10x10 - Aussicht ins Ungewisse

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the etf & etp newsletter i ausgabe 05, 2013

GASTBEITRAG

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KOMPAKT

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10x10.ch / 12.6.2013 / 8. Jahrgang / 10 x jährlich

GESPRÄCHSSTOFF

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Short- und Leveraged-ETF

ETF-Stimmungsbarometer

«Sie wachsen weiterhin»

Lutz Johanning über Renditechancen und Absicherung.

Die Macht der Anleger bei der Goldpreissetzung wächst.

Stefan Hofer über den Zustand der Schwellenländer.

BRENNPUNKT

Aussicht ins Ungewisse


INHALT EDITORIAL

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BRENNPUNKT

Aussicht ins Ungewisse Bond- und Dividenden-ETF steigen in der Anlegergunst. 09

KOMPAKT

Auch Kleinvieh macht Mist Der Zinseszinseffekt ist klein. Vergessen sollte man ihn nicht. 12

INDEX DER AUSGABE

Chinas Unternehmen Das chinesische Wachstum benötigt tiefgreifende Reformen. 13

WISSEN

Tracking Error und Differenz Der kleine aber feine Unterschied zwischen den beiden.

Der Nerv der Anleger Die ETF-Produktvariationen werden immer skurriler. So ist seit längerem ein Kupfer-ETF geplant, der nun von einem Diamanten-ETF getoppt wird. Dieser soll mit den edlen Steinen hinterlegt sein. Die Anträge dafür liegen nun bei der US-Börsenaufsicht. In der Schweiz war etwas Ähnliches geplant, habe ich zumindest gehört. Dass unsere Finanzmarktaufsicht ein derartiges Vehikel zulassen würde, ist fraglich. Warum eigentlich nicht? Brandneu ist der Guru-ETF. Mit diesem Produkt sollen Anleger von den Erfahrungen zahlreicher Börsenlegenden profitieren. Klappt das? Die komplexe Funktionsweise erspare ich Ihnen an dieser Stelle. Ich mag mich erinnern, dass solche Guru-Produkte schon im Segment der Zertifikate lanciert wurden. Sie wurden eingestellt – wegen zu geringer Nachfrage. Doch im Allgemeinen wächst auch das ETF-Angebot in der Schweiz munter weiter. Zwar gab es im ersten Halbjahr einige Dekotierungen, insgesamt aber stieg die Zahl der ETF um 32 Produkte. Drei Themen standen im Vordergrund: MinimumVarianz, Schwellenländer und Dividenden. Sie treffen – im Gegensatz zu den exotischen Produktinnovationen – den Nerv der Investoren. Insbesondere Dividenden(einkommen) und die Möglichkeiten der Risikokontrolle sind bei den ETF-Anbietern ein grosses Thema (Seite 10). Ihre Barbara Kalhammer

MONITOR ROHSTOFFE

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Gold und Palladium Die Edelmetalle verzeichnen unterschiedliche Entwicklungen.

IMPRESSUM Erscheinungsweise: 10mal jährlich und kostenlos! (Feb, März, April, Mai, Juni, Aug, Sept, Okt, Nov, Dez) Verlag: financialmedia AG, Redaktion 10x10, Pfingstweidstrasse 6 / 8005 Zürich Kontakt: Email: info@10x10.ch, Web: www.10x10.ch, Tel.: +41 44 277 75 30, Fax: +41 44 277 75 35 Redaktion: Rino Borini – Leitung (RB), Olivier Bühler (OB), Barbara Kalhammer (BK) Umsetzung/Layout/Grafik: Fabian Widmer Cover: Boris Gassmann

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S E I T E 03 DAS NEUSTE ZUERST

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das neuste zuerst

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News Ticker

Asiatische Infrastruktur

Risikoreduziert investieren

Von Volatilität V profitieren

>Schwacher Mai Der ETFUmsatz an der Schweizer Bör Börse fiel im Mai im Vergleich zum Vormonat um 10,6 Prozent. Die Anzahl der Abschlüsse sank um 13,4 Prozent.

Die UBS baut ihr Angebot an Infrastruktur-ETF weiter aus. Der UBS-ETF MSCI AC Asia ex Japan investiert in Unternehmen, die Infrastrukturprojekte in Asien betreiben – Japan ausgenommen. Das grösste Gewicht haben Kommunikationsdienste mit einem Anteil von 60 Prozent, gefolgt von Versorgungsbetrieben mit 30 Prozent. Schwergewicht ist China Mobile mit 20 Prozent. Erhältlich ist der ETF in Franken und Dollar.

iShares hat vier Minimum-Volatility-ETF lanciert. Diese ermöglichen einen risikoreduzierten Zugang zu verschiedenen Märkten. So versucht der MSCI Emerging Markets Minimum Volatility Index, die Performance eines Teils des MSCI Emerging Markets durch Risikodiversifikation mit der absolut niedrigsten Renditevolatilität abzubilden. Das Barometer zeichnet sich aus durch geringere Volatilitäten und bessere Risiko-Rendite-Profile.

Lyxor erweitert seine Palette an Volatilitätsprodukten um den Unleveraged S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll ETF. Abgebildet wird ein Portfolio impliziter Volatilitäten der im S&P 500 enthaltenen Aktien über Futures auf den S&P 500 mit unterschiedlichen Lauf Laufzeiten und einer Einlage zur Federal Funds Effective Rate. Dies ist der gewichtete durchschnittliche Tagesgeldzinssatz, zu dem Federal Funds effektiv gehandelt werden.

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

Börsenplatz: SIX Swiss Exchange

Börsenplatz: Xetra

ISIN: LU0665646492

ISIN: IE00B8KGV557

ISIN: FR0011376565

TER: 0.60%

TER: 0.40%

TER: o.40%

>Starkes Wachstum Die weltweiten Zuflüsse in ETF stiegen seit Jahresbeginn gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent und durchbrachen die 100-Milliarden-Dollar-Marke. >Übernahme genehmigt Die irische Wettbewerbsbehörde hat den im Februar diesen Jahres bekannt gegebenen Über Übernahme-Deal der ETF-Sparte von Credit Suisse durch iShares genehmigt.

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Ossiam ETF Minimum Variance More than vanilla

If you are looking for an ETF that tracks more than traditional equity indices, the Ossiam ETF minimum variance product range aims to give you equity exposure on different universes with a reduced risk profile. www.ossiam.com Ossiam is an affiliate of Natixis Global Asset Management, one of the top 15 asset managers in the world*. Visit ngam.natixis.com for information on distribution. *Source: Cerulli Associates, Global Markets 2011- June 2010, based on total assets under management as of 31 December 2010. Due to their exposure to equity markets, minimum variance funds may experience volatility. Investors should note that the reduction of the volatility can decrease the potential performance of the funds indexed to such strategies. Visit ossiam.com for a prospectus which will detail in full the funds’ investment objectives, risks, charges and expenses. Please read the prospectus carefully before investing. The funds’ Representative and Paying agent in Switzerland is RBC Investor Services Bank S.A., Esch-sur-Alzette, Zurich Branch, Badenerstrasse 567, 8048 Zurich. In Switzerland this material is provided to Qualified Investors by NGAM, Switzerland Sàrl. Registered office: Rue du Vieux Collège 10, 1204 Geneva, Switzerland.

