4c | Deutschland-Ausgabe 3/2016

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3/2016

€ 5,–

www.4cmagazin.de

PRINttOUR Begleiten Sie uns auf eine spannende Reise nach Shanghai, in die pulsierende Hightech-Metropole Chinas!

17. bis 22. Oktober 2016

Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion Deutschland-Ausgabe

Anmeldungen unter printtour.4-c.at

Was Sie wirklich wo llen Alle Ergebnisse der 4c-Trendumfrage zur Drupa 2016 im Detail:

> Für welche Technologien sich Drucker besonders interessieren. > Wo Besucher die wichtigsten Innovationen erwarten. > Wie es um die Investitionsbereitschaft der Branche steht.

Außerdem in diesem Heft: der Drupa-Tagesplaner für einen effizienten Messebesuch. twitter.com/4cmagazin


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Liebe Leserin, lieber Leser!

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ie Drupa ist zweifellos jenes Ereignis, das wie kein zweites als Indikator dafür gilt, wie sich die Printbranche in den nächsten Jahren entwickeln und verändern wird. Welche Technologien das Interesse der Besucher auf sich ziehen, wie es um die Investitionsbereitschaft der Druckereien steht und wie sie in einem Drupa-Jahr ihre eigene wirtschaftliche Situation einschätzen, wird die Struktur des Gewerbes in den nächsten Jahren formatieren.

Martin Schwarz

Florian Zangerl

Mit einigem Aufwand haben wir daher die großen DrupaTrends recherchiert – und zwar nicht bei den Ausstellern, sondern bei deren künftigen Kunden. Seit Dezember haben wir in einer Online-Umfrage die Pläne von knapp 180 DrupaBesuchern abgefragt. Das Ergebnis unserer Umfrage lesen Sie ab Seite 10. Es lässt, wie Sie bei der Lektüre unserer Story feststellen werden, einige Schlüsse darüber zu, wohin sich die Markterwartungen von Druckereien in den nächsten Jahren richten. Zwar wird der Digitaldruck in Düsseldorf die Show dominieren, aber auch im Bogenoffset tüfteln Entwickler noch immer an Verbesserungen – und die haben nicht nur mit Rüstzeitoptimierung zu tun. Wie viel Potenzial in der Technologie noch immer zu heben ist, lesen Sie in unserer Geschichte ab Seite 34. Eine ganz andere Entwicklung beleuchtet 4c-Autorin Ann Kimminich in ihrer Geschichte ab Seite 22: Sie hat sich mit chinesischer Typografie beschäftigt und sich die Typo-Kreativszene in Shanghai angesehen. Dass sich die Schriftvielfalt dort nicht ganz so rasch verbreitert wie bei uns, wird da auch recht deutlich. Schließlich müssen für eine einzige Schrift bis zu 80.000 Zeichen entworfen werden. Wir wünschen Ihnen eine vergnügliche Lektüre dieser Ausgabe und einen profitablen und interessanten Besuch der Drupa 2016.

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Martin Schwarz, Chefredakteur Florian Zangerl, Herausgeber

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Inhalt BUSINESS 8 Evolution. Wie Manroland Sheetfed seine Bogenoffset-Maschinen weiterentwickeln möchte und warum auch weiterhin keine Kooperation mit Digitaldruckherstellern geplant ist.

TOOLS

DIGITAL

28 Bewegtbild. Was Publish Online von Adobe kann und wie man am besten mit der Software arbeitet, um interaktive Inhalte zu gestalten.

46 Plus. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung eine eigene Ausgabe für Smartphones und Tablets konzipiert hat.

STANDARDS 9 Eroberung. Wie agressiv die britische Walstead-Gruppe ihre Expansionspläne vorantreibt. 10 Coverstory. Die große Trendumfrage von 4c: Für welche Technologien sich Drupa-Besucher besonders interessieren, welche Aussteller sie besuchen möchten und wie es um ihre Investitionsbereitschaft steht. 15 Creative Printing. Das war die große Printmedien-Konferenz von 4c.

DESIGN 22 Zeichen zeichnen. Wie sich chinesische Typografie entwickelt, hat ein deutscher Designer in einem neuen Buch recherchiert.

DRUCK 7 Bildgeschichte 34 Unter der Oberfläche. Welches erstaunliche Potenzial noch im Bogenoffset liegt und wie Entwickler daran arbeiten, das Verfahren noch wirtschaftlicher zu machen.

19 Events 20 kochstudio 32 KLICKTIPPS

38 Auffallend. Wie Druckereien mit hohem ökologischem Anspruch im Wettbewerb bestehen können.

42 Wunschzettel 48 Produkte

40 Klischeelos. Wie der Weiterverarbeitungsspezialist Highcon aus der Entwicklung des B1-Digitaldrucks Nutzen ziehen möchte. 44 Unbekannter Meister. Warum kürzlich in den Niederlanden ein bis dahin unbekanntes Bild von Rembrandt aufgetaucht ist und was das mit 3D-Druck zu tun hat.

26 Textfluss. Wer die zwei schönsten Zeitungen der Welt produziert und was an den Blättern so schön ist.

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4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


10

COVERSTORY. Welche Aussteller Drupa-Besucher interessieren. Was sie investieren mรถchten. Von welchen Technologien sie am meisten erwarten. Alle Ergebnisse der exklusiven 4c-Trendumfrage.

22

Erfinden. Wie chinesische Typografen mit einem Schriftsystem arbeiten, das tausende Zeichen benรถtigt.

34

Entwickeln. Wie Forscher daran arbeiten, Bogenoffset-Technologien noch weiter zu verbessern.

44

Entdecken. Wie mit viel Rechnerleistung und 3D-Druck ein neues Bild von Rembrandt entstanden ist.

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Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Index Adobe 28, 32 ADV 19 Agfa 46 Antalis 19 Apple 32 August Dreesbach Verlag 23 Bertelsmann Printing Group 9 Druckerei Lokay 38 EFI 8 Eller Druck 19 Eversfrank 11 Flint Group 8 Glossop Cartons 41 Hanser Verlag 16

Havas Worldwide 15 Heidelberg 14, 34, 40, 42 Highcon 40 Hofmann Druck 42 HP 14, 17 Iffland AG 18 Kodak 8 Koenig & Bauer 34, 42, 50 Komori 49 Landa 40 Leykam Let`s Print 9 Manroland Sheetfed 8 Manroland Web 48 Microsoft 44

Mimaki 49 Mohn Media 38 Müller Martini 49 Nela 50 Oberndorfer Druckerei 49 Oeding Print 38 Pantone 49 Paper Excellence 8 Papierfabrik Scheufelen 8 Polestar 9 Schaeff Group 8 Scodix 15, 49 Styria Media Group 16 WKS-Gruppe 48

Impressum Medieninhaber und Herausgeber: industriemagazin Verlag GmbH Verlags- und Redaktionsanschrift: Lindengasse 56, 1070 Wien, Tel. +43 1 585 9000, Fax +43 1 585 9000-16, www.4cmagazin.de, office@4cmagazin.de Büro Deutschland: Stadttor 1, Düsseldorf Medienhafen, D-40219 Düsseldorf, Tel. +49 211 3003-417 Abo-Shop: www.4cmagazin.de/abo • Content-Shop PLUS: www.4cmagazin.de/+ Social Media: twitter.com/4cmagazin, facebook.com/4cmagazin, youtube.com/4cmagazin Chefredakteur: Martin Schwarz Autoren dieser Ausgabe: Andreas Burkard, Jason Harder, Ann Kimminich, Thomas Koch, Erika Kronfuß, Rainer Scheichelbauer, Anja Schlimbach, Ingo Woelk Geschäftsführung: Hans F. Zangerl Grafik, Layout: Nicole Fleck • Schriften: Premiéra (Thomas Gabriel), Acorde (Stefan Willerstorfer) Online-Redaktion: Jakub Jozefek • Marketing & Vertrieb: Manuela Steinbrucker-Murri Anzeigenverwaltung: Tel. +49 211 3003-417 • Herstellung: industriemagazin Verlag GmbH Druck: Druckerei Ueberreuter Abonnements: 1-Jahres-Abo: € 29,– • Druckauflage: 5.300 Stück • ZKZ: 86177 • ISSN: 2305-5111 Das nächste Heft erscheint am 13 . 7. 2016.

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4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


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8.654

Gesamtabsatz dt. Papierfabriken

11.184 11.180

Produktion

Gesamtabsatz dt. Papierfabriken

Papier, Karton u. Pappe für Verpackungszwecke

8.614

Produktion

10.996

11.049

8.629

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2014

1,7

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–0,6

% z. Vj.

40.100

Quelle: Verband Deutscher Papierfabriken 2016

1,2

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% z. Vj.

Digital

Wenig erstaunlich: Verpackungs- und Hygienepapiere sind nach wie vor Wachstumsträger.

Der Produktionsrückgang bei grafischen Papieren ist mit 0,6 Prozent marginal im Vergleich zur gesamteuropäischen Entwicklung: Da wurden 2015 insgesamt um 4,4 Prozent weniger grafische Papiere hergestellt. Erstaunlich: Die Produktion von Zeitungspapieren legte in Deutschland um 2,2 Prozent zu, nahm aber in Europa insgesamt um 7,4 Prozent ab.

2015

40.600

Beschäftigte

14.309

2014

Keine Krisenbranche Sowohl Umsatz als auch die Anzahl der Beschäftigten in der Papierindustrie legten 2015 zu.

14.436

Umsatz in Mio. €

2015

DAS ERWIRTSCHAFTET DIE DEUTSCHE PAPIERINDUSTRIE

Druck

Grafische Papiere

Ein bisschen mehr 22,6 Millionen Tonnen Papier wurden 2015 in Deutschland produziert, etwas mehr als noch 2014. Das Plus kommt – wenig überraschend – vor allem von Verpackungspapieren und Hygienepapieren.

1.888

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Tools

ÜBERRASCHUNGSSIEGER

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restl. Regionen

in 1.000 t (Rundungsdifferenzen möglich)

2.477

10.319

Auslandsabsatz davon: EU Ost

12.351

Inlandsabsatz 5.955

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Gesamtabsatz dt. Papierfabriken

22.540

2014

Design

davon: EU West

22.602

Produktion

2015

DAS LEISTET DIE DEUTSCHE PAPIERINDUSTRIE

Papier im Plus

Die deutsche Papierindustrie hält sich im europäischen Vergleich erstaunlich gut und konnte 2015 ihre wesentlichen Kennzahlen ins Plus drehen. Dafür ist auch ein Produktsegment verantwortlich, das ansonsten die Bilanzen von Papierfabriken ins Minus reißt.

Business Bildgeschichte Produkte


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

K.o.dak inen „Wendepunkt“ wollte Jeffrey Clarke erblickt haben, als wir ihn im Herbst des vergangenen Jahres zu den Perspektiven für das Inkjet-Business von Kodak befragt hatten. Schließlich hätte der zusammengeschrumpfte Konzern zuletzt etwas mehr ProsperInkjetmaschinen verkauft als in den Jahren zuvor. Nun tauchte tatsächlich so ein Wendepunkt am düsteren Horizont auf. Bloß zeigte der einen deutlich anderen Richtungswechsel an, als es sich der Kodak-CEO vorgestellt hatte. Kodak wird sein Inkjet-Geschäft verkaufen; sowohl jenes mit den Druckmaschinen wie auch das mit den Inkjet-Eindruckköpfen. Schon in unserer damaligen Kodak-Geschichte (4c 6/2015) meldeten Insider Zweifel an, ob Kodak sich mit konsequent mäßigen

Glosse von Martin Schwarz

Vertriebserfolgen gegen den Mitbewerb wird stemmen können: „Wenn die installierte Basis nicht groß genug ist, ist man einfach nicht sichtbar“, meinte damals im 4c-Gespräch James Matteson, ein ehemaliger Kodak-Manager und seit Jahrzehnten intimer Kenner des Unternehmens. Kodak würde, so monieren Kritiker nun, mit dem Verkauf des InkjetGeschäfts sein Tafelsilber verkaufen. Das ist sogar eine Untertreibung. Aber gleichzeitig ist die Entscheidung absolut richtig. Sich in einem von ungleich stärkeren Wettbewerbern dominierten Inkjet-Markt aufzureiben, wäre auf lange Sicht ein schwererer Fehler gewesen. Mit der expansionshungrigen Flint Group und dem liquiden EFI-Konzern stehen außerdem zwei Interessenten bereit, die wesentlich besser in der Lage wären, das Inkjet-Geschäft zu integrieren. Es wird weitere Wendepunkte bei Kodak geben. Es wäre nicht völllig überraschend, würde es bei einem davon auch um die Nexpress-Sparte gehen. ∑∑∑∑

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Bnw: beigestellt

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Roland Evolution: Möglicherweise bald auch im Großformat.

Penuela bleibt dabei Manroland Sheetfed möchte das Evolution-Maschinenkonzept auf eine weitere Modellreihe ausdehnen. CEO Rafael Penuela bekräftigte indes, auch weiterhin ohne Digitaldruckpartner auskommen zu wollen.

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er Offenbacher Offsetmaschinenanbieter Manroland Sheetfed wird, so legt sich CEO Rafael Penuela fest, auch weiterhin keine Kooperation mit einem Digitaldruckhersteller anstreben. Dass genau dies fast die gesamte Konkurrenz bereits getan hat, bewertet Penuela als „Defensivreaktion, weil man meint, da mitspielen zu müssen.“ Einen Mehrwert für die Kundschaft jedenfalls könne er in solchen Konstellationen nicht erkennen. Allerdings arbeitet Manroland Sheetfed intensiv an der Erweiterung des EvolutionKonzepts auf andere Modellreihen. „Aufgrund des guten Kundenfeedbacks zur Roland 700

Evolution erwägen wir zur Zeit die Neuigkeiten – also etwa Antriebstechnik, Bedienkonzept und Automatisierungen – auch auf das Großformat, die Roland 900 sowie die Roland 900 XXL, zu übertragen", so Penuela gegenüber 4c. „Noch stecken wir in der Konzeptphase und werden erst zum Jahresende zu einer Entscheidung kommen, da wir die bisherigen Erfahrungen mit der Roland 700 Evolution noch weiter beobachten wollen", so Penuela. Auch Design und Ergonomie sollen dann der bisherigen Evolution-Modellreihe im B1Format angeglichen werden. ∑∑∑∑

Scheufelen kauft Scheufelen Ulrich Scheufelen, Familienoberhaupt der früheren Eigentümerfamilie der Papierfabrik Scheufelen, kauft gemeinsam mit einem Maschinenbaukonzern und einer Beteiligungsgesellschaft den Papierhersteller zurück.

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aper Excellence, der kanadisch-französische Papierproduzent, der 2011 die Papierfabrik Scheufelen übernommen hatte, steigt wieder aus. Die Anteile von Paper Excellence übernehmen nun die im Spezialmaschinenbau tätige Schaeff Group, die Münchener Beteiligungsgesellschaft Radial Capital Partners und Ulrich Scheufelen, Mitglied der früheren Eigentümerfamilie. Alexander Schaeff, Geschäftsführer der Schaeff Group, bezeichnet die Akquisition als

logischen Schritt, um den Tätigkeitsbereich von Schaeff auszubauen: „Scheufelen ist ein führender Hersteller von gestrichenen Premiumpapieren für den grafischen Sektor. Die jüngste Entwicklung bei Scheufelen, die hochwertigsten Oberflächen auch auf dem Verpackungssektor anzubieten, passt zu den strategischen Absichten der Schaeff Group.“ Im letzten Jahr hat Scheufelen mit 340 Mitarbeitern einen Umsatz von 91 Millionen Euro erzielt. ∑∑∑∑

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Ein neues Empire

Bnw: beigestellt

Der britische Druckkonzern Walstead hat nach der Übernahme der größten österreichischen Druckerei auch Polestar im Visier. Interesse an dem insolventen Unternehmen hat aber auch ein deutscher Druckereiriese.

Leykam gehört schon zum Walstead-Konzern, die britische Polestar Group (links) könnte bald dazugehören.

D

a will Paul Utting gar keine Zweifel aufkommen lassen. Die WalsteadGruppe, gerade erst durch die Übernahme der größten österreichischen Druckerei Leykam auch in Zentraleuropa stark verankert, plant weitere Übernahmen. „Wir werden einen paneuropäischen Druckkonzern aufbauen, der sowohl lokale Kunden bedienen kann wie auch Unternehmen, die unsere Lösungen in ganz Europa nutzen können“, sagt der Walstead-CEO im Gespräch mit 4c. Nach dem solcherart vollzogenen Brexit für die Leykam beschäftigt Walstead rund 2.000 Mitarbeiter an elf europäischen Standorten und erwirtschaftet einen Umsatz von etwa 490 Millionen Euro. 37 RollenoffsetMaschinen und vier Tiefdruckanlagen bedrucken nun in den Walstead-Druckfabriken

rund 565.000 Tonnen Papier pro Jahr. Die geografische Ausbreitung soll auch Synergien beim Einkauf bringen, sagt Utting: „Die großen Anbieter von Papier oder Druckplatten bedienen ganz Europa. Das wird die Möglichkeit eröffnen, mit unseren wichtigsten Lieferanten über gesamteuropäische Lösungen für unsere Fabriken zu sprechen“. Walstead will sich weiter auf Rolle und Tiefdruck konzentrieren und wird sich, so Utting, jedenfalls in absehbarer Zeit nicht mit anderen Drucktechnologien wie etwa dem Digitaldruck beschäftigen. Der Umsatz der Walstead-Gruppe lag 2015 bei rund 230 Millionen Euro. Bald auch Polestar? Die Akquisition in Österreich ist den expansionsfreudigen Briten nicht genug. „Wir

werden uns nach weiteren Möglichkeiten umsehen“, so Utting gegenüber 4c. Eine dieser Möglichkeiten könnte sich schon recht bald auftun. Walstead interessiert sich dem Vernehmen nach für eine Übernahme des vor Kurzem in die Insolvenz gerutschten britischen Rollenoffset- und Tiefdruckkonzerns Polestar. Mit einem Umsatz von knapp 280 Millionen Euro und rund 1.500 Mitarbeitern ist Polestar der größte unabhängige Drucker in Großbritannien. Nach einer Umstrukturierung hatten einige der Großkunden von Polestar ihre Druckverträge nicht mehr verlängert und das Unternehmen damit in diese Lage gebracht. Neben Walstead wird auch der Bertelsmann Printing Group Interesse an der Übernahme des ins Straucheln geratenen Konkurrenten nachgesagt. ∑∑∑∑

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Business Coverstory

Design

Tools

6 1 0 2 A DRUP F A I D E M T N I PR Druck

Digital

Produkte

Wechselwillig Eine überaus hohe Erwartungshaltung von Druckern gegenüber neuen Technologien und vor allem eine merkbare Investitionsbereitschaft könnten die Bilanz dieser Drupa anders aussehen lassen als jene vor vier Jahren. Wofür sich Drucker diesmal interessieren, von welchen Technologien sie das höchste Innovationspotenzial erwarten und wie sie investieren wollen, hat nun eine exklusive Trendumfrage von 4c erhoben. Von Martin Schwarz

N

ach Karambolagen, der Entdeckung von Ölspuren auf der Strecke und anderen Unvorhersehbarkeiten kulminiert die ganze Dramatik eines Formel-1-Rennens oft in einer Safety-Car-Phase. Für den Zuseher mag das Hinterherzuckeln des Teilnehmerfeldes hinter einem üppig illuminierten Straßenfahrzeug von großer Monotonie sein, für die Fahrer allerdings ist so eine Verkehrsberuhigung an Spannung kaum zu überbieten. Da schiebt sich das Teilnehmerfeld zusammen, da wird die Dynamik des Rennverlaufs gebrochen; da entstehen Chancen, wo Verzagtheit war; da verzagt vielleicht, wer sich schon als Sieger wähnte.

n ge n s e h e n T a ge s z e it u ie nz durch d ih r e E x is t e der werg n u lt a h k c Zurü a ft e n W ir t s c h b e t r e ib e n d hl ie b lo ß e Z a D . t h o r d e b is t e d a ge ge n t a r e s n I r e d n ten 15 Jahre z t le n e d in U n d d ie ge s t ie g e n . ung von Wahrnehm a t s ic h Werbung h anderen ge ge n ü b e r . t e n t w ic k e lt M e d ie n g u

ESUC B A P U R D S DAUER DE

Inkjet ist der machtvollste Verstärker dieser sehr merkbaren Wechselstimmung in der Branche, er erreicht in der 4c-Trendumfrage Spitzenwerte sowohl beim Interesse wie auch bei der Innovationserwartung. Betrachtet man die Matrix, die Auskunft über das Interesse an bestimmten Technologien im Jahr 2012, jenes im Jahre 2016 und die Erwartung an die Innovationsdichte in 11 % einer bestimmten Produktkategorie gibt, stellt man auf einen Blick fest: Rund um die digitalen Technologien massiert sich magnetspänen gleich der ganze Chancenglaube der Branche.

