4c | Deutschland-Ausgabe 4/2016

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4/2016

PRINttOUR

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€ 5,–

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Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion Deutschland-Ausgabe

17. bis 22. Oktober 2016 Anmeldung en unter printtour.4 -c.at

PROPHEZEIUNGEN

Wie Benny Landa jetzt Drucker von seiner Nanografie überzeugen möchte. +++ Welche Motive und Erwartungen seine ersten Betakunden tatsächlich haben. +++ Wie disruptiv die Landa-Technologie wirklich ist.

twitter.com/4cmagazin


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Liebe Leserin, lieber Leser! Es ist, als wäre es nie passiert. Vier Jahre nachdem Benny Landa erstmals seine Nanografie präsentiert hat, vier Jahre, in denen es zu immer neuen Verzögerungen beim Marktstart gekommen ist, vier Jahre, in denen es auch an Hohn nicht mangelte, präsentierte Benny Landa seine ersten Betakunden auf der Drupa und meldete Bestellungen in der Höhe von 450 Millionen Euro – echte Bestellungen, wie das Unternehmen versichert.

Martin Schwarz

π In eigener Sache Wir sind jetzt preisgekrönt. 4cChefredakteur Martin Schwarz wurde im Mai in Berlin für „herausragende journalistische Leistungen“ vom „Verband der Deutschen Fachpresse“ als Fachjournalist des Jahres 2016 ausgezeichnet. Der Verband wird getragen vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Mehr dazu finden Sie online unter www.4cmagazin.de

HKS MEETS THE HAWAI‘IAN COLOURS

‘Ula‘ula

[oo-lah‘oo-lah]

Der holprige Start von einst und die offenen Fragen von heute dürften Landa kaum geschadet haben. Benny Landa hat nicht nur neue Maschinen präsentiert, sondern auch ein Meisterstück des Marketings. Für unsere Titelgeschichte ab Seite 10 haben wir nun mit vielen der Betakunden Landas gesprochen, über ihre Erwartungen, über ihre Hoffnungen und ihre Motive, sich mit einer weitgehend unerprobten Technologie einzulassen. An dieser Stelle eine Einladung: Diskutieren Sie mit uns über Landa und seine Technologie auch bei unserem nächsten #4ctalk auf Twitter. Mehr dazu auf Seite 13.

Florian Zangerl

Aloha

Kollegin Ann Kimminich hat sich indes mit Sport befasst. Indirekt zumindest. In Kimminichs Geschichte lesen Sie ab Seite 16, unter welchen Umständen das neue Logo für die Olympischen Spiele in Rio entstanden ist. Diese Umstände waren durchaus spektakulär: Die Designer in Rio mussten eine Zeit lang gar einen streng abgeschirmten Raum in der Agentur nutzen, um dort ganz geheim am Logo zu arbeiten. Braucht es noch das Mindesthaltbarkeitsdatum? Die zuständigen Minister in Deutschland und Österreich wollen es jedenfalls abschaffen und dafür die Entwicklung intelligenterer Verpackungen vorantreiben. Wie weit die Verpackungsindustrie aber tatsächlich ist, um die politischen Wünsche umzusetzen, lesen Sie ab Seite 26. Wir wünschen Ihnen nun eine vergnügliche Lektüre mit dieser Ausgabe und einen schönen Sommer!

Melemele

[meh-leh-meh-leh]

Uliuli

[oo-lee-yoo-lee]

– ‘Ôma‘oma‘o [oh-mah‘oh-ma‘oh]

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Martin Schwarz, Chefredakteur Florian Zangerl, Herausgeber

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Inhalt BUSINESS 8 NEIN, DANKE. Warum Manroland Web Systems nicht an der InkjetSparte von Kodak, aber an anderen Akquisitionen interessiert ist. 9 GOODBYE AND GOOD LUCK. Was der Brexit für die britische Druckindustrie bedeutet. 10 Coverstory. Was die ersten Betakunden von den nanografischen Druckmaschinen Benny Landas erwarten und wie er trotz mehrjähriger Verspätung viele Drucker überzeugen konnte.

D ESIGN 16 ZUCKERHUT. Wie das Logo zu den Olympischen Spielen in Rio entstanden ist. 18 FADESSE. Wie einfallslos Parteien bei politischen Plakaten sind.

TOOLS 20 SCHARF. Wie mit Chili Rendro die Verbindlichkeit von PDFs gewährleistet werden kann.

DRUCK

STANDARDS

26 INTELLIGENZ. Wie Forscher an intelligenten Verpackungen tüfteln, um das Mindesthaltbarkeitsdatum unnötig zu machen.

7 Bildgeschichte

29 PUPPENSPIEL. Wie ein Filmstudio mit 3D-Drucktechnologie einen Blockbuster geschaffen hat.

25 KLICKTIPPS

30 ZWEI WELTEN. Wie Maschinenbauer mehrere Drucktechnologien in einer Maschine bündeln wollen.

40 Produkte

14 Events

34 Wunschzettel

32 NEBENERWERB. Warum eine deutsche Druckerei ihr eigenes MIS entwickelt hat und nun auch an andere Druckdienstleister verkauft.

DIGITAL

36 TABLETZEITUNG. Warum sich der kanadische Verleger Guy Crevier entschlossen hat, seine Tageszeitung nicht mehr gedruckt, sondern nur noch am Tablet anzubieten. Und was er nun daraus gelernt hat. 39 MÄNNERSPIELZEUG. Wie Porsche mit Hologrammen und Augmented Reality seinen neuen 911er bewirbt.

22 ALTERNATIVE. Welche klugen Lösungen für komplexe Designaufgaben im neuen Xpress 2016 integriert sind.

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10

COVERSTORY. Vier Jahre Verspätung. Einige offene Fragen. Der Drupa-Auftritt von Benny Landa ist auf viel Skepsis gestoßen. Wie der Nano-Pionier trotzdem viele überzeugte Kunden gewinnen konnte.

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SAMBA. Was sich brasilianische Designer für das Logo zu den Olympischen Spielen in Rio überlegt haben.

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STIMMIG. Wie die neue Version von XPress die Arbeit von Grafikern erleichtern kann.

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BLUES. Wie der kanadische Verleger Guy Crevier nun ohne gedruckte Tageszeitung auskommen möchte.

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Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Index Adobe 22 Agfa Graphics 41 Bobst 41 Cewe 40 Chili Publish 20 Cimpress 12 Colordruck Baiersbronn 12 Cramer-Krasselt 39 Crispy Mountain 32 Druckerei Stürtz 8 Druckerei Wolf 32 Elanders 11 Gallus 30

Global Innovations 28 Gmund 42 Heidelberg 30, 40 HP 8, 13, 30, 42 Just Normlicht 41 Kama 41 Kodak 8 Koenig & Bauer 30 Konica Minolta 41 Kurz 40 La Presse 36 Laika Studios 29 Landanano 10

Manroland Web Systems 8 Porsche 39 Quad Graphics 12 Quark 22 Reflex Labels 10 Solvesta AG 8 Stratasys 29 Tátil Design 16 Thinfilm 27 WPP 9 Xeikon 13, 34 Zünd 42

Impressum Medieninhaber und Herausgeber: industriemagazin Verlag GmbH Verlags- und Redaktionsanschrift: Lindengasse 56, 1070 Wien, Tel. +43 1 585 9000, Fax +43 1 585 9000-16, www.4cmagazin.de, office@4cmagazin.de Büro Deutschland: Stadttor 1, Düsseldorf Medienhafen, D-40219 Düsseldorf, Tel. +49 211 3003-417 Abo-Shop: www.4cmagazin.de/abo • Content-Shop PLUS: www.4cmagazin.de/+ Social Media: twitter.com/4cmagazin, facebook.com/4cmagazin, youtube.com/4cmagazin Chefredakteur: Martin Schwarz Autoren dieser Ausgabe: Andreas Burkard, Daniela Friedinger-Stefan, Ann Kimminich, Erika Kronfuß, Rainer Scheichelbauer, Anja Schlimbach, Ingo Woelk Geschäftsführung: Hans F. Zangerl Grafik, Layout: Nicole Fleck • Schriften: Premiéra (Thomas Gabriel), Acorde (Stefan Willerstorfer) Cover-Illustration: Stefanie Hilgarth, www.illuqueen.com Online-Redaktion: Jakub Jozefek • Marketing & Vertrieb: Manuela Steinbrucker-Murri Anzeigenverwaltung: Tel. +49 211 3003-417 • Herstellung: industriemagazin Verlag GmbH Kerndruck: Druckerei Ueberreuter • Umschlagdruck: Druckerei Mittermüller Umschlagpapier: Magno Plus Gloss 200 g/m3 von SAPPI Abonnements: 1-Jahres-Abo: € 29,– • Druckauflage: 5.300 Stück • ZKZ: 86177 • ISSN: 2305-5111 Das nächste Heft erscheint am 28 . 9. 2016.

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HABEN SIE JEMALS ADBLOCKER-SOFTWARE HERUNTERGELADEN ODER VERWENDEN SIE EINE SOLCHE SOFTWARE?

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Adblocker heruntergeladen Adblocker derzeit in Verwendung

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Quelle: Reuters Institute Digital News Survey 2016

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Fast mehrheitsfähig Adblocker-Software ist mittlerweile über fast alle Altersklassen hinweg akzeptiert. Bei den 18- bis 24-Jährigen nützt fast die Hälfte der Befragten solche Bannerbremsen.

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HABEN SIE IN LETZTER ZEIT FÜR EINE GEDRUCKTE TAGESZEITUNG ODER FÜR ONLINE-NACHRICHTEN BEZAHLT?

Zahlen und berühren In allen Altersgruppen ist die Bereitschaft, für Gedrucktes Geld auszugeben, augenscheinlich höher, als für Online-Nachrichten zu bezahlen. Selbst in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen gaben mehr Befragte an, in letzter Zeit für eine Tageszeitung bezahlt zu haben als für Online-News.

Druck

WELCHE DIESER MEDIENGATTUNGEN WÜRDEN SIE ALS HAUPTNACHRICHTENQUELLE BEZEICHNEN?

Print legt zu Jedenfalls in der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen Deutschen konnte Print im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr als Hauptnachrichtenquelle hinzugewinnen.

TV

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WELCHE DER FOLGENDEN NACHRICHTENQUELLEN HABEN SIE LETZTE WOCHE GENUTZT?

Natürlich online Fernsehen und Radio sind für junge Menschen zwischen 18 und 34 Jahren als Nachrichtenquellen weniger relevant als Online-Medien. Menschen ab 55 Jahren werden von TV, Radio und Print am besten erreicht. Interessant: 18- bis 24-Jährige nutzen eher Print als 25- bis 34-Jährige.

In Deutschland sind zwei Ergebnisse auffällig: Noch immer wird für gedruckte Tageszeitungen viel selbstverständlicher bezahlt als für Online-Nachrichten. Und Adblocker sind schon in allen Altersgruppen akzeptiert. Das dürfte sich immer stärker auf die Online-Werbeerlöse auswirken.

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Bezahlen und blockieren

Die Nachrichtenagentur Reuters hat vor Kurzem ihren Digital News Survey vorgestellt – eine Erhebung über das weltweite Medienverhalten.

Tools

Veränderung in Prozent

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Business Bildgeschichte Produkte


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Eine gute Frage

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s nützt ja nichts, es zu leugnen. Der neue World Press Trends Report zeigt entlarvend, wie groß die Bedrängnis ist, in die gedruckte Zeitungen in Europa geraten sind. Minus 4,7 Prozent Auflagenschwund zwischen 2014 und 2015, knapp 24 Prozent Minus in den letzten fünf Jahren. Auf den scharfen Galopp, mit dem die apokalyptischen Reiter auf die Zeitungsbranche zustürmen, reagiert diese mit panischem, unkoordiniertem Rückzug. Verlage geben ihre Printausgaben auf, stolpern ins digitale Nachrichtengeschäft. Dort merken sie, dass die Leser

Glosse von Martin Schwarz

nur zögerlich bezahlen und die Werbekunden sich schon längst mit anderen Partnern eingelassen haben. 67 der 170 Milliarden USDollar weltweitem Werbeumsatz, so schätzt die WAN-Ifra in ihrem neuesten Report, hat alleine Google im vergangenen Jahr für sich absaugen können. Wenn aber nun für die allermeisten Zeitungshäuser das Digitale nicht die Lösung ist, was war denn nochmal schnell ie wahre Ursache für die gegenwärtigen Probleme? Vielleicht wurde diese Frage nie akkurat und leidenschaftlich genug diskutiert. Fest steht: Hier stornieren Leser ihre Printabos, wollen aber dort für digitale Nachrichten nicht zahlen. Anzeigenkunden reduzieren indes ihre Printwerbung, aber werfen ihre Werbegulden in den Schlund eines weltweit agierenden NichtMedien-Konzerns, nämlich eines Technologieanbieters. Da kann die Antwort nicht einfach „Egal. Hauptsache digital“ lauten. ∑∑∑∑

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Augsburger Ansage Kein Interesse an der Inkjet-Sparte von Kodak, dafür aber an einer Akquisition im Automatisierungsbereich. Alexander Wassermann, neuer Geschäftsführer von Manroland Web Systems, breitet gegenüber 4c seine Pläne für das Unternehmen aus. Von Martin Schwarz

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er Man könnte vielleicht. Aber man will Manroland-Webwohl nicht. Der bayerische MaschinenChef Alexander bauer Manroland Web Systems, durch den Wassermann: Eigentümer Possehl in einer relativ stabilen „Derzeit ist unser finanziellen Lage, ist zwar an Akquisitionen Marktanteil beim interessiert, aber die zum Verkauf stehende Service geringer als Inkjetsparte des arg kontrahierten Kodakbei Neumaschinen. Konzerns gehört – entgegen einiger Gerüchte Das darf eigentlich – nicht zu den Übernahmezielen. „Wir müssten nicht sein.“ das auch stemmen können und man darf sich nicht zu viele Baustellen aufmachen. Außerdem wollen wir mit unseren digitalen Weiterverarbeitungslinien offen sein für alle Digitaldruck-Anbieter“, so Geschäftsführer Alexander Wassermann über die strategischen Markt für Rollenoffset-AutomatisierungslösunBedenken. „Für uns wäre das Risiko zu groß.“ gen auch hin zur installierten Basis der KonkurManroland Web Systems hat in den letzten renz öffnet. Eine Akquisition in diesem Bereich Jahren die beiden digitalen Weiterverarbeikönnte auch neue Marktsegmente erschließen: tungssysteme Foldline und Formerline auf den „Wir wollen Automatisierungslösungen auch für Markt gebracht und ist Partnerschaften mit HP, andere Branchen bereitstellen“, so Wassermann. Kodak und anderen Digtialdruck-Herstellern Mittelfristig, also in zwei, drei Jahren, eingegangen. plant Wassermann indes, den Service-Anteil am Umsatz auf „deutlich über 50 Prozent“ zu Nicht nur im Druckgeschäft heben, heute liege das Unternehmen eher bei Vielmehr ist der Maschinenbauer an Übernah40 Prozent. „Derzeit ist unser Marktanteil beim men im Automatisierungsbereich interessiert. Service geringer als bei Neumaschinen. Das Da wollte man einen Player finden, der den darf eigentlich nicht sein“, so Wassermann. ∑∑∑∑ Bnw: beigestellt

Business

Stürtz strauchelt Nur wenige Monate nach der Übernahme durch die Münchner Investmentgesellschaft Solvesta muss die Würzburger Druckerei Stürtz wieder Insolvenz anmelden.

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er wirtschaftliche Abwind, gegen den die Würzburger Druckerei Stürtz ankämpfen muss, verliert nicht an Kraft. Nur drei Monate nachdem die Münchner Investmentgesellschaft Solvesta den Betrieb übernommen hatte, müssen die neuen Eigentümer den Druckdienstleister wieder in Insolvenz schicken.

Der Restrukturierungsaufwand, so begründete Solvesta-CEO Patrick Fahlenbach den Schritt, sei größer als angenommen. Der Betrieb soll nun in Eigenverwaltung weitergeführt werden. Stürtz war bereits nach dem Ende der misslungenen Fusion mit der Augsburger Druckerei Himmer im Herbst 2015 in die Insolvenz gerutscht. ∑∑∑∑

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Der Wunsch der Briten, aus der Europäischen Union austreten zu wollen, wird auch Druckereien und die Druckindustrie im Vereinigten Königreich treffen. Besonders, wenn der Finanzsektor sich tatsächlich ein anderes Zentrum als die City of London sucht. Von Daniela Friedinger

Nicht einverstanden: Viele Kreative in Großbritannien haben gegen einen EU-Ausstieg designt.

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eicht hat es der Mann gerade wirklich nicht. Zuerst vergönnt ihm ein Drittel der Aktionäre eine Gehaltserhöhung von 60 auf rund 89 Millionen Euro pro Jahr nicht. Zwei Wochen später bricht ihm auch noch der Kurs seines Unternehmens innerhalb weniger Stunden gleich mal um mehr als vier Prozent weg. Martin Sorrell, Chef des weltgrößten Werbekonzerns WPP hat einen turbulenten Juni hinter sich. Die raschen Kursverluste seines Werbekonzerns haben jene Briten zu verantworten, die nun beim britischen Referendum für einen Austritt Großbritanniens gestimmt haben. Dementsprechend reagierte Sorrell auf das Ergebnis: „Sehr enttäuscht“, sei er. Auch die Kurse anderer großer Agenturen rutschten nach dem Votum für den Brexit ab. Banken-Exit

Für die britische Druckbranche ist die Reaktion der Werbeindustrie auf den nun drohenden Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union alarmierend. Die Werbekonjunktur wird ganz entscheidend von der Performance des Finanzsektors im Königreich beeinflusst. Knapp 1,5 Milliarden Euro investieren Banken und Versicherungen auf der Insel jährlich in

Werbung, teilweise natürlich auch in Print – so viel wie kein anderer Wirtschaftssektor. Wenn dieser Sektor nun ankündigt, das Engagement auf der Insel zurückzufahren, wird das auch Auswirkungen auf die britischen Printmedien und damit Druckereien haben. „Natürlich wird es Folgen für die Druckindustrie geben. Im Detail sind diese aber noch schwer abschätzbar“, sagt Kyle Jardine, Sprecher des britischen Print-Branchenverbandes BPIF. Eine Woche nach dem Referendum, am vergangenen Freitag, trafen sich die BPIF-Verantwortlichen schon zu einer Sitzung, die nur einen Tagesordnungspunkt hatte: den Brexit.

