08/2018
Mut zum
HÖHENFLUG Superstar Dua Lipa als Grenzgängerin, Basketball-Held Jakob Pöltl auf die Finger geschaut und warum hochmütige Persönlichkeiten wie Donald Trump so erfolgreich sind.
DEF Y EL PRIMERO 21
Z E N I T H , T H E F U T U R E O F S W I S S W AT C H M A K I N G
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© Nik Konietzny / Bavaria Fiction GmbH, 2018 – All Rights Reserved; © Shutterstock
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ES GEHT NUR UM EINES: ALLES.
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IMPRESSUM
... three, two, one – we have a liftoff! So muss sich das anhören am Beginn eines echten Höhenfluges. Wenn man nach den Sternen greift, statt nur auf Reise flughöhe zu cruisen. Aber das ist ja das Problem. Wir picken – alter, verdrehter Stronach-Sager – lieber mit den Hühnern als mit den Adlern zu kreisen. Geben uns zu oft mit zu wenig zufrieden. Scheuen vor notwendigen Änderungen zurück. Gehen auf Nummer sicher, wo Mut gefragt wäre. Dass das so nicht sein muss, leben uns die ÜberfliegerInnen dieser Ausgabe vor. Pop-Größe Dua Lipa etwa, die als elfjähriger Backfisch ihren Traum von der Karriere im Showbiz auf eigene Faust realisierte. Oder Basket ball-Hero Jakob Pöltl, der als erster Österreicher in der NBA tiefe Spuren zu hinterlassen gedenkt.Oder Donald Trump. Dem haben wir zwar keine Story gewidmet, dafür musste er als leuchtendes Beispiel herhalten. Für all die Hochmütigen und Narzissten, die laut Studie mehr vom Leben haben. Und keineswegs zu Fall kommen, wie uns eine Redensart weiszumachen versucht. Dann klammern wir uns eben an eine andere: Die Ausnahme bestätigt die Regel.
Herausgeber „Die Presse“ Verlags-Gesellschaft m.b.H. & Co KG, Hainburger Straße 33, 1030 Wien Medieninhaber & Konzeption Proverbi GmbH, Heinrichstraße 112/EG/018a, 8010 Graz Verlagsadresse 110% Magazin, Margaretenstraße 56/4/46, 1050 Wien, office@110prozent.at Hersteller Oberndorfer Druckerei GmbH, Mittergöming 12, 5110 Oberndorf Anzeigen Tel.: +43/(01)/514 14 535, E-Mail: anzeigenleitung@diepresse.com Creative Direction Nicolas Frey / Art Direction Barbara Kretschmar Grafisches Konzept Albert Exergian / Social Media Nicola Powell Redaktion Johannes Stühlinger, Manfred Behr, Christiana Ogunfojuri, Julia Pollak, Alexander Kern, Robert Kropf Fotoredaktion Nini Tschavoll / Lektorat Carola Kilga / Produktion Michael Schmid Coverfoto ADIDAS
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10 Kommt Hochmut wirklich vor dem Fall? Oder sind hochmütige Menschen à la Trump öfter erfolgreich? Wir haben uns an die Fersen von Ego & Narzissmus geheftet. Plus: Barbara Amon-Zsaitsits im Interview: „Narzissten haben in Wahrheit Angst!“
18 Coverstory: PopSuperstar Dua Lipa Im Namen der Liebe „Die Madonna der Generation Z“ verkörpert, wie junge Frauen sein wollen: selbstbewusst, ehrgeizig und cool. Dabei wissen die wenigsten: Auf die Erfolgsspur verhalf ihr ausgerechnet Liebeskummer.
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54 Im Rausch der Kreation Der Moment des Schaffens ist ein mystischer Zustand. Maja Osojnik, Patrick Morawetz und Josef Hader geben uns Einblicke in ihre kreativen Höhenflüge und enthüllen die Quellen ihrer Inspiration.
36 Jakob Pöltl: High Hopes
Illustration: Tom Mackinger Fotos: Getty Images, nonosurvives, beigestellt
Österreichs NBA-Pionier hat im Basketball-Disneyland schon viel erlebt: böses Erwachen, Vorschusslorbeeren, Lobeshymnen. In San Antonio muss er nun zeigen, dass er das Zeug zum Rockstar hat.
42 Grüne Himmelsstürmer In den Städten sprießen immer öfters begrünte Hochhäuser aus dem Boden. Natur verwächst mit Beton und Glas, verleiht der Urbanität neue Identität. Die biodiverse Architektur ist die Zukunft der Metropolen.
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WEITERE THEMEN: Kampf um die All-Macht. Das Duell der Exzentriker: Musk vs. Branson (S. 16); Game of Drones. Der Hype um die Renndrohnen, die schneller als Formel-1-Boliden beschleunigen (S. 24); The Real Heel. Zeig mir deinen Absatz, und ich sag’ dir, wer du bist (S. 30); Trampolinspringen – eine Wohltat für Körper und Geist (S. 46); Energie überall! Wir zeigen zur Abwechslung die schönen Seiten des Zuckers (S. 50); Die Wahrheit liegt in der Wand. Worauf es beim Klettersport wirklich ankommt (S. 58); Sie wollen einen Eurofighter fliegen? Wir sagen Ihnen, was Sie können müssen (S. 62)
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M EH R W I S SEN, A LS M A N B RAU CHT
Viagra verhilft nicht nur Paaren zu Höhepunkten – sondern auch Schnittblumen. Die halten damit nämlich länger.
Ü B ERT REIB U NG D ES M ON ATS
DIE RICHTIGEN 10 % MEHR HE RB E RT G RÖ N E ME Y E R Der Musikpoet sorgt auf seinem neuen Album „Tumult“, das am 9. November erscheint, für mehr als bloß musikalische Höhepunkte: Er singt einen Song auf Türkisch! „Mein Leben, meine Gedanken, Deutschland natürlich und die Zeit, in der wir uns befinden, diese sehr nervöse, unruhige Zeit“, hätten ihn dazu inspiriert, wie er sagt. Ein Mann also, der ganz auf 110 % gestimmt ist:
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„ I m F lu g zeug s ch meckt Tomatensa ft tau sendmal besser al s au f dem B oden ! “ Forscher haben herausgefunden, dass der rote Saft auf 10 000 Meter Höhe tatsächlich besser schmeckt, weil die Geschmacksnerven aufgrund des anderen Luftdrucks anders reagieren. Um wie viel er wirklich besser schmeckt, ist aber dann doch sehr subjektiv.
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Foto: Getty Images/ Stefan Hoederath
S O EI N S P R I NGINKERL Flöhe sind vielleicht lästige Wesen, sie sind aber vor allem ganz besonders sprunghaft: Aus dem Stand hüpfen sie 200-mal so hoch, wie sie lang sind. Übertragen auf den Menschen hieße das: Wir könnten problemlos auf Wolkenkratzer hüpfen.
HERBERT G RÖNEMEYER
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Kommt Hochmut vor
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edes Jahr vor Weihnachten veröffentlicht das „British Medical Journal“ kuriose Erkenntnisse aus der Forschung. Zuletzt nahmen sich die Gelehrten – genau genommen Michael Daly, Psychologe an der University of Stirling – eines besonders ungewöhnlichen Themas an: Er wollte wissen, ob Hochmut denn wirklich vor dem Fall kommt. Allerdings interpretierte er den Satz im
körperlichen Sinne. Er stellte also die Frage: Stürzen hochmütige Menschen öfter als demütige? Um das zu verifizieren, wühlte er sich durch die Gesundheitsdaten von 6 400 EngländerInnen, kombinierte diese mit Befragungen und kam zum Schluss: Nein, die Sache ist umgekehrt, Hochmut schützt rein statistisch sogar vor dem Fall! Der Grund dafür blieb selbst dem Wissenschafter Daly verborgen. 110% HÖHENF LUG
DAS TRUMP-PHÄNOMEN Interessanterweise hat diese unorthodoxe Interpretation des kirchlichen Zitats aber auch in abstrakterer Form ihre Richtigkeit. So sind sich etwa Psychologen darin einig, dass hochmütige Menschen im sozialen und beruflichen Leben meist eher nach oben denn nach unten „fallen“. Allein: Der Begriff Hochmut wird dabei zumeist weniger biblisch, sondern pragmatisch als „Narziss-
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dem Fall ?
Wer einen Höhenflug hat, der kann schon einmal hochmütig werden. Oder ist es umgekehrt so, dass hochmütige Menschen öfter erfolgreich sind? Wir haben uns an die Fersen von Ego und Narzissmus geheftet. Text: Johannes Stühlinger
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mus“ beschrieben. „Wir haben das empirisch untersucht: Je stärker man narzisstisch veranlagt ist, desto besser kommt man an“, sagt etwa der deutsche Psychologe Mitja Back nach einer Interaktionsstudie unter Studierenden der Uni Münster. Bei NarzisstInnen würden befragte KollegInnen häufig sagen: „Finde ich sympathisch, würde ich gern besser kennenlernen.“ Ein Phänomen, das sich dann ins Berufsleben
fortpflanzt: „Narzisstische Menschen werden im beruflichen Kontext häufiger als Führungspersönlichkeiten ausgewählt. Sie treten in ersten Interaktionen dominant und selbstbewusst auf. Sie sind charmant“, so Back. „Deswegen sagen Personalchefs: In dessen Hand können wir das geben.“ Eine Meinung, die sich mit den Erfahrungen der Arbeitspsychologin Barbara AmonZsaitsits deckt. „Eine gewisse Form des Nar110% HÖHENF LUG
zissmus bringt auch immer einen besonderen Antrieb mit sich. Und aus dieser Motivation heraus gelingen dann oft Dinge, die anderen nicht gelingen“, sagt sie (siehe Interview auf der nächsten Seite). Prominente Beispiele dafür gibt es zwar jede Menge, aber der amtierende USPräsident Donald Trump steht förmlich für dieses Phänomen. Und das ist laut AmonZsaitsits auch gar nicht so verkehrt. „Ich
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kann zwar keine Ferndiagnose erstellen, aber aus dem, was man weiß, kann man dahingehende Hinweise ableiten“, bestätigt sie vorsichtig. Er ist jedenfalls ein Mensch, der ob seines extremen Egos Außergewöhnliches erreicht hat. Allerdings kann dieser bei manchen Menschen eingebaute „Turboboost“ auch zum Bumerang werden. „Am Anfang steht der große Erfolg. Aber wenn die Person dann am Ende der Erfolgsleiter angekom-
gal, wo man arbeitet – Menschen mit einem übersteigerten Ego begegnen uns gefühlt überall. Vor allem aber im Berufsleben. Barbara AmonZsaitsits ist als Arbeitspsychologin tagtäglich mit mehr oder weniger hochmütigen Menschen konfrontiert. Was sie im Interview verrät, überrascht in vielen Belangen.
„Richard Lugner hingegen ist jemand, der nicht vorgibt, mehr zu sein, als er ist. Er steht zu seinen Schwächen.“ TO NI FAB ER , DO MPFARRER
men ist, wenn es nichts mehr zu erreichen gibt, kann eine innere Leere aufkommen, bis hin zur Depression“, sagt Amon-Zsaitsits. Dann folgt also womöglich eben am Ende doch der biblische Fall.
DIE LETZTE TODSÜNDE
BA RBA RA A MO N -ZSA ITSITS ist als Arbeitspsychologin, Klinische und Gesundheitspsychologin beim Beratungsunternehmen IBG und in freier Praxis tätig.
Generell ist das Thema Hochmut nicht zuletzt deshalb bis heute in unserer Gesellschaft ein kirchliches, weil es eine der sieben Todsünden beschreibt: Stolz. Und diese großen Laster werden gerne – in Filmen wie „Sieben“ etwa – zitiert. Noch dazu sei der Hochmut jene Sünde, die laut dem Vorarlberger Psychologen Reinhard Haller 110% HÖHENF LUG
Sind hochmütige Menschen im Berufsleben erfolgreicher als andere? BARBARA AM ON -ZS AITS ITS : Vorweg möchte ich den Begriff ein bisschen abgrenzen: In der Arbeitswelt begegnet uns Hochmut oft in Form von narzisstischen Persönlichkeitsanteilen. Es geht also vorwiegend um eine übersteigerte Selbstverliebtheit. Dazu möchte ich vorausschicken: Nur bei wenigen Menschen kann man einen pathologischen, also einen krankhaften Narzissmus ausmachen. Aber es gibt schon eine beträchtliche Anzahl an Personen, die narzisstische Züge haben. Und da sehen wir, dass Menschen mit solchen Tendenzen häufig in Führungsrollen zu finden sind. Wenn man das als Erfolgsfaktor sehen will, dann stimmt diese Behauptung auf gewisse Art und Weise also aus meiner Sicht. Und warum sind diese Menschen oft in Führungspositionen? Eine gewisse Form des Narzissmus bringt auch immer einen besonderen Antrieb mit sich. Das sind zumeist Menschen, die intensiver als andere nach Anerkennung als Form der Selbstbestätigung suchen. Und aus dieser Motivation heraus gelingt solchen Persönlichkeiten dann oft sozusagen das Unmögliche oder das unmöglich Scheinende. Deshalb können sie in Unternehmen oft viel um- und durchsetzen und sind somit in unserem Wirtschaftssystem auch gern gesehen.
