4c | Deutschland-Ausgabe 5/2015

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5/2015 www.4cmagazin.de

Design W arum Apple die Helvetica eingemottet und nun eine eigene Schrift für die Geräte entwickelt hat. Tools Welche Schwächen Affinity Photo hat und was die Software besser kann als das vergleichbare Adobe-Produkt. Druck

Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion

W ie eine bayerische Druckerei die Rotajet von Koenig & Bauer für den Dünndruck einsetzt.

Deutsche Ausgabe

Das ist noch nicht alles Mit welchen Strategien Zeitungsdruckereien auch künftig gutes Geschäft machen können. Und wie sie sich dafür ändern müssen.

twitter.com/4cmagazin



Liebe Leserin, lieber Leser! E

Martin Schwarz

Florian Zangerl

s ind doch ziemlich unerfreuliche Nachrichten, mit denen sich Zeitungsdrucker in den letzten Monaten befassen mussten. Die NZZ-Gruppe hat ihre Druckerei in Schlieren geschlossen, der Madsack-Verlag hat das gleiche mit der eigenen Druckerei in Hannover vor und die Einschätzung der Maschinenbauer für den Zeitungsmarkt trägt auch nicht ganz stark zu ungetrübtem Optimismus bei. Der Zeitungsdruck befindet sich wahrscheinlich in einem der gravierendsten Umbrüche der letzten Jahrzehnte; einem Umbruch, bei dem Inhalte-Produktion und Zeitungsproduktion wirtschaftlich entkoppelt werden: viele Verlagshäuser entlassen ihre Druckereien in den Wettbewerb, bauen sie zu Profitcentern um oder gründen eigenständige Druck-Tochtergesellschaften aus. In dieser Situation haben wir gemeinsam mit dem Weltzeitungsverband WAN-Ifra eine Online-Umfrage gestartet, um zu ergründen, wie die Branche ihr Geschäftsmodell nun zu erweitern trachtet, welche Technologien dabei hilfreich oder nutzlos sind und was entscheidend sein wird, um im neuen Wettbewerb zu bestehen. Unsere Coverstory ab Seite 10 widmet sich der Interpretation der Ergebnisse, Details zu den Umfrage-Resultaten erhalten Sie als kostenloses Dossier an unserem Stand bei der World Publishing Expo in Hamburg sowie ab 8. Oktober als pdf auf unserer Website www.4-c.at/link/wpe_umfrage Das meiste, was Apple so plant, verursacht ja eine nicht immer leicht nachvollziehbare Aufregung. Das war auch vor einigen Wochen so, als Apple ankündigte, die Helvetica als Systemschrift einzumotten und erstmals einen eigenen Font zu entwickeln. Unser Autor Rainer Scheichelbauer hat sich angesehen, ob die Aufregung berechtigt ist und was die neue Schrift von Apple kann. Seine Story lesen Sie ab Seite 18. In unserem Druck-Ressort beschäftigen wir uns diesmal recht intensiv mit einigen der spannendsten neuen Maschinenkonzepten am Markt: Der für den Dünndruck umgebauten Rotajet bei der bayerischen Druckerei Kösel, der neuen Digitaldruckmaschine von Bobst bei zwei Verpackungsdruckern und wir gehen der Frage nach, was Xerox eigentlich mit der neuen iGen 5 am Markt bezwecken will. All das lesen Sie ab Seite 32. Wir würden uns freuen, Sie bei der World Publishing Expo in Hamburg an unserem Stand begrüßen zu dürfen und wünschen bis dahin eine vergnügliche Lektüre. Martin Schwarz, Chefredakteur Florian Zangerl, Herausgeber

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Inhalt BUSINESS 8 VERSUCH. Warum die Wiener Druckerei Piacek ihren bisherigen Onlineshop schließt und gleich einen neuen startet. 9 VERBRÜDERUNG. Warum der japanische Mischkonzern Brother eineinhalb Milliarden Euro für den Inkjet-Spezialisten Domino bezahlt. 10 COVERSTORY. Wie sich Zeitungsdruckereien auf einen deutlich verschärften Wettbewerb einstellen, welche technologischen Erweiterungen sinnvoll sind und warum es sich auszahlt, in den Vertrieb zu investieren.

DESIGN 18 SAN FRANCISCO. Warum Apple die Helvetica nicht mehr als Typo für seine Endgeräte nutzt und eine eigene Schrift designen hat lassen. 20 EDELMARKE. Wie der Luxuswaren-Hersteller Montblanc an ein Redesign seines Logos und seiner Hausschrift gegangen ist. 23 ERFUNDEN. Wie Luxusmarken sich eigene Papierkreationen für Verpackungen oder Kataloge entwickeln lassen.

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TOOLS

Digital

26 FOTOJOB. Wie Designer mit Affinity Photo, der Alternative zu Photoshop, die besten Ergebnisse bei der Bildbearbeitung erzielen. 30 KLAR SEHEN. Wie ein amerikanischer Hersteller die Kalibrierung von Monitoren vereinfachen möchte.

44 Schaufenster. Warum im Londoner Stadtteil Camden Dutzende Plakate von Menschen mit geschlossenen Augen hängen und was der Augmented-RealityAnbieter Blippar damit zu tun hat.

STANDARDS 7 Bildgeschichte

DRUCK 16 Kochstudio 32 DÜNN. Warum sich die bayerische Druckerei Kösel für eine Rotajet von Koenig & Bauer entschieden und dann die Maschine erheblich verändert hat. 36 WELLENBEWEGUNG. Wie die neue Digitaldruckmaschine von Bobst den Digitaldruck auf Wellpappe industriefähig machen könnte.

17 EVENTS 31 KLICKTIPPS 42 WUNSCHZETTEL 47 Produkte

38 ERPROBT. Wie Xerox mit der neuen iGen 5 ein technologisches Gegenstück zu HP Indigo in den Markt drücken möchte. 40 GEMALT. Wie ein italienischer Erfinder die Reproduktion von Gemälden mit einer neuen 3D-Drucktechnologie revolutionieren möchte.

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10

COVERSTORY. Wie sich Zeitungsdruckereien auf einen deutlich verschärften Wettbewerb einstellen, welche technologischen Erweiterungen sinnvoll sind und warum es sich auszahlt, in den Vertrieb zu investieren.

18

AUGAPFEL. Warum sich Apple von der Helvetica verabschiedet und plötzlich doch Interesse an Typografie zeigt.

26

AFFINITÄT. Wie das Softwarehaus Serif eine kostengünstige Alternative zu Photoshop entwickelt hat.

32

AUFWAND. Wie die Druckerei Kösel die Rotajet von Koenig & Bauer für die eigenen Zwecke modifiziert hat.

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Business

Karriere

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Index Adobe 26 Apple 18 Blippar 44 Bobst 36 Bosch Druck 8 Brother 9 Bureau Rabensteiner 23 Canon 50 Danaher Corporation 9 Domino Printing Systems 9 Dover Corporation 9 Druckerei Dürmeyer 8 Druckerei Kösel 32 Druckerei Oppermann 10 EFI 49 Epson 47

Favini 23 Gallus 42 Heidelberg 50 Herold Druck 12 HP 36, 38, 47 Just Normlicht 49 Kirchner & Robrecht 11 Koenig & Bauer 32, 36 Konica Minolta 48 KW 43 20 Marabu 48 MB Bäuerle 50 Model AG 36 Montblanc 20 Moser Holding 8 Pressedruck Augsburg 12

Primera 48 Rako Etiketten 42 Relief Art 40 Schumacher Packaging 36 Screen 48 Serif 26 Stark Druck 8 Styria Druck 12 Technotrans 49 TMI Service 11 Verlagsgruppe Madsack 10 Veuve Cliquot 23 Videojet 9 Walter Digital 8 Woodwing 50 Xerox 38

Impressum Medieninhaber und Herausgeber: industriemagazin Verlag GmbH Verlags- und Redaktionsanschrift: Lindengasse 56, 1070 Wien, Tel. +43 1 585 9000, Fax +43 1 585 9000-16, www.4cmagazin.de, office@4cmagazin.de Büro Deutschland: Stadttor 1, Düsseldorf Medienhafen, D-40219 Düsseldorf, Tel. +49 211 3003-417 Abo-Shop: www.4cmagazin.de/abo • Content-Shop Plus: www.4cmagazin.de/+ Social Media: twitter.com/4cmagazin, facebook.com/4cmagazin Chefredakteur: Martin Schwarz Autoren dieser Ausgabe: Jason Harder, Ann Kimminich, Thomas Koch, Erika Kronfuß, Rainer Scheichelbauer, Anja Schlimbach, Ingo Woelk Geschäftsführung: Hans F. Zangerl Grafik, Layout: Nicole Fleck • Schriften: Premiéra (Thomas Gabriel), Acorde (Stefan Willerstorfer) Online-Redaktion: Jakub Jozefek • Marketing & Vertrieb: Manuela Steinbrucker-Murri Anzeigenverwaltung: Tel. +49 211 3003-417 • Herstellung: industriemagazin Verlag GmbH Druck: Druckerei Ueberreuter Abonnements: 1-Jahres-Abo: € 29,– • Druckauflage: 5.300 Stück • ZKZ: 86177 • ISSN: 2305-5111 Das nächste Heft erscheint am 2. 12 . 2015.

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pro Mensch

Bäume

400

pro Österreicher

Bäume

360 pro km2

Bäume

36.000

täglich

Fußballfelder

3.403

Hektar/Jahr in der EU

503.000

Digital

Bäume

3.000.000.000

Zuwachs:

WIE SICH DER WALDBESTAND IN EUROPA ENTWICKELT:

Druck

Gesamtanzahl in Österreich:

Anzahl der Bäume, die jährlich weltweit abgeholzt werden

53 % Tools

Papierindustrie Energieproduktion Sägewerke (Möbelindustrie, Bauindustrie)

28 %

11 %

Design

WELCHE LÄNDER SIND AM DICHTESTEN BEWALDET? KANADA und SLOWENIEN

in sub-/tropischen Wäldern

Bäume

1.390.000.000.000

Die Papierindustrie ist nur zu einem sehr kleinen Teil für Abholzungen verantwortlich.

FÜR WELCHE INDUSTRIEN DER WALD VERWENDET WIRD:

Karriere

15.000.000.000

Bäume

3.040.000.000.000

Anzahl auf der Erde:

Schwer verrechnet

Da hat man wohl gewaltig geirrt. Bisher glaubte man, dass auf der Welt rund 400 Milliarden Bäume stehen würden. Die Zahl war Ergebnis von Satellitenaufnahmen, von Schätzungen, von Hochrechnungen. Thomas Crowther, Forscher an der Eliteuniversität Yale, wollte es genauer wissen und schickte tausende Freiwillige auf der ganzen Welt zum Bäumezählen. Gestützt durch Bodendaten und Simulationen kam nun eine ganz andere Zahl heraus, wie das Wissenschaftsmagazin „Nature“ berichtete. Business Bildgeschichte Produkte


Business

Design

Tools

Druck

Stark mit Bosch

H

Der Pforzheimer Rollendrucker Stark übernimmt Bosch Druck in Bayern und kauft damit vor allem DigitaldruckKapazitäten zu.

ermann Petz hat sich in den letzten Monaten einen ganz ordentlichen Fundus an Komplimenten erarbeitet. Weltfremd. Nicht anpassungsfähig. Kurzsichtig. Dafür musste der Chef der österreichischen Moser Holding, eines der größten Zeitungshäuser des Landes, einfach nur ein Buch schreiben. „Die Zeitung ist tot. Es lebe die Zeitung!“, so der Titel. Petz zimmert darin ein Thesengebäude, dessen Baumaterial nun alles andere als neu ist. Dass Print in der Lage ist, Journalismus zu finanzieren, dass es Onlinemarken ohne Print-Pendant schwer haben, dass bei Print alle Sinne mitlesen, dass die Lage für Print besser ist als die Stimmung für Print. Viele dieser Argumente kennt man,

Glosse von Martin Schwarz

einiges wurde schon hinreichend von anderen beschrieben, manches muss noch viel genauer erforscht werden. Bücher wie jenes von Petz beweisen, dass auf Gedrucktem und seiner Funktion permanenter Rechtfertigungsballast lastet, von dem Online offenbar befreit scheint. Milliardenmühlen wie Google oder Facebook, deren Algorithmen auch verlegerische Aufgaben wahrzunehmen beginnen, verstellen wohl mit ihren lupenreinen wirtschaftlichen Erfolgen den Blick auf einen digitalen Kontinent, der von den Geschwistern Profit und Relevanz leider nicht besucht wird: Milliarden von erfolglosen Websites und Millionen von Nachrichtenportalen; Banner-Deponien, bei denen die Wahrscheinlichkeit, geklickt zu werden, nur wenig größer ist als jene, vom Blitz getroffen zu werden; verzweifelte Versuche, mit Mobile Advertising Nutzer nicht zu verschrecken. Am virtuellen Lagerfeuer der digitalen Eliten, bei Twitter und Facebook, wird das aber häufig ausgeblendet. Es ist nur Print, das in der Dauerschleife der Selbst-Legitimierung steckt. ∑∑∑∑

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Produkte

Bnw: beigestellt

Selbsterklärend

Digital

D

a entwickelt sich offenbar gerade ein neuer Branchenriese. Ab Oktober wird Bosch Druck im bayerischen Ergolding in die Unternehmensgruppe von Stark Druck integriert. Bosch Druck hat 160 Mitarbeiter und im letzten Herbst in die weltweit erste Océ Imagestream 3500 investiert. Die Inkjet-Rollenmaschine kommt ohne teure vorbehandelte Papiere aus. Diese Digitaldruck-Erfahrung von Bosch dürfte auch den Ausschlag für die Übernahme gegeben haben. Digitaldruck-Ausbau Bosch-Geschäftsführer Rüdiger Schmidt wird in der neuen Konstruktion verantwortlich für die gesamte Digitaldrucksparte sein.

Bosch-Druck-Geschäftsführer Rüdiger Schmidt: Er wird in der Stark-Gruppe für die Weiterentwicklung des Digitaldrucks verantwortlich sein.

Stark Druck hatte schon 2011 mit Walter Digital ein Tochterunternehmen geschaffen, das sich ausschließlich mit dem Digitaldruck befasst. Gemeinsam werden nun Bosch und Walter Digital unter dem Dach von Stark Druck acht Bogen-Digitaldrucksysteme und zwei Rollensysteme betreiben. Stark in Pforzheim druckt seit Anfang des Jahres auch eine Teilauflage des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. ∑∑∑∑

„Die Maschine war es nicht“ Die Hamburger Druckerei Dürmeyer musste Insolvenz anmelden. Eine Investition vor einem Jahr soll aber nicht der Grund dafür sein.

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in bisschen hat er die BranchendiskusDaraus entwickelte Dürmeyer dann die sionen rund um die Insolvenz seines Marke „Black Label“ und den Onlineshop Betriebes ja beobachtet. Und will da gleich „Art and Glory“, in dem Pop Art-Bilder mit einmal etwas richtigstellen: „Nein, an der Druckveredelung angeboten werden. der Maschine liegt es nicht“, sagt Pascal Die Insolvenz des 99 Jahre alten Betriebes Dürmeyer, Geschäftsführer der Hamburger mit seinen rund 50 Mitarbeitern schreibt Druckerei Dürmeyer. Erst im vergangenen Dürmeyer einem „Liquiditätsengpass“ zu. Jahr hatte Dürmeyer eine MGI Jet Varnish 3D Er bemüht sich nun, Investoren für das angekauft, um höherwertige Druckprodukte Unternehmen zu finden. Der Betrieb soll mit Effektlackierung anbieten zu können. fortgeführt werden. ∑∑∑∑

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Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Verbrüdert Für fast eineinhalb Milliarden Euro hat der Elektronikkonzern Brother den britischen Inkjet-Spezialisten Domino übernommen. Warum sich das Geschäft für beide lohnen könnte. Bnw: beigestellt

Von Anja Schlimbach

Brother-Hauptquartier in Japan (li.), Domino-Druckkopf (oben): 1,5 Milliarden Euro für die Vergrößerung der eigenen Industriesparte.

D

ie Anleger warteten offenbar nur auf diesen Deal. Kurz nachdem im März das Interesse des japanischen Elektronik-Konzerns Brother am britischen Inkjet-Spezialisten Domino bekannt geworden war, setzten die Aktien von Domino zu einem steilen Steigflug an und legten binnen kürzester Zeit um 30 Prozent zu. Im Juni kam es dann tatsächlich zur Übernahme: für knapp 1,5 Milliarden Euro.

Zudem war die direkte Konkurrenz schon längst bei großen Konzernen untergeschlüpft: Videojet befindet sich im Eigentum des amerikanischen Mischkonzerns Danaher Corporation, Markem-Imaje ist Teil der milliardenschweren Dover Corporation. In diesem Trio war Domino der einzige noch unabhängige Hersteller mit entsprechend eingeschränktem ökonomischen Aktionsradius.

ßerdem erkennen wir bei den Etiketten einen steigenden Bedarf nach Kleinauflagen und glauben, dass der Digitaldruck hier eine Lösung bietet, um diesen Trend zu bedienen.“ Laut einer Studie des britischen Marktforschungsunternehmens Tachnavio wird der Markt für Kennzeichnungs- und Markierungstechnologien bis zum Jahr 2019 um mehr als fünf Prozent wachsen.

