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Nr. 1/2016 Mai–Juni 2016

Der neue Passat GTE

Der Plug-in-Hybrid ohne Kompromisse.

ALTERNATIVE TREIBSTOFFE

US-ELEKTROSCHOCKER

DOPPELT GELADEN

Fiat und die Schweizer Energieversorger geben Gas

Ein Blick in die Zukunft: Tesla Model X und Model 3

Der Peugeot Partner Electric im Test

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Mittwoch 6 1 0 2 r e b m e v o 16. N r h U 0 0 . 7 1 – 0 9.0 Umwelt Arena Spreitenbach

A&W Verlag AG • Riedstrasse 10 • CH-8953 Dietikon • Tel +41 43 499 18 60 oder +41 76 344 61 02 events@auto-wirtschaft.ch • www.auto-wirtschaft.ch • www.aboutfleet.ch


Heft 1/2016

EDITORIAL

INHALT

05 Alternative Treibstoffe: Fiat gibt Gas

06 Der neue Passat GTE: Der Plug-inHybrid ohne Kompromisse

Lukas Hasselberg Chefredaktor

07 Green Motion: Schweizer Technologie für Elektroautos in China auf dem Vormarsch

Editorial Liebe Leserinnen und Leser

A 08 Tesla Model X 09 Tesla Model M 10 Volvo XC90 T8

11 Peugeot Partner Electric

lternative Antriebe sind auf dem Vormarsch. So könnte man es kurz und knapp formulieren. Aber das ist zu kurz gegriffen. In erster Linie sind die Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Antriebe auf dem Vormarsch, die dem Nutzer die volle Flexibilität ohne Einschränkung bieten. Im ersten Quartal 2016 verzeichnete diese Fahrzeuggattung ein Plus von 18,5 % mit 2112 Immatrikulationen bei den Benzinversionen. Diesel-Plug-in-Hybride werden nur von wenigen Herstellern produziert, beschränkt sich ihr Einsatzgebiet doch auf Europa. Die Elektrofahrzeuge bewegen sich mit 773 Autos auf einem tieferen Niveau, ihre Anzahl wächst aber auch beachtlich. Natürlich besteht immer noch die Hemmschwelle der beschränkten Reichweite und der noch unzulänglichen Infrastruktur, die eine aufwendige Planung bei längeren Fahrten voraussetzt. Eine staatliche Unterstützung für voll- und teilelektrisch angetriebene Autos, wie sie gerade in Deutschland umgesetzt wird, würde hierzulande sicherlich auch zu einem höheren Absatz führen. Auf der anderen Seite steht der Erdgas/Biogas-Antrieb, der trotz attraktivem Modellangebot eine tiefe Nachfrage verzeichnet. Da spielt sicherlich auch der tiefe Benzin- und Dieselpreis eine Rolle. Im aboutFLEET eSpecial präsentieren wir Ihnen neue Fahrzeuge und Themen rund um die nachhaltige Mobilität. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre.

IMPRESSUM aboutFLEET – die Schweizer Fachzeitschrift für Firmenfahrzeuge und Fuhrparkmanagement. 12. Jahrgang Anschrift Verlag & Redaktion A&W Verlag AG Riedstrasse 10, 8953 Dietikon Telefon 043 499 18 99 info@aboutfleet.ch, www.aboutfleet.ch Herausgeber (Helmuth H. Lederer, 1937–2014)

Verwaltungsratspräsident Peter Affolter paf@auto-wirtschaft.ch Geschäftsführer Giuseppe Cucchiara Telefon 043 499 18 60 gcu@auto-wirtschaft.ch Chefredaktion Lukas Hasselberg (hbg) Telefon 043 499 18 64 lhasselberg@auto-wirtschaft.ch

Redaktion Rafael Künzle (rk), Michael Lusk (ml) Isabelle Riederer (ir), Erwin Kartnaller (ek) Daniel Meyer (Lektorat) Verkaufsleitung A&W Verlag AG Anzeigen-/Projektleitung aboutFLEET Jasmin Eichner Telefon 043 499 18 60, Mobile 079 766 99 00 je@auto-wirtschaft.ch Grafik/Layout Skender Hajdari

