Spot Magazine Herbst 2020

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Reisen in der Schweiz

Reisen, Entdecken & Erleben

Zentralschweiz • Bern • Lausanne • Tessin • Solothurn • Graubünden • Zürich SUP • Bike- & Velotouren • Trailrunning • Familienabenteuer • Kultur

+ SPEZIALTHEMEN Hochgenuss & Wandern

Herbst

Freizeit &



VorWort

Herzlich willkommen Liebe Leserinnen, liebe Leser! Seit Monaten hält die Welt den Atem an. Corona hat unser aller Leben auf den Kopf gestellt – für die einen mehr, für die anderen weniger spürbar. In jedem Fall stellt die Pandemie auch das Reisen in Frage – jedenfalls so, wie wir es bis anhin kannten.

Carina Scheuringer Über 6 Jahre lang war Spot das einzige Baby von Carina. Jetzt ist ein echtes dazugekommen: Wir heissen Jamie willkommen in der Spot-Familie und freuen uns auf seine Entdeckungen.

«Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen. Denn das Glück ist immer da.» Die Worte des grossen Dichters und Reisenden Johann Wolfgang von Goethe könnten nicht besser in diese Zeit passen. Sie erinnern daran, die Aufmerksamkeit noch mehr auf das zu lenken, was vor unserer Haustür liegt. Dort finden wir eine wahre Schatzkiste gefüllt mit Ideen, Abenteuern und Bijous.

Isabel Steiner Während sich Carina um das Baby Jamie kümmerte, war Isabel für die Herbstausgabe unser Fels in der Brandung – gemeinsam mit neuen und alten Freunden.

Die Schweiz bietet eine schier unglaubliche Vielfalt an fantastischen und überraschenden Landschafts- und Kulturräumen, die wir aktiv oder mit Musse entdecken dürfen. Sie steckt voller Menschen und Geschichten, die uns berühren und staunen lassen.

Uta De Monte Uta ist die Neue in der Runde: Als Carinas Vertretung lernte sie das Heft binnen kürzester Zeit in- und auswendig kennen und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.

Auf den folgenden Seiten möchten wir Sie zu Hochgenüssen im Herbst verführen. Wir nehmen Sie mit zu einer bunten und hoffentlich inspirierenden Reise quer durchs Land. Egal, ob für einen oder mehrere Tage. Egal, ob beim Bräteln auf dem Berg oder beim Schlemmen in der Stadt. Egal, ob im stilvollen Hotelbett, im Stroh oder direkt unterm Sternenzelt – für jeden von uns gibt es einen ganz eigenen Ort zum Träumen, Geniessen und Abschalten. Wählen Sie aus, der Tisch ist gedeckt!

María Ahuáctzin Lepel Mit der Designerin María war die unschlagbare Mädelsrunde komplett. Als langjährige Freundin des SpotTeams liess sie nichts unversucht, um diese Ausgabe perfekt zu machen.

Herzlichst, Ihre Spot-ter – Insider Tipps aus erster Hand

Webseite

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SpotMagazine l Herbst 2020

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Inhalt

20

60 76

ENTDECKEN

20

Trailrunning

Entspannung im Enduro-Gang

46

Genuss in allen Höhenlagen

28

64

Kleine Abenteurer ganz gross

32

72

Lebendige Geschichte

50

76

Das Wasser im Blick

79

Weg vom Schuss

68

Auf Achse

97

Hier staunen Kinderaugen

96

Wasser und Berge

Die Orang-Utans sind los

101

98 04

ERLEBEN

Geheimtipps für Geniesser

Ausflugsideen in der «Kinderregion»

150 Jahre Rigi Bahnen

Erlebnisregion Klewenalp-Vierwaldstättersee

Natürliche Vielfalt der Schwyzer Landschaften

Wetterfeste Ideen für die ganze Familie

Sonderausstellung «We are the forest»

SpotMagazine l Herbst 2020

60

Leckere Trails

Bikeferien in Bündner Jugendherbergen

Wildvögel unterwegs

Familienwanderung Flurinaweg

Eine runde Sache

Die Welt des Emmentaler AOPs

SUP & Hike

Entdeckungen am Zürichsee

Freizeittipps im ZVV-Gebiet

Tamaro Park – Ein Ticket, zwei Welten

Kuscheln mit Papa Moll Ferienstimmung in Bad Zurzach


54

REISEN 24

Wo das Herz höherschlägt

Auszeit im Bikehotel «Grischa»

34 Die Welt des Kräutertees

Fahrt mit dem Bernina Kräuter Express

24 42

48 52 54 80

Neue Gleise zu alten Wegen

Genussvolle Auszeit im Tessin

Verwöhnmomente garantiert

Verführerisches Emmental

Auszeit voller Geschmack Kulinarische Tour durch Solothurn

72

ÜBERSICHT 07

08 Schaufenster

Spot Fotowettbewerb, Tipps, Gadgets und Fotografie 1x1

19

Aus Grau wird bunt

Wandern auf dem Schmetterlingspfad

82

Unvergessliche Nächte

83

Abenteuerliche Wege

90

Gipfelstürmer und Kanuten

Auszeit

Ferienfeeling für Ausflügler und Kurzurlauber

41

Hochgenuss

59

Spotlight Zürich

Savoir vivre

Genussregion Lausanne

Spot Leserecke

71

Kulinarische Höhenflüge in der Schweiz

Zürich und Umgebung neu entdecken und erleben

Wandern

Die Schweiz auf Schritt und Tritt

89 Familienzeit

Aufregende Abenteuer für Gross und Klein

Sonnenanbeter unter dem Sternenzelt

107

Auf Schusters Rappen durchs Haslital

1.-August-Feier auf Seelisberger Art

114

Save the Date

Ausgewählte Veranstaltungen zwischen September und November

Schlusswort

Nomady – einfach campen

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Ausgewählte Partner

Wo finden Sie Spot? Spot Magazine liegt im Grossraum Zürich an je 100 Orten auf und wird im ganzen Land durch ausgewählte Partner und Events vertrieben. Einige von diesen finden Sie hier mit ihrem Logo vertreten oder auf der Nebenseite gelistet. Benötigen Sie weitere Infos? Schreiben Sie uns auf info@spotmedia.ch

SWISS KNIFE VALLEY VISITOR CENTER

Ausgewählte Events } } } } }

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SPOT MEDIA GmbH Postfach 448 8810 Horgen Schweiz


LeserEcke

Leser, Followers & Friends INSTAGRAM SpotMagazineCH Das Lieblingsbild der letzten Monate war Teil unserer Lockdown-Serie «Dein Fensterplatz – Entdecke die Schweiz von zu Hause aus und sammle Ideen für die Zukunft.» Es wurde am Grossen Aletschgletscher aufgenommen. Vielen Dank für die Likes und Kommentare!

@spotmagazinech #spotmagazinech

UNSERE POSTANSCHRIFT Spot Magazine Postfach 448 8810 Horgen Schweiz Wir freuen uns auf Post von Ihnen!

FACEBOOK SpotMagazineCH Viel Natur statt vieler Menschen – Sie sehnten sich nach einer Auszeit an einem Ort, wo nicht alle sind. Ihr Lieblingspost der letzten Monate war unser Geheimtipp in Brigels: das La Val Hotel & Spa. Vielen Dank für die Likes, Kommentare und Shares!

MITMACHEN UND GEWINNEN! Versuchen Sie Ihr Glück! Diesen Winter veranstalten wir verschiedene Wettbewerbe auf Facebook und auf unserer Webseite, darunter den neuen Spot Fotowettbewerb zum Thema «Herbstlicht» (S. 13). Wir verlosen ausserdem ein Exemplar des Berg-Beizli-Führers von Richi Spillmann (S. 47). Wir hoffen, dass Sie mitmachen! Teilen Sie Ihre Fotos und Insider Tipps mit uns auf Facebook, Instagram, und Twitter. Hashtag #spotmagazinech

AUSGEWÄHLTE ANGEBOTE IN DIESER AUSGABE • Ein Preis – doppelter Spass, S. 2 • «Happy Trails» Pauschale im Grischa – DAS Hotel Davos, S. 24-25 • RailAway-Kombi-Angebot Andermatt Disentis Sedrun, S. 30-31 • RailAway-Kombi-Angebot Wandern, S. 32-33 und S. 70 • «Feel Free» Pauschale, Aletsch Arena, S. 38 • Freie Fahrt und Vergünstigungen mit dem «Ticino Ticket», S. 39 • «James Special» im La Val Hotel & Spa, S. 39 • Freie Fahrt mit dem «UriTicket», S. 39 • RailAway-Kombi-Angebote im Tessin, S. 44-45 • Bellinzona Hotel Sud, 3 Nächte bleiben – 2 bezahlen, S. 46 • Interprofession Tête de Moine Angebot, S. 57 • Kinderregion Übernachtungsaktion, S. 66-67 • Wander-Kombi «Moorwälder Ibergeregg», S. 79 • «Davos Klosters Active», S. 87 • RailAway-Kombi-Angebot Mythenrundreise, S. 87 • RailAway-Kombi-Angebot Voralpenquerung, S. 87 • Tamaro Park Pauschalen, S. 90 • Ancrage Leserangebot, S. 103 • Kinder fahren gratis, S. 105

WO FINDEN SIE SPOT? Sie finden diese Ausgabe von Spot an mehr als 100 Orten im Grossraum Zürich, auf der Rigi, in den Ferienregionen Davos Klosters, Lenzerheide, Klewenalp-Vierwaldstättersee, Aletsch Arena und Bad Zurzach. Ausserdem in der Stadt Solothurn, im World Nature Forum in Naters, in der Emmentaler Schaukäserei in Affoltern i.E., im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern, im Swiss Knife Valley Visitor Center in Brunnen, an den Stationen der Lungern-Turren-Bahn und bei ausgewählten Veranstaltungen im ganzen Land (siehe nebenan). Ferner finden Sie Spot auch in den SWISS Lounges am Flughafen Zürich, bei Partnern (z.B. Marché Restaurants Schweiz, Bellinzona Hotel Sud, Profot, Migros Sport XX Zürich, Tourist Information Uri, Parkhotel Beau Site Zermatt, Gwerder Art sowie im Landesmuseum Zürich usw.) auf. Spot kann auch bei einer COOP@home Bestellung kostenlos mitbestellt und über das Spot-Abo direkt zu Ihnen nach Hause oder in Ihre Firma geschickt werden (Bestellschein nebenan).

IMPRESSUM

COPYRIGHTS

Herausgegeben von Spot Media GmbH, Postfach 448, 8810 Horgen, +41 (0)44 552 01 27,

Titelbild: Menzingen, Kanton Zug © Peter Paton

spotmedia.ch Auflage 15’000 Exemplare / 4 Mal pro Jahr Redaktion Carina Scheuringer, carina.scheuringer@spotmedia.ch, Isabel Steiner, isabel.steiner@spotmedia.ch, Uta De Monte, uta.demonte@spotmedia.ch Verkauf Isabel Steiner, isabel.steiner@spotmedia.ch Layout María Ahuáctzin Lepel und Carina Scheuringer Mitwirkende Daniele Andrich, Nadine Boos, Zana Delihasani, Christiane Flechtner, Familie Geiger, Justin Hession, Lisa Looser, Stefan Schiesser, Jacqueline Vinzelberg Korrektorat Martin Brandner und Manuela Scheuringer Ausrüster Outdoor

Schaufenster Wettbewerb (S. 8-12) © siehe Fotografen Inhalt (S. 04-05), Auszeit (S. 19), Hochgenuss (S. 41), Spotlight Zürich (S. 59), Wandern (S. 71), Familienzeit (S. 89) und Save the Date (S. 107) © siehe jeweilige Artikel und freepik.com / rawpixel.com

Research, Columbia, Alpinestars, Scott Illustrationen freepik.com, rawpixel.com, Rouleaux van der Merwe und María Ahuáctzin Lepel Druck Swissprinters AG Vertrieb Swissprinters AG und BBI Züri West

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07


S P O T

F O T O W E T T B E W E R B

1. The borderline of a morning Iryna Raichuk hat das siegreiche Foto zum letzten Wettbewerbsthema «SCHWEIZER SOMMERREISE» eingereicht und eine Auszeit für zwei Personen im Hotel Altana Scuol inklusive Übernachtung, Frühstück und 3-Gang-Abendessen im Wert von rund CHF 500 gewonnen. Wir gratulieren ganz herzlich! Im Interview spricht die 32-jährige Fotografin, die ursprünglich aus der Ukraine stammt und jetzt in Pfäffikon (SZ) wohnt, über ihre Leidenschaft für die Fotografie und erzählt, wie ihr Bild entstanden ist.

Wie bist Du zum Fotografieren gekommen?

Ich zog vor sechs Jahren in die Schweiz und begann mit dem Fotografieren. Ausschlaggebend dafür waren meine Wanderungen. Ich war jedes Wochenende in den Bergen unterwegs und war überwältigt von der Schönheit der Natur. Anfänglich habe ich einfach mit dem Natel Aufnahmen gemacht; dann leistete ich mir eine alte Kamera und begann schliesslich auch, die Fotos zu bearbeiten. Dabei verliebte ich mich in die Fotografie.

Wo und wie suchst Du Deine Schweizer Bilder?

Es ist einfach, Motive in der Schweiz zu finden. Wo immer ich auch hingehe, finde ich Schönheit.

Wie ist Dein Bild «The borderline of a morning» entstanden?

Mein Ziel war es, die ersten Sonnenstrahlen auf dem Augstmatthorn, einem Gipfel der Berner Voralpen mit Blick auf den Brienzersee, festzuhalten. Der atemberaubende Anblick war die Belohnung am Ende eines langen und schwierigen nächtlichen Aufstiegs – wir waren von 23:30 Uhr bis 05:00 Uhr morgens unterwegs und wanderten von 566 m ü. M. auf 2'137 m ü. M.

Warum passt es so gut zum Wettbewerbsthema?

Ich fotografierte das Augstmatthorn an einem warmen Sommermorgen, als die Sonne am Horizont emporstieg. Ich empfehle allen, morgens einmal ganz früh aufzustehen und den neuen Tag auf diese Weise willkommen zu heissen. Jeder Sonnenaufgang und jeder Sonnenuntergang ist einzigartig in den Alpen – und dieser wunderbare Moment kostet nichts!

Feedback der Jury: «Es ist schön, wie die Morgensonne auf die Felsformationen trifft und die kleinen Kanten hervorhebt.» Andrea Carmen «Es ist ein Bild der Ruhe, ohne Technik, ohne Menschen. Es passt zum Oratorium 'Die Schöpfung' von Joseph Haydn.» Heinz Keller

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2. Tektonikarena Sardona «Meine Familie und ich verbrachten die Sommerferien in der Schweiz und unternahmen Wandertouren zusammen. Dabei entstand auch dieses Bild. Wir waren von Mettmen nach Elm unterwegs. Die Route führte vorbei am Stausee Garichti über das Wildmadfurggeli und den Chüebodensee. Die Aufnahme machte ich neben dem Chüebodensee mit Blick auf das UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona. Eine wunderbare 'Schweizer Sommerreise' - oder nicht?» Sandra Lander, 45 Jahre, Näfels, Innenarchitektin

Feedback der Jury: «Die Wollgräser sind die Boten des Sommers. Sie sind in eine wunderbare Kulisse eingebettet, die in diesem Bild wie eine Theaterbühne anmutet.» Heinz Keller «Spannender Kontrast zwischen dem lieblichen Vordergrund und dem rauen Hintergrund.» Justin Hession


3. Alpenglühen «Das Bild ist nach einer Wanderung beim Oeschinensee entstanden. Die untergehende Sonne tauchte die Berge in wunderschönes Licht. Ich habe mir rasch den bestmöglichen Ort gesucht, um diese Stimmung einzufangen. Ich finde, das Bild passt sehr gut zum Thema «Schweizer Sommerreise», weil es zeigt, wie schön die Schweiz ist und es uns bewusst macht, dass wir gar nicht weit reisen müssen, um schöne Orte und Momente erleben zu dürfen.» Wim Solheim, 37 Jahre, Wil, Versicherungsmitarbeiter

Feedback der Jury: «Der Oeschinensee wirkt wie ein Fjord, nicht wie in Bergsee.» Heinz Keller «Der Oeschinensee ist normalerweise bekannt für seine blitzblaue Farbe. In diesem Bild sehen wir ihn ganz anders. Die Atmosphäre ist speziell. Man möchte selbst vor Ort sein.» Justin Hession


S P O T

O N L I N E

F O T O W E T T B E W E R B

Endlich frei! Nach dem Lockdown wollten wir zu Beginn dieses Sommers vor allem eines: RAUS! Wir fragten Sie, wohin Sie in der Schweiz reisten, nachdem am 8. Juni viele touristische Regionen wieder ihre Pforten öffneten. In unserem Online-Fotowettbewerb forderten wir Sie auf, Ihre Entdeckungen mit uns zu teilen. Zu gewinnen gab es eine Auszeit im Tessin, einen Fotorucksack und einen Hostel-Pass für 3 Nächte in Schweizer Jugendherbergen. Hier unsere Gewinner:

1. Sunrise Bachalpsee «Das Bild entstand diesen Sommer bei einer Sonnenaufgangstour mit dem Bike beim Bachalpsee.» Ueli Schürmann, 30 Jahre, Kriens, Online Marketing «Das sanfte Morgenlicht schafft eine wunderbare Atmosphäre. Die Komposition des Fotos ist gut durchdacht.» Justin Hession

2. Engstlensee «Statt dem Ausland habe ich diesen Sommer der Schweiz erkundet. Auf meiner 'To Do'-Liste stand auch die Engstlenalp. Früh morgens war der See spiegelglatt, die Boote trieben friedlich im Wasser. Als sich die Sonne zeigte, drückte ich ab.» Andreas Büttiker, 33 Jahre, Lohn-Ammannsegg (SO), Informatiker «Tiefe Ruhe, Sonnenaufgang; ein neuer Aufbruch nach dunkler Nacht.» Heinz Keller

3. Étang de la Gruère «Das Bild entstand am Étang de la Gruère. Meine Frau und ich wollten um den See laufen in der Hoffnung, dass sich die Sonne in unseren verregneten Ferien doch noch zeigen würde. Dank Corona waren wenige Leute unterwegs – eine kleine positive Seite.» Benjamin Schwitz, 34 Jahre, Langnau i.E., Mitarbeiter Dokumentenmanagement bei der Eidgenössischen Zollverwaltung «Durch die Spiegelung wirkt das Bild sehr grafisch und strahlt einen Moment der Ruhe aus.» Andrea Camen

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GESUCHT: IHR FOTO! Spot Fotowettbewerb Aktuelles Thema: HERBSTLICHT Lassen Sie sich von der SCHWEIZ inspirieren und werden Sie kreativ. ร berraschen Sie die Jury mit ungewรถhnlichen Perspektiven, grafischen Elementen und Fotos voller Leben und Emotion. Wir freuen uns auf Ihre Aufnahmen! Teilnahmeschluss: 8. November 2020 Teilnahme und Infos: spotmagazine.ch

HERBSTLICHT

1

LEICHTES, ROBUSTES ALLROUND-STATIV 3 Legged Thing Billy mit AirHed Neo (S. 17) WERT: CHF 317

Alberto Venzago, venzago.com Andrea Camen, andrea-camen.com

swiss-image.ch/Jan Geerk

2

KLEINE AUSZEIT im Familienhotel Gletschergarten*** in Grindelwald (S. 37) WERT: CHF 250

3

PRAKTISCHE SCHULTERTASCHE MIT VIEL STAURAUM Think Tank Vision 10 Kameratasche (S. 17) WERT: CHF 131

Justin Hession, justinhession.ch Heinz Keller, Schweiz Tourismus


Profi-Tipps

Gute Vorbereitung muss sein! Grimselwelt | Perfekte Abenteuer erfordern maximale Vorbereitung. Denn Erfolg oder Misserfolg einer Expedition – das wissen Profis nur zu gut – haben ihren Ursprung in der Qualität der Vorbereitung. Nur wer alle Eventualitäten berücksichtigt hat, kann im Ernstfall souverän und schnell reagieren. Vor allem, wer in der Wildnis auf sich alleine gestellt ist, braucht gute Ideen und reife Erfahrung. Das Team von «PlanetVisible» zeigt, wie es sich für eine Foto-Expedition fernab der Zivilisation vorbereitet.

PlanetVisible Die Grönland-Expedition und alle anderen Abenteuer von «PlanetVisible» kann man im Sommer 2021 auf der Webseite und auf den Social Media Seiten verfolgen. planetvisible.com instagram.com/ planetvisible facebook.com/ planetvisible

30 Grad über Null. Die Sonne brennt. Der Asphalt flimmert. Alle sind in kurzen Hosen und T-Shirts unterwegs. Nur nicht das Team des Foto- und Abenteuer-Kollektivs «PlanetVisible.» Justin Hession, Jean-Luc Grossmann und sein Bruder Sylvain tragen langärmelige, gelb-türkise Overalls und sind von Kopf bis Fuss mit Taschen bepackt. Sie haben zu tun, alle Utensilien in der roten Standseilbahn unterzubringen. Zwei Rentnerinnen beäugen amüsiert die buntbekleideten Kauze. Schliesslich fragt eine von ihnen wissbegierig: «Was habt ihr denn vor?»

Noch bevor die Jungs antworten können, ruckelt es. Das Gefährt kommt in Gang; die Frage bleibt für den Moment im luftleeren Raum hängen. Gebannt sind alle Blicke nach draussen gerichtet. Links und rechts erstreckt sich der Abgrund. Mit ihren 94 Jahren ist die Gelmerbahn, einst geschaffen als Werkbahn für den tonnenschweren Transport von Baumaterialien, ein Wunderwerk der Technik. In einer gefühlten Fast-Senkrechten – einer stolzen Steigung von bis zu 106 Prozent – schiebt sie sich rückwärts dem stahlblauen Himmel entgegen. Sie ist die steilste offene Standseilbahn Europas. So gross ist der Kraftaufwand, dass sich das Förderseil bei der Bergfahrt aus den Führungsrollen am Boden hebt. Nur wenige Minuten dauert die Fahrt von Hanegg auf 1’860 m ü. M. Oben an der Bergstation weht eine willkommene frische Brise. Erleichtert atmen

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PROFI TIPP: AUSRÜSTUNG

«Natürlich ist es möglich, Wasseraktivitäten mit einer normalen DLSR zu fotografieren. Hier muss man die Risiken im Verhältnis zum Gewinn abwägen – oder in eine Schutzhülle investieren. Eine Alternative ist eine kostengünstigere und wasserdichte «DJI Osmo action» oder «GoPro»-Kamera.»

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✎ Carina Scheuringer

PlanetVisible, Justin Hession und Jean-Luc Grossmann


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SchauFenster PROFI TIPP: WASSERSCHUTZ

«Bei unseren Expeditionen verwenden wir «Pelicases», um unsere Ausrüstung zu schützen. Diese sind zu 100 Prozent wasserdicht und besonders robust. Für einen Tagesausflug können wir «SeaLine»Drybags empfehlen. Wichtig ist, zu warten, bis das Wasser ruhig ist, bevor man die Kamera aus der Schutzhülle holt. Man verliert beim Schauen durch den optischen Sucher schnell die Balance – und kann so unverhofft im Wasser landen!»

alle durch und Jean-Luc lüftet das Geheimnis: Im Sommer 2021 will «PlanetVisible» im Nordwesten Grönlands eine 450 km lange Strecke entlang der Meeresküste mit aufblasbaren SUPBrettern erkunden und dabei entlegene Gebiete entdecken. Die heutige Tour am Gelmersee in der Grimselwelt und der morgige Gletscherkurs auf dem Rhonegletscher dienen als Vorbereitung für diese Expedition und zum Testen des Equipments. Nach Monaten intensiver Planung ist jetzt die Stunde der Wahrheit gekommen. Die Mienen sind ernst; die Konzentration den Jungs sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben. Ihre Anspannung ist verständlich. Es steht viel auf dem Spiel. Heute ist das Trio nur einen Katzensprung von Hütte und Seilbahn entfernt – doch in der Abgeschiedenheit Grönlands wird das Team vollkommen auf sich alleine gestellt sein. Im Ernstfall kann dann – bei 5°C kaltem Wasser – die Ausrüstung über Leben oder Tod entscheiden. Auf einem Sandstrand am Ufer des Gelmersees, der wie ein schillernder Smaragd inmitten der kargen Felslandschaft liegt, satteln die Jungs ihre Bretter. Festgeschnürt werden die wasserdichten Packsäcke von «SeaLine» mit Material wie Campingequipment, dehydrierter Nahrung und Kleidung. Daneben finden die «Peli Air»-Schutzkoffer mit der Kamera- und Filmausrüstung sowie dem Iridium-Notfall-Satellitentelefon Platz. Dann ist es so weit – die Frage aller Fragen steht an: Kann das ultraleichte SUP von «Airboard», der Strider Ultralight 12’6’’, der sich so praktisch in einen Rucksack packen lässt, tatsächlich 35 kg Ausrüstung tragen und trotzdem schnell und stabil laufen? Jean-Luc fährt als Erster los. Sein SUP gleitet geschmeidig über die Wasseroberfläche. Die Last scheint kein Problem zu sein.

PlanetVisible: PlanetVisible ist eine Kooperation zwischen drei Fotografen aus Zürich mit der gemeinsamen Leidenschaft für das visuelle Geschichteerzählen. Ihre Freundschaft ist durch die Zusammenarbeit an mehreren Fotoprojekten auf der ganzen Welt gewachsen, bei denen es ihnen darum geht, zu entdecken, zu dokumentieren und ihre Erlebnisse mit anderen zu teilen.

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Auch die «Dry run»-Trockenanzüge von Drydor bewähren sich im Praxistest; ebenso wie die Navigation mit den kompakten«inReach»-Mini-Satelliten-Kommunikationsgeräten und «eTrex 32x»-GPS-Systemen von Garmin. Die Jungs atmen auf. Sie werden dennoch Kompass und gedruckte Karten mitführen. Man weiss ja nie! Im Zuge einer Fotorunde kommt nun die Foto- und Filmausrüstung zum Einsatz. Zu guter Letzt schlagen die Jungs ihr Test-Camp mit Zelt, Matten und Schlafsäcken von «Exped» auf und bereiten Essen zu. Übernachten werden sie hier aber nicht – Nächte unter dem Sternenhimmel gibt es bald noch genug! Damit ist für heute alle Arbeit getan. Es bleibt nur noch Zeit für einen kleinen Spaziergang entlang des rot-

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PROFI TIPP: DAS GEWISSE ETWAS

«Die grösste Herausforderung beim Fotografieren an Bord eines Kajaks oder Stand-Up-Paddles ist die Perspektive. Da man in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, wird man schnell verleitet, diese wenig zu variieren. Doch unterschiedliche Blickwinkel gestalten die Bilder interessanter. Man kann zum Beispiel auch mal vom Land aus fotografieren und verschiedene Vordergründe miteinbeziehen. Besonders spannend ist die Luftperspektive mit einer Drohne.»

weiss ausgeschilderten Bergwanderweges um den Gelmersee und schon müssen sich die drei sputen, die letzte Talfahrt zurück ins Haslital zu erwischen – nun steil bergab und nicht weniger spektakulär. Die Nachtruhe ist kurz. Am nächsten Tag brechen die Jungs vor dem Morgengrauen zum Gletscherkurs mit diplomiertem Bergführer und Kletter-Instrukteur Paulin Cathomas der «Alpinschule Tödi» auf. In einem Intensivkurs gilt es zu lernen, abseits aller Wege und Markierungen in wilder Natur unterwegs zu sein und über Scharten, Felsen und Gletscher in einsame, kaum berührte Gebiete zu gelangen – genau wie bei der Grönland-Expedition geplant. Sie beginnen mit dem Trockentraining. Paulin führt die Teilnehmer in zentrale Aspekte wie die Pickel- und Steigeisentechnik, die Knotenlehre, die Seilhandhabung, das Anseilen und Gehen in der Seilschaft sowie Selbstrettungstechniken im Falle eines Spaltensturzes ein. Er bespricht zudem die Grundlagen der Tourenplanung unter Einbezug der Routenwahl und Wetterkunde. Dann das Highlight: Die Übungstour auf dem Rhonegletscher. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was das Team von «PlanetVisible» auf ihren Trekking-Touren in Grönland erwarten wird. Mit dem neuen Wissen kann jetzt auch das Programm nochmals überarbeitet und finalisiert werden. Und damit ist es getan – die Jungs sind für ihr Abenteuer bereit.

Eiskurse, Gletschertrekking und Hochtouren: Alpinschule Tödi AG Via Spineus 14 7165 Breil/Brigels +41 (0)55 283 43 82 bergschule.ch

Bilder Seite 14-15: Produktetest auf dem Gelmersee Seite 16: Gletscherkurs mit der «Alpinschule Tödi»

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SavefürThe Date Fotobegeisterte

Gadgets

Wunschliste für Fotografen

3

1

4

PHOTO LAUNDRY Am 13. September lädt der «Photo International Club Zürich» bereits zum sechsten Mal in Folge zu einem besonderen Fotoaustausch: Der «Photo Laundry.» Im Garten des Quartierhauses 5 am Sihlquai 115 können Hobby- und Profi-Fotografen bis zu drei Bilder pro Thema (Landschaft/Natur, Strassenfotografie, Action/Sport/Tanz und Architektur/Stillleben) an eine öffentliche «Wäscheleine» hängen und nach dem Prinzip «Bring ein Bild – Nimm ein Bild» Fotos austauschen. Der Eintritt und die Teilnahme sind frei. Spot Magazine liegt vor Ort auf. picz.ch oder photolaundry.ch

2

1. 3 Legged Thing Billy & AirHed Neo

FOTOFESTIVAL LENZBURG Die ursprünglich für das Frühjahr 2020 geplante dritte Ausgabe des Fotofestivals Lenzburg wird diesen Herbst nachgeholt. Von 12. September bis 25. Oktober verwandelt sich dabei die Aargauer Kleinstadt erneut in eine Open-AirGalerie. Weitere Ausstellungen sind im Stapferhaus und der Alten Bleiche geplant. Dazu bietet ein Programm aus Masterclasses, Workshops und Events Fotointeressierten zahlreiche Gelegenheiten, sich auszutauschen und ihrer Leidenschaft im kleinen, persönlichen Rahmen zu frönen. Spot Magazine liegt vor Ort auf. fotofestivallenzburg.ch

✎ Carina Scheuringer

Paola Ruvioli und zVg

Ein leichtes, kleines und vielseitiges Allround-Stativ aus Carbon, perfekt für kleine DSLR-, Kompakt- und Systemkameras. Das Kit beinhaltet ausserdem den leistungsfähigen 3LT AirHed Neo Kugelkopf mit Panoramaboden sowie einem Schnellwechselsystem. UVP: CHF 317, 3leggedthing.com

2. Think Tank Vision 10

Eine vielseitige Kameratasche mit viel Stauraum und speziellen Schutzfunktionen. UVP: CHF 131, thinktankphoto.com

3. Canon IVY REC

Die kleine, leichte Actioncam von Canon ist unkompliziert, wasserdicht und stossfest. UVP: CHF 140, de.canon.ch

4. DJI Osmo Pocket Gimbal

Mit dem kleinsten mechanischen 3-Achsen-Handkardan von DJI passt sich dieser Gimbal präzise an Bewegungen an. UVP: CHF 359, dji.com/ch

✎ Daniele Andrich

zVg


POWER THROUGH ANYTHING Uphill

7 Distance

13.42 Ascent

586

m

ULTRA LONG BATTERY LIFE HILL SPLITTER TM

P OL A R G R IT X O U T D O O R M U LT I S P O R T - U H R Der Polar Grit X wurde für die Momente entwickelt, in denen die Straße nicht genug ist und neue Ziele abseits befestigter Wege warten. Der Grit X ist eine Outdoor-Multisportuhr mit integriertem GPS, optischer Pulsmessung am Handgelenk, Kompass und Höhenmesser sowie den einzigartigen Trainingsfunktionen von Polar.

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FUELWISETM

m

th


AusZeit

Ferienfeeling für Ausflügler und Kurzurlauber

AUSZEIT zu Hause

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Trailrunning

Entspannung im Enduro-Gang Trailrunning ist mehr als Berglauf, mehr als Sport in der Natur und mehr als pure Outdoor-Action in den Bergen. Es ist alles zusammen. Und vor allem: Es ist ein Hochgenuss. Wenn früh am Morgen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen über den Grat ziehen, der Tau auf den Bergwiesen dem Licht entgegenblinzelt und der Tag in aller Stille erwacht - dann ist für Trailrunner der Höhepunkt des Tages eigentlich schon erreicht.

Es braucht nicht viel – aber das richtige. Einsteiger sollten sich in Sachen Equipment eine fachmännische Beratung gönnen. Zum Beispiel bei Bächli Bergsport +41 (0)44 826 76 76

baechli-bergsport.ch/trailrunning

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Das Erlebnis am Berg, das Einssein mit der Natur, die Freiheit des Weges, das Hineingleiten in die Geheimnisse alpiner Einsamkeit ... das alles gehört dazu und webt sich zu einem vielschichtigen Erlebnis zusammen, das für viele berührend, erfüllend – ja, beglückend ist. Ein Erlebnis, das zur persönlichen Erfahrung wird, weil es innerlich antreibt, motiviert und mental wachsen lässt. Ob entlang eines Gletschersees, auf schmalen Gratwegen oder von Bergsee zu Bergsee – beim Trailrunning steht das individuelle Naturerlebnis im Fokus. Tempo und Strecke sind nicht entscheidend. Was für die meisten Sportler vor allem zählt, ist das gute Gefühl, aktiv über Stock und Stein unterwegs zu sein.

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✎ Uta De Monte

Beim Trailrunning ist der ganze Körper gefordert, und auch eine gute Konzentration ist gefragt: Bänder und Sehnen werden bei regelmässigem Training kräftiger, belastbarer und gleichzeitig geschmeidiger; die Koordination einzelner Muskelgruppen untereinander wird immer feiner und effektiver. Natürlich wird beim Laufen besonders die Beinmuskulatur beansprucht, aber auch Rumpf und Rücken sollten für eine gesunde Laufhaltung in Form sein. Zu guter Letzt erfahren auch die Koordination und der Kopf einen positiven Trainingseffekt. Weil die meisten Trails Naturwege sind und dem vielseitigen Gelände der Berge entsprechen, erfordern viele Passagen hohe Aufmerksamkeit und gute Konzentration. Schöner Nebeneffekt: Der Kopf schaltet ab und kann gedanklich vollkommen entspannen. Auf über 65’0000 Kilometern markierten Wanderwegen bietet die Schweiz hierfür quasi unendlich viele Möglichkeiten. Nicht jeder Wanderweg eignet sich als Laufstrecke, aber zahlreiche Destinationen haben sich mittlerweile auf Trailrunning eingestellt und bieten Plattformen, Tagestouren und organisierte Mehrtagestouren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Die Bergwelt wird dabei zum Spielplatz für Aktive. Es bleibt nur eines zu wünschen übrig: Viel Spass!

swiss-image.ch/Ivo Scholz und zVg


Gut gerüstetAusZeit

Wunschliste Trailrunner

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1. SCOTT TRAIL RC TR' 10 PACK

Auch im Herbst eine coole Sache Trailrunning ist ein Ganzjahressport. Auch wenn die Tage im Herbst und Winter kürzer und dunkler werden, muss niemand auf seine Berg-Kilometer verzichten. Wichtig ist dann vor allem eine gute Ausrüstung. Wenn man mehrere Schichten übereinander trägt, bleibt der Körper angenehm warm. Bewährt hat sich die Kombination einer dünnen Baselayer, einer warmen Midlayer sowie einer regen- oder winddichten Schicht. Da der Körper viel Wärme über den Kopf verliert, gehört auch eine Mütze oder ein Stirnband mit auf den Weg. Bei längeren Touren empfiehlt sich ein Paar Handschuhe. Wer gerne nach Feierabend unterwegs ist, sollte sich keinesfalls auf die Taschenlampe des Handys verlassen, sondern besser eine Stirnlampe bei sich haben. Nicht vergessen: Eine nahestehende Person sollte immer wissen, wann man wohin unterwegs ist und wann die Rückkehr geplant ist – nur für alle Fälle. Inspirierende Touren-Tipps: myswitzerland.com

Die ultraleichte Trailrunningweste besteht aus einem atmungsaktiven Stretch-Material. Für Begeisterung sorgt die leichte Hülle, in welcher die Stöcke wie in einem Köcher untergebracht werden können. Mit ihrem wasserfesten Hauptfach und mehreren Einschubtaschen seitlich sowie an den Schulterträgern ist diese Trailrunningweste perfekt für anspruchsvolle, lange Ultra-Läufe. Gewicht: ca. 165 g, UVP: CHF 135

2. HOKA ONE ONE CHALLENGER ATR 5 W

Der Challenger ATR 5 W ist ein Allterain Trailrunning-Schuh mit einem doppelschichtigen Mesh für ein ausgewogenes Verhältnis von Support, Haltbarkeit und Atmungsaktivität. Die strukturierte TPU-Verstärkung an den Zehen bietet zusätzliche Haltbarkeit und die Fersenkappen-Stütze auf der Innenseite ist für Halt in jedem Gelände. Gewicht: ca. 436 g/Paar (8), UVP: CHF 159

3. LOWA MICRO RCM

Der Micro RCM ist ein ultraleichter, faltbarer Fixlängenstock aus Carbon und eignet sich optimal für Trailrunning und Trekkingtouren. Trotz seinem geringen Gewicht und dem minimalistisch gehaltenen Design bietet der Stock einen ergonomischen Schaumstoff-Griff mit entsprechender Griffverlängerung. Einfache Entriegelung der Segmente per Knopfdruck. Erhältlich in den Längen 115 cm, 120 cm, 125 cm, 130 cm, Gewicht: ca. 350 g/Paar, UVP: CHF 169 Alle Produkte erhältlich bei: baechli-bergsport.ch

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Trailrun-Dorado Engadin

Der Lauf der Natur Engadin | Trailrunner geniessen die Berge so, wie sie sind: mal steinig und wild, mal sanft und sonnig. Wer sich selbst herausfordern und die Natur laufend neu entdecken will, ist im Engadin genau richtig: Durchzogen von unzähligen Trails verschiedener Schwierigkeitsstufen, bietet es für jeden Runnertyp spannende Erlebnisse.

