10x10 - Das Anlagejahr 2013

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the etf & etp newsletter i ausgabe 10, 2012

KOMPAKT

Performancekontrolle

07

Ende Jahr lässt sich die Leistung des Managers beurteilen.

GESPRÄCHSSTOFF

10

10x10.ch / 14.12.2012 / 7. Jahrgang / 10 x jährlich

GASTBEITRAG

12

Rohstoffe und Spekulation­

Effiziente ETF-Strategien

Prof. Dr. Ingo Pies warnt vor Überregulierung beim Rohstoffhandel.

Marcel Wagner erklärt sinnvolle Strategien für Schweizer Anleger.


INHALT EDITORIAL

04

BRENNPUNKT

Das Anlagejahr 2013 Fünf Experten über ihre Erwartungen ans Anlagejahr 2013. 08

KOMPAKT

Retrofreie Zeiten Der Regulator hat Retrozessionen den Kampf angesagt. 09

INDEX DER AUSGABE

Global Infrastructure 100 Marode Infrastrukturen bieten Potenzial für Privatanleger. 13

WISSEN

Replikation im Fokus Benoît Garcia über die Vorteile der synthetischen Abbildung. MONITOR ROHSTOFFE

Ein guter Jahrgang Zur Überraschung vieler Investoren entwickelte sich 2012 zu einem guten Jahr für Aktien. Auch die ETF-Branche ist zufrieden, schliesslich notieren die weltweiten Bestände in Exchange Traded Products auf einem Allzeithoch. Sogar die etwas stiefmütterlich behandelten Obligationen-ETF erhielten 2012 neuen Auftrieb: Sie generierten rund 30 Prozent der Zuflüsse. Das Wachstum wird auch 2013 anhalten. Bei vielen Institutionellen ist die Quote von passiven Anlageformen immer noch gering, bei einem Grossteil der Privatanleger sind ETF noch gar nicht angekommen. Letzteres ist nicht überraschend: Indexfonds zahlen keine Retrozessionen und sind damit für unabhängige Vermögensverwalter wenig ­attraktiv. Das könnte sich ändern, denn der Regulator hat den Kickbacks den Krieg erklärt (Seite 8). An den weltweiten Märkten sind die Vorhersagen aufgrund struktureller Probleme weniger gut. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass oft nicht die Finanzmärkte das Hauptproblem sind, sondern die Politik. Um Sie, liebe Leser, für das Anlagejahr 2013 zu wappnen, haben wir fünf Experten nach ihrer Meinung befragt (Seite 4). An dieser Stelle möchten wir uns bedanken für das in uns gesetzte Vertrauen. Wir ­freuen uns, auch im neuen Jahr wieder fleissig für Sie in die Tasten zu greifen. Im Namen der ganzen 10x10-Redaktion wünsche ich Ihnen erholsame Feiertage. Ihr Rino Borini

14

Chancenreiche Edelmetalle Gold, Silber und Palladium ­dürften 2013 spannend sein.

IMPRESSUM Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: info@10x10.ch, Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Barbara Kalhammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer Cover: ©iStockphoto.com/Mark Coffey

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Wir werden nicht ruhen


S E I T E 03 DAS NEUSTE ZUERST

1

das neuste zuerst

3

2

News Ticker

1 Währungs­ gesicherte ETF

2 Unternehmensanleihen aus EmMa

3 Rohstoff-ETC ohne Agrar

>Rückgang Im Vergleich zum Vormonat verringerte sich der Umsatz mit ETF an der Schweizer Börse im November um 5,9 Prozent auf 5,6 Milliarden ­Franken.

iShares hat an der SIX Swiss Exchange drei ETF mit Währungshedge zugelassen. Dabei handelt es sich um Produkte auf den MSCI World, den MSCI Japan und den S&P 500. FrankenAnleger haben bei einer Investition die Möglichkeit, Risiken durch Währungsschwankungen zu minimieren und damit Währungsrisiken effizient zu managen. Der Hedge erfolgt durch den Einsatz von Währungsterminkontrakten. Abgesichert wird monatlich.

State Street erweitert sein Angebot an der Frankfurter Börse­ um den SPDR BofA Merrill Lynch Emerging Markets Corporate Bond UCITS ETF, der die Wertentwicklung von in Dollar denominierten Unternehmensanleihen der Schwellenländer abbildet. Aufgenommen werden nur Bonds, die über ein ausstehendes Volumen von wenigstens 500 Millionen Dollar verfügen und eine Restlaufzeit von mindestens einem Jahr aufweisen.

ETF Securities hat auf Xetra den ETFS Ex-Agriculture and Livestock DJ-UBSCI gelistet. Das Produkt ermöglicht Zugang zum Rohstoffmarkt, wobei Landwirtschaft und Nutzvieh ausgeschlossen sind. Das Barometer bildet einen Korb aus zehn Rohstoff-Futures aus den Bereichen Energie, Indus­trieund Edelmetalle ab. Aktuell sind Energierohstoffe besonders stark gewichtet. Der ETC ist mit täglich neu bewerteten Wertpapieren hinterlegt.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

Börsenplatz: Xetra

Börsenplatz: Xetra

ISIN: IE00B8J37J31

ISIN: IE00B7LFXY77

ISIN: DE000A1RX1P2

TER: 0.64%

TER: 0.5%

TER: 0.49%

> Kurswechsel db x-trackers war bislang ein strikter Verfechter der swapbasierten ETF-Replikation. In Zukunft will der Anbieter auf die wichtigsten ­Indizes auch physisch replizierte ETF anbieten. > Soros glaubt an Gold Der ungarisch-amerikanische Investor George Soros hat seine Anteile am SPDR Gold Trust im dritten Quartal von 0,88 auf 1,32 Millionen Dollar erhöht.

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S E I T E 04 BRENNPUNKT

Das Anlagejahr 2013 Prognosen sind immer eine heikle Sache. Dies gilt umso mehr, da die zahlreichen Krisenherde weiterhin­­­bestehen und eine Einschätzung erschweren. Wir haben Anlageprofis zu den Herausforderungen des kommenden Jahres befragt. Sie sind sich einig: Es wird anspruchsvoll, birgt jedoch Chancen. Anleger sein ist schwer. Die Herausforderungen für Wirtschaft, Politik und die Finanzmärkte könnten grösser nicht sein. Das sehen auch die fünf von uns befragten Experten. Im Gespräch zeigen sie auf, wo­ rauf sich Anleger einstellen müssen. Was sind die grössten Herausforderungen des Anlagejahres 2013? Christian Gattiker (CG): Sie sind vor allem konjunktureller Natur: Die rezessive Lage in der Eurozone, dem wichtigsten Aussenmarkt der Schweiz, wird den schwierigen Geschäftsgang der Schweizer Exporteure noch verschärfen, zumal sich die Konjunkturdynamik in Übersee auch nur zögerlich belebt und so wenig Unterstützung bietet. Als Folge des fiskalischen Sparkurses der vergangenen Jahre wird die Eurozone 2013 eine vergleichsweise geringere zusätzliche Konjunkturabschwächung erleiden als die USA und Japan, wo eine solche, ebenfalls nötige Sparpolitik bisher ausgeblieben ist. Dennoch erwarten wir vor Herbst 2013 keine Konjunkturerholung in der Eurozone.

