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Naturliebe
FÜR FAST ALLES
IST EIN KRAUT GEWACHSEN
Seit über zehn Jahren ist der TIROLER KRÄUTERHOF beliebter Lieferant von Naturkosmetik und ätherischen Ölen. Entstanden ist das Unternehmen mit Sitz in Maurach aus einem Zufall, wie Firmengründer Gerhard Hammerle verrät.
FOTOS: ANDREAS FRIEDLE
GERHARD HAMMERLE M it einem großen Korb auf dem Rücken wandert Petra am Wildbach entlang durch den Wald. Hin und wieder bleibt sie stehen, pflückt eine Blume am Wegrand und gibt sie in die sogenannte „Kraxe“. Allerdings nicht, um daraus einen prächtigen Strauß zu machen, sondern Salben und Seifen. Petra ist Mitarbeiterin vom Tiroler Kräuterhof und der morgendliche Spaziergang, um Nachschub für die Manufaktur zu pflücken, gehört für sie zur fast täglichen Routine. Denn Frische, so erzählt Chef und Gründer Gerhard Hammerle, ist eines der wichtigsten Kriterien: „Das wird alles gleich nach der Rückkehr in Öl oder Weingeist eingelegt. Diesen sogenannten Ansatz lässt man ungefähr drei Wochen stehen, bevor man ihn weiterverarbeitet.“ So geht der Wirkstoff der Pflanzen in die Flüssigkeit über, die dann weiterverarbeitet wird, und kommt so ins Endprodukt: Naturkosmetik, Raumsprays etc. Und noch ein Erfolgsgeheimnis hat Hammerle neben der Frische: „Wir tun richtig viel Kraut hinein.“ So kommt es auch, dass der Tiroler Kräuterhof in Sachen Qualität zu den „weltweit konsequentesten Herstellern“ zählt und auch bei Susanne Kehrbuschs Lupenrein gelistet ist, laut Hammerle „die Formel 1 der Naturkosmetik“. Was man nicht selbst in Wald und Wiese pflückt, wird von vertrauensvollen Partnern zugekauft. Wobei auch möglichst kurze Anlieferungswege im Sinne von Umwelt und Regionalität ein Thema sind.
Aus Liebe an den Achensee
Dass Gerhard Hammerle bei Kräutern gelandet ist, das war, wie so viele Lebensentscheidungen, Zufall. Ursprünglich machte er Marketing für bäuerliche Direktvermarktung … und eben für Naturkosmetik. Der Verein löste sich auf und Hammerle stürzte sich selbst ins Tun: „Ich habe am Anfang null eigene Erfahrung gehabt, darum habe ich eine eigene Entwicklerin angestellt. Später habe ich mir das Wissen schrittweise angeeignet und die Konzession nachgemacht.“
Das war 2008. 2010 kamen dann die ersten eigenen Produkte auf den Markt. Zuerst nur Naturkosmetik, später kamen ätherische Öle dazu, „weil wir unzufrieden waren mit der bestehenden Qualität“. Die Manufaktur war zu Beginn in Absam situiert, als Hammerle der Liebe wegen an den Achensee zog, übersiedelte der Betrieb mit nach Maurach. Zuerst mit einer Mitarbeiterin halbtags, jetzt mit etlichen mehr. Viele von ihnen sind Aromatherapeutinnen oder Kräuterpädagoginnen. Der Frauenanteil im Unternehmen liegt bei 85 Prozent.
Lieferungen bis nach Israel
Die weitere Entwicklung des Kräuterhofes war beeindruckend. Heute liefert das Unternehmen seine Produkte vom Achensee bis nach Israel und Skandinavien. „Nur das Geschäft mit Nordkorea läuft schleppend“, scherzt der Firmenchef. Die Internetseite hat über eine Million Besucher pro Jahr. Wobei nicht alle etwas bestellen, erzählt Hammerle: „Wir sind auch als Wissensquelle sehr geschätzt.“ Im ERLEBNISMUSEUM wird die Geschichte der Steinölbrennerfamilie Albrecht vom Achensee erzählt. Mit einem modernen Führungssystem ausgestattet, wird dem Besucher die aufwendige Gewinnung des TIROLER STEINÖLS in unterschiedlichsten Sprachen näher gebracht. Für die Kleinen wird auch eine spezielle KINDERFÜHRUNG angeboten, welche extra auf das junge Publikum (ca. 4–12 Jahre) abgestimmt ist.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die TIROLER STEINÖL-PRODUKTE im angrenzenden SHOP ausführlich zu testen und sich von unseren kompetenten Mitarbeitern beraten zu lassen.
Durch seine einmalige, harmonische Zusammensetzung und seinen hohen Gehalt an natürlich gebundenem Schwefel hat das TIROLER STEINÖL eine außerordentlich wohltuende und pfl egende Wirkung für Mensch und Tier. Ob als mildes Pfl egemittel für Haut und Haar oder als altbewährtes Hausmittel für den schmerzenden Bewegungsapparat bis hin zu rheumatischen Beschwerden – das TIROLER STEINÖL kann wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
Probieren Sie es einfach selber aus.
