen zu erzielen. Wie erwähnt sind die meisten Märkte im Falle von Europa nämlich noch leicht, zum Teil sogar sehr deutlich unterbewertet. Doch eine Überbewertungsphase ist durchaus wahrscheinlich, wenn die Politik des lockeren Geldes weitergeführt wird. Die Folge wäre ein weiterer Anstieg der Aktienpreise, der in eine Überbewertung mündet und zum Schluss in einem Absturz endet. Im Bereich der Obligationen greifen Anleger immer noch zu Staatsanleihen, obwohl diese sehr teuer geworden sind. Nehmen sie den Kaufkraftverlust in Kauf? Ja, das ist so. Das ist der Preis für die Sicherheit. Schweizer, amerikanische und auch deutsche Anleihen von erstklassigen Schuldnern weisen einen garantierten Realverlust auf, wenn man die Inflation, die Spesen und die Steuern miteinbezieht. Deshalb gilt es, langfristige Staatsobligationen zu verkaufen, insbesondere jene von Frankreich und Japan.
Wo bieten sich abseits der Aktien- und Anleihenmärkte Chancen? Sich umschauen ist immer eine gute Sache. Die meisten Anleger schielen weiterhin mit einem Auge auf Immobilien, vor allem Schweizer Immobilien. Diese weisen im Vergleich zu Obligationen immer noch sehr attraktive Renditen auf. Der Renditevorsprung liegt bei etwa 2 bis 2,5 Prozent, und der Nachfragedruck ist nach wie vor relativ gross. Die Situation am Obligationenmarkt zwingt Anleger dazu, breit zu schauen. Die verhassten Funds of Hedge Funds haben in der Vergangenheit insbe-
Eine Überbewertungsphase ist durchaus wahrscheinlich, wenn die Politik des lockeren Geldes weitergeführt wird. sondere in Phasen steigender Zinsen gute Renditen erzielt. Eine Beimischung macht durchaus Sinn. Schweizer Immobilien werden mit der Gefahr einer Blasenbildung in Verbindung gebracht. Wie schätzen Sie die Lage ein? Es ist nicht abzustreiten, dass an gewissen Lagen und für bestimmte Objekte sehr hohe Preise bezahlt werden und hier durchaus kleine Einzelblasen entstanden sind. Auf der Ebene des Gesamtmarktes sind nach unseren Berechnungen die Preise etwas zu hoch. Das Niveau ist aber keineswegs so hoch, dass man wirklich von einer Blase sprechen könnte. Wir erwarten nach
einer Phase von stabilem Hochdruckwetter ein etwas wolkigeres Umfeld mit einer möglichen mittelfristigen Abkühlung und einzelnen Störungen. Wie sollte man sich positionieren, um sich vor diesen Störungen zu schützen? Es gibt zwei Möglichkeiten: zum einen der Kauf von Immobilienfonds und zum anderen der Erwerb von Immobilienaktien. Die Fonds weisen aber ein hohes Aufgeld von etwa 20 Prozent und mehr auf. Bei steigenden Zinsen würde dieses Agio abgebaut. Das bedeutet, im Moment sollten Anleger Fonds nur noch halten. Die Immobilienaktien an der Schweizer Börse haben sich sehr gut entwickelt. Aber in der letzten Zeit tendieren sie etwas schwächer und zeigen entgegen dem Trend des Gesamtmarktes etwas nach unten. Daher mein Rat: Bei Immobilienaktien ist jetzt der Zeitpunkt, Gewinne mitzunehmen. Gibt es nebst Immobilienaktien weitere rote Tücher im Anlageuniversum? Für mich ist das im Moment Gold. Das physische Gold ist in den vergangenen Jahren sehr stark gestiegen, bis in den Bereich um 1800 Dollar. Und leider haben Anleger nahe den Höchstständen sehr viel Geld in ETF investiert. Mittlerweile ist Gold wieder etwas gefallen. Ich gehe davon aus, dass sich das Edelmetall noch weiter vergünstigen wird, vor allem wenn die Aktienmärkte weiter steigen. Daher sollten Anleger, die Gold-ETF halten, verkaufen und Gewinne mitnehmen. BK Web-Link: Swisscanto
