Der OÖ Jäger, N°172, September 2021

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Die Natur sagt Weidmannsdank!

KITZRETTUNG 2021 JÄGERIN UND TIERSCHÜTZERIN – DARIN LIEGT DOCH KEIN WIDERSPRUCH Es ist meistens falsch verstandene Tierliebe so mancher Wanderer, die in Zeiten wie diesen ja ohnehin zuhauf auftreten, dass sie jedes gefundene Rehkitz „retten“ müssen. Und dann? Wohin damit? In diesem Fall gibt es da eine begnadete Jägerin, die zugleich wie viele andere Jäger auch aktive und praktizierende Tierschützerin ist! Karin Teufel, seit 2004 Jägerin aus Laussa bei Losenstein, verkörpert dies zu 100%.Aktuell betreut sie zwei Bockkitze (Charly und Rocky) und ein Geißkitz (Lisi). Charly wurde allerdings mit einem Mähwerk am rechten Hinterlauf schwer verletzt. Der örtliche Tierarzt konnte ihn fachgerecht versorgen und in die Obhut von Karin übergeben. So sind sowohl Karin

als auch viele andere Tierliebhaber zuversichtlich, dass es zu einem Happy End kommen wird und „Charly“, nachdem er gekennzeichnet wurde, der Natur, wo er letztendlich auch hingehört, rechtzeitig wieder zurückgegeben werden kann. Zur besseren Wundheilung und Genesung werden zusätzlich zum Dachsfett Lavendelöl und Arnika Globuli verabreicht.Karin Teufel hat bis jetzt sowohl elf Rehkitze mit Ziegenmilch, als auch einen Feldhasen mit Schlagobers aufopfernd gepflegt und erfolgreich großgezogen. Hin und wieder lässt sich dann auch eine gesundgepflegte Altgeiß mit ihren beiden Kitzen anschauen. Großen Respekt und viel Anerkennung gilt es dieser Jägerin mit ihrem

Gespür für die Tiere und der Umwelt auszusprechen. Bleibt zu hoffen, dass zu den vielen Landwirten, die mit viel Gefühl und Umsicht sowie in Abstimmung mit der örtlichen Jägerschaft die erste Mahd durchführen, auch die wenigen anderen Landwirte, bei denen dieses Gefühl noch nicht so ausgeprägt ist diesem guten Beispiel folgen. Die Jägerschaft bittet darum. Erfolgversprechend bei der Kitzsuche zeigt sich dabei die neue Technik mit Wärmebildkameras und/oder Drohnen. Immerhin geht es neben dem Tierschutz auch um Wildbret, eine der besten und gesündesten Fleischarten. Durch Mähverluste geht auch unserer heimischen Wirtschaft eine enorme Menge an Wertschöpfung verloren. Karl Garstenauer

Stellvertretend für viele Jagdgebiete Oberösterreichs:

WAIZENKIRCHEN. Auch in der Jägerschaft Waizenkirchen ist seit dem letzten Jahr eine Drohne mit Wärmebildkamera im Einsatz. Dabei wird mit den Landwirten der Mähtermin abgestimmt, um vorab die Wiesenflächen abzusuchen. Gestartet wird mit der Suche bei Morgendämmerung, um einen perfekten Temperaturunterschied zwischen Wild und Wiese vorzufinden.

FRANKENBURG. Die Kitzrettung mit der Drohne war auch in Frankenburg ein voller Erfolg. Am meisten freuten sich die Kinder der Bauern beim Freilassen der Rehkitze. „Wir können nur allen Jagden empfehlen, sich eine Drohne anzuschaffen“, so der Tenor.

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