HES

Drucktechnologien ja nachvollziehbar. Aber auch riskant. „Natürlich kann es ein Motiv sein, sich für Digitaldruck zu entscheiden, weil man meint, sich nicht mit der Investition in eine Offsetanlage für zehn Jahre an diese Technologie zu binden. Aber als alleiniges Entscheidungsfundament ist das zu wackelig“, sagt Paul Deimel, Geschäftsführer 10 % des Bundesverbands Druck und Medien in Berlin. Schließlich ist besonders der Bogenoffset ein ge > 3 Taausgereiftes höchst verlässliches, und wirtschaftlich erfolgreiches Verfahren.

2016

2012

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Safety-Car „Es scheint, als wären wir in einer solchen Safety-Car-Phase“, mutmaßt Michael Fries, CEO der deutschen Onlineprinters, als er mit den Ergebnissen der großen 4c-Trendumfrage zur Drupa konfrontiert wird. Eines wird bei der Analyse der Antworten künftiger Drupa-Besucher sehr offensichtlich: eine übermächtige Erwartung vieler Druckbetriebe, sich mit der Integration neuer Technologien auch auf eine neue Position im Feld der Wettbewerber schieben zu können, das Rennen, wie Michael Fries es ausdrückt, „neu zu öffnen“. Diese Erwartung geht auch einher mit einer hohen Bereitschaft, nötigenfalls auch zu investieren.

Das Geld in die falsche Ecke

18 %

Es gibt naheliegende Erklärungsmuster dafür. „Inkjet hat einfach die größten Performancesprünge gemacht. Gleichzeitig ist der Tintenpreis im freien Fall und die Hersteller haben natürlich in letzter Zeit auch eine entsprechende Show ab% 24Hamburger gezogen“, erklärt der Unternehmensberater Michael Apenberg. Eine andere Erklärung liefert Onlineprinters-CEO Michael Fries: „Der Veränderungsglaube an Inkjet ist größer geworden. Viele wollen nichts falsch machen und ihr % werfen.“ Diese Ecke 23Ecke Geld nicht in die falsche ist auf der Matrix dort, wo sich Interesse und Innovationserwartung nahe am Zentrum halten; bei analogen Drucktechnologien im weitesten Sinn. Oberflächlich ist die Begeisterung für das Digitale und die Erwartungshemmung an analogen

10

Anpassungsdruck Die Hinwendung zu digitalen Drucktechnologien, ge 2 Tamüssen, so würde man meinen befeuert auch die Vorstellungskraft von Druckern, mit dem neuen Equipment das Leistungsversprechen an ihre Kunden zu erweitern. Darauf deutet auch der letzte Investitionsbericht des deutschen Ifo-Instituts hin. e agbefragten 3 Tder Immerhin elf Prozent Drucker in der Ifo-Erhebung haben 2015 als Grund für eine Investition eine Umstrukturierung angegeben. Das ist ein vergleichsweise hoher Wert und zeigt, dass sich die Druckereien an ihr Wettbewerbsumfeld 1 Tag auch mit neuen Geschäftsmodellen anpassen. Die wirklich entscheidende Prüfung wird aber darin bestehen, das Maß technologischen 1% Wandels mit den Erwartungen der Kundschaft 1% auszutarieren. „Der Markt wird sich natürlich t vermeintliiceshdie eiß n nicht in dem Maß w drehen, wie

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion

23 %

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2012


FA I R Business Coverstory

Infografike

Design

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Die Trendumfrage von 4c zur Drupa: Mehr als 150 künftige Drupa-Besucher haben wir nach ihren Interessen bei dieser Drupa und der Messe des Jahres 2012 befragt.

Tools

Druck

liert, erfordert das auch eine Auseinandersetzung mit der Frage, ob die Werkbank, die man seinen Kunden als Druckdienstleister anbietet, vielleicht eine Verlängerung braucht. Gerhard Märtterer, Leiter für One-to-One-Marketing bei der Druckerei Eversfrank, formuliert es so: „Der Markt wird nur da wachsen, wo auch das Verständnis dafür wächst, mit Kunden gemeinsam etwas zu entwickeln. Einfach Aufträge abarbeiten, das funktioniert nicht.“ Da braucht es Konsequenz: Wenn die Verschränkung zwischen Drucker und Auftraggeber beinahe zwingend enger wird mit dem Digitaldruck, sollten auch Softwaresysteme Interesse auf sich ziehen können bei der Drupa. Erstaunlicherweise aber befinden sich die, laut Umfrage, nicht unbedingt im Schweinwerferkegel der Aufmerksamkeit von Drupa-Besuchern. Auch Weiterverarbeitungssysteme rangieren bei Interesse und Innovationserwartung nur im Mittelfeld. Das verwundert Onlineprinters-Chef Fries: „Was nützt es mir, per Digitaldruck die Einmalkosten für Platten oder auch jene für Makulatur zu reduzieren, aber bei der Weiterverarbeitung nichts zu tun? Dort entstehen auch hohe Personalkosten.“ Auch Michael Apenberg empfiehlt, die Prozesse in der Weiterverarbeitung an die Möglichkeiten des Digitaldrucks anzupassen: „In der Weiterverarbeitung tut sich eine ganze Menge. Das ist leider in der Wahrnehmung ein bisschen unterbelichtet.“

Digital

Produkte

„Der Veränderungsglaube an Inkjet ist größer geworden. Viele wollen nichts falsch machen und ihr Geld nicht in die falsche Ecke werfen.“

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18 %

che Hinwendung der Druckereien zum Digitaldruck vermuten lassen würde. Manche glauben ja immer noch, alleine durch eine neue Technologie würde alles besser. Das hat sich aber schon in der Vergangenheit als falsch herausgestellt“, so Verbandschef Paul Deimel. Auch René Niethammer, Professor für Innovationsmanagement an der Hochschule Aalen, rät von einer ausschließlich drucksaalzentrierten Betrachtung der Veränderungen im%Markt 41 ab. „Einige Drucker werden sicher über neue Geschäftsmodelle nachdenken. Es wird aber auch welche geben, die mit neuen Technologien genau das gleiche Geschäftsmodell anbieten wie bisher, steht jedenfalls zu befürchten.“ Aber: „Die meisten Drucker werden sich 30mit%neuen Technologien, wenn vielleicht auch unbewusst, von ihrem bisherigen Geschäftsmodell ein Stück weit entfernen.“ Wie weit nun aber weit genug ist, um möglichst nahe an Kundenbedürfnissen zu sein, wird das Richtmaß für eine gelungene Transformation sein. Entwicklungsauftrag Wenn sich der Digitaldruck nun endgültig als Produktionsmethode auf industriellem Niveau etab-

Michael Fries, Onlineprinters-CEO

Den Stau auflösen Die Hersteller werden, diesen Schluss lassen die Ergebnisse der 4c-Trendumfrage jedenfalls zu, von der Auffrischungsbereitschaft der Branche und der relativ optimistischen Einschätzung der wirtschaftlichen Lage profitieren. 32 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre wirtschaftliche Situation heuer besser sei als bei der letzten Drupa vor vier Jahren. In dieser Zeit dürfte sich auch ein Investitionsstau gebildet haben, der nun aufgelöst werden will. „Die dramatischen Signale der branchenweiten Krise, die wir in den letzten Jahren gesehen haben, sind nun nicht mehr so präsent“, sagt Verbandschef Deimel. Immerhin 22 Prozent der Teilnehmer der 4c-Trendumfrage möchten rund um die Drupa 2016 mehr investieren als vor vier Jahren, mehr als die Hälfte „ungefähr gleich viel“. Das Rennen wird vielleicht tatsächlich gerade neu gestartet. ∑∑∑∑

π Die Methode 4c hat von Dezember 2015 bis April 2016 künftige Drupa-Besucher online nach deren Plänen rund um die Leitmesse der grafischen Industrie befragt. Die Antworten von Ausstellern sind nicht in den Umfrageergebnissen inkludiert. Bei der Wahl der Produktkategorien haben wir uns an die Kategorisierung durch die Düsseldorfer Messeveranstalter gehalten.

3/2016 11


in den letzten 15 Jahren gegenüber anderen betreibenden Wirtschaft gestiegen. Und die Medien bedroht.gut Dieentwickelt. bloße Zahl Wahrnehmung von der Inserate dagegen ist Werbung hat sich in Business den letzten 15 Jahren Coverstory gegenüber anderen gestiegen. Und die Medien gut entwickelt. DAUER DES DRUPA-BESUCHES Wahrnehmung von Werbung hat sich 2012 2016 gegenüber anderen Medien gut entwickelt. DAUER DES DRUPA-BESUCHES 11 %

Eine Nacht Nur jeder zehnte Drupa-Besucher wird in diesem Jahr mehr als drei Tage bei der Messe zubringen. Zwei Tage reichen für den Messebesuch, sagt mit 41 Prozent die relative Mehrheit der Befragten. 23 Prozent der Befragten haben 2012 die Drupa nicht besucht.

10 %

2012

> 3 Tage

2016

DAUER DES DRUPA-BESUCHES 18 %

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2012 24 %

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n = 177 (2016)/175 (2012)

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Bitte klicken Sie, um diese Story gleich online zu lesen. 41 % 30 % 1%

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31.05. – 10.06.

Besuchen Sie uns: drupa, Düsseldorf Halle 2, Stand A04

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PARTNER IN PRINT technotrans präsentiert sich unter dem Motto „Partner in Print“ mit Innovationen für verschiedene Bereiche in der Kühl- und Flüssigkeitentechnologie – besondere Bedeutung haben dabei vier Bereiche: Kühlung im Digital- und UV-Druck, nachhaltige und ressourcenschonende Lösungen sowie vernetzte und intelligente Steuerungssysteme. www.technotrans.de

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Business Coverstory

INTERESSEN UND INNOVATIONSERWARTUNG

Tinte und Veredelungen Wir haben gefragt: Für welche Produktkategorien interessieren Sie sich bei der Drupa 2016? Für welche Produktkategorien haben Sie sich 2012 interessiert? Wo erwarten Sie die größten Innovationen? Pro Frage waren bis zu drei Antworten Tageszeitungen sehen ihre möglich. Eindeutige Tendenz: Unter Existenz durch die Zurückhalallen abgefragten Technologien konnte tung der werbetreibenden Inkjet die höchsten Werte erzielen. Seit Wirtschaft bedroht. Die bloße der letzten Ausgabe der Drupa ist das Zahl der Inserate dagegen ist Interesse an Inkjet sogar noch gestiegen: in den letzten 15 Jahren von 18 auf 21 Prozent. Auch die Erwargestiegen. Und die Wahrnehtungen an das Erneuerungspotenzial der mung von Werbung hat sich Technologie sind enorm hoch. 26 Progegenüber anderen Medien zent der Antworten entfielen bei dieser gut entwickelt. Frage auf Inkjet, gefolgt von 3D-Druck und mit gehörigem Abstand TonerTageszeitungen sehen ihre Innovation Digitaldruck. Am wenigsten Existenz durch die Zurückhaltung wird von analogen Drucktechnologien dererwartet. werbetreibenden Wirtschaft bedroht. . ist die mit nur drei Prozent Erstaunlich der Antworten relativ geringe Innovationserwartung beim Segment Weiterverarbeitung und das stagnierende Interesse an den Postpress-Technologien. Auch Software zieht überraschenderweise in diesem Jahr nicht mehr Interesse auf sich als 2012. Dafür können Veredelungstechnologien signifikant mehr Aufmerksamkeit mobilisieren.

30 %

Printed 25 % Electronics 20 %

3D-Druck Digitaldruck (Inkjet)

15 %

Veredelungstechnologien Workflow/ MIS-Software

10 % 5%

Publishing Software

Digitaldruck (Toner)

Zeitungsdruckmaschinen

Bogenoffsetmaschinen

Flexodruckmaschinen Rollenoffsetmaschinen

Weiß nicht

Weiterverarbeitung (Kleben, Schneiden, Falzen, Heften, etc.)

Bitte klicken Sie, um diese Story gleich online zu lesen. Interesse an Produktkategorie in 2012 Interesse an Produktkategorie in 2016 Erwartung an Innovationen

n=172 (2016)/170 (2012)/169 (Innovation)

INTERESSE FÜR AUSSTELLER

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Drupa. Nur jede zehnte Besuchsabsicht gilt Landa – ein eigentlich geringer Wert angesichts der versprochenen Neuigkeiten.

10 % 10 %

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Tageszeitungen ihre13 der In einer Liste vonsehen insgesamt Existenz durch die Zurückhalgrößten Aussteller der Drupa konntung werbetreibenden ten der unsere Teilnehmer bis zu drei Wirtschaft bloße wählen, diebedroht. sie „aller Die Voraussicht Zahl der Inserate dagegen ist Es nach gezielt besuchen werden“. inzeigt den sich: letzten 15 Jahren Der Heidelberg-Auftritt gestiegen. Und die Wahrnehgehört zum Fixpunkt vieler Drupamung von Werbung hat sich Besucher. Mit einem gehörigen gegenüber anderen Medien Respektabstand folgt HP, in diesem gut entwickelt. Jahr der größte Einzelauftritt der


Business Coverstory

AKTUELLE WIRTSCHAFTLICHE SITUATION UND ZUKÜNFTIGE INVESTITIONEN

Bessere Lage

6% viel besser 32 % besser 49 % ungefähr gleich

Rund die Hälfte der Befragten schätzt die „allgemeine wirtschaftliche Situation“ ihres Unternehmens ungefähr gleich ein wie bei der letzten Drupa 2012, 38 Prozent als „besser“ oder sogar „viel besser“. Nur 13 Prozent beurteilen die Lage ihres Betriebs heute für „schlechter“ oder Tageszeitungen sehen ihre „viel schlechter“.

Existenz durch die Zurückhaltung der werbetreibenden n = 154 Wirtschaft bedroht. Und die Wahrnehmung von Werbung hat sich gegenüber anderen InvestitionsMedien gut entwickelt.

11 % schlechter 2% viel schlechter

bereitschaft

35 % vielleicht

21 % eher nicht

24 % wahrscheinlich

Die Drupa ist noch immer ein wichtiger Treiber der Investitionszyklen der Druckereien. Nur 29 Prozent der Umfrageteilnehmer antworteten auf die Frage, „wie wahrscheinlich“ es ist, „dass Die bloße Zahl der Inserate Sie anlässlich der Drupa Investitionen dagegen ist in den letzten 15 tätigen mit „eher Jahrenwerden“, gestiegen. Undnicht“ die oder „bestimmt nicht“. Mehr als jeder Dritte Wahrnehmung von Werbung gab an, „vielleicht“ in neues Equipment hat sich gegenüber anderen investieren zu wollen. Zwölf Prozent Medien gut entwickelt. sind sich dessen sogar sicher.

12 % sicher

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8% bestimmt nicht

n=158

mehr

22 %

ungefähr gleich viel

55 %

weiß nicht weniger

18 % 5%

> 500.000 €

18 %

Investitionsfreude Nur jene Teilnehmer, die bei der Frage nach ihrem Investitionsvorhaben entweder „vielleicht“, „wahrscheinlich“ oder „sicher“ angegeben hatten, haben wir weiter nach ihrer Investitionstendenz befragt. 22 Prozent gaben an, mehr als 2012 investieren zu wollen, mehr als die Hälfte „ungefähr gleich viel“. Nur fünf Prozent wollen weniger als 2012 Tageszeitungen sehen für Equipment ausgeben. Dasihre lässt auf Existenz durch die Zurückhaleinen massiven Investitionsstau in der tung der werbetreibenden Branche schließen.

Wirtschaft bedroht. Die bloße

Zahl der Inserate dagegen ist n=91

250.001–500.000 €

7%

100.001–250.000 €

13 %

50.001–100.000 €

12 %

< 50.000 € weiß nicht

23 % 27 %

in den letzten 15 Jahren gestiegen. Und die WahrnehNoch unentschlossen mung von Werbung hat sich anderen Medien 23gegenüber Prozent derer, die zumindest eine gut entwickelt. TageszeitunInvestition nicht ausschließen wollten, gen sehen Existenz durch haben vor, bis ihre zu 50.000 Euro für neues die Zurückhaltung Equipment aufbieten zu der wollen, 18 Prowerbetreibenden Wirtschaft zent gar über 500.000 Euro. Allerdings bedroht. Zahl der ist auch der Die Kreisbloße der Unentschlossenen Inserate dagegen ist inhoch. den mit 27 Prozent noch extrem letzten 15 Jahren gestiegen. n=90


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Den Banner geklickt, vom Blitz getroffen Wie sich Print in einem gut ausgebauten digitalen Umfeld behaupten kann, ob Gedrucktes vielleicht einen radikalen Rollenwechsel benötigt in diesem Informationsgefüge und wie viel Vistaprint eigentlich mit veredelten Visitenkarten verdient: Das waren die Themen der Creative-PrintingKonferenz von 4c.