Fotos: Archiv, Detailsinn Fotowerkstatt
Berühmter Zinkstich zur Todsünde: „Hochmut & Stolz“ von Pieter Bruegel aus dem 16. Jahrhundert.
„NARZISSTEN HABEN IN WAHRHEIT ANGST!”
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„die einzige Todsünde ist, die in unserer Gesellschaft noch etwas Sündhaftes hat.“ Eine Feststellung, die Dompfarrer Toni Faber teilt und weiter ausführt: „Unsere Gesellschaft hindert uns daran, demütig statt hochmütig zu sein. Sie will, dass wir Geschäfte machen. Sie verhindert, dass wir an uns selbst arbeiten“, mahnt er. Und bringt ein Beispiel: „Ein Kugelschreiber, der nach oben gerichtet ist, wird bald nicht mehr schreiben. Er muss seine Spitze nach unten richten, um zu funktionieren.“ Sprich: Wer seinen Mitmenschen nicht dient, dem geht der Saft aus. Doch genau das sei für hochmütige Menschen à la Trump eben schwierig. Nicht aber offenbar für einen Richard Lugner. „Er mag vieles sein, was aus kirchlicher Sicht in Frage zu stellen ist, aber er ist jemand, der eben nicht vorgibt, mehr zu sein, als er ist. Der seine Schwächen zugibt“, überrascht der Geistliche mit einem sehr weltlichen Beispiel. Sollten also nicht nur Narzissten, sondern wir alle ein bisschen wie Richard Lugner sein, um dem Hochmut keinen Raum zu geben? Laut Toni Faber ist die Antwort klar: Ja!
TO N I FA B E R, DO MPFA RRE R Der Geistliche sieht in unserer Gesellschaft wenig Demut, die dem Hochmut entgegenwirken könnte.
FA K T EN WAS I ST HO CHMUT? Unter Hochmut versteht man seit der frühen Neuzeit den Habitus von Personen, die ihren eigenen Wert oder ihre Fähigkeiten unrealistisch hoch einschätzen. Eitelkeit, Arroganz und Narzissmus gelten als Ausprägungen von Hochmut. WER I ST H O CHMÜTIG? Was in einer Gesellschaft als hochmütig empfunden wird, ist unterschiedlich und kulturell geprägt. So werfen etwa Amerikaner Briten Arroganz vor und Briten Amerikanern Angeberei. Bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus, dass junge Menschen in den USA früh lernen, sich und ihre Erfolge zu präsentieren, was Briten als protzig empfinden. Das britische Understatement hingegen wird von Amerikanern oft als Zeichen der Überheblichkeit empfunden.
RE IN HA RD HA LLE R PSYC HO LO G E Der prominente Wissenschafter meint, Hochmut sei die letzte Todsünde, die in unserer Gesellschaft noch als sündhaft wahrgenommen wird.
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Können Menschen mit einem so großen Ego denn auch schlecht für eine Firma sein? Dazu muss ich sagen: Jede Führungskraft kann Schaden im Unternehmen anrichten, weil an ihr Entscheidungen hängen, mit oder ohne narzisstischen Persönlichkeitsanteilen. Und eine narzisstische Persönlichkeit als Führungskraft wird eher alles dafür tun, von einem Unternehmen Unheil fernzuhalten, da sie sich sonst selbst um die Möglichkeit des Erfolgs bringen würde. Allerdings können solche Menschen in einem Team, in unteren Strukturen, sehr wohl problematisch und womöglich zu einer Belastung für das System werden. Wie gehe ich mit narzisstischen KollegInnen denn am besten um? Man muss sich zuerst einmal bewusst machen, dass diese Menschen nicht etwa aus Böswilligkeit ihr Ego so stark nach außen tragen, sondern in Wahrheit aus einer besonders großen Angst davor, nicht wahrgenommen zu werden. Es ist also im Grunde eine Kompensationsreaktion. Das macht es zwar nicht besser oder einfacher, aber es hilft beim Verstehen. In Folge aber ist es wichtig, dass man selbst seine Grenzen solchen Personen gegenüber klar und bewusst definiert und zieht. Und wie mache ich das am besten? Man sollte sich auf jeden Fall darauf gefasst machen, dass das Gegenüber auf Kritik womöglich aggressiv reagiert. Davon darf man sich nicht abschrecken lassen. Und man muss wissen, dass einmaliges Feedback wenig Veränderung herbeiführen wird, sondern nur ein öfter wiederholtes. Ein Mensch mit narzisstischen Zügen nimmt Kritik leicht sehr persönlich. Und das nicht ganz zu unrecht, da es sich ja nicht nur um Verhaltensmuster, sondern durchaus auch um Persönlichkeitsausprägungen handelt, die hier dosiert werden sollen. Was nur mit der Einsicht und dem Willen des Betroffenen möglich ist. Und das dauert wesentlich länger und ist auch für den Betroffenen schwieriger. Schließlich hat diese Person ja ständig Angst davor, dass man ihr hinter den Vorhang blicken und erkennen könnte, wie selbstunsicher sie oder er ist. Hilft es dann vielleicht, wenn man statt zu streiten den Menschen bewusst lobt? Ja, das tut es tatsächlich! Solche Menschen brauchen und suchen das positive Feedback ganz besonders intensiv. Das funktioniert aber in beide Richtungen – nicht nur
Fotos: Suzy Stöckl, Wikipedia
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als Mitarbeiter zum Vorgesetzten, sondern auch als Chef, wenn man merkt, dass man so eine Persönlichkeit im Team hat. Diese Menschen brauchen mehr Anerkennung von außen als andere. Wie aber entsteht in einem Menschen dieser ausgeprägte Hunger nach Anerkennung? Vereinfacht gesagt wird der Grundstein dazu oft in der Kindheit durch die Kombination aus Liebe und Leistung gelegt. Dadurch also, dass sich das Kind die Liebe der Eltern erst durch Leistung verdienen muss. Dadurch kommt beim Kind die Botschaft an, es sei nicht gut genug, wie es ist. Und dann kommt das Kind in die Schule und findet sich in einem noch viel klarer definierten Wettbewerb wieder. Wer etwas leistet, wird auf die Bühne gebeten. So gesehen bietet unsere Gesellschaft in Kombination mit ausschließlich leistungsbezogener Zuwendung definitiv einen Nährboden für übersteigerte Egos. Was jetzt aber keinefalls heißt, dass jeder zum Narzissten wird.
“Facebook und Co. bieten die perfekte Plattform, um sich Lob von außen aktiv zu organisieren.“
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Weitergedacht: Sind dann soziale Netzwerke der nächste Boost für so oder so anfällige Persönlichkeiten – oder etwa nicht? Natürlich bieten Facebook und Co. die perfekte Plattform, um sich Lob von außen sozusagen aktiv zu organisieren. Hier kann man gezielt zeigen, wie gut oder wie schön man doch ist. In sozialen Netzwerken wird dieser Aspekt auf jeden Fall forciert. Umgekehrt kann ich aber anhand von Profilen im Netz möglicherweise auch einen Menschen ein bisschen einschätzen. Das tägliche Selfie gibt mir eventuell einen Hinweis darauf, ob diese Person vielleicht ein sehr ausgeprägtes Ego hat, eine Diagnose ist so aber freilich keinesfalls möglich. Und wie kann ich als Elternteil in der Erziehung bewusst dagegen steuern? Das Kind seiner selbst zu lieben, ist sicher der beste Weg. Die Liebe der Eltern soll bedingungslos sein, dann hat Narzissmus wenig Chance.
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KAMPF UM Diese beiden exzentrischen Herren wollen nicht nur über sich, sondern gleich über den ganzen Planeten hinauswachsen. Sprich: Weltraumherrschaft! Aber wer hat die Nase vorn? Und: Wann geht’s endlich ab ins All? Text: Johannes Stühlinger
Dem Mann mit den drei Staatsbürgerschaften (Südafrika, Kanada, USA) ist die Welt ganz offensichtlich nicht genug. Deshalb will sich Elon Musk in naher Zukunft nicht nur den Mond, sondern auch gleich den Mars krallen. Weil das aber doch irgendwie verrückt klingt, bemüht er sich darum, möglichst realistische Details seines Projekts SpaceX zu präsentieren. Diese lauten aktuell: Im Jahr 2023 wird der japanische Unter-
nehmer Yusaku Maezawa samt Freunden mit der Rakete „Big Falcon Rocket“ eine Reise zum Mond antreten. Zeitgleich soll außerdem eine erste Marsmission gestartet werden. Und tatsächlich hat Musk im Vergleich mit Branson die Nase vorn: Gleich mehrere Raketenmodelle sind nicht nur startklar, sondern bereits als wichtige Versorgungsschiffe der Raumstation ISS im Einsatz.
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Fotos: Picturedesk, Getty Images
ELO N M US K Der 47-jährige Unternehmer und Investor ist mit PayPal und Tesla bekannt und reich geworden. Jetzt steht er mit seiner Firma SpaceX kurz davor, Höhenflüge ins All möglich zu machen.
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DIE ALL-MACHT RIC HA R D B RA N S ON Der britische Unternehmer verfügt über ein Kapital von fünf Milliarden US-Dollar. Und diese nutzt er buchstäblich als Raketentreibstoff, um Weltalltourismus möglich zu machen.
Glaubt man den großen Worten des britischen Milliardärs, so sollen noch heuer große Taten folgen: „Wir sollten innerhalb der nächsten Wochen, nicht Monate, im All sein. Und dann werde ich in ein paar Monaten – und nicht Jahren – mit ins All fliegen“, sagte Richard Branson vor Kurzem. Allein: Aktuell ist das Fluggerät „SpaceShipTwo“ seiner eigens gegründeten Firma Virgin Galactic noch nicht einmal gestartet.
In wenigen Wochen stehen angeblich erste Testflüge auf dem Plan. Aber dieses Detail am Rande hindert den Meister der hochfliegenden Pläne nicht daran, schon einen Preis für ein Ticket ins All bekanntzugeben: Wer 250 000 Dollar übrig hat, ist dabei. Allerdings sollte man sich das genau überlegen: Bei Tests von Triebwerken und Prototypen sind bereits vier Menschen ums Leben gekommen ...
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IM NAMEN Selbstbewusst, ehrgeizig und cool: Dua Lipa stellt dar, wie junge Frauen sein wollen. Schon mit 15 arbeitete sie auf sich allein gestellt daran, es zu schaffen. Auf die Erfolgsspur verhalf dem neuen Superstar des Pop jedoch ausgerechnet Liebeskummer. Wir trafen die „Madonna der Generation Z“ zum Interview. Sie sagt: „Als Künstlerin will ich Grenzen überschreiten.“ Text: Alexander Kern
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19 COV ERSTORY
D UA L I PA BER UFLI CHES 1995 in London geboren, besucht sie eine Musikschule. Dank Coversongs im Internet nimmt sie der Manager von Lana del Rey mit 17 unter Vertrag. Ihr Debütalbum „Dua Lipa“ verkauft 1,2 Millionen Stück, enthält acht Singles, „New Rules“ wird Nr. 1 in England.
Foto: Adidas
PR I VATES Vater Dugi war im Kosovo ein Rockstar. Liiert ist Dua mit Männermodel Isaac Carew.
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Dua Lipa live: Die Fans kennen jede Songzeile.
ie ist ganz fröhlich und erfrischt, als sie beschwingt die dämmrige und totenstille Hotelsuite in Amsterdam betritt: ein hochgewachsener, magerer Sonnenschein mit pechschwarzem Haar, einem strahlenden Lächeln – und von Kopf bis Fuß in Silber, als hätte jemand ein Eis am Stiel in flüssiges Lametta getaucht. Dua Lipa trägt einen kurzärmeligen, hochgeschlossenen Jumpsuit, der ausschließlich aus silbernem Stoff, silbernen Fäden und silbernen Pailletten besteht. Das glitzernde Kettenhemd der Lametta-Frau plus den ebenfalls silbernen High Heels erfüllt seinen Sinn völlig: Seht her, scheint es zu sagen, hier kommt ein Popstar – und das genieße ich in vollen Zügen. Dabei hätte es dieser Klarstellung inklusive 25-minütiger Verspätung überhaupt nicht bedurft: Für zwei Tage hat die legendäre Automanufaktur Jaguar ein Heer von JournalistInnen nach Amsterdam eingeflogen, die alle gekommen sind, um den I-Pace, das erste Elektrofahrzeug der Marke, zu bestaunen – und Dua Lipa. Dass die Britin das Gesicht dieser weltumspannenden Imagekampagne wurde, ist sicheres Indiz, dass sie es geschafft hat. Ein Superstar mit 23 Jahren, die „Madonna der Generation Z“, jubelt „GQ“. Und der renommierte „Guardian“ schreibt: „Größer und populärer als Beyoncé, Rihanna und Taylor Swift.“ Das kann was. Sie setzt sich in einen Fauteuil, schlägt die langen Beine übereinander. Ihren linken Unterarm ziert ein Tattoo mit einem Herz aus Stacheldraht. „Als Künstlerin ver110% HÖHENF LUG
Foto: Neale Haynes/Jaguar
Augen auf, Dua Lipa ist da! Beim Auftritt in Amsterdam inmitten einer grellen Lasershow.
