Der OÖ Jäger, N°175, Juni 2022

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Sexim Ja gern, wird sich die eine oder der andere denken. Und Erinnerungen haben über Gelsen und Bremsen am verschwitzten Rücken und dem nackten Hintern oder beschlagene Fensterscheiben im zu kleinen Auto. Ja dauernd, ist meine försterliche Antwort, nur stolpern soll man nicht… Es rauscht, balzt, treibt und „pheromont“ dauernd. Im Jänner ist‘s das Schwarzwild. Und natürlich sind wir in der Natur, da sind die Zahlen und Daten nicht so genau, um exakt in meinen Sexualkalender zu passen. Oft ist das vom Wetter und der Nahrung beeinflusst. Gesteuert wird die Rausche nicht von der Leitbache, die Rauschsynchronisation ist ein „Gschichtl“ – so die aktuelle Forschung. Nur im Gatter, nur unter

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Verwandten und nur um wenige Tage ließ sich der Eisprung verzögern. Eine Synchronisation macht ökologisch auch nur Sinn, wenn es Futtermangel gäbe – was in unserer Kulturlandschaft für die Wildsau nicht gegeben ist. Nebenbei meine Theorie, warum es in den angrenzenden Ländern (Bayern, Tschechien, Niederösterreich etc.) dauernde Probleme mit Schwarzwild-

schäden gibt: In Oberösterreich sind die meisten (Genossenschafts-)Jagden noch stark mit der Landwirtschaft verbunden. Kaum wer kommt dort auf die dumme Idee, Wildschweine eimerweise mit Futter länger anzulocken und heftige Schäden auf Wiesen und Feldern zu riskieren. Wenn es bei uns in der Nachbarjagd heißt, dass “auf d‘Sau einb‘start“ wird, sind schnell zwei Dutzend motivierte Jäger beisammen, egal wann. Gebe Hubertus und Diana, dass es bei dem bisschen auf und ab an Schäden bleibt. Die beiden wären übrigens ein nettes Pärchen.


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