Grevasalvas

HEIDI AUF DEN FERSEN

Val Roseg

Vom Sportzentrum Muot Marias aus startet der Weg eher gemütlich, Richtung Sils Baselgia zur Via Engiadina und anschliessend über offenes Weideland mit einem herrlichen Blick auf Grevasalvas. Ab hier wird es spektakulär vielseitig: Der Singletrail führt über Bergbäche und moorige Wegabschnitte zum «Lej da Lunghin.» Kurz darauf ist der Pass Lunghin erreicht: eine dreifache Wasserscheide zwischen Atlantik (Rhein), Mittelmeer (Po) und Schwarzem Meer (Donau). Der Abstieg erfolgt auf einem steilen ZickzackWeg nach Maloja. Spot Tipp: Grevasalvas ist als «Heididorf» bekannt: Hier wurde 1978 die Fernsehserie «Heidi» gedreht. Das Dörfchen ist nur einen Steinwurf vom Weg entfernt. Anspruch: mittel Distanz: 14,8 km Höhendifferenz: 969 hm Länge: 3-4 Stunden

Engadin St. Moritz Tourismus AG Via San Gian 30 7500 St. Moritz engadin.ch/herbst

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DURCH DIE GLETSCHERWELT Auf dieser spektakulären Tour können sich Trailrunner so richtig auspowern. Der Trail beginnt sanft und führt auf einer Forststrasse hinein ins Val Roseg bis zum «Hotel Restaurant Roseg Gletscher.» Ein markierter Weg führt ab hier durch das gewaltige Gletscherflussbett in Richtung «Lej da Vadret.» Auf der Hälfte des Sees biegt der Weg rechts ab Richtung CoazHütte. Beim Wegweiser auf 2’645 m ü. M. angekommen, geht es weiter bis zur Hütte Fuorcla Surlej (2’755 m ü. M.), dem höchsten Punkt der Tour. Beim Durchschnaufen unbedingt die grandiose Aussicht auf das Bernina Berg- und Gletschermassiv sowie die idyllische Seenlandschaft geniessen! Ein steiniger und schmaler Trail führt zum «Hotel Restaurant Roseg Gletscher» zurück. Spot Tipp: Wer die Forststrasse nicht mehr zurücklaufen möchte, kann für diesen Abschnitt die Pferdekutsche nutzen, welche dort tagsüber regelmässig verkehrt. Keine Reservation notwendig. Anspruch: schwer Distanz: 30,1 km Höhendifferenz: 1’152 hm Länge: 5-6 Stunden

✎ Uta De Monte

zVg

La Punt - Zuoz

LEICHTE RUNDTOUR Start und Ziel des Trails ist in La Punt Chamues-ch, am Fusse des Albulapasses. Vorbei an der romanischen Kirche San Andrea biegt die Strecke nach links Richtung Zuoz in duftende Lärchenwälder ab und bietet dort kurze Auf- und Abstiege bis Zuoz La Resgia. Danach die Innbrücke queren und durch die idyllische Auenlandschaft San Batrumieu bis Madulain. Am Dorfende biegt der Rundweg unter die Strassenbrücke Richtung La Punt ab. Spot Tipp: Ein Zwischenstopp für Architektur-Fans: Madulain ist für seine typischen Engadinerhäuser bekannt. Anspruch: leicht Distanz: 9,1 km Höhendifferenz: 77 hm Länge: 1-2 Stunden

ANGEBOT FÜR AUSGESCHLAFENE Wer mehr als eine Nacht im Engadin bucht, erhält ein Bergbahnticket inklusive. Angebot gültig bis 31. Oktober 2020. Teilnehmende Betriebe: engadin.ch/de/bergbahnen-inklusive


AusZeit

Panorama Trailrun Davos Klosters

Beim Trailrunning ist der Weg das Ziel. Eine besonders faszinierende Herausforderung ist der Drei-Tage-Trail rund um Davos Klosters: Das Gepäck wird transportiert; am Abend warten erholsame Hotelübernachtungen mit köstlicher und überwiegend regionaler Verpflegung auf die Sportler. Am Ende geht es wirklich nur um eines: Laufen! Auf den drei knackigen und landschaftlich durchgehend spektakulären Tagesetappen durchstreifen die Trailrunner die Bergwelt rund um Davos Klosters und das Prättigau. Am ersten Tag führt die Strecke über die Parsennbahn hinauf aufs Weissfluhjoch. Von dort startet das Abenteuer über den Panorama Trail Richtung Gotschna und dann weiter nach Klosters (17,1 km / 3-4 Stunden). Auf der Folgeetappe geht es zunächst mit der Madrisabahn zum Ausgangspunkt, von dort über das Rätschenjoch und das Gafierjoch nach St. Antönien (18,1 km / 4-5 Stunden). Krönender Abschluss ist am dritten Tag der Trail vorbei am Carschinasee, über das Verajoch und Gafalljoch bis zur Bergstation Fanas (29,3 km / 6-7 Stunden). Nach einem gemütlichen Abschluss auf der Terrasse des Berghauses «Sassauna» bringt die Seilbahn die Outdoor-Helden zurück ins Tal. Aufstieg insgesamt: 3’172 hm, Abstieg insgesamt: 4’834 hm Destination Davos Klosters Tourismus- und Sportzentrum, Talstrasse 41, 7270 Davos Platz +41 (0)81 415 21 21, davos.ch Alte Bahnhofstrasse 6, 7250 Klosters +41 (0)81 410 20 20, klosters.ch

HIDE AND AWAY Hier sein und das Leben geniessen: Zwischen Wellness und Kulinarik, Bergnatur und Sporterlebnis. Was liegt also näher, als das nächste Mal etwas weiter zu fahren.

Hotel & Spa • 7165 Brigels • laval.ch

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Grischa – DAS Hotel Davos

Wo das Bikerherz höherschlägt

Davos Klosters | Epische Abfahrten, Transport bis auf 2'800 Meter Höhe und ein 700 Kilometer langes Wegnetz: Davos Klosters gilt als Eldorado für Mountainbiker. Auch zahlreiche Hotels haben sich auf ihre Bedürfnisse spezialisiert; allen voran das Bikehotel «Grischa.» Zentral am Bahnhof von Davos gelegen, bietet das 4-Sterne-Haus viel mehr als nur ein komfortables Basislager für unvergessliche Abenteuer auf zwei Rädern, wie Kilian und Lesley aus erster Hand erfahren dürfen.

Das gemütliche Alpen-Chic-Zimmer ist in warme Gelbtöne getaucht. Vor den Fenstern schimmert das Morgenrot wie Perlmutt. Erste Sonnenstrahlen huschen über schroffe Flanken. Gipfel, spitz wie die Zinnen einer Burg, flammen im Licht der aufgehenden Sonne auf. Aneinandergekuschelt betrachten Lesley und Kilian das Naturschauspiel. Noch ist es zu früh zum Aufstehen. Die erste Bahn aufs Jakobshorn, ein 2'590 Meter hoher Gipfel in den Albula-Alpen, fährt erst um 8:30 Uhr. Und das ist gut so. Es ist ein besonderes Gefühl, den Tag ohne Hektik an jenem Berg erwachen zu sehen, den man später erkunden wird. Während Lesley und Kilian die Stille geniessen, herrscht einige Etagen tiefer emsiges Treiben. Waschmaschinen und Trockner laufen auf Hochtouren. Teller und Tassen klirren. Frühmorgens ist eine geschäftige Zeit hinter den Kulissen des 4-SterneHauses «Grischa – DAS Hotel Davos.» Das Hotel vollbringt das Kunststück, Genuss mit aktivem Bergsport zu vereinen. Wenn die Gäste zeitig am Morgen zum Frühstück erscheinen, ist nicht nur ein reichhaltiges Buffet mit allerlei Müslis, Eierspeisen, eingelegtem Gemüse und regionalen Spezialitäten angerichtet. Auch die Schmutzwäsche vom Vortag liegt frisch gewaschen für das nächste Abenteuer bereit. Das Hotel hat sich klar positioniert: Im Sommerhalbjahr dreht sich hier alles ums Mountainbiken. Für Gäste wie Lesley und Kilian bedeutet dies: Es ist niemandem ein Dorn im Auge, wenn man sportlich bekleidet zum Frühstück erscheint oder, nach einem erlebnisreichen Tag, schlammverkrustet an der «Pulsa Bar» einen Drink zu sich nimmt. Es ist auch kein spezieller Aufwand, sich nach dem Mountainbiken der schmutzigen Kleider zu entledigen. Ein grosser Kleiderschrank mit durchdachten Details wie einer Helmablage steht im Zimmer gleich hinter der Türe. Von dort sind es nur wenige Schritte bis ins geräumige Badezimmer mit Regendusche, Badewanne und weichen Handtüchern. Ideal, um sich vor dem Abendessen in einem der vier hoteleigenen Restaurants frischzumachen.

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✎ Carina Scheuringer

Justin Hession


AusZeit Auch sonst wurde an alles gedacht. Um die Räder zu versorgen, steht ein Waschplatz, eine Reparaturstation und ein «Bikeraum» bereit. Dazu gibt es eine Teestation zum Auffüllen der Bidons und eine «Aktive Corner» mit Broschüren, Karten, Tourenvorschlägen sowie der «Singletrail Map Davos Klosters» zum Ausleihen. Direktbucher profitieren zusätzlich zur Gästekarte, die allen Übernachtungsgästen der Region die kostenlose Fahrt mit dem regionalen ÖV ermöglicht, von einem Gutschein für den Bike-Transport mit den lokalen Bergbahnen. Sie können ausserdem – so wie Lesley heute – eines der beiden hoteleigenen E-Mountainbikes des Modells «TREK Powerfly» testen. Nach dem Frühstück mit einer Extra-Portion Porridge mit Kardamom und Kokos ist es für Lesley und Kilian endlich so weit: Das Paar stürzt sich ins Abenteuer. Zu erleben gibt es viel. Mit über 700 km Trails ist die Ferienregion Davos Klosters eine der grössten Bike-Destinationen Graubündens. Bike-Karten liegen kostenlos an allen Talstationen auf oder stehen – wie die 3D-Karten-App, mit der auch Tourentracking möglich ist – auf der Tourismus-Webseite zum Download zur Verfügung. Zu den Aushängeschildern zählt der «Alps Epic Trail», der längste Singeltrail der Schweiz. Als «IMBA Epic Trail» ausgezeichnet, führt er über 45 Strecken- und zwei Downhill-Kilometer vom Jakobshorn zum Bahnhof Filisur. Damit gibt er ein sportliches Programm für Lesley und Kilian vor. Der erste Downhill stimmt auf die Tour ein. Er bringt das Paar ins Sertig Dörfli, wo das «Walserhuus» zum Znüni lockt. Danach lassen Lesley und Kilian die Traverse Richtung Davos links liegen und folgen dem «Alps Epic Trail» über Rinerhorn und Monstein bis Jenisberg und hinab in die Zügenschlucht. Einmal am Landwasserviadukt vorbei, haben sie Filisur auch schon im Blick. Die Route ist eine Achterbahnfahrt aus steilen Climbs und rasanten Downhills mit grandiosen Aussichten. Kurzum: Ein aktives Bergerlebnis par excellence. Genau das ist schliesslich das Ziel eines jeden erfüllten Bike-Wochenendes. Als Lesley und Kilian abends zurück in Davos eintreffen, sind ihre Bikes schnell versorgt und sie selbst frisch gemacht. Im Restaurant steht ein herzhaftes Halbpen­sions-Menü bereit. Eine angenehme Überraschung – denn, Hand aufs Herz, zum Bestellen à la carte fehlt nach den Anstrengungen des Tages ein wenig die Musse. Aber das weiss man im «Grischa.» Zum Erfolg eines Wochenendes wie diesem trägt eben auch die Bleibe bei. Und Lesley und Kilian haben gut gewählt. Hier schlagen Bikerherzen höher.

Grischa - DAS Hotel Davos Talstrasse 3, 7270 Davos Platz +41 (0)81 414 97 97, hotelgrischa.ch Grischa Trail Days: Freitags und samstags profitieren Übernachtungsgäste des Hotels von kostenlosen, professionell geführten Touren in den Stärkeklassen 2 & 3 Angebot «Happy Trails» ab CHF 290/Person inklusive Welcome Drink, 2 Übernachtungen, Frühstücksbuffet, 1 Bike Burger inkl. Softgetränk, Wäscheservice für Bike-Bekleidung, Gästekarte, 2 x Personen- und Biketransport auf den Bergbahnen und Grischa Bike Goodies SpotMagazine l Herbst 2020

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Gut gerüstet aufs Mountainbike

Erste Wahl für schnelle Kurven

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2 1. SCOTT RANSOM 900 TUNED BIKE

Das neue Ransom gilt als Revival eines Kult-Bikes: Die Tuned Version verfügt über 170 mm Federweg und ist mit dem Scott Twin Loc Federungssystem, einer SRAM Eagle Schaltgruppe und hochwertigen Syncros-Komponenten ausgestattet. UVP: CHF 8'799, scott-sports.com

2. ALPINESTARS ASPEN PRO LITE HANDSCHUHE

Der Vollfingerhandschuh aus atmungsaktivem, dehnbarem Mesh-Textil und strapazierfähigem, synthetischem Wildleder bietet sowohl höchsten Komfort als auch besten Grip. Auch Smartphones und GPS-Systeme können damit problemlos bedient werden. UVP: CHF 50, alpinestars.com

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4. ALPINESTARS ALPS 8.0 SHORTS (HERREN)

Die Shorts aus leichtem Hightech-Polyester sorgen mit Taillenweite-Regulierung und nahtloser Schrittpartie für Komfort auf dem Sattel. Dank einer hinteren Passe aus Ripstop-Gewebe sind die Shorts auch für herausfordernde Trails optimal. UVP: CHF 150, alpinestars.com

5. ALPINESTARS PARAGON PLUS KNEE PROTECTOR

Der leichte, strapazierfähige und flexible Protektor aus atmungsaktivem Mesh bietet eine ideale Passform und ist CEzertifiziert. UVP: CHF 70, alpinestars.com

3. ALPINESTARS MISSILE TECH HELM

Der leichte und robuste Missile Tech Helm mit MIPS-Technologie wurde speziell fürs Bergabfahren entwickelt. Der Fullface Helm verfügt über 22 Öffnungen für maximale Luftzirkulation und Belüftung. Der waschbare, antibakterielle Futterstoff vermindert unangenehme Geruchsbildung. UVP: CHF 450, alpinestars.com

✎ Carina Scheuringer und Stefan Schiesser

zVg

6. ALPINESTARS ALPS 8.0 JERSEY (HERREN)

Lang und gut: Das Langarmtrikot ist mit grossflächigen Mesh-Elementen bestückt. Es ist atmungsaktiv, feuchtigkeitsabsorbierend, antibakteriell und schnell trocknend. Ein verlängertes Panel im unteren Rückenbereich sorgt für die ideale Passform. UVP: CHF 70, alpinestars.com


Fokus

Trail Spotter

Sattelt die Räder!

Bachalpsee Loop

Bike Kingdom

Insider sehen im E-Mountainbiking fast schon eine neue Sportart: Der Weg wird noch weiter, der Spass wird noch grenzenloser. Eine geeignete Tour, um sich davon zu überzeugen, ist der Mountainbike-Trail Bachalpsee ab Grindelwald. Die asphaltierte Passstrasse führt zur Grossen Scheidegg. Von dort geht es weiter über eine Schotterstrasse nach First und zum Bachalpsee. Der Rest ist gemachte Sache: 13 km Abfahrtsspass führen zum Ausgangspunkt zurück. In Grindelwald befinden sich zwei Rent a Bike-Stationen mit E-Mountainbike-Verleih.

Nach dem flachen Einstieg entlang des Vierwaldstättersees ab Brunnen beginnt bei Gersau der steile Aufstieg zum Gätterlipass. Über die Alp Egg und das Gotterli führt die Route via der Timpelweid zum Urmiberg. Nach den grandiosen Weitblicken, die sich von den Mythen über die Urner Berge bis zur Klewenalp erstrecken, folgt ein Hochgenuss der anderen Art: Die rasante Abfahrt. Entlang der Muota geht es zurück zum Ausgangspunkt.

Praktisches

Praktisches

Rent a Bike AG Steinmatt 1, 6130 Willisau +41 (0)41 925 11 70, rentabike.ch

Rigi Bahnen AG Bahnhofstrasse 7, 6354 Vitznau +41 (0)41 399 87 87, rigi.ch

Route: Grindelwald-Grosse Scheidegg-FirstBachalpsee-Grindelwald Distanz: 30,5 km Höhendifferenz: 1'274 hm

✎ Carina Scheuringer und Uta De Monte

Rundtrail Urmiberg

Route: Brunnen-Gersau-Gätterli-Brunnen Distanz: 28 km, Höhendifferenz: 887 hm Tipps: Die Route ist nur in eine Richtung signalisiert: Brunnen-Gersau-Gätterli-Brunnen.

Justin Hession und zVg

Arosa Lenzerheide heisst seit 2020 Bike Kingdom Lenzerheide. Mehr als 900 Kilometer Trails, spezifische Biketrails und zwei Bikeparks warten darauf, unter die Räder genommen zu werden. Speziell für Familien und Kinder entstanden in den letzten Jahren mehrere Skillcenter und Pumptracks. Mit einer eigens entwickelten Bike Kingdom App orientieren sich Biker per GPS und fahren dank ausgeklügelter Spielmechanismen virtuell gegeneinander. Über die App lassen sich Touren einfach planen und fahren. So zum Beispiel die Biketicket 2 Ride Tour. Praktisches

Route: Lenzerheide-Piz Scalottas-Parpan- Mittelberg-Fanülla-Chur-BrambrüeschChurwalden-Alp Stätz-Spoina-Lenzerheide Distanz: 46,7 km, hoch: 950 hm, runter: 3'250 hm Ferienregion Lenzerheide Voa Principala 80, 7078 Lenzerheide +41 (0)81 385 57 00 bikekingdom.ch / arosalenzerheide.swiss SpotMagazine l Herbst 2020

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Jugendherberge Scuol

Leckere Trails Jugendherberge Scuol Prà da Faira 7550 Scuol +41 (0)81 862 31 31 youthhostel.ch/scuol Die bikefreundliche Jugendherberge hat bis Ende Oktober geöffnet. Im Winter herrscht Skibetrieb; im Juni beginnt die nächste Bikesaison.

Scuol | Die Jugendherberge Scuol gehört architektonisch zu den modernsten der Schweiz. Auch sonst blickt sie voller Elan in die Zukunft: Sie ist auf ganzer Linie auf das Wohl ihrer Gäste ausgerichtet und hat den Trend zum Bike-Tourismus längst erkannt.

Dani Hiederer ist nicht jemand, der Wasser predigt und selbst Wein trinkt. Was er in die Hand nimmt, wird eine durch und durch runde Sache, authentisch, glaubwürdig, überzeugend. Deshalb serviert die Küche der Jugendherberge Scuol beim warmen Znacht der Halbpension nur feinste Bündner Kost – frisch und aus regionalen Produkten zubereitet. Vieles bio, alles hochwertig. Der 48-jährige Betriebsleiter des modernen Gebäudes ist gelernter Koch mit vielen Jahren Erfahrung in der Zürcher Gourmet-Szene. Zusammen mit seiner Partnerin Steffi (49) führt er das Haus seit 2012. Wenn seine Gäste an der blitzblank geputzten Essensausgabe anstehen – auf Puschlaver Zitronen-Suppe, Geschnetzeltes

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✎ Uta De Monte

Uta De Monte und zVg

mit Gemüsereis und Mango-Tiramisu wartend – schöpft Dani am liebsten selbst mit grosser Kelle die Teller voll. Dabei hält er mit den Wartenden gern einen Schwatz über den Rüebli-Anbau des Dorfbauern, über Fleisch-Lieferanten vom Tal oder über die besten Singletrail-Passagen im Unterengadin. Denn neben der Kulinarik liegt dem Lebemann mit süddeutschen Wurzeln auch das Biken im Blut. Seit er dort wohnt «…puh, das werden ja bald 30 Jahre…» erkundet Dani die Ecken und Winkel der Nationalparkregion auf zwei Rädern. «Immer wieder entdecke ich etwas Neues. Das Gebiet ist einfach sensationell», schwärmt er. Und schaltet gleich einen Gang höher: «Das Potenzial ist noch lange nicht ausgenutzt. Es geht eigentlich gerade erst los.» In den kommenden Jahren will die Naturparkregion Region Engadin Scuol Zernez und Val Müstair richtig in die Pedale treten und die drei Täler durch ein vielseitiges und attraktives Trailnetz verbinden. Die meisten davon Naturtrails; das heisst, sie fügen sich respektvoll in die Landschaft ein. Bislang war das Unterengadin wegen des Nationalpark Bike-Marathons und als Transalp-Halteort eher für lange Touren bekannt. Doch Dani bemerkt den Wandel: Auch unerfahrene Biker, E-Mountainbiker und Familien lernen die Region mehr und mehr für sich kennen. Die Aufenthaltsdauer seiner Gäste, viele davon sind Freundesgruppen, die sich hier zum Biken treffen, hat sich in den letzten Jahren stetig verlängert. Längst hat er die Jugendherberge bikefreundlich ausgerichtet: Im Keller befindet sich ein abschliessbarer Bike-Raum, hinter dem Haus steht ein Reinigungsplatz zur Verfügung. Auch Lunch-Pakete macht er regelmässig parat. Das Beste aber ist die Lage des Hauses: nur wenige Schritte vom Bahnhof Scuol, von der Bergbahn sowie einem Bike-Shop entfernt. Im Nu ist man mit dem Bike im Berggebiet des Motta Naluns auf rund 2'000 m ü. M. und geniesst ein Routennetz mit Geheimtipp-Charakter. Ob Wurzelwege, Flowtrails oder enge Kurven – sie alle führen vor imposanter Bergkulisse ins Tal zurück. Direkt zu Danis himmlischem Mango-Tiramisu.


Jugendherberge Davos

Das hat Stil!

Davos | Mitten im Alpenpanorama der Superlative liegt die Jugendherberge Davos Youthpalace: eine Oase zwischen Spass, Erholung und Aktivtourismus. Das Haus empfängt seine Gäste stilecht im umgebauten Sanatorium – mit antiken Liegestühlen und grossartiger Aussicht über das Dorf und die Gipfel der Bündner Bergwelt. Mountainbiker, Velo-Fahrer und E-Biker sind im SingletrailParadies Davos Klosters auf dem besten Weg zur aktiven Erholung. Dabei halten die umliegenden Berge, was ihr Anblick verspricht: Action, Adrenalin und jede Menge guter Kurven. Atemberaubend und mit Sicherheit ein Highlight ist der längste Singletrail der Schweiz, der «Alps Epic Trail Davos.» Die Strecke vom Jakobshorn nach Filisur gehört offiziell zu den besten Mountainbike-Trails der Welt. Die vollständige, 38 km lange Tour startet am Jakobshorn; ein alternativer Einstieg ist die Bergstation Rinerhorn. Von dort folgt man in einem Spiel aus Abfahrten und kurzen Anstiegen der beschilderten Route nach Monstein. Dieser Teil gilt als eine der schönsten Strecken der Region Davos. Von hier aus ist ein knackiger Aufstieg bis zum Start des Trails nach Jenisberg zu nehmen. Durch die Zügenschlucht führt die Route schliesslich bis zum Landwasserviadukt. Jenseits aller Touren heisst es im Youthpalace: Beine hoch und geniessen, denn hier wird alles geboten, was für die Erholung wichtig ist. Ein feines Frühstücksbuffet und Voll- oder Halbpension beispielsweise, oder leckere Lunchpakete für unterwegs. Das 1913 erbaute, ehemalige Sanatorium «Beau-Site» verwöhnt ausserdem mit seiner besonderen Lage. Sonnenseitig talabwärts thront es fast herrschaftlich über dem Dorf und macht Lust, weitere Erkundungspläne in der Umgebung zu schmieden. Jugendherberge Davos Youthpalace Horlaubenstrasse 27, 7260 Davos-Dorf +41 (0)81 410 19 20, youthhostel.ch/davos

✎ XXXXXXXX

Justin Hession und XXXXX

Jugendherberge Pontresina

Das rockt!

Pontresina | Raus aus den Federn und rauf auf den Sattel! In der Jugendherberge Pontresina werden die kühnsten Biketräume direkt nach dem Aufstehen wahr: vielseitige Singletrails, lässige Flow-Trails, rasantes Downhill und kurvige Passstrassen versüssen den Tag. Die Jugendherberge Pontresina liegt am Fusse des Piz Bernina im sonnigen Engadin und heisst Mountainbiker willkommen. Im Haus befindet sich ein Velo-Fachgeschäft mit Miet- und Reparaturservice. Wer seine Ausrüstung beisammen hat, kann von der Haustüre weg in die Pedale treten. Zu den bekanntesten Bike-Routen der Schweiz gehört die Fahrt über den Berninapass. Die Tour ist als «Bernina Express» mit der Nummer 673 ausgeschildert und führt von den Gletschern des Engadins bis zum Gelato von Poschiavo. Dazwischen warten viele Kilometer Singletrails, offene Flächen mit geringer Steigung und natürlich die Bernina-Passhöhe auf rund 2'200 Meter. Der Trail ist als mittelschwer eingestuft und erfordert für die Abfahrt ins Valposchiavo technische Sicherheit. Mehrere Haltestationen eignen sich, um den Rückweg mit der Rhätischen Bahn zu nehmen. Wer danach noch Kraftreserven übrig hat, kann sich am Abend im Pumptrack beweisen, der sich direkt neben der Jugendherberge befindet. Oder man füllt beim Nachtessen des Halbpensions-Angebotes die Batterie erstmal wieder richtig auf. Ganz sicher ist für jeden etwas dabei. Jugendherberge Pontresina Via da la staziun 46 7504 Pontresina +41 (0)81 842 72 23 youthhostel.ch/ pontresina

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Outdoor-Moments in Graubünden In frischem Türkis schillert der Lag Serein in der Bergsonne – und macht seinem Namen alle Ehre: «Serein» bedeutet klein und rein. Er befindet sich zwischen der Bergstation Cuolm da Vi und dem Aussichtspunkt La Muotta (2’484 m ü. M.) im Herzen der Tourismusregion Andermatt Disentis Sedrun. Mit dem RailAway-Kombi-Angebot erhalten Wanderer bis zu 20 Prozent Ermässigung bei den Seilbahnen Oberalppass-Schneehüenerstock und Gütsch-Nätschen. Das Angebot ist gültig bis 17. Oktober 2020. sbb.ch/andermatt-sedrun-disentis

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AusZeit

RailAway ✎ Uta De Monte l Herbst SpotMagazine 2020

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Flurinaweg

Wildvögel unterwegs Graubünden | Das Wandergebiet Motta Naluns im Unterengadin bietet ein vielseitiges Wegenetz mit spektakulärem Bergpanorama. Wer mit dem RailAway-Kombi-Angebot reist, findet sich ruckzuck in einem spannenden Gebirgsabenteuer wieder – ein fröhliches Erlebnis für kleine und grosse Wandervögel.

Sesselbahn Ftan-Prui in der Sommersaison 2020 bis 18. Oktober, täglich 08:30-12:30 Uhr und 13:30-17:00 Uhr, Bergbahn Scuol-Motta Naluns in der Sommersaison 2020 bis 1. November, täglich 08:30-17:00 Uhr bergbahnen-scuol.ch Flurinaweg Anspruch: leicht Distanz: 2,2 km Dauer: 1-2 Stunden

Jeden Sommer zieht Flurina mit ihren Eltern und ihrem Bruder, dem Schellen-Ursli, aufs Maiensäss hoch in die Berge. Diesmal ist es besonders schön: Sie nimmt einen Jungvogel unter ihre Fittiche und erlebt mit ihm spannende Abenteuer. Ein wenig dieser Abenteuerluft dürfen Paolo (8) und Aaron (5) heute ebenfalls schnuppern: mit dem Sessellift der Bergbahnen Scuol geht es ab Ftan hoch zur Bergstation Prui, wo der Flurinaweg die Geschichte in zehn Stationen erzählt. Auf Tafeln sind die Bilder von Alois Carigiet zu sehen und dazu die passenden Textabschnitte aus dem Kinderbuch zu lesen.

Nicht immer reicht die Geduld der Kinder bis zum Schluss der Zeilen – schliesslich gibt es an den Stationen allerhand zu tun. Aber auch für Erwachsene ist die Geschichte ein liebenswerter Einblick in Flurinas Welt. Um es knifflig zu machen, wurden die Textabschnitte durcheinandergewürfelt. Es gilt, anhand eines Begleitheftchens, das die Kinder an der Bergbahn gratis erhalten, am Ende des einstündigen Weges die Kapitel in die richtige Reihenfolge zu bringen. Noch ist das Lösungswort in weiter Ferne, aber gemeinsam werden wir das sicherlich meistern. Ein grelles Bimmeln tönt durch den lichten Lärchenwald. Kommen etwa Flurinas Ziegen über den Hang gerannt? Aber nein... Paolo ist auf einen Baum geklettert, um dort verschieden grosse Glocken anzuschlagen. Sie symbolisieren die Vögel, welche Flurina eines Nachts auf dem Baum einzufangen versucht. Nur wenige Meter weiter hat Aaron ein Wagenrad entdeckt, an dem ebenfalls zahlreiche Glocken festgemacht sind. Ein fröhliches Kinderkonzert hallt über die Höhe und macht Lust auf weitere Entdeckungen. In einer Holzkiste können wir kleine Holzvögel ertasten, die wir mitnehmen dürfen und zu Hause bemalen werden. Eine andere Kiste hält Material bereit, um Papierflieger zu basteln. Diese bemalen wir gleich vor Ort mit Feuerpfeilen und Düsenantrieben – und schon sausen sie um die Wette. Einige Stationen weiter sitzen bunte Holzvögel auf einem Zaun. Aaron zählt sie durch, während sein grosser Bruder bereits erkannt hat, dass es sich um Rotkehlchen, Grünspechte, Kleiber und Distelfinke handelt. Weitere Wildtiere entdecken

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✎ Uta De Monte

photographysissirichter, Carina Scheuringer und zVg


Fokus

Wandern am Dreibündenstein Mit der Brambrüeschbahn geht es aus der Alpenstadt Chur direkt auf den Dreibündenstein. Das Hochplateau erstreckt sich zwischen dem Panoramablick des Gipfels (2'176 m ü. M.) und dem Sessellift Feldis. Ein Wegenetz für sonnige Genusswanderungen führt über satte Bergwiesen und an gemütlichen Bergbeizen vorbei.

wir nach der nächsten Wegbiegung: Murmelis, Hirsche, Gämsen und Rehe haben sich als Holzfiguren zwischen den Büschen versteckt und wollen erspäht und gezählt werden. Eine Grillstelle mit Sitzbänken lädt hier zur Marschpause ein.

Mit dem RailAway-Kombi-Angebot profitieren Wanderfreunde bei Fahrt mit dem ÖV von bis zu 10 Prozent Ermässigung auf das Rundreiseticket Brambrüesch–Feldis/Rhäzüns inkl. Rückfahrt mit Zug oder Bus nach Chur und auf das Rundreiseticket Brambrüesch–Pradaschier/ Churwalden inkl. Rückfahrt mit Postauto und 2 Rodelbahnfahrten. Das Angebot ist gültig bis 25. Oktober 2020. sbb.ch/dreibuendenstein

Wir haben jedoch ein anderes Ziel: Am Berghaus Motta Naluns wartet ein grosser Spielplatz auf uns. Dazu gehört auch ein Mini-Pumptrack mit Laufrad für die Allerkleinsten sowie ein Streichelgarten mit Ziegen – «soooo süssssss!» Er ist der Endpunkt des Themenweges, nur wenige Schritte weiter befindet sich bereits die Bergstation Motta Naluns. Wer weitere Abenteuer sucht, greift für die Abfahrt zum breit bereiften Trotti. Wir wählen die gemütliche Variante mit der Gondel und sind von der Talstation in wenigen Schritten zurück am Bahnhof Scuol-Tarasp, wo wir die Rückreise mit dem Zug antreten.

RailAway-Kombi-Angebot Profitieren Sie von bis zu 20 Prozent Ermässigung auf die Gondelbahnfahrt Scuol-Motta Naluns einfach oder retour bei Fahrt mit dem ÖV. Das Angebot «Wandern auf Motta Naluns» ist bis 1. November 2020 gültig. Alle Freizeitangebote sind online auf sbb.ch, am bedienten Bahnschalter oder über das SBB Contact Center 0848 44 66 88 buchbar. sbb.ch/wandern

Panoramawanderung Disentis–Sedrun Genussreich durch Graubünden: Ein weiteres Wandererlebnis wartet am Panoramaweg Disentis-Sedrun. Es beginnt an der Bergstation mit einem Panoramarestaurant und führt über einen aussichtsreichen, leichten Wanderweg in rund 2,5 Stunden von Caischavedra nach Cuolm da Vi. Das RailAway-Kombi-Angebot ermöglicht bis zu 20 Prozent Ermässigung (bis 31. August sogar bis zu 50 Prozent Ermässigung) auf die Seilbahnfahrten Disentis–Caischavedra und Sedrun–Cuolm da Vi (beide Richtungen möglich) bei Fahrt mit dem ÖV. Das Angebot ist gültig bis 25. Oktober 2020. sbb.ch/disentis-sedrun

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Bernina Kräuter Express

Eintauchen in die Welt der Kräutertees Le Prese | Die Fahrt im Bernina Kräuter Express ist ein Genuss auf vielfältige Art. Die Panoramawagen der Rhätischen Bahn klettern entlang der Albulalinie, dem UNESCO Welterbe Rhätische Bahn, über die Berge. Sie entführen ihre Gäste in ein italienischsprachiges Fleckchen Graubünden: das Valposchiavo. Im Zielort Le Prese warten feinste lokale Kulinarik sowie eine Führung durch die Kräuterwelt der Raselli Erboristeria Biologica. Wohl bekomm's!

Rhätische Bahn AG Railservice +41 (0)81 288 65 65 railservice@rhb.ch rhb.ch/kraeuter Spot Tipp: Der Bernina Kräuter Express ist noch bis 25. Oktober jeweils montags, freitags und sonntags buchbar. Im Paket enthalten sind ein Kräutertee auf der Zugfahrt, eine Führung durch die Raselli Erboristeria Biologica sowie ein 100 ProzentValposchiavo- Mittagessen in Le Prese.