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S O STELLTE DUA EINEN WELTREKORD AUF DE R PLA N Einen Song remixen mittels eines Autos? Warum nicht. Jaguar und Dua Lipa taten sich zusammen, um den am weltweit meisten geremixten Song zu produzieren. DIE UMSE T Z UN G Jaguar-Software erzeugte personalisierte Remix-Versionen des Dua Lipa-Songs „Want To“ – und zwar über im elektrischen I-Pace aufgezeichnete Daten des Fahrstils, über die Spotify-Playlist oder rhythmisches Klopfen aufs Handy. Fans konnten so ihre eigene Version kreieren – Weltrekord.
lacs, zum Superstar. „Ich hatte niemals einen Plan B“, erzählt Dua Lipa freimütig. Und das hat einen Grund. „Denn hätte ich gewusst, ich habe etwas in der Hinterhand, hätte ich meine Musikkarriere niemals so hundertprozentig vorangetrieben.“ Also blieb ihr gar nichts anderes übrig, als Vollgas zu geben. „Meine Eltern haben mich zwar gedrängt, mir eine Alternative zu überlegen. Sicher hundertmal haben sie gefragt, ob ich mir wirklich
sicher bin, dass ich das will – und ob ich nicht wenigstens parallel ein Studium machen möchte. Aber erstens wusste ich sowieso nie, was ich studieren sollte. Und zweitens war mir klar, dass mir die Zeit fehlen würde, mich beidem perfekt zu widmen. Ich wollte mich ausschließlich auf die Musik konzentrieren.“ Von da an war sie Schmiedin ihres eigenen Glücks. „Ich war aktiv, habe Produzenten getroffen, Songs geschrieben, einen Manager gefunden“, erinnert sie sich. „Und ich habe echt eine Menge Zeit im Studio verbracht – und konzentriert daran gearbeitet, meinen persönlichen Sound zu finden.“ Diese Übung ist ihr gelungen. Vor allem junge Frauen erkennen sich in Lipa und dem Bild einer coolen und unabhängigen Frau, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt, wieder. Dazu verkocht sie Hooks und Beats aus Lady Gagas Soundküche dancefloortauglich für Großraumdiscos von Lustenau bis Las Vegas. Geholfen hat ihr bei der Soundsuche persönliche Inspiration. Genauer gesagt verhalf ihr ausgerechnet Liebeskummer auf die Erfolgsspur. Nach einer Trennung hatte sie nämlich irgendwann genug davon, in Selbstmitleid zu baden. Also kehrte sie mit dem Song „Hotter as Hell“ das Gefühl, ihrem Ex nicht gut genug gewesen zu sein, einfach ins Gegenteil um – in dem Hit ist er es nun, der nicht genug von ihr bekommen kann. Und in „New Rules“, einem weiteren Erfolg, rät sie Mädchen, die Booty Calls ihrer verzweifelten Ex-Lover abzuwehren und sich auf sich selbst zu besinnen. Dua Lipa ist es wichtig, als Frau Stärke zu beweisen, gerade im patriarchalen Musikbusiness. Ermutigt wird sie dazu auch von Kolleginnen, sagt sie. „Es ist toll zu
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suche ich Grenzen zu überschreiten. Ich kenne keine Limits“, gibt sie gleich anfangs zu verstehen. Ihr Selbstbewusstsein hat einen guten Grund, denn ihre Visitenkarte kann sich sehen lassen: Voriges Jahr war Dua Lipa die meistgehörte Künstlerin auf Spotify. Hits wie „New Rules“ oder „One Kiss“ haben ihr zig Goldene Schallplatten eingebracht und wurden auf YouTube milliardenmal angeklickt. Und bei den Brit Awards bekam sie heuer mehr Nominierungen als je eine Künstlerin zuvor – und ging etwa mit dem Preis als beste weibliche Künstlerin heim. Das Bestechende daran: Mit ihrem Lebensplan befindet sich Lipa damit voll auf Kurs – denn genau das wollte sie, koste es, was es wolle. Im Alter von sechs Jahren schrieb Dua Lipa ihren ersten Song. Später geht sie auf eine berühmte Künstlerschule, die auch Leona Lewis und Spice Girl Emma Bunton besuchten. Als sie elf ist, zieht ihre Familie wegen eines Jobangebots für den Vater zurück in die alte Heimat – den Kosovo, aus dem sie vor Duas Geburt nach London ausgewandert ist. Doch wirklich happy wird sie dort nicht. Selbstsicher unterbreitet sie ihren Eltern also ein Angebot: Sie geht auf sich alleine gestellt erneut nach London, macht die Schule fertig – und wird Sängerin. Ein Jahr Auszeit erbittet sie sich. Läuft es nicht, verspricht sie, lässt sie es. Doch es läuft. Lipa wohnt bei einer Freundin der Familie. Auf YouTube postet sie fleißig Coversongs. Sie knüpft wie wild Kontakte, bis sie mit 17 den richtigen trifft: Ben Mawson wird ihr Manager. Der hat Erfahrung im Formen von Senkrechtstarterinnen: Einer gewissen Lana del Rey verhalf er dank todessehnsüchtigem Pop und einem Image, gespickt mit Hollywoods Film Noir und Cadil-
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„Ich möchte eine Diskussion anstoßen, wie wir die stereotypen Bilder überwinden, die wir von Künstlerinnen haben.“
Foto: Neale Haynes
sehen, wie all diese Frauen Erfolg haben – und nicht einknicken, obwohl die Musikindustrie von Männern dominiert wird.“ Leicht ist das nie. „Diese Industrie legt Frauen unter ein Mikroskop, unter dem jeder alles, was du tust, untersucht und dann eine Meinung darüber hat. Es ist schwer, mit diesen vielen verschiedenen Meinungen vieler verschiedener Menschen klarzukommen. Deswegen macht es mir Mut, wie andere Künstlerinnen das durchstehen und daran wachsen.“ Solidarität ist Dua Lipa wichtig. „Ich möchte eine Diskussion anstoßen, wie wir die stereotypen Bilder überwinden, die wir von Künstlerinnen haben und etwas bewirken können, indem wir zusammenarbeiten“, stellt sie beherzt fest. Ein paar Tipps dazu könnte sie von ihrem Vater Dugi bekommen. Papa war nämlich selber einmal Rockstar. „Aber es ist natürlich ein großer Unterschied, Musik im Kosovo zu machen oder wie ich auf einer globalen Ebene“, sagt Dua. „Das fängt schon mit dem vielen Reisen an. Mein Job hat so viele Facetten, von deren Existenz ich vorher nicht einmal ahnte! Früher dachte ich, ich schreibe einen Song, singe ihn – und fertig. Mein Vater und ich sind einfach beide ständig am Dazulernen!“ Sie lacht. Ein Popstar in progress, sozusagen. Dua Lipa arbeitet hart für ihren Erfolg. Dieser unbedingte Wille fiel auch Manager Mawson auf und gab den Ausschlag, sie unter Vertrag zu nehmen. Unentwegt ist sie auf Tour, spielt Konzert um Konzert. Schön, dass ihr dabei trotzdem Zeit für die Liebe bleibt. Mit dem neun Jahre älteren Model Isaac Carew probiert sie es gerade ein zweites Mal und lässt ihre 20,1 Millionen Follower auf Instagram auch mal am Liebesurlaub auf Ibiza teilnehmen. Dass Dua einst einen Song über ihre scheiternde Beziehung aufnahm, nahm er ihr nicht krumm. Immerhin, auf Albanisch bedeutet Dua „Liebe“. Und die zeigt ihr auch das Publikum. Am Abend, beim Konzert in einer alten Zuckerfabrik, singt sie inmitten einer grellbunten Lasershow ihre Hits. Die Kids auf den Stehplätzen vor der Bühne singen und tanzen, kennen jede Songzeile. Supermodel Doutzen Kroes ist im Publikum, genauso wie Chris Martin oder Bruno Mars. Am nächsten Tag sitzt Duo Lipa wohl schon wieder im Flieger. Unermüdlich und immer unterwegs. Sie weiß nur zu gut: Erst kommt die harte Arbeit – und dann fliegen einem die Herzen zu.
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Fotos: Joerg Mitter / Red Bull Content Pool
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ie klingen ein bisschen wie Fledermäuse auf Speed. Vielleicht, weil die viermotorigen Racecopter bedeutend schneller fliegen. 140, mitunter sogar 160 km/h nämlich. Dafür ist die Absturzgefahr aber auch um einiges höher als bei Hufeisennase und Langohr. Bevor Sie schon beim Einstieg aussteigen: Von UAVs ist die Rede. Von Unmanned Aerial Vehicles – unbemannte Luftfahrzeuge also –, gemeinhin als Drohnen bekannt. Aber nicht von denen, die der Nachbar über Ihren Swimmingpool manövriert, um sich von der Qualität Ihrer Beintempi zu überzeugen. Sondern von jenen besonders beweglichen, robusten und leistungsstarken Multicoptern (Luftfahrzeuge mit mehr als einem Rotor), die in 1,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. By the way: Ein Formel-1-Auto braucht 2,5 Sekunden. Was liegt da näher, als diese Renndrohnen im Höchsttempo über Hindernisparcours mit Torbögen und Barrieren zu jagen? Nichts, rein gar nichts. Deshalb gibt’s seit rund einem halben Jahrzehnt Rennserien mit klingenden Namen: eine europazentrierte Drone Champions League, eine US-lastige Drone Racing League (mit Einheitsmaterial), eine Drone Racing Series, natürlich auch die Drone Games Austria und sonst noch allerhand Wildwuchs. Geflogen wird outdoor an der Chinesischen Mauer oder auf den Champs-Elysées, indoor in Industrieruinen und Tiefgaragen, in deren Finsternis die Tempojagd der mit LEDs versehenen Racecopter noch spektakulärer wirkt. Die Weltmeisterschaft hat auch gerade stattgefunden, im chinesischen Szenzhen, gleich ums Eck von Hongkong. Österreich war nach Redaktionsschluss mit den Besten am Start – Walter Kirsch, Bastian Hackl, Kevin Trabi. Wenn kein Wunder passiert ist, haben andere gewonnen. „Wir sind auf winkelige, technisch anspruchsvolle Kurse spezialisiert, der veröffentlichte WM-Kurs verhieß aber viele lang gezogene Kurven“, wies Kirsch jedwede Mitfavoritenrolle von sich. Dabei versteht sich der 27-jährige Kärntner sonst schon auf Hochgeschwindig-keitsstrecken. Im nächsten Jahr erwartet er sogar die Prüfer des Guinness Book of World Records bei sich. Denen will er vorführen, dass eine von ihm gebaute Spezialdrohne auf einer 100 m langen Strecke den bisherigen Geschwindigkeitsweltrekord von
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Für die Piloten ist die Rennbelastung Stress pur. Unaufhörlich werden Adrenalin und Cortisol durch den Körper gepumpt, die Drohnendompteure stehen unter Strom.
263 km/h zu knacken vermag. „Im Training habe ich an der 300-km/h-Schallmauer gekratzt.“ Während sein Arbeitgeber Infineon solche Sonderprojekte als Sponsor unterstützt, gilt Drone Racing sonst nicht unbedingt als kostspieliges Hobby. Um rund 1000 Euro bekommt man durchaus konkurrenzfähiges Material. Inkludiert sind dabei der rund 700 Gramm schwere Quadrocopter samt Videokamera, die First-Person-View110% HÖHENF LUG
Den bislang hochwertigsten Renndrohnen-Event in Österreich, den Red Bull DR.ONE 2017, entschied der Burgenländer Bastian Hackl, damals 20, für sich.
VO LL DE N DURC HB LIC K Die FPV-Videobrille ermöglicht es den Piloten, die Rennen aus der Cockpitperspektive zu gestalten.
Videobrille (damit aus der Cockpitperspektive gesteuert werden kann), die Fernsteuerung, deren Latenzzeit nur mehr 15 Millisekunden beträgt, und Akkus. Letztere halten den hohen Anforderungen zwei bis drei Minuten stand, also etwas länger, als ein Time Trial (allein gegen die Uhr, zum Beispiel in der Qualifikation) oder ein Heat (Propeller an Propeller mit bis zu sieben Konkurrenten) dauert. Für die Piloten ist eine solche Belastungsphase Stress pur.
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Unaufhörlich wird Adrenalin und Cortisol durch den Körper gepumpt, die Drohnendompteure stehen unter Strom. Zumal weder GPS-Unterstützung noch Lagestabilisatoren erlaubt sind. Technikfreak und Tüftler muss man hingegen heute keiner mehr sein, um mithalten zu können. Bastian Hackl etwa hat es ohne technisches Vorwissen zum DroneRacing-Legionär gebracht. Für die Air Carvers Germany nahm der 21-Jährige heuer an der Drone Champions League teil. „Früher war man noch gezwungen zu löten, heute steckt man die Komponenten einfach zusammen“, erklärt Hackl, der 2017 das prestigeträchtige Red Bull DR.ONE für sich entscheiden konnte. Wirtschaftlich zahlt sich das Himmelfahrtskommando für ihn aus. „Ich verdiene mit meinem Hobby mehr, als wenn ich im Sommer arbeiten gehen würde. Zwei, drei Jahre mache ich das noch, dann ist es ohnehin vorbei. Der Sport wird populärer, junge Bessere drängen nach.“ Zum Beispiel aus Korea, bereits jetzt das Land, das die Pace vorgibt. Walter Kirsch, der unter dem Nick CherryFPV mit dem Team BlackSheep antritt: „Gegen die koreanischen Piloten hat man de facto keine Chance. Das sind Pro-
Um allen Hindernissen auszuweichen, braucht es eine gute AugeHand-Koordination.