Bruno Gisler (BG): Wir gehen davon aus, dass die Notenbanken der Industriestaaten auch 2013 eine expansive Geldpolitik verfolgen und die finanzielle Repression in Form negativer Realzinsen aufrecht­ erhalten wird. Das Tiefzinsumfeld wird daher anhalten. Dementsprechend werden sich die Investoren nächstes Jahr mit einem Anlagenotstand konfrontiert sehen, der denjenigen von 2012 noch übertrifft. Es besteht eine grosse Gefahr, dass sich

Vor Herbst 2013 erwarten wir ­keine Erholung der Konjunktur in der Eurozone. Christian Gattiker

die Investoren auf der Jagd nach Rendite immer mehr von ihrem Risikoprofil entfernen. Die grösste Herausforderung wird es sein, Disziplin walten zu lassen und seinem Risikoprofil und seiner Risikobereitschaft treu zu bleiben. Man muss der Versuchung,

seine­Prinzipien der Rendite zu opfern, widerstehen. Es ist ratsam, mit dem Portfolio verschiedene Szenarien durchzuspielen. Alex Hinder (AH): Auch unserer Meinung nach stellt das Tiefzinsumfeld die grösste Herausforderung dar. Anleger können nur noch eine positive Rendite erwirtschaften, wenn sie das Risiko ihres Portfolios erhöhen durch den Kauf von Aktien. Die Dividendenrendite vieler Aktien liegt deutlich über jenen ihrer Anleihen. Es macht daher Sinn, die festverzinslichen Anlagen zu Gunsten von Aktien zu reduzieren. Dabei sollten Anleger aber nicht auf einzelne ­Titel setzen, sondern breit diversifizierten Indexfonds oder ETF den Vorzug geben. Peter Bänziger (PB): Wir können nicht hoffen, dass die Weltwirtschaft rasch gesundet und einen angenehmen Wachstumspfad einschlägt. Ein Stagflations-Szenario mit schwachem Wachstum, steigenden ­Inflationsraten und einer schrittweisen ­Lösung W EITER S. 05


S E I T E 05 BRENNPUNKT

der strukturellen­ Probleme ist wahrscheinlich. Anleger sollten lang laufende festverzinsliche Papiere von Staaten meiden, da hier nicht viel Potenzial vorhanden ist. Chancen sehen wir weiterhin bei den Aktienmärkten, wo wir allfällige Korrekturen, insbesondere bei ­europäischen Aktien, zu Käufen nutzen würden. Jan Amrit Poser (JP): Die grösste Gefahr für Anleger ist die finanzielle Repression. Die Zentralbanken werden dafür Sorgen, dass die Schuldenstände tragfähig bleiben, indem sie die Zinsen unter das Wachstum bringen. Anleger können einem Realverlust nur mit einer fundamentalen Änderung ihrer Anlagestrategie ausweichen. Alternativen bieten höher rentierende Anleihen, Immobilien und Qualitätsaktien. Was sind die grössten Gefahren? JP: Die grösste Gefahr für die Konjunktur ist die Austerität. Staaten müssen eine Mischung zwischen Sparen, tiefgreifenden Reformen und investitions­belebenden Massnahmen finden. Die US-Fiskalklippe muss abgeschwächt werden, aber auch Europa darf nicht zu forsch rea­gieren. Wenn die Staaten übertreiben, droht Deflation – die grösste Gefahr. Da werden die Zentralbanken nicht mehr herausfinden. Schon jetzt ist das Arsenal der Zentralbanken mit openended Quantitative Easing in den USA und der OMT-Bazooka­ in Euroland nahezu erschöpft. Bricht das Wachstum frühzeitig ab, droht ein tieferer Konjunkturabschwung. PB: Das Risiko einer möglichen Patt-Situation bei der Budgetdebatte in den USA

ist gross. Ohne eine Einigung könnte das BG: Die Probleme sind bekannt. Der JahLand in eine Rezession zurückfallen. Eine­ reswechsel ändert nichts daran. Wir werweitere sehr grosse Gefahr geht auch 2013 den uns auch 2013 mit den Schwierigkeivon den Problemländern der Eurozone aus. ten der Eurozone, der Staatsverschuldung, Die rigiden Sparprogramme könnten die den geopolitischen Spannungen, der ultraRezession in den Peripherieländern ver- lockeren Geldpolitik der Notenbanken und schärfen, als Konsequenz davon würden dem bescheidenen Wirtschaftswachstum Massenproteste gegen die Sparpolitik und auseinandersetzen müssen. Unsere Aufdamit möglichergabe ist es, daraus weise Regierungssich entwickelnde­ Kommen die US-Politiker zu wechsel ausgelöst Gefahren frühzeiwerden. Eine soltig zu erkennen. keiner Einigung, droht das che Fortsetzung Zudem müssen Abrutschen in eine Rezession. der Problemspirale wir uns bewusst Alex Hinder hätte stark negatisein, dass plötzlich ve Auswirkungen. Risiko­s ituationen auftreten können, die wir nicht auf dem AH: Kommen die US-Politiker zu keiner Radarschirm haben. 2013 werden wir unter ­Einigung, droht das Abrutschen in eine Re- anderem ein besonderes Augenmerk auf zession. Dies könnte ein Platzen der Bla- die Entwicklung der Politik der Notenbanse der US-Staatsanleihen – also stark stei- ken werfen. gende Zinsen – zur Folge haben, was die ganzen Finanzmärkte erschüttern würde. Wo bieten sich die grössten Chancen? Weitere Risiken sind politischer Natur: Die PB: Bei Unternehmensobligationen und Entwicklung der Schuldenkrise in Europa, High Yield sollte man jetzt nicht mehr auf der Streit zwischen China und Japan um den schon lange laufenden Trend aufsprindie umstrittene Inselgruppe im Ostchinesi- gen. Meine drei Themen nächstes Jahr sind schen Meer sowie die vielen Konfliktherde­ Aktien, Aktien und nochmals Aktien. Der im Nahen Osten. europäische Aktienmarkt ist am deutlichs ten unterbewertet, hier liegen die grössCG: Sollte sich die volkswirtschaftliche Ent- ten Gewinnchancen. Schweizer Blue Chips wicklung negativer als prognostiziert zei- mit tiefer Bewertung und hoher Dividengen, so dürfte dies einigen Druck auf risiko- denrendite sind nach wie vor attraktiv. Der behaftete Assets ausüben. Die politischen chinesische Aktienmarkt hat sich seit dem Entwicklungen in den USA und der Euro­ Höchst von 2007 gedrittelt. Er ist so günszone gilt es zu beachten. Geopolitische Un- tig wie nie in den letzten 15 Jahren. Der Abruhen im Nahen Osten dürften ebenfalls wärtstrend ist zwar noch intakt, aber hier eine Rolle spielen, sind jedoch zeitlich und würde ich auf Einstiegschancen im Verlauf im Ausmass nicht prognostizierbar. des Jahres setzen. W EITER S. 06

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S E I T E 06 BRENNPUNKT

AH: Auch wir erachten europä- auf Substanz zu setzen oder den Schritt in ische und chinesische Aktien derzeit als exotischere Gefilde wie beispielsweise den attraktiv. Von der anhaltenden hohen Li- mexikanischen Markt zu wagen. Im Rohquidität werden unseres Erachtens ganz be- stoffbereich sehen wir lediglich bei Gold sonders europäische Bankentitel profitie- und Palladium Chancen. ren können. Mit einer Dividendenrendite­ von über 4 Prozent und einem Kurs/Ge- BG: In Anbetracht der grossen Unsicherwinn-Verhältnis von 8,8 scheint uns die- heiten ist es wichtig, in Szenarien zu denser Sektor für das ken. Die Folge dieJahr 2013 attraktiv ses Ansatzes ist In Anbetracht der grossen bewertet zu sein. ein breit diversifiIn China hingegen ziertes Portfolio. In ­Unsicherheiten ist es wichtig, ­ wird die neue Rediesem halten wir in Szenarien zu denken. gierung für zusätzschwergewichtig Bruno Gisler liche WachstumRealwerte, insbesimpulse sorgen sondere Aktien. Im und damit den Aktienmarkt beflügeln. Im Bereich der Nominalwerte setzen wir auf Bereich der Festverzinslichen setzen wir Anleihen von Unternehmungen und aufauf Anleihen von Schwellenländern in ih- strebenden Märkten. rer Lokalwährung. Ihre meist geringere Verschuldung, ihre höhere Rendite sowie JP: High-Yield- und Emerging-Market-­ die langfristig erwartete Aufwertung die- Anleihen erfahren eine Neubewertung. Anser Währungen sprechen für solche Inves- leger schrecken langsam zurück, weil die titionen. Bewertungen stark gestiegen sind. Aber verglichen mit der Kreditblase 2006 sind CG: Die Währungen einiger strukturell sie noch nicht zu hoch. Immobilien bleistarker Wachstumsmärkte wie Kanada, ben in der Finanzrepression das Gebot der Schweden, Mexiko, Indien oder die Tür- Stunde, insbesondere in der Schweiz und kei dürften sich 2013 vor allem gegenüber Zentraleuropa, aber auch in Schwellenländem Dollar aufwerten oder zumindest ei- dern. Qualitätsaktien mit einer hohen Einne attraktive Überrendite generieren, ins- kommenskomponente werden als Anleibesondere bei einer weiteren quantitati- henersatz gefragt sein. Versicherungs- und ven Lockerung in den USA. Bei anhaltend Bankenanleihen, die von der weitreichenvolatilen Aktienmärkten gilt es, weiterhin den Änderung der Regulierungen profitie-

ren werden. Darüber hinaus auch markt­ unabhängige Anlagen wie CAT-Bonds. Zusammenfassend kann somit festgehalten werden, dass Anleger – allein um überhaupt noch Renditepunkte zu generieren – verstärkt auf solide Aktien setzen sollten. Ebenso ins Portfolio gehören die Schwellenländer. Auch bei vielen grossen institutionellen Investoren ist die Quote von Emerging-Markets-Werten unterdurchschnittlich. Dies, obwohl die Länder mittlerweile für fast 50 Prozent des weltweiten Bruttoinlandprodukts verantwortlich sind. So oder so sind Anleger gut beraten, sich im kommenden Jahr auf den internationalen Finanzmärkten nur mit angezogener Handbremse zu bewegen. BK