In Reichweite Die eigenen Lesegewohnheiten weichen ein angelsächsischen Zungenschlag lautet wenig von seiner professionellen Sicht auf die die Formel für den Wandel: „Usevertising statt Advertising“. „Die Leute Bedeutungsbalance von Print und Digital ab. wollen nicht mit uns reden, sie wollen Privat, so meinte Frank Bodin, CEO der Werbeagentur Havas Worldwide in Zürich, lese er seine lieber miteinander sprechen“, konstatiert er. Um Menschen noch zu erreichen, Zeitung nun wieder in ihrer gedruckten Form, nachdem er dies bisher auf dem iPad getan hatte. müsste man ihnen Geschichten erzählen und Menschen an der Entwicklung einer Geschichte Doch insgesamt, daran ließ der Starwerber bei teilhaben lassen. Um diese Viralität zu fördern, der Creative Printing 2016 keinen Zweifel, wird ist Bodin überzeugt, wären eben nicht statische, Print insbesondere den Kommunikationsroutinen junger Zielgruppen nicht mehr so gerecht, teilsame, digitale Kanäle besser geeignet. „Wir wie es aus Sicht der Werbewirtschaft notwendig sind auf dem Weg von einer Kommunikationsdiktatur zu einer Kommunikationsdemokratie“. wäre. Konsumenten nämlich, das erfährt Bodin täglich Printwerbung allerdings kann in diesem digitalen Geflecht eine wichtige Funktion einnehmen. in seiner Arbeit, würden sich mit ihrer passiven „Print heißt innehalten. Die Langsamkeit von Rolle des Konsumierens immer weniger zufrieden geben. „Die Maxime der digitalen GesellPrint ist eine Qualität“, ist Bodin überzeugt. schaft ist, dass sich Menschen mitteilen wollen“, Gerade Premium-Marken würden von diesen so Bodin. Der Mensch „will keine Werbung“. Im Tugenden profitieren.

Glanzvolle Margen

Scodix-Chef Roy Porat: Glänzende Margen durch digitale Veredelungen.

Onlinedrucker sind das hoch professionelle Versuchslabor der Branche. Sie zeigen, was geht. Sie zeigen, wie man Leistungen auch wertig anbietet. Roy Porat, CEO von Scodix, einem israelischen Hersteller von digitalen Veredelungssystemen, lieferte dafür ein eindrückliches Beispiel: Vistaprint verkauft in den USA 100 Visitenkarten ab 7,99 US-Dollar. Mit Veredelung dagegen verrechnet Vistaprint 25,48 US-Dollar. Die Mehrkosten für die Veredelung der 100 Karten mit einer Scodix-Maschine betragen gerade mal 3,34 US-

Werber Frank Bodin: „Menschen wollen sich mitteilen.“

Dollar. Eine glänzende Marge. Porats logische Schlussfolgerung: Vielfalt ist gefragte als bloße Qualität. „Das reicht heutzutage nicht mehr aus“, so Porat. Er empfiehlt allen Druckereien, nicht nur strenger darauf zu achten, Kosten einzusparen, sondern eben auch neue Kompetenzen aufzubauen. Insbesondere Digitaldrucker gieren jedenfalls laut Porat nach Möglichkeiten, ihre Produkte per Veredelung wertiger zu machen. Scodix hat seit der Gründung im Jahr 2007 rund 200 Maschinen verkauft.

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Der Mitbewerb, so nah, so fern

Styria-Vorstand Kurt Kribitz: Die Konkurrenz des Grazer Medienhauses sitzt im Silicon Valley.

Es ist nicht alles im Minus, was Zeitung heißt. Die „Kleine Zeitung“, eine der größten Regionalzeitungen Österreichs, zum Beispiel. Der Titel hat in den letzten Jahren sogar an Auflage gewonnen. Mit solch für das printaffine Publikum zweifellos recht beruhigenden Nachrichten kam Kurt Kribitz, Vorstand der Styria Media Group, eines der größten Medienhäuser Österreichs, zur Creative Printing 2016. Sich um Auflagen und Reichweiten zu raufen, gerät aber im medialen Boxring zum Schattenboxen. „Früher war klar, wer unsere Mitbewerber sind“, meint Kurt Kribitz. Andere Tageszeitungen nämlich. Heute sind es nicht mehr Verlagshäuser in Wien, Graz oder Salzburg, mit denen sich die Styria messen lassen muss, sondern Technologiekonzerne wie Facebook oder Google aus Kalifornien, selbstredend um einiges größer

und finanziell potenter als die alpenrepublikanischen Traditionsunternehmen. Deshalb braucht ein Zeitungshaus wie die Styria auch digitale Erweiterungen, muss derart das von US-amerikanischen Konzernen formatierte Nutzerverhalten auffangen. Die Styria hat sich deshalb mit der Herausbildung digitaler Marken beschäftigt – zum Beispiel willhaben.at in Österreich und andere Portale in Slowenien oder Kroatien. Die Aufmerksamkeit von Kurt Kribitz wird sich indes in den nächsten Jahren wieder verstärkt Druckmaschinen zuwenden. Die Druckereien der Styria benötigen in absehbarer Zeit neue Maschinen, eine Investition von 40 oder 50 Millionen Euro träut. Kribitz wird nun eine Menge Optionen durchspielen müssen: eine Neuanschaffung von Zeitungsdruckmaschinen etwa oder auch ein sehr fundamentales Retrofit-Projekt.

Ein Roman im Abo Eine Schreibblockade durfte sich der deutsche Schriftsteller Tillmann Ramstedt in den letzten Monaten nicht erlauben. Denn er war Teil eines Experiments. Der Münchner Hanser Verlag wollte für ein neues Buch mal einen ganz anderen Vertriebsweg einschlagen und einen Roman im Abo anbieten. Also: Tillmann Ramstedt, der Schriftsteller, wurde verpflichtet, täglich ein Kapitel seines neuen Romans online zu stellen und Online-Leser konnten gegen eine Gebühr von acht Euro jeden Tag dieses eine neue Kapitel beziehen. Über dieses ungewöhnliche Experiment berichtete Nina Reddemann, Audience Development Managerin des Hanser Verlages, bei der Creative Printing 2016. Für die Abonnenten, von denen 40 Prozent über Whatsapp mitgelesen haben, gab es sogar ein tägliches Emoji-Abo, in dem das jeweilige Kapitel des nächsten Tages in Emojis erzählt wird. Abo-Leser hatten im digitalen Dialog mit dem Autor auch die Möglichkeit, Einfluss auf ausgewählte Inhalte des Romans zu nehmen. Ein Angebot, das Reddemann zufolge, die Leser sehr anzusprechen scheint. Reddemann resümiert über das Projekt: „Es konnte eine Community um den Autor und eine Bindung an

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Nina Reddemann, Hanser Verlag: Paid-ContentExperiment mit einem Roman.

den Verlag aufgebaut werden.“ Ende Juni soll das Buch auch gedruckt erscheinen. Dann wird sich erst herausstellen, ob der Online-Epilog auch den Absatzzahlen des gedruckten Buches etwas gebracht hat.

Für jeden etwas: Die Give-away-Taschen für alle Creative-PrintingTeilnehmer.

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Blitz und Banner

Print-Experte Tim Milne: Print muss die Intuition des Menschen adressieren.

Ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten präsentierte Tim Milne, Gründer des Londoner Consultingunternehmens Artomatic bei der Creative Printing 2016. Die Wahrscheinlichkeit also, auf einen Banner zu klicken, liegt statistisch gesehen mit 0,04 Prozent nur etwas höher, als von einem Blitz getroffen zu werden. Diese Wahrscheinlichkeit liegt nämlich bei 0,03 Prozent. Aus dieser Rechnung entwickelte Milne ein Szenario, das sich mit der neuen Rolle von Print beschäftigte. Milne nämlich ist überzeugt: Print kann als reiner Informationsträger nicht gegen das Digitale bestehen, aber in seiner Objekthaftigkeit, seiner Körperlichkeit und seiner taktilen Überlegenheit gerade in diesem berührungslo-

sen, digitalen Umfeld die Menschen ergötzen. Dabei ist es die Intuition, die sich Print zunutze machen kann und gegen Intuition kann sich der Menschen eben nicht wehren. Ob ein Produkt oder eine andere Person sich bei Berührung warm oder kalt anfühlt, kann zum Beispiel unbewusst zur Grundlage von Entscheidungen werden. Die meisten Studien kommen zu dem Ergebnis, dass etwas Materielles zu spüren große Relevanz für uns hat und nicht selten auch unser Wohlbefinden von der Existenz gewisser physischer Dinge beeinflusst wird. „Es fällt schwer, sich vorzustellen, dass wir irgendwann freiwillig in einem leeren, weißen Raum wohnen“, so Milne.

Origami und Schokolade

Reichlich Publikum: Rund 120 Gäste kamen in diesem Jahr zur Creative Printing 2016.

HP-Indigo-Europachef Ronen Samuel: Marken lassen Konsumenten die Verpackungen ihrer Produkte selbst designen und treffen damit offenbar ein Bedürfnis der Kunden.

Das Rednerpult war reich drapiert, als Ronen Samuel seine Rede begann. Der Europachef von HP Indigo brachte reichlich Anschauungsmaterial für die per Digitaldruck ermöglichte kreative Entfaltung von Brand Ownern mit. Zum Beispiel Verpackungen von Oreo-Keksen, die Konsumenten gegen einen merklichen Aufpreis im Web nach eigenem optischen Geschmack designen und dann bestellen konnten. Oder auch Kinderbücher, die mit dem Namen des kleinen Lesers personalisiert sind. Samuel glaubt – aus seiner Position nicht so erstaunlich –, einen mächtigen Trend zu erkennen: „Wichtig ist es für Unternehmen, in Interaktion mit dem Kunden zu treten und ihn Produkte auch individuell anpassen zu lassen.“ Print, das glaubt Samuel, würde als Ausgabekanal für diese Kommunikation zwischen Kunde und Marke „wieder relevant“. Relevant vor allem deshalb, weil die Involvierung des Konsumenten offenbar gut angenommen wird. So hat der israelische Schokoladehersteller Para eine Million unterschiedliche Verpackungen für seine Schokoladetafeln drucken lassen und die Konsumenten konnten aus jeder dieser verschieden designten Verpackungen origamigleich eine Kuh falten. Das Falten der Wiederkäuer dürfte die Israelis begeistern. Para soll damit den Absatz der Schokoladen im Aktionszeitraum zumindest verdoppelt haben.

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Technologiefolgenabschätzung

Alexander Bohlender, Vorstand der Iffland AG: Mit Displays, Bannern und Dekoration in Shops spannende Geschichten erzählen.

Mutmaßlich würden Ronen Samuel und andere Vertreter der Digitaldruckindustrie nicht bedingungslos zustimmen. Alexander Bohlender, Vorstand des deutschen POS-Dienstleisters Iffland AG, sagt nämlich: „Der Digitaldruck ist bloß eine weitere Technologie mit einer schlechten Marge.“ Es kommt eben darauf an, was man aus den angebotenen Technologien zu schaffen imstande ist. Bohlender versucht vieles als POS-Dienstleister. So hat er für eine Anwendung eine eigene App entwickeln

Wir danken den Sponsoren der Creative Printing 2016!

lassen, damit die Kunden in einem Shop sich mit dem Scan eines gedruckten Displays mehr Informationen über ein Produkt auf ihr Smartphone holen können. Abgekauft hat ihm die Lösung niemand, aber sie ist ein Türöffner für andere Kunden, die von den Mühen um die Verbindung des Gedruckten mit dem Virtuellen beeindruckt sind. Wichtig ist, meint Bohlender, nicht nur seine Stärken zu kennen und sein eigenes Geschäftsmodell zu verstehen, sondern eben „auch jenes der Kunden“.

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Digitales Labor

Die Co-Reach in Nürnberg entwickelt sich immer mehr zum Showroom für digitales Marketing. Ein wenig Print findet sich auch noch in den Messehallen.

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Bnw: Nürnberg Messe

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BEDRUCKEN. AUFHÄNGEN. RECYCLEN. Klar, worum es hier vor allem geht: DigitalBingo bei der Co-Reach in Nürnberg.

RECYCLEN. BEDRUCKEN. AUFHÄNGEN.

D

ie Co-Reach in Nürnberg versucht sich immer mehr als Alternative zu digitalen Kult-Kongressen wie etwa der Re:publica zu positionieren und hat in diesem Jahr ein sehr auf digitale Kanäle konzentriertes Programm zusammengestellt. Selbst in der Crossmedia-Area drehen sich die Vorträge ausschließlich um digitales Marketing, um Social, um Local und um Mobile, um „meaningful connections“ und andere Trends. Print kommt nur noch in einem Workshop zum Thema Druckveredelung vor. Ein bisschen Druck

Als Ort der Inspiration und gedankliches Labor für neue Methoden des Dialogmarketings aber ist die Co-Reach auch für Druckdienstleister durchaus einen kurzen Besuch wert. Auch etliche Unternehmen aus der Printwelt werden unter den rund 200 Ausstellern sein: Achilles etwa oder das Augsburger Druck- und Verlagshaus ADV, der Papiergroßhändler Antalis oder Eller Druck. Ein Gewinn könnte für den einen oder anderen Besucher auch die Las Vegas Night sein, denn da kann am Roulettetisch, beim Black Jack oder beim Poker gezockt werden. Die gedankliche Verbindung zu so manch digitalem Geschäftsmodell ist nicht völlig abwegig.

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Papierne Experimente

B

ei der Zellcheming Expo in Frankfurt versammeln sich Spitzenvertreter der europäischen Papierindustrie, um gemeinsam über Möglichkeiten zur Verlängerung der Wertschöpfungskette und neue Geschäftsmodelle für die Industrie, aber auch über Verbesserungen der Produktionsprozesse – etwa durch das Internet of Things – zu sprechen. Zellcheming Expo, Frankfurt 28. bis 30. Juni 2016 www.zellcheming.de

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Falscher Verlierer Printmedien lassen sich von Branchenspezialisten und Medienexperten gerne als Verlierer durch die Arena der öffentlichen Aufmerksamkeit schleifen. Das haben sie wirklich nicht nötig. Denn der echte Verlierer ist vermutlich eine ganz andere Mediengattung.

I

m Kampf um die gefühlte digitale Vorherrschaft oder wenigstens ums Überleben dreschen Medien in diesen Zeiten immer heftiger aufeinander ein. Im Zweifel tun sie dies nur, um von den eigenen, weitaus größeren Problemen abzulenken. TV drischt auf YouTube und Facebook ein. Die Onliner nehmen Content Marketing zu Hilfe und behaupten steif und fest, dass herkömmliche Werbung keine Zukunft mehr habe. Und Google nimmt derweil heimlich, still und leise allen anderen immer mehr vom Werbekuchen weg. Keine Gegenwehr

Nur die Manager einer Mediengattung verhalten sich dabei erstaunlich ruhig: die der Printmedien. Sie haben die Kunst des Austeilens entweder in ihrem fast schon vergeistigten Stoizismus nie gelernt oder sie verharren verängstigt wie das Kaninchen vor vielen Schlangen. Ebenso wenig haben sie die Fähigkeit der Verteidigung je erlernt. Das ist nach Jahrhunderten des Wachstums und eines prallen Lebens aus einem sich unendlich ausschüttenden Füllhorn auch kein großes Wunder. Tatsache ist natürlich, dass die Printauflagen fallen. Die Tageszeitungen beginnen sich immerhin langsam mit der digitalen Welt und ihrer neuen Medienordnung zu arrangieren. Den Wochenzeitungen geht es so gut wie selten zuvor. Und die Magazine begreifen inzwischen, dass ihre einzigartige Funktion – nennen wir es mal „lean-back-info“ – durch das Web in keiner Weise in Frage gestellt wird. Sie gründen daher erfolgreich immer neue Vertreter ihrer Spezies

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Bnw: Fotolia.de

Von Thomas Koch*

für die Generation der weiterhin lesenden Millenials. In der App-Falle Wer über kurz oder lang ernsthafte Probleme bekommen dürfte, sind wohl eher die herkömmlichen, elektronischen Medien Radio und TV. Je häufiger wir Radio nicht mehr via Radioempfänger, sondern über Apps auf dem Smartphone oder Tablet empfangen, desto mehr gerät Radio in Konkurrenz zu allen anderen App-Anbietern – und stolpert damit in die App-Falle. Denn mehr als 30 dieser Anwendungen hat kaum ein Verbraucher installiert und nutzt davon maximal zehn regelmäßig. Das sind womöglich recht düstere Aussichten für das gute alte Dampfradio. Andere Nutznießer Die Blütezeit des Fernsehens ist sowieso schon lange dem Verwelken gewichen. Zu Beginn des Privatfernsehens kämpften vor der Jahrtausendwende noch ein Dutzend Sender um unsere Aufmerksamkeit. Heute sind es längst Hunderte und die Reichweiten der großen Sendeanstalten beginnen bereits zu schmelzen. Wenn sich bald nicht nur die jungen Zuschauer vom analogen Flimmerkasten verabschieden, sondern auch die durchaus werberelevanten über 30-Jährigen, dann gerät das Fernsehen in einen gnadenlosen Wettbewerb mit YouTube, Facebook, Apple, Amazon oder Netflix. Und der wird schwer zu gewinnen sein. Die Funktion des Fernsehens, also vordergründig Unterhaltung, Entspannung und Ein-

Übliche Pose: Die Manager von Printmedien müssen sich als Verlierer digitalen Medienkonsums demütigen lassen. Dabei finden sich die echten Verlierer in einer ganz anderen Mediengattung.

schlafhilfe, bleibt wohlgemerkt – wie auch die der Printmedien – erhalten. Nur die Nutznießer heißen dann eben nicht mehr ARD, RTL oder PRO7, sondern tragen Namen amerikanischer und vielleicht eines Tages sogar europäischer Digitalgiganten. Das Einzige, was ich mir jetzt wünsche, ist, dass die Printmedien erhobenen Hauptes in den Ring treten. Dass sie den Kampf um ihre erhaltenswerte Existenz aufnehmen und ebenso lautstark gegen ihre Medienwettbewerber wettern. Let’s get loud. ∑∑∑∑

* Thomas Koch, Mediaplaner, Agenturgründer, ExStarcom-CEO, Herausgeber von „Clap“ und MediaPersönlichkeit des Jahres, schreibt hier regelmäßig über die Zukunft von Print. Folgen Sie Thomas Koch auf Twitter: @ufomedia.

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Die Präzision und Vielfalt unserer Printlösungen gibt Marken ihre eigene Identität – von der Banknote bis zur edlen Verpackung. Wir nutzen die Digitalisierung für neue Produkte und individuelle Services. Und erleichtern unseren Kunden ihr Geschäft mit mehr Performance, Qualität und Profitabilität. In der ganzen Welt machen wir den Alltag der Menschen bunter. Add more KBA to your dAy.