Redefining ETFs


S E I T E 04 BRENNPUNKT

Aussicht ins Ungewisse Angesichts der unsicheren Marktlage und der ungewissen Konjunkturaussichten suchen Anleger nach stabilen Erträgen und Flexibilität. Mit Bond- und Dividenden-ETF können sie nicht nur ihren Renditezielen Rechnung tragen, sondern auch ihrem Sicherheitsbewusstsein. «Wohin geht die Fahrt, wohin die Reise?», fragte die Austropop-Band STS einst. Zugegeben, der Zusammenhang war nicht anlagetechnischer Natur. Doch genau diese Frage stellen sich heute die meisten Investoren. Gewinnt die Wirtschaft wieder an Fahrt? Setzt sich die gute Börsenentwicklung fort? Bleiben die Zinsen tief? Auch an den Märkten macht sich die Ratlosigkeit und Unsicherheit bemerkbar. Viele Anleger haben die Aufwärtsbewegung der vergangenen Monate – der SMI wie auch der amerikanische S&P 500 stiegen seit Jahres-

Die Investoren rätseln noch, wie nachhaltig die Korrektur tatsächlich ist. beginn rund 13 Prozent – verpasst. Grund für die Erholung der US-Märkte waren die besseren Konjunkturaussichten. Getrieben wird die Wirtschaft vom anziehenden Häusermarkt, der auch in vielen anderen Bran-

chen für Belebung sorgt. Die Entwicklungen widerspiegeln sich auch in den ETF-Käufen. «Derzeit sind vor allem die Aktienbausteine wie Aktien USA, Japan, Asien ex Japan sowie SMI gefragt», sagt Thomas Merz, Head UBS ETF Switzerland & Liechtenstein. Die guten Wirtschaftsdaten aus den USA hätten zu einer Rotation von defensiven zu zyklischen Aktiensektoren geführt, erklärt Roland Fischer, Head of Lyxor ETF Switzerland & Liechtenstein. Doch diese Entwicklung war nicht sehr nachhaltig. Der japanische Aktienmarkt etwa hat sich in den letzten Wochen, nachdem er seit Anfang Jahr um 50 Prozent gestiegen war, stark abgekühlt. «Die Investoren rätseln noch, wie nachhaltig die Korrektur ist», so Fischer. Bei einigen Anlegern dürften aber die Korrektur-Alarmglocken bereits schrillen: Durch die anhaltende Unsicherheit an den Märkten verlangen viele nach mehr Flexibilität bei ihren Investitionen, damit könnten sie bei einem eventuellen Wetterumschlag schnell reagieren können. «Gerade in Anlagesituationen, in denen die Stimmung an

den Märkten in kürzester Zeit ins Gegenteil umschlagen kann, ist es von grosser Bedeutung, flexible Anlagen im Depot zu führen», erklärt Merz. Auch der Qualität der Anlage wird eine immer wichtigere Rolle zugeschrieben. Zurzeit finden Anleger diese bei Dividendenaktien. Der SPDR S&P US Dividend Aristocrats beispielsweise hat in den letzten 1,5 Jahren mehr als eine Milliarde Dollar eingesammelt. Das Produkt trägt dem wichtigen Kriterium des Dividendenwachstums Rechnung. Berücksichtigt werden nur Unternehmen, deren Dividenden in den vergangenen 20 aufeinanderfolgenden Jahren entweder gestiegen oder konstant geblieben sind. Von der Entwicklung gut geführter, antizyklischer Unternehmen mit gesunden Bilanzen können Anleger profitieren, betont Rochus Appert von State Street Global Advisors. Zudem stellen die Dividendenerträge eine Alternative zu den mageren Erträgen der Staatsanleihen dar. Letztlich entwickeln sich dividendenstarke Werte in der Regel sowohl in steigenden W E I T E R S . 05


S E I T E 05 BRENNPUNKT

als auch in fallenden Märkten besser als andere Aktien.

E N T W I C K LU N G D E R A N L AG E K L A S S E N

Zinsen gesucht Auf Renditesuche gehen Anleger aber auch im Bondbereich. Andreas Zingg, Leiter Vertrieb bei iShares Schweiz, bestätigt, dass die Indexprodukte auf Obligationenmärkte am stärksten gewachsen sind. Ganz oben auf der Favoritenliste stünden Unternehmensanleihen wie der iShares Barclays Capital Euro Corporate Bond ETF, der seit Anfang des Jahres rund 740 Millionen Dollar einsammeln konnte. In dem Index werden nur Unternehmensanleihen mit Investment Grade berücksichtigt. Die Ratlosigkeit über die weitere Marktentwicklung hat nach Aussage von Roland Fischer die Nachfrage nach Absicherungsstrategien steigen lassen. Mithilfe von Short-ETF würden Anleger eine Absicherung ihres Portfolios vornehmen. Wie der Name schon sagt, setzen die Produkte auf fallende Märkte und spiegeln die Entwicklung eines bestimmten Aktienmarktes in umgekehrter Form. Dies geschieht auf täglicher Basis. So beziehen sich die Veränderungen eines Short-ETF immer auf den Kurs des Vortags. Somit kann die Monatsentwicklung eines Index mit einem Short-ETF nicht einfach so ins Plus gekehrt werden. Diese komplexe Funktionsweise muss bei einem Investment unbedingt berücksichtigt werden (siehe Kolumne S. 7).

Aktien USA - Small

19.0%

Caps Aktien USA - Large Caps

18.0%

Aktien USA - Technologie

17.6%

Aktien Schweiz - Large Caps

16.8%

Aktien Japan - Small Caps

15.7%

Aktien Japan - Large Caps

14.7%

Immobilien Japan

12.9%

Aktien Global

12.5%

Aktien Schweiz - Small Caps

12.2%

Herausfordernde Marktlage Durch die Unsicherheit an den Märkten sind die Volatilitäten weiterhin sehr hoch, darüber hinaus drohen steigende Zinsen und Inflati-

Quelle: Hinder Asset

in CHF, YTD

Immobilien USA

9.5%

Aktien Europa - Large Caps

7.7%

Aktien Europa - Small Caps

7.1%

Aktien UK - Large Caps

6.4%

Obligationen High Yield USA

4.5%

Immobilien Europa

2.7%

Geldmarkt USD

2.5%

Geldmarkt EUR

2.5%

Aktien Asien ex Japan - Large Caps

-2.1%

Aktien Schwellenländer

-4.9%

Obligationen JPY

-10.2%

Geldmarkt JPY

-10.8%

Gold Bullion

-15.6%

Goldminen

-34.7%

on. Für viele Anleger sind das ausreichend Gründe, um weiterhin Cash-Bestände zu halten. Doch auch in dieser Marktlage bieten sich spannende Produkte, vor allem im Bereich der Obligationen. Chancenreich sind gemäss Andreas Zingg neben Unternehmensanleihen auch Hochzins- und Schwellenländeranleihen. Rochus Appert ergänzt die Liste durch WandelanleihenETF. Die sogenannten Convertibles vereinen die Ertragskraft von Aktien mit regel-

mässigen Zinserträgen und der Sicherheit von Obligationen. Gesucht sind laut Roland Fischer auch Obligationen-ETF, die an die Inflation gebunden sind oder von einem Zinsanstieg profitieren. Renditeorientierte Anleger, die gleichzeitig nach einer höheren Sicherheit suchen, werden hingegen bei Dividendenstrategien fündig. Ebenfalls einen Blick wert sind SmartBeta-Produkte. Dabei handelt es sich um ETF auf Indizes, deren W EI T E R S . 06

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S E I T E 06 BRENNPUNKT

Bestandteile jedoch nicht nach der Marktkapitalisierung gewichtet werden, sondern beispielsweise gleichgewichtet oder anhand eines Minimum-Varianz-Ansatzes. «Angesichts der starken Schwankungen an den Aktienmärkten bieten Minimum-Volatility-Produkte den Anlegern eine innovative Alternative auf der Suche nach Rendite», sagt Zingg. Um das Risiko zu senken, werden jene Aktien aus dem Basisindex ausgewählt, die die geringsten Volatilitäten aufweisen und untereinander nicht zu stark korrelieren. Die Zahl der ETF auf die sogenannten SmartBeta-Indizes wächst kontinuierlich. Zwar zielen Volatilitäts- oder Varianzprodukte darauf ab, Titel mit geringeren Schwankungen auszuwählen und so das Risiko zu senken, die Gewichtungen der Titel unterscheiden sich jedoch stark. Bei den Minimum-Varianz-Indizes von Ossiam beispielsweise spielt nicht nur eine geringe Schwankungsbreite eine Rolle, sondern auch die Korrelation der Werte untereinander. Ebenso die Liquidität. Dieser Auswahlprozess kann dazu führen, dass nicht alle Werte aus dem Mutterindex in das risikooptimierte Barometer übernommen werden. Darüber hinaus können einzelne Werte ein stärkeres Gewicht aufweisen. Ebenfalls vom Ursprungsindex abweichen können die Low-Vola-Indizes. Sie nehmen die Gewichtung allerdings ausschliesslich aufgrund der Volatilität vor. Dieser