Christian Gattiker, Chefstratege und Leiter Research Bank Julius Bär & Co. Bruno Gisler, Chefökonom der Aquila Vermögensverwaltungsgruppe Peter Bänziger, Chief Investment ­Officer bei Swisscanto Alex Hinder, CEO und Inhaber der Hinder Asset Management AG Jan Amrit Poser, Chefökonom und Leiter Research Bank Sarasin

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SPDR ETFs ist die ETF-Plattform von State Street Global Advisors, zu der Fonds gehören, die von den europäischen Aufsichtsbehörden als offene OGAW zugelassen wurden. ETFs (Exchange Traded Funds) werden wie Aktien gehandelt, sind Anlagerisiken ausgesetzt und unterliegen Schwankungen des Marktwerts. Der Wert der Anlage kann sowohl steigen als auch fallen, daher ist die Rendite Schwankungen unterworfen. Veränderungen der Wechselkurse können nachteilige Auswirkungen auf den Wert, den Kurs oder den Ertrag einer Anlage haben. Darüber hinaus gibt es keine Garantie, dass ein ETF sein Anlageziel erreicht. SPDR ETFs sind unter Umständen nicht für Sie verfügbar oder geeignet. Diese Werbung stammt von State Street Global Advisors („SSgA“) und stellt keine Anlageberatung, kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf von Anteilen von SPDR ETFs dar. SPDR ETFs dürfen nur in Gerichtsbarkeiten angeboten oder verkauft werden, in denen dies zulässig ist, unter Einhaltung der geltenden Vorschriften. Vor der Anlage sollten Sie sich einen Prospekt sowie einen vereinfachten Prospekt für die SPDR ETFs besorgen und diesen durchlesen. Weitere Informationen und den Prospekt/vereinfachten Prospekt, in dem die Merkmale, Kosten und Risiken von SPDR ETFs beschrieben sind, stehen allen Personen mit Wohnsitz in den Ländern, in denen SPDR ETFs zum Vertrieb zugelassen sind, unter www. spdrseurope.com zur Verfügung, können aber auch bei einer örtlichen SSgA Niederlassung angefordert werden. „SPDR“ ist eine eingetragene Marke von Standard & Poor’s Financial Services LLC („S&P“) und wurde für die Nutzung durch State Street Corporation lizenziert. Kein von State Street Corporation oder dessen verbundenen Unternehmen angebotenes Finanzprodukt wird von S&P oder dessen verbundenen Unternehmen gesponsert, unterstützt, verkauft oder beworben, und S&P und seine verbundenen Unternehmen übernehmen keinerlei Gewähr für die Zweckmäßigkeit eines Kaufs, Verkaufs oder Besitzes von Anteilen an solchen Produkten. © 2012 State Street Corporation – Alle Rechte vorbehalten. IBGE-0438. Rubik’s Cube® mit freundlicher Genehmigung von Seven Towns Ltd. www.rubiks.com

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19/09/2012 14:01


S E I T E 07 KOMPAKT

Zum Jahreswechsel kommt die Performance unter dem Strich zum Vorschein – und somit die Qualität des Fondsmanagers. Bei Indexfonds ist die Leistungsbeurteilung simpel: Ein guter ETF sollte die Marktrendite abzüglich Kosten erreichen. Bei aktiv verwalteten Fonds fällt die Bewertung schwieriger aus. Klar ist, dass sie die Indexfonds innerhalb eines Anlagesegments im Minimum schlagen sollten. Doch das tun bei weitem nicht alle. Prekärer wird die Situation, wenn sie diese Vorgabe über mehrere Jahre hinweg nicht erfüllen können. Damit Fonds ihre Benchmark übertreffen können, mü­ ssen sie sich von ihr lösen. Tun sie dies nicht, lohnt sich ein solches Investment für einen Anleger nicht, da er die Marktrendite kostengünstiger über einen ETF erhalten kann. So erstaunt es nicht, dass im ersten Drittel der besten Fonds in einigen Anlagesegmenten immer wieder kostengünstige Indexfonds vorzufinden sind. Ein Blick – Stand 6. Dezember 2012 – auf ausgewählte Märkte: ­Europäische Standardaktien sind bei fast allen Anlagedepots prominent vertreten, zentraler Vergleichsindex ist der Euro Stoxx 50. Das Barometer legte in diesem Jahr 10 Prozent an Wert zu. Blickt man auf die Wertentwicklung aller zugelassenen Fonds auf europäische Standardwerte, wird diese Rangliste von einem ETF angeführt. Der iShares Euro Stoxx Total Market Growth konnte eine Performance von 30,2 Prozent generieren. Dies schaffte kein aktiver Fonds in dieser Klasse. Der Index bietet Zugang zu grossen Unternehmen aus der Eurozone, die dem Growth-Anlagestil entsprechen. Auch auf eine Periode von drei Jahren liegt der ETF in den oberen TO P A K T I E N F O N D S E U R O L A N D ( 3 J . ) Name

Quelle: Morningstar, Stand: 6.12.2012

TER

YTD

1 J.

3 J. p.a.

Allianz Euroland Equity Growth EUR

0.66%

30.23%

29.88%

9.04%

iShares EURO STOXX Total Market Growth Large

0.40%

33.59%

31.38%

3.45%

CapitalAtWork Fund Contrarian Euro Equities

0.71%

3.06%

-13.14%

2.11%

AXA WF Framlington Eurozone Cap

0.72%

28.51%

25.24%

1.31%

Pioneer Funds - Euroland Equity

0.73%

22.95%

20.88%

0.80%

Fidelity Funds - Inst Euro Blue Chip Fund

0.91%

31.75%

29.94%

0.70%

Petercam Equities Euroland

0.88%

22.69%

19.83%

0.69%

DWS Invest Top Euroland

0.92%

28.96%

25.75%

0.62%

Lyxor ETF MSCI EMU Growth

0.40%

23.39%

23.40%

0.47%

BNP Paribas Equity Best Selection Euro

0.91%

21.64%

21.01%

0.09%

Rängen. Schade,­dass nicht viele Investoren auf dieses Produkt gesetzt haben, das verwaltete Vermögen ist mit rund 50 Millionen Euro gering. Ernüchternd fällt die Bewertung der Schweizer Standardwerte aus. Überzeugen konnten die Anlagefonds von Credit Suisse und Pictet mit einer aktiven 130/30-Strategie. Doch der CS-ETF auf den Swiss Leader Index schlug alle nachfolgenden Long-only-Fonds. Auch auf Sicht von fünf Jahren findet man im ersten Viertel der besten Fonds Indexprodukte. So notiert der ZKB-Indexfonds für Aktien Schweiz unter den zehn besten Aktienfonds in diesem Segment. Dieser trackt den Index nahezu perfekt, der Tracking Error beträgt lediglich 0,05%. Sachkundige Anleger mit Erfahrung in der aktiven Geldanlage sollten Engagements in Fonds und ETF immer kritisch hinterfragen und sich nicht von positiven Performancezahlen blenden lassen. Glaubt ein Anleger nicht an die Prognosefähigkeit eines Fondsverwalters, bieten Indexfonds eine Alternative. RB