Der letzte Unabhängige

Nützt viel

Mehr für die Industrie

Die Akquisition durch ein Schwergewicht wie Brother verschafft Domino dringend benötigten finanziellen Spielraum beim Ausbau des eigenen Vertriebsnetzes wie auch zur Weiterentwicklung der eigenen Produkte. Zwar erzielte die DominoGruppe mit weltweit mehr als 2.300 Mitarbeitern und mehr als 200 Vertriebspartnern einen Umsatz von über 350 Millionen Pfund, das entspricht knapp 480 Millionen Euro, trotzdem hatte Domino schon vor einem Jahr die stärker werdende asiatische Konkurrenz wie auch die hohen Forschungskosten als bremsende Elemente für die Entwicklung des Unternehmens identifiziert.

Diese Sorgen sind die Briten nach der Übernahme durch Brother jedenfalls los. „Brother freut sich darauf, Dominos Leistungen international Kunden verfügbar zu machen, indem wir unser weltweites Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebsnetzwerk nutzen“, bekräftigt Tetsuro Koide, Chef der DominoSparte bei Brother Industries im japanischen Nagoya, gegenüber 4c. „Wir erwarten einen Anstieg bei der Nachfrage nach Kennzeichnungen und Markierungen von Verpackungen und Etiketten, da die Konsumenten der Nachverfolgbarkeit immer mehr Beachtung schenken“, erklärt Koide. „Au-

Für Brother hat die Übernahme aber auch noch aus einem anderen Grund Potenzial: Das Unternehmen kann das eigene Portfolio mit den Domino-Systemen stärker mit Investitionsgütern durchmischen. „Wir bieten unter anderem schon industrielle Fertigungstechnik wie industrielle Nähmaschinen und Werkzeugmaschinen. Durch diese Ergänzung glauben wir, dass die Industriesparte zu einer der Haupteinnahmequellen mit wichtigem Einfluss auf das Wachstum der Brother Gruppe werden wird“, meint Koide gegenüber 4c. Brother erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von rund 5,2 Milliarden Euro. ∑∑∑∑

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Business Coverstory

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Die Nachzügler Vor direkter Konkurrenz waren viele Zeitungsdruckereien bisher gut geschützt: Sie mussten ja nur die Tageszeitungen der Verlagshäuser produzieren. Nun aber haben Verlage begonnen, ihre Druckzentren in den Wettbewerb zu entlassen. Wie Zeitungsdruckereien mit diesen neuen Bedingungen zurechtkommen, wie sie aufrüsten und was sie als Hemmnisse in diesem neuen Umfeld betrachten, zeigt nun eine exklusive Umfrage von 4c und WAN-Ifra. Von Martin Schwarz

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Millionen Euro. Eingespart in nur zweieinhalb Jahren. Und alles, was es dafür brauchte, war beharrliches Nichtstun. Was der Berater Heiko Schröder über einen deutschen Zeitungsdrucker erzählt, den er vor einigen Jahren bei einer anstehenden Investition beraten hat, lässt die missliche Lage schon ahnen, in der die Produzenten von Zeitungen stecken: Als bei jener Zeitungsdruckerei ein Neubau samt Investition in neue Maschinen anstand, vor fünf Jahren war das, gingen Management und Berater Schröder von einem Bedarf von drei Druckmaschinen aus. Investitionssumme damals: 55 Millionen Euro. Zweieinhalb Jahre später, der Plan war noch immer nicht umgesetzt, wurde der Neubau samt Maschineninvestition abermals kalkuliert. Doch nun waren auf Basis des Bedarfs nur noch zwei Maschinen und insgesamt eine Investition von 35 Millionen Euro nötig. Noch ein paar Jahre, das wäre nun die perfekte Pointe, und der finanzielle Kraftakt ist ganz zu vermeiden. Ganz stimmt das freilich nicht: Irgendwann wird die Druckerei investieren müssen, weil neue Maschinen auch einen günstigen Effekt auf Personalkosten haben. Aber diese Investition wird sich auf sehr viel niedrigerem Niveau bewegen,

als ursprünglich angedacht war. „Zeitungsdruckereien haben das große Problem, dass es heute viel schwieriger ist, zu prognostizieren, was denn in fünf oder zehn Jahren der tatsächliche Bedarf sein wird“, sagt Schröder. Zeitungsdruck. Das war bis vor Kurzem jene Disziplin, die vergleichsweise unberührt schien von den wirtschaftlichen Zwängen in anderen Segmenten des Druck-Geschäfts. Sofern eine Druckerei im Eigentum eines Zeitungsverlags stand, war Wettbewerb kein Thema, Akquise daher kaum nötig und der Kostendruck nicht derart scharf, dass er blaue Flecken verursacht hätte. Man hatte ja ohnehin die Grundversorgung mit gedruckten Tageszeitungen zu gewährleisten.

bekennen: Zuweilen ist gar das Gegenteil der Fall. Wenn nämlich Auflagen und vor allem Seitenumfänge sinken, Drucktürme daher nicht mehr gebraucht werden, die Auslastung auch sinkt, aber der Personalstand auch wegen starrer Besetzungsregeln hoch bleibt, entsteht daraus eine wirtschaftlich toxische Mischung, auf die Zeitungsverlage oft mit einem Gegenmittel reagieren: Schließung der eigenen Druckerei und Einkauf der entsprechenden Druckkapazitäten. Als zu Beginn dieses Jahres die Entscheidung fiel, das Druckzentrum Schlieren der „Neuen Zürcher Zeitung“ zu schließen, ließ NZZ-Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod aufhorchen. Die Kosten für den Druck in Schlieren würden 40 Prozent über dem Marktniveau liegen. „Der Wettbewerb ist spät angekommen im Zeitungsdruck“, urteilt Manfred Werfel In Hannover, bei der Druckerei der Verlagsgruppe Madsack, hat sich der Wettbewerb im Sommer dieses Jahres plötzlich von seiner hässlicheren Seite gezeigt. Nachdem der Verlag angekündigt hatte, die Druckerei mit ihren 170 Mitarbeitern zu Beginn des Jahres 2017 zu schließen und die eigenen Blätter bei der Druckerei Oppermann in der Nähe Hannovers produzieren

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Spät angekommen Die Entwicklungen der letzten Jahre haben diese wirtschaftlichen Fundamente aufgeweicht – verursacht durch die Entdeckung der Verlage, dass der Besitz einer Druckmaschine für die eigene verlegerische Tätigkeit meist nicht zwingend notwendig ist. „Eine Zeitungsdruckmaschine zu besitzen, ist kein wirtschaftlicher Vorteil mehr“, sagt Manfred Werfel, stellvertretender CEO der Weltzeitungsorganisation WAN-Ifra. Man muss

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Druck

Digital

Produkte

Die neuen Kernprodukte von Zeitungsdruckereien sind nicht mehr unbedingt Tageszeitungen. Der Wettbewerb wird künftig um andere Druckprodukte toben.

zu lassen, zog Axel Springer seinen Druckauftrag für die „Bild“-Zeitung auch gleich ab. Mögliche Streiks der Madsack-Belegschaft und damit eventuell auch Produktionsausfälle wollte Springer wohl nicht riskieren. Moritz Schwarz arbeitet für die Unternehmensberatung Kirchner & Robrecht gerade an einem Projekt, das die relevanten wirtschaftlichen Parameter mehrerer Zeitungsdruckereien erstmals miteinander vergleicht. „Die meisten Druckereien sind ja noch gar nicht im Wettbewerb angekommen. Diejenigen, die bisher nur den eigenen Verlag bedient haben, werden es schwer haben, diese Entwicklung zu überstehen“, so die Einschätzung von Schwarz. Wo der Wettbewerb stattfindet 4c hat gemeinsam mit der WAN-Ifra in den letzten Wochen sowohl Zeitungsdrucker als auch deren Kunden und Experten in einer Online-Erhebung unter anderem gefragt, welche Faktoren für Zeitungsdruckereien das größte wirtschaftliche Risiko darstellen. Die Antwort der 90 Umfrageteilnehmer war eindeutig: die sinkenden Zeitungsauflagen sind es, mit weitem Abstand gefolgt von den ebenfalls schwächelnden Seitenumfängen und den Überkapazitäten am Markt. Erstaunlich

allerdings ist, dass nur recht wenige der Befragten künftig einen härteren Wettbewerb befürchten. Manfred Werfel erklärt das so: „Der Hintergrund ist eine subjektive Lagebeurteilung. Zeitungsdrucker, die in der Regel noch stark an Verlage gebunden sind und wenig am Markt agieren und Aufträge gewinnen und verlieren, sind vom Wettbewerb abgeschottet und spüren ihn nicht so stark.“ Es ist nicht falsch, wenn härterer Wettbewerb für das Kernprodukt, die Tageszeitung, nicht als große Gefahr verortet wird. Für den Druck der Tageszeitung braucht es die räumliche Nähe zwischen Produktionsort und Verbreitungsgebiet. Der Argumentationsstrang ist dennoch brüchig. Denn der Wettbewerb zwischen den Anbietern wird weniger um die Tageszeitung toben, sondern um zeitungsähnliche Produkte, um Beilagen, um Prospekte. Bei ihnen ist das Zeitfenster für Produktion und Verbreitung üblicherweise länger geöffnet. Etwas wie ein Revierschutz wird in diesem Geschäft sowieso nicht wirken. Schröders Betreibermodell Zum Broterwerb hat Heiko Schröder das Beratungsgeschäft eigentlich nicht nötig. Mit TMI

Service in Ahrensburg hat er ein Unternehmen gegründet, das für die Eigentümer von Zeitungsdruckereien – meist eben Verlage – ein Betreibermodell bietet, in dem viele der starren Tarifmodelle, der Besetzungsregeln und der Zulagen – der Ballast also, der bleibt, wenn auch Auflagen und Auslastung fallen – einfach mal abgeschafft sind. Schröder setzt tarifungebundenes TMI-Personal ein und hat damit offenbar eine Bedarfslücke bei Zeitungsverlagen erschlossen. „Bei mir arbeiten nur 30 Prozent der Leute an den Maschinen wie in anderen Zeitungsdruckereien“, erzählt Schröder. Er ist übrigens auch ein tüchtiger Verkäufer. Verlagsmanager, die Interesse zeigen, führt er gern durch eine Musterdruckerei und erlebt da immer wieder das Erstaunen der Kundschaft: „Die fragen mich dann, wo denn die Leute sind. Und ich antworte: ‚Es sind ja alle da.‘“ Ein Vermittlungsproblem Je losgelöster eine Druckerei vom Verlag arbeiten kann, davon ist Schröder überzeugt, desto erfolgreicher kann sie sein. Die Tageszeitungen der jeweiligen Verlagshäuser sind jedenfalls für jene Druckereien, in die er sein Personal entsandt hat, nicht immer die wichtigste Erlösquelle. „In

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Tools

„Bei mir arbeiten nur 30 Prozent der Leute an den Maschinen wie in anderen Zeitungsdruckereien.“ Heiko Schröder, TMI-Chef

manchen der Druckereien sind 70 Prozent der Aufträge Fremdprodukte“, sagt Schröder. Es ist eine schwierige Lage, mit der Zeitungsdrucker vielerorts konfrontiert sind. Immer offensichtlicher wird: Das bisherige Kernprodukt trägt nicht mehr hinreichend zur wirtschaftlichen Stabilität bei. Aber mit welchen Produkten die Auslastungslücke gefüllt werden könnte, ist auch noch nicht so ganz klar. Knapp 400 Zeitungsdruckereien gibt es in Deutschland, ein knappes Dutzend in Österreich. Viele von ihnen werden in den nächsten Jahren von ihren Verlagshäusern zum Profit-Center umstrukturiert und in den Wettbewerb geschickt und einige werden damit überfordert sein. „Wenn eine Zeitungsdruckerei unvorbereitet in den Markt drängt, wird den Kunden nicht leicht zu vermitteln sein, wodurch sie sich von den Hunderten anderen Zeitungsdruckereien unterscheidet“, formuliert es Kurt Kribitz, Chef der österreichischen Styria-Druckereigruppe. Die Konkurrenz ist schon da Das stimmt, hilft aber nur bedingt weiter. Wohin Zeitungsdruckereien auch ausweichen möchten, werden sie starke Rivalen vorfinden, die Wettbewerb schon lange gewohnt sind. Versuche von Zeitungsdruckern, sich ein bisschen von der

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Druck

Digital

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Bnw: beigestellt

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Madsack-Druckerei in Hannover: Bis zum Beginn des Jahres 2017 soll die Produktion geschlossen werden. Die Druckkapazitäten kauft Madsack dann zu.

Coldset-Technologie zu lösen und dann HeatsetDruckern Konkurrenz machen zu wollen, sind in den meisten Fällen kläglich gescheitert. In den letzten zwei Jahren wurde etwa im deutschsprachigen Raum keine einzige Zeitungsdruckmaschine mit Trockner verkauft und jene Betriebe, die schon einen haben, müssen feststellen, dass sie ihn kaum noch brauchen. Hans Pfleiderer, Vorstand bei der Wiener Zeitungsdruckerei Herold, ist einer von den Enttäuschten: „Wir haben eine UV-Trocknungsanlage, die am Markt aber nicht genügend honoriert wurde. Diese Idee von der hybriden Zeitung wird nicht bezahlt“, sagt Pfleiderer ganz klar und urteilt, wohl auch für andere Zeitungsdrucker: „Wir sind gegenüber dem Heatset nicht konkurrenzfähig. Wir sind in Österreich durch Kollektivverträge an Belegungsvorschriften gebunden. Beim Heatset steht da ein Drucker an der 64-Seiten-Maschine. Dort ist das Papier zwar ein wenig teurer, aber die Personalkosen niedriger.“ Pfleiderer hat ansonsten wenig Grund, Klage zu führen über sein Geschäft: Die verlagsunabhängige Druckerei ist hoch profitabel, weil auch hoch automatisiert. So drückt eine Anlage zur automatischen Plattenzuführung bei Herold die Rüstzeiten auf recht niedriges Niveau. Das ist gerade bei kleinen Auflagen ein echter Wettbewerbsvorteil.

Die Teilnehmer der 4c-Umfrage schätzen das Nützlichkeitsgefälle technologischer Ergänzungen ganz ähnlich ein. UV-Technologie oder der Einbau von Trocknern rangieren bei den technologischen Erweiterungen ganz unten; Investitionen in die Weiterverarbeitung, Digitaldruck und die Verwendung aufgebesserten Papiers am oberen Ende der Beliebtheitsskala. Ungewohnt: Vertrieb Bei Pressedruck Augsburg, einer Verlagsdruckerei, hat man lange nach Maß und vor allem Ziel gesucht, um neben der „Augsburger Allgemeinen“ auch Fremdprodukte ins Haus holen zu können. Eines war dabei recht schnell klar: „Trockner einzubauen ist aus meiner Sicht für eine Zeitungsdruckerei wenig zielführend. Denn dann müsste man in diesem Haifischbecken der Heatset-Anbieter mitschwimmen und würde von denen unter Wasser gezogen. Preislich nämlich kommen wir da nicht mit, auch wegen der Besetzungsregeln und Tariflöhne, an die sich Zeitungsdrucker eben halten müssen“, kennt Produktionsleiter Andreas Ullmann die Limitierungen. Die Ausgangslage war also, wie bei anderen Zeitungsdruckereien auch, schwierig; definiert von einengenden technischen Festlegungen: „Der Kunde kann mit den Möglichkeiten einer Zeitungsdruckerei oft nicht

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Manfred Werfel, stellvertretender CEO des Weltzeitungsverbandes WAN-Ifra: „Der Wettbewerb ist spät angekommen im Zeitungsdruck.“

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Business Coverstory

Styria-Druckereichef Kurt Kribitz: „Wenn eine Zeitungsdruckerei unvorbereitet in den Markt drängt, wird den Kunden nicht leicht zu vermitteln sein, wodurch sie sich von den Hunderten anderen Zeitungsdruckereien unterscheidet.“

umgehen. Selbst wenn ihm die Druckmuster rund um die technischen Ergänzungen eben gefallen, scheitert es dann an Wünschen, die ein Paket mit eigenem Branding entworfen. wir im Coldset einfach nicht erfüllen können. „Natürlich ist für eine Zeitungsdruckerei die Agenturen möchten zum Beispiel ein anderes Akquise ein schwierigeres Unterfangen als in als unser Rheinisches Format, aber das können einer Bogendruckerei, weil man ja Akquise wir nicht anbieten“, erzählt Produktionsleiter im Zeitungsdruck bisher kaum gewohnt war. Andreas Ullmann. Die Mitarbeiter haben einen anderen Blickwinkel auf den Wettbewerb, als er in anderen Beim Coldset bleiben Bereichen unserer Branche üblich ist“, meint Gleichzeitig ist Ullmann und seinen Kollegen Ullmann. klar: „Wir wollen nicht Heatset-Druckern Der Vertrieb wird auch von einem Drittel nacheifern, sondern unsere bestehenden der Teilnehmer der 4c-Umfrage als höchstes Möglichkeiten nutzen und erweitern. Wir Hemmnis für mehr Geschäft identifiziert, an haben nun einmal nur eine Zeitungsdruckmazweiter Stelle rangiert die Heatset-Konkurrenz. schine“, so Ullmann. Mit dem sogenannten Den Anspruch an den Vertrieb umschreibt High-Quality Package versucht Pressedruck Styria-Druckereichef Kribitz so: „Die Struktur Augsburg sich kenntlich zu machen unter 400 muss einer Akzidenzdruckerei gleichkommen“. anderen Zeitungsdruckern. „Für das Package Heiko Schröder ist indes ganz entspannt. haben wir ein neues Hybridraster entwickelt, Jedes Jahr kommen vier, fünf weitere Druwir haben höherwertige Papiere eingesetzt, wir ckereien hinzu, die ihren Betrieb an sein können auf Naturpapieren drucken und bis Unternehmen auslagern. Natürlich dauert eine zu einer Grammatur von 80 oder 90 Gramm solche Umstellung lange und natürlich schregehen“, beschreibt Ullmann die Elemente cken einige Verlagsmanager letztlich doch des Pakets. Nicht bloß Technik zu verkaufen, vor einer solch grundsätzlichen Entscheidung ist eine der ungewohnteren Aufgaben für zurück. „Aber nach ein paar Jahren wenden sie Zeitungsdrucker. Pressedruck Augsburg hat sich doch wieder an uns“, sagt Schröder. ∑∑∑∑