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80.000 Zeichen, eine Schrift Selbst um Typografie kümmert sich in China der Staat. Doch abseits der Regulierungsfreude von Schriftenwächtern hat sich insbesondere in Shanghai eine sehr lebendige Szene an Designern etabliert. Der deutsche Designer Roman Wilhelm hat sich jetzt in einem neuen Buch mit dieser Szene befasst. Von Ann Kimminich

D

as durchaus üppige Regelwerk, das Chinesen durch den Alltag begleitet, beschäftigt sich sogar mit Typografie. Denn für die Gestaltung von Schriften für zertifizierte Produkte haben staatliche Schriftenwächter einige verbindliche Standards festgelegt. Dieses typografische Regelwerk gibt es nur in gedruckter Form und es gibt vor, in welchem Kontext vereinfachte oder traditionelle Zeichen verwenden werden und in welchem Stil diese Zeichen gestaltet sein müssen. Dabei geht es um Unterschiede in den Strich-Anschlüssen und der Interpunktion oder um den Grad der horizontalen oder der vertikalen Ausrichtung von Strichen innerhalb einzelner Zeichen. Schwarz-Weiß-Konflikte

Bnw: Creative Commons

Abgesehen von solch einer Regulierung gibt es zwischen Typedesign für lateinische Schrift und jenem für chinesische Schriftzeichen überraschenderweise kaum einen Unterschied. Das Augenmerk ist ja auf dasselbe gerichtet: die Schaffung von Weißraum. „Das potenziert sich einfach bei chinesischen Schriftzeichen, weil da viel stärkere Konflikte zwischen Weiß und Schwarz auftreten“, erklärt der deutsche Grafikdesigner Roman Wilhelm, der seit 2002 als Art Director in Shanghai tätig ist und vor Kurzem mit der „Typotopografie Shanghai“,

Shanghai ist die Wiege der Werbung in China: Das „Hai“ von Shanghai findet sich daher auch in Haibao, dem chinesischen Wort für Plakat, wieder.

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7 — Das Magazin zu Gestaltung, Typografie und Druckkunst in urbanen Zentren —

Fünf  Jahre Arbeit an einem Font. Roman Wilhelms chinesische Schrift „Laowai Sung“ umfasst 30.000 Schriftzeichen. Die „Ausländerschrift“, so die deutsche Übersetzung des Fonts, wird vom taiwanesischen Schriftenhaus Arphic Type vertrieben.

7 Typotopografie

Bnw: Roman Wilhelm

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文鼎老外宋

羅小弟 字體設計 工作室出品

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S H À N G H A� I ISBN 978-3-940061-91-1

14,80 €

Nach einem dekorativen Lettering aus den 1920er-Jahren: Roman Wilhelms urbane Schriftzeichen für die Shanghai-Ausgabe der „Typotopografie“-Reihe des August Dreesbach-Verlags.

AR Laowai Sung

A product by Roman Wilhelm’s erschienen im August im Dreesbach-Verlag, Typeface Design Studio ein Buch vorgelegt hat, das die fundamentale Fremdheit chinesischer Schriftkultur aufzuweichen versucht. Die kulturelle Identität Chinas ist seit jeher stark mit Schrift verknüpft und das dort vorherrschende ästhetische Empfinden gönnt diesem Medium eine größere Aufmerksamkeit als etwa in Europa, wo es Bilder sind, die Design dominieren. Das lässt sich schon auf den Buchdruck zurückführen, der eine gewisse Begrenztheit für das Zeichenrepertoire der westlichen Typografie mit sich gebracht hat. „Aus diesem Verständnis heraus kommt uns die chinesische Schrift oft befremdlich vor. Dort ist es historisch bedingt einfach anders abgelaufen“, weiß Roman Wilhelm.

Vor Gutenberg In China wurden schon im 13. Jahrhundert bewegliche Lettern gegossen. Der industrielle Bleisatz jedoch wurde erst im späten 19. Jahrhundert eingeführt, denn der Holzschnitt war bis dahin meist ökonomischer. 1956 wurden tausende Zeichen im Rahmen der Schriftreform vereinfacht. „Damals wurde ein Institut in Shanghai eingerichtet, wo rund 2.000 Schriftzeichen gezeichnet und gegossen wurden. Dieser Ort existiert heute noch als Druckerei“, erzählt Chinakenner Wilhelm. So eine Menge an Zeichen zu gießen bedeutet einen enormen Arbeitsaufwand. Die Notwendigkeit eines starken Konsenses bei der Zeichengestaltung liegt da auf der Hand. Wahrscheinlich lässt sich auch damit die Regulierungsfreude bei der Entwicklung von

Bnw: August Dreesbach-Verlag

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Schriftstandards erklären. Immerhin 13.000 bis 80.000 Zeichen beinhalten komplexe chinesische Fonts. Fünf Jahre für eine Schrift

Bei einer solchen Zeichenmasse ist eines gewiss: Einen chinesischen Font zu zeichnen, kostet sehr viel Geduld. Wilhelm, der fließend Chinesisch spricht, hat für seine erste chinesische Schrift „Laowai Sung“, die 33.000 Zeichen umfasst, fünf Jahre gebraucht. „Nicht nur die Zeit stellt eine Herausforderung dar, sondern auch die eigene Disziplinierung nach tausenden von Zeichen, immer noch im selben Stil zu zeichnen wie am Anfang“, so Wilhelm, der auch bei seinen Lehrtätigkeiten in China mit dieser Problematik zu kämpfen hat. In Deutschland kommt es oft vor, dass Studenten innerhalb eines Semesters einen einfachen Font gestalten. Ein chinesischer Font wäre in so einem Kurs allerdings nicht möglich. „Wenn ich in China unterrichte, machen wir keinen Schriftzug, sondern ein Wort, dessen einzelne Zeichen man auch in einer anderen Reihenfolge zusammensetzen könnte. Die Studenten sollen es so Unsere 4c-Printtour führt uns in diesem Jahr in zeichnen, als ob sie noch 20.000 weitere Zeichen die chinesische Metropole am Pazifik. Erfahren hinzufügen könnten, damit sie ein Gefühl dafür Sie in fünf Tagen, wie Chinas Printmedieninbekommen, wie es ist, einen Font zu entwickeln. dustrie sich entwickelt, besuchen Sie mit uns Das bedeutet, dass ich mit den Mitteln des gemeinsam Hersteller und Druckereien und Letterings versuche, Typografie zu vermitteln – erleben Sie die Schönheit chinesischen Designs. weil es einfach effektiv auch nicht anders geht“, erklärt Wilhelm. Es ist auch umstritten, ob man Von 17. bis 22. Oktober 2016. im Kontext chinesischer Schrift überhaupt von Lettering sprechen kann. Wenn man stattdessen http://printtour.4-c.at den Begriff Kalligrafie verwendet, kann es

π Begleiten Sie uns nach Shanghai!

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jedoch ebenfalls zu Missverständnissen kommen, mit anderen Kulturen geprägt und hat sich schon da mit Kalligrafie auch eine stark künstlerische früh als ein Ort etabliert, in dem man anders lebt Haltung zur Schriftgestaltung gemeint sein kann. als im Rest von China. „Shanghai ist eine, wie ich es nenne, Ambivalentopie. Dort ist eben nicht Shanghai Dreams alles anders und fremd, sondern es gibt auch Während in Pekings Straßen Propagandaviele Anknüpfungspunkte, die in ein ambivalentes Verhältnis zu ihrem chinesischen Kontext Schriftzüge mit fetten Zeichen im Stil der 1960er-Jahre dominieren, findet man in Shanghai treten“, so Wilhelm. oder Hongkong eine vielfältigere SchriftenKalligrafische Orientierung landschaft vor. Als besonders wichtiger Ort Welche Rolle nehmen Schrift und Typografie in für die Entwicklung der Moderne in China gilt den verschiedenen Kontexten einer Stadt wie Shanghai. Von Kubismus über Bauhaus bis zu Shanghai ein? Und wie lässt sich chinesische Tyklassischen Werbeplakaten kann man dort viele pografie vermitteln? Angetrieben von diesen Frakunstgeschichtliche Gemeinsamkeiten mit gestellungen hat Wilhelm die Shanghai-Ausgabe Europa wiedererkennen. In diesem Zusammenhang erscheint auch die chinesische Schrift oft von „Typotopografie“ kuratiert und gestaltet. So gar nicht mehr so fremd. „Eine weit verbreitete gibt es auch einen Heftbeitrag, der seine GespräMeinung, mit der ich oft konfrontiert werde, ist che mit chinesischen Schriftgestaltern einfängt. die, dass alles in China so anders, so komisch und „Es gibt in Shanghai eine lebendige Szene von so verrückt sei. In Wahrheit haben wir aber viel jungen Designern und Type-Enthusiasten, die mehr Gemeinsamkeiten als wir denken“, ist sich sich sehr stark auf die eigene Geschichte bezieht. Wilhelm sicher und fügt hinzu, „insbesondere Zum Beispiel treffen die sich mit den Leuten, die Shanghai hat ein großes Dialogpotenzial.“ damals die ersten Bleisatzschriften gezeichnet Kein Wunder: Die Entwicklung von Chinas haben, um sich mit ihnen auszutauschen“, größter Stadt war stets durch das Miteinander berichtet Wilhelm. Trotz oder gerade wegen

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der vorherrschenden Schriftstandards und der Tatsache, dass alle chinesischen Schriftenhäuser Staatsunternehmen sind, wenden sich viele chinesische Schriftgestalter wieder verstärkt der kalligrafischen Ästhetik zu. Hinzu kommt die digitale Technik, die es ermöglicht, in sehr viel kürzerer Zeit Schriften zu zeichnen, sodass die oft fehlenden finanziellen Mittel, eine Schrift umzusetzen, zu einem kleineren Problem werden. Der mit Wilhelm befreundete Grafikdesigner Ying Yonghui beispielsweise analysiert alte kalligrafische Schriften oder Literatenmalereien und versucht, den Geist des alten Holzschnitts in digitale Fonts zu übersetzen. „Das finde ich sehr spannend. Viele Entwicklungen und Veränderungen in der chinesischen Typografie kriegt man eben nur mit, wenn man mit den dort ansässigen Designern spricht“, so Wilhelm, der zurzeit an seiner zweiten chinesischen Schrift arbeitet. Sie ist von den mit weißer Farbe auf Asphalt gepinselten Straßenzeichen in Hongkong inspiriert. Wie viele Schriftzeichen es letztendlich werden, wird sich noch zeigen. Möglicherweise aber erst in einigen Jahren. ∑∑∑∑

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„Die Zeit“: Klug und auch bereit, das eine oder andere optische Risiko einzugehen, führt die Hamburger Wochenzeitung die Leser durch die Geschichten. Dabei sind Design und Text die Säulen eines ziemlich verführerisch inszenierten Narrativs. Und trotz mancher optischer Überraschungen werden die Seiten niemals krawallig.

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Spiel der Elemente Mit der „Zeit“ und der kanadischen „National Post“ wurden zwei Zeitungen als die am besten gestalteten der Welt gekürt, deren Gestaltungskonzepte gegensätzlicher kaum sein könnten. Eine Gemeinsamkeit freilich haben beide: eine unglaubliche Treffsicherheit bei der Wahl der richtigen designerischen Bestandteile. Von Ingo Woelk

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ur keine Schnörkel. Jedes Element mit einer Funktion erfüllt. Kein Print-Barock. Und alles dient nur einem Zweck: das Leseverständnis zu erhöhen. Das ist der Kriterienkatalog, den die internationale „Society for News Design“ (SND) anwendet, um die schönsten Zeitungen der Welt zu finden. In diesem Jahr erfüllt – wieder einmal – die deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“ diese Kriterien am besten. Die SND-Jury würdigt explizit die erzählerische und „starke und robuste Designausrichtung“ der „Zeit“. Inhalt und Gestaltung ergänzten sich zur guten Lesbarkeit,

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das Design ist aber „nicht prahlerisch oder laut“. Die kanadische „National Post“ ist in diesem Jahr die zweite Zeitung, die den Titel „World`s Best Designed Newspaper“ tragen darf. Gewürdigt werden überraschende Elemente und die elegante Typografie. „Ein spannendes Paket“ sei die „National Post“, so die Jury. Design mit Haltung „Eine gute Seitengestaltung ist das Ergebnis sorgfältigen Blattmachens und guter Teamarbeit – dabei stehen der Leser und seine Bedürfnisse im

Vordergrund“, sagt Malin Schulz, Art-Direktorin der „Zeit“. „Besonders viel Zeit verwenden wir in die Anmoderation der Themen, aber auch in die Gesamtdramaturgie des Blattes“, erklärt Schulz. Dabei ist Formenvielfalt wichtig sowie der Wechsel aus Foto, Illustration oder typografischer Aufmachung. Gestaltung, das ist bei den Hamburgern wohl auch Ausdrucksmittel eines Standpunkts. „Wichtig ist uns, dass aus dem Layout auch eine klare Haltung zu den Themen spricht. Gestaltung ist auch Journalismus, wenn sie nicht beliebig sein will. Wer keine Raffinesse bei der Gestaltung

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„National Post“: Die kanadische Zeitung aufzuschlagen, sei, freut sich die Jury, wie ein „Geschenk zu öffnen“. Auf manchen Seiten braucht es nicht einmal Text. Die Illustration erzählt dann die Geschichte. Die Texte werden in eleganter Typografie geliefert.

wahrnimmt, hat auch keine Lust, die Texte zu lesen“, erklärt Schulz. Reflexion Stimmiges Storytelling mit grafischen Elementen betreibt auch die kanadische „National Post“. Auf den Seiten entspinnt sich ein lustvolles, spannungsgeladenes Wechselspiel zwischen dichtem Text, Weißraum und Zitatelementen. „Wir haben dichte Erzählseiten. Den Leseprozess fördern wir mit angemessenem Leerraum oder mit Zitaten, die den Leser beschäftigen. Die Zeitung

ist durchsetzt mit Seiten voller großflächiger Kunstabbildungen und mit alternativen Erzählformen“, erklärt Gayle Grin, Kreativchefin der „Post“. Stringenz und Abwechslung: Das ist Programm bei der „National Post“. „Wir wollen jeden Tag die Nachrichten des Tages mit einer Analyse und Interpretation reflektieren“, erklärt Grin. Geringe redaktionelle Ressourcen wie bei der „National Post“ sieht Grin dabei nicht als Gestaltungshemmnis: „Kreativität ist der rote Faden, der sich durch alle Beiträge zieht. Und alle an der Zeitungsproduktion Beteiligten – Reporter,

Redakteure, Produzenten, Designer – sind dem Storytelling verpflichtet.“ Aber all das nützt ohne eine wesentliche Kenntnis nichts: „Eine Zeitung muss ihre Leser kennen. Unser Publikum ist anspruchsvoll, gebildet und liest uns wegen unserer Kommentare, Humor, Haltung und Intelligenz.“ Für eine Tageszeitung in der kanadischen Metropole ist derart ausgebautes Selbstbewusstsein auch eine Mindestanforderung. Die Stadt ist mit vier großen Zeitungen einer der am härtesten umkämpften Märkte in Nordamerika. ∑∑∑∑

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InDesign mit Bewegung  Mit Kalkül versucht Adobe, die Anwender in die eigene Cloud einzubinden. Durch Publish Online ist jetzt eine einfache Möglichkeit entstanden, um Dokumente über einen Adobe-Link für Desktop, Mobile und Tablet zu publizieren. Von Andreas Burkard

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Passend eingesetzt können Animationen ein interaktives Leseerlebnis unterstützen. Dieser Textrahmen wird entlang eines Animationspfades von rechts hereinfliegen.

Gewöhnliche InDesignObjeke lassen sich schnell und einfach zu Schaltflächen konvertieren. Über eine entsprechende Aktion wird zur vorherigen Seite gewechselt. Die überlagerten Bilder werden durch den Objektstatus zur Bildergalerie.

B

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is jetzt hatte Adobe keine glückliche Hand bei der Veröffentlichung interaktiver Inhalte mit InDesign. Vieles lief beim Hersteller nicht nach Wunsch. Das Dilemma des Softwareherstellers, dass eben kein Einfluss auf die Hardware geltend gemacht werden kann, ist bitter.. Die im Jahre 2010 in CS5 eingeführten Funktionen sind flashbasiert entwickelt und somit nur eingeschränkt in PDF lauffähig und funktionieren schon gar nicht auf den Tablets. Es folgte bald die DPS (Digital Publishing Solution) und mit ihr die Möglichkeit, hochwertig gestaltete Magazine aus In Design zu veröffentlichen. Doch durch unmöglich hohe Hürden in der Veröffentlichung entwickelte sich DPS zunehmend zu einem Trauerspiel. DPS-Projekte erreichten nie die notwendige Akzeptanz beim Kunden. Mitschuldig an dieser Entwicklung ist im Wesentlichen der Hersteller selber mit etlichen nicht nachvollziehbaren Entscheidungen. Wahrscheinlich wurden Adobe jetzt einfach die Kosten für die Entwicklung und die nötige Wartung zu hoch. DPS wird nur noch für solvente Kunden projektbezogen weiter betrieben. Gleichzeitig erlebten diverse Anbieter von Onlinemagazinen mit E-Paper-Lösungen einen wahrlichen Boom. Für den Veröffentlichungsvor-

gang eines Blätterkataloges als E-Paper reicht PDF. Die Inhalte sind auf Desktop und Tablet lauffähig und erfüllen so eine heutige Kundenanforderung. Beispiele dazu gibt es mittlerweile aus allen Branchen. Die Letzten beißen die Hunde

Relativ spät versucht Adobe nun auf einen ähnlichen Zug aufzuspringen. Mit Publish Online können InDesign-Dokumente veröffentlicht werden. Dazu benötigt man die InDesign CC-Version 2015.2 und höher. Die meisten Interaktionen, die InDesign kennt, werden von Publish Online unterstützt. Wie bei den E-Paper-Anbietern von Blätterkatalogen, wird auch bei Publish Online beim Hochladen in die Adobe Cloud automatisch eine Umwandlung der Interaktionen vorgenommen. Dies garantiert die Lauffähigkeit auf heute gängigen Geräten. Für die Wiedergabe auf Desktop, Mobile und Tablet reicht ein moderner Webbrowser. Dokument aufbauen Grundsätzlich kann man mit Publish Online ein gewöhnliches InDesign-Dokument veröffentlichen. Also beispielsweise ein für den Druck vorgesehenes Dokument. Doch Print ist eher im Hochformat. Wer von vorne weg auf die

Onlinebetrachtung der Publikation setzt, baut ein Dokument am besten in InDesign über das Zielmedium Web auf. Mit dem Seitenformat 1.024x768 Pixel trifft man eine gute Auswahl bei Monitorgrößen. Bei solchen Dokumenten werden die Farbfelder automatisch zu RGB und sämtliche Maße sind in Pixel. Interaktionen verwenden

Die neue Veröffentlichungsmethode muss nicht zwingend mit Interaktionen angereichert werden. Doch wenn diese passend eingebaut werden, so steigern diese den Nutzwert und das Leseerlebnis einer so veröffentlichten Publikation. Das folgende Beispieldokument, das Sie über den QR-Code-Reader selber auf Mobile und Tablet betrachten können, zeigt ein zweiseitiges Dokument. Gewisse Texte sind animiert. Über Schaltflächen kann eine Bildergalerie betrachtet werden. Links verweisen auf bestimmte Websites. Außerdem gibt es eine Schaltfläche, welche zur nächsten Seite, und eine, die auf die vorherige Seite blättert. Animationen Zwei Titel auf der ersten Seite sind so animiert, dass diese gewissermaßen in das Dokument einfliegen. Der eine von links, der andere von