Indoor und nächtens wirken die Drohnenrennen durch die LEDs am Fluggerät noch spektakulärer.
fis, die den ganzen Tag am Flugsimulator trainieren.“ Während er kürzlich sein Systems-Design-Studium an der FH Villach zu Ende gebracht hat. Auch bei WU-Student Hackl muss sich der Trainingsaufwand in Grenzen halten. Ein bis zwei Stunden jeden zweiten Tag lassen sich verschmerzen. Bevorzugtes Trainingsrevier ist der Garten seiner Eltern in Jois (Burgenland), wo er aus Pop-up-Gates und zusammenfaltbaren Fußballtoren (natürlich ohne Netz!) einen Parcours bastelt. „Dabei geht man dann schon an die Grenzen. Abstürze sind an der Tagesordnung.“ Die Schäden am Gerät halten sich zumeist im Rahmen – das Gehäuse besteht aus mehrschichtigen Carbonfasern. Wenn etwas getauscht werden muss, dann die dreiblättrigen Kunststoffpropeller. Dennoch: Wer die Renndrohne exakt auf das eigene Flugverhalten und die Kurssetzung abstimmen kann, ist im Vorteil. Wie Walter Kirsch, der auf eine lange Vergan genheit im Modellbau zurückblickt. Gefragt ist, wie beim E-Gaming, eine gute AugeHand-Koordination. Wer im falschen Moment blinzelt, verliert – das Rennen und mit Pech auch die Drohne.
Fotos: Joerg Mitter / Red Bull Content Pool
Wer im falschen Moment blinzelt, verliert – das Rennen und mit Pech auch die Drohne.
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SICHERHEIT AUF HÖCHSTEM NIVEAU.
WIR SCHÜTZEN ÖSTERREICH. Schnell zur Stelle sein, wo und wann immer wir gebraucht werden: Dafür stehen die Pilotinnen und Piloten des Österreichischen Bundesheeres. Zur Überwachung des Luftraumes über Österreich, bei Naturkatastrophen oder technischen Unfällen. Denn Schutz und Sicherheit sind unsere höchste Pflicht.
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Federball in
Federn. E hn
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ur Bälle aus echten Federn lassen die Herzen begeisterter BadmintonSpielerInnen höher schlagen. Aber welche Tiere müssen dafür Federn lassen, und wie werden diese ultraleichten Fluggeräte gefertigt? Text: Johannes Stühlinger
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müssen in einem präzisen Winkel von zwölf Grad nach außen gerichtet abstehen. Schlussendlich werden die Federn miteinander verknüpft, was besonderer Fingerfertigkeit bedarf. Jetzt geht’s für die kleinen Fluggeräte noch ab zur Teststation – schließlich müssen die Bälle ziemlich großen Belastungen standhalten können. Nur zur Orientierung: Die Geschwindigkeit, mit der solch ein Ball im Match gesmasht wird, kann Spitzen von 290 km/h erreichen – und übertreffen. Und in einem typischen Doppelspiel kommt es mitunter vor, dass der Ball binnen 20 Sekunden ganze 50 Mal geschlagen wird! Die Tatsache, dass Bälle trotz dieses Aufwands um ein bis zwei Euro auf dem Markt sind, liegt freilich daran, dass sie in Asien zu günstigen Konditionen gefertigt werden. Deshalb schwebt aktuell auch die Forderung nach einem Fair-Trade-Siegel für Federbälle durch die Badminton-Hallen. Bis jetzt leider ohne Erfolg.
Foto: Getty Images
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Jeder, der Badminton spielt, weiß: Beim Federball kommt es auf dessen perfekte Flugbahn an. Aber nur Bälle aus echten Gänse- oder Entenfedern erzeugen ob ihrer 'besonderen Flugeigenschaften bei SpielerInnen Hochgefühle. Und da haben wir dann den Salat: Kunststoffbälle können trotz modernster Technik der Natur nicht das Wasser reichen. Außerdem gelingt es bis heute nicht, die Bälle aus zerbrechlichen Federn maschinell zu fertigen. Deshalb sind echte Federbälle bis heute in Wahrheit kleine und handgemachte Kunstwerke. Allerdings solche, die streng nach den Anforderungen des internationalen Badminton-Verbands hergestellt werden müssen. Das bedeutet: Die Basis, also der Kopf aus Kork, muss einen Durchmesser von exakt 1,65 Zentimeter haben. Dann werden auf diesen haargenau 16 zuvor speziell sortierte und vorbehandelte Deckfedern von Enten – oder noch besser: Gänsen – händisch eingesetzt. Diese wiederum
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THE REAL HEEL TREND
Zeig mir deine Schuhe, und ich zeig’ dir, wer du bist! Okaaay, wir geben’s zu: Das Sprichwort haben wir einfach mal frei erfunden. Aber ganz abwegig ist es ja eigentlich nicht. Schließlich gibt es massenhaft Absatzformen. Da ist für jede Frau etwas dabei. Wetten?! Text: Christiana Ogunfojuri
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Bleistiftabsätze Es braucht Übung und oftmals auch eine hohe Schmerzgrenze, um in diesen Schuhen eine halbwegs gute Figur zu machen.
Kniehoher Stiefel in Gold von Jimmy Choo um € 780 Mit gemusterter Ferse von Christian Louboutin um € 785 Ankleboot mit Schnürung
Fotos: Getty Images (1), Hersteller
von Tamaris um € 69,99
Keilabsatz
Kitten Heels
Wer mit High Heels auf der sicheren Seite stehen möchte, der trägt am besten Schuhe mit Keilabsätzen. Das sind die „Bequemen“ unter den Stöckelschuhen.
So niedrig und schon ein Absatz! Kitten Heels sind allerdings mit Vorsicht zu genießen und zu Minioder Maxilängen zu tragen. Sonst sieht man schnell gestaucht aus.
Stiefel aus Leder von Diesel um € 499 Sandalen mit Flammendetail von Prada um € 890 Mule mit architektonischem Absatz von Salvatore Ferragamo um € 700
Ankleboot von Bianca Di über zalando.at um € 120 Lasercut-Boot von Tibi um € 990 T-Strap mit Nieten von Topshop um € 77 110% HÖHENF LUG
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Kegelabsatz
Blockabsatz
Da spitzt sich was zu! Zumindest was die Form dieses Absatzes angeht. Der ist übrigens genau so sexy wie Stilettos, gibt aber etwas mehr Halt. Strike!
Ist der Klassiker unter den Stöckelschuhen. Der breite Absatz sorgt für etwas mehr Halt und einen rustikaleren Look.
High Heels in Reptil-Optik von L’Intervalle um € 109 Overknee Boots in Grün von L’Autre Chose um € 550 Mules für Golden Girls von Saint Lauren um € 530
Mule von Attico um € 732 Western Boot von Uterqüe um € 199 Stiefelette aus Rauleder von Kennel & Schmenger um € 260
Art Heel
Gemusterte Stiefelette von Vetements um € 1 300 Weiße Sandale mit rundem Absatz von Neous um € 515 Mary-Jane mit SchmuckstückHeel von Dolce & Gabbana, Preis auf Anfrage 110% HÖHENF LUG
Foto: Hersteller, Getty Images (3)
Was ist die Steigerung von einem schönen Schuh? Ein schöner Schuh mit einem Absatz, der als Kunstwerk durchgehen könnte – oder vielleicht sogar eines ist.
33 LAUF TITEL
SCHUH TREND
Weiß Rückblickend können wir uns nicht erklären, warum weiße High Heels immer so verpönt waren? Es wird diese Saison kaum schicker.
Stöckelschuhe in Unschuldsfarben, Sneakers, die eigentlich hässlich sind, Boots, die direkt aus dem Wilden Westen kommen und noch mehr merkwürdige Trends erobern die Schuhwelt diese Saison. Hier unsere Favoriten:
Ugly Sneakers Jap, wir bezahlen jetzt Geld, um Sportschuhe zu tragen, die hässlich aussehen, und wir bereuen es kein bisschen. Wahrscheinlich, weil sie bequem und stylisch sind. Win-win!
Cowboy Boots Wir waren genauso skeptisch, wie Sie es jetzt wahrscheinlich sind, als wir erfahren haben, dass Cowboy Boots wiederkommen. Aber wir garantieren Ihnen, Sie werden den Trend lieben, wenn Sie sich mal daran gewöhnt haben.
34 STORY
Mit Zwang geht gar nichts. Kaninchen springen signifikant höher, wenn sie ihrem Begleiter vertrauen.
... Häschen, hüpf! Putzig! Pelzig! Pfiffig! Immer mehr Rammler und Häsinnen verschreiben sich europaweit dem Kanin-Hop. Eine Sportart, mit der Sie hierzulande berühmt werden könnten. Wegen der Vorreiterrolle.
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hr Rammler wirkt bisweilen etwas unausgelastet? Ist sonst aber frech und gleichzeitig zutraulich, temperamentvoll und doch folgsam? Wir wüssten da einen Zeitvertreib, mit dem nicht nur Ihr pelziger Freund, sondern auch Sie groß rauskommen könnten: Kanin-Hop! Kanin-Hop? Ist genau, wonach es klingt. Kaninchen, die über Hindernisse hoppeln. Wobei „hoppeln“ angesichts einer Weltrekordmarke von 106 cm (immerhin das Dreieinhalbfache der durchschnittlichen Körper-höhe) etwas despektierlich klingt. Die gute Nachricht, und jetzt sperren Sie Ihre Löffel auf: Bei den österreichischen Staatsmeisterschaften wäre Ihnen Gold wohl nicht zu nehmen. Sollten sich trotz dieses Artikels keine Nachahmer finden, sogar viermal Gold. In den Disziplinen Parcours, Gerade Bahn (Hindernisse ohne Richtungsänderungen), Hoch- und Weitsprung. Ach ja, die nicht so gute Nachricht: Organisieren müssten Sie die Wettkämpfe doch bitte selbst. So ist das eben in Sportarten,
die es hierzulande gar nicht gibt. Im Gegensatz zu Schweden, wo bereits seit 40 Jahren organisiert gehoppelt wird. Und zu Deutschland, wo kürzlich die Schallmauer von 1000 lizenzierten Sportkaninchen durchbrochen wurde. Die meisten von ihnen sind übrigens den Farbenzwergen, Englischen Schecken, Holländern und Zwergwiddern zuzurechnen. Aber ist das nicht grausam? „Uns in der Schweiz hat der Tierschutz fünf Jahre beobachtet – um uns dann ein tolles Attest auszustellen“, freut sich Jules Schweizer, Kanin-Hop-Verantwortlicher beim EE (Europäischer Verband für Geflügel-, Tauben-, Vogel-, Kaninchen- und Caviazucht). „Früher gab es schwarze Schafe, die ihre Tiere gepiekst haben, damit sie in die richtige Richtung liefen. Das haben wir durch ein strenges Regelwerk in den Griff bekommen. Schließlich sollen Wettkämpfe Spaß machen – vor allem den Tieren.“ Besagte Regeln sehen vor, dass jedes Kaninchen zu seiner Sicherheit ein Brustge110% HÖHENF LUG
schirr tragen muss, die Leine nie gespannt sein darf, um das Erzwingen von Richtungsänderungen zu verhindern. Mit den Händen darf hingegen sanft korrigiert werden. Drei solcher Korrekturen zählen in der Königsdisziplin Parcours allerdings so viel wie ein Abwurf. Auch beim Highlight des Jahres, der 7. EM von 9. bis 11. November 2018 in Herning (Dänemark). „Die erste echte Europameisterschaft“, wie Jules Schweizer betont. „Bisher waren zwei, drei Nationen am Start, diesmal starten 300 Tiere mit 70 Begleitpersonen aus sieben Ländern.“ Und Österreich? Muss aufgezeigt haben, als es um die Vergabe der EM 2021 gegangen ist. Man bekam sie jedenfalls zugesprochen. Rainer Retschitzegger aus Hinterstoder, Präsident der Kaninchensparte innerhalb der EE, hegt gewisse Bedenken. „Es müssen unter anderem noch tierärztliche Fragen geklärt werden. Und österreichische Starter hätten wir zum jetzigen Stand auch keine.“ Da wusste er aber noch nichts von Ihren Ambitionen.
Foto: Getty Images
Text: Manfred Behr
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Jakob Pöltl wird eine große Zukunft vorausgesagt – wenn es ihm gelingt, seine Rolle als Center vielfältiger zu interpretieren.
HIGH HOPES Österreichs NBA-Pionier Jakob Pöltl hat im Basketball-Disneyland schon allerhand erlebt: ein böses Erwachen, Vorschusslorbeeren, Lobeshymnen. Auch beim Fünffach-Champion San Antonio sprechen sie vom Wiener in den höchsten Tönen. Nun muss der zeigen, dass er das Zeug zum Rockstar hat.