Der mit dem Güggel ist zum Zmorge; jener mit der Eule hilft beim Einschlafen. Dazwischen liegt ein Bouquet an Düften und Nuancen – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die vielen Variationen an Kräutertees sind der Stolz des Familienunternehmens Raselli in Le Prese. Tiermotive auf den Kartonverpackungen sind ein beliebtes Markenzeichen und helfen, die Wirkung der jeweiligen Teemischung zuzuordnen. Der Güggel ist mit Malve, die Eule mit Zitronenmelisse. Auch lose Tees beispielsweise mit Edelweiss oder Hanf stehen zur Auswahl, sowie farbenprächtige Blütenmischungen und Gewürzpackungen. «Das Valposchiavo bietet ideale Anbaubedingungen», schwärmt Bruno Raselli, der mich auf der heutigen Besichtigungstour durch die Felder seines Neffen Fabrizio Raselli führt. Hier bekämen

die Pflanzen genau, was sie brauchen: viel Sonne, warme Sommer, wenig Regen und gleichzeitig die klimatische Vielfalt einer Bergregion. All das zusammen – er hebt geheimnisvoll die dichten, italienisch anmutenden Augenbrauen – schenke den Pflanzen einen starken Charakter und verleihe den unverwechselbar intensiven Geschmack. Der Zeitpunkt des Setzens, grösstenteils Mitte Mai, sei entscheidend für die Entwicklung der Kräuter, erklärt Bruno Raselli weiter. Es dürfe weder zu trocken noch zu nass sein; ausserdem sei kühler Nordwind schlecht für die Setzlinge. Danach aber beginne die Arbeit erst richtig: Das Jäten beanspruche einen Grossteil der Arbeitszeit in der Produktionskette, weil dies nur von Hand möglich sei. Die meisten der über zehn verschiedenen Kräutersorten werden im Le Prese heute maschinell geerntet. «Das erspart viel Zeit und ermöglicht am Ende einen tieferen Preis für den Endkunden», hält der 61-jährige Unternehmer fest. Bruno Raselli betreibt ein Drei-Sterne-Hotel im Ort, für dessen Restaurant er fast ausschliesslich selbst angebaute oder zumindest regionale Produkte verwendet. Sein Ziel: 100 Prozent Valposchiavo. Mit dem Kräuteranbau des Familienbetriebs kommt er diesem Ziel schon sehr nahe. Zudem gehört ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Viehhaltung zur Familie. «Alles in Bio-Qualität, ist klar», fügt er hinzu. Etwas anderes ist in der Region kaum mehr denkbar. Rund 90 Prozent der Anbaufläche im Tal wird heute

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✎ Uta De Monte

Uta De Monte und Rhätische Bahn AG


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biologisch bewirtschaftet. Zum Vergleich: Schweizweit gesehen liegt der Anteil bei weniger als 20 Prozent. Etwa 15 Prozent der Schweizer Kräuterproduktion stammen derzeit aus dem italienischsprachigen Hochtal im Süden Graubündens. Pro Jahr wachsen davon rund 40 Tonnen getrocknete BioKräuter auf den Raselli-Feldern. Aber Bio reicht heute nicht mehr aus. Deshalb sind auch in Rasellis Kräuterwelt immer wieder Innovationen gefragt. Das sind beispielsweise neue Mischungen oder zusätzliche Pflanzenarten – wie uns der Hotelier mit einem Hinweis aufs nahegelegene Himbeerfeld verrät. «Wir probieren immer wieder etwas Neues aus und setzen dabei auf nachhaltige, heimische Variationen, die wir vor Ort selbst anbauen können.» Seit 35 Jahren widmet sich Familie Raselli dem Anbau, der Verarbeitung und dem Vertrieb der natürlichen Kostbarkeiten. Brunos Bruder Reto Raselli hat den Kräuterbetrieb zum Blühen gebracht. Den Anbau hat dieser vor Kurzem seinem Sohn Fabrizio übergeben. Und wer hat’s erfunden? «Richtig: Begonnen hat alles mit den Kräuterbonbons von Ricola, für welche wir liefern durften», holt Bruno Raselli aus. Das macht das Familienunternehmen auch heute noch. Immerhin ein Drittel der Ernte verarbeitet Raselli aber inzwischen für die eigene Hausmarke. Daneben beliefert der Kräuterbauer auch Schweizer Grossverteiler und mehrere Betriebe, die die Bergkräuter weiterverarbeiten. Im Produktionsgebäude strömt ein feiner Pflanzenduft durch den Gang. Mehrere Meter hoch stapeln sich grosse, graue Kisten bis an die Decke. Wie Schatzkisten muten sie an, die bis zum Rand mit feingeschnittenen Kräutern befüllt sind. Vor dem Schnitt werden die Pflanzen in belüfteten Kammern getrocknet und von den Stielen entfernt. Denn im Stiel sind Bitterstoffe enthalten, die den Geschmack beeinträchtigen würden. Das grosse technische Finale schliesslich ist die Teebeutelmaschine, welche dafür sorgt, dass eine exakte Menge abgefüllt und in die Kartons verpackt wird. Eine lange Geschichte für einen kleinen Teebeutel. Auf der Heimfahrt im Panoramawagen des Bernina Express hängt man dieser Geschichte gern noch in aller Ruhe und bei einen frisch aufgebrühten Raselli Kräutertee nach. Und man schmeckt dabei plötzlich so vieles mehr als nur getrocknete Pfefferminze.

BERNINA EXPRESS Der Bernina Express führt von Chur bis Tirano in Italien – mit einem Fotostop auf der aussichtsreichen Alp Grüm. In Schlangenlinien, über Kehrtunnel und durch zahlreiche kleine Bergtunnel windet sich das UNESCO Welterbe Rhätische Bahn bis auf 2'253 m ü. M. und ist dank des laufend wechselnden und durchgehend spektakulären Panoramas ein einziger Hochgenuss. Die Solisbrücke, der Landwasserviadukt oder die Sicht auf den Morteratsch-Gletscher sind hierbei nur einige der Kulissen, welche über kurze, informative Durchsagen im Panoramawagen erläutert werden. Auch die Durchfahrt durch Le Prese ist beeindruckend: Einer Strassenbahn gleich schiebt sich der Zug hier in Schrittgeschwindigkeit durchs Dorf.

Bilder S. 34: Landwasserviadukt auf der Albulalinie der Rhätischen Bahn / Bruno Raselli vor den Feldern der Raselli Erboristeria Biologica Bilder S. 35: Bernina Express auf der Alp Grüm / Edelweiss-Felder im Valposchiavo / Kräutertee im Panoramawagen des Bernina Express

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Spot Picks

Erlebniskultur Die Akte Tell Sind die Altdorfer Tellspiele coronabedingt auch um ein Jahr verschoben, so wandelt man im Sommer und Herbst 2020 im schönen Urnerland dennoch auf den Spuren des Schweizer Nationalhelden. Das Geländespiel «Tatort Tell» erschliesst einen komplexen Mord-Fall mit moderner Inszenierungstechnik und bringt dabei den Mythos Tell auf spielerische Weise näher. Spielplan, Tatort-Karten und Kommissarrucksack sind noch bis 24. Oktober bei der Tourist Information erhältlich. Spot Tipp: Die Altdorfer «Tellspiele» finden neu von 28. August23. Oktober 2021 statt. Von 17. bis 27. September tourt das Theater Uri stattdessen mit «Achtung Tell» durch den Kanton.

Uri Tourismus AG Schützengasse 11 6460 Altdorf +41 (0)41 874 80 00 uri.swiss Tellspiele 2021: tellspiele-altdorf.ch

BirdLife Naturzentrum Der Klingnauer Stausee nahe Bad Zurzach ist ein bedeutendes Wass­ervogel-Schutzgebiet mit über 310 verschiedenen Vogelarten. Eine schöne und asphaltierte Velotour führt von Bad Zurzach durch den Auenschutzpark Aargau am Rhein entlang nach Koblenz und von dort nach Klingnau, zum BirdLife Naturzentrum direkt am See. Es bietet eine moderne Ausstellung über Naturschutz, die Lebensräume einer Aue sowie die faszinierende Welt der Zugvögel. Spot Tipp: Wer den Heimweg besonders geniessen möchte, legt im Gebiet Rappenschnabel, kurz vor Tourende, einen Halt mit herrlicher Aussicht auf Bad Zurzach ein.

BirdLife Naturzentrum Klingnauer Stausee Stauseestrasse 101 5314 Kleindöttingen +41 (0)56 268 70 60

naturzentrum-klingnauerstausee.ch

Routenvorschläge für weitere Velotouren: Bad Zurzach Tourismus AG Dr. Martin Erb-Strasse 9 5330 Bad Zurzach +41 (0)56 269 00 60 badzurzach.info

Schloss Wildegg Schloss Wildegg ist das einzige sprechende Schloss der Schweiz: In den mittelalterlichen Gemäuern begegnen Besucher den früheren Schlossbewohnern und können spannenden Jagd-Geschichten lauschen. Bei einem Rundgang durch den barocken Schlossgarten nach dem Vorbild von Versailles oder durch die Wohn- und Arbeitsräume anno 1880 taucht man direkt in die Geschichte des Kantons Aargau ein. Spot Tipp: Kinder können sich in der alten Schlossscheune als Ritter und Burgfräulein verkleiden, im Kinderschloss den Tisch decken oder im Pferdestall ein Holzpferd satteln.

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✎ Uta De Monte

Museum Aargau Effingerweg 6 5103 Wildegg +41 (0)848 871 200 museumaargau.ch

Carina Scheuringer, Aargau Tourismus/Michel Jaussi und zVg


AusZeit

Spot Picks

Sportkultur

Trailrunning Lenzerheide

Kanuwelt Buochs

Neue Wege entdecken

Spass am Nass Eine abenteuerliche Kanufahrt mit Grillplausch, ein Team-Event im Freien oder einfach nur Spiel und Spass auf dem Wasser: Die Kanuwelt Buochs macht alles möglich. Das Team ist nicht nur mit Leidenschaft bei der Sache, sondern besteht auch aus erfahrenen Kanuleitern und qualifizierten Betreuungspersonen – und ist auf dem Vierwaldstättersee zu Hause. Auf jeder Tour gibt es vor allem ein Ziel: ein unvergessliches Kanu-Erlebnis zu bieten. Für Einsteiger besonders geeignet sind die halbtägigen «Brätli-Touren»: Der Guide begleitet die Gruppe zu einem gemütlichen Lagerplatz. Auch mystische Geschichten des Vierwaldstättersees gibt er dabei gerne zum Besten. Diesen Herbst noch am 12. und 20. September 2020, Durchführung ab vier Personen. Kanuwelt Buochs Seefeld 8 6374 Buochs +41 (0)78 635 24 14 kanuwelt.ch

✎ Uta De Monte

Jan Thalmann und zVg

Bouldern im Tessin

Auf die Blöcke, fertig, los! Die grösste Faszination am Bouldern ist wohl der Kontrast zwischen Maximalkraft und Entspannung. Die Sportart ist ein komplexes Problemelösen mit Kraft und Köpfchen, bei der die Route am Felsblock nur wenige Meter hoch ist, aber absolute Konzentration verlangt. Zahlreiche Spots im Tessin – zum Beispiel Cresciano, Chironico, der Gotthardpass, das Verzascatal und das Bavonatal – sind vor allem im Herbst und auch in den Wintermonaten beliebt: Das Wetter ist stabil, meist trocken und nicht zu heiss. Zur Orientierung vor Ort empfiehlt sich der Routenführer «Cresciano Boulder», «Gottardo Boulder», «Verzasca Boulder» oder «Chironico Boulder». ticinoboulder.ch ticino.ch/boulder

Die frische Bergluft in der Nase, ein grossartiges Alpenpanorama vor Augen und Natur pur unter den Füssen. In der Ferienregion Lenzerheide befinden sich Laufstrecken für alle, die gerne schnell und abwechslungsreich unterwegs sind. Von 2003-2014 fand dort jährlich der Graubünden Marathon statt. Dieser galt als einer der härtesten Bergmarathons Europas. Der komplette Marathon führte von Chur bis aufs Parpaner Rothorn. Dies entspricht total 42 km mit insgesamt 3’015 Höhenmetern und 768 Tiefenmetern. Am Marathon konnten jeweils Teil-Strecken in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden absolviert werden. Diese können Trailrunner nun in einem übersichtlichen Tourenportal entdecken. Ferienregion Lenzerheide Voa Principala 37 7078 Lenzerheide +41 (0)81 385 57 00

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AusZeit Fokus

SCHAUPLATZ ERLEBNISREICHER HERBST: Auserlesene Tipps des Spot Teams

DER ULTIMATIVE AUSDAUERTEST

EIN KÖNIGREICH FÜR BIKER

EIN TICKET VOLLER MÖGLICHKEITEN

HOTEL-GASTRONOMIE MAL ANDERS

Destination Davos Klosters Tourismus- und Sportzentrum Talstrasse 41, 7270 Davos Platz +41 (0)81 415 21 21 davos.ch

Bike Kingdom Lenzerheide Voa Principala 80 7078 Vaz/Obervaz +41 (0)81 385 57 27 bikekingdom.ch

Ticino Turismo Via C. Ghiringhelli 7 6501 Bellinzona +41 (0)91 825 70 56 ticino.ch

Marché Ristoranti Svizzera SA c/o Marché Bellinzona Sud Autostrada A2 6513 Monte Carasso marche-restaurants.ch

Neun Mal mit den Bergbahnen hoch und 10‘000 Höhenmeter wieder runter – alles auf verschiedenen Singletrails. Die «Bahnentour Davos Klosters» gilt als der ultimative Enduro-Kick in den Alpen.

Zwei Bikeparks, sechs Regionen, 900 Kilometer Singletrails – Lenzerheide, Arosa und Chur haben sich 2020 zum «Bike Kingdom Lenzerheide» zusammengeschlossen und sind damit eine der grössten Bike-Regionen der Alpen.

Das besondere Extra: Wer im Tessin in einem Hotel, einer Jugendherberge oder auf einem Campingplatz übernachtet, geniesst dank «Ticino Ticket» freie Fahrt mit dem ÖV sowie zahlreiche andere Vergünstigungen.

Zwei Gehminuten vom Hotel entfernt befindet sich das Marché Restaurant. Dort können sich Gäste morgens am reichhaltigen Frühstücksbuffet bedienen und tagsüber frische Speisen in bekannter Marktplatz-Atmosphäre geniessen.

LA VAL HOTEL & SPA

FREIE FAHRT MIT DEM URITICKET

VIELSEITIGES TRAIL-DORADO

GASTGEBER AUS LEIDENSCHAFT

La Val Hotel & Spa**** Via Palius 18 7165 Brigels +41 (0)81 929 26 26 laval.ch

Uri Tourismus AG Schützengasse 11 6460 Altdorf +41 (0)41 874 80 00 uriticket.ch

Region Klewenalp-Vierwaldstättersee Kirchweg 12 6375 Beckenried +41 (0)41 624 66 00 klewenalp.ch

Hotel Gletschergarten Obere Gletscherstrasse 1 3818 Grindelwald +41 (0)33 853 17 21 hotel-gletschergarten.ch

Vergessen Sie den Alltag, packen Sie eine Tube Sonnencreme ein und trinken Sie Ihren nächsten Martini im Hideaway La Val. Mit dem James (Bond)-Special erleben Sie «Quantum Ferien» zum vergünstigten Preis.

Mit dem «UriTicket» geniessen die Gäste freie Fahrt auf ausgewählten Strecken des Öffentlichen Verkehrs und erkunden damit bequem die Wunderwelt zwischen dem Urnersee und den Gletschern am Gotthard. Kosten CHF 21/31.

Wer Vielseitigkeit liebt, kommt in der Bikeregion Klewenalp-Vierwaldstättersee voll auf seine Kosten: Vom Seeblick-Trail über den Wood Trail bis zur Tour auf den Bella Vista werden alle Ansprüche auf Höhenmeter bestens bedient.

Charmantes Familienhotel mit 26 rustikal-alpinen Zimmern mit Balkon/Terrasse und Bergsicht. Saisonale Speisekarte voller Raffinesse. Wellness sowie gratis Zugang zum Sportzentrum Grindelwald inklusive.

✎ Carina Scheuringer und Uta De Monte

Justin Hession, Carina Scheuringer und zVg

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Im ganzen Land zuhause!

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Seit über 30 Jahren verwöhnt Marché seine Gäste schweizweit mit kulinarischem Hochgenuss und einzigartig frischer Vielfalt. Wo auch immer Sie Ihren nächsten Zwischenstopp einplanen: Jedes Marché-Restaurant wird Sie mit einem unvergleichlichen Extra begeistern!

marche.ch


Fokus

Genussvolle Erlebnisse im ganzen Land

FOKUS Hochgenuss SpotMagazine l Herbst 2020

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Genussvolle Auszeit im Tessin

Auf neuen Gleisen zu alten Wegen Rivera | Bald reist man noch schneller in den Süden – die geplante Eröffnung des neuen Ceneri-Basistunnels Ende 2020 macht es möglich. So bleibt auch vor Ort mehr Zeit, um das vielseitige Angebot zu geniessen. Sei es mit einer Wanderung auf dem neuen Themenweg über den Monte Ceneri oder einer kulinarischen Shoppingtour auf dem Markt von Bellinzona.

Ticino Turismo Via C. Ghiringhelli 7 6501 Bellinzona +41 (0)91 825 70 56 ticino.ch Spot Tipp: Der Markt im historischen Zentrum von Bellinzona findet samstags, von 07:30 bis 13:00 Uhr statt.

Gaby rückt ihren Panamahut zurecht und nestelt an ihrer Tasche. Wir können es kaum erwarten, in Bellinzona aus dem Zug zu steigen und freuen uns auf ein erlebnisreiches Wochenende in der Hauptstadt des Tessin. Die Strahlen der Morgensonne tasten die Fassaden der Altstadthäuser ab, während geschäftige Markthändler mit dem Aufbau ihrer Marktstände zugange sind. Über allem wachen die imposanten Mauern des Castelgrande, eine der drei mächtigen Burganlagen von Bellinzona. Mit dem Fahrstuhl gelangen wir von der Piazzetta Della Valle hinauf zum Burghof und machen zunächst

eine kurze Erkundungstour. Ein Blick von oben auf die zauberhafte Szenerie der Stadt versetzt uns in Hochstimmung und macht Lust, sich ins bunte Treiben auf dem Markt zu mischen.

Lavendelduft und frische Polenta

Der Marktstand von Rosa zieht uns magisch an. Nudeln, Gewürze, Wurstwaren und Honig sind nur einige der Köstlichkeiten, die sie anbietet. Viele davon sind hausgemacht. Gaby wird fündig: «Pepe della Valle Maggia», eine mit Grappa verfeinerte Pfefferspezialität, lässt das Herz der Hobbyköchin höherschlagen. Rund hundert Meter weiter empfängt uns ein Traum in Blau: Lächelnd steht Martino aus Lugano hinter seinem Verkaufstisch, den er liebevoll mit Lavendel und Lavendel-Produkten dekoriert hat. Gaby ist hingerissen vom Duft eines Körpersprays. Wenngleich Lavendel keine allzu lokaltypische Spezialität ist, passt Martinos Stand sehr gut hierher: Er verführt die Sinne der Besucher. Wir schlendern weiter durch die Gassen, schauen hier und probieren da. In einem Hauseingang hat sich «Cucina Da Jonny» installiert. Im grossen Kessel wird unter den staunenden Blicken der Passanten Polenta gekocht und direkt verkauft. Auf dem Platz um die Ecke duftet es nach Käse und frisch gebackenem Brot. Da fällt es leicht, sich für ein feines Picknick für die anstehende Wanderung einzudecken: Kurz hüpfen wir dafür zurück in den Zug. Dank des «Ticino Tickets», welches uns ab einer

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✎ Jacqueline Vinzelberg und Uta De Monte

Jacqueline Vinzelberg


AusZeit Bilder: S. 42-43: Samstagsmarkt in Bellinzona und Einstieg in den Themenweg «Via del Ceneri» S. 44-45: «Via del Ceneri» und Tamaro Park

Übernachtung im Tessin zusteht, erhalten wir freie Fahrt im Öffentlichen Verkehr. Schon nach wenigen Minuten steigen wir in Cadenazzo wieder aus und starten direkt vom Bahnhof auf dem Themenweg «Via del Ceneri» auf den Monte Ceneri. Der rund 2-stündige Wanderweg passiert zahlreiche informative Stationen rund um die Themen Handel, Transport und Reisen. Er wurde im Frühjahr 2020 anlässlich der geplanten Fertigstellung des Ceneri-Basistunnels eröffnet und erklärt vieles über die alten Saumpfade und Passwege der Alpen.

Die Zeit scheint stillzustehen

Schon nach wenigen Minuten haben wir den Ortsausgang von Cadenazzo erreicht. Hier dringen plaudernde Stimmen unter bunten Sonnenschirmen hervor; der schattige Garten der «Pizzeria delle Alpi» lockt zur Einkehr – doch wir laufen weiter und haben das erste kleine Etappenziel vor Augen: die alte, perfekt restaurierte Mühle und Stampfe von Precassino. Gerne würden wir die Füsse ins kühle Nass tauchen, das plätschernd das Mühlenrad umspielt und unter einer kleinen Brücke durchfliesst. Doch das Wellnessvergnügen muss warten. Zuvor entschwinden wir in die Vergangenheit und begegnen auf dem Weg weiteren Sehenswürdigkeiten und Zeitzeugen des letzten Jahrhunderts. So beispielsweise das kleine Dorf Robasacco mit seinen gepflegten alten Häusern und den blühenden Vorgärten. Eine Katze streicht um die Treppe der 700 Jahre alten Kirche San Leonardo, ein Hund bellt, die Zeit scheint stillzustehen. Unter den Kronen prächtiger Kastanienbäume schlängelt sich der Weg weiter bergauf. Auf einer Lichtung finden wir einen einladenden Rastplatz und studieren die Infotafel. Sie ist nur eine von vielen, die uns entlang der «Via del Ceneri» begegnen. Die Tafeln sind liebevoll bebildert und illustriert und geben umfassende historische und kulturelle Einblicke. Zum Beispiel in eine Zeit, als in den Wäldern der Region noch Banditen und Räuber hausten, die Handelsreisende plünderten. Auch erzählen sie, wie die Früchte des weitläufigen Kastanienwaldes den Bewohnern der umliegenden Dörfer das Überleben in schweren Zeiten sicherten. Kurze Zeit später lädt ein Radiomuseum auf eine Stippvisite ein, welches immer mittwochs geöffnet ist. Von 1933 bis 2008 wurde hier die nationale Mittelwellenstation «Monte Ceneri» betrieben. Das Programm wurde während des Zweiten Weltkrieges europaweit als einzige freie Stimme in italienischer Sprache ausgestrahlt. Geschafft. Nach fast acht Kilometern haben wir die Piazza Ticino auf dem Monte Ceneri erreicht. Erst kürzlich wurde der neu gestaltete Platz als Fotospot in die «Grand Tour of Switzerland» aufgenommen, die als landschaftlich schönste Route der Schweiz die Highlights des Landes verbindet. Unübersehbar reckt sich auf dem Platz das Totem Ticino gen Himmel. Der grosse Monolith besteht aus Gestein, das beim Bau der neuen SpotMagazine l Herbst 2020

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Wandertipp «Via del Ceneri» Der 2020 eröffnete Themenwanderweg beleuchtet Wan­ derer, Pilger, Banditen und altes Wissen. Er entspricht dem Abschnitt der historischen «Via Gottardo», der durch Le Terre del Ceneri führt und regt die Wiederentdeckung eines Landschaftsstrichs an, der als Symbol der neuen zentralen Lage des Tessins angesehen wird. Cadenazzo – Roccolo – Monte Ceneri/Piazza Ticino Länge: 7.8 Kilometer (2,5 Stunden) Höhenunterschied: 420 hm Anforderung: leicht

Alpentransittunnel von Gotthard und Ceneri aus dem Berg befördert wurde, und steht für den Aufbruch in ein neues Mobilitätszeitalter. Denn mit der für Dezember geplanten Eröffnung des Ceneri-Basistunnels wird ein Jahrhundertprojekt vollendet: die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT). Dazu gehören auch der in 2007 eröffnete Lötschberg-Basistunnel und der 2016 in Betrieb genommene Gotthard-Basistunnel. Die NEAT bietet als moderne Bahninfrastruktur auf dem Nord-Süd-Korridor durch die Alpen eine umweltschonende Alternative zur Strasse – für den Güterverkehr ebenso wie für Reisende. Der neue 15,4 Kilometer lange Tunnel durch den Monte Ceneri ermöglicht nicht nur mehr Bahnverbindungen; er verkürzt auch die Fahrzeit auf der Gotthard-Achse zwischen Zürich und Lugano auf knapp zwei Stunden und die auf der Zugroute Zürich-Mailand auf rund drei Stunden. Für die Region Bellinzona-Locarno-Lugano bedeutet das Tunnelprojekt zudem einen Quantensprung im öffentlichen Verkehr. Es erlaubt eine Direktverbindung zwischen Lugano und Locarno, die nur noch 30 Minuten dauert.

Eine Schatztruhe an Abenteuern

Auch am zweiten Tag starten wir in Rivera und freuen uns heute auf den Besuch des «Tamaro Park.» Wie gut, bietet unser RailAway-Kombi-Ticket Ermässigung auf die Bergbahnfahrt und vergünstigten Eintritt im «Splash e Spa Tamaro», der Wasser- und Wellnesswelt am Fusse des Monte Tamaro. Doch «erst Action – dann Relaxen.» Also fahren wir mit der Gondel bergwärts. An der Mittelstation steigen wir aus, denn der Abstecher in den Seilpark muss einfach sein. Obwohl es für meine Freundin die erste Kletterpartie dieser Art ist, hat sie den Kniff mit dem Umhaken der Sicherheitskarabiner unter Anleitung kompetenter Helfer und etwas Übung in Bodennähe schnell raus. Schliesslich schwingt sich Gaby mit einem lauten «Oooh…» durch luftige Höhen und jubelt vor Freude. Nach dieser Auf-

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AusZeit Fokus

regung gondeln wir weiter zur Alpe Foppa. Dort geben wir uns auf der Sommerrodelbahn zunächst einem weiteren Geschwindigkeitsrausch hin – und sind nun endgültig reif für eine kulinarische Auszeit nach Tessiner Art: Das Bergrestaurant bietet traditionelle Küche und regionaltypische Spezialitäten wie Tessiner Polenta mit zweierlei Käse, hausgemachte Lasagne oder Kuttelneintopf nach Tessiner Art. Schon während des Essens fesselt ein imposantes Bauwerk unsere Blicke. Die Kapelle «Santa Maria degli Angeli», errichtet vom weltberühmten Architekten Mario Botta, strahlt Ruhe und Kraft aus. Mit ausladend geschwungenen Treppen und der in sich verschlungenen Form verlängert sie den Bergrücken, auf dem sie thront, Richtung Himmel. Wir stehen schon bald andächtig staunend auf dem kleinen überhängenden Balkon und stellen uns vor, in der Luft zu schweben. Ein wahrhaft erhabenes Gefühl. Es gäbe noch vieles mehr hier oben zu entdecken, wie etwa den spektakulären, alpenquerenden Wanderweg Tamaro-Lema. Doch es zieht uns Richtung Wasser – genauer gesagt ins «Splash e Spa Tamaro.» Wenig später räkeln wir uns dort unter freiem Himmel auf der Sprudelliege im Panoramabecken, das den Blick auf die Seilbahn und den Tamaro freigibt. Die mitreissenden Wogen im Wellenbad schütteln uns kräftig durch. Gabys Kopf ist dabei mehr unter als über Wasser und wir lachen wie unbeschwerte Kinder. Auch dem entspannenden Ritual, wie es der Hamam verspricht, können wir nicht widerstehen. Auf den Liegen in der gepflegten Gartenanlage lassen wir die Seele baumeln und rufen uns später, auf der Heimfahrt im Zug, die zahlreichen Erlebnisse nochmals in Erinnerung. Gaby stellt ihre Tasche neben sich ab und nimmt ihren Panamahut vom Kopf. Wir sind uns einig: Unsere Entdeckungsreise durchs Tessin hat gerade erst begonnen.

Mit RailAway ins Tessin Ein Wochenendausflug ins Tessin sorgt für perfekte HerbstMomente und bietet zahlreiche Entdeckungsmöglichkeiten auf engstem Raum. Verschiedene RailAway-Kombi-Angebote locken bei der An- und Abreise mit dem Öffentlichen Verkehr mit bis zu 30 Prozent Ermässigung vor Ort. Vier inspirierende Ideen für aktive und erholsame Tage im Tessin: Die Burgen von Bellinzona Castelgrande, Montebello, Sasso Corbaro – das imposante Burgen-Trio von Bellinzona ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und eindrücklicher Zeitzeuge des Mittelalters. sbb.ch/bellinzona Monte Tamaro Hochgenuss auf vielfache Art: Der Monte Tamaro bietet beeindruckendes Panorama, weltberühmte Architektur und kulinarischen Genuss auf der Alpe Foppa. sbb.ch/montetamaro Splash e Spa Tamaro Die Wasser- und Wellnesswelt verwöhnt und entspannt. Im Bereich «Spa» tauchen Besucher in eine ganz besondere Wohlfühlwelt ein. Im Bereich «Splash» wartet das Vergnügen. sbb.ch/splashespa-spa Voralpenquerung Tamaro-Lema Wandern und atemberaubende Weitblicke gehen auf diesem Weg Hand in Hand. Mit Blick auf den Lago Maggiore, bis ins Centovalli, Maggiatal, Verzascatal und nach Bellinzona bleibt dieser Ausflug pausenlos spannend. sbb.ch/tamaro-lema Weitere RailAwayKombi-Angebote im Tessin: sbb.ch/railaway-tessin

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Spot Picks

Zwischen Berg und Tal Croissants und Café Crème Das «Hôtel des Voyageurs» bereitet seinen Gästen eine unvergessliche Auszeit in Lausanne. Nur wenige Schritte von der historischen Innenstadt entfernt liegt das gastfreundliche Drei-Sterne-Haus in einer ruhigen Fussgängerzone. Die insgesamt 35 Zimmer und Suiten des ArtDeco-Gebäudes begeistern mit ihrem gemütlichen und zeitgenössischen Stil. Im lichtdurchfluteten Frühstücksraum mit modernem Interieur wartet ein reichhaltiges Frühstücksbuffet: Neben duftenden Croissants und Café Crème gibt es viel Frisches und Leckeres, um ganz nach dem eigenen Gusto in den Tag zu starten.

Hôtel des Voyageurs Rue Grand-St-Jean 19 1003 Lausanne +41 (0)21 319 91 11 voyageurs.ch

Geheimtipp vor der Stadt Tolle Lage, herzlicher Service und ruhige Zimmer zum guten Preis – das sind nur einige der Attribute des 2017 komplett renovierten Hotels «Bellinzona Sud» vor den Toren Bellinzonas. Die Zimmer im unteren Stock verfügen über einen schönen Aussensitzplatz. Der Grillplatz ist für alle zugänglich. Mit dem Spezial-Taxiservice für CHF 6 gelangen die Gäste schnell und bequem ins Stadtzentrum. Ebenfalls befindet sich eine Postautostation nur einen Steinwurf vom Haus entfernt. Zudem verleiht das Hotel E-Bikes. Das Dorf Monte Carasso lädt zu einem Ausflug in der Nähe ein.

Hotel Bellinzona Sud Autostrada A2 6513 Monte Carasso +41 (0)91 857 01 71 hotel-bellinzona-sud.ch Angebot bis 31. Dezember: Drei Nächte bleiben – zwei bezahlen. Buchbar auf der Homepage oder vor Ort. Reservierungscode: «Hotel Tipp.»

Gepflegte Tradition Das vielfach ausgezeichnete «Zunfthaus zu Wirthen» ist ein Bijou unter den Solothurner Gaststätten. Das Gebäude blickt auf eine 500-jährige Geschichte zurück, seine Architektur fügt sich harmonisch in die historische Altstadt ein. Eine kleine Seitengasse dient als Rezeption, eine denkmalgeschützte Arkade wurde ins Haus integriert. Das Restaurant bietet ein urchig-gepflegtes Ambiente – hier wird Tradition ebenso gepflegt wie offene Gastfreundschaft. Gäste geniessen vielseitige und innovative Kreationen, regionale Spezialitäten und eine Frische, die man schmeckt.

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✎ Jacqueline Vinzelberg und Uta De Monte

Zunfthaus zu Wirthen Hauptgasse 41 4500 Solothurn +41 (0)32 626 28 48 wirthen.ch

Jacqueline Vinzelberg , Christiane Flechtner und zVg


Fokus

Luxus ganz entspannt Monatelang haben wir uns in Verzicht geübt. Jetzt dürfen wir uns getrost wieder etwas gönnen: Im sonnenverwöhnten Bergdorf Brigels warten sorglose Ferien im «La Val Hotel & Spa.» Das Hideaway gilt längst als Geheimtipp. Weit weg vom Trubel fühlt man sich hier schnell wohl. Das liegt nicht zuletzt am warmen Ambiente des Hotels. Es ist im modernen Alpenchic-Stil gehalten und überzeugt mit ganz verschieden möblierten, grosszügigen Suiten, gemütlichen Kaminfeuern und vielen liebevollen Details – eine perfekte Bühne für eine Auszeit ohne Kompromisse. Hier lassen sich Stress und Hektik schnell vergessen. Chris und Tim sind weltoffene, dynamische Gastgeber und wissen, was ihre Gäste brauchen. Sie haben deshalb besondere Specials geschnürt, darunter das «Wellness pur» Package inklusive 4-Gang-Dinner und Ganzkörper- sowie Fussreflex­ zonenmassage oder das «Bike and Hike Delight» Package für Unternehmungslustige. Spot Tipp: Ein Highlight ist auch das 500 m² grosse Bergspa mit Saunen, Dampfbädern, Pool und Aussenterrasse. La Val Hotel & Spa, Via Palius 18, 7165 Breil/Brigels +41 (0)81 929 26 26, laval.ch

Berg-Beizli-Führer

Genuss in allen Höhenlagen Landesweit | Ein feines Essen und ein gutes Glas Wein zählen für Richi Spillmann zu den Highlights einer Wanderung oder einer Biketour. Seit mehr als zwanzig Jahren erkundet der Zürcher Gastrokritiker so die Schweiz auf der Suche nach besonderen Beizli. Seine Fundstücke publiziert er alle zwei Jahre im «Berg-BeizliFührer.» Dieser befindet sich aktuell in 14. Auflage. Frühmorgens ist es still auf der Tschinglenalp hoch über Elm. Glockenblumen und Margeriten schaukeln in der Brise. In der urchigen Hütte von Susi Zentner klappert das Geschirr. Nach dem Frühstück für die Übernachtungsgäste bereitet die Glarnerin auf dem Holzherd die Suppe für die Tagesbesucher vor. Auf dem Menu stehen zudem kleine Speisen aus regionalen Produkten wie Alpkäse, Wild- und Grillwürste mit frischem Salat. Vor sieben Jahren erfüllte sich Susi ihren Kindheitstraum und wurde zur Gastgeberin der «Tschinglen-Wirtschaft.» Heute zählt ihre bescheidene, herzliche Gaststätte zu den Geheimtipps der Region.

Das familiengeführte Drei-Sterne-Boutique-Hotel «Steinbock» in Vals ist ein Ort mit Herz, an dem man fernab jeg­ licher Hektik gediegen abschalten und Energie tanken kann. Jacuzzi, Sauna, Massage und ein Gilde-Restaurant sorgen für Verwöhnmomente. Das Haus ist an das Wandergebiet Vals3000** angebunden und führt mit vielen wunderschönen Wander- und Bike-Kilometern auf direktem Weg in die Natur der Bündner Bergwelt.

Die «Tschinglen-Wirtschaft» steht exemplarisch für die Trouvaillen, die der Zürcher Gastrokritiker Richi Spillmann in seinem Nachschlagewerk «Berg-Beizli-Führer» gesammelt hat. Insgesamt 1'279 Adressen sind aufgeführt; 55 mehr als in der letzten Ausgabe. Massenverpflegungs- und Selbstbedie-nungsstätten findet man keine. Die ausgewählten Beizen liegen abseits von Touristenstrassen an Wanderwegen und Bikerouten und zeichnen sich durch ihre Qualität und einen hohen Genussfaktor aus. Unabhängig bewertet werden Gastlichkeit, Ambiente, SpeiseQualität sowie die Auswahl an Weinen. Piktogramme illustrieren die Ergebnisse. Dazu gibt es allerlei praktische Informationen wie Öffnungszeiten, Anzahl der Betten und Wandervorschläge. Das Taschenbuch ist für CHF 39 erhältlich.

Hotel Steinbock Vals, Valé 199C, 7132 Vals +41 (0) 81 935 13 13, hotel-steinbock.ch

Informationen zu allen Verkaufsstellen und Direktverkauf unter bergbeizli.ch

✎ Carina Scheuringer

✎ Carina Scheuringer

Heimelig und modern

CS und zVg

zVg SpotMagazine l Herbst 2020

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Verführerisches Emmental

Wo sich Geniesser rundum wohlfühlen Kambly Erlebnis Mühlestrasse 8 3555 Trubschachen +41 (0)34 495 02 22 kambly.com Hotel Landgasthof Kemmeriboden- Bad Kemmeriboden 181, 6197 Schangnau +41 (0)34 493 77 77 kemmeriboden.ch Sportbahnen Marbachegg Dorfstrasse 61 6196 Marbach LU +41 (0)34 493 33 88 marbachegg.ch

Trubschachen | Das Emmental hat viel mehr zu bieten als man ahnt: beeindruckende Naturlandschaften, zauberhafte Velorouten, schöne Wanderwege und freundliche Menschen. Seit Generationen lebt und pflegt man hier Tradition, Nachhaltigkeit und Qualität auf kompromisslosem Niveau. Wer die Heimat der Kambly-Biskuits besucht, kann sich leicht davon überzeugen.

zünftigen Mittagessen die Wanderkarte und bedauern, dass wir an diesem schönen Ort nicht übernachtet haben. Die Aussicht ist grandios und das Berggasthaus bietet neben einer vorzüglichen Speisekarte auch 56 Betten, verteilt auf Einzel-, Doppel-, Viererzimmer, ein Massenlager und eine Ferienwohnung. Das Gebiet ist ein Eldorado für Wanderer und Mountainbiker, für die es ein spannendes Routennetz sowie den 4 km langen Flowtrail gibt.

