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S P OT F OT O W E T T B E W E R B

1. In Zürich schneit's

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Tim Hughes hat das siegreiche Foto zum letzten Wettbewerbsthema «WINTERZAUBER» eingereicht und eine kleine Auszeit für zwei Personen im «Hotel Sarain Active Mountain Resort» in Lantsch/ Lenz im Wert von ca. CHF 500 gewonnen. Wir gratulieren herzlich! Im Interview spricht der 51-jährige Engländer, der in Horgen lebt und in einer Insurtech-Firma arbeitet sowie Miteigentümer einer Foto-, Film- und Live-Streaming-Firma ist, über seine Leidenschaft für die Fotografie und erzählt, wie sein Bild entstanden ist.

Wie bist du zum Fotografieren gekommen?

Meine erste Kamera war eine Kodak 110 Instamatic. Die Entwicklung von Filmen war Mitte der 1970er Jahre aber ziemlich teuer, also haben wir sie nur zu besonderen Anlässen (z.B. Geburtstage) verwendet. Meine Hauptinspiration kam von einem Onkel, der in Zürich lebte und mit seinen Mittelformat-Filmkameras Bilder von der Stadt und den umliegenden Bergen machte. Ich habe immer noch eine seiner Kalimar Reflex Kameras aus dem Jahr 1957.

Was macht den Reiz der Fotografie für dich aus?

Ich liebe alles an der Fotografie und finde das Fotografieren sehr beruhigend. Egal, ob ich eine Landschaft oder Menschen im Studio, auf dem roten Teppich oder bei einem Event fotografiere – wenn ich Fotos mache, bin ich völlig fokussiert und das bringt mir viel positive Energie. Es ist meine Kunsttherapie!

Wo und wie suchst du deine Schweizer Bilder?

Ich entdecke gerne neue Orte. Ich lasse mich von Leuten inspirieren, denen ich auf Instagram folge und von Publikationen wie dem Spot Magazine.

Wie ist dein Bild «In Zürich schneit's » entstanden?

Die Münsterbrücke ist ein klassisches Fotosujet in Zürich und sah im Schnee besonders zauberhaft aus. Ich hatte das Glück, dass es immer noch schneite und ich ein Speedlight mitführte, um die Schneeflocken zu beleuchten. Allerdings hatte ich den Blitz zu hell gestellt. So entstand ein Schatten unter den Flocken, der den Eindruck vermittelt, die Flocken würden nach oben schweben... Lektion gelernt! Beim nächsten Mal mache ich es besser!

Warum passt es so gut zum Wettbewerbsthema?

Die klassische Ansicht in Kombination mit dem

Schnee, der gerade vom Himmel fällt. Es ist die perfekte Winterpostkarte!

Die Jury: «Schneemassen in Zürich – ein aussergewöhnliches Ereignis perfekt festgehalten.» Heinz Keller «Ein Wintermärchen! Ein romantisches Bild, das ins Auge sticht und für Zürich untypisch ist.» Alberto Venzago

2. Verbindung

«Dieses Foto ist auf einer spontanen Fototour im Flüelatal in Davos entstanden. Wenn das Wetter nicht mitspielt oder die Bedingungen für eine Splitboard Tour zu heikel sind, rücke ich gerne mit meiner Kamera aus. Lustigerweise kann ich bei diesen spontanen Exkursionen viel mehr in die Natur und das Fotografieren eintauchen als bei einer geplanten Tour. Ich bin dann oft stundenlang unterwegs und suche Sujets, die nicht einen klassischen Charakter aufweisen und mich völlig erfüllen – wie diese tief verschneite Brücke.» Remo Brülhart, 34 Jahre, Davos Platz, Zimmermann/Holzbauer

Die Jury:: «Ein philosophisches, atmosphärisches Bild, das berührt – die Brücke ins Nichts.» Alberto Venzago «Technisch gelungen mit starken Linien, einer ausgewogenen Bildkomposition und schöner Tonalität.» Justin Hession «'Bridge over troubled water'... man kann die Einsamkeit förmlich spüren.» Heinz Keller

3. Welle

«Wenn im Winter die Tage im Mittelland grau und dunkel sind, zieht es mich mit meiner Kamera oft auf die Jurahöhen. Über dem Nebelmeer erlebt man wunderschöne Lichtstimmungen. An manchen Tagen fliesst die Nebelsuppe sogar über die Jurakämme ins Baselbiet ab. Wenn dann auch noch die Temperaturen stimmen, sich an den Bäumen Reif bildet, der das Bild noch weiter verzaubert, ist es perfekt. Meine Aufnahme entstand an einem frühen Morgen auf der Belchenflue. (Verschlusszeit 5 Sekunden, ISO 160 und Blende f11).» Andy Lehner, 44 Jahre, Suhr, Instrumentallehrer für Gitarre und Ukulele sowie selbstständiger Schreiner