Strategie folgen auch die Risk-WeightIndizes, die jedoch dieselben Titel wie der Index enthalten. Unterscheiden tun sie sich beim Anteil der verschiedenen Komponenten: Jene, die in der VerganWichtig ist, die einmal definierte genheit besonders Strategie nicht bei jeder Markt­ volatil waren, erhalten ein tieferes änderung zu verwerfen. Gewicht. Die letzte Variante sind die Equal-Risk-Indizes. Sie legen den Fokus darauf, dass alle Bestandteile den gleichen Beitrag zum Risiko leisten. Berücksichtigt werden bei der Konstruktion auch die Volatilität und die Korrelationen der Werte untereinander. Unabhängig davon, welcher Weg eingeschlagen wird, mahnt Thomas Merz dazu, an einer definierten Anlagestrategie festzuhalten und diese nicht angesichts der Marktentwicklungen gleich zu verwerfen. Eine auf Werterhalt ausgerichtete Portfolioallokation sollte ausserdem die Diversifikation nicht vernachlässigen. Auch wenn wir heute nicht wissen, wohin die Reise geht, so bietet sich dank ETF eine flexible und kostengünstige Möglichkeit, um die Chancen der aktuellen Marktphase wahrzunehmen oder sich gegen Marktkapriolen, Inflationsrisiken oder Zinsanstiege abzusichern. BK Web-Link: 1x1 der ETF

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VON KLEIN AUF GANZ GROß.

Vor 20 Jahren haben wir ein innovatives Investmentvehikel erfunden – den Exchange Traded Fund (ETF). Heute besteht unsere SPDR® ETF-Familie weltweit aus 180 Fonds. Egal wie Ihre Portoliostrategie aussieht, ein SPDR ETF kann sie unterstützen. Erfahren Sie mehr unter spdretfsinsights.com

SPDR ETFs ist die ETF-Plattform von State Street Global Advisors, zu der Fonds gehören, die von den europäischen Aufsichtsbehörden als offene OGAW zugelassen wurden. ETFs (Exchange Traded Funds) werden wie Aktien gehandelt, sind Anlagerisiken ausgesetzt und unterliegen Schwankungen des Marktwerts. Der Wert der Anlage kann sowohl steigen als auch fallen, daher ist die Rendite Schwankungen unterworfen. Veränderungen der Wechselkurse können nachteilige Auswirkungen auf den Wert, den Kurs oder den Ertrag einer Anlage haben. Darüber hinaus gibt es keine Garantie, dass ein ETF sein Anlageziel erreicht. SPDR ETFs sind unter Umständen nicht für Sie verfügbar oder geeignet. Diese Werbung stammt von State Street Global Advisors („SSgA“) und stellt keine Anlageberatung, kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf von Anteilen von SPDR ETFs dar. SPDR ETFs dürfen nur in Gerichtsbarkeiten angeboten oder verkauft werden, in denen dies zulässig ist, unter Einhaltung der geltenden Vorschriften. Vor der Anlage sollten sich vor einer Anlageentscheidung den für die SPDR ETFs relevanten Emissionsprospekt sowie die wesentliche Anlegerinformationen (KIID) beschaffen und diese lessen. Weitere Informationen sowie Anlageprospekt und KIIDs, in denden die Merkmale, Kosten und Risiken von SPDR ETFs beschrieben sind, stehen allen Personen mit Wohnsitz in den Ländern, in denen SPDR ETFs zum Vertrieb zugelassen sind, unter www.spdrseurope.com zur Verfügung, können aber auch bei einer örtlichen SSgA Niederlassung angefordert werden. „SPDR“ ist eine eingetragene Marke von Standard & Poor’s Financial Services LLC („S&P“) und wurde für die Nutzung durch State Street Corporation lizenziert. Kein von State Street Corporation oder dessen verbundenen Unternehmen angebotenes Finanzprodukt wird von S&P oder dessen verbundenen Unternehmen gesponsert, unterstützt, verkauft oder beworben, und S&P und seine verbundenen Unternehmen übernehmen keinerlei Gewähr für die Zweckmäßigkeit eines Kaufs, Verkaufs oder Besitzes von Anteilen an solchen Produkten. © 2013 State Street Corporation – Alle Rechte vorbehalten. IBGE-0773.


S E I T E 07 KOLUMNE

Short- und Leveraged-ETF In einer Marktlage wie der jetzinach dem ersten Tag. Dadurch Lutz Johanning gen, die gekennzeichnet ist von wird der Gewinn der zweiten PeProfessor für empirische eng aufeinander folgenden Allzeitriode auf einer höheren Basis erKapitalmarktforschung hochs einerseits und der Angst vor wirtschaftet. In Szenario 2 steigt plötzlichen Kurseinbrüchen anderseits, verbunden der Kurs erst auf 110 und fällt anschließend auf 90. mit einem gewachsenen Sicherheitsbedürfnis der Hier beträgt die Rendite des Short-ETF weniger als Anleger, können Short- und Leverage-ETF nützliche 10 Prozent, da der Gewinn der zweiten Periode, beBausteine bei der Portfoliostrukturierung sein. Sie dingt durch das Rebalancing, auf einer geringeren ermöglichen auch privaten Investoren, die WertBasis generiert wird. Diesen Effekt sollten Anleger entwicklung von Indizes auf täglicher Basis umgekennen, wenn sie ETF einsetzen wollen. kehrt bzw. gehebelt in Form eines FondssonderMit dieser Pfadabhängigkeit begründen Kritiker vermögens nachzuvollziehen und so ihr Portfolio auch ihre Vorbehalte gegenüber Short- und Leverabzusichern oder gezielt Renditechancen wahrzuaged-ETF. Für Privatanleger seien sie ungeeignet, nehmen. Zu beachten ist bei diesen ETF vor allem, da diese die Komplexität der Produkte und die dadass sich die Ziele auf die tägliche Basis, also nicht mit verbundenen Risiken nicht verstünden. Nun auf die Gesamtperiode, beziehen. Das tägliche Resollten die Risiken aber nicht allein auf Basis der balancing bewirkt, dass die Renditen über längere komplexen Struktur beurteilt werden. Vielmehr ist Zeitfenster pfadabhängig werden. Über das Ergebder tatsächliche Umgang des Investors mit diesen nis entscheidet folglich nicht mehr allein der EndInstrumenten in die Betrachtung einzubeziehen. wert eines Basisindex, sondern auch der Pfad, auf Anleger können das Risiko ihres Investments insdem dieser erreicht wird. besondere über das Investitionsvolumen und die Haltedauer steuern. Wie eine kürzlich veröffentDazu ein Beispiel mit zwei Szenarien der Kurslichte Studie zum Investitionsverhalten bei Shortentwicklung eines inversen ETF: In beiden Szenaund Leveraged-ETF gezeigt hat, lässt sich die Kririen erfährt der Index einen Verlust von 10 Protik empirisch nicht belegen. Es hat sich stattdessen zent innerhalb von zwei Tagen. In Szenario 1 fällt gezeigt, dass Privatanleger die Risiken im Wesentder Kurs erst von 100 auf 95 und dann von 95 auf lichen richtig einschätzen und diese Instrumente 90. Die Rendite des Short-ETF beträgt in diesem überwiegend kurzfristig halten. Fall mehr als 10 Prozent. Grund ist das Rebalancing D I E B E D E U T U N G D E R P FA D A B H Ä N G I G K E I T SZENARIO 1 INDEX