Druck AMA PRINT AG Täfernstrasse 2 • 5405 Dättwil Abo-Service Bestellung: www.aboutfleet.ch, info@aboutfleet.ch Preis Jahresabonnement: CHF 39.– (6 Ausgaben plus Transporter Guide, Special und FleetGuide) © 2016 A&W Verlag AG. Alle Eigentums-, Verlags- und Nachdruckrechte bei A&W Verlag AG. Der Vertrieb sowie die Wiederverwendung des Inhalts sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags erlaubt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

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Fiat CNG NEWS

FCA Sales Director Marius von Saurma-Jeltsch mit Kurt Schmidlin, Leiter Marketing und Vertrieb der Gasverbund Mittelland AG (v.l).

Alternative Treibstoffe: Fiat gibt Gas Die Schweizer Energieversorger und FCA Switzerland SA gehen eine Kooperation ein, um komprimiertes Erdgas als alternativen Treibstoff zu fördern. Fiat gehört seit den 1980er-Jahren zu den Erdgaspionieren. Text / Bild: Rafael Künzle

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NG steht für «Compressed Natural Gas». Wie der Name sagt, besteht CNG aus natürlichem komprimiertem Erdgas. Ein Kilogramm bietet so viel Energie wie 1,5 Liter Benzin oder 1,3 Liter Diesel, verursacht aber 27 % weniger CO2 -Emissionen als Diesel und 33 % weniger als Benzin. Auch die Feinstaubbelastung sowie Schadstoffe wie Benzol, Russ und Stickstoff sind deutlich niedriger als bei herkömmlichen Treibstoffen. In der Schweiz hat sich die Erdgaswirtschaft verpflichtet, Treibstoff mit mindestens 10 % Biogas anzubieten. Seit 2007 wird ein Mix angeboten, der durchschnittlich 80 % Erdgas und 20 % Biogas enthält. Schweizweit ein Novum Heute gibt es hierzulande rund 140 Tankstellen, an denen auch Erdgas getankt werden kann. Um den Erfolg von Erd-/Biogas und Erdgasfahrzeugen weiter auszubauen, spannen die Schweizer Energieversorger und FCA Switzerland zusammen. «Es ist das erste Mal überhaupt, dass wir eine solche Symbiose mit einem Autohersteller eingehen», freut sich Kurt Schmidlin, Leiter Marketing und Vertrieb der Gasverbund Mittelland AG. Dass die Schweizer Energieversorger

ausgerechnet mit Fiat zusammenarbeiten, ist kein Zufall. Schliesslich ist die italienische Traditionsmarke ein Erdgaspionier und begann bereits Ende der 1980er-Jahre, Serienfahrzeuge mit Erdgasantrieb zu bauen. Erdgaspionier Fiat «Aktuell bieten wir mit 500L, Panda, Punto, Qubo und DoblÒ die breiteste Palette aller Fahrzeughersteller, welche mit CNG betrieben werden können. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen, zusammen mit den Schweizer Energieversorgern die Förderung von CNG weiter zu forcieren», erklärt FCA Sales Director Marius von Saurma-Jeltsch. Obwohl schweizweit bereits über 12’000 Fahrzeuge mit komprimiertem Erdgas unterwegs sind, sieht Schmidlin das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Im Volksmund würden noch zahlreiche Vorbehalte in Bezug auf CNG herumgeistern, die aber grösstenteils unbegründet seien. Noch viel Aufklärungsarbeit nötig So sei das Betanken und Führen eines Erdgasfahrzeuges keineswegs gefährlicher als bei herkömmlichen Treibstoffen: «Erdgas ist ein sauberes, trockenes Gas und damit siche-