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„Wir wollen nicht Heatset-Druckern nacheifern, sondern unsere bestehenden Möglichkeiten nutzen und erweitern. Wir haben nun einmal nur eine Zeitungsdruckmaschine.“ Andreas Ullmann, Produktionsleiter bei Pressedruck Augsburg

π Die 4c-Umfrage im Detail Alle detaillierten Ergebnisse unserer Umfrage erhalten Sie in unserem eigens produzierten 4c-Dossier. Dieses können Sie sich kostenlos an unserem Stand bei der World Publishing Expo vom 05. bis 07. Oktober in Hamburg (Stand 1.268) holen oder ab 08. Oktober auf unserer Website als pdf herunterladen: www.4-c.at/link/wpe_umfrage

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Ein mittlerweile erklecklicher Anteil der Konsumenten verweigert sich Online-Werbung per Adblocker. Das Phänomen wird von Verlagen unterschätzt. Dabei wäre das Bannerblocken ein gutes Argument für Print. Von Thomas Koch*

dblocker sind mittlerweile auf vielen bung die Reichweiteneinbrüche des Fernsehens auszugleichen. Rechnern installiert. Nach diversen Für die Werber bedeutet es eine Ohrfeige, Schätzungen hat jeder vierte User eine solche Software auf seinem Computer geladen. wie es sie noch nie zuvor gab: Erstmals können Verbraucher entscheiden, ob sie Werbung wollen Während es in den USA nur 15 Prozent sind, oder ob sie ausgeblendet wird. Ein Viertel entgehören die Deutschen mit 25 Prozent zu den scheidet sich spontan dagegen. Sie durch bessere Weltmeistern des Online-Werbeverzichts. Werbung wieder einzufangen, wird schwer bis Sie richten damit einen ungeheuren unmöglich. Schaden an. Laut Adobe und Page Fair wird der Umsatzverlust durch Menschen, die online Auch am Handy und mobile – verständlicherweise – keine nervtötende Reklame wünschen, derzeit auf 21,8 Für die Zielgruppenansprache ist es ein Desaster. Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Summe Denn es sind – wie nicht anders zu erwarten – die soll schon im nächsten Jahr 40 Milliarden attraktivsten Zielgruppen, die der Werbung via überschreiten. Diese Rechnung – das muss Adblocker entsagen: Die Jungen, die Gebildeten, allerdings gesagt werden dürfen – setzt voraus, ausgerechnet die Digital Natives. Den technikdass die Werbewirtschaft diese ungeheuren und onlineaffinen Websites in Deutschland Milliarden tatsächlich und zusätzlich in wird ein Adblocker-Anteil von bis zu 80 Prozent digitale Medien zu pumpen bereit wäre. Aber nachgesagt. Das sind Fakten, über die natürlich lassen wir die Haarspalterei. niemand gern redet. In naher Zukunft wird vor allem durch Mobile Eine Ohrfeige Adblocking ein deutliches Ansteigen des in der Alle Welt schreibt derzeit über das Phänomen. Branche ungeliebten Phänomens prognostiziert: Aber niemand beantwortet die Fragen: Was be- Man erwartet eine Verdopplung der Werbeverdeutet das eigentlich? Für die Onlinewerbung? weigerung auf mobilen Geräten innerhalb eines Für die Werber? Für die Zielgruppenansprache? einzigen Jahres. Diese Zielgruppen können wir Für die Zukunft? Für andere Medien? Dabei für die Onlinewerbung als verloren abschreiben. sind die Antworten relativ einfach. Print wird wertvoller Für Online bedeutet es zunächst einen Wären die herkömmlichen Medien schlau, signifikanten Reichweitenverlust. Es hindert würden sie daraus Kapital schlagen. Es ist gewiss Online weitgehend daran, via Bewegtbildwer-

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Digital

Online-Werbeblocker: Die Verweigerung der Konsumenten wird massive Reichweitenverluste zur Folge haben.

nicht sonderlich nett, in den Wunden anderer herumzuwühlen, aber das Geschäft um die Werbeeuros kennt leider nur noch harte Bandagen. Die Printmedien müssen den Werbekunden und ihren Media- und Kreativagenturen unmissverständlich klarmachen, dass es die attraktivsten Zielgruppen – die Gebildeten, Kaufkraftstarken und die Meinungsbildner, ja selbst die Digital Natives – im Fernsehen nur mit der Lupe zu suchen gibt. Und dass Online offensichtlich für diese Zielgruppen eine immer weniger geeignete Lösung liefert. Die Zielgruppen, die alle haben wollen, die gibt es in Printmedien. Und das in einer Auswahl und Selektionstiefe, von der selbst Online nur träumen kann. Punkt. ∑∑∑∑ * Thomas Koch, Mediaplaner, Agenturgründer, ExStarcom-CEO, Herausgeber von „Clap“ und MediaPersönlichkeit des Jahres, schreibt hier regelmäßig über die Zukunft von Print. Folgen Sie Thomas Koch auf Twitter: @ufomedia.

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International exhibition and conference on additive technologies and tool making

Hamburger Ankunft: Nach fünf Jahren findet die World Publishing Expo nun wieder in der Hansestadt statt.

Für Zeitungsmacher

Nach der letztjährigen Premiere des World Printers Forum gibt es bei der World Publishing Expo in Hamburg nun eine – gekürzte – Neuauflage. Die drei Tage der Messe sind sowieso üppig mit Programm umflort.

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as kommt jetzt möglicherweise nicht so überraschend. Aber ein Abstecher zum Stand von 4c bei der World Publishing Expo (Stand 1.268) lohnt sich insbesondere für Zeitungsdrucker. Denn an unserem Stand erhalten Sie die detaillierten Ergebnisse unserer Umfrage zu erweiterten Geschäftsmodellen der Zeitungsdruckereien. Das wird auch zentrales Thema beim am 7. Oktober stattfindenden World Printers Forum sein, wo branchenprominente Referenten künftige Optionen für die gedruckte Zeitung und ihre Produzenten jonglieren. Keynote Speaker wird in diesem Jahr Hermann Petz, Vorstandschef der österreichischen Moser Holding sein. Er hat kürzlich ein unmissverständliches Plädoyer für die gedruckte Zeitung in Buchform vorgelegt. Auch die 4c-Umfrage wird beim World Printers Forum nochmals verhandelt. Kostenlose Vorträge zur Zeitungsproduktion werden den Besuchern zudem während der gesamten Dauer der Messe beim Media Port in Halle A4 geboten. Abends können die Besucher auf eine der Innovation-Tours gehen und besonders die Start-up-Szene Hamburgs erkunden. Rund 100 Aussteller haben sich bereits für die World Publishing Expo registriert. World Publishing Expo, Hamburg 5. bis 7. Oktober 2015 www.worldpublishingexpo.com

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Ein Fall für Spiekermann An scheinbar unwichtigem Tand wie Typologie war Apple bisher nicht richtig interessiert. Das ändert sich nun mit dem neuen Systemfont „San Francisco“. Von Rainer Scheichelbauer

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rik Spiekermann sah, tobte und gewann. Als Apple für das Interface des derzeit noch aktuellen Yosemite-Systems auf die Helvetica umstieg, warnte er ziemlich deutlich vor dem Einsatz des Schriftenklassikers. Die Helvetica, so Spiekermann damals, sei für große Grade gedacht und deshalb „viel zu eng zugerichtet“. Besonders die Light-Varianten der Schrift würden zu einem „unlesbaren Teppich“ verkommen. In einem Gespräch versuchte der große Typograf dem Apple-Chefdesigner Jonathan Ive dann die Helvetica wieder auszureden. Die nämlich, so Spiekermann, könne man ja den Leuten auf den Geräten nicht zumuten.

arbeitet an einer Generalüberholung seiner Typo. Bereits auf der Apple Watch waren die neuen Fonts installiert: „San Francisco“ heißt die neue Familie, Apples erste hauseigene Schriftentwicklung seit zwanzig Jahren. Ab iOS 9 und OS X 10.11 El Capitan wird sie auf allen Geräten als Systemfont zum Einsatz kommen. Und nicht nur das: Die Buchstaben auf den Tasten des letzten 12"-MacBooks stammen ebenfalls bereits aus der San Francisco.

Feinabstimmung: Die Regular und Bold der San Francisco Text bieten vier Gradationen mit feinsten Unterschieden, die erst in der Vergrößerung sichtbar werden.

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Die erste seit 20 Jahren Die Intervention scheint auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein: Der kalifornische Konzern, der bisher als wenig interessiert an Schriften galt,

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Variantenreich Im Juni kam auf der letzten WWDC, Apples jährlicher Entwicklerkonferenz in Kalifornien, schließlich einer der Designer zu Wort. Antonio Cavedoni zeigte den anwesenden Programmierern, welche Tricks in der Schrift stecken. Zunächst gibt es zwei Versionen: eine kompaktere, komprimierte Ausführung für die Watch und eine großzügigere, rundere Fassung

Baustelle: Die neuen Systemfonts können auch in HTML/CSS angesteuert werden, aber leider funktioniert das nur in Safari (links). In Chrome (rechts) ist das Ergebnis bestenfalls inkonsistent.

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San Francisco

The Quick Brown Fox Jumps Over the Lazy Dog. Wasserfall: Die x-Höhe liegt The Quick Brown Fox Jumps Over the Lazy Dog. bei knapp 75% der Versalhöhe, The Quick Brown Fox Jumps Over the Lazy Dog. die Zurichtung luftig, die Strichstärke der Regular (zweite The Quick Brown Fox Jumps Over the Lazy Dog. blaue Zeile) nicht zu klein. Dadurch ist auch bei geringer The Quick Brown Fox Jumps Over the Lazy Dog. Auflösung noch für gute Leserlichkeit gesorgt. The Quick Brown Fox Jumps Over the Lazy Dog.

für alle übrigen Geräte. Beide Varianten gibt es außerdem in zwei optischen Größen: eine engere Displayvariante und eine weiter zugerichtete Textfassung mit größeren Öffnungen in den Kleinbuchstaben und weiter abgesetzten Akzenten. Sechs Strichstärken sind in der Textfassung möglich. Die Displayschrift bietet zwei zusätzliche ultraleichte und eine extrafette dazu. Alle Textschnitte gibt es jeweils auch als Oblique. Die Regular- und Bold-Schnitte der Textschrift bieten sogar vier Stärkegradationen für Feinabstimmungen.

ben Zeile. Das System bietet für solche Fälle allerdings ein Opt-out. Webkit only

Webbasierte Apps sollen ebenfalls auf die neuen Systemfonts zugreifen können. Dafür hat Apple in Webkit, also jener Software, der Safari zugrunde liegt, einige neue CSS-Tricks eingebaut. Damit sollen Web-Apps den typischen Mac-Look verwenden können. Der Entwickler und Iconfactory-Boss Craig Hockenberry hat in einem vielbeachteten Artikel kritisiert, dass dadurch aber Webapps eigentlich nur noch Feature-Automatik mit Safari laufen. Wer eine alternative Engine Das Beste dabei: Das Betriebssystem kann benutzen will, muss mit Fontproblemen rechnen automatisch zwischen den Fassungen umschal- – oder auf den Apple-Look verzichten. Immerhin: ten. Je nach Größe auf dem Bildschirm wird Hockenberry konnte mit einem Hack zumindest die Display- oder die Text-Spielart angezeigt einige Schnitte der San Francisco in Chrome und die Laufweite automatisch angepasst. anzeigen lassen. Zum Teil kann das System sogar die Gewichte Apps, die HTML-Renderings verwenden, automatisch wechseln: In einer Tabelle wird sind also auf Apples Webkit angewiesen. Damit automatisch die Kopfzeile fetter gesetzt. App-Programmierer sich auf die Umstellung Programmierer können auch OpenTypevorbereiten können, bietet Apple die neuen Features über System-Funktionen ansteuern. Fonts samt Photoshop-Templates als kostenlosen Das betrifft vor allem Ziffernvarianten, neben Download für registrierte Entwickler. Aber die Tabellen- und Proportionalvarianten auch Schriften seien noch nicht fertig, warnt Apple. hoch- und tiefgestellte Ziffern und BruchzifDer Download biete lediglich eine Beta-Version, fern. Kritik gab es bereits an einem anderen Entwickler müssen also rechnen, dass sich noch automatischen Feature: Steht der Doppelpunkt einiges verändern könne bis zum endgültigen zwischen zwei Ziffern, wird er automatisch Release. höher gestellt. Das soll eine schönere DarstelUmfangreicher Zeichensatz lung von Uhrzeiten ermöglichen. Dumm nur, Ein Blick in die Fonts zeigt: Die 1.231 Glyphen dass es zum Beispiel auch bei MAC-Adressen beherbergen neben einem vollen lateinischen wie „01:2a:34:56:c7:89:de“ vorkommen kann, Zeichensatz inklusive vietnamesischer Diakritika und dann hüpft der Doppelpunkt in dersel-

auch kyrillische und griechische Zeichen. Sogar sprachliche Besonderheiten wie das akzentuierte niederländische IJ gibt es. Tatsächlich ist in den Schriften ein Feature zur Lokalisierung eingebaut, obwohl Apples aktueller Text-Engine eigentlich keine Sprachvarianten erkennt. Das hat Spekulationen genährt, dass Apple womöglich an einem neuen System für die Textverarbeitung arbeitet. Akzentbuchstaben haben etwas kleiner gezeichnete Varianten, damit die nicht zu viel Platz in der Zeile wegnehmen. Über 30 Symbole verfügen über eine Alternative für den Versalsatz. Dafür gibt es keine Kapitälchen. Auch Mediävalziffern sucht man vergeblich. Für den Einsatz als Systemschrift ist das aber ohnehin nur zweitrangig.

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Nicht mehr warten wollen Beim Design der Buchstaben haben die AppleGestalter auf Lesbarkeit auf dem Schirm geachtet: Die hohe Mittellänge beträgt etwa drei Viertel der Versalhöhe. Die Zurichtung ist allgemein angenehm weit, Apple liefert sogar zusätzliche Laufweitetabellen, die auch in Kleinstgraden mit zusätzlichem Weiß zwischen den Lettern noch einen guten Zeilenfall ermöglichen sollen. Der Erfolg scheint Apple recht zu geben: Neben überwiegend positiven Reaktionen aus der Typo-Community tauchten im Web jede Menge Anleitungen dafür auf, wie man San Francisco schon in OS X Yosemite als Systemschrift nutzen kann. Offensichtlich können viele Apple-Fans nicht mehr länger warten – oder möchten die Helvetica auf ihren Bildschirmen nicht mehr sehen. ∑∑∑∑

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Das Montblanc-Logo samt charakteristischem Stern: Die Linienführung des Sterns wurde etwas gereinigt.