W Wert

Rendite

100 95 90

SZENARIO 2 SHORT-ETF

W Wert

INDEX

Rendite

W Wert

100

SHORT-ETF

Rendite

100

W Wert

Rendite

100

-5,00 %

105

+5,00 %

110

+10,00 %

90

-10,00 %

-5,26 %

110,53

+5,26 %

90

-18,18 %

106,36

18,18 %

-10,00 %

CHRISTIAN KATZ

10,53 %

ALEX HINDER

UELI METTLER

-10,00 %

ERWIN HERI

10x10-Kolumne; Fünf Persönlichkeiten im Turnus

6,36 %

LUTZ JOHANNING


S E I T E 08 KOMPAKT

Investoren verabschieden sich von Gold-ETF, der Preis geht auf Talfahrt. Ihre Macht bei der Preisbestimmung wächst. Im vergangenen Jahr stand Gold bei Anlegern hoch im Kurs. Ende 2012 erreichten die Goldbestände in ETF ein Rekordniveau. Doch mit dem Jahreswechsel hat sich das Bild gewandelt: Investoren haben ihren Goldanlagen massenweise den Rücken zugekehrt. Die grössten Abflüsse verzeichnete der SPDR Gold Trust mit einem Rückgang um 25 Prozent auf 1013 Tonnen. Zum Jahreswechsel lagen die weltweiten ETF-Bestände noch bei 2809 Tonnen, doch bis Anfang Juni flossen Gelder in Höhe von 519 Tonnen ab. Das entspricht nahezu den Zukäufen der Notenbanken aus dem Gesamtjahr 2012. Der Goldpreis hat sich durch die Flucht der Investoren seit Jahresbeginn um rund 19 Prozent abgeschwächt. Mitte Mai betrug er 1355 Dollar je Unze. Der Tiefpunkt dürfte damit aber noch nicht erreicht sein. Tobias Merath, Rohstoffanalyst bei der Credit Suisse, prognostiziert weitere Rückgänge. Denn noch sei die Verkaufswelle der ETF nicht vorbei. Institutionelle Investoren wie Fonds, Pensionskassen und Family Offices würden ihre strategischen Positionen abbauen – und das im grossen Stil. Laut Merath hatten sie in den letzten Jahren ein Übergewicht in Gold aufgebaut. Einerseits aufgrund der Preissteigerungen, anderseits als Schutz vor Inflation und sinkenden Zinsen. Nun kehren sie zurück auf eine Normalgewichtung. Er erwartet eine Stabilisierung des Preises auf 3-Monats-Sicht bei 1300 Dollar. B E S TÄ N D E I N G O L D - E T F Europa

Andere

2500

Tonnen

2000 1500 1000 500 2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

Q1 - 13

Der Preisrückgang konnte weder von der Münzen- und Barrensparte noch von der Schmuckindustrie gebremst werden. Zwar ist in beiden Bereichen die Nachfrage gestiegen, dies ist gemäss Merath aber auf das tiefere Goldpreisniveau zurückzuführen. Einen nachhaltigen Trend sieht er nicht. Vermehrt treten auch die Notenbanken, vor allem jene der Schwellenländer, als Käufer auf. Sie hielten hohe Devisenreserven, die es zu diversifizieren gelte, nennt Merath die Gründe für die Nachfrage. 2013 haben beispielsweise Staaten wie Russland oder die Ukraine zugekauft. Merath erwartet, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt. Ihr Einfluss auf den Goldpreis sei jedoch im Vergleich zu den Investoren gering. So heisst es für Anleger heutzutage nicht nur die Entwicklungen auf dem Goldmarkt im Blick zu behalten, sondern auch die Bestände der ETF. Denn sie haben sich zu einem wichtigen Stimmungsbarometer entwickelt. RB Web-Link: 10x10 ETF-Übersicht

> Lyxor setzt auf vollrepliziert Der französische ETF-Anbieter Lyxor stellt bei sieben Produkten die Replikation von synthetisch auf physisch um. Alle ETF bilden Euro-MTS-Investment-Grade-Indizes ab. Für eine möglichst genaue Abbildung der Indizes verzichtet Lyxor auf das sogenannte Sampling. Auch eine Wertpapierleihe ist bei den Produkten nicht vorgesehen.

Quelle: World Gold Council

3000

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> Vereinfachter ETF-Handel Der ETFHandel in Europa ist stark fragmentiert und der grenzüberschreitende Handel ist ineffizient. Nun nehmen sich BlackRock und Euroclear Bank dieses Problems an. Sie wollen die grenzüberschreitende ETF-Abwicklung vereinfachen und die Transaktionskosten senken. Sofern das Pilotprogramm erfolgreich verläuft, sollen ETF unter Nutzung der neuen internationalen Wertpapierstruktur ausgegeben werden. Emission und Abwicklung der ETF würden dann erstmals in einer internationalen Wertpapiersammelbank erfolgen, der Euroclear Bank.

> Vanguard in Hongkong Der US-Vermögensverwalter Vanguard expandiert und will künftig ETF an der Börse Hongkong listen. Der erste Indexfonds wird der Vanguard FTSE Asia ex-Japan Index ETF sein. Bereits seit dem Jahr 2000 ist Vanguard in Asien tätig: Das Unternehmen verfügt über Niederlassungen in Tokio, Singapur und Hongkong. Durch den Ausbau will Vanguard seine Position im Wachstumsmarkt Asien stärken. Hongkong gilt als Zugangstor für den chinesischen Markt, der langfristig im Mittelpunkt der Marketingstrategie steht. > Beliebter Platin-ETF Während GoldETF noch auf den Verkaufslisten stehen, erfreut sich der Platin-ETF in1000 Südafrika einer enormen Nachfrage. Nach Aussage der Experten von Absa Capital liegt der Bestand des kürzlich eingeführten 800NewPlat Exchange Traded Fund bereits bei rund 368 000 Unzen Platin. Der Fonds macht damit 600 bereits mehr als ein Fünftel der weltweiten Bestände der Platin-ETF aus. Interessant sei das Metall, weil in diesem Jahr die Chance 400 auf ein Angebotsdefizit besteht. Closing in %

Nord Amerika

10sekunden

ETF als Stimmungsbarometer

200


S E I T E 09 KOMPAKT

Auch Kleinvieh macht Mist Der Zinseszinseffekt geht oft vergessen. Dabei bringt er, langlang fristig betrachtet, willkommene Zusatzerträge. Der amerikanische Ökonom Nouriel Roubini verriet der «Berner Zeitung» kürzlich, wie er sein Geld anlegt. Er sei kein aktiver Investor, sein Vermögen sei in einem langfristigen und diversifizierten Portfolio angelegt. «Ich kaufe keine einzelnen Aktien, sondern lege in Indexfonds an», so der Guru. Damit gehört er zu der schnell wachsenden Investorengemeinde, die auf Exchange Traded Funds setzt. Als deren grösste Vorteile werden die hohe Transparenz, die Kosteneffizienz und die hohe Liquidität geltend gemacht. Was dagegen oft vergessen geht, ist der Zinseszinseffekt. Doch genau dieser ist für einen Investoren à la Roubini, einen langfristig orientierten Anleger, von Relevanz. Dass viele aktiv gemanagte Fonds es nicht schaffen, ihren Referenzindex zu schlagen, bestätigen neueste Untersuchungen zum wiederholten Mal. Mitunter verantwortlich sind die hohen Fondskosten: Sie sind ein regelrechter Performancekiller. Eine Analyse aller in der Schweiz zugelassenen Fonds von Morningstar zeigte im Jahr 2011 eine durchschnittliche Gesamtkostenquote von 1,56 Prozent. Die jährlichen Kosten für einen ETF dagegen betragen im Durchschnitt nur rund 0,4 Prozent – Tendenz sinkend. Ein Manager eines aktiven Aktienfonds muss also – nur schon um die Verwaltungskosten einzuspielen – mindestens 1 Prozent besser abschneiden als ein ETF. Und hier kommt der Zinsesszinseffekt ins Spiel: 1 Prozent im Jahr mag ja nicht allzu viel sein, nach 25 Jahren jedoch beträgt der Unterschied 28,24 Prozent. Aus Kosten- und Performancesicht sind langfristig orientierte Anleger mit ETF klar im Vorteil – es sei denn, sie haben den richtigen Fondsmanager selektiert. Somit erzielen ETF immer eine Rendite auf Marktniveau, was im langfristigen Vergleich besser ist als bei vier von fünf Anlagefonds. Dazu kommt: Indexfonds werden laufend günstiger. Vanguard etwa hat im vergangenen Jahr bei vielen Produkten die

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104

MRD. USD

104 Milliarden Dollar Seit Anfang Jahr sammelten ETP auf Aktienindizes der Industrienationen über 104 Milliarden Doller ein. Aktiv verwaltete Anlagefonds büssten während der gleichen Zeitperiode – auf dasselbe Marktsegment – 69,9 Milliarden Dollar ein. Es scheint, Investoren setzten verstärkt auf Indexprodukte. Das Bild täuscht: ETP auf festverzinsliche Barometer lagen weniger in der Gunst der Anleger (-26 Mrd. Dollar), während traditionelle Anlagefonds zulegen konnten (Nettovermögenszuwachs von 148 Mrd. Dollar).

zugrundeliegende Benchmark gewechselt: Da die teuren Lizenzgebühren für den Indexanbieter MSCI nun wegfallen, konnte der US-Vermögensverwalter die Gebühren senken. In den USA ist derzeit ein Preiskampf zu beobachten, hingegen herrscht in Europa derzeit die Strategie vor, ETF in der breiten Anlegergemeinschaft bekannter zu machen. Tiefe Kosten sind gut, dürfen jedoch nicht das einzige Kriterium sein. Im Vordergrund steht immer noch die Qualität der Indexabbildung. Ein ETF ist dann gut, wenn er den Index möglichst exakt abbildet – und zwar auf lange Sicht. RB

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S E I T E 10 GESPRÄCHSSTOFF

Stefan Hofer ist Emerging Markets Economist, Bank Julius Bär.