rer als Flüssiggas (LPG), Benzin und Diesel. Sein Flammpunkt liegt bei hohen 580 Grad gegenüber 220 Grad für Benzin. Im Falle eines Lecks verflüchtigt sich CNG schnell in der Luft. Deshalb sind CNG-Fahrzeuge auch in Tiefgaragen erlaubt. Selbst der Tankvorgang mit Erdgas ist dank einem ausgereiften System einfach und noch sicherer als bei konventionellen Treibstoffen», informiert Schmidlin. «Auch der Standard bezüglich Fahrkomfort, Kraft und Geschwindigkeit ist bei unseren Fahrzeugen auf demselben Niveau wie bei herkömmlichen Fahrzeugen. Im Vergleich zu einem Dieselfahrzeug ist der Geräuschpegel gar um 50 bis 70 % geringer», fügt von Saurma-Jeltsch an. Vielfältige Vorteile von CNG Erdgasfahrzeuge sind aber nicht nur für umweltbewusste Fahrer eine hervorragende Alternative. Dank der Kombination von Erdgas- und Benzintanks sind Reichweiten von insgesamt über 1000 Kilometer kein Problem. Und sollte ausnahmsweise keine der 140 Erdgastankstellen in Reichweite liegen, kann die Strecke zur nächsten Zapfsäule, bedingt durch die Tankkombination, bequem mit herkömmlichem Treibstoff/Benzin überbrückt werden. Zudem macht von Saurma-Jeltsch auch auf die finanziellen Vorteile aufmerksam. Neben den tiefen Betankungsund Unterhaltskosten hat Fiat sehr attraktive Modellpreise, die mit 1000 Franken durch die Schweizer Energieversorger subventioniert werden und auch für Flotten eine attraktive Alternative darstellen.

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PUBLIREPORTAGE VW Passat GTE

Der neue Passat GTE Der Plug-in-Hybrid ohne Kompromisse

Volkswagen elektrisiert: Mit dem Passat GTE folgt bereits das nächste Volumenmodell mit Plug-in-Antrieb aus Wolfsburg. Mit ihm debütiert ein Geschäfts- und Privatwagen, der bezüglich Effizienz neue Massstäbe setzt: Zero-Emission Vehicle und Langstreckenreisewagen zugleich.

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ach dem e-up!, e-Golf und Golf GTE setzt VW den neuen Passat GTE unter Strom. Mit einer Systemleistung von 218 PS, einem Verbrauch von nur 1,7 l/100 km und 12,4 kWh/100 km sowie einer rein elektrischen Reichweite von bis zu 50 Kilometern definiert der Passat GTE in seiner Klasse neue Massstäbe bezüglich Effizienz. So sind bei gefülltem 50-Liter-Tank und maximaler elektrischer Ladung Reichweiten von über 1100 Kilometern möglich – damit schafft der Passat GTE die Strecke von Bern nach Berlin ohne Tankstopp. Dabei schont der Passat GTE nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie: Bei einem Preis von 20,7 Rappen pro Kilowattstunde (Durchschnittspreis Schweiz 2015) kosten 100 Kilometer lediglich rund 2.60 Franken. Vierfach effizient Seine Fahrten beginnt der Passat GTE stets elektrisch und emissionsfrei im E-Mode. Das sportliche Kontrastprogramm bietet der «GTE»-Modus, der die maximale Systemleistung von 218 PS zur Verfügung stellt. Der 1,4 Liter grosse TSI-Motor steuert 156 PS bei, die E-Maschine liefert 115 PS. Das Drehmoment des Plug-in-Hybridantriebs beträgt kraftvolle 400 Newtonmeter. Bei einer hohen Leistungsanforderung oder wenn die Batterie den Minimalzustand erreicht, wechselt das Antriebssystem in den Mode «Hybrid»: Der Passat GTE verhält sich jetzt wie ein klassi-

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scher Vollhybrid, der beim Verzögern via Rekuperation die Batterie lädt und je nach Situation den TSI und/oder die E-Maschine nutzt. Zu den Modi «E-Mode», «GTE» und «Hybrid» kommt «Battery Charge» hinzu. Hierbei wird die Hochvoltbatterie während der Fahrt geladen, um zum Beispiel bei der Einfahrt in eine Stadt im E-Mode emissionsfrei und befreit von einer allfälligen City-Maut unterwegs zu sein. Massgeschneidertes Interieur Auch das Interieur wurde perfekt auf den Passat GTE abgestimmt. Dabei schnitt VW das Kombiinstrument und das serienmässige Infotainmentsystem Composition Media auf die antriebsspezifischen Funktionen des Plug-in-Hybridantriebs zu. Ebenfalls auf den Passat GTE abgestimmt wurden Details wie die blaue Ambientebeleuchtung, das Multifunktionslederlenkrad mit blauen Ziernähten,