10sekunden

Abgerechnet wird am Ende > Gold steht hoch im Kurs Der Goldpreis hat sich 2012 besonders volatil gezeigt. Diese Entwicklungen taten dem Interesse der Anleger jedoch keinen Abbruch: Die Investorennachfrage nach dem Edelmetall ist anhaltend hoch. Ende November erreichten die Bestände aller von Bloomberg erfassten Gold-ETF 2629 Tonnen. Dies entspricht der Höhe der gesamten Jahresminenproduktion. Seit Jahresbeginn sind die Bestände um 12 Prozent gestiegen. > Richtungswechsel Nachdem bereits Lyxor angekündigt hat, nun auch physische ETF anzubieten, tut es db x-trackers dem französischen Emittenten gleich. Das Börsenlisting für die neuen Produkte soll zum Jahresende beziehungsweise Anfang 2013 erfolgen. Bislang war db x-trackers ein Verfechter von swapbasierten ETF. Für Verwirrung sorgt die Bezeichnung der Produkte, so ist von «direkter» und «indirekter» Replikation die Rede. > Strafe für Berater Der amerikanische ETF-Berater Nicholas Rowe von Focus Capital Wealth Management in Bedford muss für die ETF-Verluste seiner Kunden geradestehen. Rowe wurde nach Angaben der US-Finanzaufsichtsbehörde FINRA wegen Fahrlässigkeit, Betrug und anderer Vergehen verurteilt. Derartige Strafen wurden schon mehrfach verhängt. Wie in den vorangegangenen Verfahren ging es auch in diesem Fall um Short-ETF. Die neun betroffenen Anleger erhalten eine Entschädigung von1,3 Millionen Dollar und 500 000 Dollar Gebühren, Zinsen und angefallene Kosten. > Käufer gesucht Der amerikanische Market Maker Knight Capital Group will seine ETF-Sparte verkaufen, wie das Wall Street Journal berichtet. Erwartet werden Angebote der Hochgeschwindigkeitstrading-Gesellschaften Getco und Virtu Financial. Der ETF-Bereich ist der grösste und profitabelste des Unternehmens. Grund für den Verkauf ist ein Computerfehler, der sich Anfang August ereignete und bei Knight Capital einen Schaden in Höhe von 400 ­Millionen Dollar verursacht hat.


S E I T E 08 KOMPAKT

Retrofreie Zeiten stehen bevor Retrozessionen gehören den Kunden und nicht dem Anbieter,­ entschied kürzlich das ­Bundesgericht. Nun legt die Finanzmarktaufsicht nach und fordert von den Banken, aktiv auf ihre Kunden zuzugehen. Retrozessionen werden seit vielen Jahren heftig diskutiert. Dabei handelt es sich um Provisionen, Gebühren beziehungsweise Rückvergütungen. Oft werden sie auch als Kickbacks bezeichnet. Bezahlt werden sie von Finanzprodukteanbietern an Vermögensverwalter, wenn diese ihre Gelder in bestimmte Vehikel investieren. In mehreren Entscheiden hat das Bundesgericht bereits festgehalten, dass externe Vermögensverwalter diese Retrozessionen an ihre Kunden weitergeben müssen. Nun haben die Lausanner Richter einen weiteren Entscheid in diesem Bereich gefällt: Auch Banken sollen die sogenannten «Bestandspflegekommissionen», die sie von den Produktanbietern bekommen, an ihre Kunden weitergeben müssen. Somit können Bankkunden Rückerstattungen für vergangene Retrozessionen fordern. «Der Entscheid kam wenig überraschend. Aussergewöhnlich ist allerdings das Schreiben der Schweizer Finanzmarktaufsicht», sagt Rolf Wietlisbach, Leiter Bankenberatung bei PwC Schweiz. In diesem verlangt die Finma,­der neuen Rechtslage sei umgehend Rechnung zu tragen. Die Banken sollen zur Herstellung der nötigen Transparenz alle potenziell betroffenen Kunden kontaktieren und sie über das Urteil ebenso in Kenntnis setzen wie über die interne Stelle in der Bank, die für weitere Auskünfte zur Verfügung steht. Sollten sich betroffene Kunden an die Bank wenden, so sei der Umfang der erhaltenen Rückvergütungen offenzulegen. Sensibilisierung der Kunden erwartet Gemäss Patrick Meyer,­ Director Regulatory Services bei PwC Schweiz, bedeutet das für die Zukunft, dass Retros abzuliefern sind, sofern der Verzicht des Kunden nicht vertraglich geregelt ist. Unklar sei bislang noch die Verjährungsfrist bei älteren Verträgen. In jedem Fall komme auf die Banken ein enormer administrativer Aufwand zu. Wietlisbach erwartet ausserdem eine Sensibilisierung der Kunden. Sie seien

?

% 58,6 58,6 Prozent Der ETF mit dem höchsten Kursgewinn in diesem Jahr – Stichtag 6. Dezember – ist der iShares MSCI Turkey, gefolgt von den ETF von Lyxor und UBS auf den türkischen Aktienmarkt. Für die Türkei sind die weiteren Wachstumsaussichten – auch ohne EU-Mitgliedschaft – glänzend. Das Land ist nicht nur politisch stabil, sondern erweist sich als wirtschaftlicher Motor der gesamten Region. Die Türkei ist nahezu ein Musterbeispiel für einen gelungenen volkswirtschaftlichen Turn­around­nach Jahren der Krise.

wohl nicht mehr länger gewillt, den Banken die Kickbacks zu überlassen. «Wir blicken retrofreien Zeiten entgegen», prognostiziert er. Einen Schritt in diese Richtung könnte auch das Finanzdienstleistungsgesetz darstellen. Es soll eine gesetzliche Basis bilden, um die Situation rund um ­Retrozessionen zu klären. Auch auf europäischer Ebene sind Kickbacks derzeit ein grosses Thema. Für die MiFID-II-Regelungen (Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente) gibt es verschiedene Fassungen. Als wahrscheinlich erachtet Meyer eine Variante, in der Gebühren erlaubt sind, jedoch nur unter voller Transparenz für den Kunden. Einzelne Staaten sind bereits einen Schritt weiter. So sind in Grossbritannien in der unabhängigen Anlageberatung Retrozessionen ab Anfang 2013 komplett verboten. Bei ETF fliessen in der Schweiz fliessen in der Regel keine oder nur geringe Retros. BK

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S E I T E 09 INDEX DER AUSGABE

Nachholbedarf: Infrastrukturen Knappe Regierungsbudgets zwingen die öffentliche Hand zu Privatisierungen. Dies eröffnet Anlegern die Möglichkeit, sich an Infrastrukturprojekten zu beteiligen. In Industriestaaten sind die Infrastrukturen aufgrund fehlender Unterhaltsinvestitionen teils in marodem Zustand. Um die Situation zu verbessern, sind grosse Investitionen nötig. Auch aus den Schwellenländern, die im Zuge des Wirtschaftswachstums und des zunehmendem Lebensstandards ihre Infrastrukturen auf- wie ausbauen müssen, kommt eine erhöhte Nachfrage. Früher war es alleinige Aufgabe des Staates, Infrastrukturen zu unterhalten. Da dies mit sehr hohen Kosten verbunden ist und somit die Haushaltsbilanz der Staaten belastet, wird ihre Rolle neu diskutiert. Immer häufiger werden solche Investitionen nicht von der öffentlichen Hand getätigt, sondern im Rahmen von Joint Ventures, Konzessionen, Franchisen oder auch gewöhnlichen Lieferverträgen dem privaten Sektor übertragen. Dabei werden alle Aufgaben von der Planung bis zur Instandhaltung der Infrastruktur vom privaten Sektor gegen langfristig vereinbarte Zahlungen des Staates durchgeführt. Aufgrund der globalen Rezession sind die meisten Staaten eher knapp bei Kasse. Ihre Möglichkeit zur Kreditaufnahme ist ziemlich eingeschränkt. Diese Tatsache wird wohl noch eine Weile Bestand haben. Aufgrund der notwendigen Investitionen in Infrastrukturen und den beschränkt verfügbaren Mitteln der Länder eröffnen sich für private Investoren attraktive Chancen. Viele der bisherigen öffentlichen und privaten Geldgeber sind entweder nicht mehr bereit oder nicht mehr in der Lage, neue Investitionen zu tätigen. Dieser anhaltende Trend wird die Staaten dazu zwingen, vermehrt bestehende Infrastrukturen zu privatisieren. Zusammensetzung & Performance Teilhaben am Infrastrukturboom können Anleger mit dem Macquarie Global Infrastructure 100 Index, der Ende 2003 lanciert wurde und die 100 grössten Unternehmen (gemessen an ihrer free-float Marktkapitalisierung) beinhaltet. Das Barometer berücksichtigt hierbei Unternehmen aus Industrieländern sowie aus gut entwickelten Schwellenländern, die in der Führung, im Betrieb oder in der Zulieferung von Infrastrukturen tätig sind, respektive eine solche besitzen. Die Sektorverteilung beschränkt sich auf Unternehmen aus den Bereichen Zulieferung, Öl & Gas sowie Industrie, wobei der Bereich Zulieferung mit über 80 Prozent dominiert. Betreffend Länderverteilung erhalten die USA, England, Kanada und Australien das grösste Gewicht. Mehr als 65 Prozent machen die vier anglophonen Staaten aus. OB

%

L Ä N D E R - V E R T E I LU N G 1.