«Schwellenländer wachsen weiterhin» Industriestaaten Top, Schwellenländer Flop – so lässt sich die Börsenentwicklung der letzten Monate zusammenfassen. Wo sehen Sie die Gründe dafür? Es gibt nicht eine Hauptursache, sondern mehrere Gründe, die zu dieser Entwicklung geführt haben. Die Industriemärkte, allen voran die USA und Japan, konnten sich gegenüber den Schwellenländern Ende 2012 und auch 2013 in den Vordergrund stellen. Während sich die US-Firmengewinne stark erholt haben, konnten die Emerging Markets kein entsprechend grosses Einkommenswachstum aufweisen. Dementsprechend verhielten sich die Investoren: Sie agierten sehr rational und investierten dort, wo – zumindest kurzfristig – die Aussichten auf Gewinne am höchsten waren. Wie ist die Situation in Japan? Hier wurde nach dem Grundsatz der «Abenomics» gehandelt. Es handelt sich dabei um eine nach dem neuen japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe benannte Mischung aus aggressiver Geld- und lockerer Fiskalpolitik. Der Schritt bedeutet, dass grosse politische Veränderungen im Gang sind, die dazu beitragen, die Schwellenländer in den Hintergrund zu rücken.

Gab es einzelne Schwellenländer, die aus dem Rahmen fielen und positive Entwicklungen zeigten? Durchaus. Bereits 2012 konnten sich die kleinen Märkte behaupten und schnitten besser ab. Gute Beispiele dafür sind die Philippinen, Indonesien und die Türkei. Aber auch Thailand entwickelte sich sehr gut, die Wirtschaft blühte förmlich auf. Für viele Anleger bleiben diese Märkte aber reine Nischenspiele. Sie haben sich von den Entwicklungen in China abschrecken lassen, wo sich das Wachstum abzuflachen scheint. Unserer Ansicht nach greift diese Sichtweise aber zu kurz. China befindet sich viel mehr im Wandel, hin zu einer höheren Qualität und nachhaltigerem Wachstum. Diese Entwicklungen werden auch der globalen Wirtschaft zugute kommen. Rechnen Sie mit einer baldigen Erholung der Aktienmärkte? Die Schwellenländer haben 2013 im Vergleich zu den industrialisierten Märkten generell schlechter abgeschnitten. Es fehlt bislang ein Auslöser, damit sich die Anleger wieder den Emerging Markets zuwenden und diese Entwicklung ins Gegenteil kehren.

Wie sieht Ihre Prognose für die weitere konjunkturelle Entwicklung aus? Hier herrscht ein allgemeines Missverständnis vor: Die Schwellenländer wachsen weiterhin, nur nicht mehr so schnell. Darüber hinaus sind ihre Fundamentaldaten, im Speziellen die Staatsverschuldungen, mit denen der reifen Wirtschaften, vor allem in Europa, vergleichbar. Asien wird an der Spitze bleiben. China wird in

China befindet sich in einem Wandel hin zu höherer Qualität und nachhaltigerem Wachstum. Zugute kommt das allen. den nächsten zwei Jahren ein Wachstum von mindestens sieben Prozent aufweisen und Indonesien sollte mit einem Mindestwachstum von sechs Prozent ebenfalls gut abschneiden. In Lateinamerika hingegen sind die Wachstumsraten tiefer. Das Hauptproblem ist die Inflation, vor allem in Brasilien. Doch die Zentralbanken haben nun endlich Schritte unternommen, um diese mit aggressiveren Massnahmen anzugehen. W E I T E R S . 11


S E I T E 11 GESPRÄCHSSTOFF

Welche Massnahmen wurden ergriffen? Die Schwellenländer haben auf die Inflation im Allgemeinen mit einer Aufwertung der Währung reagiert. Das ist ein Bruch gegenüber der Vergangenheit. Jedoch war dies nicht überall der Fall. So haben beispielsweise in Brasilien die Zentralbanken die Zinssätze eher zögerlich erhöht, trotz der anhaltenden Kerninflation. Vor kurzem hat sich dies geändert. Nach Ansicht von Beobachtern erfolgte die Zinssatzanhebung jedoch ziemlich spät. Wovon hängt der weitere Weg der EM ab? Die grösste Schwierigkeit ist stets, Wachstum und Inflation zu handhaben. Das erfordert konstante Verbesserungen bei der Infrastruktur sowie im gesetzlichen und regulatorischen Umfeld. So kann das künftige Wachstum gefördert werden, ohne Engpässe zu schaffen, die zu Inflation führen können. Welche Auswirkungen haben die geldpolitischen Massnahmen? Die Schwellenländer haben von der monetären Lockerung profitiert. Dadurch gingen die Erträge zurück und die Investoren suchten nach anderen Renditequellen. Es muss aber betont werden, dass die Schwellenländer strukturelle Reformen durchgeführt und so eine enorme Verbesserung der Wirtschaftsprozesse erreicht haben. Viele Staaten wie beispielsweise die Philippinen erhielten ein besseres Rating. Es wäre folglich falsch, jedwede positive Entwicklung einzig den Auswirkungen der quantitativen Lockerung zuzuschreiben.

Welche Auswirkungen könnte das Zurück- Welche Länderaktien sind zurzeit günstig ? fahren der Programme haben? Chinesische Aktien sind im Allgemeinen Kurzfristig wird sich das Anziehen der mo- attraktiv bewertet. Wir gehen davon aus, netären Zügel negativ auf die Schwellen- dass sich Anleger wieder dem chinesischen H-Markt zuwenländer auswirken, den werden. Dida die Investoren Die Streuung der Erträge ist es sind Aktien von ihre Portfolios anchinesischen Unpassen müssen. sehr hoch. Es ist daher sinnvoll, ternehmen, die an Mittelfristig wird gezielte Investitionen in Länder­ der Börse in Hong das die Grundlaregionen zu tätigen. Kong gehandelt gen der heimischen werden. Ebenfalls Nachfrage beeingünstig sind russiträchtigen. Angesichts der Probleme, mit denen die reifen sche Wertpapiere. Die Entwicklung hängt Märkte konfrontiert sind, werden Investo- allerdings stark mit den Energiepreisen zuren zwangsläufig in Wachstum investieren sammen. Hier erwarten wir keine weiteren Preissteigerungen. Dennoch behalten wir und sich den Schwellenländern zuwenden. den russischen Markt im Auge. Wer hat das grösste Potenzial? Auf regionaler Ebene sind wir gegenüber Welche Risiken müssen betrachtet werden? Asien weiterhin sehr positiv eingestellt. Innerhalb der Schwellenländer sind die GeWährend sich die chinesische Wirtschaft fahren eher gering. Unklar ist im Moment derzeit in einer Phase des langsameren jedoch, wie die Investoren die RücknahWachstums befindet, ist Indien interessan- me der geldpolitischen Massnahmen in ter geworden. Grund ist der tiefere Gold- den USA aufnehmen und ob es eventuell preis, der den Inflationsdruck schwächt zu Marktzerrüttungen kommen wird. Dies und zugleich das Defizit reduziert. würde sich auch auf die Schwellenländer auswirken. Die Zerrüttungen wären allerdings nur kurzfristiger Natur. Welche Sektoren profitieren davon? Die Banken werden weiterhin eine gute Stellvertretung für die gesamte Wirtschaft Wenn investieren: aktiv oder passiv? darstellen, vor allem hinsichtlich der wich- Die Streuung der Erträge in den Schweltigen Rolle, die sie ausüben – und auch ihr lenländern ist sehr hoch. Es ist daher sinnBezug zu den Konsumenten. Denn in einer voll, gezielte Investitionen in individuelboomenden Wirtschaft wird der Konsum le Länderregionen wie beispielsweise die durch Kredite angetrieben. Davon profitie- ASEAN-Staaten zu tätigen. Das spricht ren natürlich die Banken. Darüber hinaus eher für aktive Anlagen. BK ist der Rohstoffbereich ein Schlüsselsektor, Web-Link: Julius Bär vor allem in Brasilien und Russland.