TIROLER STEINÖL VITALBERG
Tiroler-Steinöl-Weg 3 | 6213 Pertisau am Achensee T 05243 20186 | WWW.STEINOEL.AT
„Die AchenseeSeife ist ein Dankeschön von uns an die Region.“
GERHARD HAMMERLE
Kräuterhof-Gründer
Gerhard Hammerle (Mitte) mit einem Teil seines ständig wachsenden Teams. Prinzipiell sei die Branche nicht geeignet für ein schnelles Geschäft, aber man sei stetig gewachsen: „Wie ein gesunder Baum: Jedes Jahr sind ein paar Zweige dazugekommen.“ Viel läuft über den Onlinehandel, Hotels von Hamburg bis Bozen bestellen die Produkte, aber auch das Geschäft in Maurach wird gerne besucht. Zur Palette gehören unter anderem Shampoos, Cremen und Seifen. Sogar eine eigene Achensee-Seife hat man kreiert: „Die Seife ist blau und hat einen speziellen Duft nach Wind, See und Pfefferminze. Sie ist ein Dankeschön von uns an den Achensee, an die Region. Weil wir froh sind, dass wir hier sein können, praktisch mitten in der Natur.“
Ein Psychogramm mit Ölen
Besonders haben es Hammerle die Aromaöle angetan. An die 200 verschiedene hat der Kräuterhof inzwischen im Programm – von Alant bis Zypresse. Besonders gerne gekauft werden das heimische Zirbenöl und Lavendel. Mit diesen vielen „Geschmacksrichtungen“, so ist der Kräuterhof-Chef überzeugt, kann man „ein kleines Psychogramm erstellen“. Hammerle: „Jedes Öl steht für ein Thema.“ Wer zum Beispiel Lavendel nicht riechen könne, könne schwer zur Ruhe kommen. Wer Rosenduft nicht möge, der habe es in der Liebe schwer. Und wer sich mit Fichte oder Zirbe schwertue, sei ein Mensch, der schlecht verwurzelt sei. Hammerle: „Mit unseren Ölen hat man ein breites Spektrum, das herauszufinden. Das limbische System lässt sich nicht überlisten und man kommt der Wahrheit relativ nahe.“ Aus aktuellem Anlass hat man übrigens auch ein antivirales Öl names Virulix entwickelt, um die Virenlast in einem Raum zu senken.
Ob Hammerle Pläne hat? „Im Moment träumen wir von einem eigenen, schönen Gebäude oder einem Hof, wo wir mehr Platz haben.“ Das müsse aber nicht gleich sein, denn „es gibt immer eine Zeit, wo man mit einem Thema warm wird, und dann die Zeit, wo man es umsetzt“. In welchem Stadium er sich gerade befindet, das wollte er nicht verraten.
www.tiroler-kraeuterhof.com
THERE IS A HERB
FOR ALMOST EVERYTHING
The TIROLER KRÄUTERHOF has been a popular supplier of natural cosmetics and essential oils for more than 10 years. The company, based in Maurach, was born out of a coincidence.
Petra walks along the stream with a large basket on her back. Every now and then she stops and The fact that Gerhard Hammerle ended up with herbs was a coincidence. Originally, he worked in marketing for farmers’ picks a flower along the way - not to make a magnificent direct marketing and for natural cosmetics. The association bouquet, however, but to make ointments and soaps. She was dissolved and Hammerle threw himself into the is an employee of the Tiroler Kräuterhof and the morning business in 2008. The first products came onto the market in walk to pick supplies for the workshop is an almost daily 2010. The products initially featured natural cosmetics and routine for her. Because freshness, says boss and founder essential oils were added later. Today, the company delivers Gerhard Hammerle, is one of the most important criteria: from the Achensee to Israel and Scandinavia. The range “Everything is pickled in oil or wine spirit immediately now also includes shampoos, creams and soaps. They have after returning home. This so-called preparation is left to even created their own Achensee soap: “The soap is a thank stand for about three weeks before it is processed further.” you from us to the Achensee, to the region. Because we are In this way the active ingredient of the plants passes into happy to be here, right in the middle of nature.” Hammerle the liquid, which is then processed further and ends up in is particularly fond of the aromatic oils. The herbal farm the final product: natural cosmetics, room sprays, etc. And now has about 200 different ones in its programme: from Hammerle has another secret of success besides freshness: elecampane to cypress. “We put in a lot of herbs.” What they don’t pick themselves in the woods and meadows is bought in from trusted partners.
More Informations at www.tiroler-kraeuterhof.com
Der Herschenberger Granit stammt aus Niederösterreich. Aus dem 6.700 Kilo schweren Block wurde das 2.700 Kilo schwere Kreuz gefertigt.
FOTO: MARCO HAAS