7 minute read

Aufgepasst

Next Article
Trendsetter

Trendsetter

FIT FÜR DIE NÄCHSTE KLETTERSAISON

Drei Bergführer kontrollieren und warten jedes Jahr die KLETTERGÄRTEN im Achenseegebiet, damit Gäste und Einheimische möglichst gefahrlos herumkraxeln können.

© THOMAS NOTHDURFTER

„Die Klettergärten sind ideal für Anfänger und Fortgeschrittene: Die Haken sind in einem Abstand von ungefähr eineinhalb Metern eingebohrt.“

Im Achenseegebiet gibt es acht Klettergärten mit rund 100 verschiedenen Routen. Die Schwierigkeiten reichen dabei vom 2. bis zum 8. Grad, gehen vom Klettergarten für die Kleinsten bis zu Mehrseillängen für echte Bergfexe. Ideale Voraussetzungen, um das Klettern zu erlernen oder zu trainieren. Der überwiegende Teil dieser Klettergärten wird einmal jährlich auf seine Sicherheit überprüft und gewartet. Die Bergführer Mike Rutter, Thomas und Andreas Nothdurfter teilen sich diesen Job auf. Mike Rutter: „Das machen wir nach dem Winter, dann gibt es durch Frostsprengung die meisten Schäden: Die Stände und Haken werden angeschaut, lose Steine abgeklopft.“ Sollten Bohrhaken oder Abseilketten kaputtgegangen sein, werden sie erneuert. Damit sie nichts übersehen, seilen sich die Männer Route für Route ab und arbeiten eine Checkliste systematisch durch.

Die Wartung von Klettersteigen und -gärten lässt sich der Tourismusverband Achensee jährlich an die 10.000 Euro kosten. Manchmal werden auch ganze Routen komplett saniert, speziell, wenn sie schon etwas älter sind. Denn die meisten Klettergärten im Rofan und im Karwendel sind historisch über die letzten 30 Jahre gewachsen und wurden ursprünglich von Privatpersonen angelegt. Auch die Zustiege zu den Klettergärten werden freigeschnitten und die Alpinistinnen und Alpinisten durch Hinweisschilder „gelenkt“. Rutter: „Das muss natürlich immer in Absprache mit den Grundeigentümern, Jägern und anderen Interessenten erfolgen.“ Meist liegen die Klettergärten nämlich auf Privatgrund, gegenseitige

Rücksichtnahme ist daher besonders wichtig. Sollte man übrigens Schäden im Klettergarten bemerken, wird gebeten, diese bei den Hütten, Bergbahnen oder beim Tourismusverband zu melden. Sie werden dann umgehend behoben.

Eigenes Risiko

Die Klettergärten bezeichnet Mike Rutter als ideal für Anfänger und Fortgeschrittene: „Die Haken sind in einem Abstand von ungefähr eineinhalb Metern eingebohrt.“ Gute und feste Sicherungsmöglichkeiten sind daher ausreichend vorhanden. Wenn es dennoch zu Unfällen kommt, so weiß der erfahrene Bergführer, der auch schon Kletterführer über Rofan und Karwendel geschrieben hat, dann liegt das meist am Faktor Mensch: Sicherungsfehler, Unaufmerksamkeit beim Abseilen, … Weil sich fast alle Klettergärten außer dem Achenseehof in alpinem Gelände befinden, spielt auch die Witterung eine Rolle. Rutter: „Auch wenn es von der Gramaialm zum Beispiel nur 20 Minuten zu Fuß zum Felsen sind, so sind das doch Mehrseillängen, und es ist nicht lustig, wenn plötzlich Blitz und Donner aufziehen.“ Der sichere Umgang mit der Ausrüstung und das Beherrschen von Rückzugstechniken sind also gefragt. So sehr sich Rutter und die Gebrüder Nothdurfter nämlich um die Sicherheit bemühen, so klettert man doch auf eigenes Risiko.

Ideal für Anfänger sind die Klettergärten Mauritzalm (besonders für Kinder), Grubastiege, Grubaplatte und Platzl. Sie befinden sich in einem Umkreis von etwa 20 Gehminuten von der Bergstation der Rofanseilbahn. Der Zustieg erfolgt über Wanderwege oder gut angelegte Steige. Sie werden daher auch gerne für Kletterkurse genutzt.

Kleines KlettergartenWörterbuch

Toprope: Das Seil wird an einem Haken oder Befestigungspunkt am Ende der Route umgelenkt. Man hängt also von oben am Seil. Wenn der Kletterpartner/die Kletterpartnerin gut aufpasst, ist im Fall des Falles der Sturzweg nur wenige Zentimeter lang.

On Sight: Er/sie kam, sah und durchstieg die Route, ohne sie vorher zu kennen.

Flash: Jemand hat schon erzählt, wie die Route ist, wo Griffe sind und welche Bewegungen – „Moves“ – man am besten macht.

Top: Der Stand/das Ende einer Route.

Chalk: Kreide, eigentlich Magnesiumcarbonat, das man in einem Beutel umhängen hat, um den Schweiß an den Händen zu trocknen.

Expressen: Expressschlingen sind gewissermaßen das Bindeglied zwischen dem fest im Felsen verankerten Haken und dem Seil. Die Schlingen aus Gewebe sind unterschiedlich lang, an beiden Enden befindet sich ein Karabiner.