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Die Angaben in diesem Dokument stellen keine Rechts-, Steuer- oder Anlageberatung dar. Bitte verwenden Sie dieses Dokument nicht als Grundlage für Ihre Anlageentscheidungen. Der Wert von Anlagen und die daraus erzielten Erträge können ebenso fallen wie steigen, und Anleger erhalten den ursprünglich investierten Betrag B unter Umständen nicht in voller Höhe zurück. Herausgegeben von Vanguard Investments Switzerland GmbH. © 2013 Vanguard Investments Switzerland GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


S E I T E 12 INDEX DER AUSGABE

Reformen für mehr Wachstum

Ein schwaches Wachstum und erhöhte Staatsverschuldung – der chinesische Markt birgt mehr Risiken als auch schon. Die Hoffnungen liegen in den Reformen. Mit einem Wirtschaftswachstum von 7,8 Prozent war 2012 Chinas schwächstes Jahr seit 1999. Nach einer Korrektur erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) für 2013 ein Wachstum von 7,75 Prozent. Für ein höheres Wachstum in der Zukunft muss das Land tiefgreifende Restrukturierungen vornehmen. Denn aufgrund der Weltwirtschaftskrise ist Chinas Exportkonjunktur zusammengebrochen. Das Land der Mitte versuchte, dies mit günstigen Kreditvergaben zu überbrücken, wobei der Löwenanteil an staatliche und halbstaatliche Unternehmen ging. Diese sind meist unproduktiv und hochverschuldet. Ob die Rückzahlung der Kredite geleistet werden kann, ist unsicher. Zu viele Gelder wurden in Infrastrukturprojekte investiert, die nicht genutzt werden. Zudem müssen die offiziellen Daten der chinesischen Behörden kritisch betrachtet werden. Gemäss diesen beträgt die offizielle Staatsschuldenquote 23 Prozent des BIP. Der IWF geht aber von einer Quote von 50 Prozent aus. Alleine 2012 habe die Verschuldung um 10 Prozent zugenommen. Die Gesamtverschuldung der Wirtschaft inklusive des Privatsektors wird mit rund 200 Prozent des BIP beziffert. Im Vergleich zu den Industriestaaten ist das zwar wenig, doch bedrohlich ist das Tempo des Anstiegs. In den letzten vier Jahren soll die Verschuldungsquote um 73 Prozent gewachsen sein. Diese, ins Verhältnis zur Gesamtverschuldung des BIP gesetzt, könnte ein Indikator für eine Finanzkrise sein. Zugute kommen China die hohen Devisenreserven und die geringe Aussenverschuldung. Viele Ökonomen sehen daher die Gefahr einer Schuldenkrise als übertrieben an. Probleme könnten durch die Unterlassung der notwendigen Finanzreformen entstehen, was die Wirtschaft langsam aber sicher aushöhlen würde. Zusammensetzung & Performance Der Hang Sang China Enterprise Total Return Index bildet die Wertentwicklung von Unternehmen aus dem Festland Chinas ab, die ein H-Listing an der Börse Hong Kong aufweisen. Die Gewichtung erfolgt mittels der Free-float-Marktkapitalisierung, wobei die maximale Gewichtung eines Unternehmens bei 10 Prozent liegt. Aktuell sind 40 Titel im Index, über 60 Prozent stammen aus dem Finanzbereich. Für das laufende Jahr beträgt die Performance -8,8 Prozent. Schaut man sich allerdings die Einjahresperformance an, so sieht die Entwicklung mit knapp 12 Prozent nicht ganz so düster aus. OB

%

L Ä N D E R - V E R T E I LU N G 1.

Finanzen

67.22

2.

Energie

15.71

3.

Telekom

4.23

4.

Eigentum & Bau

3.83

5.

Rohstoffe

3.45

6.

Konsumgüter

2.64

10

D I E 10 G R Ö S S T E N P O S I T I O N E N

top10

Hang Seng China Enterprise Index

Bank of China 20.98%

Ind. & Comm. Bank of China 13.85%

China Constr. Bank 12.15%

Agricult. Bank of China 7.02% PetroChina 6.43%

Sinopec Corp. China 5.98% Telecom 4.23%

Bankcomm 2.67% CITIC Bank 2.49%

China Life 2.27%

Pr

PRODUKTE Auf den Hang Seng China Enterprise Index

(Stand: 7.6.2013)

Anbieter

Symbol

Swap

TER p.a.

AuM

Spread

ETF YTD

Index YTD

Lyxor

L LYASI

Ja

0.65%

72.1 Mio USD

0.58%

-12.07%

-8.84%

Comstage

CBHSCE

Ja

0.55%

151.1 Mio HKD

0.46%

-9.36%

-8.84%


S E I T E 13 WISSEN

Tracking Error und Tracking Differenz Viele Anleger erachten den Tracking Error (TE) als entscheidendes Kriterium bei der ETF-Auswahl. Was sagt die Kennzahl aus? Das Ziel eines ETF ist die möglichst genaue Abbildung der Wertentwicklung des zu replizierenden Index. Der TE zeigt an, wie gut ihm dies gelingt. Er bezeichnet demnach den durch die Renditedifferenz gemessenen Nachbildungsfehler des ETF im Vergleich zu seiner Benchmark. Je grösser der TE, desto schlechter die Replikation des Basiswerts. Im Idealfall sollte der TE etwa in der Höhe der Managementgebühren liegen. Leider ist dies nicht immer der Fall. Eignet sich der TE gut für die ETF-Auswahl? Bei der Selektion ist der TE mit Vorsicht zu geniessen. Denn ein Wert von Null bedeutet nur, dass die Renditedifferenz zwischen ETF und Index konstant ist. Ob sie positiv oder negativ ist, weiss man nicht. Hierfür wird die Tracking-Differenz (TD) angewendet, die im Gegensatz zum TE einfach erklärbar ist. Sie gibt Aufschluss darüber, wie gross der Renditeunterschied zwischen ETF und zugrundeliegendem Index ist – aber nur über einen genau definierten Zeitraum. Kann durch den TE die Abbildungsqualität des ETF ausreichend beurteilt werden? Sicherlich gibt der TE Auskunft darüber, wie konstant die Renditeunterschiede zum

Index sind, doch die Tracking-Differenz sollte bei der Selektion ebenfalls eingebunden werden. Hinzu kommt die Betrachtung der Höhe der Managementgebühren sowie des Spreads. In welchem Verhältnis stehen TE und Replikationsart? Theoretisch gibt es ein Verhältnis, da der Swap bei swapbasierten ETF dafür eingesetzt wird, die Wertentwicklung des Index an den ETF weiterzugeben. Theoretisch sollten somit synthetisch replizierende ETF einen niedrigeren TE aufweisen. Der Praxis hält diese Theorie nicht immer stand, denn vor allem bei kleineren Indizes mit wenigen Komponenten sind ETF-Anbieter von voll replizierenden ETF in der Lage, eine äusserst genaue Replikation anzubieten. Das theoretische Bild lässt sich aber bei grösseren Indizes besser erkennen. Hier stellt sich die synthetische Replikationsmethode als die effizientere heraus. Welche Rolle spielen Dividendenzahlungen in Bezug auf den TE? Diese können durchaus einen Einfluss auf den TE haben. Sie sind ein Grund, warum ein TE überhaupt erst entsteht. Es kommt darauf an, wann die Dividenden in den Fonds fliessen und wie diese steuerlich behandelt werden.