Verbleib in der EU wäre im Interesse des Unternehmens. Bei den nicht exportierenden Unternehmen dagegen meinten 52 Prozent, ein Brexit wäre wohl wirtschaftlich besser. 130 Mitglieder des BPIF hatten die Umfrage beantwortet. Papierimporte

„Nachdem wir Papier großteils importieren, könnten die Preise nun natürlich steigen“, so BPIF-Sprecher Jardine über eine der erwarteten Folgen des Brexit. Teurer wird für britische Druckereien mit dem schwächelnden Pfund auch die Anschaffung importierter Maschinen und anderer Verbrauchsmaterialien. Ähnlich hält es Martin Eustace, Chef der Die Stimmung der Drucker Brancheninitiative Two Sides, für möglich, dass Vor dem Referendum hatte die BPIF schon eine die Branche mit höheren Papierpreisen rechnen Umfrage unter ihren Mitgliedern durchgeführt: muss. Festlegen will sich der Brite aber nicht. Da antworteten 49 Prozent, ein Verbleib in der Für eine gesicherte Prognose sei es zu früh. „Im EU wäre günstig für die weitere wirtschaftliche Moment bleibt uns nichts anderes übrig, als die Entwicklung des Betriebs, 27 Prozent glaubten, nächsten Wochen abzuwarten“, meint Eustace. ein Brexit wäre wirtschaftlich für das eigene Nachsatz: „Kurzfristig sind die Folgen für die Unternehmen besser, 24 Prozent waren unsiPrintmedien überschaubar, denn sie sind auf cher. Ganz uneinheitlich ist die Stimmungslage den Heimmarkt konzentriert. Die Frage ist nur, indes unter exportierenden und nicht exportie- was langfristig passieren wird.“ Die Antwort renden Betrieben in diesem Panel. Bei ersterer werden wahrscheinlich auch Werber wie MarGruppe meinten 56 Prozent der Befragten, ein tin Sorrell geben. ∑∑∑∑

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Bnw: Rankin, beigestellt, Jeremy Deller/Fraser Muggeridge Studio

Print in Zeiten des Brexit


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Mach‘s nochmal, Benny Endlich ein Plan statt vieler Prophezeiungen. Benny Landa beginnt damit, seine nanografischen Drucksysteme an die ersten Betakunden auszuliefern. Motivlage und Erwartungen der ersten Nanografie-Anwender liegen dabei auffallend weit auseinander. Von Martin Schwarz

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ie Begegnungen müssen eindrucksvoll gewesen sein. Will Parker würde sonst wahrscheinlich nicht auf Vokabular aus der Biochemie zurückgreifen müssen. „Es ist wie Osmose“, erzählt der Geschäftsführer des britischen Druckdienstleisters Reflex Labels. Osmose also. Biologen bezeichnen damit etwa die Passage von Wasser durch eine Membran. Will Parker bezeichnet damit die Erkenntnisgier, die Meeting-Teilnehmer erfassen würde, wenn sie mit Benny Landa diskutieren. Die osmotischen Phänomene haben bei Will Parker ihre Wirkung jedenfalls nicht verfehlt. Er ist einer der Betakunden, die Landa während der letzten Drupa präsentiert hat. Schon lange vor der Drupa 2012 hat Parker begonnen, Landa bei der Entwicklung seiner Rollendruckmaschinen zu unterstützen. Nun wird er einer der Ersten sein, die eine W10 in den Maschinenpark integrieren werden. Wann genau das sein wird, ist so klar noch nicht. „Die Maschine wird dann geliefert, wenn Landa zufrieden mit der Qualität ist. Das ist mir recht“, sagt Parker gegenüber 4c. „Im Peloton

der Hersteller“, ist Will Parker überzeugt, „ist Landa ganz weit vorn.“ 450 Millionen

Bennys Bühne: Landa auf der Drupa 2016. Jede einzelne der mehr als 50 Shows hat er selbst moderiert.

Landa hat das Glück und das Geschick, Kunden zu Verbündeten zu machen und die Hypothek aus den nicht eingehaltenen Versprechen der Vergangenheit immer wieder aufs Neue zu tilgen. 450 Millionen Euro an Bestellungen hat Landanano bei der Drupa 2016 eingesammelt; echte Bestelvierjährige Verspätung bei der Marktreife seiner lungen, keine unverbindlichen Letters of Intent, Maschinen, wird aber auch gleich mit einer wie das Unternehmen in Rehovot auf Anfrage radikal anderen Sichtweise konfrontiert: Die von 4c versichert. Im Laufe des Jahres 2017 sollen Frage sei ja nicht unbedingt, wie groß die selbst die Maschinen dann ausgeliefert werden. Wie verursachte Verspätung sei. Vielmehr, so formuliert es Landanano-CEO Yishai Amir gegenüber 4c, so oft bei Landa umflort auch dieses Vorhaben „sind wir anderen digitalen Wettbewerbern weit ein kleines Geheimnis. Mit den jetzt bekannten voraus.“ Das Glas bei Landanano ist eben meist Produktionskapazitäten im israelischen Rehovot scheint es ziemlich schwierig, diese Menge an Ma- voll, manchmal halb voll, aber niemals halb leer. schinen bauen zu können. Landa kontert auf eine Vielleicht sogar zu Recht. entsprechende Anfrage von 4c mit dem Verweis Verbindlichkeit auf eine neue Fabrik, die gerade geplant werde. Peter Sommer hat sich seine Begeisterung für Wer heute mit Benny Landa spricht, erntet die Nanografie in den letzten Monaten erst routinemäßiges Bedauern für die bisher rund

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BNW: Landanano/beigestellt

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wieder neu erarbeiten müssen. Eigentlich hatte er schon nach der Drupa 2012 erwartet, seinen opulent ausgestatteten Maschinenpark mit einer Landa-Maschine erweitern zu können. Es wurde nichts daraus. Der Europa-Chef des Druckereikonzerns Elanders investierte dafür heftig in Inkjetmaschinen von HP. Nun hat Sommer eine S10P, die duplexfähige Bogendruckmaschine von Landa geordert. Fix, wie er sagt. „Die Lieferung ist sehr verbindlich. Wir haben genaue Timelines, wie lange die Betaphase dauern soll“, sagt Sommer gegenüber 4c. Für das erste Quartal 2017 erwartet er, dass die Maschine im Drucksaal in Waiblingen installiert werden

kann. Und ist bedingt zuversichtlich, jedenfalls, was den Start anbelangt: „Es wird Anlaufschwierigkeiten geben“, sagt Sommer. Dass er nun eine Bogenmaschine erhält, nachdem er jahrelang mit den T-Modellen von HP auf die Rolle abonniert war, ist auch nicht ganz im Sinne Sommers. Aber anderes wiegt offenbar stärker. Die neuen Inkjet-Bogenmodelle, die gerade zur Drupa von einigen Herstellern präsentiert wurden, sind für Sommer nicht produktiv genug, teilweise sind sie zudem nicht duplexfähig und die Anwendungsdichte des Inkjets bleibt vorerst auch geringer als jene der Nanografie – sofern die denn hält, was

Landa verspricht. „Wir können Fotoprodukte darauf fertigen, ich kann beliebige Materialien bedrucken, auch Verpackungen produzieren. Wir müssen uns nun überlegen, wie wir die Maschine am intelligentesten ausnutzen“, sagt Sommer gegenüber 4c. 6.500 Bogen pro Stunde können die LandaBogenmaschinen bedrucken, 13.000 Bogen sollen es dann nach einem Upgrade sein, das Landa jetzt schon ankündigt. Damit greift er frontal den Offsetdruck an, wie im Übrigen auch durch das kolportierte Klick-Preismodell: je größer die jeweilige Auflage, desto weniger müssen Druckdienstleister pro Klick bezahlen.

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Design

2018 schon, so kalkuliert Landa, werden wohl nur noch Maschinen mit einer Laufgeschwindigkeit von 13.000 Bogen verkauft. Ein neuer Akzent Landa, das zeigt sich an den Aussagen von Peter Sommer und Will Parker, bietet dem Markt nicht einfach eine weitere Digitaldruckmaschine an. Er ist, so der Eindruck, vor allem Generalunternehmer für Hoffnung und Ideen. Will Parker, der im kommenden Jahr die Lieferung einer W10-Rollendruckmaschine erwartet, verbindet mit der Nanografie die Möglichkeit, das Nachhaltigkeitsversprechen gegenüber seinen Kunden erfüllen zu können. „Die Technologie ist grüner als die der Konkurrenz“, sagt Parker. Diesen Aspekt hat auch Landa bei der letzten Drupa stärker betont als je zuvor. Versionswechsel Das Reservoir der Argumente gegenüber der Kundschaft wird sich gut füllen, erwartet Parker: „Ich kann jetzt die Flexibilität, die Kunden bei der Etikettenproduktion gewohnt sind, auch bei flexiblen Verpackungen erfüllen“, sagt Parker. Bisher müssen Kunden etwa bei Lebensmittelverpackungen hohe Lagerbestände in Kauf nehmen. Schnelle Versionswechsel waren nicht vorgesehen. Wenn erst einmal die Maschine läuft, wird Parker viel rascher neue Verpackungsversionen herstellen können. Das Geschäft wird unstrukturierter, schneller, unvorhersehbarer. Und damit wertiger. 200 Meter pro Minute bedruckt die W10-Rollenmaschine aus Rehovot und bei Reflex wird sie wohl auch zum Druck von Etiketten eingesetzt werden. Spätestens, wenn die ersten W10-Modelle ausgeliefert sind, wäre es naheliegend, dass sich Landa auch dem Etikettenmarkt zuwendet.

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Hersteller über das Colordruck-System Onlineshops eröffnen, in denen die Konsumenten die kalorienreichen Güter in individualisierten Verpackungen ordern können. Mit einem geschlossenen Online-Shop wird Colordruck den Konzernen auch direkt anbieten, Verpackungsmuster oder Kleinauflagen gleich in Auftrag zu geben. Eine hinreichend große Marktlücke glaubt Büsching darin gefunden zu haben: „Muster und Kleinauflagen im Verpackungsbereich bietet heute kaum einer an – und wenn, dann nur zu hohen Preisen. Wir werden genau das anbieten können und werden damit für unsere Kunden noch interessanter.“ Selbst einen Pull-Effekt für die eigene Offsetproduktion erwartet Büsching durch sein Modell der industriellen Versionierung: „Wir glauben, dass das eine auch günstig auf das andere wirkt. Man muss einfach beide Technologien anbieten können“, so Büsching.

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maschinen erahnt. „Man muss doch die Frage stellen, welcher Teil der Fertigung auf diesen Maschinen gut aufgehoben wäre. Vielleicht kann eine solche Maschine ja ein Teilsegment sinnvoll bedienen. Das stellt aber Offset noch lange nicht grundsätzlich infrage“, so der CEO eines deutschen Onlinedruckers, der besser nicht genannt werden möchte. Freilich werden die Klickpreise, mit denen Landa jetzt in den Markt einsteigt, mit jeder neuen Maschine, die produziert, ins Rutschen geraten. Ein wirksames Instrument

Aber Onlinedruckereien verdienen ihre Marge nicht alleine mit einem möglichst günstig produzierten einzelnen Bogen, sondern mit einem möglichst straffen Prozess, der kaum Toleranzen oder technologische Brüche zulässt. Die Sammelform nivelliert Bruchstellen, die irgendwo zwischen Vorstufe und Weiterverarbeitung auftauchen können. Eine Ergänzung Der Digitaldruck aber, der seine Überlegenheit gegenüber Offset erst aus vielen Ganz neu gemischt wird das Geschäft beim USJobwechseln erwirtschaftet, würde die Zahl der amerikanischen Druckkonzern Quad Graphics Bruchstellen in einer Onlinedruckerei nicht durch die Lieferung einer W10P von Landa zwingend mindern. Niedrige Auflagen zum dagegen nicht. Der Druckereiriese baut nur den Beispiel, in vielen Nutzen auf wenigen B1Qualitätsraum aus, den er seinen Kunden anbieten kann. „Wir werden auf Hochglanz-Papieren Bögen produziert, würden erst einmal nur die drucken können und wir können höhere GramBruchstellen verlagern, hin zur Weiterverarbeimaturen nutzen“, sagt George Forge, bei Quad tung. Die müsste dann auch für den neuen Takt Graphics für das Digitaldruck-Geschäft zuständig, umstrukturiert werden. „Die Sammelform ist gegenüber 4c. Die nanografische Neuerwerbung das Kampfinstrument des Offsetdruckers gegen wird daher auch nichts an der Maschinenstruktur den Digitaldrucker“, sagt der Onlinedrucker in den Drucksälen von Quad Graphics verändern. gegenüber 4c. Bisher war es jedenfalls ein sehr Die ist bisher stark von den Inkjet-Rollenmawirksames Instrument. schinen von HP geprägt. „Ohne HP hätten wir Urvertrauen gar nicht mit Landa gesprochen. Für uns stellt So ungeklärt derzeit auch bleiben muss, ob sich nicht die Frage nach HP oder Landa. Das eine ergänzt das andere“, meint Tom Frankowski, Cimpress wirklich 20 Maschinen installiert und ob überhaupt die Auslieferung der multimillioCOO von Quad Graphics im Gespräch mit 4c. nenschweren Bestellungen ganz nach Drehbuch Die Nanografie – sie ist für die US-Amerikaner verläuft, so geklärt ist mittlerweile, dass Spott vorerst nur eine Zugabe zum Inkjet. und Hohn ob der bisherigen Verzögerungen Sammelform-Alternativen kaum nennenswerten Einfluss auf die Kundenbeziehung haben. Das liegt nicht nur an den PersViel radikaler geht es Cimpress, die größte pektiven, die sich für den einen oder anderen mit Onlinedruckerei der Welt, an. Kraftvoll sind die Worte gewählt, mit denen Cimpress-Chef Robert der Technologie eröffnen mögen. Sondern eben Keane da die Investition in „bis zu 20“ nanografi- auch an Benny Landa und seinem Team. Tom sche Systeme ankündigte. Eine „bahnbrechende Frankowski, COO von Quad Graphics: „Benny Technologie“ sei die Nanografie und ein Treiber Landa und Yishai Amir haben lange bewiesen, für eine wahrlich fundamentale Veränderung: dass sie gewinnen, sobald sie im Spiel sind. Was Druckjobs von der Offsetproduktion ins Digitale Benny Landa ankündigt, das passiert auch.“ Mit zu schieben. Verblüffend ist, dass Cimpress vierjähriger Verspätung eben. Aber das dürfte im Digitaldruck mutmaßlich eine ernsthafte für den einen oder anderen Druckereimanager nicht mehr so maßgeblich sein. ∑∑∑∑ Alternative zum Sammelformdruck mit Offset-

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Süßwarengeschäft Mit seiner Nanografie bemüht Benny Landa die normative Kraft der Inspiration und er tut das offenbar konsequenter als die Konkurrenz. Sehr klar wird das, wenn man sich mit Frank Büsching, Geschäftsführer von Colordruck in Baiersbronn, unterhält. Er baut derzeit rund um die B1-Bogenmaschine S10, die er im kommenden Jahr erwartet, einen ganz neuen Geschäftsbereich samt 3.000 Quadratmeter großer, neuer Druckfabrik auf. Gedruckt werden sollen dann große Mengen an Verpackungen in vielen Versionen und Variationen. Die Aufträge wird sich Colordruck über ein eigenes Web-to-PrintSystem holen. Dann können etwa Naschwerk-

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π „Wir lösen die gleichen Probleme wie Landa“ Wim Maes, Chef des belgischen Digitaldruckherstellers Xeikon, über die Grenzen des Inkjetdrucks, den Wettbewerb mit HP Indigo und wie der Digitaldruck den Offsetdruck herausfordern sollte. 4c: Herr Maes, da investiert die Industrie enorme Ressourcen in die Marktreife von Inkjet-Systemen, entwickelt sie für immer mehr Anwendungen. Doch dann meldet Benny Landa Bestellungen in der Höhe von 450 Millionen Euro für eine weitgehend unerprobte Technologie. Und auch Ihrer neuen Flüssigtoner-Maschine, der Trillium One, wurde bei der Drupa erhebliches Interesse entgegengebracht. Woher kommt diese digitale Wagnislust vieler Druckdienstleister, wenn es doch gut erprobte Verfahren wie Inkjet gibt? Wim Maes: Natürlich wird mit Inkjet viel Geschäft gemacht. Die Technologie wurde in den letzten Jahren auch weiterentwickelt. Aber je mehr wir über Inkjet wissen, desto mehr wissen wir auch über dessen Limitierungen. Es gibt so viele Anwendungen, die schon digital umgesetzt werden könnten, aber es scheitert eben an der Qualität. Der Ausgangspunkt für Benny Landas Entwicklung waren die Probleme, die es mit Inkjet gibt. Wir arbeiten daran, mit unserer Trillium-Technologie die gleichen Probleme für Druckereien zu lösen wie Benny Landa mit seiner Nanografie.

rung oder On-Demand-Anwendungen. Wenn der Digitaldruck bloß darauf abzielen würde, große Auflagen zu gleichen Kosten wie der Offsetdruck zu produzieren, würden wir ja in Wirklichkeit keinen Mehrwert schaffen. Die HP-Indigo-Maschinen sind bereits gut im Markt eingeführt, es gibt sie für eine ganze Reihe von Anwendungen. Wozu braucht man dann noch Ihre Trillium One? Vielleicht liegen wir ja falsch, aber wir glauben, dass die Entwicklung der Indigo-Technologie wohl an ihr Ende gelangt ist. Die Maschinen sind nicht wirklich schneller geworden seit 2008. Klar, sie werden größer, es gibt sie in vielen Varianten. Aber insgesamt wurden sie nicht mehr produktiver. Unsere Trillium One ist drei Mal so schnell wie eine HP Indigo 10000 und eineinhalb Mal so schnell wie eine Indigo 50000. Das ist aber erst der Anfang. Wir haben die Möglichkeit, die Geschwindigkeit unserer Maschine zu verdoppeln oder gar zu verdreifachen.