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rechts. Solches und noch viel mehr kann man „Hyperlinks“ mit dem Einfügen einer E-Mailim Bedienfeld „Animationen“ einstellen. Man Adresse im Bereich „Verknüpfen mit > E-Mail“. wählt einfach ein Objekt aus und bestimmt Auf andere Seiten verweisen eine Vorgabe. Die Vorgaben kann man mit Das Blättern auf eine neue Seite ist für mehrseivielen weiteren Einstellungen verfeinern. In diesem Beispiel wurde die Vorgabe Hereinflie- tige Publikationen eine Selbstverständlichkeit. Publish Online regelt dies automatisch, indem gen von links bzw. von rechts verwendet. Das im Browser auf der linken und rechten Seite ein animierte Objekt bekommt unten rechts ein entsprechendes Symbol erscheint. Erkennungssymbol. Eine weitere Animation Doch man kann solche Symbole auch in die ist Einblenden für die Fläche unten rechts. Gestaltung einbauen. InDesign kennt dazu die Möchte man diese einfache Animation Hyperlinks, wo beispielsweise ein markierter testen, so wählt man aus dem Menü Fenster Text einen Seiten-Link aufnehmen kann. Dabei > Interaktiv > SWF-Vorschau. Die InDesignwird als Ziel ganz einfach eine entsprechende Animationen sind vorgefertigte Flash-AnimaSeite eingegeben. Weiter kann man den Seitentionen, deshalb der Ausdruck SWF-Vorschau. Link auch mit selbst gestalteten Schaltflächen Bildergalerien erstellen. Die beiden Aktionen „Gehe zur Übereinander platzierte Bilder können mit nächsten Seite“ und „Gehe zur vorherigen Seite“ einem Klick im Bedienfeld „Objektstatus“ zu stehen dabei zur Auswahl. einem Status umgewandelt werden. Um durch Video und Audio eine Bildergalerie zu blättern, braucht es nur Auch Video- und Audio-Dateien können in die noch ein logisches Symbol. Dazu erstellt man Hochladen in die Adobe Cloud: Optional in InDesign ein passendes Objekt und wandelt Gestaltung integriert werden. Die unterstützten kann den Betrachtern ein statischer PDF- dies in eine Schaltfläche um. Für diesen VorFormate dazu sind MP4 für Video und MP3 für Download erlaubt und die Code-Einbettung gang kennt InDesign einen entsprechenden Audio. InDesign kennt ein aus der DPS bekannfür iFrames unterbunden werden. Befehl im Menü „Objekt“ oder man klickt auf tes Bedienfeld „Medien“. Doch die vielen dort aufgeführten Elemente zur Steuerung eines ein unmissverständliches Symbol unten im Video werden von Publish Online nicht unterBedienfeld „Schaltflächen“. stützt. Publish Online stellt selbstständig nach Ist die Schaltfläche erstellt, so muss diese der Veröffentlichung die wichtigsten Steuerelenoch mit einer Aktion belegt werden. Das mente wie Abspielen, Anhalten, Vollbild, die Bedienfeld Schaltflächen kennt für eine Regelung der Lautstärke und die Abspieldauer Bildergalerie die beiden Aktionen „Gehe zu zur Verfügung. nächstem Status“ und „Gehe zu vorherigem Status“. Hochladen zur Cloud Optional können Schaltflächen ein unterschiedliches Erscheinungsbild aufweisen. Ist das Dokument in InDesign fertig gestaltet und kontrolliert, so ist es dann auch bereit für Damit kann ein interaktiver Vorgang besser verdeutlicht werden. Für die Erscheinungsbil- die Veröffentlichung. Dazu genügt ein Klick auf den Button „Publish Online“ oben rechts der Cursor darüber und Klicken können unter in der Steuerung. Alternativ steht auch ein anderem abgestufte Farben, Transparenz oder entsprechender Befehl aus dem Menü Datei zur Schlagschatten eingesetzt werden. Verfügung. Hyperlinks Man kann im Fenster den Titel eingeben und optional eine Beschreibung und bestimDie online veröffentlichten Publikationen men, ob bloß bestimmte Seiten oder das unterstützen Hyperlinks. Die gebräuchlichsten Linkarten sind dabei der Web-, der E-Mail- gesamte Dokument hochgeladen werden soll. Ferner kann man erlauben, dass Betrachter und der Seiten-Link. Das Vorgehen für einen ein PDF herunterladen dürfen. Dieses PDF Web-Link ist einfach. Man kopiert eine URL im Browser. Danach markiert man in InDesign hat jedoch keine interaktiven Elemente. Seit dem neuen Update auf CC 2015.3 besteht ferner einen entsprechenden Text, der verlinkt sein die Möglichkeit, die Codeeinbettung beim soll und wählt im Bedienfeld „Hyperlinks > Betrachter zuzulassen oder zu verhindern. Wird Neuer Hyperlink“ aus. Im Bereich URL fügt die Codeeinbettung zugelassen, so kann ein man dann einfach die kopierte URL ein. Die Betrachter im Browser des veröffentlichten URL muss komplett eingefügt werden. Einen Dokumentes unten rechts den Code kopieren E-Mail-Link erstellt man im Bedienfeld

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und in eine Website einbauen. Dann läuft das veröffentlichte InDesign-Dokument als iFrame innerhalb einer Website. Im Bereich „Erweitert“ kann man die Bildauflösung bestimmten, wobei die voreingestellten 96 ppi bei hoher Qualität gute Resultate liefern. Auf Wunsch kann man nicht bloß die erste oder eine beliebige andere Seite als Miniaturbild bestimmen, sondern man hat die Möglichkeit, ein selber gestaltetes Deckblatt hochzuladen. Nach der Überprüfung dieser Einstellungen kann man das Dokument veröffentlichen. Nach dem Upload-Prozess erscheint der Dialog, in dem die Optionen zur Veröffentlichung angeboten werden. In der Regel kopiert man die URL des erstellten Adobe-Links. Natürlich stehen auch Links zur Publikation in sozialen Medien zur Auswahl. Publikationen verwalten Veröffentlichte Publikationen möchte man auch verwalten. Dazu kennt InDesign aus dem Menü „Datei > Kürzlich veröffentlicht“ sowie das „Web-Dashboard“. Der eine Befehl zeigt in einer Auflistung die veröffentlichten Publikationen direkt im Browser. Um die veröffentlichten Publikationen zu verwalten, kennt InDesign das Web-Dashboard. Im Web-Dashbord meldet man sich mit seiner Adobe ID an. Hier bekommt man eine Auswertung der einzelnen Publikationen. Dabei wird ersichtlich, wie oft eine Publikation betrachtet wurde, wie lange die Verweildauer war und von wo aus die Betrachtung erfolgte. Ob auf dem Desktop, Mobile oder dem Tablet, dies alles wird statistisch aufgeführt. Außerdem kann man im Web-Dashboard den Publikationen die Veröffentlichung entziehen.

ser auf Desktop, Mobile und Tablet lauffähig. Das ist positiv. Nicht ohne Wenn und Aber Publish Online ist ein Adobe Cloudprodukt. Für etliche Unternehmen stellt dies nach wie vor ein klares No-Go dar. Man fürchtet sich vor noch mehr Abhängigkeit, vor mangelndem Schutz über Auswertung und Sicherheit sowie vor einer möglichen Schnüffelei. Viele Kunden wünschen eine Lösung auf eigenen Servern. Unhaltbar dürfte somit für viele die Tatsache sein, dass der Veröffentlichungslink nicht frei bestimmt werden kann. Dieser ist an einen Adobe-Server gebunden. Der Link zur Veröffentlichung der Publikation ist an Adobe gebunden und beginnt immer mit https://indd. adobe.com/view. Bei der Einbettung der Publikation als iFrame innerhalb einer Website kann durch das Abrufen der Daten von fernen Adobe-Servern eine irritierende und störende Verzögerung auftreten. Außerdem ist die Abhängigkeit zu den AdobeServern für den professionellen Einsatz doch sehr beklemmend. Publish Online ist im Abo der Creative Cloud enthalten. Es entstehen also keine zusätzlichen Kosten für das Hochladen und für die Veröffentlichung des Adobe-Links. Ob dies so bleibt, ist alles andere als gesichert. Publish Online kann auch als weitere künftige Einnahmequelle betrachtet werden, mit Veröffentlichungsgebühren oder Gebühren für die Nutzung erweiterter Funktionen. Bis hin zu einer möglichen Werbefinanzierung sind bei reger Nutzung von Publish Online alle Finanzierungskanäle geöffnet. ∑∑∑∑

Nach dem Hochladen wird der AdobeLink generiert. Die Publikation steht somit für Desktop, Mobile oder Tablet ohne zusätzliche Erweiterung bereit.

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Verwendungszwecke Mit Publish Online kann man schnell und einfach anzeigen und Berichte oder Newsletter nicht nur publizieren, sondern auch jederzeit aktualisieren. Durch die optionale Vollbildanzeige können mit Publish Online außerdem hochwertig gestaltete Präsentationen, welche mit passenden Interaktionen angereichert sind, erstellt werden. Diese können nun Agenturen direkt in InDesign erstellen. Für Publish Online benötigt man bloß Kenntnisse über InDesign, der Vorgang der Veröffentlichung ist einfach. Allgemein wertet Publish Online die interaktiven Funktionen in InDesign auf. Diese sind nun endlich im Brow-

π Mehr im Web: Scannen Sie diesen QR-Code und sehen Sie sich unser Beispieldokument an.

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Der Passwort-Safe 1Password managt, was man gern vergisst, aber ständig braucht.

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ie App „1Password“ von Agile Bits macht genau das, was ihr Name verspricht: Der User soll sich nur noch ein Passwort merken müssen. Mithilfe dieses einen Passworts können dann alle anderen freigeschalten werden: auf Wunsch durch automatisches Ausfüllen von Web-Formularen in allen gängigen Browsern oder über die Zwischenablage, in der Passwörter temporär abgelegt werden können, um sie anschließend bequem einfügen zu können. Der Vorteil liegt auf der Hand: Man kann nahezu beliebig komplexe – und deshalb auch sichere – Passwörter verwenden oder besser noch von 1Password selbst generieren lassen. Auch das regelmäßige Wechseln der Passwörter verliert dadurch seinen Schrecken. 1Password

versucht, das Passwort-Management so angenehm wie möglich zu machen: Beim Surfen schaut es einem über die Schultern und bietet gegebenenfalls das Speichern oder Laden des Passworts an. Die „Watchtower“-Funktion weist den User auf schwache oder gefährdete Passwörter hin. Und es warnt vor typisch menschlichen Fehlern im Umgang mit Passwörtern – etwa dem Wiederverwenden desselben Passworts für verschiedene Logins. Nicht nur Logins, auch Kreditkarten, persönliche Infos und Notizen können verschlüsselt gespeichert werden. Eine Windows-Version, mobile Apps und ein Cloud-Speicher für die Synchronisation zwischen mehreren Geräten runden den Funktionsumfang ab. ∑∑∑∑

π 1Password 6.2.1 System: ab OS X 10.10 und Windows 8 Preis: 31 Euro (Desktop), 9 Euro (Mobil) Web: agilebits.com

Nur noch ein Passwort merken: 1Password passt auf alle anderen auf.

Tipps für Klicks Tipp 1: D okumenten-Fonts

Tipp 2: T ypo-Palette in Apple-Apps

S

teht im Ordner eines InDesign-Dokuments ein Ordner namens „Document Fonts", bevorzugt InDesign für sein Dokument die Schriften aus diesem Ordner gegenüber selbst installierter Fonts. Adobes Layout-App macht das sogar ziemlich hartnäckig: In der Praxis ist es relativ schwierig, die Schriften dieses Ordners zu umgehen. ∑∑∑∑

Gut verstecktes OpenType: Apples Lösung für Features gilt als vorbildlich, man muss sie zuerst nur finden.

M Dokumentenschriften: Will man in InDesign Versionsproblemen mit Fonts vorbeugen, legt man die gewünschten Schriften in den „Document Fonts“ ab.

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ac-Programme, die die Text-Engine von OS X verwenden, wie etwa Apples hausgemachtes TextEdit, können über die Schriftenpalette die OpenType-Features einer Schrift ansteuern. Die Funktion ist aber etwas versteckt: Man muss zuerst das Schriftmenü öffnen (Befehl-T), dann im Zahnradmenü den Punkt „Typografie“ auswählen. ∑∑∑∑

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Print World 2016 Conference & Guided Tours Programm und Infos auf www.wan-ifra.org/pw16

tt Freier Eintri r! fĂźr Besuche

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Foto: Reed Messe Wien. Copyright: Christian Husar

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Ganz schön forsch Man muss schon genauer hinsehen, um im Offsetdruck noch technologische Entwicklungsschübe feststellen zu können. Aber es gibt sie doch. Und das nicht nur bei der Vermeidung von Rüstzeiten. Von Anja Schlimbach

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19 Druckwerke, mehrere Druckprozesse in einem Durchlauf: KBA-Maschine bei Amcor Tobacco Packaging in der Schweiz.

E

s wird eher ein sanftes Glimmen denn ein Feuerwerk neuer Ideen, das sich da bei den Anbietern des Bogenoffsets bei der Drupa abspielen wird. Leise arbeiten die Hersteller an Detailverbesserungen ihrer Maschinen, reihen einen kleinen Wurf an den nächsten, werden aber jedenfalls in der Wahrnehmung vieler Besucher nicht unbedingt den ganz großen Wurf zustande bringen, wie ihn Digitaldruck-Technologien für sich beanspruchen. Das liegt keineswegs an Einfallslosigkeit.

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„Wir haben jedes Jahr ungefähr doppelt so viele konkrete Ideen für Weiterentwicklungen als Entwicklungskapazität – und davon haben wir nun nicht gerade wenig. Die Ideen gehen uns jedenfalls noch lange nicht aus“, sagt Rainer Wolf, Leiter des Produktmanagements beim Druckmaschinenhersteller Heidelberg. Relativ einfach am Markt zu kommunizieren sind Geschwindigkeiten und Rüstzeiten. Letztere waren auch immer ein Schwerpunkt der Entwicklung aller Hersteller. „Da werden

wir bei der Drupa mit neuen Technologien, aber auch mit einem komplett neuen Bedienkonzept die industrielle Druckproduktion weiter vorantreiben“, verspricht Wolf. Koenig & Bauer hat durch das Direktantriebskonzept (SPC) eine Parallelisierung verschiedener Rüstprozesse wie des Plattenwechsels oder des Waschens des Gummituchs aneinandergereiht. „Jetzt geht es darum, dass der Bediener nicht mehr überlegen muss, wie lange ein Prozess dauert, die Maschine bemisst anhand verschiedener Kriterien diese

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müssen Systeme entwickeln, die Entscheidungen für den Drucker treffen können, die der schon rein zeitlich nicht mehr schafft. In Zukunft werden Prozesse sich selbst starten und überwachen“, fügt Rainer Wolf hinzu. Allerdings sind die Rüstzeiten jetzt schon kaum noch zu schrumpfen. „Wenn wir bei null angekommen sind, dann geht es nicht mehr schneller. Und davon sind wir gar nicht mehr so weit entfernt. Ein reiner Signaturwechsel braucht lediglich ein bis zwei Minuten. Es gibt aber auch aufwendigere Rüstprozesse. So haben beispielsweise Verpackungsdruckmaschinen mit häufig über zehn Werken doch einen relativ hohen Waschaufwand. Deswegen stecken wir sehr viel Energie in die Verbesserung solcher Prozesse“, erläutert Rainer Wolf.

BnW_illustrationen: fotolia

Mehr Tempo Vor zehn Jahren hat eine 70/100-Maschine im Schnitt 15 bis 30 Millionen Bogen pro Jahr produziert. Mittlerweile wurde das mit 30 bis 60 Millionen Bogen locker verdoppelt. „Und ich denke, wir werden das in den nächsten zehn Jahren noch einmal verdoppeln, weil ganz einfach die Industrialisierung voranschreitet“, fügt Rainer Wolf hinzu. „Heute schon gibt es Druckereien, die knapp 100 Millionen Druckbogen pro Jahr auf einer Speedmaster produzieren. Das sind zwar noch Ausnahmen, aber in wenigen Jahren kann das schon die Normalität sein.“ Wie aber führt man Druckereien in diese Produktivitätszone? Um möglichst viele und auch sehr spezielle Anwendungen in einem Durchgang realisieren zu können, wird heutzutage vor allem kombiniert. „Paradebeispiel ist sicherlich die Maschine mit 19 Werken, die wir für die Produktion von Zigarettenverpackungen gebaut haben“, erzählt Sascha Fischer. „Oft steht die Forderung im Raum, auf der gleichen Plattform weitere Prozessschritte des Offsets und der Weiterverarbeitung zu integrieren. So werden wir auf der Drupa die Möglichkeit zeigen, auf der gleichen Plattform mit Offsetdruckwerken sowohl Rotationssiebdruck als auch eine Rotationsstanze zu integrieren. Neben dem Offset realisieren wir somit einerseits Druckverfahren und andererseits weitere Prozessschritte in einem Durchgang, um die Effizienz im Hinblick auf spezifische Anforderungen und Anwendungen weiter zu erhöhen.“ Der Entwicklungsraum wird besonders vom Verpackungsdruck definiert: „Hier gibt es heute schon sehr starke, industrialisierte

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Strukturen. Allerdings gibt es auch ganz andere Anforderungen in Bezug auf Maschinen- und Anwendungstechnik. Wir entwickeln hier speziell im Bereich der Sondermaschinen und Sonderanwendungen und in allen nur erdenklichen Kombinationen von Inlinefertigung mit Maschinen, die schnell einmal 14 Druckwerke plus weitere Trockenwerke in Folge haben“, erzählt Rainer Wolf. Abseits der Wirtschaftlichkeit „Um bei der Produktion von Inmould-Labels in deutlich höhere Geschwindigkeitsbereiche vorzudringen, haben wir sehr intensiv im Bereich der Bogenführung geforscht. Eine 50 µm starke Inmould-Labelfolie ist extrem schwierig zu führen. Jeder, der mit Dünndruck hantiert, profitiert von dieser Entwicklung, weil wir natürlich in Serie bringen, was wir für den Spezialisten entwickeln“, schildert Wolf. Aber Geschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit sind nicht die einzigen Entwicklungsvektoren, an denen sich die Maschinenhersteller orientieren. „Wo sich sicherlich noch einiges tun wird, ist die Veredelung. Gerade im Verpackungsbereich hat die Kreativität der Agenturen, die Kreativität der Druckdienstleister und auch die Kreativität unserer Forschung und Entwicklung noch lange keine Grenzen erreicht. Lack, Flexo, Siebdruck, Kaltfolie oder Deckweiß – die Kombinationsmöglichkeiten sind mannigfaltig. Im klassischen Akzidenzdruck werden sicherlich neue Türen aufgestoßen in der Kombination von Digitaldruck und Offset“, schildert Sascha Fischer. Auch die Umweltfreundlichkeit war ein solcher – mittlerweile jedenfalls hierzulande etwas abgeflachter – Trend, der bei den Herstellern aber nach wie vor auf der Agenda steht. Das wird insbesondere in den Emerging Markets sehr gefragt sein, die dort noch Nachholbedarf haben. China ist beispielsweise zurzeit relativ stark im Bereich Umwelt unterwegs und hat noch einiges an Nachholbedarf. Die Drucker in China fangen gerade erst damit an, Technologien zu nutzen, die in den Industrieländern längst Stand der Technik sind. Dazu gehören beispielsweise Wascheinrichtungen, mit denen sich der Waschmittelverbrauch dramatisch reduzieren lässt. „Daneben gibt es Regionen der Welt, in denen einschlägige Förderprogramme laufen. In Japan wird gerade ein solches Programm für umweltfreundliche Technologien initiiert. Um entsprechende Gelder zu bekommen, muss eine neue Maschine

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Abfolge selbsttätig“, so Koenig & BauerProduktmanager Sascha Fischer. Bei null Beim bloßen Plattenwechsel gelangen die Bediener, die früher vielleicht zehn Jobs pro Tag gedruckt haben und heute zehn Jobs pro Stunde fahren, vor allem an physische Grenzen. Automatisierung allein wird in Zukunft nicht mehr ausreichen, wenn sie nicht bedienbar bleibt. Der Drucker braucht an dieser Stelle intelligente Assistenzsysteme. „Wir

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deutlich energieeffizienter produzieren als die alte“, erläutert Rainer Wolf. „Es liegt also in unserem ureigensten Interesse als Druckmaschinenhersteller, in diesem Bereich weiterzukommen“, so Wolf.

Alle Bilder: beigestellt

In trockenen Tüchern

„Wir haben jedes Jahr

Die Ziele des Kyoto-Protokolls bei der Energieeffizienz unterschreitet die Druckindustrie in den Industrieländern bei Weitem. Zurzeit ist die Branche vor allem an LED-Technologien interessiert, was gerade im Bereich UV noch einiges an Energieeinsparungen bringen wird. Vor allem japanische Druckereien leisten an dieser Stelle Pionierarbeit, weil sie vehement LED fordern, um an die besagten Fördergelder zu kommen. Die relativ neue und teure Technologie kommt dadurch sehr viel schneller in den Markt. Die Skaleneffekte führen dazu, dass die Preise auf ein Niveau sinken können, dass LED auch einer breiteren Masse zugänglich wird. Eine Milliarde gedruckte Bogen mit Dry Star LED zeigen, dass der Reifegrad dieser Technologie riesige Fortschritte gemacht hat. Allerdings geht das immer einher mit anwendungstechnischer Qualifizierung. „Bei LED sind Farben und Lacken noch nicht auf der breiten Basis am Markt vorhanden, wie wir sie benötigen. Bei einfachen Akzidenzen ist das noch unkritisch, 4/4 zu drucken ist gar kein Problem, aber bei Sonderfarben, Farben für Folienanwendungen, migrationsarmen Farbserien und vor allem bei Lacken wird es schwieriger und schnell sehr teuer“, kommentiert Rainer Wolf. Ein Technologieschub, wie ihn die LEDTechnologie vorgemacht hat, ist natürlich auch in anderen Bereichen noch möglich. Das Prinzip des Offsetdrucks ist zwar bekannt, die Technologie ist ausgereift. Aber dennoch bleibt es ein relativ instabiles Druckverfahren. „Wir reden beispielsweise von einer FarbWasser-Balance. Eine Balance zu erreichen und zu halten, ist immer schwierig. Das haben wir zwar mittlerweile ganz gut hinbekommen, doch gibt es hier durchaus noch ein paar Hebel, um die Farb-Wasser-Balance noch stabiler zu machen“, erläutert Rainer Wolf. „Anicolor ist eine innovative Technologie, mit der das Thema Farbzonenstellen komplett entfällt und wir können Einrichtemakulatur um bis zu 90 Prozent reduzieren. Auch da hat sich in den letzten vier Jahren eine Menge getan. Wir werden auf der Drupa die neue Generation Anicolor 2 zeigen. Mittlerweile hat

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diese Technologie durchaus das Potenzial, so richtig abzuheben“, meint Wolf. Von big zu smart Und natürlich sind Forschung und Entwicklung gerade durch die Bank weg damit beschäftigt, intelligente Vernetzung und damit die Digitalisierung voranzutreiben. Druckmaschinen generieren jeden Tag Millionen an Daten. Die Frage ist, was sich aus diesen Dateninformationen machen lässt. Für die Weiterentwicklung des Offsets ist die gesamte Prozesskette entscheidend. Was nützt es, eine superschnelle Bogenoffsetmaschine zu besitzen, wenn die Druckplatten nicht schnell genug an die Maschine kommen, in der Vorstufe getrödelt wird oder die falschen Daten zur Verfügung stehen. „Wir legen deshalb das Augenmerk auf den gesamten Prozess, von Angebot und Auftrag bis hin zu Vorstufe, Druck, Weiterverarbeitung und Auslieferung“, so Fischer. Alle Maschinenhersteller bieten offene Schnittstellen und JDF-Standards an. So präferiert Koenig & Bauer einen offenen Standard. „Wir können unsere Maschine in allen Bereichen an alle Maschinen und alle Systeme anderer Hersteller anbinden. Dadurch lassen sich sehr schnell die Bottlenecks in den Produktionsprozessen ausfindig machen und die ganze Produktionskette etwas dynamischer aufstellen. Die Druckmaschine ist gar nicht der springende Punkt, letztendlich muss die gesamte Prozesskette stimmen“, erklärt Sascha Fischer. Durch die Effizienzsteigerung der Prozesse, die weitergehende Automatisierung und eine computer- oder expertensystemgestützte Bedienung werden Prozesse in jedem Fall vereinfacht und vernetzt. „Das ist Industrie 4.0“, meint Koenig & Bauer-Manager Fischer. „Die Maschine muss in einen Gesamtprozess eingebettet werden, wenn wir einen weiteren Produktivitätsschritt machen wollen. Da gibt es unendlich große Potenziale – im Prozess, in der Druckerei und an der Maschine.“

Bitte klicken Sie, um diese Story gleich online zu lesen. ungefähr doppelt so viele konkrete Ideen für Weiterentwicklungen als Entwicklungskapazität.“ Rainer Wolf, Heidelberg-Experte

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Das Know-how an der Maschine Wenn man schon über Innovationen im Offset redet, dann muss man auch fragen, wie sinnvoll diese sind. Tatsache ist, dass die allermeisten Druckereien ihre Maschinen nicht mehr wirklich beherrschen und deren Potenziale nicht ausschöpfen. „Die Druckerei

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kauft eine Maschine nicht wegen irgendwelFarbe beurteilen und die Maschine manacher Features, sondern wegen einer gewissen gen. „Ich sehe den Drucker der Zukunft eher Kapazität, die erreicht werden muss, um die als Maschinen- und Auftragsmanager. In Investitionsrechnung aufgehen zu lassen. Deutschland sind wir in der glücklichen Da ist eine Automatisierung sicherlich ein Lage, ein duales Ausbildungssystem zu haben. Aspekt, auf der anderen Seite müssen wir aber Der Ausbildungsstandard liegt sehr hoch. In auch Druckereien in die Lage versetzen, diese anderen Ländern ist das aber sicherlich nicht Kapazität zu heben. Wir können keine 500-PS- so. Hier ist Automatisierung schon allein Maschine liefern und dann den Drucker im deshalb gefragt, um eine gewisse mangelnde Stich lassen bei der Frage, wie er diese 500 Ausbildung oder Kompetenz des Bedieners zu PS nützt“, erklärt Sascha Fischer. Koenig & kompensieren“, meint Sascha Fischer. Bauer sammelt und analysiert beispielsweise „Was zukünftig denkbar ist: Durch die Maschinendaten. „Pro Maschine, und dynamisches Pricing kann die Auslastung der wir haben etwa 7.000 Maschinen im Markt, Druckerei optimiert werden. Wenn beispielssind das ungefähr 20.000 Datensätze pro weise der Klebebinder voll ausgelastet ist, der Tag. Diese Informationen erlauben uns zu ver- Sammelhefter aber nicht, können automatisch stehen, wie die Maschinen laufen. Wir wissen die Angebotspreise für die entsprechenden nicht, welche Kundendaten der Drucker Produkte angepasst werden. Wir greifen diese produziert, aber wir kennen die LeistungsdaThemen bei der Drupa auf und zeigen, was ten der Maschinen. Und das hilft uns bei der hier heute schon möglich ist“, erzählt Rainer Analyse der Performance einer Druckerei.“ Wolf. Auch abseits des orchestrierten PlattenDer Drucker von heute sollte nicht mehr wechsels und der Verkürzung von WaschzeiSchritt für Schritt die Maschine bedienen, ten dürfte sich noch einiges erreichen lassen sondern den Druckprozess kontrollieren, die im Offsetdruck. ∑∑∑∑

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„Wo sich Bitte klicken Sie, um diese Story gleich online zusicherlich lesen.

noch einiges tun wird, ist die Veredelung.“ Sascha Fischer, Koenig & Bauer-Manager

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Der Umwelt zuliebe...


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Die Dividende des Planeten Alle machen es. Irgendwie. Keinen interessiert es mehr. Mit Ausnahmen. Den Druckprozess umweltfreundlich zu gestalten, gehört zum Normalbemühen der meisten Betriebe. Das ist schön. Außer für jene Druckereien, die sich besonders ökologisch orientieren möchten und damit auch bei der Kundschaft auffallen wollen. Von Anja Schlimbach

Ein Giraffenhals Bloß verschwimmt immer mehr, was dieses Besondere denn sein könnte und wie es überhaupt bemerkt wird. So viel kann man behaupten: FSC-Papier und klimakompensierte Drucksachen reichen dafür sicherlich nicht aus. „Für mich ist umweltfreundliches Drucken das, was vielleicht 30 Unternehmen in Deutschland anbieten. Dazu gehört die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Umweltperformance und wirkliche Überzeugung“, sagt Thomas Fleckenstein, Prokurist bei der Druckerei Lokay in Reinheim. „Wenn sich heutzutage eine Druckerei umweltfreundlich ausrichten will, dann wird sie erst einmal keinen nennenswerten Markterfolg erzielen. Sie muss sich in diese Gruppe der umweltfreundlichen Druckereien reinzwängen und sich als Spezialist von anderen unterscheiden können. Man braucht einen Giraffenhals, um unter den 7.000 Bogenoffsetdruckereien in Deutschland überhaupt sichtbar zu werden.“ Und selbst wenn man als nachhaltiger Druckbetrieb wiedererkennbar sein sollte, sind

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die unmittelbaren ökonomischen Auswirkungen auf die Druckerei gering. „Der Kunde erwartet genau den gleichen Preis und differenziert selten zwischen echtem Engagement und Green Washing. Es wird gerade noch akzeptiert, dass ein besonderes zertifiziertes Papier teurer ist, aber der Aufwand des Unternehmens für höhere Umweltstandards und Zertifizierungen wird vom Kunden generell nicht bezahlt. Diese Kosten müssen durch Einsparungen beispielsweise bei Energie und beim Ressourceneinsatz kompensiert werden“, sagt Roland Makulla. Kurzfristig kein Gewinn Umweltfreundliche Druckereien stehen im Wettbewerb mit solchen Betrieben, die sich nicht dezidiert umweltfreundlich ausrichten. Bei Preisgleichheit bietet sie dann aber einen Mehrwert, den die Kunden gerne mitnehmen und selbst möglicherweise wiederkommen. „Wir haben viel investiert. Wir haben vor allen Dingen sehr viel Lebenszeit investiert. Das war es uns Wert und es nützt natürlich auch dem Unternehmen“, erzählt Thomas Fleckenstein. „Wenn man diesen Weg gehen möchte, muss man sich im Klaren darüber sein, dass es die Entlastung der Umwelt zum Nulltarif mit einem kurzfristigen Return on Invest nicht gibt. Man muss bereit sein, auf einen Teil seines Gewinns zu verzichten.“ Eine Umweltzertifizierung führt in den meisten Fällen auch zu einer Vermeidung und Verminderung, beispielsweise von Abfall, von Ausschuss, von Energie oder von Wasser. Dadurch werden Betriebskosten eingespart. „Allein der Energieeinsatz ist ein großer Faktor“, erklärt Achim Schorb,

Experte am Institut für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg (ifeu). „Die vielen Unternehmen, die ich über Jahr-

zehnte kennengelernt habe, wären schon längst vom Markt, wenn sie noch den gleichen Energieverbrauch pro Quadratmeter bedruckter Fläche aufbringen müssten wie vor 20 Jahren. Im Jahr 1993 war Mohn Media in Gütersloh die erste Offsetdruckerei mit industrieller Kraft-WärmeKopplung. Heute noch ist das für das Unternehmen ein großer Nutzen, weil es nicht nur Emissionen einspart, sondern auch die Produktionskosten senkt.“ Da haben natürlich jene Unternehmen einen Vorteil, die sich mit Umweltmanagement und Organisationsprozessen schon seit vielen Jahren beschäftigen. Nicht noch ein Umweltzeichen Schwer ist es auch, in diesem Fall die erforderlichen Zertifizierungen zu erwerben. Vor ein paar Jahren haben die ifeu-Forscher mal alles zusammengetragen, was eigentlich wirklich gebraucht wird, um eine nachhaltige Produktion im Druck-

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er Job von Roland Makulla war schon einmal einfacher. Er ist Umweltmanager von Oeding Print in Braunschweig und muss als solcher ein Thema verkaufen, das schon einmal höhere Beliebtheitswerte in der Branche gewinnen konnte. „Der große Run ist vorbei. In den letzten Jahren haben sich gewisse Umweltstandards etabliert und der Markt fokussiert sich jetzt wieder auf neue Themen“, erklärt Makulla. „Wenn man als sogenanntes nachhaltiges Unternehmen an die Türe klopft, bekommt man diese kaum auf. Da muss man schon etwas Besonderes bieten.“


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bereich darzustellen. „Bei der Marktanalyse haben wir festgestellt, dass beispielsweise in einem Supermarkt bis zu 400 Produktlabel zu sehen sind. In einem solchen Wust kann man sich natürlich als Kunde nicht zurechtfinden. Deswegen wollten wir für die Druckbranche nicht noch ein weiteres Umweltzeichen schaffen“, so Achim Schorb. Neben dem Blauen Engel steht in der Druckbranche vor allem das FSC-Bäumchen für ein nachhaltiges Produkt. Das ist aber nicht ganz unproblematisch. FSC ist zwar ein gutes Label für die Holzwirtschaft und für Holzprodukte, aber es sagt wenig darüber aus, wie eine Papierfabrik oder eine Druckerei arbeiten. Es werden weder bei FSC noch bei PEFC Kriterien für den Energieeinsatz, die Wasserbelastung oder den Chemikalienbedarf festgelegt. Ähnliches gilt für den klimakompensierten Druck. Allein die Tatsache, dass Emissionen kompensiert werden, lässt nicht den Schluss zu, dass schonend mit den Ressourcen umgegangen wird. Nur das EU-Label, das österreichische

Umweltzeichen und vor allen Dingen der Blaue Engel enthalten Kriterien für die Herstellung. Der Blaue Engel hat als Zertifikat sicherlich auch den höchsten Stellenwert. Der Blaue Engel

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für Druckprodukte, die RAL-UZ 195, wird deshalb auf jeden Fall ein Siegel werden, das bei umweltorientierten Unternehmen eine große Rolle spielen wird. Es ist sehr konsequent. „Die Anforderungen des Blauen Engels sind so hoch, dass aktuell sicherlich nur eine zweistellige Zahl an Druckereien in Deutschland diesem Anspruch überhaupt erfüllen kann“, erläutert Roland Makulla. „Selbst für ein EMAS-zertifiziertes Unternehmen ist der Zeit- und Kostenaufwand für den Antrag immens. Druckereien ohne funktionierendes Umweltmanagementsystem haben kaum noch eine Chance.“ Im Moment sind in Deutschland rund 30 Druckereien zertifiziert. Grüne Standards Die Erwartungsspanne der Kunden öffnet sich indes immer mehr. „Von den Kunden wird heute vorausgesetzt, dass gewisse Standards erfüllt werden können“, erzählt Roland Makulla. „Vor einigen Jahren war das noch ganz anders. Als wir 2008 angefangen haben, uns um eine Papierzertifizierung zu kümmern, wurden wir belächelt. Selbst renommierte Papierlieferanten und Hersteller haben uns davon abgeraten, weil angeblich zu wenig zertifizierte Papiere am Markt sind und die Nachfrage fehlt. Inzwischen ist ein Großteil der Papiere zertifiziert. Man kauft mit wenigen Ausnahmen standardmäßig FSC- oder PEFC-Papiere ein. Das ist ein Beispiel dafür, dass sich in der Branche in dieser Beziehung eine ganze Menge bewegt hat.“ Diese Standards zu überbieten und das auch den Kunden zu vermitteln, wird damit aber für Druckereien, die nun die eigene ökologische Orientierung ernst nehmen, bestimmt nicht leichter. ∑∑∑∑

„Der Kunde erwartet genau den gleichen Preis und differenziert selten zwischen echtem Engagement und Greenwashing.“ Roland Makulla, Umweltmanager

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In Erwartung eines Bruchs Mit den ersten B1-Digitaldruckmaschinen für den Verpackungsmarkt wird auch die Nachfrage nach digitalen Alternativen in der Weiterverarbeitung lauter. Zumindest der Weiterverarbeitungsanbieter Highcon spekuliert damit. Highcon-CEO Aviv Ratzman glaubt, dass der Digitaldruck die Verpackungsindustrie „erschüttern“ wird. Von Anja Schlimbach

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ahrscheinlich ist dies der entscheidende Impuls, den der Digitaldruck gebraucht hat, um sich auf das Niveau anderer industrieller Konkurrenztechnologien zu heben: die Beherrschung des B1-Formats, wie einerseits Landa und zweitens Heidelberg gemeinsam mit Fujifilm es zur Drupa versprechen. Das neue Format wird auch rund um den eigentlichen Druckprozess zu neuer Erfindungskraft verhelfen – etwa in der Weiterverarbeitung, die mit dem digitalen Verpackungsdruck auch neue Ideen braucht. Auch davon wird vorerst vor allem Benny Landa profitieren, denn er hat auch in das Start-up Highcon investiert, das nun zur Drupa sein Portfolio an digitalen Stanzen im B1-Format ordentlich erweitert.

Anpassungen „Obwohl es großartige B2-Produkte auf dem Markt gibt, hinkt der Verpackungsmarkt noch hinterher. Es gibt viele Gründe, warum das B1-Format mehr Sinn für die Verpackung ergibt als B2, aber wichtiger noch: Digitaldruck ist eine riesengroße Veränderung für Unternehmen der Verpackungsbranche, die seit Dekaden und in vielen Fällen sogar seit Generationen mit Offset arbeiten“, beschreibt Aviv Ratzman, CEO von Highcon, den Wandel, den er im Verpackungsdruck erwartet. Ohne Blessuren wird das nicht abgehen: „Die Verknüpfung einer neuen Technologie mit einem neuen Format – neue Substrate, neue Workflows, neue Weiterverarbeitung – ist etwas, an das sich die meisten einfach nicht

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Highcon Beam: Die schnellste Maschine aus dem Highcon-Portfolio soll bis zu 5.000 Bogen pro Stunde im B1-Format verarbeiten können.