USA

2.

England

48.60 9.79

3.

Kanada

8.54

4.

Deutschland

5.15

5.

Italien

4.60

6.

Frankreich

4.38

7.

Japan

4.27

8.

Hong Kong

4.23

9.

Spanien

3.34

10.

Übrige

7.10

10

DIE 10 GRÖSSTEN POSITIONEN

top10

FTSE/Macquarie ­ Global Infrastructure 100

DUKE ENERGY CORP ORD NPV 3.95% NATIONAL GRID PLC ORD GBP0.11395 3.64%

SOUTHERN CO/THE ORD USD5.0 3.34%

E.ON SE ORD NPV 3.05%

GDF SUEZ ORD EUR1.0 3.11% ENBRIDGE INC ORD NPV DOMINION 2.84% RESOURCES INC/VA ORD NPV 2.59%

TRANSCANADA CORP ORD NPV 2.85%

NEXTERA ENERGY INC ORD USD0.01 2.57%

CENTRICA PLC ORD GBP0.06173 2.42%

Pr

PRODUKTE auf den FTSE/Macquarie Global Infrastructure 100

(Stand: 6.12.2012)

Anbieter

Symbol

Swap

TER p.a.

AuM

iShares

INFR

Nein

0.65%

319.2 Mio USD 0.33%

Spread

ETF YTD

Index YTD

1.68%

1.66%


S E I T E 10 GESPRÄCHSSTOFF

Prof. Dr. Ingo Pies ist Wirtschafts­ ethiker an der Martin-Luther-­ Universität in Halle-Wittenberg.

Den Spekulanten auf den Zahn gefühlt Herr Pies, Nahrungsmittelspekulationen sind das Thema der Stunde. Warum? 2008 und 2011 gab es starke Preisanstiege bei Agrarrohstoffen. Diese hatten Hungerrevolten rund um den Globus zur Folge. In den Entwicklungsländern geraten viele von Armut betroffene Menschen in existentielle Schwierigkeiten, wenn die Rohstoffpreise plötzlich nach oben schiessen. Schliesslich wenden sie weit über 50 Prozent ihres Budgets für Nahrungsmittel auf. In Europa machen sich solche Preissprünge weniger bemerkbar, da die Nahrungsmittelpreise bei uns nicht nur die Rohstoffkosten widerspiegeln, sondern viele andere Faktoren wie die hohen Personalkosten aus der Verarbeitung. Wer ist für die hohen Preise verantwortlich? Bei vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen und auch den Medien gibt es die Vermutung, die stark angestiegenen Finanzspekulationen seien der treibende Faktor. Die Wissenschaft sieht das anders. Kann man den Einfluss der Spekulanten auf die Preise beziffern? Man kann ihn nicht direkt beobachten. Daher wird versucht, ihn mit Modellen zu berechnen, die sämtliche Einflüsse beachten.­

Dazu zählten in den letzten vier Jahren Turbulenzen in der Weltwirtschaft, hohe Wechselkursschwankungen, Zinseffekte, starkes Geldmengenwachstum und makroökonomische Schocks. Speziell bei Agrarrohstoffen gab es markante Entwicklungen wie Dürren in Australien und den USA oder eine Ausweitung der Biosprit-Produktion. Der tatsächliche Einfluss der Spekulation kann nur geschätzt werden. Der wissenschaftliche Erkenntnisstand hierzu besagt, dass der Einfluss der Spekulanten, vor al-

Der tatsächliche Einfluss, den Spekulanten auf die Preise ausüben, kann nur geschätzt werden.

lem derjenige der Indexspekulanten, nicht besorgniserregend gewesen ist. Hier wird ganz deutlich Entwarnung gegeben. Einige Banken haben sich komplett zurückgezogen. Der Beginn eines Trends? Das kann ich nicht ausschliessen. Man sollte sich aber genauer ansehen, welche Institute sich zurückgezogen haben. In Deutschland waren es Deka-Bank, Landesbank

Baden-Württemberg und Commerzbank. Banken mit einem starken staatlichen Engagement. Ihren Ausstieg sehe ich daher nicht notwendig als Schuldeingeständnis. Vielleicht haben sie nur leichter dem politischen Druck nachgegeben als andere. Wenn Banken aussteigen, ist dies auch ein Signal für Privatanleger. Sind in diesem Bereich ebenfalls Änderungen zu erwarten? Die Allianz, ein grosser Player im Rohstoffmarkt, vertritt die Auffassung, ihr Geschäft sei volkswirtschaftlich sinnvoll und moralisch unbedenklich. Engagements im Rohstoffbereich üben in der Tat eine sinnvolle Funktion aus, sie übernehmen die Aufgaben einer Versicherung. So können Risiken getragen werden, die andere nicht übernehmen wollen – und dafür wird man bezahlt. Das ist eine, auch in moralischer Hinsicht, nicht zu beanstandende Aktivität. Trotzdem wird vermehrt eine Beschränkung oder gar ein Verbot gefordert. Ist das für Sie nachvollziehbar? Die Transparenz bei Terminmarkt- und ­Derivatgeschäften muss sich verbessern. In diesem Bereich hinkt Europa den USA hinterher. Over-the-Counter-Geschäfte beispielsweise sollten W EITER S. 11


S E I T E 11 GESPRÄCHSSTOFF

über Clearing-Stellen abgewickelt und anschliessend statistisch erfasst werden. Es ist wichtig zu wissen, wer in welchem Umfang Geschäfte tätigt. Die Forderungen gehen noch weiter. Positionslimits und der Marktausschluss von bestimmten Akteuren, genauer gesagt den nichtkommerziellen Händlern, insbesondere Indexfonds. Auch von Banken wird gefordert, dass sie sich ganz zurückziehen. Diese Forderungen sehe ich sehr skeptisch, sie würden eine Überregulierung bedeuten. In der Folge würden die Terminmärkte nicht besser funktionieren, sondern schlechter. Denn wenn langfristig auf eine weltweit steigende Agrarproduktion abgezielt wird, müssen wir für eine­ grössere Erwartungssicherheit sorgen. Was konkret wäre das Problem eines überregulierten Rohstoffmarktes? Die Bauern könnten ihre Produktion nur eingeschränkt absichern. Nämlich in dem Masse, wie kommerzielle Händler untereinander verschiedene Preisvorstellungen haben und sich wechselseitig versichern. Aber der Clou am Terminmarkt mit nichtkommerziellen Händlern ist die starke Erhöhung der Marktliquidität, wodurch die Absicherungsbedürfnisse der Agrarproduzenten erfüllt werden können. Würde man diese Teilnehmer verdrängen, würden viele Bauern auf ihren Preisrisiken sitzen bleiben. In der Vergangenheit gab es bereits solche Verbote. Was waren die Folgen? Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu starken Preissteigerungen. Die Öffent-

lichkeit hatte die Schuldigen schnell ausgemacht: die «bösen» Spekulanten. 1897 wurde der Terminhandel von Weizen verboten. Innert Kürze geriet die Volatilität ausser Kontrolle. Das Verbot wurde drei Jahre später wieder aufgehoben. Gibt es weitere Beispiele? Die Kritik an Spekulanten taucht stereotyp immer dann auf, wenn es zu extremen Preisentwicklungen kommt. Ein Bespiel ist der Terminmarkt für Zwiebeln, der in den USA seit 1958 verboten ist. Da haben wir tagtäglich Anschauungsmaterial und können sehen: Die Volatilität für Agrarprodukte ohne Terminmarkt ist enorm hoch.

Eine erfolgreiche Spekulation dient dazu, die Knappheit optimal über die verschiedenen Zeiträume zu verteilen.