Die Montblanc-Formel

Der Luxuswaren-Hersteller Montblanc hat sein Corporate Design überarbeiten lassen. Außer bei der neuen Schrift wird man den Rebrush nicht gleich bemerken. Aber das war hier auch beabsichtigt. Von Muhamed Beganovic

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ür Rüdiger Goetz ist alles Geometrie. Und Mathematik. Wenn der Geschäftsführer der Düsseldorfer Agentur KW43 seinen Zugang zur Neugestaltung des Markenauftritts von Montblanc beschreibt, wählt er auffallend häufig Begriffe der Berechenbarkeit. Als „mathematisch beschriebene Sinus-Abfolge“ bezeichnet Goetz zum Beispiel jenen weißen Stern, den Gipfel des Montblanc, der Schreibgeräte von Montblanc seit 1914 ziert. Die Schrift, die er nun für Montbanc kreierte, beschreibt er als „geometrisch perfekt“. Respektabstand Möglicherweise ist es in diesem Fall die mathematische Annäherung, ein sanftes Zurecht-

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schieben der visuellen Gleichungen der einzig seinen Darstellungseigenschaften verbessert, richtige Zugang, um eine Traditionsmarke wie die Linienführung etwas gesäubert und die Montblanc – deren Füllhalter seit 1906 wichtige Form nachvollziehbar rekonstruiert. Vertragswerke parafieren und weise Worte ins Die Schrift zum Gürtel Papier ritzen – den medialen Gegebenheiten unserer Zeit anzupassen. Nur nicht über die Auch die Typografie der Marke zu erneuern, Stränge schlagen, Zurückhaltung üben. „Nur war Teil der Aufgabe und eindeutig komplexer das ändern, was unbedingt geändert werden als die Erneuerung des Sterns. Was die Marke muss und als Designer nicht alles verändern, Montblanc trägt, sind natürlich edle Füllhalter. was einem nicht gefällt“, vermisst Goetz den „Deshalb war es auch sehr verlockend, eine Respektabstand, den er zwischen seiner Kreati- kursive Antiqua oder Italic zu nehmen“, sagt vität und dem Objekt aufbaut. Rüdiger Goetz. Die Lockung verflüchtigte Denn was Goetz mit seinem Projekt sich schnell. Denn seit mehreren Jahren stellt anstrebte, war vor allem einmal die bessere Montblanc nicht mehr bloß Schreibgeräte, sonDarstellbarkeit der Designelemente in digitalen dern auch anderes Luxusgut her. Lederwaren. Medien. Der weiße Stern etwa wurde nur in Uhren. Schmuck. Brillen. Sogar Parfum. „Wir

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Designer Rüdiger Goetz: „Nur das ändern, was unbedingt geändert werden muss und Neue Typo von Montblanc: weit als Designer nicht alles verändern, was weg von Handschrift-Charakter. einem nicht gefällt.“ konnten also die Marke nicht auf Schreibgeräte reduzieren“, so Goetz. Ein komplexes Schriftbild Die Schrift musste also sauber, lesbar sein. „Wenn eine Schrift nicht sauber wirkt, ist das für eine Luxusmarke, die mit Perfektion wirbt, ein Markenbruch“, erklärt Goetz. Mit den Schriftarten habe man auch intern sehr viel experimen-

tiert. Man hat aber auch mit Buchstabenkombinationen herumgespielt, um herauszufinden, ob die Abstände zwischen den einzelnen Buchstaben zu groß sind oder ob mehr Schnitte benötigt werden. Es war wichtig, eine Schrift zu finden, die in allen Größen und auf allen Medien, sogar auf dem Produkt selbst, gut funktioniert. So kam die Groteskschrift „Montblanc Type“ zustande. „Mit dieser Schrift ist die

Marke um ein vielfaches eigenständiger und hebt sich deutlich von der Konkurrenz ab“, sagt Rüdiger Goetz. Aber besonders die Eigenschaft der Schrift, die geometrische Typik des Montblanc-Schriftzugs in eine Headline- und Satzschrift zu übertragen, macht sie so einzigartig. Für die Typographie gewannen Rüdiger Goetz und sein Team den Corporate Design Preis 2015. ∑∑∑∑

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Nicht für jeden Sie halten sich von Massenware fern, weil sie selbst keine herstellen. Sie lassen Traubenbrei in ihre Kartons verweben und halten die richtige Auswahl nicht für eine periphere Angelegenheit: Luxusmarken und ihre zuweilen spleenigen Ansprüche an den Bedruckstoff Papier. Von Ann Kimminich

Kosmetiklinie Voya: Karton aus Algen.

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euve Cliquot meint es ziemlich ernst mit der Markenpflege. Das zieht sich sogar bis in die Fasern der Kartonverpackungen. Denn die französische Luxusmarke hat die Traubenreste, die beim Herstellungsprozess des Champagners anfallen, in den Karton verarbeiten lassen. Der italienische Feinpapierhersteller Favini vermischte die zu Pulver gemahlenen Traubenreste mit Zellstofffasern und schuf ein biologisch abbau-

bares, wiederverwertbares und elegantes Papier. Der Champagnerhersteller ist bei Weitem nicht die einzige Luxusmarke, die Papier als Markenträger begreift und sich daher auch eigene Schöpfungen entwickeln lässt, statt auf herkömmliche Ware zuzugreifen. Es ist eine Investition in die Authentizität der eigenen Marke und damit auch in die Fähigkeit, für die eigenen Produkte weit höhere Preise abrufen zu können, als es

der Markt im jeweiligen Produktsegment eigentlich vorgibt. Papier aus Algen Als Designer ist man bei solchen Wünschen auf Druckereien angewiesen, mit denen man gemeinsam die Feinpapiere ausprobieren kann. Die dabei gewonnenen Kenntnisse laufen wiederum zurück an die Papierproduzenten. „Die sind oft sehr froh über das Feedback von Agenturen“, berichtet Mike Rabensteiner von

der Agentur Bureau Rabensteiner in Innsbruck. Er betreut eher kleinere Kunden. „Bei großen Luxusunternehmen geht es in erster Linie um Qualitätssicherung. Die kleinen Kunden lassen sich immer ganz gerne überraschen“, so Rabensteiner. In den letzten Jahren konnte er indes beobachten, dass Luxusmarken an Papier immer höhere Erwartungen stellen. Aus gutem Grund: Viele Unternehmen konzentrieren sich auf ihre Online-Auftritte. Der

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DIE FACHMESSE FÜR INDUSTRIELLE DRUCKTECHNOLOGIE

Einsatz von Feinpapier ist so zu einem Distinktionsmerkmal der Luxusmarken geworden.

gearbeitet hat und heute beim Papierhersteller G . F Smith in London tätig ist.

Sortenvielfalt

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Die Hamburger Agentur Juno setzt sich, ähnlich wie auch Rabensteiner, bei ihren Projekten intensiv mit der Papierauswahl auseinander. „In

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Verpackung für Veuve CliquotChampagner: Trauben als Rohstoff für die Kartons.

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dem Moment, wo wir nicht das typische Image-Papier auswählen, das jede zweite Agentur nimmt, sondern etwas finden, das eher untypisch ist, wird es erst spannend für uns“, erklärt Juno-Geschäftsführer Wolfgang Greter. Bei einer Image-Broschüre für Kinnasand, einem schwedischen Hersteller von luxuriösen Stoffen und Teppichen, hat die Agentur Papiere gemischt, um mit dem Wechsel von Papiersorten und Grammaturen Spannung zu erzeugen. Bei limitierten Spezialanfertigungen beginnt dieser Prozess der Papierauswahl meist bei den Designern. „Als Gestalter ist es immer wichtig, die Produktpalette eines Unternehmens im Hinterkopf zu haben, um in der Lage zu sein, die jeweils passenden Materialien für Briefpapier, Einladungen, Packaging oder Kataloge auswählen zu können“, erzählt Jo Pitts, die früher als Grafikdesignerin bei der britischen Luxusmarke Mulberry

Die richtige Auswahl von Papier kann indes nur dann glücken, wenn das Wissen von Papierhändlern und Designern zusammenfließt. Pitts ist überzeugt, dass vor allem Luxusmarken sehr viel Wert darauf legen, dass ihre Designer gute Beziehungen zu Papierherstellern pflegen. Im Bereich Luxusmode sind oft neue Farben relevant, die im Rahmen eines Rebrandings oder eines unverwechselbaren Weihnachts-Packagings zum Einsatz kommen sollen. Diese Abstimmung mit Papierherstellern und der Versuch, im durchaus unübersichtlichen Angebot an Papieren den Überblick zu behalten, begleitet auch Markus Cavagno, Produktioner bei Porsche Austria: „Wir halten ständigen Kontakt mit den Papiergroßhändlern und Papiererzeugern, um die neuesten Ideen, Papiere und Trends in unsere Überlegungen integrieren zu können“, erzählt Cavagno über die aufmerksame Marktbeobachtung der Produktioner. Bei Favini, dem Haus, das die Veuve Cliquot-Verpackung umgesetzt hat, beschäftigt man sich nun schon lange mit der Verwendung origineller Materialien bei kundenspezifischen Papierschöpfungen und ist offenbar einiges gewohnt: Für die irische Luxus-Naturkosmetik-Linie Voya hat Favini sogar Algen von der Atlantikküste der grünen Insel zu Papier verarbeitet. Da die Cremes selbst aus den irischen Algen hergestellt werden, ist es natürlich plausibel, dass Verpackung aus eben diesem Material besteht. Die Karton-Kreation aus Seegras ist nun auch unter den Finalisten der diesjährigen Luxury Packaging Awards in London. ∑∑∑∑


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Affinity Photo ist eine fast vollständige Alternative zu Adobe-Produkten.

Streng nach Protokoll Nach dem Affinity Designer liefert das englische Softwarehaus Serif nun auch Affinity Photo, eine Alternative zu Photoshop, aus. Das Programm ist ein anständiger Wurf. Wäre da nicht dieses hartnäckige Problem mit der Verarbeitung von CMYK-Farben. Von Jason Harder

D

as englische Softwarehaus Serif meint es offenkundig ernst damit, den professionellen Publishing-Markt auf dem Mac aus der Umklammerung von Adobe zu befreien. Nachdem vor einigen Monaten Affinity Designer auf den Markt gebracht wurde, legte Serif Anfang Juli mit der finalen Fassung des zweiten Mac-Titels nach: Affinity

Photo ist nun für rund 50 Euro im Mac-AppStore erhältlich. Für das kommende Jahr ist angekündigt, dass die Publishing-Trilogie mit einem DTP-Tool abgeschlossen wird. Im Windows-Bereich ist Serif ja schon länger mit Anwendungen auf dem Markt, die sich eher an ambitionierte Heimanwender richten als an Profis. Wenn man das weiß,

wird etwas schlüssiger, weshalb Serif sich bei den Affinity-Produkten mit klassischen CMYK-Thematiken und Farbmanagement weiterhin schwer tut.

Besser im Raum bleiben Bitte klicken Sie, um diese Story online bei 4c PLUS zu lesen.

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Wie schon beim „Designer“ gilt auch für „Photo“: Es gibt eine brauchbare CMYKFortsetzung auf Seite 28

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π So geht's  Die Raw-Entwicklung Eine der Arbeitsumgebungen von Affinity Photo dient der RAWEntwicklung. Der Funktionsumfang entspricht etwa dem, was man mit Adobe Camera RAW erledigen kann. Der besondere Vorzug ist, dass man zügig vom RAW zur Bearbeitung übergehen kann – ohne ein Programm wechseln zu müssen. Die Qualität der Umsetzung ist ordentlich, wirkt aber nicht spontan begeisternd.

Die Arbeit mit Pfaden Zügig vom RAW zur Bearbeitung.

Da sich Dateien von Affinity Photo und Affinity Designer untereinander austauschen lassen, sind umfassende Möglichkeiten zur Vektorbearbeitung vorhanden. Was sich in „Photo“ vielleicht nicht wie gewünscht lösen lässt, wird nach einem – aus dem Programm heraus ausgelösten – Wechsel in „Designer“ erledigt. Sind beide Programme aktiv, läuft der Wechsel augenblicklich. Auf diesem Weg lassen sich sehr spielerisch Vektor- und Pixelobjekte kombinieren und am Ende der Bearbeitung in hoher Qualität exportieren.

Effekte und Filter

Die Auswirkungen von Effekten oder Filter auf ein Bild sind in der Vorschau gleich erkennbar.

Immer wieder beeindruckend ist, wie schnell „Photo“ eine Vorschau des angewählten – noch nicht angewendeten – Filters auf das Motiv zeigt. Da alles non-destruktiv hinterlegt wird, kann jederzeit an Detailsettings nachgearbeitet werden. Etwas nervig ist es, dass das schnelle Begutachten der Farbwerte unter dem Cursor die Aktivierung eines eigenen Werkzeuges erfordert. Das funktioniert, in Form einer ausreichend großen Lupe, zwar sehr ordentlich – ist aber meilenweit von der Effektivität der Farbwert- und Farbauftragsangabe in der Infopalette von Photoshop entfernt.

Der Export Für den Export gibt es, wie für den RAW-Import, eine eigene Arbeitsumgebung. Damit lässt sich recht komfortabel arbeiten – insbesondere, wenn unterschiedliche Ausgabeformate für verschiedene Medienkanäle erzeugt werden müssen. Der gesamte Bildschirm wird genutzt und so bleiben wenige Fragen offen, wie die Qualität des Exports beschaffen sein wird. Es wird überflüssig, den Export direkt zur Kontrolle wieder öffnen zu müssen.  S tockmaterial einfügen

Stockbilder lassen sich per Drag-and-drop einfach bearbeiten und in ein Layout setzen.

Affinity Photo bietet an, verschiedene Anbieter von Stockmaterial zu recherchieren. Gefundenes Bildmaterial kann direkt per Drag-and-drop in das Layout eingefügt und bearbeitet werden. Dabei behält es seinen Bezug zum eigentlichen Anbieter – per Klick auf den „URL“-Button kann das Material bei Bedarf direkt lizensiert werden. Das direkte Ersetzen des Previews durch die Feindaten ist leider nicht vorgesehen.

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Fast schon so erwachsen wie ein Adobe-Produkt.

Affinity erlaubt eine noninvasive Bildbearbeitung und das Undo-Protokoll macht es leicht, das Bild wieder in einen früheren Zustand zurück zu versetzen.

Die Bearbeitungshistorie immer im Blick: Protokoll-Speicherung bei Affinity.

Unterstützung – man fühlt sich aber sicherer, wenn man im RGB-Farbraum bleibt und das Programm nicht nötigt, im CMYK-Modus zu arbeiten. Die Probleme entstehen meist erst im Fortgang der Nutzung, wenn auf CMYK basierende Aktionen durch verkettete Abläufe komplexer werden – dann entstehen mitunter merkwürdige Farbwerte, deren Zusammensetzung man nur durch unausgereiftes internes Farbmanagement hinreichend erklären kann. Mit dem August-Update auf die Versionen 1.3.5 beider Programme scheint das CMYK-Handling gegenüber der Beta- und der ersten Verkaufsversion stabiler geworden zu sein. Zugewiesene ICC-Profile bleiben am Bild und werden auch berücksichtigt. Gerade im Bildbereich fällt es aber heute schwer, Serif aus der klapprig wirkenden CMYK-Unterstützung einen Strick zu drehen.

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Denn während ein sauberes Vierfarbhandling bei Vektorgrafiken und im Print-Publishing unverzichtbar ist, kommt man – so die Qualitätsansprüche nicht im absoluten High-End-Bereich liegen – mit einem funktionierenden Farbmanagement bei der PDF-Erzeugung im Alltag in fast allen Fällen zum Ziel. Und das im Layout platzierte Bild darf auch ein 16-Bit-TIFF sein, dessen Farbraum AdobeRGB ist. Diese Bilder lassen sich trefflich mit Affinity Photo erzeugen und bearbeiten. Nicht von Adobe Die Stärke von Affinity Photo sind jedoch die Features, die man bei Adobe auch im 5-Star-Premiumabo nicht kaufen kann: die weitreichende noninvasive Bearbeitung, das Undo-Protokoll, das mit dem Dokument gespeichert werden kann und das spielerische Echtzeit-Arbeiten.

Das bedeutet: Mit Affinity Photo kann eine Bilddatei so bearbeitet werden, dass – egal, wann sie wieder geöffnet wird – ein beliebiger vorheriger Bearbeitungsstand wiederhergestellt werden kann. Die Arbeit mit dieser Software ist für viele Benutzer deutlich angenehmer als mit Photoshop, weil die Auswirkungen der Bearbeitungseinstellungen unmittelbar im Motiv sichtbar werden – ohne dass der Schritt erst angewendet, rückgängig gemacht, korrigiert und erneut ausgeführt werden muss. Filter wirken über Ebenen und können ebenfalls nachträglich verändert werden. Grundsätzlich hilft dabei, dass die Bedienlogik keiner 25 Jahre alten Historie treu bleiben muss, sondern an vielen sinnvollen Stellen eigene, schlüssige Wege gehen kann. All das macht die Arbeit mit Affinity Photo zu einem interessanten, spielerischen Unterfangen. Bei vierfarbigen Bildern sollte man sich die Zeit nehmen, die Ergebnisse vor der Weiterverwertung zu prüfen. Dann steht dem komfortablen Einsatz von Affinity Photo nur im Wege, dass InDesign das native Dateiformat nicht lesen kann. Aber bald kommt ja das Layout-Tool aus der AffinityReihe. ∑∑∑∑

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Ein amerikanischer Anbieter möchte mit neuen Geräten zur Monitorkalibrierung die Beschäftigung mit Farbmanagement bis in Marketingabteilungen oder gar private Haushalte bringen. Vielleicht ein zu ehrgeiziger Plan. Von Ingo Woelk, München

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Monitor-Kalibrierung: am besten einmal monatlich.

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erade war es doch noch da. Säuberlich angelegte Grautöne am Monitor verschwinden bei Tageslicht plötzlich. Eigentlich neongelbe Arbeitsanzüge erscheinen beim Druck plötzlich in gelbem Matsch. Manch farbliche Komposition, die sich Kreative am Bildschirm einfallen lassen, entwickelt beim Druck seltsame Eigenwilligkeiten. Verhindert werden kann das durch die Kalibrierung von Monitoren, was aber bisher nicht zwingend zu den Standards in Marketingabteilungen gehört. Schon gar nicht tut es das bei privaten Nutzern, die etwa für ihre Geburtstagseinladungen oder Hochzeitsfotobücher Online-Druckereien beauftragen und dann möglicherweise die ungewöhnlichen Farbwelten im Druckprodukt beanstanden. Datacolor, ein amerikanischer Farbmanagement-Spezialist, möchte mit den neuen Spyder 5-Kalibriergeräten die Farbmessung am Bildschirm erleichtern und vielleicht sogar den Privatnutzer zum Freund verbindlicher Farbe werden lassen. Ein Monitor braucht Zeit Fabrikneue Monitore sind nicht kalibriert, daher ist Bildbearbeitung mit solchen Geräten eigentlich unnötig und wird das Druckergebnis

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nicht verbessern. Es sind viele EinflussfaktoKalibrierung zweieinhalb. Die Software erkennt ren, die über die Farbe entscheiden: Tageszeit, die meisten Displaymodelle, verbunden damit räumliche Umgebung und wohl auch ein die Informationen zu passenden Gamma- und wenig die Gemütsverfassung des Grafikers. Weißpunkten sowie angemessener Helligkeit. Dazu kommt die Qualität von Laptop, Tablet Der Kalibrierungsprozess beginnt mit einer oder Monitor. „Es ist natürlich sinnvoll, einen Messung des Lichts im räumlichen Umfeld und Monitor zu kalibrieren, das macht ihn aber Vorschlägen zu dessen Einstellung. Während nicht besser“, sagt Oliver Mews, Experte von des Kalibrierungsprozesses wird der User Datacolor und gelernter Fotograf. Mews selbst angehalten, die Helligkeit des Displays der beginnt immer mit der Textur des Bildes. Zielsetzung anzugleichen. In der angezeigten Danach kommt das Justieren der Farbe und der „Vorher-Nachher-Kalibrierung“ kann der Nutzer Helligkeit. Außerdem zu beachten: Der Monitor ein Bild wählen, um die Feineinstellungen zu braucht rund eine halbe Stunde Betriebszeit, machen. bis er stabil arbeitet. Er sollte mindestens Die teuerste der drei Varianten beinhaltet einmal monatlich kalibriert werden und Farbe eine erweiterte Monitorkalibrierung. Der rund um den Monitor, also Bilder, Fotos, bunte User sieht mehr Bilddetails, auch in der Tiefe. Wände, ist zu vermeiden. Licht sollte nur Zudem bietet dieses Modell umfangreiche indirekt auf den Monitor fallen. Analysetools, um den aktuellen Zustand des Displays zu beurteilen. Das beinhaltet BildVorschläge von der Software schirmvereinheitlichung, Farbgenauigkeit und Die neuen Kalibriergeräte – es gibt sie in drei das Anzeigen von Diagrammen vergleichbarer Versionen – von Datacolor erstellen ICC-Profile Farbräume. Die Modelle kosten zwischen zum Erreichen einer einheitlichen Farbsprache knapp 120 Euro für die Basisversion bis 257 und sind mit Basisfeatures bis hin zu fortschritt- Euro für das Elite-Modell. Für Marketingablichen Diagnostikwerkzeugen ausgestattet. Die teilungen oder kleine Verlage ein vertretbarer erste Kalibrierung zur Einrichtung eines Profils Preis. Aber ein noch zu großes Investment für dauert angeblich nur fünf Minuten, eine Reden privaten Fotobuch-Besteller. ∑∑∑∑

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Filmschnitt für Arme Die Freeware GIF Grabber ist ein Aufnahmestudio für Animiertes.

F

ür Anleitungen oder kurze Erläuterungen sind sie mittlerweile fast unerlässlich geworden: kleine animierte GIF-Dateien, die in der Endlosschleife einen Ablauf veranschaulichen. Die Erstellung solcher GIF-Dateien kann mitunter sehr aufwendig werden. Ewiges Gewusel im Photoshop nur für drei Sekunden Animation, und dann noch die richtigen Einstellungen finden. Das muss einfacher gehen, dachte sich Programmierer Gary Liu, und die Freeware „GIF Grabber“ war geboren: Man legt mit einem grünen Fenster einen Aufnahmebereich fest, fast wie für einen Screenshot, drückt den Aufnah-

meknopf, dann wieder Stopp und fertig. Viel mehr kommt nicht mehr. Man bekommt noch Optionen für die Framerate, also die Anzahl der Bilder pro Sekunde, und die Möglichkeit, das Filmchen zu trimmen, also einen anderen Start- und Endpunkt festzulegen. Jetzt muss man nur noch speichern. Man kann sein Machwerk aber auch gleich auf eine GIF-Seite hochladen. Der Haken: Es gibt keine Möglichkeit, das einmal erstellte GIF nachzubearbeiten, etwa um unnötige Kader zu löschen. Dafür müssen dann doch wieder Shareware-Programme wie der billige GIFAnimator herhalten. ∑∑∑∑

Ready, set, go: Der kostenlose GIF Grabber erlaubt Screencapturing, das nachträgliche Trimmen und das Hochladen auf eine GIF-Seite.

πGIF Grabber 1.42 System: ab OS X 10.7 Preis: Freeware Web: gifgrabber.com

Tipps für Klicks Tipp 1: E inzelne PDF-Seiten exportieren

Tipp 2: Textpassagen automatisieren

S

chnell einzelne Seiten einem PDF entreißen, das geht auch mit Apples Vorschau-Programm, auf Englisch bekannt als Preview. Dafür schaltet man ein geöffnetes PDF einfach in den Modus „Kontaktbogen“, entweder über das Darstellungs-Menü oder den Button links oben im Fenster. Dann kann man Seiten einfach per Drag-and-drop herausholen – oder per Rechtsklick. Der erlaubt auch die Konvertierung in andere Formate als PDF. ∑∑∑∑

Schnelltipper: Die Autokorrektur kann auch ganze Sätze.

W Seitenwurf: Per Rechtsklick lassen sich einzelne oder mehrere PDF-Seiten als PDF, PNG, TIFF, JPEG oder OpenEXR exportieren.

er häufig den immer gleichen Satz schreiben muss, etwa als Antwort auf Support-Anfragen, findet in der Systemeinstellung „Tastatur“ Hilfe. Im Abschnitt „Text“ definiert man eine Abkürzung unter „Ersetzen“ und den ganzen Satz unter „Durch“. Jetzt noch die automatische Korrektur einschalten, fertig. Das Beste: Die automatische Ersetzung funktioniert nicht nur systemweit, sondern auch auf verbundenen iPhones und iPads. ∑∑∑∑

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Dünn im Geschäft Die bayerische Druckerei Kösel hat ihren Maschinenpark um eine Rotajet von Koenig & Bauer erweitert. Vor der Installation aber wurde das Drucksystem noch kräftig umgebaut. Von Ingo Woelk

Die Kösel-Variante der Rotajet: gemeinsame Entwicklung von Maschinenhersteller und Druckerei.

I

n einem einzigen Satz könnte man die Angelegenheit ja auch abhandeln: Die Buchdruckerei Kösel aus dem bayerischen Altusried-Kruegzell hat eine Rotajet 76 von Koenig & Bauer gekauft. Das wäre zwar richtig, würde aber nicht unbedingt treffend beschreiben, was Kösel und Koenig & Bauer tatsächlich in den letzten Monaten beschäftigt hat: eine Maschine auf Basis der Rotajet 76 zu konfigurieren, die bei Kösel ein strikt definiertes Aufgabenfeld im Buchdruck übernimmt. Ivo Odak, Geschäftsführer von Kösel, weiß nämlich sehr genau, welchen Markt er mit der neuen Maschine bestimmt nicht angreifen möchte: jenen von Print-on-Demand, in dem Bücher in Auflagen ab einem Exemplar gedruckt werden. „Für dieses Segment gibt es heute bereits einige sehr gut aufgestellte Anbieter auf dem

Markt, die vor allem die gesamte Buchbinderei durchautomatisiert haben. Dieser hochstandardisierte Markt mit leider heute noch eingeschränkter Qualität ist aber nicht das Zielgebiet von Kösel“, sagt Odak. Worauf Odak zielt, ist etwas anderes: „Wir sehen die Stärken unserer Jurajet in Auflagen von 300 bis 3.000 Stück.“

Bücher im Dünndruck produzieren. Da wurde die Maschine von Koenig & Bauer optimiert, denn KBA-Marketingchef Klaus Schmidt weiß: „Die Verarbeitung von Dünndruckpapier, selbst wenn dieses monochrom bedruckt wird, ist alles andere als einfach.“ Ivo Odak sagt über seine Jurajet: „Ihr Alleinstellungsmerkmal ist sicherlich der Dünndruck bis 33 g/m² und die Möglichkeit, durch Inline-Vorbeschichtung ein „Durchbluten“ der Tinten – wie sonst im Inkjet-Digitaldruck üblich – zu vermeiden.“ Damit ist die Produktion etwas aufwendiger als die in einer Standard-Maschine.

Drei Elemente Bitte klicken Sie, um diese Story online bei 4c PLUS zu lesen.

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Jurajet also. So heißt das Ergebnis der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Kösel und Koenig & Bauer. Diese neue Maschinenarchitektur hat drei tragende Elemente: die Rotajet 76, eine angeschlossene Inline-Weiterverarbeitung von GEP Germany und ein von Kösel konzipiertes Steuerungs- und Workflow-System. Die neue Maschine ersetzt eine Offsetrotation und soll nun

Zwei Farben Für Kösel zählt auch die robuste Bauweise der Maschine und die Papierführung mit ihrer guten Registerqualität im Schön- und Wider-

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π Alle Rotajet-Modelle im Überblick. Wie schnell sie drucken, welche Papierformate sie verarbeiten können. Produktname

RotaJET 76

RotaJET 89

RotaJET 100

RotaJET 112

RotaJET 123

RotaJET 130

RotaJET 168

bis RotaJET 225

Serie/Plattform

M

L

L

L

L

L

VL

VL

Druck-/ Bebilderungssystem

piezoelek. DOD-Köpfe

piezoelek. DOD-Köpfe

piezoelek. DOD-Köpfe

piezoelek. DOD-Köpfe

piezoelek. DOD-Köpfe

piezoelek. DOD-Köpfe

piezoelek. DOD-Köpfe

piezoelek. DOD-Köpfe

Auflösung

600 dpi nativ/2-bit

600 dpi nativ/2-bit

600 dpi nativ/2-bit

600 dpi nativ/2-bit

600 dpi nativ/2-bit

600 dpi nativ/2-bit

600 dpi nativ/2-bit

600 dpi

Druckfarben

KBA RotaColor*

KBA RotaColor*

KBA RotaColor*

KBA RotaColor*

KBA RotaColor*

KBA RotaColor*

KBA RotaColor*

KBA RotaColor*

Farbkonfigurationen 4/4; 4/0; 1/1

4/4; 4/0; 1/1

4/4; 4/0; 1/1

4/4; 4/0; 1/1

4/4; 4/0; 1/1

4/4; 4/0; 1/1

4/0

4/0

max. Bahnbreite cm

80

89,5

100

112

123

130

168

225

max. Druckbreite cm

77,6

88,8

100

111,3

122,5

129,3

167,3

223,7

Abschnittlänge

variabel

variabel

variabel

variabel

variabel

variabel

variabel

variabel

Substrate

breite Palette

breite Palette

breite Palette

breite Palette

breite Palette

breite Palette

breite Palette

breite Palette

Flächengewicht g/m² 36 – 250 g/m²

36 – 250 g/m²

36 – 250 g/m²

36 – 250 g/m²

36 – 250 g/m²

36 – 250 g/m²

je nach Ausstattung**

je nach Ausstattung**

Leistung A4-Seiten 4/0 im Monat max.

85 Mio.

116 Mio.

116 Mio.

145 Mio.

145 Mio.

175 Mio.

ca. 11 Mio. m²/ Monat

ca. 14 Mio. m²/ Monat

Leistung m/Min.

150

150

150

150

150

150

150

150

Verarbeitung

Rolle/Rolle; inline

Rolle/Rolle; inline

Rolle/Rolle; inline

Rolle/Rolle; inline

Rolle/Rolle; inline

Rolle/Rolle; inline

Rolle/Rolle

Rolle/Rolle

L x B x H (in cm)***

1.800 x 800 x 350

1.800 x 800 x 350

1.800 x 800 x 350

1.800 x 800 x 350

1.800 x 800 x 350

1.800 x 800 x 350

2.300 x 1.200 x 300

2.650 x 1.370 x 305

Gewicht ca.****

ca. 24 t

ca. 28 t

ca. 28 t

ca. 29 t

ca. 30 t

ca. 30 t

ca. 32 t

ca. 35 t

* Polymer-Pigment-Tinte; ** abhängig von der Anwendung (z. B. Dekordruck) *** RotaJET L 4/4 Rolle/Rolle; RotaJET VL 4/0 Rolle/Rolle **** Gewicht abhängig von der individuellen Ausstattung

druck. Durch eine spezielle Vorbehandlung sind Standard-Offsetpapiere, Werkdruckpapiere und Dünndruckpapiere einsetzbar. Die 1- bis 2-farbigen Drucke sollen Offsetqualität erreichen. Odak sieht hier echte Chancen und einen Effizienzsprung im Druck: „Typische Zweifarb-Aufträge im juristischen, enzyklopädischen oder theologischen Bereich sind erstmals wirtschaftlich sinnvoll im Digitaldruck realisierbar.“ Viel Finishing Kösel will mit der neuen Maschine auch die Ressourcen seines umfangreichen Weiterverarbeitungsparks nutzen. „Wir machen eben nicht nur standardisierte 08/15-Bücher, sondern können unseren Kunden alle Sonderlösungen von Book-in-Book über freie Rückenbindung bis zu

flexiblen Decken mit Kösel-Farbschnitt anbieten“, erklärt Odak. „Wir werden auf der Jurajet entweder hilfsverleimte Buchblocks für die Klebebindung oder gefalzte Signaturen unterschiedlichen Umfangs fertigen, die an eine Fadenheftmaschine übergeben werden können.“ Durch die Trennung des Fertigungsprozesses an genau dieser Stelle sollen zwei Ziele erreicht werden: Erstens werden an der Digitaldruckmaschine durch diese Schnittstelle unnötige Stillstandzeiten vermieden, falls mal längere Rüstzeiten der Buchbinderei entstehen. Zweitens hält man sich alle Möglichkeiten der Weiterverarbeitung offen.

Auftragsdaten müssen flexibel im Offset und digital gedruckt werden können. Hier folgt Kösel seinen erprobten Arbeitsgängen. „Wir nehmen jeden Auftrag bei Kösel zunächst in unserem konventionellen Workflow-System entgegen und machen mit etablierten Mitteln eine professionelle Datenprüfung und gegebenenfalls -korrektur.“ Erst nach Rücksprache mit dem Kunden wird entschieden, ob digital auf der Jurajet oder konventionell im Offsetdruck produziert wird. Auch bei Wiederholaufträgen sei so Konsistenz gewährleistet – egal in welcher Drucktechnologie.

Wie immer

Geteilter Workflow

Für die wirtschaftliche Produktion im Bücherdruck ist der funktionierende Workflow wichtig,

Für KBA galt es deshalb, die neue Digitaldruckmaschine in die bestehende Workflow-Umge-

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Rotajet: Koenig & Bauer baut die Modellreihe nun auch für den Verpackungsmarkt aus.

π Die Rotajet-Reihe

Bnw: beigestellt

Die ursprünglich bei der Drupa 2012 vorgestellte Rotajet 76 hat Koenig & Bauer mittlerweile zur Modellreihe ausgebaut. Neben der Rotajet 76 gibt es die weiterentwickelten Rotajet L- und VL-Modelle mit unterschiedlichen Bahnbreiten. Darunter auch eine bis zu 2,25 Meter breite Dekordruckversion der Rotajet VL (= Very Large). Darüber hinaus treiben die Würzburger eine Entwicklungspartnerschaft mit HP voran, die sich dem digitalen Wellpappendruck widmet.

„Wir sehen die Stärken unserer Jurajet in Auflagen von 300 bis 3.000 Stück.“ Ivo Odak, Geschäftsführer von Kösel

bung zu integrieren. So ein Hybrid-Workflow ist zwar technisch machbar, hat aber nach wie vor seine Tücken: „Die Workflow-Anforderungen zwischen Offset und Digital sind teilweise sehr unterschiedlich. Daher haben wir uns entschlossen, den maschinennahen Teil des RotajetWorkflows bis auf Weiteres separat zu betrachten und zu entwickeln. Das übergeordnete Workflow-Management lässt sich dagegen über ein MIS-System abbilden“, sagt Klaus Schmidt. Der nächste Entwicklungsschritt bei Kösel wird indes die Nutzung der Jurajet für VierfarbAufträge und damit für andere Segmente des Buchmarktes sein. Aber das braucht noch etwas Zeit. ∑∑∑∑

34

Aufstockbare Bahnbreiten Die L-Plattform umfasst fünf Anlagen für Papierbahnbreiten zwischen 895 und 1.300 Millimeter. Die Systeme sind mit aufstockbaren Bahnbreiten modular erweiterbar. Kommende Druckkopfgenerationen lassen sich nachrüsten. Als VL-Inkjetanlage ist die Rotajet mit einer Druckbreite bis zu 2,3 Meter für industrielle Anwendungen gerüstet. Die weltweit erste industrielle Digitaldruckanlage für den Druck von Holz-, Stein- und Kreativdekoren auf Dekorpapier, eine KBA Rotajet 168 (maximale Druckbreite von 1.680 Millimeter, Druckgeschwindigkeit bis zu 150 Meter pro Minute) ging 2015 bei Interprint im deutschen Arnsberg in Betrieb. Als Ergänzung zum klassischen Dekortiefdruck können mit der Digitaldruck-Technologie neu entwickelte Dekore in kleineren Mengen ebenso wirtschaftlich hergestellt werden wie individuelle Dekore.