der GTE-Schaltknauf mit blauen Nähten und die Sitze mit einer blauen Grundstruktur. Veredelt wird das Interieur zudem durch Applikationen in Aluminiumoptik und «Piano Black» (hochglänzendes Schwarz im Bereich der Mittelkonsole) sowie ein GTE-Logo vor der Schaltkulisse. Selbst das Design des GTE-Schlüssels wurde individualisiert. Rundum vernetzt Mit den Systemen des modularen Infotainment-Baukastens wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Volkswagen via «App-Connect» nahezu alle Smartphones mit dem Passat GTE vernetzt. «App-Connect» integriert neben «MirrorLink™» erstmals auch «CarPlay™» (Apple) und «Android Auto» (Google). Über die neue App «Media Control» bietet Volkswagen als einer der ersten Hersteller auch für Tablets eine Schnittstelle zum Infotainmentsystem. Der Online-Dienst «Guide & Inform» offeriert zudem Services wie Stauwarnungen, Informationen zu freien Parkplätzen und Hinweise zu Tankstellen. Via «Car-Net e-Remote» können zudem zahlreiche Funktion des Passat GTE über das Smartphone ferngesteuert werden. Der neue Passat GTE ist als Limousine ab 49’100 Franken, die Kombiversion Variant ab 50’800 Franken erhältlich.


Green Motion NEWS

Schweizer Technologie für Elektroautos in China auf dem Vormarsch Die Ladeinfrastrukturen für Elektroautos des Waadländer Unternehmens Green Motion dürften dank einer Lizenzvereinbarung mit der chinesischen Zhongding Gruppe künftig auch im Reich der Mitte anzutreffen sein.

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reen Motion aus Bussigny (VD), hat sich seit der Gründung 2009 zu einem veritablen Industrieunternehmen entwickelt und ist heute als Schweizer Leader für Elektrofahrzeug-Ladeinfrastruktur anerkannt. Das Netzwerk umfasst 730 Ladestationen, die hierzulande von mehr als 220 Kunden genutzt werden. Der Erfolg basiert vor allem auf der eigenen Ladetechnologie. Diese «Swiss made»-Technologie begeistert neben inländischen auch ausländische Konzerne, die sich auf dem Elektrofahrzeugmarkt positionieren möchten. Zur Umsetzung seiner Ziele hat Green Motion mit der chinesischen Zhongding Gruppe eine zweite Finanzierung abgeschlossen. Bei der Planung und Umsetzung dieser Transaktion wurde Green Motion von der Firma PMIC Advisors Group GmbH unter-

stützt. Die im 1980 gegründete Anhui Zhongding Holding (Group) Co., Ltd. hat ihren Standort in Ningguo (Provinz Anhui). Zhongding ist weltweit einer der grössten Zulieferer der Automobilindustrie. 2015 beschäftigte die Gruppe 14’000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 1.75 Milliarden Franken. Green Motion und Zhongding haben eine exklusive Lizenzvereinbarung für China abgeschlossen. Dies vor dem Hintergrund, dass die chinesische Regierung die Inbetriebnahme eines umfangreichen Ladenetzes bis 2020 angekündigt hat, das die Bedürfnisse von fünf Millionen Elektroautos abdecken soll. Die Zhongding Gruppe beabsichtigt, sich an diesem Projekt zu beteiligen und hat sich entschieden, dabei auf die von Green Motion entwickelten Lösungen (Ladestationen und Softwarelösung für den Betrieb eines La-

Green Motion Green Motion ist ein 2009 in Lausanne gegründetes Unternehmen, das Ladesysteme für Elektrofahrzeuge konzipiert und lokal produziert. Das Angebot umfasst Ladestationen für den Privatgebrauch und öffentliche Tankstellen, Schnellladevorrichtungen sowie zentralisierte Lade-Managementsysteme für Parkplätze und Parkhäuser. Die Green Motion Produkte werden von einem Netz von ca. 30 Partnern vertrieben und unterhalten. Dazu gehören die wichtigsten Stadtwerke und Energieversorger der Schweiz sowie die Automobilhersteller.