Die Jury:: «Ein verträumtes Bild. Wunderschöner Hell-Dunkel-Kontrast von Nebel und Bäumen.» Justin Hession «Fast monochrom in der Erscheinung als wäre das Bild schwarz-weiss.» Alberto Venzago «Man würde nie denken, dass Zürich nur rund eine Stunde und Basel 45 min entfernt sind!» Heinz Keller

GESUCHT: IHR FOTO! Spot Fotowettbewerb

Aktuelles Thema: SCHWEIZER LEBENSFREUDE

Mehr Frust statt Lebenslust? Damit ist jetzt genug! Mit dem Frühling erwacht die Welt zu neuem Leben. Die Tage werden länger und heller, die Natur wird lebendiger, farbenfroher. Lassen Sie sich mitreissen vom Optimismus des Neubeginns und zeigen Sie uns Schweizer Bilder voller Leben, positiver Energie und Lebendigkeit. Überraschen Sie die Jury mit ungewöhnlichen Perspektiven, grafischen Elementen und Emotion. Wir freuen uns auf Ihre Aufnahmen!

Teilnahmeschluss: 6. Mai 2021 Teilnahme und Infos: spotmagazine.ch

LEBENSFREUDE

1SONNE UND KRAFT TANKEN Eine kleine Auszeit im Hotel Caprice mit freier Bergsicht und entspannter Wellness (2 Nächte im gemütlichen DZ für 2 Personen mit Frühstück und Tourismustaxe), S. 58 WERT: ca. CHF 500 2 DER SCHLÜSSEL ZUM GENUSS Ein Wohlfühltag zu zweit im Bio-Bijou «Schloss Wartegg», inkl. einer Nacht im DZ mit 3 Bio-Frühstück und eine Stunde Exklusivnutzung des historischen Bades aus dem Jahre 1928, S. 49, WERT: ca. CHF 350 FREUND FÜR ALLE FÄLLE Das Einbeinstativ «Alan» mit «Docz2»-Standspinne von «3 Legged Thing» ist der perfekte Begleiter auf Streifzügen durch die Schweiz. S. 15, WERT: CHF 233

Alberto Venzago, venzago.com Andrea Camen, andrea-camen.com Justin Hession, justinhession.ch Heinz Keller, Schweiz Tourismus

Pictures Taking – Pictures Making

ALBERTO VENZAGO

SAVE THE DATE: Alberto Venzago: Pictures Taking – Pictures Making 9.7.2021 – 2.1.2022 Museum für Gestaltung Zürich Ausstellungsstrasse 60 8005 Zürich museum-gestaltung.ch

Virtuos pendelt der Zürcher Alberto Venzago mit seiner Kamera zwischen Reportage und Werbung, zwischen Dokumentation und Inszenierung. Mit Fotoessays wirft er einen kritischen Blick auf das Weltgeschehen und erzählt bewegende Geschichten: Vom Zürcher Platzspitz über den Voodoo-Kult Benins bis zur Kinderprostitution in Manila. Als «concerned photographer» scheut Venzago keinen Schauplatz – weder das organisierte Verbrechen der Yakuza in Japan, noch die langjährige Revolution im Iran. Gegenpol zu den Reportagen bilden seine durchkomponierten und konstruierten Bildwelten, die internationalen Brands als Werbekampagnen dienen oder weltbekannte Stars schillernd in Szene setzen. Die erste Museumsausstellung Venzagos überhaupt, die ab Juli im Museum für Gestaltung zu sehen sein wird, ist eine opulente Retrospektive über das Werk des Fotografen und Filmemachers. Im Interview mit Christian Burkhardt lässt er vorab hinter die Kulissen blicken. Wie wählst du deine Projekte aus? Die Grundvoraussetzung ist ein Thema, das mich fasziniert, erfüllt und von dem ich überzeugt bin, dass es wichtig ist. Dementsprechend ist die erste Frage: Will ich das wirklich; will ich mein Leben diesem Projekt unterordnen? Mich Reinknien bedeutet, dem Projekt absolute Priorität einzuräumen. Mit allen Ups and Downs. Und ohne Garantie.

…und das Sozialleben? Man muss konsequent sein. Familie, Liebe… gibt es dann nicht. Oder eher in der Fantasie.