Ablassen/Abseilen: Hat man eine Kletterroute durchstiegen, gibt es die Möglichkeit, sich selbstständig abzuseilen oder vom Kletterpartner/der Kletterpartnerin abgelassen zu werden. Oder, wenn es das Gelände zulässt, zu Fuß abzusteigen.

Eine Übersicht über die Klettergärten sowie einige Sportklettergebiete finden sich im Folder „Kletterkarte Achensee“, zusätzliche Touren auf www.climbers-paradiese.

com/achensee

FIT FOR THE NEXT

CLIMBING SEASON

Every year three mountain guides check and maintain the CLIMBING AREAS in the Achensee region so that guests and locals can enjoy a safe experience.

There are eight climbing areas in the Achensee region with around 100 different routes. The ferratas and climbing areas costs the Achensee Tourism Association around 10,000 euros per year. By the way, if difficulty levels range from the 2nd to the 8th degree, and you notice any damage in the climbing area, you are asked from the climbing area for little ones to multi-pitch routes to report it to the huts, mountain lifts or the tourism for real mountain experts. Ideal conditions to learn or association. It will then be repaired immediately. practice climbing. Caution: Even though the climbing areas are well Most of these climbing areas are checked and maintained maintained, you climb at your own risk. once a year to ensure their safety. The mountain guides Mike Rutter, Thomas and Andreas Nothdurfter share this job. The stances and bolts are looked at and loose stones are knocked off. They replace any broken bolts or abseil chains. The approaches to the climbing areas are also cleared and the alpinists are “guided” by signs. The maintenance of via

An overview of the climbing areas as well as some sport climbing routes can be found in the folder “Kletterkarte Achensee”, with additional tours on www.climbers-paradiese.com/achensee

ENTSPANNENDE KONZENTRATION

Bogensport ist Kraft und Technik, volle Konzentration und doch komplette Entspannung. Und er boomt. Wer es ohne PFEIL UND BOGEN auch im Urlaub nicht aushält, der findet in Pertisau beim Bogensportclub Achensee den idealen Platz, um seinen Sport auszuüben. Oder erst damit zu beginnen.

Vor sechs Jahren gründete Daniel Somweber gemeinsam mit einem Kollegen den Bogensportclub (BSC) Achensee. Dabei stammt er gar nicht aus der Region, nur gefiel es ihm in der Gegend so gut und einen Club gab es da auch noch nicht. Also wurde es der Achensee. Als man in Pertisau von der Gemeinde dankenswerterweise ein Grundstück zur Verfügung gestellt bekam, war das Glück perfekt. Heute zählt der Verein an die 50 Mitglieder.

Eine boomende Sportart

Das 2.000 Quadratmeter große Areal des BSC liegt knapp vor dem Eingang in die Karwendeltäler. Es ist ideal ruhig. Abgelenkt wird man höchstens vom Bergpanorama oder dem Vogelgezwitscher. Geschossen werden kann mit allen Bogenklassen, die maximale Distanz liegt bei 70 Metern. Der Platz erfüllt alle Auflagen des weltweiten Bogensport-Dachverbandes FITA. Vertreten sind im Verein internationale Wettkampfschützen ebenso wie Hobbysportler.

Bogensport liegt nicht umsonst im Trend, erzählt Daniel Somweber: „Es ist einfach ein idealer Ausgleich zu einem Alltag, der immer stressiger wird. Er eignet sich perfekt, um herunterzukommen.“ Aber liegt da nicht ein Widerspruch zwischen dem Anspruch, sich stark zu konzentrieren, und Entspannung? Für Somweber nicht: „Das kommt auf die Bogenart an und auf die Ambitionen. Wenn ich Wettkampf betreiben will, dann ist der Sport anstrengend wie jeder andere. Wenn es nur um den Spaß geht, mit einem Instinktivbogen zum Beispiel, kann ich dabei perfekt entspannen.“ Ein weiterer Vorteil des Sportes: Man kann ihn allein ausüben. Somweber: „Wenn ich Lust habe, dann fahre ich auf den Platz, hab die perfekte Ruhe und schieße ein bisschen. Ich bin nicht von einem Sportpartner abhängig oder von einem ganzen Team. Allein vor dem Fußballtor wär‘s schwierig.“ Wobei es im Kreis Gleichgesinnter natürlich netter ist. Denn auch eine gehörige Portion Geselligkeit gehört zum Vereinsleben dazu.

Reichhaltiges Gästeangebot

Der BSC Achensee bietet auch ein reichhaltiges Programm für Nichtmitglieder und Urlaubsgäste. Das Angebot reicht von Teambuilding-Events über Schnupperstunden bis hin zur Benutzung des Platzes für bereits geübte Schützen, die auch im Urlaub nicht ohne Pfeil und Bogen auskommen. Der Verein hat sechs ausgebildete Übungsleiter, die Neulinge in den Sport einführen. Selbst um das Gerät brauchen sich Interessierte nicht zu kümmern, dafür sorgt ein eigener Zeugwart. Somweber: „Ein angehender Schütze, der bei uns einen Kurs bucht, muss gar nichts wissen. Aber nach einer Stunde habe ich ihn so weit, dass er auf

This article is from: