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Rehkitzrettung 2021

Die Natur sagt Weidmannsdank! KITZRETTUNG 2021

JÄGERIN UND TIERSCHÜTZERIN –DARIN LIEGT DOCH KEIN WIDERSPRUCH

Es ist meistens falsch verstandene Tierliebe so mancher Wanderer, die in Zeiten wie diesen ja ohnehin zuhauf auftreten, dass sie jedes gefundene Rehkitz „retten“ müssen. Und dann? Wohin damit? In diesem Fall gibt es da eine begnadete Jägerin, die zugleich wie viele andere Jäger auch aktive und praktizierende Tierschützerin ist! Karin Teufel, seit 2004 Jägerin aus Laussa bei Losenstein, verkörpert dies zu 100%.Aktuell betreut sie zwei Bockkitze (Charly und Rocky) und ein Geißkitz (Lisi). Charly wurde allerdings mit einem Mähwerk am rechten Hinterlauf schwer verletzt. Der örtliche Tierarzt konnte ihn fachgerecht versorgen und in die Obhut von Karin übergeben. So sind sowohl Karin als auch viele andere Tierliebhaber zuversichtlich, dass es zu einem Happy End kommen wird und „Charly“, nachdem er gekennzeichnet wurde, der Natur, wo er letztendlich auch hingehört, rechtzeitig wieder zurückgegeben werden kann. Zur besseren Wundheilung und Genesung werden zusätzlich zum Dachsfett Lavendelöl und Arnika Globuli verabreicht.Karin Teufel hat bis jetzt sowohl elf Rehkitze mit Ziegenmilch, als auch einen Feldhasen mit Schlagobers aufopfernd gepflegt und erfolgreich großgezogen. Hin und wieder lässt sich dann auch eine gesundgepflegte Altgeiß mit ihren beiden Kitzen anschauen.

Großen Respekt und viel Anerkennung gilt es dieser Jägerin mit ihrem Gespür für die Tiere und der Umwelt auszusprechen. Bleibt zu hoffen, dass zu den vielen Landwirten, die mit viel Gefühl und Umsicht sowie in Abstimmung mit der örtlichen Jägerschaft die erste Mahd durchführen, auch die wenigen anderen Landwirte, bei denen dieses Gefühl noch nicht so ausgeprägt ist diesem guten Beispiel folgen. Die Jägerschaft bittet darum. Erfolgversprechend bei der Kitzsuche zeigt sich dabei die neue Technik mit Wärmebildkameras und/oder Drohnen. Immerhin geht es neben dem Tierschutz auch um Wildbret, eine der besten und gesündesten Fleischarten. Durch Mähverluste geht auch unserer heimischen Wirtschaft eine enorme Menge an Wertschöpfung verloren. Karl Garstenauer

Stellvertretend für viele Jagdgebiete Oberösterreichs:

WAIZENKIRCHEN. Auch in der Jägerschaft Waizenkirchen ist seit dem letzten Jahr eine Drohne mit Wärmebildkamera im Einsatz. Dabei wird mit den Landwirten der Mähtermin abgestimmt, um vorab die Wiesenflächen abzusuchen. Gestartet wird mit der Suche bei Morgendämmerung, um einen perfekten Temperaturunterschied zwischen Wild und Wiese vorzufinden. FRANKENBURG. Die Kitzrettung mit der Drohne war auch in Frankenburg ein voller Erfolg. Am meisten freuten sich die Kinder der Bauern beim Freilassen der Rehkitze. „Wir können nur allen Jagden empfehlen, sich eine Drohne anzuschaffen“, so der Tenor.

HARTKIRCHEN. Durch die tadellose Kommunikation und Zusammenarbeit der Jäger und Landwirte konnten in der Genossenschaftsjagd Hartkirchen an einem Tag mehr als zehn Rehkitze ausgetragen und so vor dem sicheren Mähtod gerettet werden. Weidmannsdank den zahlreichen Jägerinnen und Jägern für ihren Einsatz! Auch zu sehen auf:

www.ooeljv.at/tv

WILD IM GLAS – EIN ERFOLGSREZEPT

Das Gasthaus Ziegler in Taiskirchen vermarktet heimisches Wildbret jetzt auch als Fertiggerichte. Die Nachfrage ist groß.

Weit über das Innviertel hinaus ist der Wirt am Markt bekannt für seine exzellente Küche, nicht zuletzt für Wildspezialitäten. Als Jäger wissen Rudolf Ziegler senior und junior um die vielen Vorteile von Wildbret. Daher steht es im Taiskirchner Traditionsgasthaus, je nach Saison, ganzjährig auf der Speisekarte. Als im Corona-Lockdown die Wirtshaustüren zu blieben, machte die Familie Ziegler aus der Not eine Tugend: Nach dem Motto „Jetzt geht´s ans Eingemachte“ begann man, fix-fertige Wildgerichte im Vorratsglas anzubieten: Ragout vom Feldhasen und vom Hirsch, Wildcremesuppe und Hasenjunges, nach den bewährten Rezepten des Hauses und ganz ohne Konservierungsstoffe. Die Nachfrage ist so groß, dass die Palette inzwischen laufend erweitert wird. So gibt es jetzt auch Ragout, Schmorbraten und Geschnetzeltes vom Reh, dazu saisonale Variationen, z. B. vom Maibock. Jedes Glas enthält drei Portionen. Eingekocht wird dreimal pro Woche, und es wird bereits überlegt, einen weiteren wöchentlichen Kochtag einzulegen. „Wir waren von Anfang an überzeugt, dass Wild im Glas gut ankommt“, sagt Rudolf Ziegler senior. Dabei bewährt sich einmal mehr die langjährige Zusammenarbeit mit Wildbrethändler Peter Zöls aus Ried, in dessen Feinkostgeschäft das Wild im Glas von Ziegler ebenfalls zu kaufen ist. Außerdem sind die Fertiggerichte bei zehn regionalen Spar-Märkten und anderen Nahversorgern erhältlich sowie natürlich direkt im Gasthaus Ziegler in Taiskirchen (nach Vorbestellung unter 0664/3163650). Nach der Sommerpause im Juli und August – „da gehört das Wildbret auf den Grill“, meint der Innviertler Gastronom – geht es ab Mitte September wieder los, auch mit weiteren Rezepten je nach Jahreszeit. Josef Haslinger

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