destationennetzes) zu setzen. Die Zhongding Group erwirbt des Weiteren eine Beteiligung an Green Motion und ist ab sofort auch im Verwaltungsrat vertreten. Die lokale Produktionsstrategie, einer der Erfolgsfaktoren von Green Motion, wird unverändert beibehalten. Zudem wird das Unternehmen neue Stellen schaffen und einen neuen Hauptsitz beziehen, um über die erforderliche Infrastruktur und den nötigen Raum für den geplanten Geschäftsausbau zu verfügen. Die neuen Mittel erlauben es Green Motion, auch den geplanten Ausbau ihres eigenen Ladestationen-Netzes in der Schweiz umzusetzen. Um zudem die internationale Entwicklung voranzutreiben, laufen weitere Gespräche für ausgewählte Märkte mit Wachstumspotential. (pd/rk)

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NEWS Tesla Model X

Die nach oben öffnenden «Falcon Wings» sind das Markenzeichen des Tesla Model X.

Ein SUV unter Strom Der US-Elektroautohersteller Tesla baut seine Modellpalette aus. Mit dem Model X bieten die Amerikaner nach der Limousine Model S jetzt auch einen SUV an, der rein elektrisch fährt.

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n Nordamerika brachte Tesla bereits im Herbst 2015 das Allrad-Crossover-Modell X auf den Markt. Hierzulande wurde es am Auto-Salon Genf erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, im Lauf des Sommers sollen die ersten Autos in Kundenhand übergehen. Hintere Flügeltüren Technisch basiert das Model X auf dem bekannten Model S. Optisch geht der Grossraum-Stromer hingegen eigene Wege und positioniert sich zwischen dem SUVund dem Van-Segment. Die Besonderheit des Model X sind die hinteren Flügeltüren. Diesen sogenannten «Falcon Wings» genügt in Parklücken bereits ein Spalt von

Bis zu sieben Personen haben im US-SUV Platz.

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etwa 30 Zentimetern, um nach oben aus dem Weg zu schwenken, damit Fahrer und Passagiere von vorne oder hinten unbehindert zusteigen können. Auch diejenigen in der dritten Reihe: Auch das Model X ist ein Siebensitzer. In der zweiten Reihe stehen drei Einzelsitze zur Verfügung, in der dritten zwei. Passagiere mit nicht allzu langen Beinen sitzen auch ganz hinten bequem in den Einzelsitzen. Das Elektroauto hat zudem gleich zwei Kofferräume, der Platz unter der vorderen Haube bleibt frei. Die Batterien sind wie beim Model S in den Unterboden integriert. Das schafft Platz und sorgt fahrdynamisch für einen tiefen Schwerpunkt.

Auch im Model X dominiert ein grosser Bildschirm im Interieur.

Effizienz und Dynamik Wie schon das Model S ist auch das Model X prädestiniert für User-Chooser, die auf tiefe TCO Wert legen und trotzdem bei der Dynamik keine Abstriche machen wollen. So können auch Model-X-Fahrer an den in der ganzen Schweiz verkehrstechnisch optimal gelegenen Superchargern kostenlos laden, wenn der Stromspeicher erschöpft ist. Dies ist im Fall des 75D nach 417 Kilometern der Fall, beim 90D nach 489 Kilometern. Die stärkste Variante, der P90D, schafft bis zu 467 Kilometern. Auf der anderen Seite stehen sportwagenähnliche Fahrleistungen: In nur 3,4 Sekunden (P90D mit Beschleunigungsupgrade) schiesst das über 5 Meter lange Auto von 0 auf Tempo 100, auch die Werte des 90D (5,0 Sekunden) und des 75D (6,2 Sekunden) können sich sehen lassen. Schweizer Lancierung im Sommer In der Schweiz sind zum Marktstart im Lauf des Sommers drei jeweils allradangetriebene Versionen vorgesehen. Als 75D ist das Model X mindestens 88’500 Franken teuer, für die Version 90D sind mindestens 104’900 Franken zu investieren. Das Topmodell P90D kostet ab 126’200 Franken. (ml)


Tesla Model 3 NEWS

Mit dem Model 3 will Tesla ab Ende 2017 den Massenmarkt erobern. Das Einstiegsmodell soll mit einem Basispreis von 35’000 US-Dollars nur rund halb so viel kosten wie momentan das Model S.