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S E I T E 12 INDEX DER AUSGABE
Japan will seiner Konjunktur mit enormen Infrastrukturinvestitionen auf die Sprünge helfen. Experten bezweifeln jedoch, dass das Land damit aus der Rezession findet. Bereits zum vierten Mal seit Beginn des neuen Jahrtausends befindet sich die japanische Wirtschaft in einer Rezession. Nun hat die neugewählte Regierung ein milliardenschweres Rettungspaket auf den Tisch gelegt, um gegen die schwache Konjunktur anzukämpfen. Die Gelder sollen in erster Linie in den Infrastrukturbereich fliessen. Diese Massnahme hat jedoch einen ziemlich faden Beigeschmack. Denn einerseits ist Japan eine hochverschuldete Nation. Die Staatsschulden machen aktuell schon fast die Hälfte der ganzen Steuereinnahmen aus, die mehrheitlich von den inländischen Banken und Versicherungen getragen werden. Der ausländische Anteil beträgt etwa 10 Prozent. Andererseits ist die Infrastruktur allgemein sehr gut ausgebaut, vor allem das Verkehrsnetz. Experten stellen daher die Frage, wieso nun gerade dieser Bereich gefördert wird. Dies auch vor dem Hintergrund einer sinkenden Bevölkerungszahl. Die Gesellschaft Japans befindet sich in einem Alterungsprozess, der schon als chronisch bezeichnet werden muss. Die sinkende Geburtenrate führt ausserdem dazu, dass die Zahl der arbeitenden Japaner zurückgeht. In der Folge sind immer weniger Autos auf den Strassen unterwegs, ergo nutzen immer weniger Menschen die Infrastruktur. Kritische Experten befürchten daher, dass das Geld versiegen könnte und somit sinnlos investiert sei. Da Investitionen in die Infrastruktur als Konjunkturhilfe prinzipiell nicht zielführend sind, könnten die Investitionen nicht nur fruchtlos sein, sondern obendrein die erhebliche Schuldenlast noch verstärken. Zusammensetzung & Performance Der MSCI Japan Infrastructure setzt sich aus insgesamt 19 Titeln zusammen. Die berücksichtigten Unternehmen werden gemäss der free-float Marktkapitalisierung gewichtet. Alle Unternehmen im Index müssen entweder Betreiber oder Besitzer von Infrastrukturanlagen sein. Zur Thematik Infrastruktur gehören gemäss GICS die Sektoren Telekom, Versorger, Energie, Transport und Soziale Anlagen. Ein Blick auf die Gewichtsverteilung lässt erkennen, dass der Telekom-Sektor mehr als 60 Prozent des gesamten Index ausmacht. Die drei grössten Komponenten haben einen Anteil von 50 Prozent und bestimmen damit vorwiegend die Entwicklung des Index. In diesem Jahr hat das Barometer eine beachtliche Rendite von über 21 Prozent erzielt. OB
1.
Telekom
61
2.
Versorger
35
3.
Schifffahrt
3
4.
Ausbildungsdienste
1
10
DIE 10 GRÖSSTEN POSITIONEN
top10
MSCI Japan Infrastructure
%
S E K TO R E N - V E R T E I LU N G
Softbank Corp 24.6%
NTT Docomo 13%
KDDI Corp 12.4%
NTT Corp 10.7%
Tokyo Gas Co 7.5%
Chubu Electric Power Co Kansai Electric 4.4% Power Co 4.1%
Osaka Gas Co 4.6% Kyushu Electric Power Co 2.5%
Chugoku Electric Power Co 2.2%
Pr
PRODUKTE Auf den MSCI Japan Infrastructure
(Stand: 28.3.2013)
Anbieter
Symbol
Swap
TER p.a.