Billiger 3D-Druck So könnte die Highcon Beam sowohl für konventionelle als auch digitale Druckereien interessant werden, die mit dem B1-Format arbeiten. Allerdings wird sie in den meisten Fällen die erste digitale Stanze sein – mit all den Unwägbarkeiten, die eine neue Technologie immer begleiten. Dafür gibt es dann aber auch Vorteile für den Verpackungsdruck. Der durchgehende digitale Workflow erlaubt etwa, noch in letzter Minute Korrekturen und Designänderungen schnell und einfach umzusetzen. Mit den neuen Modulen können Kunden mit variablen Daten stanzen – das erlaubt die Personalisierung, die Individualisierung und die Serialisierung. „Mit digitalen Stanzen sahen wir bereits Kunden höchst komplexe Ausschnitte und Ätzungen produzieren, um Verpackungen und Grußkarten zu verzieren. Wenn das Stanzen

mit variablen Daten genutzt wird, um verschiedene Ebenen zu produzieren, können unsere Kunden sogar die Welt des 3D-Modelling mit der Rapid-Layer-Manufacturing(RLM)- Technologie betreten“, so Aviv Ratzman.

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anpassen können. B1 wird für Digitaldruck den Ausschlag geben und die Verpackungsindustrie erschüttern – eine ausreichende Qualität, Stabilität und sinnvolle Betriebskosten vorausgesetzt“, sagt Ratzman. Ratzman ist einer, der nichts gegen diese Erschütterung hätte. Mit der neuen Highcon Beam wird das Unternehmen aus dem israelischen Yavne eine Maschine bei der Drupa vorstellen, die bis zu 5.000 Bogen pro Stunde digital stanzen und rillen kann. „Die Geschwindigkeit der Maschine wird digitales Stanzen in den Mainstream des Verpackungsmarktes heben“, so Ratzman.

Digitalaffin Digitales Finishing hat tatsächlich das Potenzial, die wachsenden Ansprüche des Marktes nach Individualisierung, Innovation, Differenzierung und Reaktionsfähigkeit zu befriedigen. „Das ist eine spannende Möglichkeit, die komplexe Laserschnittdesigns ermöglicht und deshalb für eine Vielzahl an Märkten einschließlich Luxusverpackungen mit Mehrwert, Direktmailings und Papeterie-Produkte ideal ist“, erklärt Jacky Sidebottom Every, Sales Director beim ersten Beta-Tester der Beam, Glossop Cartons in Großbritannien. Leicht wird die Abschöpfung dieses Reservoirs neuer Möglichkeiten für Druckereien bestimmt nicht. Das konzediert auch Highcon-Chef Ratzman: „Ins Digitale zu wechseln, erfordert einige Veränderungen in der Vorgehensweise und in gewisser Weise auch in der Vision. Der Bediener braucht eher weniger Know-how im konventionellen Verpackungsdruck. Vielmehr sollte er möglichst digitalaffin sein und daran gewöhnt, mit digitalen Bilddateien und digitalen Workflows zu arbeiten.“ Die Jobprofile im Verpackungsdruck werden sich künftig wahrscheinlich stark verändern. ∑∑∑∑

„Der Bediener braucht eher weniger Know-how im konventionellen Verpackungsdruck. Vielmehr sollte er möglichst digitalaffin sein und daran gewöhnt, mit digitalen Bilddateien und digitalen Workflows zu arbeiten“ Aviv Ratzman, Highcon-CEO

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Das wäre eine ” wunderbare Sache“ Einmal mit der Qualität von LED-Technologie verwöhnt, wollten die Kunden von Hofmann Druck keine konventionell gedruckten Produkte mehr akzeptieren. Also wechselte das Unternehmen vollends auf die neue Technologie – und hat nun Systeme von Heidelberg und Koenig & Bauer im Drucksaal. Aber das ist noch nicht alles, was Hofmann mit LED vorhat, wie Vertriebschef Ralf Büttner erzählt.

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ir produzieren seit vielen Jahren ausgesprochen hochwertige Magazine und Kataloge im Rollenoffset. Der Bogenoffset dagegen stand bislang eher auf dem zweiten Rang und unsere Leistung in diesem Bereich war eher als durchschnittlich zu bezeichnen. Das wollten wir ändern. Ziel war und ist es, uns im Bogenoffset einen wirtschaftlichen und qualitativen Vorsprung zu erarbeiten und auszubauen. So haben wir uns seit 2014 sehr intensiv mit entsprechenden Innovationen und Weiterentwicklungen auseinandergesetzt und sind bei dieser Gelegenheit auch auf die Technologie des LED-UV gestoßen. Koenig & Bauer hat damals als erster Lieferant die LED-UV-Technologie in Verbindung mit einer Achtfarbenmaschine mit Wendung und Lackoption angeboten, während Heidelberg, zumindest im europäischen Markt, bis dahin lediglich LE-UV im Portfolio hatte. Nun wollten wir gerne eine Vorreiterrolle übernehmen und die ersten sein, die LED-Technik anbieten. Aus diesem Grund sind wir im Dezember 2014 mit unserer ersten LEDMaschine von KBA in Produktion gegangen und haben unerwartet schnell tolle Ergebnisse erzielt, und zwar sowohl bei der Qualität als auch der Neukundengewinnung. Wir waren also einerseits im Vertrieb, andererseits aber auch in der technischen Umsetzung deutlich erfolgreicher, als wir uns das ausgemalt hatten. Nun produzierten wir also mit der KBAMaschine in LED-UV und mit einer Speedmaster

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XL 105 konventionell. Wenn man aber die Kunden einmal mit LED-UV-Qualität beliefert hat, reichen die konventionellen Produkte nicht mehr aus. Relativ zügig fiel deshalb die Entscheidung, die zweite Maschine ebenfalls durch ein LED-System zu ersetzen. Zu diesem Zeitpunkt, Mitte letzten Jahres, bot inzwischen auch Heidelberg die LED-Technik an, obwohl in Europa noch keine entsprechende Maschine verkauft worden war. So befanden wir uns bald mit beiden Lieferanten, KBA und Heidelberg, in Verhandlung und eine Entscheidung musste her. Einerseits hatte uns KBA sozusagen den ersten Einstieg ermöglicht. Andererseits sind wir schon sehr lange ein Heidelberg-Betrieb und haben in der Mehrzahl Heidelberg-Maschinen im Haus. Zudem war Heidelberg natürlich sehr daran gelegen, die erste LED-UV-Maschine in Europa zu verkaufen, insbesondere an einen Betrieb, der schon entsprechende Erfahrungen sammeln konnte. Besser zwei Anbieter Über Wochen hinweg standen wir also mit beiden Anbietern im Dialog und haben uns dann letztendlich für Heidelberg entschieden. Sicherlich stehen wirtschaftliche Gründe dahinter. Doch kann sich jeder vorstellen, dass die Unterschiede der Angebote gar nicht so groß sind. Für uns war viel entscheidender, dass wir auf diese Weise zwei Hersteller im Drucksaal vertreten haben. Wir profitieren von den technologischen Weiterent-

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Aufgezeichnet von Anja Schlimbach

„Wenn man aber die Kunden einmal mit LEDUV-Qualität beliefert hat, reichen die konventionellen Produkte nicht mehr aus.“ Ralf Büttner, Vertriebs-Geschäftsführer

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Speedmaster XL 106 mit acht Farben und LEDTechnologie: Hofmann Druck hat das LED-System statt einer konventionellen Maschine angeschafft.

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wicklungen beider Anbieter. Mit Heidelberg und KBA können wir ein Kompetenzzentrum in Sachen LED-UV etablieren. Die KBA-Maschine konnten wir im Grunde genommen schon im ersten Monat vollumfänglich im Alltag einsetzen, zu Beginn in zwei Schichten, dann relativ bald auch schon in drei Schichten. Im Sinn einer ständigen Optimierung wurden wir ein gutes halbes Jahr intensiv von KBA begleitet. Natürlich traten auch hin und wieder gewisse Schwierigkeiten auf, zum Beispiel bei der Umsetzung von bestimmten Lackierungen, mit der Gleichmäßigkeit der Flächen oder im Bereich der automatisierten Qualitätsüberwachung. Man braucht eben einfach ein gewisses Know-how, um mit einer neuen Technologie schnell zurechtzukommen. Dazu zählen in diesem Fall vor allem Erfahrungen im Umgang mit Lacken und Sonderfarben. Letztere waren gerade zu Beginn kaum zu haben. Für Kunden, die bisher fünffarbig bedient wurden, mussten wir plötzlich

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in 4c produzieren. Auch müssen bei bestimmten Materialien wie Naturpapieren oder mattgestrichenen Papieren andere Belichtungsprofile erarbeitet werden, weil der Farbeindruck auf dem Papier ein anderer ist. Eine emotionale Nähe Von Heidelberg werden wir immer noch begleitet, aber eine so intensive Betreuung ist auch wegen unserer gesammelten LED-UV-Kenntnisse gar nicht notwendig. Hinzu kommt, dass es vor allem den Mitarbeitern, die schon zuvor an der Heidelberg konventionell gedruckt haben, sehr leicht fällt, mit der Maschine zu arbeiten. Die meisten Drucker in unserem Haus haben das Drucken mit Heidelberger gelernt. Insofern gibt es einerseits eine gewisse emotionale Nähe, andererseits auch eine entsprechende Erfahrung. Aus Marketingsicht hätten wir uns von beiden Herstellern dann aber doch etwas mehr Unterstützung gewünscht. Wir haben natürlich ein Interesse daran, als Pioniere in diesem Bereich noch mehr im Markt bekannt zu werden. Mit „LED Brilliance Technology“ haben wir deshalb eine eigene Marke entwickelt, mit der wir bestimmte Vorteile wie die besondere Brillianz, vor allem auch in den Bereichen der Naturpapiere, verbinden. Diese Markenwelt tragen wir auf allen uns zur Verfügung stehenden Kanälen wie unseren Präsentationen, einer eigenen Website, Flyern und Kundenzeitschriften nach außen, damit wir im Markt auch als Kompetenzzentrum für LED sichtbar sind. Zuwächse Die Speedmaster XL 106 hat eine unglaublich gute Performance. Sie ist sehr laufstabil in hohen

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Geschwindigkeiten und sehr schnell eingerichtet. Sie bewährt sich in der Praxis damit, in Höchstgeschwindigkeit zu produzieren, die auch auf dem Papier steht, insbesondere im Handling mit sehr vielen Format- oder Plattenwechseln. Vor diesem Hintergrund und mit dem Vorteil, dass die Drucke eine brillantere, zeichnungs- und detailreiche Wiedergabe haben, hatten wir uns als Ziel gesetzt, Branchen, die hochwertige Produkte anbieten und auch bereit sind, für Qualität den entsprechenden Preis zu bezahlen, für uns zu erobern. Und das ist uns gelungen. Zweimal nacheinander haben wir dank LED im Gesamtumsatz des Unternehmens Zuwächse von etwa zehn Prozent erreicht. Diese Umsatzzuwächse beziehen sich nicht allein auf die deutliche Kapazitätserweiterung und größere Auslastung im Bereich des Bogenoffsets. Auch der Bereich Rollenoffset hat davon profitiert, dass wir Produktbestandteile wie zum Beispiel Umschläge in LED-UV mit entsprechenden Veredelungen realisieren können. Für den Bogenoffset sind die Vorteile von LEDUV so signifikant, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass eine große Bogenoffsetdruckerei künftig ohne diese Technologie arbeiten will. Ich sehe aber auch die Möglichkeit, die LED-Technik künftig verstärkt zumindest im kleinformatigen Rollenoffset zu nutzen, weil gerade hier das Thema Energieeffizienz eine wesentliche Rolle spielt. Mit LED zu drucken ist zwar im Moment kostspieliger, weil die Investitionen höher und die Druckfarben teurer sind, aber wir haben eine deutliche Ersparnis im Energieeinsatz. Wenn es also gelänge, und dafür gibt es schon erste Ideen, die UV-Technik auch im Rollenoffset einzusetzen, dann wäre das eine wunderbare Sache." ∑∑∑∑

Qualitätsdruck braucht Luftbefeuchtung investiert. „Das Konzept hat uns schon damals überzeugt. Die Anlage wurde kontinuierlich nachgerüstet und weiterentwickelt. Mittlerweile ist die 3. Generation in Betrieb“, so Estermann. Die Investition hat sich längst gerechnet und wirkt sich positiv auf die Produktivität aus. „Wir erreichen eine konstante Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent. Das tut nicht nur dem Papier gut, sondern auch dem Arbeitsklima“, bestätigt der erfolgreiche Firmenchef. Das MERLIN® Technology Hochdruck-Luftbefeuchtungssystem arbeitet laut Estermann zuverlässig. „Es funktioniert und ist äußerst wartungsarm“.

advErtorial

„Papier ist ein sensibles Produkt“, sagt Unternehmer Norbert Estermann aus Erfahrung. Der Inhaber der gleichnamigen Druckerei aus Oberösterreich weiß genau, worauf es ankommt. „Unsere rationelle und hochqualitative Verarbeitung verlangt nach konstanter Luftfeuchte. Ohne sie geht es auf diesem Level nicht“, betont Estermann. Bei zu feuchter Luft wird das Papier wellig. Zu trockene Luft führt zu elektrostatischer Aufladung und zum Bruch des Materials. Gefragt ist ein konstant gutes Klima. Deshalb hat die Druckerei Estermann bereits vor über 15 Jahren in eine Hochdruck-Luftbefeuchtungsanlage von MERLIN® Technology

Norbert Estermann hat aus guten Gründen in eine Hochdruck-Luftbefeuchtungsanlage von MERLIN® Technology investiert. www.merlin-technology.com

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Das Phantombild Anfang April tauchte plötzlich ein bisher völlig unbekanntes Werk von Rembrandt in den Niederlanden auf. Die Kunstwelt war schockiert. Denn in keinem anderen Bild von Rembrandt steckt so viel Rembrandt wie in diesem. Und dennoch ist es nicht von ihm. Von Ingo Woelk

D Bnw: The Next Rembrandt

er Pinselstrich. Das Impasto. Der Wechsel zwischen Licht und Schatten. Die Farbmischung. Das muss, zweifellos, ein echter Rembrandt sein. Aber etwas macht auch stutzig: Das Motiv, der abgebildete Herr mit der rötlich-blonden Gesichtsbehaarung, der breiten weißen Halskrause und dem schwarzen Hut findet sich in keinem Werksverzeichnis, keinem Museum und keiner Kunstsammlung. Kein anderer Maler hat so viele Porträts wie Rembrandt gemalt. Und nun tauchte 347 Jahre nach seinem Tod Anfang April ein neues Bild des niederländischen Meisters auf; eines, das der Kunstwelt bisher verborgen blieb.

Für Porträts ist Rembrandt berühmt. Nun wurde dieser Galerie 2016 ein neues Werk hinzugefügt.

π Bewegtbild Scannen Sie diesen QR-Code und sehen Sie im Video, wie der neue Rembrandt entstanden ist oder besuchen Sie die Playlist zum 3D-Druck in unserem Youtube-Channel unter www.youtube.com/4cmagazin

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berechnet und in Daten umgewandelt. So setzt sich das nun fertiggestellte Bild aus 148 Millionen Pixeln, basierend auf 168.263 RembrandtBildfragmenten, zusammen. Simulation

Zur Herstellung des Bildes trug der 3D-Drucker UV-Farbe auf; deren Menge und die Höhe der letztlich 13 Farbschichten waren festgelegt. Der 3D-Druck folgte im Pinselstrich und in den Farbschichten dem Duktus des Meisters. In Foren wie dem des „Guardian“ sehen einige Kunstliebhaber durch das Projekt bereits das Ende der Malerei dräuen, andere halten das Austesten technologischer Grenzen für Durchschnittlich großartig. Auch Kunsthistoriker und RemAber nicht Rembrandt war es, der hier den brandt-Experten wie der US-Amerikaner Gary Pinsel führte, sondern Software und ein Schwartz erkennen die Leistung der Entwickler 3D-Drucker. „The Next Rembrandt“ heißt das an, wie sie Rembrandts Werk analysieren und Projekt der Universität Delft, dem Rembrandttechnisch in ein neues 3D-Werk umsetzen. So Museum in Amsterdam, dem Mauritshuis in erhielt die Kunstszene ein neues Werkzeug. Den Haag und Microsoft. Der Projektname Schwartz folgert durchaus nüchtern: „Während erklärt den Auftrag schon recht gut. Aus der niemand behaupten wird, dass Rembrandt auf Analyse der Maltechnik von Rembrandt und einen Algorithmus reduziert werden kann, bieder Fusion seiner vielen Porträtbilder sollte tet diese Technik die Möglichkeit, die eigenen ein neues Bild des Meisters entstehen. Die Vorstellungen über seine Bilder in konkreter Datentechniker fanden also heraus, dass so ein Form zu erproben." Vielleicht sollte man das Rembrandt-Modell durchschnittlich folgende neue Rembrandt-3D-Gemälde als das sehen, Eigenschaften hat: Männlich, 30 bis 40 Jahre, was es ist: Ein vollendetes Projekt, durchaus kaukasischer Typ, trägt eine weiße Halskrause gelungen in der Datenverarbeitung und im und dunkle Kleidung, schaut nach rechts und produzierten Erscheinungsbild. hat eben die errechneten Gesichtsproportionen Außerdem weiß die Kunstwelt heute ohnevon Wangen, Nase, Ohren und Kinn, die dann hin: Rembrandt malte aller Wahrscheinlichkeit im neuen Rembrandt verwendet werden sollten. nach einige der ihm zugerechneten Bilder nicht Neben der Motivanalyse wurden zu Malbeweselbst. Vielleicht befinden sich also in dem gung und Struktur der Original-Pinselstriche neuen Rembrandt auch Spurenelemente bis von Rembrandt entsprechende Algorithmen heute unbekannter Meister. ∑∑∑∑

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17.–22. Oktober 2016

4c-Printtour 2016 Eine Hightech-Reise nach Shanghai

Nach Israel folgt nun China. Erleben Sie mit 4c-Chefredakteur Martin Schwarz fĂźnf spannende Tag in Shanghai und besuchen Sie herausragende Druckunternehmen und Agenturen, wie es sie nur im Reich der Mitte gibt.

Oriental Pearl Tower

Suzhou, das Venedig Chinas HeidelbergWerk in Shanghai

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Nordisches Format auf dem Smartphone Die Frankfurter Allgemeine hat mit FAZ Plus eine tägliche Ausgabe für Smartphones gestaltet. Die kostenpflichtige App orientiert sich deutlicher an der Printausgabe als am Webauftritt der FAZ.