Inkjet-Hersteller würden das nun heftig bestreiten. Ich bin davon überzeugt, dass es technische Grenzen gibt, die nicht verschoben werden können. Gesetzt den Fall, Sie haben hohe Farbdeckung in Verbindung mit hoher Auflage, wollen aber kein spezielles Papier einsetzen, dann ist Inkjet nicht die Lösung. Natürlich kann Papier per Primer vorbehandelt werden. Aber das alles erhöht eben auch die Komplexität des Prozesses. Bei der Drupa wurde mal wieder hinlänglich bedauert, dass der Digitaldruck nach wie vor nur sehr wenig vom weltweiten Druckvolumen abschöpfen kann. Wie kann das Ihrer Meinung nach geändert werden? Wir müssen mit unseren Systemen produktiver werden und die Kosten reduzieren. Aber seien wir ehrlich: Es kann nicht primäres Ziel sein, den Offsetdruck beim Preis zu schlagen, sondern technologisch, etwa durch Versionie-

Im Gegensatz zu HP Indigo haben Sie aber bisher keine Modellreihe, sondern nur eine Maschine. Wohin wollen Sie Trillium entwickeln? Zuerst müssen wir die Anwendungsbreite erhöhen, danach auch daran arbeiten, dass die Systeme noch schneller werden und zwar von derzeit 60 auf 90 Meter pro Minute. Gleichzeitig müssen wir die Maschine für mehr Grammaturen weiterentwickeln. Natürlich müssen wir auch daran arbeiten, auf mehr Substraten bis hin zu flexiblen Materialien produzieren zu können. Sie hatten ursprünglich schon 2014 kommuniziert, die erste Betamaschine in der französischen Druckerei Tag G Informatique installieren zu wollen. Das hat dann ja nicht geklappt. Wird die gleiche Druckerei nun Betakunde für die Trillium One? Ja. Vielen Dank für das Gespräch.

Bnw: beigestellt

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Wim Maes, bei der Flint Group für Xeikon zuständig: „Es kann nicht primäres Ziel sein, den Offsetdruck beim Preis zu schlagen.“

π Der #4ctalk zum Thema Wie marktreif sind Ihrer Meinung nach die Drucksysteme von Benny Landa? Was könnte die Nanografie der Druckindustrie bringen, was andere Technologien nicht auch können? Wie steht es überhaupt um die Wirtschaftlichkeit der Nanografie? Diskutieren Sie mit uns. Auf Twitter. Bei unserem #4ctalk am 27. Juli 2016 von 11.00 bis 12.00 Uhr. Bitte kennzeichnen Sie während des Talks Ihre Tweets immer mit dem Hashtag #4ctalk, damit die Diskussionsteilnehmer Ihren Beiträgen folgen und darauf antworten können. www.twitter.com/4cmagazin

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Welt in Wien

In diesem Jahr in Wien und mit kostenlosem Konferenz-Programm: Die World Publishing Expo.

Die World Publishing Expo kommt wieder nach Wien und bietet diesmal ein etwas kompakteres Rahmenprogramm als im vergangenen Jahr in Hamburg.

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ittlerweile haben sich für die World Publishing Expo drei Standorte etabliert, die regelmäßig auf dem Tourkalender stehen: Hamburg, Amsterdam und Wien. 2011 war die Messe zum letzten Mal in Wien zu Gast, damals auch in Verbindung mit dem World Editors Forum und dem World Newspaper Congress und damit richtig groß. Vergleiche mit dem Glanz von damals zu ziehen, ist nicht zielführend, denn heute ist die Zeitungswelt mit ihren Zulieferern noch um einiges innovationsbedürftiger, andererseits aber auch wirtschaftlich nicht unbedingt stabiler als 2011. Dass die Drupa natürlich auch viel von den Budgets der Aussteller aufgesaugt hat, mag ein weiterer Grund dafür sein, dass die World Publishing Expo in diesem Jahr wohl etwas kompakter ausfallen wird. Eine Halle im Messegelände Wien wird die dreitägige Veranstaltung ausfüllen, mehr als 100 Aussteller werden erwartet. Von hoher Qualität sind die beiden frei zugänglichen Konferenzprogramme in diesem Jahr, nämlich die Print World Conference und die Digital Media World Conference, deren einzelne Vorträge abwechselnd auf einer Bühne direkt in der Messehalle stattfinden. Bei der Media Tech Nite im noblen Grand Hotel zu Wien werden am zweiten Messeabend sowohl herausragende digitale Medienideen ausgezeichnet wie auch auffällig auf Qualität bedachte Zeitungsdrucker. World Publishing Expo, Wien 10. bis 12. Oktober 2016 www.worldpublishingexpo.com

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Wir in Shanghai

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m vergangenen Jahr führte die Printtour von 4c rund 20 Leser auf eine außergewöhnliche Reise durch Israel. Vom 17. bis 22. Oktober geht es nun bei der Printtour 2016 in einen der wichtigsten und wachstumsstärksten Druckmärkte der Welt: China. Die Teilnehmer der Printtour werden das Herz der wirtschaftlichen Stärke Chinas, Shanghai nämlich, besuchen und dort nicht nur außergewöhnliche Geschäftsmodelle mehrerer Druckdienstleister kennenlernen, sondern auch die Möglichkeit haben, mit vielen Spitzenrepräsentanten der chinesischen Druckindustrie Kontakte zu schließen. Printtour 2016, Shanghai 17. bis 22. Oktober 2016 http://printtour.4-c.at

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Die zwölf Verschworenen Bnw: Tátil

Das Logo für die Olympischen Spiele in Rio kommt von der brasilianischen Kreativagentur Tátil. Erstmals ist es ein Logo, das auch die dritte Dimension ausnutzt. Zwölf Designer arbeiteten jahrelang an den Entwürfen – in einem geheimen Raum, zu dem nur sie Zugang hatten. Von Ann Kimminich

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rederico Gelli wollte gleich wieder gehen: größte Herausforderung bei der Gestaltung „Als ich den großen Saal betrat, in dem sich über 300 Kreative tummelten, war mein ers- der Marke Rio 2016 sein ter Gedanke: Das ist aussichtslos, ich gebe auf“, er- wird“, erklärt Gelli die eher ziminnert sich der Kreativdirektor der brasilianischen ungewöhnliche Entscheidung mer mit Designagentur Tátil an das allererste Briefing zur digitalem seiner Agentur und fügt hinzu: „Es Gestaltung einer visuellen Identität für die OlymSchloss war uns wichtig, dass sich nicht nur die pischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Das war vor eingerichtet, in dem Designer hinsetzen und ein schön gestaltetes nunmehr knapp sechs Jahren. Insgesamt 140 braes weder Internetzugang noch Drucker gab und Logo ausarbeiten, das dann womöglich nur silianische Kreativagenturen luden die Organisaanderen Designern gefällt.“ Seiner Meinung nach in dem strengstes Handyverbot herrschte. Nur toren der Spiele ein, ihre Konzepte für das Design ist dieses beinahe elitäre Streben nach einem die zwölf Tátil-Mitarbeiter, die an dem Rio-2016des Logos zu präsentieren. Gut, dass Gelli nicht Logo arbeiteten, durften dort ein und aus gehen. ultra-originellen Design den Gestaltern des gleich wieder den Saal verlassen hat. Denn Gelli London-2012-Logos sowie des mittlerweile wieder „Das war alles ziemlich verrückt. Wir haben den schaffte es mit Tátil in die erste Auswahl von 87 anderen erzählt, dass wir dort an einem geheimen verräumten Tokio-2020-Logos zum Verhängnis Agenturen, die das Olympische Komitee auf Basis geworden. Bionik-Projekt arbeiten“, erklärt Gelli. Eine Lüge, des Profils und der bisherigen Arbeiten getroffen Tátil setzte sich daher zum Ziel, ein Design zu die noch nicht einmal gänzlich an den Haaren hatte. Es folgte eine weitere Bewertungsrunde mit finden, das im besten Fall die Weltbevölkerung, herbeigezogen war, denn Gelli unterrichtet Einzelinterviews, in der festgestellt werden sollte, zumindest aber die Cariocas, also die Bewohner seit Jahren Biomimikry an der Universität und welche der Aspiranten überhaupt der Herausforvon Rio, ansprechen sollte. Keine leichte Aufgabe, beschäftigt sogar einen Biologen in seinem derung gewachsen sind, eine Markenidentität für Design-Team. Und tatsächlich kann man auch denn gleichzeitig musste auch die Liste mit den die Olympischen Spiele zu schaffen. 25 Agenturen, zwölf Vorgaben des Komitees eingehalten werden. am Rio-2016-Logo, das schließlich im Dezember 2010 veröffentlicht wurde, diesen Einfluss unter ihnen Tátil, bestanden diese Prüfung. Aus Darin waren für das Logo gewünschte Attribute dieser Gruppe wurden wiederum acht Anwärter wie beispielsweise „das Rio der Zukunft“ oder „die wiedererkennen. ausgewählt, die an einem Entwurfswettbewerb Lebensweise der Brasilianer und der Carioca“ entKurvenreich teilnehmen durften. „Da ging es noch gar nicht so halten, aber auch Vorschriften wie zum Beispiel konkret um die Gestaltung des Logos. Wir sollten „keine Klischees erfüllen“ und „universell bleiben“. Das diesjährige Olympia-Logo ist das erste und einzige seiner Art, das dreidimensional ist. Für die zehn sogenannte Identitätstafeln für die Marke Ein geheimer Raum Arbeit von Tátil ist das jedoch nichts Ungewöhngestalten, von denen sieben den Designvorgaben Nachdem zweieinhalb Monate lang in wöchentliches, denn das Prinzip der Biomimikry ist fest des Komitees entsprechen mussten und drei lichen Meetings die Ideen der gesammelten in der Philosophie der 27 Jahre alten Agentur verkomplett frei gestaltet werden konnten“, erzählt ankert. „Uns war von Anfang an klar, dass wir mit Belegschaft mit den Ausführungen von rund 30 Gelli über den langen Prozess. unserer Arbeit nicht nur visuelle Kommunikation Designern abgeglichen wurden, kam der Tag der Für die letzte und heikelste Phase des betreiben wollen, sondern auch taktile, und die Entscheidung. Wettbewerbs beschloss Tátil, eine spezielle Natur liefert auf diesem Gebiet einfach sehr gute Nach dem Einstimmigkeitsprinzip entschieStrategie anzuwenden. Die ganze Agentur sollte mitarbeiten, also jeder einzelne Mitarbeiter von IT den zwölf Juroren aus dem Olympischen Komitee, Vorbilder“, so Gelli. Auch der Agenturname Tátil dass Tátil die überzeugendsten Entwürfe für das ist das portugiesische Wort für taktil. Es ist also bis Empfang. Das bedeutete, dass knapp 100 Angestellte aus den beiden Agenturstandorten in Rio Logo abliefern konnte. Doch lautes Jubeln über gar nicht so verwunderlich, dass das Logo von Rio und São Paulo allesamt in das Projekt miteinbeden Wettbewerbsgewinn hörte man in der Agen2016 auch angefasst werden kann. zogen wurden. „Das Logo einer Olympiade muss tur erst vier Monate später. Gelli musste die frisch Die Grundidee hinter dem Logo ist das einer sehr breiten Masse an Menschen gefallen. an Land gezogene Auftragsarbeit unter Verschluss skulpturale Aussehen von Rio. Denn neben dem Wir haben von Anfang an geahnt, dass das die halten. In der Agentur wurde eine Art GeheimZuckerhut prägen noch weitere unverwechsel-

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Dreidimensional: Eine ganz neue Herangehensweise an ein Logo.

bare Berge das Stadtbild. Jede Kurve im Logo entspricht einem dieser Berge. Für diejenigen, die nicht ortskundig sind oder denen das zu kompliziert ist, funktioniert das Logo auch als eine Art unendliche Umarmung dreier Menschen oder als bunter Tanz. Es ist ein Design, das viel Fantasie für Interpretationen zulässt. Symbiotisch So lange das Logo zweidimensional auftritt, führt es auch meist den Schriftzug „Rio 2016“ mit sich, der ebenfalls von Tátil entwickelt wurde. Ein ziemlicher Aufwand, wie Gelli berichtet. Mehr als 150 verschiedene Schriftzüge wurden entwickelt und wieder verworfen. „Die Beziehung zwischen Schriftzug und Logo ist ziemlich komplex. Der Schriftzug sollte dem Logo die Möglichkeit geben, der Protagonist zu sein. Aber es gibt auch viele

Anwendungsbereiche der Marke, wo nur der Schriftzug zu sehen ist und dort muss der Schriftzug auch ohne Logo gut funktionieren“, erklärt Gelli. Schlussendlich haben die Designer es dann doch geschafft, einen Schriftzug zu designen, der sich dem Logo anpasst und dennoch das Potenzial hat, auch für sich zu stehen. Auf der Grundlage dieses Schriftzugs entwickelten die britischen Typo-Designer von Dalton Maag anschließend den Font. Statt Blumen

vereinen lassen. Neben Logo und Schriftzug hat Tátil nämlich auch zwölf Manuals verfasst, die jeder Mitarbeiter des Komitees auf dem Tisch liegen hat. „Das ist eine Art Kompass, der zu allen Briefings mitgenommen wird und das Beeindruckende ist, das sich alle danach gerichtet haben“, resümiert Gelli. Die Sportler, die es bei der diesjährigen Olympiade aufs Siegertreppchen schaffen, bekommen jedenfalls anstelle von Blumen ein 3D-Logo aus Plastik in die Hand gedrückt. Hält vermutlich auch länger als Schnittblumen. ∑∑∑∑

Bitte klicken Sie, um diese In den letzten sechsStory Jahren dienteonline das Logo von bei 4c PLUS zu lesen. Tátil als Ausgangspunkt für die meisten Marketingkampagnen, die Beth Lula, Branding Director des Rio-2016-Komitees beauftragte. Gelli ist sehr stolz darauf, ein Werkzeug entwickelt zu haben, mit dem sich viele kreative Prozesse harmonisch

„Es war uns wichtig, dass sich nicht nur die Designer hinsetzen und ein schön gestaltetes Logo ausarbeiten, das dann womöglich nur anderen Designern gefällt.“ Kreativchef Frederico Gelli mit dem Olympia-Logo

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Einfach mal rumhängen Der Berliner Designer Felix Schulz hat auf Twitter die Plakate politischer Parteien persifliert. Der Spott über die rituelle Einfallslosigkeit hat in den sozialen Medien zu einer Debatte über das Medium Plakat geführt. Gegenüber 4c erzählt Schulz nun, wie Außenwerbung im politischen Kontext funktionieren könnte. Von Ann Kimminich Wenn unerfahrene Parteigänger erbitterte Kämpfe um die hohlste Phrase ausfechten: Plakat-Persiflage von Felix Schulz.

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at man eins gesehen, hat man alle gesehen. Das Prinzip dürfte zumindest auf Plakate für Kommunalwahlkämpfe zutreffen. Die Slogans mau, die Bildsprache lau, bemüht lustlos ist jeder einzelne Pixel arrangiert. Dem Berliner Designer Felix Schulz ist die Unauffälligkeit politischer Outdoor-Kommunikation besonders im Kommunalen auch aufgefallen. Also entwarf Schulz vor einigen Wochen ein Set mehrerer Wahlplakate deutscher Parteien, um das ganze visuelle Elend zu überzeichnen und postete seine Entwürfe unter dem Hashtag #wahlplagiat auf diversen sozialen Plattformen. Hunderte haben seither im Web über Schulz` Plakat-Reigen diskutiert. Schulz, der in Berlin mit seiner Agentur „Die Agentuer“ politische Kommunikation gestaltet, hat in den vergangenen Jahren bereits einige Wahlkämpfe begleitet. „So ein Slogan wie ‚Fortschritt statt Stillstand’ bewegt natürlich keinen mehr, das emotionalisiert die Menschen nicht“, sagt Schulz. Ehrenamtlich kreativ

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nur Bild, Slogan, Logo. Das ist schlecht, wird aber immer wieder gemacht, mit der Begründung, dass alle anderen Parteien das ja auch so machen würden“, findet Schulz, der sich wünscht, dass sich Parteien mit ihren Plakaten auch mal etwas trauen, für einen Überraschungseffekt sorgen. Möglichkeiten hierfür sieht Schulz unter anderem auch im gezielten Einsatz neuer Technologien. Großflächige Lentikularplakate oder VirtualReality-Anwendungen für Plakate würden sich seiner Meinung nach hervorragend dazu eignen, politische Prozesse zu visualisieren oder die Forderungen von Parteien zu verdeutlichen. „Wahlplakate sollten Momente der Irritation beim Betrachter schaffen. Die Leute sollen davor stehenbleiben und dazu ermutigt werden, sich Gedanken zu machen und in Interaktion zu treten“, so Schulz. Er glaubt, dass ansprechende Wahlwerbung auch dazu führen kann, dass sich Menschen nicht nur direkter angesprochen fühlen, sondern sich auch mehr mit den Inhalten der unterschiedlichen Parteiprogramme auseinandersetzen. Keine QR-Codes