AuM
Spread
ETF YTD
Index YTD
UBS
JAIJPA
Nein
0.65%
240 Mio JPY
0.50%
19.82%
21.40%
S E I T E 13 WISSEN
Wertpapierleihe als Renditequelle Die Wertpapierleihe wird sowohl bei Fonds als auch ETF eingesetzt. Was genau ist darunter zu verstehen? Wertpapierleihe ist eine übliche Praxis im Fondsmanagement. Fonds können Wertpapiere wie Aktien und Obligationen gegen Sicherheiten an andere Marktteilnehmer verleihen, die diese Wertpapiere unter anderem für Leerverkäufe verwenden. Bei knappen Wertpapieren kann der Verleiher eine Leihgebühr verlangen. Auch die Sicherheiten können reinvestiert werden, um zusätzliches Einkommen zu generieren. Bei Bedarf kann der Fonds die Wertpapiere jederzeit zurückfordern. Welche Vorteile bietet die Wertpapierleihe? Unser Leihgeschäft ist eine zusätzliche Renditequelle für unsere Anleger. Alle Nettoerträge aus Leihgeschäften fliessen an die Fonds zurück, Vanguard selbst behält keine Gewinne ein. Vanguard hat daher seit langem ein Programm zur Wertpapierleihe, das allerdings unsere europäischen beziehungsweise irischen ETF derzeit noch nicht miteinschliesst. Welche Risiken müssen berücksichtigt werden? Anlagen sind immer mit Risiken verbunden, die Wertschriftenleihe ist keine Ausnahme. Die grösste Gefahr ist ein Ausfall
der Gegenpartei. Dieses Risiko kann jedoch durch sorgfältige Überprüfung des Kreditnehmers und solide Barbesicherung begrenzt werden. Das Reinvestitionsrisiko bezeichnet die Gefahr einer negativen Rendite oder auch eines Ausfalls, wenn der Kreditgeber die Barsicherheiten reinvestiert. Auch dieses Risiko kann durch umsichtiges Management begrenzt werden.
Art der Besicherung. In Europa sind Barsicherheiten weniger üblich als beispielsweise Aktien und Obligationen. In diesen Fällen ist eine Übersicherung von 105 Prozent nicht ungewöhnlich. Vanguard akzeptiert allerdings ausschliesslich Cash und Zahlungsmitteläquivalente.
Die Wertpapierleihe könnte künftig deutlich stärker reguliert werden. Die gesamten Nettoeinnahmen sollen in den Fonds zuWelchen Ansatz verfolgt Vanguard? Bei Leihgeschäften ist unser Ansatz äu- rückgeführt und die operativen Kosten versserst konservativ. Wir verleihen Wertpa- öffentlicht werden. Was halten Sie davon? piere nur an eine sehr begrenzte Anzahl Insgesamt begrüsst Vanguard das Ziel der von ausgewählten Brokern, wobei wir ei- Regulierungsbehörden, mehr Transparenz nen bestimmten Kreditrahmen strikt ein- für die Anleger zu erzielen und das Risikomanagement zu halten. Ausserdem verbessern. Insbeverleihen wir nur Anlagen sind immer mit Risiken sondere die Vorgaeine begrenzte Anzahl knapper Wertverbunden. Die Wertpapierleihe be, 100 Prozent der Nettoerträge aus papiere, für die wir stellt keine Ausnahme dar. Leihgeschäften an eine höhere Prämie die Fonds auszuerhalten, anstatt auf hohe Volumina zu setzen. Dadurch reduzie- schütten, unterstützen wir ausdrücklich. ren wir