Von Marbach aus landen wir mit der Gondelbahn bei der Bergstation Marbachegg. Gleich daneben beginnt unser Abenteuer: Doreen drückt das Lenkrad nach unten und saust los. Gekonnt steuert sie den Wagen um die Kurven der Cartbahn. Die Gäste auf der Sonnenterrasse des Hotelrestaurants Marbachegg beobachten die Szenerie. Nach dem CartErlebnis gesellen wir uns dazu, studieren bei einem

Von der Marbachegg aus wandern wir vorbei an blühenden Bergwiesen, an Kuhweiden und einsamen Bauernhöfen. Unterwegs passieren wir die Kantonsgrenze zwischen Luzern und Bern. Knapp drei Stunden später erblicken wir im Tal unter uns das Kemmeriboden-Bad. Dank einer Schwefelquelle entwickelte sich das einstige Gehöft mit Gastwirtschaft zum Kurbad. Obwohl die Quelle vor rund 30 Jahren versiegte, ist der in sechster Generation geführte Hotel-Landgasthof mehr denn je ein Besuchermagnet. Das liegt unter anderem an der hervorragenden Küche: Frische, regionale Zutaten vom Bauern um die Ecke, vom Metzger und Bäcker im Nachbardorf oder aus dem eigenen Kräutergarten sind hier Programm. Weithin bekannt ist der Landgasthof auch für seine Merengue-Spezialitäten. Das bis ins kleinste Detail auffallend liebevoll dekorierte Haus bietet Gästen eine richtiggehende Erlebniswelt. Geschlafen wird in gemütlichen, holzgetäfelten Zimmern, im Stroh de luxe oder im privaten Zelt im Garten. Der besondere Clou: Im Winter speist und schläft man auf Wunsch in Iglus. Von der Postautostation vor dem Haus dauert die Fahrt bis zur Gondelbahn Marbachegg nur 20 Minuten und mit Umstieg in Escholzmatt rund eine Stunde bis zum Bahnhof Langnau. Von dort geht es mit dem E-Bike auf die Kambly-Erlebnis-Tour.

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Jacqueline Vinzelberg


Fokus Bilder: S. 48: Marbachegg; Doreen auf der Cartbahn; Hotel Landgasthof Kammeriboden-Bad S.49: Kambly-Erlebnis-Tour mit Halt bei einem Urdinkel-Feld (oben); Kemmeriboden-Bad (Mitte), über 100 Biskuit-Sorten stehen zur Auswahl (unten)

Die Smartphone-App zur Tour enthüllt uns unterwegs viel Spannendes, etwa, wie der «Glögglifrosch» ruft, welcher hier heimisch ist. Die Route führt vorbei an der Käserei Hüpfenboden, wo Bernhard Meier, Goldmedaillengewinner an der Bergkäseolympiade, Käsespezialitäten produziert. Wir radeln durch ein Postkartenpanorama hinauf nach Hinter-Blapbach. Am Horizont prangt der markante Hohgant, auch Schreckhorn, Finsteraarhorn und Niesen fangen unseren staunenden Blick ein. Der Bauernhof hinter uns am Wegrand liefert die Milch für die Butter der Kambly-Biskuits, erfahren wir. Bei dem 110 Jahre alten Unternehmen, das kürzlich von der vierten Generation übernommen wurde, legt man Wert darauf, Rohstoffe regional einzukaufen. Auf dem Weg zum «Kambly Erlebnis» machen wir Halt bei der Dorfmühle Trubschachen, wo uns Beat Haldemann, Müller in fünfter Generation, durch den Traditonsbetrieb führt. Sein Urgrossvater besiegelte einst per Handschlag mit dem Kambly-Gründer Oscar Kambly, dass die Mühle das Mehl liefern darf, solange die Qualität stimme. So ist es bis heute geblieben, ohne dass je Näheres in einem schriftlichen Kontrakt fixiert wurde. Oscar Kambly kam der Liebe wegen in den Ort, erlernte das Bäckerhandwerk und machte sich mit dem Rezept seiner Grossmutter selbstständig. Seine Bretzeli zählen bis heute zum beliebtesten Feingebäck der Schweiz. Im «Kambly Erlebnis» – Ausstellungslokal, Schauconfiserie, Shop und Café in einem – tauchen wir ein in die verführerische Welt der Feinbäckerei. Wir schauen den Maîtres Confiseurs über die Schultern und gönnen uns eine Erfrischung im Café mit handgemachter Beilage aus der Confiserie. Mit unvergesslichen Erinnerungen und vielen Biskuits im Gepäck treten wir später von Langnau die Heimreise an.

KAMBLY-ERLEBNIS-TOUR Die Rundtour führt Velofahrer nicht nur durch einen herrlichen Landschaftsraum sondern auch zu den lokalen Rohstoffproduzenten von Kambly. Selbstverständlich darf auch der Besuch im «Kambly Erlebnis» nicht fehlen, wo der Fabrikladen mit grosser Auswahl an Kambly Biskuits lockt und das Café die Möglichkeit für eine Erfrischung bietet. Route: Langnau-Trubschen-Langnau Beschilderung Veloland Nr. 777 Distanz: 30 km, Fahrzeit: ca. 2,5 Stunden E-Bike-Miete: Am Bahnhof Langnau i.E. gibt es eine Rent a Bike-Station. Reservation obligatorisch: rentabike.ch

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Emmentaler Schaukäserei

Runde Sache

Affoltern i.E. | Oft kopiert, nie erreicht! Seit 800 Jahren wird der Emmentaler AOP, das Original, inmitten der Högger, Eggen und Chrächen des Emmentals hergestellt. Was den löchrigen, weltberühmten Käse so besonders macht, erlebt man hautnah in der Schaukäserei in Affoltern i.E. Vier Käsereigebäude aus verschiedenen Epochen laden hier zu einer erlebnisreichen Reise durch die Welt des Emmentaler AOPs.

FÜHRUNGEN

Von den saftigen Emmentaler Wiesen bis zum würzigen Käse – auf verschiedenen geführten Rundgängen erfahren Teilnehmer Spannendes über die Milchund Käseproduktion im Tal der Emme. Sie besuchen zum Beispiel einen Bauernhof oder sehen anhand des Küherstöcklis aus dem Jahr 1741 und der Feuerwagenkäserei von 1900 im Dörfli der Schaukäserei, wie sich das Käsen im Laufe der Zeit verändert hat.

KÖNIGSWEG Wie kommen die Löcher in den Käse? Auf dem «digitionellen» Königsweg lüften eine rappende Käserin, eine freche Maus und eine fleissige Kuh dieses und weitere andere Geheimnisse rund um den Emmentaler AOP. Die rund 30-minütige Tour, die durch elf Räume führt, beginnt und endet, wie es sich jeder Käseliebhaber erträumt: mit einem würzigen Stück Emmentaler AOP.

FRISCHKÄSE WORKSHOP

FRÜHSTÜCK So schmeckt die Region – im Restaurant der Emmentaler Schaukäserei setzt man auf typische Schweizer Gerichte aus regionalen Zutaten. Ein Highlight ist das variantenreiche tägliche Frühstücksangebot mit Brot und «Züpfe» vom Dorfbeck, Käsereibutter, selbstgemachte Konfitüre und natürlich hauseigene Käsespezialitäten.

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Im Grunde braucht es nicht viel: Milch, Lab, Bakterienkulturen und etwas Kalzium. Wie man aus diesen Zutaten Käse – respektive Frischkäse – zaubert, erfährt man beim öffentlichen Workshop aus erster Hand vom Käsemeister. Start ist um 14:00 Uhr im historischen Küherstöckli aus dem Jahre 1741. Eine halbe Stunde nach dem Workshop können die «Käsli» zum Mitnehmen abgeholt werden. Kombiticket Frischkäsen und Königsweg: Erwachsene CHF 18, Jugendliche CHF 10, Kinder bis 12 Jahre gratis

✎ Carina Scheuringer und Uta De Monte

Heidi Feldmann und René Ruis


Fokus

SCHWEIZER KÄSE PASS

E-BIKE TOUR

Kinderleicht über die Högger und Chrächen – mit E-Bike von FLYER lässt sich die einzigartige Landschaft des Emmentals ohne grosse Anstrengung erfahren. Die Emmentaler Schaukäserei liegt mitten auf der Herz- und der Käseroute und bietet auf Voranmeldung E-Bikes zur Vermietung.

SPIELPLATZ

Mit Essen spielt man bekanntlich nicht – ausser auf dem Spielplatz der Emmentaler Schaukäserei! Hier ist dies ausdrücklich erlaubt. Klassische Spielgeräte wie Rutsche und Kletterwand präsentieren sich hier im «Käse-Look.» Dazu gibt es auch ungewöhnliche Kreationen wie zum Beispiel das «Emmentaler Hamsterrad.» Für Eltern praktisch: Der Spielplatz liegt gleich neben der Gartenterrasse mit Café.

Entdecken Sie mit dem neuen «Schweizer Käse Pass» das Käseland Schweiz! In ausgewählten Schaukäsereien – der Emmentaler Schaukäserei, der Appenzeller Schaukäserei, La Maison du Gruyère, der Maison de la Tête de Moine und der Schaukäserei Kloster Engelberg – profitieren Sie von vielen Vorteilen. Der etwas andere Schweizer Pass – fünf Schaukäsereien haben gemeinsam mit Schweiz Tourismus den «Schweizer Käse Pass» lanciert. Entlang der «Grand Tour of Switzerland» führt dieser nicht nur zu den erlebnisreichen Produktionsstätten, sondern auch durch die vielseitigen Landschaften der Schweiz. Faszinierend sind die vielen Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Man beginnt zu verstehen, wie aus denselben Rohstoffen Käse entsteht, der je nach Region anders schmeckt. Der Pass ist in den teilnehmenden Schaukäsereien, in regionalen Tourismusbüros und bei touristischen Partnern erhältlich, sowie über die Webseite von Schweiz Tourismus bestellbar, auf der auch alle Vorteilsangebote gelistet sind: myswitzerland.com. Spot Tipp: Wettbewerb Wer vier der fünf Schaukäsereien besucht, kann noch bis 31. Dezember 2021 an einem Wettbewerb teilnehmen. Die Teilnahmekarte dafür ist in den Schweizer Käse Pass integriert. Zu gewinnen gibt es 50 Preise im Gesamtwert von über CHF 5'000. Die Verlosung der Preise erfolgt Ende Januar 2022. Die Teilnahmebedingungen sowie die Preise finden Sie unter schweizerkaese.ch

Neues Angebot!

EMMENTALER AOP PRODUKTION In der Emmentaler Schaukäserei ist nicht alles nur Show! Hier wird die hochwertige Rohmilch aus der Region mehrmals täglich zu Käse verarbeitet. Die Käsemeister lassen sich bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen. Täglich um 10:10 Uhr und um 15:10 Uhr kann man zum Beispiel beobachten, wie der Käsebruch in die Presse gefüllt wird. Montags, mittwochs und freitags ist man um 16:00 Uhr live dabei, wenn ein Laib Emmentaler AOP traditionell von Hand aus dem grossen Kessel gehoben wird.

Emmentaler Schaukäserei Schaukäsereistrasse 6 3416 Affoltern i.E. +41 (0)34 435 16 11 emmentaler-schaukaeserei.ch

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Solothurn

Eine Auszeit voller Geschmack Solothurn Tourismus Hauptgasse 69 4500 Solothurn +41 (0)32 626 46 46 solothurn-city.ch

Solothurn | Savoir-vivre nach bester Solothurner Art: In der quirligen Barockstadt an der Aare erleben Gourmets ein Fest für alle Sinne. Bei einem Ladys-Weekend mit den besten Freundinnen kommt man so manchem kulinarischen Geheimnis auf die Spur. Und der Poesie ganz nahe.

Genusstour Die Lieblingsrestaurants der Einheimischen entdecken: Auf dem geführten Rundgang wählt man drei Lokalitäten aus und darf sich dort verwöhnen lassen. Preis je Führung: CHF 250, zuzüglich CHF 28 pro Person für die Konsumation, Dauer: 2,5 Stunden

«Die Welt gehört dem, der sie geniesst», zitiert meine Freundin Nadine den italienischen Dichter Giacomo Leopardi und schlägt theatralisch die Augenlider nieder. Genussvoll hält sie die Nase in die warme Duftwolke, welche dampfend von ihrer Espresso-Tasse aufsteigt. «Hmmmm … Wenn wir schon nicht in Italien Urlaub machen, dann doch wenigstens mit Italien!»

Wo sie recht hat, hat sie recht: An diesem sonnigen Sonntagmorgen kommt an der Solothurner Riviera tatsächlich Ferienstimmung auf. Zumindest, was die kulinarische Vielfalt, die warmen Temperaturen bis in den Spätsommer und die ausgelassene Stimmung auf den Strassen, in den Gassen und am Aare-Ufer angeht. Nadine, Zana und ich – langjährige Freundinnen – haben uns für ein gemütliches Wochenende ohne kulinarische Kompromisse getroffen und schöpfen aus dem Vollen. Wir hätten uns dafür keinen besseren Einstieg wünschen können als die Solothurner «Genusstour.» Die inspirierende Führung bot uns eine Auswahl bester Adressen und schönster Ecken der Stadt. Dabei folgten wir den Lieblingsrestaurants von Einheimischen auf einem geführten Rundgang und machten Station in drei ausgewählten Lokalitäten. Unser persönliches, sprichwörtliches Sahnehäubchen war das abschliessende Stück Solothurner Torte in der «Confiserie Suteria» am Kronenplatz. Allein der Anblick liess uns drei Freundinnen schon dahinschmelzen. Doch der Geschmack von zarter Haselnuss-Meringue mit luftiger Cremefüllung war geradezu eine Offenbarung. Nach dem anschliessenden Apéro in der «Solheure Bar» fühlten wir uns dem Dolce Vita des Südens unendlich nah. Die chillige Lounge im Industrie-Stil steht voller peppiger Polstermöbel und bietet eine gemütliche Sonnenterrasse. Im romantischen Garten der «Cantinetta Bindella», nur wenige Häuser weiter, wurden wir schliesslich vollends nach Italien entführt: Bei lauen Temperaturen und ausgelassener Stimmung genossen wir original toskanische Küche nach Art des Hauses und einige ausgesuchte Tropfen aus Italien. Kaum einen halben Tag in Solothurn – und schon fühlten wir uns an unserem Abend unendlich

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✎ Lisa Looser, Nadine Boos, Zana Delihasani und Uta De Monte

Lisa Looser


Fokus

weit weg vom Alltag. Ein Spaziergang im Anschluss führte uns an der Aare entlang, am «Palais Besenval» vorbei und bis zur «The Docks Bar.» Die stilvolle Hafenkneipe wurde in Sachen Cocktails und Drinks unser Geheimtipp des Tages. Heute, am Sonntag, ziehen wir nochmals auf eigene Faust um die Häuser. Wir schlendern die gemütliche Flaniermeile entlang, die durch das «Aaremürli» von der Aare getrennt wird. Dieses wurde mit alten Steinen der St. Ursen-Kathedrale gebaut. «Historisches Recycling», kommentiert Zana mit einem Augenzwinkern und deutet auf den markanten Turm des Gotteshauses, der majestätisch über der Innenstadt thront. Die Kathedrale beeindruckt vor allem durch seine klassizistische Bauweise mit Solothurner Kalkstein und gilt als Meisterwerk der «magischen Elf»: Eine Treppe führt in drei Mal elf Stufen zu Kathedrale, in der elf Altäre stehen. Der Turm ist sechs Mal elf Meter hoch und besitzt elf Glocken. «Es ist längst elf Uhr vorbei – Zeit fürs Mittagessen», bemerkt Lisa voller Vorfreude und führt die kleine Gruppe zum «Salzhaus.» Die Lage nahe am Fluss sorgt für den perfekten Mittags-Moment. Es fällt schwer, aus den mediterranen Köstlichkeiten mit japanischem Einfluss das Richtige zu bestellen, am Ende entscheidet sich jede für etwas anderes und wir tauschen die Teller reihum. «Jetzt verstehe ich endlich, was 'fusion kitchen' bedeutet», ist Zana begeistert: Die Kombination unterschiedlicher Esskulturen und Kochkünste spiegelt sich auf unseren Tellern in Form von Wassermelonen-Salat, Swiss Alpine Lachsfilet, gefüllten Zucchettiblüten und Poulet-Cordon Bleu mit Rohschinken, Mozzarella und einem herrlichen Limonen-Kartoffelgalette wider. Nach dem letzten Espresso unseres Genuss-Wochenendes sind unsere Mägen und Herzen nun vollends gefüllt mit köstlichen Erlebnissen. Wir puzzeln nochmals alle Zutaten des gelungenen Ausflugs zusammen und erinnern uns an die fast schon poetisch anmutenden Worte unserer Stadtführerin: «Wer die Altstadt von Solothurn betreten will, muss immer ein Tor durchschreiten oder eine Brücke überqueren.» Danach kann man sich auf keinen Fall in der Stadt verlaufen – denn alle Gassen und Strassen enden immer irgendwie bei einer guten Adresse.

Ausgehen in Solothurn Mittagessen im Salzhaus Restaurant Bar Fine Dining im ehemaligen Salz- und Lagerhaus. Landhausquai 15a, restaurant-salzhaus.ch

Apéro in der Solheure Lounge Bar Saftige Burger, Flammkuchen oder kreative WrapVariationen – so schmeckt Auszeit im Solheure. Ritterquai 10, solheure.ch

Abendessen in der Cantinettta Bindella Das kleine Restaurant pflegt toskanische Tafelkultur in familiärem Ambiente. Ritterquai 3, bindella.ch Ausklang in The Dock Bar Eine Rollrampe zeugt von der Zeit, als die Weinfässer auf dem Wasserweg transportiert wurden. Unterer Winkel 1, dock-solothurn.ch

Süsse Solothurner Spezialitäten Suteria Chocalata Hauptgasse 65, suteria.ch Confiserie Hofer Stalden 17, confiseriehofer.ch Spot Tipp: Bei der Führung «Savoir Vivre» erfährt man interessante Geschichten, spannende Anekdoten und lernt trendige Bars kennen. Preis: CHF 190 für 1 Stunde, CHF 210 für 1,5 Stunden

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Savoir vivre Lausanne

Lausanne | Interessant und einzigartig – das ist Lausanne. Die Hauptstadt des Kantons Vaud bietet Besuchern eine Mischung aus Geschichte und Moderne. Ganz besonders reizvoll ist die Nähe zum Weinanbaugebiet Lauvaux, das seit 2007 zum UNESCO Weltkulterbe gehört.

Lausanne Tourisme info@lausanne-tourisme.ch +41 (0)21 613 73 73 lausanne-tourisme.ch Tourismusbüros in der Haupthalle des Bahnhofs, im MetroBahnhof Ouchy und in der Kathedrale Spot Tipp: Kein Geist, sondern der Nachtwächter ist zu später Stunde in der Kathedrale unterwegs. Von der Mitte des hohen Turms in 75 Metern Höhe ruft er jede Nacht, zwischen 22:00 und 2:00 Uhr, die aktuelle Uhrzeit in alle vier Himmelsrichtungen aus. Eine Lausanner Tradition, die bis auf das Jahr 1405 zurückgeht.

Könnte Lausanne sprechen – es hätte viel zu erzählen. Geschichten von Menschen, die ihre Waren mühevoll die drei Hügel Cité, Le Bourg und Saint-Laurent hinunter und wieder hinauf transportieren mussten. Geschichten von Eroberung und Krieg und Revolution. Von Aufschwung und Kultur, von Kunst und Lebensart. Ich schaue mit meinen beiden Begleiterinnen von der Brücke hinunter ins Tal, während Stadtführerin Nathalie Nini Rey uns die Umgebung erklärt: «Im Mittelalter floss der Flon, ein kleiner Fluss, aus den bewaldeten Bergen, hinab ins Tal und mündete in den Lac Leman, wie der Genfer See bei uns genannt wird. Deshalb bauten die Menschen dort zahlreiche Wassermühlen.» Das Gebiet sei also schon vor Hunderten von Jahren ein kleines Arbeiterviertel gewesen.

Heute strömt der Flon unterirdisch durch die Stadt, und in die ehemaligen Lagerhallen sind Künstler und Designer eingezogen. So hat sich das Quartier mittlerweile zu einem hippen Kunst- und Kulturareal verwandelt, das vor allem junge Menschen gern besuchen. «Wer nachts ausgeht, geht nach Flon», weiss Nathalie. Das Stadtgebiet von Lausanne war bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. besiedelt; allerdings spielte sich anfangs alles am Ufer des Genfersee ab, dem grössten Süsswassersee Westeuropas. Erst viel später siedelten sich die Menschen oberhalb in den sicheren Hügeln an – wo sich auch heute noch das Herzstück von Lausanne, die Kathedrale NotreDame, befindet. «1275 wurde die Kathedrale in Anwesenheit des Papstes Gregor X. und des Königs Rudolf von Habsburg geweiht. In dieser Zeit erlebte Lausanne seine Blütezeit», erklärt die Stadtführerin. Das schauen wir uns genauer an und begeben uns in die Altstadt Lausannes auf dem 542 Meter hohen Cité-Hügel mit ihren engen Gassen und verzierten Häusern, dem Schloss Saint-Maire und der berühmten Markttreppe. Der steinerne, 80 Meter hohe Koloss, der in frühgotischer Baukunst zwischen 1170 und 1235 aus Sandstein errichtet wurde und seitdem über der Stadt thront, streckt sich vor uns Richtung Himmel. Kein Wunder, dass die grösste Schweizer Kathedrale, die als eines der schönsten Baudenkmäler der gotischen Kunst in Europa gilt, jedes Jahr mehr als 400’000 Besucher anzieht. Heute bietet Lausanne, mit 146’000 Einwohnern die viertgrösste Stadt der Schweiz, eine Mischung aus Geschichte und Moderne. Sie ist Sitz verschiedener Sportweltverbände; das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat seinen Hauptsitz in Lausanne,

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Christiane Flechtner


Bilder S.54-55: Lausanne City mit der Kathedrale Lausanne und Weingenuss im UNESCO Welterbe Lavaux

Fokus

und seit 1993 befindet sich dort auch das Olympische Museum. Wir schlendern durch die Fussgängerzone und naschen auf dem Markt frische Feigen und Käse aus der Region, bevor wir in den Zug steigen, der uns nach Cully bringt, rund acht Kilometer südöstlich von Lausanne. Hier befindet sich eines der schönsten Weinanbaugebiete der Welt: Das hoch über dem Lac Leman gelegene Lavaux, das zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, ist mit rund 800 Hektar Rebfläche das grösste zusammenhängende Weinanbaugebiet der Schweiz. Nicht nur für Weinliebhaber sind die 14 kleinen Weindörfer im Lavaux ein lohnendes Ziel. Die Traum-Kulisse aus See und Weinberg-Terrassen lädt auch zu herrlichen Spaziergängen ein. An einem kleinen Häuschen mitten in den Weinbergen: Der kühle Weisswein schmeckt, während unser Blick über das kräftige Grün der Rebstöcke mit ihren hellen Trauben bis zum Genfersee schweift. «Das Gebiet gehört rund 200 Winzerfamilien. Jede Familie bewirtschaftet etwa fünf Hektar Land», erklärt uns Winzerin Patricia Longet, während sie von dem köstlichen Tropfen gleich noch einmal nachschenkt. Dabei wird hier mit der weissen Rebsorte Chasselas eine der ältesten Rebsorten der Welt angebaut. «Einige Familien sind in diesem Gebiet bereits seit 13 Generationen als Weinbauern tätig», berichtet sie. Das Weingut ihrer Familie, die «Cave de Moratel» existiert seit drei Generationen, ist im Vergleich also eher jung. Ihre Rebsorten, so führt Patricia aus, würden sich besonders gut für den Anbau auf den sonnigen Weinterrassen von Lavaux eignen: Chasselas und Viognier für Weisswein, Pinot Noir und Diolinoir für den Rotwein. Sie führt uns durch den Weinkeller, und mit Blick auf die Weinterrassen schweben wir an diesem Tag im siebten Vino-Himmel. Dann heisst es Abschied nehmen. Retour nach Lausanne geht es per Schiff vom kleinen Anlegesteg in Cully. Eine halbe Stunde fahren wir auf dem Schaufelraddampfer an der UNESCO-Weinlandschaft vorbei über den Genfersee – bis wir in Lausanne wieder an Land gehen und den Tag in Flon stilecht ausklingen lassen.

Lavaux-Spaziergang Von Grandvaux nach Lutry Von der Ortschaft Grandvaux bis ins Dorf Lutry geht es bei einem gemütlichen, rund zweistündigen Spaziergang durch die grandiose Landschaft von Weinbergen. Unterwegs befinden sich mehrere Einkehrmöglichkeiten für Weinproben und Verpflegung. Vom Hauptbahnhof in Lausanne ist Grandvaux mit dem Zug gut zu erreichen, Gäste mit der Lausanne Transport Card fahren gratis. lavaux-unesco.ch

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Höhepunkt auf halbem Weg Die gemütliche Alpwirtschaft Laui mit Alpkäserei liegt auf halber Höhe des Fronalpstocks in der Ferienregion Stoos-Muotatal. Der «Laui-Wisel» und sein Team verwöhnen die Gäste Sommer und Winter mit feinen Käseschnitten aus eigener Produktion.

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✎ Uta De Monte

Carina Scheuringer


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SCHAUPLATZ ERLEBNISREICHER HERBST: Auserlesene Tipps des Spot Teams

STIMMUNGSVOLLE RIGI

TRADITION TRIFFT INNOVATION

TAPAS AUF BÜNDNERISCH

KREATIVE KÜCHE

BierVision Monstein Brauerei Hauptstrasse 36 7278 Davos Monstein +41 (0)81 420 30 60 biervision-monstein.ch

Rigi Gäste Service Bahnhofstrasse 7 6354 Vitznau +41 (0)41 399 87 87 rigi.ch

Hotel Schweizerhof Lenzerheide Voa Principala 39 7078 Lenzerheide +41 (0)81 385 25 25 schweizerhof-lenzerheide.ch

Seminar- und Wellnesshotel Stoos Ringstrasse 10 6433 Stoos +41 (0)41 817 44 44 hotel-stoos.ch

Die «BierVision» im Walserdorf Monstein braut Bierspezialitäten aus kristallklarem Quellwasser, Schweizer Hopfen und würzigem Berggerstenmalz. Die Schaubrauerei befindet sich im Gebäude der ehemaligen Dorfsennerei.

Die begleitete Vollmondwanderung führt von VitznauHinterbergen bis Rigi Kulm, wo der Sonnenaufgang und der anschliessende Brunch in der Alpwirtschaft «Chäserenholz» alle Anstrengungen vergessen lassen.

Vergessen Sie für einmal Vorspeise, Hauptgang und Dessert. Stellen Sie sich Ihr eigenes Menu frei zusammen. Damit Sie mehrere Gerichte ausprobieren können, bereitet das Scalottas Terroir kleine Portionen zu – alles aus regionalen Zutaten.

Im Panorama-Restaurant «Albert» werden regionale, frische Produkte zu überraschenden Kreationen verarbeitet. 59'380 handgefertigte Lärchenschindeln, Eiche, Leder und Schwarzblech sorgen für eine behagliche Atmosphäre.

FÜR JEDEN ETWAS

GENUSSURLAUB AM MATTERHORN

SCHLAFEN UND PROFITIEREN

KULINARISCHE ENTDECKUNGSTOUR

Parkhotel Beau Site Brunnmattgasse 9 3920 Zermatt +41 (0)27 966 68 68 parkhotel-beausite.ch

Grischa – DAS Hotel Davos Talstrasse 3 7270 Davos +41 (0)81 414 97 97 hotelgrischa.ch

Interprofession Tête de Moine Rue de l'Envers 16 2610 St-Imier +41 (0)32 941 77 77 tetedemoine.ch

Lausanne Tourisme Avenue de Rhodanie 2, CP 975 1001 Lausanne +41 (0)21 613 73 73 lausanne-tourisme.ch

Herzliche Gastfreundschaft, gemütliche Zimmer, Wellness mit Matterhornblick und ein vielseitiges kulinarisches Angebot – alles zusammen macht den Aufenthalt im «Parkhotel Beau Site Zermatt» zum Genusserlebnis.

Im Bikehotel «Grischa» speist man im Sommer in vier Restaurants wahlweise schweizerisch, chinesisch, japanisch oder lässt sich mit Grillspezialitäten verwöhnen. Hotelgäste haben die Option eines Halbpensions-Menüs.

Wer bis zum 31. Oktober eine Nacht in einem Hotel oder B&B in der Ursprungsregion des Tête de Moine verbringt, erhält pro Familie einen Gutschein für einen halben «Tête de Moine AOP CLASSIC» im Wert von ca. CHF 10.

Im Rahmen der selbstgeführten Tour «Taste My Swiss City» entdecken Kulinarikfans drei Lokalitäten in Lausanne, die von Einheimischen ausgewählt wurden und exemplarisch für das vielfältige, kulinarische Angebot der Stadt stehen.

✎ Carina Scheuringer, Uta De Monte

Carina Scheuringer, Justin Hession und zVg

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Mit der SZU näher an der Natur.

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Fokus SpotlightZĂźrich

Erleben Geniessen Entdecken

Spotlight

ZĂźrich Die Stadt, den Kanton und seine Umgebung neu entdecken und erleben.

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Entdeckungen am Zürichsee SUP & Hike

Zürich/Zürichsee | Sie stehen auf Wasser? Dann sind Sie auf dem Zürichsee goldrichtig! Auf einer Fläche von 88,2 Quadratkilometer gibt es viel zu erleben; besonders, wenn man nicht nur mit dem Stand-Up-Paddel unterwegs ist, sondern auch die Wanderschuhe im Gepäck hat. Wir holen uns Tipps von «Indiana Paddle & Surf»-CEO Maurus Strobel und erkunden das Gebiet zwischen Feldbach und Männedorf zu Land und zu Wasser.

Heute ist der Zürichsee kein See, sondern ein Meer. Himmel und Erde fliessen ineinander. Die Wolken hängen tief; Nebelschwaden ziehen umher. Es gibt kein Ufer, kein Land. Keinen Anfang und kein Ende. Nur Grau, helles und dunkles Grau. Und Wasser. Überall Wasser. Dazu weht dieser Wind, der alle Geräusche verschluckt und unser Stand-Up-Paddel auf kleinen Wellen zum Schaukeln bringt. Heute ist es so, als existiere der Zürichsee in einer parallelen Welt; weit weg vom geschäftigen Treiben der Stadt. Maurus Strobel liebt diese Tage auf dem Zürichsee, wenn es kaum andere Menschen oder Boote gibt. Auf einmal hat man viel Raum. Raum, um dem Alltag zu entfliehen, um den Gedanken freien Lauf zu lassen und sich zu verlieren in der Weite der Wellen. Wenn Maurus von Tagen wie diesen erzählt, beginnen seine Augen zu leuchten. Seit zehn Jahren ist er mit seinem Stand-Up-Paddel auf dem Zürichsee unterwegs. Das Erlebnis hat für ihn bis heute nichts an Zauber eingebüsst. Sein Werdegang begann, wie man es kaum vermuten möchte – nämlich auf dem Asphalt. In jüngeren Jahren war der gebürtige Zürcher Skateboarder. Zwei Mal holte Maurus bei Weltmeisterschaften für die Schweiz Gold im Slalom. Dabei lernte er den Gründervater der Marke «Indiana Skateboards», Christof Peller, kennen, der in den 1980er-Jahren in einer Waschküche in Herrliberg seine ersten Skateboards fertigte. 2010 entschieden die beiden gemeinsam ihre Bretter «from the streets to the ocean» zu bringen. Daraus entstand die Firma «Indiana SUP.» Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.

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✎ Carina Scheuringer

Justin Hession, PlanetVisible


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Auf die Bretter! Heute betreibt «Indiana Paddle & Surf» unter dem Dach der «White Wave AG» in Oberrieden in Kooperation mit Partnern Stand-Up-Paddel-Stationen in der ganzen Schweiz. Bei der Wakeboardschule «Ceccotorenas» in Stäfa kann man so nicht nur «Indiana»-Boards mieten, sondern auch Kurse belegen. Die Nachfrage ist gross und stetig steigend. Für Maurus liegt der Grund auf der Hand: «Stand-Up-Paddeln ist weder schwierig noch teuer oder zeitaufwendig. Die meisten Anfänger stehen schon nach zehn Minuten zum ersten Mal auf dem Brett und versuchen Paddelschläge. Mit den richtigen Tipps geht es danach Schlag auf Schlag. Wichtig ist neben der Körperhaltung und Standposition vor allem die Paddeltechnik», erklärt er. «Zum Beispiel sollte man das Paddel nicht zu weit nach hinten ziehen, sondern es ungefähr auf Höhe der Fersen wieder aus dem Wasser holen, bevor man zum nächsten Schlag ansetzt. So vergeudet man keine Energie.» Wir hängen an den Lippen des Zürchers. Seine Inputs sind nicht nur für Anfänger hilfreich; auch erfahrene Paddler wie wir können viel von Maurus lernen. Mit spielerischer Leichtigkeit gleitet er auf seinem Board über die Wasseroberfläche. Das Brett ruhig und kontrolliert; der Kurs schnurgerade. Wir folgen; versuchen, jede Bewegung nachzuahmen. Wie gut wir aufgepasst haben, wird sich zeigen. Nach dem Blitzkurs mit Maurus in Stäfa beginnt unsere Stand-Up-Paddel- und Hike-Tour am Zürichsee erst so richtig. SUP, ahoi am Zürichsee Die aufblasbaren Mietbretter in Taschen verstaut, fahren wir mit dem Zug nach Feldbach und finden dort die ideale Einstiegsstelle beim Aussichtspunkt «Schirmensee.» Der Nebel hat sich in der Zwischenzeit gelichtet und gibt den Blick auf den verträumten Weiler mit seinen historischen Häusern frei. Wir paddeln langsam und entspannt; geniessen die Entschleunigung. Für die Stand-Up-Paddel-Etappe haben wir mit der Fahrt von Feldbach nach Stäfa bewusst eine kurze Distanz gewählt. Damit wird der Weg das Ziel. Und der Weg ist aussichtsreich. Am Ufer ziehen Rebberge, historische Häuser, gepflegte Gärten und stattliche Anwesen vorbei. Sie lassen uns träumen. Bei der öffentlichen Badestelle Risi Uerikon halten wir zur Rast. Auf der lang gestreckten Wiese spenden alte Bäume Schatten an Sonnentagen. Ein kleiner Kiosk bietet Snacks und Getränke zum Verkauf. Normalerweise ist er gut besucht. Heute ist jedoch wenig los. Auch in der kleinen Badi Länder Uerikon, die wir wenig später passieren, gibt es an Tagen wie

GUT ZU WISSEN In der Binnenschifffahrtsverordnung gelten Stand-Up-Paddler als Paddelboote. Mit einem SUP hat man keinen Vortritt gegenüber Kursschiffen, Güterschiffen, Schiffen der Berufsfischer und Segelschiffen. Wer weiter als 300 Meter vom Ufer entfernt paddelt, muss ausserdem eine Schwimmweste mitführen. Das Tragen der Schwimmhilfe wird empfohlen.

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Bilderreihe: Nach einer kurzen Einführung ins Stand-Up-Paddeln mit Maurus Strobel fahren wir von Feldbach nach Stäfa und wandern danach über den Lattenberg und dem «Boldern» nach Männedorf. Wir lassen den Tag gemütlich auf dem Kursschiff der ZSG ausklingen.

diesen kaum Besucher. Das Pontonfloss treibt verlassen im See. Nur vom Spielplatz ertönt Kinderlachen. Etwas Grau hält sie nicht vom Spielen ab. Wir paddeln weiter in Richtung Kehlhof. Rund um die Bootshaab und die Villa Sunneschy locken grosszügige, öffentliche Parkanlagen mit diversen Ausstiegsstellen und einem feinen Gastronomieangebot. Doch wir wenden uns vom Ufer ab und steuern etwa 300 Meter in den See hinaus zum Stäfner Stein. Bei tiefem Wasserstand kommt etwas östlich des Steins eine ephemere Insel zum Vorschein, welche als untiefe Stelle schon so manchem Freizeitkapitän zum Verhängnis wurde. Wir steigen ab und waten durchs knietiefe Wasser. Schön ist der Blick zurück zum Ufer auf die Kirche und das prächtige Herrenhaus, das heute ein Kulturzentrum beherbergt. Fast zu schnell ist dann die erste Etappe unserer Tour auch schon vorbei. Kurz vor Mittag erreichen wir den Hafen von Stäfa und tauschen die Boards gegen Wanderschuhe. Danach dauert es nicht lange, bis uns beim Aussichtspunkt Mutzmalen auch schon der Lattenberg zu Füssen liegt. Im grössten zusammenhängenden Weinanbaugebiet am Zürichsee reihen sich die Rebberge wie Perlenketten aneinander. Mit ihrem satten Grün bilden sie eine weitere Gegenwelt zum urbanen Zürich unseres Alltags. Wir freuen uns, bei einer Degustation mehr zu erfahren. Aus Wasser werde Wein «Der Rebbau hat im Kanton Zürich eine lange Tradition», verrät Helen Beetz-Menzi, die mit ihrem Bruder Urs in elfter Generation Teile des Gebietes bewirtschaftet. «Früher praktizierte man eine Misch-Landwirtschaft. Man produzierte Milch und Obst und baute Getreide und Gemüse an. Zusätzlich hatte jeder Landwirt einige Are Reben. Der daraus gewonnene Wein war allerdings ziemlich sauer.»