Bald auch für Wellpappe Gemeinsam mit Hewlett Packard will man zudem den farbigen Wellpappen-Verpackungsdruck mit einer High-Volume-Inkjet-Rotation verändern. Die resultierende HP T1100 Simplex Color Inkjet Web Press wird eine schnelle Rollenrotation mit einer maximalen Papierbahnbreite von 2,8 Metern sein. Gebaut in Würzburg und vermarktet von HP soll die HP T1100 Ende des Jahres 2015 bereit für den Marktstart sein.

Maschinenbau eben Auffallend ist die Bereitschaft von KBA, die Rotajet sehr nah am einzelnen Kunden auszurichten. Die Rotajet wird gegenüber Wettbewerbsprodukten als Schöpfung des Präzisionsmaschinenbaus mit sehr exakter Papierbahnführung positioniert. Das sehr genaue Farb- und Schön-/ Widerdruck-Register soll einen Qualitätsvorsprung bei sensiblen Bedruckstoffen sichern. Marketingchef Klaus Schmidt formuliert es so: „Wir haben uns bei der Rotajet aus gutem Grund auf unser eigenes fundiertes Maschinenbau- und drucktechnisches Know-how verlassen, anstatt eines der vielen OEM-Produkte am Markt umzulabeln.“

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Schnelle Welle Der Verpackungsdrucker Model testet für den Druck auf Wellpappe gerade die erste Digitaldruckmaschine von Bobst. Die Geneva, das ist jetzt schon absehbar, kann den Produktionsprozess gegenüber analogen Technologien erheblich verkürzen. Was aber noch fehlt, ist ein Lackwerk.

Bnw: Fotolia.de

Von Anja Schlimbach

J

etzt gerät auch die Wellpappe, bisher eher störrisch bei der digitalen Bedruckung in größeren Auflagen, in das Prisma der Aufmerksamkeit von Maschinenherstellern. Koenig & Bauer entwickelt gemeinsam mit HP eine digitale Rollendruckmaschine für Wellpappe, mit Bobst folgt nun ein weiterer Produzent, der bisher nicht unbedingt für kühne Digitaldruck-Aktivitäten stand. Zwei Beta-Installationen der neuen digitalen WellpappeDruckmaschine, sie soll bis zu 200 Meter pro Minute schnell sein, gibt es schon und die Erwartungen beider Kundschaft sind groß – wie man schon am freimütig optimistischen Vokabular erkennt: „Diese Maschine ist die erste wirklich industrielle digitale Lösung für den Druck von Verpackungen und Displays aus Wellkarton“, ist Iris Brugger, Marketingleiterin der Schweizer Model AG, überzeugt. Im Werk Weinfelden

Wellpappe: Langsam gibt es auch DigitaldruckLösungen für dieses Substrat.

des Verpackungsdruckers steht eine der beiden Geneva-Maschinen von Bobst, die andere wurde bei Schumacher Packaging in Bayern installiert. Zwar gibt es Digitaldruckmaschinen einer ganzen Reihe von Anbietern, mit denen sich Wellpappe bedrucken lässt, aber eben nicht für den industriellen Druck. „Systeme aus dem Large-Format-Bereich sind bestenfalls für Kleinstauflagen geeignet“, erklärt Bob Leahey, Analyst bei Infotrends, gegenüber 4c. Die Hürde, die es bei der Technologie zu nehmen gilt, ist hoch und der Markt sensibel: Der Preis spielt bei Wellpappe-Produkten eine viel größere Rolle als etwa für Displays. Digital bedruckte Wellpappe darf nicht teurer sein als ein entsprechendes Flexoprodukt. Um Wochen schneller

im exakten Produzieren einer bestimmten Losgröße. „Die hohe Verfügbarkeit des Basismaterials Wellkarton verkürzt den Rhythmus in den Bestellprozessen um Wochen und vereinfacht den ganzen Herstellungsprozess der bedruckten Verpackungen gegenüber zum Beispiel einer Offset-kaschierten Ausführung“, so Iris Brugger. Die momentan erzielte Qualität des Digitaldruckes reicht wohl auch aus, um viele im Offset produzierten Verpackungen drucktechnisch zu ersetzen. Kontaktlos Ganz nebenbei bietet die StreamInkjet-Technologie von Kodak, die in dieser Maschine zum Einsatz kommt, schon mit 600 x 900 dpi eine der höchsten Druckauflösungen auf dem Inkjet-Markt. Gerade für den Verpackungsdruck ist ein weiterer Vorteil, dass wegen des

„Der Lackauftrag erfolgt im Moment in einem nachgelagerten Prozess, allerdings ist ein Lackierwerk für die Digitaldruckmaschine in Entwicklung.“

Das größte Potenzial des DiBitte klicken Sie,gitaldrucks um diese Story online bei 4c PLUS zu lesen. liegt bei Wellkartons

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Iris Brugger, Model-Marketingleiterin

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Schafft auch Hausfarben Verwendet werden natürlich ausschließlich wasserbasierte Farben, die lebensmittelecht sind. „Mit CMYK decken wir aber 80 bis 85 Prozent des Farbraumes ab. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir auch schwierige Markenfarben drucken können, und unsere Kunden dann erstaunt sind, wie gut wir ihre Hausfarbe hinbekommen.“ Ganz ausgestaltet ist die technologische Peripherie freilich noch nicht: „Der Lackauftrag erfolgt im Moment in einem nachgelagerten Prozess, allerdings ist ein Lackierwerk für die Digitaldruckmaschine in Entwicklung“, so Iris Brugger. Natürlich war das am Anfang alles gar nicht so einfach. Die gesamte Anlage ist sehr groß und braucht entsprechend Platz. „Die optimale Implementierung in den Materialfluss hat deshalb einiges an baulichen und strukturellen Veränderungen verlangt. Dies alles in einem laufenden 24-StundenBetrieb ohne Stillstand umzusetzen, war eine große Herausforderung. Aber als langjähriger Technologiepartner von Bobst sind wir daran interessiert, an Innovationen mitzuarbeiten und sehen einen größeren Initialaufwand als Investition in die Zukunft“, so Brugger. Ein überschaubarer Markt „Die Nachfrage wird steigen“, ist Bob Leahey sicher. „In den letzten

BEDRUCKEN. AUFHÄNGEN. RECYCLEN. DIE DISPLAYPLATTE MIT EINEM EINZIGARTIGEN GEPRÄGTEN PAPIERKERN. Bnw: beigestellt

etwas höheren Druckabstands hier kontaktlos gedruckt werden kann. Man braucht also weder auf die verschiedenen Wellenarten noch auf die Flächengewichte Rücksicht nehmen und kann die Faltkiste auswählen, die am besten für die Verpackung geeignet ist. Digitaldruck verkürzt zuweilen auch den Workflow: So entfällt beispielsweise bei mehrteiligen Verpackungen das Abstimmen von mehreren Maschinen und verschiedenen Druckprozessen komplett.

„Diese Maschinen, ob nun von Bobst oder HP, sind relativ teuer. Das können sich vorerst nur die großen Verpackungsdruckereien leisten.“ Bob Leahey, Infotrends-Experte

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Jahren konnte man schon sehen, dass sich die braunen Boxen mehr und mehr verändert haben. Markenartikler wollen ihr Logo eben gerne auch auf Wellkarton sehen. Schließlich sind sie an anderen Bereichen wie Faltschachteln und Displays doch schon lange an digitale Lösungen gewöhnt“, meint er. Eine große Zahl an Anwendern wird es für die BobstMaschine aller Voraussicht nach dennoch nicht geben, glaubt Leahey: „Diese Maschinen, ob nun von Bobst oder HP, sind relativ teuer. Das können sich vorerst nur die großen Verpackungsdruckereien leisten.“ ∑∑∑∑

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Mission Pflegeleicht Xerox positioniert die neue iGen 5 scharf gegen die HP Indigo. Und versucht, der übermächtigen Konkurrenz mit der Robustheit eines wohlerprobten xerografischen Systems beizukommen. Von Anja Schlimbach

F

ast alles wie beim Offsetdruck. Das Druck- Je nachdem, wie die CI-Farben eines Kunden bild, annähernd jedenfalls, aber auch die beschaffen sind, ist der Druckdienstleister Bedienung. Es sind auch solche Aspekte, damit in der Lage, den Farbraum entsprechend die den Erfolg der HP Indigo bei Druckern zu erweitern. Aufträge, die bisher wegen der erausmachen, glaubt jedenfalls Christian Weirich, heblichen Einschränkungen des Farbraums im Geschäftsführer der Digitaldruckerei Pirrot im Offset gedruckt werden mussten, können jetzt deutschen Saarbücken: „Das Bedienkonzept auch in den Digitaldruck übernommen werden. der HP Indigo ist dem Offset recht ähnlich. Es „Xerox bietet aber auch ein Tool, das errechnet, ist ja auch praktisch flüssige Farbe, die da zum welche der drei Sonderfarben verwendet werEinsatz kommt und der gelernte Offsetdrucker den sollte, um eine bestimmte Pantone-Farbe fühlt sich damit wohl.“ Der Mann ist, das vorzu reproduzieren. Somit ist das Ganze ebenso auszuschicken bedingt die Fairness, Anwender einfach wie der normale Vierfarb-Digitaldruck“, einer Xerox iGen 4. Eine HP Indigo sei für ihn sagt Matthias Wagner, Marketing-Manager bei nicht in Frage gekommen: „Die Maschine würde Xerox Österreich. deutlich mehr Pflege brauchen und das ist ein Ein gutes Matching wahrnehmbarer Zeitfaktor. Im xerografischen Bereich kennt man so etwas nicht.“ Für den einen oder anderen Druckdienstleister war der Farbraum bislang ein ausschlaggebenDie Enge des Raums der Punkt, die HP Indigo vorzuziehen. Die hat Im xerografischen Bereich kannte man bisher schon eine ganze Weile die Möglichkeit der aber auch nicht unbedingt das überzeugende Zusatzfarbe. „Wenn man als Druckdienstleister Druckbild einer HP Indigo. Dass Xerox nun der viele Offset-Drucksachen für Kunden abwiiGen 4 eine iGen 5 folgen lässt, ist ein sehr direk- ckelt, die ihre CI-Farben auf Briefbögen und ter Angriff auf einen Markt, den die HP Indigo dergleichen produziert haben möchten, ist das mit ihrem überragenden Druckbild bisher fast ein Vorteil. Das fünfte Farbwerk ist ein sehr für sich alleine reklamieren konnte. Die CMYKflexibles System, um bei Pantone-Sonderfarben Palette wird bei der iGen 5 nun durch eine ein gutes Matching hinzubekommen“, so fünfte Farbe, Orange, Grün und Blau ergänzt. Christian Weirich.

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Xerox hat für die neue Maschinenreihe außerdem ein Plattform-System aufgesetzt, das die Maschinenleistung je nach Investition erweitert. Der Druckdienstleister kann mit einer iGen 5 90 in den Vierfarbdruck einsteigen und bei Bedarf eine fünfte Farbe oder höhere Geschwindigkeiten nachrüsten. Die Maschine kann später auch virtuell hochgerüstet werden, zu einer iGen 5 mit 120 oder 150 Seiten pro Minute. Wichtiger als Nennleistung Für kleine Volumina rechnet sich natürlich weder die Einstiegsvariante mit 90 Seiten pro Minute noch jene mit 150 Seiten. Mit wenigen Ausnahmen: „Wir haben durchaus Kunden, die mit weniger Druckvolumen, aber mit hoher Wertschöpfung gutes Geld verdienen“, fügt Matthias Wagner an. Richtig eingesetzt wird die iGen 5 aber wohl bei Druckdienstleistern, die einen signifikanten Volumentransfer von Offset nach Digital anstreben. Wer dies tut, soll auch mit einer für Digitaldruckmaschinen relativ hohen Verfügbarkeit von 85 Prozent überzeugt werden. „Das ist wichtiger als die Nennleistung“, meint Matthias Wagner und ist da sehr einig mit Christian Weirich: „Gerade weil wir eine reine Digitaldruckerei sind, kommt es bei

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uns auf die Geschwindigkeit an. Wir müssen sehr schnell und flexibel reagieren können, da unsere Kunden immer wieder Aufträge haben, die sie heute bei uns beauftragen, aber gestern schon brauchten. Also ist auch keine Zeit für irgendwelche Mätzchen an der Maschine. Schon mit der iGen 4, und das war für uns neben der grundsätzlich zuverlässigen Qualität mit das Ausschlaggebende, kann man sehr rasch mit der Produktion beginnen.“ Genügend Gelegenheit, das iGen-System zu stabilisieren, hatte Xerox ja. 2.000 iGen-Maschinen aller

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Serien wurden bisher weltweit verkauft. Die ersten Test-Installationen der iGen 5 soll es im Herbst geben. ∑∑∑∑

„Das Bedienkonzept der HP Indigo ist dem Offset recht ähnlich.“

Bnw: beigestellt

Christian Weirich, Digitaldrucker, Druckerei Pirrot

Neue iGen 5 von Xerox: Kann relativ flexibel hochgerüstet werden.

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Van Gogh aus dem 3D-Drucker

Beim italienischen Start-up „Relief Art“ dreht sich alles um das Impasto von Gemälden. Was bisher Druck von Malerei unterschieden hat, soll mit einer neuen Technologie gelingen: den unverwechselbaren, aufgeschichteten Farbauftrag in Gemälden industriell zu vervielfältigen. Von Ingo Woelk

D

as Impasto eines Malers ist wie seine Signatur: unverkennbar, einzigartig; und eine Maltechnik, mit der ein Bild eine räumliche Dimension erhält. Van Gogh war berühmt für sein Impasto, Rembrandt und Vermeer ebenso und der britische Maler Frank Auerbach ist es heute. Beim Impasto wird die Farbe so schnell auf einer Stelle aufgetragen, dass die Striche des Pinsels oder des Malermessers zu einem sichtbaren gestalterischen Element werden. Aus dem Impasto resultiert eine Textur, die aus der Leinwand hervorzura-

40

gen scheint. Durch den dicken Farbauftrag lässt sich die Reflexion des umgebenden Lichts kontrollieren und zudem erhält das Gemälde eine Tiefe und eine dreidimensionale Dimension. Die Reliefs der Meister Der Italiener Mauro Panettieri hat sich lang mit diesem Impasto beschäftigt und vor allem

mit dessen originalgetreuer Reproduktion. Jetzt ist Panettieri Mitbegründer von „Relief Art“ in Pisa. Das Start-up hat mit Dar3D eine Drucktechnologie geschafffen, die jedes digitale Bild in einen taktilen 3D-Druck transformieren kann. „Nicht nur die Weise, wie das Bild aussieht, ändert sich. Es gibt eine zusätzliche Dimension der Berührung. Das Foto einer Landschaft kann zu einem Relief werden. Für den Besitzer ist es eine zusätzliche Freude, mit den Fingern über die Oberflächendetails zu fahren“, sagt Panettieri.

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Vincent Van Gogh: Mit seinem Impasto hat er den Bildern ein berührende Tiefe verliehen. Die soll die Dar3D-Technologie nun imitieren können.

Nicht ganz Van Gogh, aber zum Verwechseln ähnlich: Ausschnitte aus den Bildern „Nachthimmel“ und „Zwölf Sonnenblumen“, gedruckt mit der neuen 3D-Technik.

Relief Art argumentiert vor allem mit der hohen Geschwindigkeit, den geringen Herstellungskosten und der Substratvielfalt, die das Verfahren so nutzwertig machen. Aber genauere Angaben vermeidet das junge Unternehmen. Panettieri betont, Dar3D könne jede Art von digitalem Bild, ob Foto, Artwork oder Illustration, in einen taktilen 3D-Druck übertragen. Der kann auf steifen und flexiblen Materialien produziert werden, also auf Papier, Leinwand, Kunstleder oder auch Plastikfilm. Die Arbeitsweise sei nicht so, dass ein digitaler Druck mit 3D vollendet wird.

Eine Variante eines digitalen Prägeverfahrens liegt demnach nicht vor. Vorstellen kann man sich in Pisa neben den beeindruckenden Kunstreplikationen auch Einsätze im Werbe- und Verlagsdruck, bei Luxusartikeln und in der Fotografie. Relief Art nennt dabei Anwendungen wie Buchcover, Kunstleder-Tagebücher, Luxusverpackungen und Weinetiketten bis hin zu modischen Taschen. Investorensuche Gemeinsam mit Investoren soll Dar3D etabliert werden, um die kommerziellen Möglichkeiten

dieser 3D-Drucktechnologie auszuschöpfen. Offenbar sollen die 3D-Drucke über ein Webto-Print-Portal verkauft werden. „Wenn ich an die Rückmeldungen und das aktuelle Interesse denke, das uns von Investoren und industriellen Herstellern entgegenschlägt, glaube ich, dass Dar3D-Technologie einen internationalen Markt bedienen kann.“ Sein Wort in Van Goghs Ohr. Eine Anfrage hat das Unternehmen immerhin schon: Ein Facebook-Nutzer aus der Ukraine bekundete unlängst heftiges Interesse. ∑∑∑∑

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„Da sind kaum Schwingungen“ Wie bei Rako in Witzhave eine Etikettendruckmaschine von Gallus komplexe Kosmetiketiketten produziert und warum ein Kern aus Granit so nützlich sein kann, berichtet Produktionsleiter Holger Schoer.