das Gegenparteirisiko. Auch unsere Dies entspricht auch unserer VorgehensRichtlinien zur Reinvestition setzen auf Ri- weise. Der Vorteil liegt auf der Hand: Diejenigen, die das Risiko tragen – und das sind sikominimierung. schliesslich die Anleger – erhalten auch die Welche Sicherheiten werden akzeptiert und Gewinne. Und zwar nicht nur teilweise, sondern in vollem Umfang. BK sind Übersicherungen die Regel? Die Höhe der Besicherung hängt von der Web-Link: Vanguard Bewertung durch den Kreditgeber und die
S E I T E 14 MONITOR ROHSTOFFE
Top & Flop Rohstoff ETF/ETP
Quelle: 10x10, Telekurs, Bloomberg / Stand: 28.3.2013
E D E L M E TA L L E Basiswert
ISIN
Anbieter
Swap
hedged
TER
Kurs
YTD
Unze Gold Gold Fix PM 1Unze CH0104493298 ZKB Nein Nein 0.40% GBP 1 038.85 Gold Fix PM 1Unze CH0139101593 ZKB Nein Nein 0.40% CHF 473.17 NYSE Arca Gold BUGS TR LU0488317701 Comstage Ja Nein 0.65% USD 35.73 DAXglobal Gold Miners TR IE00B3CNHG25 ETF Secs Ja Nein 0.65% USD 31.06
1.14% -1.68% -17.15% -17.01%
Unze Silber Silver 3Kg CH0183135976 ZKB Nein Nein 0.60% CHF 83.19 Silver 100 Unzen CH0183135992 ZKB Nein Nein 0.60% EUR 215.18 Silver Fix PM 1 Unze CH0129527336 UBS Nein Ja 0.48% CHF 22.93 Silver Fix PM 1 Unze GB00B57Y9462 DB Nein Nein 0.45% USD 280.00
-3.77% -4.31% -8.90% -8.50%
Unze Platin Platinum 50g CH0183136057 ZKB Nein Nein 0.50% CHF 464.64 Platinum Fix PM 1 Unze CH0116014934 UBS Nein Nein 0.50% USD 155.59 Platinum Fix PM 1 Unze GB00B57GJC05 DB Nein Nein 0.45% USD 154.95 Platinum Fix PM 1 Unze CH0106406231 S&GAM Nein Ja 0.50% EUR 1 026.72
3.04% 0.14% -0.36% -0.14%
Unze Palladium Palladium 100g CH0183136065 ZKB Nein Nein 0.54% CHF 227.82 Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407254 S&GAM Nein Ja 0.50% GBP 447.81 Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407239 S&GAM Nein Ja 0.50% CHF 709.51 Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407213 S&GAM Nein Ja 0.50% EUR 487.49
13.91% 10.35% 10.06% 10.15%
AG R A R S&P GSCI Agriculture S&P GSCI Soybeans TR XS0417181533 Source Ja Nein 0.49% USD 42.50 S&P GSCI Agriculture TR XS0417183406 Source Ja Nein 0.49% USD 71.94 S&P GSCI Wheat TR XS0417182937 Source Ja Nein 0.49% USD 17.26 S&P GSCI Sugar TR XS0417181616 Source Ja Nein 0.49% USD 19.79
2.19% 1.84% -9.16% -8.21%
ENERGIE S&P GSCI Energy TR S&P GSCI Natural Gas TR XS0417151114 Source Ja Nein 0.49% USD 0.65 db Natural Gas Booster USD GB00B438CS06 DB Ja Nein 0.45% USD 41.85 DAXglobal Coal TR IE00B3CNHF18 ETF Secs Ja Nein 0.65% USD 37.33 DB Comm. Booster LE LU0460408130 DB Ja Nein 0.95% CHF 13.05
22.64% 20.12% -14.14% -4.29%
I N D U S T R I E M E TA L L E S&P GSCI Ind. Metals TR Rogers Int l Metal TR LU0259320728 RBS Ja Nein 0.60% EUR 120.42 S&P GSCI Copper TR XS0470829432 Source Ja Nein 0.49% USD 43.90 Solactive Gl. Cop. Min. TR IE00B7JM9X10 UBS Nein Nein 0.65% USD 20.96 S&P GSCI Ind. Metals TR GB00B3YH0180 DB Ja Nein 0.45% USD 95.34