Das Tesla Model 3 wird ab Ende 2017 das neue Einstiegsmodell der Amerikaner.

Der nächste grosse Schritt

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or wenigen Wochen spielten sich vor dem Tesla Store in Zürich und in anderen Städten Szenen ab, wie man sie nur bei der Einführung eines neuen iPhone kennt. Dutzende Menschen standen vor dem Showroom des US-Elektroautoherstellers Schlange, um eine Anzahlung für ein neues Modell leisten zu dürfen. 1000 US-Dollar Anzahlung musste jeder auf den Tisch legen, der als einer der Ersten Ende 2017 – oder wenn man die Verzögerungen bei früheren Lancierungen als Massstab nimmt, ein paar Wochen oder Monate später – das neue Model 3 der Amerikaner fahren möchte. 325’000 Vorbestellungen weltweit Dabei hielt sich Elon Musk bei der Präsentation bewusst noch sehr vage. Rund 35’000 US-Dollar soll die Basisversion kosten, was in etwa der Hälfte dessen entspricht, was das günstigste Model S aktuell kostet. Weitere Facts, die der Tesla-Chef kommunizierte, waren eine Reichweite von rund 345 Kilometern, eine Beschleunigung von 0 bis 100 km/h in weniger als sechs Sekunden, Platz für fünf Personen und die Tatsache, dass auch Model-3-Fahrer die bestehenden Tesla-eigenen Supercharger nutzen dürfen, deren Netz in den kommenden zwei Jahren nochmals deutlich wachsen soll. Weitere Informationen, die Musk bereits bekannt gab, waren die Tatsache, dass der optionale Allradantrieb weniger als 5000 US-Dollar kosten, der cw-Wert 0,21 betragen wird, die Felgen des vorgestellten Autos

bereits der Serie entsprechen und dass ein Head-up-Display den horizontalen Bildschirm in der Fahrzeugmitte ergänzen wird. Das Model 3 wird zwar rund 20 % kleiner, lehnt sich aber optisch an seinen grösseren Bruder (Model S) an, wobei sich bis zur Markteinführung das eine oder andere Detail noch verändern dürfte. Zum Erfolg verdammt Auch wirtschaftlich hat das Model 3 gewichtige Auswirkungen für Tesla. 2015 bauten die Amerikaner 50’000 Autos und schlossen das Geschäftsjahr mit einem Verlust von 900 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 4 Milliarden US-Dollar ab. Während Musk

bislang jeden verdienten Dollar, Euro und Franken gleich wieder reinvestierte und in Stores, die Entwicklung eines Superchargernetzes, einer Gigafactory zum Bau neuer Batterien, in Features wie Autopilot und bessere Batterietechnik steckte, muss sich das Mittelklassemodell jetzt auch finanziell niederschlagen. Bis zu 500’000 neue Teslas sollen 2020 pro Jahr auf die Strasse rollen. Ehrgeizige Ziele für den US-Milliardär. Doch Musk wäre nicht Musk, wenn er nicht schon einen Blick in die noch weitere Zukunft werfen würde. Und mit dem Model Y – analog dem Model 3 zum Model S – eine noch günstigere Alternative zum Model X via Twitter ankündigen würde. (ml)

Elon Musk stellte das Model 3 der Öffentlichkeit vor.

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NEWS

Volvo XC90 T8

Nordisch kühl und elegant: Der Plug-in-Hybrid Volvo XC90 T8 Twin Engine unterscheidet sich äusserlich nur durch den zweiten Tankdeckel vorne rechts.

Ein bärenstarker Nordmann Der Volvo XC90 ist schon eine Erscheinung. Das Flaggschiff mit fast fünf Metern Länge, fast zwei Metern Breite und 1,80 Metern Höhe markiert für die Schweden den Beginn einer neuen Zeit. Das gilt besonders für das neue Plug-in-Hybrid-Modell XC90 T8 Twin Engine. Text: Isabelle Riederer

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ie Vorderachse des XC90 T8 wird von einem stark aufgeladenen Vierzylinder der neuen Drive-E-Motoren mit 320 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern auf Trab gebracht. An der Hinterachse übernimmt das ein 87 PS starker Elektromotor. Der wird allerdings nur aktiv, wenn Traktion an der Hinterachse gebraucht wird. Beim Start mit Vollgas bekommt die 8-Gang-Automatik es dann mit

Zwei grosse verchromte Endrohre lassen die Power des Schweden-SUV erahnen.