Kernargument Das Konzept der ECS 340, das uns noch auf dem Reißbrett skizziert wurde, war dafür sehr interessant. Bereits vor Start des Projekts hatten wir schon Kontakt mit Ferdinand Rüesch, damals noch Firmeninhaber von Gallus. Mit dem kurzen Bahnverlauf und dem Granitkern ist die Maschine sehr passergenau, hat kurze Rüstzeiten und eine hohe Produktionsgeschwindigkeit. Gerade die Komponente des schwingungsarmen Granits fanden wir sehr interessant. Das ist ein neuer Weg und wir waren deshalb sehr gespannt, wie es weitergehen sollte.

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In der Theorie war das alles sehr plausibel, aber es musste sich in der Praxis noch beweisen. Wir haben also die erste Maschine in Augenschein genommen und Andrucke gemacht. So konnten wir uns überzeugen, dass auch der Praxistest positiv ausfällt. Relativ zügig, im Oktober 2013, haben wir also die erste Zehnfarbenmaschine angeschafft, auf der wir diese Automotive-Produkte herstellen. Das Konzept ging auf: In der längsten ECS 340, die bei uns steht, befinden sich knapp 30 Meter Material vom Abwickler bis zum Aufwickler. Wenn man das einmal mit einer EMS vergleicht, braucht man locker das Doppelte bevor man überhaupt vorne ankommt. Mit diesen kurzen Bahnwegen kann man wirklich Zeit und Material sparen und in hohen Geschwindigkeiten sehr passergenau produzieren. Wir fahren Etiketten mit 140 Meter tatsächlich bis fast zum Limit. Die Trocknung stimmt. Es funktioniert alles. Auch der Granitkern ist kein bloßer Marketing-Gag, obwohl er natürlich schon sehr interessant aussieht. Wenn Sie im laufenden Prozess die Hand auf die Maschine legen, merken Sie schon: Es sind kaum Schwingungen vorhanden. Ohne Registersteuerung kann man sehr passergenau produzieren. Was sie sonst noch kann Von dieser relativ einfachen Maschine – nicht teuer, leicht zu bedienen und entsprechend schnell zu rüsten – ist Gallus schließlich schrittweise abgerückt, indem sie Siebdruck und Veredelungsmöglichkeiten mit ins Spiel brachten. Siebdruck bremst immer etwas aus und limitiert die Geschwindigkeit.Trotzdem hat sich Gallus den Anforderungen des Markts angepasst und bietet nun eine Maschine, die für alles, was man auch jenseits der 4C- und Achtfarben an

Bnw: beigestellt

„W

ir zählen zu den größten Haftetiketten-Herstellern in Europa. Wir beliefern alle namhaften Markenartikler und produzieren an vielen Standorten innerhalb von Europa, aber auch in China und Südafrika. Im Hauptsitz in Witzhave produzieren wir Haftetiketten, Booklabel, Hologramme und RFID-Etiketten sowohl digital als auch im Flexodruck von Rolle zu Rolle. Da ist es natürlich wichtig, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Was die Möglichkeit, Haftetiketten herzustellen betrifft, sind wir also von Haus aus recht gut aufgestellt. Wir haben allein hier in Witzhave 19 Maschinen, die alle unterschiedlichsten Arten von Haftetiketten herstellen können. Als die ECS 340 das erste Mal ins Spiel kam, haben wir für einen großen Kunden Batterieetiketten noch auf einer alten Nilpeter-Maschine gefertigt. Die sind von der Losgröße her sehr klein, aber von der Farbigkeit her entsprechend komplex. Wir suchten also zu diesem Zeitpunkt für eine sehr alte eine passende neue Maschine. Dafür haben wir vor allem schnelle Rüstzeiten in den Vordergrund gestellt.

Holger Schoer vor einer der neuen Gallus-Maschinen: „Auch der Granitkern ist kein bloßer Marketinggag.“

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Etikettendruck möchte, gerüstet ist. Die ECS 340 hat sich weiterentwickelt und wir wollten das Potenzial dieser Maschine natürlich nutzen. Wir sind also weitergegangen und haben überlegt, was diese Maschine noch leisten kann. Was bietet sie mehr als das ursprüngliche Konzept? Im Dezember 2014 haben wir den nächsten Schritt gewagt und die erste Zwölffarbenmaschine bestellt. So haben wir angefangen, zwölffarbige Batterieetiketten mit Kaltprägung und allem Drum und Dran zu fertigen. In diesem Jahr haben wir dann zwei weitere Zwölffarbenmaschinen angeschafft, mit allen Möglichkeiten von Kaltprägung, Kaschierung und Siebdruck. Dafür haben wir uns gar nicht erst auf dem Markt umgeschaut. Wir wussten ja, was diese Maschine kann. Wir haben entsprechende Tests auf unserer eigenen Maschine gefahren und waren sehr schnell davon überzeugt, dass diese Maschine das, was in diesem Jahr an neuen Projekten ansteht, auch abbilden kann. Drei Schichten Namentlich sind das sehr komplexe Kosmetiketiketten mit Siebdruck, Kaltprägung und bis zu zehn Flexofarben. Natürlich waren wir doch etwas unsicher. Bringt die Maschine genau in diesem Bereich auch die Leistung, die wir erwarten? Man muss dazu wissen, dass bei uns im Haus drei RCS stehen. Das ist sozusagen der Rolls Royce aus dem Hause Gallus. Sehr teuer, aber auch sehr gut in der Produktion und sehr passgenau. Bis dato haben wir alle Kosmetiketiketten auf diesen Maschinen gefertigt. Als Alternative zu dieser sehr teuren Maschine mussten wir mit der ECS erst einmal ins kalte Wasser springen. Vom Start weg hat das funktioniert. Wir haben zwar keinen vollwertigen RCS-Ersatz, dazu fehlt noch ein bisschen was, aber wir haben eine sehr gute Maschine, die sich in vielen Berei-

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chen mit der RCS vergleichen lässt. Mittlerweile produzieren wir unsere Kosmetiketiketten damit sehr erfolgreich im Dreischichtbetrieb. Nur eine Woche Die beiden letzten Maschinen lassen nichts vermissen. In der Komplettausstattung inklusive zweimal Siebdruck haben wir jeweils zwei Stanzen, spezielle Gitterwickler, Friktionsspindeln; wir können Kaltprägen, sowohl selbstklebende als auch Monofolien kaschieren und wir haben zwölf Farben zur Verfügung. Das einzige Manko, wenn man es denn so nennen kann, ist, dass diese Maschine vom Grundsatz her nicht für Doppellagen-Etiketten ausgelegt ist. Mit den Servomotoren, die hier verbaut sind, stoßen wir da an Grenzen. Das ist aber etwas, was sich auf jeden Fall verschmerzen lässt. Wir haben andere Maschinen, auf denen wir Doppellagen- und Dreilagen-Etiketten produzieren. Dafür brauchen wir diese Maschine nicht. Die großen Vorteile sind, wenn man es mit unserem Maschinenpark vergleicht, die Rüstzeiten und die unglaublich leichte Bedienbarkeit. Wir haben hier knapp 30 Drucker, die aus unterschiedlichsten Bereichen kommen, ob nun Nilpeter, RCS oder EMS. Die haben wir innerhalb kürzester Zeit ausgebildet. Ich kann sagen, dass ein Drucker, der einigermaßen fit ist, diese Maschine innerhalb von einer Woche bedienen kann. Unsere Flexibilität, was das Personal betrifft, ist jedenfalls noch einmal deutlich gestiegen. Gallus war immer und ist bis heute ein sehr zuverlässiger Partner. Die Maschinen laufen fast rund um die Uhr. Mit Gallus hatten wir noch keine nennenswerten Stillstandszeiten. Man kann das ruhig mit dem berühmten Schweizer Uhrwerk vergleichen. So ist das einfach.” ∑∑∑∑ Aufgezeichnet von Anja Schlimbach

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Sie sehen gerade: Kate Moss

In einem Londoner Stadtteil sind vor einigen Wochen rätselhafte Plakate aufgetaucht, die allesamt schlafende Menschen zeigen. Eine AugmentedReality-App am Smartphone weckt die Schlafenden auf. Doch der Technologiekonzern, der dieses Projekt gemeinsam mit einem Künstler aufgesetzt hat, will noch viel mehr mit Augmented Reality erreichen: den virtuellen Browser.

Bnw: beigestellt

Von Ann Kimminich

Moss man sehen: Ein neuer virtueller Browser soll in der Lage sein, Informationen über Menschen und Objekte direkt per Smartphone-Kamera auf das Display zu holen. Auch ganz ohne Poster.

K

ate Moss wohnt da und auch Jude Law, Rod Stewart und Kate Winslet und viele andere Prominente. Die hohe Promi-Dichte lockt schon seit geraumer Zeit viele Touristen in den Londoner Stadtteil Camden. Doch seit einigen Wochen hat sich das Angebot an Attraktionen noch ein wenig verdichtet. 100 Poster von Wissenschaftlern, Erfindern oder auch Mitbürgern, die sich einfach nur um Camden verdient gemacht haben, hängen entlang des Regent`s Canal und alle diese Bilder zeigen diese Menschen mit geschlossenen Augen. „Behind the Face“ heißt die Aktion, bei der die gedruckten Plakate mit den scheinbar schlafenden Menschen allerdings

nur ein visueller Kontaktpunkt sind. Denn die Menschen auf den Plakaten geben ihr Geheimnis nur jenen preis, die ein Smartphone und darauf eine App des Augmented-Reality-Anbieters Blippar haben. Schlafende Menschen Mit der Augmented-Reality-App werden die schlafenden Persönlichkeiten plötzlich sehr lebendig und erzählen in jeweils einminütigen Videos, was sie für den Stadtteil getan haben und was sie angetrieben hat, sich für die Gegend zu engagieren. Jimmy Kyriacou, ein Londoner Designer und Künstler, der das Projekt erdacht hat,

sagt über die Akzeptanz des doch einigermaßen erklärungsbedürftigen Projekts: „In der ersten Phase haben wir rund 100 Poster an Parkmauern, Straßenlaternen und Geländern entlang des Regent’s Canal angebracht. Innerhalb von zwei Wochen hatten wir mehrere Hundert BlipparInteraktionen, viel mehr, als ich erwartet hatte.“ Nun sind mehrere Hundert Interaktionen bei 100 Plakaten in einem so belebten Stadtteil wie Camden vielleicht noch kein Massenphänomen und möglicherweise wäre mit der Verwendung von ganz gewöhnlichen QR-Codes auf den Postern auch quantitativ mehr herausgekommen. Kyriacou kann sich aber schwarz-weiß gerasterte

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„Behind the Face“-Projekt in Camden: 100 Plakate mit Augmented-Reality-Technologie.

Quadrate in seiner öffentlichen Galerie nicht vorstellen: „Will man ein echtes Bild zum Leben erwecken oder einen Code? Ich wüsste immer, welches von beiden ich auswählen würde“, sagt er. Größer als das Internet Die Vorstellungen von Kyriacou passen recht gut zu den überaus ambitionierten Zielen, die sein Technologiepartner Blippar anstrebt. In den letzten Monaten hat sich Blippar unter all den vielen kleinen Augmented-Reality-Anbietern zu einem Unternehmen entwickelt, das aggressiv auftritt und offenbar das Ziel hat, bei der erweiterten Realität eine ähnlich dominante Position zu erreichen wie etwa Google im SuchmaschinenMarkt. Erst im vergangenen Jahr hat Blippar den Konkurrenten Layar übernommen und damit einen Schritt gesetzt, die technologische Insellandschaft rund um Augmented Reality übersichtlicher zu machen. In mehreren Finanzierungsrunden hat Blippar bisher 45 Millionen US-Dollar an Risikokapital eingesammelt. Erst im Juli wurde bekannt, dass ein amerikanischer Technologieriese das britische Start-up für etwa 1,5 Milliarden US-Dollar kaufen wollte. Doch für solche Angebote ist Blippar-CEO Ambarish Mitra, übrigens auch einer der Schlafenden auf den Plakaten in Camden, nicht empfänglich. Ausgestattet mit viel Selbstbewusstsein und beseelt mit einer großen Idee will er Blippar bald zu einem noch viel wertvolleren Unternehmen entwickeln. Mitra und seine rund 300 Mitarbeiter planen einen virtuellen Browser. „Ich bin fest davon überzeugt, dass das, was ich entwickle, größer als das Internet ist“, duckt sich der Start-up-Chef vor Superlativen nicht weg. Erkennt alles Wofür derzeit noch eine technologische Überbrückung wie etwa Jimmy Kyriacous gedruckte Plakate oder eine gedruckte Zeitung notwendig sind, dafür braucht es dann nur noch ein Smartphone. Der virtuelle Browser auf dem mobilen Gerät soll dann in der Lage sein, Informationen über ein Objekt anzuzeigen, indem man einfach nur die Kamera darauf richtet. Jedenfalls technisch

möglich soll dann dies sein: Wer als Tourist durch Camden streift und seine Handy-Kamera auf Kate Moss oder Rod Stewart richtet, wird dann erfahren, dass es sich um Kate Moss oder Rod Stewart handelt und alle notwendigen Hintergrundinformationen über die gescannten Objekte erhalten. Tragfähig Noch ist Print allerdings der unverzichtbare Steg zur erweiterten Realität und auch eine wichtige Erlösquelle für Blippar. Das Unternehmen verdient Geld durch Partnerschaften mit Werbeagenturen oder Verlagen, die ihre Kampagnen oder Storys mit einem interaktiven Appendix versehen möchten. Die Kunden von Blippar sehen – und das ist überraschend – Augmented Reality in den wenigsten Fällen als einmaliges Gimmick, als Gag zur Auffrischung der eigenen Produkte. 79 Prozent der Kundschaft wiederholt Augmented-Reality-Projekte. Auch Jimmy Kyriaciou glaubt, dass der Steg zwischen Print und Augmented Reality belastbar ist: „‚Behind the Face‘ zeigt, dass diese Fusion gut funktioniert.“ Seine Idee mit den hinterlegten Videos wird nun auch bei zwei großen Technologie-Konferenzen wiederholt werden, bei denen rund um die Konferenz-Location Plakate der Referenten aufgehängt werden, bei denen ebenfalls kurze Videos hinterlegt sind.

„Innerhalb von zwei Wochen hatten wir mehrere Hundert Blippar-Interaktionen, viel mehr, als ich erwartet hatte.“ Jimmy Kyriacou, Projektinitiator und Künstler

Jeder ein Paparazzi Dagegen wird es noch lange dauern, bis der virtuelle Browser funktioniert und die Brückentechnologie Print jedenfalls bei einigen Anwendungen nicht mehr eine so wichtige Scharnierfunktion einnimmt wie bei Kyriacous Plakataktion. Denn woran die Ingenieure von Blippar am schwersten zu grübeln haben, ist das Phänomen der Veränderung. Der virtuelle Browser muss also technisch in der Lage sein, die Kate Moss oder den Rod Stewart von heute auch in einigen Monaten oder Jahren als Kate Moss oder Rod Stewart zu identifizieren. Sollte das gelingen, wird jeder, der dann ein Smartphone mit der entsprechenden Blippar-Technologie hat, auch ein klein wenig zum Paparazzi. ∑∑∑∑

π Bewegtbild Scannen Sie diesen QR-Code und sehen Sie, wie das „Behind the Face“-Projekt in London funktioniert..

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Neu am Markt Tech in Use I

Rechnet vor dem Druck

Mit der Epson SureColor SC-F2000 bindet Meller Textildruck Kleinauflagenkunden. eller Textildruck im investierte Meller in ein Textilniederösterreichischen drucksystem von Epson, die Sure Tresdorf bedruckt meist hohe Color SC-F2000 DTG. Stückzahlen an Textilien im Ökodruck Siebdruckverfahren. Die Anfragen nach kleinen Auflagen machten „Eine kurze Einschulung hat genügt aber nun eine Investition in ein und danach haben wir die ersten Tpassendes System unumgänglich, Shirts produziert“, sagt Meller über denn: „Wenn man einmal einen die Anwenderfreundlichkeit. Die Kunden wegschickt, kommt der Sure Color SC-F2000 bedruckt ein nicht wieder“, meint Geschäftsweißes T-Shirt in nur 27 Sekunden führer Alexander Meller. Damit und ein dunkles mit weißer und er niemanden wegschicken muss, farbiger Tinte in weniger als zwei

Minuten. Die Ultra Chrome DGTinte von Epson für die Sure Color SC-F2000 ist in Patronengrößen von 250 und 600 ml verfügbar und liefert sowohl auf weißen als auch dunklen Textilien hochwertige und haltbare Resultate. Die Tinten sind zudem nach Oeko-Tex Standard 100 zertifiziert, reißfest und hautfreundlich. Angetan ist man bei Meller Textil auch von der mitgelieferten Software Garment Creator. „Es ist sehr praktisch, ein

Tech in Use II

Aufmerksamkeitsstarke Kundenkommunikation

System zu haben, dass die Menge und Kosten der benötigten Tinte für jeden Druckauftrag errechnet“, sagt Alexander Meller. „Der Garment Creator ermöglicht das Bedrucken schwarzer T-Shirts mit weißer Tinte, ohne die Vorlage vorher bearbeiten zu müssen, da die Software automatisch eine weiße Deckschicht generiert und druckt.“ www.meller-textildruck.at Bnw: beigestellt

M

Noch mehr Vielfalt bei individualisierten Direct Mailings setzt Meiller GHP mit der HP Indigo 7800 Digital Press um.