Auch in Extremsituationen wie Dürren­ ­spielen Terminmärkte eine wichtige Rolle. Eine erfolgreiche Spekulation dient üblicherweise dazu, die Knappheit optimal auf die verschiedenen Zeiträume zu verteilen. Bei drohender Dürre besteht die wichtige­ Funktion des Terminmarkts darin, diese negative Botschaft möglichst schnell in Preise umzusetzen, die verhaltensrelevant werden. Als Folge steigt der Preis schon heute, und die Menschen gehen sparsamer mit den zurzeit noch nicht knappen Nahrungsmitteln um. Tritt die Knappheit

durch Ernteausfälle dann tatsächlich ein, steht immer noch genug vom jeweiligen Rohstoff zur Verfügung. Was haben die Ausnahmeregelungen der WTO, in Notsituationen Exportverbote zu erlassen, bewirkt? Mit den Ausnahmeregelungen sollten der eigenen Bevölkerung die vor Ort hergestellten Nahrungsmittel gesichert werden. Die Erfahrungen, die wir mit diesen Regelungen gemacht haben, sind meiner Meinung nach katastrophal. In den Krisenjahren haben wichtige agrarexportierende Staaten Verbote erlassen. Damit haben sie massiv dazu beigetragen, das Problem zu verschärfen. Als Indien den Export von Reis und Russland den Export von Weizen eingestellt hat, sorgte das für Panik im Markt. Als Reaktion haben andere Staaten versucht, eigene Lager aufzubauen. Das trug dazu bei, dass die Preissteigerungen noch angetrieben wurden. Wie kann die Situation verbessert werden? Die Finanzmärkte sollten hinsichtlich Transparenz reguliert werden. Gedanken sollten wir uns auch zur Biosprit-Förderung machen. Sie wurde in einer Zeit ausgedehnt, in der die globale Nahrungsmittelsituation sehr angespannt war. Ich nenne das «ökologischen Eurozentrismus».­In Zukunft sollten solche Massnahmen auf die globale Ernährungslage abgestimmt werden. Vor allem aber müssen wir das Angebot steigern. Das erfordert mehr Forschung und Know-how-Transfer. BK Web-Link: Martin-Luther-Universität

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S E I T E 12 GASTBEITRAG

Von Praktikern für Praktiker In einer 5-teiligen Serie werden praktische Tipps beim Aufbau und Verwalten eines ETF-Portfolios nähergebracht. Im letzten Teil geht es um effiziente Strategien für Schweizer Anleger. Laufzeiten von 3 bis 7 Jahren ist in diesem Beispiel – historisch – das risikoärmste Instrument. Mit dem UBS-ETF auf den MSCI World werden Aktien von Industrieländern abgedeckt, mit dem iShares MSCI Emerging Markets ETF solche von aufstrebenden Ländern. Durch eine geeignete Gewichtung dieser drei Anlagen können erwartete Renditen von 2,3 bis 10,5 Prozent erreicht werden. Hinsichtlich Risiko weisen die Portfo-

Abschliessend möchte ich Schweizer Anlegern einige Beispiele von Anlagestrategien basierend auf robuster Optimierung aufzeigen. Zwecks Illustration werden nur wenige ETF verwendet. Im ersten Beispiel wird die Optimierung mit drei ETF durchgeführt. Die Instrumente wurden dabei so ausgewählt, dass sie möglichst unterschiedliche Märkte abbilden. Der ETF der Credit Sui­ sse auf Schweizer Bundesobligationen mit

G E W I C H T E U N D E N T S P R E C H E N D E S P O R T F O L I O R I S I KO

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2.2

2.5

3.3

4.3

5.4

6.5

7.7

8.8

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11.2

13.6

14.8

16.0

17.3

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20.6

10.4

11.3

12.3

14.2

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Risiko in %

SBI Com Gov. 3-7

SMI

SMIM

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Gewicht in %

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2.9

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MSCI World

MSCI Emerging Market

S&P GSCI Light Energy

100

Gewicht in %

80 60

lios einen Wert von rund 2 bis 22 Prozent auf (siehe Grafik). In Beispielen, in denen wenige Instrumente eingesetzt werden, empfehle ich, auf das Positions- und Manager-Risiko zu achten. Neben dem ETF-Inhalt sollte die jeweilige ETF-Plattform mit ihren Merkmalen bekannt sein. Gewichte und Portfoliorisiko Die beiden CS-ETF auf SMI und SMIM werden im zweiten Beispiel in das Portfolio aufgenommen. Es wird davon ausgegangen, dass ein expliziter Wunsch nach einer Übergewichtung des Heimmarktes oder nach Schweizerfranken besteht. Der Home Bias erhöht in der Regel die Diversifikation des Port­ folios nicht, sondern trägt eher subjektiven Bedürfnissen Rechnung. Im Portfolio mit Home Bias wird anstelle von aufstrebenden Ländern eine andere Ertragsquelle ausgenutzt. Mit Aufnahme des ETF auf den SMIM werden mittelgrosse Schweizer Unternehmen stärker gewichtet. Die Erhöhung der Diversifikation und des Ertragspotentials ist demnach auch im Heimmarkt möglich. In Beispiel 3 wird das Portfolio von Beispiel 1 mit Rohstoffen ergänzt. Der Amundi-­ ETF auf den GSCI Light Energy Index hat den Energieanteil auf unter 40 Prozent reduziert und verfügt mit der zusätzlichen Quote an Metallen, Lebendvieh und Landwirtschaft über eine breite Abdeckung. Wichtig ist, dass passive Rohstoffanlagen nicht allzu hoch gewichtet werden. Das Resultat der robusten Optimierung schlägt eine maximale Rohstoffallokation von rund 5 Prozent vor. Dies kann auch in der Praxis beobachtet werden. Rohstoffe haben ein nützliches Diversifikationspotenzial, eignen sich aber kaum als zentrale Ertragsquelle. In der Praxis besteht regelmässig der Wunsch nach granulareren Allokationen und der Beimischung von weiteren Segmenten und Themen. Je nach Erwartungshaltung bei den Anleihen muss beispielsweise der Duration eine unterschiedliche Beachtung geschenkt werden. Zudem kann sich eine Beimischung von Fremdwährungs-Obligationen mit Währungsabsicherung lohnen, wurde hier aber weggelassen.

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Marcel Wagner, Autor von «Exchange

20 0

Traded Funds und Anlagestrategien». 2.1

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S E I T E 13 WISSEN

Synthetische und physische Replikation im Vergleich Immer mehr Anbieter bieten nebst synthetischen ETF auch physisch replizierende ETF an. Ist das auch bei Amundi ein Thema? Wir sind davon überzeugt, dass die synthetische Replikationsmethode für Anleger bis heute eine sehr effiziente Lösung bietet. Fast alle unsere ETF nutzen eine Replikation auf Basis von unfunded Swaps. Allerdings bieten wir auch physisch replizierende ETF an. Sie machen rund zehn Prozent der von Amundi ETF verwalteten Vermögen aus. Wo sehen Sie den Vorteil der synthetischen Replikation gegenüber der physischen? Das primäre Ziel eines ETF ist, den zugrundeliegenden Index kostengünstig abzubilden. Die synthetische Replikation ermöglicht einen niedrigen Tracking Error. Je tiefer er ist, desto besser ist die Abbildung qualitativ. So hat beispielsweise unser ETF auf den MSCI Europe einen Tracking Error von 0,06 Prozent. Der Durchschnitt beträgt 0,11, der höchste Tracking Error liegt bei 0,32 Prozent. Ein weiterer Vorteil der synthetischen Replikation ist die Kosteneffizienz. Bei Amundi entsprechen die laufenden Gebühren der Total Expense Ratio (TER) und umfassen somit die Managementgebühren. Im Durchschnitt ist die TER unserer ETF 25 Prozent günstiger als die durchschnittliche vermögensgewichtete TER vergleichbarer ETF europäischer Wettbewerber.

Ein Argument, das gegen synthetischen ETF spricht, ist das Gegenparteirisiko. Das Gegenparteirisiko existiert unabhängig von der Replikationsmethode. Bei physisch replizierenden ETF entsteht es durch die Wertpapierleihe, während es bei synthetischen in der Qualität der Swap-Gegenpartei liegt. Wichtig ist, die Art des Swaps (funded oder unfunded) sowie den ResetMechanismus zu betrachten. Bei der unfunded Swap-Struktur, wie Amundi sie einsetzt,

ETF sollten einfache, transparente­ und liquide passive Investments bleiben. Wir setzen darum auf ­unabhängige Indexanbieter.