Was muss bei der Betrachtung der Tracking-Differenz beachtet werden? Wie erwähnt, beschreibt die Tracking Difference den Renditeunterschied zwischen dem ETF und dem zugrundeliegenden Index für einen bestimmten Zeitraum. Und genau dieser Zeitraum ist zentral, denn bei Marktstudien mit sehr attraktiven TD ist Vorsicht geboten. Sie können allenfalls für einen bestimmten Zeitraum optimiert erstellt worden sein. Ich habe selber auch schon Analysen gesehen, die über einen mehrjährigen Zeitraum mit einer attraktiven positiven TD glänzten. Hätten Anleger diesen ETF allerdings in den falschen zwölf Monaten gekauft und wieder verkauft, wäre der TD negativ gewesen. Vor allem bei grossen Indizes muss auf die Veränderung der Kennzahl über verschiedene Zeiträume geachtet werden. Gerade deswegen finde ich, dass die kombinierte Anwendung von TE und TD bei der Fondsanalyse ein guter Ansatz ist. Bei grossen Indizes sollte der Fokus jedoch vor allem auf den TE gelegt werden, da eine genaue Replikation dieser Barometer entsprechend aufwändiger ist, kann es vor allem bei der Optimized-Sampling-Methode zu entsprechenden Tracking-Abweichungen kommen. BK Web-Link: ComStage ETF


S E I T E 14 MONITOR ROHSTOFFE

Top & Flop Rohstoff ETF/ETP

Quelle: 10x10, Telekurs / Stand: 31.5.2013

E D E L M E TA L L E Basiswert

ISIN

Anbieter

Unze Gold Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze NYSE Arca Gold BUGS TR NYSE Arca Gold BUGS TR

CH0104493298 CH0139101593 LU0488317701 LU0259322260

Unze Silber Silver 3Kg Silver 100 Unzen Silver Fix PM 1 Unze Silver Fix PM 1 Unze

Swap

hedged

TER

Kurs

YTD

ZKB ZKB Comstage RBS

Nein Nein Nein Nein

0.40% 0.40% 0.65% 0.65%

GBP 906.48 CHF 416.48 USD 27.52 EUR 88.17

-11.75% -13.46% -36.20% -35.74%

CH0183135976 CH0183135992 CH0129527336 GB00B57Y9462

ZKB ZKB UBS DB

Nein Nein Ja Nein

0.60% 0.60% 0.48% 0.45%

CHF 66.11 EUR 167.19 CHF 17.76 USD 219.99

-23.53% -25.65% -29.44% -28.11%

Unze Platin Platinum 50g Platinum Fix PM 1 Unze Platinum Fix PM 1 Unze Platinum Fix PM 1 Unze

CH0183136057 GB00B57GJC05 CH0106406231 CH0106406280

ZKB DB S&GAM S&GAM

Nein Nein Ja Ja

0.50% 0.45% 0.50% 0.50%

CHF 436.32 USD 144.37 EUR 948.16 CHF 1 394.09

-3.24% -7.16% -7.78% -7.68%

Unze Palladium Palladium 100g Palladium Fix PM 1 Unze Palladium Fix PM 1 Unze Palladium Fix PM 1 Unze

CH0183136065 CH0106407254 CH0106407213 CH0106407205

ZKB S&GAM S&GAM S&GAM

Nein Ja Ja Nein

0.54% 0.50% 0.50% 0.50%

CHF 224.04 GBP 433.13 EUR 470.73 USD 719.18

12.02% 6.73% 6.37% 6.42%

XS0417181533 IE00B6R52143 XS0417181616 XS0417182937

Source iShares Source Source

Nein Nein Nein Nein

0.49% 0.55% 0.49% 0.49%

USD 46.88 USD 28.17 USD 18.48 USD 17.11

12.72% 1.69% -14.29% -9.95%

XS0417151114 GB00B438CS06 IE00B3CNHF18 LU0460408130

Source DB ETF Secs DB

Nein Nein Nein Nein

0.49% 0.45% 0.65% 0.95%

USD 0.64 USD 40.66 USD 33.20 CHF 12.54

20.00% 16.70% -23.64% -8.01%

XS0470829432 GB00B3WKDS73 IE00B7JM9X10 FR0010821744

Source DB UBS Amundi

Nein Nein Nein Nein

0.49% 0.45% 0.65% 0.30%

USD 42.22 USD 93.54 USD 18.64 USD 262.47

-11.58% -12.06% -25.51% -15.41%

AG R A R S&P GSCI Agriculture S&P GSCI Soybeans TR S&P Com. Pro. Agrib. TR S&P GSCI Sugar TR S&P GSCI Wheat TR

ENERGIE S&P GSCI Energy TR S&P GSCI Natural Gas TR db Natural Gas Booster USD DAXglobal Coal TR DB Comm. Booster LE

I N D U S T R I E M E TA L L E S&P GSCI Ind. Metals TR S&P GSCI Copper TR db Ind. Metals Booster USD Solactive Gl. Cop. Min. TR S&P GSCI Metals TR

Ja Nein Ja

Gold Flop, Palladium Top Edelmetalle stehen weiter im Mittelpunkt. Während sich die Verluste bei Gold und Silber fortsetzten, konnte Palladium einen enormen Anstieg verzeichnen. Noch im April erlitt das Metall innert weniger Tage einen Kurseinbruch von rund 150 Dollar – doch die Gegenreaktion hatte es in sich. Auf Monatssicht kletterten die Preise um rund neun Prozent auf über 760 Dollar je Unze. Ein Preistreiber ist seine vielfältige Anwendungsmöglichkeit in der Industrie, wo es immer wieder zu Angebotsdefiziten kommt. Auch die Investorennachfrage nimmt zu. Die von Bloomberg erfassten Palladium-ETF haben seit Jahresbeginn Zuflüsse von knapp 280 000 Unzen verzeichnet. Erholt haben sich auch einige Agrarrohstoffe. So kletterten die Preise für Sojabohnen in nur einem Monat um satte 12 Prozent, bei Mais waren es immerhin 4 Prozent. Wie die Commerzbank schreibt, sind erst 57 Prozent der vorgesehnen Flächen mit Sojabohnen eingesät. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 74 Prozent. Gemäss Commerzbank dürfte dies die Erntezeit weiter nach hinten verschieben, was die Preise nach oben treibt. Auch bei Mais rechnen die Experten mit Preissteigerungen, da mit deutlichen Ertragseinbussen zu rechnen ist. Für nach dem 1. Juni ausgesäte Flächen werden diese auf etwa 25 Prozent geschätzt. BK

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S E I T E 15 MONITOR EUROPA

Ausverkauf hält an Die globale ETF-Branche wächst mit grossen Schritten. Nur schon seit Anfang des Jahres kletterten die verwalteten Vermögen im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent und überschritten die 100 Milliarden Dollar-Marke. Ein anderes Bild zeigt Europa: Den dritten Monat in Folge verzeichnete die Branche Abflüsse. Insgesamt wurden im Mai 322 Millionen Dollar abgezogen. Die Gründe sind im anhaltenden Gold-Ausverkauf zu finden. 2,3 Milliarden Dollar flossen aus den Edelmetall-ETF. Aber nicht nur im Rohstoffbereich gab es grosse Veränderungen. Europa Flop, Asien Top Die hohen Veräusserungen bei Aktien Europa, PanEuropa und Schwellenländern setzten sich fort. Mehr als eine Milliarde flossen allein aus Emerging-Markets-Produkten. Kompensiert wurden diese Entwicklungen zum Teil durch starke Zuflüsse in asiatische ETF: 1,2 Milliarden Dollar wurden in die Produkte investiert. Ebenfalls weit oben in der Beliebtheitsskala stehen amerikanische und globale Aktien-ETF. So verwundert es nicht, dass der iShares MSCI Japan Monthly EUR Hedged und der iShares MSCI World die grössten Zuflüsse verzeichneten. Im Obligationenbereich wurde kräftig in Staatsanleihen investiert, ebenso wie in Schwellenländer-Anleihen. Weniger gefragt waren hingegen High-YieldBonds. In den wachsenden Zukäufen von inflationsgebundenen Produkten zeigt sich die Angst der Anleger vor einer zunehmenden Teuerungsrate. BK

ETF in Europa: Zu- und Abflüsse

Angaben in Mio. U$

AKTIEN Markt

Global Europe North America Asia Pacific Emerging Market Broad Regional Country Total