Wenn plötzlich statt der gewohnten Bilder von PoIn seiner bisherigen Arbeit musste Schulz oft litikern eine gebaute Kulisse auf einem Wahlplafeststellen, dass die Gestaltung von Kommunalwahlplakaten im Verantwortungsbereich von kat zu sehen ist oder gar eine ganze Wahlplakatehrenamtlich tätigen Parteifunktionären liegt, Serie räumlich verbunden aufgehängt wird, die häufig gar nicht das Fachwissen haben, um die visuell eine Entwicklung darstellt, so kann gestalterisch innovativ zu sein. „Da sieht man das zu einer Aufmerksamkeitsspitze bei den dann immer wieder die gleiche Bildsprache. Dass Betrachtern führen – zeitlich und qualitativ. eine Agentur gebucht wird, ist eine absolute „Es stört mich wahnsinnig, dass, wenn Ausnahme. Dabei sollten sich die Parteien doch bei Wahlplakaten die Rede von interaktiver überlegen, was sie mit den Plakaten erreichen Werbung ist, alle nur von QR-Codes sprechen. wollen. Bei politischer Kommunikation geht es Ich muss meine Kunden regelmäßig davon ja schließlich darum, eine wirksame Nachricht überzeugen, dass das einfach nicht genutzt zu gestalten, die bei den Wählern ankommt“, so wird“, berichtet Schulz über die technischen Schulz. Sicherlich hängt die Qualität der WerbeHürden, die gerade bei Plakaten unüberwindmittel immer auch vom vorhandenen Budget ab. lich scheinen. Das mangelnde Wissen um die Viele Bundesparteien in Deutschland oder auch Mechanismen moderner visueller KommuÖsterreich wären finanziell sogar in der Lage, nikation ist bei politischen Parteien auffällig: ihre Repräsentanten auf kommunaler Ebene „Das ist etwas, was die Parteien verschlafen. Sie weitaus besser zu unterstützen, als sie es bisher erkennen das Potenzial von Werbung nicht. tun. Und gerade bei den Plakaten sollten sie das Stattdessen werben sie nur, um zu werben“, womöglich auch tun, schließlich sind sie gerade resümiert Schulz. bei Kommunalwahlkämpfen ein signifikanter Graue Sauce Teil einer Kampagne. Die Corporate-Design-Manuals der jeweiligen Bewusst irritierend Parteien, an die sich Felix Schulz bei seinem „Man sollte das Wahlplakat als Ausgangspunkt privaten Protestprojekt sklavisch gehalten hat, nehmen, um neue Wege zu gehen. Nicht immer würden jedenfalls kein Hindernis für eine muti-

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gere Gestaltung von Wahlplakaten darstellen. „Es sind alles stabile Corporate-DesignManuals, die von guten Agenturen entwickelt wurden, da habe ich eigentlich nicht viel daran rumzumeckern. Es ist die Umsetzung, die mir in vielen Fällen nicht gefällt. Denn man kann ja auch mit so einem Regelset viel mehr erreichen, als es gerade der Fall ist. Da, glaube ich, sollten die Parteien mehr mit mutigeren Agenturen und Freelancern zusammenarbeiten und sich vor allem auch wagen, etwas zu machen, das auffällt, das raussticht und für die eigene Überzeugung steht“, sagt Schulz, der seinen viel diskutierten Twitter-Post eventuell auch als Argumentationshilfe bei dem einen oder anderen zukünftigen Pitch beim Kunden verwenden möchte. „Solange alles wie eine graue Sauce ist, sehe ich es auch als Chance, durch eine tolle Gestaltung noch mal extra viel Wirkung zu erzeugen“, so Schulz. Ganz abwegig scheint seine Vision nicht zu sein, so reagierten doch fast alle Parteien mit offener Selbstironie auf seinen Twitter-Post. ∑∑∑∑

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„Nicht immer nur Bild, Slogan, Logo.“ Felix Schulz, Designer

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Scharfes Programm  Die belgische Softwareschmiede Chili legt mit Rendro ein Programm vor, das PDFs über sämtliche Prozessschritte, Plattformen und Endgeräte hinweg präzise anzeigt und so die Verbindlichkeit der Dokumente gewährleistet. Besonders herzeigbar: ein Modul, das Sujets auf Verpackungen simuliert. Von Andreas Burkard

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ielleicht ist dem einen oder anderen der Name Chili Publisher ein Begriff. Damit ist eine Servertechnologie gemeint, die das Layouten im Web-Browser ermöglicht. Die Anwender bearbeiten Dokumente gemäß ihren Berechtigungen online so, als wären diese in einem lokalen Programm geöffnet. Diese Technologien werden gerne als Remote Publishing bezeichnet. Doch das Erstellen ist das eine. In Abstimmungsprozesse mit anderen Beteiligten oder dem Kunden zu treten, das andere, oft Mühsamere. Genau hier setzt die nächste scharfe Lösung der belgischen Softwareschmiede Chili an. Chili Rendro 1.0 überbrückt gewissermaßen den technologischen Graben zwischen Ersteller und Kunden mit ihren unterschiedlichen Geräten.

So sieht es aus: Rendro überprüft Dateien auch auf mögliche Probleme beim späteren Druck.

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Hochladen der PDF-Datei Mit Chili Rendro wird eine PDF-Datei zu einem Chili-Server hochgeladen. Mit diesem Vorgang ermöglicht die Software ein schnelles, inhaltsverbindliches Rendering von PDF-Dateien. Die Beteiligten erhalten eine Benachrichtigung per E-Mail mit einem Link. Die für sie bestimmten PDF-Dateien können anschließend auf jedem Gerät mit HTML5-Unterstützung angezeigt und kontrolliert werden.

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Unabhängig von Browser, Desktopanwendung, Gerät und Betriebssystem ermöglicht der Renderer eine sorgfältige und genaue Darstellung einer PDF-Datei. Egal, ob dies im Browser auf Desktop, auf dem Tablet oder auf einem Smartphone geschieht. Denn PDFs neigen selbst bei Verwendung eines Acrobat Readers dazu, auf verschiedenen Geräten auch unterschiedlich auszusehen und visuell nur noch wenig mit der Ursprungsversion zu tun zu haben. Chili Rendro zeigt erst mal übersichtlich alle Seiten einer PDF-Datei an. Auch alle vorhan-

denen Ebenen können ein- und ausgeblendet werden. Die Software zeigt auch die unterschiedlichen Objekt-, Medien- und Beschnittboxen in der PDF-Datei. Weiter können die Farbauszüge der Prozess- und der Volltonfarben kontrolliert werden. Die Separationsanzeige informiert auch über Bereiche auf dem jeweiligen Sujet, die möglicherweise Probleme bei der Farbwiedergabe machen können oder die Trocknungszeit auf unterschiedlichen Bedruckstoffen ungünstig beeinflussen. Die voreingestellte Anzeige der Überdrucken-Vorschau verhindert Überraschungen

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In das Programm verpackt: Ein optionales Modul simuliert, wie ein Sujet auf einer Verpackung aussehen würde.

ungewollter Farbdarstellung. In den Dokumenteigenschaften listet Chili Rendro bei der hochgeladenen PDF-Datei nützliche Informationen auf, wie beispielsweise die zugrunde liegende PDF-Library und die PDF-Version.

dabei die PDF-Datei passend auf die Verpackung übertragen. Das 3D-Modul rendert alle gängigen Standardformate. Die Verpackung kann nun von allen Seiten kontrolliert werden. Die möglichen Verpackungsteile können im Browser geöffnet und zugeklappt werden. Diese Funktionen unterstützen die Abläufe zwischen dem Marketing, dem Verpackungsverarbeiter, den Werbeagenturen und dem Kunden. Natürlich ist Chili Rendro eng verzahnt mit Chili Publisher. Änderungen im Publisher werden über das 3D-Modul von Rendro

wiedergegeben, sodass der Benutzer jederzeit sieht, wie das Ergebnis auch tatsächlich auf der Verpackung aussieht.

Offen für neue Bedürfnisse Bitte klicken Sie, um diese Story online beiDie 4c PLUS zu lesen. Software ist als JavaScript SDK (Software

Vorschau auf die Verpackung

Optional ist in die belgische Software auch ein 3D-Modul verbaut. Dieses Modul zeigt PDFInhalte in tatsächlichen Anwendungsszenarien, wie beispielsweise auf einer Verpackung an. Über den sogenannten Launch Viewer wird

Development Kit) verfügbar. Das SDK-Format von Chili Rendro ermöglicht eine maßgeschneiderte, skalierbare Integration und eine plattformunabhängige Zusammenarbeit. Ab Mitte 2016 wird Chili Rendro als BetaVersion angeboten. Die endgültige Veröffentlichung ist zum Jahresende 2016 geplant. ∑∑∑∑

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Keine Kontrollfreaks Das neue Quark Xpress 2016 arbeitet ganz ohne Cloud und ist als unbegrenzte Kauflizenz zu erwerben. Das ist sympathisch. Noch dazu hilft das Programm mit einigen sehr klugen Lösungen, auch komplexe Designaufgaben gut zu bewältigen.

Alle Bilder: beigestellt / Screenshots Burkard

Von Andreas Burkard

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inige Anwender werden die virtuellen Wolken, in denen zu arbeiten sie gezwungen sind, vielleicht schon als enges Produktivgehege wahrnehmen, aus dem zu entkommen schwierig ist. Adobe als Marktbeherrscher hat mit der rigorosen Einführung der Cloud im Jahr 2013 viele User vor den Kopf gestoßen und tut das konsequent weiterhin, indem die Abhängigkeit durch die Einbindung in verschiedene cloudbasierte Prozesse immer mehr verdichtet wird. Während Adobe also Wachstum über Abhängigkeit definiert, geht es der kleinere

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Konkurrent Quark deutlich entspannter an. XPress 2016 wird wie die Vorgängerversionen als zeitlich unbegrenzte Kauflizenz angeboten. XPress 2016 ist kein Update von Vorgängerversionen, sondern eine neue, eigenständige Version. Die Installation erfolgt über eine Seriennummer. Programmerweiterungen aus XPress 2015, die sogenannten XTensions, sind auch unter der neuen Version lauffähig. Die Jahreszahl lässt vermuten, dass nun auch im Jahresrhythmus neue Versionen erscheinen. Doch es bleibt den Anwendern selber überlassen, Versionen zu prüfen und nach Gutdünken

Ganz ohne Abo und als unbegrenzte Kauflizenz: Der Klassiker XPress, nun in neuer Version.

zu kaufen – oder eben nicht. Man muss nicht unbedingt mitfahren im Update-Karussell. Umwandeln in native Objekte Wer kennt das nicht: Man hat platzierte Objekte und möchte die eine oder andere kleine Änderung vornehmen. Der Weg über das Ursprungsdokument scheint zu lang oder

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Brückentechnologie: Kopieren von Illustrator und Einfügen als natives Objekt in XPress 2016.

Ein besserer Durchblick dank mehrstufiger transparenter Verläufe.

das entsprechende Programm ist gar nicht vorhanden. Hier bietet XPress 2016 einen völlig neuen Ansatz. Mit dem Menübefehl „In native Objekte konvertieren“ zerlegt XPress 2016 platzierte PDF-, EPS- oder AI-Dateien in editierbare Objekte. Mit dem Punktauswahlwerkzeug kann man nach der Aufhebung einer Gruppierung Vektoren bearbeiten. Objekte lassen sich dadurch verschieben, editieren, neu einfärben oder löschen. XPress 2016 schafft diese Konvertierung erstaunlich gut. Selbst vor komplexen Illustra-

Ein lange gehegter Wunsch ist erfüllt: Die neue Pipette zur Farbaufnahme aus platzierten Inhalten.

tor-Dateien mit Symbolsätzen, weichen Kanten, aufwendigen Grafikstilen und Schlagschatten kapituliert XPress 2016 nicht. Beeindruckend werden solche Dateien richtiggehend zerpflückt. Die Elemente sind danach einzeln auswählbar. Bei PDF sind die Resultate aufgrund unterschiedlicher PDF-Versionen unterschiedlich. PDF/X-1 und PDF 1.3 zerlegt XPress auf einzelne Fragmente. Je nach Komplexität der Datei macht hier eine Konvertierung in XPress wenig Sinn. Schon besser ist PDF/X3 und X4 mit höheren PDF-Versionen. Da kann XPress gar Symbolsätze auswählen und kann diese

drehen, skalieren oder löschen. Bei Objekten mit Schlagschatten liegen die Schatten als Bildelement losgelöst hinter dem Objekt. Der Schlagschatten wird jedoch korrekt dargestellt. Somit kann ein solches Element nicht direkt in XPress editiert werden. Für eine Konvertierung müssen die Schriften auf dem Rechner installiert sein. XPress-Express XPress 2016 überrascht mit einer weiteren Auffrischung. Über die Programme Adobe Illustrator und InDesign, Corel Draw, Microsoft

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Office können nämlich Zwischenablageobjekte nativ eingefügt werden. In der Praxis bedeutet dies viel Zeitersparnis. So kann man ein Excel-Diagramm kopieren und mit dem Befehl „Als natives Objekt einfügen“ editierbar in ein XPress verwenden. Aus InDesign und Illustrator lassen sich ausgewählte Designelemente ohne Umweg zu XPress übertragen. Farbverläufe von Illustrator sind über diese neue Funktion zwar nicht editierbar, doch das Aussehen bleibt erhalten. In manchen Fällen werden lange Textrahmen aus InDesign von XPress in Textblöcke unterteilt. Der Text bleibt jedoch editierbar und der Umbruch ist gleich. Das Einfügen als natives Objekt liefert mit XPress 2016 gute Resultate. Die Brücke über die Zwischenablage ist so gut, wie die Hersteller der Programme die Kopierfähigkeit ausgebaut haben und die Komplexität dies ungehindert zulässt. Mehrstufige Verläufe XPress 2016 schafft nun auch die transparenten Verläufe. In der Palette „Farbverläufe“ wählt man dazu zuerst den Verlaufstyp aus. Im Verlaufsbalken kann man danach neue Farbregler setzen. Mit einem Doppelklick auf den Regler kann man die Farbe nach Werten oder am Farbrad einstellen. Auch besteht ein direkter Zugriff auf angelegte Farben der Palette „Farben“. Eine ausgewählte Reglerfarbe des Verlaufes wird transparent, wenn die Deckkrafteinstellung geändert wird. In der Palette „Objektstile“ kann XPress 2016 mehrstufige transparente Verläufe speichern, um sie damit einfach auf andere Objekte anzuwenden. Farben aufnehmen

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XPress setzt ganz auf HTML5: So lassen sich Dokumente einfach interaktiv anreichern.

sich über einen Menübefehl an die Textmenge anpassen. Das Suchen und Ersetzen wurde über geschützte Leerzeichen erweitert. Intelligente Hilfslinien unterstützen nun auch mehrspaltige Textrahmen. Diese unentbehrlichen Helfer werden nun innerhalb des Rahmens, an den Seitenrändern und in der Mitte angezeigt. Ein mögliches erweitertes Zeicheninventar einer OpenType-Schrift kann mit Stylistic-Sets ausgelesen werden. Inhaltsvariablen können im Textrahmen umbrechen und verhalten sich so wie normaler Text. Auf Mac gibt es die Unterstützung des Touchpad für die Steuerung mit Fingergesten. HTML5-Publikationen

Beim Erstellen von Dokumenten unterscheidet Elegant hat XPress 2016 die Farbaufnahme mit XPress 6 zwischen den Layouttypen „Print“ und einer Pipette gelöst. Diese befindet sich in der Pa- „Digital“. Ein vorhandenes Printlayout kann in lette „Farben“. Mit dieser Pipette wird beim Klick einen digitalen Layouttyp konvertiert werden. Die auf ein Bild oder ein platziertes Objekt die darunlayouttechnischen und typografischen Möglichterliegende Farbe aufgenommen. Die Farbe landet keiten sind in einem digitalen HTML5-Dokument zuerst im Aufnahmebereich der Palette „Farben“. ähnlich wie einem Printlayout festgelegt. Ein Ist das Bild im RGB-Farbmodus, so befindet sich lokale Vorschau rendert für den Browser die Datei auch die aufgenommene Farbe im selben Modus. und bietet so eine gute Kontrolle, ganz ohne Mit einem Doppelklick lässt sich der Farbmodus zusätzliche Serverlösungen und Abhängigkeiten. oder die Farbwerte ändern. Die aufgenommene Quark legt mit XPress 2016 großen Wert auf Farbe wird benannt und steht dann in der Palette Standard-HTML5. Dadurch funktionieren alle bereit. Beim Klick mit zusätzlich gedrückter Altgängigen Browserfunktionen wie Ein- und Auszoomen, Bildergalerien, 360-Grad-Bilderwelten, Taste werden die Farben einzeln wieder entfernt. Seitenblättern, Animationen, Audio und Video, Sinnvoll hinzugefügt festgelegte Scrollbereiche, Geolocation, Hyperlinks und andere. Eine entsprechende HTML5Zahlreiche weitere Neuerungen für die Kreation Palette führt die kompatiblen Interaktionen auf. und Produktion sind in XPress 2016 vorzufinden. Diese können wie in InDesign vielseitig eingeDie essentielle Maßpalette kann in der Darstellung vergrößert werden. Textrahmen lassen stellt werden. Doch im Unterschied zu InDesign

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wird kein Flash oder PDF erzeugt, sondern reines HTML5 mit lokaler Speicherung und unabhängiger Veröffentlichung über Webbrowser. Weitergehend hat Quark mit App Studio die Lösung für Mobile-Apps. App Studio ist eine HTML5-Lösung, die sowohl Projekte von Adobe InDesign als auch Quark XPress in interaktive Tablet-Lösungen umwandelt. Was dennoch fehlt Vermisst wird beim Platzieren die Mehrfachauswahl von Objekten. Auch wünscht man sich in komplexen Dokumenten Unterebenen, so wie InDesign und Illustrator dies kennt. Eine Kennzeichnung gruppierter Objekte könnte besser sein. Auch ein ausgebautes Ziehen und Loslassen von Farben direkt zu den Objekten oder zu Verlaufsreglern ist wünschenswert. Keine Gesamtlösung Dennoch fällt das Urteil durchwegs positiv aus. Mit XPress 2016 überlässt Quark dem Anwender die Kontrolle über Design und Prozesse. Die Möglichkeit, platzierte Dateien zu bearbeiten oder über die Zwischenablage editierbar einzufügen, ist sehr hilfreich. Mit den HTML5-Publikationen setzt Quark auf Standards statt auf Abhängigkeit und proprietäre Formate. Quark bietet mit XPress 2016 zwar keine Gesamtlösung an, so wie Adobe sie praktiziert. Doch es müssen auch nicht alle Arbeitsplätze mit sämtlichen Programmen ausgestattet sein. Hier kann XPress mit dem Argument der Unabhängigkeit, der Vielseitigkeit und der Flexibilität für Print und Digital überzeugend punkten. ∑∑∑∑

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Der Turbo-Illustrator Die Vektor-App Autodesk Graphic hat CAD in den Genen.