Wie gehst du ein Projekt an? Erste Voraussetzung ist eine grosse Recherche. Erst dann weiss ich, ob das Projekt wirklich das ist, was ich mir vorgestellt habe. Je mehr ich über ein Thema erfahre, desto mehr lerne ich, ob es wirklich das ist, was ich will. Denn man betritt Neuland, wenn man seinen Kulturraum verlässt. Man muss sich mit anderen Sprachen, anderen soziokulturellen Parametern beschäftigen. Das steckt alles in dem rechteckigen Bild im Sucher der Kamera und später auf dem ausgedruckten Bild. Ich sehe das Bild schon lange in meinem Kopf, bevor der Auslöser der Kamera überhaupt Klick macht. Als Fotograf und Künstler möchte ich natürlich auch etwas machen, das andere so vielleicht noch nicht gemacht haben. Etwas Neues, etwas Einzigartiges. Das bedeutet für mich auch, vor Ort zu sein. Wach sein. Die Situation mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Deine Reportagen, z.B. über die Yakuza in Japan, Voodoo in Benin oder Kinderprostitution auf den Philippinen behandeln sensible Themen. Wie findest du den Zugang zu den Sujets? Es gehört eine riesige Portion Respekt dazu. Bei den grossen Geschichten habe ich am Anfang gar nicht fotografiert. Bei Yakuza habe ich die ersten sechs Monate keine Kamera dabeigehabt. Das wäre als aufdringlich empfunden worden. Die Leute wollen zu Recht wissen, wer du bist, denn es gibt für sie eigentlich keine Notwendigkeit, sich fotografieren zu lassen. Sie bekommen kein Geld dafür. Das Einzige was sie erhalten, ist mein Interesse an ihrer Geschichte. Und deshalb geht es immer um die persönliche Beziehung. Diese baut man sensibel und respektvoll auf. Das heisst, ich muss bereit sein, viel von mir zu geben und zu zeigen. Ich bin ein Mensch, der äusserlich anders ist, aber ich habe ein Umfeld, das ihrem vielleicht auch ähnelt. Sprich Familie, Existenzängste und so weiter. Die Basis ist das gegenseitige Vertrauen. Ich spiele mit offenen Karten.

…irgendein Ratschlag für die jungen Instagram-Fotografen? Ratschläge möchte ich keine erteilen. Wir sind alle Kinder unserer jeweiligen Zeit. Vielleicht nur eines: Nehmt euch Zeit. Ihr müsst in eine Story ein- und abtauchen, bevor ihr abknipst. Aber insgesamt gilt für mich: Geht raus und erzählt eure Geschichte! Es muss euch einen Mehrwert bringen, es muss euch glücklich machen, es muss euch schlaflose Nächte bereiten – steckt eure ganze Energie hinein. Das Wort unmöglich gibt es nicht. Und «hätte ich doch!» erst recht nicht.

Letzte Frage, womit fotografierst du? Ich benutze Leica und Hasselblad, Nikon und Sony. Aber ich könnte auch mit einer Schuhschachtel fotografieren. Nicht die Kamera, dein Auge und deine Vorstellung sind wichtig.

Profi-Tipps Wunschliste für Fotografen 2 3 1 4

1. DER TREUE BEGLEITER

Perfekt für unterwegs: Das Karbonfaser-Einbeinstativ «Alan» mit «Docz2»-Standspinne des britischen Herstellers «3 Legged Thing» ist vielseitig einsetzbar und trotz geringem Packmass extrem belastbar. UVP: CHF 233, 3leggedthing.com

3. DAS ORGANISATIONSTALENT

Die Filtertasche «Filter Nest Mini» von «Mindshift» bietet Platz für bis zu vier Filter mit einem max. Durchmesser von 82 mm. Die Fächer sind farbig codiert. UVP: CHF 33, thinktankphoto.com/pages/mindshift-gear

3. DER LICHTBLICK

Das «M200R RGB Light» von «Phottix» ist eine kompakte und leistungsstarke Leuchte mit neuester, flimmerfreier LED-Technologie. Sie verfügt über 21 vorprogrammierte Szenarioeffekte und erlaubt das Einstellen von Helligkeit, Farbtemperatur, Farbton und Farbsättigung. UVP: CHF 141, phottix.com

4. DIE RETTER IN DER NOT

Mit dem Reinigungsset «ClearLee FilterCleaning Kit» bestehend aus Microfasertuch und Spray lassen sich Filter mühelos reinigen. VP: CHF 16, leefilters.com Mit dem «Blasebalg Dust Ex» von «Hama» bläst man Staub zuverlässig vom Sensor, den Objektiven und dem Kameragehäuse. UVP: CHF 18, hama.com

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