Fotos: Getty Images, Philipp Carl Schuster
Text: Manfred Behr
„Na, Langer, wie ist die Luft da oben?“ Prust. Schlichte Gemüter haben X-Large-Menschen über Jahrzehnte solcherart am Schmäh gehalten. Ob Jakob Pöltl, stattliche 213 cm groß, den Schenkelklopfer schon mal gehört hat? Sicher, wobei in seinem Fall eine andere Frage angebrachter wäre: „Na, Langer, wie ist die Luft da drüben?“ Und er müsste antworten: „Thin, of course. It’s the NBA, stupid!“ „The NBA“, das ist die US-Profi-Basketballliga. 30 Klubs, rund 480 der weltweit besten Spieler, je 82 Partien in 176 Tagen (Regular Season), vier bis 28 weitere für die 16 Teams, die es ins Play-off schaffen. Das ergibt 41 bis 57 Auswärtsspiele pro Saison, die so gut wie alle per Flugzeug angesteuert werden müssen. Mit dem gecharterten des jeweiligen Klubs. „Anders ginge es auch nicht. Weder zeitlich noch von der Beinfreiheit her. Die ist unser größter Luxus. Jeder versucht, während der Flüge zu schlafen, damit man den permanenten Mini-Jetlag ausbremst“, berichtet Jakob Pöltl, der seit 2016 als erster Österreicher unter den NBA-Körben aufzuräumen versucht. Und sich dabei mitunter wie ein Rockstar auf Welttournee fühlt. „Weil man unmittelbar nach dem Aufwachen nicht immer auf Anhieb sagen kann, in welcher Stadt man gestern Abend zu Bett gegangen ist.“ Am 18. Juli gab es für „The Austrian Hammer“, wie der 23-Jährige seit einem brachialen beidhändigen Korbstopfer genannt wird, jedenfalls ein böses Erwachen. Texanische Provinz statt hippe kanadische Metropole, San Antonio statt Toronto. Verschoben wie eine Schachfigur, ohne Vorwarnung, so ist das eben im Big Sports 110% HÖHENF LUG
JA KO B PÖ LT L Der Sohn zweier Volleyball-Nationalspieler fiel 2013 bei der U18-EM in Mazedonien einem Scout der University of Utah auf, wohin er von Bundesligist Traiskirchen als 18-Jähriger wechselte. Nach zwei Jahren College-Basketball wurde er vom NBAKlub Toronto gedraftet, wo er bis Juli unter Vertrag stand.
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2,13 m
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Körpergröße. Damit verfehlt er die Top-25 der NBA-Riesen um satte acht Zentimeter. Die Größten aller Zeiten waren der Sudanese Bol und der Rumäne Muresan (jeweils 2,31 m).
ist Pöltls Rückennummer bei den Spurs, die schon der achtfache All-Star Vince Carter und Derrick Rose, jüngster MVP der NBA-Historie, trugen.
2,20 m Armspannweite. Dem Wanderalbatros kommt der 23Jährige damit jedoch nicht einmal ansatzweise nahe. Dessen Flügelspitzen liegen 3,8 Meter voneinander entfernt.
5,9 Punkte scorte der Center 2017/18 bei 18,6 Einsatzminuten durchschnittlich in seiner zweiten NBA-Saison bei Toronto.
26 cm beträgt Pöltls Handumfang, in der Länge messen seine Edelpratzerln 23,5 cm.
5,8 %
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Körperfettanteil weist Pöltls Luxusbody (110 kg/213 cm) auf. Afrikanische Langstreckenläufer liegen geringfügig drunter.
lautet Pöltls Schuhgröße. NBA-Legende Shaquille „Shaq Attack“ O’Neal lebt auf noch wesentlich größerem Fuß – 57!
WE PROUDLY PRESENT: THE AUSTRIAN HAMMER 110% HÖHENF LUG
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Foto: Getty Images
PORTRA IT
Business. „Im ersten Moment musste ich schon schlucken, weil es sportlich gut gelaufen ist und ich viele Freunde zurückließ. Aber San Antonio ist eine Top-Adresse, in der Halle hängen fünf weiße Banner für fünf NBA-Titel (errungen mit dem aktuellen Trainer Gregg Popovich, Anm.). Die Stadt ist basketballverrückt, alle stehen hinter dem Team – und die Winter sind auch milder als in Toronto.“ Kein Zweifel, Popovich plant mit Pöltl, der ein Jahresgehalt von 2,94 Mio. Dollar, also rund 7 000 Euro pro Tag, casht, zunächst als Back-up für die spanische Center-Legende Pau Gasol (38). Und womöglich als dessen Nachfolger. Wenn Pöltls sportliche Entwicklung mit den Erwartungen des Trainergurus Schritt hält. Bei dem gilt der Wiener als Versprechen für die Zukunft, noch vor dem ersten Bewerbsspiel wurde sein Vertrag um ein Jahr verlängert. Schließlich wachsen 2,13 Meter große Spieler, die sich flüssig bewegen und über Ballgefühl verfügen, auch in der stärksten Basketballliga der Welt nicht auf den Bäumen. Dennoch: Die Analysen und Prognosen anderer Szenekenner fallen noch eher widersprüchlich aus, reichen von „wird in Toronto schwer zu ersetzen sein“ bis „zu früh, um ihn abzuschreiben“. Viel wird davon abhängen, ob es Pöltl gelingt, die moderne Interpretation des Centerspiels zu verinnerlichen, etwa vermehrt aus der Distanz zu werfen. „Klar will ich das meinem Repertoire hinzufügen. Noch wichtiger wird aber sein, gegen kleinere Aufstellungen besser dagegenzuhalten, um in der Defense gesetzt zu sein.“
Längst verinnerlicht hat Pöltl so manchen Anachronismus, der so gar nicht zur durchgestylten Außendarstellung der NBA passt. Wie etwa Journalisten, die Zutritt zur Spielerkabine haben und bereits auf „Quotes“ lauern, während man sich mit dem Handtuch um die
„Anfangs musste ich schon schlucken. Aber San Antonio ist eine Top-Adresse. Die Stadt gilt als basketballverrückt. Und die Winter sind auch milder.“ Hüften den Weg aus der Dusche zum Spind bahnt. „Es ist nicht mehr so extrem wie früher, man wartet, bis der Spieler ready ist. Und man muss es auch verstehen: Durch die hohe Frequenz an Spielen ist sonst kaum ein Austausch zwischen Medien und Spielern möglich.“ Und überhaupt: In der NBA-Glitzerwelt gewöhnt man sich sowieso an alles. Und das liebend gern. „Solange mich meine Familie regelmäßig besucht, fehlt es mir an nichts. Ich lebe meinen Traum, spiele in der NBA. Das ist alles, was ich brauche.“
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Grüne Himmelsstürmer Sie sprießen in den Städten immer öfter aus dem Boden: begrünte Hochhäuser, sozusagen Gärten, die in die Höhe wachsen. Natur verwächst mit Beton und Glas und verleiht Urbanität eine neue Identität – die biodiverse Architektur ist die Zukunft der Metropolen. Text: Alexander Kern
In grauen Klötzen aus Beton und Glas leben? Das war einmal. Der Baustoff der Zukunft ist Bambus. Stärker als Stahl, dazu umweltverträglich.
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Fotos: beigestellt
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infach raus ins Grüne gehen, abschalten, den Kopf frei kriegen – der Idealbegriff davon, wie viele gestresste Menschen am liebsten die vielzitierte Work-Life-Balance zelebrieren, das Auge erfreuen und der Seele Gutes tun. Was wäre, wenn mensch dafür keinen Spaziergang im nächstgelegenen Park unternehmen muss? Und der Garten direkt ins Haus integriert ist? Es ist der große Trend, wie wir in Zukunft in Metropolen innovativ bauen und wohnen werden: Hochhäuser, die sich wuchernder Begrünung erfreuen. Immerhin lebt bereits die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Die Folge: Der Platz wird eng. Was also tun? Die Lösung zeigt nach oben: Natur verwächst mit Beton und Glas und verleiht Urbanität damit eine neue Identität. Die biodiverse Architektur mit grünen Fassaden, Dachgärten und begrünten Innenräumen hilft, die Umweltbelastungen zu bewältigen, die aufgrund geballter Urbanität auftreten. Und die vertikalen Gärten verbessern unsere Lebensqualität. Ein Gebäude steht bis heute Pate für diese Vision: der „Bosco Verticale“ in Mailand. Zwillingstürme mit 19 bzw. 27 Etagen. Der Name bedeutet auf Deutsch nicht ohne Grund „senkrechter Wald“: Der Architekt Stefano Boeri habe damit Pionierarbeit für die Bepflanzung von Hochhäusern geleistet, urteilte 2014 die Fachwelt. 730 Bäume sind in die Fassade gepflanzt, außerdem 5000 Büsche und 14 000 andere Pflanzen. Ein Prototyp für die Städte von morgen. Zumal solch in Ökosysteme umgewandelte Wolkenkratzer positive Effekte erzeugen. „Das kann durch die Bindung von Luftschadstoffen und die Filterung von Feinstaub eine Verbesserung der Luftqualität sein, was eine positive Auswirkung auf das Mikroklima von Ballungszentren hat. Auch die Temperatur an heißen Tagen kann so reduziert werden, allerdings ist dafür eine große Blattfläche notwendig“, so Brian Cody, Leiter des Instituts für Gebäude und Energie in Graz. Weiters wird die Lärmbelastung reduziert. Aber auch nach innen wirkt die Begrünung, wenn man es richtig anstellt. „Im Idealfall ist die Vegetation der Hochhäuser zugleich in sie integriert und trägt zur Klimatisierung bei.“ Bei Projekten mit Skygärten bei einem Hochhaus in Seoul sowie beim EZB-Tower in Frankfurt entwickelte Cody Systeme, die mittels Grundwasser die eintretende Luft kühlen, mit der anschließend die Büros klimatisiert werden. Mit dem bei diesem Prozess kondensierten Wasser wiederum wird die Vegetation bewässert. „Eine
Das chinesische Architekturbüro Penda hat ein ganzes Gebäude aus Bambus konzipiert. Es kann modular aufgestockt werden.
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Symbiose von Mensch und Natur, die einen Mehrwert für beide hat“, erklärt Cody. Ein solcher Ansatz kann den Energiebedarf und die Kosten senken – das ist das Grün der Zukunft. Und dem Menschen gefällt’s. Das Grün entspannt, zugleich arbeitet man produktiver. „Menschen habe eine starke Affinität zur Natur. Nahe bei Bäumen und Vegetation zu leben, ist ein Grundbedürfnis, das belegen empirische Untersuchungen – und beim richtigen Konzept kann ein energetischer Effekt erreicht werden“, so Cody. Viele der grünen Skyscraper bestehen erst als Konzept. Spektakulär sind sie allesamt. In Ho-Chi-Minh-Stadt etwa soll ein FengShui-Dachgarten mit Wiesen, Bächlein und Allee drei üppig bepflanzte Hochhäuser („Diamond Lotus“) verbinden. Der „City Sand Tower“ wiederum könnte ein 450-Meter-Turm in der Sahara werden, dessen Zentrum ein vertikaler Garten ist – umspannt von einer durchsichtigen Außenhaut und so geschützt vor der Hitze. Aufgefangenes Regenwasser, Solarenergie und Geothermie versorgen ihn mit Energie. Und mit den „Nanjing Green Towers“ baut Stefano Boeri in China gerade „den ersten vertikalen Wald Asiens“: 1100 Bäume und 2500 Sträucher und Pflanzen werden hier auf den 6000-m2-Fassaden zweier Hochhäuser wachsen. Damit soll der Wolkenkratzer-Wald die CO2-Emissionen jedes Jahr um 25 Tonnen reduzieren sowie zusätzlich selbst 60 kg Sauerstoff pro Tag erzeugen. Richtig futuristisch klingt zudem die Idee des Vertical Farming. In Singapur müssen etwa aufgrund Platzmangels für den Anbau 90 Prozent aller Lebensmittel importiert werden. Dieses Problem könnten in Flüsse gebaute Wolkenkratzer lösen, etwa für Salat. Vorteil: Man muss sich beim Anbau nicht an die Jahreszeiten halten, Transportkosten werden reduziert, Gewinn wird maximiert. Nachteil: Die zusätzliche Beleuchtung verschlingt viel Energie. Übrigens: Auch ein Österreicher mischt mit beim Planen grüner Himmelsstürmer. Chris Precht werkt als Teil des chinesischen Architektenbüros Penda am Projekt „One With The Birds“, einem ganzen Gebäude aus Bambus. Das Material produziert 35 Prozent mehr Sauerstoff als vergleichbare Bäume und absorbiert ähnliche hohe Mengen an Kohlendioxid. Zudem sind Bambusrohre doppelt bis dreimal so stark wie ein Stahlträger. Die Stöcke werden allein durch Seile zusammengehalten, auf Nägel wird verzichtet. Mit Pflanzen begrünt übernimmt Mutter Natur zuletzt ganz das Design des Pavillons. 2023 soll ein Haus außerhalb Pekings entstehen. Das Ergebnis: umweltverträgliche und nach-haltige Architektur der Zukunft.