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ie für ihre CAD-Programme bekannte Firma Autodesk kaufte im Herbst 2015 die App „iDraw“ vom IndieDeveloper Indeeo auf. Kurz darauf kam eine neue Version heraus, umgetauft als „Graphic“. Autodesk legt es darauf an, die Vektor-App schlechthin für AppleGeräte zu liefern: Graphic läuft nicht nur auf dem Mac, sondern auch auf allen neuen iOS-Geräten, vom iPad Pro bis zum iPhone. Dabei wird neue AppleHardware wie die neuen druckempfindlichen Trackpads früh unterstützt. Die Vektorfunktionen sind stark auf Screendesign zugeschnitten. So lassen sich Attribute für den Hintergrund direkt festlegen, ohne erst ein Pfadobjekt darüberlegen zu müssen. Aber auch für CAD-artige Planzeichnungen kann

π Autodesk Graphic 3.0.1

man Graphic einsetzen: Intelligente Pfad-Etiketten können automatisch die Länge des Vektors neben sich einblenden und alle Maße können auch numerisch festgelegt werden. Die Pfad-Tools selbst sind effizient und punkten mit einigen Gimmicks: Mit der Alt-Taste können Punkte zum Beispiel unabhängig von ihren Anfassern verschoben werden – etwas, das Illustrator nicht kann. Eine umfangreiche Symbolpalette ermöglicht schnelle UI-Mockups. Vektorstile lassen sich auf alle Objekte anwenden, auch Text. Allein die reinen Typo-Funktionen sind dürftig. Mehr als Schriftart, Schriftgrad, Ausrichtung, Zeilenabstand und Laufweite kann nicht eingestellt werden, OpenTypeFeatures sucht man vergebens. ∑∑∑∑

System: ab OS X 10.10, iOS Preis: 30 Euro (AppStore) Web: graphic.com

Schnelle Vektoren für Apfel-Fans: Die effizienten Werkzeuge von Graphics erzeugen schnelle Mockups auf fast allen Apple-Geräten.

Tipps für Klicks Tipp 1: Platzhaltertext in InDesign

Tipp 2: Leserlichkeit überprüfen

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nDesign bietet im Kontextmenü einer Textbox die Funktion „Mit Platzhaltertext füllen“ – sehr praktisch für einen Layout-Entwurf. Stellt man aber eine einfache Textdatei mit dem Namen „placeholder. txt“ in den Ordner der App, wird dieser Text bevorzugt. Wermutstropfen: Die Textdatei muss im veralteten MacRoman-Encoding abgespeichert werden. ∑∑∑∑

Lesbarkeits-Stresstest: Die Web-App legibilityapp.com klopft Typo auf ihre Alltagstauglichkeit ab.

D Personalisierter Platzhalter: Mit einer Textdatei neben der App kann man den InDesign-Fülltext festlegen.

ie Webseite legibilityapp.com kann Webfonts und lokal installierte Fonts einem Stresstest unterziehen: Verzerrung, Unschärfe, Überstrahlung, sogar die Verpixelung niedrig aufgelöster Anzeigetafeln lassen sich simulieren. Der Text kann dabei jederzeit verschoben und bearbeitet werden. ∑∑∑∑

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Ware in Ordnung Der deutsche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt will das Mindesthaltbarkeitsdatum abschaffen. Dafür aber braucht es intelligente Verpackungen. Noch sind die für günstige Lebensmittel zu teuer. Mit neuen Technologien könnte sich der politische Wunsch bald auch wirtschaftlich umsetzen lassen. Von Anja Schlimbach

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elbst wenn einige Verbraucher es kaum glauben mögen: Kein Produkt verdirbt exakt zum Glockenschlag um Mitternacht, wenn der Tag des angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten wird. 123 Kilogramm Lebensmittel wirft ein einziger EU-Bürger pro Jahr weg. Diese Zahl ist natürlich nicht alleine dem Mindesthaltbarkeitsdatum geschuldet, aber es ist doch ein gewichtiger Faktor. Das sieht der deutsche Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, wohl ähnlich. Er forderte kürzlich intelligente Verpackungen, die Verzehrbarkeit einigermaßen verlässlich anzeigen, aber eben nicht diesen vermeintlichen – auch psychologisch gewichtigen – Absolutheitsanspruch des MHD erheben. Auch Schmidts österreichischer Kollege Andrä Rupprechter kann der Idee etwas abgewinnen.

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App und Farbe Nun stellt sich aber die Frage, ob die ministeriellen Wünsche technologisch überhaupt machbar sind. Zur Zeit laufen eine Reihe von Entwicklungsprojekten, die sich genau dieser Problematik annehmen. „Intelligente Verpackungen sind relativ kompliziert. Man braucht Elektronik, einen Datenspeicher, Energieversorgung und auch eine Anzeige, die warnt, das Lebensmittel nach einer bestimmten Zeit oder unter bestimmten Bedingungen nicht mehr zu nutzen“, erklärt Klaus Hecker, Geschäftsführer der Organic and Printed Electronics Association (OE-A) in Frankfurt.

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„Das elektronische Mindesthaltbarkeitsdatum funktioniert wie eine Uhr, die im Kühlschrank langsamer läuft als bei Raumtemperatur.“ Thorsten Münch, Entwickler

Auf der Drupa zeigte die OE-A verschiedene intelligente Verpackungen, darunter auch ein NFC-Label von Thinfilm aus Norwegen, das einen Temperatursensor enthält. Das Label zeichnet sozusagen die Fieberkurve der Verpackung. Ob diese das Temperaturfenster verlassen hat, zu warm oder zu kalt geworden ist, lässt sich über NFC mit einer simplen App überprüfen. „Das befindet sich derzeit noch in der Entwicklung und ist noch kein Produkt für die großen Stückzahlen, die im Lebensmittelbereich die Regel sind“, ergänzt Klaus Hecker. Temperaturen kann man natürlich auch mit speziellen Farben überprüfen. Die Weinflasche, die auf dem Etikett zeigt, ob sie kühl genug ist, gehört mittlerweile schon fast zu den Klassikern. So kann man auch überprüfen, ob die Durchgängigkeit der Kühlkette und damit die Haltbarkeit gewährleistet ist. „Das gibt es seit 20 Jahren. Es gibt Farben, die ein Spektrum von 0 bis zehn oder von zehn bis 20 Grad Celsius abbilden. Genauso ist es möglich, dass sich die Farbe dauerhaft verändert, wenn die Kühlkette einmal unterbrochen wurde. In diesem Fall werden aber vermutlich 50 Prozent der Waren nicht abgenommen, weil die Kunden das Produkt nicht mehr haben wollen, selbst wenn sich das Mindesthaltbarkeitsdatum dadurch nur verringert“, so Eduard Fischer, Geschäftsführer der Offsetdruckerei Schwarzach. „Sie brauchen in jedem Fall irgendwelche Speicherfähigkeiten. Das heißt, es führt letztendlich kein Weg an der gedruckten Elektronik vorbei.“

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Im Müll, aber oft noch essbar: 123 Kilogramm an Lebensmitteln wirft jeder EU-Bürger durchschnittlich pro Jahr weg. Ohne Mindesthaltbarkeitsdatum könnte das Problem eingedämmt werden.

Bnw: Fotolia.de

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und es werden weniger Produkte weggeworfen“, kommentiert Torsten Münich. Die Milch kann aber auch ganz unabhängig vom Mindesthaltbarkeitsdatum schlecht werden. Beispielsweise sollte Milch nach Öffnung der Schachtel innerhalb weniger Tage aufgebraucht werden. „Wir haben dafür einen Time Monitor entwickelt. Wenn die Verpackung geöffnet wird, sieht der Verbraucher sofort, wie schnell sie jetzt zu verbrauchen ist“, erläutert Torsten Münich. „Wir haben momentan noch eine kleine Toleranz in der Öffnungszeit. In einem halben Jahr wird es so sein, dass wir exakt in beispielsweise fünf Tagen öffnen können. Dann ist der Time Monitor wirklich fertig.“ Fraunhofer-Institute haben zudem ein Indikatorsystem für Ranzigkeit entwickelt. In diesem Fall zeigt ein spezieller Indikatorfarbstoff in der Verpackung durch einen Farbwechsel, ob Hexanal, ein flüchtiges Aldehyd, entsteht. Dies ist ein Deutscher Landwirtschaftsminister Christian Schmidt: Indikator für die Fettoxidation. Den Frischegrad Er fordert ein Aus für das Mindesthaltbarkeitsdatum. von Fleisch wiederum kann man sehr gut anhand der Aminkonzentrationen bewerten. Das Problem ist, dass unterschiedliche Lebensmittel auch unterschiedlich verderben und es deshalb keine Universallösung geben kann. Die großen Stückzahlen Meinhard Knoll, Forscher an der Universität Münster, hat unlängst ein elektrochemisches Produkt entwickelt. Ein kleines Fenster öffnet sich bei Aktivierung nach einer vordefinierten Zeit. So könnte das Fenster anzeigen, dass die Milch jetzt noch vier Tage haltbar ist. „Das Ganze basiert auf einem elektrochemischen Auflösungsprozess eines extrem dünnen Aluminiumfilms und ist nahezu weltweit patentrechtlich geschützt“, so Torsten Münich, Geschäftsführer von Global Innovations, dem industriellen Vertriebspartner der Technologie. Momentan wird das elektronische MHD im Labor aktiviert, indem ein Kurzschluss hergestellt wird. Später soll das Ganze direkt auf das Tetrapack aufgespendet werden. Zur Aktivierung reiche dann die Kondensflüssigkeit, die auf der Verpackung entsteht, wenn die Milch eingefüllt wird. „Ab diesem Zeitpunkt beginnt der Countdown zu laufen. Wenn die Kühlkette eingehalten und das Produkt immer bei sechs Grad gelagert wird, endet der nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genau bei null. Wird die Kette aber unterbrochen, öffnet das Fenster schneller. Das elektronische Mindesthaltbarkeitsdatum funktioniert wie eine Uhr, die im Kühlschrank langsamer läuft als bei Raumtemperatur. Im

Labor funktioniert das schon“, bestätigt Torsten Münich. Anders schlecht Auf der wissenschaftlichen Ebene wird mehrheitlich an Kunststoffverpackungen oder Folien geforscht und der große Anteil von Papier und Pappe ausgespart. „Bei den Faltschachteln ist gedruckte Elektronik problematisch. Zwar gibt es schon einige Beispiele für die Verwendung von NFC oder Bluetooth Low Energy. Aber das kann man eigentlich nur bei Verpackungen verwenden, die sehr hochwertig sind und einen sehr hohen Preis im Verkauf haben. Im Convenience-Bereich ist das Ganze noch viel zu teuer“, erklärt Fischer. Ein weiteres Problem ist, dass nun zwar mit gedruckter Elektronik ein realistischeres Mindesthaltbarkeitsdatum angezeigt wird, dieses aber nicht der Problematik entgegenwirkt, dass Verbraucher Dinge wegwerfen, weil sie denken, dass die Ware mit Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verdirbt. „Das Rückverfolgen der Kühlkette und die automatische Neuberechnung durch das elektronische MHD hat jedoch den Vorteil, dass Unternehmen nicht mehr einen solch großen Sicherheitspuffer einberechnen müssen. Dadurch verlängert sich das Mindesthaltbarkeitsdatum

Es fehlt für die intelligente Verpackung aber vor allem die industrielle Fertigung. Einige Entwicklungen befinden sich im Prototypen-Stadium. Einzelne Komponenten davon werden schon in Pilotproduktionen gedruckt. „Wir gehen zurzeit davon aus, dass wir im Laufe des Jahres 2017 mit einigen Branchenführern aus dem Lebensmittelbereich die ersten Testmärkte machen können und dann im Lauf des Jahres 2018 großflächiger in der Lebensmittelbranche vertreten sein werden. Das sind die aktuellen Planzahlen“, so Torsten Münich. Eine neue Maschine soll die Produktionsprozesse so weit vereinfachen, dass eines der elektrochemischen Alarmsysteme bald nur noch zwei, drei Cent kosten könnte. Bei der Milch sind allerdings auch zwei Cent noch sehr viel Geld. Handel und Hersteller werden die Kosten vorerst wohl tragen müssen. Wenn es vielleicht einmal eine EU-Verordnung zum Mindesthaltbarkeitsdatum geben wird, wie Christian Schmidt sie erwartet, dann wird der Druck auf Forschung und Entwicklung noch größer. „Wenn es alle machen müssen, dann ist es sicher auch schnell einfacher und wirtschaftlicher zu realisieren. Aber aktuell zahlt das unsere Kundschaft sicher nicht“, kommentiert Eduard Fischer. ∑∑∑∑

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Kubos Lächeln 3D-Technologie aus Darmstadt sorgt dafür, dass der japanische Held im Animationsfilm eines Filmstudios aus dem US-amerikanischen Oregon auch eine realistische Mimik zeigt. Von Ingo Woelk

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ubo führt ein sehr beschauliches Leben, irgendwo in Japan, irgendwo am Meer. Er ist ein guter Erzähler, erfreut seine Umgebung mit fantastischen Geschichten. Bis zu jenem Tag, als ein übler Geist aus der Vergangenheit die Erde heimsucht, eine alte Blutfehde erneut entfesselt und Kubo selbst Teil einer fantastischen Geschichte wird, in der er gemeinsam mit seinen Kumpanen Monkey und Beetle seine Familie retten muss. Kubo, der tapfere Samurai, ist ein Animationsfilm aus den Laika-Studios in Oregon und Kubo und all die anderen Fabelwesen gibt es wirklich. Aus dem 3D-Drucker. Das amerikanische Filmstudio bedient sich der Fertigungstechnik, um Animationsfilme wie jenen über Kubo herzustellen. Dabei werden die Figuren für jede einzelne Filmsequenz neu platziert und fotografiert und tragen immer andere Gesichtsmasken zur Simulation der Mimik. Aus 28 Bildern entsteht eine Sekunde Film. Ein Lachvorgang mit hochgezogenen Mundwinkeln dauert in etwa so lange und beansprucht eine Vielzahl von Masken und Aufnahmen. Für den derzeit in Arbeit befindlichen fünften Film aus der Kubo-Serie wollen die US-Amerikaner ihre Farbgebung weiterentwickeln. Deshalb taten sie sich mit dem deutschen FraunhoferInstitut für Graphische Datenverarbeitung IGD und dem 3D-Druckerhersteller Stratasys zusammen, um die Farbnuancen im 3D-Druck zu optimieren. Erste Tests sind vielversprechend, sagt Brian McLean, Oscar-Gewinner-Direktor der 3D-Prototyping-Abteilung von Laika: „Eine derartige Farb- und Geome-triegenauigkeit haben wir bisher bei einem 3D-Kunststoffausdruck noch nie gesehen.“ Tausende 3D-Gesichtsmasken

Zur Herstellung der Puppen und ihrer Gesichtsausdrücke gestaltet und animiert Laika die Gesichter zunächst im Computer. Danach werden mit 3D-Farb¬druckern zehntausende, leicht unter-

schiedliche Gesicht¬sausdrücke gefertigt und in den Szenen den Puppen jeweils passend angelegt. Laika setzte dieses Verfahren weltweit erstmalig 2009 bei ihrem Film Coraline ein. Cuttlefish schwimmt voraus Die Kombination aus Laika-Filmtechnik, 3DKunststofffarbdrucker und dem 3D-Farbdruckertreiber Cuttlefish des Fraunhofer-Instituts soll akkurate und von Gesichtsausdruck zu Gesichtsaus¬druck konsistente Farben verwirklichen. „Cuttlefish ist ein universeller 3D-Farbdruckertreiber, mit dem man wirklich realistische 3D-Farbdrucke anfertigen kann“, beschreibt Fraunhofer-Forscher Philipp Urban die Tugenden der Software. Cuttlefish kann einfach zu gängigen 3D-Drucktechnologien hinzugefügt werden und unterstützt speziell hochauflösende Multi-Material-Drucker – auch bei der Produktion großer und multipler Objekte. Das Endergebnis kann Cuttlefish auf dem Monitor darstellen, bevor ein kosten- und zeitintensiver 3D-Druck angestoßen wird. Die hohe Qualität bei der Reproduktion von Farben und Texturen begründet Urban so: „Unsere Drucker-Software ermöglicht es, mit vielen Druckmaterialien gleichzeitig zu arbeiten, die Geometrie, die Farben sowie die feinen Farbübergänge des Originals exakt wiederzugeben und den Ausdruck auf dem Bildschirm vorab zu simulieren.“

Die Helden der Laika-Studios aus dem 3D-Drucker. Der junge Mann mit der E-Gitarre ist übrigens Kubo, der talentierte Samurai. nach Lichteinfall ihre Farbe oder zeigen Strukturen unter ihrer Oberfläche. Dies nachzubilden und in 3D-Drucken möglich zu machen, ist unser nächstes Ziel.“ Für die Zukunft sieht Urban umfassendes Forschungspotenzial, um den 3D-Druck für noch mehr Anwendungsgebiete interessant zu machen: „Automobil-, Schuh- und Filmindustrie haben großen Bedarf an möglichst exakten Anschauungsprototypen. Grundsätzlich kann der 3D-Farbdruck überall dort seine Stärken entfalten, wo individualisierte Einzelstücke benötigt werden. Das sind unter anderem die plastische Chirurgie, der Zahnersatz und Ersatzteile, die sich in ein visuelles Umfeld einfügen müssen.“ Wenn Samurai Kubo also im nächsten Film täuschend echt lächelt, weint oder besorgt dreinschaut, dann hat das mit Darmstädter Technologie zu tun. ∑∑∑∑