-6.27% -8.06% -16.24% -9.83%
Überflieger Palladium Das Jahr 2013 war bislang nicht unbedingt das Jahr der Rohstoffe: Die meisten Metalle wie auch Energie- und Agrargüter liegen auf Sicht der letzten drei Monate im Minus. Abheben kann sich Palladium. Seit Jahresbeginn stieg das Edelmetall 3,5 Prozent, in den vergangenen 12 Monaten sogar rund 13 Prozent. Auftrieb bekommt das Metall durch die angespannte Angebotssituation und die hohe Nachfrage. Palladium ist preiswerter als Platin und wird daher immer mehr bei der Herstellung von Katalysatoren verwendet. Zudem sind die Lagerbestände in Russland wohl nahezu erschöpft und in Südafrika, einem der wichtigsten Produktionsländer, gibt es immer wieder Probleme. Experten halten daher Kursziele von 1000 Dollar in naher Zukunft für durchaus realistisch. Weniger gut sind die Aussichten für Gold. Allein aus ETP flossen im ersten Quartal 9,2 Milliarden Dollar ab, berichtet ETF Securities. Der Preis für das Edelmetall fiel seit Jahresbeginn um mehr als fünf Prozent. Nach Aussagen von Nicholas Brooks, Head of Research and Investment Strategy bei ETF Securities, befinden sich die Rohstoffmärkte offenbar an einem Wendepunkt. Die Umschichtung von Gold in zyklische Rohstoffe sei durch die Zypernkrise gestoppt worden. Nun bleibe abzuwarten, ob sich dieser Trend wieder umkehre oder nach der Pause fortsetze, so der Experte. BK
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S E I T E 15 MONITOR EUROPA
Verkaufswelle bei Rohstoffen Für die globale ETF-Industrie hat das Jahr besonders erfolgreich begonnen. Mit Zuflüssen in der Höhe von 70,1 Milliarden Dollar im ersten Quartal wurde gar ein neuer Rekord erreicht. Auch in Europa stiegen die Zuflüsse im Vergleich zum Vorjahr leicht an. 2012 wurden 7,15 Milliarden Dollar investiert, 2013 waren es 7,54 Milliarden. Schwächer entwickelten sich hingegen die Investitionen im Monat März, als die Branche Abflüsse in Höhe von 292 Millionen Dollar hinnehmen musste. Auf den Verkaufslisten ganz oben standen Rohstoffe. Über 1 Milliarde Dollar wurde aus den Produkten abgezogen, allein 411 Millionen aus Gold-ETP. So ist es nicht verwunderlich, dass der ETFS Physical Gold sowie der Physical Gold Source ETF mit jeweils mehr als 400 Millionen Dollar die grössten Abflüsse verzeichneten. Amerika Top, Europa Flop Im grossen Stil veräussert wurden auch Aktien-ETP, besonders auf europäische Basiswerte und Schwellenländer. Verabschiedet haben sich Anleger von paneuropäischen Produkten in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar. Zuflüsse verzeichneten hingegen ETP auf Nordamerika sowie Asien/Pazifik. Auch im Bereich der Anleihen gab es Verschiebungen. Während 700 Milliarden Dollar auf Geldmarktprodukten abflossen, wurden knapp 600 Milliarden in Staatsanleihen investiert. Weiterhin hoher Beliebtheit erfreuten sich Schwellenländer-Obligationen, sowie Unternehmens- und Hochzinsanleihen. BK
ETF in Europa: Zu- und Abflüsse
Angaben in Mio. U$
AKTIEN Markt
Global Europe North America Asia Pacific Emerging Market Broad Regional Country Total
# ETF/ETP
März 2013 AuM
NNA
Zu-/Abflüsse YTD-13 NNA YTD-13 in %
111 509 141 82 181 42 41 98 1 024
20 099.1 123 269.8 36 436.1 16 817.1 36 807.5 18 477.7 5 176.4 13 153.3 233 429.6
466.4 -1808.4 926.9 877.1 -533.8 -174.4 -157.0 -202.5 -71.8
1 579.1 -501.5 2819.6 2199.5 679.3 658.8 -152.4 172.9 6 776.0
20.9 -6.6 37.4 29.2 9.0 8.7 -2.0 2.3 89.9
Others Aktiv broad/aggregate Corporate Emerging Market Government
20 2 6 29 13 186
2 040.0 717.0 1 156.5 18 720.5 5 087.4 26 602.9
176.0 97.8 53.5 116.7 270.6 595.9
225.5 247.2 61.4 532.2 825.8 554.8
3.0 3.3 0.8 7.1 10.9 7.4
High Yield Inflation Money Market Mortgage Diverse Total
8 17 16 3 25 300
4 243.6 5 170.9 5 731.6 1 500.4 4 257.4 70 970.8
188.4 10.8 -693.8 -8.8 265.0 807.1
607.8 144.4 -449.6 -88.6 384.1 2 660.9
8.1 1.9 -6.0 -1.2 5.1 35.3
93 162 156 99 166 676
7 128.2 2 859.0 3 192.9 1 879.9 51 673.2 66 733.2
-136.4 -232.6 -111.4 -113.1 -454.4 -1047.9
6.0 -9.0 -209.1 212.7 -1894.7 -1 894.1
0.1 -0.1 -2.8 2.8 -25.1 -25.1
91 44 3
475.3 1 374.4 158.2
6.6 14.3 0.0
-3.0 -5.3 8.2
0.0 -0.1 0.1
F I X E D I N CO M E
R O H S TO F F E Broad Market Agriculture Energy Industrial Metals Precioius Metals Total
ANDERE Currency Alternative Mixed
Quelle: BlackRock / Stand: 31.3.2013
präsentiert von:
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PUNKTmagazin hetzt nicht dem Tagesgeschehen hinterher, sondern liefert Antworten und Hintergründe zu aktuellen Zeitfragen. Wir setzen Zeichen; alle zwei Monate am Kiosk oder im Abonnement. > www.punktmagazin.ch
S E I T E 16 MONITOR SCHWEIZ
Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse
Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 28.3.2013
AKTIEN (INDUSTRIELÄNDER) Basiswert
ISIN
Whr
Anbieter
Swap
TER
Umsatz in CHF (in 1000)
SMI S&P 500 MSCI EMU SMI Mid Cap MSCI World MSCI USA FTSE 100 MSCI North America SMI MSCI Japan
CH0008899764 IE0031442068 IE00B53QG562 CH0019852802 IE00B0M62Q58 LU0136234654 IE00B3X0KQ36 IE00B14X4M10 CH0017142719 IE00B02KXH56
CHF USD EUR CHF USD USD GBP USD CHF USD
CS iShares CS CS iShares UBS UBS iShares UBS iShares
Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja Nein Nein Nein
0.39% 0.40% 0.33% 0.49% 0.50% 0.30% 0.30% 0.40% 0.35% 0.59%
10 076 821 6 469 181 3 354 152 2 791 817 2 787 336 2 755 615 2 160 788 2 048 711 2 004 260 1 724 263
76 057 42 522 27 055 41 223 20 011 37 207 16 207 16 076 28 486 12 588
132 490 152 137 123 975 67 725 139 290 74 062 133 324 127 439 70 359 136 977
0.03 0.06 0.15 0.10 0.12 0.19 0.26 0.12 0.07 0.20
IE00B0M63177 LU0292107645 LU0254097446 IE00B3Z3FS74 IE00B0M63730 IE00B02KXK85 IE00B0M63391 IE00B0M63516 FR0010339457 FR0010375766
USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD
iShares DB CS UBS iShares iShares iShares iShares Lyxor Lyxor
Nein Ja Nein Ja Nein Nein Nein Nein Ja Ja
0.75% 0.65% 0.68% 0.62% 0.74% 0.74% 0.74% 0.74% 0.65% 0.85%
5 394 744 4 862 279 2 860 986 1 431 949 1 415 589 828 059 811 496 795 925 788 165 753 772
55 635 48 902 31 292 33 461 19 248 10 730 13 148 17 690 7 986 6 874
96 967 99 429 91 429 42 795 73 545 77 172 61 720 44 993 98 693 109 656
0.10 0.11 0.19 0.24 0.23 0.27 0.23 0.30 0.24 0.22
CH0016999846 IE00B14X4S71 IE00B1FZS798 CH0102530786 IE00B1FZSC47 IE00B3VTML14 IE00B3VTMJ91 CH0016999861 IE00B3VWN393 IE0032895942
CHF USD USD CHF USD EUR EUR CHF USD USD
CS iShares iShares CS iShares CS CS CS CS iShares
Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein
0.19% 0.20% 0.20% 0.20% 0.25% 0.23% 0.23% 0.24% 0.23% 0.20%
867 647 855 902 783 649 428 052 367 031 274 418 265 763 261 983 225 771 167 999
10 890 6 730 4 416 4 811 2 080 3 339 3 092 2 603 1 677 1 082
79 674 127 177 177 457 88 974 176 457 82 186 85 952 100 647 134 628 155 267
0.10 0.05 0.09 0.09 0.13 0.09 0.14 0.16 0.14 0.18
CH0047533549 CH0104136236 CH0139101593 CH0044781232 CH0044781141 CH0047533523 CH0044781174 CH0139101601 CH0103326762 FR0010318998
USD USD CHF CHF USD EUR EUR CHF EUR USD
ZKB CS ZKB S&GAM S&GAM ZKB S&GAM ZKB ZKB Lyxor
Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja
0.40% 0.33% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.35%
6 233 478 3 772 029 3 586 410 3 506 420 3 470 561 2 886 696 2 603 959 2 194 724 1 935 167 1 914 049
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USD USD USD CHF CHF CHF USD EUR USD
iShares iShares iShares DB UBS UBS CS iShares Comstage
Nein Nein Nein Ja Nein Nein Nein Nein Ja
0.59% 0.59% 0.40% 0.90% 0.45% 0.25% 0.65% 0.40% 0.10%
1 285 872 199 054 196 851 195 906 167 926 96 488 74 758 65 621 61 195
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Trades
Ø Umsatz/ Trade
Ø Spread t
A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R ) MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market TR MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market TR MSCI AC Far East ex Japan FTSE/Xinhua China 25 MSCI Korea MSCI Brazil DJ RUS Titans 10 MSCI India
O B L I G AT I O N E N SBI DOM Government 3-7 P Barclays Capital USD Trea. Bond 1-3Y Barclays Capital USD Trea. Bond 7-10Y SBI DOM Government 1-3 P Barclays Capital USD Govt IL Bond iBoxx EUR Sovereigns 3-7Y iBoxx EUR Sovereigns 1-3Y SBI DOM Government 7+P iBoxx USD Treasury Bond 3-7Y iBoxx USD Liquid IG TR
R O H S TO F F E Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze RJ / CRB TR
A N D E R E A N L AG E K L A S S E N EPRA/NAREIT Global Div+ EPRA/NAREIT Asia Div+ EPRA/NAREIT US Div+ DB Hedge Fund SXI Real Estate Funds SXI Real Estate Funds CS Global Alternative Energy USD TR EPRA/NAREIT Eur. Ex UK Fd Div+ Com. FED Funds Effective Rate Index TR
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