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SpotlightZürich

Weitere Erlebnisideen in Zürich und am Zürichsee: Zürich Tourismus Im Hauptbahnhof 8001 Zürich +41 (0)44 215 40 00 zuerich.com Rapperswil Zürichsee Tourismus Fischmarktplatz 1 8640 Rapperswil +41 (0)55 225 77 00 rapperswil-zuerichsee.ch

Seither hat sich viel verändert. Die lokalen Landwirte haben die Vorzüge des besonderen Mikroklimas am Lattenberg erkannt und sich auf den Weinbau spezialisiert. Heute keltern sie Weine von höchster Qualität. Rund 84’000 Flaschen werden jährlich auf 620 Hektar Rebanbaufläche produziert. Viele Tropfen wurden schon prämiert. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Die Winzer, wie Helen und Urs, pflegen ihre Reben mit viel Liebe und akribischer Sorgfalt. Maschinen kommen dabei nur selten zum Einsatz. Man setzt auf Nachhaltigkeit, Handarbeit und sorgt sich um Natur und Mensch. Der Unterschied lässt sich schmecken. Uns haben es vor allem die charaktervollen Weine aus der «Züri-Traube», dem Räuschling, angetan, die älteste Traubensorte am See. Mit einer Flasche für zu Hause im Rucksack wandern wir weiter – vorbei an den Parzellen, wo im Drahtverhau neben Räuschling auch Blauburgunder- und Riesling-Silvaner-Trauben hängen. Unsere Route führt uns hoch über Stäfa zuerst ins Grün und dann zum «Boldern» in Männedorf. Mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages entfaltet sich dort – just als wir auf der Terrasse Platz nehmen – das Panorama in seiner ganzen Pracht. Unten schillert nun der Zürichsee; oben sind in der Ferne Rigi, Pilatus und die Glarner Alpen zu sehen. Der Weitblick ist treffend für unsere Gaststätte. Die Verwandlung des Boldern, der ältesten evangelischen Akademie der Schweiz, ist geglückt! Symbolisch stehen die Speisen, die hier zum Teilen in Schüsseln serviert werden, für den gemeinschaftlichen Geist des heutigen Begegnungszentrums, das Hotellerie mit Gastronomie und Tagungsstätte vereint. Wir versüssen uns die Aussicht mit Kaffee und Kuchen, bevor wir zur Anlegestelle des Kursschiffes aufbrechen. Auf der Schifffahrt zurück nach Zürich lassen wir unsere Tour mit Fischknusperli und einem Glas Wein ausklingen. Wer hätte gedacht, dass ein so grauer Tag so kunterbunte Erlebnisse bescheren würde?

SUP & Hike am Zürichsee ROUTENVORSCHLAG SUP: SUP-Tour von Feldbach (Einstieg Schirmensee) nach Stäfa mit Halt bei der Badestelle Risi oder im Badi Länder Uerikon und beim Stäfener Stein. Miete und Rückgabe der Boards im Hafen Stäfa. HIKE: Wanderung von Stäfa nach Männedorf mit Abstecher im Lattenberg und im «Boldern.» Rückfahrt mit dem Kurschiff von Männedorf nach Zürich. KONTAKTE UND TIPPS SUP-Vermietung im SUP-Center der Wakeboardschule «Ceccotorenas» im Hafen Stäfa: Geöffnet bei schönem Wetter dienstags bis freitags von 13:30 bis 18:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 bis 18:00 Uhr, Buchungen unter +41 (0)76 383 66 58, ceccotorenas.ch Lattenberger Weine, Familie Menzi Mutzmalenstrasse 36, 8712 Stäfa +41 (0)44 926 56 66, menzi-weine.ch Boldern Boldernstrasse 83 8708 Männedorf +41 (0)44 921 71 11 boldern.ch Zürichsee Schifffahrt +41 (0)44 487 13 33 zsg.ch Spot Tipp: Helen Beetz-Menzi führt zudem das Restaurant Frohberg in Stäfa. frohberg-staefa.ch

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Familienausflug

Mit dem Velo mehr erleben Zürich/Zürichsee | Die Region rund um Zürich steckt voller spannender Abenteuer für Gross und Klein. Stadtlandschaften wechseln sich mit idyllischen Naturräumen ab und die Topografie macht es leicht, diese auf einer Velotour mit der ganzen Familie zu erforschen. Zum Beispiel auf der Glattroute. Unterwegs gibt es Geschichte und Tiere zum Anfassen.

Weitere Erlebnisideen in der Kinderregion: kinderregion.ch zuerich.com rapperswil-zuerichsee.ch Spot Tipp: Rent a Bike bietet eine grosse Auswahl am Mietvelos. Für die Glattroute mietet man sie am besten am Hauptbahnhof in Zürich. Das Mitführen von Mietvelos in den Zügen der SBB ist gratis. Der Mietvertrag gilt als Ticket. rentabike.ch

«Schau mal!», ruft Mia (11) ihrem Bruder Etienne (7) zu und hält an. Ein Klappern ist zu hören. Auf der Wiese neben dem Veloweg räkelt sich ein Storchenpaar im Nest auf einem hohen Pfahl. Es ist Mittag; wir sind am Greifensee angekommen. Nach einer gemächlichen, abwechslungsreichen Tour auf ruhigen Schleichwegen, entlang der Glatt durchs Zürcher Unterland und vorbei am Flughafen, folgen wir nun dem Seeuferweg. Im meterhohen Schilf fiepst es; Enten watscheln aus dem Wasser, eine Schwanenfamilie schwimmt vorbei. Bevor wir nach Mönchhaltdorf abbiegen, legen wir einen Zwischenstopp bei der Naturstation Silberweide ein. Hier holen wir nach, was zuvor im Naturschutzgebiet nicht möglich war: Wir erkunden das Schilf und seine Bewohner aus nächster Nähe und erfahren, wie Störche ein Nest bauen und dass Fledermäuse in totem Holz Winterschlaf halten. Das liefert jede Menge Gesprächsstoff für die anstehende Mittagspause.

Entlang der gut ausgeschilderten Route 29 radeln wir weiter durch ruhige Dörfer, vorbei an Kuhweiden, Wiesen und Äckern. Immer wieder müssen wir anhalten. Grund dafür sind etwa die Ponys am Wegrand, die uns wiehernd grüssen und kleine Ziegen, die fröhlich hinter dem Zaun neben uns her springen. Die Kinder sind begeistert. Den Höhepunkt erreicht die Euphorie, als wir den Aufstieg Richtung Bubikon geschafft haben und einen Bauernhof passieren. Wir halten kurz an, um etwas zu trinken. Dann entdecken wir es: Ein Kalb erhebt sich wackelig aus dem Strohhaufen hinter dem Gatter vor dem grossen Stall. Es sei erst seit drei Stunden auf der Welt, erklärt uns der Bauer. In Bubikon erwartet uns ein Highlight ganz anderer Art. Das Ritterhaus ist eine alte Niederlassung des Johanniterordens aus dem 12. Jahrhundert und Zeugnis einer wechselvollen Geschichte. Sie beherbergt als Museum unter anderem eine Dauerausstellung und eine Waffensammlung. Auf dem Kinderrundgang erfahren Mia und Etienne an sechs speziell gestalteten Tischen viel Interessantes über das Mittelalter, die Ordensbrüder, das Reisen in früheren Zeiten und wie der Zimt nach Europa kam. Nach der kurzweiligen, lebendigen Zeitreise geniessen wir die lange Abfahrt hinunter nach Rapperswil. In der Ferne glitzert der Zürichsee in der Sonne und weckt die Lust auf einen Besuch in der Badi. Was für ein Glück, müssen wir, um zum «Lido Strandbad Stampf» in Jona zu gelangen, nur einen kleinen Schlenker machen. Der führt uns vorbei am Bächlihof, einem Partnerbetrieb des Juckerhofes in See-

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Jacqueline Vinzelberg


SpotlightZürich

Gewusst, dass... … es in der «Kinderregion» besonders viel zu entdecken gibt? Die neue Website bietet ein kunterbuntes Potpourrie an Ideen und macht es leicht, den nächsten Familienausflug zu planen.

gräben. Als einer von insgesamt vier Höfen begeistert er Jung und Alt mit dem Juckerfarm-Erlebnis- und Eventkonzept. Auch uns zieht das schmucke, einladende Gehöft an. Wir stöbern im gut sortierten Hofladen, erfrischen uns mit hausgemachtem Glacé und staunen über die Dekoration und die Attraktionen auf dem Areal. Neugierig erkunden Mia und Etienne den Holzwagen mit den Kürbissen, wiegen die orangen Früchte fachmännisch in den Händen. Dann entdecken sie die Hüpfburg aus Stroh und sind hin und weg. Als sie bemerken, dass man in das Ziegengehege daneben hineinsteigen darf, sind sie vollends glücklich. Erst die Erinnerung an den Badibesuch bewegt sie dazu, von den possierlichen Tieren abzulassen. Das Strandbad ist nur 350 Meter entfernt und erfüllt mit Wasserrutschbahn, Kinderplanschbecken, Spiel- und Grillplätzen, Boots- und SUP-Vermietung alle Erwartungen von zweibeinigen Wasserratten, die hier bis zum Alter von 16 Jahren gratis baden. «Schau mal!», ruft Etienne seiner Schwester von hoch oben zu. Dann springt er mit einem Salto vom 5-Meter-Turm ins Wasser. Mia klatscht. Es ist der perfekte Abschluss eines aufregenden Tages!

Auf dem Wasser: Bei aufregenden Schiffstouren basteln, rätseln und Neues lernen, selbst Kapitän sein oder eine Fähre steuern, baden, schwimmen und paddeln. Die Möglichkeiten, auf und an den Flüssen und Seen der Region etwas Besonderes zu erleben, sind riesig. In der Natur: Bei einer Velotour oder einem Trottiplausch die Umgebung erkunden, macht genausoviel Spass, wie im Seilpark durch Baumkronen zu schwingen, Golfbälle zu schlagen, wilde Tiere zu beobachten oder auf Erlebnisfaden zu rätseln und zu forschen. Hier und da: An ungewöhnlichen Orten schlafen, Restaurants mit Familienangeboten erleben, Burgen und Schlösser erkunden, in die Vergangenheit reisen, im Museum interaktiv in fremde Welten eintauchen oder selbst zum Künstler werden – Aktivitäten wie diese begeistern Klein und Gross gleichermassen. Ausflugsideen, Veranstaltungskalender und Erlebnisberichte finden Sie jetzt auf der neuen Webseite der Erlebnisplattform kinderregion.ch

Praktisches: Glattroute An Uferwegen entlang führt die 64 km lange Glattroute (SchweizMobil-Nr. 29) durch die Vororte Zürichs, am Greifensee vorbei bis nach Rapperswil. Die lange, aber gemütliche Route kann in einer oder zwei Etappen gefahren werden. Unterwegs gibt es viele mögliche Abstecher, darunter folgende entlang des nördlichen Teils: Explorit Kindercity in Volketswil, Seilpark Zürich in Kloten, Zuschauerterrasse B am Flughafen Zürich, Boda Borg und Flip Lab in Rümlang und Familiencafé Luus Muus in Egg. Und entlang des südlichen Teils: Silberweide, Ritterhaus Bubikon, Juckerfarm und Bächlihof Jona, Stampf Badi Jona.

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Willkommen in der Kinderregion

Ideenreich

In der «Kinderregion» liegen die schönsten Ausflugsziele und Freizeiterlebnisse direkt vor der Haustür: Ob eine Nacht im Zoo oder eine Wanderung zu den Planeten – hier werden viele Wünsche wahr.

Velotouren mit Kindern

Schnell unterwegs Wenn es mal etwas schneller vorwärtsgehen soll, können sich Familien aufs Velo schwingen und die Kinderregion aus einer anderen Perspektive erleben. Die Region wimmelt nur so von einmaligen Velorouten, die durch idyllische Landschaften führen, an historischen Merkmalen vorbei oder an Seen entlang gehen. Ob eine Tagestour zur Kyburg, eine Rundreise um den Greifensee oder eine Zweitagestour zum Rheinfall – je nach Kondition und Alter der Kinder sind kleine oder grosse Abenteuer möglich. Diese Beschreibungen helfen bei der Vorbereitung: kinderregion.ch/velotouren Spot Tipp: Fahrradroute Technopark Kyburg Der Aufstieg zur mittelalterlichen Burg Kyburg hat es in sich, aber er lohnt sich: Seit bald 1’000 Jahren thront das Schloss über dem Fluss Töss. Besucher erhalten einen lebendigen Einblick in das Leben der damaligen Landvögte. Anspruch: leicht Länge: 20 km Start/Ziel: Technopark Winterthur Besonderheit: Steiler Aufstieg zur Kyburg

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Erlebnispfade & Wanderwege

Spass in der Natur Einfache Wanderungen mit Spielen, Rätseln und Geschichten – so wird ein Ausflug zum Spass für die ganze Familie. Dabei kann der WWF Biberpfad in Tössegg ebenso spannend wie der Walderlebnispfad im Sihlwald sein. Oder darf die Reise ganz weit weg gehen? Dann wäre vielleicht der Planetenweg am Uetliberg das Richtige. Auf wenigen Kilometern können die Kinder so viel erleben: Sie erkunden die Natur mit allen Sinnen, erfahren spannende Fakten und haben Freude an der Bewegung in der Natur. Die Erlebnispfade der Kinderregion im Überblick: kinderregion.ch/erlebnispfade Spot Tipp: Der kinderwagentaugliche «Bergbeizli-Weg Stoos» ist eine Genusswanderung für Käseliebhaber und Leckermäulchen – Mit dem «Alpchäs(S)pas» darf man in drei verschiedenen Beizen feinen Alpkäse probieren. Länge: 4,3 km, Start/Ziel: Bergstation Standseilbahn

✎ Uta De Monte

Bergbahnen Flumserberg, Zürich Tourismus, Fasshotel und Technorama


SpotlightZürich Forschen und Entdecken

Spielend die Welt entdecken Kinder sind die besten Wissenschaftler: Sie tüfteln und experimentieren, sie staunen und hinterfragen, sie forschen und erkunden: Wie funktioniert der Mensch? Wie lebten die Ureinwohner? Wie sieht ein Tornado von innen aus? Auf (fast) alle Fragen haben die interaktiven Museen und Ausstellungen der Kinderregion eine spannende Antwort parat. Sie sind für grosse und kleine Entdecker ein wunderbarer Spielplatz, um in neue oder andere Lebenswelten einzutauchen: kinderregion.ch/entdecken Spot Tipp: In der Umwelt Arena in Spreitenbach nähern sich grosse und kleine Besucher dem Thema Nachhaltigkeit in spannenden, interaktiven Ausstellungen. Ein Highlight für Kinder ist die «EnergieRutschbahn», die spielerisch die Herstellung von Strom demonstriert. Offen Mittwoch bis Sonntag, 10:00-17:00 Uhr.

AKTION Feel free!

Der Sommer ist vorbei – der Sinn steht aber immer noch nach Ferien? Kein Problem. Wer im Herbst gerne noch ein bisschen unterwegs ist, kann ein Erlebniswochenende vor der Haustür mit der ganzen Familie verbringen. An vier Wochenenden im September erhalten Familien für CHF 199 eine Übernachtung bei ausgesuchten Hotels der Kinderregion, inklusive speziellen Angeboten und kostenlosen oder ermässigten Eintritten bei Ausflugszielen vor Ort. Damit ist für lustige, sportliche und spannende Beschäftigung gesorgt – denn Velorouten, Ausflugsziele und lohnende Erlebniswege gibt es hier wie Sand am Meer. Das Familien-Package beinhaltet: 1 Übernachtung von Samstag auf Sonntag im Familienzimmer (max. 4 Personen), inkl. Frühstück. Termine: 5./12./19./26. September 2020

Originelle Unterkünfte

Die Nacht wird zum Abenteuer

Hotels: Glockenhof Zürich / Hotel Engimatt, Zürich / Hotel Ibis Winterthur City / Hotel Zugertor, Zug / Park Hotel Winterthur / Roggenstock Lodge, Oberiberg/Zürichsee / Sorell Hotel Speer, Rapperswil/Zürichsee / Swiss-Belhotel du Parc, Baden Weitere Infos und Buchung: kinderregion.ch

Im grossen Holzfass, im duftenden Stroh oder im leeren Museum zwischen den Dinosauriern: Schlafen kann ja so aufregend sein! Es gibt viele Möglichkeiten für eine unvergessliche Nacht in der Kinderregion. Wenn nachts im Zürcher Zoo die Löwen brüllen oder morgens beim Aufwachen der Hahn vor der Stalltüre kräht – dann werden echte Kinderträume wahr. Es gibt zahlreiche originelle Übernachtungsmöglichkeiten zu entdecken: kinderregion.ch/spezielle-uebernachtungen Spot Tipp: Am Lützelhof in Pfäffikon SZ werden Familien, Gruppen oder Schulklassen auf Stroh gebettet. Im Gartenhaus steht ein lässiges Strohbett für bis zu 6 Personen bereit. Am nächsten Tag gibt es ein feines Bauernfrühstück. luetzelhof.ch

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Zürcher Verkehrsverbund

Auf Achse Zürich | Wanderschuhe schnüren, Rucksack packen – und raus ins Vergnügen: Mit Bahn, Bus, Tram, Luftseilbahn oder Schiff lassen sich im Herbst zahlreiche schöne Plätze im ZVV-Gebiet erkunden. Wer dabei die neue Freizeit-App nutzt, punktet zusätzlich.

MYCLIMATE AUDIO-ADVENTURES

WANDERUNG NACH RAPPERSWIL Drei spannende und kostenlose Hörgeschichten für unterschiedliche Altersklassen führen auf einem abwechslungsreichen Spaziergang entlang der Limmat, durch moderne Stadtviertel und durch die Flaniermeilen der Stadt. Von Artenvielfalt über Limmatwärme bis hin zu neuen Wohnformen – die App bietet spannende Themen und Information. Insgesamt 11 Stationen porträtieren innovative Ideen und lokale Massnahmen zum Klimaschutz. Spot Tipp: Die Hörspiele können in der App «izi.TRAVEL» heruntergeladen werden. Stiftung myclimate, Pfingstweidstrasse 10, 8005 Zürich, +41 (0)44 500 43 50, myclimate.org

Der leichte Fussweg verbindet historische Bauwerke, nostalgische Fortbewegungsmittel und kulinarische Genüsse in perfekter Manier. Er führt von Richterswil aus am Zürichsee entlang durch das Naturschutzgebiet Frauenwinkel nach Hurden. Von hier aus verläuft die 841 m lange Holzbrücke nach Rapperswil. In der «Rosenstadt» blühen von Juni bis Oktober über 20’000 Rosen, der Verkehrsverein bietet interessante Stadtführungen an. Mit dem Schiff gelangt man zurück nach Zürich, Bürkliplatz. Länge: 11 km, Dauer: ca. 3 Stunden. Spot Tipp: Anreise zur Tour mit der S2 oder S8 bis Richterswil oder ab Rapperswil mit der S5, S7, S15, S26 oder S40. Rapperswil Zürichsee Tourismus, Fischmarktplatz 1, 8640 Rapperswil, +41 (0)55 225 77 00, rapperswil-zuerichsee.ch

LUFTSEILBAHN AUF DIE FELSENEGG

ZVV-Contact Postfach, 8040 Zürich +41 (0)848 988 988 contact@zvv.ch, zvv.ch Auskünfte täglich von 6 bis 22 Uhr

ZVV-Freizeit-App Kostenlose App herunterladen, Ausflüge geniessen, Punkte sammeln und tolle Preise gewinnen: Zum Einsammeln der Punkte müssen Sie sich dem auf der App-Karte eingezeichneten Ausflugsziel bis auf 50 Meter nähern.

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✎ Uta De Monte

Innert fünf Minuten schweben Besucher in der einzigen Luftseilbahn im Kanton Zürich von Adliswil auf 803 m ü. M. Auf der Felsenegg bietet sich einer der schönsten Rundblicke über die Limmatstadt. Auch gutes Essen und zahlreiche Wanderwege warten auf der Höhe. Der Planetenweg beispielsweise zählt zu den beliebtesten Höhenwegen der Schweiz. Spot Tipp: Anreise auf die Felsenegg ab Zürich HB mit der S4 nach Adliswil. Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg, laf.ch Carina Scheuringer


SpotlightZürich

FRÜCHTE-NUSS-BROT Perfekt fürs Picknick

KNIES KINDERZOO

Für eine grosse Kuchenform von ca. 30 cm Durchmesser – 150 g Dinkelmehl 150 g Bauern-, Buchweizenoder Vollkornmehl 2 EL Backpulver 100 ml Birnendicksaft 400 ml Reisdrink 1 TL gemahlener Zimt 1 Msp. gemahlene Nelken

Der Slogan «Zoo herzig» hält, was er verspricht: An einem Tag in Knies Kinderzoo Rapperswil erleben die Besucher herzliche Begegnungen mit rund 350 Tieren. Auf der Zoosafari gehen kleine und grosse Forscher mit Karte und Feldstecher auf die Suche nach bestimmten Tieren und versuchen, das knifflige Zoorätsel zu lösen. Wer sich noch eingehender mit den Tieren befassen möchte, bucht das Angebot «Tiere und Kalorien» (Mo-Fr, 8-9 Uhr, ab 6 Jahren): Hier dürfen die Gäste Futterrationen aufbereiten und verteilen. Spot Tipp: Anreise nach Rapperswil mit der S5, S7, S15, S26, S40 oder mit dem Schiff bis Rapperswil. Ab dem Bahnhof fünf Gehminuten, ab Schifflandesteg 15 Gehminuten bis zum Zoogelände.

200 g Haselnüsse 150 g Baumnüsse 250 g Dörraprikosen 200 g Dörrpflaumen 250 g Dörrfeigen 200 g Rosinen Planzenmargarine und Mehl für die Form – Zubereitungszeit: 1 Stunde 30 Minuten (inkl. Backzeit)

Den Backofen auf 160 Grad vorheizen. Die Kuchenform mit Pflanzenmargarine einfetten und mit Mehl bestäuben. – Die beiden Mehlsorten mit dem Backpulver in einer Schüssel mischen. Birnendicksaft, Reisdrink sowie Zimt- und Nelkenpulver hinzugeben und mit dem elektrischen Handrührgerät zu einem glatten Teig rühren. – Die Nüsse grob hacken. Die Dörrfrüchte in 1 cm grosse Stücke schneiden. Zum Teig geben und unterrühren. – Den Teig in die gefettete Kuchenform füllen. Auf der untersten Schiene im vorgeheizten Backofen etwa 1 Stunde backen, eventuell am Schluss mit Alufolie abdecken.

Knies Kinderzoo: Noch bis 31. Oktober 2020 täglich geöffnet, knieskinderzoo.ch

ZÜRICHSEE-SCHIFFFAHRT

TIPPS Das Früchte-Nuss-Brot ist in Frischhaltefolie gewickelt im Kühlschrank sehr lange haltbar. Es eignet sich auch gut zum Tiefkühlen. Alternativ zum Reisdrink kann Hafer-, Dinkel- oder Mandeldrink verwendet werden. Anstatt Bauernmehl kann man Buchweizen- oder Vollkornmehl einsetzen und dann noch 100 ml Reisdrink zusätzlich beimengen.

Eine Fahrt auf dem Zürichsee fühlt sich immer ein bisschen wie Ferien an – und führt ausserdem zu zahlreichen Ausflugszielen am Seeufer. Rundfahrten zwischen 90 Minuten und sieben Stunden laden dazu ein, die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen. Ob auf einem hundertjährigen Dampfschiff, einem Party-Schiff, einem BBQ-Schiff oder auf dem Build-your-Burger-Schiff: Ein Erlebnis ist garantiert.

Aus dem tibits & Hiltl-Kochbuch «Vegan Love Story», erhältlich bei Hiltl und online unter shop.hiltl.ch

Spot Tipp: Anreise zur Zürichsee-Schifffahrt mit dem Tram 2, 5, 8, 9 oder 11 bis «Bürkliplatz». Abfahrten jeweils ab «Zürich Bürkliplatz, Schiffsstation». Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft, Mythenquai 333, 8038 Zürich, +41 (0)44 487 13 33, zsg.ch ✎

Hiltl

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Entdecken Sie das Wanderland Schweiz. Ideen und Angebote für Ihren nächsten Wanderausflug finden Sie auf sbb.ch/wandern.

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Wandern

Ăœber Stock und Stein durch die Schweiz

FOKUS Wandern

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150 Jahre Rigi Bahnen

Lebendige Geschichte Rigi | Im Jahr 2021 wird die erste Bergbahn Europas 150 Jahre alt. Die Rigi Bahnen feiern diesen historischen Moment der schweizerischen Bahn- und Tourismusgeschichte mit einem gebührenden Jahresprogramm. Die Vorbereitungen auf den Programmhöhepunkt am 21. Mai 2121 laufen auf Hochtouren. Schon jetzt kann man in die Geschichte eintauchen.

Gäste-Service Rigi +41 (0)41 399 87 87 rigi.ch

Es war der 21. Mai 1871, als die erste Bergbahn Europas zischend und dampfend bergwärts auf die Rigi unterwegs war. Es war gleichzeitig der 54. Geburtstag von Niklaus Riggenbach, der sich mit der Bahn einen Lebenstraum verwirklichte: «Ich will alles Volk auf die Berge führen, damit sie alle die Herrlichkeit unseres erhabenen Landes geniessen können!», sagte Riggenbach, als er seine Erfindung, Züge mittels Zahnrad und Zahnstange über Steigungen zu führen, 1863 in Frankreich patentieren liess. An seinem Geburtstag war es dann so weit: Sein Traum

wurde Realität, und die Zahnradbahn fuhr erstmals von Vitznau nach Rigi Staffelhöhe. Nur zwei Jahre später fuhr sie auf ihrem «Parade-Abschnitt» von Staffel bis Kulm. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Rigi im Jahr 1353 als «Grat Riggen» im Bezirk Schwyz. Es hiess nach einer Sage, Drachen hätten ihre Nistplätze am Rigi-Südhang im heutigen Gebiet Vitznauerstock. Dennoch wagten sich schon bald zahlreiche Besucher auf den Berg: Frühe «Badetouristen» suchten die in 1’450 Metern Höhe befindliche Wasserquelle auf, der eine heilende Wirkung nachgesagt wurde. Das erste Haus wurde 1585 gebaut: eine Kapelle samt Einsiedelei auf Rigi Kaltbad. Bald darauf wurde die Rigi erstmals von Pilgern besucht, und im Jahr 1689 wurde die Wallfahrtskapelle «Maria zum Schnee» auf Rigi Klösterli eingeweiht. Schon nach einigen Jahren zählte man 15’000 Pilger, die jährlich per pedes zur Rigi strömten. Auch bekannte Grössen besuchten die Rigi, unter anderem der deutsche Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe, der in sein Tagebuch schrieb: «Ringsum die Herrlichkeit der Welt.» Eine wahre Welle des Bergtourismus löste schliesslich der Arzt, Naturforscher und Poet Albrecht Haller 1792 aus, als er sein Gedicht «Die Alpen» veröffentlichte. Die Urlauber konnten ab 1816 im ersten Gasthaus der Schweiz «Rigi Kulm» übernachten. «Brehms, Mendelssohn und sogar Goethe – sie alle wohnten im Kulm-Hotel», erzählt Renate Käppeli, die das Hotel heute als Familienbetrieb führt. 2016 feierte das Haus seinen 200. Geburtstag. Eine Ausstellung führt anhand von Reise-Utensilien durch die Epochen der Hotel-Geschichte. Die grosse Stunde der Rigi schlug schliesslich mit dem Bau der Rigi Bahn 1871. Ihre Inbetriebnahme war der erste Schritt der Erfolgsgeschichte der heutigen Rigi Bahnen AG. «Es war eine Weltsensation – transportier-

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✎ Christiane Flechtner

PlanetVisible, Justin Hession


Wandern

HINTER DEN BAHNKULISSEN Das Licht wirkt schummrig, der Geruch von Kohle und Schmierfett liegt in der Luft. Das Bahndepot wirkt wie aus längst vergangener Zeit, und doch ist hier das meiste noch heute in Betrieb. Keine Frage: Es wird aufregend, wenn man mit Nikolaus Hess einen Blick hinter die Bahnkulissen der Rigi Bahn werfen kann. Denn der Lokführer und Schreiner ist ein wahrer Insider und zeigt die grossen und kleinen Schätze sowie ihre Geschichte und besondere Technik bei einer Depotführung durch die Werkhallen der ersten Bergbahn Europas, entweder in Vitznau oder in Goldau.

te sie doch schon bald jedes Jahr mehr als 100’000 Fahrgäste auf den Berg und retour», erklärt Kurt Hess, Lokführer und Schreiner der Rigi Bahnen AG, bei einer historischen Führung. Seitdem ist viel geschehen: Im Jahr 1907 wurde die Strecke elektrifiziert, die Dampfloks werden nur noch für Nostalgiefahrten im Sommer genutzt. Aber immer noch fahren die Rigi Bahnen auf dem 1871 installierten Zahnradsystem. Die Zahnstangen und alle technischen Einrichtungen werden tagtäglich sehr aufwändig – ja, schon fast liebevoll – gepflegt. Regelmässige Begehungen des Streckennetzes und Qualitätsprüfungen garantieren eine sichere Fahrt und ein Fahrvergnügen wie anno 1871. Der runde Geburtstag wird 2021 mit einem umfangreichen Jahresprogramm einschliesslich Jubiläumsfahrten gefeiert. Besonders auf den exakten Jahrestag der Einweihung, den 21. Mai, dürfen sich die Besucher freuen: Für dieses 150 Jahr Jubiläum der Rigi Bahnen wird die Lok Nr. 7, die älteste Dampflok Baujahr 1873, wieder fit gemacht für eine Nostalgie-Fahrt auf die Königin der Berge.

Staunend stehen besonders die kleinen Besucher vor der riesigen Lokomotive 16 RB. Gebaut im Jahr 1923 in der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinen-Fabrik Winterthur, ist der grünglänzende Koloss ein besonderes Schmuckstück des Bahndepots. Lange bleiben die Teilnehmer der Führung bei den Dampfloks, den fünf alten und zwei neueren Motorwagen stehen. «Wir haben eigene Mechaniker, Schreiner, Elektriker und Maler, die sich in der mechanischen Werkstatt um die Instandhaltung der historischen Schätze kümmern», plaudert Hess aus dem Nähkästchen. Die Besucher schlendern auch durch den Logistikbereich und das Speziallager, wo die Anlieferung der Lebensmittel, Getränke und Baumaterialien für die einzelnen Hotels per Lastwagen stattfindet, um dann auf die Güterwagen verladen zu werden. Zum Programm gehört je ein 3-Gang-Menu im Hotel Terrasse am See (Vitznau) oder im Restaurant La Piazza (Goldau). Die Führungen finden ab einer Teilnehmerzahl von zehn Personen statt und kosten CHF 80 pro Person.

Termine Vitznau: 12. September und 14. November, Goldau: 17. Oktober, jeweils ab 18:00 Uhr. Start der einstündigen Führung ist um 18:00 Uhr, Abendessen ab 19:15 Uhr. rigi.ch, rigihistoric.ch

Jubiläumsprogramm

Am 21. Mai 2021, genau 150 Jahre nach Inbetriebnahme der Vitznau-Rigi-Bahn, soll die Dampflok Nr. 7 – die einzige fahrbare Zahnraddampflok mit stehendem Kessel – erneut auf die Rigi fahren. Von Juni bis Oktober 2021 können Interessierte ebenfalls Dampflokfahrten in exklusivem Rahmen erleben. Ausserdem können Besucher im ausgebauten Zugangstunnel des Kulm-Hotels die Ausstellung «Vom Pickel bis zum Selfie Stick» besuchen. Laufende Informationen zum Jubiläumsjahr: rigi.ch/150

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Rigi-Runde

DER WANDERKLASSIKER Rigi | Die Rigi wird ihrem Namen «Königin der Berge» gerecht – nahezu königlich liegt sie wie eine Halbinsel zwischen dem Lauerzer-, Zuger- und Vierwaldstättersee. 120 Wanderkilometer locken mit beeindruckender Rundumsicht. Zur Einstimmung auf das nächstjährige Jubiläum stellen wir zwei historische Wandertouren vor.

Gäste-Service Rigi +41 (0)41 399 87 87 rigi.ch Spot Tipp: Vom hindernisfreien Spaziergang bis hin zur exponierten Kraxelei – bei so viel Auswahl fällt die Entscheidung schwer. Auf der Webseite rigi.ch präsentiert der Gäste-Service Rigi Wanderempfehlungen.

Der Nebel ist so dicht, dass man die eigene Hand nicht vor den Augen sieht. Doch die Wetter-App prophezeit: Auf der Rigi scheint später die Sonne. Wir vertrauen ihr und begeben uns in Luzern an Bord der «Uri», dem ältesten Dampfschiff der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee. Auf sanften Wellen trägt uns die ehrwürdige Dame schnaufend und fauchend nach Vitznau. Dort wartet die rote Zahnradbahn, mit der vor bald 150 Jahren der Turismus auf der Königin der Berge begann. Es ist ein gebührender Einstieg in die Rigi-Runde, dem Zentralschweizer Ausflugsklassiker.

Rund 30 Minuten dauert die Bergfahrt. Wir sitzen bei offenem Fenster und fiebern jenem Moment entgegen, bei dem die ersten Strahlen das trübe Grau durchbrechen. Kurz vor Rigi Kaltbad ist es so weit. Alle blinzeln; das Licht ist grell. Als sich die Augen an die Helligkeit gewöhnt haben, geht ein lautes Staunen durch die Runde. Der Nebel liegt nun wie ein wallendes Meer zu unseren Füssen. Kuppen und Bergspitzen ragen wie Inseln aus den weissen Wogen. Wenig später, nur 1,5 Stunden nach unserer Abfahrt in Luzern, haben wir den Gipfel erreicht. Gefühlt wirkt Rigi Kulm viel mächtiger als die tatsächlichen 1’800 Höhenmeter. Der Grund dafür ist wohl die Bergkulisse – hoch über dem Vierwaldstättersee scheint die Rigi mit den umliegenden Gipfeln auf Augenhöhe zu sein. Eine optische Täuschung natürlich, die der Herrlichkeit des Panoramas keinen Abbruch tut. Es ist ein Anblick, von dem sich auch Renate Käppeli nach mehr als 35 Jahren nicht satt gesehen hat. Gemeinsam mit ihrer Familie führt sie das über 200-jährige Rigi KulmHotel. Sie liebt die magischen Momente, wenn im Morgengrauen oder spätabends der Gipfel nur den Hotelgästen und ihrer Familie gehört. Oder wenn das Flachland, so wie heute, unter der Nebeldecke schlummert. Dann, so verrät sie während unseres «Gipfelzmorge», scheint die Rigi dem Himmel noch ein Stückchen näher zu sein als sonst. Tatsächlich ist es so, als würde die Rigi über der Welt schweben, als wir später gemütlich zurück nach Kaltbad wandern; vorbei am Aussichtspunkt Känzeli und der sagenumwobenen Felsenkapelle. Unmittelbar nach dem «Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad» weitet sich der Weg. Ab hier folgt die Route dem alten Trassee der ehemaligen Adhäsionsbahn, die einst die

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✎ Carina Scheuringer

PlanetVisible, Justin Hession


Wandern

DER GEHEIMTIPP Bilderreihe: Wanderklassiker Rigi-Runde über dem Nebelmeer

längst verschwundenen Grand-Hotels First und Scheidegg mit Rigi Kaltbad verband. Ausser am Ende, kurz vor Rigi Scheidegg, weist der Höhenweg auf seinen sieben Kilometern keine Steigungen auf; er ist somit ideal für Genusswanderer und Familien. Unterwegs gibt es neben lauschigen Grillstellen und Restaurants auch Zeugen der Bahngeschichte zu entdecken; wie eine Eisenbahnbrücke, einen Tunnel und einen ausgedienten Personenwagen, der heute als Ferienunterkunft dient. Wir kehren bei Slow Food-Bekenner, Stefan Winiger, im «Chalet Schild» zum Mittagessen ein und zweigen danach kurz vom Panaromaweg ab, um das Schild links statt rechts über den Felsenweg zu umgehen. Die Varianten Felsen- und Seeweg sind längst keine Geheimtipps mehr. Die teilweise in den Felsen gehauenen Pfade bieten nicht nur eine phänomenale Aussicht; Infotafeln am Wegesrand vermitteln ausserdem einen Einblick in die Biodiversität und die Naturschätze auf der Rigi. Eine gute Stunde später erreichen wir mit dem Berggasthaus Rigi Scheidegg hoch über Gersau, der einstigen freien Republik, die heute zum Kanton Schwyz gehört, das Ende unserer Wanderung. Von hier führt eine kleine Seilbahn hinab zur Station Kräbel, wo wir in die blaue Zahnradbahn nach Arth-Goldau umsteigen. Damit ist die Rigi-Runde komplett. Nicht ohne Grund ein Klassiker und für uns eine gebührende Einstimmung ins Jubiläumsjahr 2021!