Hollywood ist erst der Anfang Beim Fraunhofer-Institut in Darmstadt sieht man den Technologieeinsatz von 3D-Farbdruck im Film als Entwicklungstreiber. Hatte der 3D-Druck bisher vor allem die originalgetreue Wiedergabe von Formen im Blick, richtet sich der jetzt verstärkt auf die perfekte Farbgebung. In Bereichen wie Ausleuchtung und Schattenwurf gibt es großes Forschungs- und Verbesserungspotenzial. Philipp Urban beschreibt es so: „Die nächste Herausforderung sind Transluzenzen, also partielle Lichtdurchlässigkeit und Lichtstreuung eines Körpers. Dadurch verändern manche Objekte je

π Bewegtbild Scannen Sie diesen QR-Code und sehen Sie, wie das Laika-Filmstudio seine Animationsfilme produziert. Sie finden dieses Video auch in unserem Youtube-Channel in der Playlist 3DDruck unter www.youtube.com/4cmagazin

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Kombinationsgabe Nicht digital. Auch nicht analog. Sondern beides. Bei der Drupa wurden, noch ein bisschen zaghaft, einige aussichtsreiche Konzepte für hybride Druckmaschinen präsentiert. Bei der Entwicklung solcher Systeme entscheidet sich exakt an den Nahtstellen zwischen digital und analog, wie produktiv sie sein können. Von Anja Schlimbach

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wei Maschinen gibt es nur, sie sind streng abgeschirmt von neugierigen Blicken, irgendwo in der Entwicklungsabteilung von Koenig & Bauer stehen sie. Nur ein paar Bilder zeigten die Verantwortlichen bei der Drupa. Doch wenn die Maschine erst einmal serienreif ist, könnte sie den Fächer der Möglichkeiten für Druckereien weiter öffnen als viele andere Systeme. Bei der etwas eigenwillig als „KBA VariJET 106 powered by XEROX“ bezeichneten Maschine geht es darum, die qualitativen und wirtschaftlichen Stärken wie etwa deutlich geringere Farbkosten und höheren Output des im Faltschachteldruck dominierenden Offsetverfahrens mit der Flexibilität des Inkjet-Digitaldrucks zu vereinigen. „Ziel ist, sowohl mittlere Auflagen im Offsetdruck als auch Kleinstauflagen und individualisierte Faltschachteln möglichst kostengünstig auf der gleichen Maschine produzieren zu können“, so KBA-Marketingchef Klaus Schmidt. Insbesondere in der Faltschachtelproduktion steht der Digitaldruck aber noch ganz am Anfang. Bei der Drupa waren es Heidelberg und Landa, die mit ihren B1-Digitaldruckmaschinen diesen Markt aufzubereiten angekündigt haben.

Am Übergang Koenig & Bauer setzt diesen offensiv digitalen Konzepten eine eigentlich defensivere Variante entgegen, die davon ausgeht, dass Individualisierung im Verpackungsbereich zäher in ein kommerzielles Korsett zu schnüren ist als im Akzidenzbereich. „Für den digitalen Druck individualisierter Verpackungen müssen erst noch geeignete Geschäftsmodelle über die gesamte Prozesskette vom Auftraggeber über

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die Produktion bis hin zum Endabnehmer entwickelt werden. Die Hybridanlage bietet dem Verpackungsproduzenten mehr wirtschaftlich sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten als eine reine Digitaldruckanlage“, erklärt Schmidt die Idee. Bekannt aus dem Etikettendruck Die Kombination verschiedener Druckverfahund höherwertige Produkte ebenso wie kleinere ren in einer Maschine ist nichts grundsätzlich Auflagen mit Versionierung oder Anwendungen Neues. So kommen in Schmalbahnmaschinen mit variablen Inhalten herzustellen“, sagt Bill für den Etikettendruck schon länger Offset-, Schweinfurth, für das Inkjet-Marketing bei Flexo- und Siebdruckwerke kombiniert zum Kodak zuständig. Einsatz. „Der Hybrid-Ansatz ist gerade für die Integrationsaufgaben Etikettendrucker sehr attraktiv, weil sie mit den verschiedenen konventionellen Produktionspro- Der Weg zum Inkjet führt für den Etiketten- und zessen schon lange vertraut sind“, erklärt Martin Verpackungsdrucker in jedem Fall erst einmal Leonhard, Business Development Manager bei über zusätzliche Herausforderungen. „Der hyder Schweizer Gallus Gruppe. bride Druck im Inkjet-Verfahren unterscheidet Auch in CI-Flexo-Rotationen für den Folisich natürlich technologisch vom Offsetdruck, endruck werden häufiger Flexo- und Tiefdruckweshalb das Maschinenpersonal in Betrieb und werke kombiniert. „Solche Konfigurationen Wartung geschult werden muss – wie bei der werden gewählt, wenn spezielle ProduktionsEinführung jeder anderen Digitaldrucktechnik und Veredelungsanforderungen inline in einem in einer Offsetumgebung“, so Bill Schweinfurth. Maschinendurchlauf möglichst zeitsparend und Ebenso wichtig wie die technische Unterstütwirtschaftlich erfüllt werden sollen“, erklärt zung der Anwenderbetriebe ist deren Schulung Klaus Schmidt. im Verkauf des Nutzens, denn es werden neue Hybride Maschinenkonzepte sind auch Druckanwendungen im eigenen Haus möglich, ein vergleichsweise erfolgreiches Segment für mit denen sich der Umsatz steigern lässt. den Ex-Konzern Kodak. Zwar steht das InkjetAuf technischer Seite ist die Verbindung von Segment des marketing- und vertriebsschwaOffset und Digital wohl auch nicht ganz trivial. chen Unternehmens nun zum Verkauf, doch „Es müssen die digitalen mit den konventioneldie Inkjet-Eindrucksysteme für Rollendruckmalen Elementen synchronisiert werden. Und das schinen sind mittlerweile respektabel verbreitet. betrifft nicht nur die technische Integration „Insbesondere der hybride Druck legt von Jahr zu der beiden Verfahren und deren Optimierung, Jahr zu, da immer mehr Drucker den Nutzen ersondern auch die Integration der jeweils unterkennen, der sich daraus ergibt, eine Offsetdruck- schiedlichen Workflows“, fügt Martin Leonhard maschine mit digitalen Fähigkeiten zu ergänzen hinzu.

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Das heißt aber auch, dass eine Verbindung von Offset und Digital mit reduzierten Geschwindigkeiten verbunden ist. Bei der neuen VariJet-Maschine soll das so funktionieren: Die Übergabe geschieht in den Offset- und Veredelungsstationen vor und nach der Inkjet-Station mit der üblichen Greifer-Bogenführung. Unter der Inkjet-Station wird der Bogen dann flach über ein saugendes Stahlband geführt. „Dies ist im Inkjet- oder Mischbetrieb verfahrensbedingt mit bis zu 4.500 Bogen pro Stunde und im reinen Offsetbetrieb mit einer deutlich höheren Bogengeschwindigkeit im fünfstelligen Bereich möglich“, kündigt Schmidt an.

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Labelfire 340 von Gallus: Lackieren und Veredeln in einem Durchgang.

Varijet von KBA und Xerox: Digital und analog für den Faltschachtelmarkt.

Angleichen Im Etikettenmarkt verbindet die Gallus Labelfire 340 schon länger Digitaldruck mit konventioneller Druck- und Weiterverarbeitungstechnik. Das für den Digitaldruck optimierte Verfahren des Inline-Finishing ermöglicht es, Etiketten inline in einem Produktionsdurchgang zu lackieren, zu veredeln und weiterzuverarbeiten. Die Inkjet-Druckkopfform ermöglicht eine Montage mit nahtlosen Übergängen. Dies führt zu einer gleichmäßigen mit dem Offset vergleichbaren Druckqualität über die gesamte Bahnbreite. Martin Leonhard ist überzeugt, dass es noch mehr Integration braucht und noch

mehr Synchronisation zwischen digitalen und analogen Druckverfahren. „Bei einem voll integrierten digitalen ConvertingSystem besteht der Benefit darin, dass sich die konventionellen Veredelungsprozesse den Merkmalen des primären Digitaldrucks angleichen.“ Deshalb sollte beispielsweise das Flexo-Druckwerk nur für das Primern und Lackieren oder für einige Spezialeffekte verwendet werden. Schnelle Wechsel Wegen der kleineren Auflagen, für die Hy-bridsysteme vor allem im Etikettenbe-

reich in der Regel entwickelt werden, ist die Geschwindigkeit dort ohnehin kein wirkliches Problem. Wichtig ist vielmehr die Wechseleffizienz zwischen den einzelnen Aufträgen. Bei den konventionellen Verfahren müssen also sowohl die Makulatur als auch Rüstzeiten und Werkzeugkosten minimiert werden, bevor eine Integration stattfinden kann“, erläutert Martin Leonhard. „Ansonsten würden angesichts kleiner Auflagen die Nachteile des konventionellen Drucks die Vorteile des Digitaldrucks überwiegen. Das wäre natürlich Unsinn und würde das gesamte System ad absurdum führen“, so Leonhard. ∑∑∑∑

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Ein Wochenendjob Eigentlich wollte die Druckerei Wolf in Ingelheim ein neues MIS-System installieren. Man fand aber keines, das passte. Also entwickelten die Drucker gemeinsam mit einem Softwarehaus ein eigenes System. Und verkaufen es nun an andere Druckereien.

Keyline: Eigentlich suchte die Druckerei Wolf nur nach einem neuen MIS. Als keines der am Markt befindlichen den Ansprüchen genügte, entwickelte man gemeinsam mit einem Softwarehaus ein neues. Wolf bietet Keyline nun auch anderen Druckereien an.

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iele Installationen. Jahrzehntelange Entwicklung. Bewährte Technologie. MISSysteme sind mittlerweile ein No-Brainer in der Druckindustrie. Wozu also noch eines auf den Markt werfen und noch dazu eines, das eine Druckerei entworfen hat? Was kann die Druckerei Wolf in Ingelheim am Rhein, was großen Player nicht können sollten? „Die aktuellen MISSysteme erfüllen nicht die Anforderungen, die ein Druckeralltag stellt“, ist sich Geschäftsführer Thorsten Winternheimer sicher. „Ich spreche den existenten Softwarefirmen kein Fachwissen

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ab. Das haben sie mit Sicherheit. Sie kennen Druckereien und deren Abläufe sehr genau. Aber die Lösungen sind sehr oft sehr überfrachtet und bilden jede Eventualität ab. Wir mussten in unserem alten System zwischenzeitlich gefühlte 20.000 Eingaben machen, die man aber nicht in allen Fällen brauchte.“ Zwei Jahre verbrachte Winternheimer deshalb erfolglos auf der Suche nach einer neuen Lösung, die das bisherige Prinance ersetzen sollte. Der Markt wurde eingehend analysiert, aber es gab einfach nichts Passendes. Die am Markt vorhan-

Bnw: Alle Bilder beigestellt

Von Anja Schlimbach

denen Systeme stammten größtenteils aus den Neunzigern oder frühen 2000er Jahren mit einem entsprechenden Userinterface, das umständlich zu bedienen und in vielen Fällen auch nicht sonderlich schön anzusehen ist. Übernommen, eingestellt So wurde gemeinsam mit der Mainzer Softwareschmiede Crispy Mountain kurzerhand ein eigenes MIS aufgesetzt. „Mit den inzwischen acht Mitarbeitern dort sind wir relativ schnell so gut klargekommen, dass wir beschlossen haben, das

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„Wir haben Anfragen von den großen Onlinedruckereien bekommen. Die wollen die Lösung einsetzen, um damit ihre Individualdrucksachen zu managen.“ Thorsten Winternheimer, Druckereichef und neuerdings Anbieter eines MIS-Systems

System auch zusammen zu verkaufen.“ Der Markt soll jedenfalls nach Einschätzung der Projektpartner reif dafür sein, denn viele ERP- und MIS-Anbieter wurden in den letzten Jahren von großen Firmen aufgekauft und die Entwicklung im Anschluss beendet, wie etwa zuletzt HP die MIS-Systeme von Hiflex eingestellt hat. Damit sind ganz viele Druckereien in Deutschland unzufrieden. „Ich bin Unternehmer genug, da eine Chance zu wittern. Man ist nicht mit dem Druck

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verheiratet, man kann auch in Software investieren“, erläutert Thorsten Winternheimer. Das Softwarehaus Crispy Mountain hat das System auf Ruby on Rails entwickelt. Das ist eine recht moderne Entwicklungsumgebung. „Sie haben die gesamte Softwareentwicklung übernommen, während wir den fachlichen Input liefern konnten“, erzählt Thorsten Winternheimer. So kamen viele Ideen aus der IT-Seite, wie beispielsweise ein Chat-System, zu den druckereirelevanten Aspekten. Keyline arbeitet mit einer sogenannten REST API. REST wurde 2000 in der Dissertation von Roy Thomas Fielding, dem ehemaligen Vorsitzenden der Apache Software Foundation, vorgestellt, der damit die Struktur und das Verhalten des World Wide Web beschreibt. Ein wichtiger Aspekt sind in dieser Architektur die einheitlichen Schnittstellen. Dementsprechend lassen sich im Fall von Keyline alle Daten in dieses System ebenso leicht einspielen wie rausziehen, um mit anderen webbasierten Applikationen genutzt zu werden. „Keyline ist außerdem webbasiert. Man braucht also lediglich einen Browser und kann von jeder Geschäftsstelle und sogar von zuhause aus unkompliziert damit arbeiten“, sagt Winternheimer. Erste Drupa-Verkäufe Keyline ist nicht überfrachtet. Es finden sich nur die Informationen, die man tatsächlich gerade braucht. Und wenn man nun mehr braucht, lässt sich das über die Verknüpfung zu anderen Systemen schnell erledigen. „Das MIS ist das Rückgrat eines Unternehmens. Es laufen alle Informationen darüber. Es wird kalkuliert, die Produktionsplanung wird damit gemacht, alle Zeiten werden damit erfasst. Wenn das nicht funktioniert, ist das

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Druckerleben faktisch lahmgelegt“, so Thorsten Winternheimer. „Jetzt haben viele Kollegen spontan gesagt, das sei genau das System, das sie bräuchten. Vier haben es auf der Drupa sogar gekauft, ohne es vorher zu testen. Das ist ein großer Vertrauensbeweis.“ Auf der Drupa kamen alle relevanten Maschinenhersteller zu Besuch. „Impressed hat beispielsweise gleich die Integration zum SwitchWorkflow vor der Messe vorbereitet”, berichtet Winternheimer. Keine Schulungen Das kleinste Paket von Keyline ist für fünf Mitarbeiter angelegt. „Die kleinste Druckerei, die wir als Kunden gewinnen konnten, hat zwölf Mitarbeiter. Aber wir haben ebenso Anfragen von den großen Onlinedruckereien bekommen. Die wollen die Lösung einsetzen, um damit ihre Individualdrucksachen zu managen.“ Keyline ist eine SaaS-Lösung. „Wir wollen kein Geld mit Schulungen oder mit der Integration in vorhandene Lösungen verdienen. Wir bieten das zwar alles an, doch sagen wir unseren Kunden von vornherein, dass das auch die Druckerei inhouse erledigen kann. Wir haben das System so erstellt, dass ein Geschäftsführer seine mittelgroße Druckerei in vier Wochenenden damit abbilden kann. Und ich bin der Überzeugung, dass jede moderne Druckerei einen Entwickler an Bord haben muss, um überhaupt auf dem Markt reagieren zu können. Der kann in jedem Fall gut damit umgehen“, erklärt Thorsten Winternheimer. Und: „Die bereits erwähnte kleine Druckerei hat das übrigens in einem Wochenende durchgezogen, Maschinen und Arbeitsvorgänge angelegt, Kostensätze hinterlegt und schon war es fertig.“ ∑∑∑∑

Industrie 4.0 für Druckereien Bahnbrechende Entwicklungen Dies ist vor allem für die Berechnung von Standardprodukte wichtig - das sind üblicherweise 70%-90% aller Kalkulationen! Man kommt rasch, einfach und sicher zu einem Ergebnis, die Preisfindung ist bereits angepasst, das Angebot auf Knopfdruck erstellt, als PDF per Email versandt und der NachfassReminder wird automatisch gesetzt.

Die optimale Produktionsabfolge wird unter Berücksichtigung verschiedenster Kriterien vorgeschlagen: z.B. Liefertermin oder Rüstzeitoptimierung. Auf Problemmeldungen aus vernetzten Linien wird sofort reagiert. Es erfolgt die Alarmierung des Planers und ein Vorschlag zur Umplanung. Zeit- und Materialbuchungen erfolgen durch vernetzte Maschinen automatisch.

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„Ein richtiges Schnäppchen“ Eigentlich hatte Joachim Braun gar nicht vor, eine neue Digitaldruckmaschine zu kaufen. Er war zufrieden mit seiner Xeikon 500. Doch dann wurde dem Geschäftsführer von Braun Digitaldruck in Ulm eine gebrauchte Xeikon 5000 aus Wien angeboten. Joachim Braun änderte rasch seine Meinung. Aufgezeichnet von Anja Schlimbach

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ir waren einer der ersten Druckdienstleister, die im Jahr 2000 eine Xeikon 50 D gekauft haben. Schon einige Wochen später wurde diese zur Xeikon 500 aufgerüstet. Damals haben wir auf der Maschine Flyer, Folder und Broschüren gedruckt. Es gab noch kein Flyeralarm oder andere große Onlinedruckereien und der Akzidenzdruck war noch ein attraktiver Markt, weil es nur wenige Digitaldruckmaschinen gab. Trotzdem haben wir damals schon erkannt, dass für uns als Großformatdrucker die Maschine wunderbar geeignet ist, um Deckenhänger und Banner zu produzieren. Wir drucken dafür nicht auf Papier, sondern auf einem 125 mm µdicken Polyesterfilm. Im Gegensatz zu Papierbannern, die sich rollen oder wellen, hängen diese auch nach dem Versand in aus Kostengründen möglichst engen und kleinen Rollen noch völlig gerade. Wir können also großformatige Drucke wirklich günstig weltweit versenden. Zudem haben wir uns eine Maschine bauen lassen, die automatisiert diese Drucke direkt mit dem Aufhängesystem beleistet. Es gibt nur sehr wenige Unternehmen, die so etwas überhaupt anbieten, und die drucken in der Regel nicht. So können wir unseren Kunden ein sehr kostengünstiges Endprodukt liefern. Auf genau dieses Produkt haben wir uns im Lauf der Zeit spezialisiert. Das Besondere an der Xeikon 500 ist, dass die Druckqualität für diese Deckenhänger und Banner einfach optimal ist. Die Rollenlasermaschine

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ist außerdem sehr schnell. Nach wie vor ist sie eine der schnellsten Digitaldruckmaschinen auf dem Markt. Es bestand für uns also eigentlich überhaupt keine Veranlassung, in eine neue Maschine zu investieren. Doch dann kam der Zufall ins Spiel und bescherte uns eine zumindest für uns neue Xeikon 5000. Nur ein Bruchteil des Neupreises Die Xeikon 5000 war für uns ein richtiges Schnäppchen. Eine solche Maschine kostet neu rund 500.000 Euro. Ich habe für die Maschine aus Wien einen Bruchteil des Neupreises bezahlt. Natürlich hätte ich auch in eine ganz neue Maschine investieren können. Die wäre dann vielleicht einen bisschen schneller und bräuchte vielleicht auch noch etwas weniger Wartung. Aber wir müssen unternehmerisch denken. Eine gebrauchte Maschine in einem solch tadellosen Zustand ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis her toll. Ich habe schon mit der Xeikon 500 die Erfahrung gemacht, dass eine solche Maschine wirklich zehn bis zwölf Jahre ordentlich arbeitet, und in der Druckqualität kann sie durchaus mit den ganz neuen Maschinen mithalten. So habe ich nicht lange überlegt und zugeschlagen. Eine Woche bis zum Start Die Monteure von Xeikon haben die Maschine also in Einzelteile zerlegt, hierher transportiert und wieder zusammengebaut. Das war für sie tatsächlich auch eine ganz neue Erfahrung. Wir

Xeikon 5000: Bei Braun Digitaldruck wird auf Polyesterfilm gedruckt.

haben jedenfalls einen sehr hohen Anspruch. Die Maschine muss laufen. Das hat erstaunlich gut funktioniert. Es hat insgesamt nur eine Woche gedauert, bis sie bei uns im Haus fix und fertig aufgebaut war. Einmal eine, immer eine Xeikon ist für uns ohnehin der ideale Partner. Dort geht man mit den Kunden fair um und baut auf langjährige Beziehungen. Ich persönlich glaube, wer einmal eine Xeikon-Maschine im Drucksaal stehen hatte, wird immer eine haben. Beispielsweise ergibt für uns ein Servicevertrag keinen Sinn, da wir schon seit über zehn Jahren mit der Technik firm und unsere Mitarbeiter so fit sind, dass sie die Maschine selbst zerlegen könnten. Trotzdem werden wir nicht im Stich gelassen, wenn mal etwas schiefläuft. Es gibt

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einen Telefonsupport, bei dem man immer einen Techniker erreichen kann. Die Abrechnung erfolgt nach den benötigten Minuten. So bekommt man sofort Hilfe und technische Unterstützung. Das ist eine sehr faire Geschichte, die wir sehr gut finden. Wir nutzen nicht alle Funktionen, die unsere Maschine aus Wien bietet. Es gibt beispielsweise eine fünfte Farbstation für Weiß oder eine andere Sonderfarbe. Auch die automatische Abstapelung gehört zum Produkt, wird aber im Bereich der Langbahnen nicht benötigt. Diese Elemente wurden einfach wieder abgebaut und in den Hof gestellt. Der Workflow konnte völlig problemlos übernommen werden. Etwas breiter Was uns ein wenig fehlt, ist das breitere Format. Speziell in unserer Branche besteht schon der Bedarf, in der Geschwindigkeit und der Qualität auch bis zu 1,20 Meter breit zu drucken. Aber das zeichnet sich in dieser Maschinentechnik noch nicht ab. Für uns ist aber auch die gleichbleibende Qualität über einen möglichst langen Zeitraum wichtig. Die Maschine muss problemlos laufen, denn Standzeit kostet Geld. An dieser

„Natürlich hätte ich auch in eine ganz neue Maschine investieren können.“ Joachim Braun, Geschäftsführer

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Maschine lassen sich alle Teile schnell austauschen und die Module in Ruhe reinigen. Wenn man Wert darauf legt, könnte die Maschine also wirklich fast rund um die Uhr drucken. Und das ist gerade im Digitaldruck ein sehr gewichtiges Argument. Die Xeikon 5000 ist für unser Geschäftsmodell die logische Konsequenz. Sie braucht weniger Wartung als die Vorgänger-Maschine. Vom Hersteller gibt es noch über eine lange Zeit hinaus eine Ersatzteilgarantie. Die Druckqualität ist sehr viel besser und die Produktion einfacher und leichter. So hat sie beispielsweise ein neues Tonersystem. Der Toner ist feiner und deshalb auch gleichmäßiger im Auftrag. Die Qualität wird während des Druckvorgangs von der Maschine selbst kontrolliert und konstant gehalten. Bei der Vorgängermaschine musste der Operator noch mit einem Densitometer immer wieder selbst kontrollieren und die Druckwerke anpassen. Um eine hohe Qualität zu erreichen, ist also sehr viel weniger Aufwand nötig als vorher. Und in jedem Fall haben wir wieder auf viele Jahre hinaus die Sicherheit, eine ordentlich funktionierende Maschine zu besitzen.“ ∑∑∑∑

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Geblättert wird nur noch samstags Anfang des Jahres stellte die französischsprachige kanadische Tageszeitung „La Presse“ ihre wochentägliche Printausgabe ein. Seitdem gibt es die Zeitung nur noch digital. Schon jetzt ist klar: Zeitung auf dem Smartphone funktioniert nicht. Auf dem Tablet dagegen umso besser. Und: Ganz ohne Print geht es auch nicht. Von Ann Kimminich

E

s war eine Tragödie. Sie passierte wieder und wieder. Und er konnte vorerst nichts dagegen tun. Sieben Jahre lang musste Guy Crevier, Vorstandschef der kanadischen Tageszeitung „La Presse“ zusehen, wie die Werbeerlöse für Tageszeitungen in Nordamerika sich auflösten. 63 Prozent der gesamten Werbeerlöse hatten Tageszeitungen in Nordamerika in einem Zeitraum von sieben Jahren verloren und damit Milliarden kanadischer und US-amerikanischer Dollar. Was blieb also Crevier anders übrig, als das Geschäftsmodell gedruckter Nachrichten ganz grundlegend infrage zu stellen. Die Antwort war: Es blieben nur die Nachrichten übrig, das Gedruckte kaum. 2009 begann also Crevier, seine Zeitung in ein digitales Produkt umzuwandeln, 2010 wurde der Entschluss öffentlich gemacht.

Schlusslicht bildet die Smartphone-Ausgabe mit zwei Prozent. Die Samstagausgabe, die La Presse zusätzlich zum Digitalangebot noch als Printprodukt verkauft, steuert die restlichen 18 Prozent zum Gesamterlös der Zeitung bei. Die gedruckten Ausgaben unter der Woche wurden Anfang des Jahres komplett eingestellt. Mit dem Einstampfen der Zeitungsauflage verlor La Presse einerseits 37 Millionen kanadische Dollar an Jahresumsatz, doch mit den Kürzungen in den Bereichen Druck, Distribution und Kundenservice konnten Kosten in der Höhe von 85 Millionen Dollar eingespart werden. Umsatzerfolge indes kann der Verlag noch nicht verzeichnen. Während sich konkurrierende Tageszeitungen weiterhin in der Abwärtsspirale befinden und 2016 nicht einmal 50 Prozent ihres Umsatzes von 2010 erreicht haben, konnte La Presse im selben Zeitraum zumindest 73 Prozent des Umsatzes erhalten.

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Abgesägt

Heute generiert La Presse 82 Prozent der Erlöse mit den Werbeeinnahmen seiner digitalen Gut lesbar Zeitungsprodukte. Den Löwenanteil erwirtschaftet mit 70 Prozent die Tablet-Ausgabe „La „Ich wollte die Nachrichtenredaktion retten, die Presse+“, die seit 2013 auf dem Markt ist, darauf Qualität der Nachrichten und der Geschichten, folgt die Webseite mit zehn Prozent und das die wir machen“, erklärt Crevier im Gespräch

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mit 4c sein Vorgehen, das internationale Zeitungsverleger derzeit noch in ungläubiges Staunen versetzt. Denn hatte nicht vor wenigen Jahren Rupert Murdoch ähnliches mit „The Daily“, einer reinen Online-Tageszeitung, versucht und war trotz erheblicher finanzieller Ressourcen gescheitert? Bei La Presse scheint es bislang gut zu funktionieren, was Crevier

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La Presse-Chef Guy Crevier: "Wir konnten 90 Prozent unserer Leser bewegen, zu La Presse+ zu wechseln."

La Presse+ auf dem Tablet: gratis für die Leser.

zufolge in erster Linie an der starken Marke der 130 Jahre alten, freilich gedruckten, Zeitung liegt. Die fehlende Existenz eines Printtitels könnte demnach auch eine Erklärung dafür sein, dass der Erfolg bei The Daily ausblieb. Ein Blick auf die Tablet-Ausgabe von La Presse lässt jedenfalls vermuten, dass neben der starken Marke auch die Qualität der Präsen-

tation einen Anreiz für die Leser darstellt. Die Bildauflösung der Inhalte auf dem TabletBildschirm ist kristallklar, das Layout hat Magazincharakter und arbeitet viel mit Farben. Fotos, Videos oder interaktive Elemente wie Karten und Zahlenwerke sind in fast jedem Artikel zu finden und anstelle eines Fließtexts, der in Absätze unterteilt ist, wird der Text auf sechs bis

sieben Bildschirme aufgeteilt und immer etwas anders präsentiert. So kann der Leser häppchenweise durch einen Artikel blättern und streichen und neigt dadurch auch eher dazu, Artikel bis zum Ende durchzulesen. Das ergab zumindest eine Studie von La Presse. „Das Tablet ist derzeit für uns die beste Technologie, um Geschichten zu erzählen. In zehn Jahren ist es vielleicht eine

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digitale Brille, wer weiß. Was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass, solange La Presse ein Massenmedium ist, es auch die Möglichkeiten haben wird, sich an neue Technologien anzupassen“, so Crevier. Kostet nichts

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der Printzeitung konnte La Presse 46 Prozent dieser Zielgruppe erreichen, mit La Presse+ nun ganze 63 Prozent. Auch das CPM ist von 37 Dollar bei der Printausgabe auf 51 Dollar bei der digitalen Ausgabe gestiegen und dies, obwohl der digitale Markt viel umkämpfter ist. „Unsere Werbekunden sind bereit, mehr zu zahlen, weil sie wissen, dass wir Seitenzugriffe garantieren können und auch viele junge Leser haben“, erklärt Crevier diese ungewöhnliche Entwicklung. Die positive Anzeigenlage bezieht sich jedoch nur auf die tägliche Tablet-Ausgabe der Zeitung. Denn für eine Anzeige auf dem Smartphone liegt das CPM bei den in Kanada üblichen drei Dollar. „Davon kann keine Nachrichtenredaktion überleben. Das ist kein gutes Geschäftsmodel für Verlage“, fasst Crevier zusammen. Seiner Ansicht nach ist die Konkurrenz aus Social-, Shopping- und Games-Angeboten auf dem Smartphone einfach zu groß, schließlich

In den goldenen Zeiten der Printzeitung, die in Kanada bereits mehr als 40 Jahre zurückliegen, hatte La Presse eine Auflage von 221.000 gedruckten Exemplaren. Zwei Wochen nach dem Launch von La Presse+ vor drei Jahren hatte die App bereits 100.000 Downloads. Heute liegt die Zahl der täglichen Zugriffe auf die Tablet-Ausgabe der Zeitung bei 260.000 und die App wird 600 bis 700 Mal pro Tag heruntergeladen. Außerdem wurden 75.000 neue Leser, die zuvor keinerlei Kontakt zu La Presse hatten, dazugewonnen. „Wir konnten 90 Prozent unserer Abonnenten dazu bewegen, zu La Presse+ zu wechseln“, erzählt Crevier, der den Lesern seiner Zeitung in den letzten Jahren regelmäßig per Newsletter die Beweggründe für seine rigorose Digitalisierungsstrategie offengelegt hat. „Wir wollten um jeden Preis den Qualitätsjournalismus und die wichtige Rolle von La Presse innerhalb unserer Demokratie erhalten. Daher haben wir uns dazu entschieden, nicht die Druckerei, sondern die Nachrichtenredaktion zu retten. Unsere Leser haben das verstanden“, sagt Crevier. Dass es kaum Missmut gab, als La Presse seinen Abonnenten die Printausgabe wegnahm, liegt vermutlich auch daran, dass abgesehen von den Werbung in La Presse+: Für so eine Werbung Anschaffungskosten für ein Tablet die tägliche auf dem Bildschirm ist ein Kunde bereit, Portion Zeitung nun auch nichts mehr kostet. Eine unwirtschaftliche Entscheidung, könnte man den gleichen Preis wie für eine halbe Seite in der gedruckten Zeitung zu bezahlen. meinen, insbesondere wenn man bedenkt, dass derzeit viele Tageszeitungen eine Paywall oder kostenpflichtige Digital-Abos einführen. Doch Crevier verfolgt mit seinem For-Free-Modell ein klares Ziel: „La Presse+ ist kostenlos, weil wir ein haben nur zwei Prozent der SmartphoneAnwendungen etwas mit Nachrichten zu tun. Massenmedium sein wollen und weil wir junge „Menschen lieben es zwar, Newsfeeds über ihr Menschen erreichen wollen. Manche Zeitungen Mobiltelefon zu erhalten, doch auf dem kleinen sind auch mit einer Paywall digital erfolgreich, Bildschirm kann man Leser nicht lange halten“, aber in den meisten Fällen haben die Paywallweiß Crevier, der froh darüber ist, dass die Leser Leser dasselbe Durchschnittsalter wie die Leser von La Presse+ durchschnittlich 40 Minuten pro der Printausgaben, also 65 Jahre und aufwärts.“ Tag mit der digitalen Zeitungsausgabe auf ihrem Kein Smartphone Tablet verbringen und das, obwohl die Artikel im Verhältnis zur Printausgabe nicht kürzer Eine junge Leserschaft garantieren zu können, geworden sind. wird für Tageszeitungen immer wichtiger, um Werbekunden zu gewinnen. In der Region Québec Die DNA retten sind 52 Prozent der Bevölkerung zwischen 25 und Dass sich das Leseverhalten in der Anzahl von 54 Jahren alt und gleichzeitig in der Zielgruppe, die für Werbekunden am interessantesten ist. Mit Downloads, Seitenzugriffen und getätigten

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Interaktionen widerspiegeln lässt, kann La Presse nun dazu nutzen, seinen Werbekunden konkrete Zahlen zu liefern. „Wir haben jetzt Werbekunden, die wir vorher als Printzeitung niemals hätten haben können“, sagt Crevier begeistert und fügt hinzu „Mein Ziel ist es, ein gut laufendes Content-Geschäft zu haben und nicht etwa Zeitungsdrucker zu sein. Wir produzieren Inhalte und vermarkten diese und das geht im Digitalen eben viel besser.“ Die Metamorphose ins Digitale hat bei La Presse drei Jahre gedauert, der Verlag hat 40 Millionen Dollar investiert und 92 von 700 Angestellten entlassen. In der 250 Personen starken Redaktion wurden dagegen sogar neue Mitarbeiter eingestellt, da eine Magazin-Rubrik neu eingeführt wurde und La Presse+ auch sonntags eine Ausgabe veröffentlicht. „Die Prozesse innerhalb der Redaktion müssen sich gar nicht so sehr ändern, es ist eher die Denkweise, die sich ändern muss. Die Grundstruktur der Inhalte hat sich nicht geändert, nur gibt es jetzt eben eine neue Art, wie diese Inhalte präsentiert werden“, so Crevier, der fest an die Relevanz der Existenz von Zeitungsredaktionen innerhalb von Gesellschaften glaubt. „Verlage müssen radikaler um ihre Einnahmequellen kämpfen. Wenn das Printgeschäft rückläufig ist, muss man trotzdem versuchen, die Qualität der Inhalte zu erhalten oder zu steigern und dabei aber die Kosten senken“, ist Crevier überzeugt.