Fotos: beigestellt, Gianluca Di Ioia
LA TO UR DES CÈDR ES , L AU S A NNE Stefano Boeri hat auch den Zedernturm entworfen. Mehr als 100 Bäume soll er auf 110 Metern Höhe beherbergen, auf dem Dach ein Panoramarestaurant eröffnen. Doch das Projekt stockt, die Bauherren prozessieren. Letzte Hoffung: eine Baubewilligung für Anfang 2019.
B O SC O V E RT IC A LE , MA ILA N D Die 80 und 110 Meter hohen Zwillingstürme gelten als Prototyp begrünter Hochhäuser. Der italienische Architekt Stefano Boeri (unten) hat sie entworfen. Denn der Platz in den Metropolen wird eng, für Mensch wie Natur. „Es wird eine Symbiose zwischen uns und den Pflanzen geben.“
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Als verantwortungsvolles Unternehmen erachten wir es als selbstverständlich, einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele zu leisten. Deshalb setzen wir schon heute verstärkt auf CNG (Compressed Natural Gas) als Kraftstoff. CNG ist derzeit der kostengünstigste Weg, den Schadstoff ausstoß im Straßenverkehr langfristig zu reduzieren. Denn mit Erdgas als Kraftstoff werden bis zu 80% weniger Ozon bildende Schadstoffe produziert – und das bei einer Ersparnis von bis zu 50 % pro Tankfüllung. Grund genug, unser bereits flächendeckendes CNGTankstellennetz weiter auszubauen. Mehr OMV erleben auf: www.omv.com
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A
ls George Nissen (1914 bis 2010) zu seinem 80er eine Geburtstagsparty schmiss, überraschte der Jubilar alle Geladenen. Einerseits mit einem Handstandsprung auf den Tisch, andererseits mit der Tatsache, dass die Sause überhaupt stattfand. Denn Nissen galt als veritabler Geizkragen, der zwar Ende der 30er-Jahre das Trampolin erfand, aber zu knausrig war, um Leute zu bezahlen, die das Sprungbrett promoteten. Das nahm der Erfinder lieber selbst in die Hand, borgte sich ein Känguru namens Victoria, federte mit selbigem Arm in Pfote auf einem Trampolin im New Yorker Central Park auf und ab. Als sich die Springinkerln dann auch noch selig anschauten, drückte ein Fotograf ab. Wirksameres Werbesujet konnte es keines geben. Heute hat das Trampolin nicht mehr viel Promotion nötig. Es zählt zum Inventar in jedem noch so klein bemessenen Reihenhausgarten. Es fand Aufnahme ins olympische Programm (2000). Und es pflastert ganze Indoor Jump Parks zu. Vielleicht, weil der Mensch bei keiner Aktivität dem Fliegen mit so wenig Aufwand so nahe kommt. Eine Parallele lässt sich nicht leugnen: Runter gekommen ist noch jeder. Aber nicht immer unversehrt. Deshalb empfiehlt Simone Fischer AnfängerInnen, Trainerstunden in Anspruch zu nehmen. Mag daran liegen, dass die 26-jährige Münchnerin, die es 2015 zum Masterstudium nach Salzburg verschlagen hatte, selbst Sprungtrainerin ist. Aber ihre Argumente sind stichhaltig. „Man gewöhnt sich sonst schnell einen falschen Absprung an. Die Wurzel allen Übels aber ist, zu früh zu viel zu wollen. Beherrscht man die Basics wie Sitz- und Standsprung nicht, machen Salti keinen Sinn. Weil: Auf den Kopf gefallen ist man schnell, ein Wirbel ist gleich einmal gebrochen“, warnt Fischer, die seit zehn Jahren der Macht der 180 Federn verfallen ist, die dem 4x2 m großen Nylongeflecht im Landebereich (genannt „Tuch“) die katapultartige Wirkung verleihen. Vor Wettkämpfen drückt sich Fischer trotzdem, so gut es geht. „Ich komme vom Sprint und Weitsprung. Beim einen brauchst du nur zu rennen, beim anderen hast du drei bis sechs Versuche. Beim Trampolinspringen hingegen nur einen. Versemmelst du einen der zehn Sprünge, ist die Übung hin. Bis jetzt habe ich sie nie so hingekriegt, wie ich es kann. Und das ärgert mich.“ Zur Salzburger Vize-Landes-
JUMP AROUND – WOHLTAT FÜR KÖPER UND GEIST Simone Fischer schwört auf Trampolinspringen. Damit der Kampf gegen die Schwerkraft nicht zum Salto mortale wird, rät sie zum Training unter Aufsicht. Text: Manfred Behr Fotos: Marko Mestrovic
Ganzkörper-Workout at its best. Beim Trampolinspringen sind 400 Muskeln gleichzeitig in Betrieb. 110% HÖHENF LUG
48 STORY
W ERD E T EIL D ER C OM M U NITY SETZ DI CH I N BEW EGUNG Sport ist die Freiheit zu tun, was einem guttut. In großen oder kleinen Umfängen, mit hoher oder niedriger Intensität. Allein oder – noch viel besser – in Gesellschaft. Auf der Community-Plattform von Hervis, getmovin.at, findest du deinen perfekten Buddy. DI E LI Z ENZ Z UM HÜPFEN Wo sich Österreichs TrampolinHotspots finden? Fragen Sie den Turn- und Sportverein in Ihrer Umgebung. Im Raum Wien erfreut sich das FLIP LAB in Schwechat bei Profi- und Hobbyhüpfern großer Beliebtheit – www.fliplab.at.
„Für die ganz krassen Sachen habe ich zu spät begonnen. Bei denen darfst du nicht nachdenken, die musst du einfach machen.“
S I M O NE FI SCHER federte im Sportzentrum Salzburg Mitte bereits zur VizeLandesmeisterin.
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meisterin hat es trotzdem gereicht. Mit allerhöchsten Weihen dürfte es jedoch nichts mehr werden. „Für die ganz krassen Sachen habe ich zu spät begonnen. Bei denen darfst du nicht denken, die musst du machen.“ So ein „Macher“ ist Benny Wizani (17), der kürzlich bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires Bronze für Österreich geholt hat. Der kann sie alle, die Rudolphs, Randolphs und Adolphs (Vorwärtssalto mit 1,5, 2,5 bzw. 3,5 Schrauben), die Fliffis und Triffis und natürlich den Killer (doppelter Rückwärtssalto mit vier Schrauben). Wobei die höchsten Überschläge gestreckt, gebückt oder gehockt in bis zu neun Metern passieren. Wir, die wir uns schon über einen gelungenen Bauch- oder Rückensprung freuen, ergötzen uns daher eher an den gesundheitlichen Benefits. Simone Fischer, im Brotberuf für Social Media- und Community Management verantwortlich, schwärmt von der Wohltat für den Körper. „Die passiven Bewegungsstrukturen wie Knochen und Bandscheiben profitieren wie praktisch die gesamte Muskulatur – Beine, Bauch, Rücken, Arme, Schultern. Zudem werden Gleichgewichtssinn, Koordinationsfähigkeit und Beweglichkeit geschult.“ Auch die Kilos purzeln, allerdings gemächlich. Fischer: „Wer es darauf anlegt, rasch Gewicht zu verlieren, ist mit einem Minitrampolin, wie wir es aus den Fitnessstudios kennen, besser beraten.“ Der Spaßfaktor beim Kampf gegen die Gravitation ist hingegen unerreicht – auch ganz ohne Känguru im Arm.
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Was für eine außergewöhnliche Kombination: Golfen vor einzigartigen Kulissen, Sightseeing mit bleibenden Erinnerungen und Genießen auf höchstem Niveau. Diese Reise ins Land am Kap versetzt sowohl Freunde des Golfsports als auch Liebhaber des guten Geschmacks ins Schwärmen. Neben ausgiebigen Golfrunden auf den schönsten Plätzen rund um Kapstadt werden auf dieser Reise der besonderen Art die attraktivsten Sehenswürdigkeiten der Region besucht. Folgen Sie mit uns den Spuren der südafrikanischen Golflegende Ernie Els. Dieses Weingut ist anders. Überzeugen Sie sich selbst und lassen Sie sich anstecken von der Passion, mit welcher der weltweit bekannte Sportler 1999 den Grundstein für die mittlerweile prämierten Weine legte. Weinverkostungen in weiteren renommierten Weingütern runden das Angebot stil- und geschmackvoll ab. Highlights Ihrer Reise: • Flüge ab/bis Wien mit Austrian Airlines nach Kapstadt • Begleitung 12.02. – 20.02.19 durch die reisethek Büroleitung Carina Salvatore • Begleitung 16.03. – 24.03.19 durch den Headpro und Diplomgolflehrer Ali Rosker• 5 Übernachtungen im The Commodore Hotel**** in Kapstadt inkl. Frühstück • 2 Übernachtungen im Hotel Harbour House**** in Hermanus inkl. Frühstück • 4 Mittagessen in ausgewählten Restaurants u.a. auf dem Ernie Else Weingut • 4 Greenfees für die 18-Loch Golfplätze Steenberg Golfclub, Clovelly Country Club, Pearl Valley Golfclub & Arabella Golfclub • Weinverkostungen auf exzellenten Weingütern u.a. High Constantia, Hamilton Russell etc. • alle Transfers & Ausflüge im klimatisierten Minibus • Ausflugsprogramm lt. Reiseverlauf • Deutschsprachige Reiseleitung während der Ausflüge • 1 DuMont Reisetaschenbuch „Kapstadt & Kap-Provinz“ pro Zimmer Reisetermine: 12.02. – 20.02.19, 16.03. – 24.03.19
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Energie überall! Was Zucker kann Zucker kann uns wahre Höhenflüge bescheren. Trotzdem wird er aktuell von allen möglichen Seiten angefeindet. Zeit also, uns zur Abwechslung einmal den schönen Zuckerseiten zu widmen. Text: Julia Pollak Fotos: Philipp Schönauer Styling: Sophie Chudzikowski
WUNDEN HEILEN. Durch seine keimtötende, wasserbindende Wirkung lässt sich Zucker meist in Form von medizinischem Honig auch als Arznei einsetzen. Dabei wird er in der Wundpflege verwendet. Das Hausmittel Honig nutzen wir beispielsweise bei Husten oder Halsweh.
Echten Schleckermäulchen begegnet Zucker in einer Vielzahl von Formen: als Glucose, Fructose, Isoglucose, Galactose, Lactose, Maltose und Saccharose.
LEBEN NÄHREN. Wir sind seit unserer ersten Stunde, seit unserer ersten Mahlzeit auf Erden mit Zucker in Verbindung. Schließlich ist er schon in der Muttermilch enthalten. Zucker ist also unser erster Energielieferant, und wir somit buchstäblich auf Süßes programmiert. 110% HÖHENF LUG
51 STORY
WÄRMEN UND SCHICK SEIN. ZU EXTREMLEISTUNGEN ANSPORNEN. Wer etwa einen Marathon läuft, benötigt Unmengen von Energie. Kohlenhydrate wie Zucker können im Körper jedoch nur begrenzt gespeichert werden. Mit normalen Mahlzeiten kann diese Menge kaum ausgeglichen werden. Daher werden sie bei Extrembelastungen kontinuierlich zugeführt. Eine andere Möglichkeit wäre eine Saltin-Diät. Dabei werden die Zuckerspeicher kurz vor dem Wettkampf überfüllt, um dann genau für dieses Zeitfenster bereitzustehen.
Ein langes Zuckerkettenmolekül ist auch die Cellulose. Sie ist Brennmaterial und der Grundstoff von Baumwolle, Bast oder Leinen. Zucker ist somit auch von außen ein vielseitiger Energielieferant für den Körper. Vom Wärmespender bis zur Stilikone.
KLEBSTOFF SEIN. Mehl ist Stärke und daher auch Zucker. Gemischt mit Wasser (optional auch mit “normalem“ Zucker) wird sie zu einem ungiftigen Klebstoff, dem Leim oder Kleister. Verwendbar für Bastelarbeiten oder zur Fixierung von Etiketten, Tapeten und vielem mehr!
BIO-PLASTIK LIEFERN.
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In seiner längeren chemischen Form, in sogenannten Zuckerketten wie Stärke, kann der Zucker zu verschiedenen Feststoffen werden. Ein Beispiel sind Bio-Plastiksackerl: Sie bestehen aus verschiedenen Stärkearten und sind daher biologisch abbaubar. Die Forschung in dieser Sparte liefert laufend neue Erkenntnisse.
Zucker hat kein Ablaufdatum. Er ist quasi ewig genießbar. Durch seine wasserbindende Eigenschaft entzieht er Pilzsporen oder Bakterien das Wasser und macht sie so unschädlich. Daher ist er auch schon lange als Konservierungsmittel bekannt – für Marmelade oder Kompott zum Beispiel.
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TIPP
Um den heiß begehrten Umami-Geschmack beim Paprikahendl zu bekommen, muss man einfach mit etwas Säure anrücken! Stefanie Herkner nimmt dafür einen Schuss Zitronensaft und ein wenig Tabasco. Schon schmeckt alles rund!