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insgesamt 407 PS und 640 Nm zu tun. Zwar handelt es sich dabei um einen Allradantrieb, aber keinen klassischen. Vielmehr ist es ein intelligentes System, das den rund 2,3 Tonnen schweren SUV selbst bei widrigsten Strassenverhältnissen im Zaum hält. Das Gaspedal voll durchgedrückt, spurtet der Volvo XC90 T8 Twin Engine unglaublich vehement nach vorne. Den klassischen Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert der Schwede in nur 5,6 Sekunden. Zwischenspurts beim Überholen auf der Landstrasse erledigt er mit Leichtigkeit und auf der Autobahn fährt er locker bis zur elektronisch abgeriegelten Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. 43 Kilometer Batterie-Reichweite Als Plug-in-Hybrid bietet der Twin Engine nominell 43 Kilometer Reichweite aus der Lithium-Ionen-Batterie mit 9,2 Kilowattstunden Kapazität. Damit schafft der Koloss einen Durchschnittsnormverbrauch von 2,1 Litern und einen CO2-Ausstoss von 49 g/km. Das entspricht nur einem Fünftel, bestenfalls einem Viertel des tatsächlichen Benzinverbrauchs, der zwischen 8 und 10 Litern liegt. Im Innenraum nutzt der XC90 die Möglichkeiten seiner Aussenmasse. Grosszügigkeit ist angesagt. Weil die Batterie im voluminösen Mitteltunnel steckt, fasst der Kofferraum 640 Liter hinter der zweiten – verschieb- und verstellbaren – Sitzbank.

Feinste Materialien, edles Design und Funktionalität zeichnen das Interieur des XC90 T8 Twin Engine aus.

Wird die dritte Sitzreihe bestellt, bleiben noch 262 Liter. Der Innenraum bietet aber nicht nur Platz, sondern auch eine besondere Atmosphäre mit einem aufgeräumten, modernen Design und hochwertigen Materialien. Auffällig der senkrecht angebrachte Touchscreen, von dem aus viele Funktionen gesteuert werden, sodass bei Knöpfen und Schaltern Zurückhaltung geübt werden konnte. In der höchsten Ausstattung Inscription gibt es edle Details wie ein Kristallschaltknauf und eine B&W-Soundanlage mit 19 Boxen sowie Walnussholz-Einlagen und feinstes Leder. Der XC90 ist übrigens als erster Volvo mit Apple Car Play vernetzt. Das Besondere des XC90 T8 ist und bleibt aber seine Sicherheitsausstattung, damit ist der Schweden-König seiner Zeit eindeutig voraus. Euro-NCAP hat bisher für kein anderes Auto so viele Punkte in puncto Sicherheit vergeben wie für den XC90. Das gilt auch für die Fahrerassistenzsysteme, für die sich Volvo immer etwas Neues einfallen lässt, zum Beispiel das System, das beim Abbiegen nach links den Unfall mit dem Gegenverkehr vermeidet. Den Volvo XC90 T8 Twin Engine gibt es ab 96’000 Franken.


Peugeot Partner Electric NEWS

Im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen spricht man von «grauer Energie». Strom aus dem Wasserkraftwerk, wie hier in Wettingen, entspricht dem Reinlichkeitsgebot.