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Crevier würde wollen Bald wird 5G auf den Markt kommen und die mobile Internetverbindung wird so schnell sein, dass man in ein paar Sekunden einen kompletten Film geladen hat oder problemlos Virtual-Reality-Anwendungen erleben kann. Darauf will Crevier vorbereitet sein. Seine Strategie, sich mit dem digitalen Zeitungsprodukt ausschließlich auf die Ausspielung auf Tablets zu konzentrieren, scheint zwar etwas riskant zu sein, da Tablet-Verkäufe derzeit etwas rückläufig sind, aber der Erfolg von La Presse+ scheint zumindest mal ein guter Ausweg aus der Krise des Printgeschäfts zu sein. Dennoch: Wann La Presse die gedruckte Samstagsausgabe einstellen wird, kann Crevier noch nicht sagen. Wenn es nach seinem Drehbuch gehen würde, wäre es schon längst passiert. Doch Umfragen haben ergeben, dass sich unter den La-Presse-Lesern einige befinden, die noch an der Printzeitung festhalten. Deren Wunsch möchte man respektieren. Und den Umsatz aus Print wohl auch nicht verlieren. ∑∑∑∑

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Ein Porsche fährt durchs Prisma Der schwäbische Luxusauto-Hersteller Porsche wirbt mit einer Hologramm-Beilage in einem US-Wirtschaftsmagazin für sein neues 911er-Modell. Der Spaß für den Betrachter dürfte fast so hoch sein wie der Fahrspaß für Porsche-Besitzer. Für einige Sekunden zumindest. Von Ingo Woelk

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orsche nennt es die weltweit erste interaktive Hologramm-Anzeige. Das klingt zwar mindestens so gut wie ein 911er beim Beschleunigen von 0 auf 100, ist aber: falsch. Im technischen Sinn handelt es sich bei dem, was Porsche da als Werbung schaltete, nicht um ein Hologramm, und eine ähnlich gelagerte Kampagne gab es in Japan auch schon. Dort war es aber kein Luxusauto, das per Hologramm-Gimmick beworben wurde. Sondern ein Schokoriegel. Basteln für Wohlhabende

Was Porsche gemeinsam mit der USAgentur CramerKrasselt tatsächlich entwickelte, war eine vierseitige Beilage im amerikanischen Start-up-Magazin „Fast Company“. 50.000 Exemplaren der Zeitschrift – jenen nämlich, die an besonders wohlhabende Abonnenten verschickt wurden – lag ein Acetat-Prisma mit Gebrauchsanweisung bei. Wird diese befolgt und das gefaltete Prisma auf ein Tablet gestellt, kann der betuchte Konsument ein Video vom neuesten Porsche 911 starten und anschauen. Dabei setzt Porsche inhaltlich auf Hochglanz-3D-Footage. Von den Prismen wurden übrigens insgesamt 150.0000 Stück produziert, soll das Gimmick doch auch als Mailing für Aufsehen sorgen. Werben mit Werbung Der vorausschauende Mehrfacheinsatz von Aktionen ist bei der Agentur Cramer-Krasselt Programm. Deren Chefkreativer Marshall Ross berichtet, dass der Kunde Porsche die Idee liebe,

Fernsehen für Fahrer: Hologramm-Werbung für den neuen Porsche 911.

Winkel des Prismas wurden rigoros getestet und über mehrere Monate verbessert, um die beste Bildqualität zu gewährleisten. „Wir haben die Größe des Prismas innerhalb der Seitengröße der Publikation maximiert und es an dem Beileger befestigt, sodass es ohne Reißen sicher und dennoch leicht entfernbar war“, beschreibt Marshall Ross. Armatur im Magazin Porsche und Cramer-Krasselt machen nun weiter mit technologisch anspruchsvoller Selbstinszenierung. Jüngster Coup: eine LED-getriebene Anzeige, die im Mai in der Zeitschrift „Inc.“ erschienen ist. Vier LED-Druckknöpfe auf der Anzeige geben Informationen über die technischen Feinheiten eines Porsche 911 frei. Jeder Knopf bewirkt auf Druck eine Transparenz, durch die der Leser unter der gedruckten Abbildung des Autos die neuen Entwicklungen sehen kann. Das hätte man mit einem gewöhnlichen Inserat eigentlich auch billiger haben können. Andererseits: Bloß um von A nach B zu kommen, kauft sich ja auch niemand einen Porsche. ∑∑∑∑

seine Innovationen über ein ebenso innovatives Anzeigenformat zu bewerben. Außerdem geben die Werber unumwunden zu: Die mediale Berichterstattung über die Werbung – dieser Artikel zum Beispiel – ist in der Werbung schon eingepreist. Winkel, Winkel Nicht ganz so flott wie eine Fahrt mit einem Porsche ging die Realisierung der Kampagne vor sich. Denn mit herkömmlichen Video-Bildern gelingt kein Hologramm-Effekt in der Prismaprojektion. Cramer-Krasselt berichtet von viel Arbeitseinsatz nach dem Trial-and-Error-Prinzip, um dieses Porsche-Video zu produzieren. Die Größe und der

π Bewegtbild Scannen Sie diesen QR-Code und sehen Sie, wie die Porsche-Werbung entstand. Sie finden dieses Video auch in unserem Youtube-Channel unter www.youtube.com/4cmagazin

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Neu am Markt Tech in Use I

Digital – Metall

Der britische Digitaldrucker NXP Europe investiert als erster Käufer weltweit in den DM-Liner von Leonhard Kurz.

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ür NXP Europe hat sich der Besuch der Drupa 2016 gelohnt. Der hier von Leonhard Kurz erstmals vorgestellte DM-Liner zur digitalen Metallisierung im B2-Format hat den Digitaldruckanbieter NXP so überzeugt, dass gleich auf der Messe der Auftrag für eine Maschine gegeben wurde. Die Folientransferstation für Digitaldruckmaschinen erzeugt auf Papier und Kartonagen Metalleffekte ab Auflage eins. Durch

„Wir haben sofort erkannt, welche anschließenden Farbüberdruck hochwertige Veredelungsqualität entstehen Metallisierungen in wir mit dem Kurz-DM-Liner beliebigen Farbtönen. Außerdem sind holografische Designs erreichen können.“ Die Maschine übertragbar. NXP möchte seinen kann feinste Details und Punktgrößen handhaben. Hinzu kommt Kunden mit dem DM-Liner einzigartige digitale Veredelungslöeine Produktionsgeschwindigkeit, sungen wie hochwertig dekorierte die mit den Indigo-Maschinen Akzidenzien oder edel personalivon NXP Europe vergleichbar sierte Verpackungen bieten. ist, sodass keine Flaschenhälse in der Produktion entstehen. Das Pay-per-Stamp Pay-per-Stamp-Prinzip, mit dem Peter Doyle, Inhaber und Anwendern nur die tatsächlich Geschäftsführer von NXP, sagt: verbrauchte Folie in Rechnung

Tech in Use II

Europas größter Fotodienstleister Cewe vergrößert seinen Maschinenpark mit drei Versafire-CP-Digitaldrucksystemen von Heidelberg. ewe produziert an dreizehn europäischen Standorten vorwiegend individuell gestaltete Fotobücher und -kalender sowie Onlinedrucksachen. Die neuen Digitaldrucksysteme, die Cewe während der Drupa gekauft hat, werden an den europäischen Standorten München, Montpellier

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und Warwick installiert. Die Maschinen werden über das Prinect Digital Frontend in bestehende Workflowumgebungen integriert. Wohlüberlegte Entscheidung „Nur mit zufriedenen Kunden kann man im transparenten Onlinegeschäft langfristig bestehen.

gestellt wird, ist für Digitaldrucker ein bekanntes Verfahren. Die Möglichkeit, online den Folienverbrauch zu überwachen und Folien automatisch wieder aufzustocken, vereinfacht zudem die Lagerwirtschaft. www.kurz.de

Drei neue Versafire: CeweVorstand Carsten Heitkamp, hier mit HeidelbergVorstand Stephan Plenz, hat bei der Drupa in Digitaldrucktechnologie von Heidelberg investiert.

Fotofinish

C

DM-Liner von Kurz: Stets den Folienverbrauch unter Kontrolle.

Schlüsselfaktoren bei einer Investitionsentscheidung für ein Drucksystem sind für Cewe daher Qualität, Produktivität, Zuverlässigkeit und die Möglichkeit zur Workflowintegration. Zudem müssen das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Flexibilität im Hinblick auf unser saisonales Geschäft

stimmen. Genau deshalb haben wir uns nach intensiven Tests für die Versafire Digitaldrucksysteme von Heidelberg entschieden“, so Carsten Heitkamp, Vorstand von Cewe. Die Versafire CP kann im SimplexModus bis zu 4.400 A3-Bogen pro Stunde produzieren. www.heidelberg.com

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Hybriddruck Die Accurio Jet KM-1 ermöglicht den Transfer von Kleinauflagen vom Offsetdruck zum Inkjet. Accurio nennt Konica Minolta nun seine Modellreihe an InkjetMaschinen, die das Unternehmen in den nächsten Jahren noch stärker ausbauen wird. Die KM-1, nun Accurio Jet KM-1, die bei der letzten Drupa im Jahr 2012 noch als Prototyp vorgestellt wurde, ist nun marktreif. Die UV-InkjetBogendruckmaschine für das „B2+“Format ermöglicht HybriddruckFunktionen durch die Integration in bestehende Offsetdruckprozesse, Duplexdruck und Unterstützung größerer Bogenformate sowie den Druck auf Karton, leichte Papiere und strukturierte Substrate. In den nächsten Jahren wird Konica Minolta mit der KM-C auch eine Inkjetmaschine im B1-Format herausbringen. www.konicaminolta.de

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LED-Farbabmusterung

Accurio Jet KM-1 von Konica Minolta: Hoch produktives Inkjet-System im Format B2+.

vogesteuerten Heißfolienprägung bei unveränderter Kontaktzeit 50 Prozent mehr Output oder kann bei gleicher Geschwindigkeit die Kontaktzeit für die Folienübertragung verlängern. www.kama.info

Feinste Detailzeichnung

Konfigurierbarer Plattenbelichter Bei der Plattenbelichterserie Advantage N Essentials setzt Agfa Graphics den Schwerpunkt auf die Ausgabeleistung und Automation. Die Advantage-N-Essentials-Serie basiert auf der Technologie der Advantage N. Die Konstruktion wurde den Anforderungen kleinerer Stellflächen angepasst. Das System verfügt über einen neu konstruierten, vertikalen Belichtungskopf und ist für Durchsatzanforderungen von 50 bis 100 Druckplatten pro Stunde ausgelegt. Bei der Konfiguration kann gewählt werden zwischen dem halbautomatischen Advantage N-eSA oder dem vollautomatischen Advantage N-eTR. Wie Advantage N unterstützt auch die neue Reihe Essentials mehrere Plattenlademechanismen, unterschiedliche Durchsatzleistungen und Automatisierungsgrade. Außerdem kann das System flexibel konfiguriert und so den kundenspezifischen Anforderungen angepasst werden, zum Beispiel mit gespiegelter Registrierung oder einem Touch-Display. www.agfagraphics.com

Mit einem neuen Druckmodus steigert Swiss Qprint die Druckauflösung auf seinen High-End-UV-Inkjetsystemen. Der Druckmodus eignet sich für Mit moderner Servo-Technologie und Fine-Art- und Backlit-Anwendunmehr Automatisierung hat Kama seinen gen sowie Droptix, den swissPro-Cut-Stanz- und Veredelungsmaschi- Qprint 3D-Effekt, und besticht nen ein umfassendes Upgrade verpasst. durch feinste Detailzeichnung Viele Neuerungen verkürzen die und brillante Farbwiedergabe. Bei Rüstzeiten und minimieren die allen drei Disziplinen spielen die Einrichtemakulatur. Die neue hohe Auflösung, ein intensiver „Generation S“ verfügt über einen Farbeindruck und Kantenschärfe servoangetriebenen Bogenanleger, eine entscheidende Rolle. Beelektronische Doppelbogenkontsonders bei anspruchsvollen Dirolle und modernste Elektronik am gitaldruckanbietern, Fotodienstleistungsstärkeren Hauptantrieb leistern und Kunstreprografen und hat an der Auslageseite ein dürfte die gesteigerte Auflösung zweites vollwertiges Touchpanel Anklang finden. Die wichtigsten bekommen. Parameter des Druckmodus: 9 Anwender werden auch die pneuma- Picoliter-Tropfen und eine Auflötische Schließrahmen- und Stanzsung von 1.080 × 1.080 dpi – das plattenverriegelung für schnelleres sind fünfzig Prozent mehr als das Zurichten auf Knopfdruck schätzen. bisherige swissQprint-Maximum. Automatisches Justieren und wegwww.swissqprint.com fallende Referenzfahrten beschleunigen den Einrichtebetrieb. Durch Essentielle Verbesserungen: einen asynchronen Prägezyklus Die Essentials-Serie der erzielt die Maschine bei der serAdvantage-N-Plattenbelichter.

Veredelte Stanze

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Die Farbprüfleuchte auf LED-Basis von Just Normlicht erfüllt höchste internationale Qualitätsstandards. Just Normlicht ist es als erstem Produzenten gelungen, eine LEDFarbprüfleuchte zu entwickeln, die die spektrale Energieverteilung von D50 (CIE) so gut nachstellen kann und die Anforderungen des Metamerie- und Farbwiedergabeindex dergestalt erfüllt, dass eine Abmusterung nach ISO 3664:2009 möglich ist. Für Softproof-Anwendungen sind die LED-Systeme ebenfalls gerüstet. So lässt sich die dimmbare LEDLeuchte exakt auf die Monitorhelligkeit anpassen. Im Gegensatz zu Leuchtstofflampen, bei denen auf Quecksilber nicht verzichtet werden kann, kommt die LEDLeuchte völlig ohne Quecksilber aus und ist dadurch ökologisch verträglicher als herkömmliche Lampen. Die Energieeffizienz einhergehend mit einer deutlich längeren Lebensdauer ist ein weiterer entscheidender Vorteil. www.just-normlicht.de

Präziser Stanzautomat Der Stanzautomat Mastercut 106 Per von Bobst überzeugt mit höchstem Automatisierungsgrad. Die Mastercut 106 Per läuft mit 11.000 Bogen pro Stunde und ist damit um zwanzig Prozent schneller als die Expertcut. Das

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Aufrechterhalten der Qualität bei 11.000 Bogen pro Stunde erfordert Der Zünd D3-Cutter verspricht höchste eine sehr präzise Kontrolle Präzision im Zuschnitt über die gesamte der Greiferstangenbewegung. Arbeitsfläche und dazu maximale Bobst erreicht das mit seinem Modularität. exklusiven Doppelnocken-GreiDer D3-Cutter ist mit einem ferstangenantrieb, der die Bogen neuen Doppelbalkensystem beim Stanzen, beim Ausbrechen ausgestattet. Die zwei Balken, und beim Nutzentrennen auch ausgerüstet mit jeweils bis zu drei bei voller Laufgeschwindigkeit verschiedenen Modulen, schneisanft beschleunigt und verlangden in einem Arbeitsdurchgang. samt. Die Maschine bietet eine Abhängig von der Schneidekontur vollständig neue und intuitive wird die ProduktionsgeschwinBedienoberfläche als zentrale digkeit dadurch verdoppelt. Der Steuereinheit. Diese ist etwas D3-Cutter fügt sich nahtlos in größer als ihre Vorgängerin und bestehende Produktionsprozesse alle Maschineneinstellungen ein und garantiert einen durchsind über eine einzige Seite des gängigen und schlanken Workfarbigen 22″-HD-TouchscreenBildschirms zugänglich. Die neue flow. Ganz dem Baukastenprinzip folgend kann der D3 jederzeit Bedienoberfläche führt die Beneuen Anforderungen angepasst diener leicht verständlich Schritt werden. Neue Werkzeuge, Module für Schritt durch den kompletten oder Systeme zur vollautomatiEinstellvorgang. Integriert ist schen Materialzuführung und eine patentierte Werkzeugaus-entnahme lassen sich einfach richtungsfunktion. Diese richtet integrieren. Je nach Anforderung die Bogen zu den Ausbrech- und ist der Cutter in vier unterschiedNutzentrennwerkzeugen aus. Per lichen Größen erhältlich: Vom D3 Video über die Bedienoberfläche L-3200 mit einer Arbeitsfläche angeleitet, können die Maschinenführer auf dem Podest bleiben, von 1.800 x 3.200 mm bis zum D3 3XL-3200 mit einer Arbeitsfläche müssen also nicht zur Gegenbevon 3.210 x 3.200 mm. dienseite oder in das Innere der www.zund.com Maschine gehen. www.bobst.com

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Neue Plattform für die Nexpress: Ein Multi-BitLED-Schreibsystem für neue Qualitätshöhen beim Digitaldruck.

konstante Qualität, maximale Produktionsverfügbarkeit und geringe Betriebskosten. Dieses neue Schreibsystem bietet mit fast 300 Millionen Bildinformationselementen pro Quadratzentimeter die höchste Informationsdichte der Branche. Dabei wird eine Datenrate verwendet, die der gleichzeitigen Betrachtung von 3.700 HD-Filmen entspricht. Die dynamische Nexpress-Bebilderungstechnologie gewährleistet glatte Volltonflächen und eine ausgezeichnete Wiedergabe von Bilddetails in den Drucken. Das System bietet auch althergebrachte Bebilderungsmodi, um die Übereinstimmung mit der Rasterqualität anderer Systeme und maximale Vielseitigkeit bei unterschiedlichsten Anwendungen zu ermöglichen. www.kodak.com

Ode an den Tiegel Der bayerische Feinpapier-Hersteller Gmund hat auf der Drupa 2016 eine neue Papiersorte für Letterpress-Liebhaber vorgestellt. Eine papiergewordende Reminiszenz an eine der unverwüstlichsten Maschinen der Druckbranche hat der bayerische Feinpapierhersteller Gmund bei der Drupa 2016 vorgestellt: Heidi heißt das Letterpress-Papier und gemeint ist damit Heidelberg und der Tiegel. Das Recyclingpapier kommt in unterschiedlichen Farben – used white, faded grey, soft kraft und dull black – auf den Markt, hat raue Oberflächen und soll einen sehr ausgeprägten haptischen und optischen Charakter haben. Es ist in Grammaturen von 330 Gramm/ m 2 und 530 Gramm/m 2 erhältlich. www.gmund.com ∑∑∑∑

Hoch aufgelöst Mastercut 106 Per von Bobst: Nun mit neuer Bedienoberfläche ausgestattet.

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In die neue Max-Plattform der Nexpress ist auch eine neue, besonders feine Bebilderungstechnologie verbaut. Die Druckmaschine der erstmals auf der Drupa vorgestellten MaxPlattform ist mit einem neuen Multi-Bit-LED-Schreibsystem ausgestattet und produziert Anwendungen wie Transaktionsdokumente, Direktmailings, Verpackungen, Akzidenzaufträge und Fotobücher. Das Schreibsystem verrechnet die Informationen mit 12 Bit und liefert 8 Bit an jeden der Bebilderungszylinder. Dabei gewährleistet die Prozesskontrolle im geschlossenen Regelkreis eine

Letterpress-Lust: Das neue Heidi-Papiersortiment von Gmund.

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