Auf den Spuren des Schriftstellers und Weltenbummlers Mark Twain führt der gleichnamige Themenweg auf historischen Pfaden auf die Rigi. Unterwegs locken nicht nur atemberaubende Tiefblicke. Bevor man ab 1871 die Rigi bequem mit der ersten Bergbahn Europas erreichen konnte, gab es nur zwei Optionen für Gipfelstürmer – man musste sich tragen lassen oder den Weg selbst unter die Füsse nehmen. Letzteres tat bekannterweise auch der Amerikaner Mark Twain. In seinem Buch «A Trip to Mt. Rigi» beschreibt er den Aufstieg, für den er drei Tage benötigte. Heute ist ihm mit dem «MarkTwain-Weg» eine Themenwanderung gewidmet. Auf dem abschnittsweise steilen Weg, der über 1’350 Höhenmeter von Weggis auf Rigi Kulm führt, laden Informationstafeln zum Verschnaufen ein und entführen in die Welt des humorvollen Autors. Wir machen es uns einfach, übernachten bei Renate Käppeli im Rigi Kulm-Hotel und laufen nach dem spektakulären Sonnenaufgang am nächsten Tag die 10,8 km lange Strecke in die Gegenrichtung bergab. Auf dem Weg nach Rigi Staffel kehren wir bei Franz Toni in der Alp Chäserenholz ein, blicken seinem Sohn beim morgendlichen Käsen über die Schultern und kaufen Proviant für unterwegs. Danach führt uns die aussichtsreiche Route über Rigi Kaltbad und das Felsentor nach Weggis. Route: Weggis – Felsentor – Rigi Kaltbad – Rigi Staffel – Rigi Kulm (oder umgekehrt), Dauer: 5,5 Stunden Weitere Wandertipps unter rigi.ch

Ausflugstipp: Rigi-Runde Route: Anreise mit dem Kurschiff von Luzern nach Vitznau – Bergfahrt mit der Zahnradbahn auf den Gipfel Rigi Kulm – Wanderung über den Blumenweg nach Rigi Kaltbad – Wanderung über den Panoramaweg (mit Varianten Felsen- und Seeweg) nach Rigi Scheidegg – Fahrt mit der Luftseilbahn nach Kräbel und weiter mit der Zahnradbahn nach Arth-Goldau. . SpotMagazine l Herbst 2020

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Klewenalp-Vierwaldstättersee

Das Wasser im Blick

Klewenalp-Vierwaldstättersee | Wasser und Berge – diese Kombination bringt Spass für die ganze Familie und hält viele Attraktionen gleichzeitig bereit, wie ein vielseitiger Tagestrip beweist: Mit dem Velo und zu Fuss führt die Tour vom Vierwaldstättersee zu einem Wasserfall und von der Risletenschlucht hinauf zur Stockhütte. Doch das Beste wartet zum Schluss …

Tourismusbüro Region Klewenalp-Vierwaldstättersee Kirchweg 12, 6375 Beckenried +41 (0)41 624 66 00 klewenalp.ch Spot Tipp: Bikeboards kann man bei der Stockhütte für CHF 15 (inkl. Helm) ausleihen. Kinder bis 12 Jahren dürfen in Begleitung eines Erwachsenen vorne mitfahren. klewenalp.ch/bikeboards

Das Rauschen ist schon von Weitem zu hören, lange bevor der Wasserfall zu sehen ist. Die zehnjährige Jodie schaut hinauf in die Risletenschlucht, von wo der Choltalbach in Form eines plätschernden Wasserfalls hinabstürzt und sich wenig später über mehrere Kaskaden in den Vierwaldstättersee ergiesst. Der letzte unverbaute Wildbach im Kanton Nidwalden hat sich über die Jahrtausende tief in den Felsen eingegraben und dabei die Risletenschlucht geformt. «Wow, das ist toll», ruft sie ihrem 13-jährigen Bruder Jay zu. Die Wander-Motivation ist nach der Kühle des spritzenden Wassers gross, und die Familie – allen voran die

15-jährige Jessica mit Tante Kherrin – überwindet die hohen in den Fels gehauenen Stufen schwungvoll die Schlucht hinauf in Richtung Emmetten. Schon früh am Morgen war ich mit Familie Geiger in Beckenried verabredet gewesen, um die Region Klewenalp zu erkunden. Das Gebiet mit sechs Gemeinden, welches sich von Ennetbürgen bis Isenthal erstreckt, spiegelt quasi die gesamte Schweiz auf kleinstem Raum wider: mit Höhen und Tälern, Schluchten und Seen, Wanderrouten und Fahrradwegen. Die harmonische See-Tal-Berg-Symbiose lässt viel Spielraum zum Entdecken und zum Erleben. Einen Teil davon wollen wir heute erkunden. Am Vierwaldstättersee steigen wir zunächst auf die Velos und machen uns auf Richtung Uferweg. «Next­ bike» heisst das Veloverleihsystem, das an verschiedenen Stationen – unter anderem in Ennetbürgen, Buochs und in Beckenried – die Räder zur Verfügung stellt. Wollte man den See einmal umrunden, müsste man 150 Kilometer weit fahren. Wir hingegen erkunden nur ein paar Kilometer, treten in Richtung Rütenen in die Pedale und geniessen nach jeder Wegbiegung eine neue grandiose Aussicht auf den tiefblauen See und die gegenüberliegenden Berge. In Rütenen geht es zu Fuss weiter. Als erstes begeben wir uns auf die Spuren der Ureinwohner von Beckenried: den Dinosauriern. Sie lebten vor rund 120 Millionen Jahren in dieser Region. «Die dreizehigen rundlichen Trittsiegel sind typisch für pflanzenfressende Dinosaurier», erklärt Fabio Schwarz, unser

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✎ Christiane Flechtner

Christiane Flechtner und Sam Anderson


Wandern

SPOT TIPPS Via Urschweiz

Begleiter vom Tourismusbüro Klewenalp-Vierwaldstättersee, und zeigt auf eine hohe Felswand. «Dort oben, seht ihr sie?», fragt er in die Runde. Die Spuren heben sich ganz deutlich von dem dunklen Gestein ab. «Mittlerweile sind die Spuren nicht mehr am Boden zu sehen, sondern prangen aufgrund der Faltung der Alpen vor mehreren Millionen Jahren hoch oben am Felsen des Steinbruchs Risleten», erklärt er weiter. Dort habe sie ein Stanser Geologe im Jahr 2005 beim Klettern entdeckt. Jodie und ihre Schwester Jessica stehen staunend vor der Felswand und schauen schwer beeindruckt auf die riesigen Fussspuren. Wir kehren zur Gegenwart zurück und führen unsere Tour fort, zur Risletenschlucht bis nach Emmetten. An der Talstation Emmetten steigen wir in die gelbe Sechser-Gondel in Richtung Stockhütte, die sich mitten in den Bergen der Zentralschweiz auf einer Höhe von 1’279 m ü. M. befindet. Nach dem Mittagessen hält es die Kids nicht lange auf den Plätzen. Erst einmal wird das Klettergerüst gestürmt und erobert, und dann «Goldi‘s Barfussweg» getestet: Schuhe aus und rein ins kribbelige, stachelige und weiche Vergnügen! Jodie läuft über Tannenzapfen, balanciert auf Holzpfählen und taucht ihre Füsse in Sand und Wasser. «Das ist ja eine richtige Fussmassage», ruft sie zu uns herüber, während sie barfuss über kleine Kieselsteine läuft.

Der neue Kulturwanderweg verbindet in fünf Etappen den Weg der Schweiz mit dem Vierwaldstättersee zwischen Uri und Nidwalden. Er führt entlang historisch wertvoller Landschaften und Verkehrswege. So steht beispielsweise die Wildheulandschaft der Schweiz auf dem Programm mit einer Wanderung von Isenthal über St. Jakob bis nach Gitschenen. Eine andere Etappe führt in den Naturgarten der Zentralschweiz. via-urschweiz.ch

Goldi-Familiensafari Die Goldi-Familiensafari ist mit ihren fünf unterschiedlichen Transportmitteln und einer Wanderzeit von rund 90 Minuten die beliebteste Sommer-Familienwanderung der Region Klewenalp. Die Rundreise startet mit der längsten Luftseilbahn der Region auf die Klewenalp, führt nach der Wanderung per Gondelbahn hinunter nach Emmetten, um dort per Postauto nach Seelisberg zu gelangen. Per Standseilbahn geht es an den See, von wo das Schiff zurück nach Beckenried fährt. Diverse Spielplätze, Grillstellen und Bademöglichkeiten laden zum Verweilen ein. Tourismusbüro Region Klewenalp-Vierwaldstättersee Kirchweg 12, 6375 Beckenried +41 (0)41 624 66 00, klewenalp.ch

Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. So sehen es jedenfalls die drei Geschwister, als die Talabfahrt mit den Bikeboards ansteht. Helme auf und los: Auf diesen Trendsportgeräten – halb Rad, halb Skateboard – rollen wir die 5,7 Kilometer lange, gewundene Strecke nach Emmetten hinab. Der Wind weht um die Haare und die Reifen quietschen beim Bremsen. Und immer wieder erhaschen wir neue, traumhafte Ausblicke auf den Vierwaldstättersee, die uns den ereignisreichen Tag Revue passieren lassen. SpotMagazine l Herbst 2020

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Gut gerüstet: Teenager

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Frischluft ist angesagt!

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1. COLUMBIA TITAN ULTRA™ TIGHT MONTRAIL Die Leggings bietet dank Vier-WegeStretchmaterial sehr gute Bewegungsfreiheit und sorgt mit Omni Wick™ Technologie für eine exzellente Feuchtigkeitsregulierung. UVP: CHF 74.90, columbiasportswear.ch

2. COLUMBIA BASIC LOGO™ YOUTH SHORT SLEEVE Ein trendiges Logo-Kurzarmshirt aus 100 Prozent Baumwolle für OutdoorAktivitäten jeder Art. UVP: CHF 24.90, columbiasportswear.ch

3. COLUMBIA DALBY SPRINGS™ JACKET

Die wasserdichte und atmungsaktive Regenjacke aus 100 Prozent Polyester bietet jungen Abenteurern guten Schutz gegen Wetterkapriolen. Sie verfügt über eine aufgesetzte, verstellbare Kapuze. UVP: CHF 79.90, columbiasportswear.ch

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4. COLUMBIA PARK™ FRENCH TERRY CREW

Mit diesem Top aus «French Terry» (Baumwoll-Polyester-Mischgewebe) sind junge Entdecker auch bei kühlerem Wetter top ausgerüstet – und sehen ausserdem gut aus. UVP: CHF 49.90, columbiasportswear.ch

5. COLUMBIA TITAN PASS™ PANT Die praktische Stretchhose aus recyceltem Polyester und Elastan mit integriertem Gürtel ist wasserabweisend und bietet dank Vier-Wege-Stretchmaterial ausgezeichnete Bewegungsfreiheit. Die spezielle OmniShade™ Technologie wehrt ausserdem UV-Strahlen ab und bietet wirksamen Sonnenschutz bei LSF 50. UVP: CHF 119.90, columbiasportswear.ch

6. LIFESTRAW GO STAINLESS STEEL

Lifestraw integriert sein hochentwickeltes Filtersystem in einer doppelwandigen, 710 ml fassenden Flasche aus Edelstahl. Das zweistufige Filtersystem sorgt für sauberes Trinkwasser, indem es Bakterien,

✎ Carina Scheuringer, Stefan Schiesser und zVg

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Parasiten und Mikroplastik entfernt. Zudem reduziert es Chlor, organische und chemische Substanzen sowie Trübstoffe. UVP: CHF 84.90, lifestraw.com

7. FJÄLLRÄVEN KÅNKEN ART

Für die limitierte Edition 2020 hat die schwedische Künstlerin Moa Hoff einen einzigartigen Print geschaffen, der die «Kånken Art»-Kollektion aus der Menge herausstechen lässt. Auch in diesem Jahr unterstützt jeder Kauf die «Arctic Fox Initiative» zum Schutz der Natur. UVP: CHF 120, fjallraven.com

8. LIZARD ROLL-UP SANDALE Die leichte Sandale ist der ideale Begleiter für jene, die nach einer Wanderung die schweren Wanderschuhe ausziehen möchten: Sie lässt sich zusammenrollen und dank kleinem Packmass super im Daypack oder Rucksack verstauen. Mittels Riemen und Schnellverschluss lässt sie sich an jeden Fuss anpassen. UVP: CHF 50, lizardfootwear.com


Wandern

Schwyzer Landschaften

Natürliche Vielfalt Schwyz | Im Herzen der Schweiz präsentiert sich ein aussergewöhnliches Naturspektakel: schroff und lieblich, bunt und karg, still und lebendig zugleich. Auf zahlreichen Wanderungen jenseits ausgetretener Pfade lädt die Schwyzer Bergwelt dazu ein, bewusst in die Abgeschiedenheit einzutauchen.

Ausgezeichnetes Wandererlebnis

Stadtnahes Hochgebirge

auf der Ibergeregg

Sanft, lieblich und unendlich natürlich: Die Wanderung von der Rotenflue bis Oberiberg führt durch ein Mosaik aus Moorflächen, Weiden und Wäldern. Los geht es an der Bergstation Rotenflue (1’550 m ü. M.) mit einem Panoramablick auf den Lauerzersee und den Vierwaldstättersee sowie die Zentralschweizer Berge. Nach rund einer Stunde ist die Passhöhe Ibergeregg (1’406 m ü. M.) erreicht. Auf dem zweiten Teilstück bis Oberiberg (1’087 m ü. M.) verläuft der Weg sanft bergab. Ein grosser Teil des Naturschutzgebietes Ibergeregg besteht aus Hoch- und Flachmooren. Im Zusammenspiel mit ausgedehnten Wäldern erinnert es an die Weite des Nordens und mutet verlockend skandinavisch an. 2019 wurden die Feuchtwälder von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz als Landschaft des Jahres ausgezeichnet. Länge: 8,1 km Dauer: 2-2,5 Stunden Anspruch: leicht

Wander-Kombi «Moorwälder Ibergeregg» Die Rundreise beinhaltet ein Bergbahnticket, Kaffeepause sowie den Bustransport ab Oberiberg zurück. Fahrplan Rotenfluebahn: Mai bis Juni: 9:00-16:30 Uhr, Juli bis 25. Oktober 2020: 8:30-17:00 Uhr Erwachsene CHF 39, Halbtax CHF 24, GA CHF 10, Kinder (6-15 Jahre) CHF 18, mit Juniorkarte gratis

✎ Uta De Monte

Schwyz Tourismus

im Wägital

Stilles Paradies

auf der Glattalp Die Glattalp ist ein alpines Amphitheater mit steilen Bergflanken und schmalen Graten. In den Hauptrollen: charakterstarke Karstfelder, ein Flachmoor und der idyllische Glattalpsee. Das Hochtal wird von steilen Gebirgszügen gesäumt und schottet Wanderer liebevoll vom Rest der Welt ab. Hin und wieder blöken Schafe auf den Hängen, Kuhglocken durchbrechen die Stille – ansonsten spielt sich auf der Naturbühne kaum Hörbares ab. Besonders gut lässt sich die Glattalp auf einer Rundwanderung zur Charetalp erkunden. Der Ausgangspunkt des markierten Wanderweges ist die Bergstation der Glattalpbahn auf 1’845 m ü. M. Er führt an einer Kapelle vorbei zum Aussichtspunkt Pfaff (1’988 m ü. M.) und weiter über die Hochebene Riedbödeli. Vorbei an der Alp Milchblätz wandert man zurück zum Ausgangspunkt. Alternativ führt ein Wanderweg in etwa 1,5 Stunden zurück ins Tal. Spot Tipp: Wer den Wandergenuss kulinarisch vervollständigen oder gleich die ganze Nacht auf dem Berg verbringen möchte, hat es von der Bergstation zum Berggasthaus Glattalp und zur SAC-Hütte Glattalp (2020 wegen Umbau geschlossen) nicht weit.

Nur einen Katzensprung vom Zürichsee entfernt reihen sich Berge und schroffe Gipfel aneinander. Rund um das Dorf Innerthal wirkt die Alpenlandschaft wie gemalt: Ein fröhliches Farbspiel natürlicher Nuancen belebt die Landschaft. Die aussichtsreiche Rundwanderung Zindlen verbindet die Schönheiten der Region mit alpinem Anspruch. Los geht es an der Südseite des Sees ab Hinterbruch mit dem Aufstieg in Richtung Chruter. Schon nach 2 km ist eine Höhe von 1’411 m ü. M. erreicht. Auf einem abwechslungsreichen Pfad erreicht man via Lauibüel den höchsten Punkt der Tour: den Himmelchopf (1’841 m ü. M.). Der Wägitaler See liegt einem aus dieser Perspektive in seiner vollen Grösse zu Füssen, ostwärts flankieren die schroffen Felswände von Lachenkopf und Zindlenspitz die Sicht. Nun geht es nordwärts in Richtung Zindlen, dann via Aberliboden bergab zum Stausee zurück. Am Ufer entlang kann man dem Weg bis zum Ausgangspunkt folgen. Spot Tipp: Trittsicherheit erforderlich. Wir empfehlen festes und hohes Schuhwerk.

Länge: 10,3 km Dauer: 4-4,5 Stunden Anspruch: schwer

Länge: 8 km Dauer: 2,5-3 Stunden Anspruch: mittel Weitere Tipps: Schwyz Tourismus AG, Zeughausstrasse 10, 6430 Schwyz +41 (0)41 855 59 50, schwyz-tourismus.ch, wanderwunder-schwyz.ch SpotMagazine l Herbst 2020

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Schmetterlingspfad

Aus Grau wird bunt Lungern | Die Zentralbahn, die mit dem Luzern–Interlaken Express von Luzern über den Brüningpass nach Interlaken Ost fährt, ist die perfekte Möglichkeit, ins Herz der Schweiz zu gelangen. Lungern am Brüningpass im Kanton Obwalden ist Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Wandertouren. Eine besonders reizvolle Tour ist der Schmetterlingspfad.

zb Zentralbahn AG Bahnhofstrasse 23 6362 Stansstad +41 (0)58 668 87 06 zentralbahn.ch Spot Tipp: Zur Schmetterlingsbeobachtung eignet sich besonders die warme Zeit von Anfang Juni bis Ende August. Bei sonnigem Wetter sind die Tiere auch im frühen Herbst noch aktiv.

Wie ein Werbefilm zieht die traumhafte Landschaft an uns vorbei: Tiefgrüne Hügel wechseln sich mit blauen Seen ab, während ich mit meiner Wanderpartnerin Gaby im Speisewagen der Zentralbahn gemütlich einen Kaffee geniesse. Die Meterspurbahn schlängelt sich durch das Gebiet und führt an idyllischen Dörfern vorbei. Es ist morgens, kurz nach neun Uhr, als wir in Lungern ankommen. Dort wartet schon unser Buschauffeur Hans Schallberger auf Bahnreisende wie wir, die er mit dem RufShuttlebus zur Talstation bringt. Zu dieser Uhrzeit sind wir die einzigen Fahrgäste in der Lungern-Turren-Seilbahn, die uns in wenigen Minuten zur Bergstation Turren (1’562 m ü. M.) bringt. Hier beginnt der Schmetterlingspfad: Er führt durch das artenreichste Schmetterlingsgebiet der Schweiz und beheimatet mehr als 115 tagaktive

Arten. Einige von ihnen sind sehr selten und geschützt. Von den flatternden Bunten ist bislang aber weit und breit nichts zu sehen. Es ist nasskalt und grau – kein perfektes Wetter für Schmetterlinge. Die bunten Wiesenblumen warten ebenso auf die flatternden Besucher wie wir. Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. So machen wir uns auf den rund zwölf Kilometer langen Weg und folgen dem ersten grünen Schild mit Schmetterlingssymbol und der Nummer 575. Der Weg schlängelt sich erst durch ein Tal und dann auf der anderen Seite nach oben bis zum Dundelegg (1’727 m ü. M.). Wir tappen im Nebel, ganz in der Nähe hören wir die Kuhglocken läuten. Die Sicht reicht nur wenige Meter. Schemenhaft taucht ein Steinkunstwerk auf. Ein Schild weist es als «Ort der Begegnung» aus, im Jahr 2000 von Schülern aus Giswil gebaut. Dort machen wir aufgrund der schlechten Sicht und leicht frustriert eine kleine Trinkpause. Doch innerhalb von Sekunden weicht die Frustration einem grossen Erstaunen: Als würde ein Vorhang aufgezogen, weichen die Wolkenschwaden und geben den Blick frei auf die Berner Alpen und die Zentralschweizer Alpen. Plötzlich wird aus SchwarzweissBildern ein Farbfilm mit schier unglaublich bunten Nuancen. Vor uns erscheint eine atemberaubende Kulisse. Und auch die Schmetterlinge lassen nicht lange auf sich warten. Als erstes flattern Grosse Ochsenaugen an uns vorbei. Sein Name leitet sich von dem runden dunklen Fleck am Flügel her. Beschwingt wandern wir weiter, an weidenden Kühen und bunten Wiesen

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✎ Christiane Flechtner

Christiane Flechtner, swiss-image.ch/Christof Sonderegger, Carina Scheuringer und zVg


Wandern

SPOT TIPPS Hinauf zum Brienzer Rothorn

vorbei. Ein Fotostopp vom Sädel (1’670 m ü. M.) in Richtung Lungerer See, Sarnersee, Kaiserstuhl und Giswil entschädigt uns nun vollends für die schlechten Startbedingungen. Wenig später sehen wir überall Flatter-Tierchen: Kleine Bläulinge, Kaisermantel, Schachbrett und viele andere gelbe, weisse und bunte Schmetterlinge fliegen über die Bergwiesen, setzen sich auf die Blüten der Bergblumen und tanzen im Wind. Im Tal leuchtet der Lungerer See von einem solch intensiven Türkis, dass wir ungläubig stehen und staunen. Dann geht es bergab durch ein sumpfiges Waldgebiet. Wir kommen an einer der insgesamt 17 Infotafeln vorbei, die Auskunft zu den Schmetterlingen und deren Entwicklung geben. Es geht weiter durch knallgrüne Wiesen, auf denen wir Frösche, Grashüpfer, Hummeln und natürlich jede Menge Schmetterlinge beobachten. Als wir nach rund vier Stunden wieder in Kaiserstuhl ankommen, sind wir hungrig und glücklich. Ein grandioser Tag mit traumhaften Ausblicken und bunten Begegnungen liegt hinter uns. Und eines ist sicher: Wir kommen noch einmal wieder, um dann möglicherweise auf dem gesamten Schmetterlingspfad beste Sicht zu haben.

Von der Bergstation Turren führt ein Bergweg durch blühende Wiesen in rund eineinhalb Stunden auf den Schönbüel. Hier sind die Wetterhörner zum Greifen nahe und Eiger, Mönch und die Jungfrau sind gut zu sehen. Auch ein Blick in die Zentralschweizer Alpen in Richtung Mittelpunkt der Schweiz oder zum Titlis lohnt sich. Weiter führt die Wanderung in Richtung Brienzer Rothorn. Der Brienzersee, das Arniseeli wie auch der Eisee liegen den Wanderern zu Füssen. Vor allem in den Morgenstunden oder bei etwas kühlerem Wetter können auch Gämsen und Steinböcke aus nächster Nähe beobachtet werden. Die Wanderung beträgt rund neun Kilometer bei 4,5 Stunden.

Brienz-Rothorn-Bahn

Wie eine Reise in die Vergangenheit fühlt sich die Fahrt mit der einzigen Schweizer Zahnradbahn mit Dampfbetrieb an. Sie begeistert seit 1892 als Schweizer Kulturgut von Brienz nach Rothorn Kulm und lässt nicht nur die Herzen von Eisenbahn- und Dampflokfans höherschlagen. Eine nostalgische Lok verheizt 350 kg Kohle und benötigt 2’000 Liter Wasser pro Fahrt. Wer bei einer Wanderung am Brienzer Rothorn auf 2’350 m ü. M. angekommen ist, kann mit der Dampfbahn mit einer Geschwindigkeit von 9 Kilometern pro Stunde ins Tal fahren. Spot Tipps: Die Bahn fährt mehrmals täglich (bis 25. Oktober). An Spitzentagen muss mit Wartezeiten

gerechnet werden. Reservierung: Berghaus Rothorn Kulm, +41 (0) 33 951 12 21, brienz-rothorn-bahn.ch

Luzern–Interlaken Express

Mit dem Luzern–Interlaken Express (IR) der Zentralbahn gelangt man durch atemberaubendes Alpenpanorama von Interlaken oder Luzern nach Lungern. Die Züge verkehren stündlich in beide Richtungen. Zwischen dem Bahnhof Lungern und der Talstation der Lungern-Turren-Bahn liegen etwa 20 Gehminuten. Vom Bahnhof Lungern zur SeilbahnTalstation wird ein Shuttle-Bus angeboten. Eine Voranmeldung ist ratsam: +41 (0)41 679 01 11.

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Besondere Nächte

Sonnenanbeter unterm Sternenzelt Stoos-Muotatal Tourismus GmbH Grundstrasse 232 6430 Schwyz +41 (0)41 818 08 80 stoos-muotatal.ch

Stoos | Das Bergdorf Stoos ist ein ganz besonderes Natur- und Wanderparadies hoch über dem Vierwaldstättersee. Vor allem die Gratwanderung zwischen Klingenstock und Fronalpstock mit Blick auf mehr als zehn Schweizer Seen und unzählige Alpengipfel ist atemberaubend. Wer der Natur auch nachts ganz nah sein möchte, kann ein Abenteuer unter freiem Himmel buchen.

Ein Wunderwerk der Technik – und ich mittendrin: Nach 14 Jahren Planung und Bau rast die steilste Standseilbahn der Welt (110 Prozent) in rund 4 Minuten 744 Höhenmeter nach oben. Meine Kabine fasst 34 Personen, bei vier Kabinen transportiert die Bahn 136 Personen auf jeder Fahrt. Entschleunigung bringen die beiden Sesselbahnen, die mich anschliessend noch bis auf den Fronalpstock (1’920 m ü. M.) bringen. Dort ist die Aussicht von dunklen Wolken und Nebel verdeckt. Doch gegen Spot Tipp: Bei schönem Abend kommt die Sonne raus – und es ist, als Wetter begleiten Alphornspieler den Abend. ob sich eine kitschige Postkarte in mein Bildfeld schiebt. Berggipfel glitzern im Sonnenschein und der Vierwaldstättersee leuchtet blau SCHLAFEN UNTER bis zu mir hinauf. Ein perfekDEN STERNEN ter Abschluss des Tages, auf den eine kurze Nacht im GipAuf dem Fronalpstock können Outdoor-Enthufelhotel folgt, denn bereits um siasten eine Nacht unter freiem Himmel buchen. 05:15 Uhr mache ich die AuDie sanitären Einrichtungen des Gipfelrestaurants gen auf und entdecke hinter dürfen benutzt werden. 65 CHF pro Person, inden Bergrücken schon einen klusive Frühstück, zuzüglich CHF 1.50 Kurtaxe. Ein 3-Gang Gipfel-Menü kann für CHF 40 leichten orangenen Schleier. pro Person dazugebucht werden. GipfelresDer Sonnenaufgang ist nah – taurant und -hotel Fronalpstock, 6433 Stoos, und nun ist kein Halten mehr. Stoosbahnen Samstagsbetrieb bis 19. September bis 22:00 Uhr, 26.September-24. Oktober bis 20:00 Uhr. Ermässigung mit GA oder Halbtax. Das Gipfel-Erlebnisticket gilt einen ganzen Tag für alle Bahnen und kostet CHF 46, stoos.ch

+41 (0)41 820 27 26, fronalpstock.ch

Spot Tipp: Den eigenen Schlafsack mit­bringen!

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Rein in die Klamotten, die Kamera gegriffen und raus

✎ Christiane Flechtner

geht’s in die frische Morgenluft. Die müden Glieder werden mit einem Schlag wach, als die schneebedeckten Berggipfel in leuchtendes Pink getaucht werden. Aus schwarzen Scherenschnitten werden grüne Berge, sanft geschwungene Täler und lächelnde Gesichter. Um kurz nach 07:00 Uhr ist das grosse Sonnenaufgangs-Spektakel vorbei. Um die Zeit und den Bilderbuch-Morgen zu nutzen, mache ich mich auf den Weg zum Gratwanderweg. Mich erwarten 4’700 Meter gut ausgebauter Wanderweg, 1’000 Stufen, 400 Meter Schutzzaun mit Ketten und jede Menge grandiose Aussicht auf die Zentralschweizer Bergwelt, unter anderem auf die Schwyzer Berge, die Urner Gipfel und die Glarner Alpen sowie ins Muotatal und hinunter auf den Vierwaldstättersee. Über die gesamte Region Stoos-Muotatal weben rund 340 Kilometer Wanderwege ein vielseitiges Netz: vom rollstuhl- und kinderwagengängigen Spazierweg bis hin zur anspruchsvollen Bergtour. Anstelle des Zimmers im «Gipfelrestaurant und -hotel Fronalpstock» wähle ich in der zweiten Nacht das Panorama-Zelt mit integrierter Schlafmatte. Nun heisst es: Schlafsack ausrollen, hinlegen und die Sterne zählen! Für mich als Outdoor-Enthusiast genau das Richtige – denn ich bin dem Himmel und den Bergen gleichzeitig ganz nah.

Christiane Flechtner und Cherez Tschopp


Wandern

Auf Schusters Rappen durchs

Haslital

Meiringen/Hasliberg | Das Haslital gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen des Berner Oberlandes: Während die Aare hier durch wilde Schluchten schäumt, erklimmen Wanderer an anderer Stelle sonnige Höhen mit glitzernden Bergseen. Die Ferienorte Meiringen und Hasliberg sind ideale Ausgangsorte für herbstliche Ausflüge in den Bergen.

Gelmersee Weg der Superlative Die Tour rund um den Gelmersee beginnt mit einer Fahrt der Superlative in der steilsten offenen Standseilbahn Europas. Bei einer Steigung von maximal 106 Prozent – also fast senkrecht – ist der Nervenkitzel vorprogrammiert. Die einstige Werkbahn für den tonnenschweren Transport von Baumaterial bringt Wanderer in Windeseile sicher zum Startpunkt der Wanderung auf 1’860 m ü. M. Oben angekommen, bringt der Gelmersee wieder Ruhe ins Gemüt. In der Sonne glitzert das frische Bergwasser türkisfarben, sprudelnde Wasserläufe münden in den See. Mehrere Abschnitte laden auch dazu ein, das kühle Nass zu geniessen: Kleine Kiesstrände und teils steil abfallende Felsbrocken säumen abwechselnd das Ufer. Nach der fast zweistündigen Umrundung geht es bergab bis nach Kunzentännlein. Um zur Talstation zurückzukommen, kann man dem alten Saumweg folgen oder das Postauto nutzen. Länge: 8 km Dauer: 2,5 Stunden Schwierigkeit: mittel Praktisches zur Gelmerbahn: in Betrieb bis 25. Oktober 2020, 09:00–16:00 Uhr; Tickets: Erwachsene CHF 16, Kinder (6-15 Jahre) CHF 6, unbedingt rechtzeitig reservieren grimselwelt.ch

✎ Uta De Monte

Horizontweg Beste Aussichten Der Horizontweg hält, was sein Name verspricht: Wunderbare Fernsicht soweit das Auge reicht. Nach der Gondelfahrt auf den Alpentower auf 2’250 m ü. M. eröffnet sich eine 360° Panoramasicht bis weit über das Berner Oberland und die Zentralschweizer Hochalpen hinaus. Über das Balmeregghorn führt der Wanderweg von hier aus zum Tannensee und anschliessend weiter zum Engstlensee. Der natürliche Bergsee liegt sanft eingebettet zwischen imposanten und im Herbst teils schon schneebedeckten Bergriesen. Wanderer finden hier eine paradiesische Landschaft mit bunter Blumenpracht. Und vielleicht reicht die Zeit ja noch für eine gemütliche Ausfahrt mit den Ruderbooten, welche das Hotel Engstlenalp vermietet? Ab hier verkehrt ein Wanderbus zurück nach Innertkirchen und Meiringen, letzte Abfahrt ist um 17:10 Uhr (bis 25. Oktober 2020). Für die Tour ist gutes Schuhwerk unverzichtbar, manche Abschnitte erfordern Trittsicherheit.

Aareschlucht Kraft des Wassers Bis zu 200 Meter tief gräbt sich die sprudelnde Aare durch die Kalkfelsen des Haslitals. Besucher können die Schlucht dank sicherer Stege und eindrücklicher Tunnel mühelos zu Fuss erkunden und bestaunen. An der engsten Stelle kaum mehr als einen Meter breit, ist die Aareschlucht zwischen Meiringen und Innertkirchen ein spritziges Schauspiel der Natur. Die Klamm entstand durch einen Kalkfelsriegel, welcher den Abfluss der Aare aus dem Grimselgebiet behinderte. Der 1,4 Kilometer lange Weg durch die Erlebnisschlucht ist leicht begehbar und dauert etwa 40 Minuten. Ab Eingang West bis zur Mitte ist der Weg auch mit Rollstuhl und Kinderwagen befahrbar. Eine leichte Variante für den Rückweg ausserhalb der Schlucht ist der Wanderweg über Lammi (ca. 1 Stunde). Spot Tipp: Vor dem Ein-/Ausgang zur Aareschlucht heisst ein gemütliches Restaurant mit Gartenwirtschaft und grossem Kinderspielplatz seine Gäste herzlich willkommen. aareschlucht.ch

Länge: 10 km Dauer: 3,5 Stunden Schwierigkeit: mittel Praktisches zum Rundreiseticket: Erwachsene CHF 58, Halbtax/GA CHF 40, Kinder (6-16 Jahre) CHF 29, mit Juniorkar­te CHF 11 (inkl. CHF 3 Konsumationsgut­schein in der Rossbodenhütte Engstlenalp) meiringen-hasliberg.ch

Haslital Tourismus (David Birri)

Haslital Tourismus 3860 Meiringen +41 (0)33 972 50 50 info@haslital.swiss haslital.swiss SpotMagazine l Herbst 2020

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Gut gerüstet

Ab in die Berge!

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1. FJÄLLRÄVEN ABISKO MIDSUMMER TROUSERS

Die leichte und luftige Herren-Trekkinghose hält, was sie verspricht: Das preisgekrönte Modell besteht aus G-1000 Air Stretch Stoff (ein Mix aus Bio-Baumwolle und recyceltem Polyester) und geschmeidigem Stretchmaterial. UVP: CHF 230, fjallraven.com

2. FJÄLLRÄVEN ABISKO MIDSUMMER JACKET

Die leichte Herrenjacke aus G-1000 Air Stretch Stoff und recyceltem Polyester ist ideal für Wanderungen. Eine verstellbare Kapuze bietet Schutz vor Sonne oder Regenschauern. Drei Taschen mit Meshfutter sorgen für zusätzliche Belüftung. UVP: CHF 300, fjallraven.com

3. FJÄLLRÄVEN WOOL FOX T-SHIRT

Das Herren-T-Shirt aus weichem Jersey-Strick kombiniert die temperaturregulierenden, geruchshemmenden Qualitäten von Merinowollfasern mit der Strapazierfähigkeit und den feuchtigkeitsableitenden Eigenschaften von Kunstfasern. UVP: CHF 90, fjallraven.com

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4. FJÄLLRÄVEN BERGTAGEN 38 RUCKSACK

Ein technischer Rucksack mit innovativem Holzrahmen, der – wie Rucksackdeckel und Hüftgurt – einfach entfernt werden kann. Gefertigt aus wasserdichtem Bergshell-Material mit recyceltem Nylon und innovativem Ripstop mit hoher Abriebfestigkeit. UVP: CHF 350, fjallraven.com

5. HANWAG TATRA LIGHT GTX

Perfekt für Wanderungen mit leichtem Gepäck: Der Tatra Light von Hanwag ist ein besonders leichter, moderner Trek-Light Schuh aus Veloursleder und Synthetik mit gedämpfter Sohlenkonstruktion und ergonomischem Schaftaufbau. UVP: CHF 290, hanwag.com

6. BLACK DIAMOND TRAIL BACK TREKKINGSTÖCKE Trekkingstock mit drei Segmenten aus Aluminium, der in jedem Gelände

✎ Stefan Schiesser und zVg

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4 zusätzliche Stabilität bietet. Er besitzt einen ergonomisch geformten Gummigriff für mehr Komfort. Das leichte und strapazierfähige FlickLock-Einstellungssystem ermöglicht eine einfache Anpassung der Stocklänge. UVP: CHF 85, blackdiamondequipment.com

7. OPINEL PILZMESSER N°8

Mit der feinen, gebogenen SandvikStahlklinge mit gezahntem Rücken können Pilze gesäubert und gehäutet werden. Am Ende des Griffes aus Buchenholz aus dem Französischen Jura befindet sich eine Bürste aus Wildschweinborsten zur Reinigung der Pilze. UVP: CHF 29.90, opinel.com

8. WACACO NANOPRESSO

Hochwertiger Espresso auch am Gipfel! Man braucht nur gemahlenen Kaffee, heisses Wasser und die Nanopresso. Optional ist auch ein Adapter für die Espressozubereitung mit Kapseln erhältlich. UVP inkl. Bag: CHF 79.90, wacaco.com


Wandern

Bücherecke

Inspiration für Wandervögel Heimatschutz unterwegs 3 Im dritten Band der Reihe «Heimatschutz unterwegs» stehen Ortsbilder, Stadtlandschaften und Streusiedlungen im Fokus. Insgesamt 24 Tourenvorschläge bieten dabei einen interessanten Streifzug durch die Schweizer Kulturlandschaften: Von der hügeligen Siedlungslandschaft des Appenzellerlands bis zu den schachbrettartig angelegten Strassen von Carouge – jeder Ort hat seine unverkennbaren Eigenheiten. Der Schweizer Heimatschutz setzt mit dem Band seine Publikationsreihe zum Thema «Kulturlandschaften» fort. Nach «Historische Pfade» und «Süsse Früchte, goldenes Korn» folgt nun Band 3 «Durch Stadt und Dorf.» Er bietet wertvolles Wissen und viele Hintergrundinformationen gebündelt mit anschaulichem Bildmaterial, Kartenausschnitten und wertvollen Tipps.