# ETF/ETP

Mai 2013 AuM

NNA

Zu-/Abflüsse YTD-13 NNA YTD-13 in %

114 503 143 84 183 43 41 99 1'027

22'061.8 130'077.9 39'940.7 18'537.2 34'475.2 16'758.1 4'699.4 13'017.7 245'092.8

835.8 -535.7 687.8 1193.2 -1061.2 -1142.1 -61.9 142.9 1119.9

3'019.1 -3078.2 4370.3 3659.8 -1657.7 -866.3 -535.9 -255.5 6'313.3

48.5 -49.4 70.1 58.7 -26.6 -13.9 -8.6 -4.1 101.3

Others Aktiv broad/aggregate Corporate Emerging Market Government

20 2 6 31 15 186

2'227.9 1'184.6 1'347.5 19'324.7 5'509.1 28'490.1

-11.8 140.3 -15.8 -115.3 205.7 719.0

362.8 701.7 186.3 765.8 1347.6 2104.0

5.8 11.3 3.0 12.3 21.6 33.8

High Yield Inflation Money Market Mortgage Diverse Total

8 17 16 3 25 304

4'613.8 5'153.8 5'289.3 1'527.4 4'939.9 74'668.2

29.9 105.5 -302.5 -13.9 114.6 741.1

854.1 192.9 -1017.1 -88.5 976.0 5'409.6

13.7 3.1 -16.3 -1.4 15.7 86.9

90 160 156 98 166 670

6'559.8 2'860.2 3'348.0 1'742.1 41'813.1 56'323.2

-175.5 86.5 155.9 38.3 -2346.4 -2241.2

-244.1 64.6 38.5 128.1 -5524.9 -5537.8

-3.9 1.0 0.6 2.1 -88.7 -88.9

91 42 3

500.1 1'383.1 171.4

25.1 27.0 6.2

12.2 16.4 17.2

0.2 0.3 0.3

F I X E D I N CO M E

R O H S TO F F E Broad Market Agriculture Energy Industrial Metals Precioius Metals Total

ANDERE Currency Alternative Mixed

Quelle: BlackRock / Stand: 31.5.2013

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S E I T E 16 MONITOR SCHWEIZ

Meistgehandelte ETF an der Schweizer Börse

Quelle: 10x10, SIX Swiss Exchange / Stand: 31.5.2013

AKTIEN (INDUSTRIELÄNDER) Basiswert

ISIN

Whr

Anbieter

Swap

TER

SMI S&P 500 MSCI EMU MSCI World SMI Mid Cap MSCI USA FTSE 100 SMI MSCI Japan MSCI North America

CH0008899764 IE0031442068 IE00B53QG562 IE00B0M62Q58 CH0019852802 LU0136234654 IE00B3X0KQ36 CH0017142719 IE00B02KXH56 IE00B14X4M10

CHF USD EUR USD CHF USD GBP CHF USD USD

CS iShares CS iShares CS UBS UBS UBS iShares iShares

Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja Nein Nein Nein

0.39% 0.40% 0.33% 0.50% 0.49% 0.30% 0.30% 0.35% 0.59% 0.40%

IE00B0M63177 LU0292107645 LU0254097446 IE00B3Z3FS74 IE00B0M63730 FR0010339457 IE00B0M63391 IE00B02KXK85 IE00B0M63516 LU0292107991

USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD

iShares DB CS UBS iShares Lyxor iShares iShares iShares DB

Nein Ja Nein Ja Nein Ja Nein Nein Nein Ja

CH0016999846 IE00B14X4S71 IE00B1FZS798 CH0102530786 IE00B1FZSC47 IE00B3VTML14 CH0016999861 IE00B3VTMJ91 IE00B3VWN393 IE0032895942

CHF USD USD CHF USD EUR CHF EUR USD USD

CS iShares iShares CS iShares CS CS CS CS iShares

CH0047533549 CH0139101593 CH0104136236 CH0044781232 CH0044781141 CH0047533523 CH0044781174 CH0139101601 CH0044781257 CH0103326762

USD CHF USD CHF USD EUR EUR CHF USD EUR

IE00B1FZS350 IE00B1FZSF77 IE00B1FZS244 LU0434446976 CH0105994401 CH0105994419 IE00B3YKW880 IE00B0M63284 IE00B1TXK627

USD USD USD CHF CHF CHF USD EUR USD

Umsatz in CHF (in 1000)

Trades

Ø Umsatz/ Trade

Ø Spread t

11 023 997 7 074 843 3 509 286 3 160 040 3 060 113 2 927 562 2 206 599 2 204 788 2 201 584 2 176 755

85 632 46 686 29 636 21 841 45 231 40 520 17 893 31 787 14 562 17 541

128 737 151 541 118 413 144 684 67 655 72 250 123 322 69 361 151 187 124 095

0.04 0.06 0.16 0.16 0.10 0.18 0.30 0.07 0.25 0.14

0.75% 0.65% 0.68% 0.62% 0.74% 0.65% 0.74% 0.74% 0.74% 0.65%

5 721 868 4 996 857 2 987 009 1 801 280 1 585 607 946 956 880 155 870 737 838 452 813 281

59 772 50 439 34 042 38 378 22 669 8 513 14 459 11 286 18 620 8 589

95 728 99 067 87 745 46 935 69 946 111 236 60 872 77 152 45 030 94 689

0.11 0.14 0.25 0.23 0.26 0.21 0.30 0.30 0.36 0.29

Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein

0.19% 0.20% 0.20% 0.20% 0.25% 0.23% 0.24% 0.23% 0.23% 0.20%

907 764 895 266 831 053 463 958 389 634 326 798 291 800 273 564 266 516 212 522

11 512 7 015 4 672 5 256 2 389 3 452 2 854 3 287 1 961 1 297

78 854 127 622 177 879 88 272 163 095 94 669 102 242 83 226 135 908 163 857

0.13 0.06 0.09 0.08 0.14 0.09 0.29 0.08 0.16 0.17

ZKB ZKB CS S&GAM S&GAM ZKB S&GAM ZKB S&GAM ZKB

Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein

0.40% 0.40% 0.33% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40%

6 871 750 4 324 102 4 209 147 3 830 663 3 796 983 3 143 034 2 933 858 2 546 428 2 128 670 2 096 785

51 473 50 550 52 702 30 891 19 850 30 795 26 451 28 560 4 773 19 293

133 502 85 541 79 867 124 006 191 284 102 063 110 917 89 161 445 982 108 681

0.10 0.09 0.11 0.17 0.11 0.11 0.22 0.11 0.11 0.20

iShares iShares iShares DB UBS UBS CS iShares iShares

Nein Nein Nein Ja Nein Nein Nein Nein Nein

0.59% 0.40% 0.59% 0.90% 0.45% 0.25% 0.65% 0.40% 0.65%

1 585 377 319 069 240 652 201 063 191 111 103 452 75 870 70 254 64 232

18 813 2 614 2 491 2 563 8 154 455 1 206 1 018 1 332

84 270 122 061 96 609 78 448 23 438 227 366 62 910 69 012 48 222

0.24 0.36 0.45 0.62 0.63 0.75 0.93 0.35 0.60

A K T I E N ( E N T W I C K LU N G S L Ä N D E R ) MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market TR MSCI Emerging Market MSCI Emerging Market TR MSCI AC Far East ex Japan DJ RUS Titans 10 MSCI Korea FTSE/Xinhua China 25 MSCI Brazil MSCI EM Asia TR

O B L I G AT I O N E N SBI DOM Government 3-7 P Barclays Capital USD Trea. Bond 1-3Y Barclays Capital USD Trea.0 Bond 7-10Y SBI DOM Government 1-3 P Barclays Capital USD Govt IL Bond iBoxx EUR Sovereigns 3-7Y SBI DOM Government 7+P iBoxx EUR Sovereigns 1-3Y iBoxx USD Treasury Bond 3-7Y iBoxx USD Liquid IG TR

R O H S TO F F E Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze

A N D E R E A N L AG E K L A S S E N EPRA/NAREIT Global Div+ EPRA/NAREIT US Div+ EPRA/NAREIT Asia Div+ DB Hedge Fund SXI Real Estate Funds SXI Real Estate Funds CS Global Alternative Energy USD TR EPRA/NAREIT Eur. Ex UK Fd Div+ S&P Global Water

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