53 DAS JÜNGSTE GERICHT
So schmeckt Kindheit Seit fünf Jahren verzaubert Stefanie Herkner in ihrem Lokal „Zur Herknerin“ in Wien alle, die den puren Geschmack ihrer Kindheit erleben möchten. Ihr Credo: Gute Speisen sind nicht kompliziert, sondern kinderleicht. Text: Johannes Stühlinger Fotos: Gregor Kuntscher
Wenn Stefanie Herkner die Augen schließt, tauchen viele schöne Bilder vor ihrem inneren Auge auf. Wie sie in der Küche des Restaurants ihrer Eltern sitzt und sie ganz fasziniert beim Kochen beobachtet. Da gab’s ordentlich was zu sehen – schließlich gilt ihr leider inzwischen verstorbener Papa Heinz Herkner bis heute als legendäres Kochgenie der Wiener Küche. Und dann taucht bald das Bild der kleinen Stefanie auf, die vor lauter Genuss das Paprikahendl des Vaters im ganzen Gesicht verteilt hat und paprikarot glücklich lächelt. „Die Gerichte, die ich koche, sind in Wahrheit Kindheitserinnerungen, die ich für mich und meine Gäste wiederbelebe“, sagt die 35Jährige. Ein Erfolgsrezept – ihr Lokal „Zur Herknerin“ ist allabendlich voll. Kurz gesagt: Ihre Kindheitserinnerungen schmecken famos. Und so liegt es auf der Hand, dass uns Stefanie Herkner jenes Gericht
auftischt, das in ihr Hochgefühle auslöst – das Paprikahendl. Los geht’s mit der Beilage – den Nockerln. Wir verrühren alle Zutaten miteinander, bis ein dickes Püree entsteht. Wasser aufstellen, leicht salzen und die Nockerln mit einem Spätzlehobel ins Wasser eintröpfeln. Einmal aufkochen lassen und fertig. Schon geht’s ans Hendl: Das Huhn vierteln, die Haut abziehen und mit dem Lorbeerblatt in leicht salzigem Wasser ca. 20 Minuten leicht bedeckt köcheln lassen. Dann das Fleisch herausnehmen und zur Seite legen, den Fond für die Sauce aufheben. Nun machen wir die Roux (Einbrenn): In einem Topf das Öl mit dem glatten Mehl verrühren, Paprikapulver hinzufügen und mit Obers und der Hühnerbrühe (vom gekochten Huhn) langsam aufgießen. Nun nur noch mit Zitronensaft und einem Schuss Tabasco abschmecken – fertig! 110% HÖHENF LUG
E IN K AUFSLISTE FÜR 4 PE RSO N E N Für die Nockerl: 1 Ei 25 dag griffiges Mehl 2 EL Öl Salz Für das Paprikahendl: 1 Huhn 1 Lorbeerblatt 1/8 l Öl 5 EL glattes Mehl Paprikapulver edelsüß 1/4 l Obers Hühnerfond Zitronensaft Tabasco Salz, Pfeffer
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IM RAUSCH DER Der Moment des Schaffens ist ein mystischer Zustand. Maja Osojnik, Patrick Morawetz und Josef Hader geben uns unterschiedliche Einblicke in ihre kreativen Höhenflüge. Text: Julia Pollak
N
icht die Kunst ist kreativ, sondern der Mensch, der sie macht. Die Kreativität ist die Grundvoraussetzung jedes Schaffensprozesses. Sobald sich die Räder in Bewegung setzen, taucht man ein in einen zeitlosen Raum. Setzt Dinge, Bilder oder Gedanken neu zusammen und gibt sich dem Fluss hin. In einer Art Rauschzustand. Doch laut Josef Hader ist dieser Begriff nur eine Annäherung: „In einem normalen Rausch verliere ich die Kontrolle, das ist mehr oder weniger angenehm. Wenn ein Rausch in der Kreativität passiert, dann ist es mehr eine Stimmung, die Kontrolle und Kontrollverlust vereint“, beschreibt der Kabarettist diese „Momente des Schwebezustands“. Aber wenn wir schweben, können wir dann auch Greifbares entstehen lassen? Glaubt man der in Wien lebenden Komponistin Maja Osojnik, dann auf jeden Fall: „In diesem Zustand wirkt eine Kraft, die durch die Persönlichkeit geformt wird“, erklärt sie ihre Wahrnehmung. Sehr wohl greifbar werde aber die Kreation, das Werk. Und da ist es egal, ob sie von Musik spricht oder Patrick Morawetz von bildhaften Werken. Für den Maler, Zeichner und Fotografen hat der Zustand des Schaffens etwas „empathisch Losgelöstes“, wie er es bezeichnet. In seinen Augen verlangt die Kreativität zusätzlich aber auch einen passenden Rahmen. Skills also, die gelernten und geübten Techniken, die dann im besten Fall frei fließen können. Doch ohne Übung und Hingabe nütze auch das größte Talent nicht viel, ist er sich sicher. Unsere Gesprächspartner haben ihre Fähigkeiten über viele Jahre geschult und perfektioniert. Sie sind mit ihnen gewachsen, und alle drei arbeiten laufend mit ihnen. Daraus ergeben sich logischerweise Eigenheiten, die individuell sehr verschieden sind. 110% HÖHENF LUG
Für Josef Hader ist Schreiben ähnlich der Arbeit am Segelschiff: Sobald Wind kommt, ist viel zu tun.
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KREATION M AJA OS OJNIK , 42
„Je mehr Grundvoraussetzungen ich mir aneigne, desto mehr kann ich umsetzen“, sagt Patrick Morawetz.
DIE KO MPO N IST IN , Sängerin, Performerin und Klangkünstlerin bewegt sich im Spannungsfeld der analogen und digitalen Kunst. MUSIK Sie bildet ihre Basis, der sie mit unendlicher Neugierde begegnet. Bevor sie ein Werk beginnt, muss „der Tisch leer“ sein, so kann sie anfängliches Chaos in Form bringen.
J OSEF H A D ER , 56
Fotos: Udo Leitner, Rania Moslam, Nono Survives
D ER K ABARETTIST, Schauspieler, Drehbuchautor, Musiker und Regisseur hat spätestens seit dem Erfolg von „Indien“ Kultstatus erreicht.
www.maja.klingt.org www.mamka.klingt.org
S CH R E IBEN Das ist für ihn die Basis seiner Arbeit. Wenn er beginnt, kommt erst einmal viel Blödsinn. Oder er formt Konzepte. Meist dauert es, bis er den richtigen „Ton“ gefunden hat. Dann beginnt der kreative Fluss.
PATRIC K MORAWE TZ 32
DE R B E W E G UN G SA RTI ST, Maler, Zeichner, Fotograf und Weitdenker entwickelt sich in seinen unterschiedlichen Ausdrucksformen ständig weiter und erkennt sich darin wieder.
GLÜCK Wenn Hader in seine Arbeit vertieft ist und die Worte fließen, dann erlebt er auch ganz alleine eine Art von Glückszustand, der normalerweise an andere Menschen gebunden wäre.
ME DITAT IV Kreative Prozesse können nicht abgekürzt werden und haben etwas Spirituelles. Beim Malen genießt er den intensiv-langsamen Prozess.
www.hader.at
www.nonosurvives.com
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Schaffensdrang ist für Maja Osojnik nichts, das man abschalten kann. Er ist immer da.
So schreibt Josef Hader etwa gerne in stillen Ecken von Kaffeehäusern oder in Städten, wo eine andere Sprache gesprochen wird. Ein Ortswechsel als Inspirationsquelle, um den Kopf frei zu bekommen, kann aber auch im Kleinen passieren. Für Maja Osojnik reicht es da schon, die Wohnung zu putzen, um sie als Werkstatt benutzen zu können. „Zuerst das Chaos beseitigen, um dann ein neues Chaos zu kreieren“, begründet sie und vermisst zwischen den Zeilen ein eigenes Atelier. Genau dieses steht Patrick Morawetz zur Verfügung. Und er liebt es, sich genau in dieses zurückzuziehen. Dann noch ein Häferl voll Kaffee, und der Nährboden für seine Arbeit ist bereitet. So kann er jederzeit einen Schluck nehmen und reflektieren. Inspiration komme direkt aus seinem Leben und den Erfahrungen, die er darin macht, betont er noch. Und spricht damit auch für Maja und Josef. Alle drei sehen die Menschen in ihrem Umfeld und die Gesellschaft als wesentliche Quelle für ihre Arbeit. Ganz egal, welcher Natur ihr jeweiliges Schaffen ist.
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Fotos: Rania Moslam, Nonosurvives
WAS BLEIBT? Wenn dann ein Charakter entworfen, ein Stück komponiert oder ein Bild gemalt ist, wäre die Arbeit eigentlich fertig, oder? Ganz so einfach ist das Runterkommen vom kunstvollen Rausch nicht. „Es ist wie Leben geben. Wie eine Mutter schaue ich, was damit passiert, dass es hoffentlich wächst und groß wird“, bringt Maja eine lebensnahe Metapher. Die Verantwortung für das Werk zu übernehmen ist ein ebenso wichtiger Aspekt wie das Kreieren selbst. Wobei weder sie noch die Kreativität einen Anfang oder ein Ende zu kennen scheinen. Mit der Kreativität ist das ohnehin so eine Sache. Sie kommt nämlich nicht, wenn man will, und geht nicht, wenn man sie nicht will. „Wenn der Wind kommt, dann gibt es was zu tun“, sagt Josef Hader. Der Kunstfluss sei also vergleichbar mit der Arbeit auf einem Segelboot im Ozean. Längere Phasen der Ruhe und Erholung sind also nur spontan möglich, weil niemand weiß, wann die nächste Brise auffrischt. Und dann segelt sein Schiff eben wieder ins Kaffeehaus, Maja beginnt ihre Wohnung zu putzen, und Patrick nippt an seiner Tasse. Alle drei in Erwartung des nächsten Rausches, der sie an ein Ziel führt, das sie selbst noch nicht kennen.
Das Atelier von Patrick Morawetz ist ein intimer Ort. Kreativität benötigt schließlich den richtigen Rahmen.
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Die Wahrheit liegt in der Wand Beim Klettersport kommt es nicht allein auf Kraft an. Gefragt sind Intelligenz, Technik und mentale Stärke. Text: Alexander Kern Fotos: Philipp Carl Schuster
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er junge Mann hat alles fest im Griff. Das sieht man auf den ersten Blick, wenn man Tom Andorfer beobachtet, wie er gerade halb waagrecht in der Kletterwand hängt – auch wenn der Bizeps des 23-Jährigen mit der Zeit zu zittern beginnt, er seine Atmung kontrolliert flach hält und das Weiße an den Fingerknöcheln hervortritt. Ein Körper unter totaler Anspannung, vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. „Beim Klettern geht es immer um die Anwendung von Maximalkraft“, sagt Tom, nachdem er zurück von seinem Kraxelparcours ist und wieder Boden unter den Füßen hat. „Mit jedem Zug, den man macht, ist man am Limit.“ Klettern ist das perfekte Ganzkörpertraining, stärkt Schultern, Arme, Beine und mit Rücken und Bauch die Rumpfstabilität. Und es ist ein Training, das nicht für Muskelpakete wie aus dem Fitnessstudio sorgt (Bodybuilder sind bei diesem Sport ob ihrer Masse chancenlos), sondern für einen schönen, definierten Körper. Doch gleich, ob Alpinklettern oder Freiklettern, der Sport baut nicht ausschließlich auf einer grundsätzlichen Leistungsbereitschaft des Körpers auf. Andere Fertigkeiten sind ebenso wichtig. „Wer gerne knifflige Aufgaben löst und sich an Herausforderungen erfreut, ist beim Klettersport genau richtig“, weiß Tom. Kraft allein hilft nichts, wenn man nicht die richtige Technik hat, die nach oben führt. Beim Seilklettern hilft auch wachsende Erfahrung bei der Wahl der
„Wer gerne knifflige Aufgaben löst und sich an Herausforderungen erfreut, ist beim Bouldern genau richtig.“
Tom Andorfer und der Griff ins Chalkbag mit dem Magnesium für rutschfeste Hände. „Mit jedem Zug ist man am Limit.“
richtigen Route, hinzu kommen Erlebnisfaktoren wie Höhe und Natur – ein Abenteuer. Die Erkenntnisse, die Tom daraus zieht, wird er auch beruflich gut umsetzen. Der Salzburger steht kurz vor Abschluss seines Psychologiestudiums, danach wird er eine Firma gründen, die Unternehmen wirtschaftspsychologisch berät, die Zusammenarbeit analysiert, Teams verbessert, Führungskräfte coacht. Tom klettert seit er sieben Jahre alt ist. „Mentale Stärke ist beim Klettern elementar“, weiß er. Manchmal reicht ein einziger Griff oder Trick, und die Lösung der Aufgabe liegt direkt vor einem. Klettern ist Millimeterarbeit, Punkte wie der richtige Winkel des Körpers oder die Reibung sind ausschlaggebend. Die richtige Ausrüstung hilft dabei. Schuhe sollen eng sein, aber bequem; besonders an der Ferse sollen sie gut sitzen und eine reibungsstarke Gummisohle aufweisen. Die Kleidung muss widerstandsfähig sein und optimale Bewegungsfreiheit garantieren. Bei den Expressschlingen (den Verbindungsstücken zwischen Seil und Haken, bestehend aus zwei Karabinern und einem Stück Schlingenmaterial) ist hohe Materialqualität wichtig, der Gurt soll eine gute Passform aufweisen. Alles klar? Dann kann’s losgehen! 110% HÖHENF LUG
Die vorgespannten, vorne leicht gebogenen und enorm engen Kletterschuhe. Wichtig: die reibungsstarke Gummisohle.