„E

ine zielgruppengenaue Ansprache ist heute wichtiger denn je, um aus der Masse herauszustechen und wahrgenommen zu werden“, ist Holger Abeln, Geschäftsführer des bayerischen Mailing-Spezialisten Meiller GHP überzeugt. „Den immer höheren Anforderungen an die Individualisierung von Druckerzeugnissen können jedoch nur modernste Technologien gerecht werden, die wir jetzt durch

Erweiterung unseres Equipments bereitstellen.“ Einprägsame Haptik Die neu installierte HP Indigo 7800 Digital Press bietet größtmögliche Vielfalt ab Auflage eins sowie zahlreiche Veredelungsmöglichkeiten, um auch haptisch aufzufallen. Wahlweise ist ein 4-, 6- oder 7-Farbdruck möglich. Zu den Neuerungen zählen die White-Ink-Option und Spezialef-

fekte wie Reliefprägung oder Struktureffekte. Weitere Features sind ein erweitertes Farbmanagement mit Erstellung der ICC-Profile sowie das integrierte Farbspektrometer. Sie vervielfältigt bis zu 240 A4-Seiten pro Minute auf ein breites Spektrum an Materialien. Selbst synthetische Spezialbedruckstoffe wie Plastikkarten lassen sich mit der neuen Technologie hochwertig bedrucken. www.meillerghp.com

HP Indigo 7800: Druckt nun bei Meiller GHP Direct Mailings, nötigenfalls auch mit Veredelung.

Prägefoliendruck

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Lack-Auftrag Der Jetvarnish 3DS von MGI veredelt Druckprodukte zu optisch und haptisch außergewöhnlichen 3D-Stücken. Verkauft wird er exklusiv von Konica Minolta. Es spielt keine Rolle, mit welcher Drucktechnologie die vorgedruckten Bögen hergestellt wurden. Das Coating-Verfahren beginnt ab dem Format A4 und geht bis zu einer maximalen Größe von 36,4 cm x 102 cm. Die Dicke der UVBeschichtung kann variabel zwischen 15 µm und 100 µm eingestellt werden. Dadurch sind einfache 2D-Beschichtungen, aber auch außergewöhnliche reliefartige 3D-Effekte möglich. Bis zu 2.298 DIN-A3-Seiten können so in einer Stunde mit dem System beschichtet werden. Der Drucker wurde von dem französischen Digitaldruckspezialisten MGI exklusiv für Konica Minolta entwickelt. www.konicaminolta.de

Jet Varnish 3DS von MGI: Nun im Portfolio von Konica Minolta.

Eco-Solvent-Tinte Die lösemittelbasierte Inkjetfarbe MaraJet DI-SX eignet sich dank sehr schneller Trocknung gut für Rolle-zu-Rolle-Druckjobs.

Blindprägung

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Die Inkjetfarbe MaraJet DI-SX wurde speziell für Roland Druckmaschinen der ECO-SOL MAX2 Generation entwickelt und kann auch auf baugleichen Druckern verwendet werden. Durch die Plug-and-print-Kompatibilität funktioniert der Farbwechsel zu Marabu ohne Neuprofilierung. Dafür wurden die Eigenschaften der Farbe bereits bei der Entwicklung den Anforderungen des Druckkopfes exakt angepasst. Die ultrafeine Pigmentqualität garantiert eine uneingeschränkte Funktionalität und eine lange Lebensdauer der Druckköpfe. Die Bedruckstoffpalette umfasst PVC beschichtete Substrate wie Banner und Planenmaterialien sowie Selbstklebefolien und Textilgewebe. Durch die sehr schnelle Trocknung ist Marajet DI-SX für schnelle Druckfolgen und Rolle-zu-Rolle-Druckjobs geeignet. Marabu verwendet bei der Herstellung besonders milde, geruchsarme und unkritische Lösemittel. Aufgrund der hochwertigen Pigmentierung wird ein nickelfreies und brillantes „Yellow“ gedruckt. Ebenso ergeben sich mehr Anwendungsmöglichkeiten durch farbige Metalliceffekte wie Silber, Gold, Bronze und andere Schattierungen. www.marabu.com

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modulare Weiterverarbeitungslösung und zeichnet sich durch seine hohe Produktivität durch die flexible Nutzung im Inlineund Offline-Betrieb aus. Er ist mit vielen neuen Standardfunktionen für den Etikettendruck ausgestattet, wie zum Beispiel das Lackieren, Laminieren, Stanzen und Längsschneiden. Der neue Vivid Color Mode optimiert und vereinfacht die Erzielung von Sonderfarbwerten auf Basis eines vereinfachten Vierfarbsatzes, sodass sich die Verwendung von Sonderfarben erübrigt. Durch die Verringerung des Farbauftrags im gesamten Druckauftrag oder bei ausgewählten Elementen, selbst auf ungestrichenem Papier, zeichnet sich die neue Funktion Textauflösung des DFE-Systems EQUIOS von Screen durch Text in HD-Qualität aus. www.screeneurope.com

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Auch seewasserbeständig Tintenpatronen mit großer Füllmenge, Pigment-Tinte, GHS-Konformität und hohe Druckqualität. Das sind die Qualitäten des neuen Primera LX2000e Farbetikettendrucker. Mit einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 152 mm pro Sekunde ist der Primera LX2000e bei vergleichbarer Druckqualität rund 25 Prozent schneller als der LX900e, Primeras bisheriger Bestseller. Die Druckfarben Zyan, Magenta, Gelb und Schwarz sind in separaten Tintenpatronen mit großer Füllmenge angelegt. Weitere Besonderheiten sind ein eingebauter Abschneider, ein Farbdisplay für Tintenstands- und Warnmeldungen, ein Sichtfenster zur Kontrolle der Etikettenrolle sowie der integrierte Ethernet-, USB 2.0- und WLAN-Anschluss.

Alles Routine Das neueste Modell der Etikettendruckmaschine Screen Truepress Jet L350UV überzeugt mit erweitertem Farbraum und einer Software für die JDF-basierte Auftragskontrolle. Die neue Anbindung an das MISSystem CERM ermöglicht die JDF-basierte Kommunikation mit dem digitalen Frontend-System EQUIOS von Screen, wodurch der Aufwand für manuelle Routinearbeiten verringert und die Planung automatisiert wird. Der neue Screen Jet Converter L350 ist eine

Screen Truepress L350 UV: Größerer Farbraum und mit neuer JDF-Software.

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Für Unternehmen, die GHS-kondung an EFI Fiery forme Etiketten benötigen, ist der Central und Fiery LX2000e gut geeignet. Primeras Digitaldruckserver Pigmenttinte erfüllt zusammen mit Command Work mit seinem Tuffcoat-ExtremeStation sowie an die Polyjet-Etikettenmaterial die eCommerce- und British-Standard-Norm BS5609 Web-to-PrintTeil 1–3 bis zur Seewasser-Bestän- Software Digital digkeit. Zum Lieferumfang geStore Front können hören ebenfalls die GestaltungsAnwender ihren geprogramme Bartender Ultralite samten Druckworkflow und NiceLabel SE, mit denen man effizient verwalten und Etiketten entwerfen und Barcodes, automatisieren. Durch QR-Codes und weitere Elemente neue mobile Ansichten einfügen kann. in der Software können www.primeralabel.eu Drucker außerdem laufende Arbeiten, den Auftragsstatus oder eingehende Lieferungen remote prüfen. Zudem ermöglichen neue Dashboards in der Software Mit der neuen Version der Druckwork- den schnelleren Zugriff auf die flow-Lösung PrintSmith Vision werden jeweils benötigten Informationen. Aufträge noch effizienter verwaltet. Anwender können noch mehr kriDank der integrierten Anbintische Informationen, einschließlich Informationen zum angemeldeten Benutzer, anzeigen, wie die von diesem Benutzer eingegebenen Aufträge und eine Liste der offenen Kostenvoranschläge, die sich im Dashboard öffnen und in Aufträge ummünzen lassen. Hinzu kommen Optionen für die Auftragsübergabe und individuell anpassbare Storefronts. www.efi.com

Weit weg und doch dabei

Kühl berechnet Technotrans senkt mit dem Kombinationsgerät Beta C Eco+ die Energiekosten und den CO2-Ausstoß beim Offsetdruck. Eine Kühlung, die sich dem Bedarf der Druckmaschine anpasst: Mit der Digital-Scroll-Technologie kühlt die neue TechnotransLösung nur entsprechend der tatsächlich anfallenden Last. Weil der Digital-Scroll-Verdichter im unbelasteten Betrieb im Leerlauf läuft und kein Kältemittel komprimiert, sinkt die Stromaufnahme auf etwa zehn Prozent

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Technotrans-Lösung: Kühlt so viel wie nötig, spart so viel wie möglich. des Nennstroms. Die Temperierkreispumpe ist frequenzgesteuert. Mittels der stufenlosen Anpassung der Pumpenleistung lassen sich so bis zu 80 Prozent der Antriebs-energie einsparen. Der gesamte Energieverbrauch kann daher zusammen mit der ebenfalls drehzahlgeregelten Kühlwasserpumpe Beta.Ps Eco halbiert werden. Als hochwertige Lösung zur FeuchtmittelAufbereitung und FarbwerkTemperierung hilft das System, durch hochpräzise Mess- und Dosiersysteme auch Zusatzstoffe einzusparen. Verbrauchsdaten werden automatisch erfasst. Optional bietet Technotrans die Feuchtmittel-Feinfiltration beta.f für hohe Feuchtmittel- und Filterstandzeiten an. www.technotrans.de

erweiterbaren Virtual Proofstation Side-by-Side XT für Softproof-Anwendungen hat Just Normlicht Modelle entwickelt, die höchsten Ansprüchen gerecht werden sollen. Eine normgerechte Ausleuchtung der Druckbögen ist mit den neuen Stationen für die Formatklassen 6B-Format (140 x 100 cm) und 7B-Format (160 x 110 cm) gewährleistet. Standardmäßig sind diese mit den ISO 3664-konformen Leuchtstofflampen Just Daylight 5000 Pro Graphic ausgestattet, die Spitzenwerte hinsichtlich Zielfarbort und Metamerie-Index erreichen. Die Stationen bieten darüber hinaus zahlreiche praktische Funktionen wie eine stufenlose Dimmung, Betriebsstundenzähler oder auch die Abspeicherung von Helligkeitswerten. Dane-

Unreflektiert Die für den Großformatdruck konzipierten Proof Stations von Just schaffen gleichmäßige und normgerechte Lichtverhältnisse. Von Einstiegslösungen wie der Proof Station 30 Large Format über den Wall Illuminator mit Backlight bis hin zur beliebig

Letterpress

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ben verfügen die Modelle über Farbprüfleuchten, die durch ihre asymmetrische Lichtführung eine blend- und spiegelfreie Ausleuchtung sicherstellen und so eine exakte Farbkontrolle ohne störende Reflexionen ermöglicht. www.just-normlicht.de

Freier Falz

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Nicht mehr zum Drucker Bei den neuen Mulitfunktionsgeräten von Canon sind Störungen auch per Fernwartung zu beheben. Zwei neue Serien von A4Farblaser-Multifunktionsgeräten präsentiert Canon. Die neuen i-SENSYS MF600 Modelle erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 14 Seiten pro Minute und eignen sich ideal für kleine Arbeitsteams. Um die Produktivität am Arbeitsplatz zu optimieren, wurde in die Serie ein Remote-Management-System zur Fernwartung und Verwaltung verbaut. Für IT-Teams entfällt so die Notwendigkeit, einzelne Systeme manuell verwalten zu müssen. Der neue Farb-Touchscreen ist einfach bedienbar und entsprechend der jeweiligen

Das Selektivfalzsystem von MB Bäuerle ist für das Zuführen, Zusammentragen und Falzen von Dokumenten mit unterschiedlichen Ausgangsformaten ausgelegt. Die Beschickung des Systems kann entweder durch einen Sauganleger, Flachstapelanleger oder endlos von der Rolle erfolgen. Möglich ist die gemischte Verarbeitung von gefalzten und ungefalzten Dokumenten beispielsweise im Format A3 und A4. Der Abruf der Dokumente erfolgt dabei entweder über Vorwahl im Bedienpult oder über einen auf den Dokumenten befindlichen Code. Vor dem Sammel- und Falzvorgang erfolgt der Randbeschnitt auf dem Schneidmodul CM 52. Realisiert wird die Verarbeitung durch einen patentierten Akkumulator, der die verschiedenen Bögen nach einem speziellen Verfahren sammelt, bevor diese im automaKann man auch aus tisierten Falzsystem Multimaster der Ferne warten: neue CAS 52 auf das Endformat gefalzt Multifunktionsgeräte von Canon. werden oder eben ungefalzt das Falzwerk passieren. Auf Knopfdruck nimmt das Steuerungssystem die wichtigsten Einstellungen Anforderungen von Arbeitsteams individuell konfigurierbar. am Falzwerk automatisch vor. Beide Systeme haben auch eine Alle Standardfalzarten können mobile Druckfunktion und direkt abgerufen werden, andere Falzarten sind völlig frei program- der MF628Cw bietet mit integriertem WLAN eine erhöhte mierbar. Für Aufträge, bei denen eine unterschiedliche Anzahl von Vielseitigkeit. Eine leistungsstarke und verBögen gesammelt und gefalzt werden soll, kommt eine spezielle besserte Scan-to-Send-Funktion sorgt für vereinfachte Workflows, Selektivfalztasche zum Einsatz. www.mb-bauerle.de gemeinsam mit einer Scan-to-

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USB-Funktion, Netzwerkordnern und FTP- oder E-Mail-Postfächern, die sich ohne PC nutzen lassen. Die „Pull-Scanning”Funktion ermöglicht das direkte Scannen an Cloud-Anwendungen oder mobile Geräte unter Verwendung der kostenfreien PC- oder Mobilanwendungen. Die neuen MF600 und MF700 Modell-Serien sind ab Oktober 2015 erhältlich. www.canon.de

SammelformÜberwachung Der Prinect-Workflow von Heidelberg wird jetzt erweitert. Unter anderem mit einem Modul zur besseren Nutzung von Sammelformen. Mit neuen Funktionen wird Prinect, die Workflow-Software von Heidelberg, aufgeladen. Verbessert wurde die Oberfläche des Prinect Cockpits für eine intuitivere Bedienung, eine vertiefte Prozessintegration zwischen ManagementInformationssystem (MIS) und Produktionsworkflow sowie die Möglichkeit lückenloser Farbreports als Qualitätsnachweis gegenüber dem Endkunden, nun auch erweitert um Langzeitreports. Zudem besteht neben der bereits seit langem existierenden JDF-Schnittstelle erstmals auf Basis einer API-Schnittstelle (Application Programming Interface) die Möglichkeit zum Datenaustausch mit Systemen von Drittanbietern. Zudem wurde die Fähigkeit von Prinect gesteigert, auch größte Datenvolumen, beispielsweise versionierte Dokumente mit mehreren tausend Seiten zu bewältigen. Im Prinect Business Manager ist – eine der wesentlichen Neuerungen und auf die Bedürfnisse der Online-Druckereien zugeschnitten – nun neben der Steuerung und Überwachung auch die

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Nachkalkulation von Sammelformen möglich. Der Prinect Business Manager übernimmt die notwendige Materialplanung und analysiert die Kostenverteilung auf die Einzelaufträge. Damit können Druckereien bereits beim Anlegen entsprechender Aufträge sicher planen und die anfallenden Kosten besser kalkulieren. www.heidelberg.com

Inhalte-Wolke Woodwing präsentiert seine sogenannte Content-Cloud, in der Inhalte dezentral gespeichert und für verschiedene Medienkanäle aufbereitet werden können. Das Verlagswesen ist komplex geworden in den letzten Jahren. Mehrere Ausgabekanäle gilt es zu managen, Inhalte müssen verwaltet und für unterschiedliche Kontaktpunkte mit dem Publikum adaptiert werden. Die Content Cloud stellt eine breite Palette von Applikationen zur Verfügung. Die neue mandantenfähige Server-Instanz der Digital-Asset ManagementLösung Elvis DAM ist die Basis der neuen Content Cloud von Woodwing. Damit können die Verlage ihre digitalen Assets einfach hochladen, verwalten und mit anderen teilen sowie sie in Applikationen innerhalb und außerhalb der Content Cloud mehrfach verwerten. www.woodwing.com ∑∑∑∑

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