Ideal für bestimmte Einsätze Wer ihn im innerstädtischen oder lokalen Warenverkehr einzusetzen gedenkt, hat mit dem Peugeot Partner mit rein elektrischem Antrieb – wie der Name schon sagt – einen guten Partner. Was darüber hinausgeht, will wohl überlegt sein. Erwin Kartnaller

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iele Leute sind förmlich elektrisiert, wenn von Elektroautos die Rede ist. Eine unvergleichliche Euphorie begleitet dieses Antriebssystem, das aus Buhmännern im Handumdrehen Saubermänner macht. Dass die Zulassungszahlen sich gleichwohl in Grenzen halten, ist einerseits auf die höheren Preise und andererseits die beschränkte Reichweite solcher Fahrzeuge zurückzuführen. Und wer die erste Welle der Seligsprechung überwunden hat und sich nüchtern die Augen reibt, wird auch um das Thema der «grauen Energie» nicht herumkommen. Gerade im Transportsektor drängt sich indes die Frage nach dem sinnvollen Einsatz auf. Der Peugeot Partner Electric zeigt fürwahr Möglichkeiten auf. Ein spezielles Fahrerlebnis Das Unterscheidungsmerkmal beginnt beim ersten Motorenstart. Läuft er oder läuft er nicht? Kein Geräusch signalisiert, dass die Fahrt losgehen kann. Daran gewöhnt man sich schnell. Und weil die Kraftentfaltung des Motors natürlich durchgängig zur Verfügung steht, ohne die Drehzahlverluste von Schaltvorgängen, glänzt er mit einer Beschleunigung, die ihm einen Wert von 5 Sekunden von 0 auf 50 km/h beschert. Da staunt manch ein Fahrer eines gut motorisierten Verbrenners, wenn ihm ein Kastenwagen beim Phasenwechsel vor der Lichtsignalanlage

Der Blick wandert häufiger auf die Anzeige der Restreichweite als auf eine Benzinuhr ...

die Show stiehlt. Der Elektroantrieb, vom Peugeot iOn abgekupfert, leistet 49 kW, was 67 PS entspricht. Das maximale Drehmoment steht mit 200 Nm zu Buche. Zwei Lithium-Ionen-Batteriepakete mit total 22,5 kWh liefern die Power. Sie sind im Bereich der Hinterachse unter dem Fahrzeugboden platziert, womit der Laderaum mit einem Volumen von 3700 Liter nicht geschmälert wird. Erstaunlich, so es aus den Unterlagen herauszulesen ist, ist auch die Tatsache, dass die Nutzlast von 625 kg ohne Abstriche erhalten bleibt. Fragen, die sich stellen Der Hersteller verspricht eine maximale Reichweite von 170 km. Wenn man bei voller Aufladung den Zündschlüssel dreht, vermel-

det die Reichweitenanzeige 120 km. Und weil noch Winter ist, wird natürlich die Heizung zugeschaltet. 20 km Aktionsradius kostet dieser Wohlfühlfaktor. Im Fahrbetrieb, dank der Energierückgewinnung beim Bremsen und «Segeln», lässt sich der eine oder andere Kilometer zurückgewinnen – und man passt die Fahrweise diesem Faktum an. Mit einer Eco-Taste lässt sich zusätzlich Energie sparen. Mit ihr werden die Heizung und die Klimaanlage ausser Kraft gesetzt, einzig die Lüftung erhält ihren Betrieb aufrecht. Wie auch immer: Der Einsatz des Fahrzeugs will überlegt sein. Beispiel: Eine Fahrt von Dietikon nach Kloten und hernach in die Stadt Zürich erweist sich als Rechenaufgabe. Komme ich mit der vorgegebenen Reichweite zurück an den Ausgangspunkt? Was, wenn ich auf dem Nordring im Stau stecke? Geht der «Pfuus» aus, ist es nicht mit dem Benzinkanister getan, dann ist der absolute Stillstand angesagt. Damit sei das Elektrofahrzeug aber nicht schlechtgeredet. Für Warenlieferungen im innerstädtischen Bereich oder auf lokaler Ebene ist der Peugeot Partner Electric prädestiniert, sowieso, wenn er zwischendurch immer wieder aufgeladen werden kann. Hier empfielt sich dann aber doch die Schnellladestation. Sie bringt ihn in 30 Minuten auf 80 % seiner Kapazität. Der Mehrpreis von gut 7000 Franken gegenüber der vergleichbaren, mit dem stärksten Diesel ausgestatteten Variante dürfte sich innert vernünftiger Zeit durch die geringeren Verbrauchs- und Unterhaltskosten einspielen lassen. Imagegewinn inklusive.

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