sind sie direkter und einziger Eigentümer ihrer Assets. Wir streben bei Obligationenund Aktien-ETF ein Gegenparteirisiko von null an. Sobald also der «marked-to-market Value» positiv wird, erfolgt eine systematische Anpassung des Swaps. Für Aktien-ETF ist BNP Paribas unsere Gegenpartei und für Obligationen-ETF Société Générale. Zurzeit besteht ein Trend zu Indizes, die nach fundamentalen Kriterien gewichtet

sind. Wo macht das Sinn und wo nicht? ETF sollten einfache, transparente und liquide passive Investments bleiben. Folglich setzen wir auf unabhängige Indexanbieter, die die Transparenz und Unabhängigkeit der Indexmethodologie sicherstellen. Zudem entwickeln wir keine Nischenprodukte oder Exposures, die Effizienz oder Kernprinzipien eines ETF in Frage stellen. Blick ins 2013: Wo finden Anleger noch Renditequellen? In einem Umfeld mit niedrigen Wachstumsraten und tiefen Zinsen werden Investoren auf der Suche nach Rendite grosse Herausforderungen zu meistern haben. Die Verschuldungskrise hat die Sicht der Investoren auf die Obligationenmärkte geändert und bewirkt, dass Unternehmensanleihen gegenüber Staatspapieren stärker in den Fokus rücken. Neben Stabilitätsaspekten kann dieser Trend auch durch die höheren Renditen von Unternehmensanleihen erklärt werden. Ein interessantes RisikoRendite-Profil bieten zudem Anleihen aus Emerging Markets «in harter Währung», die von verbesserten Fundamentaldaten und guten Ratings profitieren. Auf der Aktien­ seite rücken Dividendenstrategie-Indizes in den Fokus von Anlegern. RB Web-Link: Amundi ETF


S E I T E 14 MONITOR ROHSTOFFE

Top & Flop Rohstoff ETF/ETP

Quelle: 10x10, Telekurs, Bloomberg / Stand: 30.11.2012

E D E L M E TA L L E Basiswert

ISIN

Anbieter

Swap

hedged

TER

Kurs

YTD

Unze Gold Gold Fix PM 1Unze CH0104136236 CS Nein Nein 0.33% USD 170.77 Gold Fix PM 1Unze CH0104136319 CS Nein Ja 0.40% EUR 114.60 NYSE Arca Gold BUGS TR LU0488317701 Comstage Ja Nein 0.65% USD 44.93 NYSE Arca Gold BUGS TR LU0259322260 RBS Ja Nein 0.65% EUR 143.44

12.40% 11.38% -9.55% -9.35%

Unze Silber Silver Fix PM 1 Unze CH0118929048 UBS Nein Nein 0.60% USD 338.68 Silver Fix PM 1 Unze CH0106405845 S&GAM Nein Nein 0.60% USD 33.39 Silver Fix PM 1 Unze CH0183136024 ZKB Nein Ja 0.60% CHF 94.37 Silver Fix PM 1 Unze CH0183136040 ZKB Nein Ja 0.60% EUR 238.88

20.98% 20.89% 17.10% 17.25%

Unze Platin Platinum Fix PM 1 Unze CH0116014934 UBS Nein Nein 0.50% USD 159.40 Platinum Fix PM 1 Unze CH0106406215 S&GAM Nein Nein 0.50% USD 1 577.01 Platinum 50g CH0183136057 ZKB Nein Nein 0.50% CHF 464.00 Platinum Fix PM 1 Unze CH0106406280 S&GAM Nein Ja 0.50% CHF 1 548.65

16.19% 16.13% 12.79% 14.42%

Unze Palladium Palladium Fix PM 1 Unze CH0118929022 UBS Nein Nein 0.50% USD 67.81 Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407254 S&GAM Nein Ja 0.50% GBP 399.14 Palladium 100g CH0183136065 ZKB Nein Nein 0.54% CHF 197.79 Palladium Fix PM 1 Unze CH0106407239 S&GAM Nein Ja 0.50% CHF 634.76

7.21% 7.10% 2.85% 5.49%

AG R A R S&P GSCI Agriculture S&P GSCI Corn TR XS0417184552 Source Ja Nein 0.49% USD 19.40 S&P GSCI Soybeans TR XS0417181533 Source Ja Nein 0.49% USD 43.15 S&P GSCI Sugar TR XS0417181616 Source Ja Nein 0.49% USD 21.68 Rogers Int l Agric. TR LU0259321452 RBS Ja Nein 0.70% EUR 104.08

26.47% 24.42% -14.44% 4.05%

ENERGIE S&P GSCI Light Energy TR S&P GSCI Light Energy TR FR0010821728 Amundi Ja Nein 0.30% USD 349.31 S&P GSCI Light Energy TR XS0417130894 Source Ja Nein 0.49% USD 34.16 S&P GSCI Natural Gas TR XS0417151114 Source Ja Nein 0.49% USD 0.61 db Natural Gas Booster USD GB00B438CS06 DB Ja Nein 0.45% USD 39.17

3.27% 2.12% -19.74% -19.57%

I N D U S T R I E M E TA L L E S&P GSCI Ind. Metals TR Rogers Int l Metal TR LU0259320728 RBS Ja Nein 0.60% EUR 128.46 S&P GSCI Metals TR FR0010821744 Amundi Ja Nein 0.30% USD 313.05 db Ind. Metals Booster USD GB00B3WKDS73 DB Ja Nein 0.45% USD 104.00 S&P GSCI Ind. Metals TR GB00B3YH0180 DB Ja Nein 0.45% USD 103.41

7.42% 5.59% 1.41% 1.66%

Chancenreiche Edelmetalle Gold hat auch in diesem Jahr nichts von seiner hohen Beliebtheit eingebüsst. Aktuell betragen die Bestände in ETF knapp 2630 Tonnen. Tendenz weiterhin steigend. Dabei zeigt das Edelmetall paradoxe Verhaltensweisen. In der Regel bewegen sich Gold und der Dollar gegenläufig. Bis vor wenigen Tagen jedoch gestalten sich ihre Kurven ähnlich. Das Edelmetall konnte sich sogar gegen einen fester tendierenden Dollar behaupten. Die Commerzbank schreibt in ihrem Kommentar, die weiterhin niedrigen Zinsen im Euro­raum bedeuteten geringe Gold-Opportunitätskosten. Dies mache das gelbe Metall attraktiv und trage zugleich zu steigenden Preisen bei. Die Experten gehen schon kurzfristig von einer Preiserholung aus und erachten das aktuelle Niveau als attraktive Kaufgelegenheit. Auch andere Edelmetalle entwickelten sich 2012 stark. Silber beispielsweise kletterte um 21, Platin um 17 Prozent. Im vergangenen Monat gewann auch Palladium 14 Prozent und kletterte auf rund 680 Dollar. Experten trauen dem weissen Metall weitere Preissteigerungen zu. Von Bloomberg befragte Analysten erwarten, dass der Preis 2013 bei 800 Dollar je Unze liegen könnte, für 2015 werden sogar 925 Dollar prognostiziert. Die aktuell höchste Vorhersage liegt sogar noch einiges höher, nämlich bei 1125 Dollar. BK

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S E I T E 15 MONITOR EUROPA

Schwellenländer im Hoch Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Für die ETP-Branche war es trotz heftiger Turbulenzen an den Finanzmärkten ein weiteres Erfolgsjahr. Weltweit flossen bis Ende November 219 Milliarden Dollar in die Produkte. Damit wurde der Rekord aus dem Jahr 2008 von 208,5 Milliarden Neugeldern übertroffen. Ebenfalls positiv fällt die Bilanz für Europa aus. Seit Jahresbeginn wurden 26 Milliarden Dollar in die Produkte investiert. Markant fielen vor allem die Zuflüsse in Gold-ETP aus. Gleich 3 von ihnen rangieren unter den 5 beliebtesten Produkten. Die weiteren sind der iShares­ MSCI Emerging Markets und der iShares Barclays Capital Euro Corporate Bond ex-Financials. Sie alle verzeichneten Zuflüsse von über einer Milliarde Dollar und widerspiegeln den allgemeinen Trend. So wurden bis Ende November 7,5 Milliarden Dollar in Edelmetalle investiert, knapp 7 Milliarden alleine in Gold. Gefragte Bonds Knapp 6 Milliarden flossen in Unternehmensanleihen-ETP, 3,5 Milliarden Dollar in Produkte aus Emerging Markets. Ebenfalls weit oben auf der Beliebtheitsskala rangierten ETP auf PanEuropäische-Aktien wie den MSCI Europe sowie auf High-Yield- und Schwellenländer-Anleihen. Die grössten Abflüsse verzeichneten europäische Länder-ETP auf Deutschland und die Schweiz. Ebenfalls wenig beliebt waren Staatsanleihen- und Geldmarkt-Produkte. Im Bereich der Rohstoffe hatten einzig Agrarprodukte Abflü­ sse zu verzeichnen. BK

ETF in Europa: Zu- und Abflüsse

Angaben in Mio. U$

AKTIEN Markt

Global Europe North America Asia Pacific Emerging Market Broad Regional Country Total