Gibt zu denken In aufwühlenden Zeiten gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Tief gehender, unabhängiger Journalismus bildet die Grundlage für reflektierte Meinungen und Haltungen. DiePresse.com
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Um im Überschallflug Entscheidungen zu treffen, hat ein Eurofighter-Pilot ein sehr kleines Zeitfenster. LANGE VORBEREITUNGSZEIT Bernd Hofer hat den Beruf, von dem so viele träumen – er ist Eurofighter-Pilot. Um so eine Maschine fliegen zu können, bedarf es einer umfangreichen Vorbereitung. Ganze sieben Jahre dauert die Ausbildung beim Österreichischen Bundesheer. Von mehreren hundert Bewerbern bleibt nach einem langen, harten Auswahlverfahren nur eine Handvoll Männer und Frauen über. Schon alleine deswegen, verrät uns Hofer, ist Geduld eine wichtige Eigenschaft, die man für diesen Beruf mitbringen muss. Frauen, die einen Eurofighter fliegen, gibt es aktuell keine, die Zahl der Pilotinnen beim Bundesheer steigt aber langsam an.
DRUCK STANDHALTEN Sobald die Überschallgeschwindigkeit auf den Körper einwirkt, geht es für die Piloten ans Eingemachte. Die Maximalbelastung von 9 G (das ist das Neunfache des Körpergewichts, das auf einen wirkt) wird als außerordentlich belastend empfunden. Vor allem die Wirbelsäule und der Blutkreislauf sind extremen Einwirkungen ausgesetzt. Unterstützt wird der Pilot von einem
Spezialanzug (Anti-g-Anzug). Über ihn ist er beim Fliegen direkt mit der Maschine verbunden, elektronisch wird der Ausgleichsdruck am Körper sowie die Sauerstoffversorgung geregelt. Aber zurück zur Maximalbelastung – was bedeutet es eigentlich, mit 9 G zu fliegen? Vorstellen kann man sich das so: Ein Kopf wiegt ca. acht Kilogramm, zwei der Helm, zusammen somit zehn Kilogramm. Wenn mit Überschall geflogen wird, muss der Pilot seinen Kopf trotzdem in alle Richtungen bewegen können. Was nur klappt, wenn die Halswirbelsäule kräftig genug ist, um einem Druck von 90 Kilogramm standzuhalten.
STARKE PERSÖNLICHKEIT FÜR TRAINING UND EINSÄTZE Es gilt also, seinen Körper für die Flüge entsprechend vorzubereiten. Dies geschieht im Berufsalltag von Bernd Hofer laufend. Macht das harte, umfangreiche Training nach all den Jahren noch Spaß, fragen wir uns? Bernd Hofer lässt die Antwort offen. Es sei beides, Freude an der Arbeit, aber eben auch extreme Belastung für den Körper. Wäre die Liebe zum Fliegen nicht so groß, würde er schon längst keine Ein110% HÖHENF LUG
sätze mehr fliegen. Auch wenn meist keine ernsthafte Bedrohung vorliegt – im Notfall ist Hofer binnen weniger Minuten bereit zum Flug. Immer.
VERTRAUEN IN DIE TECHNIK Solange Menschen Maschinen bedienen, passieren auch Fehler. Um im Überschallflug eine Entscheidung zu treffen, verfügt der Pilot über ein sehr kleines Zeitfenster. „Wenn beim Fliegen was passiert, dann ist es das Wichtigste, den Fehler zuzugeben und daraus zu lernen“, so Hofer. Überhaupt seien Ehrlichkeit zu sich selbst und zum Umfeld sowie Vertrauen in das Team und die Technik zwei der wichtigsten Erfolgsfaktoren in seinem Berufsfeld. Wir fassen zusammen: Geduld, starker Wille, Ehrlichkeit, Vertrauen in die Technik, in das Team dahinter sowie in sich selbst bilden die Basis, um ein verantwortungsbewusster Actionheld mit starkem Charakter zu sein. Text: Julia Pollak Fotos: Philipp Schönauer
MAJOR BERND HOFER, 39 Anti-G-Anzug und Helm sind die Arbeitskleidung des Piloten
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Federleicht dank Hightech: Hochwertigste Kunstdaunen machen’s möglich.
Mit dem richtigen Gespür für Trends Nein, Martini ist nicht bloß ein Getränk! Das Unternehmen Martini Sportswear hat vor genau 60 Jahren damit begonnen, in Österreich Hosen zu produzieren. Heute steht es für Hightech-Funktionsmode und bietet internationalen Playern gekonnt die Stirn. Fotos: Philipp Schönauer
LISA MO SE R-HO RN E G G E R lenkt als Eigentümerin und Geschäftsführerin Martini Sportswear Austria gekonnt durch internationale Gewässer.
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Selbst internationale Player müssen sich im Wettbewerb mit der Funktionsmode von Martini Sportswear warm anziehen.
Das kleine Örtchen Annaberg in Salzburg hat 2 203 EinwohnerInnen. Dennoch geschieht hier Großes: Das Familienunternehmen Martini Sportswear sorgt mit hochwertiger Funktionsbekleidung international für Furore. Selbst sogenannte Big Player haben Respekt. Wir haben mit Geschäftsführerin Lisa Moser-Hornegger ergründet, woher diese 110 % Erfolg denn eigentlich kommen. Im Vergleich zu anderen Herstellern: Was macht Martini Sportswear so besonders? LISA MOSER-HORNEGGER: Ich will hier nicht über andere sprechen, die machen ihre Sache alle ausgezeichnet. Für Martini Sportswear kann ich aber sagen, dass wir in jeder Saison die komplette Kollektion hinsichtlich Innovationen überdenken, design- und produkttechnisch neu definieren, immer wieder Themen kreieren und diese konsequent ausbauen. Wir stärken unsere Stärken, wir entwickeln permanent und haben den Mut zu Neuem. Apropos: Gerade der Bereich Funktionsmode ist ständig in Bewegung. Was wird Mode von morgen können? Eine detaillierte Antwort führt wohl zu weit. Aber eines ist mir wichtig hervorzuheben:
Wir arbeiten heute und morgen an Kollektionen, die durch Technik, Performance, Ausstattung, High-End-Materialien und echte Sportlichkeit bestechen. Darin sehen wir unser größtes Zukunftspotenzial. Außerdem bringen wir weiterhin multifunktionale Kollektionen, die einen echten Mehrfachnutzen in verschiedenen Sportarten bieten. Auch in unserer Designsprache sehen wir einen weiteren USP für die Zukunft. Zudem entwickeln wir schon heute Linien, die neben dem Sport auch die Themen Urban, Leisure und Lifestyle integrieren. Was in der Zukunft sicher bleiben wird, ist der typische, unverwechselbare Martini Sportswear Look. Künstliche Daunen von PrimaLoft® spielen bei Ihren Produkten eine große Rolle. Welche Vorteile bietet dieses Material? Da gibt es natürlich zahlreiche! Aber für uns am bedeutendsten sind das minimale Gewicht bei gleichzeitig höchster Wärmeisolation – die Faser ist von Natur aus wasserabweisend und hält den Träger auch bei Nässe warm –, die hervorragende Komprimierbarkeit und das geringste Packvolumen, die Bestwerte bei Atmungsaktivität, die Langlebigkeit sowie Pflegeleichtigkeit und last but not least entspricht PrimaLoft® 110% HÖHENF LUG
auch unserer Vorstellung von Nachhaltigkeit. Die aktuell von uns eingesetzten Isolationsprodukte haben einen Mindestanteil von 55 % an recyceltem Material. Zudem werden die Kollektionen von Martini Sportswear ausschließlich in Europa hergestellt ... Dafür gibt es viele gute Gründe. Die persönlichen Kontakte und das nahe Vertrauensverhältnis zu diversen Herstellern zum Beispiel. Das technische Know-how und die Zuverlässigkeit. Faire Arbeitsbedingungen und kurze Transportwege. Die Nähe für schnelle Entscheidungen und die Sicherheit, dass unser Qualitätsdenken tatsächlich umgesetzt wird. Und natürlich geht es uns auch darum, die Wertschöpfung in Europa zu halten. Bei Ihnen ist das Thema Teamspirit ein großes. Was bringt das? Bei uns arbeiten Menschen mit Begeisterung für begeisterte Menschen. Mir persönlich ist es von höchster Bedeutung, dass das Menschliche passt – mit Respekt und Wertschätzung. Deshalb bleiben MitarbeiterInnen über Jahrzehnte bei uns, deshalb bekommen wir motivierte Top-Leute nach Annaberg, deshalb bringen wir Höchstleistungen, die mit Geld allein nicht zu machen sind.
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D
u wirst heute noch wahre Höhenflüge erleben.“ Ein Satz, der mir im Jahr 2003 einfach so eingefallen ist. Intuitiv. Bauchgefühl. Er war für eine sehr interessante junge Frau gedacht, die ich auf einer Reise kennenlernte. Die Mobilnummern waren bereits getauscht, so konnte ich ihr diesen Satz via SMS senden. Für alle jüngeren Leser unter uns: SMS ist wie WhatsApp, nur ohne Video und Bilder. Man musste sich echt noch Text überlegen und tippen. Nicht, was Sie jetzt denken. Es war nichts Anrüchiges. Die hübsche Frau erzählte mir beim Abendessen zuvor, dass sie Horoskope liebte. Jeden Tag im Büro werden die Sterndeutungen aller Kolleginnen und Kollegen laut vorgelesen. Also dachte ich, ich könnte ihr ein Horoskop mit auf den Weg geben. An sie ge-sms-t, als wir in La Valetta auf Malta in ein Flugzeug stiegen und nach Wien flogen. Sie hat die Zeilen erst gelesen, als sie zu Hause ihr Handy aufdrehte und ich schon längst verschwunden war. So hat meine Karriere als Horoskopschreiber begonnen. Für Frauen, auch für Männer. Mütter und Omas. Freunde und Feinde. Ich hatte für jeden eines drauf. Anfangs war das einfach: Ich bekam als Journalist einer Tageszeitung fertige Horoskope. Nicht aus einer Glaskugel, sondern von einer Agentur aus Deutschland via Fax angekarrt. Ich durfte sie in das Blatt des Tages einarbeiten. Ich kam mir superwichtig vor. Innenpolitik, Wirtschaft? Ja, das lesen auch einige. Aber das Horoskop, darauf wartet jeder. Dachte ich mir. Oft kamen die Inhalte ein wenig durcheinander, also musste ich sie den Tierkreiszeichen zuordnen. Das war praktisch: Hatte meine Mutter Geburtstag, stand was von langer Gesundheit drin. Ging ich am Abend aus, suchte ich am Vortag das passende Horoskop dazu aus. „Sie werden heute einem
Warum Horoskope immer in Erfüllung gehen und ganz und gar happy machen. Oder: Mein Leben als HoroskopRampensau.
RO B E RT K RO PF Journalist und Gründer der Insiderei – einer Reiseplattform für Menschen, die schon überall waren und alles kennen. Oder das zumindest glauben.
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wichtigem Menschen begegnen, der Ihr Leben verändert“, war da so ein Standardsatz. Hat immer halbwegs gut funktioniert. 2006 kam dann mein Sterndeuter-Höhenflug. Ich arbeitete damals für eine Tageszeitung, die so heißt wie unsere liebe Alpenrepublik. Das Blatt hatte eine sehr bekannte Horoskoptante um viel Geld engagiert. Und mit ihr einen wirklich lausigen Manager, der eigentlich die Horoskope der Dame schrieb – ein Horoskop-Ghostwriter. Was es alles gibt. Der Manager verstand vieles von der Welt, nur die Worte „täglicher Redaktionsschluss“, die hat er nie auf die Reihe gekriegt. Also kam es dazu, dass ich noch nicht geweissagte Horoskope seinerseits meinerseits aufgrund großen Zeitdrucks selbst schrieb. Das war am Anfang ein wenig schwierig, weil man ja mit vielen Worten nichts Konkretes sagen muss. (Ginge es nach diesem Prinzip, wären Politiker sehr gute Horoskopschreiber.) Aber auch im Horoskopschreiben kriegt man irgendwann Routine, kann ich nur sagen. Es war eine lustige Zeit: Freunde bestellten Horoskope für ihre Frauen bei mir, Frauen orderten Horoskope, in denen von unerwarteten Geschenken geschrieben wurde. Ich schrieb Geburtstags-, Urlaubs-, Scheidungs-, Tierhoroskope. Ich war echt eine HoroskopRampensau. Das Horoskop also jetzt auch schon Fake News? Aber nein. Horoskope sind immer wahr. Wie bei mir. Das Leben der jungen Dame aus dem Jahr 2003 bekam nach meinen Zeilen wirklich eine neue Richtung. 2006 haben wir geheiratet, wir sind jetzt seit 15 Jahren so gut wie jeden Tag zusammen. Sie sehen, Horoskope sind wirklich wichtig im Leben. Schreiben Sie doch auch mal eines. Für Ihre Frau, Ihren Freund, den Papa, die Mama. Es ist ganz einfach. Und macht total happy.
Foto: Tina Herzl
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