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Verloren Bei der Frankfurter Allgemeinen betrachtet man die möglichst nutzerfreundliche Übersetzung der gedruckten Inhalte auf SmartphoneFormat als Kernaufgabe für die gedeihliche Entwicklung des Verlags: „Wenn man es als Zeitungsverlag nicht schafft, auf dem Smartphone-Display eine gut lesbare Präsentation einer Zeitung zu bieten, hat man vielleicht nicht heute, aber mit Sicherheit morgen oder übermorgen verloren“, sagt Pritzsche. Ein gewöhnliches E-Paper, das einfach nur die Zeitungsseiten als PDF auf die Displays holt, war

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für die FAZ keine Option: Eine ursprünglich im Nordischen Format erschienene Zeitungsseite auf einem Smartphone-Display ins Leserliche zu vergrößern, wollte man den Lesern nicht zumuten. Wahrscheinlich wollte man auch einfach ein weiteres Produkt neben dem gewöhnlichen E-Paper auf den Markt bringen. Keine Daueraktualisierung Bnw: beigestellt

u wenig Zeit. Zu viele Inhalte. Und eine Software, die da auch nicht richtig weiterhalf. Als Kai Pritzsche vor mehr als einem Jahr begann, mit FAZ Plus eine digitale Version der Frankfurter Allgemeinen für Smartphones und Tablets zu entwickeln, hakte es noch mit der Technik: „Für die manuelle Arbeit an den Inhalten war Eversify nicht gut ausgelegt. Schließlich muss das Redaktionsteam in einem Zeitfenster von nur drei Stunden sehr flexibel mit rund 200 Beiträgen pro Tag agieren können“, erzählt der Redaktionschef von FAZ.net. Die Mühen des Beginns sind der Routine gewichen. FAZ Plus, die Display-Variante der gedruckten Tagesration Information für das Bildungsbürgertum, ist seit Ende Januar als App erhältlich, für 39,90 Euro pro Monat oder auch als kostenloses Probeabo. 50.000 Mal wurde die App bisher auf mobile Endgeräte geladen – wie oft davon als kostenpflichtige Variante, will der Verlag nicht bekanntgeben.

FAZ Plus: Weitgehend automatisiert aus den Inhalten der Printausgabe produziert.

Die redaktionellen Inhalte bei FAZ Plus sind annähernd identisch mit jenen aus der Zeitung. Jeder Artikel entfaltet sich einzeln auf dem Display. Die Ressortaufteilung ist ebenfalls aus der Zeitung übernommen, folgt aber keiner chronologischen Seitenstruktur. Manche Artikel werden auch mit Videos oder einer Bildergalerie ergänzt, ganz selten und ereignisabhängig wird auch nachträglich aktualisiert. „Es ist ein wesentliches Element von FAZ Plus, bei wichtigen Themen auch reagieren zu können. Wir halten uns damit aber bewusst zurück“, sagt Pritzsche. Aktualisiert wird also nur, wenn wirklich Weltgewichtiges geschieht. Auch das gehört vermutlich zum Konzept, sich eher an die Abgeschlossenheit einer gedruckten Zeitung anzugleichen, statt den Daueraktualisierungsauftrag eines Webauftritts zu erfüllen. Das Wesen des Wesentlichen „Wir versuchen, den sachlichen Charakter der Zeitung beizubehalten. Es ist also auch nicht jede Geschichte bebildert, wie es ja bei FAZ. net für gewöhnlich der Fall ist“, sagt Pritzsche. Die Tugend der sparsamen Dramaturgie, die so typisch für die gedruckte FAZ ist, die

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Reinigung von jeglichem spielerischem Tand dürfte auch für die Plus-Variante gelten. Mag sein, es liegt nicht nur an der Kultur des Understatements, der in der FAZ-Redaktion herrscht, sondern auch an ziemlich schlanken personellen Strukturen, dass bei FAZ Plus auf Spielereien verzichtet wird: „Die Redaktionsmannschaft, die sich um FAZ Plus kümmert, ist wirklich sehr klein. Als wir das Plusprodukt konzipiert haben, war uns wichtig, dass das Rohmaterial so automatisiert wie nur möglich in ein Redaktionssystem fließen kann“, sagt Pritzsche. Schnell laden Drei Redakteure kümmern sich nun um die Smartphone-Ausgabe und arbeiten mit Eversify von Agfa. „Wir haben einen Content-Workflow entwickelt, bei dem Inhalte, unabhängig davon, ob sie aus einem Redaktionssystem oder einer Bilddatenbank stammen, ob sie mit Word oder InDesign erstellt wurden,

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übernommen, neu zugeordnet und zum Endgerät transportiert werden“, erläutert Rainer Kirschke, bei Agfa für Eversify zuständig, die Idee. Viel Entwicklungszeit wurde nicht nur auf die Automatisierung des Redaktionssystems verwendet, damit das kleine Team nicht in den engen Produktionszeitfenstern hängen bleibt, sondern auch in die Optimierung der Daten investiert. Dass die Download-Zeiten nämlich für die Leser akzeptabel sind und auch eine kurzfristig schlechtere Webverbindung des meist mobilen Publikums nicht zur Resignation führt, war mit signifikantem Aufwand verbunden. Sichtbare Anzeigen Was denn nun eigentlich das Interesse der Leser bindet und welche Inhalte ignoriert werden, erfährt der Verlag über das EversifySystem ganz genau: „Alle Leserdaten kommen in Echtzeit zurück an unseren Server. Darauf kann die Redaktion dann auch reagieren und

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etwa eine Anzeige nah an einen besonders häufig gelesenen Artikel rücken“, sagt Eversify-Manager Kirschke. Das FAZ-Plus-Team ist bereits fleißig am Analysieren: „Dieses automatische Feedback ist ein Riesenvorteil. Da kann man schnell Rückschlüsse ziehen und das Produkt weiter optimieren“, sagt Redaktionsleiter Pritzsche. Ein kontinuierliches Weiterentwickeln ist nicht nur innerhalb des Produktes geplant. So wird es bald auch eine Webversion von FAZ Plus geben, die eng mit FAZ.net verknüpft ist. Fertig ist das Angebot ohnehin noch nicht. Derzeit sucht die Redaktion nach einer Lösung, damit über FAZ Plus auch interaktive Elemente wie das Kreuzworträtsel ausgespielt werden können. Da hat die Printausgabe eindeutige Vorteile. 100.000 digitale Abos soll FAZ Plus jedenfalls langfristig reinholen. Das wäre dann ungefähr so viel, wie die gedruckte FAZ seit 2012 an verkaufter Auflage eingebüßt hat. ∑∑∑∑

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Neu am Markt Tech in Use I

Zwei Bahnen für maximale Papierbahnbreite Die deutsche WKS-Gruppe produziert mit einer zweibahnigen 80-Seiten-Lithoman Magazine, Kataloge und Beilagen. Jetzt kommt eine zweite derartige 160-SeitenKonstruktion dazu.

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ur knapp drei Jahre nach der europaweit einzigartigen Investition in eine zweibahnige 80-Seiten-Lithoman verdoppelt jetzt WKS in Wassenberg nahe der niederländischen Grenze ihre Kapazitäten und investiert in eine zweite 160-Seiten-Maschine. Die Größe zählt

Die Lithoman ist maximal automatisiert, neben dem vollautomatischen Plattenwechsel APL (Automatic Plate Loading) kommen die von Manroland entwickelten Closed-Loop-Systeme für die Inline Fanout-, Farb-, Schnitt- und Farbdichteregelung

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zum Einsatz. Diese optimieren die effektive Maschinenbedienung und reduzieren die Makulatur. Die zwei Lithoman-Anlagen haben ein Cuttermodul und werden zusammen betrieben. Zusätzlich können über den Trichteraufbau mit drei Trichtern bis zu zwölf Papierstränge gefahren werden. Die für WKS individualisierte Maschine ermöglicht einen durchgängigen Zwei-Seiten-Sprung, vollständige Flexibilität bei Registerprodukten, Kombination zweier Papiersorten und bis zu 500.000 Produkte je Stunde.

Verdoppelt: Die WKS Gruppe erhöht die Kapazitäten mit einer weiteren zweibahnigen 80-Seiten-Lithoman.

www.wksgruppe.de

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Tech in Use II

Zwischen inline und offline Ein neuer Corona C15 von Müller Martini sorgt bei der Oberndorfer Druckerei bei Salzburg mit 15 Prozent höherer Nettoleistung und 25 Prozent Zeitgewinn pro gefertigten Auftrag für einen kräftigen Vorwärtsschub.

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ie Investition in den hochautomatisierten Klebebinder von Müller Martini hat sich für die zur Circle-Printers-Gruppe gehörende Druckerei schnell ausgezahlt. Klebebinden, Einstecken, Adressieren, Folieren, Einschweißen und Palettieren benötigt nun bei der Rollendruckerei ein Viertel weniger Zeit. Der mit zwei Einstecksystemen verbundene und leicht umstellbare Corona C15 erzielte gegenüber der alten Variante mit zwei Normbindern und drei Einstecklinien schon in den ersten sieben Betriebsmonaten eine Nettosteigerung von nahezu 15 Prozent. „Und wir sehen noch Potenzial in der Anlage“,

prognostiziert Geschäftsführer Joachim Kühn. Kombination aus inline und offline Die Oberndorfer Druckerei fokussiert auf Aufträge mit Mehrnutzen. Entsprechend komplex sind die Anforderungen an die Weiterverarbeitung. Deshalb war der Corona C15 mit der Zusammentragmaschine 3697, Streamfeedern, Dreischneider Orbit, Buchzählstapler CB 18, zwei unterschiedlich konfigurierten Sitma-Einsteckmaschinen sowie entsprechenden Folier- und Adressiersystemen beim Investitionsentscheid erste Wahl. Haben sie zuvor nur

Veredelung auf großem Bogen Scodix, der israelische Hersteller von Veredelungssystemen, wird zur Drupa eine Maschine im B1-Format vorstellen. Sie ist insbesondere für den Verpackungsmarkt konzipiert. Scodix wird zur Drupa ein Veredelungssystem im B1-Format präsentieren. Die E 106, so das israelische Unternehmen, soll bis zu 4.000 Bogen pro Stunde verarbeiten können. Scodix siedelt die Maschine damit im Umfeld einer ganzen Reihe neuer Entwicklungen im digitalen Verpackungsdruck an, die allesamt im MainstreamFormat B1 produzieren. Die E 106 wird mehrere Veredelungsvarianten umsetzen können: Scodix Sense, Scodix Spot, Scodix Braille, Scodix Digital Embossing und Scodix Foil. Bei der Entwicklung arbeitete

offline produziert, ist die neue Lösung eine gelungene Kombination aus inline und offline. Überzeugend ist nicht nur die höhere Nettoleistung, sondern auch die Qualität der Endprodukte. Maßgeblichen Anteil daran hat das Adhesive Monitoring System (AMS), das erstmals in einen Corona-Klebebinder eingebaut wurde. Das von Müller Martini entwickelte Klebstoffüberwachungssystem reduziert außerdem den Leimverbrauch und die Makulatur in der Klebebindung auf ein Minimum. So können bei gleichbleibend hoher Qualität der Endprodukte die Kosten gesenkt werden. www.oberndorfer-druckerei.com

Die neue Scodix E 106: Veredelung im MainstreamFormat B1. Scodix mit Mabeg zusammen. Das deutsche Unternehmen hat die Substratführung für die Maschine entworfen. Die Maschine kann neben Paper oder Karton auch Plastik sowie laminierte Produkte verarbeiten. www.scodix.com

Nanografische Druckmaschine Komori präsentiert seine erste nanografische Druckmaschine, ein Ergebnis der langjährigen Zusammenarbeit mit Landa.

Die Impremia NS 40 erscheint im Vergleich zu den LandaModellen wie eine Basisversion nanografischer Druckmaschinen. Die Impremia NS 40 hat ein deutlich konservativeres Design als die Landa-Maschinen. Statt eines integrierten riesigen Steuerpults mit mehreren Touchscreens hat die Impremia einen von der Maschine getrennten Leitstand, vergleichbar mit dem, was im Bogenoffsetdruck üblich ist. Statt sieben Farben, wie sie die Landa-Modelle bieten, wird die NS 40 mit vier Farben arbei-

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ten und dementsprechend 71 Prozent der Pantone-Farben simulieren können. Sie kann ebenso wie die Landa-Modelle Bogen im B1-Format verarbeiten. Sie soll 6.500 Bogen pro Stunde bedrucken können. Das können auch die Landa S 10 und die S 10 P, allerdings wird für die beiden Modelle noch ein SpeedUpgrade erwartet, mit denen die Maschinen dann 13.000 Bogen pro Stunde verarbeiten. www.komori.com

Wolkiges Versprechen Um die Verbindlichkeit von Farben über den gesamten Produktionsprozess aufrecht zu erhalten, bietet Pantone ein Cloudservice zur Verwaltung von Farbbibliotheken. In der Pantone Live Private Cloud können Markenartikler eigene Farbbibliotheken sicher speichern und auch problemlos innerhalb der gesamten Farblieferkette austauschen. Diese neue Lösung soll für die präzise digitale Farbkommunikation zwischen Markenartiklern, Designern, Medienvorstufe, Farbherstellern und Druckdienstleistern sorgen und Unklarheiten bei der Kommunikation von Farbspezifikationen aus dem Workflow-Prozess verbannen. Alle in der Cloud veröffentlichten Farben können in pantonefähigen Druckvorstufensystemen wie GMG und Esko ausgewählt werden. Aufgrund der digitalen Farbkommunikation können auch genauere Proofs erstellt werden. Da die Farbreferenzen in einem sicheren Online-Repository gespeichert sind, wird der Zeitaufwand für die Druckfreigabe verringert. www.pantone.com

Dehnbar Die Tinte LUS-350 kann sich um bis zu 350 Prozent ausdehnen und eignet sich

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deshalb für hochwertige und langlebige Thermoformanwendungen ohne Rissbildung. Die dehnbare Tinte Mimaki LUS350 eignet sich insbesondere für Produkte wie Kraftfahrzeugteile, die eine außergewöhnliche Härte und Langlebigkeit erfordern. Die Tinte ist für die Drucksysteme UJF-7151plus und JFX200-2513 von Mimaki ausgelegt und wird in CMYK, Weiß und als Klarlack angeboten. Die Tinte ist beim Erwärmen im Temperaturbereich von 120 °C bis 200 °C um bis zu 350 Prozent dehnbar. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur erlangt sie ihre ursprüngliche Festigkeit wieder und haftet sicher ohne Rissbildung oder Ablösen auf dem Formteil. Die Bilder werden mit einer speziellen Bebilderungssoftware auf flache Objekte gedruckt und dann im Vakuum-Tiefziehverfahren, in Thermoformen oder einem anderen Umformverfahren in die gewünschte Form gebracht. Der Klarlack der Tintenfamilie LUS-350 verleiht dem Produkt eine Struktur und einen Oberflächenglanz, die mit einer Farbtinte allein nicht erzielbar wären. www.mimaki.de

Makulaturfreie Auslagestapel Die Verpackungsdruckanlage im Großformat Rapida 145 verfügt über eine ganze Reihe von Neuheiten, um die Druckproduktion weiter zu automatisieren. Neben der auf 18.000 Bogen/h erhöhten maximalen Druckleistung ist die neue Doppelstapel-Auslage ein markantes Kennzeichen. Neben dem Stapel mit Makulatur entsteht ein makulaturfreier Auslagestapel, der direkt in der Stanz- oder Kaschiermaschine weiterverarbeitet werden kann. Manuelles Aussortieren von Makulatur entfällt. Weiterentwickelt wurde auch die Inline-Farbregelung QualiTronic

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Digital

Produkte

ColorControl. Grüne und rote Lampen zeigen den Druckern am Monitor des ErgoTronic-Leitstands an, ob die Farbdichten in den Toleranzen liegen. Bei Abweichungen fordert ein akustisches Signal die sofortige Korrektur. Um Makulatur zu vermeiden, lässt sich auch ein Anlegerstopp programmieren, wenn ein Fehler nicht schnell genug behoben wird. Das zum Ausgleich der Papierdehnung mögliche Recken der Druckplatte erfolgt in axialer und Umfangsrichtung (bis zu 0,2 mm) via Fernverstellung vom Leitstand (ErgoTronic PlateStretch). Ein manuelles Eingreifen ist nicht erforderlich. www.kba.com

sowie einem Trolleysystem für den mühelosen Transport der Platten bis zur Druckmaschine. Je nach Bedarf lässt sich dieses System flexibel an individuelle Kundenanforderungen anpassen. Das System ist vollständig in den Prinect Workflow integriert und erhält von diesem in der genau benötigten Reihenfolge die entsprechenden Produktionsdaten. Prinect gewährleistet, dass jede einzelne Druckplatte mit einem Barcode versehen wird, der alle auftragsbezogenen Daten enthält. Der in der Produktionsstrecke integrierte Barcodeleser sorgt dafür, dass die Druckplatten eines Auftrags gebündelt und entsprechend der benötigten Produktionsreihenfolge sortiert werden. Bei einer Speicherkapazität von insgesamt über 1.400 Druckplatten und einer Belichtungsgeschwindigkeit des Suprasetters 106 von 42 Platten pro Stunde kann Wie die Belichtung von Druckplatten das System rund 35 Stunden ohne fast völlig automatisch funktionieren manuellen Eingriff produzieren. kann, zeigen NELA und Heidelberg auf Um die Verfügbarkeit der nahezu der Drupa. bedienerfreien Druckplattenproduktionsstrecke weiter zu erhöhen, Heidelberg und NELA zeigen eine liefern die Remote Service Angebote vollautomatische Produktionsstrecke zur Druckplattenbelichtung mit von Heidelberg den entscheidenden bis zu drei Plattenformaten. Diese Mehrwert. Kommt es beispielsweise ermöglicht industriellen Anwenzu einem unvorhergesehen Stau von dern, je nach Druckplattenbedarf Druckplatten, erhält ein Druckereimitarbeiter sofort per Email oder und Konfiguration bis zu mehreren Stunden nonstop und vollautomati- SMS eine Information. Wenn er siert Druckplatten zu belichten, zu das Problem nicht selbst beheben stanzen, abzukanten und auftragsbe- kann, erhält er auf Wunsch jederzeit zogen sortiert für die Druckmaschi- online Unterstützung von den nen bereitzustellen. Besonders der Experten des Heidelberg Serviceteams. Diese können Probleme ohne Wegfall des manuellen Abkantens Zeitverlust online beheben oder verringert dabei Kratzschäden an klären, welche Serviceteile benötigt Druckplatten, erhöht die Effizienz werden. im Produktionsprozess und insgesamt die Produktionssicherheit. Die www.nela.de ∑∑∑∑ Produktionsstrecke besteht aus dem neuen Heidelberg Auto Palette Loader mit einer Speicherkapazität von bis zu 1.200 Druckplatten, einem Suprasetter 106 mit angeschlossenen Dual Cassette Loader mit einer weiPRÄGEFOLIENDRUCK BLINDPRÄGUNG teren Plattenkapazität von über 200 LETTERPRESS Druckplatten, dem NELA SF-Bender DER PREMIUM-SHOP FÜR IHRE DRUCKSACHEN für das automatische Abkanten WWW.DRUCK-ELITE-PREMIUM.DE der Platten, einem Barcodeleser

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