«Heimatschutz unterwegs 3 – Durch Stadt und Dorf» Schweizer Heimatschutz ISBN 978-3-907209-02-8 Routentexte zweisprachig, je nach Region D/F oder D/I, allgemeine Texte dreisprachig D/F/I Preis: CHF 28 regulär Mitglieder: CHF 18 heimatschutz.ch/shop

Via Sett – Weitwanderung von Chur nach Chiavenna Wandern auf den Spuren der Römer: Die Via Sett, ein Weitwanderweg in sieben Etappen, führt von Chur über den Septimer nach Chiavenna. Die Passhöhe Pass da Sett war zu Römerzeiten einer der bedeutendsten Alpenübergänge. Das Buch beschreibt den Wechsel der drei Sprach- und Kulturräume sowie der Vegetation von Nord nach Süd umfassend und anschaulich. Eine gut recherchierte Historie zu Ausgrabungsstätten und Funden sowie zahlreiche Fotografien machen das Werk zu einem ebenso informativen wie praktischen Reiseführer. Geheimtipps kulinarischer und kultureller Art bereichern die Etappen. Vier Abschnitte führen durch den Parc Ela, den grössten Naturpark der Schweiz.

«Via Sett. Von Alpenstadt zu Alpenstadt. Kultur- und Weitwanderweg von Chur über den Septimer nach Chiavenna.» Irene Schuler Somedia Buchverlag 2020 ISBN 978-3-7298-1203-1 Preis: CHF 29 somedia-buchverlag.ch

Land-Beizli Guide Viele der 1’225 Land-Beizli, die Richi Spillmann in seinem Gastro-Führer präsentiert, sind echte Geheimtipps. Das ist kein Zufall. Seit mehr als zwanzig Jahren reist der Zürcher Gastrokritiker und passionierte Wandererdurch die Schweiz, um auf einsamen Hügeln, in abgelegenen Wäldern, in kleinen Weilern und auf hohen Bergen die Gastroperlen des Landes zu finden. Spillmanns unternimmt seine Besuche unangekündigt und legt Wert auf Zutaten, die frisch verwendet werden sowie nach Möglichkeit aus der Region stammen. Weitere Kriterien sind Gastfreundlichkeit, das Angebot für unterschiedliche Gästegruppen sowie die Einrichtung und das Ambiente. Im Guide sind alle wichtigen Informationen wie Öffnungszeiten, Kontaktdaten und Wanderzeit zum Restaurant vermerkt. Der Gastro-Guide erscheint alle zwei Jahre neu.

✎ Uta De Monte

zVg

Land-Beizli-Guide 2019/20 Spillmann Druck AG Baslerstr. 104 8048 Zürich +41 (0)44 401 44 66 landbeizli.ch Preis: CHF 39

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VIA URSCHWEIZ

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Wandern

SCHAUPLATZ

ERLEBNISREICHER WANDERHERBST: Auserlesene Tipps des Spot Teams

DAVOS KLOSTERS ACTIVE

GESCHICHTSREISE SEELISBERG-RÜTLI

WANDERN MIT WEITBLICK-GARANTIE

DER HERBST IN VOLLER PRACHT

Destination Davos Klosters Tourismus- und Sportzentrum Talstrasse 41, 7270 Davos Platz +41 (0)81 415 21 21 davos.ch

Uri Tourismus AG Schützengasse 11 6460 Altdorf +41 (0)41 874 80 00 geschichtsreise-seelisberg.ch

Region Klewenalp-Vierwaldstättersee Kirchweg 12 6375 Beckenried +41 (0)41 624 66 00 klewenalp.ch

Radisson Blu Hotel Reussen Bärengasse 1 6490 Andermatt +41 (0)41 888 11 11 radissonhotels.com

Eine geführte Mountainbike-Tour oder ein Golf-Schnupperkurs? Als übernachtender Gast profitieren Sie noch bis Oktober von einem kostenlosen Freizeitangebot. Es stehen an die 70 Aktivitäten zur Auswahl.

Die neue Freiluftausstellung rund um Seelisberg überrascht mit spektakulären Aussichten und spannenden Einblicken in den Mythos von Tell, der Geschichte vom Rütli, der Verkehrsachse zum Gotthard und vielem mehr.

In der Region Klewenalp-Vierwaldstättersee gehören spektakuläre Aussichten zu jeder Tourenbeschreibung. Ein grosses Netz an abwechslungsreichen Wanderwegen bietet sensationelle Panorama-Erlebnisse.

Herbst ist die schönste Zeit auf den 500 km Wanderwegen rund um Andermatt. Die Unteralp wirkt wie ein schottisches Hochland; der Göscheralpsee schillert in allen Farben. Ideales Basislager ist das Radisson Blu Hotel Reussen.

WUNDERBARE MYTHENRUNDREISE

VORALPENQUERUNG TAMARO-LEMA

ENTSPANNEN IM MINERALWASSER

KUNTERBUNTE KUGELWELT

Bogn Engiadina Scuol SA Via dals Bogns 323 7550 Scuol +41 81 861 26 00 erlebnisbad-scuol.ch

Bergbahnen Meiringen-Hasliberg Twing 365L 6084 Hasliberg Wasserwendi +41 (0)33 550 50 50 meiringen-hasliberg.ch

SBB Contact Center +41 (0)848 44 66 88 contactcenter@sbb.ch sbb.ch/mythen

SBB Contact Center +41 (0)848 44 66 88 contactcenter@sbb.ch sbb.ch/tamaro-lema

Ob Wasserfall, Sprudel oder Solebecken: Das «Bogn Engiadina» bietet eine spritzige Erholung und Wellnessangebote inmitten der traumhaften Unterengadiner Bergwelt. Im Ruheraum «Könz» sorgt ein Kaminfeuer für schöne Stimmung.

Zwischen der Mittelstation Bidmi und der Talstation Reuti warten spannende Kugelbahnen auf kleine Entdecker. Die reine Wan­derzeit beträgt etwa eine Stunde. Kugeln sind an den Kassen der Bergbahnen zu je CHF 3 erhältlich.

Die Rundtour verzaubert Wanderer mit der Magie der Mythen. Mit dem RailAway-Kombi-Angebot gibt es bis zu 20 Prozent Ermässigung auf die einfache Fahrt mit der Rotenfluebahn sowie mit der Drehgondelbahn zurück nach Sattel.

Lago Maggiore, Centovalli, Mag­ giatal, Verzascatal und Bellinzona – auf der Voralpenquerung haben Wanderer das ganze Tessin im Blick. Bei Anreise mit dem Öffentlichen Verkehr gibt es bis zu 10 Prozent Ermässigung auf die Bergbahnfahrt.

✎ Carina Scheuringer und Uta De Monte

Carina Scheuringer, David Birri und zVg

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olympic.org/museum #olympicmuseum Quai d’Ouchy 1 – 1006 Lausanne


FamilienZeit

ZEIT

Familien-

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Erlebnistour mit der ganzen Familie

Familientour in Seelisberg

Von Gipelstürmern und Kanuten Seelisberg | Auf dem Rütli am Vierwaldstättersee wurde der Legende nach 1307 eidgenössische Geschichte geschrieben. Oberhalb davon liegt Seelisberg, umgeben von einer unvergleichbar schönen Landschaft, in der sich Berge und Seen aneinanderschmiegen. Die Region ist eine Schatzkammer für Naturliebhaber, Bergfreunde, Wanderer und Wassersportler. Besonders am 1. August wird ein Ausflug zum bleibenden Erlebnis.

Uri Tourismus Schützengasse 11 6460 Altdorf +41 (0)41 874 80 00 uri.swiss Seelisberg Tourismus Bahnhofplatz 1 6377 Seelisberg +41 (0)41 820 15 63 seelisberg.com

Dani schnürt die Wanderschuhe. «Wer kommt mit auf die alpine Route?», fragt der Familienvater in die Runde. Die drei Kinder sind sofort begeistert. Die Gruppe teilt sich auf, Mama Marie und ich wählen lieber die leichtere Alternative hinauf zum Niederbauen Chulm. Jessica (15), Jay (13) und Jodie (10) ziehen mit Dani los. Die Gondelbahn bringt sie hinauf zur Weid. Das Berggasthaus ist so einladend, dass sie am liebsten gleich einkehren würden, doch der Berg ruft. Der Weg ist bis Lauweli ein Kinderspiel. Doch dann kommt der

alpine Charakter zum Vorschein, der Aufmerksamkeit und Trittsicherheit fordert. Über steiniges Geröll schlängelt sich der Pfad im Zickzack hinauf. Hier und da muss man sich mit den Händen abstützen. Immer im Rücken: der Urner See, der weit unten den Himmel tiefblau reflektiert. Entlang eines schmalen Grates am Felsen bietet ein Sicherheitsseil Halt. Alpendohlen fliegen vorbei. Steinböcke lassen sich heute nicht blicken, obwohl sie ansonsten angeblich häufig hier anzutreffen sind. Dann öffnet sich der Fels zu einer Höhle, in der eine steile Metallleiter nach oben führt. Jay und Jodie stürmen aufgeregt voran, erklimmen die Sprossen als erste. Im Nu stehen sie oben auf der Grete, bewältigen das letzte Stück bis zum Gipfel geradezu mit Leichtigkeit und bleiben abrupt stehen – vor Staunen: Ihr Blick stürzt im freiem Fall nach unten, taucht ein, in den funkelnden Seelisbergsee und den Vierwaldstättersee dahinter. Mythen, Rigi und Stoos besetzen einen prominenten Platz in der traumhaften Kulisse aus blau, grün, grau und weiss. Mit purpurnen Blüten verschafft sich die Flora im Kleinen Aufmerksamkeit. Die Aussicht ist nach allen Richtungen grandios. Ohne schwindelerregenden Aufstieg erreicht wenig später auch unser Frauenduo den Gipfel. Die kleine Luftseilbahn trug Marie und mich von Emmeten nach Niederbauen; von dort wanderten wir über das Plateau und anschliessend den Bergrücken zum Chulm hinauf. Für den gemeinsamen Abstieg wählen wir die dritte mögliche Route, unterhalb des Gipfels: Links führt uns der Berg, rechts begleitet uns die Seesicht. Plötzlich rumpelt es ohrenbetäubend über uns. Innert Minuten verfinstert sich der Himmel. Blitze zucken. Doch bevor sich der Wolkenbruch auf uns entlädt,

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✎ Jacqueline Vinzelberg

Jacqueline Vinzelberg und Dani Geiger


FamilienZeit

Bed & Breakfast auf dem Bauernhof Der Bergbauerbetrieb der Familie Truttmann umfasst 14 ha, 14 Kühe und meist genauso viele Jungtiere. Dazu gibt es einige Obst- und Nussbäume und eine liebe Katze namens Pippa. Das Bauernhaus, in dem sich drei Gästezimmer befinden, ist 220 Jahre alt. Es liegt gleich neben dem Stall, mit schöner Aussicht auf die Bergwelt und auf das Seelisberger Seeli. Bed & Breakfast Oberhofstatt Bergweg 8, 6377 Seelisberg +41 (0)41 820 11 31, bnb-oberhofstatt.ch

erreichen wir die Gondelstation am Berggasthaus Niederbauen und von dort trocken das Tal. Inzwischen hat die Sonne den Regen vollends wieder vertrieben. Eigentlich vermieten Seppi und Madlen in ihrem «Bed & Breakfast Oberhofstatt» nur drei Gästezimmer. Ausnahmsweise dürfen wir heute aber bei ihnen auf der Wiese campieren. Neben dem temporären Swimmingpool vor der Scheune stellen wir Zelt und Biwaks auf und richten ein Outdooor-Lager ein, als Seppi mit seinem Bruder Beat anrückt. Es sei schliesslich der 1. August, deshalb wollten sie ein Feuer entfachen. «Nachher grillieren und feiern wir zusammen, ihr seid doch dabei, oder?», fragt Seppi mehr rhetorisch. Beat ist Brandmeister und kennt sich deshalb bestens mit Feuer aus. Alle helfen mit, nach seinen Anweisungen die alte Zinkwanne am Wiesenrand mit Holzscheiten zu füllen. Als das Feuer brennt, gesellen sich nach und nach weitere Verwandtschaft und einige Nachbarn dazu. Sie bringen Salate und Grillgut. Biertischgarnituren werden aufgestellt und Getränke gekühlt. An langen Stecken über dem knisternden Feuer bräunen Cervelats, als die Dämmerung aufsteigt. Soweit das Auge blickt, lodern Höhenfeuer in nah und fern. Immer heller funkeln sie auf den Bergen über dem See. Bei Seppi sitzen wir für dieses Schauspiel in der ersten Reihe. «Selten habe ich einen so schönen 1. August erlebt, wie heute», schwärmt Dani, als wir kurz vor Mitternacht in die Schlafsäcke kriechen. Jodie und Jay dürfen im Biwak schlafen: im Schlafsack direkt unter dem Sternenzelt. Darauf freuen sie sich schon seit Tagen. «Das ist toll, man braucht nur den Kopf herauszustrecken, um den Sternenhimmel zu sehen», erklärt Jodie. Dass man in dieser Nacht wegen des vollen Monds keine Sterne sieht, tut ihrer Euphorie keinen Abbruch. Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Küche der Bauernfamilie, an der Seite der Bed-and-Breakfast-Gäste und mit Zopf, Käse und frischer Milch von Seppis Kühen, verabschieden wir SpotMagazine l Herbst 2020

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Kanuwelt Buochs Seefeld 8 6374 Buochs +41 (0)78 635 24 14 kanuwelt.ch

uns, nicht ohne das Versprechen, wiederzukommen. Vom sogenannten «Schillerbalkon» aus, der nur drei Autominuten von Seppis Haus entfernt liegt, lassen wir noch einmal den Blick geniesserisch über die Kulisse schweifen. Auf dem See unter uns fährt ein Ausflugsschiff an der Rütliwiese vorbei. Weisse Zelte zeugen an diesem Morgen noch von den Festivitäten am Nationalfeiertag, den auch wir so schnell nicht vergessen werden. Im Wassersportzentrum Buochs gleich neben dem Campingplatz am Ufer des Vierwaldstättersees erwartet uns Michi, der bereits alles für unsere heutige Kanutour vorbereitet hat. Die grosse Halle im Erdgeschoss beherbergt ein riesige Auswahl an Kajaks und Kanus. Beeindruckt lauschen wir den Erklärungen des Dreissigjährigen, der den Kindern jede Frage geduldig beantwortet und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Bootstypen erklärt. Jeder streift eine Schwimmweste über - das ist Pflicht. Handy, Handtücher und Co. verstauen wir in wasserfesten Säcken. Michi zieht einen grossen Kanadier hinter sich her Richtung Wasser. Er ist auf einem Gestell mit Rädern befestigt, was den Transport zum Ufer erleichtert. Dani und Marie haben ein Zweierkanu im Schlepptau. Am Ufer schnappt sich Jodie selbstbewusst das lange Blaue, das besonders schnell und wendig ist, wie Michi sagt. Dann steigen wir ein. Es ist eine wackelige Angelegenheit und gar nicht so leicht, auf Anhieb die richtige Sitzposition zu finden. Doch der versierte Kanulehrer demonstriert, worauf es dabei ankommt, wie man die Paddel richtig benutzt und das Boot manövriert. Überraschend schnell haben wir den Dreh raus und paddeln los. Friedlich und fast lautlos gleiten wir über die spiegelglatte Oberfläche, in der sich die Wolken spiegeln. Nur ein rhythmisches Plätschern ist zu hören – der Einschlag der Paddel ins Wasser. Wir folgen der Uferlinie Richtung Bürgenstock, der sich rechts von uns erhebt, bewundern die schmucken Häuser, die sich zwischen den Bäumen verstecken oder auffällig am Hang thro-

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FamilienZeit

Bilderreihe: S. 90-91: Wanderung zum Niederbauen Chulm Übernachtung und 1. August bei der Familie Truttmann S. 92-93: Schiller Balkon und Kanutour mit Kanuwelt Buochs

nen. Immer wieder lassen wir die Paddel ruhen und das Kanu still treiben, geniessen den Moment und das gelegentlich sanfte Schaukeln. Jodies Kräfte lassen langsam nach. Doch sie beisst die Zähne zusammen und schlägt sich tapfer mit dem flotten Kanu, das eigentlich noch etwas zu gross für die Zwölfjährige und deshalb schwieriger zu steuern ist. Nach rund zwei Stunden erreichen wir eine kleine, versteckte Bucht mit dem Grillplatz. Wir verstauen die Kanus sicher am Ufer und machen es uns auf den warmen Felsen gemütlich. Michi lädt den Kanadier aus und entfacht ein Feuer. Touren wie diese sind für ihn und seine Paddler-Kollegen Routine. Die Kanuschule aus Buochs bietet ein vielseitiges Programm rund ums Wasser: Neben Kanukursen für Jung und Alt auf dem See und im Wildwasser gehören auch geführte Touren mit Erlebnisprogramm dazu, sei es etwa mit Yoga oder Barbecue. Wer lieber allein unterwegs ist, mietet sich das passende Wasserfahrzeug. Dazu gibt es eine Seekarte und Geheimtipps für Grillstellen und Übernachtungsplätze. Die Kinder toben sich beim Baden aus. Michi verabschiedet sich und paddelt mit dem blauen Kanu davon. Marie und Dani schneiden das frische Brot auf. Jay sucht im Gebüsch Stöcke zusammen und schnitzt daraus Spiesse. Die Glut ist perfekt. Es knistert, als wir die Würstchen darüber halten. Wir sind ganz unter uns. Nur ab und zu gleiten weit draussen auf dem See Kanus vorbei. Nach dem Essen wird es auch für uns Zeit, wieder in die Boote zu steigen und den Rückweg anzutreten. Über den Bergen gegenüber türmen sich bereits Wolken auf. Der See schlägt Wellen. Gleichmässig und kontinuierlich treiben wir unsere Paddel hinein, geben Schub. Erstaunlich schnell nähern wir uns Buochs. Unser Timing ist perfekt. Bevor der Regen beginnt, haben wir die Kanus schon versorgt und können uns gar nicht entscheiden, welcher unserer beiden Abenteuertage der perfektere war.

SPOT TIPPS Wandern: Viele Wege führen zum Niederbauen Chulm. In Seelisberg nimmt man die Luftseilbahn zur Weid. Von dort führt der Wanderweg in weniger als 2.5 Stunden zum Chulm auf 1’923 m ü. M. Ab Lauwell wird er zum alpinen Weg (blauweisse Markierung) und erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Alternativ besteigt man die Gondel in Emmenstetten nach Niederbauen. Von dort erreicht man den Chulm nach weniger als 1.5 Stunden Fussmarsch. Naturcamping und Naturbadi: Ein besonderes Campingerlebnis ermöglicht das Naturcamping Seelisberg am kristallklares Bergseeli. Hier gibt es weder Motorenlärm noch feste Stellplätze – man parkiert das Auto beim Dorfeingang, spaziert dann gemütlich runter zum See und stellt das Zelt einfach irgendwo in der Wiese auf. Stromanschlüsse sind keine vorhanden (unbedingt Taschenlampen einpacken). Für alles andere ist gesorgt. Es gibt Feuerstellen, Duschen, WCs, Waschmaschine und Tumbler und Akkuladestationen. Beim Kiosk kann man Gipfeli für den Morgen vorbestellen. Reservation von Mitte Mai bis Anfang September: +41 (0)41 820 35 96 seelisberg.com

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Gut gerüstet

Schlafen im Grünen

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2 1 1. THERM-A-REST QUESTAR 0C BALSAM SCHLAFSACK

3-Jahreszeiten-Schlafsack der leichteste der preisgekrönten QuestarSerie und für komfortbewusste Abenteurer konzipiert. Er bietet Wärme und viele praktische Funktionen, darunter z.B. eine ergonomische Toe-Asis™Zone, welche die Füsse wärmt, einen Zugluftkragen, SynergyLink™ Connectors zum Verbinden der Isomatte und Reissverschlüsse mit Klemmschutz. Seine Füllung aus 650-cuin Nikwax Hydrophobic Down™ nimmt 90 Prozent weniger Feuchtigkeit auf und trocknet dreimal schneller als unbehandelte Daunen. UVP: CHF 279, thermarest.com

2. THERM-A-REST NEOAIR VENTURE PINE ISOMATTE

Kompakt, strapazierfähig, einfach aufzublasen und vor allem bequem: Die Isomatte Venture mit NeoAir-Komfort und hochwertigem WingLock-Ventil ist ein treuer Begleiter bei jedem Abenteuer. Ihre WaveCore-Konstruktion sorgt für eine gute Wärmespeicherung (R-Wert 2,2); der robuste 50D-Polyesterbezug hält auch rauen Bedingungen stand. UVP: CHF 129, thermarest.com

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5. SWISS ADVANCE DORO GRILLGABEL

3. KUPPELZELT MSR ELIXIR 4

Die Zelte der Reihe Elixir sind wohnliche Mehrzweckzelte mit Komplettschutz, extra viel Platz im Innenraum und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Das strapazierfähige MSR Elixir 4 (VierPersonen-Zelt) hat einen Bodenschutz und besteht aus Innen- und Aussenzelt. UVP: CHF 559, msrgear.com

4. OUTDOOR RESEARCH HELIUM DOWN HOODED JACKET Die Damen-Kapuzenjacke ist aus strapazierfähigem, wasserdichtem Pertex Diamond Fuse gefertigt und bietet leichten Wetterschutz, wohlige Wärme und viel Komfort. Die Füllung besteht aus hochwertiger RDS-zertifizierter Gänsedaune mit 800+ Füllkraft. UVP: CHF 300, outdoorresearch.com

✎ Carina Scheuringer und Stefan Schiesser

Die Grillgabel aus Edelstahl ist ein cleveres, praktisches Werkzeug für das Essen am Lagerfeuer. Sie kann einfach an einem Stock befestigt werden und bleibt durch ihre Spannkraft an Ort und Stelle. Gemüse oder Würstchen lassen sich aufspiessen oder einklemmen und über dem Feuer drehen. UVP: CHF 13, swiss-advance.com

6. OUTDOOR RESEARCH MICROGRAVITY JACKET

Die 3-lagige, atmungsaktive Damenjacke schützt vor Regen, Schnee und Sturm. Sie ist körpernah geschnitten und bietet sehr gute Bewegungsfreiheit. Besonders praktisch: Sie lässt sich in die linke Tasche verpacken. UVP: CHF 350, outdoorresearch.com

6. OUTDOOR RESEARCH FORAY PANTS Wasserdicht, atmungsaktiv und leicht – die Regenhosen aus Gore Paclite sind zuverlässige Begleiter auf Schritt und Tritt. Die PFC-freie DWRImprägnierung lässt Wasser dauerhaft abperlen. Die Hose lässt sich in die Reissverschluss-Hosentasche packen. UVP: CHF 200, outdoorresearch.com zVg


FamilienZeit

Transa Kaufberatung

Kleine Gipfelstürmer

Mit Kindern in die Berge? Unbedingt! Vorausgesetzt, die Ausrüstung stimmt. Darauf kommt es bei der Tourenplanung und Vorbereitung an.

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AUF DIE PLÄTZE – FERTIG – LOS!

Kinder lieben Action und Abenteuer. Und wo finden sie das besser als in der Natur? Einfache Familienwanderungen sind bereits mit Tragesystemen für Babys möglich. Sobald die Kleinen alleine sitzen können, kommen sie in die Kinderkraxe. Das sind mit Proviant und Wickeltasche zwar ein paar Kilo mehr auf dem Rücken der Eltern, dafür ist man bei der Tourenwahl aber noch sehr frei und das Kind gewöhnt sich von Anfang an daran, in den Bergen unterwegs zu sein. Spot Tipp: Eine gute Beratung und das Probetragen beim Fachhändler lohnt sich. Grundsätzlich lassen sich fast alle Systeme variabel einstellen, sodass sich die Eltern abwechseln können.

MOTIVATIONS-TURBO

Sobald die Kids selbst laufen, ist die Motivation entscheidend. Diese kommt am besten, wenn die Familie gemeinsam plant und die Kinder bei der Wahl der Touren mit einbezogen werden. Es gibt unzählige Themen- und Erlebniswege in der Schweiz, die man den Kleinen im Voraus schmackhaft machen kann. Eine schöne Feuerstelle, ein besonderer Spielplatz oder ein Glacé in der Bergbeiz sind tolle Anreize. Spot Tipp: Der Weg ist das Ziel. In einem Rucksack, den sie selbst tragen, können Kinder kleine Steine und Äste, Blätter, Muscheln, Schneckenhäuser etc. sammeln, um daraus zu Hause etwas zu basteln. Eine Faustregel lautet: Er sollte nicht schwerer sein als zehn Prozent des eigenen Körpergewichts.

HOHER SCHUTZFAKTOR

Für kleine Gipfelstürmer muss es noch kein Highend-Produkt sein. Viel zu schnell wachsen die Kinder raus. Praktischer ist universell einsetzbare Bekleidung, die auch sonst gebraucht werden kann. Wichtig sind grundsätzlich ein guter Wind- und Regenschutz, ein ausreichender Sonnenschutz sowie Wechselkleidung als Reserve. Sobald die Kinder längere Strecken selber laufen, sind stabile Schuhe mit griffiger Sohle Pflicht. Spot Tipp: In den Bergen, wo Wetter und Temperaturen rasch ändern können, bewährt sich besonders das Zwiebelprinzip: mehrere dünne Lagen übereinander, die man separat aus- und anziehen kann.

✎ Uta De Monte

Online- und Produktberatung: Transa AG +41 (0) 848 0848 11 transa.ch

Transa Backpacking AG und zVg

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2 1. Die KRAXE KID COMFORT

(Deuter, CHF 369.90) hat neben einem komfortablen Tragesystem alles, was für die Tour wichtig ist: integrierter Sonnen- und Regenschutz sowie viel Stauraum für Windeln, Kuscheltier & Co.

2. Speziell Für Waldfüchse: Der robuste KINDERRUCKSACK (Deuter, CHF 44.90) ist

mit einem dekorativen Stick versehen. Darin finden auch die eigene Wasserflasche, ein Schnitzmesser oder eine Lupe ihren Platz.

3. Mit ihrer warmen Fleece-Innenseite eignet sich die SOFTSHELL-JACKE VATTI (Reima, CHF 59.90) besonders für Wandertouren im Herbst. Die Aussenseite hält Wind und Wasser ab. Das Material mit Elastan-Anteil sowie der sportliche Schnitt mit Raglanärmeln sorgen beim Spielen, Rennen und Klettern für optimale Bewegungsfreiheit. SpotMagazine l Herbst 2020

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Tamaro Park

Ein Ticket – zwei Erlebniswelten «Berg oder Wasser?» lautet an warmen Sonnentagen vielerorts die Qual der Wahl. Nicht so am «Tamaro Park» nur 10 Fahrtminuten von Lugano entfernt. Hier stellt sich vielmehr die Frage, womit man beginnt: mit dem Monte Tamaro oder dem «Splash e Spa?»

Monte Tamaro & Splash e Spa Via Campagnole 6802 Rivera tamaropark.ch Splash e Spa Tamaro täglich, ganzjährig geöffnet +41 (0)91 936 22 22 splashespa.ch Monte Tamaro geöffnet bis zum 8. November +41 (0)91 946 23 03 montetamaro.ch

«Juhhuuuu!», hallt es durch die Lüfte. Köpfe drehen sich; blicken fragend in die Tiefe. Dort gibt es nur Abgrund und einen grandiosen Ausblick über die Magadino-Ebene in Richtung Bellinzona und die Tessiner Berge. Aber woher kommt das Jauchzen? Die Auflösung folgt mit 60 km/h. Jay rast über den Abgrund hinweg an der Gruppe Wanderer vorbei. Das über 400 Meter lange Seil, das auf der Alpe Foppa (1’530 m ü. M.) zwei Seiten des Bergrückens des Monte Tamaros verbindet, ist eine Tyrolienne. Sie zählt zu den beliebtesten Seilrutschen in der Schweiz.

«Nochmals», ruft Schwester Jessica, die Jay hinterher geflogen kommt. Wieder zurück auf festem Boden, klemmen sich die beiden ihre Seilrollen unter die Arme und laufen schnurstracks zurück zum Start. Auch PAUSCHALEN Jodie, die jüngste der Familie Geiger, Tamaro Park Basic: Gondelbahn dreht gleich nebenan eine Ehrenrunde. plus Tageskarte Splash Mit Papa Dani braust sie im Doppelbob die 800 Meter lange Sommerrodelbahn Tamaro Park Adventure: Gondelbahn hinab. Ans Essen denkt niemand, obwohl plus Seilpark plus Tageskarte Splash die Sonne bereits hoch am Himmel steht Tamaro Park Rutschen: Gondelbahn und ein Bergrestaurant mit Spielplatz mit plus Rodelbahn plus Tageskarte Splash regionalen Speisen lockt. Tamaro Park Relax: Gondelbahn plus Tageskarte Splash plus Tageskarte Spa Tamaro Park Trekking: Bus RiveraMigliela plus Salita Monte Lema plus Gondelbahn Monte Tamaro plus Tageskarte Splash

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Erst das Versprechen, nach dem Mittag den Hochseilpark an der Mittelstation erkunden zu dürfen, bewegt die Kids zur Einkehr. Die Rast ist kurzweilig, die Stärkung jedoch dringend nötig, bevor sich die Familie auf akrobatische Routen durch ✎

Carina Scheuringer

den Buchenwald begibt. Der abwechslungsreiche Parcours ist ebenfalls ein Hit. Auf dem Monte Tamaro jagt ein Highlight das nächste. Der Erlebinsberg im Dreieck Lugano-BellinzonaLocarno ist ein Eldorado – nicht nur für Familien. Er ist auch bekannt als Ausgangspunkt für Wanderungen und Mountainbike-Touren sowie für die von Mario Botta entworfene Kirche «Santa Maria degli Angeli.» Durch dem Zusammenschluss mit der Wasserwelt «Splash e Spa» am Fusse des Berges wurde die Angebotspalette unter dem Titel «Tamaro Park» zusätzlich erweitert. Seither erübrigt sich die Wahl zwischen Berg oder Wasser – Kombi-Pauschalen beinhalten beides zum vergünstigten Preis. Auch für Familie Geiger steht nun ein Besuch im «Splash e Spa» auf dem Programm. Der Anfang ist gemütlich. Von der Sonnenterrasse geht es zuerst ins Panoramabad mit Blick zurück auf den Monte Tamaro. Dann folgt ein lauschiger Cocktail an der Poolbar und schon sind die Energiereserven wieder aufgefüllt. Jetzt heisst es Action! Die Kids werfen sich im Wellenbad in die Wogen und erkunden dann die Rutschen mit aufregenden Namen wie Tunnel of Horror und Gravity Killer. Während sie sich dem Adrenalin-Rausch hingeben, gönnt sich Mama Marie eine kurze Auszeit im SPA-Bereich mit Hamam, Saunen, Sole-Jodbecken und vielem mehr. Später ist die Familie im schönen Garten wieder vereint. Nur ein Glück, dass man sich im «Tamaro Park» nicht für eine Aktivität entscheiden muss!


FamilienZeit

Spot Picks

»

Hier staunen Kinderaugen

Swiss Knife Valley

VICTORINOX ERLEBEN

» Verkehrshaus

LOGISTIK LIVE Vom automatischen Kleinteilelager über ein Logistik-Miniaturmodell bis zum interaktiven Kommissionierspiel wird in der neuen Schwerpunktausstellung «Logistik erleben!» im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern die Logistikbranche mit all ihren Facetten gezeigt. Das animierte Logistik-Miniaturmodell zeigt anhand von Kurzfilmen und Modelllastwagen, wie der Warenumschlag funktioniert. Ein aus 1’832 Holzpaletten gefertigter Hafen, ein Containerpark sowie ein Hochregallager laden in der Arena zum Entdecken ein.

Nationalpark

AUF TUCHFÜHLUNG Erleben, erfahren und entdecken. Staunen, hinterfragen und mitgestalten: In mehreren Ausstellungsräumen nähern sich kleine und grosse Besucher dem Schweizerischen Nationalpark, seiner Fauna und Flora, seiner Geschichte sowie der Vielfalt der Natur auf unterhaltsame Art. Auf zwei Stockwerken begeistert eine Dauerausstellung mit spannenden Geheimnissen und Informationen über die «natürlichen Wunder», die Wanderer im Nationalpark entlang der Wege erwarten.

Spot Tipp: Für grössere Kinder ermöglicht ein Virtual-Reality-Erlebnis authentische Eindrücke von Logistik.

Spot Tipp: Drei Herzschläge pro Minute, Frostschutzmittel im Zellsaft – oder doch lieber ab in den warmen Süden? Im Laufe der Evolution haben Tiere und Pflanzen eine Vielzahl faszinierender Strategien entwickelt, um Kälte, Schnee und kurze Tage erfolgreich zu überstehen. Die aktuelle Sonderausstellung «Überwintern – 31 grossartige Strategien» läuft noch bis 13. März 2021.

Verkehrshaus der Schweiz Lidostrasse 5 6006 Luzern +41 (0)41 375 75 75 verkehrshaus.ch

Besucherzentrum Schweizerischer Nationalpark Urtatsch 2, 7530 Zernez +41 (0)81 851 41 41 nationalpark.ch

✎ Uta De Monte

zVg

Früher oder später hat es jeder in der Hand: Das weltbekannte Schweizer Victorinox-Taschenmesser. Doch welche Geschichte steckt dahinter? Was macht es so zuverlässig und innovativ? Das Swiss Knife Valley Visitor Center in Brunnen, ein modernes und spannend gestaltetes Besucherzentrum, schenkt Antworten für die ganze Familie. Beispielsweise führt eine 7-minütige Show im Mini-Kino zu den schönsten Plätzen der Schwyzer Tourismusregion «Swiss Knife Valley». Ein weiterer Film zeigt die Herstellung des Victorinox-Messers. Im Victorinox Brand Store & Museum im Untergeschoss erfahren Besucher in einer interaktiven Ausstellung Lehrreiches zur Geschichte. Im History- und Story-Corner tauchen die Gäste multimedial in die Welt von Expeditionen und Abenteuer ein. Spot Tipp: Eine betreute Messer-Handmontage des Modells Spartan mit Gravur dauert rund 15 Minuten und kostet CHF 35. Eine Voranmeldung ist erforderlich. Swiss Knife Valley Visitor Center Bahnhofstrasse 3 6440 Brunnen +41 (0)41 820 60 10 swissknifevalley

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Tropenhaus Frutigen

Die Orang-Utans sind los Frutigen | Wer das Tropenhaus besucht, kann was erleben. Und zwar immer wieder etwas Besonderes. Aktuell werden die Gäste des Tropengartens mit einer interaktiven Ausstellung ins Reich der letzten Orang-Utans auf Borneo in Indonesien entführt. Rundherum bietet sich ein vielseitiges Rahmenprogramm, zum Beispiel spannende Workshops für Kinder.