# ETF/ETP

Nov. 2012 AuM

NNA

Zu-/Abflüsse YTD-12 NNA YTD-12 in %

105 503 138 82 180 42 42 96 1 008

16 950.7 117 668.3 30 257.1 12 700.6 33 558.5 16 748.3 4 808.3 12 001.9 211 135.2

84.8 -373.8 133.9 340.8 291.5 153.5 -55.1 193.1 477.2

2 884.0 879.9 824.8 1058.5 3 519.1 1 882.6 180.8 1 455.7 9 166.3

11.1 3.4 3.2 4.1 13.5 7.2 0.7 5.6 35.3

Others Aktiv broad/aggregate Corporate Emerging Market Government

19 3 6 29 12 185

1 770.6 811.8 1 010.4 18 457.7 4 258.5 26 203.5

-63.4 32.2 14.4 611.6 240.1 -69.4

83.7 629.1 258.0 5988.0 2163.9 -1055.8

0.3 2.4 1.0 23.0 8.3 -4.1

High Yield Inflation Money Market Mortgage Diverse Total

7 17 17 3 25 298

3 359.4 4 866.6 5 218.8 1 609.6 4 192.0 67 566.9

117.3 80.4 -520.0 -27.6 -58.8 415.6

1936.9 197.6 -2233.4 65.1 777.9 8 033.1

7.4 0.8 -8.6 0.2 2.9 30.7

96 157 149 98 156 656

7 523.1 3 640.7 3 415.7 2 054.0 58 197.0 74 830.5

104.8 -61.4 10.6 32.7 800.0 886.7

574.7 -403.6 310.3 369.8 7543.5 8 394.7

2.2 -1.5 1.2 1.4 28.9 32.2

91 39 3

478.7 1 574.8 136.0

2.3 -35.5 0.0

-9.6 468.1 11.4

0.0 1.8 0.0

F I X E D I N CO M E

R O H S TO F F E Broad Market Agriculture Energy Industrial Metals Precioius Metals Total

ANDERE Currency Alternative Mixed

Quelle: BlackRock / Stand: 30.11.2012

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S E I T E 16 MONITOR SCHWEIZ

Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse

Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 30.11.2012

AKTIEN (INDUSTRIELÄNDER) Basiswert

ISIN

Whr

Anbieter

Swap

TER

Umsatz in CHF (in 1000)

SMI S&P 500 MSCI EMU MSCI World SMI Mid Cap MSCI USA FTSE 100 MSCI North America SMI MSCI USA TR

CH0008899764 IE0031442068 IE00B53QG562 IE00B0M62Q58 CH0019852802 LU0136234654 IE00B3X0KQ36 IE00B14X4M10 CH0017142719 LU0274210672

CHF USD EUR USD CHF USD GBP USD CHF USD

CS iShares CS iShares CS UBS UBS iShares UBS DB

Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja Nein Nein Ja

0.39% 0.40% 0.33% 0.50% 0.49% 0.30% 0.30% 0.40% 0.35% 0.30%

7 778 585 5 518 231 2 680 250 2 428 555 2 320 302 2 278 061 1 817 242 1 782 991 1 702 058 1 561 300

62 874 35 479 21 258 16 884 33 890 32 170 13 545 13 175 23 985 15 644

123 717 155 535 126 082 143 838 68 466 70 813 134 163 135 331 70 963 99 802

0.03 0.10 0.13 0.12 0.11 0.21 0.33 0.13 0.06 0.13

LU0292107645 IE00B0M63177 LU0254097446 IE00B3Z3FS74 IE00B0M63730 FR0010339457 IE00B02KXK85 IE00B0M63516 FR0010375766 IE00B0M63391

USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD

DB iShares CS UBS iShares Lyxor iShares iShares Lyxor iShares

Ja Nein Nein Ja Nein Ja Nein Nein Ja Nein

0.65% 0.75% 0.68% 0.62% 0.74% 0.65% 0.74% 0.74% 0.85% 0.74%

4 536 889 4 349 956 2 494 310 1 202 342 1 119 613 738 385 712 185 686 625 659 977 579 562

45 375 44 496 26 220 24 748 13 713 7 302 9 031 15 372 5 984 9 211

99 987 97 761 95 130 48 583 81 646 101 121 78 860 44 667 110 290 62 921

0.11 0.11 0.18 0.27 0.24 0.24 0.27 0.28 0.28 0.27

IE00B14X4S71 IE00B1FZS798 CH0016999846 CH0102530786 IE00B1FZSC47 CH0016999861 IE00B3VTMJ91 IE00B3VTML14 IE00B3VWN393 IE0032523478

USD USD CHF CHF USD CHF EUR EUR USD EUR

iShares iShares CS CS iShares CS CS CS CS iShares

Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein

0.20% 0.20% 0.19% 0.20% 0.25% 0.24% 0.23% 0.23% 0.23% 0.20%

706 829 690 256 685 594 378 906 331 474 241 944 216 717 197 650 154 096 102 378

6 076 3 946 9 386 3 827 1 648 2 171 2 624 2 924 914 1 508

116 331 174 925 73 044 99 009 201 137 111 444 82 590 67 596 168 595 67 890

0.05 0.07 0.15 0.15 0.20 0.34 0.11 0.11 0.14 0.12

CH0047533549 CH0104136236 CH0044781232 CH0044781141 CH0139101593 CH0047533523 CH0044781174 CH0103326762 CH0106027128 FR0010318998

USD USD CHF USD CHF EUR EUR EUR CHF USD

ZKB CS S&GAM S&GAM ZKB ZKB S&GAM ZKB UBS Lyxor

Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja

0.40% 0.33% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.28% 0.35%

5 397 993 3 329 367 3 019 696 2 964 347 2 697 511 2 508 561 2 183 086 1 714 801 1 645 103 1 644 002

41 102 40 054 23 286 14 665 31 587 24 232 19 559 15 170 24 844 8 439

131 332 83 122 129 679 202 138 85 399 103 523 111 615 113 039 66 217 194 810

0.07 0.09 0.09 0.06 0.07 0.09 0.13 0.16 0.10 0.14

IE00B1FZS350 LU0434446976 IE00B1FZS244 IE00B1FZSF77 CH0105994401 CH0105994419 IE00B42SXC22 LU0378437767 IE00B0M63284

USD CHF USD USD CHF CHF EUR USD EUR

iShares DB iShares iShares UBS UBS CS Comstage iShares

Nein Ja Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein

0.59% 0.90% 0.59% 0.40% 0.45% 0.25% 0.14% 0.10% 0.40%

944 541 189 196 143 305 111 116 110 570 74 735 58 725 54 941 49 390

12 062 2 123 1 600 948 4 865 350 47 49 668

78 307 89 117 89 566 117 210 22 728 213 528 1 249 469 1 121 248 73 938

0.19 0.66 0.41 0.35 0.66 0.72 0.07 0.27 0.30

Trades

Ø Umsatz/ Trade

Ø Spread t

A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R ) MSCI Emerging Market TR MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market TR MSCI AC Far East ex Japan DJ RUS Titans 10 FTSE/Xinhua China 25 MSCI Brazil MSCI India MSCI Korea

O B L I G AT I O N E N Barclays Capital USD Trea. Bond 1-3Y Barclays Capital USD Trea. Bond 7-10Y SBI DOM Government 3-7 P SBI DOM Government 1-3 P Barclays Capital USD Govt IL Bond SBI DOM Government 7+P iBoxx EUR Sovereigns 1-3Y iBoxx EUR Sovereigns 3-7Y iBoxx USD Treasury Bond 3-7Y iBoxx EUR Liquid Corp

R O H S TO F F E Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze RJ / CRB TR

A N D E R E A N L AG E K L A S S E N EPRA/NAREIT Global Div+ DB Hedge Fund EPRA/NAREIT Asia Div+ EPRA/NAREIT US Div+ SXI Real Estate Funds SXI Real Estate Funds CS EONIA TR CB FED Funds Effective Rate Index TR EPRA/NAREIT Eur. Ex UK Fd Div+

HAFTUNGSAUSSCHUSS 10x10, das PDF Magazin über und zu passiven Investmentprodukten, stellt ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die erwähnten Anlage-/Finanzinstrumente können je nach Risikofähigkeit, Anlageziel und Anlagehorizont für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Vor dem Erwerb von Anlage-/Finanzprodukten empfiehlt es sich einen Anlage- oder Finanzberater zu konsultieren. Die financialmedia AG schliesst jede Haftung aus. Auszüge aus 10x10 dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages vervielfältig oder abgedruckt oder in irgendwelcher Form verwendet werden. © financialmedia AG


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