Tropenhaus Frutigen Tropenhausstrasse 1 3714 Frutigen +41 (0)33 672 11 44 tropenhaus-frutigen.ch Borneo Orangutan Survival (BOS) Schweiz engangiert sich seit 15 Jahren für den Schutz und die Rettung der OrangUtans auf Borneo in Indonesien. Sie leistet zudem wichtige Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in der Schweiz. bos-schweiz.ch

Pongo hängt an einem Ast der Palme neben dem Baumhaus. Zielsicher trifft ihn der Betäubungspfeil. Vorsichtig nimmt die Tierpflegerin den kleinen Orang-Utan in den Arm und legt ihn zur Behandlung auf den Tisch. Eine Horde Kinder drängt sich aufgeregt dazu, sie darf bei der medizinischen Versorgung helfen und die verletzte Affenhand verbinden. Was hier mit viel Spass spielerisch zelebriert wird, hat einen ernsten Hintergrund und dient Erlebniskultur wie Aufklärung gleichermassen. Das Plüschtier Pongo steht stellvertretend für seine lebenden Artgenossen im Urwald Indonesiens, für deren Rettung und Schutz die Borneo Orangutan Survival Foundation (BOSF) und ihre Schweizerische Partnerorganisation BOS Schweiz engagieren. Orang-Utans sind mittlerweile akut vom Aussterben bedroht, durch Rodungen für Plantagen, Wilderei, illegalen Haustierhandel, Klimawandel und Waldbrände. Die BOSF ist das weltweit grösste Primatenschutzprogramm und

Nicht verpassen: Orang-Utans «We are the forest» heisst die aktuelle Sonderausstellung, zu der das Tropenhaus Frutigen in Zusammenarbeit mit der Organisation Borneo Orangutan Survival (BOS) Schweiz einlädt. Gezeigt werden Bilder von zehn internationalen, teils preisgekrönten Fotografen, die die akut bedrohten Orang-Utans und ihren Lebensraum, den tropischen Regenwald, thematisieren und mitreissend interpretieren. Die Ausstellung läuft noch bis zum 3. Januar 2021 und bietet über die Saison verteilt Workshops, Entdeckertouren mit dem Tropenhaus-Murmeli Lili sowie einen Erlebnispfad mit Quiz für Kinder.

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Jaqueline Vinzelberg

dient als Vorbild für andere Schutzprogramme dieser Art. Die Organisation unterhält auf Borneo zwei Rettungsstationen. Dort werden verwaiste, verletzte und traumatisierte Orang-Utans medizinisch versorgt, rehabilitiert und bis zu zehn Jahre lang auf ein neues Leben in Freiheit vorbereitet. Die Auswilderung geschieht in sicheren und geschützten Regenwaldgebieten, welche entweder von der BOSF selbst verwaltet werden oder staatliche Nationalparks sind. «Es ist erstaunlich, wie viel die Kinder schon über die Gefährdung des Regenwaldes und die bedrohten Orang-Utans wissen», sagt Dr. Sophia Benz, CEO von BOS Schweiz, die den Workshop an diesem Nachmittag begleitet. Interessiert folgen die Kinder dem Diavortrag von Ursula Ledergerber, Leiterin Bildungsarbeit, und bringen sich rege ein. Auf dem sich anschliessenden geführten Rundgang durch die Ausstellung gibt es noch mehr Spannendes über die Tiere zu erfahren, die uns Menschen so ähnlich sind. Dr. Benz und Frau Ledergerber demonstrieren unter anderem, wie intelligent die Orang-Utans sind: etwa, wie geschickt die Tiere darin sind, Futter aus einer Flasche zu angeln. Die Ausstellung «We are the forest» zeigt Fotos von zehn international bekannten und teils preisgekrönten Fotografen. Sie entstand anlässlich des 15-JahrJubiläums, das BOS Schweiz kürzlich beging. Kaum ein anderer Präsentationsort wäre dafür besser geeignet als das Tropenhaus Frutigen. Die Bilder entführen den Betrachter ins Reich der letzten OrangUtans auf Borneo. Sie fügen sich so nahtlos ein in das wilde, lebendige Grün des Tropengartens, dass es fast scheint, als würden die Menschenaffen dar-


FamilienZeit Bilderreihe: Die Fotos der Ausstellung fügen sich fast nahtlos in den Tropengarten ein, Nathalie und Philipp fahren Pongo zur Rettungsstation, beim Rundgang und der Ausstellung hören die Kinder gespannt zu.

auf atmen. Diese Intensität, die die Fotos ausstrahlen, zieht kleine wie grosse Besucher in ihren Bann. Auch Nathalie und ihr Bruder Philipp können nicht genug davon bekommen, stehen immer wieder ehrfürchtig vor den Exponaten. Ihr Vater muss vorlesen, was auf den Informationstafeln dazu steht. Gemeinsam lauschen sie unbekannten Geräuschen, schauen spannende Videoclips an und absolvieren die Aufgaben entlang des interaktiven Erlebnispfades. Wer die Lochkarte mit den richtigen Antworten zum Thema abknipst, darf später im Shop eine Überraschung als Erinnerung in Empfang nehmen. Doch bevor es so weit ist, versammeln sich die Workshopteilnehmer zur kreativen Bastelrunde. Dabei werden Guetzli zu Affengesichtern verwandelt, Orang-Utan-Masken gestaltet und Tierportraits ausgemalt. Alle geben sich grösste Mühe und der Austausch untereinander ist gross. Unterdessen laufen im Restaurant die Vorbereitungen für den kulinarischen Themenabend mit indonesischen Spezialitäten und einem Dia-Filmvortrag auf Hochtouren. Schliesslich ist das Tropenhaus dafür bekannt, seinen Besuchern nicht nur viel Information und spannendene Erfahrungen, sondern immer auch ein Rundum-Erlebnis für die ganze Familie zu bieten.

Schauplatz Natur Das World Nature Forum in Naters ist das Besucherzentrum des UNESCO-Welterbes Swiss Alps Jungfrau-Aletsch. Die Gäste erhalten hier einen Überblick über die 824 km2 grosse Region und ihre Einzigartigkeit. Interaktive Erlebnisstationen, Exponate für alle Sinne und spannende Filme wecken nicht nur den Forschergeist. Sie thematisieren auch zentrale Fragen rund um die Alpenwelt und das Welterbe. Highlights im Herbst: Sonderausstellung verlängert: «Expedition 2 Grad» Die VR-Experience «Expedition 2 Grad» ist noch bis Ende Jahr in der Ausstellung zu sehen. Sie ermöglicht es, die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf eindrückliche Art zu erleben. Neue Ausstellungswelt: «Flora & Fauna zum Anfassen» Was passiert mit den tierischen Bewohnern des Aletschwaldes, wenn sich die Schneefallgrenze stetig nach oben verschiebt? Was bedeutet eine solche klimatische Veränderung für den Tannenhäher, das Murmeli und den Gletscherfloh? Um die Antworten verständlich und attraktiv vermitteln zu können, umfassende Informationen über die tierischen und pflanzlichen Überlebenskünstler unserer Bergwelt geben zu können, ist im World Nature Forum ein neues Exponat entstanden. Dieses bringt den grossen und kleinen Gästen die heimischen Flora und Fauna näher und macht sie mit allen Sinnen erlebbar. Ausserdem wird die Relevanz der Insekten aufgezeigt: Unser Frühstückstisch sieht ganz anders aus, wenn die Bestäuber ihre wertvolle Arbeit nicht mehr verrichten. Auch die Vielzahl der Pflanzen und Insekten mit den jeweiligen Mundwerkzeugen ist selbst vielen Erwachsenen und Naturfreunden nicht bewusst. Damit sich dies ändert, wurde auch zum Thema «Insekten» ein neues Exponat umgesetzt, natürlich mit anschaulicher und spielerischer Aufbereitung der komplexen Zusammenhänge.

World Nature Forum Bahnhofstrasse 9a 3904 Naters +41 (0)27 924 52 76 wnf.ch SpotMagazine l Herbst 2020

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Grosses Erlebnis Der Grosse Aletschgletscher ist etwas vom Eindrücklichsten, was die Alpen zu bieten haben. Sein 23 km langer Strom aus 11 Milliarden Tonnen Eis zieht sich von der Jungfrauregion bis auf die rund 2500 m tiefer gelegene Massaschlucht. Das Erlebnis dieser archaischen Schönheit auf einer geführten Gletschertour mit erfahrenem Guide geht unter die Haut: aletscharena.ch

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Kilian Volken


FamilienZeit

Bad Zurzach

Grosses Vergnügen für kleine Besucher Bad Zurzach | Hier kommt Ferienstimmung auf! Heiter und lustig geht es zu und her in der schmucken Aargauer Gemeinde direkt am Rhein. Während der ehemalige Messeort Bad Zurzach mit mittelalterlichem Charme lockt, stehen für Kinder zahlreiche spannende Attraktionen rund um Papa Moll bereit. Auch Badenixen, Baggerfahrer und Buddelfreunde kommen in Bad Zurzach und Umgebung voll auf ihre Kosten.

Herzige Failienzimmer Kuscheln mit Papa Moll

Baggermuseum Zeitreise der Fahrzeuge Mit dem Bagger auf eine Zeitreise gehen – das ist für Jung und Alt ein spannendes Erlebnis. Das Baggermuseum EBIANUM in Fisibach (10 Autominuten von Bad Zurzach) erzählt die Geschichte der Eberhard-Unternehmungen und führt durch die Baumaschinengeschichte der vergangenen 100 Jahre. Historische Maschinen und Fahrzeuge dienen als interessante Zeitzeugen und berichten von ihrem Einsatz in der Vergangenheit. Dabei ist die Ausstellung modern und spannend gestaltet: Sie präsentiert Bau-, Flughafen-, Wirtschafts- und Eberhard-Geschichte mittels Anekdoten über den Audio-Guide. Kinder sind herzlich eingeladen, selbst die Ärmel hochzukrempeln. Mit zahlreichen verschiedenen Spielbaggern können sie Sandhaufen umgraben, mit dem Laufrad oder Traktor durch die Ausstellungshalle düsen und einmal selbst in einem echten Lastwagen oder Bagger sitzen. EBIANUM Baggermuseum Museumstrasse 1, 5467 Fisibach +41 (0)44 858 27 77, ebianum.ch Mittwochs 13:30-17:00 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertage 10:00-17:00 Uhr Kinder bis 6 Jahre gratis, Kinder bis 16 Jahre CHF 10, Erwachsene CHF 15

✎ Uta De Monte

zVg

Papa Moll-Wanderweg Detektive gesucht! Papa Moll braucht dringend Hilfe: Sein Hund Tschips ist verschwunden! Wo kann er sich nur versteckt haben? Und wer hilft mit, ihn zu finden? Des Rätsels Lösung erschliesst sich auf dem liebevoll gestalteten Papa Moll-Weg: Ein Heft mit 15 Rätselfragen begleitet die Kleinen auf dem 5 km langen Familien-Wanderweg. Wer alles richtig löst, kann anhand der Antworten am Ende den «Aktivierungscode» für einen Gutschein ausrechnen und diesen am Ziel gegen ein kleines Geschenk einlösen. Das Rätselheft kann im Tourismusbüro erworben werden.

Familien sind in Bad Zurzach rund um die Uhr willkommen. Das Papa Moll-Land bietet zahlreiche Attraktionen, die darauf warten, von den Kindern und ihren Eltern entdeckt zu werden. Der liebenswertschusselige Familienvater mit seinen fünf Haaren auf dem grossen, runden Kopf ist dort im wahrsten Sinne des Wortes Tag und Nacht allgegenwärtig. Mit dem Papa Moll-Bus beispielsweise können Besucher das Thermalbad erreichen. Dort wartet ein eigenes Papa Moll-Kinderbecken auf die Kleinen. Am Abend wird es dann nochmals richtig lustig: Ein besonderes Erlebnis ist sicherlich die Übernachtung im Papa MollFamilienzimmer des VitalBoutique Hotel Zurzacherhof. Hier gehören Spielsachen zur Standardeinrichtung, Papa Moll und seine drollige Familie lachen von den Tapeten an der Wand direkt ins Bett hinein.

Öffnungszeiten Tourismusbüro Werktags 8:30-17:30 Uhr, Wochenende 9:00-13:00 Uhr Papa Moll-Weg Länge: 5 km Marschzeit: ca. 2-2,5 Stunden (ohne Pausen) Kinder unter 4 Jahre gratis, Kinder ab 4 Jahre und Erwachsene CHF 10 (Gruppenrabatt ab 4 Personen)

Bad Zurzach Tourismus AG Dr. Martin Erb-Strasse 9 5330 Bad Zurzach +41 (0)56 269 00 60 papamoll-land.ch badzurzach.info SpotMagazine l Herbst 2020

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DIY: MARIES KREATIVE KOLUMNE

Dominos

selbst gemacht...

Sie kennen das sicher – unterwegs in der Natur lesen die Kinder Steine auf und wollen diese mit nach Hause nehmen. Am Ende haben sie die Taschen voller Kieselsteinen! Mit der folgenden Bastelidee können Sie sich diese Sammelleidenschaft der Kinder zunutze machen.

Dominospiel: Beim Domino wird abwechselnd ein Stein an einen weiteren angelegt. Die Augenzahlen müssen dabei an den angrenzenden Seiten stets gleich sein. Durch seitliches Anlegen an einen anderen Stein werden neue Pfade erschaffen, an die man weiter anlegen kann. Der Spieler, der zuerst alle Steine abgelegt hat, hat gewonnen.

Entsenden Sie Ihre Kinder auf die Mission, flache, ungefähr gleich grosse Kieselsteine zu sammeln.

Materialien

Wieder zu Hause, bemalen Sie dann gemeinsam jeden Stein mit zwei bis drei Anstrichen Farbe. Bemalen Sie jeweils eine Seite nach der anderen, sodass dazwischen immer genügend Zeit zum Trocknen bleibt und der Stein nicht auf der Unterlage festklebt. Setzen Sie dann – mit einem feinen Pinsel – die für die Dominosteine typischen Punkte und versiegelten die Farbe mit Lack.

Ovale Kieselsteine Acrylfarben Lack Malpinsel Optional: Stoffstück, Kordel und Schere für das Säckchen

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Marie Geiger

Wenn Sie Stoffreste zu Hause haben, verwandeln Sie diese in kleine Säckchen zur Aufbewahrung – und fertig ist das neue Spielzeug (oder das perfekte Geschenk).


Hier ist Fingerfertigkeit gefragt!

FamilienZeit

VON SEHNSUCHT GEPRÄGT KERAMIKMALEN Keramikmalen entdeckte sie mit 12; von Beruf ist sie eigentlich Übersetzerin – Rose Haechler Galle hat sich mit ihrem Atelier «Füürwärch/Fire-works» einen Traum realisiert. Nach amerikanischem Vorbild bietet sie in Dübendorf kreative Auszeiten der besonderen Art an – unkompliziert, unbeschwert und ohne Anmeldung kann man hier Keramik bemalen und sich mit anderen kreativen Köpfen austauschen. Keramikmal-Kits gibt es im Online-Shop auch für zu Hause. füürwärch/fire-works, fire-works.ch

Für die einen ist es ein Gipfel mit Weitblick, für die anderen eine Bank am See. Wir alle haben unsere Lieblingsplätze und Sehnsuchtsorte. Hierher zieht es uns, sei es physisch oder auch nur in Gedanken, wenn wir für eine Weile der Welt entfliehen und unsere Seele baumeln lassen wollen. Jochen von Kemp, ein Unternehmer aus Dortmund, weiss um die Besonderheit von Orten, die wir in unseren Herzen tragen. Vor vier Jahren kam er auf die Idee, Armspangen per Hand zu fertigen und diese individuell mit nautischen oder persönlichen Koordinaten zu prägen. Daraus entstand das «Ancrage» (Französisch für «Ankerplatz»). Neben Armspangen führt das Label heute auch Armbänder sowie Anhänger ‘Charms’ für die Halskette oder Gliederarmband im Sortiment. Jedes Schmuckstück ist ein Unikat, auf einer alten Spindelpresse hergestellt – wahlweise aus galvanisiertem Messing, 925er Sterlingsilver oder 24 Karat vergoldet. Spot Magazine Leser profitieren bis 15. November 2020 von 10 Prozent Ermässigung beim Kauf einer Armspange oder eines Armbandes CODE: SPOT2020

MOBILE BASTELN Die Natur steckt voller Entdeckungen. Hier findet man perfekte Materialen, um ein Mobile zu basteln. Wie das geht, lernen Naturfreunde am 5. September im Zuge des monatlichen Erlebnis-Nachmittags im Besucherzentrum in Sihlwald. Am 3. Oktober stehen – rechtzeitig für den Start in die Kaminfeuersaison – Anzündhilfen her auf dem Programm. Die Veranstaltungen finden von 14:00-16:00 Uhr bei jedem Wetter statt. Kinder sind willkommen.

LeserAngebot

Ab: CHF 199, Bestellungen in der Schweiz über «Swiss Lifestyle & more» simone@swisslifestyleandmore.ch ancrage.de

wildnispark.ch

Carina Scheuringer

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MEHR SEE. HERBST. GENUSS. FAMILIEN. ERLEBNIS. ZÃœRISEE.

ZSG.CH 104

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FamilienZeit

SCHAUPLATZ Kleine Schweizentdecker ganz gross: Auserlesene Tipps für Familien

FÜR KLEINE ENTDECKER

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Zentrum Paul Klee Monument im Fruchtland 3 3000 Bern 31 +41 (0)31 359 01 01 creaviva-zpk.org

Hiltl am Strand Strandbad Mythenquai Mythenquai 95, 8002 Zürich +41 (0)43 344 57 01 hiltl.ch/mythenquai

Auf der Sonnenseite von Engelberg gelegen, ist Brunni ein ideales Ausflugsziel für Familien. Zu den Attraktionen zählen eine Sommerrodelbahn, Globis Alpenspielplatz, der Härzlisee mit Kitzelpfad und zahlreiche Grillstellen.

Noch bis Oktober fahren Kinder bis und mit 15 Jahre auf acht der neun Bahnen in Begleitung eines Erwachsenen gratis. Zu entdecken gibt es viel: zahlreiche Spielplätze, Feuerstellen, einen Seilpark und familienfreundliche Wanderungen.

Das Kindermuseum Creaviva ist eine Werkstatt im Zentrum Paul Klee und ein Ort lebendiger Kreativität: In der «Fünfliber-Werkstatt» können Familien gemeinsam ein Werk kreieren und für einen Fünfliber mitnehmen. Dienstag bis Sonntag, 10:00 bis 16:30 Uhr.

Meeresfeeling am Zürichsee – das Strandbad Mythenquai mit seinem 250 m langen Sandstrand und dem beliebten Hiltl Restaurant ist noch bis 14. September geöffnet. Es gibt hausgemachte Salate, Glaces und kühle Drinks.

FÜR BADERATTEN UND GENIESSER

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KUSCHELIGE SPIELGEFÄHRTEN

Hiltl am See Seebad Kilchberg Mythenquai 95, 8002 Zürich +41 (0)43 377 58 77 hiltl.ch/kilchberg

Brunnen Schwyz Marketing AG Bahnhofstrasse 15 6440 Brunnen +41 (0)825 00 40 erlebnisregion-mythen.ch

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Tierpark Bad Zurzach Schwertgasse 14 5330 Bad Zurzach +41 (0)56 249 35 01 tierpark-badzurzach.ch

Im Seebad Kilchberg lässt sich der Sommer bis zum 20. September verlängern. Neben der Spielwiese, dem geheizten Schwimmbecken und dem vielfältigen Angebot für Familien lädt das Hiltl Restaurant zum Verweilen und Geniessen ein.

Wie wird aus Ziegenmilch feines Glacé? Auf dem Ziegenhof Blüemlisberg auf Sattel-Hochstuckli können Familien das Geheimnis lüften. Der Hof liegt am Rundwanderweg Engelstock, wo auch eine Sommerrodelbahn wartet.

Willkommen auf Öhis Geissenweid! Der Heidipfad beginnt bereits an der Talstation. Von der Bergstation Pardiel geht es dann zur Alp Schwarzbüel und wieder zurück. Auf dem Rundweg von 4 km Länge gilt es, Peters Geissen zu finden – viel Erfolg!

Neben Dammwild, Schafen und Zwergziegen gibt es im Tierpark Bad Zurzach auch Weissbüschelaffen oder exotische Vögel wie Amazonen zu bestaunen. Täglich geöffnet, Eintritt frei, Tierfütterung 8:00 -10:00 Uhr.

✎ Carina Scheuringer und Uta De Monte

CS, Sam Anderson, Heidi Feldmann/René Ruis, zVg

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SaveTheDate

Veranstaltungstipps von September bis November

SAVE the Date

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SAVE THE DATE

Veranstaltungstipps im September GENUSSFESTIVAL BÜNDNER HERRSCHAFT

4.-27. September, Bündner Herrschaft Im September wird die Bündner Herrschaft in der Ferienregion Heidiland zum Schauplatz eines einzigartigen Genussfestivals. Im Zentrum stehen dabei neu kleine und persönliche Formate, welche die Wein- und Genussregion am Eingangstor des Kantons Graubünden erlebbar machen. Die limitierten Plätze können ab sofort gebucht werden.

BIKE-MARATHON 19. September, Scuol

heidiland.com/genuss, graubuendenviva.ch

Der 19. Nationalpark Bike-Marathon am 19. September im Unterengadin wird auf einer Alternativstrecke durchgeführt und ist auf 1'000 Teilnehmer beschränkt. Davon dürfen 400 in Scuol, 200 in Zernez und 400 in S-chanf starten. Ein zusätzliches Kids Race findet am Freitag, 18. September um 18:00 Uhr statt. Das aktuelle Rahmenprogramm wird auf der Webseite bekanntgegeben. bike-marathon.com

ERSTES MOUNTAIN-GLOW YOGAFESTIVAL

3.-6. September, Bettmeralp

Den 3. bis 6. September 2020 sollten sich Yoga-Begeisterte, oder solche die es werden wollen, schon einmal fest reservieren: Hier findet das 1. Mountain-Glow Yoga-Festival in atemberaubender Bergkulisse statt. Es verspricht ein vielfältiges Kursangebot mit spannendem Rahmenprogramm.

Kraft tanken 108

SpotMagazine l Herbst 2020

✎ Uta De Monte

Spot Tipp Spot Magazine liegt in der Aletsch Arena auf. aletscharena.ch/mountainglow

Heidiland Tourismus/Dolores Rupa, Sam Anderson, Rafael Imhof, Martin Platter und zVg


SPOT TIPPS

10 IM

KANU-MARATHON VIERWALDSTÄTTERSEE 26. September, Buochs

Der schweizweit einzige Marathon für Kanufahrer und Stand-Up-Paddler! Vom Spitzen- bis zum Freizeitsportler sind alle willkommen. Die beiden Distanzen – 21 km (Halb-Marathon) und 42 km (Marathon) – können wahlweise im Renn- oder Seekajak sowie im Kanadier absolviert werden. Eine Festwirtschaft und eine Fachmesse am Ziel runden das Programm ab. Spot Tipp Spot Magazine liegt bei der Tourist Info Uri auf. kanu-marathon.ch

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LEBENDIGE TRADITIONEN

«2000 JAHRE SOLOTHURN» 15. September, Solothurn

2000 Jahre alt und noch immer eindrucksvoll: Solothurn kennt keine Ermüdungserscheinungen, sondern präsentiert sich frisch und modern wie eh und je. Die eineinhalbstündigen Monatsführungen «2000 Jahre Solothurn» gewähren einen Blick in die Geschichte der schönsten Barockstadt der Schweiz. Weitere Termine sind für 16. Oktober, 9. November und 8. Dezember geplant. Preis pro Person: CHF 10. Spot Tipp Spot Magazine liegt in der Stadt auf.

SEPTEMBER

NOSTALGISCHES CANDLELIGHT DINNER 4. September, Rigi rigi.ch

ALTNAUER APFELWOCHEN 5.-19. September, Altnau apfelwochen.ch

ZERMATT MUSIC FESTIVAL 7.-20. September, Zermatt zermattfestival.com

JUNGFRAU MARATHON 10.-11. September, Berner Oberland jungfrau-marathon.ch

11

ZURICH ART WEEKEND

11

300 JAHRE WALDSTATT

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SCHWEIZER GENUSSWOCHE

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BIERFESTIVAL

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WORLD BAND FESTIVAL

solothurn-city.ch

20

11.-13. September, Zürich zurichartweekend.com

11.-13. September, Waldstatt 300jahrewaldstatt.ch

17.-27. September, schweizweit gout.ch

18.-19. September, St. Gallen bierprobier.ch

19.-27. September, Luzern worldbandfestival.ch

STRASSEN-WM

20.-29. September, Martigny aigle-martigny2020.ch


SAVE THE DATE

Veranstaltungstipps im Oktober NOSTALGISCHE WILDFAHRT 30. Oktober, Rigi Staffel

Foodie Highlight

FOOD ZÜRICH

Neu: 22. Oktober - 1. November, Zürich Während elf Tagen finden in und um Zürich über 100 Anlässe rund um die Themen Essen und Trinken statt. Geboten werden unter anderem kulinarische Abende an speziellen Orten, ein Street Food Festival, Kochkurse, Degustationen, Küchenschlachten, urbanes Gärtnern und Stadtführungen durch die Zürcher Gastro-Landschaft. Das Festivalzentrum befindet sich an der Europaallee. Der Schwerpunkt 2020 ist die kulinarische Zukunft: «Was wir uns auf den Teller schöpfen, soll einerseits die Gesundheit der Menschen fördern, aber auch Ressourcen schonen.»

Herbstzeit ist Wildzeit! Auf der Königin der Berge beginnt ein besonderer kulinarischer Abend mit einer nostalgischen Bergfahrt inklusive Apéro im Salonwagen «Belle Epoque» von Vitznau nach Rigi Staffel. Danach folgt ein 3-Gang-Wild-Menü im Restaurant BärgGnuss und die Rückfahrt nach Vitznau mit dem regulären Kurszug. Anmeldung erforderlich! Spot Tipp Spot Magazine liegt auf der Rigi auf. rigi.ch

Spot Tipp Spot Magazine liegt im Festivalzentrum auf. foodzurich.com

«VEREINT UNTER DER GLEICHEN FLAGGE» noch bis Ende Jahr, Lausanne

Die Olympischen Spiele von Antwerpen, die vor einem Jahrhundert stattfanden, waren die ersten nach dem Ersten Weltkrieg, der Absage der Olympischen Spiele von Berlin 1916 und der Pandemie der Spanischen Grippe. Heute ist es die Covid19-Pandemie, die zur Verschiebung der Olympischen Spiele von Tokio 2020 geführt hat. Die Analogien zwischen diesen beiden Epochen haben das Museum veranlasst, in den Archiven zu stöbern. Heraus kam die aktuelle Sonderausstellung «Antwerpen 1920-2020: Zusammenhalten, vereint unter der gleichen Flagge», welche noch bis Ende des Jahres zu sehen ist. olympic.org/museum

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SpotMagazine l Herbst 2020

✎ Uta De Monte und CS

David Biedert, Getty Images, Giglio Pasqua und zVg


SaveTheDate SPOT TIPPS

10 IM

AIR AND SPACE DAYS

01

9.-11. Oktober, Verkehrshaus, Luzern

Jeweils Mitte Oktober veranstaltet das Verkehrshaus in Luzern Thementage zur Luft- und Raumfahrt. Vereine, Sammler und Partner präsentieren ihre Projekte und Objekte. Zu den Highlights zählen traditionellerweise eine Flugshow der Schweizer Luftwaffe, Cockpitführungen, Flugsimulatoren und spannende Workshops.

01 04

Spot Tipp Spot Magazine liegt im Verkehrshaus auf.

10

verkehrshaus.ch

LEBENDIGE TRADITIONEN

KASTANIENFEST

ticino.ch

MUNDARTFESTIVAL AROSA 1.-4. Oktober, Arosa arosalenzerheide.swiss

DRONE PRIX ZÜRICHSEE 1.-3. Oktober, Rapperswil dcl.aero

SCHWEIZER SCHLÖSSERTAG 4. Oktober, schweizweit dieschweizerschloesser.ch

HORUGÜET

10. Oktober, Zürich tasteofzermatt.ch

16

BLICKFANG BASEL

25

GENEROSO TRAIL

28

JAZZONZE+

10. Oktober, Ascona

Alljährlich im Oktober ist Hochsaison: Dann steht das ganze Tessin im Zeichen der Kastanie. Jahrhunderte lang galt die stachelige Frucht hier als Grundnahrungsmittel. Heute besinnt man sich der zentralen Rolle der Kastanie und zollt ihr in «Castagnatas» (zu Deutsch Kastanienfeste) Tribut. Besonders beliebt sind die Feierlichkeiten von Ascona. Sackweise werden die Kastanien auf der Piazza über den offenen Feuern geröstet. Dazu bietet ein grosser Markt Kastanienprodukte aller Art, darunter Marmelade, Honig, Torten oder Bier. Eine Festwirtschaft mit Volksmusik rundet das Programm ab.

OKTOBER

29 29 31

16.-18 Oktober, Basel blickfang.com

25. Oktober, Mendrisio generosotrail.ch

28. Oktober-1. November, Lausanne jazzonzeplus.ch

BUCHFESTIVAL

29. Oktober-1. November, Olten buchfestival.ch

KUNST 20 ZÜRICH

29. Oktober-1. November, Zürich kunstzuerich.ch

TRANSVIAMALA NACHTEVENTS 31. Oktober, Thusis transviamala.ch/nachtevents-2020

SpotMagazine l Herbst 2020

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SAVE THE DATE

Veranstaltungstipps im November BLICKFANG ZÜRICH

13.-15. November, Zürich Seit 1997 präsentiert die Designmesse «blickfang» handverlesene Design-Perlen internationaler und Schweizer Designer. Die Hersteller sind persönlich im «StageOne» vor Ort. Dies ermöglicht es Besuchern, mit ihren Lieblingskünstlern ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Es gibt auch immer etwas Neues zu entdecken. 90 der 190 Designer sind 2020 zum ersten Mal vertreten. Spot Tipp Spot Magazine liegt vor Ort auf.

FESTIVAL LAUSANNE LUMIÈRES

blickfang.com

9. November - 31. Dezember, Lausanne Über einen Monat lang, von November bis Ende Dezember, erstrahlt die Stadt im Glanz von tausend Lichtern – dank der zeitgenössischen Werke von 15 Lichtkünstlern. Das Lichterfest ergänzt die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung durch moderne Kunstwerke. Die Installationen verleihen der Olympischen Hauptstadt ein zauberhaftes Ambiente und bieten eine einzigartige Stadtbesichtigung durch die Strassen des Stadtzentrums und der Altstadt. lausanne-tourisme.ch

KUNST-SUPERMARKT

6. November - 10. Januar 2021, Solothurn Gute und echte Kunst zu erschwinglichen Preisen – das bietet der Schweizer Kunst-Supermarkt. Dazu nutzt er die Verkaufsstrategien eines Supermarktes: Er bietet eine riesige Auswahl guter Kunst zu klaren Preisen. Alle teilnehmenden Künstler präsentieren mindestens 40 Originalwerke und verkaufen ausschliesslich Unikate von hoher Qualität. Die Werke werden einheitlich verpackt zu vier festen Preisen (CHF 99, CHF 199, CHF 399 und CHF 599) angeboten.

Shopping Highlight

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SpotMagazine l Herbst 2020

✎ Uta De Monte und CS

Spot Tipp Spot Magazine liegt in der Stadt Solothurn auf. kunstsupermarkt.ch

Solothurn Tourismus und zVg


SPOT TIPPS

10 IM

03

LANGLAUFPLAUSCH 21.-23, November, Davos

NOVEMBER

INT. KURZFILMTAGE 3.-8. November, Winterthur kurzfilmtage.ch

06

VULLY BLUES FESTIVAL

06

FIRST FRIDAY

6.-7. November, Vully regionmurtensee.ch

6. November, Biel firstfriday.ch

Bevor die Langlauf Weltelite von 12. bis 13. Dezember um Weltcup-Punkte kämpft, läutet Davos die neue Saison mit dem SonntagsBlick Langlaufplausch ein. Unter anderem stehen Langlaufunterricht, Wachskurse, individuelle Beratung und Materialtests auf dem Programm Die Anmeldung ist ab 1. September 2020 möglich.

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Spot Tipp Spot Magazine liegt in der Ferienregion auf.

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CASTELLINARIA

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ASTRONOMIEABEND

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BASLER STADTLAUF

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STERNENSTADT

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LOCARNO ON ICE

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KLAUSAUSZUG

davos.ch

LEBENDIGE TRADITIONEN

MARTINI-BRÄUCHE 11. November, landesweit

Der Tag des Heiligen St. Martins wird in Mitteleuropa mit zahlreichen Bräuchen gefeiert. Auch in der Schweiz finden Feste mit Umzügen und Märkten statt. Speziell sind die Feierlichkeiten im luzernischen Sursee. Am Martinstag wird hier auf einer Bühne vor dem Rathaus eine tote Gans mit den Füssen nach unten aufgehängt. Junge Frauen und Männer versuchen, diese mit einem Säbel herunterzuschlagen. Wer die Gans zum Fallen bringt, darf sie mit nach Hause nehmen. Am Abend rundet ein Lichterumzug durch die Altstadt das «Gansabhauet» ab. sursee.ch Weitere Martini-Bräuche unter: myswitzerland.com

BRIENSER MÄRT 12. November, Brienz brienzersee.ch

14.-21. November, Bellinzona castellinaria.ch

20. November, Pilatus pilatus.ch

21. November, Basel stadtlauf.ch

26. November - 6. Januar, St. Gallen sternenstadt.ch

26. November - 6. Januar, Locarno locarno-on-ice.ch

29. November, Muri AG muri.ch


SchlussWort

Einfach machen! Nomady

Auf Anfang 2019 kündigte Oliver Huber seinen Job in einer Bank und gründete gemeinsam mit dem Fotografen Paolo De Caro «Nomady.ch». Auf der Online-Plattform treffen Landeigentümer und Outdoor-Enthusiasten auf individuelle Art zusammen. Das innovative Konzept hat in der Szene eingeschlagen. Wieso – das erklärt uns Oliver gerne persönlich. Oliver, Camping ist nicht erst seit Corona im Trend. Worin liegt der Reiz? Ich bin überzeugt, dass die direkte Begegnung mit der Natur im Menschen Glücksgefühle auslöst und Urinstinkte weckt. Dahinter steckt ein innerer Wunsch, ein riesiges Bedürfnis, das man befriedigen will. Draussen sein, ein Feuer schüren, abschalten, die Ruhe geniessen. Corona hat die Nachfrage nach Rückzugsorten, die man für sich allein, als Pärchen oder Gruppe hat, bei vielen nochmals verstärkt. Welche Art von Orten findet man bei Nomady? Wir haben strikte Qualitätsanforderungen. Wir suchen und bieten schöne Orte in der Natur, an denen man als Naturfreund gerne einen oder mehrere Tage verbringt. Vielleicht bieten die Plätze der Gastgeber eine tolle Aussicht, liegen am Waldrand oder an einem Gewässer. Wer ein solches Refugium anbietet oder es mietet, muss sich mit dem sogenannten «Pakt» identifizieren. Was genau ist dieser Pakt? Es ist uns wichtig, einen sanften, nachhaltigen und lokalen Tourismus zu etablieren. Das heisst, die Natur so zu erleben, wie sie ist, ohne sie zu verändern oder Spuren zu hinterlassen. Wie schafft man das am besten? Mit Nomady findet kein billiges Camping statt, sondern echte Wertschöpfung. Beide Seiten profitieren. Der Gastgeber stellt seinen Platz zur Verfügung, muss sich aber nicht ums Waschen von Bettwäsche oder die Unterhaltung der Gäste kümmern. Aber vielleicht verkauft er zusätzlich Hofprodukte. Ob vor Ort dann eine Interaktion stattfindet oder nicht – das bleibt der Situation und den Menschen überlassen. Was hast Du seit dem Start der Plattform gelernt? Wir haben festgestellt, dass der persönliche Kontakt zu den Gastgebern extrem wichtig ist. Überrascht hat mich zum Beispiel auch, wie Stadt und Land zusammenfinden. Plötzlich trinkt der Stadtzürcher mit dem Älpler irgendwo in Graubünden Kaffee. Es entsteht ein Gespräch, das es sonst nicht gegeben hätte, es entwickeln sich Bekanntschaften und Austausch.

hello@nomady.ch Naotak AG Lärchenweg 6 8840 Einsiedeln Registrierung und Angebotsübersicht: nomady.ch

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Hast Du einen ganz persönlichen Campingtipp? Einfach machen. Jeder sollte es einmal ausprobieren – das Zelt in den Kofferraum werfen und los geht’s! Wir haben viele wunderschöne Tipps auf Nomady. (lacht) Gibt es einen Lieblingsplatz, den Du uns verraten willst? Klar: Das Rivercamp an der Sihl – ein Nomady-Platz in Perfektion, mit Komposttoilette und direkt am Fluss gelegen. Man kann dort übrigens super Fliegenfischen, das ist eine Passion von mir. Das Beste aber ist, Du bist hier völlig allein und fühlst Dich richtig «wild», obwohl es gar nicht so abgelegen ist.

SpotMagazine l Herbst 2020

✎ Uta De Monte

zVg


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